Losungsskizze 07

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Einf¨ uhrung in die Makro¨ okonomie ¨ Ubung 7 FS 2015 osungsskizze zu ¨ Ubung 7 Das AS-AD Modell In der ¨ Ubung 6 wurden die Effekte verschiedener makro¨okonomischer Ereignisse auf den G¨ utermarkt und anhand der Phillipskurve analysiert. Dabei wurde angenom- men, dass die Zentralbank exogen den Zinssatz bestimmt. In dieser ¨ Ubung wird die- se Annahme ge¨andert und die Zentralbank verfolgt eine geldpolitische Regel wodurch Inflation einen Effekt auf den G¨ utermarkt aus¨ ubt. G¨ uter-, Arbeitsmarkt / Preisset- zung der Firmen und Geldpolitik werden im sogenannten AS-AD Modell kombiniert und verschiedene makro¨okonomische Schocks wie ¨ Olpreisschocks werden auf Basis dieses Modells diskutiert. Die ¨ Ubung wird w¨ahrend zweier ¨ Ubungsstunden, am 22. April und am 6. Mai behandelt. Das AS-AD Model Aufgabe 1 Das kurzfristige Model besteht aus drei grundlegenden Gleichungen: IS-Kurve: ˜ Y t a - ¯ b(R t - ¯ r), ¯ b> 0 MP-Kurve: Zentralbank bestimmt R t Phillips-Kurve: π t = π e t v ˜ Y t o, ¯ v> 0 In den nachfolgenden Aufgaben wird von adaptiven Inflationserwartungen π e t = π t-1 ausgegangen. Zur Vereinfachung wird angenommen, dass die Zentralbank direkt den Realzins beeinflusst. 1 Herleitung und Verst¨ andnis der AD-Kurve Die Zentralbank bestimmt anhand der folgenden geldpolitischen Regel den Realzins- satz: MP-Kurve: R t - ¯ r m(π t - ¯ π), ¯ m> 0 (a) (Repetition ¨ Ubung 5, Aufgabe 4 (c):) Beschreiben Sie die geldpolitische Regel. Was passiert wenn die Inflationsrate ¨ uber dem Inflationsziel liegt? Was wenn die Inflationsrate darunter liegt? Eine geldpolitische Regel beschreibt die Handlungen der Zentralbank im Bezug auf eine bestimmte Situation die in der Wirtschaft bestehen k¨ onnte. Die gege- bene Regel besagt, dass der Zinssatz R t im Zeitpunkt t ¨ uber dem nat¨ urlichen 1 Die Annahme von einer konstanten Inflation wird in dieser Hinsicht auf die Beziehung zwischen Nominalzins und Realzins beibehalten. Diese Vereinfachung f¨ uhrt in der Regel nicht zu qualitativ anderen Ergebnissen. 1

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Einfuhrung in die Makrookonomie Ubung 7 FS 2015

Losungsskizze zu Ubung 7

Das AS-AD Modell

In der Ubung 6 wurden die Effekte verschiedener makrookonomischer Ereignisse aufden Gutermarkt und anhand der Phillipskurve analysiert. Dabei wurde angenom-men, dass die Zentralbank exogen den Zinssatz bestimmt. In dieser Ubung wird die-se Annahme geandert und die Zentralbank verfolgt eine geldpolitische Regel wodurchInflation einen Effekt auf den Gutermarkt ausubt. Guter-, Arbeitsmarkt / Preisset-zung der Firmen und Geldpolitik werden im sogenannten AS-AD Modell kombiniertund verschiedene makrookonomische Schocks wie Olpreisschocks werden auf Basisdieses Modells diskutiert. Die Ubung wird wahrend zweier Ubungsstunden, am 22.April und am 6. Mai behandelt.

Das AS-AD Model

Aufgabe 1

Das kurzfristige Model besteht aus drei grundlegenden Gleichungen:

IS-Kurve: Yt = a− b(Rt − r), b > 0

MP-Kurve: Zentralbank bestimmt Rt

Phillips-Kurve: πt = πet + vYt + o, v > 0

In den nachfolgenden Aufgaben wird von adaptiven Inflationserwartungen πet = πt−1

ausgegangen. Zur Vereinfachung wird angenommen, dass die Zentralbank direkt denRealzins beeinflusst. 1

Herleitung und Verstandnis der AD-Kurve

Die Zentralbank bestimmt anhand der folgenden geldpolitischen Regel den Realzins-satz:

MP-Kurve: Rt − r = m(πt − π), m > 0

(a) (Repetition Ubung 5, Aufgabe 4 (c):) Beschreiben Sie die geldpolitische Regel.Was passiert wenn die Inflationsrate uber dem Inflationsziel liegt? Was wenndie Inflationsrate darunter liegt?

Eine geldpolitische Regel beschreibt die Handlungen der Zentralbank im Bezugauf eine bestimmte Situation die in der Wirtschaft bestehen konnte. Die gege-bene Regel besagt, dass der Zinssatz Rt im Zeitpunkt t uber dem naturlichen

1Die Annahme von einer konstanten Inflation wird in dieser Hinsicht auf die Beziehung zwischenNominalzins und Realzins beibehalten. Diese Vereinfachung fuhrt in der Regel nicht zu qualitativanderen Ergebnissen.

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langfristigen Level r gesetzt wird wenn die Inflationsrate πt im Zeitpunkt t uberdem Inflationsziel π liegt. 2 Die Grosse des Parameters m bestimmt, wie starkdie Zentralbank den Zinssatz fur eine gegebene Abweichung der Inflationsratevom Inflationsziel verandert.

(b) Sinn und Zweck der geldpolitischen Regel: Betrachten Sie die IS-Kurveund gehen Sie ursprunglich von a = 0 und πt = π aus. Was passiert mitdem kurzfristigen BIP Yt wenn die Unternehmen exogen ihre Investitionsnach-frage im Zeitpunkt t verringern im Gutermarkt (IS-Kurve)? Welchen Ein-fluss hat diese Veranderung in Yt auf die Preissetzung der Firmen und so-mit auf πt (Phillips-Kurve)? Wie reagiert die Zentralbank (MP-Kurve) auf dieVeranderung der Inflationsrate πt und welche Ruckwirkung hat die Reaktionder Zentralbank auf den Gutermarkt (IS-Kurve)?Gehen Sie nun wieder ursprunglich von a = 0 und πt = π aus. Aufgrund desuberraschenden Gewinns des Weltmeistertitels im Fussball sind die Konsu-menten im Land euphorisch und erhohen die Konsumnachfrage. Dieses Ereig-nis kann als exogener Konsumnachfrageschock interpretiert werden. WelchenEinfluss hat dieser Schock auf das kurzfristige BIP im Gutermarkt? WelcherEinfluss hat die Veranderung von Yt auf die Preissetzung der Firmen? Wiereagiert die Zentralbank auf πt und welche Ruckwirkung hat die Reaktion derZentralbank auf den Gutermarkt?Verstarkt oder verringert die Reaktion der Zentralbank den Einfluss von exoge-nen makrookonomischen Ereignissen (Schocks),die ihren Ursprung im Gutermarkt(IS-Kurve) haben, auf das kurzfristige BIP Yt?

Zuerst betrachten wir die IS-Kurve: Yt = a− b(Rt− r). Eine Senkung der exo-genen Investitionsnachfrage bedeutet ein Sinken des Parameters ai und dahervon a = ac + ag + ai − 1. Dies fuhrt zu einer Verringerung des kurzfristigenBIP Yt.

Bei Betrachtung der Phillips-Kurve πt = πt−1+ vYt+ o zum Zeitpunkt t (πt−1

ist deshalb gegeben / fix) fuhrt die Verringerung von Yt zu einer Verringerungder Inflationsrate πt.

Aufgrund der geldpolitischen Regel der Zentralbank (MP-Kurve) Rt − r =m(πt − π) fuhrt eine kleinere Inflationsrate πt zu einem geringeren ZinssatzRt. Dies hat nun Ruckwirkungen auf den Gutermarkt. Im Hinblick auf die IS-Kurve Yt = a− b(Rt− r) fuhrt ein tieferes Rt zu einem hoheren Yt. Nun habenwir zwei gegenlaufige Effekte auf Yt. Den Gesamteffekt auf Yt einer Verringe-rung von ai im Zeitpunkt t kann im AS-AD Model veranschaulicht werden.(Die Kurven beschreiben immer Gleichgewichtsbedingungen. Wenn die Kur-ven kombiniert werden, kann das simultane Gleichgewicht des Gutermarkts(IS-Kurve), des Arbeitsmarkts (Phillips-Kurve) und der Geldpolitik bestimmtwerden.)

Wenn nun exogen die Konsumnachfrage steigt, steigt der Parameter ac, wo-

2In vielen OECD-Staaten ist explizit π = 2% festgelegt.

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durch uber a Yt erhoht wird (IS-Kurve). Dies fuhrt zu hoherer Inflation πt(Phillips-Kurve). Dadurch wird der Zinssatz Rt erhoht (MP-Kurve), wodurchein dampfender Effekt auf Yt ausgeubt wird (IS-Kurve).

Die geldpolitische Regel der Zentralbank verringert den Einfluss von Konsum-,Investition-, und Staatsnachfrageschocks auf Yt da uber die Zinsregel ein ge-genlaufiger Effekt auf Yt ausgeubt wird. Die Verhaltensregel der Zentralbankfuhrt somit dazu, dass der Effekt von diesen makrookonomischen Schocks aufYt abgeschwacht wird.

(c) Grafische Herleitung der AD-Kurve: Zeichnen Sie die IS- und MP-Kurvein einem Rt − Yt-Diagramm fur ein gegebenes Niveau von πt ein (Rt auf dervertikalen Achse, Yt auf der horizontalen Achse). Zeichnen Sie direkt unter dasIS-MP-Diagramm ein πt−Yt-Diagramm mit Yt auf der horizontalen Achse, da-mit das Niveau von Yt der ersten auf die zweite Grafik ubertragen werden kann.Wie verandert sich Yt wenn πt erhoht oder verringert wird im Gleichgewichtvon Gutermarkt (IS-Kurve) und Geldpolitik (MP-Kurve)? Die AD-Kurve be-schreibt nun die πt−Yt-Kombinationen, in welchen der Gutermarkt zusammenmit der Geldpolitik im Gleichgewicht ist (fur gegebene a, b, r, π). Zeichnen Siemit Hilfe der Erkenntnisse aus den πt Veranderungen im IS-MP-Diagrammdie AD-Kurve im πt − Yt-Diagramm ein.

Losungen: Siehe Abbildung 1

(d) Analytische Herleitung der AD-Kurve: Leiten Sie die AD-Kurve Yt =a− bm(πt − π) aus der IS- und MP-Kurve her und stellen Sie die AD-Kurvegrafisch im πt − Yt-Diagramm dar.

IS-Kurve: Yt = a− b(Rt − r)

MP-Kurve: Rt − r = m(πt − π)

Ersetze Rt − r in IS-Gleichung durch MP-Gleichung

⇒ Yt = a− bm(πt − π)

Grafische Darstellung diesselbe wie in Teilaufgabe (c).

(e) AD-Kurvendiskussion: Betrachten Sie den Gutermarkt und die Geldpolitiksimultan. Beschreiben Sie verbal den Einfluss eines positiven exogenen Schocksauf πt auf die Geldpolitik und den Gutermarkt (bei unverandertem a, π). Fuhrtder Schock zu einer Verschiebung der AD-Kurve oder einer Bewegung auf derAD-Kurve im πt − Yt-Diagramm?Aufgrund der Finanzkrise werden Firmen pessimistischer und verringern dieInvestitionsnachfrage exogen. Beschreiben Sie verbal den Einfluss dieses Inve-stitionsschocks auf den Gutermarkt und die Geldpolitik. Fuhrt der Investiti-onsschock zu einer Verschiebung der AD-Kurve oder einer Bewegung auf derAD-Kurve im πt − Yt-Diagramm?

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Abbildung 1: 1c

Wie verandert sich die AD-Kurve im πt− Yt-Diagramm wenn die Zentralbankweniger stark auf Abweichungen der Inflationsrate vom Inflationsziel reagiert?

Im Falle eines positiven Inflationshocks erhoht die Zentralbank den Zinssatz(MP-Kurve) und deshalb verringert sich die Investitionsnachfrage im Gutermarkt,was zu einer Verringerung des kurzfristigen BIP fuhrt. Bei Betrachtung derAD-Gleichung (simultane Betrachtung Gutermarkt und Geldpolitik) Yt =a− bm(πt − π) wird ersichtlich, dass aufgrund der exogenen Veranderung vonπt sich einzig Yt verandert (die exogenen Parameter a, b, m und π bleiben kon-stant) und deshalb eine Verschiebung auf der Kurve stattfindet.

Eine Verringerung der Investitionsnachfrage bedeutet eine Verringerung vonai und deshalb von a. Dadurch verringert sich die Gesamtproduktion unddas kurzfristige BIP Yt sinkt. Da die Geldpolitik nur auf Veranderungen vonπt reagiert und wir die Phillips-Kurve nicht in die Analyse miteinbeziehen,verandert sich πt nicht und somit reagiert die Zentralbank auch nicht auf denInvestitionsschock. Grafisch fuhrt der Investitionsschock dazu, dass bei gleicher

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Inflation πt ein tieferes Yt entsteht, weshalb eine Verschiebung der AD-Kurveim πt − Yt-Diagramm stattfindet.

Wenn die Zentralbank weniger stark auf Abweichungen der Inflationsrate πtvom Inflationsziel π reagiert, wird m kleiner. Dadurch wird die AD-Kurvesteiler, da die Zentralbank eine weniger grosse Verringerung des kurzfristigenBIP in Kauf nimmt um eine gegebene Uberschreitung der Inflationsrate vomInflationsziel zu bekampfen. Grafische Erklarung folgt in der Ubungsstunde

(Yt = a− bm(πt − π) ⇒ πt = π −Yt

bm).

Grafische Darstellung: Siehe Abbildung 2

Abbildung 2: 1e

Die AS-Kurve

Die AD-Kurve beschreibt die Nachfrageseite der Wirtschaft (IS-Kurve) zusammenmit der Geldpolitik (MP-Kurve). Da die AD-Kurve im πt − Yt-Diagramm abwartsgeneigt ist, wird sie als aggregierte Nachfragekurve interpretiert. Die AS-Kurve solltedeshalb das aggregierte Angebot darstellen und aufwarts geneigt sein. Diese Funkti-on ubernimmt die Phillips-Kurve, welche durch die Lohnsetzung der Arbeitnehmer

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und Preissetzung der Firmen motiviert werden kann (siehe Ubung 3, Aufgabe 3):

AS-Kurve: πt = πet + vYt + o,

Im folgenden wird von adaptiven Inflationserwartungen πet = πt−1 ausgegangen

(f) Stellen Sie die AS-Kurve zum Zeitpunkt t im πt − Yt-Diagramm dar. Wieverandert sich die Grafik wenn wir von unterschiedlichen vergangenen Inflati-on Niveaus ausgehen? Wie verandert sich die Grafik, wenn Inflationsschocks(Veranderung von o) die Wirtschaft beeinflussen? Wie verandert sich die Gra-fik, wenn im Zeitpunkt t das kurzfristige BIP ansteigt?Gehen Sie davon aus, dass die Phillipskurve wie in der Ubung 3, Aufgabe 3hergeleitet werden kann. Die Lohnforderungen der Arbeitnehmer reagieren nunwegen einer Gesetzesanderung starker auf Abweichungen der jetzigen Arbeits-losenrate ut von der naturlichen Arbeitslosenrate un.

3 Wie verandert sich dieAS-Kurve in der Grafik?

Grafische Darstellung wird im Detail in der Ubungsstunde erlautert. Die Veranderungder vergangenen Inflation πt−1 und die Inflationsschocks (Veranderungen in o)im Zeitpunkt t fuhren zur Verschiebung der AS-Kurve, wahrend die Geset-zesveranderung den Parameter v erhohen (Ubung 3, Aufgabe 3: v = 1

2α: Die

Gesetzesveranderung fuhrt zu einer Erhohung von α) wodurch die AS-Kurvesteiler wird.

Grafische Darstellung: Siehe Abbildung 3

Abbildung 3: 1f

(g) Inwiefern unterscheidet sich die Erklarung der Phillips-Kurve im Buch vonJones (Kapitel 12.3, S. 314ff.) von der Motivation in Ubung 3, Aufgabe 3?

3Denkbar ware, dass durch die Gesetzesanderungen die Gewerkschaften machtiger werden. (Ge-nauer gesagt werden die Gewerkschaften machtiger wenn ihre Mitgliederzahl uber dem naturlichenNiveau liegt und sie verlieren an Macht, wenn die Mitgliederzahl unter das naturliche Niveau sinkt).

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In der Ubung 3, Aufgabe 3 fuhren Abweichungen des kurzfristigen BIP da-zu, dass uber die damit verbundene Abweichung der tatsachlichen von dernaturlichen (langfristigen) Arbeitslosenrate (Okuns Gesetz) die Arbeitnehmerihre Lohnforderungen verandern. Ein positives kurzfristiges BIP fuhrt dazu,dass die Arbeitslosenrate unter das naturliche Niveau sinkt weshalb die Ar-beitnehmer die Lohnforderungen erhohen. Die Firmen selbst agieren nach einereinfachen Gewinnaufschlagregel. Die hoheren Kosten durch hohere Lohnzah-lungen werden 1 zu 1 auf die Preise abgewalzt.Aufgrund dieser Herleitung der Phillips-Kurve wird in diesem Zusammenhangoft vom Arbeitsmarkt gesprochen.

Im Buch wird die Phillips-Kurvengleichung aufgestellt und erzahlerisch mo-tiviert, aber nicht mit detailreicherem Zusammenhang von Lohnforderungenund Preissetzungsverhalten hergeleitet. Die Motivation lauft darauf hinaus,dass die Unternehmen bei einer Nachfrage unter der langfristigen Trendnach-frage die Preise senken / weniger stark erhohen als die erwartete Inflations-rate und wenn die Nachfrage uber dem langfristigen Trend liegt, die Preisestarker erhohen als sie von der restlichen Wirtschaft Preiserhohungen erwar-ten. Auf Arbeitnehmer und Gewinnaufschlage wird nicht naher eingegangen.Die Phillips-Kurve representiert deshalb insbesondere das Preissetzungsver-halten der Firmen.

AS-AD Modell Verstandnis

Aufgabe 2

(a) Stellen Sie AD- und AS-Kurve in einem πt − Yt-Diagramm. Was genau be-schreibt der Schnittpunkt der beiden Kurven?

Der Schnittpunkt der beiden Kurven beschreibt das simulatene Gleichgewichtvon Gutermarkt, Geldpolitik und Preissetzung der Firmen fur gegebene Wertevon a, b, m, v, o und πt−1 zum Zeitpunkt t.

(b) Welches sind die exogenen, welche die endogenen Variablen im AS-AD Mo-dell? Andert sich in der Zuordnung der Variablen in diese zwei Kategorien imVergleich zur seperaten Betrachtung der IS-, MP- und Phillips-Kurve? Welcheswaren die exogenen, welche die endogenen Variablen im IS-MP Modell?

Durch reine Betrachtung einer Gleichung kann nicht zwingend festgestellt wer-den, welche Variablen endogen und exogen sind. Oft wird die endogene auf derLinkhandseite dargestellt, z.B. h = q + 0.5 ∗ r, oder in Form einer Funktionh(q, r) = q + 0.5 ∗ r. Allerdings kann diese Gleichung auch umgeformt werdenund dann wird anstelle von h, q als endogene Variable betrachtet: q = h−0.5∗roder q(h, r) = h− 0.5 ∗ r. Deshalb muss bei der Einteilung von exogenen undendogenen Variablen uberlegt werden, welche Variablen fix, respektive gege-ben sind (exogen) und welche Variablen uber Funktionen oder Gleichungendurch die exogenen Variablen und gegebene Parameterwerte bestimmt sind(endogene Variablen).

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Bei blosser Betrachtung der IS-Gleichung Yt = a− b(Rt − r) wird davon aus-gegangen, dass die Parameter a, b, r sowie der Zinssatz Rt (exogene Variable)gegeben sind. Demnach ist Yt in dieser Gleichung endogen.Bei blosser Betrachtung der MP-Gleichung Rt− r = m(πt− π) ist πt die exoge-ne Variable und Rt die endogene Variable (die geldpolitische Regel bestimmtden Zinssatz fur gegebene Werte von πt).Bei reiner Betrachtung der Phillip-Kurve im Zeitpunkt t πt = πt−1 + vYt + o,sind Parameter so wie Variablen zu fruheren Zeitpunkten gegeben und in derRegel wird Yt als exogen betrachtet.Wenn das IS-MP Modell betrachtet wird, sind sowohl Yt wie auch Rt als en-dogen betrachtet und die Inflationsrate πt wird als exogen betrachtet.

Bei der Kombination aller Gleichung, welche die Gleichgewichte im Gutermarkt,die Geldpolitik und die Preissetzung der Firmen reprasentieren, sind nun al-le Variablen (Yt, πt, Rt) zum Zeitpunkt t endogen durch die Parameterwertea, b, m, v, o, π und durch πt−1 bestimmt. Wahrend rein mechanisch bei der se-peraten Betrachtung der IS-, MP- und Phillipskurve eine eindeutige Zuteilungvon endogenen und exogenen Variablen nicht moglich ist, ist die Zuteilungim AS-AD Modell klar da Parameterwerte und vergangene Variablen als fixbetrachtet werden.

(c) Zeichnen Sie das “Steady State” (langfristigen Durchschnitt) im Modell ein.Welchem Wert entspricht das kurzfristige BIP Yt und die Inflationsrate πtim “Steady State”? (Hinweis: Betrachten Sie die Gleichungen der AD- undAS-Kurven)

Im Steady State sind die endogenen Variablen konstant uber die Zeit undkeine Schocks treffen die Wirtschaft (a = 0 und o = 0). Deshalb enstprichtπt = πt−1 = π∗ und das tatsachliche BIP entspricht dem Produktionspotential,d.h. Yt = 0 (kann aus πt = πt−1 und der AS-Kurve gefolgert werden). Aus derAD-Kurve folgt π∗ = π + a

bm= π

Grafische Darstellung: Siehe Abbildung 4

Abbildung 4: 2c

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Die Olkrise 1973 im AS-AD Modell

Aufgabe 3

In Folge des Jom-Kippur-Krieges drosselten die erdolexportierenden Lander (OPEC)die Fordermenge des Erdols bewusst um ca. 5% um die westlichen Lander bezuglichihrer Unterstutzung Israels unter Druck zu setzen. Daraufhin stieg der Olpreis 1973von drei auf uber funf Dollar pro Barrel an. Im darauffolgenden Jahr stieg derPreis weltweit auf uber zwolf Dollar an. Diese Veranderung kann als Olpreisschockinterpretiert werden und die Folgen auf die Wirtschaft eines derartigen Schockswerden in dieser Aufgabe anhand des AS-AD Modells analysiert.

Sofortige Anpassung des Gleichgewichts

(a) Stellen Sie das AS-AD Modell in einem πt − Yt-Diagramm dar. Gehen Siedavon aus, dass sich die Wirtschaft ursprunglich im “Steady State”befindet.Zeichnen Sie direkt unter ihrem AS-AD Diagramm ein Rt− Yt-Diagramm undstellen Sie darin das IS-MP Modell dar. Beachten Sie, dass Sie das Yt-Niveauvom AS-AD Modell auf das IS-MP Modell ubertragen.

Grafische Darstellung: Siehe Abbildung 5

Abbildung 5: 3ab

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(b) Nun trifft der vorher genannte Olpreisschock die Wirtschaft im Zeitpunkt t.Zeichnen Sie die Veranderungen im Zeitpunkt t in den Diagrammen ein. Wieverandert sich πt und Yt gegenuber dem Ausgangspunkt? Wie verandert sichdas Zinsniveau Rt?

Die grafische Darstellung erfolgt im Laufe der Ubungsstunde. Die Inflation πtund der Zinssatz Rt steigen an. Das kurzfristige BIP Yt sinkt.

Grafische Darstellung: Siehe Abbildung 5

(c) Beschreiben Sie verbal wie der Olpreis die Wirtschaft im Zeitpunkt t beeinflusst.Gehen Sie auf den Gutermarkt, die Geldpolitik und die Preissetzung der Fir-men ein. Beachten Sie dabei, in welcher Abfolge der Schock die verschiedenenBausteine des kurzfristigen Modells beeinflusst (Kausalkette)

Der Olpreisschock trifft zuerst die Preissetzung der Firmen. Da die Firmensich wegen der hoheren Olpreise hoheren Produktionskosten entgegengesetztsehen, erhohen sie die Preise um Gewinneinbussen zu verhindern / vermindern.

Aufgrund der geldpolitischen Regel reagiert die Zentralbank aufgrund der posi-tiven Abweichung der Inflationsrate πt vom Inflationsziel π mit einer Erhohungdes Zinssatzes Rt.

Die Erhohung der Zinsen fuhrt danach auf dem Gutermarkt dazu, dass dieFirmen weniger Investitionen tatigen, wodurch das kurzfristige BIP sinkt. Dieshat wiederum Ruckwirkungen auf die Preissetzung der Firmen wodurch diePreise nicht ganz so stark erhoht werden, wie wenn Yt = 0 bleiben wurde etc.Im Gleichgewicht im Zeitpunkt t sind schlussendlich πt, Rt hoher, Yt tiefer alsim Ausgangspunkt.

Dynamische Anpassung des Gleichgewichts

(d) Nachdem im Zeitpunkt t der Olpreisschock die Wirtschaft getroffen hat, verandernsich die Inflationserwartungen im Zeitpunkt t+ 1 aufgrund der adaptiven In-flationserwartungen: πe

t+1 = πt. Zeichnen Sie die Veranderungen im Zeitpunktt+1 in den Diagrammen ein. Gehen Sie dabei davon aus, dass nach der Peri-ode t o = 0 entspricht. Wie verandern sich πt+1, Yt+1 und Rt+1 gegenuber πt,Yt, Rt und dem ursprunglichen Gleichgewicht?

Grafische Darstellung: Siehe Abbildung 6

Im Vergleich zum Zeitpunkt t hat sich die Inflationsrate πt+1, der Zinssatz Rt+1

und das kurzfristige BIP Yt+1 wieder mehr dem Ausgangspunkt angenahert.4

(e) Beschreiben Sie verbal die Veranderungen im Zeitpunkt t + 1 gegenuber demZeitpunkt t und dem Ausgangspunkt. Gehen Sie auf den Gutermarkt, die Geld-politik und die Preissetzung der Firmen ein. Beachten Sie dabei, in welcher

4Oszillierende oder explodierende Losung nicht moglich. AS-AD Modell fuhrt zu: πt =1

1 + vbm︸ ︷︷ ︸

∈(0,1)

πt−1 + const.

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Abbildung 6: 3df

Abfolge der Schock die verschiedenen Bausteine des kurzfristigen Modells be-einflusst (Kausalkette)

Die Inflationserwartungen entsprechen nun der Inflation in der Periode t. Daaber im Gleichgewicht πt um weniger als o im Zeitpunkt t angestiegen ist undin t + 1 o = 0 ist, entscheiden sich die Firmen fur eine weniger hohe Preis-erhohung als in Zeitpunkt t.

Uber die geldpolitische Regel fallt dadurch auch die Zinserhohung gegenuberr weniger hoch aus als im Zeitpunkt t.

Das fuhrt dazu, dass Firmen ihre Investitionen weniger stark verringern imZeitpunkt t+ 1 als im Zeitpunkt t relativ zum Ausgangspunkt.

Dies hat wieder Ruckwirkungen auf die Preissetzung etc. Schlussendlich sindim Gleichgewicht πt+1, Rt+1 noch hoher, respektive Yt+1 noch tiefer als imAusgangspunkt, aber relative zum Zeitpunkt t sind die Variablen naher ihrenUrsprungswerten.

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(f) Zeichnen Sie die weiteren Veranderungen im Zeitpunkt t+ 2, t+ 3, ... im AS-AD ein. Wie entwickelt sich die Wirtschaft uber die Zeit? Erklaren Sie dabeidie Rolle der geldpolitischen Regel.

Grafische Darstellung: Siehe Abbildung 6.

Die Inflationsrate π, der Zinssatz R sowie das kurzfristige BIP Y nahern sichmit der Zeit immer mehr dem “Steady State”. Die geldpolitische Regel sorgtdafur, dass langfristig, in Abwesenheit von weiteren Schocks, die tatsachlicheInflationsrate dem Inflationsziel entspricht. Dabei nutzt sie den Zusammen-hang zwischen Inflation und kurzfristigem BIP, der durch die Phillips-Kurvegegeben ist. Um die Inflation zu verringern, muss das kurzfristige BIP gesenktwerden, was die Zentralbank durch die Erhohung der Zinsen und damit Ver-ringerung der Investitionsnachfrage erreicht.

Die deutsche Wiedervereinigung im AS-AD Modell

Aufgabe 4

Nachfolgend wird auf die Aufgabe 2 der Ubung 6 Bezug genommen. Die deutscheWiedervereinigung wird auf Basis des erarbeiteten AS-AD Modells analysiert.

Sofortige Anpassung des Gleichgewichts

(a) Wie wurden Sie auf Basis der Ubung 6, Aufgabe 2 die deutsche Wiedervereini-gung modellieren? Muss das Modell geandert werden damit die geldpolitischenMassnahmen analysiert werden konnen?

In der Ubung 6, Aufgabe 2 (a) wurde erarbeitet, dass die Erhohung der In-vestitionen und der Staatsausgaben als exogener Schock interpretiert werdenkann. Dadurch erhoht sich die aggregierte Nachfrage (a > 0).Im Gutermarkt fuhrt der positive Nachfrageschock zu einer Erhohung des kurz-fristigen BIP und uber die Preissetzung der Firmen zu einer Erhohung derInflation. Die geldpolitische Regel, die in dieser Ubung postuliert wurde, fuhrtdemnach zu einer Erhohung des Zinssatzes. Das Modell muss deshalb nichtzwangslaufig geandert werden, da der exogene Nachfrageschock den Zinssatz(das geldpolitische Mittel) endogen erhohen.

(b) Gehen Sie davon aus, dass sich die Wirtschaft vor der Wiedervereinigung im“Steady State” befindet und zeigen Sie die Effekte der Wiedervereinigung aufdie Wirtschaft im Zeitpunkt t anhand des AS-AD Modells und des IS-MPModells grafisch auf. Wie verandert sich πt, Rt und Yt im Vergleich zum Aus-gangspunkt?

Grafische Darstellung: Siehe Abbildung 7

Im Vergleich zum Ausgangspunkt erhoht sich das kurzfristige BIP Yt, die In-flationsrate πt und der Zinsatz Rt.

(c) Beschreiben Sie verbal wie die Wiedervereinigung die Wirtschaft im Zeitpunktt beeinflusst. Gehen Sie auf den Gutermarkt, die Geldpolitik und die Preisset-zung der Firmen ein. Beachten Sie dabei, in welcher Abfolge der Schock dieverschiedenen Bausteine des kurzfristigen Modells beeinflusst (Kausalkette)

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Abbildung 7: 4b

Der positive Staats- und Investitionsnachfrageschock betrifft zuerst den Gutermarktund fuhrt zu einer Erhohung des kurzfristigen BIP Yt.Dadurch, dass Unternehmen einem Niveau der Nachfrage uber dem langfristi-gen Trend gegenubersehen, erhohen die Unternehmen die Preise starker als siePreiserhohungen in der Gesamtwirtschaft erwarten.Die hohere Inflation πt bewegt die Zentralbank dazu (wegen der geldpoliti-schen Regel), den Zinssatz Rt zu erhohen.Der hohere Zinssatz hat wiederum Ruckwirkungen auf die Investitionsnachfra-ge etc. Im Gleichgewicht befindet sich die Wirtschaft zum Zeitpunkt t in einerSituation mit hoherem Yt, πt und Rt im Vergleich zur Ausgangssituation.

Dynamische Anpassung des Gleichgewichts

(d) Gehen Sie davon aus, dass die Schocks, mit welcher Sie die Wiedervereini-gung im Zeitpunkt t zuvor modelliert haben, anhalten und nicht zuruck aufnull gehen. Zeichnen Sie die Veranderungen im AS-AD Modell seit der Wie-dervereinigung bis zum Zeitpunkt t+j fur j = 1, 2,∞. Wie entwickeln sich dieInflationsrate π, der Zinssatz R und das kurzfristige BIP Y seit der Wieder-vereinigung bis zur Periode t+∞? Berechnen Sie Y∞ und π∞.

Grafische Darstellung: Siehe Abbildung 8

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Abbildung 8: 4d

Im Zeitpunkt t sind πt, Yt und Rt sprunghaft angestiegen. Vom Zeitpunkt t+1an bis zu t + ∞ steigen π und R weiter an, wahrend Y wieder zuruck zumAusgangspunkt geht (bei blosser Betrachtung der MP-Kurve ist ersichtlich,dass sich R im Gleichschritt mit π bewegt, das IS-MP Modell muss nichtextra dazu gezeichnet werden). Mit Hilfe der eingezeichneten Veranderungenim AS-AD-Diagramm ist ersichtlich, dass Y∞ = 0 gesetzt werden kann. DiePhillips-Kurve impliziert πk = πk−1 + 0 + 0 ⇒ πk = πk−1 = π∗ und dieAD-Kurve fuhrt zu 0 = a− bm(πk − π) ⇒ π∗ = π∞ = a

bm+ π.

(e) Beschreiben Sie verbal die Entwicklung von π, Y und R der vorhergehendenTeilaufgabe uber die Zeit. Gehen Sie auf den Gutermarkt, die Geldpolitik unddie Preissetzung der Firmen ein.

Wie in Teilaufgabe (b) ausgefuhrt, fuhrt eine Erhohung des Nachfrageschockszu einer Erhohung von πt, Yt und Rt. Da der Nachfrageschock bestehen bleibt,wirken die in Teilaufgabe (b) erklarten Effekte auch in den Perioden t+1, t+2, ... auf die Wirtschaft. Allerdings passen sich die Inflationserwartungen injeder Periode nach oben an weshalb die Firmen auch ihre Preiserhohungentatsachlich vergrossern.Dies fuhrt dazu, dass die Zentralbank den Zinssatz immer weiter erhoht.Die Erhohung der Zinsen fuhrt seinerseits zu einem Ruckgang der Investitionenund damit des kurzfristigen BIP.Die Inflation und die Zinsen erhohen sich so lange weiter bis das tatsachlicheBIP dem potentiellen BIP entspricht (Y = 0).

(f) Betrachten Sie die Situation in t+∞ aus der vorhergehenden Teilaufgabe alsAusgangssituation. Nun ist der Nachfrageschock voruber (a = 0). Zeigen Siegrafisch die Entwicklung von π, Y und R von dieser Ausgangssituation bis ins“Steady State”˙

Grafische Darstellung: Siehe Abbildung 9

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Abbildung 9: 4f

Wie bereits in Teilaufgabe (d) erlautert, bewegen sich aufgrund der MP-KurveR und π im Gleichschritt.

(g) Beschreiben Sie verbal die Vorgange auf dem Gutermarkt, die Geldpolitik unddie Preissetzung der Firmen der vorhergehenden Teilaufgabe. Unterscheidetsich die Rolle der geldpolitischen Regel im Vergleich zur Aufgabe 3f?

Die erste Periode, in welcher der Nachfrageschock verschwunden ist, wird nach-folgend als Periode k bezeichnet. Im Zeitpunkt k fuhrt der nicht mehr vorhan-dene positive Nachfrageschock zu einem Ruckgang des kurzfristigen BIP Yk.Dies fuhrt uber das Preissetzungsverhalten der Firmen, welche immer nochuber Inflationserwartungen πe

k = π∗ verfugen, dass die Preiserhohungen derFirmen weniger stark ausfallen als die Inflationserwartungen der Firmen selbst.Die Zentralbank verringert aufgrund der tieferen Inflationsrate den ZinssatzRt im Vergleich zur Ausgangssituation.Dies hat wiederum Ruckwirkungen auf den Gutermarkt etc. Im Gleichgewichtin der Periode k sind die Inflationsrate πk, das kurzfristige BIP Yk und derZinssatz Rk im Vergleich zur Ausgangssituation gesunken.

Im Zeitpunkt k + 1 verringern sich die Inflationserwartungen weshalb die Fir-men wiederum die Preise weniger stark erhohen.Die Zentralbank verringert deshalb den Zinssatz im Vergleich zur Vorperiode.Auf dem Gutermarkt fuhrt dies zu einer Erhohung der Investitionen und da-mit des kurzfristigen BIP im Vergleich zum Zeitpunkt k.Die Erhohung des kurzfristigen BIP hat wiederum Ruckwirkungen auf diePreissetzung der Firmen etc. Im Gleichgewicht sind in der Periode k + 1 imVergleich zur vorherigen Periode die Inflationsrate und die Zinsen gesunken,wahrend das kurzfristige BIP angestiegen ist.

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Page 16: Losungsskizze 07

Einfuhrung in die Makrookonomie Ubung 7 FS 2015

Dieser Mechanismus wiederholt sich uber die Zeit solange, bis die Wirtschaftsich wieder im alten “Steady State”befindet.

Die Rolle der geldpolitischen Regel ist in Abwesenheit der Schocks diesselbewie in Aufgabe 3 (f).

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