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Madeline Lutjeharms (2006) Erkenntnisse zum mentalen Lexikon Mehrsprachigkeit aus psycholinguistischer Sicht

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Madeline Lutjeharms (2006)

Erkenntnisse zum mentalen Lexikon

Mehrsprachigkeit aus psycholinguistischer Sicht

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1. Das mentale Lexikon und der lexikalische Zugriff

1.2. Die syntaktische Verarbeitung

2. Das mentale Lexikon bei Mehrsprachigen

2.1. Erkenntnisse aus der Kognitionspsychologie

2.2. Die syntaktische Verarbeitung bei Mehrsprachigen

3. Konsequenzen für den Fremdsprachenunterricht

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Wort

Was ist ein Wort?

= Grundeinheit von Sprache Lexem=phonologisch

Lemma=Lexikon-eintrag

Repräsentationsebenen

Morphologische und syntaktische Verwendung

Bedeutung Laut- und Schriftform

Morpheme

Das mentale Lexikon

Neologismenz.B. Kinder arzt

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Lexikoneintrag des mentalen Lexikons

lachen 1.a) durch eine Mimik, bei der der Mund in die Breite gezogen wird, die Zähne sichtbar werden u. um die Augen Fältchen entstehen, [zugleich durch eine Abfolge stoßweise hervorgebrachter, unartikulierter Laute]

2. gelacht/ lachte/ lachend

3. Heute habe ich viel gelacht. So viel gelacht habe ich schon lange nicht mehr.

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Zugriff auf das mentale Lexikon

▪ Wortabruf bei der Produktion

▪ Worterkennung bei der Rezeption

▪ In- und Outputsysteme für visuelle und auditive Worteigenschaften

▪ Kognitionspsychologie befasst sich mit der Art des Zugriffs und Struktur des mentalen Lexikons

▪ Wie beeinflussen sich einzelne Verarbeitungsebenen oder Worteigenschaften bei der Verarbeitung?

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Struktur des Sprachwissens

▪ Modulare Repräsentation

Bei niedrigen Verarbeitungsprozessen

▪ Zentrale Prozesse verlaufen nichtmodular

Bei hohen Verarbeitungsprozessen

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Konnektionistisches Modell

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Syntaktische Verarbeitung

Komplexer Verarbeitungsprozess

▪ Viele Organisationsprinzipien

▪ sind bei automatischer Verarbeitung gleichzeitig und flexibel einsetzbar

Chomskys „Minimalistik Program“

▪ Stark lexikalisch orientiert

▪ Wortformen werden mit passenden Flexionsmorphologie abgerufen

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Syntaktische Verarbeitung

„Wettbewerbsmodell“ (competition model, Mac Whinney and Bates, 1989)

▪ Funktionalistische Syntaxtheorie für die Rezeption

▪ Operationen zwischen der Oberflächenform und deren Bedeutung

▪ mehreren Oberflächenindikatoren, die parallel und interaktiv eingesetzt werden

▪ gehört zu den konnektionistischen Theorien

▪ Form und Bedeutung werden integriert und nicht modular eingesetzt

▪ mehrere Sprachen

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Syntaktische Verarbeitung

▪ es findet ein „Wettbewerb“ zwischen den einzelnen Auslösern statt

▪ Inhibierung (Verdrängung)

▪ Aktivierungsverarbeitung (Verstärkung)

▪ Anwendbarkeit ist abhängig von der Frequenz

▪ Gültigkeit eines Indikators entwickelt sich aufgrund der Anwendbarkeit und Zuverlässigkeit

▪ Gültigkeit ist sprachabhängig

▪ Wortfolge Englisch vs. Deutsch

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Das mentale Lexikon bei Mehrsprachigen

Erkenntnisse aus der Kognitionspsychologie

▪ „Priming-Experimente“

▪ sprachübergreifende, gemeinsame Repräsentation

▪ parallele, keine sprachspezifische Aktivierung

▪ gemeinsame Speicherung von Kognaten

▪ ebenso für kognate Morpheme

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Konnektionistisches Modell bei Mehrsprachigkeit

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Das mentale Lexikon bei Mehrsprachigen

Einflussfaktoren auf die Verbindung zwischen Übersetzungsäquivalente

▪ Art des Erwerbs und Sprachverwendung

▪ Wortfrequenz

▪ personen- und situationsabhängig

▪ Lernstil

▪ Emotionen

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Syntaktische Verarbeitung von Mehrsprachigen

▪ bei guter Sprachbeherrschung ein automatischer Prozess

▪ Strategien sind kaum auszuschalten

▪ wahrgenommene Strukturähnlichkeit von Sprachen fördert den Transfer

▪ Beispiel: a) Dem Mann wurde sein Auto gestohlen.

b) Das Auto des Mannes wurde gestohlen.