Magazin Lepra Heute Nr. 5 September 2015

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Apsara Ghimire, Not-Helferin Nepal Erdbebenhilfe in Nepal Lebensgeschichte aus der DRK Lepra heute NR. 5 | 2015 Not-Helfer- Patenschaft

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Apsara Ghimire, Not-Helferin Nepal

Erdbebenhilfe in Nepal

Lebensgeschichte aus der DRK

Lepraheute NR. 5 | 2015

Not-Helfer- Patenschaft

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EDitoRiAL

Liebe LeserinLieber Leser

Mit diesen Zeilen ver-abschiede ich mich von ihnen, denn dies ist das letzte Editorial, das

Sie von mir lesen. Dankbar blicke ich auf die fast neun Jahre zurück, die ich bei der Lepra- Mission gearbeitet habe. Ich danke Ihnen, weil Sie sich immer wieder vom Schicksal Leprabetroffener berühren lassen und unse-re Arbeit unterstützen. Einige von Ihnen habe ich persönlich kennen gelernt. Danke für alle interessierten Fragen und ermuti-genden Worte im Gespräch, per Post oder am Telefon.

Was sticht für mich in den neun Jahren am meisten hervor? Es sind zweifellos die aus-sergewöhnlichen Mitarbeitenden in den Projektländern, unsere «Not-Helfer». Sie sind tagelang auf Trampelpfaden unter-wegs, um Leprakranke aufzusuchen. Sie rei-sen auf dem Kanu durch den Urwald, sind wilden Tieren und Verbrechern ausgesetzt.

Sie säubern eiternde Füsse – eine Arbeit, die sonst niemand gewillt zu machen ist. Sie werden selber von ihrer Familie geächtet, weil sie mit Leprakranken arbeiten. Für mich sind diese Not-Helfer wahre Helden.

Am meisten beeindruckt mich ihre Haltung: Sie helfen nicht «von oben herab», sondern begegnen Leprakranken auf Augenhöhe. Letztlich geht es darum, die Würde eines jeden Menschen hochzuhalten. Als Christinnen und Christen glauben wir, dass diese Würde in Gott verankert ist: Denn jeder Mensch ist nach Gottes Ebenbild ge-schaffen – auch der entstellte Leprakranke.

Über einige Not-Helfer berichten wir in die-sem Heft: über Apsara, Ruth (S. 4) und Dipak (S. 6). Am tag der offenen tür können Sie sogar einen Not-Helfer tref-fen. Es ist Shovakhar Kandel aus Nepal (S. 10). Vielleicht sehe ich einige von Ihnen dort. Auf Wiedersehen und bis bald!

Katharina Fahrni RitzMitarbeiterin Kommunikation

Auf Wiedersehen

Titelfoto: Physiotherapeutin Apsara Ghimire mit Sirjana tamang in Anandaban, Nepal.

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Apsara Ghimire lei-tet seit fünf Jahren die Physio therapie im Spital Anan- daban. Normaler-weise begleitet sie Leprapatienten nach einer Hand-

oder Fussoperation, damit diese wieder grei-fen und gehen können. Im Moment behan-delt sie auch Erdbebenopfer.

Wo warst du beim Erdbeben? Ich war am Kochen ganz zuoberst in einem zweieinhalb-stöckigen Haus. Da spürte ich ein Beben. Mein Vater schrie von unten: «Hey Apsara, komm schnell raus!” Ich liess alles stehen, klammerte mich bei der Treppe am Handlauf fest und lief nach unten. Vor der Tür bebte es wieder. Ich versuchte sie zu öffnen, doch es ging nicht. Ich hastete zu einem anderen Ausgang. Ich war wie ge-lähmt, schob mich irgendwie nach vorn zu meiner Familie. Sie schrien alle nach mir. Dann sass ich einfach am Boden, schweiss-gebadet. Mein Herz raste, mein Gehirn war leer.

Wie fühltest du dich in den Wochen da-nach?Ich hatte panische Angst, denn es gab im-mer wieder Nachbeben. Ich war so ange-

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NEPAL

Interview mit Apsara Ghimire,

Not-Helferin in Nepal

spannt, dass ich nicht richtig essen und schlafen konnte. Es war wahnsinnig stress-voll. Viele meiner Arbeitskollegen verloren ihre Wohnung und alles darin. Sie fühlten sich sehr hilflos. Jetzt schöpfen sie langsam wieder Hoffnung, da die Lepra-Mission sie beim Wiederaufbau unterstützt. [Anm. das Erdbeben zerstörte die Wohnungen von 130 Mitarbeitenden.]

trotz des eigenen traumas habt ihr euch um andere gekümmert?Ja, es kamen sehr viele Erdbebenopfer zu uns ins Spital. Wir sind das einzige im südli-chen Teil des Distrikts Lalitpur. Die Patienten waren auch alle in Panik, aber wir mussten in dieser Stresssituation kühlen Kopf bewah-ren. Auch jetzt noch kommen Patienten zu uns. Wir sind müde. Gleichzeitig sehen wir, was wir für die Menschen bewirken kön-nen.

Was brauchen die Leute am meisten nach dem Erdbeben?Sie brauchen ein solides Dach über dem Kopf, das kostengünstig und trotzdem si-cher ist. Weiter brauchen sie wieder ein Ein-kommen. Denn viele haben ihr Vieh, das Saatgut oder ihr Geschäft verloren.

Video mit Not-Helferin Apsara auf www.lepramission.ch/aktuelles/medi-en/filme

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Im Einsatz nach dem Erdbeben in Nepal

Nach den Erdbeben im April und Mai dieses Jahres reagierten unsere Not-Helfer mit kos-tenloser medizinischer und psychologischer Hilfe, Obdach, Essen und Nothilfepaketen. Bis jetzt konnte so über 40’000 Menschen geholfen werden.

Seit Jahren sind unsere Not-Helfer für die Ärmsten in Nepal im Einsatz – in Dörfern, durch Selbsthilfegruppen und im Spital An-andaban. Dank den Kontakten und Kennt-nissen vor Ort stellen unsere Not-Helfer si-cher, dass auch Leprabetroffene, Witwen und andere sehr arme, ausgegrenzte Men-schen die nötige Hilfe erhalten.

In den nächsten drei Jahren braucht es rund 2.5 Mio. Franken für die Erdbebenhilfe und den Wiederaufbau des zerstörten Spitals Anandaban. Medizinische Hilfe im Spital AnandabanDer 6-jährige Saurav sprang aus dem ersten Stock, als das zweite Erdbeben sein Haus er-schütterte. Dabei brach er sich ein Bein. Der Bruch war schwerwiegend, die Operation kompliziert. Dazu plagten den kleinen Jun-gen Alpträume. «Er schrie jede Nacht und zappelte dabei um sich», erzählt sein Vater Mahindra. Nach geglückter Operation half ihm Physiotherapeutin Apsara wieder auf die Beine. Zuerst mit Krücke, später ohne.Saurav ist einer von über 400 Erdbebenver-letzten, die im Spital Anandaban behandelt wurden.

Psychologische HilfeWie bewältigt man das seelische Trauma nach dem Erdbeben? In einem Debriefing

NEPAL

Stolz zeigt Saurav seine ersten Schritte mit einer Krücke. Sein Vater ist über-glücklich, dass er auf dem Weg zur Besserung ist.

Ruth Shresthra (Mitte) spricht mit Kindern aus dem Dorf Bhattedanda darüber, wie sie das Erdbeben erlebt haben.

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konnten die Mitarbeitenden der Lepra-Mis-sion ihre Ängste verarbeiten und vier Mitar-beitende wurden in Traumabewältigung ausgebildet. Eine von ihnen, Ruth Shresthra, arbeitet auch mit Kindern. «Sie sind alle traumatisiert», sagt sie. «Sie konnten nicht richtig schlafen, assen kaum und wenn sie nicht um die Eltern sein konnten, gerieten sie in Panik. Die Kinder öffneten sich gerne. Anscheinend haben sie seit dem Erdbeben nicht darüber gesprochen.» Insgesamt erhielten rund 500 Menschen psychologische Hilfe.

Mobile Kliniken Der Schweizer Medizinstudent Andreas Stalder machte von Anfang Mai bis Mitte Juni ein Praktikum in Anandaban und war rund eine Woche mit einer mobilen Klinik unterwegs:«Wir stellten die mobile Klinik an fünf verschiedenen Orten auf. Unsere Aufgabe war die Nachbehandlung von Erdbeben-patienten, d.h. bei Patienten ent-scheiden, ob sie zum Beispiel den Gips entfernen konnten oder nicht. Wir sahen auch ein paar wenige Patienten, welche of-

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Andreas Stalder mit nepalesischen Kindern.

Parbati Thapa mit ihrem Sohn

fenbar noch gar nicht versorgt wurden. Aufgrund fehlender Gerätschaften vor Ort, musste ich bei zwei Patienten den Gips mit meinem Victorinox-Leatherman entfernen.»Gegen 3700 Erdbebenverletzte wurden in entlegenen Dörfern dank mobilen Kliniken medizinisch versorgt.

temporäre Unterkunft Parbati Thapa hat nun auch noch ihr Haus verloren. Im Dezember letzten Jahres starb ihr Mann an einem Nierenversagen. Für die erfolglosen Behandlungen verschuldete sie sich hoch (rund 1000 CHF) und verpfändete ihr Land. Die Witwe hat drei Kinder für die sie sorgen muss, aber kein Einkommen. Die mageren Vorräte wurden vom Erdbeben verschüttet. Doch Parbati ist nicht allein. Ihr

Mann war Mitglied einer Selbsthil-fegruppe. Dort sucht sie nun

Anschluss.Parbati und ihre Kinder sind eine von 1543 Familien, die beim Bau einer temporären

Unterkunft unterstützt wurden (Acht Stück Wellblech und 120

CHF). 2151 Zeltplanen wurden ver-teilt und 1416 Familien erhielten Nothilfe-pakete.

Mehr zur

Erdbebenhilfe auf

lepramission.ch

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Not-Helfer Dipak – vernetzt mit den Ärmsten

Das reguläre Lepraprojekt geht trotz des

Erdbebens weiter. Das Projekt kurz vorgestellt:

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Dipak Ghising begleitet normalerweise Selbsthilfegruppen, zurzeit koordiniert er die Erdbebenhilfe in den Distrikten Dhading und Makwanpur.

Dipak ist sehr gut vernetzt einerseits mit den Ärmsten eines Dorfes und andererseits mit den Gemeindebehörden. So fiel es ihm leicht, die tatsächlichen Bedürfnisse der Menschen nach dem Erdbeben zu analysie-ren und die Erdbebenhilfe mit den Behör-den wie auch anderen Hilfsorganisationen abzusprechen. Sei es die Verteilung von Nothilfepaketen, die Unterstützung beim Bau temporärer Unterkünfte oder die Logis-tik einer mobilen Klinik – Dipak koordiniert

Anandaban Lepra-SpitalDas Spital mit 118 Betten ist eines der gröss-ten Lepra-Referenzzentren Nepals. Unsere Not-Helfer pflegen, operieren und therapie-ren kostenlos jährlich über 4500 Lepra-betroffene. Dabei lernen Patienten Selbst-pflege, um Behinderungen vorzubeugen. Unsere Not-Helfer organisieren berufliche Weiterbildungen für Leprabetroffene und unterstützen deren Eingliederung in eine Selbsthilfegruppe.

alles. «Ich bin sehr glücklich, dass diese be-dürftigen Menschen nun Obdach und Ge-sundheitsversorgung bekommen.» Dipak wurde auch in Traumabewältigung ausge-bildet. Dank ihm erhielten Patienten, welche die mobilen Kliniken aufsuchten auch psy-chologische Hilfe. «Manchmal bin ich schon müde, aber ich mache weiter. Wir sind die Lepra-Mission und dies ist unsere Berufung: den Ärmsten aus der Not helfen.»

Das ForschungslaborIm Labor des Anandaban Spitals tragen un-sere Not-Helfer zur Entwicklung von verbes-serten Diagnosen und Behandlungsmetho-den bei. Ausbildung für das nepalesische Ge-sundheitspersonal In Zusammenarbeit mit der nepalesischen Regierung bilden unsere Not-Helfer das staatliche Gesundheitspersonal und Mitar-beiter anderer Organisationen in der Lepra-diagnostik, Behandlung und den Techniken der Selbstpflege aus.

Dipak ist müde, aber glücklich. Es ist bereits der siebte Tag, den er am Stück arbeitet.

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Ich engagiere für leprabetroffene Menschen, weil sie durch die Krankheit sozial ausgegrenzt in grosser Armut leben. Die Not-Helfer-Patenschaft ist eine wichtige Hilfe damit diese Menschen nach erfolgreicher medizinischer Behandlung wieder ein Leben in Würde führen können.

Ruedi Josuran, tV-Moderator Fenster zum Sonntag

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ich übernehme eine Not-Helfer-Patenschaft

für Fr. (ab Fr. 30 im Monat)Wir senden Ihnen per Post Einzahlungsscheine oder die Angaben für den Dauerauftrag. Die Patenschaft kann jederzeit wieder aufgelöst werden.

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Video mit Ruedi

Josuran auf

lepramission.ch Werden Sie Patin oder Pate eines Not-Helfers in Nepal!

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DR KoNGo

Lebensgeschichte

Pierre Ndjondjo Awondjo (53) aus Sankuru (DR Kongo) beherrscht sieben Sprachen, ging wörtlich seinen eigenen Weg und übernimmt Verantwortung. Ein gewandter Mann! Dies war nicht immer so. Er kennt die tiefe Verunsicherung und die lähmende Scham, die viele Leprakranke erleben. Auf dem Weg in ein Dorf erzählt er mir seine Geschichte.

«Als die ersten weissen Flecken auftauch-ten, fragte ich mich: Bin ich verhext?» Da-mals war Pierre 41 Jahre alt. Knötchen ka-men hinzu, Geschwüre an den Füssen und zuletzt war sein Gesicht entstellt. «Das war unheimlich», sagt er. «Meine Frau und Kin-der hielten Abstand. Ich ass und schlief in einem separaten Zimmer.» Am meisten be-trübte ihn, dass auch seine Familie im Dorf gemieden wurde. Am Schluss hielt er sich nur noch in einem kleinen Zimmer auf, der-art schämte er sich wegen seines Ausse-hens.

«Im Dorf sagte man, ich sei verhext, ich sol-le zu einem Heiler gehen.» Doch Pierre ging seinen eigenen Weg – den langen Fussweg nach Kole, wo es ein Spital gibt. Fünf Tage brauchte er für die 120km, da er mehr schlecht als recht mit seinen Lepra-Füssen vorankam. «Die Diagnose Lepra erschütter-te mich. Ich dachte, ich müsse sterben. Doch ein Krankenpfleger ermutigte mich: «Kopf hoch, deine Krankheit ist heilbar!» Und tat-

sächlich – nach einem Jahr Antibiotika-Be-handlung sah ich wieder normal aus.»

Pierre sandte nach seiner Familie. Wie war seine Frau überglücklich, als sie sah, dass es ihm besser ging! Vom Spitalpersonal lernte er, wie man durch Selbstpflege Infektionen und somit bleibende Behinderungen vor-beugt. «Ohne Selbstpflege hätte ich heute wohl zwei amputierte Beine», ist Pierre überzeugt. Deshalb motiviert er heute an-dere Leprabetroffene dafür.

Pierre und seine Familie blieben in Kole. Hier bauten sie wieder eine Existenz auf, pflan-zen heute Ananas, Zuckerrohr, Maniok, Mais, Injam an und halten Ziegen, Hühner und Enten. Mit seiner Frau hat er 14 Kinder. «Das genügt», sagt er, der sehr bemüht ist, dass alle die Schule besuchen können.

Auch ein soziales Umfeld baute Pierre dank der Selbsthilfegruppe auf. «Sie war wie der Schlüssel zu einer Tür», erklärt er. Die Mit-glieder bepflanzen ein gemeinsames Feld und verkaufen die Produkte. Die Hälfte des Ertrags geht in eine Sparkasse, der Rest wird aufgeteilt. Von der Sparkasse können die Mitglieder Geld leihen. Die Selbsthilfegrup-pe entstand dank der Unterstützung der Le-pra-Mission und fördert Eigeninitiative und die Vernetzung von Menschen mit Lepra. Heute präsidiert Pierre die Gruppe, der sie-ben Frauen und fünfzehn Männer angehö-

Pierre spricht mit anderen Leprabetroffenen über Selbstpflege.

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ren. «Die Vereinigung sieht in uns Men-schen, die etwas wissen und beitragen können», meint Pierre.

Wir sind am Ziel. Im Dorf kommt Pierre so-fort mit anderen Leprabetroffenen ins Ge-spräch. Er kennt sie nicht, doch schon nach kurzer Zeit gibt er ihnen Tipps zur Selbst-pflege (siehe Kasten).

Tipps, die Pierre anderen Leprabe-

troffenen gibt:1. Sich selber immer gut waschen

2. Nicht ans Feuer mit Füssen und Händen

3. Immer saubere Kleider tragen, denn so heilen Wunden besser

4. Das Bett immer sauber halten

5. Füsse täglich im Fussbad einweichen und danach ölen

6. Sich keine Sorgen machen und sich nicht bedauern, stattdessen beten

7. Die Medikamente regelmässig zu sich nehmen.

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iNDiEN

In der Juli-Ausgabe von Lepra Heute berich-teten wir über Mohan, einen 16-jährigen Leprakranken aus Indien. Lesen Sie hier Neuigkeiten von ihm selbst:

«Früher schämte ich mich, wenn ich mich um andere Leute befand. Wegen meinen krummen Fingern sahen alle sofort, dass ich Lepra habe. Auch war es ein blödes Gefühl, wenn meine Augen tränten. Dann sah es aus, als ob ich weinen würde. Ich weinte zwar oft, aber nur wenn ich allein war. Es wäre besser zu sterben, dachte ich.

Aber das war einmal! Jetzt weiss ich, dass alles gut wird. Ich will wieder leben. Die Leute von der Lepra-Mission erzählten mir von der Liebe von Jesus. Er ist nicht gleich-gültig gegenüber Menschen, die leiden. Er hat Mitgefühl.

Im Spital wurde ich drei Mal operiert: an beiden Händen und am Fuss. Jetzt kann ich wieder ein Glas Wasser halten. Das ist nichts Weltbewegendes, aber für mich bedeutet es viel. Denn bald schon kann ich fast alles andere machen, auch arbeiten.Ich möchte Elektriker werden. In Faizabad hat die Lepra-Mission eine Berufsschule. Dort kann ich das lernen.

Die Leute im Spital haben mir gezeigt, wie ich mich vor Verletzungen schützen kann. Seither hatte ich kein einziges Geschwür! Eigentlich hätte ich auch die Augen operie-ren müssen. Doch die Physio-Übungen nützten so gut, dass es gar nicht nötig war.

«Ich danke allen, die mir geholfen haben. Heute geht es mir nur wegen diesen Leuten so gut.»

Wie geht es eigentlich Mohan?

Up-date aus Indien

Mohan mit der Ärztin der Lepra-Mission

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DiE EVANGELiScHE LEPRA-MiSSioNDie Lepra-Mission ist eine christlich-humanitäre Organi sation, die sich weltweit für die Beseitigung der Ursachen und Folgen von Lepra engagiert. Das Ziel ist die Heilung und Integration der Ärmsten zurück in die Gesellschaft.

Der Verein ist steuerbefreit und ZEWO-zertifi-ziert. Spenden können vom steuerbaren Einkommen abgezogen werden.

Sollten mehr Spenden für ein bestimmtes Projekt zusammenkommen, als benötigt, setzen wir sie für weitere Lepra-Projekte ein.

Evangelische Lepra-MissionBernstrasse 15A | Postfach 175 3360 HerzogenbuchseeTel. 062 961 83 84 | Fax 062 961 83 [email protected] | www.lepramission.chPostkonto: 50-16000-6IBAN: CH15 0900 0000 5001 6000 6

Geschäftsstelle WestschweizMission Évangélique contre la LèpreRoute de Denges 38 | 1027 LonayTél. | Fax 021 801 50 [email protected] | www.missionlepre.ch

Präsident: Jan Kuny, Aesch

LEPRA HEUtELepra Heute ist das mindestens vierteljährlich erscheinende Mitteilungsblatt der Evangelischen Lepra-Mission für Gönner und Mitglieder.

Verlag und Redaktion: Evangelische Lepra-MissionLayout: | Sonja Räss Fotos: Lepra-Mission Schweiz

Druck: Jordi AG, Belp ISSN 2297-2161Copyright: © Evangelische Lepra-Mission

iMPRESSUM

Die Evangelische Lepra-Mission ist seit 1992 ZEWO-zertifiziert.

stoparmut.ch/konferenz

Frieden fördern31. Oktober 2015 in Basel

Besuchen Sie unseren Stand!

Foto: Andy H

all/Oxfam

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Am Freitag, den 11. September 2015 feiern wir unser 110-jähriges Jubiläum und weihen unser neues büro in Herzogenbuchsee ein. Sie sind herzlich eingeladen! Feiern Sie mit!

ab 15.00 Uhr | Besichtigung der neuen Geschäftsstelle mit Einblick in die Arbeit der Lepra-Mission

16.00 Uhr | Apéro offeriert von Rimuss- und Weinkellerei Rahm AG

17.00 Uhr | KurzreferateMarc Jost, «Verantwortung übernehmen» Grossratspräsident Kanton Bern Ruedi Josuran, «Bereichert – durch die Ärmsten der Armen» TV- ModeratorShovakhar Kandel, «Aufbau nach dem verheerenden Erdbeben» Direktor Lepra-Mission Nepal

18:00 Uhr | Zeit zum Verweilen mit Feinem vom Grill, nepalischen Momos, Salaten, etc. Erlös für Projekte in Nepal!

i Bitte benutzen Sie die öffentlichen Parkplätze. Für Zugreisende sind es 5 Gehminuten vom Bahnhof SBB.

treffen Sie einen

Not-Helfer! 110 Jahre und ein neues Büro!

bernstrasse 15A | 3360 Herzogenbuchsee bE

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