MANmagazin 02/14 Bus

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Deutschland 2/2014 Starke Leistung Busmotoren-Entwicklung bei MAN

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Entdecken Sie die faszinierende Welt von MAN. In jeder digitalen Magazinausgabe erwarten Sie spannende Reportagen, emotionale Bilder und unterhaltsame Features.

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Starke LeistungBusmotoren-Entwicklung bei MAN

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WELCHE INNOVATIONEN wird MAN bei der IAA 2014 vorstellen? Was beschäftigt die MAN-Entwickler, die für den Stadtverkehr der Zu-kunft forschen? Und wie wird aus einem alten ein neuer Motor? Die zweite Aus gabe des MANmagazin gibt Antworten auf diese und weitere spannende Fragen. Es spiegelt die Welt wider, aus der MAN kommt: eine technisch

geprägte Welt, mit interessanten Themen aus dem Lkw- und Busbereich bis hin zu Turbinen und Motoren, die in Schiffen oder Kraftwerken zum Einsatz kommen.

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Das Beste aus der MAN-Welt

IMPRESSUM

Das MAN MAGAZIN erscheint dreimal jährlich in 16 Sprachen.

HERAUSGEBER MAN UnternehmenskommunikationAndreas Lampersbach, Ungererstraße 69, 80805 MünchenCHEFREDAKTEUR Florian Wöst REDAKTION Joachim Kelz, Tel.: +49. 89. 1580-1175, [email protected], www.man.euVERLAG Burda Creative Group GmbH, Arabellastraße 23, 81925 München, Tel.: +49. 89. 9250-1320, Fax: +49. 89. 9250-1680,www.burdacreative.comREDAKTION & AUTOREN Klaus-Peter Hilger (Ltg.), Yasmine Sailer (Stv.), Tobias Birzer, Markus Boden, Martin Kaluza, Richard Kienberger, Vanessa Plodeck, Jenni Roth, Marcus SchickPROJEKTMANAGER Marlene Freiberger, Sara AustenKONZEPTION Stefan Lemle, A New KindARTDIRECTOR Michael Weies, A New KindGRAFIK Micheline Pollach, Andrea Hüls, Alexandra BarlowBILDREDAKTION Elke LatinovicTITELBILD MANLEKTORAT Dr. Michael Petrow (Ltg.), Jutta SchreinerPRODUKTION Burda Creative Group GmbHDRUCK Gotteswinter und Aumaier GmbH, Joseph-Dollinger-Bogen 22, 80807 MünchenNACHDRUCK mit Quellenangabe gestattet.Änderungen sind mit der Redaktion abzustimmen. ABOSERVICE Thomas Mahler GmbH, Postfach 50 04 65, 80974 München, Tel.: +49. 89. 1580-3724, [email protected] ©2014 bei MAN und Burda Creative Group GmbH

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Das Beste aus der MAN-WeltDas Beste aus der MAN-WeltDas Beste aus der MAN-WeltDas Beste aus der MAN-Welt

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2/2014

04 Ein Mann für alle Fälle Hendrik Schöler fährt einen Linienbus, der im

Notfall zum Rettungsfahrzeug wird.

06 Dschungelprüfung Volksbusse von MAN Latin America bringen

brasilianische Kinder zur Schule.

08 Vier Herzen für ein Traumschiff Die Viking Star bekommt vier umweltschonen-

de Motoren von MAN Diesel & Turbo.

10 Brandheiße Helfer Die Geschichte der MAN-Feuerwehrfahrzeuge

12 News Meldungen aus dem MAN-Kosmos

16 Eintauchen in die Welt von MAN Auf der IAA Nutzfahrzeuge präsentiert sich

MAN mit einem emotionalen Markenauftritt.

18 Starke Leistung Diesel, Erdgas oder Hybrid: MAN hat für jede

Anforderung den passenden Busmotor.

22 Profis fahren MAN Weltweit genießen Fußballmannschaften

den Reisekomfort in Bussen von MAN.

26 Immer einen Schritt voraus MAN-Entwickler forschen im Projekt UR:BAN

an Ideen für den Stadtverkehr von morgen.

30 Aus Alt mach Neu In Nürnberg bereitet MAN Altteile zu

hochwertigen ecoline-Originalteilen auf.

36 Stadt, Land, Bus Sightseeing-Busunternehmen in aller Welt

bauen auf MAN-Chassis.

40 Offshore Per Schiff zum Windpark – unterwegs mit

einer Servicemannschaft

46 Heavy Metal In Südafrika meistern MAN-Lkw harte

Bedingungen.

48 Die Kilometer-Millionäre MAN-Busse fahren auch mit mehr als einer

Million Kilometern auf dem Tacho einwandfrei.

INHALT

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18 TITELTHEMABei der Entwicklung von Motoren setzt MAN auf mehr als 100 Jahre Kompetenz und Innovationskraft. Für Stadtbusse gibt es verschiedene Antriebslösungen für jede Anforderung.

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Hendrik Schöler, 41, ist seit 19 Jahren Bus-fahrer bei den Verkehrsbetrieben Westfalen Süd (VWS) in Siegen. Er ist einer von acht Fahrern, die den Siegener Rettungsbus lenken dürfen – einen Linienbus, der im Notfall zum Evakuie-rungsfahrzeug umfunktioniert wird.

Wie wird der Rettungsbus eingesetzt? Als Linienbus fährt er meist im Stadtverkehr. Wenn es Alarm gibt, müssen alle Fahrgäste aussteigen und werden von einem Ersatzbus abgeholt. Dann geht’s mit Blaulicht und Sirene zum Einsatzort. Die Feuerwehr braucht den Bus, wenn viele Menschen evakuiert werden müssen oder es viele Verletzte gibt. Mit Steh-plätzen finden bis zu 150 Personen Platz.

Sind Sie schon einen Einsatz gefahren? Ja, das war sehr aufregend. Auf der Bahnstre-cke Siegen – Köln gab es einen Unfall mit dem Regionalexpress. Als die Anforderung von der Leitstelle kam, bin ich sofort zum Unglücksort gefahren. Zum Glück gab es nur drei Leichtver-letzte. 30 Passagiere, die aus dem Zug evaku-iert wurden, habe ich nach Betzdorf gebracht.

Ist der Bus besonders ausgestattet? Im Inneren ist der MAN Lion’s City-Gelenkbus mit Spezialhalterungen für Krankentragen und Notarztequipment ausgerüstet. Dazu hat er Blaulicht und Martinshorn und eine weiß-rote Lackierung wie ein Feuerwehrauto.

Wie finden die Fahrgäste den Bus? Im Stadtverkehr ist unser Rettungsbus eine echte Attraktion. Ich sehe immer wieder Leute, die den Bus fotografieren. Und Schüler sind na-türlich völlig begeistert, wenn sie mit dem Rettungsbus mal zur Schule fahren dürfen.

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Wandlungsfähig: Im Not- fall wird der Linienbus zum Rettungsfahrzeug.

für alle

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Dschungel-prüfung

wickelte für das Programm zwei Volksbus-Modelle, die mit verstärkter Federung und redu ziertem Überhang an Front und Heck spe-ziell für schwere Straßenverhältnisse geeignet sind. Die Schulbusse haben extragroße Türen, Notfallfenster, bequeme Sitze mit Anschnall-gurten und eine eingebaute Geschwindigkeits-begrenzung, denn die Sicherheit der kleinen Fahrgäste steht immer im Vordergrund.

Heute sind mehr als 14 000 Volksbusse in verschiedenen Regionen Brasiliens für „Caminho da Escola“ unterwegs. Damit stellt MAN Latin America die meisten Fahrzeuge für das Programm und trägt so wesentlich dazu bei, die Bildung im Land zu fördern. Denn ohne die Busse würden Pedro und Tausende andere Schüler den weiten und beschwer-lichen Schulweg nicht meistern können.

PEDRO IST ZWÖLF JAHRE ALT und wohnt am Stadtrand von Mata de São João im Bun-desstaat Bahia. Früher wäre es ihm nicht mög-lich gewesen, täglich die Schule zu besuchen, denn in seinem Vorort gibt es keinen öffent-lichen Nahverkehr. Doch seit 2007 findet ein gelber Volksbus den Weg über die unbefes-tigten Schotterstraßen in die Außenbezirke von Mata de São João. Jeden Morgen bringt er Pedro und die anderen Kinder zur Schule und abends wieder zurück nach Hause. Die Initia-tive heißt „Caminho da Escola“ (Schulweg) und wurde von der brasilianischen Regierung ins Leben gerufen. Ziel ist es, mit einer modernen Busflotte Schulkinder aus ländlichen Gegen-den zum Unterricht zu bringen. Damit tragen die Busse dazu bei, dass die Kinder regelmäßig zur Schule gehen. MAN Latin America ent-

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Bildungsmobil: Der gelbe Volksbus holt Kinder aus den ländlichen Gegenden

Brasiliens ab und bringt sie zur Schule.

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Passgenau: Im Motorraum des Schiffs installieren Mechaniker den ersten von vier MAN-Motoren.

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MIT 230 METER LÄNGE, 29 Meter Breite und Platz für 944 Passagiere gehört sie zu den klei-nen Superluxusschiffen: die „Viking Star“, das neueste Kreuzfahrtschiff von Viking Ocean Cruises. Angetrieben wird der Luxusliner von vier 32/44CR-Motoren von MAN Diesel & Turbo. Auf der italienischen Werft Fincan -tieri – Cantieri Navali Italiani S.p.A. wurden die Motoren per Kran an Bord des Schiffs ge-bracht und im Motorraum installiert.

Insgesamt acht Motoren liefert MAN Diesel & Turbo für die Viking Star und ein Schwesterschiff. Dabei kooperiert das Unter-nehmen mit Alfa Laval, das die Abgasreini-gungssysteme für die Beseitigung von Schwe-feloxid bereitstellt. Durch die Kombination der hocheffizienten MAN-Motoren mit dem Abgasreinigungssystem können die neuen Luxus-Kreuzfahrtschiffe die zunehmend strengeren Bestimmungen für Schwefeloxid-emissionen in aller Welt auf sehr wirtschaft-liche Art erfüllen.

für ein Traumschiff

Hoch hinaus: Per Kran wird der Motor an Bord des

Kreuzfahrtschiffs gehievt.

Zukunftsvision: So soll die „Viking Star“ ab 2015 auf den

Weltmeeren unterwegs sein.

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Ein Video über den spek-takulären Einbau eines Motors per Kran sehen Sie in der App.Fo

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HelferBrandheiße

Auf MAN-Technik ist auch im Alarmfall Verlass: Seit 99 Jahren ist MAN ein zuverlässiger Partner der Feuerwehren. Die Branchen-kompetenz hat sich seit 1915 kontinuierlich weiter-entwickelt – bis zu den heutigen hoch modernen Löschfahr zeugen in Euro 6.

1915

1937

Gemeinsam mit dem Schweizer Hersteller Saurer bot MAN ab 1915 die ersten Feuerwehrfahrzeuge als Kardan oder Kettenwagen an. Neben der zehn-

köpfigen Mannschaft hatten auch Leitern, Pumpe, Schläuche und andere

Löschgeräte auf dem Fahrzeug Platz.

Löschfahr zeugen in Euro 6.

Hersteller Saurer bot MAN ab 1915 die ersten Feuerwehrfahrzeuge als Kardan oder Kettenwagen an. Neben der zehn-

köpfigen Mannschaft hatten auch Leitern, Pumpe, Schläuche und andere

Löschgeräte auf dem Fahrzeug Platz.

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Durch den „Schell-Plan“, der eine Typenreduzierung bei

Automobilen anstrebte, durfte MAN ab 1938 nur noch

schwere Lkw bauen. Die Feuerwehren brauchten aber

vor allem leichtere Fahrzeuge. Daher dauerte es bis Ende der

1950er-Jahre, bis sich MAN wieder im Feuerwehr-

Branchensegment positionieren konnte. 1937 1937

1915Gemeinsam mit dem Schweizer Hersteller Saurer bot MAN ab 1915 die

Feuerwehren brauchten aber vor allem leichtere Fahrzeuge. Daher dauerte es bis Ende der

1950er-Jahre, bis sich MAN wieder im Feuerwehr-

Branchensegment positionieren konnte.

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1937

Mit der „Hauber“-Generation lieferte MAN in den 1960er-Jahren den Feuerwehren Straßen- und Allradantrieb sowie starke Motoren mit 150 PS. So konnten die Einsatzkräfte aus-rücken, ohne Zeit zu verlieren.150 PS. So konnten die Einsatzkräfte aus-rücken, ohne Zeit zu verlieren.

2013

1985

Heute gibt es wahre Multitalente unter den Feuerwehrfahrzeugen wie Hilfeleistungs- oder Flugfeldlösch-fahrzeuge. MAN ist mit den Bau-reihen TGL, TGM und TGS sehr stark auf dem Markt für Löschfahr-zeuge vertreten. Seit Herbst 2013 bietet MAN als erster Nutzfahrzeug-hersteller Chassis für Einsatzfahr-zeuge in allen Abgaseinstufungen von Euro 3 bis Euro 6 an.

1960

Mit dem Frontlenker schlug MAN 1985 ein neues Kapitel in der Geschichte der Feuerwehr-fahrzeuge auf. Die neue mittel-

schwere Reihe brachte MAN einen sehr guten Ruf ein. Oft stehen die Einsatzfahrzeuge

über Jahrzehnte im täglichen Alarmdienst.

2013Heute gibt es wahre Multitalente unter den Feuerwehrfahrzeugen wie Hilfeleistungs- oder Flugfeldlösch-fahrzeuge. MAN ist mit den Bau-reihen TGL, TGM und TGS sehr stark auf dem Markt für Löschfahr-zeuge vertreten. Seit Herbst 2013 bietet MAN als erster Nutzfahrzeug-hersteller Chassis für Einsatzfahr-zeuge in allen Abgaseinstufungen von Euro 3 bis Euro 6 an.

Mehr zur Geschichte der MAN-Feuerwehrfahrzeuge gibt es unter > www.man.eu/mankannfeuerwehr

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Zu einem Rekordmeister gehört ein passendes Siegerfahrzeug. Beim FC Bayern München ist das ein umgebauter MAN TGX.

Jubelspalier für die Bayern-Stars: Am

Weg feiern Tausende Fans den Sieg und

Meistertitel des Bundesliga-Teams.

Der Deutsche Fussballmeister FC Bay­ern München hat seinen 24. Titel beim Tri­umphzug durch die Münchner Innenstadt ausgiebig gefeiert. Der zum Cabrio umge­baute MAN TGX mit dem Rekordmeister an Bord startete an der MAN­Zentrale in Mün­chen und fuhr von dort auf den von Fans gesäumten Straßen zum Marienplatz. 400 MAN­Mitarbeiter hatten sich zudem etwas Besonderes einfallen lassen und bildeten für ihre Stars eine MAN­Fankurve.

Auf der geräumigen Plattform des TGX fand das gesamte Team mit Spielern, Trainer Pep Guardiola und anderen Offiziellen Platz. Der umgebaute Cabrio­Truck sorgte für freie Sicht auf die Bayern­Stars, sodass die Fans ihnen ungehindert zujubeln konnten. „Die Mannschaft hat es sich verdient, nach dieser tollen Saison ihren Erfolg gebührend zu fei­ern. Ich freue mich darum, dass wir gemein­sam mit unseren Partnern diesen Korso auf die Beine stellen konnten“, sagte Karl­Heinz Rummenigge, Vorstandsvorsitzender der FC Bayern München AG. Der Meister­Truck wurde anlässlich des Triple­Siegs des FC Bayern vor einem Jahr im Truck Modi fication Center in Wittlich umgebaut. Dabei haben die Ingenieu­re darauf geachtet, dass der Truck stabil genug für die Freudentänze der Mannschaft ist.

Seit 2008 ist MAN Partner des FC Bayern München und stellt den offiziellen Mann­schaftsbus. Zur kommenden Spielzeit wurde die Partnerschaft bis 2016 verlängert.

Feiern wie die meister –

im man-truck

Meisterfeier: Vor der MAN-Zentrale startete der Korso des FC Bayern seinen Triumphzug durch die Münchner Innenstadt.

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FÜR DEN DIESELELEKTRISCHEN ANTRIEB des Triebwagens Régiolis hat der französische Schie-nenfahrzeughersteller Alstom 200 MAN-Motoren D2676 LE621 geordert. In einem ersten Serien-auftrag hatte Alstom 500 Motoren für den Regionalzug des französischen Bahnbetreibers SNCF erhalten. Die Auslieferung der Triebwagen hat im April begonnen.

Jedes Fahrzeug ist mit vier oder sechs MAN-Motoren mit einer Leistung von 338 Kilo watt be-ziehungsweise 460 PS ausgestattet. Der effiziente Sechszylinder-Reihenmotor zeichnet sich aus durch sein kompaktes und gewichtsparendes Design. Dadurch findet das komplette Antriebspa-ket – bestehend aus Dieselmotor und Generator, Kühlanlage, Luftfilter, Abgasanlage, Elektrik und Elektronik – auf dem Fahrzeugdach Platz. Der bessere Zugang vereinfacht die Wartung, und der durchgängige Niederfluranteil im Innenraum steigert den Komfort für die Passagiere. Alstom setzt die erste große Flotte von Niederflurtriebwagen mit Dachmotorkonzept in Europa ein.

So sehen Sieger aus: Spieler des FC Bayern halten die Meisterschale in den Händen.

Alstom ordert weitere 200 Bahnmotoren

Platzsparend: Durch ihre kompakten Maße und das leichte Gewicht können

die MAN-Motoren auf dem Dach der Triebwagen untergebracht werden.

MIT ÜBERLANDBUSSEN vom Typ MAN Lion’s Regio befördert das russische Transportunternehmen Neotrans die Mitarbeiter von Russlands größtem Koh-leproduzenten, Siberian Coal Energy Company (SUEK), zu Kohlebergwerken in der westsibirischen Stadt Kemerovo und Umgebung. „Qualität, Sicherheit und Zuver lässigkeit sind Grundwerte unseres Unternehmens. Die MAN-Busse setzen Maß stäbe in diesen Bereichen. Dass uns ein renommiertes Industrieunterneh-men wie SUEK nun als Transportdienst-leister beauftragt hat, bestätigt uns zu-sätzlich in unserer Entscheidung für MAN“, sagte Sergey Verzhbitsky, General-direktor bei Neotrans, anlässlich der

Fahrzeugübergabe. Die zwei- und dreiachsi-gen MAN Lion’s Regio bieten Platz für bis zu 63 Fahrgäste. Angetrieben werden die Busse von einem 310 PS starken MAN D20 Common Rail-Dieselmotor.

MAN liefert Busse nach Sibirien

Für Bergwerkmitarbeiter: MAN Lion’s Regio-Busse

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AM 1. JANUAR 2016 tritt „Tier III“, die nächste Stufe der Emissionsrichtlinie für Schiffsdieselmotoren der Internationalen Seeschiff fahrts-Organisation (IMO), in Kraft. MAN Diesel & Turbo verfügt bereits heute über das Know-how und die Technolo-gien wie Abgasrückführung und selektive katalytische Reduktion (SCR), um die stren-ge Richtlinie für Stickoxidemissionen zu er-füllen. Das dänische Frachtschiff Petunia Seaways hat MAN Diesel & Turbo bereits mit

Bereit für Tier III 283EINSATZFAHRZEUGE

Wien fährt auf MAN ab

Übergabe: Geschäftsführer Dr. Ludwig Richard (l.) und der Technische Direktor Johann Strasser (r.) nehmen die Busse von Peter Blaha, MAN (M.), entgegen.

ZUM VIERTEN MAL IN FOLGE ist MAN in Russland Marktführer unter den Lkw-Herstel-lern aus der EU. Mit 6 435 von insgesamt 29 300 Zulassungen bei Lkw über sechs Tonnen Gesamtgewicht im Jahr 2013 erreicht MAN einen Spitzenmarktanteil von rund 22 Pro-zent. Das ergab eine Statistik des russischen Instituts Evitos-Inform. Zu dem Markt-anteil tragen Kommunal- und Spezialfahrzeuge maßgeblich bei. So haben in Moskau im Februar 260 neue MAN TGL-Abschleppwagen ihren Dienst angetreten. Mit einem auf bis zu zehn Meter ausfahrbaren Ladekran und einer Schiebeplattform können sie Fahrzeuge mit bis zu fünf Tonnen Gewicht abschleppen.

MAN ist Marktführer in Russland

Abschleppdienst: In Moskau sorgen die neuen MAN TGL für freie Straßen.

Pionier: Der Frachter Petunia Seaways erfüllt bereits die strenge

Emissionsrichtlinie Tier III.

Der deutsche Katastrophenschutz vertraut auf Allrad-Spezialfahrzeuge von MAN. Das Bundesministerium des Innern stellt 164 MAN TGM mit Doppelkabine zur Dekon-tamination von Personen in Dienst. Hinzu kommen 119 Schlauchwagen, die lange Schlauchleitungen für den Einsatz bei Groß-bränden oder nach Überschwemmungen transportieren können. Die ersten Einsatz-fahrzeuge wurden bereits an den Katastro-phenschutz in Bonn übergeben.

DER VERKEHRSBETRIEB DR. RICHARD aus Öster-reich hat 64 MAN Lion’s City-Stadtbusse in Euro 6 für die Wiener Linien erhalten. Die Niederflurbus-se bieten Platz für 87 Passagiere und sind mit Roll-stuhlplätzen, Klimaanlage und Fahrgastinforma-tionssystem ausgestattet. Für den Antrieb sorgen ein 320 PS starker Motor und ein Sechsgang-Auto-matikgetriebe von ZF. Zwei weitere MAN-Busse kommen auf Strecken mit engen oder verwinkel-ten Straßen zum Einsatz. Ausschlaggebend waren für Dr. Richard das Preis-Leistungs-Verhältnis und der niedrige Kraftstoffverbrauch der MAN-Busse.

einem SCR-System ausgerüstet – und er-füllt damit die Tier III-Grenzwerte: Stick-oxide im Abgas werden um über 80 Prozent reduziert. 2012 hatte das Unternehmen die erste Order über ein Abgasrückführungs-system für ein Containerschiff der Maersk Line erhalten. Der Herausforderung durch Tier III begegnet MAN Diesel & Turbo dar-über hinaus mit Dual-Fuel-Motoren, die au-ßer mit Schweröl auch mit sauber verbren-nendem Gas betrieben werden können. Emissionsregelungen sind für MAN Inno-vationstreiber bei der Entwicklung mariti-mer Technologien.

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KEOLIS SVERIGE AB erweitert seine Flotte in Stockholm um 181 MAN Lion’s City-Stadtbusse. Der Auftrag des schwedischen Verkehrsunternehmens beinhaltet 52 Hybridbusse, 127 Gelenk-busse mit CNG- (Compressed Natural Gas) und Dieselantrieb sowie zwei MAN Lion’s City M. Alle Fahrzeuge erfüllen den derzeit strengsten Abgasstandard Euro 6 und sind sehr ökologisch unter-wegs. Der MAN Lion’s City Hybrid etwa spart bis zu 30 Prozent Diesel und CO2. Ein weiterer Vorteil des Hybridbusses liegt in der Lärmreduzierung: Beim Verlassen der Haltestelle fährt der Bus vollkommen elektrisch, erst nach einigen Hundert Metern wird der Dieselmotor zugeschaltet. Mit den 52 neuen Hybridbussen besitzt Stockholm die weltweit größte MAN-Hybridbusflotte.

181 Busse für Stockholm

TURKMEN OIL AND GAS CONSTRUCTION hat 61 geländegängige MAN TGS WW geordert und setzt damit erstmals auf MAN-Lkw. Die schweren Kipper haben jeweils 360 PS und ein zulässiges Gesamtgewicht von 33 Tonnen. Sie sind mit zwei angetriebenen Hinterachsen sowie als Allradfahrzeuge besonders für den Einsatz als schwere Traktionsfahrzeuge geeig-net. Im westlichen Turkmenistan werden sie im Straßenbau bei der Erschließung von Öl- und Gasvorkommen eingesetzt. Die Fahrzeu-ge sind für den Einsatz in extremer Hitze aus-gerüstet, denn im Sommer wird es in Turkme-nistan bis zu 60 Grad Celsius heiß.

MAN hat im Mai mit der Auslieferung der Offroadfahrzeuge begonnen. Der lokale Im-porteur betreut die Wartung der Flotte in Turkmenistan. Die schnelle Werkstatt- und Ersatzteilversorgung in der entlegenen Re-gion spielte eine entscheidende Rolle bei der Entscheidung von Turkmen Oil and Gas Con-struction für MAN.

BEIM MAN SERVICE QUALITY AWARD erwies sich die Mannschaft des Servicebetriebs Auto Hrvatska PSC Slavonski Brod aus Kroatien als „Beste MAN-Werkstatt 2013/2014“. Die Plätze zwei und drei belegten der MAN-Servicebe-trieb Rosenheim, Bayern, und die MAN-Part-nerwerkstatt Andreas Tröger GmbH aus Saal-feld, Thüringen. Die Sieger setzten sich gegen 800 Teams aus aller Welt durch. Im Wettbe-werb mussten die Teilnehmer in mehreren Runden über ein ganzes Jahr ihr praktisches und theoretisches Wissen in den Bereichen Fahrzeugtechnik, Kundenmanagement und kaufmännische Abwicklung unter Beweis stellen. Die 21 besten Werkstätten wurden zum Finale nach Berlin eingeladen. Seit 2008

Einsatz in extremer Hitze

Die beste MAN-Werkstatt der Welt

Ökologischer Vorreiter: Stockholm hat die größte Flotte an

MAN-Hybridbussen weltweit.

Erster Platz: Der Servicebetrieb Auto Hrvatska PSC Slavonski Brod ist „Beste MAN-Werkstatt 2013/2014“.

verleiht MAN den Service Quality Award re-gelmäßig an die beste Mannschaft. 60 Pro-zent aller MAN-Werkstätten weltweit hatten sich für den diesjährigen Wettbewerb ange-meldet – ein Teilnehmerrekord.Fo

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Robuster Kipper: Mit seinen zwei angetriebenen Hinterachsen eignet sich der MAN TGS WW besonders gut für den Einsatz als schweres Traktionsfahrzeug.

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Vom 25. September bis zum 2. Ok-tober trifft sich die internatio-nale Nutzfahrzeug-Welt auf der IAA Nutzfahrzeuge 2014 in Han-nover. MAN Truck & Bus präsen-tiert sich auf der Leitmesse für

Mobilität, Transport und Logistik mit einem innovativen Auftritt auf einer Ausstellungs-fläche von knapp 10 000 Quadratmetern.

Die Besucher der IAA erwartet in Halle 12 die volle Modellvielfalt aus der Markenwelt von MAN Truck & Bus. Der Messestand wurde neu gestaltet und ist durch das umlaufende weiße Markenband bereits von Weitem zu er-kennen. Die Marken und Segmente sind über-sichtlich in eigene Bereiche getrennt. Sie ent-führen den Kunden in individuelle Welten, die mit einer aufwendigen Kulisse die Stärken und vielfältigen Einsatzbereiche der MAN-Fahrzeuge erlebbar machen.

Neben drei Fahrzeugen des Topmodells TGX D38 können die Besucher insgesamt elf Lkw-Modelle begutachten, darunter einen MAN TGS WW, der speziell für Exportmärkte konzipiert ist. Im Busbereich sind ein MAN Lion’s Coach sowie drei MAN Lion’s City als CNG-Erdgas-Variante, Hybrid und als Euro 6-Diesel ausgestellt. Die Reisebusmarke NEOPLAN ist mit den Modellen Skyliner, Cityliner und Jet liner vertreten. Im Zentrum des Stands ist die MAN-Motorenpalette aus-gestellt. Auch MAN Latin America ist in Hannover dabei, mit zwei Lkw vom Typ Constellation und einem VW Volksbus. Ne-ben den Produkten können sich die Besucher auch über die Services und Dienstleistungen von MAN informieren.

MAN-Bus Der Busbereich präsentiert

den MAN Lion’s City als Erdgas-, Hybrid- oder Euro 6-Variante für den

Stadt- und Nahverkehr sowie den MAN Lion’s Coach für den Reise-

verkehr und die Fernlinie.

MAN-Lkw, Traktion Ob für Schwertransporte oder auf

der Baustelle, die MAN-Fahrzeuge für den Traktionsverkehr meistern

jede Herausforderung.

MAN-Lkw, Fernverkehr Kraftvolle Zugmaschinen für den Fernverkehr bieten die Baureihen MAN TGX und TGX EfficientLine.

Auch ein TGL-Schiebeplanenfahr-zeug wird hier präsentiert.

Bühne Auf der Bühne mit LED-Hintergrund-

bespielung erwarten die Besucher Shows,

Präsentationen und Vorträge.

Die IAA Nutzfahrzeuge 2014 ist der Höhepunkt des Jahres. MAN Truck & Bus wartet in Hannover mit der kompletten Marken- und Fahrzeugpalette auf und präsentiert das neue Lkw-Spitzenmodell TGX D38.

Eintauchenin die Welt von MAN

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NEOPLAN Die Modelle Skyliner, Cityliner und Jetliner von NEOPLAN kombinieren Komfort und Wirtschaft-lichkeit in Reisebussen der Spitzenklasse.

Service In der Mitte des Messestands können sich Kunden individuell über die Services und Dienstleis-tungen von MAN – unter anderem MAN Solutions, Modifikation oder Kundencenter – informieren.

MAN Latin America Mit Trucks vom Typ Constel - lation und einem Volksbus stellt sich MAN Latin America vor.

Motoren Technisch interessierte Besucher können die neuesten MAN-Motoren mit modernster Euro 6-Technologie und Euro 5-Motoren unter die Lupe nehmen.

MAN-WeltpremiereDas neue Topmodell präsentiert sich direkt neben der großen Bühne: drei MAN TGX D38.

Innovationen MAN zeigt hier Innovationen und Neuerungen aus dem Lkw-Bereich.

MAN-Lkw, Distribution Die Fahrzeuge der Baureihen TGS, TGM und TGL für den Verteilerverkehr bieten optimale Lösungen für Transport und Logistik im innerstädtischen und regionalen Verkehr.

MAN AUF DER IAA 2014, HALLE 12

Zukunft bewegen

25. SEPTEMBER – 02. OKTOBER 2014 HANNOVER

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Starke Leistung

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M ein Motor macht immer noch große Fortschrit-te.“ Gerade einmal drei

Jahre alt war die Erfindung, als Rudolf Diesel 1895 auf sein von MAN möglich gemachtes Meisterwerk schaute. Er konnte nicht ahnen, dass seine Aussage auch im 21. Jahrhundert weiter uneingeschränkte Gültigkeit haben würde. Das wird einmal mehr deutlich, wenn MAN Truck & Bus auf der IAA in Hannover, der weltgrößten und bedeutendsten Nutzfahr-zeugmesse, seine in über 100 Jahren gewach-sene Motorenkompetenz in den Fokus der Fachwelt rückt.

Bevor es auf Messen und schließlich auf die Märkte geht, bringen die Nachfolger von Rudolf Diesel Antriebstechnologien und Fort-schritt in den MAN-Motorenkompetenzzen-tren in Nürnberg und Steyr, Österreich, zu-sammen. Dort werden Diesel- und Gas-motoren mit einem Leistungsspektrum von 150 bis 1 800 PS entwickelt. Und zwar für MAN-Nutzfahrzeuge genauso wie für Stra-ßen- und Schienenfahrzeuge, Jachten und Ar-beitsschiffe, Stromaggregate oder Blockheiz-kraftwerke sowie Bau- und Landma schinen. Die Basis dafür schafft jeweils ein „Grundmo-tor für viele Anwendungen“. „Daraus werden die MAN-Motorbaureihen mit Vier- und Sechszylinder-Motoren für Straßenfahrzeuge sowie Acht- und Zwölfzylinder-Motoren für Landmaschinen, Züge, Jachten, Arbeitsboote sowie zur Stromerzeugung als Diesel- und Gas aggregate entwickelt und mit möglichst vielen Gleichteilen erfolgreich in den Markt gebracht“, sagt Walter Gotre, der im MAN-Mo-torenkompetenzzentrum Nürnberg als Leiter

Bei der Entwicklung von Motoren setzt MAN auf mehr als 100 Jahre Kom-petenz und Innovations-kraft. Schlüsseltechnolo-gien ebnen dabei den Weg zu hocheffizienten und leistungsstarken Aggrega-ten. Für Busse bietet MAN den richtigen Antrieb für jede Anforderung – von Diesel über Hybridtech-nologie bis zu Erdgas.

Starke Leistung

Voll auf Gas: Busse mit Erdgasantrieb schonen die Umwelt. Im Bild sind der MAN Lion’s City C LE CNG (l.) und sein Antrieb, der liegende Unterflur-Heckmotor E2876 (o.).

„Engine Performance & Emissions“ arbeitet. Für den 59-Jährigen sind Forschung und Ent-wicklung kein Selbstzweck. „Der Nutzen für unsere Kunden steht im Mittelpunkt der Ent-wicklung. Das bedeutet höchste Anforderun-gen an die Wirtschaftlichkeit und Zuverlässig-keit“, so Gotre.

Die Common-Rail-Einspritzung, die alle Dieselmotoren von MAN Truck & Bus nutzen, ist eine der verbindenden Klammern. Dabei wird der Kraftstoff mit bis zu 2 500 Bar zu exakt definierten Zeitpunkten in die einzel-nen Zylinder eingespritzt und fein zerstäubt. Bei den neuen Euro 6-Motoren kommt baurei-henübergreifend die SCR-Technologie (selek- tive katalytische Reduktion) zur Abgasnach-behandlung in Verbindung mit einer stufen-los geregelten Abgasrückführung zum Ein-satz. Diese Kombination führt zu hocheffi-zienten Motoren mit niedrigen Kraftstoff- verbräuchen.

Auch die neueSte hybridtechnik hilft beim Sparen. „Die Innenstädte mit ihren vielen Anfahr- und Bremsmanövern bieten ideale Bedingungen, um die Bremskraft zu nutzen“, erklärt Thomas Achenbach, der in Nürnberg die Hybridmotoren verantwortet. Im Nie derflurbus MAN Lion’s City treibt des-wegen ein einsatzoptimierter D08-Fahrzeug-diesel einen Hochleistungsgenerator an, der die Leistung für die beiden elektrischen Fahr-motoren liefert. Zusätzlich sind die Elektro-motoren mit Hochleistungskondensatoren der zwölf Ultracap-Module des elektrischen Speichersystems verbunden. „Unsere Moto-ren müssen bei solchen innerstädtischen

Fahrzeuge mit Biogasantrieb können den Ausstoß von CO2 um bis zu 95 Prozent gegenüber Bussen mit Dieselantrieb senken.

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Einsätzen auf mindestens zwei Millionen Start-Stopp-Zyklen ausgelegt sein“, sagt Achenbach. „Das stellt für uns in der Ent-wicklung hohe Anforderungen auch an die Mechanik, die Lagerung und die Ölversor-gung – alles muss auf diese spezifische Anfor-derung abgestimmt werden und am Ende aber auch bezahlbar bleiben.“ Dabei beläuft sich die Kraftstoff- und CO2-Ersparnis des Hy-bridmotorenantriebs auf bis zu 30 Prozent ge-genüber konventionellen Bussen.

VERBRENNUNGSMOTOREN haben aber auch mit anderen Kraftstoffen Zukunftspotenzial. So arbeiten die Nürnberger MAN-Forscher weiter daran, Dieselmotoren auch mit soge-nannten BTL-Treibstoffen (Biomass-to-Liquid) zu betreiben. Solche synthetischen Kraft-stoffe aus biologischen Grundsubstanzen ver-brennen sehr sauber und werden von Exper-ten oft als „Kraftstoff der Zukunft“ gehandelt.

„Der Nutzen für die Kunden steht im Mittelpunkt der Entwicklung.“Walter Gotre, Leiter „Engine Performance & Emissions“ bei MAN

Stadtbus-Verkehrsbetriebe, die auf eine beste-hende Infrastruktur zur Erdgasversorgung zurückgreifen können, setzen schon heute oft auf Erdgasmotoren als eine umweltfreund-liche, wirtschaftliche und zukunftssichere Al-ternative. „In Zukunft wird es als Antrieb von Nutzfahrzeugen nicht allein den Dieselmotor geben. Je nach Anwendungsfall und Rahmen-bedingungen werden sich andere Antriebe etablieren. Dazu zählt auch der Erdgasantrieb,

Kraftstoffsparer: Der MAN Lion’s City Hybrid (o.) spart bis zu 30 Prozent Diesel und CO2, er trägt so in vielen Städten zur Umwelt-schonung bei. Im Bus treibt das stehende D0836-Dieselaggregat (M.)den Generator für die beiden Elektromotoren (u.) an.

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gelöst, sondern durch eine geringe Menge an Dieselkraftstoff, der zeitgleich mit dem Erd-gas eingespritzt wird. Aufgrund des hohen Verdichtungsverhältnisses können durch die-ses Verfahren Kraftstoffverbräuche ähnlich denen eines Dieselmotors erzielt werden“, prognostiziert Knorr.

DANK DER VIELFALT AN ANTRIEBEN bietet MAN für jede Anforderung die richtige Lö-sung. Alternative und innovative Antriebs-systeme wie dieselelektrische Hybridantriebe oder Erdgasmotoren werden die Zukunft des Nahverkehrs nachhaltig mitbestimmen. Das breite MAN-Motorenportfolio hält dabei für jeden Kunden das richtige Produkt bereit.

Was wohl Rudolf Diesel dazu gesagt hätte? Vermutlich bliebe er dabei: „Mein Motor macht immer noch große Fortschritte.“

Mehr Informationen zu den MAN-Bussen auf der IAA gibt es unter > www.man.eu

macht immer noch große Fortschritte.“

Mehr Informationen zu den MAN-Bussen www.man.eu

welcher parallel zu Hybrid- beziehungsweise Elektroantrieben zum Einsatz kommt“, er-klärt Herbert Knorr vom Forschungsbereich Alternative Kraftstoffe. Seit 40 Jahren hat MAN Erfahrung mit Gasantrieben und ist CNG-Weltmarktführer. Herber t Knorrs MAN-Entwicklerteam in Nürnberg hat einen 310 PS starken Erdgas-Turbomotor in Euro 6- Ausführung für Stadtbusse auf die Straße ge-bracht. Dieser unterschreitet den strengen Euro 6-Abgasstandard zum Teil deutlich. Po-tenziale für die Zukunft sieht Knorr im weite-ren Absenken des Kraftstoffverbrauchs der Erdgasmotoren. Zum Beispiel durch gekühlte Abgasrückführung, die das Erdgas-Luft-Ab-gas-Gemisch deutlich klopffester und im Ergebnis verbrauchsärmer machen könnte. „Eine weitere Möglichkeit, die zur Anwen-dung kommen könnte, wäre die Direkteinbla-sung des Erdgases unter hohem Druck in den Brennraum. Die Zündung des Erdgases wird nicht durch den Funken einer Zündkerze aus-

Maximale Effizienz: Mit 18 Meter Länge hat der MAN Lion’s City G eine sehr hohe Beförderungskapazität. Angetrieben wird der Gelenkbus von einem liegenden D2066-Dieselmotor (o.).

Durch die Nutzung der Bremskraft sparen Hybridbusse wie der Lion’s City Hybrid bis zu 30 Prozent Kraftstoff ein.

- 30 %DIESEL UND CO2

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Teamarbeit: Während Sebastian Kehl den neuen BVB-Bus in die Parklücke manövriert, gibt Christian Schulz ihm hilfreiche Tipps.

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G elassen klemmt sich Sebastian Kehl hinter das Lenkrad. Der 34-jährige Spielführer von Bo-

rus sia Dortmund klingt siegessicher: „Meine Er-fahrung sollte den Ausschlag geben.“ Jonas Hof-mann, 21, das junge Mittelfeldtalent, wirkt dage-gen leicht nervös, als er in den Mann schafts bus klettert. Beim teaminternen Duell auf Asphalt traten die beiden Borussia-Spieler gegeneinan-der im neuen und im alten Mannschaftsbus an. Sebastian Kehl gewann die Platzwahl und durf-te den neuen Bus steuern. 2:2 stand es nach den Disziplinen Slalom und Rückwärtseinparken – ab in die Verlängerung. Mit der Hupe sollten beide einen Schlachtruf imitieren. Jonas Hof-mann warf sein ganzes rhythmisches Talent in die Waagschale und entlockte dem Bus ein durchaus erkennbares „Let’s go!“ Und Sebastian Kehl? Der grinste mindestens so breit wie nach einem erzielten Siegtor, tippte gelassen auf einen Hebel am Lenkrad – und aus der Fanfare ertönte die Melodie des Ever greens „Heja BVB, heja BVB, heja, heja, heja BVB“.

„Hoffentlich bewirbt sich der Sebastian nicht um meinen Job“, neckte Christian Schulz nach der Spaßaktion, die anlässlich der Übergabe des neuen MAN-Busses an Borussia

Die meisten Bundesligavereine und einige Champions-League-Teams sind mit Mannschaftsbussen von MAN unterwegs. Warum die Fußballstars gern im Bus reisen? Dafür gibt es eine Reihe guter Gründe.

Profis fahren MAN

Dortmund stattfand. Der 43-jährige Fahrer bringt die Fußballstars seit drei Jahren zu ih-ren Spielen und hat dabei eine ziemlich teure Fracht an Bord: Der Marktwert des Dortmun-der Profikaders wird auf circa 300 Millionen Euro geschätzt. Aber nicht nur deshalb ist sich Christian Schulz seiner Verantwortung be-wusst. „Mein Job ist es, das Team sicher und so komfortabel wie möglich ans Ziel zu brin-gen“, sagt er. Von seinem neuen Arbeitsplatz schwärmt der gebürtige Dortmunder: „Der

Rollende Spitzenklasse: Im neuen BVB-Bus sind unter anderem ein echter Holzboden und edle Ledersitze verbaut.

„Wir sind weltweit Premiumlieferant für den Spitzensport.“Patrick Eble, Teamleiter Sponsoring und Events bei MAN

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Deutsche Champions-League-Teilnehmer wie Borussia Dortmund oder Bayern München fahren jährlich Tausende Kilometer mit ihrem Mannschaftsbus quer durch Deutschland und Europa.

60 000KILOMETER

Vorgänger war ja schon toll. Aber was uns MAN jetzt hingestellt hat, toppt das Ganze noch einmal.“ Der 480 PS starke MAN vom Typ Lion’s Coach L ist die Spitzenklasse der Straße – eine Mannschaftskabine auf Rädern mit allem erdenklichen Komfort. In den wei-chen, vielfach verstellbaren Ledersitzen lässt es sich völlig entspannt reisen. Auf den drei LCD-Monitoren flimmern Filme oder Berichte vom Spieltag. „Auf der Heimfahrt schauen sich die Jungs die Zusammenfassung der Spiele an“, so Christian Schulz. Die bordeigene SAT-Anlage macht’s möglich. Dazu gibt es DVD-Player, Soundanlage, ein Multimediasys-tem mit Möglichkeit zur Videopräsenta tion und einen WLAN-Router. Ausstattungen wie Kaffeevollautomat oder Kühlschrank sind oh-nehin selbstverständlich. Und die beliebtes-ten Plätze an Bord sind die beiden Vierersitz-gruppen mit Tisch, an denen die Stars gerne Karten spielen. Dass einige in seinem Bus in-

zwischen auch zünftig bayerisch schafkopfen, irritiert den Busfahrer, der selbstredend glü-hender BVB-Fan ist, etwas: „Da spielt selbst der Marcel Schmelzer mit, der ist ja eigentlich aus Ostdeutschland.“ Ob Trainer Jürgen Klopp und Sportdirektor Michael Zorc, die nebeneinan-der in der ersten Reihe auf den Plätzen 2 und 3

sitzen, wissen, dass hinter ihnen die kulturelle Unterwanderung in vollem Gang ist?

MAN BEFÖRDERT DIE STARS der Fußball-bun desliga. Was 2008 mit dem Engagement als Sponsor des FC Bayern München begann, wur-de kontinuierlich ausgeweitet. Der Hamburger SV, Borussia Mönchengladbach und der VfL Wolfsburg sind neben Borussia Dortmund Part ner. Sieben weitere Bundesligisten sind mit Bussen von MAN unterwegs. Ganz ähnlich ist es international: Paris Saint-Germain ist of-fizieller Partner, doch auch der AC Mailand, der FC Barcelona und 15 brasilianische Erstligisten plus Nationalmannschaft schätzen die Vor-züge von Bussen aus dem Hau se MAN. Nicht ohne Stolz sagt Patrick Eble, Team leiter Spon-soring und Events bei MAN: „Wir sind weltweit Premiumlieferant für den Spitzensport und leisten mit unseren Engagements einen wich-tigen Beitrag zur positiv besetzten Wahrneh-mung von MAN als starke Marke.“

Die MAN Lion’s Coaches der Champions- League-Teilnehmer legen auf ihren Fahrten durch Deutschland und Europa jährlich etwa 60 000 Kilometer zurück. Und werden dabei zu rollenden Werbeträgern – für den Verein wie für MAN. So wurde Borussia-Fahrer Chris-tian Schulz auf der Fahrt zum Gruppenspiel bei Schachtjor Donezk mitten in der Ukraine angehalten und um ein Interview für den ört-lichen Radiosender gebeten. Sein schönstes Erlebnis? „Eindeutig die Fahrt vom Berliner Olympiastadion zurück ins Hotel nach dem 5:2-Sieg im Pokalfinale 2012 gegen die Bayern. Die jubelnden Fans, die singenden Spieler – ich hatte Tränen in den Augen.“

Die Zeiten haben sich geändert. Wer nach dem Bayern-Sieg über Dortmund im Cham-pions-League-Finale 2013 von der Allianz Are-na nach München fuhr, wurde an der Stadt-grenze von einem Megabanner begrüßt, auf dem stand: „Willkommen in der Stadt der Bes-ten!“ Christian Schulz nimmt mit dem Mann-schaftsbus auf der Heimreise nach einem Spiel in München die Autobahn in entgegen-gesetzter Richtung. Doch solange er im MAN-Bus fährt, befindet er sich auf der Erfolgsspur.

Einen Making-of-Bericht des Duells lesen Sie unter > www.man.eu/mankannbvbduell

Luxusausstattung: Der Mannschafts-bus von Paris Saint-Germain strahlt auch innen im Vereinsblau.

Ein Video von Sebastian Kehl und Jonas Hofmann im BVB-Mannschaftsbus sehen Sie in der App. Fo

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Fahrzeug für Stars: Die Spieler von Paris Saint-Germain fahren zum Auftritt auf dem roten Teppich mit dem MAN-Mannschaftsbus vor.

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Es ist grün. Los geht’s. Doch nach 100 Metern wartet schon die nächste Ampel. Und die zeigt Rot.

Klaus-Dieter Habedank sitzt ganz entspannt am Steuer. Sein Lkw rollt mit 40 Stundenkilo-metern auf das Signal zu. Dann schaltet die Ampel auf Grün. Weil Habedanks Lkw von den Ampeln Informationen erhält, kann das Fahr-zeug die passgenaue Geschwindigkeit planen, um die „grüne Welle“ zu erwischen. „Was für ein Fahrgefühl“, sagt Habedank. Seit 1971 ist er

Die MAN-Entwickler wid-men sich im Rahmen des Projekts „UR:BAN“ dem sicheren und effizienten Fahren in der Stadt. Im Fo-kus stehen dabei zukunfts-weisende Fahrerassistenz- und Verkehrsmanagement-systeme für Lkw und Busse.

Realitätsnah: Im Simulator erleben Probanden, wie Assistenzsysteme wie der „Grüne-Welle-Assistent“ das Fahren in Zukunft erleichtern können.

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schon Berufskraftfahrer. Dass es hier in der Stadt so gut läuft, obwohl er nicht einmal aufs Gaspedal drückt, ist auch für ihn alles andere als selbstverständlich.

Und dann ist die Tour auch schon zu Ende. Wo eben noch die Straße und der Ver-kehr vor Klaus-Dieter Habedank lagen, ist nun eine weiße Leinwand. Habedanks Fah-rerplatz befindet sich in den Räumen des MAN-Forschungsbereichs in München. Die grüne Welle und die Kommunikation der

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„Wir lassen Ampeln mit Fahrzeugen kommunizieren.“Andreas Zimmermann, Experte für Mensch-Maschine-Schnittstellen

Testsituation: Sonja Stockert von der TU München setzt dem Probanden eine spezielle Brille auf, mit der seine Blickrichtungen erfasst werden.

Ampeln mit dem Lkw sind Zukunftsmusik, erlebbar gemacht in einer täuschend echten Fahrsimulation.

FORSCHEN FÜR DEN STADTVERKEHR von morgen, der sicher und effizient ist und vor allem fließt – das hat sich MAN im Verbund mit 31 Unternehmen, Universitäten, For-schungseinrichtungen und Städten im Pro-jekt „UR:BAN“ auf die Fahnen geschrieben. Die Forschungsinitiative, die maßgeblich

Schritt vo rausDas Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert das Forschungspro-jekt UR:BAN maßgeblich.

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vom deutschen Bundesministerium für Wirt-schaft und Energie gefördert wird, startete 2012 und ist auf vier Jahre angelegt. In diesem Jahr ist Halbzeit, und die ersten Ergebnisse der MAN-Entwickler können sich sehen lassen.

DAS ENTWICKLER-TEAM der Abteilung En-gineering Research Electronics am MAN-Standort in München leitet Karlheinz Dörner. Der Elektro- und Regelungstechniker ist seit 1998 bei MAN, war erst in der Vorentwick-lung, später dann in der Forschung als Abtei-lungsleiter zuständig für Assistenzsysteme und Elektronik. Er bringt daher viel Erfah-rung mit in die UR:BAN-Projektarbeit. „Wir arbeiten gleichzeitig in den Teilbereichen ‚Vernetztes Verkehrssystem‘, ‚Kognitive Assis-tenz‘ und ‚Mensch im Verkehr‘ “, erklärt Dör-ner. „Im Fokus unserer Forschung steht dabei immer der Nutzer.“ Zum Beispiel beim „Verzö-gerungs- und Grüne-Welle-Assistenten“, den der Berufskraftfahrer Klaus-Dieter Habedank gerade als Proband in einer frühen Prototyp-Fassung getestet hat. Auf dem Fahrplan der Entwickler steht eines der wichtigsten Nutz-fahrzeug themen: den Kraftstoffverbrauch zu reduzieren. Dazu gehört, unnötige Stopps und Beschleunigungsvorgänge zu vermei-den, indem Schaltzeit- und Haltepunktpro-

„Im Fokus unserer Forschung steht immer der Fahrer.“Karlheinz Dörner, Abteilungsleiter Engineering Research Electronics bei MAN

gnosen für Ampeln einbezogen werden. Die Aufgabe sei komplex, erklärt Andreas Zim-mermann, der eines der UR:BAN-Teilprojekte betreut. „Wir lassen die Ampelanlage über Mobilfunk oder WLAN mit dem Fahrzeug kommunizieren. Aus dem Datenaustausch errechnen unsere Steuergeräte die Fahrstra-tegie für ein optimales Erreichen der grünen Welle“, fasst der Elektroingenieur das Kon-zept zusammen. Das soll sich später in barer Münze auszahlen: Denn durch häu figes Hal-ten und Beschleunigen auf innerstädtischen Straßen bleibt die hohe Effizienz moderner Nutzfahrzeuge allzu oft auf der Strecke. Dies bestätigt auch eine Studie des Verbands der deutschen Automobilindustrie zur Effizienz von Nutzfahrzeugen. Sie zeigt auf, dass sich allein durch zwei Stopps pro Kilometer der Durchschnittsverbrauch eines voll belade-nen 40-Tonners verdreifacht.

Im Simulator und auf einer Feldversuchs-strecke in Düsseldorf werden dazu wichtige Erkenntnisse für das Projekt gewonnen. Die Rückkopplung mit den Fahrern ist den For-schern dabei genauso wichtig wie den Fah-rern selbst: „Die Zusammenarbeit mit den Forschern und Entwicklern von der Hoch-schule und von MAN macht viel Spaß“, so Klaus-Dieter Habedank. „Die Fahrsituation im

Für das Forschungsprojekt UR:BAN ko-operieren 31 Unternehmen, Universitäten, Städte und Forschungseinrichtungen.

31PARTNER

Ergebnisorientiert: Walter Schwertberger (r.) und Michael Reule (l.) prüfen die Bilder der Bird-View-Kameras im Testbus.Forscher unterwegs:

Karlheinz Dörner fährt gern mit dem Fahrrad vom Büro

auf die Teststrecke.

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Simulator erlebe ich trotz Verkabelung fast real. So kann ich dann auch gut beurteilen, welche neuen Systeme das Fahren leichter machen oder wo sie vielleicht noch optimiert werden sollten.“

Die situationsgerechte Fahrerunterstüt-zung steht auch im Mittelpunkt des UR:BAN-Teilprojekts „Kognitive Assistenz“. Über Ka-merasysteme soll der Fahrzeuglenker bei Bedarf die gesamte unmittelbare Fahrzeug-umgebung auf einem Monitor erkennen können. Die Forscher untersuchen hierzu unterschiedliche Anzeigekonzepte am Bei-spiel von Stadtbussen. „Die Fahrer sehen sich in ihrer Arbeitsumgebung mit besonderen Heraus forderungen konfrontiert“, sagt Pro-jektleiter Walter Schwertberger. „Dazu gehö-ren vor allem Haltestellen, Kreuzungen mit Fußgängern und Radfahrern, Engstellen so-wie Gegenverkehr und Spurwechsel.“ Für eine bessere Übersicht untersuchen die For-scher eine Darstellung der Umgebung aus ei-ner virtuellen Vogelperspektive. Sie arbeiten dazu mit dem sogenannten Bird-View-Sys-tem, das zu Testzwecken in einen Stadtbus integriert wurde. Sechs Kameras entlang des Fahrzeugs liefern Bilder für eine 360-Grad-Detektion. Diese Bilder werden dann vom Computer in ein Gesamtbild des Fahrzeugs

Eberhard Hipp, Leiter des Bereichs Research bei MAN, über Innovatio-nen im Stadtverkehr der Zukunft

Wie können Assistenzsysteme die Wirtschaftlichkeit und Sicherheit von Nutzfahrzeugen im innerstädti-schen Verkehr erhöhen? Es geht uns um die Vernetzung von In-formationen, über die der Fahrer nicht verfügt, zum Beispiel die Schaltzeiten von Ampeln oder aktuelle Verkehrsstö-rungen. Weil Assistenzsysteme solche Informationen in Echtzeit verarbeiten, können sie vorausschauender als der Fahrer reagieren und ihn in kritischen Situationen warnen oder auch automa-tisch eingreifen.

Welche Bedeutung haben die Ergeb-nisse von UR:BAN für MAN-Kunden? Unser Ziel ist es, mit innovativen Sys-temen und neuen Technologien das im-mer komplexere Verkehrsgeschehen um das Fahrzeug herum zu analysie-ren. Wir wollen daraus verbrauchsopti-male Fahrstrategien ableiten und den Fahrer bestmöglich unterstützen. Das ist unser Beitrag zu mehr Effizienz und Sicherheit im Straßenverkehr.

Das ganze Interview lesen Sie auf > www.man.eu/mankannurban

„Meilensteine für den Stadtverkehr“

und seiner unmittelbaren Umgebung in 2-D und 3-D umgerechnet.

Bis aus einer Idee wie dieser eine serien-reife Anwendung wird, muss viel Grundla-genarbeit geleistet werden. „Wo sind die rich-tigen Positionen für die Kameras, welche Per-spektive ist notwendig, um ein realistisches Bild von einem Hindernis zu bekommen? Wie lassen sich dynamische Winkeländerungen beispielsweise bei Gelenkbussen korrekt dar-stellen? Es gibt in dieser Projektphase vor allem viele Fragen“, stellt Karlheinz Dörner fest. Bei den Antworten darauf unterstützen sein Team Experten aus dem Unternehmen und die Projektpartner des Lehrstuhls für Fahrzeugtechnik an der Technischen Univer-sität (TU) München. Mit den Forschungser-gebnissen geht es – wenn sich das Projekt schließlich als aussichtsreich erweist – dann zunächst in die Vor- und später in die Serien -entwicklung.

DIE FORSCHER WISSEN: Technologien sind immer nur so gut wie ihre Anwendung in der Praxis. Bei allen Möglichkeiten intelligenter Automatisierung rund um den Fahrbetrieb spielt noch immer der Mensch eine Schlüs-selrolle. Sonja Stockert arbeitet als Doktoran-din der TU München am UR:BAN-Teilprojekt „Mensch im Verkehr“. Ihren Schwerpunkt setzt die Medieninformatikerin auf das Zu-sammenwirken von Mensch und Maschine, um dadurch für den Fahrer eine entspannte, effiziente und sichere Fahrt im städtischen Verkehr zu erreichen. Einer von 33 Probanden ist Harald Rauschmayr. Der 53-jährige Beam-te ist nebenberuflich Lkw-Überführungsfah-rer und seit vier Jahren regelmäßig bei den Simulator-Testfahrten dabei: „Es ist ein gutes Gefühl, meine Erfahrungen als Kraftfahrer zur Entwicklung neuer Technologien im Fahrzeug beizusteuern.“ Die Rückmeldungen der Fahrer sind für Sonja Stockert sehr wich-tig: „Die Profis wissen selbst am besten, was sie unterwegs an Informationen brau-chen.“ So bleibt die Forschung praxisnah – zum Nutzen der Menschen, die ihre Ergeb-nisse anwenden.

Weitere Informationen zum UR:BAN-Pro-jekt gibt es unter > www.urban-online.org

Vogelperspektive: Auf dem Monitor sieht der Fahrer die gesamte unmittelbare Umgebung

seines Busses von oben und in 3D.

Ein Video-Interview mit Eberhard Hipp finden Sie in der App.

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Wellness für Maschinen: Alte Motoren (l.) werden bei MAN in Nürnberg zu voll funktionsfähigen Tauschmotoren (r.) aufbereitet.

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Ein MAN-Tauschteil hat die Qualität eines Neuteils, und MAN bietet hierfür dieselbe Gewährleistung. Im Werk Nürnberg werden Altteile nach strengen Qualitätskriterien aufbereitet. Am Ende des Verjüngungsprozesses steht ein hochwertiges Originalteil, das die Umwelt schont und Kosten spart.

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a ls wir Nummer 51.06500 – 6089 so daliegen se-hen, befindet sie sich in

einem bemitleidenswerten Zustand. Sie ist schmutzig, verkratzt, trägt kleine Rostspuren. Bis vor Kurzem verrichtete sie klaglos ihren Dienst in einem MAN-Lkw, bis diesen nach über zehn Jahren und mehr als einer Million abgespulter Kilometer ein Kurbelwellenscha-den ereilte. Endstation Schrottplatz? Früher vielleicht. Heute werden alle Teile, die noch funktionsfähig sind, instand gesetzt und für ein neues, langes Leben präpariert. Dabei werden technische Änderungen und Weiterentwick-lungen im Aufbereitungsprozess berücksich-tigt. Remanufacturing nennt man das. 6089 – die Teilenummer steht für eine gebrauchte Kühlwasserpumpe – hat diesen Prozess nun vor sich. Nach der Verjüngungskur wird sie sich als ecoline-Nummer 9089 voll funktionsfähig in einem Tauschmotor wiederfinden.

Der Ort, an dem die Kühlwasserpumpe auf ihr Remanufacturing wartet, ist eine Halle auf dem riesigen Firmengelände des Motoren- kompetenzzen trums von MAN Truck & Bus in Nürnberg. Auf den 350 000 Quadratmetern hätten 50 Fußballfelder Platz. „E1“ prangt in großen Lettern über dem Hallentor. Im Inne-ren der Halle erfahren Teile wie unsere Was-serpumpe eine Grundreinigung. Sie werden zuerst zerlegt, dann in einer Waschanlage ge-säubert, sandgestrahlt, neu lackiert – und teils auch aussortiert. „Nach der Reinigung sieht man, was noch brauchbar ist“, erklärt Georg Kugler, Abteilungsleiter Heißtests und Tauschaggregate bei MAN in Nürnberg. „Die Teile werden auf Verschleiß und Materialer-müdung untersucht.“ Größtmögliche Quali-tät ist für den 61-Jährigen der einzige Maß-stab. 780 Motoren lieferte sein Team 2013 aus,

„Die Teile werden auf Verschleiß und materialermüdung untersucht.“Georg Kugler, Abteilungsleiter Heißtests und Tauschaggregate bei MAN in Nürnberg

11 325 weitere Tauschteile wurden ins MAN-Auslieferungslager nach Dachau geschickt. Für die Tauschteile gilt dieselbe Gewährleis-tung wie für Neuteile. Entsprechend streng sind die Qualitätsvorgaben.

nach Der aufbereiTung werden die Tauschteile gelagert oder dorthin geschickt, wo sie gebraucht werden. Alle aufbereiteten Teile, die man für Tauschmotoren benötigt, verbleiben in Nürnberg, wo sie direkt in den Motoren endmontiert werden. Nehmen wir die Montagelinie für die Typen D20/D26: Im Zweischichtbetrieb werden von 260 Mitarbei-tern bis zu 22 Motoren in der Stunde gefertigt. Auf leise surrenden Bändern rollen Neu- und Tauschmotoren heran, aufgereiht wie an ei-ner Perlenkette. Die Atmosphäre ist so clean wie der hellgraue Boden, die Konzentration an den einzelnen Fertigungsabschnitten fast greifbar. Versiert und routiniert fügen die Facharbeiter zusammen, was zusammen-gehört. Wie man den Unterschied zwischen neuen Aggregaten und Tauschmotoren er-kennt? „Nur an der Sachnummer“, sagt Peter Tscharntke, Segmentleiter Abschnitt 2, wie diese Montage linie genannt wird. Hat ein Tauschmotor deren Ende erreicht, muss er noch eine letzte Hürde nehmen – die Funk-tionsprüfung. Beim Heißtest läuft der Motor mit unterschiedlichen Belastungen eine gute halbe Stunde auf dem Prüfstand.

bei man in münchen arbeitet Stefan Ott, Projektleiter der neuen Produktlinie „MAN Originalteile ecoline“. Für ihn hat die Zukunft vor drei Jahren begonnen, als das Geschäft mit Tauschteilen bei den Zielsetzungen des Konzerns zum Top-Ten-Projekt erklärt wurde. „Durch die Wiederverwendung und Aufberei-

Remanufacturing-Prozess: 1 Mitarbeiter im Werk Nürnberg sortieren demontierte Teile vor der ersten Reinigung. 2 In einer Wasch-

anlage und per Hand werden die einzelnen Teile von Schmutz und Öl befreit. 3 Vor der Bearbeitung durch den Sandstrahler sind die

Rostspuren noch gut sichtbar. 4 Ein MAN-Mit- arbeiter ermittelt die genauen Abmessungen

bestimmter Gebrauchtteile.

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Im MAN-Werk Nürnberg wurden 2013 616 Lkw- und 164 Busmotoren wieder- aufbereitet.

780motoren

Aktuell können bei MAN rund 1 800 Er- satzteile bestellt werden. Das Portfolio wird bis 2016 auf über 3 000 Sachnum-mern ausgebaut.

tauschteile 1 800tung von Altteilen werden Ressourcen ge-

schont und Energie gespart“, sagt er. „Und weil weniger Neuteile produziert werden müssen, wird der Emissionsausstoß gesenkt. Kunden wie die Deutsche Bahn oder kommu-nale Verkehrsbetriebe fragen gezielt danach.“ Das ist „ecological“, das Ökologische, das in ecoline steckt. ecoline unterstützt somit auch die MAN-Corporate-Responsibility-Strategie und leistet einen großen Beitrag zu Umwelt-schutz und nachhaltiger Mobilität. Im Fokus stehen dabei Fahrzeuge, die vier Jahre oder äl-

ter sind – sie machen 70 bis 80 Prozent eines Fuhrparkbestands aus. Bei ihnen setzt die ecoline-Offensive von MAN an, denn für die Kunden gibt es eine Reihe guter Argumente für das „alte Eisen“: Ein MAN-Tauschteil hat die Qualität eines Neuteils, es wird nach Ori-ginalteil-Spezifikationen aufbereitet, und MAN bietet hierfür dieselbe Gewährleistung. Und das zu einem Preis, der um bis zu 50 Pro-zent unter dem eines Neuteils liegt. Kürzere Standzeiten durch Austausch statt Reparatur sind ein weiterer Vorteil des ecoline-Projekts,

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In der App finden Sie weitere Fotos von der Motorenaufbereitung in Nürnberg.

„Die Aufbereitung von Altteilen schont Ressourcen und spart Energie.“Stefan Ott, Projektleiter „MAN Originalteile ecoline“

vor allem aber ein höherer Fahrzeugwert, weil MAN-Originalteile verbaut werden. ecoline bedeutet eben auch „economical“. Viele gute Gründe, warum sich die Kunden bewusst für „MAN Originalteile ecoline“ entscheiden.

ZU JEDEM TAUSCHTEIL gehört bei MAN ein Pfandsystem: Kauft ein Kunde in der MAN-Werkstatt zum Beispiel eine ecoline-Kühlwas-serpumpe, bezahlt er auf deren Preis einen Aufschlag. Wenn er sein gebrauchtes MAN-Originalteil zurückbringt, erhält er das Pfand zurück. Das Altteil kommt nach Salzgitter, das zentrale Retourenwerk für Verwertbares aller Art. Von dort geht es zu den Spezialisten der Aufbereitung. Alles, was mit Motoren zu tun hat, findet sich in Nürnberg wieder.

„MAN Originalteile ecoline“ ist ein Groß-projekt, das eine gigantische logistische Leis-tung erfordert. Eine Portfolioerweiterung kommt in den kommenden Jahren hinzu, und immer mehr teilnehmende Länder. Der Gesamtumsatz mit ecoline-Teilen betrug 2013 140 Millionen Euro. „ecoline ist eines unserer bedeutendsten Themen“, sagt auch Frantz Perre, Leiter After Sales bei MAN Camions & Bus France. Seitdem der Prozess auch in

Versandfertig: Die neuen und die aufbereiteten Motoren warten im MAN-Werk Nürnberg auf ihren nächsten Einsatz.Gleichbehandlung: In der Endmontage

wird jeder Motor, egal ob alt oder neu, nach strengen Qualitätsrichtlinien geprüft.

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Deutschland eingeführt wurde, gibt es das Angebot in 17 europäischen Ländern. Der Rest der Top-50-Märkte weltweit soll kontinuier-lich erschlossen werden.

„MAN Originalteile ecoline“ ist ein klei-ner Teil des Gesamtportfolios der MAN-Ori-ginalteile. Alle Originalteile werden nach strengen MAN-Qualitätsstandards gefertigt und entsprechen so dem neuesten Stand der Technik. Hinzu kommt die weltweite Ge-währleistung von zwölf Monaten. Um im Schadensfall Stand zeiten möglichst kurz zu halten, sind an den MAN-Servicestützpunk-ten durchschnittlich 8 000 Originalteile griffbereit – auch für ältere Modelle und spe-zielle Fahrzeuge. 95 Prozent aller Originaltei-le werden über Nacht an die Werkstatt gelie-fert. In mehreren Zentrallagern liegen insge-samt 200 000 Originalteile von MAN für Kunden weltweit bereit. Aktuell kann MAN rund 1 800 Sachnummern als Tauschteile an-bieten. Weitere 1 200 sollen bis 2016 hinzu-kommen. Natürlich bleibt auch ecoline-Nummer 51.06500 – 9089 im Angebot.

Den gesamten Aufbereitungsprozess in Bil- dern sehen Sie auf > www.man.eu/mankannecoline

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Nicht nur in Metropolen wie London oder Paris gehören Sight- seeing-Doppeldecker zum Straßenbild. Auch immer mehr kleinere Städte leisten sich die bunten Hingucker. Und legen dabei Wert auf zuverlässige Fahrgestelle mit umweltfreundlichen Motoren.

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E igentlich wäre Renate van Groen lieber im Unterdeck ge-sessen, damit ihr der Fahrtwind nicht die Frisur zerstört. Aber die gute Aussicht vom Oberdeck

und die warme Frühlingssonne, die sich pünktlich zum Start der Sightseeing-Rund-fahrt in Düsseldorf blicken lässt, haben die 65-Jährige dann doch überzeugt. Die Tour ha-ben Renate und Theo van Groen von ihrem Sohn geschenkt bekommen. Dass sich eine Stadt wie Düsseldorf mit „nur“ knapp 600 000 Einwohnern eine eigene Sightseeing-Buslinie leistet, finden die beiden klasse: „Die Stadt hat viele kleine Attraktionen, die wir bis jetzt noch gar nicht kannten“, sagt Theo van Groen, der mit seiner Frau in Düsseldorf wohnt.

Während früher nur in Tourismusme-tropolen wie London, Rom, Paris oder Berlin Sightseeing-Doppeldecker fuhren, leisten sich in den letzten Jahren auch immer mehr kleinere Städte eigene Linien. Denn die knalligen Fahrzeuge ziehen Aufmerk-samkeit auf sich und sind deshalb im Stadt-

marketing sehr beliebt. Doch die bunte Karosserie ist nur ein Erfolgsfaktor der Dop-peldecker. Mindestens genauso wichtig ist das Chassis, das den Aufbau trägt und für Sicherheit, Komfort und Kraftstoffverbrauch verantwortlich ist. Deshalb setzen Sight-seeing-Busunternehmen in aller Welt auf MAN-Qualität.

DaS man-ChaSSiS a22 ist das Herzstück des Düsseldorfer CityTour-Busses. „Bei der Auswahl des Fahrwerks legen wir Wert auf gu-ten Fahrkomfort, tiefen, bequemen Einstieg, auf Wartungsfreundlichkeit und Zuverlässig-keit“, erklärt Wolfgang Willms von Willms Reisen. „Wegen der innerstädtischen Umwelt-zonen sind wir außerdem auf geringsten Schadstoffausstoß, niedrigen Kraftstoffver-brauch und leise Motoren angewiesen.“ Die Euro 6-Chassis von MAN, auf denen Willms’ Busse aufgebaut sind, erfüllen diese Anforde-rungen: „Wir sind im Besitz von 23 MAN-Dop-peldeckern und sehr zufrieden damit. Vor allem der Kundendienst ist top“, sagt Willms.

Die Firma Wilms Reisen hat insgesamt 23 Doppeldecker. Fünf davon sind auf der Düsseldorfer Sightseeing-Tour unterwegs.

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Sauber unterwegs: Der Sightseeing-Bus von Willms Reisen ist auf einem

Euro 6-Chassis von MAN aufgebaut.

„In der Innenstadt sind wir auf geringsten Schad-

stoffausstoß und leise Motoren angewiesen.“

Wolfgang Willms, Inhaber Willms Reisen

Sonntagsausflug: Renate und Theo van Groen

genießen die Stadtrund-fahrt durch Düsseldorf.

International: Das Audiosystem informiert in zwölf Sprachen über die Sehenswürdigkeiten der Stadt.

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Damit die Fahrgäste während der Tour den bestmöglichen Komfort genießen können, ist es möglich, die Busse mit zahlreichen Fines-sen auszustatten – von der Bordküche über ab-nehmbare Dachkonstruktionen, geräumige Toiletten und leistungsstarke Klimaanlagen bis hin zu Audiosystemen in zwölf Sprachen.

Für den auFbau der Karosserie auf das Grund-Chassis sind Aufbauhersteller zustän-dig, die während der Bauphase von MAN-Inge-nieuren unterstützt werden. Jeder Aufbauer bekommt dafür ein 350 Seiten starkes Doku-ment, in dem die Richtlinien für den korrek-ten Aufbau festgehalten sind. Durch den regel-mäßigen Austausch von Konstruktionszeich-nungen wird sichergestellt, dass die hohen Aufbauten nicht die Stabilität des Fahrzeugs beeinträchtigen. Ebenso wird darauf geachtet, dass Chassis und „Body“, wie die Aufbauten auch genannt werden, perfekt aufeinander ab-gestimmt sind. So können die „Bodybuilder“, mit denen MAN zusammenarbeitet, beinahe jeden Ausstattungswunsch erfüllen. „Viele Be-treiber wollen ihren Fahrgästen etwas Beson-deres bieten. Wir tun unser Bestes, um für alle Ideen, mit denen die Kunden zu uns kommen, die optimale Lösung zu finden und gleichzei-tig alle Sicherheitsstandards einzuhalten“, sagt Alexandre Lecompte, Verkaufsleiter vom spa-nischen Aufbauhersteller UNVI.

Für die Fahrer ist die Tour durch die engen Innenstädte mit dem extragroßen Gefährt oft

eine Herausforderung. Umso wichtiger ist ein komfortabler Fahrerarbeitsplatz, wie der im MAN A22-Chassis: Logisch angeordnete Bedienelemente, übersichtliche Anzeigen und die ergonomische Gestaltung von Lenkrad und Sitz machen die Fahrt auch für den Fahrer angenehm. Auf Wunsch stattet MAN Fahrerar-beitsplätze mit einem Multifunktionslenkrad aus. Damit lassen sich verschiedenste Funk-tionen per Tastendruck ermöglichen, ohne die Hände vom Steuer zu nehmen.

Während der Fahrer den Doppeldecker durch Düsseldorf lenkt, betrachten die Passa-giere vom sonnenbeschienenen Oberdeck Rheinufer, Kö-Brücke, Burgplatz und die mo-derne Architektur des Medienhafens. Wolf-gang Willms kann sich über die Auslastung freuen: Das Oberdeck ist heute voll besetzt. Und das aus gutem Grund: „Ein Doppeldecker eignet sich einfach am besten für eine Sight-seeing-Tour, weil man vom Oberdeck eine wunderbare Aussicht hat“, sagt Willms. „Au-ßerdem würde man in so kurzer Zeit nie so viel auf einmal zu sehen bekommen.“

Aussichtsreich: Im Bus ist das Sightseeing nicht nur komfortabel, die Passagiere haben vom oberen Deck aus auch eine wunderbare Aussicht.

Das MAN-Chassis bildet die Basis für Sicherheit, Komfort und Effizienz der Sightseeing-Busse.

„beim Fahrwerk legen wir Wert auf Komfort und zuverlässigkeit.“Wolfgang Willms, Inhaber Willms Reisen

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Engineering the Future – since 1758.

Kann man auf ein Doppel genauso stolz sein wie auf ein Triple? MAN kann.Auch ohne Triple und deutsch-deutsches Traumfinale in der Königsklasse: Wir sind unglaublich stolz, dass wir den FC Bayern und den BVB zu so vielen sensationellen Spielen begleiten durften. Und glücklich, auch in der nächsten Saison dabei zu sein. So arbeiten wir schon jetzt mit Hochdruck daran, die rollende Heimat beider Teams, den MAN Lion’s Coach Supreme, für die Saison 2014/2015 noch komfortabler zu machen. So bequem, dass sich die Spieler zurücklehnen und von einer Neuauflage des Finales von Wembley träumen dürfen. Neugierig, wie es im Spielerbus aussieht? Schauen Sie mal rein: www.MANschaftsbus.de

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Jede Minute, die ein Windrad auf hoher See ausfällt, kostet bares Geld. An der Ostküste Englands bringen Spezialschiffe, ausgerüstet mit über 1 000 PS starken MAN-Motoren, Serviceteams und Ersatzteile schnell und zuverlässig an ihren Einsatzort.

Offs horeSchwimmender Wartungsservice: Die „Eden Rose“ fährt zum Windpark Sheringham Shoal vor der Küste Englands.

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Jede Minute, die ein Windrad auf hoher See ausfällt, kostet bares Geld. An der Ostküste Englands bringen Spezialschiffe, ausgerüstet mit über 1 000 PS starken MAN-Motoren, Serviceteams und Ersatzteile schnell

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D er weiß-blaue Katamaran „Tia Elizabeth“ verlässt Wells-next-the-Sea, einen

kleinen Gezeitenhafen an der Küste Norfolks, drei Autostunden nördlich von London. Der Skipper nutzt die Vormittagsflut, bei Ebbe kann man hier nicht auslaufen. Bojen weisen im Zickzack den Weg hinaus auf die offene Nordsee, am Strand sind Spaziergänger zu er-kennen und die für Norfolk typischen bunten Holzkabinen. An Bord der „Tia Elizabeth“ sind jedoch keine Urlauber, sondern ein halbes Dut-zend Servicetechniker. Ihr Ziel: der Offshore-Windpark Sheringham Shoal.

Die „Tia Elizabeth“ ist eines von drei Ver-sorgungsschiffen der Spezialreederei Tidal Transit. Sie ist ein für die Branche typisches Boot – mit Platz für zwölf Mann plus Besat-zung, 20,3 Meter lang, acht Meter breit, gebaut in der Mercurio-Plastics-Werft in Spanien. Angetrieben wird sie von zwei V12-Maschinen von MAN mit jeweils 1 019 PS. MAN fertigt in Nürnberg schnelllaufende Viertaktdiesel-motoren für den Einsatz in der kommerziel-len Schifffahrt. Jährlich werden hier 1 300 Mo-toren für den Einbau in Fähren, Rettungs-booten, Schleppern und anderen Bootstypen produziert.

Mit dem Ausbau der Windenergie auf See ist ein eigener Markt für Windpark-Versor-gungsschiffe entstanden. Sheringham Shoal schickt jeden Tag bis zu 36 Servicemitarbeiter auf See. Die Anlagen müssen regelmäßig ge-wartet werden, denn jede Minute, die ein Windrad stillsteht, kostet den Betreiber bares Geld. Die Getriebe der Windräder werden überprüft, die Rotoren nach Rissen abgesucht, Seilwinden und Aufzüge instand gehalten. Doch anders als in Windparks an Land können die Serviceleute nicht mit dem eigenen Liefer-wagen anfahren, sie sind auf die Versorgungs-boote angewiesen. Und diese müssen äußerst zuverlässig sein – insbesondere, weil die Boote nicht bei jedem Wetter hinausfahren können. „Das schlägt sich auch in den Anforderungen

2001 ging der erste britische Windpark auf See ans Netz, seit 2008 ist UK mit 1 075 Windrädern Offshore-Weltmeister.

WinDräDer

Die 22 britischen Windparks leisten zusammen 3,6 Gigawatt – mehr als die Hälfte der weltweiten Offshore-Windenergie.

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der Kunden an die Motoren nieder“, erklärt Eugen Maier, als Area Sales Manager bei MAN Engines Marine zuständig für den englischen Markt. „Außer auf den Kraftstoffverbrauch achten die Betreiber vor allem auf die Zuver-lässigkeit und den Service.“

Bei diesigem Wetter sind nach einer Stun-de Fahrt die ersten Windräder zu sehen. 80 Meter ragen die gigantischen Türme aus dem Wasser, jedes Rotorblatt ist 52 Meter lang. Oben auf den Maschinenhäusern sind rote Käfigplattformen für die Servicetechniker an-gebracht. 88 Anlagen stehen hier rautenförmig angeordnet im Meer, in Abständen von rund 500 Metern. Sheringham Shoal liegt etwa 17 Kilometer von der englischen Küste entfernt. Der Windpark gehört Scira Offshore Energy, einem Joint Venture von Stat oil und Statkraft. Zusammengenommen bringen es die Wind-räder auf eine Leistung von 317 Megawatt. Das reicht aus, um über 200 000 britische Haus-halte mit grünem Strom zu versorgen.

in Der Kabine unter DecK der „Tia Eliza-beth“ sitzen Robert Pennock, Ross Gordon und Kevin English auf gefederten Einzelsitzen an einem der Tische und trinken Tee. Bequem sind diese Schiffe, schließlich sollen die Tech-niker ausgeruht an ihrem Arbeitsplatz an-kommen. Die Männer arbeiten für Siemens, den Hersteller der Windräder, und führen an einem der Getriebe eine Routineuntersuchung durch. Ein zweites Team an Bord kümmert sich um die Instandhaltung der Seilwinden und der Aufzüge in den Masten der Wind-räder. In der Kabine leuchtet eine grüne Lam-pe auf: das Signal zum Übersetzen. Das Team geht vor zum Bug des Schiffs, schwere wasser-dichte Taschen liegen schon bereit. Dar in transportieren sie Werkzeug, Ersatzteile, Getriebeöl. Heute ist die See glatt und ruhig, das Übersetzen fällt leicht. Doch bei Wind und Wellengang ist dies der heikelste Teil der Arbeit. An jedem der Windräder sind an zwei Seiten Zugänge zum Übergang angebracht.

Stark und gut: Die 1 019-PS-Motoren von MAN müssen für ihren täglichen Einsatz äußerst zuverlässig sein.

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Anschnallpflicht: Nachdem sie sich angeseilt haben, steigen die

Servicearbeiter vom Schiff auf eine Gitterplattform am Fuß des Windrads.

Kletterpartie: Die Techniker erklimmen den Mast des Windrads, um oben Wartung s-arbeiten durchzuführen.

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tet“, sagt der Skipper. „Die Anfahrt mit einer Geschwindigkeit von 20 Knoten ist eine Klei-nigkeit dagegen. Das Ungewöhnliche ist, dass die Maschinen hier jede Sekunde Tonnen von Wasser nach hinten schieben müssen, ohne dass das Boot sich vorwärtsbewegt.“

MAN KENNT DIE ANFORDERUNGEN: „Beim Andocken entstehen im Boot heftige Vibratio-nen“, erklärt Eugen Maier von MAN Engines Marine. „Die Schiffsdieselmotoren müssen beim Einbau möglichst elastisch gelagert wer-den, genau wie der Abgasaustritt.“ Auch für die Motoren selbst sind die Manöver anstren-gend. „Sie erfordern nahezu maximales Dreh-moment“, sagt Maier. „Wir können dabei auf Vorerfahrungen zurückgreifen. Aus dem Fäh-rengeschäft kennen wir seit Langem ver-gleichbare Einsätze. Auch Fähren dürfen keine Zeit ver lieren, bremsen von 100 auf null ab oder beschleunigen schnell, und auch das An-docken verläuft ähnlich.“ Die Motoren befin-den sich in den beiden Rümpfen des Katama-rans. Eine enge Treppe führt hinunter in den Maschinenraum. Die Wände sind mit einer silbern glänzenden Isolierschicht ausgefüt-tert. Auf engstem Raum sind hier die zwei viertaktigen MAN-High-Speed-Dieselmoto-ren mit zwölf Zylindern verbaut. Ein Mann kann sich mit Müh und Not um die hellgraue Maschine her umschlängeln. „Dass es in den Maschinenräumen solcher Katamarane eng zugeht, kommt uns sogar entgegen“, sagt Maier. „Die MAN-Motoren sind besonders kompakt und konkurrenzlos leicht.“

Immer wieder gehen im Lauf des Nach-mittags Funkrufe von Wartungsteams ein, die auf einem der Windräder mit der Arbeit fertig sind. Die „Tia Elizabeth“ sammelt sie auf und bringt sie zum nächsten Windrad. Das Boot fungiert als eine Art Funktaxi. Bis zum Abend sind alle Serviceteams wieder an Bord, und die Schiffe fahren zurück nach Wells. Im Hafen angekommen, wartet bereits ein Mini-bus, der die Teams zur Firmenzentrale nach Egmere bringt. Dort endet für die Männer ein 13-stündiger Arbeitstag. Morgen geht es wei-ter, mit der Vormittagsflut um 10.30 Uhr.

Mehr Informationen zu den MAN-Schiffs-motoren gibt es unter > www.man-engines.com

Die Männer seilen ihre Einstiegsausrüstung an, steigen auf eine Leiter am Mast der Anlage und klettern ein paar Meter auf eine Gitter-plattform. Für den Skipper Harry Getliffe ist jedes dieser Manöver Maßarbeit. Ankern kann man hier nicht, das würde die Kabel unter Wasser beschädigen. Der Bug ist breit und durch eine massive Gummiverkleidung ge-schützt. „Bump and jump“ wird das Manöver in der Branche genannt, aber natürlich soll hier niemand springen. Bis zu einem Wellen-gang von etwa zwei Metern können die War-tungsteams sicher übersetzen. Damit die Männer ohne Probleme auf die Plattform um-steigen können, drückt Getliffe das Schiff per-manent mit dem Bug gegen die Plattform. „Das ist es, was die Motoren am meisten belas-

„Die MAN-Motoren sind besonders kompakt und kon-kurrenzlos leicht.“Eugen Maier, Area Sales Manager bei MAN Engines Marine

Maßarbeit: Konzentriert manövriert Skipper Harry Getliffe die „Tia

Elizabeth“ durch den Windpark.

Warteposition: Nach ihren Arbeiten auf den Windrädern werden die Serviceteams wieder an Bord der „Eden Rose“ gehen.

In der App finden Sie weitere Fotos von der Ausfahrt nach Sheringham Shoal. Fo

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Mia will Mit deM Bus auch quer- feldein und üBer wasser fahren.

Das mit dem Wasser wird knifflig. Aber in der Stadt und auf Reisen sind wir schon gut unterwegs. Das Automat - getriebe ZF-EcoLife macht Schluss mit Kompromissen. Ob im Flachland oder in den Bergen: Das intelligente Fahr- programm TopoDyn Life passt die Schaltcharakteristik an das Streckenprofil an und senkt so Kraftstoffverbrauch wie CO2-Ausstoß. Der Wechsel zwischen den sechs Gängen erfolgt kaum spürbar. Und dank hoher Spreizung fahren Sie selbst bei 80 km/h mit niedriger Motordrehzahl. Leistung ohne Kompromisse bietet auch der Retarder. Er wird – topografieabhängig und stufenlos – hinzugeschaltet. Für eine hohe Temperaturbeständigkeit sorgt das duale Kühl-konzept bestehend aus integriertem Ölkühler und angebautem Retarder-Wärmetauscher. Damit Sie lange erstklassig fahren. ZF-EcoLife. Das Universalgenie. www.zf.com/ecolife

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Chromerz aus den Minen Südafrikas ist in der Metall-verarbeitung weltweit ein begehrtes Gut. MAN-Lkw transportieren den tonnenschweren Rohstoff aus dem Norden des Landes über eine steile Bergstrecke in die Hafenstadt Richards Bay. Auf Tour mit dem süd-afrikanischen Logistiker Chrome Carriers.

Zwischenstopp: Michael Sipho macht auf seiner Tour eine kurze Pause bei seinen Schwestern in der Nähe von Pongola.

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Die Nationalstraße 2, irgendwo zwischen Empangeni und Pon-gola, im Osten Südafrikas. Nach einigen Hundert Metern mit dicht gepflanzten Waldplanta-gen werden an einer Straßen-

kreuzung einzelne Hütten sichtbar. Eine Tele-grafenleitung am windschiefen Holzmast überspannt die breite, gut ausgebaute Straße, im Schatten eines Baumes sitzt eine Familie. Michael Sipho stoppt seinen MAN in einer Bucht und schaltet die Warnblinkanlage ein. Zwei Mädchen in leuchtend bunten Kleidern stehen im Gras neben der Fahrbahn – sie ha-ben auf ihn gewartet. „Das sind meine Schwes-tern“, sagt Michael. Der junge Fahrer unter-stützt seine Eltern und die Geschwister, die hier im Osten des Landes in einem kleinen Dorf leben. Seit drei Jahren arbeitet er als Fern-fahrer: „Ein guter Job“, sagt der 29-Jährige, der vor wenigen Monaten seinen Arbeitgeber ge-wechselt hat. Jetzt fährt Michael für das Trans-portunternehmen Chrome Carriers auf einem neuen MAN, über den er sich begeistert äußert: „Für mich ist das die Nummer eins!“

Südafrika ist seit Jahrzehnten Motor der wirtschaftlichen Entwicklung eines ganzen Kontinents. In der boomenden Minenindus-trie hat sich Chrome Carriers, ein Tochter-unternehmen der Reinhardt Transport Group (RTG), als größter privater Logistikpartner von Bergbauunternehmen etabliert. Das Depot des Unternehmens liegt in der Hafenstadt Richards Bay in der Provinz KwaZulu-Natal. Die 284 Fahrer transportieren Chromerz aus

Schwertransporter: Der Truck von Michael Sipho wird in der Kohlemine in Piet Retief beladen.

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Vollgetankt: Ein Fahrer unterschreibt den Tankbeleg und nimmt sein Fahrzeug für die nächste Tour entgegen.

Schwarzes Gold: Chrom-erz aus Südafrika ist ein boomender Rohstoff.

den Minen im Norden des Landes nach Richards Bay, von wo aus es weltweit verschifft wird. Auf dem Rückweg laden sie Kohle oder andere Schüttgüter, die für die Aufbereitung des Metalls benötigt werden. Die Division Chrome Carriers hat ihren Fuhrpark 2012 nach einem ausführlichen Praxistest mit 140 MAN TGS teilerneuert. „Ausschlaggebend für die Vergabe an MAN war für uns die Tatsache, dass die Fahrzeuge nach mehr als 200 000 Kilo-metern im Dauerbetrieb keinerlei technische Mängel aufwiesen. Außerdem waren der ge-ringe Kraftstoffverbrauch der Fahrzeuge, das gute Preis-Leistungs-Verhältnis, der Komfort für den Fahrer sowie die Service- und Garan-tieleistungen von MAN entscheidende Fakto-ren bei unserer Wahl des Anbieters“, erklärt Derick Reinhardt, CEO der RTG. Die Fahrzeuge sind durch die hohe Nutzlast von 34 Tonnen und die anspruchsvolle Topografie Südafrikas unter harten Bedingungen unterwegs. Der so-genannte Vollwartungsvertrag sieht daher eine punktgenaue Wartung in den MAN-Ser-vicestützpunkten vor.

DIE ERSTE ETAPPE führt Michael Sipho vom Depot in Richards Bay in die Außenbezir-ke der Bergbaustadt Piet Retief. Die Straße windet sich an Nationalparks und Stauseen vorbei, durchschneidet Weideland, Städte und

Dörfer, markiert die Grenze zu Swasiland und wird zwischendurch zur Passstraße. Die Tour ist auch durch die starken Gefälle eine Her-ausforderung für die maximal beladenen Trucks. Richards Bay liegt auf Meereshöhe, Piet Retief auf 1 250 Metern im Hochland der Provinz Mpumalanga. Der kurze Halt am Wohnort seiner Familie bleibt Michaels ein-ziger Stopp bis zum Etappenziel. Nach fünf Stunden Fahrt hat er Piet Retief erreicht – eine Stadt, deren Straßen und Häuser ganz anders aussehen als die herausgeputzten Boulevards von Richards Bay. Kohlestaub bedeckt den rohen, schlammigen Boden, eine aufziehende Gewitterfront lässt den Parkplatz neben dem Minengelände noch schwärzer aussehen. Die Zufahrten zu den Minen sind die einzigen Off-road-Passagen auf den Touren, doch sie sind nicht immer so kurz wie hier in Piet Retief. Michael rollt zunächst über die Waage, ehe er seinen siebenachsigen Zug neben eine der großen Kohlehalden rangiert. Ein Radlader schaufelt die Kohle in die Mulden, die nach wenigen Minuten voll sind. Bei der Ausfahrt wird der Lkw erneut gewogen. „Gute Fahrt!“, wünscht ein Mitarbeiter des Bergbauunter-nehmens und übergibt Michael die Doku-mente. Knapp 500 Kilometer sind es, bis er das nächste Ziel erreicht – eine Chrommine in der Nähe von Rustenburg, westlich von Pretoria. Dort wird er die Kohle gegen Chromerz tau-schen, einige Stunden schlafen und dann wie-der Richtung Osten fahren – zurück nach Richards Bay, von wo aus seine Fracht auf dem Seeweg in die ganze Welt gelangt.

Die Strecke von Richards Bay nach Rustenburg und zurück ist anspruchsvoll: Höhenunterschiede von 1 250 Metern und ein sehr vielseitiges Gelände fordern Mensch und Maschine einiges ab.

KILOMETER1 500

Richards Bay

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Bus-Kapitän: Der NEOPLAN, den İbrahim Güler für SEÇ fährt, hat schon über zwei Millionen Kilometer auf dem Tachometer.

Eine Million Kilometer Laufleistung ist gar nicht so viel für einen Bus. Aber drei Millionen schaffen nur wenige. MAN-Qualität macht’s möglich – auf fast allen Kontinenten und in nahezu jeder Klimazone der Erde.

Die Kilometer- millionäre

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B usfahrer ist in der Türkei ein so hoch angesehener Job, dass er nicht einfach Chauffeur heißt, sondern „Kapitän“. Denn in dem großen Land zwischen Europa und Asien ist das Schienennetz

lückenhaft, die Fluginfrastruktur unzurei-chend ausgebaut – und deshalb der Bus bis heute das wichtigste Transportmittel der Tür-ken. Für eine hohe Qualität des beliebten Ver-kehrsmittels setzen die Türken vor allem auf verlässliche Ingenieurskunst aus Deutschland. Mehr als 50 NEOPLAN-Modelle zählt die Flotte von SEÇ, einem Transportunternehmen im südtürkischen Gaziantep, das Busse an Unter-nehmen im ganzen Land vergibt. „Der Name steht für das hochwertige Image von MAN“, sagt Settar Konukoğlu, Geschäftsführer von SEÇ. „Die Fahrgäste lieben NEOPLAN, weil er so bequem ist.“ Ein weiterer wichtiger Wettbe-werbsvorteil sei der lebenslange NEOPLAN-Service. Und lebenslang kann in dem Fall eine ganze Weile bedeuten, weiß Konukoğlu aus Erfahrung. Sechs der Busse haben schon die Zweimillionenmarke überschritten, der Re-kordhalter zählt 2,6 Millionen. „Aber er schafft bestimmt noch eine Million!“, sagt Konukoğlu. Er weiß aber auch, wie wichtig die menschliche Seite ist, und setzt pro Bus nur zwei Fahrer ein. Nach einer Weile behandeln die Fahrer den Bus dann wie ihr eigenes Fahrzeug.

Wie wichtig dieses Prinzip für die Lebens-dauer eines Busses ist, haben auch die Stadtbe-triebe im polnischen Szczecinek an der west-pommerschen Seenplatte erkannt: Sie setzen möglichst immer denselben Fahrer in densel-ben Bus – meist der Marke MAN: 1997 legte sich die Stadt die ersten MAN-Busse zu, die dann allmählich die alten polnischen Modelle Jelcz und Autosan ablösten. Das war fast eine technische Revolution. Was auch viele Ein-wohner fanden: Sie kauften sich gleich mehre-re Tickets – einfach, um länger im Bus sitzen

Die Kilometer- Millionäre

„NEOPLAN hat eine längere Lebensdauer als andere Marken.“Settar Konukoğlu, Geschäftsführer von SEÇ

Abschiedsgruß: Am Busbahnhof in Gaziantep startet ein Bus seine Reise ins 1 350 Kilometer entfernte Çanakkale.

In der App lesen Sie, wie auch Lkw über eine Million Kilometer einwandfrei fahren.

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bleiben zu können. 2011 kaufte die Stadt dann sechs neue Lion’s City-Modelle. Heute prägt der brüllende Löwe auf den grün-weißen Bus-sen das Stadtbild: Das Preis-Leistungs-Verhält-nis ist unschlagbar. Die Busse sind ökologisch, leise und vor allem: effizient. Zwei der Busse von 1997 haben schon weit über eine Million auf dem Tachometer. Dank der technischen Qualität von MAN, aber auch der personellen: MAN hat die technischen Mitarbeiter der Stadtbetriebe nie im Stich gelassen. Trotz komplexer Antriebstechnik der Low-Entry-Busse findet der MAN-Kundenservice immer eine Lösung auch für das kniffligste Problem.

Den groSSteil Der Wartung erledigt Helmut Schwayer dagegen eigenhändig. Der selbstständige Busunternehmer aus dem süddeutschen Kronburg kennt jede Schraube an und in seinem Bus. Er hört und sieht so-fort, wenn eine Kleinigkeit nicht stimmt. Kein Wunder: Seit zwölf Jahren fährt er mit dem MAN-Doppeldecker durch die Weltgeschich-te, von Lissabon bis St. Petersburg, vom Nord-kap bis Sizilien. Bisher ist er 1 050 000 Kilo-meter am Steuer gesessen – und ein Ende ist nicht in Sicht. Der MAN ist Schwayers einziger Bus. Abgesehen vom roten Skiträger ist er ganz weiß und eine Wucht: 26 Tonnen zuläs-siges Gesamtgewicht, zwölf Meter lang, vier Meter hoch. Und der Reisebus macht einiges mit: Streusalz am Nordkap, Schlaglöcher in Marokko, Splitt auf tschechischen Straßen. Wie er trotzdem die Millionengrenze ge-knackt hat? „Man muss den Bus schonend be-wegen und pfleglich mit ihm umgehen“, fasst Schwayer zusammen.

Das gilt auch im fernen Mexiko, wo die Fahrzeuge von Enlaces Terrestres Nacionales (ETN), einem führenden mexikanischen Pas-sagierbusunternehmen, jeden Monat rund 25 000 Kilometer unterwegs sind. Sie werden also nie kalt und sind somit fast immer im idealen Betriebszustand. Zudem sind die kli-matischen Bedingungen in Mexiko sehr bus-freundlich: keine Minusgrade, die den Ver-schleiß am Motor beim Kaltstart befördern. „Das ist einer der Gründe, warum unsere Fahrzeuge so viel leisten“, sagt Alexander Wolf, Head of Aftersales bei MAN Truck & Bus Mexiko. Seit neun Jahren schon fahren die MAN-Busse von ETN durch Mexiko, 34 000 Reisen pro Monat für 450 000 Passagiere. Ein Großteil der Flotte besteht aus MAN-Fahrzeu-gen, die durchschnittlich schon zwei Millio-nen auf dem Tachometer haben. „Eine beacht-liche Leistung“, sagt Gustavo Ascencio, ge-schäftsführender Direktor von ETN. Er achtet sehr auf die richtige Wartung der hochwerti-gen Fahrzeuge – und das ist in Mexiko alles andere als selbstverständlich. Viele Unterneh-men versuchen, ihre Wartungskosten mit bil-ligem Öl und minderwertigen Filtern zu drü-cken. MAN hält trotzdem durch, weiß Wolf: „Einmal hatten wir im Kundenservice ein Fahrzeug mit der Reklamation ‚Geräusche von der Hinterachse‘. Es stellte sich heraus, dass der Kunde schon 700 000 Kilometer ohne Öl-wechsel gefahren war – obwohl der regulär alle 180 000 Kilometer fällig ist. Liegen geblieben ist er trotzdem nie.“ Und das liegt sicher nicht nur am günstigen mexikanischen Klima – das MAN-Fahrzeug hätte wohl auch in jedem an-deren Land der Erde so lange durchgehalten.

Fünf NEOPLAN-Busse des türkischen Unternehmens SEÇ haben die Zweimillio-nenmarke bereits überschritten. Der Rekordhalter-Bus fährt seit 2,6 Millionen Kilometern ohne größere Reparaturen.

millionen Kilometer

2,6Polen: Seit 1997 prägen in Szczecinek die grün-weißen MAN-Busse das Stadtbild.

Mexiko: Antonio Sierra Flores fährt für Enlaces Terrestres Nacionales monatlich 25 000 Kilometer.

„Wichtig ist gute Fahrzeugpflege. und die mache ich meist selbst.“Helmut Schwayer, Busunternehmer aus Kronburg Fo

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