mannebüro züri Jahresbericht 2015 · 2017. 1. 11. · Praktikant ZHAW Sozialarbeit Daniel Häsli...

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Jahresbericht 2015 mannebüro züri für männer – gegen gewalt

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  • Jahr

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    rich

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    15

    mannebüro zürifür männer – gegen gewalt

  • Inhalt

    Organisation 2

    Vorwort des Präsidenten 3

    Bericht der Beratungsstelle 5

    Beratungsstatistiken 7

    Fachtagung 9

    Klienten-Kurzprofile 11

    Gruppe Sexverzweifelt 14

    Das «mannebüro züri» im Jahr 2015 15

    Das «mannebüro züri»-Team 16

    Praktikant Marvin Gut 17

    Das «mannebüro züri» auf der Strasse 18

    Männer Palaver Zürich 20

    Veranstaltungen 2015 22

    Publikationen 25

    Training für männliche Jugendliche 26

    Zertifikate 27

    Jahresrechnung 2015 29

    Revisionsbericht 31

    Budget 2016 32

    Finanzielle Unterstützung und Dank 33

    Mitglied werden 35

  • mannebüro züri2

    VorstandStephan Bernard

    Rechtsanwalt, lic. iur., LL.M.

    Mediator SAV/AFM

    Franz Horváth, Historiker

    Thomas Mussmann

    dipl. Sozialarbeiter HFS

    Nonprofitmanager NDS

    Patrick Scheller, Informatiker

    Andreas Zurbuchen, Sozialarbeiter FH

    Organisation

    Kontaktmannebüro züri

    Hohlstrasse 36

    8004 Zürich

    Tel.: 044 242 08 88

    Fax: 044 242 03 81

    [email protected]

    www.mannebuero.ch

    RevisorErwin Brupbacher, Telos Treuhand

    FotosMarvin Gut

    Druck und LayoutLenggenhager Druck, Zürich

    MitarbeiterMike Mottl

    Geschäftsleiter

    Soziokultureller Animator FH

    MAS Psychosoziales Management FHNW

    Martin Bachmann

    Erwachsenenbildner TZI, Systemischer Berater,

    Sexologe (ZISS)

    Philipp Gonser

    Bachelor of Science in Sozialer Arbeit (ZHAW)

    Master of Arts in Nachhaltiger Entwicklung in

    Bildung und Soziales (ZAK Basel)

    Sexologe (ZISS)

    Marvin Gut

    Praktikant ZHAW Sozialarbeit

    Daniel Häsli

    Sekretariat

  • 3Jahresbericht 2015

    Liebe Vereinsmitglieder, liebe Leserinnen und LeserIm abgelaufenen Betriebsjahr kam es auf der

    Beratungsstelle erneut zu keiner personellen Ver-änderung: Unter der bewährten Leitung von MikeMottl waren wiederum die beiden MännerberaterPhilipp Gonser und Martin Bachmann sowie derSekretär Daniel Häsli tätig und arbeiteten alle ge-wohnt ausgezeichnet. Erneut konnten wir den tra-ditionellen Ausbildungsplatz für einen Studentender Sozialen Arbeit anbieten und hatten nachChristian Elmiger mit Marvin Gut wiederum einensehr motivierten und kompetenten Lernenden beiuns.

    Sämtliche fest angestellten Mitarbeiter entwi-ckelten sich im abgelaufenen Jahr in anspruchs-vollen Weiterbildungen fort; dies garantiert, dassdas «mannebüro züri» weiterhin fachlich am Pulsder Zeit bleibt. Dem Anspruch, auch professionel-les Neuland zu betreten, wurden wir im abgelaufe-nen Jahr besonders gerecht: Neben der täglichenBeratungsarbeit und den üblichen Nebentätigkei-ten wie beispielsweise Fachvorträge, Männerpala-ver, Interviews oder Mitwirkung in Fachgremien,organisierte das «mannebüro züri» gemeinsammit dem Frauenhaus und Beratungsstelle ZürcherOberland eine innovative Fachtagung zu «Paarbe-ratung bei häuslicher Gewalt – ein Tabu?!». DasThema wurde bisher in einem solchen Rahmen inder Schweiz noch nie erörtert und traf offenkundig

    einen Nerv der Fachwelt: Die Veranstaltung warnicht nur sehr gut besucht, sondern es entstandenvor Ort diverse Arbeitsgruppen, die sich auch überden Anlass hinaus vertieft mit Einzelfragen ausei-nandersetzen wollen.

    Der Vorstand verfolgt daher die Arbeit auf derGeschäftsstelle nach wie vor mit sehr grosserFreude. Das ganze Jahr war insgesamt für den Vor-stand äusserst angenehm. Dies liegt sicher auchdaran, dass er erneut in unveränderter Zusam-mensetzung tagte und sich auch im März 2016sämtliche Mitglieder zur Wiederwahl stellen. Ge-rade diese personelle Kontinuität erlaubte es demVorstand, sich an zwei Retraiten intensiv und ver-tieft mit der Thematik zu befassen, wie vielegleichstellungspolitische Grundsatzfragen nochin unseren Vereinsalltag, der stark von der tägli-chen Beratungsarbeit geprägt ist, einfliessen sol-len. Der Vorstand und das Team sind sich indesseneinig, dass gleichstellungspolitische Anliegen einunverzichtbarer Bestandteil der DNA des «manne-büro züri» sind und nach wie vor Form und Inhaltunserer Beratungen mitprägen (sollen). Künftigwollen wir auch wieder vermehrt über Fachkreisehinaus mit unseren Anliegen in eine breitere Öf-fentlichkeit treten; eine Standaktion im Spätsom-mer an der Ecke Hohl-/Langstrasse in der Nähe un-serer Büroräumlichkeiten war ein erster Schritt indiese Richtung.

    Die Zahl der ratsuchenden Männer und dieNachfrage nach unseren Dienstleistungen sindnach wie vor konstant hoch und das Beratungs-team leistet hier seit Jahren ein enormes Pensum.Ein Stellenausbau um total sicher 20 bis 30 % wä-re zentral; doch auch wenn im abgelaufenen Jahrdas Fundraising etwas besser lief als in früherenJahren, lässt dies unsere Finanzlage immer nochnicht zu. Die Leistungsverträge mit Stadt und Kan-ton Zürich und die grosszügige Praxis einiger Stif-tungen, die uns teilweise seit Jahren unterstützen,

    Vorwort des Präsidenten

  • legen zwar eine solide Basis. Auch kamen im ver-gangenen Jahr namhafte Spenden von weiteren In-stitutionen und Einzelspendern dazu. Trotzdemmüssten wir den Mittelzufluss markant und kon-stant über mehr als ein Jahr steigern, um denwünschbaren Ausbau verantworten zu können.

    Nichtsdestotrotz ermutigt uns diese neuerli-

    che Wertschätzung der ratsuchenden Männern,von zahlreichen Stiftungen, der öffentlichen Hand,unseren Mitgliedern und auch Einzelspendern,uns auch künftig gleichermassen wie bisher zu en-gagieren: Für Männer - gegen Gewalt!

    Für den Vorstand des «mannebüro züri»Stephan Bernard, Präsident

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  • 5Jahresbericht 2015

    Bericht der Beratungsstelle

    Ein weiteres tolles Jahr geht im «mannebürozüri» zu Ende. Toll, weil wir mehr denn je von Män-nern – die Beratungszahlen waren noch nie sohoch - aufgesucht werden, und auch unsere Finan-zen wieder etwas ins Lot gebracht worden sind.Toll auch deshalb, weil ein topmotiviertes, innova-tives Team die tägliche Arbeit immer wieder alsneue Herausforderung sieht. Dies wirkt sich aufden Geist in Team und Vorstand, aber auch auf dieQualität der Beratungen aus.

    Geprägt war das operative Jahr in der Bera-tungsstelle nicht zuletzt auch von den Männern,die im Rahmen des Gewaltschutzgesetzes (GSG)das «mannebüro züri» für eine Beratung aufsuch-ten. Männer, die eine GSG-Verfügung (Wegwei-sung, Kontakt- und/oder Rayonverbot) erhaltenhaben, können im «mannebüro züri» kostenlos ei-ne Beratung in Anspruch nehmen. Diese haben2015 stark zugenommen und machen inzwischengut ein Drittel unserer Beratungen aus. Aber auchbei den Selbstmeldern (SM) können wir von einemRekordjahr sprechen. Noch nie entschieden sichso viele Männer, an der Hohlstrasse 36 eine Bera-tung wahrzunehmen. Bei allen Themen ist einestarke Nachfrage zu verzeichnen, zum Teil mit be-trächtlichen Zunahmen. Details zu den Beratungs-tätigkeiten finden Sie auf Seite 7, eine Graphik mitVergleichen zu den Vorjahren auf Seite 8. Beson-ders freut uns dabei die Zunahme bei unsererKernkompetenz, den Gewaltberatungen. Dies,weil wir uns nach wie vor in erster Linie dem Kampfgegen die Häusliche Gewalt verpflichtet sehen. Zubedauern ist, dass wir viele Anfragen (vor allembei Trennung/Scheidung) ablehnen müssen, dawir mit unseren knappen Stellenprozenten ganzeinfach der Nachfrage nicht gerecht werden kön-nen. Es ist nicht einfach, Männer in Krisensituatio-nen abzulehnen, weil unsere Agenda ausgebuchtist. Wir versuchen so gut es geht zu triagieren, einAusbau des Beratungsangebots wäre aber eigent-

    lich wünschenswert. Die Finanzen zeigen hier je-doch klare Grenzen auf.

    Wie kommt es, dass mehr und mehr Männerdem Beratungsangebot beim Thema Gewalt im«mannebüro züri» nachkommen? Ist das Gewalt-problem in unserer Gesellschaft grösser gewor-den? Tatsächlich ist es so, dass im Bereich Häusli-che Gewalt viele Menschen, vor allem Familien mitKindern, nach wie vor leiden. Trotz grosser Aufklä-rungsbemühungen auch von unserer Seite, giltnach wie vor vieles, was sich in den privaten vierWänden abspielt, als tabu. Nicht zuletzt bei Mig-rantenfamilien besteht hier einiges an Aufholbe-darf. Dennoch meine ich, dass doch eher das Ge-genteil zutrifft. Denn Opfer von Häuslicher Gewalt,Frauen wie auch Männer, melden sich heute vielöfter bei der Polizei als noch vor wenigen Jahren.Auch wenn noch immer von einer grossen Dunkel-ziffer ausgegangen werden muss, so hat hier eingesellschaftlicher Wandel stattgefunden. Dazudürfte die positive Zusammenarbeit mit Frauenor-ganisationen, Behörden und Polizei, die hinterden Kulissen sehr intensiv ist, viel beigetragen ha-ben.

    In dieser Hinsicht hat das «mannebüro züri»dieses Jahr mit seiner Fachtagung «Paarberatungbei Häuslicher Gewalt – ein Tabu?!» einen wichti-gen Meilenstein gesetzt (siehe separater BerichtS. 9). Die Fachtagung, organisiert in Zusammenar-beit mit dem «Frauenhaus und BeratungsstelleZürcher Oberland», war in Fachkreisen nicht un-umstritten. Wir sind aber überzeugt, dass Paarbe-ratung, wo angezeigt, eine wichtige Weiterent-wicklung im Kampf gegen Häusliche Gewalt seinwird.

    Auch unsere sexologischen Beratungen fürMänner entwickeln sich positiv. Martin Bachmannhat die Führung in diesem sensiblen Bereich vonmeinem Vorgänger Werner Huwiler übernommen.Sensibel in den täglichen Beratungen mit den

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    Männern, sensibel aber auch im Bezug zur Öffent-lichkeit. Porno- und Sexsucht wird medial gerneausgeschlachtet und wir werden mit unserem An-gebot immer wieder auch gerne von den Medienangefragt. Hier eine gute Mischung zwischen se-riöser öffentlicher Aufklärungsarbeit und profes-sioneller Beratung zu finden, ist uns sehr wichtigund durchaus eine Herausforderung. Philipp Gon-ser und Martin Bachmann haben für die sexologi-schen Beratungen ihre Ausbildungen am ZürcherInstitut für klinische Sexologie und Sexual -therapie (ZISS) begonnen bzw. fortgesetzt. Zu er-wähnen sei hier, dass die Ausbildung und Weiter-entwicklung unseres zweiten Standbeins nur dankgrosszügiger zusätzlicher finanzieller Unterstüt-zung von Stiftungen, Spendern und der Lotterie-gesellschaft möglich war.

    Auch der Rest des Teams hat 2015 Weiterbil-dungen wahrgenommen. Wichtige Erfahrungenmacht der Schreiber zurzeit bei seiner Weiterbil-dung zur Täterarbeit bei der «BAG TäterarbeitHäusliche Gewalt» in Deutschland. Der 11-monati-ge Kurs gibt ihm nicht nur kreative Inputs bezüg-lich Weiterentwicklung unserer Gewaltberatung,es ermöglicht auch wichtige Einblicke, wie dasThema Häusliche Gewalt bei unserem nördlichenNachbarn auf den verschiedenen Ebenen bearbei-tet und wahrgenommen wird. Das «mannebüro zü-ri» als grösste Täterberatungsstelle der Schweizkann hier viel profitieren. Zudem hat auch unservielseitiger Sekretär Daniel Häsli seine kommuni-kativen Fähigkeiten bei der «AOZ medios» in eineWeiterbildung zum interkulturellen Dolmetschereingebracht. Er kann in Zukunft im «mannebürozüri» (wie aber auch anderswo) für italienisch-

    sprachige Männer professionelle Übersetzungs-hilfe leisten, was wir sehr schätzen.

    Gute Nachrichten gibt es für einmal von derGeldfront. Dass das Geld immer wieder einschwieriges Thema ist, liegt bei einem kleinenNPO wie wir es sind, wohl in der Natur der Sache.Trotzdem ist erfreulich, dass das «mannebüro zü-ri» nach vielen Jahren Defizit und einem kleinenGewinn im letzten Jahr dieses Jahr einen Gewinnvon über Fr. 18 000.– vorzeigen kann. Damit be-kommen unsere Reserven wieder eine stabilereBasis, was uns als selbstständiger Verein sehrwichtig ist. Geld regiert die Welt, das ist bei unsnicht anders. Wir wollen deshalb allen danken, dieauch im finanziellen Bereich dazu beigetragen ha-ben, dass das «mannebüro züri» auch nach 26 Jah-ren weiter professionelle und sinnvolle Arbeit leis-ten kann.

    Dank gebührt auch dem Vorstand und demTeam. Die strategische Führung des «mannebürozüri» hat sich 2015 wieder intensiv und seriös umdie übergeordneten Belange gekümmert, wäh-rend das Team in einem unglaublich hektischenBeratungsalltag mit viel Enthusiasmus und hoherprofessioneller Kompetenz dazu beigetragen hat,dass wir mit Stolz auf das Geleistete zurückblickenkönnen. Herzlichen Dank, es macht grossen Spassmit euch!

    Last but not least gebührt der Dank Ihnen alsunsere Mitglieder und Gönner. Auch wenn im Hin-tergrund, ohne Ihre ideelle Unterstützung als Ver-einsmitglieder wäre nicht möglich, was wir jähr-lich für über 500 Männer leisten. Sie sind das Fun-dament, auf dem unsere Arbeit aufgebaut ist!

    Mike Mottl

  • 7Jahresbericht 2015

    Beratungstätigkeit | Alle Beratungen

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    Themenbereiche Anzahl Beratungen

    Anzahl Männer (nur persönliche Beratungen)

    Telefon 2015 E-Mail

    2015 Pers. 2015

    Total 2015 Total 2015

    Gewalt Gefährder 26 55 475 556 144 Gewalt Gefährdete / Drittpersonen 47 25 28 100 12 Fachberatung 127 126 29 282 Scheidung/Trennung 114 72 78 264 58 Sexualität 7 38 135 180 44 Anderes 53 16 27 96 14 Gruppe 'Sexsucht' 51 51 8 GSG-Gefährderansprache 775 42 424 1241 261 Total 1149 374 1247 2770 541

    Beratungstätigkeit | Beratungen nach Regionen

    Beratungs-Statistiken

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  • 9Jahresbericht 2015

    Fachtagung 2015 «Paarberatung bei Häuslicher Gewalt – Ein Tabu?!»

    Erfahrungen aus Forschung und Praxis zeigendeutlich, dass viele Paarbeziehungen trotz beste-hender Gewaltproblematik weitergeführt werden,dass die Paare also zusammen bleiben wollen. Diestarken Bindungskräfte in familiären Systemenstellen die Fachstellen damit vor spezifische Fra-gestellungen. Paarberatung bei Häuslicher Ge-walt galt und gilt nämlich unter spezialisiertenFachstellen auch heute häufig noch als Tabu. Siewird als ungeeignetes und risikoreiches Instru-ment betrachtet, das Betroffene erneut gefährdenkann, die Gewaltdynamik verharmlost und konse-quente Intervention erschwert.

    Das «mannebüro züri» ist dieses schwierigeThema zusammen mit dem «Frauenhaus und Be-ratungsstelle Zürcher Oberland» im Oktober an ei-ner Fachtagung angegangen und hat damit nichtzuletzt auf ein wachsendes Bedürfnis von vielen

    Paaren, aber auch Fachstellen reagiert. Auch wennder Anlass nicht ganz ohne Nebengeräusche in derFachwelt aufgenommen wurde, zeigt das grosseInteresse (über 100 Teilnehmerinnen und Teilneh-mer, schon Wochen vor Anmeldeschluss ausge-bucht), dass das «mannebüro züri» und die Bera-tungsstelle Zürcher Oberland mit ihrem Fokusrichtig liegt. Gefreut hat uns nicht zuletzt die inter-disziplinäre Zusammensetzung: Vertreterinnenund Vertreter von Frauen- und Opferhilfeorganisa-tionen, KESB, Polizei, Staatsanwaltschaft wieauch Täterberatungsstellen aus der ganzenDeutschschweiz pilgerten nach Uster.

    Erfreulich waren auch die durchwegs positi-ven Rückmeldungen. Die Referenten und Referen-tinnen aus Deutschland wurden am Morgen mitpraxisnahen Interviews von Fachleuten aus den ei-genen Reihen ideal ergänzt, was zu einer Mi-

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    schung von Theorie und Praxis beitrug. Am Nach-mittag waren dann die Teilnehmer und Teilnehme-rinnen an der Reihe und wurden in einem soge-nannten Denk-Café eingeladen, über das Themanachzudenken, Erkenntnisse und Erfahrungenauszutauschen und Ideen und Haltungen weiterzu entwickeln. Gegen Ende der Veranstaltung bil-deten sich ein halbes Dutzend Gruppen, die andem Thema weiterarbeiten wollten. Das «manne-büro züri» sieht es nicht in erster Linie als seineAufgabe, Paarberatungen selber anzubieten, son-dern mit unserer Partnerorganisation aus Usterdas Thema und die Weiterentwicklung zu koordi-nieren und zu überwachen.

    Paarberatungen bei Häuslicher Gewalt kön-nen kein Ersatz für Täter- und Opferberatungensein. Vielmehr sehen wir mit darin eine Möglich-keit zur Weiterentwicklung und Ergänzung imKampf gegen Häusliche Gewalt. Wir glauben, dasses mit unserer Fachtagung gelungen ist, einige Ta-bus aufzubrechen. Für die hervorragende Zusam-menarbeit mit dem «Frauenhaus und Beratungs-stelle Zürcher Oberland», aber auch mit Evelyn Jor-di und Bettina Kurz als externe Spezialistinnen,wollen wir uns herzlich bedanken.

    Mike Mottl

  • 11Jahresbericht 2015

    Klienten-Kurzprofile

    Matej*, 24, Dübendorf, PlattenlegerNachdem wir schon zweimal erfolglos ver-

    suchten, ihn zu erreichen, meldet sich Matejschliesslich bei uns. «Woher habt ihr meine Natel-Nummer?!», fragt er mit fordernder Stimme. Alsich ihm erkläre, dass wir jeweils standardmässigvon der Polizei informiert werden, wenn ein Mannim Kanton Zürich gemäss Gewaltschutzgesetzweggewiesen wird und wir ihm ein – für ihn kos-tenloses – Beratungsgespräch anbieten wollen,wird er hörbar ruhiger. «Was soll mir das brin-gen?», fragt er immer noch misstrauisch. Ich be-schreibe ihm unser Angebot: Viele Männer seiensehr froh um eine Beratung, in der mit ihnen noch-mals in Ruhe besprochen werden könne, was die-ses Gesetz bezwecke und welche Auswirkungenallenfalls rechtlich noch auf sie zukämen. Zudemsoll es dem Klienten die Möglichkeit geben, denVorfall nochmals aufzugreifen, der zur polizeili-chen Intervention führte und um mit ihm zu schau-en, in welcher Situation er sich gerade jetzt, aberauch ganz allgemein im Leben bewege und bei Be-darf gemeinsam zu überlegen, was nächste kon-struktive Schritte sein könnten. Auch lasse ich ihnwissen, dass wir leider über keine Notwohnungenverfügen würden oder sonstige materielle Nothil-fe leisten könnten, im Wissen, dass einige mit die-ser Erwartung, bzw. Hoffnung, an uns gelangen. Ermeint, dies sei wirklich nett von uns, denn bis jetzthabe sich eigentlich niemand wirklich für seineSicht interessiert. Er habe sich nur die ganze Zeitverteidigen müssen, gegen die Vorwürfe seinerFreundin, sie einmal zu Hause eingesperrt undletzte Woche mit SMS‘s belästigt zu haben. Er ver-stehe nicht, warum sich die Polizei und die Staats-anwaltschaft nun so in ihre Beziehung einmischenwürden und überhaupt, er wolle diese Beziehungohnehin nicht mehr weiterführen. «Nur Ärger mitdieser Schlampe!», sagt er, als möchte er sich inmir einen Verbündeten suchen. Ich lasse diesen

    letzten Satz so stehen und bemerke, dass er of-fenbar noch sehr aufgebracht sei und wir uns dochmorgen treffen sollten, um «nochmals in Ruhe» zuschauen, wie er sich konstruktiv aus dieser Bezie-hung lösen könne, die er ja nicht mehr wolle. Ersagt zu und wir vereinbaren, dass er am nächstenTag über den Mittag für eine Stunde vorbeikommt.Als er um Viertel nach zwölf immer noch nicht auf-taucht, rufe ich ihn nochmals an. Er antwortetnicht. Ich hinterlasse ihm eine Nachricht und ver-suche kurz vor meinem Feierabend, ihn nochmalszu erreichen. Erfolglos. Doch er weiss nun, dass esunser Angebot gibt und er sich jederzeit meldenkann, trotz versäumtem Termin. Also lasse ich«diesen Fall» wieder los und kümmere mich umdie neuen Verfügungen, die täglich bei uns eintref-fen. Ich hoffe, die beiden können sich entwedervoneinander lösen oder ihre Beziehungskonfliktegemeinsam angehen – in beiden Fällen ohne Ge-walt.

    Philipp Gonser

    Alexander*, 38, Zürich, VerkäuferMir gegenüber sitzt ein Mann, den ich vom Er-

    scheinungsbild her auf Mitte 40 schätze, abernach seiner Art zu reden und zu gestikulieren, eherknapp über 20. Er sei mit Tanja gerade einmal ei-nen Monat zusammen gewesen, eigentlich nochnicht mal so richtig; und dann sei sie promptschwanger geworden! Auf die Frage, ob er sicherder Vater sei, meint er verschmitzt: «Ja be-stimmt!». Das Kind komme nun bald zur Welt undsie hätten immer mehr und immer lauter Streit mit-einander. Das letzte Mal habe er Tanja um ein Haargeschlagen. Er sei ganz kurz davor gewesen undüber sich selbst erschrocken, berichtet er aufge-bracht. Er habe dann fluchtartig ihre Wohnung ver-lassen und sich im Treppenhaus mehrmals selbermit der Faust gegen den Kopf geschlagen. «Immernoch besser mich selbst und nicht sie», sagt er

  • mannebüro züri12

    mehr fragend als sicher. Ich lobe ihn dafür, dass ersich bei uns gemeldet hat und biete ihm eine Be-gleitung über mehrere Termine hinweg an, um die-ses «kritische Lebensereignis», die Gründung ei-ner Familie, oder in seinem Falle zumindest dieneue Rolle einer Vaterschaft, möglichst gut zustarten. Wir vereinbaren gleich die Woche daraufnochmals einen Termin, um seine momentane Le-benssituation noch genauer auszuleuchten. Esfiel schnell auf, dass er bis anhin fast ausschliess-lich eher oberflächliche und kurze Beziehungenhatte. Allein der Gedanke daran, von jemandemabhängig zu sein, mache ihn «nervös». Er wolleweder jemandem zur Last fallen, noch habe er Lustdarauf, dass andere von ihm in irgendeiner Formabhängig seien. Er habe schon «irgendwie» denWunsch, irgendwann eine eigene Familie zu ha-ben. «Doch halt eher so mit 40, oder so». Ich erin-nere ihn daran, dass er ja bald 40 sei… Er grinstwieder. Seit dieser Erstberatung treffen wir uns inregelmässigen Abständen. Zu Beginn ca. alle zweiWochen, momentan noch einmal im Monat. MitTanja zusammenziehen ist für ihn zwar (noch) keinThema, doch er ist zurzeit mehr bei ihr als noch inseiner alten Wohnung. Er war schlussendlich danndoch bei der Geburt des Kindes dabei und ist jetztein überglücklicher und stolzer Vater. Mit Tanjagibt es immer noch regelmässig Streit, doch dieKonflikte werden nicht mehr so laut und dauernnicht mehr so lange. Es gelingt ihnen immer bes-ser und schneller, die wirklich wichtigen – gemein-samen – Beziehungsthemen, sowie ihre jeweiligen– eigenen – Verletzungen und Bedürfnisse zu er-kennen und entsprechend entweder für sich odergemeinsam anzugehen. Alexander hat seit einpaar Wochen parallel noch eine therapeutischeBegleitung gestartet, in der er tieferliegende Ver-letzungen aus seiner Herkunftsfamilie für sich neuordnen kann. Dies trägt zusätzlich dazu bei, dassseine Schutz- und Verteidigungsmechanismen

    nicht ganz so schnell aktiviert werden, wenn er na-he Beziehungen als bedrohlich erlebt und er be-kommt somit noch mehr Raum, um seine heutigenLiebesbeziehungen neu zu erleben und einzu-üben. Und ja, mittlerweile spricht er schon von sei-ner Freundin oder sogar seinem Schatz, wenn er inder Beratung von Tanja spricht.

    Philipp Gonser

    Roger*, 42, Zürich, Treuhänderist kinderlos, lebt in einem ruhigen Zürcher

    Quartier, gepflegter, sympathischer Auftritt, istseit zwei Jahren mit Andrea befreundet, sie wohntetwas ausserhalb der Stadt, sie sehen sich etwazwei bis drei Mal pro Woche, Roger arbeitet in gu-ter Stellung in einer Verwaltung und schätzt sei-nen Job, etwas einsam sei er da, aber es laufe gut,er habe viele Freiheiten, er sei eh gerne ungebun-den, sei seriös im Job, arbeite mehr als er müsse,aber sonst lasse er sich nicht verpflichten, er wol-le jederzeit gehen können, mit Kollegen, auf Rei-sen, er sei halt ein alter Junggeselle irgendwie,aber er sei letzthin schon erschrocken, nein, ei-gentlich schon länger, seit einem Jahr schon, habeer so Erektionsschwächen, das sei ihm enormpeinlich, er habe schon gar nicht mehr so Lust aufSex mit Andrea, die Erektion gehe einfach wegwährend dem Sex, er ziehe sich zunehmend zu-rück, trinke dann mehr mit ihr, dann falle es nichtso auf, wenn er nicht könne, und er frage sichschon, was da los sei, er habe das Problem janicht, wenn er ins Puff gehe, nein, das wisse An-drea nicht, das gehe sie auch nichts an, das macheer schon viele Jahre, er kenne fast jede im Quartier,das sei doch nichts, einmal die Woche, manchmalauch zwei Mal sei er sicher irgendwo, da könne ersich so gut zurückziehen, da habe er so ein Hei-mat-Gefühl, es gehe schon auch um den Sex, logo,aber vor allem sei es einfach so unkompliziert, essei einfach schön, manchmal störe es ihn schon,

  • 13Jahresbericht 2015

    dass es viel Geld koste, aber er könne es sich jaleisten, vielleicht sei dies aber auch eine Folge da-von, habe er schon gedacht, weil er sich im Milieumehr «dihei» fühle, dass er privat keine Beziehunggehabt habe, die länger als drei Jahre gedauert ha-be, das mit Andrea sei sicher auch bald gelaufen,und das sei irgendwie auch traurig, manchmalstresse es ihn schon, aber eben, letzthin habe An-drea voll ausgerufen, weil er nicht mehr gekonnthabe, es sei ihm auch peinlich gewesen, sie habegesagt, er müsse jetzt etwas machen. Darum sei erhier.

    Roger will herausfinden, was er gegen seineErektionsprobleme machen und wie er seinenStress mit Sexualität generell abbauen kann, be-ziehungsweise wie er quasi die Liebe, die Bezie-hung, mit Sex verbinden kann, das nicht mehr ge-trennt laufen lassen muss.

    Martin Bachmann

    Serge*, 46, Opfikon, Lehrerverheiratet seit 12 Jahren, mit Francine, 39 Jah-

    re alt, leben in grosser Gartenwohnung, drei Kin-der im Schulalter, alles Jungs, anspruchsvoller Job,sehr engagiert als Oberstufenlehrer in 80 %-Stel-le, seine Frau arbeitet Teilzeit in der Pflege, 40 %,sie sei die beste Mutter, eine tolle Hausfrau, dieperfekte Ehefrau, sie gälten als Vorzeigefamilie, erarbeite schon viel, sei trotzdem auch als Vater prä-sent und würde viel mithelfen zu Hause, auch überden Papa-Tag hinaus, er gebe alles, aber seit etwaeinem Jahr habe er ein zunehmend ungutes Ge-fühl, Francine habe sich verändert, sie entgleiteihm irgendwie, sie gehe viel mehr in den Ausgang,komme spät nach Hause, sage nicht, wo sie gewe-sen sei, das stresse ihn, mit drei Kindern sei es haltstreng, da kämen sie wenig zusammen raus, er ge-be sich ja Mühe, er gehe jetzt noch weniger weg,helfe noch mehr zu Hause, sei noch netter, auf-merksamer, aber die Gespräche brächten nichts,

    sie sei wie nicht mehr da, rede schon normal, seiaber immer am Handy, sie ziehe sich auch körper-lich etwas zurück, ja, weniger Sex, aber vor allemsei das Gefühl weg, er wage schon gar nicht mehrzu streiten, er sei nur noch am Funktionieren, allesAuto-Pilot, vor ein paar Wochen habe er ihr Handykontrolliert, es gäbe da mehrere Leute, auch Män-ner, zu denen habe sie doch eine nähere Bezie-hung, erzähle denen mehr als ihm, er mache schongar nichts mehr, werde ganz passiv, aus Angst,Francine zu ärgern, was sie aber sicher auch lang-weilig finde, das kotze ihn an, aber das sage ernicht, sonst gehe sie doch noch weiter weg, es ver-jage ihn fast, und genau das sei letzthin passiert,leider, er habe Francine von hinten die Kellertrep-pe runtergestossen, richtig fest, ihm sei wie eineSicherung durchgebrannt, sie sei da so fröhlichmunter voraus, wie wenn nichts wäre, sie hat nuneine schwere Gehirnerschütterung, etwas im Rü-cken auch, sie sei mehrere Tage im Spital gewe-sen. Er sei dermassen schockiert wegen sich sel-ber. Sie habe keine Anzeige gemacht, sei wiederzu Hause, aber habe jetzt Angst vor ihm.

    Serge will im «mannebüro züri» verstehen,was passiert ist, wie er so gewalttätig werdenkonnte, möchte schauen, wie er seine Ehe allen-falls retten könnte. Er sei doch gar nicht so.

    Martin Bachmann

    *alle Namen geändert

  • mannebüro züri14

    Gruppe Sexverzweifelt

    Seit bereits sieben Jahren führt das «manne-büro züri» eine geleitete Gruppe für Männer, dieStress in und mit ihrer Sexualität haben, für Män-ner, die sich mit ihrer Sexualität allenfalls verrannthaben. In der Gruppe können Männer, die bereitseine einzelne sexologische Beratung gemacht ha-ben, ihre Auseinandersetzung im Austausch mitanderen Männern vertiefen und die Welt der Se-xualität weiter entdecken.

    Insgesamt fünf Männer im vergangenen Jahrnutzten die Gruppe, um ihre persönlichen Anlie-gen wie zum Beispiel Pornomanie, sexuelle Un-lust, Romantikomanie, zu frühes Kommen, Erekti-onsprobleme anzuschauen und konkrete Lösun-gen zu ihren Schwierigkeiten zu entwickeln und zutrainieren.

    Auf Basis des Modells «Sexocorporel», dasunsere Sexualität ganzheitlich begreift und dabeikörperliche, emotionale, intellektuelle sowie so-ziale Aspekte berücksichtigt, evaluieren die Teil-nehmer der Gruppe ihre eigene sexologischeFunktionsweise und verstehen zunehmend, wiewir Männer eben unsere Sexualität gelernt undentwickelt haben. Und das immer noch tun.

    Ziel der Gruppenarbeit ist, ebenso wie in densexologischen Einzelberatungen, dass wir Männer

    schnell, effektiv und nachhaltig mehr Genuss inunserer Sexualität und unseren Beziehungen fin-den können, körperlich und emotional.

    Die Gruppen-Teilnehmer engagieren sich mitFreude in der Gruppe und erzählen mit beeindru-ckender Offenheit von ihrer Sexualität und ihrenoft höchst erfreulichen Entwicklungen. Es istschön zu erleben, wie Männer tatsächlich ihreFunktionalität oder ihren Genuss wiederfindenkönnen, zu sehen, dass eben auch unser Sex-Le-ben veränderbar und gestaltbar ist. Es ist für michals Gruppenleiter mit abgeschlossenem Vertie-fungslehrgang in klinischer Sexologie eine tolleGelegenheit, mein theoretisches Wissen immerwieder live einsetzen zu können und zu sehen,dass es ganz real funktioniert. Ich bleibe gerneweiter am Thema dran.

    Ein grosses Merci geht hiermit auch an meineCo-Leiterin Martina Stucki, die mit hoher Profes-sionalität, viel Kompetenz und Power unsereGruppe sehr bereichert und wertvolle fraulicheAspekte in die Lernsituationen einbringt. Ich freuemich sehr, diese tolle Zusammenarbeit weiterzu-führen.

    Martin Bachmann

  • 15Jahresbericht 2015

    Das «mannebüro züri» im Jahre 2015

    Das «mannebüro züri» ist seit 1989 eine unab-hängige Beratungs- und Informationsstelle fürMänner in Konfliktsituationen. Es ist das ältesteMännerbüro und die erste spezifische Täterbera-tungsstelle der Schweiz.

    Wir beraten Männer, die Gewalt gegenüber ih-rer Partnerin einsetzen oder befürchten, dies zutun, erarbeiten mit ihnen aufbauende Formen derKonfliktlösung und begleiten sie bei der Umset-zung im Beziehungsalltag. Wir bieten Männern Be-ratung an in persönlichen Konflikt- und Krisensi-tuationen wie beispielsweise Trennungen oderScheidungen. Wir unterstützen Männer bei der Be-wältigung von Problemen als Mann, als Vater, beiEhe- und Beziehungsproblemen und bei Fragenzur Sexualität. Wir leisten Triagearbeiten und lei-ten Männer nach einer Standortbestimmung angeeignete Stellen weiter.

    Unsere Beratungen sind vertraulich, aufWunsch anonym. Wir unterstehen der Schweige-pflicht. Das «mannebüro züri» steht Männern je-den Alters und jeder Herkunft offen. Wir beratenfreiwillig, individuell, verbindlich, unterstützend,konfrontativ, handlungs- und zielorientiert. Wirbeziehen Stellung für Männer und gegen Gewalt.

    Seit April 2007 übernimmt das «mannebürozüri» im Rahmen des Zürcher Gewaltschutzgeset-zes (GSG) die Gefährderansprache. Wir kontaktie-ren Männer, gegen die nach GSG eine Verfügungerlassen wurde (Kontakt- und/oder Rayonverbot,Wegweisung) und bieten ihnen eine unterstützen-de Beratung an. Der Vertrag mit dem Kanton wur-de im Dezember 2014 für weitere vier Jahre verlän-gert.

    Das «mannebüro züri» führt seit Juni 2009 ei-ne geleitete Gruppe für sexverzweifelte, sexsüch-tige Männer. Ein Ort, um über Lust, Verzweiflung,

    Fantasien und die Suche zu sprechen. Ein Ort, dieWelt der Sexualität weiter zu entdecken und ande-re Wege zu begehen. Zudem startet im Juni 2016 inZusammenarbeit mit der Zürcher Fachstelle für Al-koholprobleme (ZFA) eine Gruppe für Männer imUmgang mit Gewalt und Alkohol.

    Unser Telefon wird bedient von Montag bisFreitag zu den üblichen Büroöffnungszeiten. DasTeam des «mannebüro züri» besteht zurzeit auseinem Geschäftsleiter mit 70 Stellen-%, zwei Bera-tern mit 60 Stellen-% und einem Sekretariatsmit-arbeiter mit 50 %. Bis Frühjahr 2016 haben wir zu-dem einen Praktikanten der ZHAW Sozialarbeit. Ei-ne Beratungsstunde kostet 1 % des Nettomonats-lohnes. Falls dies nicht möglich ist, können wir inEinzelfällen unentgeltliche Beratungen durchfüh-ren.

    Das «mannebüro züri» ist zudem eine Fach-stelle für Männer- und Bubenarbeit und richtetsich an Fachleute, Institutionen und Behörden, dieweitere fachliche Dienstleistungen beanspruchenwollen. Die Mitarbeiter der Fachstelle arbeitenfreiberuflich und entwickeln spezifische undmassgeschneiderte Angebote wie Referate, Trai-nings, Kurse, Fachtagungen und Beratungen/Coa-chings. Koordiniert wird die Fachstelle vom Teamder Beratungsstelle.

    Das «mannebüro züri» ist ein Verein und führtdie Beratungsstelle seit 1997 als professionelleNPO, seit 2008 mit VMI-NPO-Zertifikat und ISO9001:2000. Beide Zertifizierungen wurden 2014erfolgreich für weitere drei Jahre erneuert. Der eh-renamtliche Vorstand leitet die strategischen Ge-schäfte. Die Vereinsmitglieder unterstützen dieGeschäftstätigkeiten des «mannebüro züri» ideellund finanziell.

    Mike Mottl

  • mannebüro züri16

    Martin BachmannMännerberater, dipl. Lehrer, Erwachsenenbildner TZI,dipl. Berater OE + M BSO

    Werner HuwilerGeschäftsleiter, Männerberater, dipl. Sozialarbeiter FH,Sexologe AS

    Das «mannebüro züri»-Team

    Martin BachmannErwachsenenbildner TZISystemischer BeraterSexologe (ZISS)

    Mike MottlGeschäftsleiterSoziokultureller Animator FHMAS Psychosoziales Management FHNW

    Daniel HäsliSekretariat

    Philipp GonserBachelor of Science in Sozialer Arbeit (ZHAW)Master of Arts in Nachhaltiger Entwicklung inBildung und Soziales (ZAK Basel)

  • 17Jahresbericht 2015

    Praktikant Marvin Gut

    Die Stellenanzeigedes «mannebüro züri» imPraxismarkt der ZHAWsprang mir sofort ins Auge.In der Vergangenheitkonnte ich bereits vielüber diese Organisationund deren Pionierrolle in

    der Männerarbeit lesen und hören. Ich war sofortinteressiert. «Erlernen des Beraterhandwerks.»Das klang vielversprechend. Da ich bis anhin vor-wiegend Erfahrungen in der Arbeit mit Menschenmit Beeinträchtigung gesammelt hatte, würdedies eine völlig neue Herausforderung für michwerden können. Am Vorstellungsgespräch ver-sammelte sich dann das ganze Team und so hatteich die Möglichkeit, gleich alle Mitarbeiter kennenzu lernen. Ich schätzte die ungezwungene Atmo-sphäre während des Gesprächs und die vier Män-ner waren mir alle sehr sympathisch. Einige Tagedarauf folgte der Anruf: Ich konnte mich gegenmeine Mitbewerber durchsetzen.

    Von Beginn an halte ich die Datenbank inSchuss, erledige weitere Arbeiten im Büro und ha-be eine ganze Menge über die Thematiken des«mannebüro züri» zu lesen. Zudem kann ich jeder-zeit bei Beratungen der anderen Mitarbeiter bei-sitzen, sofern dies die Klienten auch gestatten.

    Die ersten Anrufe nahm ich bald nach Beginndes Praktikums entgegen. Dies brauchte anfäng-lich etwas Überwindung. Man kann schliesslich

    nie wissen, mit welchen Anliegen man plötzlichkonfrontiert wird. Was ist, wenn ich in einer sol-chen Beratung nicht mehr weiter weiss? Doch ers-te Erfolgserlebnisse waren sehr schnell zu ver-zeichnen.

    Mittlerweile bin ich bereits seit rund fünf Mo-naten im Praktikum. Die eingehenden Anrufe neh-me ich immer sehr gerne entgegen, sofern mir keinMitarbeiter zuvorkommt. Auch erste Beratungenim Rahmen des Gewaltschutzgesetzes konnte ichbereits führen. Die anfängliche Unsicherheit legtesich von Beratung zu Beratung immer mehr. Es isttoll, zu sehen, wie die Männer, welche sich bei unsberaten lassen, das Angebot des «mannebüro zü-ri» zu schätzen wissen. Oft sind sie sichtlich froh,dass ihnen jemand zuhört und sie mit ihren Anlie-gen ernst genommen werden. Bei den Beratungenwird ihnen wertschätzend und vorurteilsfrei be-gegnet. Dies ist meines Erachtens grundlegend füreine gelingende Zusammenarbeit mit den Klien-ten.

    Ich fühle mich, trotz der kurzen Zeit im Prakti-kum, bestens ins Team integriert und erfahre wert-volle Unterstützung und Begleitung. Zudem habeich die Möglichkeit, von einem enormen Wissens-schatz und der langjährigen Praxiserfahrung allerMitarbeiter im «mannebüro züri» zu profitieren.Die hier gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrun-gen sowie das angeeignete Wissen werden mirauch in meiner zukünftigen beruflichen Laufbahnimmer wieder von Nutzen sein.

  • mannebüro züri18

    Das «mannebüro züri» auf der Strasse

    Das «mannebüro züri» auf der Strasse!Initiiert von der Marketing-Gruppe des man-

    nebüro züri, gingen Team und Vorstand im Sep-tember 2015 auf die Strasse. Vor dem Coop, EckeHohl-/Langstrasse, stellten wir uns an einem son-nigen Samstag mit Infotisch, Kaffee und Flyers denFragen des zufällig vorbeigehenden Publikums.

    Der Anlass hat Spass gemacht und zu vielenfruchtbaren Gesprächen geführt. Für die Zukunfthaben wir uns vorgenommen, jedes Jahr in min-destens einem anderen Quartier unser Zelt mitKaffeemaschine aufzustellen und die Fragen derMänner und Frauen von der Strasse zu beantwor-ten.

    Die meisten Mitglieder des «mannebüro züri»sind noch aus früheren Jahren zu uns gestossenund es fehlt uns etwas an Nachwuchs. Als Basisunseres Vereins sind Mitglieder aber enorm wich-tig. Die Ideen der Marketinggruppe haben jeden-falls schon erste Früchte gezeigt. Die absteigendeTendenz konnte gestoppt werden: In unserem Ju-biläumsjahr 2014 gab es zum ersten Mal wiedermehr Mitglieder.

  • 19Jahresbericht 2015

  • mannebüro züri20

    Männer Palaver Zürich

    Männer Palaver 2015im "Karl der Grosse"

    montags 20 – 22 Uhr, Kirchgasse 14, 8001 ZürichSnacks und Getränke ab 19.30 Uhr

    Palavern ist mehr als bloss herumreden. Im Kreis von Männern jeden Alters zusam-mensitzen, hören, was andere übers Mannsein denken und wie sie sich fühlen in ihrer Männerhaut, die Vielfalt der Ideen konzentrieren, die Macht der Phantasien ausschöp-fen, gemeinsam Fragen stellen und nach Antworten suchen . . . palavern.

    19. 10. Männer suchen GenussEs ist Herbst – Erntezeit! Chilbizeit! Jawohl, alles hat seine Zeit, so stehts schon in der Bibel. Auch die Freude, das Vergessen, das Loslassen, das Abtauchen. Wir dürfen uns belohnen, klar! Wie halte ich es mit dem Fei-ern? Wie geniesse ich? Feste ich im stillen Kämmerlein oder liebe ich die grosse Sause? Was brauch ich dazu? Spontan oder vorbereitet? Absturz oder voll im Rahmen? Männer suchen Genuss!

    26. 10. Männer suchen BeziehungWir können durchaus auch allein sein. Aber irgendwie zieht es uns immer wieder in richtige Zweier-Kisten. Manche sagen, dass es mit Frauen nicht geht, aber ohne auch nicht. Wie gestalte ich meine Paarbeziehung? Was teile ich mit meiner Frau? Wie meistern wir Krisen, Streit, Stress? Wie organisieren wir den Alltag? Wie schaffe ich es, eigenständig und in Beziehung zu bleiben? Männer suchen Beziehung!

    2. 11. Männer suchen ErfolgMänner arbeiten gern und gut. Wir definieren uns nach wie vor stark über Arbeit, über Leistung, Sichtbares, Zählbares. Die Statistiken zu Teilzeitarbeit sprechen Bände. Das verdient Wertschätzung. Und ein kritisches Auge. Wie wichtig ist mir Arbeit und wie plane ich meine Karriere? Wann geht Arbeit vor, wann tritt sie mal zurück? Burn out oder bore out? Was sind meine Prioritäten? Männer suchen Erfolg!

    9. 11. Männer suchen LustSexualität ist ein zentraler Aspekt unseres Mensch-seins. Wie wir uns unseren Sex einrichten und gestalten, hat direkten Einfluss auf unser Gefühl von Männlichkeit. Sexualität ist ein Instrument, das sich wandelt, das wir lebenslang üben und spielen können. Wie lebe ich meine Sexualität? Wie mach ichs mir alleine? Wie zu zweit? Was suche ich beim Sex – etwas fürs Herz, für den Körper? Männer suchen Lust!

    16. 11. Männer suchen SicherheitWir Männer habens doch im Griff, sagen wo es lang geht, wissen Bescheid, haben den Überblick, setzen uns durch, sind cool. Nur alte Stereotype von Männlichkeit? Wie gehen wir real mit Niederlagen um? Wie halten wir Ohnmacht aus? Was tun, wenn wir an Grenzen kommen? Was machen wir, wenn wir schlicht überfordert sind, Angst haben, nix mehr geht? Wie scheitern wir? Männer suchen Sicherheit!

    23. 11. Männer suchen OrientierungFrüher war einiges schon einfacher, klarer. Unsere Grossväter mussten nicht gross überlegen, welche Art Männer sie sein wollten. Die Kirche, der Staat, die Familie definierten das Mann-sein. Wir haben heute viele Freiheiten. An was glauben wir noch? Was sind für mich Leitplanken, wichtige Werte? An was halte ich mich, was sind meine Fixpunkte im Leben? Was ist mein Antrieb? Männer suchen Orientierung!

    www.zuerich.maennerpalaver.ch

  • 21Jahresbericht 2015

    Männer Palaver Zürich 2015

    Wie jedes Jahr hiess es auch im vergangenenJahr wieder … «Palavern ist mehr als bloss herum-reden. Im Kreis von Männern aller Alter zusam-mensitzen, hören, was andere übers Mannseindenken und wie sie sich fühlen in ihrer Männer-haut, die Vielfalt der Ideen konzentrieren, dieMacht der Phantasie ausschöpfen, gemeinsamFragen stellen und nach Antworten suchen … pala-vern.»

    Auch wenn es dieses Jahr doch deutlich weni-ger Männer waren, die das Palaver besucht haben,ein Erfolg war es gleichwohl und ein grosser Ge-winn für die Männer, die dabei waren. Das Männer-palaver blieb auch im letztjährigen Rahmen eineerste Adresse für gehaltvolle Auseinandersetzun-gen zum Thema Mann und Mannsein, für lustvollund lebensfroh gestaltetes Männer-Leben. Dabeiboten die Räumlichkeiten im «Karl der Grosse» be-reits zum dritten Mal in der Folge einen tollen Rah-men für die Palaver-Abende.

    Wie dem nebenstehenden Plakat zu entneh-men ist, bewegten sich die Palaver-Abende ent-lang der «Wir suchen»-Thematikund boten einetolle und anregende Palette an relevanten Män-ner-Fragen, an Begriffen, die in jeder Männer-Agenda eine mehr oder minder grosse Rolle spie-len.

    Das Männer Palaver 2015 fand in kleineremRahmen statt und musste tatsächlich auch ganz

    alleine mit den «mannebüro züri» – Ressourcengestemmt werden. Da sich die reformierte Landes-kirche des Kantons reorganisiert hat, ist eine ex-plizite Männerarbeit der Kirchen nicht mehr vorge-sehen, darum gab es da auch keine Kooperationmehr. Und nach zehn Jahren fand auch die direkteKooperation mit der Fachstelle für Gleichstellungein Ende und bietet so neuen gemeinsamen Pro-jekten frische Luft und Energie. Wir möchten hierbeiden Stellen von Herzen sehr verbunden dankesagen für die langjährige tolle und sehr fruchtbareZusammenarbeit! Ohne diese tollen Partnerschaf-ten wäre das Männer Palaver Zürich nicht zu demtollen Projekt gewachsen, das es ist.

    Eine Herausforderung für das Männer PalaverZürich wird aber auch in diesem Jahr die Suchenach neuen Veranstaltungs-Partnern darstellen.Wir würden sehr gerne mit mindestens einer ande-ren Stelle, Institution, die einen männerspezifi-schen Zugang pflegt, zusammenarbeiten und dasMännerpalaver gerne auch wieder in grösseremUmfang weiterentwickeln und realisieren. Auf alleFälle haben wir vom «mannebüro züri» her ein kla-res JA! fürs Männer Palaver Zürich und wollen eshüten und das wunderbare Lerngefäss erhalten.Wir freuen uns auf viele tolle weitere Abende.

    Martin Bachmann

  • mannebüro züri22

    Veranstaltungen 2 015

    22. Januar Migros «Keine Lehre»Genderseminar, ganztags, 20 Teilnehmende, Martin Bachmann

    03. Februar Migros «Keine Lehre»Genderseminar, ganztags, 25 Teilnehmende, Martin Bachmann

    26. Februar Schulung Schlössli, Männedorf, Referat/Vorstellen Männerberatunghalbtags, 20 Teilnehmende, Martin Bachmann

    06. März Hsl Modul Gewalt4 Halbtage, 25 Teilnehmende, Martin Bachmann

    17. März im mbz, BeWo NesslauMännerberatung, halbtags, 12 Teilnehmende, Martin Bachmann

    19. März Migros «Keine Lehre»Genderseminar, ganztags, 20 Teilnehmende, Martin Bachmann

    20. März Präventions-TagWorkshop, ganztags, 40 Teilnehmende, Mike Mottl, Martin Bachmann

    26. März Migros «Keine Lehre»Genderseminar, ganztags, 25 Teilnehmende, Martin Bachmann

    21. April Hsl Modul Gewalt4 Halbtage, 23 Teilnehmende, Martin Bachmann

    12. Juni Präsentation «Halbfreiwillige Beratungen» bei KESB-PräsidentenkonferenzMike Mottl, 15 Teilnehmende

    16. Juni VäterlunchStadthaus, mittags, 30 Teilnehmende, Martin Bachmann

    23. Juni Vortrag bei Amt für Justizvollzug Kanton Zürich: Intervention bei Gefährdende nach GSGMike Mottl, ca. 80 Teilnehmende

    25. Juni Eglisau, Prävention sexuelle Gewalthalbtags, 40 Teilnehmende, Martin Bachmann

  • 23Jahresbericht 2015

    05. August Migros, Rollentraining Männer/Frauenganztags, 41 Teilnehmende, Martin Bachmann

    12. August Migros, Rollentraining Männer/Frauenganztags, 42 Teilnehmende, Martin Bachmann

    22. August Standaktion mannebüro züriganztags, 50 Teilnehmende, Martin Bachmann

    26. August Schulung «Häusliche Gewalt/Täterberatung»+3 weitere Daten Polizeischule Zürich ZHPS, Philipp Gonser/Mike Mottl/Marvin Gut

    ca. 80 Teilnehmende

    10. September Männer als Vätermit Bildungsstelle Luzern, halbtags, 30 Teilnehmende, Martin Bachmann

    15. September Meeting Frauenberatung sex. Gewalthalbtags, 10 Teilnehmende, Martin Bachmann

    17. September Podium santé sexuelle suisseVolkshaus, Abendanlass, 50 Teilnehmende, Martin Bachmann

    19. September Männer Palaver ZürichKarl der Grosse, abends, 11 Teilnehmende, Martin Bachmann

    26. Oktober Männer Palaver ZürichKarl der Grosse, abends, 12 Teilnehmende, Martin Bachmann

    27. Oktober Hsl Modul Gewalt4 Halbtage, 22 Teilnehmende, Martin Bachmann

    29. Oktober Paarberatung bei Häuslicher Gewalt – Ein Tabu?!in Uster, ganztags, 120 Teilnehmende, Martin Bachmann

    02. November Männer Palaver ZürichKarl der Grosse, abends, 7 Teilnehmende, Martin Bachmann

  • mannebüro züri24

    03. November Hsl Modul Gewalt4 Halbtage, 24 Teilnehmende, Martin Bachmann

    09. November Männer Palaver ZürichKarl der Grosse, abends, 19 Teilnehmende, Martin Bachmann

    11. November Rotary Club, ZürichVortrag «Glück aus der Männerperspektive», Mike Mottl, 60 Teilnehmende

    12. November Planung Männerpalaver SchweizChris Walser, halbtags, 2 Teilnehmende, Martin Bachmann

    16. November Männer Palaver ZürichKarl der Grosse, abends, 15 Teilnehmende, Martin Bachmann

    23. November Männer Palaver ZürichKarl der Grosse, abends, 16 Teilnehmende, Martin Bachmann

    26. November Vorstellung mannebüro züriPrävention und Suchthilfe Winterthur, 60 Teilnehmende, Philipp Gonser

    01. Dezember Vorstellung «mannebüro züri» «E Gwaltsüberraschig»Technische Berufsschule Zürich, 80 Teilnehmende, Philipp Gonser

    08. Dezember VäterlunchStadthaus, mittags, 35 Teilnehmende, Martin Bachmann

    15. Dezember Wohnheim Züriberg, Teamberatung nach Gewalthalbtags, 6 Teilnehmende, Martin Bachmann

  • 25Jahresbericht 2015

    Publikationen

    «Behörden dürfen Gewalttäter zur Beratungzwingen»Radiointerview mit Mike Mottl im Regionaljournal

    auf Radio SRF. 4. Februar 2015

    «Prügelnder Familienvater muss in die Bera-tung», «In der Schweiz nicht tolerierbar»Februar 2015. Diverse Berichte in 20 Minuten, Blick,

    Landbote, Tages-Anzeiger u.a. im Anschluss an

    Radiointerview «Regionaljournal» über gewalttäti-

    gen Familienvater, der zu einer Beratung im

    mannebüro züri verpflichtet wurde.

    «15 Köpfe der Männerbewegung»Portraits von Martin Bachmann und Philipp Gonser,

    Männerzeitung Nr. 57, März 2015

    «Frühlingsgefühle überfordern Männer»Interview mit Martin Bachmann,

    20 Minuten, 28. April 2015

    «Erweiterung des Beratungsangebots»Bericht der Fachstelle für Gleichstellung der Stadt

    Zürich zum Gleichstellungspreis 2010.

    «Männerberatung – Wege aus der Krise»in P&G, Prävention & Gesundheitsförderung,

    Nr. 37, Juni 2015. Bericht von Mike Mottl und

    Martin Bachmann anlässlich des 26. Kantonalen

    Präventionsforums.

    «Arbeitende Männer gelten heute als Rabenväter»Bericht von Tanja Bircher, 20 Minuten,

    Interview mit Philipp Gonser, 2. Juli 2015

    «Sex ist nicht einfach»Interview von Matthias Scharrer mit Martin

    Bachmann, Limmattaler Zeitung, 5. August 2015

    «Das gemeinsame Sorgerecht ist eine sehr gute Sache»Interview mit Martin Bachmann,

    Beobachter Nr. 18, September 2015

    «Wenn es eskaliert»Bericht im Tages-Anzeiger zur Fachtagung

    «Paarberatung bei Häuslicher Gewalt – Ein Tabu?!»,

    Simone Rau, 20. November 2015

    «Professionelle Sexberatung gewinnt an Bedeutung»Bericht von Charlotte Spindler in Sozial Aktuell,

    Nr. 12, Dezember 2015

    «Ohnmächtig Bös» – ein Gedankenaustausch unter Berufskollegen.

    Interview mit Philipp Gonser, Männerzeitung Nr. 60,

    Dezember 2015

  • mannebüro züri26

    TRAINING FÜR MÄNNLICHE JUGENDLICHEGEWALTAGGRESSIONSEXUALITÄT MÄNNLICHKEITEN GRENZEN

    Im Training für männliche Jugendliche geht es um eine persönliche, konfrontative Auseinandersetzung mit dem eigenen Verhalten. Die pädagogisch orientierten Trainings werden nach Bedarf entworfen und offeriert.

    Im Einzel- oder Gruppenangebot können u.a. folgende Themen bearbeitet werden:

    Übernahme von Verantwortung für eigenes Verhalten—Auseinandersetzung mit Männlichkeiten und reflektieren von Vorbildern—Reflexion eigener Haltung zu Gewalt—Eigene und fremde Grenzen wahrnehmen und respektieren—Gewaltfreie Konfliktstrategien einüben—Stärken von sozialen und kommunikativen Kompetenzen—Erarbeiten von praktischen Lösungsansätzen in anspruchsvollen Situationen

    Weitere Infos unter: www.mannebuero.ch Telefon 044 242 02 88 Hohlstrasse 36, 8004 Zürich

    Training für männliche Jugendliche

    Unser Angebot für jugendliche Männer ist auch dieses Jahr gut genutzt worden. Im Auftrag mehrerer Ge-meinden, Schul- und Lehrlingsheimen oder der Jugendanwaltschaft Zürich haben wir Jugendliche bera-ten und in ihrer Entwicklung unterstützt.

    Total wurden 2015 neun Jugendliche in 86 Sitzungen beraten.

  • 27Jahresbericht 2015

    Cer

    tifi

    ed M

    anage

    ment Systems

    by

    Switzer

    land

    Trusted Cert Swiss Made

    Das Institut für Verbands-, Stiftungs- und Genossenschaftsmanagement VMI und die Schweizerische Vereinigung für Qualitäts- und Management-Systeme SQS beurkunden hiermit, dass nachstehend genannte Organisation das erforderliche Ergebnis in allen Elementen gemäss dem NPO-Label für Management-Excellence erreicht hat. Das NPO-Label berücksichtigt die Anforderungen des Freiburger Management-Modells (FMM) und die SQS-spezifischen Anforderungen.

    8004 ZürichSchweiz

    Geltungsbereich

    mannebüro züri

    Tätigkeitsgebiet

    Beratungs- und Fachstelle

    Normative Grundlage

    NPO-Label Management Excellence Zertifizierung von Non-Profit-Organisationen Bewertung gemäss VMI-Grundlagen

    Zertifikat

    Schweizerische Vereinigung für Qualitäts- und Management-Systeme SQSBernstrasse 103, CH-3052 ZollikofenAusgabedatum: 24. April 2014

    Dieses SQS-Zertifikat hat Gültigkeit bis und mit 21. April 2017Scope-Nummer 38Registrierungsnummer 34801

    R. Glauser CEO SQS

    X. EdelmannPräsident SQS

    Prof. Dr. M. Gmür Direktor Forschung VMI

    Prof. Dr. H. LichtsteinerDirektor Weiterbildung VMI

    Zertifikate

  • mannebüro züri28

    Cer

    tifi

    ed M

    anage

    ment Systems

    by

    Switzer

    land

    Die SQS bescheinigt hiermit, dass nachstehend genanntes Unternehmen über ein Managementsystem verfügt, welches den Anforderungen der nachfolgend aufgeführten normativen Grundlage entspricht.

    8004 ZürichSchweiz

    Zertifizierter Bereich

    mannebüro züri

    Tätigkeitsgebiet

    Beratungs- und Fachstelle

    Normative Grundlage

    ISO 9001:2008 Qualitätsmanagementsystem

    X. Edelmann, Präsident SQS

    Zertifikat

    Schweizerische Vereinigung für Qualitäts- und Management-Systeme SQSBernstrasse 103, CH-3052 ZollikofenAusgabedatum: 22. April 2014

    Dieses SQS-Zertifikat hat Gültigkeit bis und mit 21. April 2017Scope-Nummer 38Registrierungsnummer 34800

    R. Glauser, CEO SQS

    Trusted Cert SCESm 001

    SWISS

    CE

    R

    TIFICATI

    ON

    Swiss Made

  • 29Jahresbericht 2015

    Jahresrechnung 2015

    Die erfreuliche Nachricht zur Jahresrechnung2015 gleich vorweg – wir haben das Jahr ausgegli-chen gestalten können! Nach Jahren mit struktu-rellem Defizit gibt dies einen Lichtblick in unserefinanzielle Planung. Ganz so beruhigt können wiruns aber nicht zurücklehnen. Dank den Spendenals Starthilfe für unser Angebot Sexualberatung –die wir für zwei Jahre erhalten und 2015 aufge-braucht haben - weisen wir einen Gewinn von gutFr. 18 000 aus. Diesen werden wir aber für die Wei-terführung des Angebotes benötigen. Ab 2016 ha-ben wir keine Reserven mehr und müssen es voll-umfänglich selbst finanzieren. Da das Angebotnicht zu den Vollkosten angeboten werden kann,sind wir gefordert, die finanziellen Mittel dafür zu-sätzlich zu beschaffen.

    Das Jahr 2015 verlief wie geplant, das Budgetkonnte gut eingehalten werden. Dass wir bei denSpenden das Ergebnis des herausragenden Jahres2014 nicht mehr erreichen konnten, haben wir er-wartet. Dass es mit Fr. 98 000 nur Fr. 3 000 wenigerist, zeigt, dass unser Angebot bei den Spendernund Spenderinnen nach wie vor sehr geschätztwird. Dafür und für das oft langjährige Vertrauen inuns wollen wir uns ganz herzlich bedanken! Dieselbst erwirtschafteten Honorare bewegen sich imnormalen Rahmen. Da wir kein Inkasso betreiben

    und die Deklaration des Lohnes für die Honorarbe-rechnung mündlich erfolgt, sind wir mit dem Er-gebnis zufrieden.

    Speziell zu erwähnen ist die erfolgreich durch-geführte Tagung, die uns einen kleinen Gewinnvon knapp Fr. 3 600 bescherte. Auch die Übernah-me des Praktikumslohnes durch die Stiftung SOSBeobachter entlastet uns einerseits bei der Rech-nung, andererseits auch bei der Arbeit. Ganz herz-lichen Dank dafür!

    Die Auslagen für die längst notwendige Er-neuerung unserer EDV wurden vollumfänglich vonder Dr. à Porta-Stiftung übernommen. HerzlichenDank für diese sachbezogene Spende!

    Wir freuen uns, dass unser Revisor, ErwinBrupbacher von der Telos Treuhand GmbH, Zürich,uns auch dieses Jahr revidiert hat. Er prüft unsereRechnung wie gewohnt fachmännisch zu einemSpezialtarif – herzlichen Dank dafür! Ein grosserDank gebührt wie gewohnt dem Ausbildungszen-trum Brunau und im Speziellen unserer Ansprech-person Martin Bachmann, der mit den Auszubil-denden unsere Buchhaltung zuverlässig und ge-wissenhaft geführt hat.

    Thomas MussmannKassier

  • mannebüro züri30

    Aktiven Fr. Passiven Fr.Kasse 1'462.30 Kreditoren 4'730.50Postcheck 42'713.40 Trans. Passiven 1'859.10Post E-Deposit 8'155.10 Vereinsvermögen 77'314.05Debitoren 4'449.50 Diverse Fonds 5'662.20Mietkaution 8'864.50 Kontokorrente 1'017.00Trans. Aktiven 43'254.00Mobiliar & Einrichtungen 1.00EDV-Einrichtungen 1.00 Gewinn 18'317.95Total 108'900.80 Total 108'900.80

    Bilanz 31.12. 2015

    Erfolgsrechnung 2015

    g g Aufwand Fr. Ertrag Fr.Öffentlichkeitsarbeit 5'153.60 Mitgliederbeiträge 4'350.00Kurse/Gruppen 5'025.00 Spenden 112'211.00Vereinsaktivitäten, -spesen 3'726.45 Leistungsbeitrag Stadt Zürich 49'500.00Veranstaltungen, Tagungen 730.75 Leistungsbeitrag Kt. Zürich 220'000.00Löhne 243'836.00 Honorare / Entschädigungen 4'072.80Honorare Fachstelle 6'345.00 Beratungshonorare / Gruppe 23'555.00Spesen 426.20 Entschädigung Fachstelle 10'980.00Sozial- und Sachversicherungen 32'089.58 Gewinn Fachtagung 3'665.60Weiterbildung/Supervision 17'582.47 Vermietungen 1'980.00Allg. Personalaufwand 1'614.80 Zinsertrag 25.95Miete 39'148.50 Diverses 242.40Übriger Betriebsaufwand 6'516.60Büro- und Verwaltungsaufwand 49'442.20Sachaufwand mb-Winterthur 627.65Total 412'264.80 Total 430'582.75Gewinn 18'317.95Total 430'582.75 430'582.75

  • 31Jahresbericht 2015

    Revisionsbericht

  • mannebüro züri32

    Das Budget baut auf den Erfahrungszahlender letzten Jahre auf. Die teuren Weiterbildungenfür unsere sexologischen Beratungen schlagendieses Jahr weniger zu Buch, dafür rechnen wir we-gen der Mitte 2015 installierten zusätzlichen zehnStellenprozente und einer kleinen Mitarbeiter-Lohnerhöhung 2016 mit etwas höheren Personal-kosten. Bei unserem Küchenumbau und der leich-ten Renovation der Räumlichkeiten des «manne-büro züri» hoffen wir die Ausgaben durch Spendendecken zu können. Die dafür bei Stiftungen einge-reichten Anträge sind zum Teil noch ausstehend.

    Die GSG-Beratungen werden vertraglich vomKanton mit dem mehr oder weniger fixen Betrag

    von Fr. 220 000.– abgegolten. Für unsere Selbst-melderberatungen haben wir ein grosses Defizit,das wir (neben dem Beitrag der Stadt Zürich) wie-der mit leicht gesteigerten Spendengeldern zu de-cken hoffen.

    Fr. 3 000.– sind als Defizitgarantie für einen öf-fentlichen Anlass im Dezember budgetiert. Wir ha-ben die Theaterfalle Basel mit einem interaktivenAuftritt zum Thema Häusliche Gewalt gebucht.Auch hier werden wir versuchen, die Aufwände mitzusätzlichen Spendengelder zu decken.

    Budget 2016

    Aufwand (Fr.) 2016 Ertrag (Fr.) 2016Allg. Öffentlichkeitsarbeit 8'000 Mitgliederbeiträge 6'000Vereinsaktivitäten, -spesen 5'000 Spenden 75'000Löhne 253'000 Zweckgebundene Spende Praktikant 12'000Honorare Fachstelle 8'000 Zweckgebundene Spenden Umbau 24'000Gruppe Sexualberatung 6'000 Zweckgebundene Spenden Sexualber. 3'750Sozialversicherungen 34'000 Leistungsvereinbarung Stadt Zürich 49'500Weiterbildung / Supervision 6'000 Leistungsvereinbarung Kanton Zürich 220'000Allgemeine Personalkosten 3'000 Honorare / Entschädigungen 4'000Übersetzungskosten 10'000 Beratungshonorare 25'000Miete 39'500 Beratungshonorare Gruppe Sexualber. 2'250Übriger Betriebsaufwand 7'000 Entschädigungen Fachstelle 10'000Büro- und Verwaltungsaufwand 28'000 Vermietung 2'500Veranstaltungen, Tagungen 3'000 Zinsertrag/Diverses 500Umbau/Renovation mannebüro 24'000Total 434'500 Total 434'500

  • 33Jahresbericht 2015

    Finanzielle Unterstützung und Dank

    Avina Stiftung 20 000Stiftung SOS Beobachter 12 000Dr. Stephan à Porta-Stiftung 12 000Alfred und Bertha 10 000Zangger-Weber StiftungZürcher Spendenparlament ZSP 7 500Stiftung Kastanienhof 5 500Hülfsgesellschaft in Zürich 5 000ABZ Allgemeine 4 000Baugenossenschaft ZürichBahnhofkirche Zürich 3 000Ernst & Theodor Bodmer Stiftung 3 000Migros Genossenschaftsbund 3 000Vontobel-Stiftung 3 000Dosenbach-Waser-Stiftung Zug 2 000Flohmarkt Kanzlei 1 800Familienheim-Genossenschaft Zürich 1 200

    Gemeinnützige Gesellschaft der 1 000Bezirke Zürich und DietikonT. & H. KLÜBER-STIFTUNG für 1 000Frieden und LebenshilfeEv.ref. Kirchgemeinde Zürich-Höngg 1 000Ev.ref. Kirchgemeinde Thalwil 1 000HGW Heimstätten-Genossenschaft 1 000WinterthurStadt Adliswil 1 000Regina und Christoph Meier-Krebs 700Michael Fischer 501Genossenschaft Karthago 500Fredy und Hanna Neuburger-Lande 500Gemeinde Kilchberg 500Ref. Kichenpflege Oetwil am See 500Susanne Wild-Oester 500

    Ohne Zuwendungen von privater und staatli-cher Seite wäre unsere Arbeit nicht möglich. Fürdie Unterstützung im Jahre 2015 danken wir insbe-sondere den folgenden Privatpersonen, Stiftun-gen, Firmen, Organisationen und Gemeinden so-wie Stadt Zürich und Kanton Zürich und allen un-seren Mitgliedern und Gönnern für Ihre Beiträgeganz herzlich.

    Folgende Stiftungen, Firmen, Organisationen,Gemeinden, Kirchen, Kantone und Städte (ge-nannt ab Fr. 500.–) haben Gelder gesprochen oderzugesagt:

    ... und herzlichen Dank an die vielen Perso-nen und Organisationen, die uns mit kleinerenaber ebenso wichtigen Beiträgen oder in andererForm unterstützt haben.

    Für die sorgsame und zuverlässige Adminis-tration der Buchhaltung danken wir dem Ausbil-dungszentrum Brunau, insbesondere Herrn Tho-mas Langhart und Martin Bachmann, sowie ErwinBrupbacher von der Telos Treuhand für die Revisi-on.

  • mannebüro züri34

  • 35Jahresbericht 2015

    Mitglied werden beim «mannebüro züri»

    MitgliedschaftFür unsere Arbeit sind wir auf Unterstützung

    angewiesen. Werden Sie Mitglied beim «manne-büro züri». Tragen Sie dazu bei, eine gleichbe-rechtigte Gesellschaft, welche gewaltfreie Kon-fliktlösungsstrategien anwendet, zu bilden.

    Männer können die Aktiv- oder Fördermit-gliedschaft (kein Stimm- und Wahlrecht), Frauendie Fördermitgliedschaft erwerben. Aktivmit-glieder werden durch den Vorstand aufgenom-men.

    Die Mitgliedschaft kostet CHF 60.– (Förder-mitglied) oder CHF 70.– (Aktivmitglied) pro Jahr.Es besteht zudem die Möglichkeit einer Gönner-schaft ab CHF 100.– pro Jahr für Private und abCHF 250.– pro Jahr für Unternehmen.

    Bitte wenden Sie sich an die Beratungsstel-le des «mannebüro züri».

    Besten Dank für Ihr Interesse und Ihre Unterstützung.

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    Mitglied Jahresgebü

    hr Fr. 70.–

    Gönner Jahresgebü

    hr Fr. 100.–

    Gönner Organisation Fr. 250.–

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    E-Mail

    Unterschrift

    Bitte schicken Sie mir/uns einen Einzahlungsschein, um

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    itgliederbeitrag 2016 zu überweisen

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  • mannebüro züri

    Hohlstrasse 36

    8004 Zürich