Mattierungsmittel –Vielfalt und Wirkungsweise ... · PDF fileCalc. Kaolin Glaskugeln...
Click here to load reader
Transcript of Mattierungsmittel –Vielfalt und Wirkungsweise ... · PDF fileCalc. Kaolin Glaskugeln...
Mattierungsmittel – Vielfalt und Wirkungsweise mikroskaliger
Füllstoff-Partikel zur Oberflächenstrukturierung
Schön „und“ matt - Madagaskar-Gecko
Dr�Manfred Oppermann - Colorants Coatings Consulting24 Jahre Erfahrung auf dem Lackgebiet
10.6.2010 – heute Selbstständigkeitals freiberuflicher technischer Berater auf dem Lackgebiet aktiv
1.4.1999 - 31.3.2010 Diplom-Chemiker, DuPont Performance Coatings GmbH (DPC)Zentralbereich Forschung: Leitung des Pigmentlabors,
Rohstoff- und Lieferantenkoordination innerhalb der
Europäischen Rohstofftechnik mit Schwerpunkt Pigmente
und Füllstoffe, In-house Consulting für F&E und Bereiche
1.1.1989 - 31.3.1999 Diplom-Chemiker, Herberts GmbH (Hoechst-Gruppe)Klar- und Decklackentwicklung wässrig für OEM,
Zentralbereich Forschung: Leitung Pigmentlabor
In-house Consulting für F&E und Bereiche
Verkauf an DuPont – Betriebsübergang
24 Jahre
2
Dr. Manfred Oppermann - Colorants Coatings ConsultingTechnical Consulting Colorants - Pigments and Extenders
Phone 0049 (0) 202 602 389
E-Mail [email protected]
Expertise / Beratungsfelder I
Pigmente
Effekt-pigmente
Aluminium-Pigmente
Interferenz-Pigmente
Unbunte Pigmente
Weißpigmente
Schwarz-pigmente
Bunt-pigmente
Anorg. Bunt-
pigmente
Org. Bunt-
pigmente
Präparationen
Korrosions-schutz-
pigmente
Farbstoffe Nano-rohstoffe
Füllstoffe (n < 1.7)
Mattierungs-mittel
SoftfeelEffekte
Leitfähigkeits-pigmente
Dr�Manfred Oppermann
Colorants Coatings [email protected]
Expertise / Beratungsfelder II
OEM & RefRequirements
Lack-technologie
Trouble-Shooting
Root CauseAnalysisFMEA
Schulungen
Koloristik & Styling Basics
Pigmente allgemein
Füllstoffe
Innovations-techniken
Projektarbeit
Patent-beratung
Persönliche Kontakte
Markt-kenntnis
22 Jahre
Pigment- und
Füllstofferfahrung
Alternativen-suche
Rohstoff-konsolidierung
Formlierungs-
optimierung
Pigmentierungs-
beratung
Pigmenttech. Beratung
Kosten-betrachtungen(value-in-use)
Recherchen
Rohstoffe
Markt-abklärung
Technologie
Scouting(Messen
usw.)Dr�Manfred Oppermann
Colorants Coatings [email protected]
Inhalt
� Impressionen matter Oberflächen in Natur und Technik
� Einfluss der Oberflächenrauheit auf das Reflexionsverhalten von Metallen
� Ursache für Mattierung – Modelle und mikroskopische Einblicke
� Einteilung und Markt der Mattierungsmittel für Lacke
� Einflussgrößen und Leistungskriterien bei Mattierungsmitteln
� Zusammenfassung
Funktion der Strukturen: Selbstreinigungseffekte, Temperatursteuerung, Tarnung, Abschreckung, Kommunikation
Foto
s: ©
Dr.
M.
Op
pe
rma
nn
Lotu
seff
ekt
Superhydrophobe Oberflächen = Struktur +Hydrophobie
Strukturelle Farbgebung
Funkienblatt 800 x 800 µmFoto: Dr. M. Oppermann: 3D-Konfokal-Mikroskopie (NanoFocus AG,
http://www.nanofocus.de/)
Neben der Lotusblume findet man solche wasser- und schmutzabweisenden Oberflächen
auch bei vielen Blättern (z.B. Schilf, Kapuzinerkresse, Akelei, Rose, Tulpe usw.) aber auch bei
großen Flügeln von Insekten (z.B. Schmetterlinge und Libellen).
Schön und matt
Strukturelle FarbgebungFotos: © Dr. M. Oppermann
Rhododendronzikade (Graphocephala fennahi)
Schön, matt und schädlich
Foto
s: ©
Dr.
M.
Op
pe
rma
nn
Oberflächenstrukturierung in der Natur: Tarnung und Wärmehaushalt
Foto
s: ©
Dr.
M.
Op
pe
rma
nn
Bionikforschung: Strukturen in der belebten Natur haben meist eine oder mehreresinnvolle Funktionen!
Schön und matt - Schmetterlinge
Foto
: © D
r. M
. O
pp
erm
an
n
Tagpfauenauge
Funktion der Strukturen: Selbstreinigungseffekte, Temperatursteuerung, Tarnung, Abschreckung
Mattierung - ein Attribut des AlterungsprozessesDie Ästhetik des Alten, Antiken geht häufig mit der Vermattung von Oberflächen einher.
Fotos: © Dr. M. Oppermann
Dr. Manfred Oppermann - Colorants Coatings Consulting [email protected]
Libysches Wüstenglas Alter 28 Mio. Jahre
Seltener als Gold und Diamanten
Mattierung durch Korrasion (Windschliff, Windabrasion)
Foto: © Dr. M. Oppermann
„Mattes“ Gold
Chinesisches Teehaus im Park Sanssouci in Potsdam (1755 bis 1764)
Potsdam feierte 2012 den 300.
Geburtstag von Friedrich dem
Großen (24. Januar 1712)
Foto: © Dr. M. Oppermann
Wüstensandfisch - schwimmend durch den Wüstensand - Hautstruktur mit extrem geringem Reibungswiderstand (Prof. Ingo Rechenberg et al TU Berlin).
2 µm
Sandgleitwinkel φ� Sandfisch 20°� Stahl 26°� Glas 29°� Nylon 30°� Teflon 36°
Reibung und Verschleiß verschlingen in der Bundesrepublik Deutschland 4 - 5% des Bruttosozialprodukts.
Mattierung als Folge von Kreidung
Fotos: © Dr. M. Oppermann
Bei der Kreidung wird die Bindemittelmatrix durch Bewitterungsbelastungabgebaut. Die im Bindemittel eingebetteten Pigmente und Füllstoffe werden dabei an der Lackoberfläche freigelegt.Visuell zeigt sich Kreidung an der Aufhellung des Farbtons infolge erhöhter Lichtstreuung an den freiliegenden Pigment- und Füllstoffpartikeln. DIN EN ISO 4628-6
Das Bindemittelsystem muss zur Pigmentierung und den Beständigkeits-anforderungen der Kunden passen.
Farbe ist eine Eigenschaft des Gesamtsystems .
Kreidung bei älteren Autos
Foto
s: ©
Dr.
M.
Op
pe
rma
nn
Kreidung
Foto
s: ©
Dr.
M.
Op
pe
rma
nn
100 µm
Fotos: © Dr. M. Oppermann
Matter Glanz auf der IAA 2009
„Sta
ub
gra
u“
nat
urm
atti
ert
Ho
chgl
an
z Es
sen
Mo
tor
Sho
w 2
00
9
Fotos: © Dr. M. Oppermann
Mat
tie
run
g m
itte
ls F
oli
e
J+H
Do
rtm
un
d 2
01
2
Foto: © Dr. M. Oppermann
„Echtes Natursteinfurnier“
Natürlich matt: Echtes Natursteinfurnier
IAA
20
09
Alfa Romeo Design Studie Weiss MattBMW Design Studie
MB Obsidian Schwarz Hyundai Design Studie Pearl Weiss Matt
EMS
20
10
Foto
s: ©
Dr.
M. O
pp
erm
an
n
gesehen in Münster 2010
Internat. Automobil-Salon Genf - März 2012FAB Design Jetstream SLS Mercedes AMG Roadster Widebody
Matter Glanz – „Mattlack“-Trend bei Luxus-Limousinen
Im Militärbereich dient Mattlack zur Tarnung. Fahrer matter Autos dagegen möchten im Straßenverkehr auffallen.
Die Oberflächenrauheit der Kugel bei Kugelschreibern sorgt für einen optimalen Tintentransport und liegt zwischen 2-10 nm.
Kugeldurchmesser: 0,4 bis 1,4 mmRauheit: 2 – 10 nm
Keramikoder
Stahlkugel
Hightech: Kugelschreiber und Rauheit
Foto
s: ©
Dr.
M. O
pp
erm
an
n
Streuwinkel °
Bei sehr glatten Oberflächen wird das reflektierte Licht um den Austrittswinkel der Reflexion konzentriert, dabei sieht die Oberfläche glatt und spiegelartig aus. Mit der Erhöhung der Rauigkeit werden die Reflexionen zunehmend Maße diffuser und die Oberfläche erscheint matt.
Contributed by aluMATTER, The University of Liverpool
Einfluss der Oberflächenrauheit auf das Reflexionsverhalten von Metallen
0,1 µm
1,6 µm
0,4 µm
0,2 µm
Einfluss der Oberflächenrauheit auf die Reflexion als Funktion der Lichtwellenlänge λ
0 20 40 60 80 100
Rauheit einer Al-Oberfläche in nm
100
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
Relative Reflexion[[[[%]]]]
In der Praxis beginnt bei einer Metalloberfläche die leichte Mattierung bereits bei einer Oberflächenrauheit von 2 nm.
λ450 nm530 nm630 nm
Lit.: http://archiv.tu-chemnitz/pub/2003/0022, Dr. J. Krujatz
Die diffuse Streuung nimmt mit zunehmender Wellenlänge ab.
glänzende Seitematte Seite
Foto
s: ©
Dr.
M.
Op
pe
rma
nn
glänzende Seite1,1 µm
0,0 µm
matte Seite2,75 µm
0,0 µm
Alu-Folie
Foto © Dr. M. Oppermann: 3D-Konfokal-Mikroskopie (NanoFocus
AG, http://www.nanofocus.de/)
glänzende Seitematte Seite
Alu-Folie
Fotos: © nanofocus/Dr. M. Oppermannwww.nanofocus.de/
„Mattierung“ eine Funktion der Oberflächenrauheit
~ 5 µm ~ > 25 µm
geringer Glanzverlust, Haze-Anstieg
Glanzreduktioninfolge
Mikroaufrauhung
Struktureffekt (Textur) und starke Glanzreduktion
Hochglanz
~ 0.5 µm
Maximale mattierende Wirkung: ~ 4 – 7 µm Oberflächenrauheit
gerichtete Reflexion
Oberflächenrauheit
Mattierungseffekt
Struktureffekte(Waviness)
Softfeel-EffekteHaptik
NanostrukturierungBeugung von Licht,
Interferenz,Entspiegelung,
Mottenaugenstrukturen
Licht (vis.): 400-700 nm
n = 1,5 LACK
Luftn = 1,0
LACK
Zum Tastgefühl des Menschen
Feste Bestandteile in Schokolade mit einem Durchmesser von mehr als 20 µm fühlen sich auf der Zunge sandig an. In Europa sind die festen Teilchen in guter Schokolade unter 15 µm groß – sie kann also auf der Zunge „zergehen“.
Tastschärfe (Abstand zweier Nadelspitzen)
� 1,5 mm junge Menschen und Blinde� bis 4 mm ältere Menschen� 1-3 mm Zunge
Taktile Empfindungsschwelle (Hauteindringtiefe)
� 0,01 mm = 10 µm an der Fingerspitze
Ursache von Mattierung
Die Aufrauhung der Oberfläche bewirkt die Glanzreduzierung.
Lack zu mattieren hat das Ziel die Grenzfläche Lack/Luft zu strukturieren (aufzurauen).
Mattierungsmittel
d 50% = 5 µmBrechzahlbereich oft
ähnlich der BM-
Matrix -> n um 1,5
Streuung auf der Lackfilmoberflächetr
ansp
are
nt
Streuendes Pigment
Titandioxid TiO2
d 50% = 250 nmn = 2,7
Brechzahlen von Bindemittel fest: n = Acrylharz 1,49, Alkydharz 1,51 bis 1,55, (z.B. 1K 1,533, 2K 1,502), UV-Lacke: Bereich von 1,40 bis 1,50
Streuung im Lackfilm
de
cke
nd
Lacke: Mattierung versus Pigmentierung
Teilchengrößenunterschied: Faktor 20
Einfluss verschiedener organischer Mattierungsmittel auf Glanzgrad und Rauheit Rz
Testlacksystem: NC-Lack, FK 25%
Teilchengrößenverteilung einiger
typischer Mattierungsmittel
Grafiken: Deuteron
Klarlackoberfläche mit 3% Pergopack M3 (d50% 7,0 µm, Deuteron)
Foto Dr. M. Oppermann: 3D-Konfokal-Mikroskopie (NanoFocus AG, www.nanofocus.de/)
ca. 10 µm Höhenunterschiede
Klarlackoberfläche mit 3% Pergopack M3 (d50% 7,0 µm, Deuteron)
500 µm
ca. 10 µm Höhenunterschiede
Foto Dr. M. Oppermann: 3D-Konfokal-Mikroskopie (NanoFocus AG, www.nanofocus.de/)
Klarlack (EU)35 - 40 µm
UNI 25 µmEffekt 15 µm
Basislack
UNI 25 µm
Effekt 15 µm
Basislack
Desorientierung von Effektgebern
UNI 25 µmEffekt (Mica/Alu-Pig. ) 15 µm
Basislack
Typischer OEM-Mattlackaufbau
Typischer Mattlackaufbau im Automobilbereich
© D
r. M
. O
pp
erm
an
n
PVK im Trockenfilm
Glanz: PVK und Lage der KPVK
K
P
V
K
Glanz
nied
righo
ch
Mattierungsmittel
Füllstoffe
Bei der Trocknung einer Lackschicht erzeugen die im Lack gleichmäßig verteilten
Mattierungspartikel eine Aufrauhung an der Oberfläche im Mikrometerbereich.
Problematik bei 100% strahlenhärtenden Systeme: kein oder nur geringer Filmschrumpf
Grafik: Grace
Faktoren: Filmschrumpf, Mattiererteilchengröße, PSD, Orientierung der Mattierungspartikel, Dispergierzustand/Aggregation/Agglomeration, FK, Lsgm
Oberflächenspannung (Additive) BM: Viskoelastische Eigenschaften (Rheologieadditive)
BM-ViskositätviskoelastischeKräfte
Komplexes Kräftespiel beim Applikations-, Schrumpf- und Härtungsprozess zwischen Oberflächenspannung, BM-FK, BM-Viskosität und Aufschwimmverhalten,
Verdunstungsverhalten der Lösemittel (Konvektion, Verdunstungsenthalpie)
Zum Mattierungsmechanismus
M.-Mittel mit Organischer Oberflächen-belegung; Wachs; Dichte
Oberflächen-spannung
Oberflächenverlauf
mit Scherrate ẏ
0,01 bis 0,1 (s-1
)
© D
r. M
. O
pp
erm
ann
REM der mikrostrukturierten Oberfläche eines mattierten Lackes
Evonik: Degussa Schriftenreihe Pigmente Nr. 21
Fällungskieselsäure, unbelegt, d50% 6,3 µm Laserbeugung, d50% 4,0 µm TEM
Agglomerate: 1 - 7 µm TEM
2K- PUR Coating Film , (14.5 wt% ACEMATT HK 400), Glanz nach Lange: 45° = 18%
TEM-Aufnahme eines DünnschnittsFällungskieselsäure, org. belegt,
d50% 6,3 µm Laserbeugung,
d50% 4,0 µm TEM
Agglomerate: 1 - 7 µm TEMPUR-Coating System, 19,6% ACEMATT OK 412, Filmdicke 33 µm, : 45°= 4%, 60°= 8 %, 85°= 9%
Querschnitte durch mattierte Lacke
TEM-Aufnahme eines DünnschnittsPUR-Coating System, Filmdicke 17 µm,
11 % Pyrogene Kieselsäure, unbelegtd50% 8 µm, (2-15 µm)
Glanz n. Gardner 45° = 10 %, 60°= 15 %, 85°= 27 %
Evonik: Degussa Schriftenreihe Pigmente Nr. 21
Oberfläche und Querschnitt eines mattierten PolyurethanlackesGlanz 19 Einheiten ( 60°); Schichtdicke ~ 35µm Syloid-Type von Grace Davison
Fotos: Grace DavisonMattiert mit einer Fällungskieselsäure (Syloid-Typ)
Aufsicht auf die
Oberfläche
Lederimitate weisen verschiedenen Oberflächenstrukturen wie Leder auf und sind optisch von einem Echtleder nicht mehr zu unterscheiden. Die Oberfläche des Substrates wird um es lederähnlich zu gestalten vorstrukturiert „genarbt“.
Softfeel-Kunststofflack auf vorstrukturiertem Kunststoff
Mattierungsmittel und eine Vorstrukturierung bewirken den
gewünschten visuellen und haptischen Eindruck.
Haptik-Muster: Evonik
Foto
s: ©
Dr.
M.
Op
pe
rma
nn
Mattierungsmittel für Lacke
Organisch
Duromere
Phenol-Formaldehyd-
Kondensate,
Poymethyl-harnstoff
Wachse
natürlichemodifiziertesynthetische
Thermoplaste
PolyamidePolyurethane
PolyacrylePolyethylen
Polypropylen Copolymeri-
sate
Diverse Copolymere
farbige Produkte
Anorganisch
Kieselsäuren
Fällungs-Kiesels.(porös)
Gel-Kiesels.(porös)
agglomerierte
pyrogeneKiesels.(nicht porös)
andere Mattierungsmittel
Diatomeenerde(porös)
Calc. Kaolin
Glaskugeln (voll, hohl)
keramische Mikrokugeln
Org. Mikrokugeln
Aluminiumhydroxid (Aluminium
Trihydroxide =ATH)
Talkum, Quarzet al
Mattierungsmittel –sphärische Partikel zur
Glanzgradsteuerung
Auswahlkriterien:
z.B.: PSD, d50%, d90%, Oberflächenbelegung,
Dichte, Porenvolumen, Gestalt, Oberflächenstruktur,
Härte/Abrasion, Brechzahl, Farbe, Beständigkeiten,
Dispergierstabilität, spektrale Durchlässigkeit
Patente:
Metallseifen
Zn, Ca, Sr, Al – org. Säuren
(Polymere)
Hochmolekulare
Polydimethylsiloxane:
Hammerschlag
Füllstoffe0,5 – 40 µm
Haaresbreite ca. 100-110 µm
0,3 µm (300 nm)
Titandioxid
Größenverhältnisse Pigmente und Mattierungsmittel/Strukturmittel in Relation zum OEM-Lackaufbau.
Klarlack (EU) 40 µmFüller 35 µmKTL 20 µm UNI 25 µmMetallic 15
Basislack
50 - 100 nmBereich der transparenten PigmenteMetallic-Lacke
10 µm x 40 µm (plättchenförmig)Bereich der Effektpigmente(Al + Interferenzpigmente)
PigmentrussFlammruss 100 nm und Gasruß 10 nm
bis zu d50% 30
µm
vond50% 2 µm
300 – 600 nmBereich der deckenden PigmenteUNI-Lacke
© Dr. M. Oppermann mittleren Partikelgrößen zwischen 4 und 14 µm
Evonik Industries (Degussa) Fällungskieselsäuren + pyrogene/thermische Acematt
Grace Davidson Gelkieselsäuren Syloid
Ineos Silicas (bis 2001 Crosfield) Gel- u. Fällungskieselsäuren Gasil
Silysiamont (Fuji Silysia Chemical + Solvay: 50:50 JV) SylysiaFINMA CHEMIE GmbH Synthetic micronized silica gel
Fuji Silysia Chemical Ltd. (USA Japan) Sylysia, SylosphereChemiewerk Bad Köstritz Mikronisiertes Kieselgel Köstrosorb
Word Minerals / Imerys Celite, Diafil (nat. Diatomite, Kieselgur) OpTiMat (Alumino-silicate),
Flux Calcined Diatomaceous Earth (Quarz-haltig) Akzo Nobel Expancel (Mikrosphären)Deuteron (BRD) Deuteron, Pergopak (Basis Polymethylharnstoff)
Microchem (Schweiz ex. Chemische Werke Uetikon, Finma) Decosoft, Decosilk(kugelförmigen Polymerpigmente)
Sekisui Plastics (Japan) NRC Techpolymer (Copolymer)Arkema Inc., ORGASOL (Polyamide Powders)Zeeosphere Ceramics, LLC Zeeospheres Ceramic Microspheres (Mikrohohlkugeln)3M Microspheres., Zeeospheres ( Mikrokugeln)Diverse asiatische Hersteller: Süd-Korea, China
Mattierungs-/Strukturmittel: Hersteller und Marken 5/2012
Einflussgrößen bei Mattierungsmitteln
OberflächenbehandlungChemie, Porosität
PSD; Feinanteil
Struktur
Partikelgröße
Oberflächenspannung (Additive)BM: Viskoelastische Eigenschaften, Filmschrumpf bei der TrocknungPoren
Ø 2-50 nm
0
20
40
60
80
100
Enge der PSD u.
Feinanteil
Porenvolumen
Mittlere Teilchengröße
Transparenz im Film
Temperatur-
beständigkeit
Chemikalien-
beständigkeit
Mattiereffizienz/Preis
Ecologie/Toxikologie
Scherstabilität Resistenz vs.
Aufpolieren Metallmarking
Haptik/Softfeel
Viskositätsanstieg
gering
Farbe/Coloristik
Oberflächenbelegung
Dichte/Absetzverhalten
Gestalt/Struktur
spektrale
Durchlässigkeit
Wetterbeständigkeit
Leistungskriterien für Mattierungsmittel
Ø der Poren2-50 nm
0
20
40
60
80
100
Lacktyp (pig., unpig.)
Filmelastizität
Art des Lacksystems
(BM)
Auftragsverfahren
Trocknungs-
bedingungen
Polieranfälligkeit
Blockfestigkeit
Scheuerbeständigkeit
Schichtdicke
Überlackierbarkeit
Substart (Leder, Holz,
Metall)
Haptik/Softfeel
Farbe/Coloristik
Lagerstabilität (Lack)
Glanzbereich
Kratzfestigkeit
Leistungskriterien für Mattierungsmittel
51
feinegrobmedium
Auswahlhinweise
Faktoren z.B.: PSD, d50%, d90%,
Oberflächenbelegung, Dichte, Porenvolumen,
Gestalt/Form, Oberflächenstruktur, Härte/Abrasion,
Brechzahl, Farbe, Beständigkeiten,
Dispergierempfindlichkeit
Mittlere Teilchengrößen bei Kieselsäuren d50%4-6 µm dünne Beschichtungen z.B. Kunstleder
6-8 µm Holz- und Metallbeschichtungen
8-10 µm vollmatte Oberflächen
Grobe Mattierregel bezogen auf Kieselsäure-Typen
Die Mattiererteilchengröße sollte etwa ein Fünftel der zu mattierenden Trockenfilmdicke betragen (z.B. bei 20 µm Schichtdicke -> ca. 3-4 µm
Mattiererteilchen). Man starte zunächst mit den größtmöglichen d50-
Wert wählen, den die Lackspezifikation noch zulässt. Je höher das
Porenvolumen bei Kieselsäuren (Gel- und Fällungs-) ist, desto höher ist
die Mattierereffizienz. Oberflächenbelegte Typen haben oft ein günstiges
Absetzverhalten bzw. ein besonderes Aufschwimmverhalten im Lack
(besonders relevant für UV-Lacke).
• Ursächlich für Mattierung sind Mikrostrukturen in d er Grenzfläche Lack/Luft im Bereich von etwa 1 – 20 µm (4-7 µm).
• Für Lacke liegt der typische Teilchengrößenbereich bei Mattierungsmitteln bei 4 bis 10 µm (d50%) .
• Mattierungsmittel sind hinsichtlich der benötigten Leistungs-merkmale optimiert und unterscheiden sich von üblich en Füllstoffen mit ähnlichen Partikelgrößen.
• Je nach Anforderungskontext können anorganische ode r organische, belegte oder unbelegte Mattierungsmitte l Vorteile bieten.
• Werden Mattierungsmittel in effektgeberhaltigen Bas islacken eingesetzt, so bewirken sie auch eine Desorientieru ng der Effektgeberplättchen.
• Mattierungsmittel erzeugen oftmals neben den visuel len Mattierungseffekten auch interessante haptische Eig enschaften.
Zusammenfassung
Dr. Dipl.-Chem.
Manfred Oppermann Colorants Coatings Consulting Starenstr. 117
42389 Wuppertal
0049 (0) 202 602 389