Medizinische Terminologie – Verdauungstrakt und Herz-Kreislauf · Zentrale Funktion des ca. 3...
Transcript of Medizinische Terminologie – Verdauungstrakt und Herz-Kreislauf · Zentrale Funktion des ca. 3...
Medizinische Terminologie – Verdauungstrakt und Herz-Kreislauf
Greifswald, den 5. Januar 2017
Verdauungstrakt
3
Am Mund beginnend ist der Verdauungstrakt ca. 9 – 12 Meter lang
Vordere Zahnreihe bis Darmausgang
Länge ca. 9-12 Meter
4
Übersicht über den Verdauungstrakt
Verdauungstraktabschnitt TeilabschnittOs (Mund)Pharynx (Rachen)Ösophagus (Speiseröhre)(Länge ca. 25 cm)Gaster / Ventriculus (Magen)
Entero (Dünndarm)(Länge ca. 3 m)
Duodenum (Zwölffingerdarm)Jejunum (Leerdarm)Ileum (Krummdarm)
Caecum (Blinddarm)
Colon (Dickdarm)(Länge ca. 2 m)
Colon ascendens (aufsteigender Dickdarm)Colon transversum (Querdarm)Colon descendens (absteigender Dickdarm)Colon sigmoideum (s-förmiger Dickdarm)
Rektum (Mastdarm)Anus (After)
5
Die Refluxösophagitis ist ein häufiges Krankheitsbild, das durch Rückfluss von Magensäure in den Ösophagus verursacht wird
Refluxösophagitis
Speiseröhrenentzündung durch Zurückfließen von saurem Magensaft
Symptome:- Sodbrennen insbesondere beim flachen Liegen
Ursache:- mangelhafter Verschluss (Verschlussinsuffizienz) zwischen Speiseröhre und
Magen (z.B. bei Zwerchfellbruch = Hiatushernie; hiatus = Durchtrittsstelle)- Adipositas (Fettleibigkeit)
Diagnostik:- Endoskopie mit Ösophagusmanometrie (Druckmessung
Ösophagusschließmuskel)
Therapie:- Konservativ mit säurehemmenden Medikamenten- Operativ durch laparoskopischem Verschluss der Hiatushernie
6
Das Ösophaguskarzinom kann kurativ nur durch Entfernung der Speiseröhre therapiert werden
Ösophaguskarzinom
Speiseröhrenkrebs
Symptomatik:- Dysphagie (-phag = essen)- Schluckbeschwerden
Diagnostik:- Ösophagoskopie (Speiseröhrenspiegelung) mit Entnahme einer Biopsie
(Gewebeprobe)- CT (Computertomographie)
Therapie:- Ösophagektomie (Entfernung der Speiseröhre)
Prognose abhängig vom Befund, aber meist schlecht
7
Ösophagusvarizen sind eine typische Komplikation nach langjährigem Alkoholmissbrauch und Leberzirrhose
Ösophagusvarizen
Erweiterung der Speiseröhrenvenen (Krampfadern der Speiseröhre)
Ursache:- Häufig Leberzirrhose (oft infolge Alkoholabusus)
Komplikation:- Blutungen aus den Krampfadern, die innerhalb kürzester Zeit zum Tode führen
können (Symptom dann Hämatemesis)
Ösophagusatresie
angeborener Verschluss / Fehlanlage der Speiseröhre (fehlende Durchgängigkeit)
Symptom:- Erbrechen bei Neugeborenen
8
Der Magen ist ein komplexer Muskelschlauch, der innen mit Schleimhaut ausgekleidet ist, die u.a. die Magensäure bildet
Wortstamm
Gaster = MagenVentriculus
9
Jede „Ecke“ des Magens hat einen eignen Namen, was funktionell auch begründet ist
Kardia – Mageneingang
Fundus – Magengrund
Corpus – Magenkörper
Curvatura minor – kleine Magenkrümmung
Curvatura major – große Magenkrümmung
Antrum – Vorraum des Magenpförtners
Pylorus – Magenpförtner
10
Die meisten Erkrankungen des Magens stehen in engem Zusammenhang mit seiner Säureproduktion
Fachterminus BedeutungGutartige MagenerkrankungenGastralgie Magenschmerzen
Gastritis Magen(schleimhaut)entzündung
Gastroenteritis Magen-Darm-Entzündung
Ulcus ventriculi Magengeschwür
Bösartige MagenerkrankungenMagenkarzinom Magenkrebs
11
Die meisten Erkrankungen des Magens stehen in engem Zusammenhang mit seiner Säureproduktion
Fachterminus BedeutungNausea Brechreiz
NauseaVomitus
Erbrechen
Diarrhoe Durchfall
Obstipation Verstopfung
Meteorismus Blähsucht (meteoros = in der Luft schwebend)
12
Die Diagnostik des Magens hat zwei wesentliche Fragstellungen –Gewebebeschaffenheit sowie Funktion
Frage Fachterminus Bedeutung
Gew
ebebe-schaffenheit
Gastroskopie Magenspiegelung zur Beurteilung von Speiseröhre,Magen und Duodenum (Zwölffingerdarm)
Biopsie Gewebeentnahme (zur histopathologischen Untersu-chung)
Funktion
Aziditätsmessung Messung zur Bestimmung des Säuregrads Anazidität (keine Säure vorhanden) Hypazidität (zu wenig Säure vorhanden) Hyperazidität (zu viel Säure vorhanden)
Röntgenuntersuchung MDP (Magen-Darm-Passage) –Röntgenkontrastmitteluntersuchung (z.B. mit Bariumbrei)
13
Die drei Möglichkeiten am Magen operativ tätig zu werden …
Fachterminus BedeutungGastro / tomieMagen / schneiden (gr.)
Operative Eröffnung des Magens
Gastr / ek / tomieMagen / heraus / schneiden
Vollständige Entfernung des Magens
Magen / re / sektionMagen / zurück (weg) / schneiden (lat.)
Teilentfernung des Magens (z.B. 2/3 Resektion)
14
Anastomose – „ heilige Kuh“ des Chirurgen und Schicksal des Patienten
Anastomose:
Eine Anastomose ist die operative (Wieder-)Verbindung von zwei Geweberöhren (z.B. Darm, Gefäße, Bronchien)
ana = zusammen
stom = gr. στόμα stóma „Mund“, auch „Mündung“, „Öffnung“
15
Nach Operationen am Magen bieten sich dem Chirurgen verschiedenste Anastomoseoptionen
Anastomose-Optionen nach totaler Magenentfernung(Ösophagoenterostomien = Speiseröhre und Darm)
Ösophagojejunostomie (Ösophagus und Jejunum)
Ösophagoduodenostomie (Ösophagus und Duodenum)
Ösophagoileostomie (Ösophagus und Ileum)
Ösophagokolostomie (Ösophagus und Kolon)
Anastomose-Optionen nach Magenteilentfernung
Gastroduodenostomie (Magen und Duodenum)
Gastrojejunostomie (Magen und Jejunum)
16
Der ungefähr 3 Meter lange Dünndarm besteht aus drei Abschnitten, die vor allem für die Resorption der Nahrungsbestandteile zuständig sind
Zentrale Funktion des ca. 3 Meterlangen Dünndarms ist die Aufnahme(Resorption) der Nahrungsbestand-teile aus der Speise
Dünndarm besteht aus- Duodenum- Jejunum- Ileum
Im Duodenum münden dieAusführungsgänge von Galle undPankreas (Bauchspeicheldrüse),deren Sekrete die Verdauung derNahrung unterstützen und denMagensaft neutralisieren
17
Es gibt nur wenige spezifische Dünndarmerkrankungen
Fachterminus BedeutungEnteritis Dünndarmentzündung (unterschiedliche Ursachen)
Ulcus duodeni Zwölffingerdarmgeschwür
M. Crohn (Ileitis terminalis) Chronische Entzündung des KrummdarmsUrsache ist eine Autoimmunerkrankung
18
Das Coecum ist der Blinddarm – bei Entzündung entfernt wird aber nur der Wurmfortsatz (Appendix vermiformis)
Das Coecum oder Zaekum(Blinddarm) ist der Übergang vomDünn- in den Dickdarm
Der Wurmfortsatz (Appendixvermiformis) neigt zu Entzündungen(Appendizitis) und muss dann operativentfernt werden (Appendektomie)
19
Der Dickdarm ist ca. 2 Meter lang und entzieht vor allem Flüssigkeit aus der Nahrung
Verdauungs-traktabschnitt Teilabschnitt
Caecum(Blinddarm)
Colon (Dickdarm)(Länge ca. 2 m)
Colon ascendens (aufsteigender Dickdarm)
Colon transversum(Querdarm)
Colon descendens(absteigender Dickdarm)
Colon sigmoideum (s-förmiger Dickdarm)
Rektum (Mastdarm)
Anus (Enddarm)
Funktion des Dickdarms
Entzug von Wasser
Exkretion (Ausscheidung) der unverdaulichen Reste als Faeces (Stuhl)
20
Auch im Bereich des Dickdarmes gibt es nur wenige spezifische Erkrankungen, die diesen isoliert betreffen
Fachterminus BedeutungAppendizitis Wurmfortsatzentzündung („Blinddarmentzündung“)
Colitis ulcerosa Chronische Dickdarmentzündung mit Geschwürbildung
Hämorrhoiden Krampfadern im Bereich des Rektums (Mastdarm) und After
Proktitis Entzündung des Mastdarms
Wortstamm
Prokt- MastdarmRekt-
21
Das Kolonkarzinom findet sich zu 2/3 im Rektum und Anus
Kolonkarzinom (Dickdarmkrebs)
Zweithäufigster maligner Tumor
In 80% der Fälle von gutartigenPolypen ausgehend
Vorwiegend im Rektum lokalisiert
Symptome:- Diarrhoe (Durchfall)- Obstipation (Verstopfung)- Blutbeimengung im Stuhl
Diagnostik- Hämokkult-Test (auf Blut im
Stuhl)- Koloskopie
22
Stomata sind vorübergehende oder bleibende künstliche Ausleitungen des Darms an die Körperoberfläche
Fachterminus Bedeutung
Stoma chirurgisch geschaffene künstliche Öffnung oder Mündungfür ein Organ an die Körperoberfläche
Ileostoma Ausleitung einer Dünndarmschlinge
Kolostoma Ausleitung einer Dickdarmschlinge
Anus praeter naturalis Künstlicher After durch Ausleitung einer Darmschlinge, wenn der natürliche After nicht erhalten bleiben kann bzw. vorübergehend ausgeschaltet werden muss
23
Diagnostik – eine Kaskade von Methoden vom „einfachen“ Abtasten bis hin zum MRT kann bei Darmerkrankungen indiziert (angezeigt) sein
Fachterminus BedeutungPalpation Abtasten
Auskultation Abhorchen von Darmgeräuschen z.B. bei V.a. Ileus
Rektaluntersuchung Tastbefund des Rektums
Endoskopie Darmspiegelung (allgemein)
Koloskopie Darmspiegelung Rektum (Mastdarm), Kolon (Dickdarm) bis zum Ileum (unterster Dünndarmabschnitt)
Rektoskopie / Proktoskopie Mastdarmspiegelung
Biopsie Gewebeprobe
Sonografie Ultraschalluntersuchung (keine Strahlenbelastung)
Computertomografie (CT) computergestützte Schnittbildaufnahme (mit Röntgenstrahlen)
Magnetresonanztomografie (MRT)
computergestützte Schnittbildaufnahme (mit Magnetwellen, d.h. keine Strahlenbelastung)
24
Die Leber liegt im rechten Oberbauch und trägt als wichtiges „Anhängsel“ an ihrer Unterseite die Gallenblase
25
Die Leber ist das zentrale Stoffwechselorgan im Körper mit zahlreichen Aufgaben, die nur von ihr wahrgenommen werden können
Leber
Zentrales Stoffwechselorgan
Wortstamm- Hepar Leber
Aufgaben:- Aufbau (Synthese) von Bluteiweißen- Kohlenhydratspeicherung- Fettverdauung- Gallenbildung- Abbau von Stoffwechselprodukten (Entgiftung), die anschließend über Niere
und Darm ausgeschieden werden Dabei auch Abbau und Inaktivierung von oral zugeführten Medikamenten
(„First pass Effekt“) möglich
26
Bedingt durch die Funktionsstörung kann es bei Lebererkrankungen zum sogenannten Ikterus mit Gelbfärbung der Haut und Augen kommen
Fachterminus BedeutungHepatopathie Lebererkrankung (allgemein)
Hepatitis Leberentzündung (häufig viraler Genese [von Viren verursacht] wie z.B. Hepatitis A, B und C
Hepatomegalie Lebervergrößerung (Symptom, das verschiedene Ursachen haben kann)
Leberzirrhose Leberumbau mit Schrumpfung (Ursachen Alkohol, Hepatitiden)
Leberkarzinom Leberkrebs
Das wichtigste Leitsymptom von Lebererkrankungen ist der Ikterus, der mit Gelbfärbung von Haut und Skleren
einhergeht
27
Die Leberzirrhose ist in einem fortgeschrittenen Stadium nicht mehr heilbar
Leberzirrhose
Knotige Umwandlung und Schrumpfung der Leber
Führt zur Leberinsuffizienz (eingeschränkte Funktion)
Irreversibel, d.h. keine Regeneration mehr möglich
Häufigste Todesursache bei 30-50 jährigen Männern
Überlebenszeit 9 Jahre bei kompensierter Zirrhose, bei Dekompensation nur 1,6Jahre
Ursachen- 50% Alkoholmissbrauch- Virale Hepatitis
28
Die Symptome der Leberzirrhose werden vor allem durch den Funktionsausfall bedingt
Leberzirrhose
Symptome- Ikterus – Gelbsucht- Portale Hypertension – Erhöhter Pfortaderdruck- Ösophagusvarizen – Krampfadern der Speiseröhre- Caput medusae – Venenerweiterung der Bauchhaut- Aszites – Bauchwassersucht- Enzephalopathie – Gehirnschädigung durch erhöhte Schadstoffe im Blut- Splenomegalie – Milzvergrößerung- Erhöhte Blutungsneigung
Langfristige Folge- Leberkarzinom
29
Teile der Leber können problemlos entfernt werden da diese sehr schnell nachgebildet werden (hohe Regenerationspotenz)
Fachterminus BedeutungHepatektomie Leberentfernung (nur möglich wenn gleichzeitig Transplantation)
Hemi/hepat/ektomie Halb/ Leber/ Entfernung
Lobektomie Entfernung von Leberlappen („Lobus“)
Klinischer Fall - Leberruptur
30
15 Jahre, männlich, in der Schule Knie des Torwarts in rechten Oberbauch bekommen
Klinik:
Wach, GCS 15 Punkte;Druckschmerz rechter Oberbauch;Cardiopulmonal stabil
Labor: HB 8,1 mmol/l
Klinischer Fall - Leberruptur
31
32
Die Gallenblase ist ein reines Speicherorgan, das der Mensch nur in grauer Vorzeit wirklich brauchte
Vesica biliaris – Gallenblase
Ca. 60 ml Speichervermögen
Speichert die in der Leber produzierte Galle
Gibt diese über den Gallengang (Ductus Choledochus)in den Zwölffingerdarm ab
33
Die verschiedenen Krankheitsbilder im Bereich der Gallenblase und Gallenwege sind mit dem bisher Gelernten alle logisch ableitbar
Fachterminus Bedeutung
Chole / zyst / itisGalle / Blase/ entzündung
Gallenblasenentzündung
Chole / lith / iasis Galle / Stein / Erkrankung
Gallensteinerkrankung
Choledocho / lith / iasisGallengang / Stein / Erkrankung
Gallengangsstein (im Hauptgallengang)
Chole /staseGalle / Stauung
Gallengangsstau
Chol /ang / itis Galle / Gefäß (Gang) / Entzündung
Gallengangsentzündung
34
Auch die diagnostischen und therapeutischen Verfahren an den Gallenwegen sind gut ableitbar
Fachterminus Bedeutung
Chole / cyst / ek/ tomie Gallen / Blasen / weg / schneiden
Gallenblasenentfernung
Laparoskopische Cholezystektomie Gallenblasenentfernung durch Bauchhöhlenspiegelung
Offene (konventionelle) Cholezystektomie
Gallenblasenentfernung durch Laparotomie (offene Operation mit Eröffnung der Bauchhöhle
Chole/zysto/grafieGalle / Blase / Darstellung
Röntgenologische Darstellung der Gallenblase (heute nur noch sehr selten)
Chole/zysto/chol/angio/grafieGalle / Blase / Galle / Gefäß / Darstellung
(Röntgen)darstellung von Gallenblase undGallengängen (heute meist nur noch intraoperativ)
35
Das Pankreas (Bauchspeicheldrüse) produziert Verdauungsenzyme und Insulin für die Blutzuckerregulierung
Pankreas (Bauchspeicheldrüse)
Bildet den Pankreassaft mit Enzymen fürdie Verdauung, der über den Ductuspancreaticus (Bauchspeichelgang) insDuodenum abgegeben wird
Bildet Insulin, ein Hormon zurBlutzuckersenkung
36
Anatomie des Pankreas
37
Entsprechend seiner Funktion können sowohl die exokrine (Verdauungsenzyme) als auch die endokrine (Insulinproduktion) gestört sein
Fachterminus BedeutungPankreatitis Entzündung der Bauchspeicheldrüse
Ursachen: Alkohol Steine im gemeinsamen Gang
Pankreaskarzinom Bauchspeicheldrüsenkrebs
Diabetes mellitus Zuckerkrankheit Typ I – Jugendlicher Diabetes
(Autoimmunerkrankung) Typ II – Altersdiabetes (Ursache oft Übergewicht)
38
Ursache der Volkskrankheit Diabetes mellitus ist ein „zu wenig“ an Insulin, dem blutzuckersenkenden Hormon des Pankreas
Pathophysiologie (Krankheitslehre)Diabetes mellitus
Insulinmangel mit Folgen einer- Hyper/glyk/ämie
(Blutzuckererhöhung)- Glucosurie (Zucker im Urin)
Symptome- erhöhtes Urinvolumen (Polyurie)- starker Durst (Polydipsie)- Gewichtsverlust- Sehstörungen durch Netzhaut-
veränderungen- Hautinfektionen- Juckreiz am ganzen Körper- Lethargie
Fachterminus Bedeutung
Arteriosklerose Arterienverkalkung
Herzinfarkt Absterben von Herzgewebe
Retinopathie Netzhauterkrankung
Katarakt grauer Star
Nephropathie Nierenschädigung
Polyneuropathien Nervenschädigung
Kom
plikationen
39
Die Milz ist für den Abbau von roten Blutkörperchen und die Bildung bestimmten Zellen der Immunantwort zuständig
Milz (Splen / Lien)
Liegt geschützt unter dem linkenRippenbogen (gefährdet beiRippenbrüchen links)
Funktion- Abbau von Erythrozyten (rote
Blutkörperchen)- Immunabwehr
40
Gefährlichste Erkrankung der Milz ist die Milzruptur entweder durch Trauma oder spontan bei erheblicher Splenomegalie
Erkrankungen der Milz (Splen / Lien)
Spleno/megalie (Milzvergrößerung)
Milzruptur (Milzriss)
Therapie:- Splenektomie (Milzentfernung)
Milzruptur – klinisches Beispiel
13 Jahre, weiblich, Sturz auf Trampolin;
Klinik: Wach, GCS 15 Punkte; blass; schweißig Druckschmerz linke Flanke; Schulterschmerz links; RR 120/60; HF 90 /min
Labor: Leukozyten 25,2 Gpt/l (normal: 4,5 – 13,5 Gpt/l)
41
Milzruptur – klinisches Beispiel
Ultraschall des Abdomens: freie Flüssigkeit um die Milz herum
42
Milzruptur – klinisches Beispiel
CT Abdomen: Milzruptur und freie Flüssigkeit im Abdomen
43
Milzruptur – klinisches Beispiel
Präparat der rupturierten Milz
44
45
Wichtige Wortstämme im Verdauungssystem (1)
Fachterminus Bedeutung
abdomin/o Bauch
an/o After
append(ik)/o Wurmfortsatz
bil/i chole
Galle
cholangi/o Gallengänge
cholezyst/o Gallenblase
divertikul/o Ausstülpung der Darmwand
enter/o Dünndarm
Fachterminus Bedeutung
gastr/o Magen
hepat/o Leber
ile/o Krummdarm
gastr/o Magen
intestin/o Darm, Eingeweide
jejun/o Leerdarm
kol/o Dickdarm
lapar/o Bauchhöhle
46
Wichtige Wortstämme im Verdauungssystem (2)
Fachterminus Bedeutung
lith/o Stein
or/o Mund
ösophag/o Speiseröhre
pankreat/o Bauchspeicheldrüse
peritone/o Bauchfell
pharyng/o Rachen
prokt/o rekt/o
End-, Mastdarm
sigmoid/o Sigmoideum
Fachterminus Bedeutung
-emesis Erbrechen
-iasis Krankheit, Leiden
-lithiasis Steinleiden
-rrhoe Fluss, fließen
-tripsie Zertrümmerung
47
Wichtige Fachbegriffe im Verdauungssystem (1)
Fachterminus BedeutungAppendizitis Entzündung des
Wurmfortsatzes
Cholangitis Entzündung der Gallengänge
Cholelithiasis Gallensteinleiden
Cholestase Gallenstauung
Cholezystitis Entzündung der Gallenblase
Diarrhoe Durchfall
Divertikel Ausstülpung der Wand eines Hohlorgans
Divertikulitis Entzündung eines Divertikels
Fachterminus BedeutungDivertikulose Auftreten zahlreicher
Divertikel
Hämatemesis Bluterbrechen
Hepatomegalie Lebererkrankung
Hyperemesis übermäßiges und anhaltendes Erbrechen
Proktitis Endzündung des Mastdarms
Adipositas Fettsucht
Anorexia nervosa Magersucht
Aszites „Bauchwassersucht“, Ansammlung von Flüssigkeit in der
48
Wichtige Fachbegriffe im Verdauungssystem (2)
Fachterminus BedeutungBulimie Essstörung mit
„Fressanfällen“ und provoziertem Erbrechen
Hämorrhoiden knotenförmige Erweiterungen der Venen im Bereich des Afters
Hernie Eingeweidebruch
Ikterus Gelbsucht
Ileus Darmverschluss
Kolik krampfartige Schmerzen durch Kontraktionen eines
Fachterminus BedeutungLeberzirrhose bindegewebige
Umwandlung und Schrumpfung der Leber
Morbus Crohn chronische Entzündung vor allem des Dünndarms
Nausea Übelkeit, BrechreizObstipation Verstopfung
Polyp aus der Schleimhaut eines Hohlorgans hervorwachsender Tumor
Ulcus duodeni Zwölffingerdarmge-schwür
Ulcus ventriculi Magengeschwür
Vomitus Erbrechen
49
Wichtige Fachbegriffe im Verdauungssystem (3)
Fachterminus BedeutungCholangio-grafie
Röntgenkontrastdarstellung der Gallengänge
Cholezysto-grafie
Röntgendarstellung der Gallenblase
Laparoskopie „Bauchspiegelung“; Inspektion der Bauchhöhle mit einem Endoskop
Rektoskopie Enddarmspiege-lung
Hämokkult-Test Test zum Nachweis verborgenen Blutes im Stuhl
Fachterminus BedeutungAnastomose spontane oder künstlich
angelegte Verbindung zwischen Hohlorganen, Gefäßen oder Nerven
Appendektomie Entfernung des Wurmfortsatzes
Cholezystekto-mie
Entfernung der Gallenblase
Duodenopan-kreatektomie
Entfernung von Zwölffingerdarm und Bauchspeicheldrüse
Gastroentero-stomie
Anlegen einer künstlichen Verbindung zwischen Magen und Dünndarm
Ileostomie Anlegen einer künstlichen Verbindung zwischen Dünndarm und Bauchwand
Laparotomie operative Eröffnung der Bauchhöhle
50
Wichtige Medikamentengruppen für das Verdauungssystem
Fachterminus Bedeutung
Antazida Pharmaka zu Neutralisierung der Magensäure
Antidiarrhoika Medikamente gegen Durchfall
Antiemetika Mittel gegen Erbrechen
Emetika Brechmittel
Laxantien Abführmittel
Chirurgie der Adipositas - Epidemiologie
jeder 2. Deutsche ist übergewichtig (BMI ≥ 25 kg/m2)
jeder 5. sogar adipös (BMI ≥ 30 kg/m2)
mehr als eine Million erwachsener Deutsche mit morbiderAdipositas (BMI ≥ 40 kg/m2)
51
Chirurgie der Adipositas
Adipositas ist eine Erkrankung (ICD-10: E66.0)
Adipositas geht einher mit:- Diabetes mellitus Typ II- Lipidstoffwechselstörungen- Bluthochdruck (metabolisches Syndrom)- Gallensteinen- bestimmten Krebsarten- GERD (gastroösophagealer Refluxerkrankung)- Fettleber (Steatosis hepatis)- degenerativen Gelenkserkrankungen- obstruktivem Schlafapnoesyndrom- psychiatrischen Erkrankungen
52
Reduktion der Lebenserwartungum 5 – 20 Jahre
Chirurgie der Adipositas - Wirksamkeit
Chirurgie der Adipositas, bariatrische Chirurgie
Wirksamkeit in umfangreichen Metaanalysen nachgewiesen (Evidenz-Level 1a)
hinsichtlich Gewichtsreduktion und Remission von Folgeerkrankungen der konservativen Therapie deutlich überlegen (Evidenz-level 2b)
Senkung der Langzeitletalität um bis zu 40%
53
Chirurgie der Adipositas - Indikation
Indikationsstellung:
National Institute of Health (NIH, 1991):
OP nach Versagen der konservativen Therapie(BMI > 40 kg/m² oder > 35 kg/m² mit Komorbiditäten)
„Versagen“ durch „Erschöpfung“ ersetzt
konservative Therapie erschöpft:Gewichtsreduktion von 10 bis 20 % beim BMI 35 - 40 kg/m²,
10 bis 30 % beim BMI > 40 kg/m²nicht innerhalb von 6 bis 12 Mo. erreicht und gehalten
54
Chirurgie der Adipositas – Erschöpfung konservativer Therapie
Konservative Therapie
- Ernährungsmodifikation Durchhalten einer energiereduzierten Mischkost und einer weiteren
ernährungsmedizinischen Maßnahme (z.B. Formula-Diät)
- Bewegungsmodifikation Durchführung einer Ausdauer- und/oder Kraftausdauersportart mit
mindestens zwei Stunde Umfang pro Woche
- Verhaltensmodifikation Psychotherapie bei Essstörung oder Psychopathologie (Depression)
55
Chirurgie der Adipositas – Indikation (metabolische Chirurgie)
Indikationsstellung (metabolische Chirurgie)
eigenständiges Indikationskriterium
Diabetes mellitus Typ II bei BMI 30 - 35 kg/m2
→ Remissionsrate des Typ II DM 76,8 % (EL 1a)
RCT (Diabetiker mit BMI 30 - 40 kg/m²)Übergewichtsverlust62,5 % (Magenband) vs. 4,3 % (konservativ)vollständige Rückbildung des Diabetes73% (Magenband) vs. 13% (konservativ)
56
Dixon JB, O’Brien PE, Playfair J, et al.: Adjustable gastric banding and conventional therapy for type 2 diabetes: a randomized controlled trial. JAMA 2008; 299: 316–23.
Chirurgie der Adipositas – Verfahren und Wirkmechanismen
57
Verfahren- Magenband- Magenbypass- Schlauchmagen- biliopankreatische Diversion (BPD) mit Duodenal-Switch
Wirkmechanismen- Restriktion Einschränkung der Nahrungszufuhr durch Verkleinerung des
Magenreservoirs- Malabsorption Einschränkung der Nahrungszufuhr durch späte Vermischung der
Verdauungssäfte mit der Nahrung
Chirurgie der Adipositas – Verfahren und Wirkmechanismen
58
Magenband
Der Magen wird durch ein verstellbares Magenband in einen kleinen Vormagen(Pouch) und einen größeren Restmagen getrennt.
Übergewichtsverlust: 48%
DM Remission: 57%
Runkel et al. Clinical practice guideline: Bariatric surgery. Dtsch Arztebl Int 2011; 108(20): 0341–6
Chirurgie der Adipositas – Verfahren und Wirkmechanismen
59
Roux-Y-Magenbypass
Der Magen wird wenige Zentimeterunterhalb des Mageneingangsabgesetzt.Das Jejunum wird durchtrennt und mitseinem aboralen Ende mit dem kleinenMagenpouch verbunden.Nach circa 150 cm wird das andereDünndarmende an die hochgezogeneSchlinge genäht.
Wirkprinzip:„Restriktion“ mit zusätzlicher„malabsorptiver Komponente“.
Übergewichtsverlust: 62%
DM Remission: 80%
Runkel et al. Clinical practice guideline: Bariatric surgery. Dtsch Arztebl Int 2011; 108(20): 0341–6
Chirurgie der Adipositas – Verfahren und Wirkmechanismen
60
Schlauchmagen-Operation (Sleeve-Gastrektomie)Mehr als 80 % des Magens werdenreseziert.Der Restmagen ist tubularisiertmit einem Füllungsvolumen vonweniger als 100 mL.
Wirkprinzip:„Restriktion“und hormonelle Mechanismen.
Übergewichtsverlust:neues Verfahren,vergleichbar mit Magenbypass
DM Remission: 66%
Runkel et al. Clinical practice guideline: Bariatric surgery. Dtsch Arztebl Int 2011; 108(20): 0341–6
Chirurgie der Adipositas – Verfahren und Wirkmechanismen
61
Biliopankreatische Diversion (BPD)mit Duodenalswitch (DS)Zunächst Magenverkleinerung analogder Schlauchmagen-Operation.Dann Durchtrennen des Duodenumspostpylorisch und des Jejunums250 cm vor der Ileozökalklappe undAnastomose mit dem Duodenum.Das andere Ende wird 100 cm vor derIleozökalklappe mit dem Ileumverbunden.
Wirkprinzip:Kombination aus „Restriktion“und erheblicher „Malabsorption“.
Übergewichtsverlust: 70%
DM Remission: 95%
Runkel et al. Clinical practice guideline: Bariatric surgery. Dtsch Arztebl Int 2011; 108(20): 0341–6
Chirurgie der Adipositas – Zahlen
62
weltweit +761% innerhalb von 10 Jahren
Adipositasoperationen (Jahr 2008):
- weltweit 344.221- Nordamerika 220.000- Frankreich 13.722- Belgien 8.700- Großbritannien 6.000- Spanien 6.000- Italien 4.842- Holland 3.500- Griechenland 2.875- Deutschland 2.117- Dänemark 2.004- Österreich 1.741
Herz-Kreislauf
64
Das Herz ist ca. 300 g schwer und funktionell wie anatomisch in zwei Hälften geteilt
Muskuläres Hohlorgan mit einem durchschnittlichen Gewicht von 300 g
Herzseptum (Septum cardiale) teilt Herz in linkes und rechtes Herz
Linke Herzhälfte- Atrium sinistrum (linker Vorhof)- Ventriculus sinister (linke Kammer)
Rechte Herzhälfte- Atrium dextrum (rechter Vorhof)- Ventriculus dexter (rechte Kammer)
65
Das Herz hat vier Klappen, die zwischen Vorhöfen und Herzkammer bzw. Herzkammer und Schlagadern liegen
Herzklappen (Valvae cordis)
2 Klappen zwischen Vorhof undHerzkammer (Atrio-Ventrikular-Klappen(AV-Klappen))- rechts Trikuspidalklappe- links Mitralklappe
2 Klappen zwischen Herzkammer undSchlagadern- links Aortenklappe (Valva aortae)
zwischen linker Herzkammer und Aorta- rechts Pulmonalklappe (Valva trunci
pulmonalis) zwischen rechter Kammerund Lungenschlagader
66
Mitralstenose und Aorteninsuffizienz sind die häufigsten Herzklappenerkrankungen
Erkrankungen der Herzklappen
Klappenstenosen- Verengung der Klappen, die zur Kompensation einen erhöhten
Druck des Herzens erfordern- Aortenstenose (Verengung der Aortenklappe)- Mitralstenose (Verengung der Mitralklappe)
Klappeninsuffizienzen- Unvollständiger Schluß der Klappen mit Rückfluss von Blut
(„Pendelblut“) mit Mehrarbeit des Herzmuskels- Aorteninsuffizienz (Verschluss)schwäche der Aortenklappe- Mitralinsuffizienz (Verschluss)schwäche der Mitralklappe
2/3 aller Klappenfehler sind Mitralstenosen gefolgt vonAorteninsuffizienzen
Häufigste Ursache: rheumatisches Fieber (β-hämolysierendeStreptokokken der Gruppe A
67
Die Wortstämme für das Herz sind „–kard“ bzw. „–cor “
Aufbau des Herzens
Vier Gewebsschichten1. Endokard (Herzinnenhaut)2. Myokard (Herzmuskel)3. Epikard (Herzaußenhaut)4. Perikard (Herzbeutel)
Präfixe- endo- = innen- epi- = auf, oberhalb
Wortstamm- -kard = Herz
-cor
68
Die Herztöne entstehen im Zusammenhang mit der normalen Kontraktion des Herzens – Herzgeräusche sind dagegen „pathologisch“
Kammerzyklen des Herzens Systole (Zusammenziehen)
- Anspannungsphase – alle Klappensind geschlossen
- Austreibungsphase –Taschenklappen öffnen sich undwerden gegen Ende wiedergeschlossen
Diastole (Auseinanderweichen)- Entspannungsphase – alle Klappen
sind geschlossen- Füllungsphase – Segelklappen
öffnen sich und werden gegen Endewieder geschlossen
Herztöne 1. Herzton – Anspannungston in der
Anspannungsphase der Systole 2. Herzton – Klappenton am Ende der
Systole durch „Zuschlagen“ der Aortenund Pulmonalklappe
69
Kardiomyopathien sind Erkrankungen, die nicht aufgrund von Druckbelastung oder Durchblutungsstörung auftreten
Fachterminus BedeutungKardio/myo/ pathien Herz/Muskel/Erkrankungen
nicht durch eine Druckbelastung (z.B. Hypertonie) oder Durchblutungsstörung verursacht sind
Endokarditis Entzündung der Herzinnenhaut
Myokarditis Entzündung des Herzmuskels
Epikarditis Entzündung des Herzaußenhaut
Perikarditis Entzündung des Herzbeutels verhindert die Ausdehnung des Herzens während
der Diastole
70
Die koronare Herzkrankheit („KHK“) ist eine Volkskrankheit deren Ursachen Verengungen der Herzkrangefäße sind
Koronare Herzkrankheit (KHK)
Ätiologie / Ursache ist Verengung derHerzkranzgefäße (Koronarstenose) durchArteriosklerose (Arterienverkalkung) mitnachfolgender Durchblutungsstörung desHerzmuskels
Symptome der KHK sind- Angina pectoris (Brustenge)- Herzinsuffizienz- Herzrhythmusstörungen- Herzinfarkt (Plötzlicher Herztod)
71
Herzinsuffizienz ist das Unvermögen des Herzens, das aus den Venen anströmende Blut vollständig ins Arteriensystem weiterzubefördern
Allgemeine Symptome
Eingeschränkte Leistungsfähigkeit
Dyspnoe (Atemnot) beimTreppensteigen
Herzdilatation (Erweiterung desHerzens)
Tachykardie
Herzrhythmusstörungen
Formen
Kompensierte Herzinsuffizienz –Pumpleistung des Herzens wird nochaufrechterhalten
Dekompensierte Herzinsuffizienz –Unzureichende Pumpleistung mitSymptomatik auch im Ruhezustand
HerzinsuffizienzRechtsherzinsuffizienz – Linksherzinsuffizienz
72
Symptome der Rechtsherzinsuffizienz sind Zeichen der Rückstauung von Blut im venösen System
Rechtsherzinsuffizienz
Überlastung des rechten Ventrikels mit Blutrückstau insvenöse System des Körperkreislaufs und Austritt vonBlutflüssigkeit ins Gewebe
Ursache ist meist die Widerstandserhöhung imLungenkreislauf durch Lungenembolie oder chronischeLungenerkrankungen
Symptome sind Zeichen eines Blutrückstaus im Körper wiez.B.- Prä/tibi/ale Ödeme Wasseransammlung am Schienbein- Halsvenenstauung- Beinödeme („Wasser in den Beinen“)- Leberstauung- Magenvenenstauung- Nykturie (nächtliches Wasserlassen)
73
Symptome der Linksherzinsuffizienz sind Zeichen des Blutrückstaus in der Lunge
Linksherzinsuffizienz
Überbelastung des linken Ventrikels mit Rückstau in die Lunge
Ursachen sind Herzinfarkte, Klappenfehler oder auch eineHypertonie
Symptome sind Zeichen eines Blutrückstaus in den Lungenwie z.B.- Atemnot (Dyspnoe) bei Belastung- Zyanose (Blaufärbung der Haut und Schleimhaut)- Lungenödem (Wasserlunge) mit Rasselgeräuschen und
Husten- Schwäche und Ermüdbarkeit
74
Der Herzinfarkt ist durch den vollständigen Verschluss zumindest einer Koronararterie mit Untergang von Herzmuskel gekennzeichnet
Herzinfarkt
Myokardinfarkt – Gewebeuntergang desHerzmuskels durch einen Durchblutungsstopp(infarcire (lat.) = hineinstopfen) infolge vonSauerstoffmangel (Hypoxie) durch Verschluss einerKoronararterie
Ischämie – Blutleere, Minderdurchblutung (ischein(gr.) = zurückhalten, hemmen)
Myokardnekrose – Gewebeuntergang desHerzmuskels
Myo/kard/fibr/ose (Muskel/Herz/Faser/krankhafterZustand) – Ersetzen des abgestorbenenHerzmuskels durch faserreiches Bindegewebe(„Narbe“)
75
Übersicht Herzrhythmusstörungen
Fachterminus Bedeutung
Arrhythmie unregelmäßiger Herzschlag
Tachyarrhytmie schneller, unregelmäßiger Herzschlag
Bradyarrhytmie langsamer, unregelmäßiger Herzschlag
Tachykardie beschleunigter Herzschlag (Herzrasen)
Bradykardie Verlangsamung des Herzschlags
Extrasystolen Herzschlag außerhalb des regulären Grundrhythmus (Herzstolpern)
Flattern vereinzelte koordinierte Herzaktionen
Flimmern unkoordinierte Herzmuskelaktionen ohne Auswurfleistung (kurzschlussartige Dauererregung), funktionell Herzstillstand
76
Wichtige Wortstämme und Präfixe „Herz-Kreislauf“
Wortstamm Bedeutungatri/o Herzvorhof
kardi/o Herz
koronar/o Herzkranzgefäße
pektor/o Brust
rhythm/o Rhythmus
Ventrikul/o Kammer
atri/o Herzvorhof
kardi/o Herz
Präfix Bedeutungbrady- langsam
endo- innen, innerhalb
peri- um....herum
tachy- schnell
77
Wichtige Fachbegriffe „Herz“ (1)
Fachterminus BedeutungBypass-Operation Umgehung eines
Gefäßverschlusses mittels Gefäßbrücke oder Gefäßprothese
Herzschrittmacher Impulsgeber zur Elektrostimulation der Herztätigkeit
Intravaskulärer Stent
Prothese zur Behandlung von Gefäßstenosen
Kardiopulmonale Reanimation
Wiederbelebungsmaß-nahmen bei Herz-Kreislauf- Stillstand
Perkutane transluminale Koro-narangioplastie (PTCA)
Aufdehnung von verengten Herzkranz-gefäßen mit Ballon-Kathetern
Fachterminus BedeutungAngiografie Röntgenkontrastdar-
stellung von Blutge-fäßen
Echokardiografie Ultraschall-Untersuchung des Herzens
Elektrokardiografie (EKG)
Aufzeichnungen der elektrischen Aktivität des Herzmuskels als Kurve
Belastungs-EKG Aufzeichnung der elektrischen Aktivität des Herzens vor, während und nach definierter Belastung
Koronarangiografie Röntgenkontrastdar-stellung der Herz-kranzgefäße
78
Wichtige Fachbegriffe „Herz“ (2)
Fachterminus Bedeutung
Doppler-Sonografie Ultraschall-Untersuchung z.B. der Blutgefäße zur Diagnostik von Gefäßerkrankungen
Katheterisierung des Herzens
Einführung eines röhrenförmiges Instrument (Katheters) ins Herz über ein peripheres Blutgefäß zur Diagnostik von Herzerkrankungen
Aortendissektion – klinischer Fall
79