Meier Stadtcheck WORMS

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32 // MEIER 06–10 MEIER STADT-CHECK / / WORMS Das Delta ist nicht nur Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg. Der MEIER-Stadt-Check verrät, was sonst noch so abgeht – diesmal im Fokus: Worms, die viertgrößte Stadt in der Metropolregion. Mehr als der Dom Worms ist eine der traditionsreichsten Städte der Region. Schon die Burgunder rund um Siegfried sollen hier der Sage nach residiert ha- ben, obwohl die hiesigen Archäologen dafür keinen Beweis haben und sie deshalb gerne tot geschwiegen werden. Das, was sich heute Me- tropolregion Rhein-Neckar nennt, gehörte im Mittelalter zum großen Teil dem Wormser Bi- schof. Noch heute stehen schöne alte Kirchen der Romanik, allen voran der Dom, der norma- lerweise jedes Jahr Open-air-Kulisse der Nibe- lungenfestspiele ist. Die deutschen Könige und Kaiser hielten einst ihre Reichstage mit Vorlie- be in Worms ab und zitierten u.a. den reniten- ten Martin Luther an den Rhein. Heute erin- nert das weltweit größte Luther-Denkmal an dieses Ereignis. Weltberühmt sind auch die jü- dischen Stätten wie der Judenfriedhof, der größte und schönste Europas. Doch die großen Zeiten sind lange vorbei. Nach den Zerstörungen durch den Zweiten Weltkriegs und die Nachkriegszeit hat sich die alte Kaiserresidenz in eine Arbeiterstadt mit hohen Soziallasten verwandelt. Anders als Speyer, das unter Helmut Kohl als Ausflugsziel für Staatsgäste fein saniert wurde, präsentiert sich Worms heute eher als morbide Schönheit. Dem zum Trotz versuchen die Zeitgenossen, das etwas dunkle Image zu bekämpfen, mehr Touristen anzulocken und den eigenen Bür- gern mehr Lebensqualität zu bieten. Highlight dieser Bemühungen sind sicherlich die Nibe- lungenfestspiele, die heuer allerdings wegen Geldmangel eher klein gefahren werden. Daneben gilt das Festival „Jazz and Joy“ im Sommer als überregional bekannte Attraktion, vom Wormser Backfischfest einmal ganz abge- sehen. Zur Zeit wird ein neues Kultur-und Ta- gungszentrum gebaut, das hoffen lässt. Alle paar Jahre findet außerdem die „Blickachse“ als große Skulpturen-Ausstellung statt. Das Kunsthaus Heylshof überrascht mit unerwar- tet schönen Schätzen, das Nibelungenmuse- um an der alten Stadtmauer mit einer tollen Multimedia-Show. Ein noch junger Kunstver- ein und eine seit drei Jahren stattfindende Kul- turnacht beleben die Szene. Wer Worms besuchen will, sollte sich schon einen ganzen Tag Zeit nehmen, der Gang durch 2000 Jahre Geschichte lohnt sich auf je- den Fall. Auch gibt es trotz aller Vorurteile vie- le poetische Ecken, hübsche Plätze und nette Cafés. Das Angebot für junge Leute ist eher überschaubar, doch man kann die Stadt bei warmem Wetter durchaus sehr genießen: am Rhein im „Fürst“, einem umgebauten Fluss- Schwimmbad, im Herrnsheimer Schlosspark oder auf dem Marktplatz in der Eisdiele Vani- ni, dem vielleicht friedlichsten Plätzchen in dieser von der Geschichte so gebeutelten Stadt. dietmar schuth / foto: rudolf uhrig Frisches Theater und 2000 Jahre Geschichte: die Nibelungenfest- spiele vorm Nordportal des Doms. Stadt-Check im nächsten MEIER: NEUSTADT meier STADT-CHECK // Worms

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meier STADT-check // wormS

Das Delta ist nicht nur Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg. Der MEIER-Stadt-Check verrät, was sonst noch so abgeht – diesmal im Fokus: Worms, die viertgrößte Stadt in der Metropolregion.

Mehr als der DomWorms ist eine der traditionsreichsten Städte der Region. Schon die Burgunder rund um Siegfried sollen hier der Sage nach residiert ha-ben, obwohl die hiesigen Archäologen dafür keinen Beweis haben und sie deshalb gerne tot geschwiegen werden. Das, was sich heute Me-tropolregion Rhein-Neckar nennt, gehörte im Mittelalter zum großen Teil dem Wormser Bi-schof. Noch heute stehen schöne alte Kirchen der Romanik, allen voran der Dom, der norma-lerweise jedes Jahr Open-air-Kulisse der Nibe-lungenfestspiele ist. Die deutschen Könige und Kaiser hielten einst ihre Reichstage mit Vorlie-be in Worms ab und zitierten u.a. den reniten-ten Martin Luther an den Rhein. Heute erin-nert das weltweit größte Luther-Denkmal an dieses Ereignis. Weltberühmt sind auch die jü-dischen Stätten wie der Judenfriedhof, der größte und schönste Europas.

Doch die großen Zeiten sind lange vorbei. Nach den Zerstörungen durch den Zweiten Weltkriegs und die Nachkriegszeit hat sich die

alte Kaiserresidenz in eine Arbeiterstadt mit hohen Soziallasten verwandelt. Anders als Speyer, das unter Helmut Kohl als Ausflugsziel für Staatsgäste fein saniert wurde, präsentiert sich Worms heute eher als morbide Schönheit. Dem zum Trotz versuchen die Zeitgenossen, das etwas dunkle Image zu bekämpfen, mehr Touristen anzulocken und den eigenen Bür-gern mehr Lebensqualität zu bieten. Highlight dieser Bemühungen sind sicherlich die Nibe-lungenfestspiele, die heuer allerdings wegen Geldmangel eher klein gefahren werden.

Daneben gilt das Festival „Jazz and Joy“ im Sommer als überregional bekannte Attraktion, vom Wormser Backfischfest einmal ganz abge-sehen. Zur Zeit wird ein neues Kultur-und Ta-gungszentrum gebaut, das hoffen lässt. Alle paar Jahre findet außerdem die „Blickachse“ als große Skulpturen-Ausstellung statt. Das Kunsthaus Heylshof überrascht mit unerwar-tet schönen Schätzen, das Nibelungenmuse-um an der alten Stadtmauer mit einer tollen

Multimedia-Show. Ein noch junger Kunstver-ein und eine seit drei Jahren stattfindende Kul-turnacht beleben die Szene.

Wer Worms besuchen will, sollte sich schon einen ganzen Tag Zeit nehmen, der Gang durch 2000 Jahre Geschichte lohnt sich auf je-den Fall. Auch gibt es trotz aller Vorurteile vie-le poetische Ecken, hübsche Plätze und nette Cafés. Das Angebot für junge Leute ist eher überschaubar, doch man kann die Stadt bei warmem Wetter durchaus sehr genießen: am Rhein im „Fürst“, einem umgebauten Fluss-Schwimmbad, im Herrnsheimer Schlosspark oder auf dem Marktplatz in der Eisdiele Vani-ni, dem vielleicht friedlichsten Plätzchen in dieser von der Geschichte so gebeutelten Stadt. dietmar schuth / foto: rudolf uhrig

Frisches Theater und 2000 Jahre Geschichte: die Nibelungenfest-spiele vorm Nordportal des Doms.

Stadt-Check im nächsten MEIER: NEuStadt

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Fünf gute Gründe ... Worms zu lieben

4. das RheinuferStadt, Land, FlussWorms kann auch ganz leicht und gegenwärtig sein. Wenn man von der Innenstadt aus erstmal die berüchtigte B 9 hinter sich gelassen hat und je näher man dem Rhein kommt, desto höher steigt der Spaß-, wenn nicht gar Wohl-fühlfaktor. Denn dort warten natürlich Natur, das Backfisch-fest, das Hagen-Bräu und der „Fürst“.

Am besten: vom Hagen-Bräu aus in den Rhein gucken – oder auch Fußball beim Public Viewing

1. dom & kirchendie Geschichte lebtKnapp tausend Jahre kann man im Dom St. Peter schnup-pern. Und schön kühl ist es da. Grund genug, vor allem im Sommer mal wieder durch das mächtige Portal zu treten. Darüber sollten die vielen sakralen Preziosen in Worms nicht vergessen werden: vom idyllischen Andreasstift bis zur rebenumrankten Liebfrauenkirche.

Am besten: vom Café Vanini am Marktplatz aus in Richtung Dom gucken

5. der tiergarten Wo der Wolf tanztKlar, der Wormser Tiergarten ist längst nicht der einzige im Delta, aber ein sehr eindrucksvoller und schöner. 1972 ge-gründet, gibt es in dem Fünf-Hektar-Zoo im Naherholungs-gebiet Bürgerweide mit seinen rund 400 Tieren seit drei Jahren sogar Wölfe zu bestaunen – nebst Schaubauernhof, Exotenhaus und vielen fantasievollen Spezialaktionen des überaus engagierten Freundeskreises.

Am besten: die Wölfe nicht ärgern iw

2. das NibelungenmuseumSiegfried & Co.Den Dichter des Nibelungenliedes kennt man immer noch nicht. Aber die Stimme, die den Besucher durch die span-nend inszenierten Räume in der alten Stadtmauer geleitet, die kennt man durchaus: Es ist Mario Adorf, der die Besu-cher akustisch durch die multimedialen Inszenierungen in Sehturm, Hörturm und Mythenlabor führt.

Am besten: an einem Hundstag die ganze Familie ein-gepackt und Geschichte schnuppern

3. der Jüdische FriedhofGegen das VergessenNoch einmal: Fast tausend Jahre alt ist der jüdische Fried-hof in Worms, der „heilige Sand“ ganz nah am Dom – und ist damit der älteste in ganz Europa. Aber reißerische Super-lative verbieten sich angesichts der Verbrechen gegen das jüdische Volk. Hier wird man im besten Fall ganz demütig – gegenüber dem Leben, dem Universum oder welchem Gott auch immer.

Am besten: meditieren

ZAhleN & FAkTeN

Der Name der altehrwürdigen Stadt hat nichts mit Würmern oder Lind-würmern zu tun, auch wenn eine al-te Stadtsage von einem Drachentö-ter erzählt. Nein, der Name geht auf das keltische „Borbetomagnus“ zu-rück, das vom rheinhessischen Volksmund zu „Worms“ vernuschelt aus dem „B“ ein „W“ werden ließ. Die Römer kamen und gingen im 4. Jahr-hundert, in fränkischer Zeit wird Worms zur Winterresidenz Karls des Großen. Unter den Saliern im 11. Jahrhundert erhebt es sich zu einer der wichtigsten Städte im Reich. 1076 findet hier der berühmte Reichstag statt, auf dem sich Kaiser Heinrich IV. mit dem Papst anlegt, um alsbald auf Knien nach Canossa zu rutschen. Die jüdische Gemeinde ist neben Speyer und Mainz die be-deutendste im ganzen askenasi-schen Judentum, das Grab des hier einst tätigen Gelehrten Raschi wird heute noch von orthodoxen Juden aus aller Welt besucht. 1122 wird im Wormser Konkordat der Streit zwischen Kaiser und Papst beige-legt. 1181 ist der Dom St. Peter vollendet. 1184 erhebt Kaiser Friedrich Barbarossa Worms zur frei-en Reichsstadt. 1495 findet unter Kaiser Maximilian erneut ein wichti-ger Reichstag statt, doch Worms ver-liert ab dem 15. Jahrhundert allmäh-lich seine politische Bedeutung. 1521 widerruft Martin Luther sei-ne Thesen in Worms nicht. Die Stadt wird protestantisch, nur der Bischof bleibt katholisch. 1689 wird die Stadt im Pfälzischen Erbfolgekrieg von Franzosen zerstört und 1792 bis 1814 von Frankreich annek-tiert. Nach dem Wiener Kongress fällt Worms an das Großherzogtum Hessen. Das 19. Jahrhundert schenkt der Stadt eine zweite Blüte: Worms wird Standort einer bedeu-tenden Lederindustrie, der Lederba-ron von Heyl wird zum großen Kunstmäzen. 1945 zerstören Luftangriffe die Stadt fast völlig, die nur notdürftig und modern wieder aufgebaut wird. 1946 fällt die kreisfreie Stadt an das Bundesland Rheinland-Pfalz und zählt heute ca. 82.000 Einwohner. Womit Worms nach Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg die mit Abstand größte Stadt im Delta wäre. dms

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Restaurant Oberdeck/Café FürstBeim sonntäglichen Kapitän‘s Brunch oder abends mit einer feinen Auswahl an Rhein-Tapas fühlt man sich im Café Fürst auf dem Rhein fast wie in einem mediterranen Yachthafen. Küchen-chef Jens Lemberg serviert im Restaurant Ober-

deck wechselnde Menüs. Floßhafenstr. 7a, 06241 9723924, fuerst-worms.de, Restaurant Oberdeck: Mo bis Sa 18 – 23 Uhr, Café Fürst: Mo bis Sa 11.30 –14 & 18 – 23, So 11 – 18 Uhr

Essen & trinkendarlings der Redaktion

Café GinkgoOb auf der Terrasse oder im Innenbereich, das Café Ginkgo bleibt seinem Motto treu: In jahr-hundertealter asiatischer Tradition spendet das Blatt des Ginkgobaumes sanfte Entspannung und frische Lebenskraft. Draußen kann man

unter einem weißen Sonnensegel die Seele baumeln lassen, drinnen entspannt man auf Ledersofas. Vom Frühstück über Lunchangebote reicht die Auswahl bis hin zu feinen Weinen. Café Ginkgo, Von Steuben Str. 13, 06241 2002074, ginkgo-worms.de, Mo bis Fr 8 – 20, Sa & So 9 – 20 Uhr

Café GinkgoOb auf der Terrasse oder im Innenbereich, das Café Ginkgo bleibt seinem Motto treu: In jahr-hundertealter asiatischer Tradition spendet das Blatt des Ginkgobaumes sanfte Entspannung und frische Lebenskraft. Draußen kann man

unter einem weißen Sonnensegel die Seele baumeln lassen,

unikatIn einer mittelalterlichen Seitenstraße befindet sich das soge-nannte Eulenhaus, ein altes Fachwerkgebäude, stilvoll reno-viert, mit Kamin und wunderschönen alten Holztischen. Inhabe-rin Ulrike Bickel bietet ihren Gästen einen Ausflug in die Weinre-gion Rheinhessens und reicht dazu wöchentlich drei unter-schiedliche Gerichte. Im Sommer bietet ein hübscher Innenhof Platz für das Credo des Unikats: für den Genuss des Augenblicks.

Unikat, Rheinstr. 13, 06241 306861, unikat-worms.de, Mi bis Fr 18 – 22 Uhr law/jus

Strandbar 443Worms liegt am 443. Rheinkilometer und der ist sehr karibisch. Wer seinen Fuß zwischen Hagen-denkmal und den alten Platanen auf den Sand der Strandbar 443 setzt, spart sich nämlich den Urlaub. Schließlich gibt es hier Karibikstrände,

tropische Cocktails und Sonnenuntergänge unter Palmen.Strandbar 443, Am Rhein 9, 06241 2027953, strandbar443.de, Mo bis Do 15 – 1, Fr 14 – 1, Sa 10 – 1, So & Fe 10 – 24 Uhr

Coffails Coffails: Hinter dem Namen verbirgt sich eine kleine, aber feine Kombination aus Kaffee- und Cocktailbar. Hier schlürfen tags-über Endzwanziger und Latte-Macchiatto-Mamas Kaffee. Am Spätnachmittag lassen Wormser auf puristischen Holz-Hockern die Beine baumeln und, mit einem Cocktail in der Hand, Shop-pingtage ausklingen. Egal, ob drinnen oder draußen, abseits vom Alltagstrubel mit Blick auf die alte Kämmererstraße er-scheint einem das Leben gleich entspannter als zuvor.

Coffails, Kämmererstr. 22, Mo bis So 9 – 19 Uhr

Restaurant Oberdeck/Café FürstBeim sonntäglichen Kapitän‘s Brunch oder abends mit einer feinen Auswahl an Rhein-Tapas fühlt man sich im Café Fürst auf dem Rhein fast wie in einem mediterranen Yachthafen. Küchen-chef Jens Lemberg serviert im Restaurant Ober-

deck wechselnde Menüs.

Strandbar 443Worms liegt am 443. Rheinkilometer und der ist sehr karibisch. Wer seinen Fuß zwischen Hagen-denkmal und den alten Platanen auf den Sand der Strandbar 443 setzt, spart sich nämlich den Urlaub. Schließlich gibt es hier Karibikstrände,

tropische Cocktails und Sonnenuntergänge unter Palmen.

meierLEBEN IM dELta //

„Ich freue mich auf den Sommer auf den Rheinterrassen.“ Bülent Ceylan, Mannheimer Come dian

188 weitere Gründe, sich auf den Sommer zu freuen, gibt es diesen Monat in SuMMERtIME und noch 30 mehr auf meier-online.de/summertime

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Volles ProgrammDas Beste im Juni

Worms: Jazz & JoyZum Geburtstag nur das Beste. Seit 20 Jahren gibt es das Freiluft-Festival in der Domstadt nun schon, und puristische Stimmen, die sich über mangelnden Hardcore-Jazz beschweren, sind längst verstummt. Ein bisschen Namedropping

gefällig? Mit dabei sind diesmal Nena, Stefanie Heinzmann, Tom Gaebel (Foto), Marianne Rosenberg, Katharina Franck, Pohl-mann, Jan Josef Liefers, The Baseballs, Al Di Meolas und Fred Frith’. Die Karte für alles außer Nena kostet 18 Euro.

4. bis 6.6. Innenstadt (siehe S. 38)

Worms: Jazz & JoyZum Geburtstag nur das Beste. Seit 20 Jahren gibt es das Freiluft-Festival in der Domstadt nun schon, und puristische Stimmen, die sich über mangelnden Hardcore-Jazz beschweren, sind längst verstummt. Ein bisschen Namedropping

gefällig? Mit dabei sind diesmal Nena, Stefanie Heinzmann, Tom

Wormser KulturnachtZum vierten Mal verwandelt sich die Wormser Ci-ty in ein Mekka für Kultur(en) aller Art. Nibelun-genmuseum, Andreasstift und Heylshof sind of-fen, ebenso die Kirchen, und unter hoffentlich sternenübersätem Himmel tummeln sich die

Acts im Heylshof-Park, Valckenberghof, Rathausinnenhof, auf dem Markt- bzw. Weckerlingplatz und im Synagogengarten. Ge-boten wird Vielfalt: von DSDS-Küken Benny Kiekhäben über Le Vieux Carré Jazz Band, die Mezzosopranistin Julia Oesch bis zur Nibelungenbigband. Ein Ticket für alles gibt’s ab 7 Euro.

19.6. Innenstadt, 19 bis 1 Uhr

Wormser KulturnachtZum vierten Mal verwandelt sich die Wormser Ci-ty in ein Mekka für Kultur(en) aller Art. Nibelun-genmuseum, Andreasstift und Heylshof sind of-fen, ebenso die Kirchen, und unter hoffentlich sternenübersätem Himmel tummeln sich die

Acts im Heylshof-Park, Valckenberghof, Rathausinnenhof, auf

„Animal Art“ im KunstvereinIn seinen neuen Räumen in der Renzstraße setzt der Wormser Kunstverein die Reihe seiner überaus pfiffig kuratierten Ausstellungen fort. Unter dem Titel „Animal Art“ wurden zehn zeitge-nössische Künstlerinnen und Künstler aus

ganz Deutschland eingeladen, sich dem uralten Thema zu wid-men. Tiere standen schließlich schon in prähistorischer Zeit den Malern Modell, wurden auf Jahrmärkten bestaunt oder belustig-ten feudale Höfe der Barockzeit, bis die Romantik die Tierliebe erfand. Mal gespannt, wie das die Zeitgenossen sehen.

20.6. bis 18.7. Kunstverein Renzstraße 7-9Eröffnung: 19.6., 19 Uhr

„Animal Art“ im KunstvereinIn seinen neuen Räumen in der Renzstraße setzt der Wormser Kunstverein die Reihe seiner überaus pfiffig kuratierten Ausstellungen fort. Unter dem Titel „Animal Art“ wurden zehn zeitge-nössische Künstlerinnen und Künstler aus

ganz Deutschland eingeladen, sich dem uralten Thema zu wid-

Mehr Highlights im JuniArt & Jazz, Schauraum, Zornstraße, 3. bis 13.6.Sommerfest, Tiergarten, 5. & 6.6.Public WM-Viewing, Marktplatz, ab 11.6. bis 11.7.Projekttag Biodiversität, Rathaus, 25.6.Rheinperlenfest, Kiesplatz, Rheinuferstraße, 25. bis 27.6.

Noch mehr HighlightsNibelungen-Festspiele, Domplatz, 16.7. bis 1.8.Alfred Hrdlicka, Ausstellung Heylshof, ab 18.7.Wormser Backfischfest, Festplatz, 28.8. bis 5.9.Jüdische Kulturtage, 5. bis 10.9.Nibelungenlauf, Festplatz, 12.9.Drachenfest mit Weindorf, Marktplatz, 24. bis 25.9.Wormser Rocknacht, Haus der Jugend/Kanal 70, NovemberWormser Weinmesse, EWR-Turbinenhalle, 6. bis 7.11.Wormser Weihnachtsmarkt, Obermarkt, 23.11. bis 23.12. iw

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NIBELUNGEN FESTSPIELE WORMS 2010

16. Juli – 1. August 2010

www.nibelungenfestspiele.de

TEUFEL, GOTT UND KAISERImprovisationen über eine Zeit, in der das Nibelungenlied entstand

Tickets: 01805 - 33 71 71(0,14 B/Min. aus dem dt. Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 B/Min.)

Intendant: Dieter Wedel

Meret Becker

Heinz HoenigDirk Bach

Peter Striebeck

Anouschka Renzi

Roland Renner

u.v.a.

MEIER STADT-CHECK NEUSTADTIn der Juli-Ausgabe von MEIER.

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meierLEBEN IM DELTA //

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meier STADT-CHeCK // WOrmS

Shopping-TippsSchöner einkaufenChamäleonEin Paradies für Shopping-Addicts und LIebhaber von schickem, ausgefallenen Schmuck und Accessoires von Konplott, Ring Ding oder Hultquist. Außerdem heißt der Chamäleon-Shop nicht umsonst Chamäleon-Shop: Er ist nämlich auch Anlaufstelle für alle, die auf die quietschebunten Haushaltsartikel der französi-schen Kultmarke Pylones stehen. Wie wäre es also endlich mal mit einem geblümten Toaster?

Kämmererstr. 54, Worms, 06241 592516, Mo bis Fr 10 – 13.30 & 14.30 – 18.30, Sa 10 – 14.30 Uhr

Star RegionWorms lockt nicht nur Touris an. Auch Köstlich-keiten aus der Partnerstadt Parma finden ihren Weg hierher, zum Beispiel in die Regale von Flo-rian Geiperts Feinkostladen. Neben Parma-schinken finden Genießer dort auch Weine aus

dem Rest Italiens sowie Rheinhessen, Pasta, Antipasti und wei-tere Leckereien. Pfälzer dolce vita eben.

Kämmererstr. 60, 06241 269796, Mo bis Fr 10 –18.30, Sa 10 – 16 Uhr und nach Vereinbarung jus/law

Chocolaterie HolzderberBeim Betreten der Chocolaterie Holzderber schlagen nicht nur Kinderherzen höher. In dem familiengeführten Schokoladen-Himmelreich duftet es nach edlem Kakao und süßen Kreati-onen wie Erdbeer-Zartbitterschokolade oder Ko-

kos-Mandeln. Für große Schleckmäuler bieten die Holzderbers sogar ein Schokoabo an. Lecker!

Gaustr. 117 – 119, 06241 958510, holzderber.de, Mo bis Fr 9 – 18, Sa 9 – 13 Uhr

Regi ShoesVon kultigen Converse-Chucks bis hin zu ausge-fallenen Björn-Borg-Stiefeln hat Regina Frobese alles in ihren Regalen, wovon Sneaker-Fans träumen. Riesige Auswahl, stylishes Schuhwerk und immer mal wieder ein günstiges Angebot –

was will man mehr? Und wie singt Paolo Nutini doch so schön: „I put some new shoes on and suddenly everything is right.“ Damn right!

Färbergasse 3, 06241 82516, regi-shoes.com,Mo bis Fr 10 – 19, Sa 10 – 18 Uhr

AtriumWer sein Herz gerne an stilvolle Dinge und schönen Schnick-schnack verliert, sollte das Atrium besser nicht ohne mahnen-de Begleitperson betreten. Zum Sortiment gehören hier nämlich Haushalts- und Geschenkartikel genauso wie ausgefallene Tisch-Service und jede Menge originelle Accessoires. Die obere Etage schmückt sich außerdem mit Uhren und individuellem Modeschmuck von Pilgrim, Oozoo, Dyrberg/Kern oder Pandora.

Hafergasse 11, Worms, 06241 82430, Mo bis Fr 10 – 18.30, Sa 9.30 – 18 Uhr

Star RegionWorms lockt nicht nur Touris an. Auch Köstlich-keiten aus der Partnerstadt Parma finden ihren Weg hierher, zum Beispiel in die Regale von Flo-rian Geiperts Feinkostladen. Neben Parma-schinken finden Genießer dort auch Weine aus

dem Rest Italiens sowie Rheinhessen, Pasta, Antipasti und wei-

Chocolaterie HolzderberBeim Betreten der Chocolaterie Holzderber schlagen nicht nur Kinderherzen höher. In dem familiengeführten Schokoladen-Himmelreich duftet es nach edlem Kakao und süßen Kreati-onen wie Erdbeer-Zartbitterschokolade oder Ko-

kos-Mandeln. Für große Schleckmäuler bieten die Holzderbers

Regi ShoesVon kultigen Converse-Chucks bis hin zu ausge-fallenen Björn-Borg-Stiefeln hat Regina Frobese alles in ihren Regalen, wovon Sneaker-Fans träumen. Riesige Auswahl, stylishes Schuhwerk und immer mal wieder ein günstiges Angebot –

was will man mehr? Und wie singt Paolo Nutini doch so schön:

Leute, Orte, KuriosesDas muss man wissenLivemusik & ClubsKrone: von DJs bis zur BlueNite-JazzsessionKanal 70: Nachwuchsbands und lokale GrößenAffenhaus: Musik, KleinkunstDie Kneip: handgemachter RockStrandbar 443: live Reggae, Dub, Hip-Hop, R‘n‘B80‘s Club: alle zwei Wochen Disco Shit

Orte für KulturLincoln-Theater: Kleinkunst, Schauspiel, JazzVolksbühne Worms: AmateurtheaterHaus zur Münze: Konzerte, Lesungen, FilmeSchloss Herrnsheim: Konzerte, LesungenHaus der Jugend: Konzerte, Newcomer-Bands,

Kinder- und Jugendtheater

Außerdem: Nibelungenmuseum, Museum im Andreasstift, Heylshofmuseum, Kunstverein, Jüdisches Museum Raschi-Haus, jede Menge Kirchen und natürlich: der Dom

Eingeborene & ReingerutschteHans Folz (um 1440–1513), MeistersingerFriedrich Gernsheim (1839–1916), KomponistHugo Sinzheimer (1875–1945), JuristRudi Stephan (1887–1915), KomponistAdam Antes (1891–1984), Bildhauer & Grafiker

Josef Fath „Seppl“ (1911–1985), FußballnationalspielerHeinrich Klotz (1935–1999), Gründungsdirektor des ZKMHans Werner Kilz (* 1943), Chefredakteur der SZReginald Dehoff (1947-2006), KleinkunstfürstFlorian Gerster (* 1949), Politiker (SPD)Rudi Kargus (* 1952), deutscher FußballspielerPetra Gerster (* 1955), ModeratorinErwin Ditzner (* 1960), MusikerVolker Lösch (* 1963), „Skandal-Regisseur“André Eisermann (* 1967), SchauspielerNiels Ruf (* 1973), Moderator, Schauspieler, AutorTimo Hildebrand (* 1979), Fußballnationaltorwart

Das WormserSchmerzlich vermisst haben wir das Spiel- und Festhaus. 50er Jahre pur, durchgesessene Ses-sel, schlechte Lüftung, Charme der Nachkriegs-zeit. Als Kultur- und Tagungszentrum wird es am 29. Januar 2011 unter dem Namen „Das Worm-

ser“ auferstehen – frisch saniert und erweitert. Die Namensfin-dung war ein schwieriger Prozess. Glück hatte man insofern, als alle vier Unterabteilungen des Zentrums sächlichen Ge-schlechts sind: „Das Wormser“ … Theater, ... Kulturzentrum, ... Tagungszentrum, ... Lincoln. Wobei sich das duzelige Lincoln Theater, das jetzt drei Jahre als Ausweichquartiert diente, na-türlich am Obermarkt befindet und nicht unterm Dach des alten Festhauses. Egal. So schön „Das Wormser“ auch werden mag – ich werde das alte Spiel- und Festhaus auch weiterhin ganz schön vermissen. iw

Orte für KulturLincoln-Theater:Volksbühne Worms:Haus zur Münze: Schloss Herrnsheim: Haus der Jugend:

Eingeborene & ReingerutschteHans FolzFriedrich GernsheimHugo SinzheimerRudi StephanAdam Antes

Josef Fath „Seppl“

Das WormserSchmerzlich vermisst haben wir das Spiel- und Festhaus. 50er Jahre pur, durchgesessene Ses-sel, schlechte Lüftung, Charme der Nachkriegs-zeit. Als Kultur- und Tagungszentrum wird es am 29. Januar 2011 unter dem Namen „Das Worm-

ser“ auferstehen – frisch saniert und erweitert. Die Namensfin-

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