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Menschen wurden durch das gesellschaftliche Engagement des deutschen Profifußballs in der vergangenen Saison direkt begünstigt – in Projekten oder auch über sonstige Maßnahmen wie Geld- oder Sachspenden. Mit einer Steigerung von rund 40 Prozent gegenüber der Spielzeit 2012/13 entspricht dies deutlich über einemProzentderdeutschenBevölkerung.Rund1,04Mio.Menschenentfallenhierbei auf die 36 Proficlubs.
1.125.000
ENGAGEMENTIN ZAHLEN
der 36 Proficlubs verfügten zum Ende der Saison 2015/16 über eine
eigene Organisationsstruktur für ihr gesellschaftliches Engagement. Das sind drei Clubs mehr als in der Spielzeit 2012/13. Neben Stiftungen bürgerlichen RechtszählenhierzuauchHilfsvereine(e.V.),gemein-nützige GmbHs (gGmbH) oder eigene Abteilungen innerhalb der Clubs.
18
Projekte wurden in der Saison 2015/16 durch den Profifußball unterstützt. Die Clubs der Bundesliga und der 2.Bundesligaengagiertensichinrund380,dieBundesliga-Stiftung setzte sich in mehr als 50 Projekten ein.
450Mehrals
Prozent des Engagements der Profi clubs entfiel auf Kinder und Jugendliche. Bei der Bundesliga-Stiftung und den Spielerstif-
tungen lag der Anteil mit 80 Prozent bzw. 88 Prozent sogar noch höher. In Summe wurden durch die Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga rund 750.000 Kinder und Jugendliche erreicht. Dies entspricht rund 6 Prozent aller Kinder und Jugendlichen bis 18 Jahre in Deutschland.
72
Prozent beträgt das Wachstum der Investitionen des deutschen Profifußballs in sein freiwilliges gesellschaftliches Engagement gegenüber der Ersterhebung zur Saison 2012/13. In der Spielzeit
2015/16wurdenMittelimWertvon28Mio.Euroeingesetzt(Geld,Sachleistungen,Personalressourcen,kommuni-kativeFlächen).21,3Mio.Euroentfielenaufdie36Proficlubs,3,6Mio.EuroaufdieBundesligaStiftungund3,3Mio.Euro auf zehn ausgewählte Stiftungen aktueller oder ehemaliger Bundesliga-Spieler.
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INHALT 3 Einleitung
4 FREIWILLIGES ENGAGEMENT DES PROFIFUSSBALLS 6 Die Studie 12 Kernergebnisse 18 GastbeitragAydanÖzoguz,BeauftragtederBundesregierung fürMigration,FlüchtlingeundIntegration
20 ENGAGEMENT DER BUNDESLIGA-STIFTUNG 22 Entwicklung,Statusquo,Ausblick 30 EinordnungFelixOldenburg, Generalsekretär des Bundesverbands Deutscher Stiftungen
32 ENGAGEMENT DER BUNDESLIGA UND 2. BUNDESLIGA 34 Clubs:Entwicklung,Statusquo,Ausblick 44 EinordnungRenéSchmidpeter,Professorfürinternationale Wirtschaftsethik und CSR an der Cologne Business School 46 Studie der KfW Bankengruppe 48 Erster Engagementbericht der Bundesregierung 50 Spieler:Entwicklung,Statusquo,Ausblick
54 ANSPRECHPARTNER 56 Übersicht Clubs 62 Übersicht Spielerstiftungen
64 Impressum
Die vorliegende Studie zum freiwilligen gesellschaftlichen Engagement des Profifußballs wurde von dem Forschungs- und Beratungsunternehmen Nielsen Sports durchgeführt. Die Autoren der Texte sind Dr. Fabian Hedderich und Manfred Krümmel (beide Nielsen Sports). Die Gastbeiträge stammen von AydanÖzoguz,FelixOldenburgundProf.Dr.RenéSchmidpeter.
Die vorliegende Studie gibt Auskunft über das freiwilli-ge gesellschaftliche Engagement des Profifußballs während der Saison 2015/16. Sie enthält Informationen zum Beitrag, den die Bundesliga-Stiftung, die 36 Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga sowie ausgewählte Stiftungen ehemaliger und aktueller Bundesliga-Spieler zu einer nachhaltigen Entwicklung in Deutschland leisten. Nach der Analyse der Daten aus der Spielzeit 2012/13 ist die vorliegende Studie die zweite Erhebung dieser Art. Über einen Zeitraum von drei Jahren lässt sie somit Rückschlüsse auf die Entwicklung des Einsat-zes zu, den der Profifußball für die Gesellschaft leistet.
Erhoben wurde ausschließlich das freiwillige gesell-schaftliche Engagement der untersuchten Akteure im Sinne von sogenannter „Corporate Citizenship“.Aktivitäten, die maßgeblich durch Regularien vorge-schrieben sind, wie zum Beispiel der Einsatz der Proficlubs in der Fanarbeit, wurden nicht untersucht. Aktivitäten, die potenziell auch kommerziellen Interes-sen dienen, blieben bei der Betrachtung außen vor.
„BEITRAG ZU EINERNACHHALTIGEN ENTWICKLUNGIN DEUTSCHLAND“
EINLEITUNG
3ZWEITE STUDIE ZUM FREIWILLIGEN GESELLSCHAFTLICHEN ENGAGEMENT DES PROFIFUSSBALLS
Die Studie
FREIWILLIGESGESELLSCHAFTLI CHESENGAGEMENT
EINSATZ DES PROFIFUSSBALLS 2015/16
FREIWILLIGESGESELLSCHAFTLI CHESENGAGEMENT
VERANTWORTUNG Die Bundesliga-Stiftung, die 36 Proficlubs und viele
aktuelle und ehemalige Bundesliga-Spieler unterstützen gemeinnützige Projekte.
Jérôme Boateng setzt sich unter anderem für Jugendliche ein und vermittelt ihnen
Werte wie Toleranz und Solidarität.
NACHHALTIGGELEBTEVERANTWORTUNGGrößere Investitionen, mehr Projekte, Ausbau von Strukturen: Wie nachhaltig der deutsche Profifußball sein freiwilliges gesellschaftliches Engagement gestaltet und ausweitet, zeigt die zweite Auflage einer umfassenden Analyse des Forschungs- und Beratungsunternehmens Nielsen Sports.
Zur Saison 2012/13 veröffentlichte die Bundesliga-Stiftung mit der Studie „Verantwortung leben.“ erstmals einen Gesamtüberblick über das freiwilli-ge gesellschaftliche Engagement des Profifußballs in Deutschland. Diese Studie schuf die Grundlage für eine regelmäßige Evaluation und wurde zur Saison 2015/16 mit nahezu identischer Vorgehensweise wiederholt. Die vorliegende Studie zeigt Entwicklungen auf, beschreibt den Status quo und gibt einen Ausblick auf die kommenden Jahre. Ziel ist es, transparent und verlässlich über den Einsatz des Profifußballs für die Gesellschaft zu informieren.
Laut einer Studie der Europäischen Kommission möchten neun von zehn Verbrauchern in Deutschland wissen, was Unternehmen tun, um ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden. Damit interessieren sich die Deutschen im europaweiten Vergleich am stärksten für ein verant-wortungsvolles Verhalten von Unternehmen (European Commission, 2013). In den vergangenen zehn bis fünfzehn Jahren engagierten sich deutsche Bürgerinnen und Bürger in zunehmendem Maße für die Gesell-schaft. Ihre Zahl wuchs von 1999 bis 2014 um knapp zehn Prozentpunkte auf rund 44 Prozent (BMFSFJ Freiwilligensurvey, 2014).
Auch zahlreiche Unternehmen nehmen ihre gesellschaftliche Verantwor-tung in Form von bürgerschaftlichen oder gesellschaftlichen, auch „Corpo-rate Citizenship“ genannten Engagements aktiv wahr: Im Jahr 2012 traf dies auf rund 64 Prozent aller Unternehmen in Deutschland zu. Sie inves-
ERLEBNIS Fast alle Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga vermitteln Kindern durch gemeinschaftliche Aktivitäten wichtige Werte wie Solidarität, Toleranz und Respekt.
DIE STUDIE
7ZWEITE STUDIE ZUM FREIWILLIGEN GESELLSCHAFTLICHEN ENGAGEMENT DES PROFIFUSSBALLS
Die Studie
CORPORATE CITIZENSHIP BEGRIFFSABGRENZUNG
tierten dabei mehr als 11 Milliarden Euro, „um sich freiwillig über die gesetzlichen Vorgaben hinaus für die Gesellschaft zu engagieren“ (BMFSFJ, Erster Engagementbe-richt, 2012).
Auch der deutsche Profifußball setzt sich seit Jahren für das Gemeinwohl ein – mit deutlich steigender Tendenz, wie der Vergleich zur Ersterhebung für die Saison 2012/13 zeigt. Dieses freiwillige gesellschaftliche Engagement – im Sinne von Corporate Citizenship – findet auf drei Ebenen statt:
• durch die Bundesliga-Stiftung• im Rahmen der Aktivitäten der
Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga
• durch den Einsatz aktueller und ehemaliger Bundesliga-Spieler
Die Bundesliga-Stiftung fungiert seit 2008 als Dach des gesell-schaftlichen Engagements des Profifußballs. Unter dem Leitmotiv „Chancen schaffen“ nutzt sie die verbindenden Kräfte des Fußballs, um Lücken in der Gesellschaft zu schließen. Satzungsgemäß setzt sie sich für die Themen Sport, Bil-dung, Erziehung, Völkerverständi-gung und Gewaltprävention ein. Dabei fördert die Bundesliga-Stif-tung bestehende Projekte, stößt aber immer wieder auch neue Initiativen an, die sie in Zusam-menarbeit mit den Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga sowie weiteren Partnern umsetzt.
Sie konzentriert sich auf Maßnah-men in Deutschland mit bundes-weiter Wirkung, wie das Integra-tionsprojekt „Willkommen im Fußball“ zeigt, welches sie gemein-sam mit der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Aydan Özoguz, fördert und das von der Deutschen Kinder- und Jugendstif-tung getragen wird.
Ebenso gehört es zu den Zielen der Bundesliga-Stiftung, im Namen der Bundesliga auf drängende gesell-schaftliche Herausforderungen unserer Zeit hinzuweisen und diese über die mediale Reichweite des Fußballs an die Öffentlichkeit zu tragen. Gleichzeitig ist sie um die Vernetzung der gesellschaftlichen
CORPORATE RESPONSIBILITY
(CR)
CORPORATE GOVERNANCE (CG)
CORPORATECITIZENSHIP (CC)
• CG Kodex• Anti-Korruption• Mittelverwendung• …
• Spenden• Sponsoring• Stiftungen• …
• Diversity• Work-Life-Balance• Healthcare• …
• Energieverbrauch• Green IT• Abfallmanagement• …
• Investor Relations• Ressourceneffizienz• Risikomanagement• …
CORPORATE SOCIAL RESPONSIBILITY (CSR)
ÖKONOMISCHE VERANTWORTUNG
ÖKOLOGISCHE VERANTWORTUNG
SOZIALE VERANTWORTUNG
8 ZWEITE STUDIE ZUM FREIWILLIGEN GESELLSCHAFTLICHEN ENGAGEMENT DES PROFIFUSSBALLS
Die Studie
Aktivitäten innerhalb der Liga und über deren Grenzen hinaus bemüht.
DAS FREIWILLIGE ENGAGEMENT DES DEUTSCHEN PROFIFUSSBALLS IST VIELFÄLTIG
Zusätzlich zur Bundesliga-Stiftung engagieren sich aber nach wie vor auch die Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga in Form eigener Stiftungen, Projekte und Initiati-ven. Der Einsatz der Proficlubs ist dabei so unterschiedlich wie die 36 Vereine und Kapitalgesellschaf-ten selbst. Die Clubs setzen stark auf regionale Engagements und setzen sich meist im Rahmen von individuellen Aktivitäten und Projekten ein, die sie häufig selbst ins Leben rufen.
Das „Investment“ der Bundesliga-Clubs in ihr freiwilliges gesellschaft-liches Engagement besteht vorran-gig aus Sachleistungen und Personalressourcen. Zudem setzen sie Geldmittel aus dem Clubetat ein und können durch ihre Popularität oftmals weitere finanzielle Mittel generieren, zum Beispiel bei Spen-denaktionen.
Auch viele aktuelle und ehemalige Bundesliga-Spieler setzen sich für gesellschaftliche Belange ein – sei es im Rahmen der Aktivitäten ihrer Clubs oder eines eigenständigen Engagements. Ihr soziales Handeln reicht von Spenden über Paten- und Schirmherrschaften für bestehende Projekte und Organisa-tionen bis hin zur Initiierung eigener Projekte. Besonders gut sichtbar wird dieser Einsatz in Form von eigens gegründeten Stiftungen, etwa der Christoph Metzelder Stiftung oder der Manuel Neuer Kids Foundation.
Aufbauend auf der 2012/13 erstma-lig durchgeführten Erhebung des Engagements des deutschen Profi-fußballs auf den drei genannten Ebenen – Bundesliga-Stiftung, Clubs der Bundesliga und 2. Bundes liga sowie Stiftungen von aktuellen und ehemaligen Bundes liga-Spielern –, liefert die vorliegende Studie
DIE STUDIEUNTERSUCHTE EBENEN
BUNDESLIGA-STIFTUNG• Dach über dem Engagement der Bundesliga• Inhaltliche Ergänzung der Club-Ansätze• Kommunikative Funktion
CLUBS• Individuelles, meist regionales Engagement
der Clubs aus Bundesliga und 2. Bundesliga SPIELERSTIFTUNGEN• Individuelles Engagement von aktuellen oder
ehemaligen Bundesliga-Spielern
MIT STEIGENDER TENDENZ
ENGAGIERT SICH DER PROFIFUSSBALL GESELLSCHAFTLICH
erstmals Vergleichswerte und gibt zudem einen aktuellen Überblick. Im Unterschied zur Erhebung drei Jahre zuvor wurde eine Spielerstif-tung mehr miteinbezogen. Die Studie soll allen Beteiligten wertvol-le Impulse für die Diskussion und die gezielte Weiterentwicklung ihrer Aktivitäten geben.
9ZWEITE STUDIE ZUM FREIWILLIGEN GESELLSCHAFTLICHEN ENGAGEMENT DES PROFIFUSSBALLS
Die Studie
Zu diesem Zweck gibt die Untersuchung Antworten auf fünf wesentliche Fragen:
• Wie hat sich das freiwillige gesellschaftliche Engagement entwickelt, und welche Bedeutung hat es heute?
• Welcher Art sind die damit einhergehenden Investitionen?• Welche Zielgruppen werden erreicht und direkt begünstigt?• Wie ist das Engagement inhaltlich ausgerichtet?• Wie wird bzw. soll sich das freiwillige gesellschaftliche Engagement in
Zukunft entwickeln? Die Studie beschränkt sich auf das freiwillige gesellschaftliche Handeln. Aktivitäten, die maßgeblich durch Regularien vorgeschrieben sind, wie zum Beispiel der Einsatz der Proficlubs in der Fanarbeit, sind nicht Teil der Studie. Auch Aktivitäten, die zusätzlich einen zumindest potenziell kom-merziell orientierten Anteil aufweisen, bleiben bei der Betrachtung außen vor. Das ökologische Engagement in Form von infrastrukturellen Maßnah-men, wie die Installation von Fotovoltaikanlagen zur Solarenergiegewin-nung, bleibt ebenfalls unberücksichtigt. Nähere Informationen hierzu liefert der 2013 erschienene Bundesliga-Umweltreport.
ERFOLG Bei Sommercamps und Veranstaltungswochen
kommen junge Anhänger verschiedener Proficlubs
zusammen. Sie lernen sich zu respektieren und werden
für Themen wie Inklusion sensibilisiert.
10 ZWEITE STUDIE ZUM FREIWILLIGEN GESELLSCHAFTLICHEN ENGAGEMENT DES PROFIFUSSBALLS
DIE STUDIE ERHEBUNGSMETHODIK
BUNDESLIGA-STIFTUNG• Auswertung internen Datenmaterials• Ergänzende Befragung des Stiftungsteams
der Bundesliga-Stiftung
CLUBS• Dreistufige Datensammlung
– Online-Fragebogen – Leitfadengestützte persönliche Interviews – Ergänzende schriftliche Verifizierung der
zentralen Bewertungsergebnisse• Zusätzlich: vereinzelte Nachfragen per E-Mail• Datenbankgestützte Auswertung SPIELERSTIFTUNGEN• Ansprache von 15 Spielerstiftungen durch die
Bundesliga-Stiftung• Datensammlung bei 10 teilnehmenden
Spielerstiftungen mittels Online-Fragebogen
JEDER DER DREI UNTERSUCHUNGSEBENEN LIEGT EINE INDIVIDUELLE ERHEBUNGSMETHODIK ZUGRUNDE
Um die Vergleichbarkeit der Daten zu gewährleisten, wurde das Studiendesign analog zur Vorge-hensweise der Ersterhebung für die Saison 2012/13 gewählt. Es basiert auf den Grundsätzen zeitgemäßer qualitativer Forschung und berück-sichtigt sowohl die ungleiche Datenlage als auch die unterschied-lich hohe Komplexität der Frage-stellungen je nach Ebene des Engagements. Für jede der drei Ebenen wurde eine individuelle Erhebungsmethodik gewählt (siehe Abbildung).
Untersucht wurden neben der Bundesliga-Stiftung die 36 Clubs,
die in der Saison 2015/16 der Bundesliga und 2. Bundesliga angehörten, sowie zehn ausgewähl-te Spielerstiftungen aktueller und ehemaliger Bundesliga-Spieler. Dies entspricht etwas mehr als der Hälfte der in Deutschland aktiven Spielerstiftungen und liefert einen Überblick über einen Ausschnitt dieses Engagements. Es wurden Spielerstiftungen berücksichtigt, die unabhängig von einem Verband oder Club als eigenständiges freiwilliges Engagement des Spielers für sich stehen und in den vergange-nen Jahren bereits mit konkreten Fördermaßnahmen und Projekten aktiv waren.
Die Datenerhebung erfolgte im Zeitraum November 2016 bis März 2017 und bildet die Daten aus der Saison 2015/16 bzw. dem jeweiligen Geschäftsjahr der Spielerstiftungen
(Saison 2015/16 oder Kalenderjahr 2016) ab.
Rund 85 Prozent der im Folgenden ausgewerteten Fragen konnten von allen Clubs beantwortet werden. Maximal je ein Club pro Frage machte keine Angaben, sodass dies keine signifikanten Auswirkungen auf die Ergebnisse hat. Zur besseren Lesbarkeit wurde im Fließtext auf eine gesonderte Kennzeichnung verzichtet.
Durch die gezielte Auswahl geeigne-ter Gesprächspartner innerhalb der Clubs und Stiftungen sowie die individuellen Vorgehensweisen zur Datenerhebung je Bereich konnte für jede Ebene die höchstmögliche Validität der Ergebnisse gesichert werden. Insbesondere die Ergeb-nisse zu den Proficlubs basieren aufgrund der oftmals fehlenden internen Evaluation des Engage-ments auf persönlichen, jedoch sachlich begründeten Schätzungen der interviewten Ansprechpartner. Die Schätzungen wurden auf Basis umfassender Definitionserklärun-gen getätigt und oftmals in einem iterativen Verfahren abgesichert. Insgesamt ist somit von einer hohen Validität der erhobenen Daten auszugehen.
Aufgrund der anspruchsvollen gesetzlichen Transparenzanforde-rungen an Stiftungen verfügen sowohl die Bundesliga-Stiftung als auch die Spielerstiftungen über präzises Datenmaterial zu ihrer Projektarbeit und den eingesetzten Ressourcen. Aus diesem Grund wurden die Daten der Spielerstif-tungen für die vorliegende Analyse – abweichend von der Ersterhe-bung – lediglich über einen Online-Fragebogen abgefragt.
11ZWEITE STUDIE ZUM FREIWILLIGEN GESELLSCHAFTLICHEN ENGAGEMENT DES PROFIFUSSBALLS
Die Studie
ENGAGEMENT FÜR MEHR ALS EINE MILLION MENSCHENMit einem Einsatz im Wert von rund 28 Millionen Euro engagierte sich der deutsche Profifußball in der Saison 2015/16 mehr denn je für die Gesellschaft.
KERNERGEBNISSE
Kernergebnisse
Dabei leistet der Profifußball einen signifikanten Beitrag zur Bewältigung aktueller gesellschaftlicher Herausfor-derungen wie Integration und Inklusion. In Projekten und Maßnahmen zu diesen Themen nutzt er gezielt die Anziehungskraft des Fußballs, um schwer erreichbare Zielgruppen in die Gesellschaft einzubinden: Sozial benachteiligte Kinder erlernen in Fußballcamps eine gesunde Lebensweise, Jugendliche bekommen Perspek-tiven für eine Berufsausbildung aufgezeigt, Migranten lernen über das Thema Fußball die deutsche Sprache und Kultur kennen.
Die vorliegenden Daten bestätigen die Haupterkenntnis der Ersterhebung zur Saison 2012/13: Mehr denn je stellt sich der Profifußball in Deutschland seiner gesellschaftlichen Verantwortung. In über 450 Projek-ten und zahlreichen Einzelmaßnahmen wurden in der Saison 2015/16 Mittel im Wert von 28 Millionen Euro eingesetzt (für Geld-, Sachleistungen, Personal und kommunikative Flächen). Dies entspricht einem Wachstum von rund 40 Prozent gegenüber den Investi-tionen 2012/13. Gemeinsam erreichten Bundesliga-Stiftung, Clubs und Spielerstiftungen in der Saison 2015/16 rund 1.125.000 direkt Begünstigte (ohne Berücksichtigung etwaiger Doppelzählungen).
Diese Entwicklung ist Ausdruck eines nachhaltigen Trends zum Ausbau des Engagements auf allen Ebenen. VORBILDFUNKTION Ligaweite Aktionen wie der
Integrationsspieltag im März 2015 können auf wichtige gesellschaftliche Herausforderungen aufmerksam machen.
Auf Initiative der Bundesliga-Stiftung warben zuletzt unter anderem Clubs und Spieler der Bundesliga und
2. Bundesliga für ein friedliches Miteinander der Kulturen.
Kernergebnisse
DER PROFIFUSSBALL SETZT JÄHRLICH MITTEL IM WERT VON MEHR ALS 28 MILLIONEN EURO ZUM WOHL DER GESELLSCHAFT EIN
Im Zentrum des Engagements stehen nach wie vor mit rund 74 Prozent Kinder und Jugendliche. Allein die Clubs erreichten 2015/16 über 750.000 Minderjährige (73 Prozent der Begünstigten). Das entspricht rund 6 Prozent aller Kinder und Jugendlichen (bis 18 Jahre) in Deutschland. Bei der Bundesliga-Stiftung (80 Pro-zent) und den Spielerstiftungen (im Schnitt 88 Prozent) liegt der Anteil sogar noch höher.
NEUN VON ZEHN CLUBS HABEN IHR ENGAGEMENT WEITERENTWICKELT
Mit rund 21,3 Millionen Euro entfällt ein Großteil des Einsatzes auf die Clubs der Bundesliga und 2. Bundes-liga, die sich nach wie vor ausnahmslos alle gesell-schaftlich einbringen. Dabei finanzieren die Clubs mit durchschnittlich rund 76 Prozent einen Großteil ihres Engagements aus dem eigenen Clubetat, insbesondere über den Einsatz von Sachspenden sowie personellen Ressourcen. Zudem generieren sie im Schnitt rund 15 Prozent des Gesamtwertes durch Spendengelder (zum Beispiel bei Spendenaktionen).
Wie wichtig den Clubs ihr gesellschaftliches Engage-ment ist, verdeutlicht sowohl die zunehmende Fokussie-rung auf nachhaltige Projektarbeit und selbstverant-wortliche Steuerung der Aktivitäten als auch der anhaltende Trend zur organisatorischen Verankerung des Engagements. Zum Ende der Saison 2015/16 hatte die Hälfte aller Clubs eine eigene Organisationsstruktur für ihr Engagement geschaffen, drei mehr als noch vor drei Jahren.
Generell hat sich seit der Saison 2012/13 das Engage-ment bei mehr als 90 Prozent der Clubs weiterentwi-ckelt. Der Gesamtwert der eingesetzten Ressourcen, die Zahl an geförderten Projekten sowie die Anzahl direkt
PROFIFUSSBALL GESAMTWERT DES EINSATZES
Bundesliga-Stiftung
3,56 Mio. € 16,53 Mio. € 4,73 Mio. € 3,31 Mio. €
36 ClubsBundesliga 2. Bundesliga 10
Spielerstiftungen
28,1 Mio. €
14 ZWEITE STUDIE ZUM FREIWILLIGEN GESELLSCHAFTLICHEN ENGAGEMENT DES PROFIFUSSBALLS
Kernergebnisse
von 2012/13 bis 2015/16ENGAGEMENT DER CLUBS ENTWICKLUNG
begünstigter Personen wurden deutlich gesteigert. So unterstützten die Clubs in der Saison 2015/16 mit unterschiedlichen Projekten und Maßnahmen mehr als eine Million Menschen direkt.
Während die Clubs oftmals in ihrer Region tätig werden, haben die meisten Maßnahmen und Projekte der Bundesliga-Stiftung nach wie vor einen bundeswei-ten Fokus. Vorrangig setzt sie gemeinsam mit unter-schiedlichen Kooperationspartnern langfristig angelegte Großprojekte und Initiativen in vier Förderschwer-punkten um. Begleitend werden lokale Einzelmaßnah-men unterstützt. 2015/16 wurden durch 51 geförderte Projekte insgesamt mehr als 30.000 Personen als Projektteilnehmer direkt begünstigt. Zudem stößt die Bundesliga-Stiftung immer wieder Kampagnen an, welche die Popularität der Bundesliga nutzen, um auf gesellschaftlich relevante Themen aufmerksam zu machen. So soll die Gesellschaft positiv beeinflusst
werden, zum Beispiel durch Aktionsspieltage oder TV- und Printkampagnen. Die Tätigkeit der Bundesliga-Stiftung bildet auf diese Weise ein Dach des gesell-schaftlichen Engagements des Profifußballs in Deutschland.
Im Geschäftsjahr 2015/16 investierte die Bundesliga-Stiftung für gesellschaftliche Belange rund 3,6 Millio-nen Euro in Form von Geldmitteln, Sachspenden, Personal- und Verwaltungskosten. Ergänzend dazu nutzt sie von der DFL Deutsche Fußball Liga bereitge-stellte Medienleistungen, um im Rahmen der Bundes-liga-Berichterstattung auf wichtige gesellschaftliche Themen hinzuweisen. Der Wert dieser Leistungen wurde im Rahmen der Analyse nicht quantifiziert und ist somit auch nicht in den Gesamtwert eingeflossen.
Die im Rahmen der vorliegenden Studie untersuchten Stiftungen aktueller oder ehemaliger Bundesliga-Spieler
Anzahl Clubs mit eigener Organisationsstruktur
für das Engagement
Gesamtwert des Einsatzes(in Mio. €)
Anzahl direkt begünstigter
Personen
Anzahl unterstützter
Projekte
15
15,1
768.000
235
1.038.000
376
18
+20 %
+41 %
+35 %
+60 %
21,3
2012/13 2015/16
15ZWEITE STUDIE ZUM FREIWILLIGEN GESELLSCHAFTLICHEN ENGAGEMENT DES PROFIFUSSBALLS
Kernergebnisse
BEGÜNSTIGTEANTEIL UND GESAMTANZAHL
SOLIDARITÄT BVB-Profi Sebastian Rode unterstützt Kanutin Ricarda Funk. Mit seinem Engagement für Sportler anderer Sportarten gibt der Profifußball ein Bekenntnis zur deutschen Sportfamilie ab. DFL und Bundesliga-Stiftung sind seit fast einem Jahrzehnt Partner der Deutschen Sporthilfe.
VORBILD Die Bundesliga-Stiftung, der DFB und die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration setzten sich 2015 mit Spielern wie Benedikt Höwedes vom FC Schalke 04 in einer TV- und Printkampagne gegen Diskriminierung ein.
39 %Kinder
35 %Jugendliche
20 %Erwachsene
6 %Senioren
1,125 MILLIONEN
BEGÜNSTIGTE
16 ZWEITE STUDIE ZUM FREIWILLIGEN GESELLSCHAFTLICHEN ENGAGEMENT DES PROFIFUSSBALLS
Kernergebnisse
investierten im Geschäftsjahr 2015/16 bzw. 2016 rund 3,3 Millionen Euro für ihr gesellschaftliches Engage-ment. Dieser Wert wurde auf Basis des Budgets der Stiftungen für Personal, Verwaltung sowie Projekte und Maßnahmen ermittelt, wobei Geldspenden mit durch-schnittlich mehr als 80 Prozent den bei Weitem größten Anteil ausmachen.
Die Arbeit der Stiftungen ist meist durch einen Fokus auf langfristig angelegte Projekte gekennzeichnet. Dabei ist das Engagement geografisch breit gefächert: Teilweise liegt der Fokus auf der Heimatregion des jeweiligen Profispielers, teilweise konzentrieren sich die Stiftungen eher auf internationale Projekte. Alle namensgebenden Stifter sind auf vielfältige Weise in die Stiftungsarbeit eingebunden. Sie fungieren als Ideengeber, wählen Projek-te aus, leisten Pressearbeit oder schaffen durch regelmä-ßige Besuche der geförderten Projekte Aufmerksamkeit.
PROFICLUBS ENGAGIEREN SICH STÄRKER ALS MITTELSTÄNDISCHE UNTERNEHMEN
Mit seinem vielfältigen gesellschaftlichen Engagement muss der Profifußball einen Vergleich mit dem heimi-schen Mittelstand nicht scheuen. So zeigt der Vergleich
DOPPELPASS Das Projekt „Willkommen im Fußball“ führt junge Geflüchtete über Fußball, Bildungs- und weitere Integrationsangebote an die Gesellschaft heran. DFL-Präsident und Stiftungsratsvorsitzender der Bundesliga-Stiftung Dr. Reinhard Rauball (rechts) gab den Start des Programms im März 2015 im Bundeskanzleramt bekannt. Inzwischen sind bundesweit 23 sogenannte Willkommensbündnisse entstanden.
der Clubs mit mittelständischen Unternehmen anhand unterschiedlicher Studien, dass sich die Vereine und Kapitalgesellschaften des DFL e.V. gemessen am Umsatz relativ drei- bis viermal stärker engagieren.
Vor dem Hintergrung niedriger Zinsen ist zudem ein Vergleich des Engagements des Profifußballs mit „klassi-schen“ Stiftungen bürgerlichen Rechts aufschlussreich. Ausgehend von einem Zinsniveau von 1 Prozent bedürf-te es zur Finanzierung eines Engagements in Höhe von 28 Millionen Euro, wie es der Profifußball leistet, eines Stiftungskapitalstocks von 2,8 Milliarden Euro. Dies entspräche etwa dem Vermögen der VolkswagenStiftung.
DAS GESELLSCHAFTLICHE ENGAGEMENT SOLL WEITER AUSGEBAUT WERDEN
Für die Zukunft ist ein weiteres Wachstum des Enga-gements zu erwarten. So planen 30 der 36 Clubs, ihren Einsatz in den kommenden drei Jahren generell auszuweiten und die verfügbaren Mittel noch gezielter einzusetzen. Auch Bundesliga-Stiftung und Spielerstif-tungen wollen am konsequenten Kurs des nachhalti-gen Auf- und Ausbaus ihres gesellschaftlichen Engage-ments festhalten.
17ZWEITE STUDIE ZUM FREIWILLIGEN GESELLSCHAFTLICHEN ENGAGEMENT DES PROFIFUSSBALLS
Kernergebnisse
GEMEINSAM VIELANGESTOSSEN„Sport hat die Kraft, die Welt zu verändern. Er hat die Kraft zu inspirieren. Er hat die Kraft, Menschen zu vereinen, wie es sonst nur weniges kann. Sport kann Hoffnung erwecken, wo vorher nur Verzweiflung war.“ So hat es Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela formuliert und sehr schön auf den Punkt gebracht, welche Kraft der Sport für eine Gesellschaft entwickeln kann. Und auf den Fußball trifft Mandelas Zitat ganz besonders zu.
Die Bundesliga und ihre Stiftung wissen um die gesell-schaftspolitische Bedeutung des Fußballs und ihre gesellschaftliche Verantwortung: Seit 2008 haben sie es sich zur Aufgabe gemacht, die integrative Kraft des Fußballs über die Stadien und Vereinsgelände hinaus zu nutzen. Seitdem besteht eine enge und vertrauensvolle Kooperation zwischen der Bundesliga-Stiftung und
meinem Amt als Integrationsbeauftragte der Bundesregierung.
Die vorliegende Studie zeigt, dass das freiwillige gesellschaftliche Engagement des Profifußballs in den letzten Jahren weiter gewachsen ist. Aber da geht noch mehr: Noch messen nicht alle Proficlubs diesem Engagement den gleichen hohen Stellenwert zu.
Dabei ist gerade in diesen Zeiten das Engagement des Profifußballs unverzichtbar: Seit 2015 ist die Integra-tion der vielen Geflüchteten zu einer der wichtigsten Aufgaben unseres Landes geworden. Dabei können Politik und Verwaltung in Bund, Ländern und Kommu-nen die Herausforderung nicht allein bewältigen. Integration kann nur gelingen, wenn Politik und Zivilgesellschaft gemeinsam an einem Strang ziehen.
AYDAN ÖZO ˘GUZ
NACH DER BUNDESTAGSWAHL 2013 wurde Aydan Özoguz zur Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration und Staatsministerin bei der Bundeskanzlerin ernannt. Ihre Aufgabe ist es, sowohl die Integration von Menschen mit familiären Einwanderungsgeschichten zu fördern als auch geeignete Voraus setzungen dafür zu schaffen, dass alle Menschen in Deutschland gleich welcher Herkunft gut zusammen leben können. Seit 2009 ist Aydan Özoguz Mitglied im Deutschen Bundestag und seit Dezember 2011 stellver tretende Bundesvorsitzende der SPD.
18 ZWEITE STUDIE ZUM FREIWILLIGEN GESELLSCHAFTLICHEN ENGAGEMENT DES PROFIFUSSBALLS
Gastbeitrag
Wer in ein fremdes Land einwandert oder flüchtet, braucht Unterstützung im Alltag und vor allem Kon-takt zu uns, den neuen Nachbarn. Dafür stehen in unse-rem Land Tausende ehrenamtliche Initiativen, die sich in der Flüchtlingshilfe engagieren und erste Kontakte zur Aufnahmegesellschaft herstellen.
Die Sport- und Fußballvereine gehörten häufig zu den ersten Kontaktpunkten im Alltag. Viele Vereine haben sofort ihre Angebote für Geflüchtete geöffnet oder sie sind selber in die Unterkünfte von Geflüchteten gegan-gen. Und mit Blick auf die eingangs von mir zitierten Worte Nelson Mandelas können wir sagen, dass das in der Regel wunderbar geklappt hat: Denn beim Fußball, Handball oder Volleyball muss die Herkunft keine Rolle spielen. Es geht allein um das Spiel, um klare Regeln, den gemeinsamen Erfolg oder einfach nur um die Freude an Bewegung und Training.
Ich bin besonders dem deutschen Fußball dankbar, dass er sich von Anfang an so stark für Geflüchtete einge-setzt hat. Mein Dank gilt der Bundesliga und ihrer Stiftung, dass wir bereits im März 2015 im Rahmen der „Integrationsinitiative des deutschen Fußballs“ gemein-sam das erfolgreiche Programm „Willkommen im Fußball“ gestartet haben und uns die finanzielle Unterstützung teilen. Sehr gerne habe ich die Schirm-herrschaft für das Programm übernommen, das von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung mit ihrer jahrelangen Erfahrung in der Arbeit mit jungen Ge-flüchteten erfolgreich umgesetzt wird.
Bei „Willkommen im Fußball“ führen wir junge Geflüchtete an Fußballangebote heran und stellen so auch Kontakt zu unserer Aufnahmegesellschaft her. In die Organisation und Durchführung der Fußballange-bote werden auch Geflüchtete aktiv miteinbezogen, indem sie beispielsweise in Tandems mit erfahrenen
Ehrenamtlichen zu Übungsleitern qualifiziert werden. Sie können selbst Verantwortung übernehmen, und das steigert das Selbstwertgefühl und trägt zur Integration in die Gesellschaft bei.
Das Besondere am Programm: Wir vernetzen den Profifußball und seine enorme Strahlkraft mit dem ehrenamtlichen Engagement und der lokalen Verwurze-lung der Amateurvereine. In Willkommensbündnissen kooperiert immer ein Proficlub mit einem Amateurver-ein (z. B. in Hamburg der FC St. Pauli mit TuS Germa-nia Schnelsen oder in Freiburg der SC mit dem Polizei-Sportverein).
Und in diesen Bündnissen geht es nicht nur ums Fußballspielen, sondern stets um die Verknüpfung mit Bildungsangeboten von lokalen Akteuren vor Ort: Sprachkurse, Kulturangebote oder Qualifizierungen im ehrenamtlichen Bereich werden von Flüchtlingsinitiati-ven, Wohlfahrtsverbänden oder kommunalen Einrich-tungen durchgeführt. So können die einst Geflüchteten schneller Deutsch lernen und unsere Gesellschaft besser verstehen.
Bereits 23 Bündnisse – „von der Elbe im hohen Norden bis zur Dreisam im Breisgau“ – haben die Proficlubs bundesweit ins Leben gerufen. Unser Ziel ist, dass alle 36 Proficlubs der Bundesliga und der 2. Bundes liga Teil eines Bündnisses für Geflüchtete sind.
Als Integrationsbeauftragte der Bundesregierung freue ich mich, dass ich mit Partnern wie der Bundesliga-Stiftung, der Deutschen Fußball-Liga und den Profi-clubs so vieles anstoßen konnte. Der Fußball erreicht viele Menschen und es ist aller Anerkennung wert, dass bundesweit Sport- und Bildungsprojekte mit der Attraktivität des Fußballs angeboten und erfolgreich durchgeführt werden.
„BEIM SPORT SPIELT DIE HERKUNFT KEINE ROLLE. ES GEHT ALLEIN UM DAS SPIEL“
19ZWEITE STUDIE ZUM FREIWILLIGEN GESELLSCHAFTLICHEN ENGAGEMENT DES PROFIFUSSBALLS
Gastbeitrag
BUNDESLIGA-STIFTUNG
DACH DES ENGAGEMENTS
UNTERSTÜTZUNG Projekte der Bundesliga-Stiftung werden immer wieder von prominenten
Kuratoren der Stiftung oder Bundesliga-Stars wie Gonzalo Castro aktiv begleitet.
Der Mittelfeldakteur von Borussia Dortmund setzt sich für das von der Bundesliga-Stiftung
geförderte Projekt MitternachtsSport ein, das Jugendlichen über den Fußball wichtige Werte wie
Fairplay und Respekt vermittelt. Die Präsenz der Spieler, die für viele Vorbilder sind, ermutigt und
motiviert die Jugendlichen, die Werte des Sports auch in ihrem Alltag zu leben.
STETIGWACHSENDESENGAGEMENT
Die Bundesliga-Stiftung bildet das organisatorische Dach des gesellschaftlichen Engagements des Profifußballs und ergänzt die Aktivitäten von Clubs und Spielern inhaltlich. Ihren Fördereinsatz konnte die Stiftung steigern, ihre Strukturen weiterentwickeln.
22 ZWEITE STUDIE ZUM FREIWILLIGEN GESELLSCHAFTLICHEN ENGAGEMENT DES PROFIFUSSBALLS
Die Bundesliga-Stiftung
AUFMERKSAMKEIT Beim Supercup, im Rahmen von Aktionsspieltagen sowie durch TV-Spots und Printanzeigen lenkt die Bundesliga-Stiftung
den Fokus der Öffentlichkeit immer wieder auf wichtige gesellschaftliche Themen. 2016 nutzte sie den Supercup zwischen dem Deutschen Meister
FC Bayern München und dem DFB-Pokalsieger Borussia Dortmund, um sich für die Förderung von Kindern starkzumachen.
1. ENTWICKLUNG UND HEUTIGE BEDEUTUNG DES FREIWILLIGEN GESELLSCHAFTLICHEN ENGAGEMENTS
Die Bundesliga-Stiftung wurde 2008 mit dem Ziel gegründet, die bereits vorhandenen gesellschaftli-chen Aktivitäten des DFL e. V. (bis August 2016 „Die LIGA – Ligaver-band e.V.“) und der DFL Deutsche Fußball Liga GmbH zu bündeln, auszubauen und dem Engagement des Profifußballs ein gemeinsames Dach zu geben. Diese Stiftung bürgerlichen Rechts ist per Satzung direkt an die höchsten Gremien des DFL e. V. und der DFL angebunden. Beispielsweise bestellen das Präsidi-um des DFL e. V. und die Geschäfts-führung der DFL gemeinsam den Vorstand der Bundesliga-Stiftung.
Seit der Ersterhebung zur Saison 2012/13 hat die Bundesliga-Stiftung ihr Engagement stetig intensiviert. Neben den um rund 46 Prozent gestiegenen Investitionen zeigt sich dies insbesondere an deutlichen strukturellen Veränderungen. So wurde im November 2014 erstmals ein hauptamtlicher Vorstandsvorsit-zender eingesetzt. Zudem stieg die Zahl an Stiftungsmitarbeitern von sechs auf zehn Stellen. Dies ist insbesondere auf die Erweiterung des Projektmanagement-Teams zurückzuführen, dessen Arbeit das Kernstück der Stiftungsaktivitäten bildet. Zudem tragen vielseitige Unterstützungsleistungen durch die DFL zur Leistungsfähigkeit der Bundesliga-Stiftung bei.
Die 2009 definierten Förderschwer-punkte der Bundesliga-Stiftung – Kinder, Menschen mit Behinderung, Integration und Sportler anderer Sportarten – wurden auch im
23ZWEITE STUDIE ZUM FREIWILLIGEN GESELLSCHAFTLICHEN ENGAGEMENT DES PROFIFUSSBALLS
Die Bundesliga-Stiftung
DIE STIFTER
KURATORIUM
Vertreter aus den Bereichen Fußball, Sport allg., Politik, Wirtschaft, Medien
STIFTUNGSRAT
BUNDESLIGA-STIFTUNG ORGANISATION, AUFGABEN, ZIELE
achten Geschäftsjahr der Stiftung 2015/16 beibehalten. Unter dem 2011 entwickelten Leitmotiv „Chancen schaffen“ ist das Hauptziel der Bundes-liga-Stiftung dabei nach wie vor, die Kraft des Fußballs zum Wohle benach-teiligter Menschen zu nutzen und für Solidarität und Chancengleichheit einzutreten.
In Ergänzung zum meist lokal angelegten Engagement der Clubs setzt die Bundesliga-Stiftung zunehmend auf bundesweite Aktivitäten – insbesondere durch eine intensivierte Förderung ihrer sogenannten Leuchtturmprojekte. Diese Programme werden von der Bundesliga-Stiftung initiiert oder von ihr mit Partnern weiterentwickelt. Die Leuchtturmprojekte werden deutsch-landweit und in der Regel in Zusammenarbeit mit Proficlubs umgesetzt. Seit der Ersterhebung zur Saison 2012/13 wurden zudem weitere bilaterale Kooperationen mit Clubs, Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und politischen Partnern wie der Beauftragten der Bundesregierung für Migra-tion, Flüchtlinge und Integration geschlossen oder intensiviert.
Neben gestiegenen Investitionen und einer inhaltlichen Schärfung des eigenen Engagements trug die Bundesliga-Stiftung in den letzten drei
DAS ZUSAMMENSPIEL DER STIFTER DIE GREMIEN DER BUNDESLIGA-STIFTUNG
DFL Deutsche Fußball Liga e. V.
DFL Deutsche Fußball Liga GmbH
bestellen
bestellen
Überwachung, Empfehlungen,
Entlastung
beruft
DFL DEUTSCHE FUSSBALL LIGA GMBH
Aufgaben:
Organisation und Durchführung des Spielbetriebs
Vermarktung der Bundesliga und 2. Bundesliga
DFL DEUTSCHE FUSSBALL LIGA E. V.
Zusammenschluss aller 36 lizenzierten Vereine und
Kapitalgesellschaften der Bundesliga und
2. Bundesliga
BUNDESLIGA- STIFTUNG
Zielsetzung:
Gesellschaftliche Verantwortung
übernehmen
Identifikation schaffen
Veränderungen bewirken
Solidarität leben und
Werte vermitteln
beauftragt mit operativem Geschäft
Stifter(50 %)
Stifter(50 %)
Berichtspflichten
VORSTAND
24 ZWEITE STUDIE ZUM FREIWILLIGEN GESELLSCHAFTLICHEN ENGAGEMENT DES PROFIFUSSBALLS
Die Bundesliga-Stiftung
DIE BUNDESLIGA-STIFTUNG TRUG ZUR
PROFESSIONALISIERUNG DES PROFIFUSSBALLS IM
SOZIALEN BEREICH BEI
ENGAGEMENT FINANZIERUNG
Jahren durch Veranstaltungen und Qualifizierungsangebote sowohl zu einer stärkeren Vernetzung als auch zu einer Professionalisierung des Profifußballs im sozialen Bereich bei. Hierzu zählten Formate wie eine Vollversamm-lung aller Clubs zur Diskussion ihres gesellschaftlichen Einsatzes. Mit der IHK Nürnberg für Mittel-franken entwickelte die Bundes-liga-Stiftung den Zertifikatslehr-gang „Corporate Social Responsibility (CSR) im Fußball-management“.
2. INVESTITIONEN
In der Saison 2015/16 setzte die Bundesliga-Stiftung insgesamt 3,56 Millionen Euro für ihr gesellschaftliches Engagement ein. Diese Summe umfasst Geld- und Sachmittel für eigene Projekte und zur Förderung Dritter sowie Personal- und Verwaltungskosten.
Die Investitionen liegen damit um rund 46 Prozent höher als noch vor drei Jahren (2012/13: 2,44 Millionen Euro). Der Wert von durch die DFL zur Verfügung gestellten Medienleistungen wurde in der aktuellen Studie wieder nicht berücksichtigt.
Die Fördertätigkeit speiste sich aus mehreren Quellen: Neben Einnahmen aus Vermögensverwal-tung und der Unterstützung der DFL flossen der Bundesliga-Stif-
tung im Rahmen der DFL-Lizen-zierung anfallende Strafen und ein Teil des Gewinns des alle zwei Jahre stattfindenden Benefiz-Län-derspiels zu.
3. ZIELGRUPPE
Der Fokus des Engagements der Bundesliga-Stiftung liegt nach wie vor auf der Förderung von Kindern und Jugendlichen. Rund vier von fünf Begünstigten fallen in diese Kategorie.
55 %Vermögensverwaltung
und Spenden 26 %Strafen Lizenzierung
19 %Benefiz-Länderspiel
25ZWEITE STUDIE ZUM FREIWILLIGEN GESELLSCHAFTLICHEN ENGAGEMENT DES PROFIFUSSBALLS
Die Bundesliga-Stiftung
ENGAGEMENT VERTEILUNG NACH ART DER PROJEKTE
SICHERHEIT FC-Augsburg-Torwart Andreas Luthe (rechts) setzt sich mit dem Verein „In
safe hands“ für den Kontakt geflüchteter und deutscher Kinder ein. Unterstützt wird er dabei
von seinem Partner, dem ehemaligen U-19-Nationaltorhüter Jonas Ermes. Ihr Ziel lässt sich dem Namen ihres Integrationsprojekts
entnehmen: „Fremd wird Freund“.
FOKUS Durch TV-Spots und Printanzeigen
rückt die Bundesliga-Stiftung
wichtige soziale Themen in das
gesellschaftliche Bewusstsein.
20 %Kinder
30 %Integration
10 %Menschen mit Behinderung
30 %Sportler anderer Sportarten
10 %Sonstiges
37,5 %Förderprojekte
62,5 %Leuchtturmprojekte
BUNDESLIGA-STIFTUNGENGAGEMENT NACH FÖRDERBEREICHEN
26 ZWEITE STUDIE ZUM FREIWILLIGEN GESELLSCHAFTLICHEN ENGAGEMENT DES PROFIFUSSBALLS
Die Bundesliga-Stiftung
Insgesamt profitierten in der Saison 2015/16 mehr als 30.000 Menschen direkt von den Aktivitäten der Bundesliga-Stiftung. Zusätzlich wurde über kommunikative Maßnahmen ein Millionenpublikum angesprochen. Im Fokus steht hierbei die Unterstützung von Sportlern anderer Sportarten im Rahmen der Partnerschaft mit der Deutschen Sporthilfe.
Die Bundesliga-Stiftung setzt vorrangig auf Großprojekte und Initiativen, die bundesweit wirken. Eine Förderung lokaler Einzelmaßnahmen erfolgt begleitend, auch an Standorten ohne Proficlub. Auf internationaler Ebene engagiert sich die Bundesliga-Stiftung in Einzelfällen und nur dann, wenn ein enger Bezug zum Fußball besteht. Dies ist in der Regel im Kontext von Fußballgroßereignissen wie Weltmeisterschaften der Fall.
4. AUSRICHTUNG
Inhaltlich konzentriert sich das Engagement der Bundesliga-Stiftung auf vier Förderbereiche, die rund 90 Prozent des Engagements ausmachen. Dabei dienen die verbindende und motivierende Kraft des Fußballs sowie
SCHWERPUNKT Der Einsatz für die Integration von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte nimmt einen großen Stellenwert im gesellschaftlichen Engagement der Bundesliga-Stiftung ein. 2015 stieß sie einen ligenübergreifenden Aktionsspieltag an, den die Bundesliga, 2. Bundesliga, 3. Liga, Frauen-Bundesliga sowie – mit einem Länderspiel – die Nationalmannschaft unterstützten.
27ZWEITE STUDIE ZUM FREIWILLIGEN GESELLSCHAFTLICHEN ENGAGEMENT DES PROFIFUSSBALLS
Die Bundesliga-Stiftung
DIE INVESTITIONEN IN DAS GESELLSCHAFTLICHE ENGAGEMENT SOLLEN WEITER GESTEIGERT WERDEN
SPIELFREUDE Das bundesweit an 23 Standorten etablierte
Integrationsprogramm „Willkommen im Fußball“ richtet sich an junge Geflüchtete. Beim Fußball spielt ihre Herkunft und
Situation keine Rolle und sie können neue Kontakte knüpfen.
28 ZWEITE STUDIE ZUM FREIWILLIGEN GESELLSCHAFTLICHEN ENGAGEMENT DES PROFIFUSSBALLS
Die Bundesliga-Stiftung
Fußball trifft Kultur Klasse in Sport
Bundesliga-Reiseführer „Barrierefrei ins Stadion“
Willkommen im FußballLernort Stadion
Nachwuchselite-Förderung
Allgemeine Wertevermittlung mit
Fokus auf gesunden Lebensstil und
Bewegung sowie Gewaltprävention
Öffnung des Zugangs zum aktiven und passiven
Sporterlebnis
Allgemeine Kompetenz-förderung zur Schaffung
einer fairen Perspektive in unserer Gesellschaft
Förderung des olympischen
Spitzensports
KINDER MENSCHEN MIT BEHINDERUNG
INTEGRATION SPORTLER ANDERER SPORTARTEN
BUNDESLIGA-STIFTUNG FÖRDERBEREICHE
die positiven Effekte von Sport und Bewegung als Hebel.
Der Fokus liegt zunehmend auf den sechs bundesweiten Leuchtturm-projekten, auf die knapp zwei Drittel des Einsatzes der Bundes-liga-Stiftung entfallen. Insbesondere in die Bereiche „Integration“ und „Sportler anderer Sportarten“ wurde zuletzt verstärkt investiert.
Die Bundesliga-Stiftung wirkt sowohl operativ als auch durch reine Fördermaßnahmen. Leucht-turmprojekte sind operativ und langfristig angelegt, während Einzelfördermaßnahmen durch die Bereitstellung finanzieller Mittel gekennzeichnet und meist für einen Zeitraum von bis zu drei Jahren unterstützt werden. Im Rahmen der
Leuchtturmprojekte kooperiert die Stiftung meist mit gemeinnützigen Institutionen wie der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung oder dem „Lernort Stadion e. V.“.
In der Saison 2015/16 förderte die Bundesliga-Stiftung insgesamt 51 Projekte. Zudem stößt sie im Rahmen ihres Engagements immer wieder Aktionsspieltage oder TV-Kampagnen an, die über die kommunikative Stärke der Bun-desliga Aufmerksamkeit für gesellschaftlich relevante Themen und soziale Projekte erzeugen sollen.
5. ZUKÜNFTIGE ENTWICKLUNG
Für die Zukunft plant die Bundes-liga-Stiftung, ihr Engagement im
Rahmen ihrer Leuchtturmprojekte zu intensivieren. Zu diesem Zweck möchte sie die Investitionen in ihre gesellschaftlichen Aktivitäten weiter steigern.
Zudem sollen Qualität und Wir-kung der Förderaktivitäten erhöht werden, beispielsweise durch einen größeren Personaleinsatz, zusätzli-che Kommunikationsleistungen und regelmäßige Projektevaluierungen.
Gemäß ihrem Anspruch, als Dach des gesellschaftlichen Engagements des Profifußballs zu wirken, plant die Bundesliga-Stiftung, sowohl die Vernetzung der Clubs untereinan-der weiter zu fördern als auch gezielt Netzwerke und Kooperatio-nen im gemeinnützigen Bereich auf- bzw. auszubauen.
Ziel setzung
Leuchtturm-projekt
29ZWEITE STUDIE ZUM FREIWILLIGEN GESELLSCHAFTLICHEN ENGAGEMENT DES PROFIFUSSBALLS
Die Bundesliga-Stiftung
FUSSBALL BAUT BRÜCKENVor rund acht Jahren war ich Geschäftsführer bei Ashoka, dem globalen Netzwerk von Social Entrepre-neurs. Ich recherchierte damals Projekte und Organisati-onen, die mit neuen Ideen Erfolge in der Entwicklungs-zusammenarbeit erzielen. Als uns von Experten vor Ort viele Fußballprojekte zugetragen wurden, brachte mich das zum tieferen Nachdenken. Fußball und Entwicklungszusammenarbeit, wie passt das zusam-men? War womöglich unser Briefing missglückt? Je weiter wir aber in den Recherchen kamen, desto offensichtlicher wurde, dass es sich hier nicht um ein Missverständnis, sondern um eine Entdeckung handelte, die zur selben Zeit viele machten. Fußball baut Brücken. Ob als Magnet für Impf-Initiativen, ob als Lernplatt-form für Straßenkinder, als Resozialisierungserfahrung für Straftäter oder als Ort, an dem Integra tion fremder Kulturen stattfindet. Auf den Punkt brachte es ein
Sozialunternehmer und späterer Freund: „Fußball ist kein Sport. Es ist die am breitesten verstandene Sprache der Welt.“ Es braucht nichts zur Verständigung, oft noch nicht einmal Schuhe, und auch der Ball kann eine Dose sein. Das mag weit weg klingen von der Projekt-landschaft der Bundesliga-Stiftung. Oder ganz nah, denn die Welt ist in atemberaubender Geschwindigkeit ein globaler Marktplatz von Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen geworden. Es wachsen diejenigen Ideen, die aus sich heraus wachsen und sich selbst an anderen Orten vervielfältigen können. Fußball ist ein einzigartiger Ort für dieses Wachstum guter Ideen.
Die Bundesliga-Stiftung zeigt bereits wenige Jahre nach ihrer Gründung im Spätjahr 2008, welches Potenzial es hier noch zu heben gilt. Sie begünstigt mit 51 geförder-ten Projekten 30.000 Menschen, widmet sich wichtigen
FELIX OLDENBURG
SEIT APRIL 2016 ist Felix Oldenburg Generalsekretär des Bundesver-bands Deutscher Stiftungen und damit Stimme von mehr als 21.000 deutschen Stiftungen mit über 100 Milliarden Euro Vermögen. Er ist der jüngste Chef von einem der großen deutschen Verbände und studierte Philosophie (Bonn, Tübingen, Oxford) und Politikmanagement (George-town). Nach der Gründung eines eigenen Unternehmens sowie Stationen bei McKinsey und als Moderator großer Bürgerbeteiligungsverfahren leitete er von 2009 bis 2016 das Sozialunternehmernetzwerk Ashoka. Er ist Gründer der Finanzierungsagentur FASE und gilt als Vordenker im Bereich Social Entrepreneurship und soziale Innovation.
30 ZWEITE STUDIE ZUM FREIWILLIGEN GESELLSCHAFTLICHEN ENGAGEMENT DES PROFIFUSSBALLS
Gastbeitrag
Themen wie Inklusion und Integration. Von ihr oder auch den Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga zu erwarten, dass sie gesellschaftliche Probleme wie Rassismus und Diskriminierung lösen, hieße sie zu überfordern. Der Profifußball kann hier allenfalls einen Beitrag leisten, aber einen wertvollen und notwendigen.
1,1 Millionen Menschen erreichen die Bundesliga- Stiftung, die Clubs und die Spieler mit ihrem gesellschaft-lichen Engagement. Nicht einmal mit eingerechnet sind die positiven Effekte ligaweiter Kampagnen und Aktions tage. Durch derlei Maßnahmen werden vermut-lich viele weitere Millionen Menschen über die mediale Wucht des Profifußballs für gesellschaftliche Themen erreicht und sensibilisiert. Auch wenn die von der Bundesliga-Stiftung als Dach dieses Engagements eingesetzten Projektmittel beachtlich sind, kann nur der Fußball als Bindeglied und Plattform mit seiner Infra-struktur, Aufmerksamkeit und Bindungskraft diese Skalierung erreichen.
Besonders in Zeiten niedriger Kapitalerträge stellt sich schnell die Frage nach der Finanzierung. Das Wachstum der Bundesliga-Stiftung erklärt sich aus einer geschick-ten und gut diversifizierten Kombination von Einkom-men aus Kapitalstock, Strafzahlungen, Unterstützung durch die DFL sowie Gewinnen aus Benefizspielen der Nationalmannschaft. Dennoch werden in Zukunft mehr Menschen nicht nur nach dem absoluten Wert des Fördervolumens, sondern nach dem Verhältnis zum Gesamtumsatz der Bundesliga und ihrer Vereine fragen – Fragen, mit denen sich bereits viele Unterneh-mensstiftungen konfrontiert sehen.
Mit ihren zahlreichen Partnern aus den unterschied-lichsten Bereichen ist die Bundesliga-Stiftung gut
vernetzt. Sie versteht es, dass erfolgreiche gemeinnützige Arbeit auch Querpässe zu anderen gesellschaftlichen Spielern erfordert. Es gewinnt nicht, wer die meisten Tore schießt, sondern wer dafür sorgt, dass alle zusam-menspielen. Ich freue mich auf noch mehr Kurzpass-spiel in dieser Hinsicht.
Die Bundesliga-Stiftung ist eine kluge Investition des Fußballs in die Gesellschaft. Sie ist aber auch eine kluge Investition in die Zukunft des Fußballs selbst. Viele Menschen denken beim Fußball nicht nur an das schöne Spiel, sondern auch an Ressentiments bei einigen Fans. Auch die Strukturen des internationa-len Profisports, der wie kaum ein anderer von kommer-ziellen Versuchungen geprägt ist, bergen mitunter Anlass zum Stirnrunzeln. Ein Blick auf die FIFA und das IOC genügt. Gerade eine Stiftung, die den Fußball verkörpert, muss sich daher nicht nur dafür einsetzen, dass Spenden sinnvoll eingesetzt werden. Sie muss darüber hinaus ein Beispiel an Transparenz und Professionalität sein, welches in ihr Umfeld ausstrahlt.
Die Studie zum freiwilligen gesellschaftlichen Enga-gement des Profifußballs ist ein wichtiger Schritt in genau diese Richtung. Sie zeigt zum Beispiel, dass die Vereine und Kapitalgesellschaften der Bundesliga und 2. Bundesliga deutlich mehr Engagement für die Gesellschaft mobilisieren als vergleichbare mittel-ständische Unternehmen. Und sie zeigt auch ein erfreuliches Wachstum des gesellschaftlichen Einsat-zes der Proficlubs innerhalb nur weniger Jahre seit der ersten Studie. Die Bundesliga-Stiftung meint es ernst mit ihrem Lern- und Wirkungsanspruch. Und das ist gut so, denn die Gesellschaft braucht einen Fußball, der positiv wirkt. Und dieser braucht die Bundesliga-Stiftung.
„DIE GESELLSCHAFT BRAUCHT EINEN FUSSBALL,
DER POSITIV WIRKT“
31ZWEITE STUDIE ZUM FREIWILLIGEN GESELLSCHAFTLICHEN ENGAGEMENT DES PROFIFUSSBALLS
Gastbeitrag
BUNDESLIGA UND 2. BUNDESLIGA
ENGAGEMENT VOR ORT
ZUVERSICHT Naldo und weitere Spieler des FC Schalke 04 verteilen 2016 in der Essener Kinderklinik Sachspenden in
sogenannten Kumpelkisten. Mit der Kumpelkiste hilft der Club Menschen in Not schnell und unbürokratisch. Mehr als 10.000
Kisten wurden bereits verteilt. Helfer Naldo hat sein persönliches Engagement noch auf ein anderes Feld ausgeweitet. Seit März
2017 ist er Integrationspate der Bundesliga-Stiftung.
MIT DEM HERZEN DABEI Nach wie vor engagieren sich alle 36 Bundesliga-
Clubs auf vielfältige Art und Weise über die lizenzbedingten Vorgaben hinaus freiwillig für die Gesellschaft. Im Vergleich zur Saison 2012/13 haben sie ihr Engagement nochmals deutlich ausgebaut. Dadurch erreichen sie immer mehr Menschen.
34 ZWEITE STUDIE ZUM FREIWILLIGEN GESELLSCHAFTLICHEN ENGAGEMENT DES PROFIFUSSBALLS
Dies lässt sich unter anderem auf die nach wie vor „eher hohe“ strategische Bedeutung zurückfüh-ren, welche die Clubs ihrem Einsatz für die Gesellschaft beimessen. Bei rund 60 Prozent aller Clubs ist das Engagement inzwischen fest in der allgemeinen Clubstrategie verankert. Rund 70 Prozent setzen mehr Personal ein als noch drei Jahre zuvor. Inzwischen verfügen bereits 22 Clubs über hauptamtliche Mitarbeiter, die sich schwerpunkt-mäßig mit gesellschaftlichem Engagement beschäftigen: Unter Vernachlässigung des Maximalwerts von zehn Mitarbeitern sind es im Schnitt 1,9 Mitarbeiter pro Club.
Immer mehr Clubs schaffen eine organisatorische Struktur für ihr Engagement: Zum Ende der Saison 2015/16 hatte die Hälfte der
in Millionen €ENGAGEMENT DER CLUBS IN RELATION ZUM UMSATZ
1. ENTWICKLUNG UND BEDEUTUNG DES FREIWILLIGEN GESELLSCHAFTLICHEN ENGAGEMENTS DER BUNDESLIGA-CLUBS
Seit der ersten Erhebung zur Saison 2012/13 haben mehr als 90 Prozent der Clubs ihr gesellschaftliches Engagement weiterentwickelt. Der Gesamtwert der eingesetzten Ressourcen (bei 28 Clubs), die Zahl der geförderten Projekte (bei
25 Clubs) sowie die Anzahl direkt begünstigter Personen (bei 23 Clubs) wurden deutlich gestei-gert. Geht man davon aus, dass jeweils der Club-Umsatz der Vorsaison maßgeblich für das Engagement-Budget eines Clubs ist, zeigt sich, dass die Investitionen der Clubs in ihr gesellschaftliches Engagement in den vergangenen drei Jahren um 14 Prozentpunkte stärker gewachsen sind als ihre Einnahmen (siehe Abbildung oben).
25
20
15
10
5
009 / 10 10 / 11 11 / 12 12 / 13 13 / 14 14 / 15 15 / 16
5.000
4.000
3.000
2.000
1.000
0
3.127
2.466
15,1
21,3
+41 %
+27 %
Gesamtwert des Club-Einsatzes in gesellschaftliches Engagement Umsatz aller 36 Bundesliga-Clubs
GESCHLOSSENHEIT Alle 36 Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga setzen sich für die Gesellschaft ein. Die Ansätze sind vielfältig, manchmal aber auch einheitlich: Das Engagement nahezu aller Clubs kommt, wie hier in der Leverkusener BayArena, insbesondere Kindern und Jugendlichen zugute.
35ZWEITE STUDIE ZUM FREIWILLIGEN GESELLSCHAFTLICHEN ENGAGEMENT DES PROFIFUSSBALLS
Die Proficlubs
36 Proficlubs ihren Einsatz für die Gesellschaft in einer eigenen gemeinnützigen Organisation oder Abteilung strukturell verankert. Das sind drei Clubs mehr als noch in der Spielzeit 2012/13. Einzelne Clubs haben zudem bestehende Strukturen ergänzt oder angepasst. So zum Beispiel der Hamburger SV, der seine Initiative „Der Hambur-ger Weg“ 2015 in eine Stiftung überführte. Setzen sich Clubs ohne eigene Struktur ein, wird das Engagement in der Regel aus der Marketing- oder Kommunikations-abteilung gesteuert.
Auch inhaltlich hat sich das Engagement der Clubs weiterent-wickelt: Aktuell gesellschaftlich relevante Themen gewinnen zunehmend an Bedeutung. Dies gilt insbesondere für Integration und Inklusion. So gaben beispielsweise 28 von 36 Clubs an, dass die Flüchtlingsthematik in der Saison
2015/16 einen eher hohen oder hohen Einfluss auf ihr gesellschaft-liches Engagement hatte.
Die Vereine und Kapitalgesell-schaften der Bundesliga und
Anzahl der Einordnungen in Millionen €CLUBS GESAMTWERT DES EINSATZES
Anzahl der Nennungen
CLUBS MIT SPEZIFISCHER ORGANISATIONSSTRUKTUR
2. Bundesliga gestalten ihr gesell-schaftliches Engagement zuneh-mend selbst. Der durchschnittliche Anteil konkreter Projekte (gegen-über sonstigen Maßnahmen) an ihrem Gesamtengagement stieg
4
2004 2010 2016
12
18
2016 Organisationsformen 1
Stiftung bürgerlichen Rechts 9Gemeinnützige GmbH (gGmbH) 2Hilfsverein (e. V.) 3Eigene Abteilung 11
1 Clubs mit mehr als einer Struktur wurden in der Gesamtzahl nur ein Mal gezählt
1 Wenn vorhanden, wurde für „> 1.500“ mit dem exakten Wert gerechnet
26,3
Summe Obergrenze 1
Mittelwert SummeUntergrenze 1
21,3
16,3
2
4
3
1
6
7
3
1
6
3
0–100 101–250 251–500 501–1.000 1.001–1.500 > 1.500in Tausend €
7 7 7 10 3 2
Gesamt Bundesliga 2. Bundesliga
36 ZWEITE STUDIE ZUM FREIWILLIGEN GESELLSCHAFTLICHEN ENGAGEMENT DES PROFIFUSSBALLS
Die Proficlubs
ENGAGEMENT DER CLUBS BESTANDTEILE
ebenso signifikant an wie jener clubeigener Aktivitäten (gegen-über der Unterstützung Dritter). In der Saison 2015/16 lag bei zehn Clubs der Anteil klar definierter Projekte sowie der Anteil eigener Aktivitäten jeweils über 70 Pro-zent. In der Spielzeit 2012/13 war dies bei lediglich vier Clubs der Fall.
2. INVESTITIONEN
In der Saison 2015/16 setzten die Clubs nach eigenen Schätzungen rund 21,3 Millionen Euro für ihr gesellschaftliches Engagement ein. Dies entspricht einem Wachstum von rund 40 Prozent gegenüber der Saison 2012/13. Setzt man den Wert des Einsatzes in gesellschaft-liches Engagement in Verhältnis zum Umsatz und vergleicht man
diese relative Größe anhand unterschiedlicher Studien mit „klassischen“ mittelständischen Unternehmen, zeigt sich, dass sich die Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga stärker engagieren als der durchschnittliche Mittel-ständler (siehe hierzu Seite 46-49). Insgesamt setzten die Clubs der Bundes liga 16,5 Millionen Euro ein und damit 35 Prozent mehr als noch drei Jahre zuvor. Auf die Clubs der 2. Bundesliga entfielen 4,7 Millionen Euro und damit 62 Prozent mehr.
Zur Ermittlung des Gesamtwertes des Einsatzes der Clubs wurde die im Rahmen der Ersterhebung entwickelte Skala um eine Wertka-tegorie erweitert und angewendet (siehe Abbildung links, vergleiche auch „Verantwortung leben.“,
• Eingesetzte Geldmittel aus eigenem Etat, z. B. Projektmittel, Spenden an Dritte
• Eingesammelte Gelder Dritter (z. B. bei Spendenaktionen, Charity-Events), die für das gesellschaftliche Engagement eingesetzt werden
• Wert (Marktpreis) der im Rahmen des gesellschaftlichen Engagements zur Unterstützung von Projekten/Maßnahmen kostenfrei zur Verfügung gestellten Werbeflächen (Print, Online, Stadion, Textilien etc.)
• Sämtliche Sachspenden zum Einkaufspreis, z. B. Fanartikel, Trikots, Bälle, Medien
• Im Rahmen des Engagements zur Verfügung gestellte Freikarten
• Sonstige Sachmittel, z. B. kostenlos zur Verfügung gestellte Räumlichkeiten oder Trainingsflächen
• Kosten aller Mitarbeiter mit dem Schwerpunkt gesellschaftliches Engagement
• Kosten weiterer Mitarbeiter, die einen Teil ihrer Arbeitszeit investieren, z. B. Jugendtrainer, Mitarbeiter aus der Verwaltung
GESAMTWERT DES EINSATZES IN
GESELLSCHAFTLICHES ENGAGEMENT
SACHSPENDEN
PERSONALKOSTEN
GELDMITTEL
KOMMUNIKATIONSKOSTEN
37ZWEITE STUDIE ZUM FREIWILLIGEN GESELLSCHAFTLICHEN ENGAGEMENT DES PROFIFUSSBALLS
Die Proficlubs
Durchschnittliche AnteileDurchschnittliche Anteile
CLUB-ENGAGEMENTFINANZIERUNG
CLUB-ENGAGEMENT ZUSAMMENSETZUNG
KREATIVITÄT Kinder und Jugendliche lernen im Rahmen des Projekts „Lernort Stadion“ im Bochumer Vonovia Ruhrstadion spielerisch, wie man Konflikte vermeidet oder friedlich löst.
14 %Kommunikative
Unterstützung28 %Geldmittel
34 %Sachspenden
24 %Personal
1 %Erträge aus Stiftung(en) 2
7 %Sponsorengelder
15 %Spenden1
76 %Etat des Clubs
1 %Sonstiges
1 Spendenaktionen (z. B. Einnahmen aus Charity- Events), Spendengelder; 2 aus Stiftungskapital
38 ZWEITE STUDIE ZUM FREIWILLIGEN GESELLSCHAFTLICHEN ENGAGEMENT DES PROFIFUSSBALLS
Die Proficlubs
Anzahl der EinordnungenBEGÜNSTIGTE PERSONEN JE CLUB
zung. Wie schon in der Saison 2012/13 finanzieren die Clubs einen Großteil ihres Engagements selbst. Zu rund einem Viertel setzen sie im Schnitt clubeigenes Personal und Geldmittel ein, zu welchen auch durch die Clubs generierte Spenden zählen. Sach-spenden bilden mit 34 Prozent den größten Posten. Kommunika-tive Unterstützung, wie die kostenlose Bereitstellung von Werbeflächen für geförderte Organisationen oder Projekte, machte 14 Prozent aus.
3. ZIELGRUPPE
Insgesamt wurden in der Saison 2015/16 rund 1.038.000 Men-schen durch das gesellschaftliche Engagement der Clubs der Bun-desliga und 2. Bundesliga direkt begünstigt. Rund 77 Prozent dieser Menschen wurden von den Clubs der Bundesliga erreicht,
ANSPORN Das Projekt „Grenzenlos/
Anstoß“ nutzt die Fußballbegeisterung
Jugendlicher zur Vermittlung politischer
Bildung und sozialer Kompetenzen.
mehr als 26.000 im Schnitt (ohne Berücksichtigung des deutlich sechsstelligen Maximalwerts). In der 2. Bundesliga waren es knapp 13.500 Personen pro Club.
Zu den direkt Begünstigten zählen vor allem Personen, die an Projek-ten der Clubs oder geförderten Projekten Dritter teilhaben. Dies sind zum Beispiel geförderte Kinder in Feriencamps für sozial benachteiligte Mädchen und Jungen, im Rahmen einer Ausbil-dungsbörse vermittelte Jugendli-che oder an Bildungsprojekten teilnehmende Schulklassen. Weiterhin gelten im Sinne der Studie Personen als begünstigt, die über sonstige Maßnahmen außerhalb der Projekte unterstützt werden. Dies können Empfänger von Geld- und Sachspenden oder auch ermäßigten Eintrittskarten für gemeinnützige Einrichtun-gen sein.
< 2.000 2.000–5.000 5.001–10.000 10.001–50.000 > 50.000Anzahl direkt Begünstigte
1 124
6
5
6
10
1
2 4 11 16 3
Gesamt Bundesliga 2. Bundesliga
2013). Der Gesamtwert basiert auf den Mittelwerten der Kategorien. Bei Clubs mit einem Einsatz von mehr als 1,5 Millionen Euro wurde mit einem möglichst exakt ermit-telten Wert gerechnet, wenn vorhanden.
Der Gesamteinsatz eines Clubs in sein gesellschaftliches Engagement setzt sich aus vier Bestandteilen zusammen: Geldmittel, Sachspen-den, Personalkosten und Kosten für kommunikative Unterstüt-
39ZWEITE STUDIE ZUM FREIWILLIGEN GESELLSCHAFTLICHEN ENGAGEMENT DES PROFIFUSSBALLS
Die Proficlubs
Durchschnittliche Anteile
Durchschnittliche Anteile
ENGAGEMENT GEOGRAFISCHE VERTEILUNG
ENGAGEMENT VERTEILUNG NACH ALTERSGRUPPEN
Die Clubs unterstützen vor allem Kinder und Jugendliche. 72 Prozent des Engagements der Clubs richten sich an sie. In Summe erreichte das Engagement der Clubs in der Saison 2015/16 knapp 750.000 Kinder und Jugendliche. Dies entspricht rund 6 Prozent aller Kinder und Jugendlichen bis 18 Jahre in Deutschland, auch wenn Einzelne gegebenenfalls mehrfach begünstigt und gezählt wurden, zum Beispiel bei einer Teilnahme eines Kindes an mehreren Projekten eines Clubs. Ihren Schwerpunkt legen alle Clubs auf die Heimatregion, eine Parallele zur Erhebung drei Jahre zuvor.
4. AUSRICHTUNG
Aktuell gesellschaftlich relevante Themen wie Integration und Inklusion stehen bei einem Großteil der Clubs weit oben auf der Agenda. In Zeiten von Energiewende, Gesundheits- und Bio-Trend möch-ten die Clubs zudem künftig die Themenfelder „Ökologisches Bewusstsein/Umwelt“ und „Gesun-de Ernährung“ verstärkt fördern (siehe Abbildung rechts). Themen, die im Mittelpunkt breiter gesell-schaftlicher Debatten stehen, spielten im Vergleich zu 2012/13 auch bei den Clubs eine größere Rolle.
Durchschnittlich 64 Prozent des Engagements der Vereine und Kapitalgesellschaften der Bundes-liga und 2. Bundesliga entfielen auf konkrete Projekte, bei denen Zeitraum, Zweck und Zielgruppe klar definiert sind. Dies entspricht einer Steigerung von 5 Prozent-punkten gegenüber der Saison 2012/13. Auch die Gesamtzahl der geförderten Projekte stieg seither an: Insgesamt organisierten oder unterstützten die Clubs in der
7 %Senioren
(>60 Jahre)38 %Kinder (0–12 Jahre)
34 %Jugendliche
(13–18 Jahre)
21 %Erwachsene
(19–60 Jahre)
2 %International4 %
Andere Regionen
3 %National / Bundesweit
91 %Heimatregion des Clubs
40 ZWEITE STUDIE ZUM FREIWILLIGEN GESELLSCHAFTLICHEN ENGAGEMENT DES PROFIFUSSBALLS
Die Proficlubs
Anzahl der NennungenENGAGEMENT-THEMEN AKTUELLE UND KÜNFTIGE BEDEUTUNG
Saison 2015/16 376 Projekte. Davon entfallen 224 auf die Clubs der Bundesliga und 152 auf die Clubs der 2. Bundesliga. Sonstige Maßnahmen, in der Regel unregel-mäßige Einmal- und Soforthilfen, machen 36 Prozent des Engage-ments der Clubs aus. Vor dem Hintergrund der Flüchtlingswelle, die Deutschland 2015/16 erreichte, ist es bemerkenswert, dass der Anteil an sonstigen Maßnahmen gegenüber der Spielzeit 2012/13 gesunken ist. Der Grund hierfür liegt darin, dass neben einer Soforthilfe auch zahlreiche nach-haltige Projekte initiiert und gefördert wurden. Hierbei handelt es sich häufig um Trainingsangebo-te für Flüchtlinge, ergänzt um Sprachunterricht oder andere integrative Angebote. Ein promi-
nentes Beispiel hierfür ist das bundesweit an 23 Standorten umgesetzte und von der Bundes-liga-Stiftung geförderte Integra-tionsprogramm „Willkommen im Fußball“.
Neben der Fokussierung auf konkrete Projekte sind die Clubs
FAST ALLE CLUBS PLANEN, IHR ENGAGEMENT WEITER AUSZUBAUEN
1 Integration von Menschen mit Migrationshintergrund
2 Integration von Menschen mit Behinderung
3 Integration von sozial benachteiligten Personen
4 Gewaltprävention / Antidiskriminierung
5 Persönlichkeitsentwicklung / Wertevermittlung
6 Bildungschancen
7 Berufliche Perspektiven
8 Menschen in Notsituationen / kranke Menschen
9 Nachwuchs im Fußballsport i. S. v. Breitensportförderung
10 Interkultureller Austausch
11 Gesunde Ernährung
12 Ehrenamtliches Engagement
13 Regelmäßige Bewegung (z. B. breitensportliche Aktivität)
14 Ökologisches Bewusstsein / Umwelt
15 Sprachliche Kompetenz
16 Suchtprävention
17 Menschenrechte
18 Sportler aus anderen Sportarten als Fußball
19 Bessere Lebensbedingungen in Dritte-Welt-Ländern
auch zunehmend bestrebt, ihre Aktivitäten selbst zu initiieren und zu gestalten. Nach einer Gleichver-teilung bei der Ersterhebung entfielen nun im Schnitt rund 61 Prozent des Engagements auf eigene Projekte oder Maßnahmen der Clubs und nur noch 39 Prozent auf die Unterstützung Dritter.
36
50 %
18
00 12 18
1/23
456
789
1011
1213
14
1516
17
18
19
Aktuelle Förderung
Verstärkte Förderung in der Zukunft
41ZWEITE STUDIE ZUM FREIWILLIGEN GESELLSCHAFTLICHEN ENGAGEMENT DES PROFIFUSSBALLS
Die Proficlubs
Anzahl der Nennungen, Mehrfachnennungen möglich
Anzahl der Nennungen, Mehrfachnennungen möglich
CLUBS KÜNFTIGE INVESTITIONSFELDER
CLUBS GEPLANTE STEIGERUNG BIS 2019
5. ZUKÜNFTIGE ENTWICKLUNG
In Zukunft wollen sich die Clubs noch mehr engagieren. 30 von ihnen planen, ihr Engagement in den kommenden drei Jahren generell auszuweiten und die verfügbaren Mittel noch gezielter einzusetzen. 25 dieser Clubs wollen die eingesetzten Ressour-
EINSATZ Immer mehr Clubs bündeln ihr gesellschaftliches Engagement in einer eigenen Stiftung oder Abteilung. Der Hamburger SV hat zu diesem Zweck 2015 die seit 2006 bestehende Initiative „Der Hamburger Weg“ in eine gleichnamige Stiftung überführt. Ihr Gesicht ist der ehemalige HSV-Profi Marcell Jansen.
gestiegen ist, möchten sich die meisten Clubs nun auf den Ausbau der bestehenden Projekte konzent-rieren. Lediglich 15 Clubs planen, die Zahl der geförderten Projekte zu steigern. Hinsichtlich der Menge begünstigter Personen plant knapp die Hälfte der Clubs, das bestehen-de Niveau zu halten sowie die erreichten Zielgruppen noch intensiver zu fördern. 20 Clubs wollen künftig noch mehr Men-schen mit ihrem Engagement erreichen.
Inhaltlich wollen sich die Clubs vermehrt gesellschaftlich relevanter Themen wie Integration und Inklusion annehmen. Investieren möchten die Clubs dabei insbeson-dere in eine professionellere Steue-rung, Auswahl und Bewertung ihrer Aktivitäten. Ihre verschiedenen Anspruchsgruppen wollen die Vereine und Kapitalgesellschaften der Bundesliga und 2. Bundesliga noch stärker beteiligen.
cen steigern. Im Fokus steht dabei, wie auch vor drei Jahren schon, die Aufstockung personeller Ressourcen.
Insgesamt ist ein leichter Trend zur Konsolidierung bzw. Fokussierung des Engagements zu erkennen: Nachdem die Zahl an Projekten in den vergangenen drei Jahren stark
KommunikativeUnterstützung
Geldmittel
Sachspenden
Personal 24
9
19
18
Beteiligung von Anspruchsgruppen des Clubs
Eigene Kompetenz
Eigene Kommunikation / Berichterstattung
Eigene personelle Ressourcen
Keine
Professionelle Steuerung, Auswahl und Bewertung von
Engagements30
22
21
1
24
22
43ZWEITE STUDIE ZUM FREIWILLIGEN GESELLSCHAFTLICHEN ENGAGEMENT DES PROFIFUSSBALLS
Die Proficlubs
GEMEINSAMESHANDELN GEFRAGTUnsere Gesellschaft steht vor großen Herausforderun-gen: Demografischer Wandel und Migration, soziale Teilhabe und Integration sowie globale Klimaverände-rungen und Ressourcenknappheit erfordern ein gemein-sames Handeln aller relevanten Akteure aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Insbesondere die Beziehung zwischen Unternehmen und ihrem jeweiligen gesellschaftlichen Umfeld rückt dabei vermehrt in den öffentlichen Fokus und die unternehmerische Praxis. Aktuelle Studien zeigen immer deutlicher: Wirtschaftli-cher Erfolg und gesellschaftliches Engagement sind kein Gegensatz, sondern bedingen einander.
Wie die Wirtschaft befindet sich auch der Profifußball in permanentem Wandel. Durch die zunehmende Professionalisierung im Fußball werden Clubs nicht länger ausschließlich an ihrem sportlichen, sondern
zunehmend auch an ihrem wirtschaftlichen Erfolg gemessen. Sie unterliegen dabei auch gesellschaftlichen Erwartungen. Fußball hat das Potenzial, kollektive Erlebnisse zu schaffen, Individuen zu verbinden und eine wichtige Vorreiterrolle für das gesellschaftliche Miteinander in unserem Land einzunehmen. Damit hat er neben seinen vielfältigen wirtschaftlichen Effekten auch eine wichtige gesellschaftliche Vorbildwirkung und Verantwortung.
Die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung beinhaltet drei verschiedene Dimensionen: Erstens Compliance, die Einhaltung gesetzlicher und organisa-torischer Vorgaben. Zweitens Corporate Responsibility, die interne Verantwortungsübernahme im Kernge-schäft. Drittens Corporate Citizenship, das externe Engagement für gesellschaftlich relevante Themen.
RENÉ SCHMIDPETER
INTERNATIONAL ANERKANNTER Experte und Autor im Bereich Management und Strategie: Prof. Dr. René Schmidpeter hat an der Cologne Business School (CBS) den Dr. Jürgen Meyer Stiftungslehrstuhl für internationale Wirtschaftsethik und Corporate Social Responsibility (CSR) inne und ist Direktor des Center for Advanced Sustainable Management (CASM). „CSR und Fußball“ ist ein Schwerpunktthema am CASM. Seit über 15 Jahren berät und forscht René Schmidpeter in renommierten Expertengremien und Universitäten im In- und Ausland. In seinen Publikationen verbindet er wissenschaftliche Erkenntnisse mit gelebter Managementpraxis.
44 ZWEITE STUDIE ZUM FREIWILLIGEN GESELLSCHAFTLICHEN ENGAGEMENT DES PROFIFUSSBALLS
Gastbeitrag
Diesen drei Dimensionen werden die 36 Proficlubs zusehends gerecht. Der vorliegende Bericht gibt Aus-kunft über das externe Engagement zur Lösung sozialer Probleme. Hierbei zeigen die Vereine und Kapitalgesell-schaften der Bundesliga und 2. Bundesliga ein moder-nes Verständnis von Corporate Citizenship, welches die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung fördert.
Die Forschungsarbeiten des Center for Advanced Sustainable Management (CASM) liefern erste Belege, dass sich Wirtschaftlichkeit, soziales Engagement, Markenidentität und sportlicher Erfolg der Proficlubs wechselseitig positiv verstärken. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass die Vereine ihr soziales Engage-ment sukzessive ausweiten und dabei gleichzeitig auch der ökonomische sowie sportliche Erfolg zunahm. Soziales Engagement und sportlicher Erfolg gehen mittel- und langfristig Hand in Hand.
Die Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga setzen zunehmend auf professionelle Strukturen ihres gesell-schaftlichen Engagements. Weitere 20 Prozent der Clubs haben sich hierfür in den vergangenen drei Jahren eine eigene Organisationseinheit geschaffen. Auch der mit 60 Prozent enorme Anstieg unterstützter Projekte sowie deren zunehmende Ausrichtung an wesentlichen Problemstellungen wie Integration, Inklusion, Wertevermittlung und Bildung zeigt, dass der Profifußball den Wert gesellschaftlichen Engagements erkannt hat. Positiv hervorzuheben ist auch, dass die Clubs eine weitere Professionalisierung sowie eine Ausweitung ihrer Aktivitäten planen. Entscheidend wird sein, kontinuierlich in die strukturelle Weiterent-wicklung zu investieren.
Ähnlich wie in der mittelständischen Wirtschaft messen die Clubs gesellschaftlichem Engagement eine hohe strategische Bedeutung bei. Dabei spielt der Einsatz in
der Heimatregion der 36 Vereine und Kapitalgesell-schaften eine herausragende Rolle. Hier kommen die eigenen Kompetenzen und Partnerschaften mit wichti-gen Stakeholdern zum Tragen und es kann eine unmit-telbare Wirkung auf das eigene Umfeld erzielt werden. Aufgrund ihrer öffentlichen Aufmerksamkeit ist es den Clubs möglich, Fans, Sponsoren und andere Akteure in ihrer Region für gesellschaftliche Aktionen zu gewin-nen. Sie wirken dadurch als Katalysatoren für das gesellschaftliche Engagement in ihrem Umfeld. Einen überregionalen Effekt erreichen die Clubs insbesondere durch die Zusammenarbeit mit der Bundesliga-Stiftung und ihren bundesweiten Leuchtturmprojekten. Durch die Zusammenarbeit im Rahmen eines Projekts an unterschiedlichen Standorten in ganz Deutschland werden noch mehr Menschen erreicht. Auch dadurch schaffen es die Proficlubs, sich relativ gesehen stärker für die Gesellschaft zu engagieren als vergleichbare mittelständische Unternehmen – das zeigen wissen-schaftliche Analysen wie jene der KfW Bankengruppe oder der Engagementbericht der Bundesregierung.
Ähnlich wie in der Wirtschaft ist das Thema gesell-schaftliche Verantwortung auch bei den Proficlubs untrennbar mit der Unternehmensstrategie verknüpft. Themen wie Compliance, Sozialstandards in Lieferket-ten, aber auch die nachhaltige Weiterentwicklung des Profifußballs sind dabei mit dem gesellschaftlichen Engagement seiner 36 Proficlubs verknüpft. Natürlich bleiben die sportliche Leistungsstärke und die wirt-schaftliche Innovationsfähigkeit elementare Vorausset-zungen für den Erfolg der Bundesliga und 2. Bundes-liga in der Zukunft. Das vorhandene Potenzial der Corporate Social Responsibility und des gesellschaftli-chen Engagements kann aber gleichermaßen dazu dienen, die Proficlubs fortwährend voranzubringen. Wie die vorliegende Studie zeigt, sind sie auf einem guten Weg.
„DER FUSSBALL HAT EINE WICHTIGE GESELLSCHAFTLICHE VORBILDWIRKUNG
UND VERANTWORTUNG“
45ZWEITE STUDIE ZUM FREIWILLIGEN GESELLSCHAFTLICHEN ENGAGEMENT DES PROFIFUSSBALLS
Gastbeitrag
ERFOLG FÜRDEN FUSSBALLVerglichen mit dem deutschen Mittelstand steht der Profifußball in Sachen gesellschaftliches Engagement glänzend da.
Die 2011 erschienene Studie „Corporate Social Responsibility im deutschen Mittelstand“ der KfW Bankengruppe untersuchte erstmals den Hintergrund, den Umfang und die Ausrichtung der CSR-Aktivitäten mittelständischer Unternehmen in Deutschland. Seither ist weder von der KfW Bankengruppe noch einer anderen Institution eine vergleichbare Erhebung erschienen. „Corporate Social Responsibility“ wurde in dieser Studie definiert als „die freiwillige Übernah-me gesellschaftlicher Verantwortung, die über gesetzliche Erfordernisse hinausgeht“. Hierzu zählte im Rahmen der Erhebung unter anderem das Engagement für soziale, umweltpolitische, kulturelle sowie wissenschaftliche Vorhaben.
Eine wesentliche Erkenntnis der Studie der KfW Bankengruppe ist, dass CSR im deutschen Mittelstand weit verbreitet ist und der Mittelstand verstärkt in den Ausbau von gemeinwohl-
TEAMLEISTUNG Oscar Wendt setzt sich gemeinsam mit seinem Club Borussia Mönchengladbach
und der Bundesliga-Stiftung im Rahmen des Projekts „Klasse
in Sport“ für zusätzlichen Sportunterricht an Schulen ein.
46 ZWEITE STUDIE ZUM FREIWILLIGEN GESELLSCHAFTLICHEN ENGAGEMENT DES PROFIFUSSBALLS
BUNDESLIGA-CLUBSEINSATZ-UMSATZ-VERHÄLTNIS
IM VERGLEICHDEUTSCHER MITTELSTAND
Einsatz(in Mio. €)
21,3(2015/16)
15,1(2012/13)
Einsatz(in Mrd. €)
3
(Unternehmen mit mind. 10 Mitarbeitern und bis zu 500 Mio. € Umsatz p. a.)
Umsatz(in Mio. €)
3.172(2014/15)
2.466(2011/12)
Jahresumsatz(in Mrd. €)
1.789/
= 0,67 %0,61 %
0,17 % //
x4
VERGLEICH FUSSBALL VERSUS WIRTSCHAFT
orientierten Maßnahmen investiert. Insgesamt engagier-ten sich 73 Prozent der mit Profifußballclubs am ehesten vergleichbaren mittelständischen Unternehmen mit mindestens zehn Beschäftigten und einem Jahres-umsatz von bis zu 500 Millionen Euro gesellschaftlich. Sie investierten dabei jährlich etwa drei Milliarden Euro. Gemessen am Jahresumsatz von 1.789 Milliarden Euro entsprechen diese Ausgaben im Schnitt rund 0,17 Prozent des Umsatzes der mittelständischen Unternehmen.
Für die Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga ergibt sich ein Verhältnis von 0,67 Prozent, wenn man ihren Umsatz aus der Vorsaison 2014/15 mit den Investitio-nen in ihr gesellschaftliches Engagement in der Spielzeit 2015/16 vergleicht. Dem liegt die Annahme zugrunde, dass das Budget der Clubs für ihre gesell-schaftlichen Aktivitäten abhängig vom Umsatz des
Vorjahres ist. Gemessen am Umsatz gibt ein Club damit durchschnittlich rund viermal mehr für gesell-schaftliche Zwecke aus als ein „klassisches“ mittel-ständisches Unternehmen mit mehr als zehn Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von bis zu 500 Millionen Euro.
Unternehmen können jedoch nur eingeschränkt mit den Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga verglichen werden. Die wenigsten Unternehmen können wie die Clubs aus ihrem Kerngeschäft heraus umfangreiche Sachspenden oder reichweitenstarke Kommunikations-leistungen in ihr Engagement einbringen. Andererseits beinhalten die in der KfW-Studie erhobenen Werte auch Ausgaben für ökologische Maßnahmen sowie Investiti-onen zur Förderung von Wissenschaft, Kunst und Kultur, die bei der vorliegenden Erhebung mit Blick auf die Proficlubs unberücksichtigt blieben.
PROFICLUBS SETZEN IM VERGLEICHZU MITTELSTÄNDLERN EINENVIERFACH SO GROSSEN WERT FÜRGESELLSCHAFTLICHE ZWECKE EIN
47ZWEITE STUDIE ZUM FREIWILLIGEN GESELLSCHAFTLICHEN ENGAGEMENT DES PROFIFUSSBALLS
KfW-Studie
PROFIFUSSBALLAKTIVER ALSMITTELSTÄNDLERDer „Erste Engagementbericht“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend analysierte 2012 die Lage des bürgerschaftlichen Engagements in Deutschland.
Im Fokus des Berichts stand insbesondere das Engage-ment der Wirtschaft, welches über eine repräsentative Befragung von rund 4.400 Unternehmen empirisch untersucht wurde. Dabei wurde der Begriff des „bürger-schaftlichen Engagements“ sehr weit gefasst und definiert als „freiwillige Mitverantwortung im und für den öffentlichen Raum“, wobei wichtige Impulse für das gesellschaftliche Miteinander gesetzt und so positive externe Effekte für die Gesellschaft generiert werden.
Wie die Studie der KfW Bankengruppe belegt der Engagementbericht, dass sich Unternehmen in Deutsch-land vielfältig engagieren. Rund 64 Prozent aller deutschen Unternehmen investierten im Erhebungszeit-raum jährlich kumuliert mehr als elf Milliarden Euro, um sich freiwillig über gesetzliche Vorgaben hinaus für die Gesellschaft einzusetzen. Ein Großteil dieser Investitionen besteht aus finanziellen Zuwendungen. Dazu kommen neben Sachspenden auch Kosten der unentgeltlichen Überlassung betrieblicher Infrastruktur.
Vergleicht man die Ergebnisse des Engagementberichts mit jenen der vorliegenden Studie zum freiwilligen gesellschaftlichen Engagement des Profifußballs, zeigt sich, dass sich die Clubs gemessen am Umsatz deutlich stärker engagieren als mittelständische Unternehmen. Das Verhältnis von Einsatz zu Umsatz liegt bei den Proficlubs bei rund 0,67 Prozent. Hingegen setzte nur rund ein Viertel der am ehesten mit den 36 Clubs vergleichbaren Unternehmen mit 50 bis 499 Mitarbei-tern mehr als 0,3 Prozent seines Umsatzes ein. Dies bestätigt die Einschätzung aus dem Vergleich mit der jüngsten KfW-Studie zur Thematik aus dem Jahr 2011, wonach die Clubs sich in etwa drei- bis viermal stärker engagieren als die mittelständischen Unternehmen. Auch dieser Betrachtung liegt die Annahme zugrunde, dass das Budget der Clubs für ihr gesellschaftliches Engagement abhängig ist vom Umsatz der vorangegan-genen Saison. Da sich das Engagement der Wirtschaft stetig weiterentwickelt, wird es in Zukunft interessant sein, zu sehen, wie sich dieses Verhältnis auf Grundlage neuer Studien – insbesondere zum Engagement des deutschen Mittelstands – entwickelt.
Anteil nach BetriebsgrößeENGAGEMENT UNTERNEHMEN
Unter 50 MA
50 bis 499 MA
Über 500 MA
Gesamt 64 %
96 %
63 %
71 %
48 ZWEITE STUDIE ZUM FREIWILLIGEN GESELLSCHAFTLICHEN ENGAGEMENT DES PROFIFUSSBALLS
Erster Engagementbericht
Umsatzanteile nach Unternehmensgröße
AUSGABEN BÜRGERSCHAFTLICHES ENGAGEMENT
Anteile am Gesamteinsatz in Prozent
ENGAGEMENT UNTERNEHMEN NACH ART DER FÖRDERUNG
GEMESSEN AM UMSATZ ENGAGIEREN SICH DIE CLUBS
STÄRKER FÜR DIE GESELLSCHAFT ALS MITTELSTÄNDISCHE UNTERNEHMEN
3 %Sonstiges
76 %Finanzielle Zuwendungen
8 %Infrastruktur
13 %Sachspenden
0,2 %Freistellung MA
Unter 50 MA 50 bis 499 MA
31 %34 %
24 %
41 %45 %
25 %
< 0,014 % des Umsatzes 0,014 % – 0,3 % > 0,3 %
BEKENNTNIS Die Clubführungen stellen, gemessen am Umsatz, vergleichsweise viele Mittel für gesellschaftliche Zwecke zur Verfügung. Damit werden zahlreiche Projekte wie zum Beispiel „Fußball trifft Kultur“ unterstützt. Fredi Bobic (links) überzeugt sich regelmäßig persönlich vom Engagement seines Clubs Eintracht Frankfurt.
49ZWEITE STUDIE ZUM FREIWILLIGEN GESELLSCHAFTLICHEN ENGAGEMENT DES PROFIFUSSBALLS
Erster Engagementbericht
ETWASZURÜCKGEBENNach wie vor engagieren sich viele aktuelle und ehemalige Bundesliga-Spieler für die Gesellschaft. Einige bündeln ihr Engagement in eigenen Stiftungen. Zehn dieser Stiftungen wurden im Rahmen der Studie genauer untersucht.
1. ENTWICKLUNG UND HEUTIGE BEDEUTUNG DES FREIWILLIGEN GESELLSCHAFTLICHEN ENGAGEMENTS DER SPIELERSTIFTUNGEN
Seit der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland wurden zahlreiche Spielerstiftungen gegrün-det. Mit der Arne-Friedrich-Stiftung und der Neven Subotic Stiftung nahmen bei der aktuellen Erhebung im Vergleich zur Studie 2012/13 zwei neue Stiftungen teil. Insgesamt flossen die Daten von zehn statt zuvor neun Spielerstiftungen in die Studie ein.
Alle namensgebenden Stifter sind nach eigenen Angaben „eher stark“ oder „stark“ in die Stiftungsarbeit eingebunden: Sie fungieren als Ideengeber, wählen Projekte aus, betreuen die Pressearbeit der Stiftung oder schaffen durch regelmäßige Besuche der geförder-ten Projekte Aufmerk samkeit.
Fast alle Spielerstiftungen weiteten ihr Engagement in den letzten Jahren aus. Im Sinne einer kontinu-
50
Spielerstiftungen
AUSGEWÄHLTE SPIELERSTIFTUNGEN IM ÜBERBLICK
ierlichen und nachhaltigen Förder-tätigkeit sowie des jeweiligen Satzungszwecks haben sich Förde-rungsschwerpunkte nicht verändert.
2. INVESTITIONEN
Der Gesamtwert des Engagements der Stiftungen ehemaliger und aktueller Bundesliga-Spieler im Geschäftsjahr 2015/16 bzw. 2016 entspricht rund 3,3 Millionen Euro. Er wurde auf Basis des Budgets der Stiftungen für Personal, Verwaltung
NAME GRÜNDUNGSJAHR
Franz Beckenbauer Stiftung 1982Christoph Metzelder Stiftung 2006Phillipp Lahm-Stiftung 2007Gerald Asamoah Stiftung 2007Giovane-Elber-Stiftung 2008Lukas Podolski Stiftung 2010Manuel Neuer Kids Foundation 2010Oliver Kahn Stiftung 2011Neven Subotic Stiftung 2012Arne-Friedrich-Stiftung 2015
FÜRSPRECHER Weltmeister Manuel Neuer vom FC Bayern
München engagiert sich seit 2010 mit seiner „Manuel Neuer
Kids Foundation“ für sozial benachteiligte Kinder und
ist seit 2014 Kinderpate der Bundesliga-Stiftung.
Spielerstiftungen
Anzahl der Einordnungen
BEGÜNSTIGTE PERSONEN PRO JAHR JE STIFTUNG
Anzahl der Einordnungen in Millionen €AUSGEWÄHLTE SPIELERSTIFTUNGEN GESAMTWERT DES EINSATZES
sowie Projekte und Maßnahmen ermittelt. Geldspenden machten mit durchschnittlich mehr als 80 Prozent den größten Anteil aus. Die Finanzierungsstruktur der jeweili-gen Stiftungsaktivitäten ist sehr unterschiedlich. Einzige Gemein-samkeit ist ein meist wesentlicher Anteil an projekt- und sachbezoge-nen Spenden, der im Durchschnitt bei rund 50 Prozent liegt.
3. ZIELGRUPPE
Insgesamt wurden rund 57.000 Menschen durch das Engagement der untersuchten Stiftungen direkt begünstigt. Dabei unterscheiden sich die Stiftungen hinsichtlich ihrer Reichweite teilweise deutlich. Dies liegt im jeweiligen Förderansatz begründet: So profitiert beispiels-weise eine relativ hohe Zahl an Menschen durch den Bau von Wasserbrunnen und Sanitäranlagen in Krisengebieten.
ALLE STIFTER SIND „EHER STARK“ ODER
„STARK“ IN DIE STIFTUNGSARBEIT
EINGEBUNDEN
4,4
Summe Obergrenze1
Mittelwert SummeUntergrenze1
3,3
2,3
1 12
4
2
0–25 25–50 50–100 100–250 250–500 500–1.000
1 Wenn vorhanden, wurde mit dem exakten Wert gerechnet
1.500–7.500
200–1.500
< 200
> 7.500 3
1
2
4
in Tausend €
52 ZWEITE STUDIE ZUM FREIWILLIGEN GESELLSCHAFTLICHEN ENGAGEMENT DES PROFIFUSSBALLS
Spielerstiftungen
Anzahl der Nennungen (Mehrfachnennungen möglich)
TOP 10 DER AKTUELL GEFÖRDERTEN THEMEN
Auch geografisch ist das Engage-ment der Spielerstiftungen breit gefächert. Teilweise liegt der Fokus auf der Heimatregion des jeweiligen Profispielers, teilweise konzentrie-ren sich die Stiftungen eher auf internationale Projekte.
Was die Stiftungen ehemaliger und aktueller Bundesliga-Spieler nach wie vor eint, ist eine ausgeprägte Fokussierung auf Kinder und Jugendliche: Rund 90 Prozent des Engagements gelten im Schnitt dieser Zielgruppe.
4. AUSRICHTUNG
Die Arbeit der untersuchten Stiftungen ist durch einen hohen Anteil konkreter Projekte geprägt. Sonstige Maßnahmen wie punktu-elle Einzelfallförderungen spielen eine untergeordnete Rolle. Neun von zehn Stiftungen fokussieren sich zu mindestens 90 Prozent auf Projekte. Ein Großteil der geförder-ten Projekte, im Schnitt rund 64 Prozent, sind auf eine Laufzeit von mehr als fünf Jahren ausgelegt. Diese Kombination aus Projektfo-kus und Langfristigkeit spricht für die Nachhaltigkeit der Aktivitäten ehemaliger und aktueller Bundes-liga-Spieler.
Unterschiede zwischen den Stiftun-gen zeigen sich bei der Fokussie-rung auf eigene Aktivitäten gegen-über der Unterstützung Dritter: Sechs Stiftungen fördern ausschließ-lich oder fast ausschließlich eigene Projekte und Maßnahmen, die übrigen vier Stiftungen unterstützen vorrangig durch Dritte initiierte Aktivitäten.
Zu den bedeutendsten Förder-schwerpunkten zählen wie bereits
bei der Erhebung für die Saison 2012/13 die Schaffung von Berufs- und Bildungschancen, Persönlich-keitsentwicklung und Wertevermitt-lung sowie die Integration sozial benachteiligter Personen.
5. ZUKÜNFTIGE ENTWICKLUNG
Auch in Zeiten von Niedrigzinsen und einschneidenden gesellschaftli-chen Entwicklungen beabsichtigen die meisten Stiftungen ehemaliger und aktueller Spieler, am konse-quenten Kurs des Auf- und Ausbaus
ihres gesellschaftlichen Engage-ments festzuhalten.
So planen alle Stiftungen, ihr Engagement in den nächsten Jahren weiter auszuweiten oder zumindest konstant zu halten. Im Sinne der Kontinuität möchten sie dabei über-wiegend in den bestehenden Themenfeldern weiterarbeiten. Acht Stiftungen haben sich zum Ziel gesetzt, die Zahl an direkt begüns-tigten Personen weiter zu steigern, sechs streben eine Erhöhung ihres Budgets für Geldspenden an.
Bildungschancen
Persönlichkeitsentwicklung / Wertevermittlung
Berufliche Perspektiven
Integration von sozial benachteiligten Personen
Interkultureller Austausch
Gewaltprävention /Antidiskriminierung
Integration von Menschen mit Migrationshintergrund
Regelmäßige Bewegung
Sprachliche Kompetenz
Bessere Lebensbedingungen in Dritte-Welt-Ländern
8
6
6
5
5
4
4
4
4
3
53ZWEITE STUDIE ZUM FREIWILLIGEN GESELLSCHAFTLICHEN ENGAGEMENT DES PROFIFUSSBALLS
Spielerstiftungen
KONTAKTE UND PROFILE
GESELLSCHAFTLICHES ENGAGEMENT DER BUNDESLIGA UND 2. BUNDESLIGA
NETZWERK Aus den 36 Proficlubs kommen die für das gesellschaftliche
Engagement Verantwortlichen jährlich zu Vollversammlungen zusammen, um sich
auszutauschen und weiterzubilden.
FC AUGSBURG
Dominik Schmitz Leiter Medien- und Öffentlichkeitsarbeit T +49 821 650 40 520 E [email protected] W fcaugsburg.de
Auszug aus den Aktivitäten• Gezielte Unterstützung von sozial
benachteiligten Menschen in Augsburg und der Region, z. B. in den Projekten „Wärmestu-be“ und „Weihnachtsbaumaktion“
• Innovativer Beitrag zur Gewaltprävention durch die Förderung des Kennenlernens und Zusammenkommens mit den Fans anderer Vereine durch das Projekt „Augsburg Calling“
• Projekte zur Integration, Völkerverständi-gung und Einstieg in den organisierten Vereinsfußball mit „In safe hands“
HERTHA BSC
Peter Bohmbach Leiter CSR/Publikationen T +49 30 300 928 201 E [email protected] W herthabsc.de
Eigene OrganisationsformHertha BSC-Stiftung (seit 2002)
Auszug aus den Aktivitäten• Hertha Historie – aus der eigenen
Geschichte lernen• Jugend-/Nachwuchsförderung – Bildungs-
fahrten sowie persönlichkeitsbildende Maßnahmen der Fußball-Akademie
• Soziale und gesellschaftliche Projekte – u. a. Kiezkicker-Projekte, Hertha hautnah sowie das Flüchtlingsprojekt „Willkommen im Fußball“
SV WERDER BREMEN
Tim Juraschek Abteilungsleiter CSR-Management T +49 421 4345 94 310 E [email protected] W werder.de
Eigene OrganisationsformEigene CSR Abteilung (seit 2008)SV Werder Bremen Stiftung (seit 2009)
Dachmarke für das EngagementWERDER BEWEGT – LEBENSLANG
Auszug aus den Aktivitäten• Die sechs Themenbereiche lebenslang
grün-weiß, aktiv, gesund, tolerant, hilfsbereit und umweltbewusst beherber-gen zahlreiche Projekte zur Förderung eines gesunden und nachhaltigen Lebensstils für Menschen jeden Alters und thematisieren Antidiskriminierung und Toleranz in allen Bereichen
• Projektbeispiele: „SPIELRAUM“, „100% Werder-Partner“, „60plus“ und Kids Club
SV DARMSTADT 98
Florian Holzbrecher Leiter Marketing & Events T +49 6151-6666 93E [email protected] sv98.de
Dachmarke für das EngagementIm Zeichen der Lilie (imzeichenderlilie.de)
Auszug aus den Aktivitäten• Insgesamt 8 Unternehmenspartner der
Sozialkampagne, mit denen verschiedene Aktionen umgesetzt werden
• Zusätzlich eigene Projekte und Aktionen • Auszug aus den Themenbereichen: Inklusion,
Gesundheit und Ernährung, Integration, Suchtprävention, Arbeitsmarktintegration
• Projektbeispiele: Gesundheitstage an Grundschulen, Renovierungsaktionen, „Willkommen im Fußball“, „Meine Abwehr steht“, Ausbildungsmesse, Spendensamm-lung an Heimspieltagen
BORUSSIA DORTMUND
Marco Rühmann Projektleiter CSRT +49 231 9020 3819E [email protected] bvb.de
Eigene Organisationsformleuchte auf – die BVB-Stiftung (seit 2012)
Dachmarke für das Engagementleuchte auf – die BVB-Stiftung
Auszug aus den Aktivitäten• Schaffung von Bildungszugängen und
beruflichen Perspektiven für Kinder und Jugendliche z. B. durch die „YOUNGSTER-akademie am Borsigplatz“
• Projekte zur Integration, Völkerverständi-gung und politischen Aufklärung, z. B. durch das „BVB-Lernzentrum“
• Einbindung von Fans in das Engagement der Stiftung, z. B. durch die Fanclub-Projektaus-schreibung „schwarz-gelbe Familie“
EINTRACHT FRANKFURT
Nadine Liedtke Leiterin Vorstandssekretariat T + 49 69 95503 101 E [email protected] W eintracht.de
Auszug aus den Aktivitäten• Schaffung von Bildungschancen und
beruflichen Perspektiven, z. B. BildungsArena• Engagement für soziale und kulturelle
Initiativen in der Region Rhein-Main, z. B. Hilfe für krebskranke Kinder Frankfurt e. V.; KiO Kinderhilfe Organtransplantation e. V.
• Unterstützung sportbezogener regionaler Projekte und Bewegungsförderung für Kinder, z. B. „Eintracht mit der Jugend“, „AOK-Pausen-Liga“
SPORT-CLUB FREIBURG
Tobias Rauber Leiter Abteilung Gesellschaftliches EngagementT +49 761 38551 641E [email protected] scfreiburg.com
Eigene OrganisationsformAchim-Stocker-StiftungFörderverein Freiburger FußballschuleFAIR ways
Dachmarke für das EngagementSC Freiburg – mehr als Fußball
Auszug aus den Aktivitäten• Gesellschaftliches Engagement für: Bildung,
Bewegung, Umwelt und Solidarität. Dabei
BUNDESLIGA
56 ZWEITE STUDIE ZUM FREIWILLIGEN GESELLSCHAFTLICHEN ENGAGEMENT DES PROFIFUSSBALLS
Kontakte und Profile
kooperiert der SC mit vielen Partnern: Schulen, gemeinnützigen Institutionen, Sponsoren, regionalen Fußballvereinen, der Achim-Stocker-Stiftung und dem Förderver-ein Freiburger Fußballschule
• Unter dem Motto „Freunde statt Fremde“ werden Projekte und Aktionen gefördert, die sich für die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund einsetzen und gegen Diskriminierung wenden
• Mit dem jährlichen „FAIR ways Förderpreis“ werden seit 2012 gemeinnützige Projekte und Institutionen in Südbaden unterstützt, die sich dem Thema Nachhaltigkeit stellen
HAMBURGER SV
Marieke Patyna VorstandsreferentinT +49 40 4155 1029E [email protected] hsv.de & der-hamburger-weg.de
OrganisationsformHSV-Stiftung „Der Hamburger Weg“ (seit 2015)
Dachmarke für das EngagementDer Hamburger Weg
Auszug aus den Aktivitäten• Beständige und institutionalisierte
Übernahme gesellschaftlicher Verantwor-tung für Kinder und Jugendliche in Hamburg und Umgebung
• Verschiedene Projekte in den Bereichen Bildung, Soziales und Sport wie z. B. „Lernen im Volksparkstadion. Das Hamburger Weg Klassenzimmer“
TSG 1899 HOFFENHEIM
Christian Frommert Direktor Medien & KommunikationT +49 7261 94 93 189E [email protected] achtzehn99.de
Befreundete OrganisationsformDietmar Hopp Stiftung
Auszug aus den Aktivitäten• Kozeptionierung, Umsetzung und Unterstüt-
zung nationaler und internationaler Projekte sowie Einreichungen auf den Gebieten Sport, Bildung, Soziales und Medizin
• Übernahme gesellschaftlicher Verantwor-tung in der Metropolregion Rhein-Neckar, mit Blick auf die Themenschwerpunkte: Integration, Aus- und Weiterbildung, Umwelt, Klima und Nachhaltigkeit
FC INGOLSTADT 04
Alexandra Vey MarketingT +49 841 885 57 138E [email protected] W fci.de
Dachmarke des EngagementsSchanzengeber (seit 2016)
Auszug aus den Aktivitäten• Elf Freunde (Fußballspieler der Lebenshilfe
Werkstätten, die ein Teil der großen FCI– Familie sind. Sie trainieren jeden Freitag auf dem Gelände des FCI und nehmen am Spielbetrieb der Bayernliga erfolgreich teil)
• Willkommen im Fußball, Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage
• Unter der sozialen Initiative „SchanzenGe-ber“ vereint der FC Ingolstadt 04 sein soziokulturelles, gesundheitliches und umweltbewusstes Engagement
1. FC KÖLN
Nicole Fischer Assistenz des Vorstands, Leiterin Stiftung 1. FC KölnT +49 221 71616 394E [email protected] W fc-koeln.de
Eigene OrganisationformStiftung 1. FC Köln (seit 2009)
Dachmarke für das Engagement1. FC Köln Stiftung
Auszug aus den Aktivitäten• 16 Projekte aktuell in den Kernthemen
Bildung, Fairplay, Gesundheit und Toleranz• „1:0 für Deinen Arbeitsplatz!“: Seit Initiierung
in 2010 Vermittlung von mehr als 500 Jugendlichen in ein Arbeitsverhältnis
• „Integration durch Fußball“: Wöchentliches Fußballtraining mit dem CfB Ford-Niehl für geflüchtete Kinder von 8–14 Jahren
• „kicken&lesen Köln“: Förderung des Interesses am Lesen für Jungen von 8–12 Jahren durch die Kombination mit Fußball und spielerischen Wettbewerben
RB LEIPZIG
Ingo Hertzsch Mitarbeiter CSR & EventsT +49 341 124 7971 83E [email protected] dierotenbullen.com
Auszug aus den Aktivitäten• Unterstützung von Schulen, sozialen
Einrichtungen, Organisationen & Vereinen in Leipzig und der Region
• Kooperation mit der Deutschen Krebshilfe• Fußballschule, Kaderschmiede, Leipziger
Viertelfinale
BAYER 04 LEVERKUSEN
Jörg Kappenhagen Leitung Fans/Mitgliedschaften/SozialesT +49 214 86 60 196E [email protected] W bayer04.de
Eigene OrganisationsformBayer 04 Sportförderung gGmbH (seit 2003)
Dachmarke für das EngagementWIR(04)HELFEN
Auszug aus den Aktivitäten• Unterstützung von jungen und benachteilig-
ten Menschen, z. B. Bayer 04 macht Schule, WIR(04)HELFEN-Tag sowie im Rahmen der Social Alliance
• Stärkung des inklusiven Gedankens u. a. bei „Einfach Fußball“, dem Special Youth Camp und der Young Coach Ausbildung
• Zusammenarbeit mit den lokalen Fußballver-bänden zur Stärkung des Ehrenamtes durch den Bayer 04-Ehrenamtspreis und der Ehrenamtsakademie
57ZWEITE STUDIE ZUM FREIWILLIGEN GESELLSCHAFTLICHEN ENGAGEMENT DES PROFIFUSSBALLS
Kontakte und Profile
1. FSV MAINZ 05
Stefanie Reuter Leiterin CSRT +49 6131 3755 019E [email protected] W mainz05.de
Eigene OrganisationsformMainz 05 hilft e. V. (seit 2010)
Dachmarke des EngagementsMainz 05 hilft
Auszug aus den Aktivitäten• Teilhabe- und Bildungsangebote für Kinder,
Jugendliche und Senioren: „05er KidsClub“, „05er Youngsters“ und „05er Classics“
• Sensibilisierung von Schülern zu verschiede-nen Themen wie Ausländerintegration, Sucht- und Gewaltprävention sowie Armut und soziale Ausgrenzung im Projekt „05er Klassenzimmer“
• Hilfe für in Not geratene Menschen oder karitative Einrichtungen durch den Mainz 05 hilft e. V.
• Partner der Kooperationsprojekte „Fußball trifft Kultur“ und „Willkommen im Fußball“
BORUSSIA MÖNCHENGLADBACH
Markus Frieben Bereichsleiter MarketingT +49 2161 9293 1410E [email protected] W borussia.de
Eigene OrganisationsformBORUSSIA-STIFTUNG SdbR (seit 2010)
Dachmarke für das EngagementBorussia stiftet
Auszug aus den Aktivitäten• Förderung der Integration von Flüchtlingen,
z. B. durch Unterstützung einer Informati-onsbroschüre in den Sprachen Englisch, Dari, Paschtu und Arabisch
• Beitrag zur Gewalt- und Suchtprävention z. B. durch Unterstützung der Frauenbera-tungsstelle und Drogenberatungsstelle Mönchengladbach
• Bewegungsförderung für Kinder z. B. durch Unterstützung des Kinder- und Jugendsport-verein Mönchengladbach e. V.
FC BAYERN MÜNCHEN
Christopher Keil Leiter Public AffairsT +49 89 69931 7061E [email protected] fcbayern.de
Eigene OrganisationsformFC Bayern Hilfe e. V. (seit 2005)
Dachmarke für das EngagementFC Bayern Hilfe e. V.
Auszug aus den Aktivitäten• Nachhaltige Förderung und Unterstützung
von unschuldig in Not geratenen Menschen durch unbürokratische Hilfe, z. B. für ein Fanclub-Mitglied oder eine Familie in Not
• Beitrag zur Gewaltprävention und zur Hilfe für von Gewalt betroffene Menschen durch Unterstützung der Dominik-Brunner-Stiftung
FC SCHALKE 04
Sebastian Buntkirchen Leiter Soziales/CSR und SportabteilungenGeschäftsführer Schalke hilft! gGmbHT +49 209 3618 504E [email protected] schalke04.de
Eigene OrganisationsformSchalke hilft gGmbH (seit 2008)
Dachmarke für das EngagementSchalke hilft!
Auszug aus den Aktivitäten• Der Erfolg unseres Vereins basiert auf den
traditionellen Werten unserer Heimat und des Bergbaus, in denen Teamgeist, Solidarität, Zuverlässigkeit und persönliche Verantwortung die Basis der Gemeinschaft bilden
• Auf Schalke wurden und werden diese Werte in der gemeinsamen Leidenschaft für den Fußball und den Sport gelebt
VFL WOLFSBURG
Nico Briskorn Leiter Corporate Social ResponsibilityT +49 5361 8903 450E [email protected] W vfl-wolfsburg.de
Eigene OrganisationsformEigene CSR Stabsstelle (seit 2010)Krzysztof Nowak Stiftung (seit 2002)
Dachmarke für das EngagementGemeinsam bewegen
Auszug aus den Aktivitäten• Steigerung der Lernmotivation von Kindern
mit dem E-Learning-Projekt „VfL-Wiki“ sowie im Grün-Weißen Klassenzimmer
• Motivation zu mehr Bewegung durch das Muuvit-Abenteuer, den VfL-Bus sowie Ballschul-Fortbildungen für die 225 VfL-Sozialpartner
• VfL-Vielfaltswochen und Aktionsspieltag „Vielfalt“
• Internationale Kooperation mit „terre des hommes“
58 ZWEITE STUDIE ZUM FREIWILLIGEN GESELLSCHAFTLICHEN ENGAGEMENT DES PROFIFUSSBALLS
Kontakte und Profile
2. BUNDESLIGAERZGEBIRGE AUE *
Peter Höhne PressesprecherT +49 3771 5982 17E [email protected] fc-erzgebirge.de
Auszug aus den Aktivitäten• Eingliederung von sozial benachteiligten
Jugendlichen in verschiedenen Maßnahmen des Vereins
• Kinderbetreuung nach der Schule, Wertevermittlung und Bewegungsförde-rung durch vielfältige Angebote des Hauptvereins
• Förderung der Integration von behinderten Menschen, z. B. durch die Unterstützung der Förderschule Brünlasberg oder der Special Olympics
1. FC UNION BERLIN
Dr. Cornelia Laudamus Schule und SozialesT +49 30 656 688 85E [email protected] W fc-union-berlin.de
Auszug aus den Aktivitäten• Union-Lernzentrum: Bildungsangebote für
Jugendliche und junge Erwachsene zur Ausbildungsvorbereitung und Stärkung der sozialen Kompetenzen
• „Union in Fahrt“, „Union macht Schule“, „Keules Knirpse“: Projekte zur Bewegungs-förderung für Kinder und Jugendliche
• „Willkommen im Fußball“: Veranstaltungen zur Förderung der Integration von Geflüch-teten
• AG Soziales der ehrenamtlichen Fan- und Mitgliederabteilung
DSC ARMINIA BIELEFELD
Kevin Pamann ClubmarketingT +49 521 966 11 273E [email protected] arminia.de
Auszug aus den Aktivitäten• Als Sportclub der Ostwestfalen fokussiert
sich der DSC Arminia Bielefeld mit seinem Engagement auf die Region Ostwestfalen-Lippe. Die Plattform „Arminia-ist-mehr“ berichtet in den vier Säulen „Bildung, Integration, Engagement und Courage“ über die zahlreichen Projekte
• Projektbeispiele: Bündnis Bielefeld, Schulkooperationen, Lernort Stadion, Behindertenbetreuung, Kooperationen mit sozialen Einrichtungen (bspw. Bethel, von Laer), Vereinskooperationen, „Wir für Euch e. V.“, „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ und vieles mehr
VFL BOCHUM 1848
Jessica Becker Teamleitung Mitglieder/SozialesT +49 234 9518 397E [email protected] hierwodasherznochzaehlt.de
Dachmarke für das EngagementHier, wo das Herz noch zählt
Auszug aus den Aktivitäten• Mit der „AKTION GLÜCK AUF“ unterstützt
der VfL vier festgelegte Institutionen in der Region Bochum. Dabei geht es insbesondere um Kinder sowie in Not geratene und kranke Menschen aus dem Ruhrgebiet
• In der „SchulOffensive“ wird der Spaß am Sport vermittelt und im Sinne der Chancen-gleichheit vielen Erstklässlern, ganz gleich welcher familiärer Herkunft, ein Stadionbe-such ermöglicht
• Weitere Projekte in Kooperation mit der Bundesliga-Stiftung und anderen Partnern wie z. B.: „Willkommen im Fußball“, „Fußball trifft Kultur“ und „Lernort Stadion“
EINTRACHT BRAUNSCHWEIG
Miriam Herzberg Leiterin Medien und KommunikationStrategische Kommunikation & CSRGeschäftsführender Vorstand Eintracht Braun-schweig StiftungT +49 531 2323 085E [email protected] W eintracht.com
Eigene OrganisationsformEintracht Braunschweig Stiftung (seit 2015)
Dachmarke für das EngagementEintracht Brauschweig Stiftung (stiftung.eintracht.com)
Auszug aus den Aktivitäten• Lernort Stadion (politische Bildung für
Jugendliche am außerschulischen Lernort)• Willkommen im Fußball (Fußballtraining für
Geflüchtete)• Inklusion (Special Olympics, Trainingsange-
bote für Kids)• Engagement für Bedürftige (Essen,
Gesundheitstage, Einladung ins Stadion)• Blutspende im Stadion• Fußballfans im Training (Programm zur
Krebsprävention für XXL-Fans)
DYNAMO DRESDEN *
Isabel Becht MarketingT +49 351 439 43 43E [email protected] dynamo-dresden.de
Auszug aus den Aktivitäten• Förderung von sozialem Engagement und
Toleranz, gegen Gewalt, Ausgrenzung und Diskriminierung, in enger Zusammenarbeit mit der Gruppe 1953international unter dem Slogan „Love Dynamo Hate Racism“
• Ausschreibung des SGD-Preises „Stark gegen Diskriminierung“
• „Willkommen im Fußball“: Bundesweites Engagement für junge Geflüchtete
FORTUNA DÜSSELDORF
Tom Koster CSRT +49 211 23 801 37E [email protected] W f95.de
Auszug aus den Aktivitäten• Hilfe in Notsituationen und für erkrankte
Menschen, z. B. durch Unterstützung des Medikamentenhilfswerks „action medeor“, des Kinder- und Jugendhospizes „Regenbo-genland“, des „Ambulanten Kinderhospiz-dienstes“, die „Elfmeterstiftung“ oder die „Elterninitiative Kinderkrebsklinik“
59ZWEITE STUDIE ZUM FREIWILLIGEN GESELLSCHAFTLICHEN ENGAGEMENT DES PROFIFUSSBALLS
Kontakte und Profile
• Aufklärungsarbeit zum Thema Diskriminie-rung und interkulturelle Verständigung, z. B. durch die Projekte „Willkommen im Fußball“ und F.A.R.E., oder die Zusammenarbeit mit „Respekt und Mut“
• Engagement für sozial benachteiligte Menschen, z. B. für den „GuteNachtBus“ von „vision:teilen“ zugunsten Obdachloser, die „Armenküche“, das Projekt „Düsseldorf setzt ein Zeichen“ oder die „Bolzplatzhelden“ mit der BürgerStiftung Düsseldorf
SPVGG GREUTHER FÜRTH
Nicolas Heckel Leiter CSR-Management & Kids KlubT +49 911 976768 370E [email protected] greuther-fuerth.de
Auszug aus den Aktivitäten• Förderung sozialer Projekte im Rahmen der
Initiative „Das Kleeblatt fürs Leben“• „Das Kleeblatt macht Schule“ Unterstützung
von Schulen und Lehrkräften in ihrem Bildungsauftrag
• Bewegungsförderung für Kinder im Rahmen der Aktion „Bolzplatzhelden“
HANNOVER 96
Mirko Woitschig Soziales Engagement / MarketingT +49 511 96 900 156E [email protected] hannover96.de
Dachmarke für das Engagement96plus (seit August 2016)96plus.de & hannover96.de / 96plus
Auszug aus den Aktivitäten• Hannover 96 konzentriert sein gesellschaft-
liches Engagement unter seiner Dachmarke 96plus und fokussiert sich dabei auf die vier Kernbereiche Sport und Bewegung, Kinder- und Jugend, Bildung und Kultur sowie soziale Inklusion
1. FC HEIDENHEIM
Jan-Markus Gamm Bereichsleiter KommunikationT +49 7321 947 1831E [email protected] fc-heidenheim.de
Soziale Initiative für das EngagementRot-Blaue Helden
Auszug aus den Aktivitäten• Das Jugend- und Sozialsponsoring Rot-Blaue
Helden ist eine spezielle Form der Partner-schaft beim 1. FC Heidenheim 1846. Die Partner demonstrieren ihre Verbundenheit zum Verein und unterstützen mit ihrem Engagement gleichzeitig die Vielzahl an sozialen Projekten des FCH. Der Fokus liegt dabei auf regionalen Projekten
1. FC KAISERSLAUTERN
Lisa Netzhammer Teamleiterin Medien & KommunikationT +49 631 31 88 3104E [email protected] fck.de
Dachmarke für das EngagementBetze Engel
Auszug aus den Aktivitäten• Unterstützung von gemeinnützigen
Aktionen und sozialen Einrichtungen mit öffentlichkeitswirksamen Maßnahmen
• Unterstützung von Menschen in Notsituationen• Förderung der Integration von sozial
benachteiligten Menschen und Personen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen
KARLSRUHER SC
Jörg Bock PressesprecherLeiter Presse, PR & Neue MedienT +49 721 96 434 33E [email protected] ksc.de
Auszug aus den Aktivitäten• Bei „KSC macht Schule“ agieren Spieler der
KSC-Talentteams sowie Bundesligaprofis als Botschafter für Fairplay, soziale Kompetenzen und Integration
• KSC-Profis besuchen in Zusammenarbeit mit dem „FUoKK“ erkrankte Kinder auf der Krebsstation und sorgen für strahlende Augen sowie Abwechslung im Klinikalltag
• KSC und Reha-Südwest sensibilisieren unter dem Motto „Gemeinsam gewinnen“ für ein Miteinander von Menschen mit und ohne Handicap
TSV 1860 MÜNCHEN
Matthias Hochmuth Marketing & Sponsor RelationsT +49 642785 151E [email protected] tsv1860.de
Auszug aus den Aktivitäten• Durchführung von Aktionen gegen Rechtsra-
dikalismus in Zusammenarbeit mit der Fan-Gruppierung „Löwen Fans gegen Rechts“
• Unterstützung von Schulen, Organisationen und Vereinen in München und Bayern mit präventiven Maßnahmen und Ideen
• Kooperation mit SOS Kinderdorf Dießen
1. FC NÜRNBERG
Katharina Fritsch Leitung Unternehmenskommunikation & CSR-ManagementT +49 911 9 40 79 150E [email protected] fcn.de
Dachmarke für das EngagementNÜRNBERG GEWINNT
Auszug aus den Aktivitäten• Gesundheitsfördernde Bewegung an
Grundschulen der Region im Projekt „1. FC Niño“• Unterstützung lernschwacher Kinder und
Jugendlicher in den Projekten „Kopfball – Lernen im Stadion“ und „Fußball trifft Kultur“
• Integration von Flüchtlingen durch Trainings- und offene Kulturangebote im Projekt „Willkommen im Fußball“
FC ST. PAULI
Christian Prüß Leitung CSRT +49 4031 787 421E [email protected] fcstpauli.com
Eigene OrganisationsformStabsstelle
Dachmarke soziales EngagementKIEZHELDEN (kiezhelden.com)
60 ZWEITE STUDIE ZUM FREIWILLIGEN GESELLSCHAFTLICHEN ENGAGEMENT DES PROFIFUSSBALLS
Kontakte und Profile
Auszug aus den Aktivitäten• Karitativ/wohltätig, z. B. Bedürftigenspeisung• Sport- und Freizeitangebote für
benachteiligte Gruppen• Spenden und Fundraising für soziale
Initiativen• Ökologisch: Bienenprojekt zur Erhaltung
der Artenvielfalt• Zigarettenfilterupcycling• Betrieb Photovoltaikanlage
SV SANDHAUSEN
Otmar Schork GeschäftsführerT +49 6224 827 900 40E [email protected] W svs1916.de
Dachmarke für das EngagementSoziale Verantwortung Sandhausen
Auszug aus den Aktivitäten• SVS ist Zukunft: z. B. Unterstützung sozial
benachteiligter Jugendlicher, SVS-Klassen-zimmer
• SVS ist Engagement: z. B. Rudern gegen Krebs, Benefizspiele, Spendenaktionen
• SVS ist Integration: z. B. Flüchtlingsprojekt HEIMSTÄRKE, Kooperation mit der Lebenshilfe Heidelberg
VFB STUTTGART
Steffen Lindenmaier Teamleitung Media RelationsT +49 711 55 007 201E [email protected] vfb.de
Dachmarke für das EngagementVfBfairplay (fairplay.vfb.de)
Auszug aus den Aktivitäten• Bereich Jugend: Förderung des Lesens und
von kulturellen Aktivitäten, der Gesundheit, der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben von Menschen mit Behinderung und Präventionsmaßnahmen
• Bereich Heimat: Demokratie und Toleranz, Kampf gegen Blutkrebs, Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe sowie Integration und Inklusion
• Bereich Fußball: Barrierefreiheit und Ökologie
WÜRZBURGER KICKERS *
Laura Burger VorstandsassistenzT +49 931 660898 123E [email protected] W wuerzburger-kickers.de
Auszug aus den Aktivitäten• Unterstützung Jugendlicher und Kinder aus
sozial schwachen Familien durch Bezuschus-sung der Trainingsausstattung o. ä.
• Litcam-Projekt „Fußball trifft Kultur“ in Zusammenarbeit mit der Dirk-Nowitzki-Stiftung
• Patenschaft für das Dag-Hammarskjöld-Gymnasium für das Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“
3. LIGA MSV DUISBURG **
Peter Mohnhaupt GeschäftsführerT +49 203 9310 1092E [email protected] msv-duisburg.de
Auszug aus den Aktivitäten• Regionale Unterstützung von Kindern,
Kranken und Benachteiligten z. B. durch die Unterstützung des „Projekt Lebenswert“ oder den „Zebrakids e. V.“
• Jährliche „Wunschbaumaktion“ in der Adventszeit, bei der Kindern aus Kinderhei-men in Duisburg und Umgebung Herzens-wünsche erfüllt werden
• Jährliche Blutspendenaktion in der Schauinsland-Reisen-Arena
FSV FRANKFURT **
Michael Stein MarketingT +49 69 4208 9826E [email protected] fsv-frankfurt.de
Auszug aus den Aktivitäten• Bewegungsförderung und Steigerung der
Lern- und Lesemotivation für Jungen aus lesefernen Familien im Projekt „kicken & lesen“
• Förderung von beruflichen Perspektiven für Jugendliche durch eine Job- und Praktikums-börse
SC PADERBORN **
Julia Bergelt Gesellschaftliches Engagement & MarketingT +49 5251 8771905E [email protected] scpaderborn07.de
Auszug aus den Aktivitäten• Förderung gesunder Ernährung und
ausreichender Bewegung von Kindern, z. B. im Projekt „Gesund und munter in die Schule“
• Abbau von Barrieren (u. a. Erstellung einer Broschüre für sehbehinderte Fans)
• Projekt Klasse in Sport mit der Pauline-Schule Paderborn, LWL-Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Sehen
* Diese Clubs zählten im Erhebungszeitraum in der Saison 2015/16 nicht zur 2. Bundesliga. Sie sind hier im Sinne einer vollständigen Übersicht aller aktuellen Ansprechpartner der Bundesliga und 2. Bundesliga aufgeführt.
** Diese Clubs waren zum Erhebungszeitraum in der Saison 2015/16 Teil der 2. Bundesliga und sind deshalb hier aufgeführt.
61ZWEITE STUDIE ZUM FREIWILLIGEN GESELLSCHAFTLICHEN ENGAGEMENT DES PROFIFUSSBALLS
Kontakte und Profile
ARNE-FRIEDRICH-STIFTUNG
Susanne Ochernal StiftungsbüroT +49 40 209 11 355E [email protected] arne-friedrich-stiftung.de
Gründung 2015
Auszug aus den Aktivitäten• Förderung der Integration von Kindern und
Jugendlichen aus sozial benachteiligten Familien und von Flüchtlingskindern, z. B. durch Sensibilisierungsworkshops und Bildung von themenbezogenen Arbeitsgrup-pen an Schulen
• Unterstützung kranker Kinder und Jugendlicher, z. B. durch Finanzierung von speziellen Geräten für die Kinderstation des Deutschen Herzzentrums sowie durch regelmäßige Besuche von Patienten der Kinderstation
CHRISTOPH METZELDER STIFTUNG
Anika Hartung ProjektmanagementT +49 211 49767476E [email protected] metzelder-stiftung.de
Gründung 2006
Auszug aus den Aktivitäten• Begleitung junger Menschen auf ihrem
schulischen und beruflichen Weg und Einsatz für gerechte Ausgangschancen beim Start ins Berufsleben
• Förderung von Bildungs- und Ausbildungs-projekten, Einsatz für Integration und Bekämpfung von Kinderarmut und deren Auswirkungen
• Unterstützung von 8.000 Jugendlichen in 28 Projekten
FRANZ BECKENBAUER STIFTUNG
Anita Büchling BüroleiterinT +49 89 78 58 64 63E [email protected] beckenbauer-stiftung.de
Gründung 1982
Auszug aus den Aktivitäten• Unterstützung von Menschen mit Behinde-
rung und Personen, die krank oder unverschuldet in Not geraten sind, durch finanzielle Zuschüsse
GERALD ASAMOAH STIFTUNG
Jeanne von Walter GeschäftsführerinT +49 209 386 463 20E [email protected] gerald-asamoah-stiftung.de
SPIELERSTIFTUNGEN
62 ZWEITE STUDIE ZUM FREIWILLIGEN GESELLSCHAFTLICHEN ENGAGEMENT DES PROFIFUSSBALLS
Kontakte und Profile
Gründung 2007
Auszug aus den Aktivitäten• Finanzierung lebensrettender
Herzoperationen • Finanzierung dringend erforderlicher
medizinischer Geräte für Herzstationen• Reanimationsprojekte und Verbesserung
der Herzsicherheit
GIOVANE-ELBER-STIFTUNG
Richard Schrade Vorsitzender des StiftungsbeiratsT +49 7181 74047E [email protected] giovane-elber-stiftung.de
Gründung 2008 auf Initiative des 1994 gegründeten Vereins zur Förderung brasilianischer Straßen-kinder e. V.
Auszug aus den Aktivitäten• Förderung von Kindern und Jugendlichen in
Brasilien, die in Armut leben, durch Unterstützung des Centro de Convivência Pestalozzi in Londrina
• Unterstützung berufstätiger junger Mütter durch Einrichtung des Kinderhorts „Casa do Caminho“
LUKAS PODOLSKI STIFTUNG
Lisa Niederdrenk GeschäftsführerinE [email protected] lukas-podolski-stiftung.com
Gründung 2010
Auszug aus den Aktivitäten• Förderung von benachteiligten Kindern und
Jugendlichen im Rahmen von Sport- und Bildungsprojekten („Arche“, „RheinFlanke“ u. a.)
• Bau und Unterhalt der Lukas Podolski-Arche in Warschau
• Bau von Sportplätzen in der Region Köln
MANUEL NEUER KIDS FOUNDATION
Hendrik Schulze-Oechtering GeschäftsführerT +49 2362 92 98 90E [email protected] neuer-kids-foundation.de
Gründung 2010
Auszug aus den Aktivitäten• In den Anfangsjahren lag der Schwerpunkt
der Stiftungsarbeit darin, gute Projekte finanziell zu fördern und vereinzelt eigene Projekte zu konzipieren und umzusetzen
• Seit 2014 betreibt die Manuel Neuer Kids Foundation das Kinder- und Jugendhaus MANUS in Gelsenkirchen. Hier können die Maßnahmen gebündelt und eine nahhaltige Wirkung erzielt werden. Weitere MANUS Häuser sind in München und Berlin in der Planung
NEVEN SUBOTIC STIFTUNG
Neven Subotic Stifter/GeschäftsführerT +49 231 177 21010E [email protected] n2s.ngo
Gründung 2012
Auszug aus den Aktivitäten• Die Neven Subotic Stiftung ermöglicht
Kindern in den ärmsten Regionen der Welt eine bessere Zukunft
• Sie sorgt für menschenwürdige Bedingun-gen in Gemeinden und Schulen, indem der Zugang zu sauberem Wasser und Sanitäran-lagen gesichert und Hygiene-Trainings angeboten werden
• 663 Millionen Menschen weltweit trinken täglich verunreinigtes Wasser. Im ländlichen Äthiopien konnten bereits über 30.000 Menschen mit sauberem Trinkwasser als Lebensgrundlage versorgt werden und so konnte ein ihnen verbürgtes Menschenrecht gesichert werden
OLIVER KAHN STIFTUNG
Oliver Kahn VorstandsvorsitzenderT +49 89 2420618 60E [email protected] oliver-kahn-stiftung.de
Gründung 2011
Auszug aus den Aktivitäten• Nachhaltige Förderung der Persönlichkeits-
entwicklung benachteiligter junger Menschen durch das „Go for it!“-Fußballbil-dungsprogramm
• Aufbau eines weltweiten Netzwerks von Fußball-Bildungszentren zusammen mit AMANDLA EduFootball e. V.
PHILIPP LAHM-STIFTUNG
Prof. Dr. Patricia East GeschäftsführerinT +49 89 710 66 15 25E [email protected] philipp-lahm-stiftung.de
Gründung 2007
Auszug aus den Aktivitäten• Unterstützung von Kindern und Jugendlichen
bei der Entwicklung ihrer individuellen sportlichen und persönlichen Fähigkeiten, vor allem durch die Philipp-Lahm-Sommer-camps in Deutschland
• Schaffung von Trainingsmöglichkeiten und Unterstützung von Bildungs- und Ausbil-dungsmaßnahmen in südafrikanischen Townships, z. B. im Projekt „Shongi Soccer“
63ZWEITE STUDIE ZUM FREIWILLIGEN GESELLSCHAFTLICHEN ENGAGEMENT DES PROFIFUSSBALLS
Kontakte und Profile
IMPRESSUMHERAUSGEBERBundesliga-StiftungEschersheimer Landstraße 14D-60322 Frankfurt/MainT +49 69 3006555-0F +49 69 3006555-55E [email protected] bundesliga-stiftung.de
VERANTWORTLICHStefan Kiefer
PROJEKTLEITUNGMaximilian Türck
VISUAL DESIGNThomas Markert
REDAKTION UND KOORDINATIONMaximilian Türck, Philip Sagioglou
AUTORENNielsen Sports: Dr. Fabian Hedderich, Manfred Krümmel
GASTAUTORENAydan Özoguz, Felix Oldenburg, Prof. Dr. René Schmidpeter
MITARBEITHaider Hassan,Bastian Zimmermann
SCHLUSSREDAKTIONSpeedpool GmbH
FOTOREDAKTIONDFL Deutsche Fußball Liga GmbH, Speedpool GmbH
BILDNACHWEISEBorussia Dortmund, Bundesliga-Stiftung, Bundesregierung, Christoph Metzelder Stiftung/Michael Gueth, Denzel, DFL Deutsche Fußball Liga GmbH, FC Schalke 04/Gerd Kaemper, Getty Images Deutschland GmbH, Karlsruher SC, Mitternachtssport e. V., Neven Subotic Stiftung, VfB Stuttgart, VfL Wolfsburg, Witters GmbH
SONSTIGE QUELLENNACHWEISEBundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, BMFSFJ (Hrsg.) (2012) Erster Engagementbericht 2012 – Für eine Kultur der Mitverantwortung. Paderborn.Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, BMFSFJ (Hrsg.) (2014) Freiwilliges Engagement in Deutschland – Zentrale Ergebnisse des Deutschen Freiwilligensurveys 2014.European Commission (Hrsg.) (2013) Flash Eurobarometer 363 – How Companies Influence our Society: Citizens’ View.KfW Bankengruppe (Hrsg.) (2011) Corporate Social Respon-sibility im deutschen Mittelstand. Frankfurt am Main.
GESTALTUNGSpeedpool GmbH
DRUCKBlattwerk Hannover GmbH
Stand: 5. April 2017
64 ZWEITE STUDIE ZUM FREIWILLIGEN GESELLSCHAFTLICHEN ENGAGEMENT DES PROFIFUSSBALLS
Impressum
Bundesliga-StiftungEschersheimer Landstraße 14D-60322 Frankfurt/MainT +49 69 3006555-0F +49 69 3006555-55E [email protected] bundesliga-stiftung.de