Minimodell für die Klassen 4 5 - CARLSEN Verlag · Minimodell »Der Klassen-King« –...

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Carlsen in der Schule ∙ Ideen für den Unterricht Minimodell für die Klassen 45 »Der Klassen-King« © Carlsen Verlag Hamburg Carlsen in der Schule . Ideen für den Unterricht Minimodell für die Klassen 45 Mit diesem Minimodell können Sie • eine Lektüre ausprobieren: Passt das Buch »Der Klassen-King« zur Klasse? • oder interessanten Vertretungsunterricht für Deutsch oder Gemeinschaftskunde gestalten, Stichworte: Coolsein, Angst und Mut, Mobbing Für das Minimodell benötigen Sie • 2–6 Unterrichtsstunden Der Klassen-King Elisabeth Zöller www.carlsen.de/lehrer Alle Carlsen-Unterrichtsmaterialien kostenlos zum Ausdrucken und Abspeichern Regelmäßig Klassensätze zu gewinnen • Viele Extras gratis Ablaufvorschlag 1. Assoziationen zum Buch sammeln (k.2) und die Leseprobe (k.1) besprechen 2. Sich mit »Coolsein« und Angst auseinandersetzen (k.3, k.4, k.5, k.6) 3. Sich mit einer Textpassage ausführlich beschäftigen (Dialoge, Betonung, Bedeutung: k.7, k.8) 4. Die eigene Klassenkonstellation kreativ thematisieren (k.9) 5. Abschlussgespräch Das vollständige Unterrichtsmodell zu »Der Klassen-King« mit Kompetenzübersicht nden Sie auf dem Carlsen-Lehrer- portal.

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Carlsen in der Schule ∙ Ideen für den UnterrichtMinimodell für die Klassen 4–5 »Der Klassen-King« © Carlsen Verlag Hamburg

Carlsen in der Schule . Ideen für den Unterricht

Minimodell für die Klassen 4–5

Mit diesem Minimodell können Sie

• eine Lektüre ausprobieren: Passt das

Buch »Der Klassen-King« zur Klasse?

• oder interessanten Vertretungsunterricht

für Deutsch oder Gemeinschaftskunde

gestalten, Stichworte: Coolsein, Angst

und Mut, Mobbing

Für das Minimodell benötigen Sie

• 2–6 Unterrichtsstunden

Der Klassen-King

Elisabeth Zöller

www.carlsen.de/lehrer

Alle Carlsen-Unterrichtsmaterialien kostenlos zum Ausdrucken und Abspeichern

Regelmäßig Klassensätze zu gewinnen • Viele Extras gratis

Tuula Kallioniemi

Ablaufvorschlag

1. Assoziationen zum Buch sammeln (k.2) und die Leseprobe (k.1) besprechen

2. Sich mit »Coolsein« und Angst auseinandersetzen (k.3, k.4, k.5, k.6)

3. Sich mit einer Textpassage ausführlich beschäftigen

(Dialoge, Betonung, Bedeutung: k.7, k.8)

4. Die eigene Klassenkonstellation kreativ thematisieren (k.9)

5. Abschlussgespräch

Das vollständige Unterrichtsmodell zu »Der Klassen-King«

mit Kompetenzübersicht nden Sie auf dem Carlsen-Lehrer-

portal.

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Minimodell »Der Klassen-King« – Kopiervorlagen 2

k.1Leseprobe und Kurzbeschreibung

Fortsetzung nächste Seite k

»Doodoodoodoo, jetzt leg ich dich um! Batman, Spiderman – höchstper- sönlich im Anmarsch!« Sssst – im gleichen Augenblick landet ein absoluter Idiot mit Trekkingrad vor meinen Füßen und legt eine Vollbremsung hin. »Juchhu!«, ruft er, reißt das Rad herum und steht. »Cool, Mann«, sagt er – zumindest verstehe ich das. »Idiot«, zische ich zurück. Ich kontrolliere meine Füße, ob sie noch ganz sind. Der Kerl hätte sie fast zweigeteilt! »Cool, Mann«, wiederholt er. »Vollidiot«, fauche ich und untersuche mein Skateboard, ob es noch okay ist. Den Kerl scheint das gar nicht zu interessieren. »Cool, Mann«, sagt er schon wieder. Diesmal verbeugt er sich. »Spinner«, antworte ich. »Kannst du dir vielleicht etwas anderes aus- denken, als immer ›Cool, Mann‹ zu sagen? So cool bist du ja nun auch nicht.« Während ich das sage, schaue ich ihn genauer an: schwarzes T-Shirt, breite, große Hose, Turnschuhe. Cool eben. »Nee, i-ich heiße Kuhlmann«, stottert er. »St-Steffen Kuhlmann.« »Ach so.« Ich hab zwar immer noch Wut im Bauch, aber der Typ scheint ja doch ganz nett zu sein. »Und warum bist du mir gerade über die Füße gefahren?«, frage ich ihn. »Bringt Spaß«, sagt er. »Juchhu! Voll geil, Mann!« Und er boxt in die Luft. Ich schaue ihn an – Steffen Kuhlmann. Ich schiele zu ihm. Er grinst. Er sieht echt gut aus. Ich glaub, ich mag ihn, auch wenn er wohl ein biss-chen spinnt. Ich atme tief durch. Mag ich ihn wirklich? Oder mag ich ihn nicht? Es ist zu doof! Eigentlich nde ich es blöd, wenn einer so cool tut. Aber trotzdem. Hui! Ich trete mit dem Fuß vor einen Stein. Es rumort in Kopf und Bauch. Ich blinzele. Werde rot. Ich stottere: »Ach so ...« Ich will mich schon umdrehen und loslaufen, aber dann sage ich noch: »Hannah heiß ich, Hannah Nettel- breker.« Dingdong. Ich glaub, ich mag ihn.

LESEPROBE

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Minimodell »Der Klassen-King« – Kopiervorlagen 3

k.1Leseprobe und Kurzbeschreibung... Fortsetzung von Seite 2

»Ganz schön kompliziert«, lacht er. Was meint er mit »kompliziert«? Mich oder meinen doofen Namen? Er lacht. Dingdong. In meinem Schädel summt es. In meinem Kopf brummt es. Hui. Mein Schädel dröhnt, mein Herz klopft. Ich werfe mein Skateboard vor mich auf den Gehweg und will losfahren. Er zieht mich am Ärmel. Mensch, dass der das macht! Mich berühren! Es durchfährt mich. Hui. Ich stoße mich ab und fahre los. »Tschüs«, sage ich. Dingdong, mein Kopf und mein Herz rasen. »Na, dann«, sagt er, schwingt sich auf sein Fahrrad, reißt es herum über die Bordsteinkante. Und genauso blitzartig, wie er gekommen ist, ver- schwindet er wieder. War das ein Phantom? Ach was. Ich streich mir durch die Haare, als wollte ich die Gedanken wegwischen. Ein komisches Gefühl im Bauch und im Kopf. Schmetterlinge, Wirbelsturm, Kribbeln? Dingdong. Ich steige wieder auf mein Brett. Aber nichts gelingt mir mehr, meine Gedanken ziehen Schleifen und Kurven. Dingdong! An diesem Ferientag habe ich ihn zum ersten Mal getroffen. Seitdem heißt er für mich nur noch Coolman. Der Name passt zu seinen kurzen Haaren, der Schlabberhose, dem großen schwarzen T-Shirt, dem Kau- gummi und zu seinem Boxerface. Face ist übrigens echt englisch und heißt Gesicht.

KURZBESCHREIBUNG

Steffen wird von allen nur »Coolman« genannt. Seit er da ist, hat sich die ganze Klasse verändert. Alles tanzt nach seiner Pfeife, entweder man ist für ihn oder man wird fertiggemacht. Auch die Lehrer scheinen machtlos. Nur Hannah will sich damit nicht abnden und setzt sich gegen Coolman zur Wehr. Mit Erfolg. Schon bald wird Coolman für zwei Wochen von der Schule verwiesen, und als er zurückkommt, darf ihn niemand mehr so nennen. Das wirkt, ndet Hannah, denn auf einmal kann Steffen sogar richtig nett sein.

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Minimodell »Der Klassen-King« – Kopiervorlagen 4

k.2

Der Klassen-King / Kopiervorlagen 15

Einstieg

1.DasBuchcoverzeigtdirdieHauptfigurendesBuches.Betrachte das Bild: Wie stehen die Figuren? Wo stehen die Figuren? Wohin geht ihr Blick?

2. Schreibe in die Blasen, was die Figuren denken könnten!

Stelle Vermutungen zum Inhalt des Buches an:

k.3

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Minimodell »Der Klassen-King« – Kopiervorlagen 5

k.3

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Der Klassen-King / Kopiervorlagen 19

Steffen Kuhlmann k.7

Steffens Lieblingswort ist:

Was verstehst du unter cool? Vervollständige das Cluster!

cool

k Kapitel 1-2, Seite 5-12

»Cool« ist das Lieblingswort des neuen Schülers Steffen Kuhlmann in Hannahs Klasse und er lässt sich »Coolman« nennen!

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Minimodell »Der Klassen-King« – Kopiervorlagen 6

k.4

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Der Klassen-King / Kopiervorlagen 20

Kuhlmann & Coolman k.8k Kapitel 1-2, Seite 5-12

cool (Adjektiv) [englisch, eigentlich=kühl]:die Ruhe bewahrend. keine Angst habend, nicht nervös werdend, sich nicht aus der Fassung bringen lassend; kühl und lässig, gelassen(Duden, Deutsches Universalwörterbuch, S. 342)

cool (englisch-amerikanisch): umgangssprachlich für ruhig, überlegen, kaltschnäuzig; Jugendsprache für hervorragend (Duden, Die deutsche Rechtschreibung, S. 292)

Schreibt euch Stichworte für einen Rap zum Thema »Coolsein« auf. Tragt ihn vor der Klasse vor:

So übersetzen andere das Wort »cool«:

eigentlich = kühl]:

d,

Tragt ihn der Klasse vor:

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k.5

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Der Klassen-King / Kopiervorlagen 29

k.17Obercool k Kapitel 16, Seite 63-68

Verfasse ein Elfchen zum »Lexikon der Obercoolen« oder zum »Lexikon der Normalen«.

»Bauplan« Elfchen 11 Wörter in 5 Zeilen:

1. Zeile: ein Wort (Adjektiv oder Verb)2. Zeile: zwei Wörter (ein Gegenstand oder eine Person mit einer Eigenschaft)3. Zeile: drei Wörter (was tut es oder sie)4. Zeile: vier Wörter (ergänzt 3. Zeile)5. Zeile: ein Abschlusswort (Substantiv)

Probiere verschiedene Möglichkeiten aus. Wenn du zufrieden bist, schreibe das Elfchen hier auf.

Helfen dir die folgenden Wörter? Bestimmt fällt dir noch mehr ein!

Weinen // Mut haben // Freunde // petzen // cool Freundschaft // cool // Schuld // ...

Sammelt eure Elfchen an der Wand!

Verfasse ein Elfchen für »Obercoole« oder für »Normale«.

Obercool

Freundschaft // Vertrauen // Schuld // ...weinen

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k.6

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Der Klassen-King / Kopiervorlagen 32

k.20Angst k Kapitel 19-24, Seite 80-110

In einem Stufengedicht hat jede Zeile immer ein Wort mehr. Das letzte Wort am Ende steht dann immer allein. Es ist besonders wichtig.

In einem Haiku sind die Anzahl der Silben wichtig.1. Zeile: 5 Silben2. Zeile: 7 Silben3. Zeile: 5 Silben

Hier zwei Beispiele mit Wörtern aus Kapitel 19

Ein böser Alptraum Ich Angst vor Messer, Blut und Tod Ich spreche Es war doch nur Spaß? Ich spreche Ich spreche mit keinem

1. Was ist Angst? Welche Worte hängen damit zusammen?

A wie

N wie

G wie

S wie

T wie

2. Angst macht sprachlos

»Ich weine. Aber ich spreche mit keinem. Auch mit Juli nicht. Meine Worte sind nichts.« (Seite 89)

Gegen die Sprachlosigkeit helfen feste Formen, zum Beispiel ein Rap, ein Haiku, ein Elfchen oder ein Stufengedicht.Schreibe zusammen mit einem Partner/einer Partnerin einen Text gegen Angst.

Ein böser Albtraum Ich Ich sprecheIch spreche mitIch spreche mit keinemIch spreche mit keinem außerdir

Hier zwei Beispiele mit Wörtern aus Kapitel 19:

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Minimodell »Der Klassen-King« – Kopiervorlagen 9

k.7Ist das nur Spaß?

frau hampel lässt nicht locker und fragt noch einmal da

platzt götz heraus die haben mit dem alexander nur das

folterspiel gespielt das folterspiel fragt frau hampel götz

wird rot ich habe aber nur zugeguckt wirklich das sagen

hinterher alle sagt frau hampel sie holt tief luft bevor sie

weiterspricht

du hast also zugeschaut wie sie mit einem der sich nicht

wehren konnte das folterspiel gespielt haben und du hast

nichts getan nur zugeguckt

götz ist jetzt knallrot er stottert eine entschuldigung die

man aber nicht hört

ich auch schluchzt auf einmal hinten in der ecke toby los

ich war auch dabei und dann schluchzt er und kann nichts

mehr sagen er legt den kopf auf die bank und heult laut in

die klasse er heult fast im wettbewerb mit alexander toby

der zahme toby den sie immer so ärgern

In diesem Text aus dem Buch (Kapitel 24, Seite 106) fehlen Rede- und Satzzeichen und er ist nur in Kleinbuchstaben geschrieben.1. Setze mit einem farbigen Stift die Redezeichen und Satzzeichen richtig ein.2. Unterstreiche nun alle Wörter, die mit einem Großbuchstaben beginnen müssen.3. Vergleiche deinen Text mit drei anderen aus deiner Klasse. Begründe und diskutiere deine Entscheidungen für deine Schreib- weise. Überlege mit den anderen, was sich bei verschiedenen Schreibweisen am Sinn ändert.4. Lest den Text des gesamten Kapitels mit verteilten Rollen.

Minimodell »Der Klassen-King« – Kopiervorlagen 10

k.8

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Der Klassen-King / Kopiervorlagen 34

»Stark sein«, sage ich, »gegen die. Wir müssen stark sein, damit die Coolen nicht mehr ihre fiese Stärke ausspielen können.« N

Hannah wehrt sich k.22

Schneide die Textstreifen aus und bringe sie wieder in die richtige Reihenfolge!

k Kapitel 25

» … Und am schlimmsten ist es, wenn du mit denen allein bist. Dann krallen sie dich zu dritt oder zu viert und machen dich fertig. Mach das mal mit … « U

Da springt Peter vor. »Gut gemacht, Hannah! Wir lassen uns das nicht mehr bieten!«

A

Nur Coolman brüllt wie am Spieß. Ich lasse ihn los. Er reibt seinen Arm. Meine Zähne sind einzeln darauf abgebildet.

W

Ich merke, wie die Wut aufsteigt in meinem Bauch. wie sie anwächst zu einem Berg. Plötzlich fang ich an zu schreien.

T

Angst, Angst, Angst ist in meinem Kopf. Keine Furcht, kein Herz- rasen, keine Beklommenheit, sondern Angst, Angst, Angst.

S

Er streckt seine Hände nach mir aus. Ich stehe vor ihm, stehe wie erstarrt und sage laut: »Nein.«

E

»Mama du hast doch ‘nen Knall. Du kannst doch nicht immer mit dem Mitleid anfangen … «

T

Dein Lösungswort ist auch eine Lösung für die Klasse.

Hannah wehrt sich k Kapitel 25

Du kennst das Buch »Der Klassen-King« noch nicht und trotzdem wirst du für die folgende Aufgabe bestimmt eine richtige Lösung nden:Schneide die Textstreifen aus und bringe sie wieder in die richtige Reihenfolge.

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Wie

»Mama, du hast doch ’nen Knall. Du kannst doch nicht immer mit dem Mitleid anfangen ...«

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k.9

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Der Klassen-King / Kopiervorlagen 39

Ein Standbild bauen k.27

Um ein Standbild zu bauen, braucht ihr • Mitschüler, die sich aufstellen lassen und • einen Standbildbauer / eine Standbildbauerin.

1. Wählt eine Szene aus dem Buch aus.2. Legt fest, welche Personen im Standbild auftreten sollen.3. Lest den Text mit verteilten Rollen.4. Besprecht den Textinhalt.

Der Standbildbauer wählt die Spieler aus und arrangiert sie ohne Worte nach seinem Verständnis der Szene.

Das Bild wird »eingefroren« und • jemand kann ein Foto machen• jemand kann hinter die still verharrenden Spieler treten und mögliche Gedanken sagen.

Achtung!!!Während des Standbilds nicht sprechen oder euch bewegen!

Abschließend sprechen die Darsteller darüber, wie sie sich in der Rolle gefühlt haben. Danach können die Zuschauer ihre Gedanken undEmpfindungenzumAusdruckbringen.

TIPP: Wenn ihr die Fotos ausdruckt, könnt ihr mit einer Fotostrecke und Sprechblasen einen Fotoroman zu der Szene gestalten.

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Das Unterrichtsmodell »Der Klassen-King« – Auszug 12

a.1Inhalt

»Der Klassen-King« erzählt von Hannahs mutigem Kampf gegen Mobbing und Gewalt in ihrer Klasse. Die Gewalt geht von Steffen, einem neuen Mitschüler, aus und zieht allmählich die ganze Klasse in einen Strudel aus Angst, Gewalt und Sprachlosigkeit. Dabei ist Hannah von ihren Ge- fühlen hin- und hergerissen. Einerseits findet sie den Neuen richtig nett und sie verliebt sich in ihn. Andererseits ist er der »Coolman«, der keine Regeln einhält, der Schwächere quält. Dieser Coolman stößt sie ab.

Deutlich wird, dass seine »coole Gang« nie alleine auftritt, dass sie sich produzieren muss, dass sie Zuschauer braucht. Die Mitläufer haben meist selbst Angst und wollen wie der Klassen-King Anerkennung bekommen. So werden sie zum brutalen verlängerten Arm ihres Anführers. Ihre Feigheit zeigt sich in der Auswahl ihrer Opfer. Sie suchen sich jüngere und unterlegene Opfer, denen sie auflauern und die sie peinigen. Durch die Ich-Erzählerin Hannah bietet die Autorin besonders den Schülerinnen und Schülern eine Identifikationsfigur, die der Gewalt Einhalt gebieten wollen, aber keinen Ausweg finden. Zumal die Erwachsenen selbst keine Hilfe anbieten können. Der hoffnungsvolle Ausgang der Geschichte ist vor allem Hannah zu verdanken, die ihre Mitschüler dazu bringt, sich solidarisch zu verhalten.

a.2Erzählstruktur und Sprache

Das Buch ist in 26 Kapitel unterschiedlicher Länge unterteilt. Die anfangs längeren Kapitel nehmen im Umfang immer mehr ab. Mit der Rhythmisierung der Kapitel gewinnt der Prozess der Ausgrenzung, der Gewalt und der Hilflosigkeit an Intensität.

Die linear strukturierte Handlung erstreckt sich über 4–6 Wochen und wird aus der Sicht Hannahs als personale Erzählerin wiedergegeben. Tempus ist das Präsens. Dadurch erreicht die Autorin, dass die Geschichte den Lesern unmittelbar und nah erscheint. In den erzählenden Pas- sagen erleichtert die umgangssprachliche Erzählweise einen leichten Lesefluss. Lebensnahe und treffende Dialoge vermitteln ein authentisches Bild der Handlung und fördern den Leseanreiz. Insgesamt gesehen ist das Buch auf Grund der überschaubaren Länge, des vorhandenen Span-nungsbogens und der lebendigen Sprache für Viertklässler gut geeignet.

a.3Hintergrundinformationen zu Mobbing und Gewalt

Mobbing ist mittlerweile zu einem Problem an Schulen geworden, das nach Intervention und vor allem nach Prävention verlangt. Im übrigen scheinen Präventionskonzepte sowohl langfristig erfolgreicher als auch deutlich kostengünstiger zu sein als Interventionsmaßnahmen.

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Das Unterrichtsmodell »Der Klassen-King« – Auszug 13

Die Zunahme von Gewalt und Ausgrenzung bereits in der Grundschule erfordert eine Reaktion im Unterricht. Viele Schulen haben Gewaltpräventionsprogramme (Beispiel »Faustlos«) in ihr Schulprogramm aufgenommen. Doch wie soll man außerdem über Gewalt sprechen? Welche Wege erweisen sich als sinnvoll und nachhaltig? Wann ist die Betrachtung der Gewaltproblema-

a.3

Didaktische und methodische Überlegungen

Da aggressives und gewaltbereites Verhalten wesentlich aus einem Mangel an sozialen Kompeten-zen resultiert, die eine konstruktive Form der Problem- und Konfliktbewältigung nicht zulassen, haben Maßnahmen zur Steigerung der sozialen Kompetenz von Kindern im Rahmen von Ge- waltprävention einen zentralen Stellenwert.

Die Entwicklung prosozialer Verhaltensweisen kann durch einen oder mehrere der folgenden Faktoren beeinträchtigt werden. Die Kinder • wissen nicht, was angemessenes Verhalten ist, weil ihnen Modelle für alternative Konfliktlö- sungen fehlen.• wissen zwar, was angemessenes Verhalten ist, aber ihnen fehlt die Übung, weil sie in ihrem Verhalten nicht adäquat verstärkt werden.• zeigen emotionale Reaktionen wie Ärger, Furcht oder Angst in einer Ausprägung, die sie in der Entwicklung des gewünschten Verhaltens behindert.• können Aggressionen nur unzutreffend einschätzen.• zeigen Entwicklungsverzögerungen.

Als besonders gefährdete Personen gelten Schülerinnen und Schüler, die sich durch ein oder mehrere Merkmale von der Klasse abheben. Auch die besonders Engagierten und Leistungsorien-tierten sowie die eher Introvertierten gehören häufig dazu.

In der Internationalen Grundschul-Leseuntersuchung IGLU wurde in 17 Ländern auch ein spe- zieller Fragenkatalog zu Gewalt und Mobbing in der Schule vorgelegt. Es zeigte sich, dass jünge- re Kinder einer Schulklasse signifikant häufiger von körperlicher oder psychischer Gewalt in der Schule betroffen sind als ihre älteren Klassenkameraden, was insbesondere für Schüler mit Migra-tionshintergrund gilt. Die Auswertung macht darüber hinaus deutlich, dass diese Kinder, die auf- grund ihres Alters unter Mobbing oder Gewalt leiden, auch tendenziell schlechter in der IGLU-Lesestudie abgeschnitten haben (vgl. Mühlenweg, 2009).

Aber auch für die Täter müssen Überlegungen angestellt werden, denn diese entwickeln sich bei fortgesetztem aktivem Bullying mit einer um den Faktor vier erhöhten Chance zur späteren Straffälligkeit (Olweus 1993), weil die schon früh erworbenen oder konditionierten Strategien des Durchsetzens eigener Ziele mit aggressiven Mitteln kontinuierlich verstärkt werden, wenn nicht ein eindeutiges und konsequent verfolgtes System von Regeln oder Sanktionen entgegenge-setzt wird. Wer hier als Erwachsener seine Aktivität auf das Zuweisen von Verantwortlichkeit auf andere beschränkt, muss konsequenterweise mit den Folgen wachsender Aggressivität leben.

a.4

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Das Unterrichtsmodell »Der Klassen-King« – Auszug 14

tik für das Grundschulalter sinnvoll, angemessen und zumutbar? Das Buch »Der Klassen-King« ermöglicht es bereits Grundschulkindern, sich emphatisch und analytisch mit Gewalt und Solidarität auseinanderzusetzen.

In diesem Unterrichtsmodell geht es darum,• sich über Erfahrungen mit Gewalt und Ausgrenzung auszutauschen.• eigene Verhaltensweisen zu erkennen. • Hilfen im Umgang mit Mobbing und Gewalt zu erhalten.

Dabei werden besonders folgende Kompetenzbereiche im Fach Deutsch angesprochen:• Sprechen und Zuhören• produktive Formen im Umgang mit Texten anwenden• einen selbstständigen Umgang mit Texten entwickeln• lebendige Vorstellungen beim Lesen literarischer Texte entwickeln• altersgemäße Texte sinnverstehend lesen

»Der Klassen-King« bietet einer Klasse oder Lerngruppe die Möglichkeit, für Mobbing und Ge- walt sensibel zu werden. Die Kinder können sich, ihre Verhaltensweisen und ihre Probleme mit- einander in der Geschichte erkennen. Dieser Aspekt ist für die Behandlung im Unterricht äußerst wichtig, weil er zur Selbstentdeckung führen kann. Die Lehrperson sollte nicht auf eine Übertragung auf den Alltag der Schülerinnen und Schüler drängen, vielmehr ihnen die Chance bieten, zu entdecken, inwieweit die Geschichte auf sie selbst zutrifft. Somit bleibt immer die literarische Thematik im Vordergrund der Unterrichtseinheit.

An vielen Stellen fordert das Buch geradezu dazu auf, sich das eigene Handeln in der jeweiligen Situation vorzustellen. Um verschiedene Szenarien mit den Schülerinnen und Schüler zu durch-denken und Folgen sowie Lösungswege aufzuzeigen, bietet sich die spielerische Umsetzung der Geschichte nah am Text an.

Möglichkeiten dazu bieten Rollenspiele, Standbilder und das Malen von Porträts. Auch das Schreiben einer eigenen »Klassen-King-Geschichte« kann dazu genutzt werden, neue Lösungen zu finden.

Es gibt vielfältige Möglichkeiten, den Literaturunterricht in der Grundschule handelnd und pro-duktionsorientiert durchzuführen. Dabei sollte keinesfalls der analytisch-kognitive Leseprozess außer Acht gelassen werden. Insbesondere im erarbeitenden Unterricht werden Arbeitsverfahren (Lesestrategien) und Arbeitstechniken (Stellen heraussuchen, unterstreichen usw.) vermittelt und geübt. Das genaue Lesen wird durch Rückfragen an den Text, durch Suchen nach Belegstellen und durch Argumentieren mit dem Text in Gesprächen geübt und überprüft. Gespräche mitein-ander und über das Buch sind unverzichtbar, um die Unterschiedlichkeit des individuellen Lese- verständnisses und der eigenen Erfahrungen zu offenbaren und wahrzunehmen. Solche Gesprä-che fordern Kinder zu Argumentationen heraus und schärfen ihre Sichtweisen und Meinungen.

Die angegebene Stundenanzahl ist als Minimum zu verstehen und notwendig, um eine ange- messene und nachhaltige Umsetzung sicherzustellen. Mitunter stehen für einzelne Stunden

a.4

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Das Unterrichtsmodell »Der Klassen-King« – Auszug 15

a.4

http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/KOMMUNIKATION/MobbingSchule.shtml

http://mobbing-schluss-damit.de/schule

http://www.step21.de

http://www.werwenn.de

http://www.elisabeth-zoeller.de

http://www.schueler-mobbing.de

http://www.schulpsychologie.de/kollegen/mobbing

http://www.starkeeltern.de Karl E. Dambach Mobbing in der Schulklasse

a.5Literatur- und Linktipps

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Wahlmöglichkeiten zur Verfügung. Je nach Zeitbudget und gewähltem Schwerpunkt kann man die Einheiten damit erweitern oder durch eigene Ideen ergänzen. Einige Arbeitsaufträge eignen sich auch zur Differenzierung unterschiedlich lernstarker Schülerinnen und Schüler.

Zu Anfang gilt es zu entscheiden, wie die Geschichte gelesen und bearbeitet wird: kapitelweise oder am Stück? Diese Entscheidung hat wesentlichen Einfluss auf die Durchführung der Unter- richtseinheit. Zwei Varianten bieten sich an:

1. Nach jedem Kapitel wird das Gelesene bearbeitet: im Klassenverbund, als Werkstatt mit Stationen, in Gruppen oder individuell.

2. Erlesen des Buches als Ganzes. Anschließend helfen die Arbeitsaufträge der Kopiervorlagen, das Gelesene zu verstehen und zu verarbeiten. Dabei kann im Klassenverbund, als Werkstatt mit Stationen, in Gruppen oder individuell gearbeitet werden.

Prinzipiell erfolgt die Hinführung zum Buch am besten an einem Freitag. Dann können die Kinder das Buch am Wochenende weiter lesen, und es ist am Montag sofort eine inhaltliche Arbeit möglich.

Leseerfahrene Schüler können die vollständigen Kopiervorlagen gesammelt erhalten, um sie nach und nach zu bearbeiten. Bei lektüreunerfahrenen Gruppen ist eine langsame Vorgehens-weise zu empfehlen.

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Das Unterrichtsmodell »Der Klassen-King« – Auszug 16

© 2012 Carlsen Verlag GmbH, Hamburg

Zusammengestellt aus dem Unterrichtsmodell »Der Klassen-King« von Annette Meyer

Autorin des Unterrichtsmodells »Der Klassen-King«: Manuela Hantschel

Redaktion und Lektorat: Iris Wolf; buchwolf.com; Layout und Gestaltung: Elke Junker

Umschlagbild »Der Klassen-King« (s. Deckblatt und S.5): Edda Skibbe;

Umschlaggestaltung: formlabor

München: Reinhardt 2002

Hans-Martin Große-Oetringhaus (Hrsg.) Menschenskinder – Neue Gedichte über Kinder und KindheitOsnabrück: terre des hommes 2004, S. 231

Karin Jefferys und Uta Noack Streiten – Vermitteln – Lösen Lichtenau: AOL 2001

Horst Kasper Schülermobbing – tun wir was dagegen! Lichtenau: AOL 2000

Hartmut Knopf (Hrsg.) Aggressives Verhalten und Gewalt in der Schule München: Oldenbourg 1996

Bettina Mainberger Jede Menge Zoff – Was tun gegen Mobbing und Gewalt?München: Deutscher Taschenbuch Verlag 2000

Matthias Pöhm Schlagfertig auf dem Schulhof! München: mvg 2008

Mechthild Schäfer und Dieter Frey Aggression und Gewalt unter Kindern und Jugendlichen Göttingen: Hogrefe 1998

Achtsamkeit und Anerkennung – GrundschuleInformationen und Bausteine zur Förderung des Sozialverhaltens in der Grundschule,herausgegeben von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)Bestellnummer: 20420000 | http://www.bzga.de/botmed_20420000.html

a.5