www.tele-akademie.de

Mitdenken – Weiterdenken – Mehr Erfahren!

17.09.17 Festvortrag zum 30jährigen Jubiläum Prof. Dr. Paul Kirchhof Freiheit, Gleichheit, Sicherheit Zur Aktualität klassischer demokratischer Ideale

24.09.17 Festvortrag 2007 Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin Demokratie und Wahrheit Wie viel Wahrheit braucht die Demokratie?

1.10.17 Festvortrag 1997 Ralf Lord Dahrendorf Die reiche Gesellschaft, die gute Gesellschaft, die freie Gesellschaft Wie können wir alle drei haben?

8.10.17 Erster Vortrag 1987 Prof. Dr. Viktor E. Frankl Die Sinnfrage in der technologischen Gesellschaft

15.10.17 Prof. Dr. Egon Flaig Wie entscheidungsfähig sind Demokratien? Rückbesinnung auf Gemeinwohl und politische Kohäsion

22.10.17 Prof. Dr. Herfried Münkler Verkleinern und entschleunigen Die Zukunft der Demokratie?

17.09.2017 – 18.02.2018

SWR Fernsehen, sonntags, 7.30 Uhr (Erstausstrahlung) 3sat, sonntags, 6.45 Uhr (eine Woche später)

ARD-alpha, sonntags, 14.00 Uhr und freitags, 10.15 Uhr (eine Woche später)

30 JAHRE!

29.10.17 Prof. Dr. Wolfgang Merkel Der Herbst der Demokratie?

5.11.17 Prof. Dr. Heinz Bude Soziale Ungleichheiten in der Zukunft

12.11.17 Dr. Oliver Nachtwey Die Abstiegsgesellschaft Wieso der soziale Fahrstuhl stecken bleibt

19.11.17 Hans-Jürgen Jakobs Wem gehört die Welt? Die Machtverhältnisse im globalen Kapitalismus

26.11.17 Prof. Dr. Ludger Lütkehaus Der Fluch des Zuviel Vom Elend der Überproduktionsgesellschaft

14.01.18 Prof. Dr. Gotthard Frühsorge Die Erfindung der Landschaft Vom Wandel der Wahrnehmung in der Naturästhetik des 18. Jahrhunderts

21.01.18 Prof. Dr. Matthias Winzen Natur und Kulisse Das Echte im Künstlichen

28.01.18 Markus Brunsing Die Lichtentaler Allee im 19. Jahrhundert Von der Verwandlung einer Kuhwiese in einen Landschaftspark

4.02.18 PD Dr. Ulrike Kienzle Eine Pianistin von Weltruf Clara Schumann und ihre Freunde in Baden-Baden

18.02.18 Dr. Irene Haberland »Erfrischender Quell des Lebens« Anmerkungen zum Bild des Jungbrunnens

Fortsetzung des Programms voraussichtlich am 25.02.2018. Änderungen vorbehalten. Bitte beachten Sie mögliche Änderungen der Sendezeit an Feiertagen.

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17.09.17 Festvortrag zum 30jährigen JubiläumProf. Dr. Paul KirchhofFreiheit, Gleichheit, Sicherheit. Zur Aktualität klassischer demokratischer IdealeFreiheit gewährt das Recht, sein eigenes Leben selbstbestimmt zu gestalten. Der Bürger erwartet deshalb vom Staat Achtung vor seinen freiheitlichen Entscheidungen und gleich-zeitig Leistungen, die ihm Freiheit ermöglichen. Die Gleichheit »vor dem Gesetz« nähert die Lebensbedingungen der Menschen einander an. Das Gesetz versucht, den Zusammen-halt der Gesellschaft in gemeinsamen Ausgangsbedingungen und verbindenden Ideen zu festigen. Sicherheit bedeutet nicht nur das Schweigen der Waffen, sondern Geborgenheit in einem Frieden, der Selbstbestimmung ohne Angst, ein Wirtschaften ohne akute Not und Meinungsaustausch ohne Schmähungen und Hass erlaubt. Der Vortrag wird diese drei Ideale der Demokratie an Beispielen der Gegenwartspolitik erläutern.

Professor Dr. Paul Kirchhof war von 1987 bis 1999 Richter des Bundesverfassungsge-richts. Seit 1981 lehrt er Öffentliches Recht an der Universität Heidelberg, bis 2013 war er Direktor des dortigen Instituts für Finanz- und Steuerrecht.

24.09.17 Festvortrag 2007Prof. Dr. Julian Nida-RümelinDemokratie und WahrheitWie viel Wahrheit braucht die Demokratie?Es ist eine verbreitete These, dass in der Demokratie auf Wahrheitsansprüche möglicher-weise verzichtet werden muss, um den zivilen Frieden zu sichern. Die aktuellen religiösen, kulturellen und politischen Konflikte scheinen dies zu belegen. Julian Nida-Rümelin trat dieser Auffassung vor zehn Jahren entschieden entgegen. Die Demokratie verlöre ihre hu-mane Substanz, wenn sie lediglich als zentrales Spiel des Interessenausgleichs verstanden würde. Sie wäre damit wehrlos gegenüber ihren Feinden und wahllos in ihren inhaltlichen Bestimmungen. In seinem Vortrag verteidigte er die beiden normativen Grundpfeiler der modernen Demokratie, Freiheit und Gleichheit, gegen ihre Kritiker.

Professor Dr. Julian Nida-Rümelin ist Professor für Politische Theorie und Philosophie an der Universität München. In den Jahren 2001 und 2002 war er Kulturstaatsminister im Bundeskanzleramt.

1.10.17 Festvortrag 1997Ralf Lord DahrendorfDie reiche Gesellschaft, die gute Gesellschaft, die freie GesellschaftWie können wir alle drei haben?

Reich sind die Länder Westeuropas und Nordamerikas alle. Dennoch sind die »Altreichen« in den vergangenen Jahrzehnten unsicher geworden. Sie können ihrem Wohlstand nicht mehr trauen, sie entdecken, dass dieser nicht selbstverständlich ist und erleben eine Ver-schlechterung ihrer Lebensbedingungen. Schon vor zwanzig Jahren fragte Ralf Lord Dah-rendorf, welchen Preis wir in der globalisierten Welt für unseren Wohlstand bezahlen müssen. Einen Preis an sozialer Solidarität? Einen Preis an Freiheit? Und er überlegte, ob es einen anderen Weg, ob es Alternativen geben könne …

Ralf Lord Dahrendorf (1929 – 2009) war parlamentarischer Staatssekretär im Auswärti-gen Amt, Mitglied der Europäischen Kommission und Direktor der London School of Eco-nomics and Political Science. Als Soziologe, Politiker und Publizist war er auf vielfältige Weise im öffentlichen Leben Europas präsent.

8.10.17Erster Vortrag 1987Prof. Dr. Viktor E. FranklDie Sinnfrage in der technologischen GesellschaftEs liegt im Wesen des Menschen, dass er nach Sinn fragt. Die technologische Gesellschaft, so Viktor E. Frankl, entwurzelt den Menschen und entfremdet ihn von seinen Traditionen und Werten. Der weltberühmte österreichische Neurologe und Psychiater entdeckte, dass ein Großteil der modernen Menschen weder an der Frustration seiner sexuellen Bedürf-nisse oder seines Machtverlangens, sondern an einem Mangel an Sinnerfüllung leidet. Damit setzte er sich sowohl von Freud als auch von Adler kritisch ab und wurde zum Be-gründer der Logotherapie, die ganz darauf abgestimmt ist, dem Menschen auf der Suche nach Sinnfindung Beistand zu leisten.

Professor Dr. Viktor E. Frankl (1905 – 1997) hatte neben seiner Professur für Neurologie und Psychiatrie an der Universität Wien auch einen Lehrstuhl für Logotherapie an der Universi-tät San Diego, Kalifornien. Seine zahlreichen Bücher sind in 26 Sprachen erschienen.

5.11.17Prof. Dr. Heinz BudeSoziale Ungleichheiten in der Zukunft

Eine tiefe Spaltung zieht sich durch unsere Gesellschaft. Müssen wir uns vom Traum einer gerechten Gesellschaft verabschieden? Immer mehr Menschen sind von den Segnungen des Wohlstands ausgeschlossen und haben keine Hoffnung mehr, dass sich daran etwas ändert. Lebensläufe, die man für solide hielt, geraten ins Schlingern, weil Ar-beitsplätze, die man sicher glaubte, weg-brechen. Ungelernte Aushilfskräfte kann es ge-nauso treffen wie hochqualifizierte Wissenschaftler. Heinz Bude entwirft in diesem Vor-trag ein Bild der zerklüfteten Verhältnisse, die in Zukunft immer stärker unsere Gesell-schaft prägen werden.

Professor Dr. Heinz Bude lehrt Makrosoziologie an der Universität Kassel. Darüber hi-naus leitet er den Bereich »Die Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland« am Ham-burger Institut für Sozialforschung.

28.01.18Markus BrunsingDie Lichtentaler Allee im 19. JahrhundertVon der Verwandlung einer Kuhwiese in einen LandschaftsparkDie Lichtentaler Allee gilt als Inbegriff der Kurstadt Baden-Baden. Ein berühmter Land-schaftsgarten und jahrhundertealter Kurpark, der auch als der »Grüne Salon« Baden-Ba-dens bezeichnet wird. Dabei wird oft übersehen, dass die heutige Form erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts entstand. Zuvor war die vornehme Baden-Badener Kurgesellschaft lange Zeit durch eine einfache Baum-Allee an Ackerflächen und Kuhwiesen entlang fla-niert. Markus Brunsing beschreibt in diesem Vortrag die Verwandlung der Lichtentaler Allee hin zu einem Landschaftspark und einem Gartenkunstwerk.

Markus Brunsing leitet seit 2003 das Gartenamt der Stadt Baden-Baden. Er ist Chairman des »Rose Trials Committee« der World Federation of Rose Societies und Beirat der Ge-sellschaft Deutscher Rosenfreunde.

Die TELE-AKADEMIE wird dreißig!

1987 fiel im damaligen SWF der Startschuss. Seitdem bringt die TELE-AKADEME verlässlich jeden Sonntag für 45 Minuten den Hörsaal ins Wohnzimmer: Ein Pult. Ein Mi-krophon. Ein Redner. Die Konzentration liegt ganz auf Inhalt und Person. Seit 30 Jahren liefert die TELE-AKADEMIE auf diese Weise hochkarätige Vorlesungen frei Haus – immer am Puls der Zeit. Über mehrere Wochen wird ein gesell-schaftlich relevantes Thema aus verschiedenen Perspekti-ven beleuchtet. Ein einfaches, aber sehr nachgefragtes Konzept. Denn der vertiefende Blick auf aktuelle Fragen und die Teilhabe an wissenschaftlichen Diskussionen werden gerade in heutiger Zeit von vielen geschätzt. Von Menschen, die Orientierung suchen, die mit- und weiter denken wollen. Fundierte Denkanstöße nicht nur für das treue Stammpublikum sonntags an den Bildschirmen; über das Online-Angebot tele-akademie.de, über die SWR-Mediathek und auf dem ARD-YouTube-Kanal er-schließt sich die Sendung neue Zuschauer. So ist die TELE-AKADEMIE längst lebendiger Teil einer modernen Wis-sens-Community geworden, die teilt und verlinkt – und trägt mehr denn je zum gesellschaftlichen Diskurs bei.Anlässlich des 30jährigen Bestehens gibt es zum Auftakt des neuen Programms ein Jubiläumsspecial: Dem aktu-ellen Festvortrag von Professor Dr. Paul Kirchhof folgen die jeweiligen Festvorträge aus den Jahren 2007 und 1997 und der Vortrag der allersten TELE-AKADEMIE-Sendung. Erstaunt wird man feststellen: Was die Redner der jewei-ligen Zeiten in den Fokus ihrer Gesellschaftsanalyse stell-ten, hat auch heute noch große Brisanz. Aber sehen Sie selbst …

Informationen zum Programm und alle Sendungen zum Anschauen und Herunterladen:

www.tele-akademie.de

Ausgewählte Beiträge:

ARD-YouTube

KontaktSüdwestrundfunkHA Kultur, Wissen, SWR2TELE-AKADEMIERedaktion Monika Presting76522 Baden-Baden

tele-akademie@swr.de

Aus Briefen an die Redaktion:

…Ich freue mich jeden Sonntagmorgen auf Ihr lehrreiches Programm…

… durch die Austrahlung solcher Sendungen erhält man als Lehrer viele Anregungen und zusätzliches Wissen…

…Ich liebe die Tele-Akademie, da sie für ein mündiges Fernsehen steht…

…In der sonntäglichen Tradition habe ich heute das Referat von Herrn Prof. Dr. Hans Belting, »Die Ungeduld mit dem Ende«, angesehen und bin wieder sehr inspiriert und dankbar, dass es die Tele-Akademie noch immer und immer wieder gibt…

…Danke an die Tele-Akademie für Bereicherung und Anregung, für Gesprächstoff und für Nachdenkenswertes. Die Tele-Akademiegehört seit vielen Jahren zu meinem Sonntag, und ich habe sie schon vielen Freuden weiterempfohlen. Danke!…

…Mit einer kleinen Kanne »Ostfriesenmischung« wird unser Wohnzimmer für 45 Minuten zum Vorlesungssaal. Die Vielfältigkeit der Themen, die teilweise konträren Meinungen der Referentenerweitern meinen Horizont und regen zum Denken an…

…Es gibt fast keinen Vortrag in dieser Reihe, den ich nicht hörenswertund dann auch vor allem nachlesens- bzw. nachsehenswert finde.Auf einer vor wenigen Jahren unternommenen Weltreise (22 Monate)fehlte mir Ihr Programm…

…die Tele-Akademie hat mich mit so vielen illustren Personenund tiefgreifenden Themen bekanntgemacht…

…Wie gut das Programm ist, wissen Sie selbst. Dass es ein Jammer istwenn man ein Thema versäumen muß, sei kundgetan.Auch ein Randphänomen ist gut: Ein Autor, von dem man nur Text und Bild kennt, wird zur lebendigen Figur aus Fleisch und Blut…

Die „TELE-AKADEMIE“ im Fernsehen SWR Fernsehen, sonntags, 7.30 Uhr Wiederholungen (eine Woche zeitversetzt): 3sat, sonntags, 6.45 Uhr ARD-alpha, sonntags, 14.00 Uhr, freitags 10.15 Uhr Online www.“Tele-Akademie“.de SWR-Mediathek ARD YouTube-Kanal

Themenschwerpunkte seit 2006 Themenschwerpunkte 2006 Zukunft unseres Sozialwesens Rituale Willensfreiheit Tourismus, Reisebilder Zukunft des Westens Die Weltreligionen Konsum- und Erlebniswelten Themenschwerpunkte 2007 Kapitalismus und Globalisierung Europäische Union Anthropologie Sterben Schicksal oder Zufall

Themenschwerpunkte 2008 Klima und Energie Demographischer Wandel Modernes Architektur- und Raumverständnis Darstellung von Gewalt und Krieg Sport Werte und Werteerziehung Themenschwerpunkte 2009 Geld und Arbeit Medizinforschung Nahrung, Geschmack, Essgewohnheiten Islam, „Kampf der Kulturen“ Gewalt und Gewaltfreiheit Musik Sprache und ‚Sprachkritik Mathematik Themenschwerpunkte 2010 Weltwirtschaftskrise Umwelt- und Energiepolitik und –technik Männer und Jungen Magie und Übernatürliches

Organisierte Kriminalität Astronomie Pro und Contra „Neuro-Enhancement“ Viren und andere Mikroorganismen Themenschwerpunkte 2011 Moral, Werte, Geld Digitalisierung und Konsumverhalten Gehirnforschung Gesundheitssystem Asien Internet Quantentheorie Nationale Identität Themenschwerpunkte 2012 Mobilität, Ressourcen, Energie Süchte Generationengerechtigkeit Recht und Willkür Digitale Kommunikation und Protest Deutschland und Frankreich Themenschwerpunkte 2013

Medizin und Gesundheitswesen Religion, Glaube, Werte Sprachen und Verständigung Macht, Ressourcen und Energie Selbsterfahrung und Lebensgestaltung Themenschwerpunkte 2014 Information, Rohstoff des 21. Jahrhunderts Religion, Integration, Islam Der Erste Weltkrieg Hoffnung Mensch Der Sinn des Lebens Frühgeschichte Themenschwerpunkte 2015 Russland und die Ukraine Brennpunkt Nahost Macht, Recht und Willkür Die Welt im Umbruch Europa und die Finanzkrise Geld und Konsum Themenschwerpunkte 2016 Kreativität und Lebenssinn

Recht und Verfassung Süchte Sport Alter Bildung Reformation Krieg, Flucht, Grenzen Themenschwerpunkte 2017 Digitalisierung Europa Demokratie, Zivilgesellschaft Frieden und Zukunftswissen Empathie und Empathie-Mangel Verhältnis Mensch-Tier (in Planung) Resonanz (in Planung)

Erweitertes Porträt der Sendereihe: 30 Jahre „Tele-Akademie“! Sie ist ein Dauerläufer in der deutschen Fernsehlandschaft. Nicht ganz so lange am Start wie der „Tatort“ oder die „Sendung mit der Maus“, aber ebenso verlässlich für ihr Publikum: die „Tele-Akademie“! 1987 fällt im damaligen Südwestfunk der Startschuss. Philosophen, Historiker, Physiker, Querdenker aus allen Wissensgebieten sprechen zu brennenden Themen unserer Zeit. Für 45 Minuten bringt diese Sendereihe jeden Sonntag den Hörsaal ins Wohnzimmer. Öffentlich-rechtliches Fernsehen im besten Sinn. In ihrem Jubiläumsjahr strahlt die „Tele-Akademie“ heller denn je: Ihr Zuschauerkreis wächst. Denn die Sendung hat sich auch in den sozialen Medien einen festen Platz erobert und erreicht damit vermehrt auch ein neues, jüngeres Publikum. Ein Pult. Ein Mikrophon. Ein Redner. Puristisch – und das ganz bewusst. Die Konzentration liegt nur auf Inhalt und Vortrag. Jemand spricht zu uns, schaut uns an, verlangt unsere Aufmerksamkeit. „Eine Insel des Wortes in einem Meer der Bilder“, so beschreibt der Politikwissenschaftler Herfried Münkler die „Tele-Akademie“. Ein bestechendes Konzept, das über drei Jahrzehnte hinweg nichts von seiner Schlagkraft eingebüßt hat. Hirnforschung, Kinderarmut, Europa, Klima, der Nahe Osten, aber auch Sport, Architektur oder Essgewohnheiten – die Themenvielfalt ist groß. Experten sprechen unredigiert und tauchen dabei tief in ihr Thema ein. Anstrengend? Vielleicht. Aber immer bereichernd und ein rares Gut in der kurzatmigen Medienwelt. Über mehrere Wochen hinweg wird ein gesellschaftlich relevantes Thema aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. So hat der Zuschauer die Möglichkeit, sich selbst zu positionieren. Der vertiefende Blick auf aktuelle Fragen und die Teilhabe an wissenschaftlichen Diskussionen wird von vielen geschätzt. Von Menschen, die Orientierung suchen, die mit- und weiter denken wollen. Fundierte Denkanstöße nicht nur für das treue Stammpublikum sonntags an den Bildschirmen; über das Online-Angebot www.tele-akademie.de, über die SWR Mediathek und auf dem ARD-YouTube-Kanal erschließt sich die Sendung neue Zuschauer. Sie ist längst lebendiger Teil einer modernen Wissens-Community geworden, die teilt und verlinkt – und trägt so mehr denn je zum gesellschaftlichen Diskurs bei. Damit verwirklicht die „Tele-Akademie“ den Kerngedanken öffentlich-rechtlichen Fernsehens: Vermittlung von Kultur, Bildung und Information.

Redakteurin Monika Presting gestaltet die Sendereihe seit zwanzig Jahren mit viel Herzblut und Energie. „Der Bezug zur Gegenwart ist mir wichtig“, sagt sie, „das, was uns heute bewegt und auf den Nägeln brennt – kein Elfenbeinturm.“ So kommt der ChaosComputerClub ebenso zu Wort wie der Medientheoretiker Peter Weibel, der zeigt, wie Digitalisierung unser Leben verändert. Monika Presting profitiert von zahlreichen Kontakten und dem guten Ruf der Sendung. Wo und wen auch immer sie anfragt, ausgezeichnete wissenschaftliche Institutionen, berühmte Persönlichkeiten oder Nobelpreisträger, sie kennen und schätzen die „Tele-Akademie“ und nehmen gerne teil. Auch zum dreißigsten Jubiläum wird das Programm einen Hochkaräter präsentieren: „Freiheit, Gleichheit, Sicherheit“ – Paul Kirchhof, ehemaliger Bundesverfassungsrichter, nimmt die drei Leitgedanken unserer Demokratie und ihre Bedeutung in einer sich rasant verändernden Welt in den Blick. Vor zehn Jahren fragte Julian Nida-Rümelin als Redner zum Jubiläum „Wie viel Wahrheit braucht die Demokratie?“ Vor zwanzig Jahren war das Thema von Ralf Lord Dahrendorf „Die reiche Gesellschaft, die gute Gesellschaft, die freie Gesellschaft: Wie können wir alle drei haben?“ Der allererste Redner war 1987 der berühmte österreichische Psychiater Viktor E. Frankl, ein Zeitgenosse Sigmund Freuds und Überlebender des Holocaust. „Die Sinnfrage in der technologischen Gesellschaft“, so der Titel seines Vortrags. Es ist verblüffend, wie aktuell, ja zeitlos uns die Gedanken dieser Vorträge heute noch erscheinen. Die „Tele-Akademie“ wird sie im Jubiläumsjahr noch einmal zeigen. Es geht weiter auf gewohnt hohem Niveau: „Wem gehört die Welt?“, „Der Fluch des Zuviel“ aber auch „Die Erfindung der Landschaft“ – lauten einige der Themen im neuen Halbjahresprogramm.