Moment mal! · 2016-06-27 · Moment mal! über die Stiftung Teilhabe, die seit 2014 die Arbeit der...
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1 Moment mal! 01|16Arbeiten Fördern WohnenJuni 2016 | Ausgabe 1 | Jahrgang 10
01/16Moment mal!
WohnenFördern Arbeiten Allgemein
Teile dieser Zeitung er-scheinen auch in Symbolen
In der Beilage können sich Menschen,
die nicht so gut lesen, mit Themen
von Moment mal! befassen.
Beilage
Freiwillige bei den GWO
FSJ-ler und BFD-ler berichten über
ihre Erfahrungen
Seite 2
Natürliche Vielfalt Sichere Orte
Mit Studierenden der Universität
Oldenburg arbeiten die GWO zum
Thema Sicherheit und Wohlfühlen
Seite 5
Die Stadtgärten entstehen wieder mit
Hilfe der GWO
Seite 3
Liebe Leserinnen und Leser,pünktlich zum Sommeranfang erscheint
unsere neue Ausgabe der Moment mal!
Der Beginn der warmen Jahreszeit ist für
uns traditionell der Zeitpunkt, an dem wir
eine Zwischenbilanz ziehen, auf das ver-
gangene Halbjahr zurückblicken und eine
Vorschau wagen. Durch unsere Moment
mal! möchten wir Sie einladen, daran teil
zu haben.
Mittlerweile prägen in jedem Sommer die
Stadtgärten das Gesicht der Oldenburger
Innenstadt. Die Themengärten sind
vielfältig gestaltet und genauso vielfältig
entstehen sie. Auszubildende und
Beschäftigte unseres Hauses waren auch
in diesem Jahr dabei und haben gemein-
sam mit den Anliegern, beginnend am
Kaufhaus der Werkstätten am Julius-
Mosen-Platz und entlang der Haaren-
straße, eine grüne Entdeckungsreise für Sie
aufgebaut.
Aktuell absolvieren über 25 junge Frauen
und Männer in unseren Einrichtungen ihr
Freiwilliges Soziales Jahr. Sie unterstützen
und begleiten unsere Beschäftigten und
Bewohner jeden Tag, bei der Arbeit und im
Alltag. An dieser Stelle ein Dankeschön an
alle Freiwilligen für das große
Engagement. Bewusst entscheiden sich
viele junge Menschen für ein Jahr Arbeit
im sozialen Bereich. Darüber, wie sie diese
Zeit und die Herausforderungen erleben
und was sie motiviert,
berichten einige FSJ-
ler und BFD-ler in
dieser Ausgabe.
Weiterhin informiert
Moment mal! über die
Stiftung Teilhabe, die
seit 2014 die Arbeit
der GWO begleitet. Nicht nur die
Förderung von inklusiven Angeboten ist ihr
Ziel. Sie möchte sich auch mit eigenen
Projekten einbringen, um die Teilhabe von
Menschen mit Beeinträchtigung in der
Region Oldenburg zu verwirklichen.
Außerdem berichten wir über den Ausbau
unserer Partnerschaften mit den
Oldenburger Vereinen VfB und VfL sowie
über die Eröffnung der Kunstausstellung
zum Projekt Werkstattkunst.
Mit besonderer Freude verfolgen wir die
Umbauarbeiten am Wohnhaus
Rennplatzstraße und die Planungen für
das Wohnhaus Hohe Heide. Zwei
Bauprojekte, mit denen wir uns von den
letzten Doppelzimmern verabschieden und
so, neben unserem vielfältigen
Wohnangeboten in Hausgemeinschaften
und im ambulanten betreuten Wohnen,
den Bedürfnissen der Bewohner und
Bewohnerinnen weiter entsprechen.
Fortsetzung: Seite 2
2 Moment mal! 01|16
Dieses Thema wird auch inder Symbolbeilage behandelt.
Ein ganz besonderes JahrFreiwillige Dienste bei den Gemeinnützigen Werkstätten Oldenburg e. V.
Sie unterstützen im Wohnbereich, im Arbeitsbereich
und der Produktion, bei Aufgaben der Betreuung im
Förder- und Seniorenbereich und bei der Pflege. Sie
helfen beim Ein- und Aussteigen in die Busse und bei
Wegen innerhalb der Werkstatt. Sie werden bei beson-
deren Ereignissen wie Ausflügen und Feiern gebraucht:
die FSJ-ler und BFD-ler der Gemeinnützigen
Werkstätten Oldenburg e.V.
Zu den GWO kamen sie, weil sie sich allgemein
beruflich orientieren oder sehen wollten, ob ein
sozialer Beruf der richtige sein könnte. Oft war es auch
eine persönliche Empfehlung, die die Entscheidung
zum freiwilligen Jahr mit beeinflusst hat.
Der erste Tag war teilweise ganz anders als erwartet:
„Ich war erstaunt, dass die Beschäftigten so viel
können“, sagt Lasse, der im Arbeitsbereich an der
Rennplatzstraße eingesetzt ist. Samira meint: „Alle
haben mich lieb begrüßt im Förderbereich.“
Die meisten konnten ihre Vorgänger kennen lernen:
„Die haben uns vieles gezeigt und das war gut!“
Anfangs war für alle die zum Dienst zugehörige
Pflege, die ja noch niemand vorher gemacht hatte,
eine gewisse Hemmschwelle. Essen anreichen, das
ging ja noch, aber Leute zur Toilette zu begleiten,
„das war schon etwas krass“. Doch die Mitarbeiter
haben Rücksicht genommen, wo etwas schwer fiel.
„Ich konnte erst einmal die einfacheren Sachen mit-
machen und nach etwa einem Monat war es okay.“
Die Freiwilligen im FSJ und BFD heben hervor, dass
es sich gut anfühlt, dass die Gruppenleiter ihnen so
viel zutrauen, sowohl in der Betreuung als auch in
der Produktion. Lasse erzählt, dass er manchmal die
Endkontrolle von Aufträgen übernimmt, „es ist cool,
wenn man merkt, man schafft das!“ Cord, der im
Förderbereich an der Rennplatzstraße arbeitet, gefällt
es, sich auch mal selbst etwas für die Beschäftigten
auszudenken: „Neulich habe ich mit einer älteren
Beschäftigten versucht, Teile nach Farben zu
sortieren, und zumindest bei den roten und gelben
Legos hat es geklappt.“
Alle merken, dass sie auch von den Beschäftigten
akzeptiert werden: „Ich bin natürlich nicht der
Gruppenleiter, aber wenn ich etwas sage, wird das
auch angenommen.“ „Es ist toll, zu sehen, wie ganz
schwer behinderte Menschen doch vieles mitkriegen.
Sie zeigen mit Mimik und Gestik, dass sie etwas
verstanden haben oder machen auch kleine Späße.“
Die FSJ-ler und BFD-ler fühlen sich in ihren Bereichen
wohl, doch Anfang oder Mitte August enden ihre Frei-
willigenjahre. Für einige ist der weitere Weg jetzt schon
klar, für andere noch eher offen. Für die künftigen
Nachfolger, denen sie alle gerne auch noch ihre Arbeit
zeigen wollen, haben die jetzigen Stelleninhaber
folgende Tipps: selbstbewusst auftreten, sich auf
verschiedene Mitarbeiter einlassen, zuverlässig sein,
aber auch ruhig Nein sagen, wenn etwas wirklich zu
viel ist. Dann kann es ein ganz besonderes, gutes und
intensives Jahr werden zwischen Schule und weiterer
Berufsausbildung.
Wir danken Gregor Spalthoff, Cord Bruns, Jona Lern,
Lasse Semper und Samira Nelson für das Gespräch.
Text und Interview:
Katharina Klee und Rebecca Frische
Infoblock BFD/FSJ
Der Weg zum BFD und FSJ in den GWO führt über
das Diakonische Werk Oldenburg, dort können sich
Interessierte allgemein informieren und bewerben.
In den Werkstätten ist Frau Nicole Hobbie
(Tel.0441-3405-175) zuständig, für den Bereich
Wohnen Herr Wolfgang Abend (Tel. 0441-3405-
170).
Alle Bewerber werden zunächst zu einem
Kennenlern-Gespräch und bei Interesse zu einem
„Schnuppertag“ eingeladen. Nach dem
„Schnuppertag“ wissen die Bewerber, was auf Sie
zukommt und können sich besser entscheiden.
Für den Einsatz bei den GWO macht es keinen
Unterschied, ob Freiwillige als Bundesfreiwillige
oder im Sozialen Jahr tätig sind.
Mehr Infos unter: http://wfbm-
oldenburg.de/DE/bundesfreiwilligendiest_fsj.php
Fortsetzung von Seite 1:
Der Einblick in die große Spannbreite der Aktivitäten
der GWO, der Sie in dieser Ausgabe erwartet, ist
nicht nur eine Darstellung unserer Tätigkeiten. Wir
möchten Sie mitnehmen auf dem Weg in eine
inklusive Gesellschaft und wünschen uns auch
weiterhin ihre Begleitung und Unterstützung für
unsere Arbeit.
Genießen Sie die vor uns liegenden Sommertage mit
hoffentlich vielen Sonnenstunden.
Gerhard Wessels, Vorstand
3Gemeinnützige Werkstätten Oldenburg e. V.
Dies ist ein echtes Gemeinschaftsprodukt einer neuen
und bemerkenswerten Kooperation: Kaufleute und
Hauseigentümer der Haarenstraße, die
Landessparkasse zu Oldenburg (LzO), die Vereinigung
der Oldenburger Gärtner und Floristen „Miteinander
für Oldenburg“ und die Gemeinnützigen Werkstätten
Oldenburg e.V. haben für die Aktion „Stadtgärten
Oldenburg 2016“ eine „grüne Entdeckungsreise“
gestaltet und umgesetzt! Bis Anfang August erfreuen
die Stadtgärten die Besucher der Oldenburger
Innenstadt.
Die Auszubildenden zum „Werker im Gartenbau“ im
Bereich ›aqua‹ haben in den beiden vergangenen
Jahren schon einen Garten in der Heiligengeiststraße
gebaut. Die GWO gehören seitdem zu dem Kreis der
Teilnehmer an diesem Projekt. Viele Gartenbau-
betriebe, in denen die Auszubildenden ihre Praktika
absolvieren, stellen sich mit einem Garten in der
Innenstadt vor. Mit dem Kaufhaus der Werkstätten
(KDW) am Julius-Mosen-Platz sind die GWO mit dem
Kreis der dortigen Kaufleute verbunden, die auch zur
Werbegemeinschaft der Haarenstraße gehören. Diese
beiden Kreise wurden in diesem Jahr miteinander
verbunden, indem der Garten direkt vor das KDW
verlegt wurde. Die Innenstadt-Kaufleute in der
Haarenstraße wollten sich in diesem Jahr auch an
der Aktion „Stadtgärten“ beteiligen. Große Kästen für
die geplanten Pflanzbeete wurden benötigt. Diese
haben die Auszubildenden zum „Metallfeinbear-
beiter“ bei ›aqua‹ am Baumschulenweg und die
Gruppe „Gartenbau“ aus dem Berufsbildungsbereich
am Rigaer Weg hergestellt. Damit hat die Aktion
immer größere Formen angenommen und zog damit
auch innerhalb der GWO über mehrere Bereiche ihre
Kreise.
Während der Eröffnungswoche wurden die
Verbindungen dieser Kreise besonders deutlich, als
an einem der ersten schönen Frühlingsabende in der
Stadt in einer Gemeinschaftsaktion alle gemeinsam
die aufgestellten Hochbeete bepflanzt haben. Alle
Pflanzen stammen von den Oldenburger Gärtnern
und Floristen, die Kaufleute zogen sich Handschuhe
an und banden sich Gärtnerschürzen um und unsere
Teilnehmer im Berufsbildungsbereich halfen ihnen
beim Einsetzen der Pflanzen. Elvira Precht, Inhaberin
der Boutique ‚42+ Große Mode‘ bringt den Erfolg
begeistert auf den Punkt: „Diese Aktion wird
überwältigend angenommen“ und für Eva Müller-
Meinhard von ‚Bruns Männermode‘ ist die
Zusammenarbeit „außergewöhnlich einzigartig!“.
Text: Dirk Orth, Wolfgang Hündling
Die Reise entlang der Stadtgärten
Die Reise beginnt auf dem Julius-Mosen-Platz, vor
dem Kaufhaus der Werkstätten (KDW).
Auszubildende aus dem Bereich ›aqua‹ haben mit
ihrem Ausbilder Dirk Orth gemütliche Sitzecken
geschaffen, die wie ein Wohnzimmer im Freien
wirken. Von hier aus haben die Besucher einen
wunderbaren Blick auf das Gemüsebeet, in dem
zahlreiche Nutzpflanzen und Gemüsesorten
angepflanzt sind. Der Garten ist über mehrere
Holzstege begehbar, Regale mit einer bunten
Dekoration unterstreichen die gemütliche Stimmung.
Schon wenige Momente nach der Fertigstellung
verweilen Passanten hier gern und genießen die
Umgebung.
Die Reise führt weiter in die City hinein: Die bunte
Vielfalt der mitwirkenden Menschen spiegelt sich in
Form von farbiger, duftender Blütenpracht und ess-
baren Pflanzen in den Beeten rund um die Bäume in
der Haarenstraße wider und rundet diesen schönen
Teil der Oldenburger Innenstadt ab. Wer reist, muss
auch Pause machen: Viele Besucher nehmen sich
Zeit und finden Ihren persönlichen Lieblingsort.
Viele Sitzgelegenheiten laden dazu ein!
Vielfältig! Natürlich!Die Arbeit der Gemeinnützigen Werkstätten Oldenburg e.V. zieht ihre Kreise
Kurz notiertMebis wird an weiteren Standorteneingeführt
Das barrierefreie Kommunikationssystem MEBIS wird
nun an weiteren Standorten der Gemeinnützigen
Werkstätten Oldenburg e.V. eingeführt. Neben der
Werkstatt Sandkrug erhält das Kaufhaus der
Werkstätten (KDW) in der Oldenburger Innenstadt
einen Bildschirm. Gefördert wird die Anschaffung der
Bildschirme durch die Stiftung Teilhabe mit 4.500 €.
Im KDW soll das System nicht nur den Beschäftigten
und Mitarbeitern zur Verfügung stehen, auch Kunden
können sich durch MEBIS informieren.
Kunstprojekt wird fortgesetzt
Seit April werden wieder kostenlose Kunstkurse im
Atelier Farbsinn der GWO angeboten.
Kunstinteressierte können an der Rennplatzstraße
123 kreativ werden, da das Projekt „Kunst im
Quartier – Ohmstede zeigt sich vielfältig und bunt“ für
ein Jahr weitergeführt wird. In dieser Zeit werden
Kurse zu verschiedenen Themen der bildenden Kunst,
wie beispielsweise zur Acrylmalerei, dem Arbeiten mit
Speckstein oder dem Erstellen von Fotogrammen
angeboten. Ermöglicht wird die Fortsetzung durch
Spenden der Wirtschaftsvereinigung Kleiner Kreis und
der Oldenburger Bürgerstiftung sowie dank der
Unterstützung der Stadt Oldenburg.
Das aktuelle Kursprogramm kann unter: http://wfbm-
oldenburg.de/DE/kunstgruppe.php heruntergeladen
werden.
Im Sport weiter engagiert
Die Gemeinnützigen Werkstätten Oldenburg e.V.
weiten ihre Kooperation in der Zusammenarbeit mit
den Vereinen VfL und VfB Oldenburg aus.
Aus alten PVC-Bannern des VfL Oldenburg wurden in
der Näherei am Baumschulenweg schicke und
modische Taschen gefertigt, die nun unter anderem
im KDW zu erwerben sind. Jede Tasche ist ein
Bundesliga-Unikat. Der Erlös des Verkaufs kommt
dem Atelier Farbsinn zugute.
Beim Fußballverein VfB engagieren sich die GWO
gemeinsam mit der Firma Sonnenschein. Neben einer
erneuten Spielerpatenschaft wurde auch ein Projekt
gestartet, das es mobil eingeschränkten Beschäftigten
ermöglicht, mit Fahrzeugen der Fa. Sonnenschein
Auswärtsspiele des VfB zu besuchen.
Dieses Thema wird auch inder Symbolbeilage behandelt.
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Impressum
Herausgeber:
Gemeinnützige Werkstätten Oldenburg e.V.
26125 Oldenburg, Rennplatzstraße 203
Telefon: (04 41) 34 05-0, Fax: (04 41) 34 05-137
[email protected], www.wfbm-oldenburg.de
Erscheinungsweise: halbjährlich
Auflage: 3.000 Exemplare
Verantwortlich: Gerhard Wessels, Vorstand
Redaktion: Harald Andert, Henning Behrmann,
Rebecca Frische, Yvonne Janssen, Katharina Klee,
Daniel Lüllmann
Symbolbeilage: Grafische Darstellung und
inhaltliche Zusammenhänge: Ulrike Sanden,
unter Verwendung des Boardmakers V 5
Mitarbeit: Dirk Orth und Wolfgang Hündling
Fotos: Gemeinnützige Werkstätten Oldenburg e.V.
Satz: Carsten Lienemann, www.clever-links-ol.de
Druck: obw – Ostfriesische Beschäftigungs- und
Wohnstätten GmbH, Emden
Stiftung Teilhabe fördert Inklusion in Oldenburg
Die Stiftung Teilhabe begleitet seit 2014 den Weg der
Gemeinnützigen Werkstätten Oldenburg e.V. Die
Aufgaben der Stiftung sind vielfältig. Sie unterstützt
zum einen mit Fördergeldern inklusive Projekte. So
konnte die Stiftung in diesem Jahr bereits 4.500 Eu-
ro für den Ausbau des barrierefreien Kommuni-
kationssystems Mebis (Moment mal! 2/2015) und
8.000 Euro für ein Spielfilmprojekt mit Beschäftigten
der GWO zur Verfügung stellen. Zum anderen verfolgt
die Stiftung aber ebenso Ziele, die über das reine
Bereitstellen von Geldern hinausgeht.
Um Teilhabe in allen Bereichen des Lebens zu
verwirklichen, wird die Stiftung selbst aktiv werden.
Als ein erstes Projekt soll ein inklusives Wohnprojekt
entstehen, das Menschen mit und ohne Behinderung
ein Zuhause bietet. Bezahlbarer und barrierefreier
Wohnraum ist in Oldenburg knapp und genau den
möchte die Stiftung schaffen. Nach Möglichkeit
sollen 12 Wohnungen entstehen, die den Bewohnern
ein möglichst selbstbestimmtes Leben ermöglichen.
Das gemeinsame Wohnen steht bei dem innovativen
Projekt im Fokus. Ein Konzept zur Umsetzung wird
zurzeit erarbeitet.
Die Stiftung Teilhabe ist auch auf Unterstützung
angewiesen, um die Inklusion in der Region
Oldenburg zu fördern. Mehr dazu im Infoblock.
Text: Daniel Lüllmann
Informationen zur Stiftung Teilhabe
Zweck der Stiftung ist die Förderung der allgemei-
nen Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft und
Gesellschaft von Menschen mit Beeinträchtigung.
Sie fördert Personen, Projekte und Einrichtungen
entsprechend der Zielsetzung des Vereins
Gemeinnützige Werkstätten Oldenburg e.V. Die
Förderung durch die Stiftung soll vor allem dort
greifen, wo staatliche Eingliederungshilfe aufgrund
finanzieller oder rechtlicher Beschränkungen nicht
oder nur unzureichend zur Verfügung steht.
Zustiftungen und Spenden
Interessenten haben die Möglichkeit, die Arbeit mit
einer Zuwendung zu unterstützen. Dies hilft der
Stiftung Teilhabe, ihre Ziele zu erreichen. Die
Stiftung Teilhabe ist als gemeinnützig anerkannt,
deshalb sind Spenden und Zustiftungen steuerlich
abzugsfähig.
Zustiftung: Die Stiftung wird mit einem Betrag in
das Stiftungsvermögen dotiert. Das heißt, das Geld
verbleibt im Vermögen. Nur die Erträge aus dem
Vermögen werden für den Zweck der Stiftung
eingesetzt.
Spenden: Die Spende unterstützt die Stiftung ganz
konkret in ihrer Tätigkeit. Das Geld wird
beispielsweise für ein festgelegtes Projekt verwandt
oder unterstützt die laufende Arbeit.
Weitere Informationen unter:
http://www.stiftung-teilhabe-oldenburg.de
Unser Spendenkonto:
Landessparkasse zu Oldenburg
Kontoinhaber: Stiftung Teilhabe
IBAN: DE57 2805 0100 0091 2941 65
BIC: SLZODE22
5Gemeinnützige Werkstätten Oldenburg e. V.
Wir alle wünschen sie uns, „Sichere Orte“. Doch was
ist das eigentlich? Als „Sichere Orte“ bezeichnet man
Orte, wo Menschen sich wohlfühlen können. Und
sich dadurch auch sicher fühlen. Orte, an denen wir
keine Angst haben müssen, z. B. auch vor
psychischer oder physischer Gewalt. Diese extremen
Belastungen fallen einem sofort ein. Aber das Thema
beginnt viel früher: Jeder kennt das Gefühl der
Unsicherheit in neuen, ungewohnten Umgebungen
und Situationen. Jeder geht damit anders um, aber
ein sicherer Ort sorgt dafür, dass die Eingewöhnung
leichter fällt und sich das Gefühl der Sicherheit
schneller einstellt. An sicheren Orten können wir uns
frei entfalten und werden akzeptiert, wie wir sind.
Um solche Orte ging es in einem gemeinsamen
Projekt der Gemeinnützigen Werkstätten Oldenburg
e.V. und Studenten der Universität Oldenburg. Ziel
war es, für das Thema zu sensibilisieren und
Maßnahmen abzuleiten, die die GWO zu einem noch
sichereren Ort machen können.
Unsere Anfrage an Dr. Holger Lindemann von der Uni
weckte Interesse am Thema und wurde wohlwollend
aufgenommen. Den Studenten bot sich so die
Möglichkeit, etwas praxisnahes und sinnvolles für
ihre Masterarbeit sowie für die GWO zu tun. In einem
Arbeitskreis wurde der Ablauf des Projektes
festgelegt. Für die Inhalte waren die Studenten
zuständig. Sie erstellten einen Fragebogen, der von
Bewohnern, Beschäftigten und Mitarbeitern
ausgefüllt wurde. Anschließend wurden diese
ausgewertet. Daraus ergaben sich bereits erste
Ableitungen in Bezug auf Standorte, Häufigkeit und
Intensität bestimmter Problembereiche. So wurde
zum Beispiel die Lärmbelastung durch Maschinen
und Gespräche sehr häufig genannt. Ein weiteres
Thema war der Arbeitsweg, egal ob zu Fuß, mit dem
Fahrrad oder dem Bus.
Nach der Auswertung wurde mit der World-Café-
Methode eine Gruppenarbeit mit über 200
freiwilligen Teilnehmern aus den GWO an zwei
Aktionstagen von den Studenten geplant und
durchgeführt. Dabei wurden an Gruppentischen
bestimmte Themenschwerpunkte aus der Umfrage
vorgegeben und dann durch die Teilnehmer
besprochen und Lösungsvorschläge erarbeitet. Die
Auswertung der Ergebnisse aus dem World-Café
übernehmen die GWO.
Während des ganzen Projekts waren die Studenten
gut vorbereitet, engagiert dabei und haben sich sehr
gut innerhalb der Werkstätten bewegt. Die Beteiligten
– egal ob Studenten, Mitarbeiter oder Beschäftigte –
waren sehr aktiv und mit viel Spaß bei der Sache. Bis
hierhin war das Projekt ein voller Erfolg. Erste Ideen
sind bereits angedacht, z. B. wie die vorhandenen
Streitschlichter besser integriert werden könnten. Auf
die endgültigen Ergebnisse muss allerdings auch
Moment mal! noch ein wenig warten ...
Text: Henning Behrmann
Sichere Orte
Dieses Thema wird auch inder Symbolbeilage behandelt.
6 Moment mal! 01|16
Termine undVeranstaltungen2016
04. Juli – 15 Juli: Sommerurlaub Arbeitsbereich
27.Juni – 15. Juli: Sommerurlaub BBB, FB, ältere
Beschäftigte und Seniorentagesstätte
01. August – 07. August: Dreharbeiten Film
06. August: Ernteaktion an den Stadtgärten Julius-
Mosen-Platz und Haarenstraße
25. November: Basaraufbau
27. November: Weihnachtsmarkt
23. Dezember – 30. Dezember: Weihnachtsurlaub
GedenkenWir denken an die verstorbenen Mitarbeiter:
Frank Schedemann
Josefine Zeller
Dieses Thema wird auch inder Symbolbeilage behandelt.
Besondere KunstProjekt WerkstattKunst zeigte Werke in der Kinder- und Jugendbibilothek
Eine außergewöhnliche Kunstausstellung wurde vom
26. Mai bis zum 17. Juni im Foyer der Kinder- und
Jugendbibliothek an der Peterstraße 1 gezeigt: die
Ergebnisse des Projekts WerkstattKunst. Werke aus
unterschiedlichen Kunstsparten von der Computer
Kunst über den Objektbau bis hin zur Malerei waren
Teil der Ausstellung.
Die Besonderheit der in der Ausstellung gezeigten
Kunst war deren Entstehung. Von Februar bis
Dezember 2015 hatten insgesamt 60 Beschäftigte
der Gemeinnützigen Werkstätten Oldenburg e.V. die
Gelegenheit, im Blauschimmel-Atelier unter der
Anleitung von professionellen Künstlern im Bereich
Kunst zu arbeiten. In Kleingruppen von 12 Personen
wurde in den Bereichen Experimentelle Musik,
Theater, Bildende Kunst, Maskenspiel und Computer-
Kunst kreativ gearbeitet. „Erstmals sind in dieser
Größe und in diesem Umfang Arbeitsplätze für
Menschen mit Behinderung im Bereich Kunst in
Oldenburg entstanden. Die Ausstellung zeigt das
ganze gestalterische und künstlerische Potenzial
unserer Beschäftigten“, sagte Gerhard Wessels über
das Projekt WerkstattKunst bei der
Ausstellungseröffnung.
Ilaria Massari erläuterte die Bedeutung des Projektes
für das Blauschimmel-Atelier in ihrer Rede. „Dieses
Modellprojekt zeigt uns noch einmal, wie wichtig die
Kontinuität und die Gestaltungsfreiheit für die
künstlerische Arbeit sind. Mit diesem Projekt haben
wir dafür einen möglichen Rahmen geschaffen, den
wir in Zukunft erweitern und auch gerne für andere
öffnen möchten.“
Das Projekt hatte für die GWO Modellcharakter. Auf
Basis der gemachten Erfahrungen soll die
Zusammenarbeit mit dem Blauschimmel-Atelier
fortgesetzt und intensiviert werden. Ziel ist es, ein
Nachfolgeprojekt ins Leben zu rufen.
Text: Daniel Lüllmann