Moucle Blackout Filmemacherin und Fotografin

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Moucle Blackout Filmemacherin und Fotografin

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Katalog, erschienen zur Ausstellung „Der galaktische Nordpol liegt im Haar der Berenice“ – Die Filmemacherin und Fotografin Moucle Blackout – in der Galerie Freihausgasse Villach, 2014

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Moucle BlackoutFilmemacherin und Fotografin

Moucle BlackoutFilmemacherin und Fotografin

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O.K., Filmstills, 1984

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Moucle Blackout – Filmemacherin und Fotografin zwischen Kunst und Kino, Foto und Film

Die Galerie Freihausgasse und das K3 Film Festival freuen sich, der längstwieder zu entdeckenden „Grande Dame des österreichischen Avantgarde-filmes“ Christiane Adrian-Engländer alias Moucle Blackout, eine Ausstel-lung und eine Retrospektive ihrer filmischen und fotografischen Arbeitenzu widmen.

Die Objektivität der Kunst schien zum Anfang des vorigen Jahrhundertsin der Fotografie gefunden worden zu sein – kein Mensch konnte dieNatur so gut abbilden wie das Objektiv einer Kamera. Dieses Bonmot von André Bazin, einem der bis heute einflussreichsten Filmtheoretiker, stellt Moucle Blackout gehörig auf den Kopf denn ihr geht es in ihren Arbeiten immer um Subjektivität.

In einer Welt, in der die Bilderflut alltäglich anwächst, in der der „halluzi-natorische Effekt“, den Bazin in der Abbildung der Wirklichkeit sah, nichtmehr ausreicht, braucht es Arbeiten wie die von Moucle Blackout, um derWirklichkeit auf die Schliche zu kommen. Fotoportraits mit großen, flexi-blen Spiegeln, Filme, die erst in ihrer metaphorischen Ebene eine Erzäh-lung lostreten, sind nur zwei Beispiele, wie die Wirklichkeit in ihrer Kunst dargestellt wird.

In Prag geboren, in Österreich aufgewachsen, ist Christiane Adrian-Eng-länder seit 1968 unter dem Namen Moucle Blackout als freischaffendeKünstlerin tätig. Sie fällt also genau in die Zeit des großen künstlerischenAufbruchs in Österreich – die Wiener Aktionisten, große Namen wie VALIEEXPORT, Peter Weibel, Marc Adrian, Kurt Kren, Erich Schmidt Jr. gingen

aus dieser Zeit hervor, die Kunst erobert sich mit viel Aufwand die Kino-säle. Moucle Blackouts Arbeiten aus dieser Zeit sind wegweisend, sie war Präsidentin der Austrian Filmmakers Cooperative und der Internationalen Aktionsgemeinschaft Bildender Künstlerinnen (IntAkt) und in vielen natio-nalen und internationalen Ausstellungen zu sehen. Heute erfährt ihr Werk rasant eine neue Rezeption.

Die Stadt Villach ist bei dieser Wiederentdeckung Vorreiterin, Avantgardesozusagen. Eine derart umfassende Präsentation ihrer Werke gab es bishernoch nicht und wir wollen hier dem Bürgermeister der Stadt Villach, Hel-mut Manzenreiter, für die finanzielle und ideelle Unterstützung großen Dank aussprechen.

Aus Anlass dieser Wiederentdeckung freuen wir uns, Ihnen als Draufgabe zu Ausstellung und Retrospektive diesen Katalog präsentieren zu können, der der Künstlerin auch zu ihrem bald kommenden 80.Geburtstag gewidmet ist.

Günther AlbelVizebürgermeister und Kulturreferent der Stadt Villach

Fritz HockLeiter des K3 Film Festivals

Edith Eva KapellerKuratorin der Galerie Freihausgasse Villach

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Der galaktische Nordpol liegt im Haar der Berenice, filmstill, 1990

Loss, filmstill, 1998 flowing picture 0, (Selbstporträt), Fotografie, 100 x 70 cm, 1983

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Der andere Film – die andere Fotografie

Mitte der 50er Jahre begannen einige Künstler und Filmbegeisterte in Wien sich intensiver mit dem Medium des 16 mm Films auseinanderzu-setzen, darunter Adrian, Kren, Kubelka, Scheugl und Schmidt jr., was nach vielen Jahren 1968 zur Gründung der Austria Filmmakers Coop führte, an der auch EXPORT und Weibel teilnahmen, womit auch der Beginn des ös-terreichischen Avantgardefilms mit seinem Weltruf anzusetzen sein wird. Christiane Adrian-Engländer konnte dann ab den 60er Jahren an dieser Bewegung, die sich schon als der Wiener Strukturfilm etabliert hatte, teil-nehmen und erarbeitete sich in der Folge zwei bedeutende Filmarbeiten, „Walk in“, 1969 und „Die Geburt der Venus“ 1972. Wenn „Walk in“ noch sehr stark von der in Wien vorhandenen strukturellen Konzeptionsmetho-de geprägt war – freilich ein eigenständiges Kunstwerk – gelang es ihr mit der Geburt der Venus eine völlig neue Arbeit vorzustellen. Wichtig ist auch festzuhalten, dass Bild und Ton in eine sehr dichte Beziehung pro-grammiert wurden. 1979 konnte Blackout eine selbstständig entwickelte, kritische filmische Dokumentation mit „stoned vienna“ über Wiener Alt- und Neubauten vorlegen, die sehr oft gezeigt werden konnte.

In den folgenden Jahren entstanden mehr und mehr Filme, die der ihr eigenen Entwicklung folgten, in denen die filmische Struktur von den To-poi der Wiederholung, des Krebs und der Verkürzung geprägt wurden. Dafür stehen die Filme „o.k.“ und „Der galaktische Nordpol liegt im Haar der Berenice“. Dazu – ich kann es auch nicht besser sagen – schreibt Moucle Blackout: „Ein Film, der oberflächlich betrachtet einfach eine Lie-besgeschichte wiedergibt, tatsächlich aber vielschichtig und gleichzeitig düster und heiter ist. Die Realszenen sind metaphorisch zu verstehen, die Überblendungen und Mehrfachbelichtungen sind die Realität des Mythos. Der Galaktische Nordpol ist ein angenommener Punkt im Universum, im Sternbild ‚Haar der Berenice’, eine Erfindung der Astrologie, eine Fiktion.“

Die Filme „break“ und „Neue Wege bricht neue Welt aus“ bringen uns auf einen völlig neuen Weg der Apperzeption von laufenden Bildern. Wenn im gewöhnlichen Betrachten eines Laufbildes eine zeitlicher Zusammenhang implizit ist, ohne das wir uns dessen bewusst werden, wird im Kunstwerk dieser Zusammenhalt aufgebrochen, sodass wir unsere Aufmerksamkeit ordentlich strapazieren müssen!

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges begannen viele Künstler, die sich mit der Technik der Fotografie schon etwas vertraut gemacht hatten, ei-nem Foto als einer Repräsentanz von Wirklichkeit zu misstrauen, schon DaDa konnte diese Beziehung kräftigst erledigen, und die Entwicklung

im Surrealismus und etwas später im Bauhaus tat das übrige, freilich von der Öffentlichkeit unbeachtet. Fotos, teilweise einfach als Ausschnitte aus Zeitungen, wurden von Hanna Höch und John Heartfield als Material für Collagen benutzt, die gesellschaftliche und politische Bedeutung besa-ßen. Diese frühen Strömungen und theoretische Diskursen verschwanden in den Jahren der europäischen Diktaturen, um nur mühsam wieder in den Nachkriegsjahren ab Ende der 40er Jahre in Österreich von wenigen Avantgarden beachtet zu werden (hier wäre Gerhard Rühm zu nennen).

Das Werk von Christiane Adrian-Engländer steht dafür, wie Fotografie nicht nur als Abbildung einer (vielleicht doch nur) imaginierten Wirklich-keit besteht, sondern als völlig eigenständige Sparte der Kunst. Schon 1968 beginnt sie in teilweise verwirrenden, weil gespiegelten Szenerien Collagen aus Schwarz-Weiß-Fotos anzufertigen, der schwarz gekleidete Mann ist der 2008 verstorbene Multi-Artist Marc Adrian, Bildhauer, Maler, Filmemacher, Schriftsteller etc., als einer der aktivsten Künstler im Nach-kriegswien hat er eine große Ausstrahlung entfaltet.

Anfang der 80er Jahre greift Christiane eine Vorgangsweise der Fotografie in der Biologie auf, als Ende des 19. Jhdts. ein Muybridge die Bewegung von Tieren studierte, und z.B. Pferde im Lauf durch enggesetzte Blitze in regelmäßigen Abständen von der Kamera beobachten ließ. Christiane ließ sich bei ihren Hand- oder Körperbewegungen von einer automatischen Blitzauslösung vor dunklem Hintergrund auf das gleiche Negativ ablich-ten, dadurch entsteht auf diesen eine räumlich wirkende Folge von inein-ander verschränkten Fingern oder Händen.

In den frühen 80er Jahren hatte Adrian-Engländer die Idee, mit Hilfe von flexiblen großen Spiegelfolien ungewöhnliche Portraits ihrer Künstlerfreun-de zu machen. Zuerst fotografierte sie eine Serie dieser „flowing pictu-res“ mit Marc Adrian, in der langen Folge entstanden dann zum Teil doch völlig anderes gestaltete Portraits von sich selbst, von Linda Christanell, Friederike Mayröcker und Kurt Kren, dem vor einigen Jahren verstorbenen wichtigsten Filmemacher Österreichs.

So sehe ich neben anderen, diesen Platz sprengenden Beobachtungen der künstlerischen Arbeit von Christiane Adrian-Engländer, ihre ständige Ar-beit an dem, was wir als Kunstobjekt zu erfassen haben, ungebrochen.

© 2014 Hermann J. Hendrich

Dipl.Ing. Hermann J. Hendrich, geb. 1934, Schriftsteller und Filmemacher,

Mayaforscher flowing picture 0, (Selbstporträt), Fotografie, 100 x 70 cm, 1983

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Moucle Blackout, 1970er

Biographie Moucle Blackout

Mag. Christiane Adrian-Engländer

1935 in Prag geboren1938 Übersiedlung nach Salzburg 1958 – 1967 Ausbildung an der Hochschule für angewandte Kunst Wien Meisterklassen Bildhauerei, Design und Metallbearbeitung1967 Diplom

Seit 1968 unter dem Namen unter dem Namen MOUCLE BLACKOUT als freischaffende Künstlerin tätig.

Arbeiten in verschiedensten Bereichen und Techniken, Einzelausstellungen und Teilnahme an diversen Ausstellungen, Aktionen, Meetings und Festivals mit Fotocollagen, Montagen, Fotos und Filmen im Experimentalbereich so-wie mit Objekten im In- und Ausland.

Vorsitzende und Mitbegründerin (1982) der Austria film Coop, Vorsitzende der INTAKT, Kuratorin und Organisatorin von Filmprogrammen im In- und Ausland.

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Moucle Blackout, 2014

Moucle Blackout über ihr filmisches Werk:„Meine Filme entstehen aus dem Bedürfnis heraus, Situationen und Gefühle sichtbar zu machen, ohne sich der gängigen Klischees zu bedienen. Sie erzählen also keine Geschichten. Gefilmt wird spontan, wenn Wetter, Umgebung und Personen für eine Szene bereit sind und in dieser zu einer stimmigen Einheit werden. Die Erzählung macht sich der Zuschauer selbst.“

Moucle Blackout über ihre Porträtfotografien:„Es ist keine der gewohnten Portrait-Techniken, die ich verwende. Gewiss habe ich auch auf gängige Art gearbeitet, hauptsächlich aber in Schwarz-Weiß.Durch Zufall, eher auf die Idee meines Mannes und der Tendenzen in der Op-Art hin, begannen wir beide, uns mit bewegten Spiegeln zu beschäftigen, die wir im Film einsetzen wollten. Die Faszination der stehenden Bilder und nicht die des bewegten Bildablaufs war schließlich der Auslöser für meine gezielt eingesetzte Technik der Spiegelungen.Was mich bei der Darstellung einer Persönlichkeit interessierte, war dasjenige, was diese nicht in der Öffentlichkeit zu zeigen gewillt ist, jenes, das dem normalen Betrachter entgeht, was sich aber sicher in der Arbeit dieser Person manifestiert und/oder auf metaphorische Weise andeutet.Es sind weniger Portraits der Äußerlichkeit, sondern vielmehr der seelischen Zustände der betreffenden Person, nicht ein Moment im Trivialen, sondern das, was sich hinter dem Alltag scheu verbirgt und unter der Oberfläche geheim gehalten wird, also ein Bereich der Intimität und Verwundbarkeit, aber auch der Stärke, der Kraft. Wollte man weiter gehen, so könnte man auch verschiedenen kleine Geister, Kobolde, Feen entdecken.Die Interpretation bleibt beim Betrachter. Durch seine Fähigkeit oder sein sensibles Verhalten, diese Dinge zu entdecken, öffnet sich ihm eine neue Sicht der abgebildeten Person. Dies macht einen Titel für die Bilder unnötig.“

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Der galaktische Nordpol liegt im Haar der Berenice

Jahr: 1990 Land: Austria Länge: 13:12 min Kein Dialog

„Die Palette der Symbole ist vielfältig und mehrschichtig. Ein Film der Überblendung und Mehrfachbelichtung. Der Galaktische Nordpol eine Fiktion der Astronomie, eine Behauptung. Berenice hat ihr Haar auf dem Altar einer Göttin geopfert, um diese gnädig zu stimmen. Jeder ist das Opfer des anderen und das Opfer seiner selbst. Akteion, der Jäger, belauscht Artemis, die Jägerin, beim Baden und wird dafür in einen Hirsch verwandelt, der von ihr erschossen und von seinen Hunden zerrissen wird. (Von Graves und Göttner-Abendroth als matriarchaler Jahreszyklus mit Opfer interpretiert). Der galaktische Nordpol liegt im Haar der Berenice ist eine zyklische Liebesgeschichte: Frühling, Sommer, Herbst-Winter; Jugend, lustbetonte Lebensmitte, Alter-Tod; die Farben weiß, rot und schwarz. Die lebenserhaltenden Triebe. Essen, Trinken, Eros, Sex und Aggression. Machtgelüste. Lust am Opfer und am Geopfertwerden. Artemis kann Akteion, der wie sie frei und ungebunden lebt, nur dann begreifen und über seine Triebe (die Hunde, die ihn zerreißen) herrschen, wenn es ihr gelingt, ihn in ein triebhaftes Tier (Hirsch) zu verwandeln. Sie tötet ihn am Ende, nimmt ihn mit sich in die Unterwelt (la petite mort [franzö-sisch = Orgasmus]). Der Film versucht, ohne die üblichen Klischees auszukommen.“

(M. B.)

Ausgewählte Filme von Moucle Blackout

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Der galaktische Nordpol liegt im Haar der Berenice, Filmstill, 1990

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Walk in

Jahr: 1969 Land: keine Angaben Länge: 05:15 min Kein Dialog

„Der Primärfilm besteht aus einer 720 Kader (oder 721 Kader) langen Szene: Marc Adrian betritt einen Raum, durchquert ihn (Kamera schwenkt mit), setzt sich an einen Tisch, stopft sich eine Pfeife, zündet sie an und beginnt zu rauchen. Diese Szene wird fortlaufend in 6 Teile ge-teilt - je nach Variation. Z. B. sechs Teile à 120 Kader, T1-T6. Die Addition der Teile erfolgt nach dem Schema: A = T1, B = T1+T2, C = T1+(T1+T2)+T3, etc. A+B+C+D+E+F = Gesamtlänge des Films.“

(M. B.)

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walk in, Filmstills, 1969

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Die Geburt der Venus

Jahr: von 1970 – 1972 Land: Austria Länge: 05:00 min Orig.Spr.: Englisch

„Trickfilm aus Fotografien von vier Freunden und einem toten Schwein. Hommage an eine Liebesgeschichte. Die meisten Bilder bewegen sich symmetrisch über eine Mittelachse. Das Titelbild zeigt Botticellis „Geburt der Venus“, wobei die Gestalten links und rechts der Ve-nus mit symmetrischen Schweinemontagen überblendet werden. Am Ende des Films erscheint ein Detail desselben Bildes auf der Packung eines Toilettengeruchsverbesserers (Snif). Als Ton unterlegte ich drei Beatles-Songs, die durch den Text das Dargestellte unterstreichen. Das Bild ist im Rhythmus des Tones geschnitten. Das Schwein ist Symbol für die Frau als Opfer. Es bedeutet aber auch Assoziationen zu Schwein wie: armes Schwein, blöde Sau, Saustall, Schwei-nerei, Drecksau, saumäßig, Ferkelei etc.“

(M. B.)

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Break, Filmstills, 1986 – 2004

Break

Jahr: von 1984 – 2004 Land: Austria Länge: 14 min

„Eine schamanisch anmutende Reise durch die veränderte Welt der Visionen und Träume einer Person die unter einem Cervikalsyndrom das Gleichgewicht verliert. In Wiederholungen entglei-tet ihr das Gefühl für die Normalzeit bis sie sich in ihrem Spiegelbild wieder findet und in die Normalwelt eintritt. Dazu die wunderbaren Trommeln der Gruppe Muschame.

Das Material war auf 16 mm gedreht und stammte aus dem Jahr 1984. Die Effekte entstanden in der Ausstellung „Licht“ der Fa. Philips im Künstlerhaus Wien und in der Ausstellung „AEIOU“ in der Tabakfabrik Krems. Weitere Bilder stammen aus einer alten Ziegelfabrik in Wels auf S8, in Sardinien, in Malta, in den Straßen Wiens, mit einem Prisma vor der Linse. Im Studio Hermann Hendrich wurde 2004 das Material überspielt und digital geschnitten, aber sonst nicht mehr verändert.“

(M. B.)

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„Installation für die von Christa Hauer initiierte Ausstellung der Intakt „Frauen 84“ in Graz.Nach einer Erkrankung der Halswirbelsäule, die zu Schwindel, Gehunfähigkeit und Angstzuständen führte, entstanden die Selbstporträts, die in dieser Installation verwendet wurden.“

(M. B.)

Ausgewählte Fotoarbeiten von Moucle Blackout

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flowing picture II, (Selbstporträts), Fotografie, 100 x 100 cm, 1984

„Die Serie entwickelt sich von realitätsähnlichen Porträts zu völlig aufgelösten Farbmustern. Der Zustand der Hilfslosigkeit und langsamer Bewußtseinsauflösung schlägt sich hier nieder.“

(M. B.)

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„Kurt Kren war mir ein lieber und sehr hilfsbereiter Freund, dessen Werk ich außerordentlich schätze. Nach seiner Rückkehr aus Amerika wohnte er in einer Gemeindebauwohnung, wo er auch arbeitete. Diese Bilder sind ebenda 1998 entstanden.“

(M. B.)

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flowing pictures V, (Porträt Kurt Kren), Fotografie, 100 x 70 cm, 1983

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„Marc Adrian, für 35 Jahre mein Weggefährte, wurde von mir unzählige Male fotografiert.Während zur Zeit der Op-Art viele Künstler mit Spiegeln arbeiteten, hatte Marc die Idee, in eine großflächige Folie zu filmen, was er nicht weiterführte. Ich nahm die Idee als fotografische Technik auf. Die ersten Bilder entstanden gleich, nachdem Marc die Folie für Probeaufnahmen installiert hatte. Es gab von Beginn an einen regen und sehr fruchtbaren Ideenaustausch, wobei wir vermieden, uns künstlerisch zu beeinflussen.Bei diesen Bildern kommt sein Lebensstil und sein Bezug zur Sexualität zur Geltung.“

(M. B.)

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flowing pictures I, (Porträt Marc Adrian), Fotografien, als Triptychon arrangiert, 1983

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flowing pictures I, (Porträt Marc Adrian), Fotografien, als Triptychon arrangiert, 1983

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flowing pictures III, (Porträt Linda Christanell), Fotografie, 100 x 70 cm, 1983

„Unsere langjährige Freundin Linda Christanell kannte ich aus der IntAkt. Sie war die dritte Person, die ich zu den Serien “flowing pictures” porträtierte.“

(M. B.)

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flowing pictures III, (Porträt Linda Christanell), Fotografie, 100 x 70 cm, 1983

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„Die Bilder entstanden spontan nach einem Telefonat, wobei mir bei der Ankunft mit dem Equipment bedeutet wurde, nirgends anzustoßen und schon gar nichts in Unordnung zu bringen. Die Zimmer waren mit Schriftstücken und Büchern vollbesetzt, sodaß kaum Platz für Kamera und Spiegelfolie blieb. Diese spezielle Ordnung kommt in den Bildern jedoch nicht vor: sie zeigen eine sehr zarte Seele in einer geheimnisvollen Umgebung, die ein wenig er-staunt, aber stark und zugleich furchtsam mit ihren kleinen Geistern und seelischen Begleitern im Einvernehmen lebt.“

(M. B.)

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flowing pictures IV, (Friederike Mayröcker), Fotografie, 100 x 70 cm, 1986

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„Diese Fotoserie entstand am Westbahnhof in den Werkstätten der ÖBB im Rahmen des Wettbewerbs „Künst-ler malen und zeichnen in den Betrieben“. Es sind 3 Mehrphasen-Fotos von der Bearbeitung von Werkstücken. Für das Bild Nr. 1 erhielt ich den 1. Preis des Wettbewerbs. Es gibt noch mehrere Collagen vom Gelände.“

(M. B.)

Schleifer 1, Mehrphasen-Fotografien, 1983

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Schleifer 2, Mehrphasen-Fotografien, 1983

Zugförderung ÖBB No. 3, 1983, Fotomontage, 16 x 53 cm

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Die Leistungskurve des Menschen, 1978, Collage, 50 x 30 cm

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Acetylcholin, 1976, Collage

Adrenalin – Noradrenalin, 1976, Collage

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Hexenspiel, Mehrphasen-Fotografie, 1983

Kontrapunkt, Fotomontage, 1969

Impressum:

Der Katalog erscheint zur Ausstellung „Der galaktische Nordpol liegt im Haar der Berenice“ Die Filmemacherin und Fotografin Moucle Blackoutin der Galerie Freihausgasse vom 16. September bis 27. September 2014

und der Retrospektive von Moucle Blackout während des K3 Film Festivals in Villach.

Herausgeberin:Kulturabteilung der Stadt VillachDinzlschloss, Schlossgasse 119500 VillachGalerie Freihausgasse · Galerie der Stadt VillachT.: + 43 4242/205-3450 · E: [email protected]

© 2014 Galerie Freihausgasse, K3 Film Festival und die Autorinnen und Autoren.Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung und Wiedergabe auf jegliche Weise (grafisch, elektronisch und fotomechanisch sowie der Gebrauch von Systemen zur Datenrückgewinnung) – auch in Auszügen – nur mit schriftlicher Genehmigung der Herausgeberin.

Die Filmbeschreibungen wurden der Website www.sixpackfilm.com entnommen.

Fotos:© abgebildete Kunstwerke: Moucle BlackoutPortrait M. B. 2014: © Peter Putz

Katalogredaktion + Gestaltung: Peter Putz · www.ewigesarchiv.at

Villach · Wien 2014

2. Auflage · Wien 2015

Backcover: flowing pictures IV, (Friederike Mayröcker), Fotografie, 100 x 70 cm, 1986

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