MthAt IAS RottER - Delius Klasing · Matthias Rotter Liebe zur Kurve: Ob Gotthard, Stilfser Joch...

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D E L I U S K L A S I N G V E R L A G

M A t t h I A S R o t t E R

50 ALpENpäSSEfür Rennradfahrer

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InhaltVorwort .......................................................................................................9

Vom Saumpfad zum Serpentinentraum ....................................... 10Technik und Ausrüstung – Die wichtigsten Tipps ................... 19

Ostalpen ........................................................................................... 22Stilfser Joch ............................................................................................ 24Großglockner Hochalpenstraße ......................................................28Nockalmstraße ......................................................................................30Passo del Vivione .................................................................................32Passo di Giau ..........................................................................................34Sellarunde ...............................................................................................36Gaviapass ................................................................................................38Passo di Fedáia ......................................................................................40Kitzbüheler Horn .................................................................................42Roßfeld-Panoramastraße ...................................................................46Sudelfeldpass .........................................................................................48Monte Grappa ........................................................................................50Passo di San Boldo ...............................................................................54Sella di Razzo .........................................................................................56

Zentralalpen ............................................................................... 58Grimselpass ............................................................................................60Albulapass ..............................................................................................62Ofenpass .................................................................................................. 64Klausenpass ...........................................................................................66Flüelapass ...............................................................................................68Furkapass ................................................................................................70Sustenpass ..............................................................................................72Splügenpass ............................................................................................ 74

Passo San Marco ...................................................................................78Berninapass ............................................................................................80Nufenenpass ...........................................................................................82Sankt Gotthardpass ............................................................................. 84Lukmanierpass ...................................................................................... 88Kühtaisattel ............................................................................................90Penserjoch ..............................................................................................92Timmelsjoch ........................................................................................... 94Glaubenbielenpass .............................................................................. 96Hahntennjoch ........................................................................................ 98

Westalpen .......................................................................................100Col du Galibier ....................................................................................102Col d’Agnel ............................................................................................106L’Alpe d’Huez/Col de Sarenne ........................................................108Col d’Izoard ........................................................................................... 110Col de la Madeleine ........................................................................... 112Col de la Croix de Fer ....................................................................... 114Col de Chaussy .................................................................................... 116Mont Ventoux ...................................................................................... 118Col/Cime de la Bonette .....................................................................122Col de la Lombarde ............................................................................124Col de la Machine ...............................................................................126Col de l’Iseran ......................................................................................128Col de la Cayolle .................................................................................132Cormet de Roselend ..........................................................................134Colle delle Finestre ............................................................................136Colle dei Morti .....................................................................................138Colle del Nivolet .................................................................................140Colle di Sampeyre ..............................................................................142

Die Dolomiten zählen zu den schönsten Revieren für Pässefahrer. Die Runde um den Sellastock ist ein Klassiker.

Erklärung der Symbole:

Jahreszeitliche Befahrbarkeit

Verpflegungsmöglichkeiten

Sehenswürdigkeiten

Verkehrsdichte

Anreise

Kartenmaterial

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Vorwort

Spüren auch Sie dieses Kribbeln in den Bei-nen, beim Anblick einer schwungvoll in den Hang gelegten Serpentinenstraße?

Möchten Sie sich dann am liebsten sofort in den Sattel schwingen und losfahren? Immer höher treten, der Sonne entgegen, den Berg mit jedem Meter intensiver spüren? Dann sind Sie längst infiziert vom Virus des Pässefahrens. Und wo sonst lässt sich diese Leidenschaft besser aus-leben, als in den Alpen?

Hochgefühle

Das höchste und größte Gebirge Mitteleuropas ist überzogen von einem dichten Netz an Bergstra-ßen. Die unzähligen Kurven sind reinste Medizin für Bergradler. Ein legales Rauschmittel, das mit jeder Serpentine immer größere Hochgefühle er-zeugt. 50 solcher Freudenspender sind in diesem Buch versammelt. Herrliche, wild mäandernde Routen durch eine grandiose Bergwelt. Das sind bei weitem nicht alle Pässe und Bergstraßen, die die Alpen zu bieten haben. Aber viele der schöns-ten und für Rennradfahrer lohnendsten. Und his-torisch bedeutende, denn Passübergänge haben immer eine große Rolle in der Geschichte der Al- pen gespielt. Bei der Besiedelung, beim Handel zwischen den Ländern und nicht zuletzt auch während Kriegen.

Die direkten Verbindungen zwischen Nord und Süd wurden zu den Lebensadern des Gebirges. Ein gutes Beispiel ist der Sankt Gotthard in der Schweiz, an dessen Südrampe die liebevoll res-taurierte Serpentinenstraße durchs Val Tremola einen beeindruckenden Blick in diese Vergan- genheit erlaubt. 24 holprige Kopfsteinpflaster-Serpentinen, die heute für herrlichen Kletter-spaß sorgen.

Neben den Klassikern faszinieren mich jedoch vor allem die kleinen, versteckten Übergänge, von einem Seitental in ein anderes. Schmale Stra-ßen, verkehrstechnisch unbedeutend, aber gera-de deshalb ein Traum für Rennradler.

Selbstverständlich steht für viele Bergfahrer der sportliche Aspekt im Vordergrund: Training, Fitness, vielleicht die Vorbereitung auf einen Marathon. Wer jedoch nur mit gesenktem Kopf und in den Schläfen hämmerndem Puls zur Pass-höhe hinauf keucht, verpasst das große Kino. Mit jedem Pass lernt man, seine Kräfte besser ein- zuteilen und die Gipfelfahrt zu genießen. Und spä-testens, wenn nach der letzten Serpentine das Passschild vor dem Lenker auftaucht, gesellen sich zu den Hochgefühlen echte Glücksgefühle. Versprochen!

Matthias Rotter

Liebe zur Kurve: Ob Gotthard, Stilfser Joch oder der unbekannte Col de Chaussy (Bild), solche Bergstraßen üben eine magische Anziehungskraft aus.

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Fahrt in die Vergangenheit: Die Pflasterstraße zur Edelweißspitze stammt noch aus dem Baujahr 1930.

Österreich, Salzburg/Kärnten

groSSglockner hochalpenStraSSe 2504 m

die von 1930 bis 1935 gebaute 48 Kilometer lange Hochalpenstraße von Bruck nach Heiligenblut zählt für Radler zu den schönsten Pässen der Alpen. Zum

einen, weil sie durch den Nationalpark Hohe Tauern führt, wo man mit etwas Glück Murmeltiere, Steinadler und Bart-geier beobachten kann. Zum anderen ist die Strecke ein echter Leistungstest, vor allem von Norden her, und wenn man die beiden Abstecher unterwegs mitnimmt. Sie verbin-det die Bundesländer Salzburg und Kärnten und überwindet von Bruck zum Fuscher Törl (2428 m) knapp 1700 Höhen-

meter. Nach kurzer Abfahrt, vorbei am kleinen See Fuscher Lacke, folgt nach weiteren 230 Höhenmetern der eigentliche Passübergang: das Hochtor auf 2504 Metern. Zunächst rollt man von Bruck flach durch Wiesen nach Fusch, erklettert den mäßig steilen Anstieg zur Mautstelle Ferleiten. Von da bis zum Fuscher Törl, wo bei der Österreich-Rundfahrt die Zeit genommen wird, sinkt der Neigungsmesser selten unter zehn Prozent. Dafür belohnt der Blick auf schneebedeckte Dreitausender, am Törl auch auf den Gipfel des 3798 Meter hohen Großglockners, bevor nach moderatem Anstieg zum Hochtortunnel der Scheitelpunkt erreicht wird. Wegen all der Sehenswürdigkeiten zählt die Hochalpenstraße jähr-lich fast eine Million Besucher. Rennradler sollten berück-sichtigen: An sonnigen Wochenenden und in den Ferien muss man sich die Straße mit vielen motorisierten Ausflüg-lern teilen.

OSTALPEN

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Abstecher EdelweißspitzeVom Fuscher Törl den zwei Kilometer langen Abstecher zur Edelweißspitze (2571 m) nehmen. Die Anfahrt ist zwar bis 14 Prozent steil und führt über sechs Kehren mit Kopfsteinpflaster, aber der Blick vom höchsten Punkt der Hochalpenstraße ist sensationell.

Abstecher Kaiser-Franz-Josefs-HöheZwischen Hochtor und Heiligenblut zweigt an einem Kreisverkehr die 8,5 Kilometer lange Stichstraße zur Kaiser- Franz-Josefs-Höhe (2396 m) am Fuß des Großglockners ab. Die 510 Höhenmeter lohnen trotz der vielen Touristen am Besucherzentrum. Nirgends kommt man näher an Österreichs höchsten Berg und seinen Pasterzen-Gletscher.

Rundtour mit Bahntransfer, 147 Kilometer, 2700 HöhenmeterVon Bruck über die Hochalpenstraße nach Heiligenblut. Talabwärts Richtung Lienz. Bei Winklern links nach Obervellach und Mallnitz, wo der 8,6 Kilometer lange Tauern-Eisenbahntunnel beginnt. (Autoreise-) Züge verkehren stündlich, samstags halbstünd-lich. Fahrt mit Radtransport: fünf Euro. Auf der Nordseite von Böckstein über Bad Hofgastein und Taxenbach zurück nach Bruck. Beleuchtung für den langen Tunnel (mit Radweg) vor Lend mitnehmen!

Weitere Touren rund um die Großglockner Hochalpenstraße

tOUr 2

tOUr 3

Informationen zur Großglockner Hochalpenstraße

Je nach Schneelage Anfang Mai bis Ende Oktober. Autos

und Motorräder dürfen die Straße zwischen 5 und 21.30 Uhr befahren. Letzte Einfahrt jeweils 45 Minuten vor Nachtsperre. Tageskarte für Pkw: 28 Euro, nach 18 Uhr 18 Euro. Aktuelle Infos: Telefon 00 43/65 46/6 50, www.grossglockner.at.

Nordseite Gasthof Piffkar (1620 m), Haus Alpine Natur-

schau (2260 m), Fuscher-Törl-Haus (2428 m), Gasthof Fuscher Lacke (2262 m) und Hochtor (2504 m). Südseite: Kasereck (1904 m), Wallack-Haus (2304 m), Hochtor (2504 m).

Wild- und Freizeitpark Ferleiten; Edelweißspitze mit Panorama-

blick aufmehr als 30 Dreitausender; Kaiser-Franz-Josefs-Höhe mit Aus-sicht aufden Großglockner und die

nOrdseiteStartort Bruck an der Großglockner-straße (757 m), sieben ausgewiesene Parkplätze im Ortsbereich, zum Beispiel an der B 311 an der OMV-Tankstelle/Erlebnispark.Info/Übernachtung Tourismusver-band Großglockner-Zellersee, Glock-nerstraße 10, A-5671 Bruck-Fusch, Telefon 00 43/65 45/72 95,www.grossglockner-zellersee.infoAsphaltqualität sehr gutSchwierigkeit sehr schwer

südseiteStartort Heiligenblut (1301 m), kos-tenloser Parkplatz im Ortszentrum gegenüber der Freiwilligen Feuerwehr oder gebührenpflichtiges Parkhaus.Info/Übernachtung Tourismusverband Heiligenblut, Hof 4, A-9844 Heiligenblut, Telefon 00 43/48 24/27 00,www.heiligenblut.atAsphaltqualität sehr gutSchwierigkeit schwer

Pasterze,den längsten Gletscher der Ostalpen; Pfarrkirche in Heiligenblut aus dem 15. Jahrhundert.

Touristikroute. Viel Ausflugsver-kehr in den Urlaubsmonaten,

beliebterMotorrad-Pass. Tipp: Morgen- und Abendstunden nutzen.

Auto A8 München-Salzburg, Ausfahrt Traunstein/Siegsdorf,

dann über Inzell, Schneizelreuth, Lofer, Saalfelden und Zell am See nach Bruck an der Großglocknerstraße. Bahn Via Salzburg mit dem Intercity nach Zell am See oder per Regionalzug direkt nach Bruck. Info: www.oebb.at

Wander-, Rad- und Freizeitkarte »Großglockner, Kaprun, Zell am

See« 1:50 000, Freytag & Berndt, ISBN 978-3850847131

tOUr 1

14,8 km 1260 m 12 % 9,5 % 14 32,9 km 1924 m 12 % 6,2 % 21

2000 m

2500 m

0 kmkm

4,9% 9,7% 8,3% 6% 9,3% 2,9% 9,7%

4 8 12 16 20 24 27,2 29 32,914,8 46,3812 0

NORD SÜDFuscher Törl

(2428 m)Hochtor

(2504 m)

1500 m

1,4%

Heiligenblut1301 m

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10%7,2% 9,8%9,9% 9,4%

km 1

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Bruck757 m

Fusch805 m

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ZENTR AL ALPEN

Zwischen Tiefencastel und Preda verläuft die Straße parallel zur spektakulären Trasse der Rhätischen Bahn.

Schweiz, Kanton Graubünden

albulapaSS2312 m

das Peloton der Tour de Suisse klettert nur oselten über den Albulapass, zuletzt 2006 oüber die schwerere Nordwestseite. An der

Schönheit des Passes kann es nicht liegen. Der Al-bula ist ein Juwel: ein schmales, verkehrsarmes Sträßchen, das zuerst durch dunkle Fichtenwälder führt und vorbei an den Felsen der Albulaschlucht, später klettert es durch lichte Lärchenwälder, die sich im Herbst golden färben. Auf dem Weg zum alten Hospiz auf der Passhöhe passiert man in Bergün wuchtig gemauerte Engadiner Häuser mit ihren in den Putz gekratzten Sgraffito-Ornamenten, danach den türkis schimmernden Palpuogna-See und zuletzt baumlose Kräuterwiesen. Bis Preda begleitet die Rhätische Bahn den Radler, um dort, auf 1823 Metern Höhe, im Tunnel Richtung Enga-din zu verschwinden. Mit seinen Viadukten und Kehrtunnels gilt der Abschnitt Filisur–Preda als eine der imposantesten Strecken des Eisenbahn-baus in Europa. Die Schönheit von Landschaft und Bauwerken wird dem Radler aber nicht geschenkt. 1570 Höhenmeter sind es von Tiefencastel bis zur Passhöhe, abgesehen von den Flachstücken bei Bergün und Preda klettert die Straße mit sieben bis zehn Prozent bergauf. Die Ostseite ist zwar mit bis zu elf Prozent etwas steiler, aber mit nur 615 Höhen-metern trotzdem deutlich leichter.

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Schweiz, Kanton Graubünden

albulapaSS2312 m

129 Kilometer, 2650 HöhenmeterVon Tiefencastel über den Albulapass nach La Punt Chamues-ch. Von dort ins Unter-engadin, in Susch über den Flüelapass (2383 m) nach Davos und durchs Landwasser-Tal zurück zum Start.

98 Kilometer, 1500 Höhenmeter Leichter als Tour 1, aber landschaftlich spektakulär: von La Punt Chamues-ch zum Berninapass (2328 m) – vorbei an Morteratschgletscher und Bernina-Gipfel. Über die Forcola di Livigno (2315 m) und Ova Spin (1879 m) am Ofenpass nach Zernez und zurück ins Oberengadin.

Tipp Für zwei lange, beleuchtete Tunnel zusätzlich ein Rücklicht montieren! Tour 1 führt durch den Tunnel am »Bärentritt« (2,7 km), Kilometer vor dem Ziel, Tour 2 durch den einspurigen Tunnel (3,4 km) von Livigno zur Ofenpass-Straße.

Weitere Touren rund um den Albulapass

tOUr 2

Informationen zum Albulapass

Infos In der Regel Juni bis Mitte Oktober, kurzfristige

Sicherheitssperrungen stets möglich; aktuelle Informationen www.tes.ch oder telefonisch bei den Tourist-Infos der Talorte.

Nordwestseite in Bergün, Preda und im Hospiz auf der

Passhöhe. Auf der kurzen Ostseite fehlen Brunnen oder Gasthaus.

Nordwestseite Engadiner-häuser in Bergün, Viadukte,

Kehrtunnels und der Palpuogna-See zwischen Bergün und Preda.Südseite Ausblick aufs Inntal und die Berge des Engadins.

Touristikroute mit Ausflugs-verkehr besonders im August,

aber wegen der wenigen Serpentinen kaum Motorräder.

nOrdWestseiteStartort Tiefencastel (851 m), kostenloser Parkplatz links vorm Ort (aus Norden kommend)Info/Übernachtung VerkehrsvereinTiefencastel, Telefon 00 41/81/ 6 81 12 44, www.tiefencastel.chAsphaltqualität blasig (Bergün bis Passhöhe), sonst gutSchwierigkeit schwer

OstseiteStartort La Punt Chamues-ch (1697 m), kostenloser 12-Stunden-Parkplatz Richtung Val Chamuera (2 km zum Albula-Abzweig)Info/Übernachtung Infobüro La Punt Ferien, Telefon 00 41/81/8 54 24 77, www.lapunt.chAsphaltqualität gutSchwierigkeit mittel

Bahn Bis Chur mit der Schwei-zerischen Bundesbahn, mit der

Rhätischen Bahn bis Tiefencastel – oder über die Albulalinie nach La Punt Chamues-ch.Auto In der Schweiz auf der A 13 Rich-tung Chur, bis Ausfahrt »Nr. 22, Thusis Süd« – Richtung St. Moritz bis Tiefen-castel; nach La Punt Chamues-ch noch über den Julierpass und via St. Moritz oder von Südostdeutschland über Fern-pass und Landeck ins Unterengadin.

Nr. 109 »Prättigau – Engadin«, 1:100 000, ISBN 978-3-302-

00109-8. Bestellen möglich unter www.swisstopo.ch

tOUr 1

9 km 615 m 11 % 7 % 10 30,5 km 1570 m 10 % 5 % 6

CH

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2500 m

2000 m

0 km 4 8 12 16 28 30,5 32 36 39,520 24

NORDWEST OST

Albulapass2312 m

1000 m

1500 m

10% 10% 11%

3% 3,1% 3,2% 7% 6,5% 7,1% 7,4% 6,1% 6,7% 9,8%

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ZENTR AL ALPEN

Nordrampe: Albaredo ist der letzte Ort vor der Passhöhe des San Marco.

Italien, Lombardei

paSSo San marco1985 m

passo San Marco? Meist kennen ihn nur Experten des oGiro d’Italia, wo dieser Name immer wieder einmal oim Streckenplan auftaucht, zuletzt 2007. Dabei kön-

nen sich die knapp 1800 Höhenmeter seiner Nordrampe mit viel berühmteren Anstiegen wie dem Stilfser Joch messen. Dolomitenpässe wie Grödnerjoch oder Passo di Giau über-trifft der San Marco locker. Aber er liegt abseits der Touri-stenströme und verbindet die Region von Sondrio, das Val-tellina, mit dem Valle Brembana, das nach Süden hin über San Pellegrino Terme in die Poebene mündet. Man mag kaum glauben, dass dort im Mittelalter einmal ein wichtiger Handelsweg von Venedig nach Süddeutschland verlief. Denn heute liegt das Sträßchen, das Tor in die Bergamasker Alpen, die meiste Zeit des Jahres recht verlassen. Ein Grund mehr für Rennradler, den San Marco unter die Räder zu nehmen. Auf beiden Rampen liegt die durchschnittliche Steigung zwi-

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Italien, Lombardei

paSSo San marco1985 m

schen sieben und acht Prozent. Deshalb sind große Ritzel und ein gewisser Respekt angebracht. Im Norden erhebt sich der Anstieg in Morbegno ohne Umschweife aus dem oft sehr heißen Tal der Adda. Frühestens ab Albaredo, das man nach rund zehn Kilometern passiert, ist mit einem kühlen Lüftchen zu rechnen. Von Kilometer 17 bis 20 bietet sich die Gelegenheit zum Durchatmen, bevor im Finale bis zur Passhöhe die härtesten, elf Prozent steilen Passagen drohen. Auch auf der Südrampe wartet mit rund 1500 Metern Höhendifferenz eine seriöse Aufgabe auf die Kletterer. Besonders die Steilstufen im serpentinen-reichen Abschnitt ab Kilometer 11 verlangen mit bis zu zwölf Prozent Steigung ordentlich Druck auf dem Pedal.

146 Kilometer, 2600 HöhenmeterWer seinen Urlaub am Nordende des Comer Sees (etwa in Colico) verbringt, kann eine attraktive Rundtour durch die Bergamasker Alpen in Angriff nehmen. Dabei ver-läuft nur der erste Teil bis Morbegno auf einer verkehrsreichen Hauptstraße. Danach ist man auf den Nebenstrecken mit sich und der Natur ganz allein. Route: Colico – Morbegno – Passo San Marco (1985 m) – Olmo – Lenna – San Giovanni Bianco – Culmine S. Pietro (1256 m) – Barzio – Bellano – Colico.

Weitere Touren rund um den Passo San Marco

Informationen zum Passo San Marco

In der Regel Juni bis Oktober; je nach Wetter ist der Pass

manchmal bereits im Mai geöffnet. Kurzfristige Sicherheitssperrungen sind stets möglich. Info: www.valtelli-na.it/comeArrivare.html oder telefo-nisch bei der Verkehrspolizei Sondrio, Telefon 0039/0342/545011.

Nordseite Ortschaft Albaredo mit Brunnen und Bars (km 9,9).

Imbiss-Stand auf der Passhöhe (in der Hochsaison). Südseite Rifugio Madonna delle Nevi (km 11), Rifugio Passo San Marco (1 km vor der Passhöhe).

Nordseite auf den ersten Serpentinen schöne Tiefblicke

ins Tal von Sondrio. Hübsch: der ma-lerische Ort Albaredo per San Marco.

nOrdseiteStartort Morbegno (262 m), Park-möglichkeiten kurz hinter der Abzwei-gung zum Pass vor dem Gebäude der PolizeiInfo/Übernachtung Valtellina Turismo, I-23100 Sondrio, Telefon 0039/03 42/21 59 21,www.valtellina.itAsphaltqualität gutSchwierigkeit schwer

südseiteStartort Olmo al Brembo (556 m),Parkmöglichkeiten an der PostInfo/Übernachtung ItalienischeZentrale für Tourismus ENIT, Barckhausstraße 10, 60325 Frankfurt/Main, Telefon 069/237434,www.vallebrembana.org/tedesco/Asphaltqualität gutSchwierigkeit schwer

Passhöhe beeindruckendes, weites Panorama von den Graubündner bis in die Bergamasker Alpen. Südseite ser-pentinenreiche Auffahrt über freie Alm-wiesen im letzten Drittel der Strecke.

Touristikroute, aber selbst im Juli und August herrscht wenig Aus-

flugsverkehr.

Auto Nordseite und Südseite über Lindau, Bregenz, Chur,

Thusis, Richtung San-Bernardino-Pass, Splügenpass, Chiavenna, weiter Rich-tung Sondrio bis Morbegno. Alternativ über das Engadin und den Malojapass nach Chiavenna.

Kompass Karte 105 »Lecco/ Valle Brembana«, 1:50 000,

ISBN 978- 3854912446

tOUr

19,5 km 1430 m 12 % 7,7 % 19 26,5 km 1770 m 12 % 7,2 % 18

2000 m

1500 m

1000 m

0 km 8 12 16 20 24 26,51619,5

48 412 0 km

▶ ▶

Passo San Marco1985 m

NORDSEITE SÜDSEITE

Albaredo perSan Marco

950 m

Morbegno262 m*

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km 2

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– 29

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Olmo alBrembo556 m*

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6,8 % 6,8 % 8,9 % 4,9 % 7,1 % 8 % 8,9 % 9,5 % 8,4 % 7 % 4,6 %7,7 %

GEHEIMTIPP

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WESTALPEN

Frankreich, Isère

l’alpe d’huez/col de Sarenne1860 m, 1999m

Wintereinbruch mitten im Sommer. Die unbekannte Rückseite von l’Alpe d’Huez beeindruckt mit rauer Schönheit.die Straße nach L’Alpe d’Huez zählt zu den legendärs-

oten Kletterpartien der Alpen. Seit 1952 schreiben odie 21 Serpentinen zur Skistation regelmäßig Tour-

de-France-Geschichte. Wer diese Bergankunft gewinnt, si-chert sich einen Platz im Radsport-Olymp. Isoliert betrach-tet, ist der 40 Kilometer östlich von Grenoble gelegene An-stieg nicht sehr schwierig. Die Neigung des glatten Asphalts übersteigt selten die Acht-Prozent-Marke. Hat man seinen Rhythmus gefunden, geht es gleichmäßig hinauf in den Re-torten-Ort mit Hotelburgen und Souvenirbuden. Umso mehr sei Radfahrern ans Herz gelegt, nach dem Ziel der klas-sischen Bergetappe dem kleinen Sträßchen zum Col de Sa-renne zu folgen. Denn die Straße nach L’Alpe d’Huez ist ent-gegen weitverbreiteter Meinung keine Sackgasse. Die holpe-rige Betonpiste zum Sarenne verlangt zwar ein hohes Maß an Rüttel-Resistenz, Unerschütterliche werden dafür am Pass mit einer beeindruckenden Aussicht aufs vergletscher-te Massiv der Meije belohnt. Und beeindruckend ist auch,

wie schnell man sich hinter L’Alpe d’Huez in einsamer Natur befindet. Doch Vorsicht! Wer den Anstieg zu Beginn – infi-ziert vom Rennfieber der Tour de France – zu schnell angeht, dem könnte auf den acht Kilometern zum Sarenne die Puste ausgehen. Obwohl der Scheitelpunkt des Cols nur rund 150 Meter höher liegt als der Skiort, summieren sich die Höhen-meter durch das Auf und Ab auf immerhin 335. tipp: Ein anderer Blick auf L’Alpe d’Huez tut sich auf, wenn man den Sarenne vom Chambon-Stausee her überquert. Auf dem rup-pigen Anstieg passiert man vergessene Dörfer, in denen die Zeit still zu stehen scheint. Und die abschließende Abfahrt durch die 21 Serpentinen hat ihren ganz eigenen Reiz.

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kmkm mm mmaa xx

Frankreich, Isère

l’alpe d’huez/col de Sarenne1860 m, 1999m

55 Kilometer, 1600 HöhenmeterStart in Bourg d’Oisans, zunächst auf der klassischen Strecke Richtung L’Alpe d’Huez, in La Garde (sechste Kehre) rechts auf die D 211 A. Das Sträßchen führt aussichtsreich am Steilhang entlang in Richtung Chambon-Stausee. Man mündet un-terhalb der Staumauer in die N 91 und folgt dieser bergauf zum See. Kurz nach Über-queren der Staumauer links auf die D 25 zum Col de Sarenne. Über L’Alpe d’Huez zurück nach Bourg d’Oisans.

100 Kilometer, 1800 HöhenmeterDurchs unbekannte Oisans: von Bourg d’Oisans auf der N 91 Richtung Grenoble – ab Rochetaillé stets leicht bergab. In Séchilienne (km 24) auf die D 114 abbiegen, bergauf Richtung la Morte (Col de la Morte, 1360 m). Bei Kilometer 50,5 links auf die D 114 A. Dann über Valbonnais (D 526) zum Col d’Ornon (1371 m) und zurück nach Bourg d’Oisans.

Weitere Touren rund um L’Alpe d’Huez/ Col de Sarenne

Informationen zum L’Alpe d’Huez/ Col de Sarenne

Die Zufahrt nach L’Alpe d’Huez ist ganzjährig befahrbar, der Col

de Sarenne in der Regel von Juni bis Mitte Oktober offen. Der Sarenne ist jedoch so unbedeutend, dass es keine aktuellen Infos über den Straßenzu-stand im Internet gibt.

Es gibt zahlreiche Shops und Restaurants in L’Alpe d’Huez.

21 beschilderte Kehren nach L’Alpe d’Huez: Jede ist mit einer

Tafel dem Sieger der Tourde-France-Etappe des entsprechenden Jahres ge-widmet. Col de Sarenne: Aussicht auf die Gletscher des Massif de la Meije.

südWestseiteStartort Bourg d’Oisans (720 m), Parkmöglichkeiten am Champion-Supermarkt am Ortsausgang Richtung L’Alpe d’Huez.Info/Übernachtung Office du Tourisme, Quai Girard, F-38520 Bourg d’Oisans, Telefon 00 33/4 76/80 03 25, www.bourgdoisans.comAsphaltqualität sehr gut bis L’Alpe d’Huez, schlecht bis SarenneSchwierigkeit mittel

südOstseiteStartort Abzweig kurz hinter der Staumauer der Barrage du Chambon (1070 m), 15 Kilometer von Bourg d’Oisans in Richtung BriançonInfo/Übernachtung wie Südwest-seiteAsphaltqualität schlechtSchwierigkeit mittel bis schwer

Touristikroute: viel Ausflugsver-kehr bis L’Alpe d’Huez im Juli und

August. Kaum Verkehr über den Col de Sarenne.

Auto Über Zürich, Bern, Genf, Annecy, Aix-les-Bains, Chambéry

nach Grenoble. Dann stets Richtung Briançon/Col du Lautaret bis Bourg d’Oisans.

Michelin Local Nr. 333 »Franzö-sische Alpen, Nord«, 1:150 000,

Verlag Travel House Media, ISBN 978-2-06-100394-7

tOUr 1

tOUr 2

12,3 km 967 m 11 % 8,5 % 20 13,8 km 1117 m 11 % 8,4 % 21/30* 22,1 km 1452 m

2000 m

1500 m

1000 m

40 km0 km

8 13,8 19 22,18 412,3

SÜDWESTRAMPE SÜDOSTRAMPE

Col de Sarenne(1999 m)L’Alpe d’Huez

(1860 m)

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8,9 %6,1 %10,3 %5 % 7,6 %9 % 8 %

Le Bourgd' Oisans

720 m

Chambon-Staumauer

1070 m

11%

km 8

,5 -1

1

11%

km 1

-2,3

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GEHEIMTIPP

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