Museum Wiesbaden Programmvorschau 2014

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Programmvorschau für 2014!

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Museum Wiesbaden

Vorschau

Alfred Weigle StiftungWiesbaden

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Ausstellungskalender

David Novros noch bis 12 Jan 2014

David Hockney noch bis 19 Jan 2014

Nanna noch bis 26 Jan 2014

Wols noch bis 26 Jan 2014

Joos van de Plas noch bis 23 Feb 2014

Jerry Zeniuk 31 Jan—27 Apr 2014 S. 4

Horizont Jawlensky 14 Feb—1 Jun 2014 S. 6

Wasser 10 Mär—6 Apr 2014 S. 10

Stefan Muntwyler 23 Mär—25 Mai 2014 S. 11

Paradiesvögel 25 Mai—16 Nov 2014 S.12

Albert Oehlen 21 Jun—21 Sep 2014 S.16

Ludwig Knaus 27 Jun—2 Nov 2014 S. 18

Karl Otto Götz 11 Jul—12 Okt 2014 S. 20

Sand 18 Jul 2014—18 Jan 2015 S. 22

Goethe — Faust — Beckmann 3 Okt 2014—18 Jan 2015 S. 23

Fred Sandback 28 Nov 2014—22 Feb 2015 S. 26

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Projektraum

Sabrina Haunsperg Mär 2014

Helga Schmidhuber Jun 2014

Jan Wawrzyniak Okt 2014

David Novros noch bis 12 Jan 2014

David Hockney noch bis 19 Jan 2014

Nanna noch bis 26 Jan 2014

Wols noch bis 26 Jan 2014

Joos van de Plas noch bis 23 Feb 2014

Jerry Zeniuk 31 Jan—27 Apr 2014 S. 4

Horizont Jawlensky 14 Feb—1 Jun 2014 S. 6

Wasser 10 Mär—6 Apr 2014 S. 10

Stefan Muntwyler 23 Mär—25 Mai 2014 S. 11

Paradiesvögel 25 Mai—16 Nov 2014 S.12

Albert Oehlen 21 Jun—21 Sep 2014 S.16

Ludwig Knaus 27 Jun—2 Nov 2014 S. 18

Karl Otto Götz 11 Jul—12 Okt 2014 S. 20

Sand 18 Jul 2014—18 Jan 2015 S. 22

Goethe — Faust — Beckmann 3 Okt 2014—18 Jan 2015 S. 23

Fred Sandback 28 Nov 2014—22 Feb 2015 S. 26

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Jerry ZeniukPaintings: Not for your living room31 Jan—27 Apr 2014

Jerry Zeniuk, geboren 1945 in Bardowick bei Lüneburg, zählt zu den wichtigsten Vertretern der so genannten elementaren oder essentiellen Malerei.

1950 wandert die Familie in die USA nach Colorado aus. Nach einem Studium an der University of Boulder, Colorado, zieht Jerry Zeniuk 1969 nach New York. Seine Auseinandersetzung mit der amerikanischen Malerei der 1960er- und 1970er-Jahre lässt ihn nach frühen monochro-men Arbeiten in Enkaustik-Technik bald den vordergrün-digen „Farbvorhang“ aufreißen und die Farbschichten aufdecken. Zunächst als kleinteilige, camouflage-artige Muster gesetzt, breiten sich seine Farbflächen stetig weiter aus, werden intensiver, die Farben gewinnen an Kraft und Bedeutung, bis sie, wie in den aktuellen Arbeiten, zu „Prota-gonisten und Antagonisten“ im Bildraum werden.

Mit den großformatigen Arbeiten steht Zeniuk in der Tradition der amerikanischen Kunst nach 1950. Die wandfüllende Dimension seiner Malerei strebt jedoch nicht eine Neudefinition des Realraumes an, sondern behält eine bildliche Identität, die es dem Maler wie dem Betrachter ermöglicht, im Bild präsent zu sein. „Anwesend sein, anwesend mit dem Geist, dem Gefühl und dem Körper“, bedeutete für Jerry Zeniuk auch die Motivation und Herausforderung, ein Bild in den Maßen vier auf acht Meter erschaffen zu wollen, wie 2001 in Mainz oder erneut 2013 in München in den Maßen fünf mal fünf. Beide Arbeiten bilden eine Klammer in Zeniuks Schaffen, stehen aber auch im Zentrum der aktuellen Präsentation. Diese Arbeiten in Öl auf Leinwand entstehen ohne Vorskizze, allein die Wahl und Kombination der Farben, die Bewegung des Auftrags und der Erfahrungsreichtum des Malers lassen diese authentischen „Abbilder“ entstehen. Keine gegenständli-chen Abbilder, auch bar jeglicher Narrativität oder perspek-tivischer Ordnung, jedoch Abbilder der Idee des Künstlers von Wirklichkeit, Lebendigkeit und Miteinander.

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Jerry Zeniuk, Botanischer Garten, 2013 © Jerry Zeniuk

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Horizont JawlenskyAlexej von Jawlensky im Spiegel seiner künstlerischen Begegnungen 1900— 191414 Feb — 1 Jun 2014

Im Frühjahr 2014 jährt sich Alexej von Jawlenskys Geburts-tag zum 150. Mal (Torschok 1864—1941 Wiesbaden). Aus diesem Anlass richtet das Museum Wiesbaden, das die weltweit bedeutendste Sammlung des zum engeren Umfeld des Blauen Reiters gehörigen Malers besitzt, gemeinsam mit der Kunsthalle Emden die Ausstellung Horizont Jawlensky — Alexej von Jawlensky im Spiegel seiner künstlerischen Begegnungen 1900—1914 aus.

Die Präsentation widmet sich insbesondere Jawlens-kys Münchner Zeit, in welcher sich der Horizont des russischen Künstlers durch die intensive Beschäftigung mit den Werken namhafter deutscher und französischer Maler maßgeblich erweitert. Um 1910 gelangt Jawlensky schließ-lich durch diese vielseitigen Begegnungen zu seinem unverwechselbaren farbintensiven Stil. Zum ersten Mal überhaupt wird den folgenreichen Beziehungen jener entscheidenden Entwicklungsphase in einer Ausstellung konsequent nachgespürt. Die präsentierten Werke doku-mentieren unter anderem die Auseinandersetzung Jawlens-kys sowohl mit der Kunst des Leibl-Kreises, mit der Berliner und Münchner Sezession, wie auch mit der Malerei der berühmten französischen Wegbereiter der Moderne, des Postimpressionismus, des Pointillismus bis hin zu den so genannten Fauves. Anhand präziser Vergleiche — zu sam-mengetragen aus nationalen und internationalen Sammlun-gen — wird erstmals Jawlenskys Entwicklung vom unbe-kannten Realisten zum weltberühmten expressionistischen Maler anschaulich, vergleichbar und nachvollziehbar.

Alexej von Jawlensky, Selbstbildnis mit Zylinder, 1904, Privatsammlung

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Vincent van Gogh, Porträt Armand Roulin, 1888, Museum Folkwang, Essen

Edvard Munch, Mädchen mit rotem Hut, um 1903 ⁄ 05, Von der Heydt-Museum Wuppertal

Paul Gauguin, L’invocation, 1903, Washington, National Gallery of Art, Gift from the Collection of John and Louise Booth in memory of their daughter Winkie

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Jawlensky „gratulieren“ in der Ausstellung: Cuno Amiet, Anton Ažbe, Émile Bernard, Erma Bossi, Auguste Chabaud, Paul Cézanne, Lovis Corinth, Robert und Sonia Delaunay, Kees van Dongen, Raoul Dufy, Paul Gauguin, Paul Girieud, Vincent van Gogh, Ferdinand Hodler, Wassily Kandinsky, Alexander Kanoldt, Wilhelm Leibl, Franz von Lenbach, August Macke, Franz Marc, Henri Matisse, Edvard Munch, Gabriele Münter, Leo Putz, Ilja Repin, Carl Schuch, Paul Signac, Alfred Sisley, Władysław Ślewiński, Franz von Stuck, Wilhelm Trübner, Jan Verkade, Maurice de Vlaminck, Marianne von Werefkin und Anders Zorn.

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Wasser10 Mär—6 Apr 2014

Wasser ist ein ganz besonderer Stoff. Mehr als zwei Drittel der Erdoberfläche sind davon bedeckt. Jeder Mensch, jedes Tier und jede Pflanze braucht Wasser zum Leben. Die Vielfalt des Wassers ist einzigartig. Flüsse, Seen und Meere beherbergen einige der artenreichsten Lebensgemein-schaften der Erde. In vielen Kulturen und Religionen hat Wasser eine besondere Bedeutung. Für Industrie und Land-wirtschaft ist Wasser unverzichtbar. Jedoch hat jeder fünfte Mensch auf der Erde nicht genügend sauberes Trinkwasser.

In Kooperation mit dem Hessischen Umweltministe-rium präsentiert das Museum die Ausstellung „Wasser ist Zukunft“. Fünf Wissensinseln mit vielen interaktiven Medien und verschiedene Sonderexponate geben einen umfas-senden Überblick über Gefährdungen und Schutz unserer Lebensgrundlage Wasser. Die Ausstellung zeigt das Leben am und im Wasser, berichtet über Gewässer als Nahrungs- und Rohstofflieferanten, ihre politische und kulturelle Be-deutung sowie den Gebrauch und Verbrauch der knappen Ressource Trinkwasser. Schließlich gibt sie auch konkrete Handlungsvorschläge, um den Gewässerschutz in den Alltag zu bringen. Für Schüler gibt es eine Fragen-Rallye, die durch die Ausstellung führt.

Wasser © Dr. Ulrich Kaiser

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Stefan Muntwyler Farbe er forschen. Ultramarin und die Farb erden von Otranto23 Mär—25 Mai 2014

Stefan Muntwyler erforscht die Wirkungen der reinen Farben, die einem Gestein, einem Mineral oder einem synthetischen Pigment zuzuordnen sind. Seine Studien in Ultramarin — 12 Arbeiten mit Lapislazuli und 12 mit syn-thetischen Pigmenten — stehen im Kontrast zu 40 natürli-chen Erdfarben aus Süditalien. In dünnen Schichten lasiert Muntwyler damit die „Pietra Leccese“. Der ebenfalls in Apulien abgebaute Kalkstein mit seinen Einschlüssen von Muscheln und Haifischzähnen ist für ihn der ideale Farb träger.

Eine Kabinettausstellung der Naturhistorischen Sammlungen.

Stefan Muntwyler, 4 Stellen Lapislazuli aus Afghanistan © René Rötheli

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Paradiesvögel 25 Mai—16 Nov 2014

Die Pracht der Paradiesvögel ist legendär. Sie leben verborgen in den tropischen Wäldern Neuguineas, Australi-ens und der Molukken. Seit 400 Jahren erforscht, sorgen immer neue Details aus ihrem Leben für Überraschungen. Das Museum Wiesbaden rückt diese spektakuläre Vogelfa-milie und ihre Natur- und Kulturgeschichte in das Zentrum einer umfangreichen Ausstellung.

Kaum eine andere Tiergruppe hat die Fantasie mehr angeregt. Bereits mit den ersten Handelsschiffen der Portu-giesen und Niederländer erreichten Europa Präparate von Paradiesvögeln, denen die Beine fehlten. Nur das sagen-hafte Gefieder sollte präsentiert werden und so entstand die Legende, die den Tieren ein Landen auf Erden versagte und sie zu Göttervögeln werden ließ.

Woher sie eigentlich stammen, blieb lange unbekannt. Alfred Russel Wallace, Mitentdecker der Evolutionstheorie, war der erste Europäer, der sie 1857 auf den Aru-Inseln beobachtete. Was er von ihren Balztänzen und ihrem Le-bensraum zu erzählen hatte, fand nicht nur Eingang in die Zoologiebücher. Die Welt staunte und entschied, genauer hinzusehen.

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Halsgefieder vom Roten Paradiesvogel (Paradisea rubra) © Museum Wiesbaden

Schwanzfeder eines Königsparadiesvogels (Cicinnurus regius) © Museum Wiesbaden

Zahlreiche Expeditionen wurden ausgesendet und in-zwischen kennt man 42 Arten. Doch wurde mit den Tieren auch viel Geld verdient, denn in Europa waren sie als Modeaccessoires sehr beliebt. Weltweite Proteste führten um 1914 zu den ersten Naturschutzgesetzen und verhinder-ten die Ausrottung der Tiere.

Auf der Suche nach neuen Arten stieß man auf Neu-guinea auch auf zahlreiche indigene Kulturen wie beispiels-weise die der Huli im südlichen Hochland, für die Paradies-vögel noch immer ein bedeutender Teil ihres Lebens sind. Mit Fotografien und Ethnografika wirft die Ausstellung auch ein Licht auf das kulturelle Leben der Insel.

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Der Nassauer Arzt Ernst Albert Fritze praktizierte vor knapp 200 Jahren auf Java. Seinem naturwissenschaftlichen Interesse ist ein großer Teil der Wiesbadener Samm-lung zu verdanken, die im Zentrum der Ausstellung steht. Aus Neuguinea und Aus-tralien finden sich darin 22 Paradiesvogel-arten und hunderte anderer Tiere, die von der Anders artigkeit der Region künden. Hier leben eier legende Igel, Vögel mit giftigen Federn oder einer Vorliebe für Maibäume, Laufvögel mit Helm oder Tauben mit Krone und auf Bäumen herumspringende Kängurus. Die meisten Arten sind wohl noch unbekannt.

Die vom Museum Mensch und Natur, München, entwickelte Wanderausstellung wird im Museum Wiesbaden ergänzt.

Stephanie-Paradiesvogel (Astrapia stephaniae) © Museum Wiesbaden

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Albert Oehlen21 Jun—21 Sep 2014

Albert Oehlens großformatige Gemälde, Collagearbeiten und Zeichnungen sind eindrückliche Kompositionen, deren zentrales Thema das Bild selbst ist. Am Anfang von Oehlens vielgestaltigem Werk steht die Frage nach der Wirkung von Bildern und nach den Bedingungen, unter denen Gemälde erschaffen, gesehen und verstanden werden.

In seiner Malerei geht es um die Frage, was mit einem Bild ausgesagt werden kann, was darstellbar, was lesbar ist. Albert Oehlens Bilder dienen nicht der Weltverbesse-rung, sie dienen der Bildverbesserung, sie gehen der Frage nach, wer die Hoheit über Stil, Geschmack oder Ästhetik besitzt (am besten der Künstler) und malen sich an eine Antwort auf die alles entscheidende Frage heran, ob Kunst überhaupt etwas anderes als abstrakt sein kann („post-ungegenständliche Malerei“).

Albert Oehlen ist seit 1971 Künstler, er lebt und arbeitet in den folgenden zehn Jahren in Berlin, Hamburg und Düsseldorf. Unter dem Titel „Bevor ihr malt, mach ich das lieber“ findet 1981 seine erste Einzelausstellung bei Max Hetzler in Stuttgart statt, seitdem stellt er regelmäßig in Deutschland, Spanien, USA, Frankreich, Italien und Öster-reich aus. Einem Arbeitsaufenthalt in Los Angeles 1990 folgen bis ins Jahr 2000 Atelierstationen in Segovia, Wien, La Palma und Köln. Der Serie der ab 1982 entstehenden Spiegelbilder folgen die Werkgruppen der Fn-Bilder und der in Los Angeles konzipierten Computerbilder. Nach einem Besuch der Ausstellung Action Painting in der Fondation Beyeler widmet sich Oehlen ab 2008 seiner Fingermalerei, parallel entstehen mit Plakatmotiven großflächig beklebte und dann über- oder bemalte Bilder und seit 2009 groß-formatige Collagebilder.

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Albert Oehlen, FM 19, 2008, Privatsammlung

Zentraler Bestandteil der Ausstellung im Museum Wiesbaden sind Werke Albert Oehlens aus den vergange-nen zehn Jahren. Für die Ausstellung entstehen eine Reihe neuer Bilder, denen sich Werke aus den 80er- und 90er- Jahren hinzugesellen. Daneben erhält Albert Oehlen carte blanche für die Hängung der Sammlungen des Museums und ist eingeladen, Freunde mitzubringen oder Werke von Künstlern, die er schon immer in Wiesbaden zeigen wollte. Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit zwischen Künstler und Museum wird keine Retrospektive sein, sondern eine opulente Hommage an das künstlerische Tun Albert Oehlens werden, eine schöne Schau seiner Werke und ein eindrucksvolles Panorama dessen, was in seinem Orbit vorgeht.

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Ludwig Knaus 27 Jun—2 Nov 2014

Der gebürtige Wiesbadener Künstler Ludwig Knaus war einer der führenden Genre- und Porträtmaler des 19. Jahr-hunderts. Neben seinen herausragenden Malereien war Knaus auch ein brillanter Zeichner. Seine Werke wurden bereits zu seinen Lebzeiten im In- und Ausland hoch geschätzt und erfreuen sich auch heute noch großer Beliebtheit in französischen und amerikanischen Museen.

Das Museum Wiesbaden beherbergt ein großes Konvolut an Arbeiten dieses einstmals so gefeierten Meisters. Eine Auswahl aus dem eigenen Bestand zeigt eindrucksvoll, warum Ludwig Knaus im 19. Jahrhundert eine so große Popularität genoss.

Mit einzigartiger Beobachtungsgabe zeigt der Künstler sensibel und einfühlsam menschliche Verhaltensweisen auf und entfaltet mit großer Nähe zu den Dargestellten ein psychologisches Gesellschaftsbild seiner Zeit, das alle Schichten umfasst. Insbesondere durch seine differenzierte Charakterisierung bäuerlicher Typen gelang es ihm, das ländliche Leben in all seinem Facettenreichtum darzustel-len. Innerhalb der Ausstellung werden auch 15 Zeichnungen gezeigt, die bislang unbekannt waren und nun erstmals der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Ludwig Knaus, Die Katzenmutter, 1856© Museum Wiesbaden

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Karl Otto Götz11 Jul—12 Okt 2014

Als eines der ersten deutschen Museen wandte sich das Museum Wiesbaden ab den frühen 1950er-Jahren der in Entstehung begriffenen Strömung des Informel zu. Ein Pro tagonist dieser Bewegung war Karl Otto Götz, der in Wiesbaden 1953 zum ersten Male ausgestellt wurde. 1955 zeigte er drei Gemälde in der Ausstellung „glanz und gestalt — ungegenständliche deutsche kunst“ und 1957 war er in der bahnbrechenden Ausstellung „couleur vivante“ aber-mals in Wiesbaden vertreten. Mit dem Gemälde Krakmo von 1957 besitzt das Museum Wiesbaden eines der schönsten und bewegtesten Werke des Künstlers.

Im Februar 2014 feiert Karl Otto Götz seinen 100. Ge-burtstag. Aus diesem Anlass widmen ihm das Museum Wiesbaden, die Nationalgalerie Berlin und das Museum Küppersmühle eine umfassende Werkschau. Rund 60 Hauptwerke des Künstlers werden einen Einblick in Götz’ vielschichtiges, nunmehr über acht Jahrzehnte währendes Œuvre vermitteln.

Wirbelnde, explodierende Formen und zeichenhafte, abstrakte Strukturen — Götz’ Werk ist geprägt von der Suche nach unmittelbarer, freier Form, nach einem „poeti-schen Ausdruck im Ungegenständlichen“, wie der Künstler selbst beschreibt. Die Ausstellung möchte den Blick vor allem auf serielle Prozesse lenken, auf Zufälligkeiten, aber auch auf wiederkehrende Bildideen und Rhythmen, die seinen Bildern gleichermaßen Dynamik und Ordnung verleihen. Dabei wird auch Götz’ Einfluss auf zukünftige Künstlergenerationen, wie auf seine berühmten Schüler Sigmar Polke oder Gerhard Richter, offenkundig.

Das Spektrum der Präsentation reicht von frühen, dem Surrealismus nahe stehenden „Luftpumpenaquarellen“, Fotogrammen und Bildfakturen über die berühmten Rakel-werke der 1950er- und 1960er-Jahre bis hin zu prägnanten Beispielen aus dem Spätwerk.

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K. O. Götz, Krakmo, 1958 © Museum Wiesbaden

Eine Ausstellung des Museums Wiesbaden in Koope-ration mit der Nationalgalerie — Staatliche Museen zu Berlin und dem Museum Küppersmühle für Moderne Kunst, Duisburg.

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Sand18 Jul 2014—18 Jan 2015

Form, Farbe, Bewegung, Zeit — alle vier Themen der naturhistorischen Dauerausstellung sind in einem Raum vereint, wenn es um Sand geht. Es gibt ihn in allen Farben und die Körner können verschiedenste Formen haben. Wasser, Wind und Schwerkraft bewegen Sande über weite Strecken. Lagern sie sich ab, entsteht Sandstein, der mit der Zeit wieder verwittert — so können mehrfach „recycelte“ Sande sehr alt sein. Die neue Sandsammlung des Museums zeigt die beeindruckende Vielfalt der Sande der Welt.

Eine Kabinettausstellung der Naturhistorischen Sammlungen.

Geschichtetes Sedimentgestein am Brandberg, Namibia © Rüdiger Wandke

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Goethe — Faust — Beckmann3 Okt 2014—18 Jan 2015

Im Jahr 1977 gelang es dem Museum Wiesbaden gemein-sam mit dem Bund, aus Frankfurter Privatbesitz einen der bedeutendsten Werkkomplexe der deutschen Kunstge-schichte des 20. Jahrhunderts zu erwerben: den vollständi-gen Zyklus — bestehend aus 143 Federzeichnungen — von Max Beckmann (1884—1950) zur Dichtung Faust II von Johann Wolfgang von Goethe (1749—1832). Die Blätter entstanden im Auftrag von Georg Hartmann (1870–1950), ehemaliger Vorsitzender des Freien Deutschen Hochstiftes, zwischen dem 15. April 1943 und dem 15. Februar 1944 in Amsterdam. Für Beckmann selbst, der für Hartmann bereits den Zyklus Apokalypse illustrierte, handelte es sich um ein

Max Beckmann, Selbstbildnis als Faust, 1943 ⁄ 44, Museum Wiesbaden, Dauerleihgabe Goethe-Museum Frankfurt am Main © Max Beckmann bei VG Bild-Kunst, Bonn 2014

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großes Werk, an dem er intensiv, teilweise bis zur körper-lichen Erschöpfung arbeitete. Es existieren nur Bleistift-skizzen und diese Tuschezeichnungen, da eine geplante Auflage nie zustande kam.

Die allgemeine Auseinandersetzung mit dem großen Dichter Goethe, dessen Text, der „eine höhere, breitere, hellere, leidenschaftslosere Welt“ schildert als noch in Faust I, und seiner eigenen Bombensorgen im Exil ließen in der Vermengung mit seinem eigenen starken Charakter das Werk zu einem gleichnishaften, überzeitlichen Spiegel unserer Gesellschaft werden. Beckmann gestaltet in diesen Zeichnungen an und mit Goethes dichtem Text seine Themen, immer und immer wieder: das Verhältnis von Mann und Frau, die irdische Welt als Bühnenstück, das ganz im Sinne Shakespeares gespielt werden muss, sein Selbst-bild — er zeigt sich als Faust und Mephisto —, die letzten Dinge und das bewegte Zeitgeschehen.

Aufgrund dieser Verquickung der eigenen The-menwelt mit Goethes Dichtung konnte Beckmann nach Fertigstellung selbstbewusst schreiben: „Glauben Sie nur nicht, dass ich den alten Optimisten für diese Zeichnungen gebraucht hätte. Ich bewege mich in den gleichen Regio-nen, dort bin ich auch zu Hause.“

Der komplette Zyklus, der dem Goethe-Museum in Frankfurt als Dauerleihgabe übergeben wurde, wird nach über zehn Jahren erstmals wieder präsentiert.

Max Beckmann, Allerdings, Ihr Unerfahrenen, 1943/44, Museum Wiesbaden, Dauerleihgabe Goethe-Museum Frankfurt am Main © Max Beckmann bei VG Bild-Kunst, Bonn 2014

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Fred SandbackDrawings28 Nov 2014—22 Feb 2015

Mit der Präsentation der Zeichnungen von Fred Sandback (1943—2003) erfüllt sich das Museum Wiesbaden einen lange gehegten Wunsch. Bereits vor einigen Jahren wurden Arbeiten des Künstlers für die Sammlung erworben, die nun erstmals in größerem Kontext vorgestellt werden können.

Das Werk Sandbacks steht für eine der zentralen Positionen nordamerikanischer Kunst der letzten 50 Jahre. Schon mit der geringsten Setzung — dem Ziehen einfacher Geraden auf einem Stück Papier — entsteht bei Sandback eine Räumlichkeit, die nicht nur das eigentlich Gezeichnete umfasst, sondern darüber hinausgehend auch einen Umraum vorstellt. Dass dabei die verwendeten Bildmittel — sprich: Linie in Fläche und Raum — in der Zeichnung wie in der skulpturalen Ausführung (mittels Draht, Garn oder Gummischnüren) fast deckungsgleich sind, trägt zum engen Verhältnis dieser Medien in seinem Werk bei.

Dabei bleibt auch in der räumlichen Ausführung die plastische Dimension letztlich bloß vorgestellt, da nur Umrisse und keine Körper gegeben werden. In der Zeich-nung aber verschärft sich der Grad der Abstraktion noch, indem auch der Raum, in dem sich diese Linien befinden, erst visuell definiert werden muss. Die Zeichnungen Sandbacks dienen in seinem Werk weniger der skizzen-haften Vorbereitung später ausgeführter Verspannungen im Raum, sondern sind vielmehr als zusätzliche Ebene im Konzept, mithin als erweitertes Ausdrucksmittel seiner Kunst zu sehen.

Die zuvor in Winterthur und Bottrop gezeigte Retro-spektive der Zeichnungen wird in Wiesbaden ergänzt durch zentrale skulpturale Arbeiten, welche das Verhältnis zwischen der Zeichnung und den Arbeiten im Raum in besonderem Maße anschaulich werden lassen.

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Fred Sandback, Ohne Titel, 1992

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Hessisches Landesmuseum für Kunst und Natur Friedrich-Ebert-Allee 2, 65185 WiesbadenFon 0611 ⁄ 335 2250, Fax 0611 ⁄ 335 [email protected]

Öffnungszeiten

Mo Di Mi Do Fr—So

— 10:00—20:00 10:00—17:00 10:00—20:00 10:00—17:00

Feiertage wie Sonntage.24 Dez, 25 Dez, 31 Dez, 1 Jan, 1 Mai geschlossen.Ostermontag und Pfingstmontag geöffnet. VerkehrsanbindungPKW und Reisebusse: A 66, Abfahrt Wiesbaden-Erbenheim,Richtung Stadtmitte, Parkhaus RheinstraßeBahn: Zum Hbf Wiesbaden mit DB und S1, S8 und S9 aus Richtung Frankfurt und Mainz Vom Hbf 10 min Fußweg zum MuseumESWE Linienbusse: Rheinstraße und Wilhelmstraße ServiceSchwellenfreier Zugang links des Haupteingangs.Ausleihbare Rollstühle, Buggies und Sitzhocker im Foyer.Museumsshop: Fon 0611 ⁄ 335 2251

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