Nachhaltigkeitsbericht 2006 - UPJ...4 1. Profi l von Veolia Wasser 1.1 Geschäftsfeld 1.2 Struktur...

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Nachhaltigkeits bericht 2006

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Nachhaltigkeitsbericht 2006

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Nachhaltige Entwicklung

heißt, Umweltgesichts-

punkte gleichberechtigt

mit sozialen und wirt-

schaftlichen Gesichts-

punkten zu berücksichti-

gen. Zukunftsfähig wirt-

schaften bedeutet also:

Wir müssen unseren Kin-

dern und Enkelkindern ein

intaktes ökologisches, so-

ziales und ökonomisches

Gefüge hinterlassen. Das

eine ist ohne das andere

nicht zu haben.

Rat für Nachhaltige Entwicklung

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3Nachhaltigkeitsbericht 2006

Als Umweltdienstleister ist der sorgsame Um-

gang mit wertvollen Ressourcen und der Um-

welt ebenso selbstverständlich und notwendig

für unseren wirtschaftlichen Erfolg wie die Mit-

gestaltung des sozialen Umfelds für unsere Be-

schäftigten und Kunden. Der harmonische Drei-

klang zwischen ökologischen, ökonomischen und

gesellschaftlichen Aspekten unseres Handelns

schaff t die Voraussetzungen für unsere erstklas-

sigen Dienstleistungen zu einem gerechten und

beherrschbaren Preis heute und in der Zukunft.

Deshalb hat nachhaltiges Handeln strategische

Bedeutung für Veolia Wasser.

Dieser erste Nachhaltigkeitsbericht der Veolia

Wasser ist für uns ein Instrument, mit dem wir

transparent Informationen bereitstellen und das

Gespräch mit Partnern und Interessengruppen

vertiefen möchten – mit unseren Kunden, Be-

schäftigten, Wirtschaftspartnern, Zulieferern,

Vereinen und Verbänden.

Wir möchten unsere Leistungen als Umwelt-

dienstleister ins Verhältnis setzen zu den Aus-

wirkungen unseres wirtschaftlichen Handelns.

Wir nehmen Bestand auf und legen Ziele fest,

um künftig unsere Verantwortung noch besser

wahrzunehmen.

Nachhaltige Entwicklung ist ein kontinuierlicher

Verbesserungsprozess, der jeden Tag aufs Neue

Anstrengungen bei der Erfüllung unserer Aufga-

ben und Anpassungen an die wachsenden He-

rausforderungen unserer Arbeit erfordert. Des-

halb setzen wir uns als Geschäftsführung dafür

ein, dass nachhaltige Entwicklung tatsächlich zur

Sache aller unserer Beschäftigten wird. Dann

kann Veolia Wasser wirksam dazu beitragen,

unsere Umwelt zu schützen, die Lebensqualität

an unseren Standorten zu verbessern sowie die

soziale und wirtschaftliche Entwicklung im Inte-

resse künftiger Generationen zu fördern.

Erklärung der Geschäftsführung

Christophe Hug Reinhold Hüls Christof Schiff erings Kai-Uwe Krauel

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1. Profi l von Veolia Wasser

1.1 Geschäftsfeld

1.2 Struktur

1.3 Standorte

1.4 Managementprozess

2. Berichtsparameter

2.1 Berichtszeitraum und -zyklus

2.2 Ansprechpartner

2.3 Berichtsumfang

2.4 Grundlagen der Datenerfassung

2.5 Externe Beratung

3. Leitbild der Veolia Wasser Gruppe

4. Ökonomie

4.1 Dienstleistungen für die Umwelt

• Versorgung mit Trinkwasser und

Behandlung von Abwasser

• Versorgung mit Strom, Wärme, Gas

• Dienstleistungen für die Industrie

• Geschäftsentwicklung

4.2 Wettbewerb um Nachhaltigkeit

• Mehrwert durch Effi zienz

• Kontinuierliche Verbesserung

• Gesetzestreue

4.3 Kunden und Lieferanten als Partner

• Kundenzufriedenheit

• Qualitätsgarantie

• Einkaufspolitik

• Transparenz

Inhaltsverzeichnis

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5Nachhaltigkeitsbericht 2006

5. Umwelt

5.1 Organisation

• Umweltmanagementsystem

• Sensibilisierung der Beschäftigten

5.2 Wasser ist Leben

• Trinkwasser

• Abwasser

• Abfallmanagement

5.3 Partnerschaft mit Energie

• Erzeugung

• Verteilung

• Verkauf

• Neue Energien

5.4 Forschen für die Umwelt

• Veolia-Forschungsnetzwerk

• Forschungsthemen

5.5 Umwelt und Gesellschaft

• Veranstaltungen und

Umweltbildung

• Kooperation mit

Umweltorganisationen

6. Soziales

6.1 Zukunftsorientierte Arbeitsplätze

• Mitarbeiterdaten

• Arbeits- und Gesundheitsschutz

• Arbeitnehmervertretung

• Herausforderungen: Demografi e,

Chancengleichheit, Mobilität

6.2 Förderung der Beschäftigten

• Weiterbildung

• Leistungsorientierung

• Teamgeist

• Interne Kommunikation und

Mitarbeiterzufriedenheit

6.3 Lebensalltag an unseren Standorten

• Sponsoring

• Veolia Stiftung

• Stärkung der regionalen Wirtschaft

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1.2 Struktur

1.1 Geschäftsfeld

Die Veolia Wasser GmbH ist ein Unternehmen

des europäischen Umweltdienstleisters Veolia

Environnement. Sie ist als Führungsgesellschaft

der Veolia Environnement in Deutschland für das

Wasser- und Abwassergeschäft sowie die Stadt-

werke-Beteiligungen verantwortlich. Darüber

hinaus bietet sie Industrieunternehmen und

Gewerbebetrieben umfassende Dienstleis-

tungen rund um den Wasserkreislauf an. Das

Ve olia-Geschäftsmodell besteht darin, dezen-

trale operative Netzwerke zu entwickeln, die

auf kommunale Aufgaben und Strukturen aus-

gerichtet sind und über die für den Endverbrau-

cher – den Bürger, die Industrie oder andere pri-

vate Auftraggeber – Dienstleistungen angebo-

ten werden. Veolia Wasser zielt auf den Aufb au

von Regionalzentren, die als zentrale Knoten im

operativen Netzwerk eine eigenständige Wachs-

tumsdynamik entwickeln, um in der Region

das Netzwerk zu verdichten. Für Leistungen der

Daseinsvorsorge ist die Kontrolle und Einbindung

der öff entlichen Hand notwendig. Veolia Wasser

strebt keine Hoheit über Wasserrechte an.

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1. PROFIL VON VEOLIA WASSER

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1.3 Standorte

Bürostandorte

Firmen/Projekte

Stadtwerke-Projekte

Industrie-Projekte

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Personelle Organisation des Managementsystems

1.4 Managementprozess

Das Management der Veolia Wasser GmbH ba-

siert auf dem integrierten Managementsystem

für Qualität, Umwelt und Arbeitssicherheit, das

unternehmensübergreifend für Veolia Wasser

für alle Prozesse zertifi ziert wurde.

Die Organisation des Management-Systems ist

im Managementhandbuch der Veolia Wasser

umfassend dargestellt.

Um den hohen Standard für die gesamte Veolia

Wasser zu sichern, werden alle neuen Unterneh-

men der Gruppe schrittweise zertifi ziert.

Übersicht Zertifi zierungen

DIN EN ISO 9001

OEWA, MIDEWA, OTWA, SWG, BS|ENERGY

DIN EN ISO 14001

OEWA, MIDEWA, OTWA, SWG,

BS|ENERGY, EN|BS

OHSAS 18001

OEWA, MIDEWA

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2. BERICHTSPARAMETER

2.1 Berichtszeitraum und -zyklus

Veolia Wasser berichtet erstmals für das Jahr

2006 über die Wahrnehmung ihrer gesellschaft-

lichen Verantwortung. Künftig wird dieser Be-

richt in jährlichem Rhythmus erstellt.

2.2 Ansprechpartner

Der Nachhaltigkeitsbericht wurde durch die

Interne Arbeitsgruppe Gesellschaftliche Ver-

antwortung erstellt. Deren Mitglieder stehen

als Ansprechpartner für Rückfragen und weiter-

gehende Informationen zur Verfügung:

Petra Brünner, SWW/SWG

[email protected]

Cecile Champenier, MIDEWA

[email protected]

Kay Forner, OTWA

[email protected]

Sylke Freudenthal, Veolia Wasser/

Veolia Stiftung

[email protected]

Susanne Glaser, OEWA

[email protected]

Susanne Haack, OEWA

[email protected]

Andreas Hartmann, Stadtentwässerung

Braunschweig

[email protected]

Wolf-Thomas Hendrich, Veolia Wasser

[email protected]

Stefan Müller, BS|ENERGY

[email protected]

Ludwig Pawlowski,

Kompetenzzentrum Wasser Berlin

[email protected]

Alexander Redeker, Veolia Wasser

[email protected]

Angela Sadowski, OEWA

[email protected]

2.3 Berichtsumfang

Der Nachhaltigkeitsbericht der Veolia Wasser

umfasst die gesamte Gruppe einschließlich ih-

rer Beteiligungen an operativ tätigen Unterneh-

men. Auf Abweichungen von diesem Grundsatz

wird in Einzelfällen explizit hingewiesen. Die

Richtlinien der Global Reporting Initiative (GRI)

waren eine der Grundlagen für die Defi nition

des Berichtsumfangs. Veolia Wasser wird sich

künftig stärker an den GRI-Richtlinen (G3) ori-

entieren. Eine Darstellung des GRI-Indexes mit

dem Performance-Indikatoren fi nden Sie auf

unserer Website.

2.4 Grundlagen der Datenerfassung

Die Daten des Berichts wurden auf der Basis

des unternehmensinternen Controlling, des

technischen Berichtswesens und des Manage-

mentsytems der Veolia Wasser erfasst und zu-

sammengestellt.

2.5 Externe Beratung

Die Erstellung des Nachhaltigkeitsberichts wur-

de vom Öko-Institut e. V. in Person seines stell-

vertretenden Geschäftsführers Christian Hoch-

feld beratend begleitet.

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3. LEITBILD DER VEOLIA WASSER GRUPPEAls europäischer Umweltdienstleister mit mehr

als 150 Jahren Erfahrung in der Daseinsvorsorge

entspricht es unserem Selbstverständnis, wirt-

schaftlichen Erfolg mit der Verantwortung für

unsere Umwelt und für die Gesellschaft zu ver-

binden. Gesetzliche Vorschriften und gültige

Standards, vertragliche Vereinbarungen, frei-

willige Selbstverpfl ichtungen sowie ethische

Grundsätze bilden die verbindliche Basis unseres

Handelns. Der konstruktive Dialog mit Kun-

den, Beschäftigten und anderen Interessen-

gruppen ist prägender Bestandteil unseres

partnerschaftlich ausgerichteten Geschäfts-

modells. Im Interesse der Zukunftsfähigkeit der

Veolia Wasser Gruppe bekennen wir uns zu fol-

genden Leitlinien:

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11Nachhaltigkeitsbericht 2006

Wir sind der kompetente Partner von Kommu-

nen und Industrie für Umweltdienstleistungen.

Das erreichen wir durch:

• Effi zienz durch Wettbewerb

• Hohe Kundenorientierung

• Umfassende Angebotspalette für Ver- und

Entsorgungsdienstleistungen

• Qualität und kontinuierliche Verbesserung

mit zertifi zierten Managementsystemen

• Transparenz und Loyalität gegenüber der

Öff entlichkeit und unseren Partnern

Wir gewährleisten zukunftsorientierte

Arbeitsplätze für unsere Mitarbeiter.

Das erreichen wir durch:

• Sicherung und Schaff ung von Arbeits-

plätzen

• Selbstverpfl ichtung zu hoher Aus bil-

dungsquote

• Kontinuierliche individuelle Weiterbildung

• Off ene Kommunikation und gegenseitige

Wertschätzung

• Aktiven Arbeits- und Gesundheitsschutz

• Partnerschaftliches Arbeiten mit Gewerk-

schafts- und Arbeitnehmervertretungen

• Beteiligung der Beschäftigten am

Unternehmenserfolg über Leistungs-

prämien und Mitarbeiterbeteiligungspro-

gramme

• Fordern und Fördern von Engagement

und Eigenverantwortung

Wir leisten aktiven Umweltschutz.

Das erreichen wir durch:

• Hohe ökologische und gesundheitliche

Maßstäbe im Umgang mit den

Ressourcen, die wir auch an unsere

Lieferanten stellen

• Beherrschung von Umweltrisiken

• Einsatz moderner Technologien

und Förderung innovativer Ideen

• Forschung und Entwicklung mit dem

Schwerpunkt Ressourcenschutz

Wir bereichern als regional tätiges Unterneh-

men in Deutschland den Lebensalltag

der Menschen.

Das erreichen wir durch:

• Förderung umweltorientierter und

sozialer Projekte

• Unterstützung der wirtschaftlichen

Entwicklung der Regionen

• Förderung von Kultur und Sport

• Ermutigung zu ehrenamtlichem

Engagement

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4. ÖKONOMIE

„Nachhaltiges Handeln ist der

Leitsatz für unsere Arbeit. Als

Wasserwirtschaftler beherzi-

gen wir dies bereits seit vie-

len Jahren, auch wenn Öko-

nomen die Wasserwirtschaft

lange Zeit nur daran gemessen

haben, wie billig ein Kubikme-

ter Trinkwasser an den Kunden

geliefert werden kann. Die Ein-

sicht wächst, dass diese eindi-

mensionale ökonomische Be-

wertung nicht mehr ausreicht.

In der Wasserwirtschaft wie

auch bei integrierten Versor-

gungsleistungen in den Stadt-

werken müssen wir die Veränderungen in Demo-

grafi e, Nutzerverhalten und Klima berücksich-

tigen, damit kostbare Ressourcen wie Wasser

und Energie mehr denn je vernünftig und scho-

nend genutzt werden, dabei aber für alle Kun-

den auch bezahlbar bleiben. Mit innovativen

Lösungen bringt sich Veolia Wasser dank seiner

Erfahrung und seiner auf Nachhaltigkeit ausge-

richteten Forschung in diesen Wandlungsprozess

ein, um auch in einer sich verändernden Welt be-

stehen zu können.“

4.1 Dienstleistungen für die Umwelt

Versorgung mit Trinkwasser und Behandlung von Abwasser

Veolia Wasser ist seit 19911) in Deutschland im

Auftrag von Kommunen, Industrie und Pri-

vatkunden am deutschen Markt tätig. Als kom-

petenter Partner für Umweltdienst leistungen

bietet Veolia Wasser für den Wasserkreislauf

der öff entlichen und privaten Wasserwirtschaft

spezialisiertes Know-how und erprobte Techno-

logien vom Ressourcenschutz über Trinkwasser-

aufb ereitung, Netzbetrieb, Kundenabrechnung,

Abwasserableitung, Gewässerschutz, Abwasser-

reinigung bis zur Klärschlammbehandlung an.

Die Unternehmens gruppe ist heute in zehn Bun-

desländern tätig. Sie versorgte 2006 als Partner

von rund 450 Kommunen 4,84 Mio. Ein wohner

(einschließlich Berlin) mit Trinkwasser und ge-

währleistet die umweltgerechte Entsorgung

des Abwassers von 4,88 Mio. Menschen (ein-

schließlich Berlin).

In den 56 Wasserwerken wurden im Jahr 2006

17,5 Mio. m3 Wasser aufb ereitet, 53 Mio. m3 Ab-

wasser in den 95 Klärwerken behandelt. Veolia

Wasser gewährleis tet den störungs freien Be-

trieb von 9.045 km Rohrleitungen für die Trink-

wasserversorgung und 5.012 Kilometern Kanal-

netz für das Abwasser.

1) Gründung der OEWA Wasser und

Abwasser GmbH

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Reinhold Hüls, Geschäfts führer

der Veolia Wasser GmbH

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Versorgung mit Strom, Wärme, Gas

Mit dem Wachstum im Bereich Stadtwerke er-

weiterte sich das Leistungsspektrum der Veolia

Wasser in den vergangenen Jahren um die Ver-

sorgung mit Strom, Fernwärme und Gas. Heute

ist Veolia Wasser Mehrheitsgesellschafter an

den Stadtwerken in Braunschweig, Görlitz und

Weißwasser, wo das Unternehmen 2006 rund

330.000 Einwohner zusätzlich zum Wasser mit

Fernwärme, Gas und Strom versorgte.

Dienstleistungen für die Industrie

Ihr Know-how bietet Veolia Wasser verstärkt der

Industrie an, die das Management des ge samten

Wasser- und Medienkreislaufes eines Industrie-

standortes aus einer Hand wünscht. Außerdem

erwarten Industriekunden weitere Dienstleis-

tungen wie Abfallentsorgung und Facility Ma-

nagement, die Veolia Wasser im Verbund der

Veolia Environnement als Komplettangebot un-

terbreiten kann.

Nachhaltigkeitsbericht 2006 13

Geschäftsentwicklung

2006 erhielt Veolia Wasser mehrere neue

Aufträge:

• Die Kooperation der Stadt Braunschweig

mit Veolia wird um die Stadtentwässerung

Braunschweig erweitert.

• Die von OEWA gegründete MHWA über-

nimmt die Betriebsführung der kommu-

nalen Abwasseranlagen des Abwasser-

zweckverbands (AZV) Antrifttal, des AZV

Kirtorf in Hessen und der Stadtwerke Eisle-

ben in Sachsen-Anhalt. Weiterhin wird die

OEWA Partner der Erntebrot GmbH in Dö-

beln. Die OEWA ist für die Betriebsführung

der Kläranlage der erfolgreichen Großbä-

ckerei verantwortlich.

• Die OEWA übernimmt den Betrieb des

kompletten Wasserkreislaufs sowie der

Dampfversorgung der Produktionsstätte

Spreewaldhof Golßen (Brandenburg).

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• In Thüringen managt die OTWA die Entsor-

gung der kommunalen Abwässer für den

AZV Nohra. Darüber hinaus ist das Unter-

nehmen im Rahmen eines Betreiberver-

trages mit der INTROTEC Schwarza GmbH

für die fachgerechte Entsorgung der indus-

triellen Abwässer am Industriestandort

Rudolstadt/Schwarza in Thüringen verant-

wortlich.

• In Sachsen übernimmt die SWG die

Betriebsführung für den AZV Rothenburg.

• BS|ENERGY übernimmt die Straßenbe-

leuchtung der Stadt Braunschweig und im

Rahmen der Projektgemeinschaft BELLIS

auch den Betrieb der Lichtsignalanlagen.

Die Veolia Wasser erzielte 2006 einen Um-

satz von 1,233 Mrd. Euro (inkl. 50 % konsolidier-

ter Umsatz der Berliner Wasserbetriebe). Mit

einem positiven Betriebsergebnis schaff t Veolia

Wasser die fi nanzielle Basis für ihr weiteres kon-

tinuierliches Wachstum.

Ziel: Veolia Wasser sichert seine Markt-

position durch Wachstum im Wettbewerb.

4.2 Wettbewerb um Nachhaltigkeit

Mehrwert durch Effi zienz

Veolia Wasser hat ihre Position am Markt durch

Wettbewerb mit anderen kommunalen und pri-

vaten Anbietern von Versorgungsdienstleistun-

gen errungen. Ihr Marktvorteil besteht in dem

Mehrwert, den Veolia Wasser durch wirksame

Managementmethoden, technisches und orga-

nisatorisches Know-how, Kosteneffi zienz sowie

einen Wissensvorsprung in der Forschung ihren

Kunden bietet. Voraussetzung für den Erfolg ist

die Auseinandersetzung mit dem Markt, ist der

Wettbewerb um nachhaltige Lösungen, dem

Veolia Wasser sich stellt.

Es ist der Anspruch von Veolia Wasser, Umwelt-

schutz, sichere Arbeitsplätze und stabile Preise für

die Dienstleistungen mit dem wirtschaftlichen

Erfolg des Unternehmens zu vereinbaren.

Seit dem Einstieg der Veolia Wasser-

Tochter OEWA in die MIDEWA im Jahr 1999

konnte in Sachsen-Anhalt für ca. 370.000 Ein-

wohner in 221 Kommunen die Trinkwasser-

men gen gebühr in drei Schritten um insge-

samt 14 % gesenkt werden. Die 5-jährige

Arbeits platzgarantie wurde 2005 im Ergeb-

nis der Tarifverhandlungen um weitere 3 Jah-

re verlängert. Es wurden kontinuierlich rund

9 Mio. Euro/Jahr in die Infra struktur investiert.

Durch einen innovativen Anreizmechanis-

mus erhält die OEWA in dem Umfang einen

höheren Gewinnanteil, in dem die Preise un-

terhalb einer vorab festgelegten Tarifl inie

liegen. Gleichzeitig konnte die Versorgungs-

qualität erheblich verbessert werden: Qua-

litätsprobleme wurden beseitigt, die Was-

Kläranlage Görlitz Nord

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serhärte verringert, die Wasserverluste ge-

senkt und eine Qualitätsgarantie für Kun-

den eingeführt.

Seitdem die OEWA 1999 als Dienstleister

für den Versorgungsverband Grimma-Geit-

hain tätig ist, konnten die Wasserqualität ver-

bessert und die Wasserverluste von 24,1 auf

17,6 % reduziert werden. Es wurden im Zeit-

raum 1999 – 2006 mehr als 57 Mio. Euro im

Abwasserbereich und 31 Mio. Euro im Trink-

wasserbereich investiert. Seit der Übergabe

von Aufgaben an den privaten Dienstleister

OEWA gab es keine betriebsbedingten Kün-

digungen (ohne vertragliche Verpfl ichtung),

statt dessen rechtssichere Entgelte und Sat-

zungen. Die Haushaltskonsolidierung des Ver-

bandes konnte vorangebracht werden, zu-

gleich wurde der Trinkwasser mengen preis ab

1.1.2006 um 8 % auf 1,75 Euro/m3 gesenkt.

Effi zienz und Mehrwert für Kunden erwachsen

auch daraus, dass Veolia Wasser schon heute die

Probleme von morgen thematisiert und gemein-

sam mit ihren Partnern Lösungen entwickelt.

Zum ersten Mal beschäftigten sich

bei der Fachtagung „Wasserwirtschaft im

Wandel“ am 29. November 2006 Experten

und Kommunalpolitiker mit den möglichen

Auswirkungen des Klimawandels, der Ener-

giepolitik und der Bevölkerungs entwicklung

auf die Wasserwirtschaft in Deutschland.

Mehr als 150 Kommunal politiker, Vertreter

von Verbänden und von Unternehmen wa-

ren auf Einladung von Veolia Wasser ins

dbb-Forum Berlin gekommen. Zur Analyse

der Wandlungs prozesse und ihrer Folgen für

die Wasserwirtschaft hatten die Organisa-

toren namhafte Wissenschaftler gewonnen.

Wie muss die kommunale Wasser wirtschaft

auf höhere Durchschnittstemperaturen,

sinkende Sommer- und steigende Winter-

niederschläge reagieren? Wie können was-

serwirtschaftliche Prozesse energie sparend

umgestaltet werden? Wie sollten die Infra-

struktur systeme der Wasserwirtschaft an-

gesichts des demografi schen Wandels ange-

passt werden? Diese Fragen standen im Mit-

telpunkt der Tagung.

Ziel: Veolia Wasser möchte durch

zukunftsorientierte Lösungen ihre

Effi zienz kontinuierlich entwickeln.

Kläranlage Gera

Nachhaltigkeitsbericht 2006 15

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Kontinuierliche Verbesserung

Die stetige Verbesserung ihrer Leistungen und

die Einführung innovativer, umweltschonender

Produkte und Dienstleistungen tragen zur Zu-

kunftsfähigkeit von Veolia Wasser bei und för-

dern zugleich die nachhaltige Entwicklung an

ihren Standorten.

Die Wartung privater biologischer Klein-

kläranlagen für bis zu 50 Einwohnerwerte

bzw. 8 m3 pro Tag gehört seit 2006 zu den

Dienstleistungen der Gruppe. Die Prüfung

und Instandhaltung dieser Anlagen auf ihre

ordnungsgemäße Funktion ist besonders

wichtig, weil ihr Abwasser direkt in die Vor-

fl uter eingeleitet wird. Veolia Wasser ist auf-

grund ihrer Fachkräfte und der lokalen Prä-

senz für die Aufgabe prädestiniert. Bis Ende

2006 waren mehr als 140 Wartungsverträ-

ge abgeschlossen. Veolia Wasser strebt die

Zertifi zierung dieser Dienstleistung durch die

Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft,

Abwasser und Abfall e. V. an.

Seit 2004 ist die MIDEWA mit der War-

tung und Betriebsführung der Köthener

Badewelt beauftragt. Der Auftrag umfasst

insbesondere die Überwachung der Wasser-

qualität, die Garantie von Qualitätsparame-

tern und das Controlling der Kosten für En-

ergie, Wasser/Abwasser und Chemikalien.

Darüber hinaus gehören auch Heizung, Lüf-

tung, MSR-Anlage und Sanitärtechnik zum

Wartungsumfang.

Der kontinuierliche Verbesserungsprozess wird

innerhalb des Unternehmens durch Interne Ar-

beitsgruppen mit Beschäftigten verschiedener

Unternehmensstandorte unterstützt, die aus-

gewählte Themen intensiv bearbeiten.

2006 waren 17 Interne Arbeitsgruppen

tätig, die sich mit gruppenübergreifenden

Themen wie Fuhrparkmanagement, Zähler-

wesen, Wartungsverträge, Großkläranlagen

und Prozessleitsysteme befassten. Im Ergeb-

nis wurden zum Beispiel Rahmenverträge für

Online-Messtechnik, Gebläse, Schlamment-

wässerung und USV-Batterien abgeschlos-

sen und ein Intranet für die Veolia Wasser

ins Leben gerufen.

Gesetzestreue

Veolia Wasser verpfl ichtet sich und alle ihre Be-

schäftigten zur Einhaltung der gesetzlichen Vor-

gaben. Mit verbindlichen internen Regelungen

wie der Arbeitsordnung sowie durch wirksame

Controllingmethoden sorgt das Unternehmen

in seinen Gesellschaften dafür, dass Verstößen

gegen Rechtsvorschriften wirkungsvoll vorge-

beugt wird. Alle Geschäftsführer und Niederlas-

sungsleiter der Unternehmensgruppe erhalten

über juristische Themen (insbesondere über Ge-

setzesänderungen und deren Auswirkung auf

die Tätigkeit des Unternehmens) regelmäßig ak-

tuelle Informationen und geben diese an ihre Mit-

arbeiter und Mitarbeiterinnen weiter.

Insbesondere zur Vorbeugung von Korruption

werden größere Sponsoring- und Marketingak-

tivitäten intern und extern auf ihre rechtliche

Zulässigkeit überprüft. Zudem erfolgt im Vor-

feld eine Abstimmung mit den Genehmigungs-

behörden vor Ort.

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Interne Regelungen der Unternehmen der Ve-

olia Wasser-Unternehmensgruppe enthalten

klare Vorschriften zur Annahme von Geschenken

durch die Mitarbeiter. Die Einhaltung der Rege-

lungen werden im Rahmen des zertifi zierten

Controllings, durch Festlegung verbindlich ein-

zuhaltender transparenter Verfahrensrichtli nien

bei Auftragsvergabe durch die Unternehmen und

durch stichprobenartige Kontrollen der durch

die Unternehmen vorgenommenen Auszahlun-

gen überprüft. Bislang wurden dabei keine Un-

regelmäßigkeiten festgestellt.

BS|ENERGY hat 2006 eine Betriebsan-

weisung zum Thema Vorteilsnahme und Vor-

teilsgewährung veranlasst. Unter dem Punkt

Prävention heißt es:

„Jeder Hinweis oder Verdacht einer Beeinfl us-

sung durch Gewährung eines nicht sozialadä-

quaten Vorteils oder die Gefahr einer Inte-

res senkollision in eigener Sache ist der

Internen Revision anzuzeigen. Eine off ene Kom-

munikation bei Interessenskonfl ikten schützt

den Geschäftspartner, BS|ENERGY sowie den

Mitarbeiter und ist geeignet, beim Geber wie

beim Nehmer, den Verdacht oder den Anschein

der Unredlichkeit und Inkorrektheit zu ver-

meiden.“

Ziel: Veolia Wasser erarbeitet 2007 eine

einheitliche unternehmensweite Anti-

Korruptions-Regelung.

4.3 Kunden und Lieferanten als Partner

Kundenzufriedenheit

Die Zufriedenheit der Kunden ist für Veolia

Wasser ein zentrales Erfolgskriterium, das in

Kundenbefragungen regelmäßig erfasst und

bewertet wird.

Die im Jahr 2006 erstmals für die gesamte Un-

ternehmensgruppe durchgeführte Kundenbe-

fragung bestärkte Veolia Wasser in ihrem Be-

mühen, sich durch Effizienz, Kundenorientie-

rung und Mehrwert an seinen Standorten als

langfristiger Partner seiner Kunden zu erwei-

sen. Im September und Oktober 2006 erkunde-

ten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Ge-

bieten der OEWA, OTWA, BS|ENERGY und SE|BS,

MIDEWA sowie der Stadtwerke Görlitz und Weiß-

wasser mit einheitlichen Fragebögen das Mei-

nungsbild der Kunden. Von 3.424 Angespro-

chenen haben 2.670, also 78 %, bereitwillig Aus-

kunft gegeben. Unsere Kunden sind mit den

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Leistungen bei Trinkwasser, Abwasser und Ener-

gie überwiegend zufrieden (85 %: ja, 2 %: nein).

70 % fühlen sich gut informiert, 60% lesen die

Kundenbriefe. Den Kundendiensten stellen 73 %

der Befragten das Zeugnis „sehr gut“ oder „gut“

aus. Allerdings gibt es auch Verbesserungspoten-

zial: 84 % kennen die Qualitätsgarantie nicht,

über die in den Kundenbriefen mehrmals infor-

miert wurde. Der Preis des Wassers ist einer sehr

großen Mehrheit unbekannt, 40 % fi nden das

Preisniveau „normal“ und nur 21 % wissen, wer

über die Tarife entscheidet.

Qualitätsgarantie

Der 2001 begonnene Prozess der Einführung von

Qualitätsgarantien in den Gesellschaften der

Veolia Wasser wurde 2006 fortgeführt.

Ziel: Für das Jahr 2007 wird die Harmoni-

sierung der Qualitätsgarantien durch

einheitliche Mindeststandards für die

Serviceangebote angestrebt.

Am 1.12.2006 kündigte die OTWA bei ei-

ner Pressekonferenz im Unternehmenssitz

die Einführung der Servicegarantie an. Die

regionalen Medien berichteten darüber. Bei

Neuanschlüssen erhalten Kunden den eigens

für die Servicegarantie erstellten Flyer, wei-

tere Informationen stehen auf der Website

der OTWA zur Verfügung.

Einkaufspolitik

Die Veolia Wasser setzt beim Einkauf von Pro-

dukten und Dienstleistungen auf Anbieter aus

dem regionalen Umfeld der Unternehmensstand-

orte. Insbesondere die Vergabe von Bauleistun-

gen erfolgt, unter Berücksichtigung der gültigen

Vergaberichtlinien, vorrangig an regional ansäs-

sige Bau- und Lieferfi rmen.

Veolia Wasser möchte ihre Dienstleister und

Lieferanten dafür gewinnen, Nachhaltigkeit als

Marktchance zu verstehen und zu nutzen. Ne-

ben direkten Gesprächen mit Zulieferunterneh-

men trägt die 2006 vorgestellte Einkaufscharta

dazu bei, dass Umwelt- und Sozialkriterien bei

der Auswahl von Dienstleistern und Lieferanten

berücksichtigt werden.

Ziel: Im Jahr 2007 wird ein einheitlicher

Prozess für die Lieferantenbewertung

erarbeitet.

Transparenz

Veolia Wasser sucht in vielfältiger Weise den Dia-

log mit ihren Kunden. Dazu dient u. a. die Web-

site der Veolia Wasser, deren Struktur und Ge-

staltung im Herbst 2006 aktualisiert wurde. In

diesem Zusammenhang wurde ein Instrument

zur statistischen Auswertung der Nutzung der

Website eingeführt. So gab es im November

rund 13.300 Aufrufe und 3.800 Besucher der

Veolia Wasser Website.

Ende 2005 erschien erstmals

„Klar“, ein Magazin der Veolia

Wasser, das sich an Entschei-

der und Interessengruppen

18

Page 19: Nachhaltigkeitsbericht 2006 - UPJ...4 1. Profi l von Veolia Wasser 1.1 Geschäftsfeld 1.2 Struktur 1.3 Standorte 4 1. Managementprozess 2. Berichtsparameter 2.1 Berichtszeitraum und

wendet. Es wird drei Mal im Jahr herausgege-

ben und hat sich als Kommunikationsinstrument

etabliert, das auf hohem Niveau informiert und

zum direkten Gespräch anregt.

Zusätzlich zu den neun regionalen Kundenbrie-

fen, die von den Tochtergesellschaften der

Veolia Wasser regelmäßig herausgegeben wer-

den, regte die Interne Arbeitsgruppe Kunden-

service die Herstellung von Kundenfl yern an. Im

Dezember 2006 wurden 12 neue Kunden fl yer zu

den Themen Wasserhärte, Wasserqualität, Chlor,

Blei, Wasserzähler, Wartung von Kleinkläran-

lagen, Hausanschluss, Eigentümerwechsel, Was-

sernutzung, Wasser und Gesundheit, Preis und

nachhaltige Entwicklung publiziert und an den

Unternehmensstandorten verteilt.

19

Page 20: Nachhaltigkeitsbericht 2006 - UPJ...4 1. Profi l von Veolia Wasser 1.1 Geschäftsfeld 1.2 Struktur 1.3 Standorte 4 1. Managementprozess 2. Berichtsparameter 2.1 Berichtszeitraum und

5. UMWELT

„Sich aktiv für den Umwelt-

schutz einzusetzen ist gera-

dezu eine Selbstverständlich-

keit, wenn man in der Wasser-

branche tätig ist. Die Quellen,

das Grundwasser, die Gewäs-

ser und die Natur um sie he-

rum sind für uns Lebens- und

Arbeitsgrundlage zugleich. Mit

unserer täglichen Arbeit und

dem hohen Engagement un-

serer Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter tragen wir zum

wirksamen Schutz dieser Res-

sourcen bei, das ist und bleibt

unser Prinzip. Angesichts der

Klimaveränderungen wird

Veolia Wasser in ihren klassischen Geschäfts-

feldern, aber auch in den Stadtwerken, den Fo-

kus noch stärker auf den effi zienten Umgang mit

Wasser und Energie, den gezielten Einsatz erneu-

erbarer Energien und die Verringerung der Emis-

sionen richten. Die strengen Vorgaben in diesem

Bereich betrachten wir als Chance, mit gezielten

Innovationen, Know-how, Ideen und Engage-

ment im Wettbewerb um Nachhaltigkeit unse-

re Marktposition zu stärken.“

5.1 Organisation

Umweltmanagementsystem

Das in das Managementsystem der Veolia

Wasser integrierte Umweltmanagement nach

DIN EN ISO 14001 gewährleistet, dass bei allen

Tätigkeiten der Unternehmen die Auswirkungen

auf die Umwelt erfasst, gesteuert und durch ei-

nen unabhängigen Gutachter regelmäßig über-

prüft werden.

ZIEL: Im Zuge der schrittweisen Zertifi zie-

rung aller Gesellschaften der Veolia Wasser

Gruppe sind für 2007 die Zertifi zierung der

SWW nach DIN EN ISO 9001 und 14001 so-

wie Voraudits bei SE|BS und MHWA

vorgesehen.

Insbesondere stehen für Veolia Wasser fol-

gende für die Umwelt relevanten Aspekte im

Fokus:

• Rohstoff - und Energieeinsatz

• Emissionen von Treibhausgasen und

Luftschadstoff en

• Abwassereinleitungen in Kanalisation und

Gewässer

• Erzeugung von Abfällen

• Umgang mit gefährlichen Stoff en

• Umweltauswirkungen von Lieferanten

und Dienstleistern.

Den bei der Analyse der Umweltaspekte iden-

tifizierten Umweltrisiken wird gezielt entge-

gengesteuert. So werden beispielsweise un-

ter dem Aspekt des sparsamen Rohstoff - und

Energieeinsatzes

• Energieerzeugungsanlagen mit ihrem

Brennstoff verbrauch

20

Michel Cunnac,

Geschäftsführer der OEWA

Wasser und Abwasser GmbH

Page 21: Nachhaltigkeitsbericht 2006 - UPJ...4 1. Profi l von Veolia Wasser 1.1 Geschäftsfeld 1.2 Struktur 1.3 Standorte 4 1. Managementprozess 2. Berichtsparameter 2.1 Berichtszeitraum und

• Standorte mit ihrem Energieverbrauch

• der Fuhrpark mit seinem Kraftstoff ver-

brauch sowie

• der Netzbetrieb mit dem damit verbunde-

nen Ressourcenverbrauch

bewertet.

ZIEL: 2007 soll die Erhebung der Kenn-

zahlen in der Veolia Wasser Gruppe weiter

harmonisiert werden.

Sensibilisierung der Beschäftigten

Veolia Wasser schult die Beschäftigten der Grup-

pe kontinuierlich, um über mögliche Gefahren-

quellen aufzuklären und das richtige Verhalten

im Alltag und insbesondere in Notfallsituati-

onen zu trainieren.

Am 16. Mai 2006 führte die MIDEWA am

Hochbehälter Ritterode eine Notfall übung mit

dem Szenario „Gift im Trinkwasser“ durch. In

der Region versorgt die MIDEWA rund 30.000

Menschen und ein Krankenhaus mit Trink-

wasser. Die Übung gestattete es, Schwach-

stellen aufzudecken und insbesondere die in-

terne Meldekette und die externe Kommu-

nikation weiter zu verbessern.

5.2 Wasser ist Leben

Die Beschäftigten der Veolia Wasser leisten mit

ihrer Arbeit täglich einen Beitrag dazu, die wert-

volle Ressource Wasser umweltschonend zu

gewinnen und es den Menschen als gesun-

des Lebensmittel zur Verfügung zu stellen.

Höchste Qualität ist dabei unser Anspruch.

Trinkwasser

Durch regelmäßige Eigenkontrollen über das

vom Gesetzgeber geforderte Maß hinaus, stellt

Veolia Wasser sicher, dass Verunreinigungen

und unerwünschte Keime aus dem Rohwas-

ser entfernt werden und sich die Beschaff en-

heit des Trinkwassers während der Verteilung

und des Gebrauchs nicht verändert. Die Eigen-

kontrollen ermöglichen es zudem, Probleme in

den Anlagen schnell zu erkennen und zielgerich-

tet zu reagieren.

Veolia Wasser hat 2006 rund 4.650 Trinkwas-

serproben durchgeführt. Davon wurden bei

4.380 Proben bakteriologische Parameter analy-

siert und die zugehörigen Grenzwerte der Trink-

wasserverordnung zu 98,9 % eingehalten. Die

Hochbehälter Ritterode

21Nachhaltigkeitsbericht 2006

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Betrachtung über alle analysierten Parameter

zeigt eine Grenzwerteinhaltung von 99,3 %. Es

bestand zu keiner Zeit die Gefahr einer gesund-

heitlichen Beeinträchtigung.

Dieses Ergebnis ist darin begründet, dass in den

vergangenen Jahren Investitionen in zahlreiche

Wasserversorgungsanlagen getätigt wurden

und kontinuierliche Verbesserungsmaßnahmen

umgesetzt werden. Bei Überschreitungen wer-

den in Abstimmung mit den Gesundheitsäm-

tern Korrekturmaßnahmen festgelegt und um-

gesetzt, so dass keine gesundheitlichen Beein-

trächtigungen entstehen.

Im Rahmen von Erneuerungen und Optimie-

rungen wird insbesondere darauf geachtet, Tech-

nologien zu nutzen, bei denen möglichst we-

nig Chemikalien zur Trinkwasseraufb ereitung

zum Einsatz kommen. So werden beispielswei-

se in verschiedenen Wasserwerken Rieselent-

gaser anstelle von Natronlauge zur Entsäue-

Rieselentgaser WW Grimma

22

rung eingesetzt. Das stellt in diesen Fällen die

wirtschaftlichste und umweltfreundlichste Va-

riante dar und senkt zugleich das Risiko für die

Beschäftigten.

Bei der OTWA wird seit 2003 der Einsatz

von Korrosionsinhibitoren (Chemikalien zum

Schutz des Rohrnetzes) optimiert. Bis 2006

wurde die eingesetzte Chemikalienmenge

im Trinkwassernetz und die entsprechenden

Kosten etwa halbiert. Angestrebt wird eine

Reduzierung des Chemikalieneinsatzes auf

Null bis 2008.

Der Senkung von Wasserverlusten im Trinkwas-

sernetz gilt große Aufmerksamkeit. Durch den

Einbau von Gebietswasserzählern, umfangreiche

kontinuierliche Leckortungsmaßnahmen und Re-

paraturen sowie Rohrnetzerneuerungen konn-

ten die Wasserverluste stetig verringert werden.

Auch das Zählerwesen wurde weiter optimiert.

Beim Wechsel der Hausanschlusszähler wer-

den schrittweise Ringkolbenzähler eingesetzt,

so dass eine genauere Messung der gelieferten

Trinkwassermengen möglich ist.

Die Netzverluste in einem Gebiet stellen die Dif-

ferenz zwischen der zur Versorgung ausgeteilten

Menge und der verkauften Trinkwassermenge

dar und werden in der Regel in Prozent der aus-

geteilten Menge abgebildet. Deutschland be-

sitzt mit durchschnittlich 6,8 % im Jahr 2004 die

mit Abstand geringsten Wasserverluste in Eur-

opa (neue Bundesländer: 10,97 %, alte Bundes-

länder: 6,14 %)2). Die Wasserverluste betragen

bei Veolia Wasser durchschnittlich 15,12 %, was

2,73m3/(km x Tag) entspricht. Ein Vergleich die-

ser Werte mit den landesweiten Durchschnitts-

werten muss kritisch erfolgen, da die Verlustbe-

rechnungen nicht immer nachvollziehbar sind

und keine einheitlichen Defi nitionen angewandt

werden.

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Aufgrund der Unternehmensstruktur von Veo-

lia Wasser sind folgende Faktoren besonders zu

berücksichtigen:

• in den östlichen Bundesländern, wo zu

Beginn der Partnerschaft in einigen Berei-

chen Verluste im Trinkwassernetz von über

40 % anzutreff en waren, wird mit gezielten

Maßnahmen der Investitionsstau aufgear-

beitet

• die unterschiedliche Netzdichte in städ-

tischen und ländlichen Regionen

• bei Kooperations- und Betriebsführungs-

modellen sind die Kommunen Eigentümer

der Anlagen und treff en Entscheidungen

über Erneuerungsraten3).

In den Versorgungsgebieten der Veolia Wasser

zeigt sich, welche Wirkung die kontinuierlichen

Investitionen in die Netzinfrastruktur erzielen.

im Versorgungsgebiet des Wasserverbands Döbeln-Oschatz

23Nachhaltigkeitsbericht 2006

Im Verbandsgebiet des Wasserver-

bandes Döbeln-Oschatz, wo die OEWA seit

1994 tätig ist, konnten die Wasserverluste

von über 40 % rasch auf deutlich unter 20 %

gesenkt werden, was für diese ländliche ge-

prägte Region ein wesentlicher Erfolg ist.

Darüber hinaus gewinnt die Erarbeitung einer

bedarfsorientierten Erneuerungsstrategie für

die Rohrnetze an Bedeutung, um Substanzer-

halt und nachhaltiges Rohrnetzmanagement

zu ermöglichen.

2) Quelle: Branchenbild der deutschen Wasserwirt-

schaft 2005, S. 24

3) Erneuerungsrate: Erneuerte Kilometer im

Verhältnis zur Gesamtlänge Trinkwassernetz

Page 24: Nachhaltigkeitsbericht 2006 - UPJ...4 1. Profi l von Veolia Wasser 1.1 Geschäftsfeld 1.2 Struktur 1.3 Standorte 4 1. Managementprozess 2. Berichtsparameter 2.1 Berichtszeitraum und

Zur Unterstützung der Mitarbeiter bei

der Bewältigung dieser Aufgabe wurde bei

Veolia Wasser das Programm PROSA-R ent-

wickelt, dass schon anhand weniger Daten

zum Rohrnetz und den Schäden eine ein-

fache und schnelle Entscheidungshilfe zur

Rohrnetz erneuerung bietet. Insbesondere

werden Informationen zum Ist-Zustand des

Rohrnetzes sowie zur Entwicklung des Netzzu-

standes und der Schadensrate dargestellt. Die

Auswirkungen verschiedener Erneuerungs-

strategien auf Rohrnetzbeschaff enheit und

Finanzen werden dargestellt, so dass ein mit-

tel- und langfristiger Erneuerungs- und Inves-

titionsbedarf festgelegt werden kann. Die

dringlichsten Erneuerungsmaßnahmen für

die ausgewählte Erneuerungs- und Investi-

tionsstrategie werden aufgezeigt.

ZIEL: Veolia Wasser setzt sich dafür ein,

die durchschnittlichen Wasserverluste in

den Versorgungsgebieten weiter zu

verringern.

Abwasser

Ein weiterer Schwerpunkt der Veolia Wasser liegt

in der umweltgerechten Behandlung der Abwäs-

ser, damit das in Gewässer und ins Grundwasser

zurückgeleitete behandelte Abwasser das ökolo-

gische Gleichgewicht nicht beeinträchtigt.

Der Reinigungsgrad der von Veolia Wasser be-

triebenen fünf Groß-Kläranlagen4) befi ndet sich

auf einem sehr hohen Niveau und liegt im Be-

reich des Nährstoff abbaus von Stickstoff (Nges)

und Phosphor (Pges) sichtbar über dem bundes-

deutschen Durchschnitt.

Um die Qualität der gereinigten Abwäs-

ser und auch der Klärschlämme insbeson-

dere in Hinblick auf Schwermetalle zu ver-

bessern, werden am Standort Braunschweig

regelmäßig Indirekteinleiterkontrollen durch-

geführt. Durch die Beprobung und Analyse

der Einleitungen aus Industrie und Gewerbe

soll verhindert werden, dass stark belastete

oder schwer abbaubare industrielle Abwässer

in die öff entliche Kanalisation und somit die

Braunschweiger Großkläranlage gelangen. Die

sehr intensive Indirekteinleiterkontrolle wird

in Braunschweig bereits seit den 80er Jahren

betrieben. Dort werden derzeit nahezu 350

Unternehmen mit über 450 Messstationen

regelmäßig kontrolliert. Unternehmensspe-

Quelle: DWA, Leistungsvergleich kommunaler Kläranlagen 2005

4) Veolia Wasser betreibt fünf Groß-Kläranlagen mit

einer Kapazität von mehr als drei Tonnen BSB5/Tag

24

Page 25: Nachhaltigkeitsbericht 2006 - UPJ...4 1. Profi l von Veolia Wasser 1.1 Geschäftsfeld 1.2 Struktur 1.3 Standorte 4 1. Managementprozess 2. Berichtsparameter 2.1 Berichtszeitraum und

zifi sche Schmutzfrachten sollen möglichst

im Produktionsprozess bzw. vor Einleitung

in die öff entliche Kanalisation aus dem Ab-

wasser entfernt werden. Bei regelmäßigen

deutlichen Überschreitungen sind kurzfris-

tig Korrekturmaßnahmen durch das einlei-

tende Unternehmen vorzunehmen. Werden

die vorgegebenen Grenzwerte häufi ger über-

schritten, so steht in letzter Instanz eine Be-

schränkung des Zugangs zum Abwassernetz

durch Schließung der Anschlusskanäle. Die

Indirekteinleiterkontrolle nach dem Braun-

schweiger Modell führt nachweislich zu

einer konsequenten Reduzierung der Schad-

stoff mengen im Abwasser und in den Rest-

stoff en. Dies verringert die Umweltrisiken

und ermöglicht die Verregnung und Verrie-

selung des gereinigten Abwassers sowie eine

vollständige landwirtschaftliche Verwertung

der anfallenden Klärschlämme.

ZIEL: Die Indirekteinleiterkontrolle soll auch

an weiteren Standorten der Veolia Wasser

unter Berücksichtigung der vertraglichen

Regelungen und der Satzungen der kom-

munalen Partner verstärkt werden.

Natürliche Abwasserreinigung wird in

Braunschweig groß geschrieben. Der Abwas-

serverband Braunschweig besitzt das letzte

große Rieselfeld in Deutschland. In einer ein-

maligen Wasser- und Wiesenlandschaft wird

das in der Kläranlage gereinigte Abwasser

zuerst in mehreren Schönungsteichen me-

chanisch und biologisch nachgereinigt. Ein

Teil wird anschließend auf landwirtschaft-

lichen Nutzfl ächen verregnet, der andere Teil

fl ießt in als Mäander gestaltete Versickerungs-

becken, in denen Bodenbakterien letzte Ver-

schmutzungen abbauen. Anschließend wird

das noch verbleibende natürlich gereinigte

Abwasser in die Oker geleitet.

Da Veolia Wasser auch in ländlichen, weniger

dicht besiedelten Gebieten tätig ist, ist auch

die dezentrale Abwasserentsorgung ein wich-

tiges Handlungsfeld. Neben dem Betrieb klei-

ner Kläranlagen werden in Zukunft insbeson-

dere die Dienstleistungen für Grundstücksbe-

sitzer, die Kleinkläranlagen zur Reinigung ihres

Abwassers nutzen, an Bedeutung gewinnen.

Kleinkläranlagen haben heute in ländlichen Ge-

bieten einen Anteil von 60 bis 70 % der einge-

leiteten Schmutzfrachten in die Gewässer und

sind somit Hauptverschmutzer. Daher spielt die

vollbiologische Ausrüstung dieser Anlagen eine

bedeutende Rolle. Veolia Wasser wird zukünftig

verstärkt Dienstleistungen im Bereich der War-

tung von Kleinkläranlagen erbringen. Auf diesem

Gebiet verfügt Veolia Wasser über Kompetenzen

und wird diese weiter ausbauen. Für die Wartung

von Kleinkläranlagen werden ausgebildete Klär-

wärter mit langjähriger Erfahrung im Betrieb und

Braunschweiger Rieselfelder

25Nachhaltigkeitsbericht 2006

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in der Instandhaltung von kommunalen und in-

dustriellen Kläranlagen eingesetzt.

Ein weiterer wichtiger Umweltschutzaspekt ist

der Umgang mit Restprodukten aus der Abwas-

serreinigung.

Abfallmanagement

Veolia Wasser ist bemüht, Abfallmengen zu ver-

ringern und die Verwertungsquoten zu erhöhen.

Das Abfallmanagement befasst sich insbesondere

mit Klärschlamm, Rechengut, Sandfanggut sowie

Kanalräumgut. Durch verbesserte Betriebspro-

zesse können im Rahmen der Faulung die Klär-

schlammmengen um bis zu 30 % reduziert wer-

den. Der gesamte Klärschlamm der Veolia Wasser

Gruppe wird Verwertungsprozessen zugeführt.

Dabei stellt die Verregnung des Klärschlammes

bei der Stadtentwässerung Braunschweig einen

besonderen Entsorgungsweg dar.

Auch der Einsatz von Sandwaschanlagen wirkt

sich positiv auf Abfallmengen und Entsorgungs-

wege aus. Zum einen wird die Menge an Rest-

stoff en reduziert, da organische Bestandteile in

den Klärprozess zurückgeführt werden, zum an-

deren ist die Qualität des Sandes so gut, dass er

als Baumaterial wiederverwertet werden kann.

Ein Großteil des Rechen-, Sandfang- und Kanal-

räumguts wird zudem über die Kompostierung

der Verwertung zugeführt bzw. im Rahmen von

Rekultivierungsmaßnahmen u. ä. verwertet, so

dass weniger als ein Drittel der anfallenden Rest-

stoff e beseitigt werden müssen.

ZIEL: Veolia Wasser wirkt darauf hin, den

Verwertungsanteil von Reststoff en weiter

zu erhöhen.

26

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5.3 Partnerschaft mit Energie

Kontinuierlich beobachtet und verbessert

Veolia Wasser im Zuge des Umweltmanagement-

systems ihre Anlagen. Bei den Anlagen zur Was-

seraufb ereitung wurden direkte und indirekte

Treibhausgas-Emissionen nicht detailliert ana-

lysiert. Bisher wurde hier der Energieverbrauch

als Kennzahl im Umweltmanagementsystem

berücksichtigt.

ZIEL: Veolia Wasser strebt an, direkte und

indirekte Emissionen der Anlagen inner-

halb der Unternehmensgruppe einheitlich

und vergleichbar zu dokumentieren.

Dagegen verursachen die Kraftwerke zur Liefe-

rung von Strom und Wärme bei den Stadtwer-

ken innerhalb der Veolia Gruppe die meisten di-

rekten Emissionen. Aus diesem Grund stehen

diese im Fokus unserer Anstrengungen zur Ver-

ringerung der Emissionen.

Grundsätzlich gliedert sich der Geschäftsbe-

reich der Stadtwerke in die drei Bereiche Er-

zeugung, Verteilung und Vertrieb sowie die

ver schiedenen Energieträger Strom, (Fern-)

Wärme und Erdgas.

Erzeugung

An den Standorten Braunschweig und Görlitz be-

treibt die Veolia Wasser eigene Erzeugungsanla-

gen für Strom und Wärme. Die Anlagen in Gör-

litz nutzen nahezu ausschließlich die effi ziente

Kraft-Wärme-Kopplung (KWK).

In Braunschweig liegt dieser Anteil bedingt durch

die Beteiligung am konventionell betriebenen

Gemeinschaftskraftwerk Mehrum5) sowie den

Be trieb mehrerer reiner Heizwerke deutlich nied-

riger.

Bei der Energieerzeugung ist der Wirkungsgrad

der eigenen Strom- und Wärmeanlagen ein

wichtiger Indikator für den effi zienten Umgang

mit Ressourcen.

5) Gemeinschafts-Steinkohlekraftwerk mit einer

elektrischen Nettoleistung von 690 MW, das von

drei Gesellschaftern betrieben wird: E.ON-Kraft-

werke GmbH (50,0 % Anteil), Stadtwerke Hanno-

ver AG (33,3 % Anteil) und BS|ENERGY (16,7 % Anteil).

Nach umfassender Modernisierung im Jahr 2003

werden bei vergleichbarer Leistung 80.000 t Koh-

le pro Jahr weniger verbraucht und damit jährlich

mehr als 180.000 t CO2 eingespart.

27Nachhaltigkeitsbericht 2006

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Einen Überblick der prozentualen Wirkungsgrade

von Eigenanlagen für Strom und Wärmeerzeu-

gung im Jahr 2006 gibt die folgende Tabelle:

6)

6) In den BHKWs in Görlitz laufen die Kessel deut-

lich weniger als die Module, daher ist eine einfache

Addition und Division der beiden Werte nicht ganz

zutreff end, muss aber aus Gründen der Vergleich-

barkeit erfolgen.

28

Wichtigste Umweltauswirkung des Erzeugungs-

bereichs ist die Emission des Treibhausgases

Kohlendioxid (CO2). Die CO

2-Emissionen je Pro-

dukteinheit für Strom- und Wärmeerzeugung bei

BS|ENERGY und den Stadtwerken Görlitz (SWG)

im Jahr 2006 zeigt folgende Tabelle:

Die Gegenüberstellung unterstreicht die hohe Ef-

fi zienz von KWK-Anlagen im Vergleich zum kon-

ventionellen Kohlekraftwerk Mehrum.

Im Jahr 2006 waren die spezifi schen Emissionen

am Standort Braunschweig ansteigend. Hierfür

war im Wesentlichen die wirtschaftlich attrak-

tive stromgeführte Fahrweise der Anlagen HKW

Mitte und Nord ausschlaggebend, die insbeson-

dere in den Sommermonaten einen niedrigeren

Wirkungsgrad und steigende spezifi sche CO2-

Emissionen zur Folge hatte.

Außer vom Wirkungsgrad sind die Emissions-

werte vom Brennstoff abhängig: Im HKW Mitte

und dem Gemeinschaftskraftwerk Mehrum wird

im Wesentlichen Steinkohle eingesetzt, während

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alle anderen genannten Anlagen überwiegend

mit Erdgas oder Heizöl betrieben werden.

Zur Verbesserung der spezifi schen CO2-

Emissionen trug die Inbetriebnahme des

BHKWs Ölper bei Braunschweig im Jahr

2005 bei. Durch diese Maßnahme konn-

ten 2006 fast 4.000 Tonnen CO2 eingespart

werden.7)

Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien

betrug 2006 in Görlitz 2.318 MWh (aus der Was-

serkraftanlage Altstadtwehr und BHKWs auf

Kläranlagen), das entspricht 4,1 % des von den

Stadtwerken Görlitz erzeugten Stroms.

In Braunschweig betreibt BS|ENERGY zwei Pho-

tovoltaik-Anlagen und zwei Wasserkraftanlagen.

Die eingespeiste Strommenge aus den Wasser-

kraftanlagen Friedrichshöhe und Bürgerpark lag

2006 bei 1.495 MWh. Die Photovoltaik-Anlagen

im HKW Mitte und auf der Schule in der Grün-

waldstraße erzeugten 2006 insgesamt rund 24

MWh Strom.

Darüber hinaus ist BS|ENERGY an den Gesell-

schaften Artemis8) und So Wi Was9) beteiligt, die

Strom aus regenerativen Quellen erzeugen. Arte-

mis betreibt das BHKW Husarenkaserne, in des-

sen zwei Anlagen 2006 insgesamt 2.004 MWh

Strom erzeugt wurden.

ZIEL: 2007 wird der verstärkte Einsatz von

erneuerbaren Energien in den eigenen An-

lagen zur Strom- und Wärmeproduktion

angestrebt.

Verteilung

Im Bereich Verteilung stellen die Netzverlus-

te und die damit verbundenen Ressourcen-

verbräuche bzw. Schadstoffemissionen die

größten Umweltauswirkungen dar.

Im bundesdeutschen Durchschnitt betragen die

Netzverluste 4,3 % des Stromverbrauchs und sind

damit nur etwa halb so hoch wie im europäischen

Mittel.10) Eine Übersicht der prozentualen Netz-

verluste in den Sparten Strom, Gas und Wasser

bei den Stadtwerken der Veolia Wasser gibt die

folgende Tabelle:

7) Die Berechnung erfolgt durch Gegenüberstellung

der CO2-Emissionen des Kraftwerks von 2004 und

2006, also vor und nach Inbetriebnahme des

BHKWs und unter Annahme des Zukaufs der ent-

sprechenden Strommenge mit deutschen Durch-

schnittswerten.

8) Artemis (Erste Braunschweiger Bio Energie

GmBH & Co. KG) ist ein gemeinsames Unterneh-

men, an dem BS|ENERGY und die NEK Ingenieur

Gruppe jeweils zur Hälfte beteiligt sind und be-

treibt seit Mai 2006 im Gewerbegebiet der ehema-

ligen Husarenkaserne eine Anlage, die aus

biogenen Brennstoff en und mit Einsatz von KWK

umweltfreundlich und CO2-neutral Strom und Wär-

me erzeugt.

9) So Wi Was (Sonne Wind und Wasser GmbH &

Co. KG), an der BS|ENERGY zu 13,7 % beteiligt ist,

be treibt verschiedenste Anlagen zur Stromerzeu-

gung aus erneuerbaren Energien und ist im Bereich

Windenergie auch gutachterlich tätig.

10) Quelle: VDEW, 2006

29Nachhaltigkeitsbericht 2006

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Verkauf

Im Vertrieb sind die Umweltauswirkungen zu

betrachten, die mit dem jeweiligen Produkt ver-

bunden sind. In den Bereichen Strom-, Gas- und

Wärmeproduktion sind dies beispielsweise die

CO2-Emissionen.

Beim verkauften Strom lag der spezifi sche CO2-

Ausstoß 2005 bei BS|ENERGY beispielsweise

bei 561 g/kWh. Der deutsche Durchschnitt be-

trug im Jahr 2005 515 g/kWh11). Grund für die

vergleichsweise hohen Werte ist der hohe An-

teil fossiler Energieträger. Andererseits liegt der

Anteil von Atomstrom bei BS|ENERGY mit 10 %

deutlich unter dem bundesdeutschen Durch-

schnitt von 29 %.

In der Sparte Strom bot 2006 BS|ENERGY

in Kooperation mit der Naturstrom AG ein

reines Naturstromprodukt an („BS|Joschka“),

das zu 100 % aus erneuerbaren Energiequellen

erzeugt und nach den strengen Kriterien des

Labels „Grüner Strom e. V.“ zertifi ziert wird.

Daneben konnten Kunden mit dem Produkt

„BS|Arnold“ die Zusammensetzung des be-

zogenen Stromes selbst bestimmen und den

Anteil des Naturstroms mit 25, 50 und 75 %

festlegen.

Ähnliche Angebote für Stromkunden bieten auch

die Stadtwerke Görlitz an.

ZIEL: 2007 soll das Produktportfolio im

Ökostrom-Segment erweitert werden.

Im Bereich Fernwärme verfügt BS|ENERGY über

ein vergleichsweise gut ausgebautes Netz mit

einem Wärmeanschlussgrad von rund 40 %.

Die Technische Universität Dresden hat für das

Braunschweiger Fernwärmenetz im Jahr 2006

einen Primärenergiefaktor von 0,713 ermit-

telt. Mit einem Faktor unter 1 liegt dieser Wert

deutlich unter dem anderer Energieversorger;

Grund ist der hohe Anteil von Wärme aus Kraft-

Wärme-Kopplungsanlagen.

Um den Einsatz von Erdgas weiter zu

erhöhen, setzt BS|ENERGY dieses mit wach-

sendem Erfolg als Kraftstoff ein, u.a. im ei-

genen Fuhrpark. Zudem betreibt BS|ENERGY

mittlerweile drei Erdgastankstellen. Diese

sind strategisch über das Stadtgebiet ver-

teilt und leisten einen wichtigen Beitrag zur

Verbesserung der Infrastruktur für Erdgas

als Kraftstoff .

Neue Energien

Um Energie klimaverträglich und umweltscho-

nend zu produzieren und einzusetzen, entwickelt

Veolia Wasser Lösungen in allen Bereichen der

energetischen Umwandlungskette:

1. Nachhaltige Energieerzeugung unter Ausnutzung erneuerbarer Ressourcen.

Bei der Abwasserreinigung wird an Standor-

ten der Veolia Wasser Gruppe unter Einsatz der

anaeroben Vergärung Klärgas produziert und

über Blockheizkraftwerke (BHKW) in Strom und

Wärme umgewandelt.

Insgesamt konnten in den 13 in Kläran-

lagen installierten BHKWs im Jahr 2006 rund

13.000 MWh Strom produziert werden. Die-

se deckten 60 % des elektrischen Eigenbe-

darfs dieser Anlagen.

11) Gemäß Fristsetzung liegen die Stromkennzahlen

für 2006 erst zum 15.12.2007 vor, daher stehen hier

die Angaben von 2005.

30

Page 31: Nachhaltigkeitsbericht 2006 - UPJ...4 1. Profi l von Veolia Wasser 1.1 Geschäftsfeld 1.2 Struktur 1.3 Standorte 4 1. Managementprozess 2. Berichtsparameter 2.1 Berichtszeitraum und

Um die Auslastung der Faulbehälter und da-

mit die Biogasausbeute zu erhöhen, untersucht

Veolia Wasser systematisch die Möglichkeit der

Annahme von Co-Fermenten in Kläranlagen. So

sind Fettabscheiderinhalte aus Gastronomie, Le-

bensmittelindustrie und Großküchen sehr ener-

giereich und eignen sich zur direkten Vergärung

in Kombination mit dem herkömmlichen Klär-

schlamm („Co-Vergärung“).

Aufbauend auf den positiven Erfah-

rungen der Stadtwerke Görlitz, die be-

reits eine Fettannahmestelle eröff net ha-

ben, wurden großtechnische Versuche in

der Kläranlage Schönebeck durchgeführt.

Von Anfang Februar bis Ende März wur-

den per Tank- und Saugwagen Fettabschei-

derinhalte in die Kläranlage geliefert, insge-

samt 62 m3 in kleinen Mengen (von 1,5 bis

6,5 m3). Eine zusätzliche Gasausbeute von rund

800 m3 wurde im Faulturm erzielt, was nach

Verbrennung im BHKW einer zusätzlichen

Strommenge von ca. 1,3 MWh entspricht.

Gegenwärtig wird die Wirtschaftlichkeit ei-

ner fest installierten Fettannahmestation

geprüft.

2. Effi ziente Nutzung der vorhandenen Ressourcen durch Einsatz moderner Technologien.

Die Verringerung der Verluste bei der Umwand-

lung von Primär- zu Endenergie ist ein Ansatz,

um Ressourcen für kommende Generationen

zu bewahren. Neben dem konsequenten Ein-

satz der Kraft-Wärme-Kopplung in der Veolia

Wasser Gruppe kommen weitere Lösungen zur

Anwendung.

Im Heizkraftwerk Mitte der BS|ENERGY

wurde mit dem Einbau einer Niederdruck-

turbine der Dampf effi zienter zur Stromer-

zeugung genutzt und damit der elektrische

Wirkungsgrad des Kohleblockes im Sommer-

betrieb um rund 4 % gesteigert.

3. Verringerung des Ressourceneinsatzes durch optimierte Betriebsführung der Anlagen.

Die systematische Optimierung des Betriebs

der Anlagen ist eines der Grundprinzipien der

Gruppe.

Im Wasserwerk Podelwitz sollten ver-

altete Anlagen technisch erneuert und ein

neuer Stützpunkt errichtet werden. Zunächst

war eine elektrische Heizung geplant. Auszu-

bildende der OEWA unterbreiteten den Vor-

schlag, eine Wärmepumpe einzusetzen, die

die Eigenwärme des geförderten Trinkwas-

sers nutzt. Dank der Umsetzung dieser Idee,

mit Unterstützung der Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter der Niederlassung Grimma der

OEWA, werden Heizkosten gespart und der

Ausstoß verringert.

ZIEL: Veolia Wasser strebt an, die wirt-

schaftlichen und umweltrelevanten Aus-

wirkungen von Projekten zur Effi zienzstei-

gerung und zum Einsatz erneuerbarer Res-

sourcen einheitlich zu dokumentieren.

Wärmepumpe

31Nachhaltigkeitsbericht 2006

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5.4 Forschen für die Umwelt

Veolia-Forschungsnetzwerk

Veolia Wasser ist in das weltumspannende For-

schungsnetzwerk der Unternehmensgruppe

Veolia Environnement eingebunden. Das Unter-

nehmen ist Initiator und Mehrheitsgesellschafter

des Kompetenzzentrums Wasser Berlin (KWB),

einem internationalen Zentrum für Wasserfor-

schung und Wissenschaftstransfer in Berlin, an

dem internationale Wissenschaftler und Exper-

ten in den Bereichen Wasserökonomie, -ökolo-

gie und -technologie in Koopera tion mit Univer-

sitäten, Forschungseinrichtungen sowie kleinen

und mittleren Unternehmen arbeiten. Das KWB

unterstreicht seine aktive Rolle für nachhaltige

Wasserwirtschaft durch die Gastgeberschaft

für national und international beachtete Fach-

veranstaltungen, so 2006 unter anderem zu

den Themen: „Natürliche und künstliche Syste-

me zur Grundwasseranreicherung und Infi ltra-

tion“, „Getrennte Erfassung von iodorganischen

Kontrastmitteln und deren Transformation“,

„Behandeltes Abwasser als Ressource“ sowie

„Ozon und UV – Nachhaltige Lösungen für In-

dustrie und Umwelt“.

Forschungsthemen

Schwerpunktthemen der Forschung des KWB

2006 waren

• Grundwassermanagement

• Abwasserableitung und -behandlung:

SCST – Sanitärkonzepte zur separaten

Behandlung von Urin, Fäkalien und

Grauwasser

• Abwassermanagement:

ISM – Integriertes Abwassermanagement

• Cyanobakterien und Cyanotoxine

2006 führte das KWB Forschungsaktivitäten im

Wert von rund 2,5 Mio. Euro durch.

Die Belastung von Gewässern durch er-

höhten Nährstoff eintrag aus Landwirtschaft

und Kläranlagen ist ein weltweites Problem.

Das KWB untersucht in den Projekten CYLIN,

NEOTOX und OLIGIO, welche Gefährdungs-

potenziale diese Probleme, z.B. Algentoxine,

für Badegewässer und Trinkwasserreser-

voirs darstellen und wie sie reduziert wer-

den können.

Seit Januar 2006 fi nanziert Veolia Wasser zu-

sätzlich die Stiftungsprofessur Siedlungswas-

serwirtschaft an der Technischen Universität

Berlin mit einer Jahresförderung in Höhe von

150.000 Euro.

5.5 Umwelt und Gesellschaft

Veranstaltungen und Umweltbildung

Die Sensibilisierung der Bevölkerung an unseren

Unternehmensstandorten betrachtet Veolia

Wasser als wichtigen Beitrag, um den Schutz

der Umwelt für künftige Generationen zu för-

dern. Aus diesem Grund berichten wir regelmä-

ßig über unsere Umweltleistungen, pfl egen bei

öff entlichen Veranstaltungen den Dialog mit un-

seren Kunden und beziehen durch besondere An-

gebote gerade die Jüngsten aktiv ein.

Der Wasserbox- Experte ist ein Projekt

von Veolia Wasser, das 2003 zum UN-Jahr des

Wassers ins Leben gerufen wurde. Die Was-

serbox, ein transportabler Informationskoff er

mit Materialien für lehrreiche und unterhalt-

same Vorführungen, wurde von Veolia Was-

ser speziell für die Begleitung des Schulun-

32

Page 33: Nachhaltigkeitsbericht 2006 - UPJ...4 1. Profi l von Veolia Wasser 1.1 Geschäftsfeld 1.2 Struktur 1.3 Standorte 4 1. Managementprozess 2. Berichtsparameter 2.1 Berichtszeitraum und

terrichts entwickelt. Schülerinnen und Schü-

ler lernen bei Experimenten mit Messzylin-

dern, Pipetten, Testschalen oder Teststrei-

fen den Wasserkreislauf kennen und erleben

u. a. wie verschmutztes Wasser wieder sau-

ber wird. 2006 besuchte der Wasserbox-Ex-

perte rund 70 Schulklassen bundesweit und

war darüber hinaus auf zahlreichen Veran-

staltungen zu erleben.

Seit 2002 fi ndet jährlich ein internatio-

naler Kinder-Malwettbewerb der Veolia Grup-

pe statt, der sich großer Beteiligung erfreut.

Im Jahr 2006 stand er unter dem Motto „Eine

Botschaft um die Welt – Mein Projekt für eine

saubere Umwelt“ und fand unter der Schirm-

herrschaft von UNEP und UNESCO statt. Der

Wettbewerb steht im Einklang der UN-De-

kade „Bildung für eine nachhaltige Entwick-

lung“. 2006 beteiligten sich rund 1.500 Schü-

ler aus Deutschland, weltweit nahmen Kinder

aus 25 Ländern teil. Die Schüler der 4. Klasse

aus Gera/Brahmenau überzeugten die Jury

mit ihrem Bild und den ausführlichen Recher-

chen und sicherten sich den 1. Platz.

2006 wurde im Kohrener Land vom ört-

lichen Fremdenverkehrsverband ein Erlebnis-

pfad Wasser eingerichtet, der das Thema Was-

ser in der Region von alten Wassermühlen bis

zur modernen Kläranlage erlebbar macht. Die

OEWA-Niederlassung Grimma unterstütz-

te dieses Projekt mit 2.500 Euro und bietet

Führungen im Wasserwerk Rathendorf und

auf der Kläranlage Geithain an.

Kooperation mit Umweltorganisationen

Veolia Wasser sucht den Erfahrungsaustausch

mit Umweltverbänden. Nach unserer Überzeu-

gung ist dies der geeignete Weg, um Akteure

der Wirtschaft und der Gesellschaft zusammen

zu bringen und gemeinsame Themen miteinan-

der zu gestalten.

2006 wurde in Zusammenarbeit mit der

Deutschen Umwelthilfe ein Kamingespräch

über die zukünftige Strategie bei der Klär-

schlammentsorgung durchgeführt, an der

Experten aus Ministerien, Behörden, Hoch-

schulen und der Praxis teilnahmen.

Die OEWA und die MIDEWA beteiligen sich an

der Umweltallianz des Landes Sachsen-Anhalt.

Darüber hinaus nimmt die OEWA an der Um-

weltallianz Sachsen teil.

ZIEL: Veolia Wasser beabsichtigt, die

Kooperation mit Umweltverbänden zu

verstärken.

33Nachhaltigkeitsbericht 2006

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6. SOZIALES

„Für Veolia Wasser stellt die

soziale Dimension ihres Han-

delns einen wichtigen Teil des

Engagements für nachhaltige

Entwicklung dar. Arbeitsplät-

ze zukunftsfähig zu gestalten,

eine ambitionierte Weiterbil-

dungspolitik zu betreiben, Be-

schäftigten berufl iche Perspek-

tiven unter Berücksichtigung

gleicher Chancen zu eröff nen,

Arbeitssicherheit und Gesund-

heitsschutz kontinuierlich zu

gewährleisten und schließlich

ein positives und konstrukti-

ves Arbeitsklima zu schaff en

– für diese Ziele setzen wir uns bei Veolia Was-

ser tagtäglich ein.

Das soziale Engagement von Veolia Wasser ist

nicht auf den Umgang mit den Beschäftigten be-

grenzt. Indem sie lokale Sport- und Kulturveran-

staltungen fördert und mit der Unternehmensstif-

tung besonders Benachteiligten die Hand reicht,

erweist sich die Veolia Wasser Gruppe als Wirt-

schaftsakteur, der seine soziale Verantwortung

wahrnimmt und mithilft, solidarische Bande in

unserer modernen Gesellschaft zu bewahren.“

6.1 Zukunftsorientierte Arbeitsplätze

Mitarbeiterdaten

Die Veolia Wasser Gruppe bietet 2.668 Mitarbei-

terinnen und Mitarbeitern zukunftsorientierte

Arbeitsplätze (Stand 31.12.2006). In der Unterneh-

mensgruppe werden 238 junge Menschen aus-

gebildet. Im Jahr 2006 betrug die Ausbildungs-

quote 8,92 %. Die vom Pakt für Ausbildung in

Deutschland empfohlene Ausbildungsquote von

Unternehmen in Höhe von 7 % wird von Veolia

mit der Selbstverpfl ichtung zu einer Quote von

mindestens 8 % übererfüllt. Im Laufe des Jahres

2006 wurden 193 Beschäftigte neu eingestellt,

139 Mitarbeiter haben die Unternehmensgrup-

pe verlassen, darunter 36 Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter wegen Pensionierung.

12 % aller Arbeitsverträge sind befristet. Diese

Zahl ist insbesondere durch die Neueinstellun-

gen begründet, die zunächst auf der Grundlage

von befristeten Verträgen erfolgt. So werden

Einstellungen erleichtert und ein Kennenlernen

ermöglicht. Die Nachfolgeverträge sind grund-

sätzlich unbefristet. Veolia Wasser strebt an,

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in feste Be-

schäftigungsverhältnisse zu übernehmen.

34

Francois Lüdemann,

Personalleiter Veolia Wasser

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Veolia Wasser garantiert allen Mitarbeiterinnen

und Mitarbeitern aus Unternehmen, die durch

neue Verträge in die Gruppe aufgenommen

werden, Weiterbeschäftigung und Arbeits-

platzsicherheit. Die Kündigungsschutzgaran-

tien der Veolia Wasser gegenüber ihren Beschäf-

tigten gehen dabei je nach Vertragsgestaltung

weit über die Forderungen des § 613a BGB zum

Betriebsübergang hinaus.

Nachhaltigkeitsbericht 2006 35

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Arbeits- und Gesundheitsschutz

Veolia Wasser schenkt den Arbeitsbedingungen

seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern be-

sondere Aufmerksamkeit. Rücksicht und Gleich-

behandlung stehen genauso wie Schutz der Ge-

sundheit und Gewährleistung der Sicherheit im

Mittelpunkt aller Analysen und Maßnahmen.

Wichtige Indikatoren für die Qualität des Ar-

beits- und Gesundheitsschutzes im Unterneh-

men sind die kontinuierlich erhobenen Daten

über Unfälle und Fehltage. Mit einer Unfallquo-

te von 19,3 je 1.000 Beschäftigte im Jahr 2006

(Anzahl der Arbeitsunfälle mit mehr als drei Aus-

falltagen) liegt Veolia Wasser im Durchschnitt

der von der Berufsgenossenschaft der Gas-, Fern-

wärme- und Wasserwirtschaft erhobenen Zah-

len für die Branche. (2005: 19,3)

2006 nahmen 350 Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter an der betrieblich initiierten und

organisierten Grippeschutzimpfung teil.

Arbeitnehmervertretung

Veolia Wasser pfl egt den konstruktiven Dialog

mit den Arbeitnehmervertretungen und Be-

triebsräten der Gesellschaften der Gruppe. In

regelmäßigen Beratungen werden sie über ak-

tuelle Entwicklungen informiert und in Überle-

gungen einbezogen.

„In der Arbeitsgemeinschaft der Be-

triebsräte der Veolia Wasser (ARGE) werden

die Interessen aller Arbeitnehmer der Grup-

pe, vor allem in den Bereichen Personalent-

wicklung, Informations- und Kommunikati-

onstechnologien und berufliche Bildung,

vertreten. Wir haben dazu mit allen Ge-

schäftsführungen Vereinbarungen mit einem

Geltungsbereich über die gesamte Veolia

Wasser-Gruppe getroff en. In Folge des Zu-

gangs der Braunschweiger Unternehmen

wird zurzeit über die inhaltliche und organi-

satorische Erweiterung der Vereinbarung zum

Mitarbeiterwechsel mit dem Management

36

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verhandelt. Die ARGE sucht im Gespräch mit

den Geschäftsführungen, bei gleichzeitiger

Akzeptanz der unterschiedlichen tarifl ichen

und betrieblichen Voraussetzungen der Ein-

zelunternehmen, nach unternehmens-

übergreifenden Lösungen. Voraussetzung

dafür ist eine regelmäßige Information der

ARGE über die wirtschaftliche Entwicklung

der Veolia Wasser Gruppe.“

Peter Starre, Vorsitzender der ARGE

Herausforderungen: Demografi e, Chancengleichheit, Mobilität

Veolia Wasser stellt sich ganz bewusst den He-

rausforderungen der globalisierten Arbeitswelt.

Dazu gehören insbesondere Demografi e, Chan-

cengleichheit und Mobilität.

Gerade die demografi schen Veränderungen er-

fordern zukunftweisendes Handeln für die Per-

sonalplanung und für den Personaleinsatz. Ziel

ist es, dem absehbaren Fachkräftemangel durch

folgende Maßnahmen entgegenzuwirken:

• Das Potenzial der älteren Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter soll genutzt werden. Ar-

beitsbedingungen sollen altersgerecht be-

schaff en und lebenslanges Lernen möglich

sein.

• Die Chancengleichheit von Männern und

Frauen soll erweitert werden.

• Betriebsangehörigen wird die Möglichkeit

der Fortbildung gegeben, auch das

Berufsakademie-Studium wird ermöglicht.

• Mit Hochschulen und Universitäten wird

kooperiert, um Studenten Einblick in die

Veolia-Unternehmen zu gewähren.

• Für qualifi zierte behinderte Fachkräfte

werden geeignete Arbeitsbedingungen

geschaff en.

Nachhaltigkeitsbericht 2006 37

Seit 2005 kooperiert die MIDEWA mit

der Fachhochschule Merseburg. Ziel der

Zusammenarbeit ist es, siedlungswasser-

wirtschaftliche Themen gemeinsam zu bear-

beiten. Während MIDEWA insbesondere die

Forschung und Entwicklung unterstützt und

Einsätze von Diplomanden und Praktikanten

ermöglicht, verpfl ichtet sich die Hochschu-

le unter anderem zur Beratung bei der Pla-

nung siedlungswasserwirtschaftlicher Vor-

haben. Im Jahr 2006 waren 12 Studentinnen

und Studenten bei der MIDEWA beschäftigt,

die Praktika absolvierten oder Diplomarbei-

ten verfassten.

Dem Thema Chancengleichheit misst Veolia

Wasser große Bedeutung bei. 2006 gab es bei

Veolia Wasser 46 Frauen in Funktionen ab Team-

leiterebene, das entspricht einem Anteil von

6 % gemessen an der weiblichen Gesamtbeleg-

schaft. Der Anteil von Männern in Funktionen ab

Teamleiterebene gemessen an der männlichen

Gesamtbelegschaft liegt bei 10,5 %.

Veolia Wasser hat gute Erfahrungen mit der

Gestaltung familienfreundlicher Arbeitsbedin-

gungen und der frühzeitigen Wiedereingliede-

rung von Frauen nach der „Babypause“ und wird

dieses Thema künftig weiter entwickeln.

ZIEL: Veolia Wasser möchte die Rahmen-

bedingungen für Chancengleichheit im

Unternehmen weiterentwickeln.

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Die dezentrale Struktur der Unternehmensgrup-

pe bietet interessierten und wechselwilligen

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Möglich-

keit, eigene berufl iche Erfahrungen an verschie-

denen Standorten und in neuen Tätigkeitsberei-

chen zu erweitern bzw. ihr Know-how anderen

Unternehmen der Gruppe zur Verfügung zu stel-

len. Diese unternehmensübergreifende Mobilität

wird von Veolia Wasser gefördert. 2006 nahmen

27 Beschäftigte das Angebot zu einem Orts- oder

Aufgabenwechsel innerhalb der Unternehmens-

gruppe an. Zusätzlich nutzten zwei Mitarbeiter

die internationalen Strukturen, um für Veolia in

Frankreich bzw. England tätig zu werden.

Thomas Seidel, Mitarbeiter der Trink-

wasserversorgung der OEWA-Niederlassung

Grimma, weilte von September 2006 bis

März 2007 zu einem Austausch bei der Ge-

sellschaft Three Valleys in Großbritannien,

einer Tochtergesellschaft von Veolia Water

UK. Er ist dort im Bereich Leckortung in der

Rohrinstandhaltung tätig und erlebt die be-

rufl iche Praxis in einem anderen Land.

6.2 Förderung der Beschäftigten

Weiterbildung

Die kontinuierliche Weiterbildung gehört für

Veolia Wasser seit Jahren zu den grundlegenden

Prinzipien. Durch ein umfangreiches und un-

seren Bedürfnissen angepasstes Aus- und Wei-

terbildungsprogramm werden Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter regelmäßig und systematisch

gefördert und gefordert. Auf die se Weise ge-

währleistet Veolia Wasser die Qualität ihrer

Dienstleistungen langfristig und unterstützt

den Prozess des lebenslangen Lernens. Kunden-

nähe und technisches Können sind das A und O

in einem Dienstleistungsunternehmen wie der

Veolia-Gruppe. Deshalb nahmen 2006 insge-

samt 1.621 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an

Schulungen teil, das sind 91 % aller zu schulen-

den Beschäftigten. Veolia Wasser investierte

2006 durchschnittlich 603 Euro in jede Weiter-

bildung.

Veolia Wasser besitzt für ihre Beschäf-

tigten ein eigenes Bildungszentrum in Weiß-

wasser. Im Frühjahr 2004 wurde die neue

Bildungsstätte im Gebäude der Stadtwerke

eröff net. Seitdem absolvierten dort mehr als

1.200 Beschäftigte der Veolia Gruppe eine

Weiterbildung.

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Die Themenschwerpunkte der Kurse lagen 2006

in den Kernkompetenzen Trinkwasser und Ab-

wasser, in der Kundenorientierung, im Qualitäts-

management und in der SAP-Schulung. Im Vor-

dergrund standen Kurse zum Kundenservice. In

Rollenspielen und praktischen Übungen wurden

die sozialen Kompetenzen der Teilnehmer ver-

bessert. Dies trägt wesentlich zu einer Optimie-

rung des Kundenkontaktes bei. 70 % aller Wei-

terbildungsveranstaltungen werden als Inhouse-

Seminare mit eigenen Referenten organisiert.

Damit wird der Transfer des in der Unterneh-

mensgruppe vorhandenen Wissens erreicht und

aktuelle Tagesprobleme können in die Seminare

einfl ießen. Der Praxisbezug der Weiterbildungs-

veranstaltungen wird kontinuierlich überprüft.

Das Weiterbildungsprogramm für unsere Mit-

arbeiterinnen und Mitarbeiter basiert auf den

Bildungsplänen der Unternehmens gruppe und

ist damit ausgesprochen bedarfsorientiert.

Leistungsorientierung

Mit einer leistungsorientierten Beschäftigungs-

politik möchte Veolia Wasser die Motivation al-

ler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Unter-

nehmen stärken. 2006 verfügten rund 43 % der

Beschäftigten über erfolgs- bzw. leistungsab-

hängige Lohn- und Gehaltsbestandteile.

Ziel: Veolia Wasser hat sich für 2007 das

Ziel gesetzt, eine leistungsabhängige

Komponente in der Vergütung möglichst

für einen größeren Anteil der Beschäf-

tigten zu erreichen.

Es ist ein erklärtes Ziel der Unternehmensgruppe

Veolia Environnement, etwa 5 % des Unterneh-

mens in den Besitz der Beschäftigten zu über-

führen. Veolia Wasser beteiligte sich 2006 zum

dritten Mal am Sparplan Sequoia. 398 Mitar-

beiterinnen und Mitarbeiter, das sind 15,6 % der

Beschäftigten, nahmen in diesem Jahr das An-

gebot an, zu einem unter dem Marktwert lie-

genden Preis und ohne fi nanzielles Risiko An-

teile am Unternehmen Veolia Environnement

zu erwerben.

Teamgeist

Veolia Wasser bemüht sich darum, den Teamgeist

und die Identifi kation der Beschäftigten mit dem

Unternehmen trotz seiner dezentralen Struktur

durch verschiedene Aktivitäten zu fördern.

Teamgeist wird beim jährlichen Sport-

fest groß geschrieben, das jedes Jahr durch

ein anderes Unternehmen der Gruppe orga-

nisiert wird. Im September 2006 wurden auf

Nachhaltigkeitsbericht 2006 39

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dem Sportgelände der Technischen Univer-

sität Braunschweig spannende Wettkämpfe

mit mehr als 750 Teilnehmern aus der

Veolia Wasser in den Sportarten Fußball,

Volley ball, Basketball, Tennis und Staff el lauf

ausgetragen. Außerdem standen Frisbee-

Golf, Segelflugzeug-Rollen, Wasserzähler-

weitwurf und Boule auf dem Programm des

Tages, der mit Siegerehrung und Sportlerball

ausklang.

Interne Kommunikation und Mitarbeiter-zufriedenheit

Veolia Wasser versucht, möglichst viele Instru-

mente für einen regelmäßigen Informations-

und Meinungsaustausch zu nutzen. Insbeson-

dere gehören dazu die Mitarbeiterzeitung „Mit-

tendrin“ und das im Jahr 2006 eingeführte

Intranet namens VEOLINE.

Etwa im Zweijahresrythmus führt Veolia Was-

ser Mitarbeiterbefragungen durch, um zu erfah-

ren, was die Beschäftigten bewegt, wie zufrie-

den sie sind und wie sie über verschiedene

Dinge denken. Gleichzeitig nutzt Veolia Wasser

die Mitarbeiterbefragung dafür, kritische The-

men anzusprechen und die Beschäftigten für

diese zu sensibilisieren. An der Mit-

arbeiterbefragung im Jahr 2005

beteiligten sich 64 % der Beleg-

schaft. Die nächste Mitarbeiter-

befragung ist 2008 geplant.

Die interne Zeitung

„Mittendrin“ entstand im

Jahr 2000 als Antwort auf

eine Mitarbeiterbefragung, die

einen hohen Informationsbedarf der Beschäf-

tigten zutage gefördert hatte. Seitdem wird

die Unternehmenszeitung vier Mal im Jahr

heraus gegeben und umfasste bis Anfang

2006 acht Seiten. Mit dem Wachstum der

Gruppe insbesondere um BS|ENERGY 2005

und SE|BS 2006 wurden die Aufl age und die

Seitenzahl erhöht. „Mittendrin“ bietet eine

regelmäßige Gelegenheit, sich über aktuelle

Themen innerhalb der Veolia Gruppe, beson-

dere Projekte, Neuigkeiten im technischen,

kaufmännischen und Personalbereich oder

Umweltthemen zu informieren.

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Nachhaltigkeitsbericht 2006 41

6.3 Lebensalltag an unseren Standorten

Sponsoring

Durch ausgewählte Sponsoringprojekte trägt

Veolia Wasser dazu bei, den Lebensalltag an den

Unternehmensstandorten zu bereichern. Die

Sponsoring schwerpunkte sind insbesondere

Sport und Kultur. Bei der Auswahl von Sponso-

ringprojekten werden die lokalen und regionalen

Besonderheiten berücksichtigt und langfristige

Kooperationen bevorzugt. So unterstützt Veo-

lia Wasser unter anderem kontinuierlich in Braun-

schweig die Fußballer von Eintracht Braun-

schweig und die Löwen Classics, in Berlin das

Museum für Film und Fernsehen, in Leipzig das

Bachfest und die Volleyballer des VCL, in Weiß-

wasser die Eishockeymannschaft Füchse, in Gera

den Köstritzer Werfertag, in Grimma den Mul-

dentaltriathlon und in Görlitz das Straßenthe a-

terfest ViaThea.

Veolia Wasser war 2006 zum zweiten

Mal „Offi zieller Hauptsponsor“ des Mittel-

deutschen Marathon von Leipzig nach Hal-

le, der am 3. September 2006 stattfand.

Beschäftigte der Veolia Wasser Gruppe betei-

ligten sich auch in diesem Jahr aktiv an dem

größten Straßenlauf Mitteldeutschlands. So

meisterten 21 Staff elläufer gemeinsam die

Marathon-Strecke von 42,195 Kilometern.

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Veolia Stiftung

Die Veolia Stiftung unterstützt an den Standor-

ten der Unternehmensgruppe gemeinnützige Ini-

tiativen mit den Schwerpunkten Umwelt, Be-

schäftigung und Solidarität. Seit 2001 erhielten

180 Projekte eine Anschubfi nanzierung für In-

vestitionen, für die insgesamt mehr als 1,4 Mio.

Euro bereitgestellt wurden. Das besondere För-

derkonzept der Veolia Stiftung verbindet die ge-

sellschaftliche Verantwortung des Unternehmens

mit dem ehrenamtlichen Engagement seiner Be-

schäftigten. Jedes Förderprojekt der Stiftung wird

von einem Mitarbeiter oder einer Mitarbeiterin

in eine Patenschaft übernommen.

Eine Arbeitsloseninitiative in Weida

(Thüringen), die seit 1994 gebrauchte Klei-

dung und Haushalts gegenstände sammelt

und an Bedürftige abgibt, wuchs zu einer

etablierten Anlaufstelle für sozial schwache

Menschen. Die Stadt überließ der Initiative,

die 2006 den Verein Fundgrube e. V. grün-

dete, Räumlichkeiten und einen Garten, um

weitere Aktivitäten zu entwickeln. Das Gar-

tenprojekt soll sinnvolle Beschäftigung für

Benachteiligte schaff en und dem Verein Ein-

nahmen für die Verwirklichung seiner sozi-

alen Ziele ermöglichen. Die Veolia Stiftung

unterstützt die Gestaltung des Gartens und

die Erweiterung der Küche mit 9.000 Euro.

Die Patenschaft hat der Geschäftsführer der

Ostthüringer Wasser und Abwasser GmbH,

Frank Fritsch, übernommen. Er engagiert sich

als Mitglied des Vereins und konnte zum

Beispiel bei der Einrichtung eines regel-

mäßigen Mittagstisches für Bedürf-

tige mit Kontakten, bei der Organi-

sation und der Öff entlichkeitsar-

beit weiterhelfen.

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Stärkung der regionalen Wirtschaft

Als Wirtschaftsunternehmen sieht Veolia Wasser

sich in der Pfl icht, die Kooperation mit regionalen

Unternehmen zu fördern und die Entwicklung

bzw. Erhaltung funktionierender Wirtschafts-

strukturen zu unterstützen. So können vorhan-

dene regionale technologische Stärken durch

die Einbindung in das internationale Know-how-

Netzwerk von Veolia Wasser gefördert und ihre

Marktfähigkeit durch die internationale Markter-

fahrung und die Effi zienzorientierung von Veolia

Wasser verbessert werden. Die Einbindung der

lokalen Wirtschaft ist Teil des dezentralen Kon-

zepts von Veolia Wasser.

Nachhaltigkeitsbericht 2006 43

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Daten und Kennzahlen zum Nachhaltigkeitsbericht Veolia Wasser

1) inkl. OEWA, AWATECH, MIDEWA, OTWA, SWG, SWW, BS|ENERGY mit SE|BS und EN|BS, MHWA, aqua consult, AQUAssist,

Globalis, KWM, BFG N, Introtec und 50 % konsolidierter Umsatz BWB

2) ohne Kraftwerk Mehrum

3) inkl. OEWA, AWATECH, MIDEWA, OTWA, SWG, SWW, BS|ENERGY mit SE|BS und EN|BS, MHWA, aqua consult

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Fotonachweise: Veolia Wasser, BUND Braunschweig, www.sxc.hu, Vera Koch

Gestaltung: Vera Koch

Vervielfältigung oder Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung von Veolia Wasser

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