Neue Gaslampe

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Bericht: Allgemeine analytlsehe Methoden, Apparate uud Reagentien. 4J-3 W~tgung vor und nach dem Versuch unter ahnliehen Vorsichtsmaassregeln ausgeftihrt wurde, wie bei den Glasgefassen. Wasser, Salpetersaure 32 pCt.), Salzs~ture (20 pCt.), KSnigswasser und concentrirte Schwefel- saure l(isten bei dreistfindigem, das Wasser selbst bei neunsttindigem Kochen gar nichts~ Salzsaure (20 pCt.) wahrend 16 Stunden pro Stunde 0,00006, Ammoniak (9 pCt., 3 Stunden) 0,0001, kohlensaures bTatron (6 pCt., 3 Stunden, 070033 his 0,0045, Kalilauge (1 pCt., 3 St.) 0,0(756 his 0,0067 Grin. auf. Verdtinnte Schwefelsaure yon 24 pCt. verursachte wahrend dreisttindigen Kochens bei einem Yersuche gar keinen, bei einem anderen einen Gewichtsverlust yon 0,0001 Grm. pro Stuude. Diese Yersuche bestatigeu in ausgiebiger Weise die frtiher yon Fresenius erhaltenen Resultate und zeigen~ dass~Wasser und Sauren das Porcellan so gut wie gar nieht angreifen, dass fixe Alkalien dagegen wieder eine erhebliehe Einwirkung haben, die jedoch viel geringer ist, als beim Glas. In allen Fallen wird das Porcellan weniger angegriffen als das Glas, weshalb die Anwendung yon Porcellanschalen bei Analysen fiberall da~ we es die tibrigen Umsti~nde erlauben, der yon Glasgefassen vorzuziehen ist. Neue Gaslampe. T h o m a s*) eonstruirte eine Gaslampe, welche auf dem Princip der B unsen'schen beruht, aber die Form der alten B erzelius'schen Weingeistlampe besitzt, so dass an der Stelle des mit Weingeist getri~nkten Dochtes der letzteren sich das Gemenge yon Gas und Luft befindet. Der obere Rand des inneren Cylinders muss jedoeh, um das Zurilekschlagen der Flamme bei ermassigtem Gaszufluss zu ver- hindern, mehr nach aussen erweitert werden, so dass eine Verengerung der kreisf(irmigen Oeffnung statt hat. Die Regulirung des Luftzutritts geschieht in der gewi~hnlichen Weise mittels eines unten am Cylinder be- findlichen Ringes, welcher eben so viel LOcher hat, wie der Brenner selbst. Durch Einftihrung eines Blasrohrs in den inneren Luftstrom sell man die Hitze bis zur Weissgluth steigern kSnnen. Schliising's Liithrohr. Ueber diesen Apparat, mit welchem'man die hiichsten bis jetzt hervorgebrachten Hitzegrade zu erzielen vermag, weir hShere noch als mit dem frtiher**) beschriebenen P err ot'schen Oasofen, haben wir bislang keine Mittheilung gemaeht, weil es uns schien, als ob derselbe bei analytisehen Versuchen wohl kaum Anwendung finden wilrde. Da letzteres nun, z. B. bei der welter unten zu erw~thnenden ~) La propagation industrielle dutch Revue hebdomad, de chim. 1868 p. 15. **) Diese Zeitsehr. Bd. 6 p. 434.

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Bericht: Allgemeine analytlsehe Methoden, Apparate uud Reagentien. 4J-3

W~tgung vor und nach dem Versuch unter ahnliehen Vorsichtsmaassregeln ausgeftihrt wurde, wie bei den Glasgefassen. Wasser, Salpetersaure 32 pCt.), Salzs~ture (20 pCt.), KSnigswasser und concentrirte Schwefel- saure l(isten bei dreistfindigem, das Wasser selbst bei neunsttindigem Kochen gar nichts~ Salzsaure (20 pCt.) wahrend 16 Stunden pro Stunde 0,00006, Ammoniak (9 pCt., 3 Stunden) 0,0001, kohlensaures bTatron (6 pCt., 3 Stunden, 070033 his 0,0045, Kalilauge (1 pCt., 3 St.) 0,0(756 his 0,0067 Grin. auf. Verdtinnte Schwefelsaure yon 24 pCt. verursachte wahrend dreisttindigen Kochens bei einem Yersuche gar keinen, bei einem anderen einen Gewichtsverlust yon 0,0001 Grm. pro Stuude.

Diese Yersuche bestatigeu in ausgiebiger Weise die frtiher yon F r e s e n i u s erhaltenen Resultate und zeigen~ dass~Wasser und Sauren das Porcellan so gut wie gar nieht angreifen, dass fixe Alkalien dagegen wieder eine erhebliehe Einwirkung haben, die jedoch viel geringer ist, als beim Glas. In allen Fallen wird das Porcellan weniger angegriffen als das Glas, weshalb die Anwendung yon Porcellanschalen bei Analysen fiberall da~ we es die tibrigen Umsti~nde erlauben, der yon Glasgefassen vorzuziehen ist.

Neue Gaslampe. T h o m a s*) eonstruirte eine Gaslampe, welche auf dem Princip der B unsen 'schen beruht, aber die Form der alten B erzel ius 'schen Weingeistlampe besitzt, so dass an der Stelle des mit Weingeist getri~nkten Dochtes der letzteren sich das Gemenge yon Gas und Luft befindet. Der obere Rand des inneren Cylinders muss jedoeh, um das Zurilekschlagen der Flamme bei ermassigtem Gaszufluss zu ver- hindern, mehr nach aussen erweitert werden, so dass eine Verengerung der kreisf(irmigen Oeffnung statt hat. Die Regulirung des Luftzutritts geschieht in der gewi~hnlichen Weise mittels eines unten am Cylinder be- findlichen Ringes, welcher eben so viel LOcher hat, wie der Brenner selbst. Durch Einftihrung eines Blasrohrs in den inneren Luftstrom sell man die Hitze bis zur Weissgluth steigern kSnnen.

Schliising's Liithrohr. Ueber diesen Apparat, mit welchem'man die hiichsten bis jetzt hervorgebrachten Hitzegrade zu erzielen vermag, weir hShere noch als mit dem frtiher**) beschriebenen P e r r ot'schen Oasofen, haben wir bislang keine Mittheilung gemaeht, weil es uns schien, als ob derselbe bei analytisehen Versuchen wohl kaum Anwendung finden wilrde. Da letzteres nun, z. B. bei der welter unten zu erw~thnende n

~) La propagation industrielle dutch Revue hebdomad, de chim. 1868 p. 15. **) Diese Zeitsehr. Bd. 6 p. 434.