Neue Polarisationsapparate
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Operationen, Al~]?arate und Reagentien. 379
4. Gesehieht dieses ohne dass man unverh~ltnissm~ssig viel kohlen- saute Alkalien nehmen und demnach sehliesslieh sehr viel Salzs~ure anwenden muss.
5. Erzielt man leichter ein vollkommenes Aufschliessen. 6. Wird der Platintiegel in Folge des Ausgiessens sehr geschont.
Speetralapparate. H. K r ~i s s*) hat eine l~ngere Abhandlung fiber Spectralapparate mit automatischer Einstellung verSffentlieht~ auf welche ieh hier nur verweisen kann.
K. W. Z e n g e r * * ) besehreibt ein neues gradsichtiges Spectroskop ohne Spalt und Collimatorlinse. Diese beiden Theile sind ersetzt durch einen senkreeht stehenden Cylinderspiegel (eine versilberte GlasrShre), welcher yon der Liehtquelle ein schmales Bild auf die Prismencombi- nation eines Speetroskops mit grader Durehsieht wirft.
Das Spectroskop wird in Folge dessert so benutzt, dass man die zu beobaehtende Liehtquelle im Rfieken hat, so dass man yon den nieht in das Spectroskop fallenden~ seitlichen Strahlen in keiner Weise
gestSrt werden kann. Der Verfasser h~lt das Instrument, namentlieh f~ir chemische Zweeke,
sowie als Controlinstrument beim Bessemerproeess i'~ir besonders ge- eignet.
Neue Polarisat ionsapparate sind yon T h. und A. D u b o s eq***) und yon C. R e i e h e r t J-) angegebeu worden. Beide Apparate unter- seheiden sieh yon den ~ibrigen far weisses Licht bestimmten dadureh, dass die Erkennung des Endpunktes nieht auf der Beobaehtung gleieh gef~rbter Theile des Gesiehtsfeldes beruht, sondern darauf, dass zwei oder mehrere Linien in beiden Gesiehtsh~lften genau mit einander
eoineidiren, so dass sic sich gegenseitig ver- l~ngern, w~hrend sie, sobald der ~Tullpunkt nicht erreicht ist, seitlieh gegen einander versehoben sind, wie es die Fig. 79 und 80 speeiell far das D u b o s e q~ sche Instru- ment darstellen.
Fig. 79. F~g 80.
*) Zeitschrift ffir Instrumentenkunde 5, 181. **) Zeitschrift ffir Instrumentenkunde 6, 59.
***) Sucrerie indigene 26, :No. 1'2; durch Chemisches Centralblatt [3. F.] 16, $49.
t) Cheraisches Centralblatt [3. F.] 16, 913.
380 Bericht: Allgemeine analytische l~[ethoden, analytische
Die einzige wesentliche Aenderung gegenttber den frtiheren Instru-
menten yon S o l e i l - D u b o s c q etc. besteht dar in , dass die die
F~trbung des Gesichtsfeldes bewirkende Quarzdoppelplatte durch einen
anderen Indicatortheil ersetzt ist. Bei dem D u b o s c q ' s c h e n Instru-
mente ist derselbe, das aus zwei senkrecht zur optischen Achse ge-
schliffenen Quarzkeilen yon entgegengesetztmn DrehungsvermSgen be-
stehende S e n u r m o n t ' s c h e Prisma, bei dem Apparate yon R e i c h e r t
ein besonderes, patentirtes Prisma, wodurch auf spectralem Grunde zwei
dunkle Streifen entworfen werden. Hinsichtlieh der Details verweise
ich auf die 0riginalabhandlungen.
]~ine Lampe zur ]~rzeugung von Natriumlieht fiir Polarisations- apparate hat H. L a n d o l t * ) construirt, und zwar aus dem Grunde,
um die ungleiche Helligkeit~ welche die verschiedenen Flammentheile
der bisher benutzten Lampen zeigten, und die damit verbundenen Un-
genauigkeiten der Ablesung**) zu vermeiden.
Ein M u e n c k e ' scher Brenner***) steht auf einem eisernen Stativ ~
welches einen viereckigen, kastenf0rmigen Schornstein aus Eisenblech
tr i igt; dieser verdeckt die Flamme ganz und enthiilt nur in seiner
Vorderwand eine Oeffnung, vor die man einen Schieber mit 3 L0ehern
von 10, 15 und 20ram Durchmesser so schieben kann~ dass naeh Be-
lieben eines dieser LSeher mit der Oeffnung coineidirt.
Auf den cylindrischen eigentlichen Lampensehornsteint) , d e r oben
mit 4 Kerben versehen ist~ sind 2 starke Platindr~thte senkrecht zu der
Riehtung des Polarisationsrohres gelegt, um welche je ein Sttiek Platin-
drahtnetz van 35 ~n~r~ LSnge und Breite in Form eines kleinen Cylinders
aufgerollt i s t . Diese tr~nkt man mit Kochsalz, indem man sie in eine
Rinne aus Platinblech legt , in der sieh gesehmolzenes Chlornatrium
befindet. Wird die Flamme entztindet~ so f~rbt sich ihr vorderer und ihr
hinterer Theil gelb und durch die Oeffnung des Bleehkastens sieht man die ~Virkung beider Schichten. Es kommen dabei kleine Intensit~ts-
schwankungen in der Helligkeit der einen dieser Schichten nicht in
dem Maasse zur Geltung wie bei den frtiher tiblichen Natriumflammen~
*) Zeitschrift fiir Instrumentenkunde 4, 390. **) Vergl. diese Zeitschrift 22, 543.
*'*) Vergl. diese Zeitschrift 21, 99. -~) iiber dem sich erst der viereckige Kastenschornstein befindet.