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J ERUSALEM DAS HEILIGE LAND LIEBEN UND DIESE LIEBE WEITERGEBEN Lateinisches Patriarchat von Jerusalem www.de.lpj.org P.O.B. 14152 Jerusalem 9114101 Tel : +972 2 628 23 23 Fax : +972 2 627 16 52 Medienbüro: Barbara Frua [email protected] Lateinisches Patriarchat von Jerusalem auf: DRUCKEREI DES LATEINISCHEN PATRIARCHATS BEIT JALA – 2014 Leitartikel NUMMER 36 OKTOBER 2014 NEWSLETTER Solidarität und Unterstützung des Heiligen Stuhls für die Christen im Nahen Osten Papst Franziskus wird am Montag, den 20. Oktober 2014, einen Tag nach dem Ende der Synode, ein Konsistorium ein- berufen, das dem mittleren Osten gewid- met ist. Ein weiterer Beweis der Nähe des Hl. Vaters und der Synode zu den Famili- en in der Region, inklusive der verfolgten Familien und der Flüchtlingsfamilien. Am Montag, den 6. Oktober wurde von der Bischofsversammlung eine Solidaritätsbot- schaft an die Familien, die im Nahen Osten leiden, gesandt. Am folgenden Tag, dem 7. Oktober, kündigte Franziskus ein Konsisto- rium über den Nahen Osten im Anschluss an das Treffen der Apostolischen Nuntien von Ägypten, Israel und Palästina, Jordani- en, des Irak, Iran Libanon, Syrien und der Türkei, das in Rom vom 2. zum 4. Oktober, dem Tag vor dem Beginn der Synode, ab- gehalten wurde, an. Ein Krisentreffen zum dramatischen Anstieg des Terrorismus und des Islami- schen Staates, auf dem die Nuntien des Nahen Ostens betonten, wie auch Kardinal Parolin bei der UNO, dass es „gesetzes- konform ist, den Aggressor zu stoppen, immer in Übereinstimmung mit internati- onalem Recht“, und dabei bemerkte, dass wir nicht die Lösung des Problems nur einer militärischen Aktion überantworten können.“ „Die Präsenz der Christen im Nahen Osten“ war das Thema des Treffens auf höchster Ebene im Vatikanischen Staats- sekretariat und wies unmittelbar auf die neuesten Meldungen aus einer Region hin, in der Christen gejagt werden und wo ihr Recht zu leben einfach verleugnet wird. Papst Franziskus verurteilte, was er seit dem Beginn seines Pontifikats uner- müdlich getan hat, den Waffenhandel, die Wurzel aller bösen Gewalt. Während seiner Reise ins Hl. Land im Mai, in Jordanien, umgeben von Tausenden von Flüchtlingen, den ersten Opfern der Gewalt, wich der Hl. Vater von seinem vorgegebenen Text ab und rief empört aus: „Wer steckt hinter diesen Waffenverkäufen?“ und „Wer ist verantwortlich für den Verkauf von Waf- fen an Kriegführende und nährt so den Konflikt?“ Er gab keine Antworten, aber verlangte unmittelbar darauf mit ernster Stimme, zu beten, dass Gott die Gewalt- tätigen bekehre. Die Botschaft des Papstes, der wieder- holt den Wunsch geäußert hat, die Christen im Irak zu besuchen, ist klar: Gebet ist die erste Unterstützung für diese Christen und andere religiöse Minderheiten, es ist drin- gend notwendig „die Solidarität der gesam- ten Kirche mit den Christen des Nahen Ostens zu demonstrieren“, aber auch „die internationale Gemeinschaft und alle Menschen guten Willens zu involvieren“. Am 20.Oktober trifft der Papst alle in Rom anwesenden Kardinäle, die sechs Patriarchen des Mittleren Ostens und den Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Fouad Twal, zu einem beispiellosen Kon- sistorium. Es wird erwartet, dass auch der Kardinalstaatssekretär, Pietro Parolin, eine Rede halten wird. Unlängst rief er vor dem Sicherheitsrat der UN die internationale Gemeinschaft zu einem „ausgewogenen Gebrauch der Macht“ auf und erinnerte daran, dass der Zweck, der Aggression zu widerstehen, immer die Suche nach Frie- den ist. Die Zukunft des Nahen Ostens, an der Kreuzung zwischen der Welt und der Wiege der Christenheit, steht auf dem Spiel. Myriam Ambroselli

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DRUCKEREI DESLATEINISCHEN PATRIARCHATS

BEIT JALA – 2014

Leitartikelnummer 36

OktOber 2014

n e w s l e t t e r

Solidarität und Unterstützungdes Heiligen Stuhls für dieChristen im Nahen Osten

Papst Franziskus wird am Montag, den 20. Oktober 2014, einen Tag nach dem Ende der Synode, ein Konsistorium ein-berufen, das dem mittleren Osten gewid-met ist. Ein weiterer Beweis der Nähe des Hl. Vaters und der Synode zu den Famili-en in der Region, inklusive der verfolgten Familien und der Flüchtlingsfamilien. Am Montag, den 6. Oktober wurde von der Bischofsversammlung eine Solidaritätsbot-schaft an die Familien, die im Nahen Osten leiden, gesandt. Am folgenden Tag, dem 7. Oktober, kündigte Franziskus ein Konsisto-rium über den Nahen Osten im Anschluss an das Treffen der Apostolischen Nuntien von Ägypten, Israel und Palästina, Jordani-en, des Irak, Iran Libanon, Syrien und der Türkei, das in Rom vom 2. zum 4. Oktober, dem Tag vor dem Beginn der Synode, ab-gehalten wurde, an.

Ein Krisentreffen zum dramatischen Anstieg des Terrorismus und des Islami-schen Staates, auf dem die Nuntien des Nahen Ostens betonten, wie auch Kardinal Parolin bei der UNO, dass es „gesetzes-konform ist, den Aggressor zu stoppen, immer in Übereinstimmung mit internati-onalem Recht“, und dabei bemerkte, dass „wir nicht die Lösung des Problems nur einer militärischen Aktion überantworten können.“

„Die Präsenz der Christen im Nahen Osten“ war das Thema des Treffens auf höchster Ebene im Vatikanischen Staats-sekretariat und wies unmittelbar auf die neuesten Meldungen aus einer Region hin, in der Christen gejagt werden und wo ihr Recht zu leben einfach verleugnet wird.

Papst Franziskus verurteilte, was er seit dem Beginn seines Pontifikats uner-müdlich getan hat, den Waffenhandel, die Wurzel aller bösen Gewalt. Während seiner Reise ins Hl. Land im Mai, in Jordanien, umgeben von Tausenden von Flüchtlingen,

den ersten Opfern der Gewalt, wich der Hl. Vater von seinem vorgegebenen Text ab und rief empört aus: „Wer steckt hinter diesen Waffenverkäufen?“ und „Wer ist verantwortlich für den Verkauf von Waf-fen an Kriegführende und nährt so den Konflikt?“ Er gab keine Antworten, aber verlangte unmittelbar darauf mit ernster Stimme, zu beten, dass Gott die Gewalt-tätigen bekehre.

Die Botschaft des Papstes, der wieder-holt den Wunsch geäußert hat, die Christen im Irak zu besuchen, ist klar: Gebet ist die erste Unterstützung für diese Christen und andere religiöse Minderheiten, es ist drin-gend notwendig „die Solidarität der gesam-ten Kirche mit den Christen des Nahen Ostens zu demonstrieren“, aber auch „die internationale Gemeinschaft und alle Menschen guten Willens zu involvieren“.

Am 20.Oktober trifft der Papst alle in Rom anwesenden Kardinäle, die sechs Patriarchen des Mittleren Ostens und den Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Fouad Twal, zu einem beispiellosen Kon-sistorium. Es wird erwartet, dass auch der Kardinalstaatssekretär, Pietro Parolin, eine Rede halten wird. Unlängst rief er vor dem Sicherheitsrat der UN die internationale Gemeinschaft zu einem „ausgewogenen Gebrauch der Macht“ auf und erinnerte daran, dass der Zweck, der Aggression zu widerstehen, immer die Suche nach Frie-den ist. Die Zukunft des Nahen Ostens, an der Kreuzung zwischen der Welt und der Wiege der Christenheit, steht auf dem Spiel.

Myriam Ambroselli

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Diözese: Aktuelles aus dem Heiligen Land

JERUSALEM – 10. September 2014. Die bischöfliche Kommission für Pilgerreisen hat eine Erklärung abgegeben, in der sie die aktuelle Situation im Heiligen Land erklärt und die Pilger dazu ermuntert, wieder verstärkt ins Land zu kommen, auch um die christlichen Gemeinden zu unterstützen.

In den letzten Wochen war das Heilig Land wieder von Gewalt betroffen. In dieser erneuten Zeit des Leides haben einige Gruppen ihre Reisen abgesagt, aber viele andere sind trotzdem gekommen. Letztere sind sehr glücklich nach Hause zurückgekehrt und hinterließen großen Segen in unseren lokalen christlichen Gemeinden. Die Pilgerroute zwischen Nazareth, Tiberias, Jerusalem und Bethlehem war und ist auch heute sicher. Andernfalls wären die lokalen Anbieter die ersten, die vor der Gefahr warnen, ihre Gruppen absagen und die entsprechenden Maßnahmen ergreifen würden.

Darüber hinaus sind die christlichen Pilger hoch angesehen und werden von Christen, Muslimen und Juden herzlich begrüßt, denn sie gelten in dieser unruhigen Gegend der Welt als Brücken des Friedens zwischen Palästinensern und Israelis.

Diejenigen von ihnen, die schon als Pilger zu den heiligen Stätten gekommen sind, wissen, wie erfreulich so ein Besuch ist, und wie sehr dieser Früchte der Hoffnung trägt. In erster Linie sind dies die Vertiefung des persönlichen Glaubens, die Wiederentdeckung der Bibel vor Ort und eine tiefe spirituelle Erfahrung. Wir ermutigen die Pilger auf den Spuren Christi zu wandeln, um mit uns das Zeugnis des Glaubens zu teilen, sie mit ihren eigenen Händen zu berühren und sich an unserem Traum vom Frieden zu beteiligen.

Unsere bischöfliche Kommission fordert die Bischofskonfe-renzen dazu auf, die Diözesen, Pfarreien und Vereinigungen zu ermutigen, unsere Botschaft zu verbreiten. Es wird uns eine Freu-de sein, ihnen alle notwendige Unterstützung zukommen zu las-sen, damit ihre Pilgerreise eine spirituell fruchtbare und schöne Reise wird.

+ William ShomaliPräsident der bischöflichen Kommission für Pilgerreisen

P. Pietro Felet S.C.J.Generalsekretär,

“Das Heilige Land zu besuchen ist sicher”:Pressemitteilung der bischöflichen Kommission für Pilgerreisen

Eine schnelle Antwort für Gaza: Koordination der katholischenhumanitären Organisationen

Am 19. September 2014 hat die Pontifical Mission eine Mitteilung bezüglich eines schnellen Handelns der katholischen humanitären Organisationen veröffentlicht. Der Krieg zwischen Israel und der Hamas hat die sowieso schon schlimme Situation im Gazastreifen noch verschlimmert. Nach 51 Tagen Krieg hat die zerbrechliche Infrastruktur von Gaza, wie sanitäre, erzieherische Einrichtungen, die Versorgung mit Wasser und Elektrizität, schweren Schaden genommen.

Israel bietet eine alternative Routefür die Trennmauer beiCremisan an

Die Society of St Yves hat am 8. Sep-tember eine Pressemitteilung veröf-fentlicht, in der sie bekannt gegeben hat, dass der Staat Israel eine Alterna-tive zu der ursprünglichen Route der Trennmauer im Tal von Cremisan im Raum Bethlehem angeboten hat. In den letzten Monaten hatte es ein Tau-ziehen zwischen Israel und den 50 Familien in Beit Jala, deren landwirt-schaftliche Flächen - Voraussetzung für ihr wirtschaftliches Überleben - vom Verlauf der Mauer bedroht sind, gegeben. Nach zahlreichen Appellen, hat der Oberste Gerichtshof Israels den Staat aufgefordert, vor der end-gültigen Entscheidung einen anderen Verlauf in Betracht zu ziehen.

Die Katholischen Ordinarien schicken ihre Glückwünschefür Rosh Hashanah

Im Blick auf das Neue jüdische Jahr 5775 schickte die Versammlung der Katholischen Ordinarien des Heiligen Landes ihre Glückwünsche an die jü-dischen zivilen und religiösen Ober-häupter Israels, und an diejenigen, die im interreligiösen Dialog tätig sind und für Gerechtigkeit und Frieden ar-beiten.

Weihbischof Shomali:Es ist noch Hoffnung in den Augender Bewohner von Gaza zu sehenBei einem Tagesbesuch am 1. Sep-tember 2014 im zerstörten Gaza traf Bischof Shomali, Patriarchalvikar für Jerusalem und Palästina, Gazas christliche Gemeinden. Es erwarte-ten ihn eine zerstörte Landschaft und Menschen, die fast alle nur weg wol-len. Gleichzeitig geht das Leben aber weiter und der Bischof konnte sogar einen Schimmer von Hoffnung nach dem Krieg entdecken.

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Diözese: Aktuelles aus dem Heiligen Land

JERUSALEM – Am Freitag 12. September 2014 traf sich eine Delegation von zwanzig Bischöfen aus den Vereinigten Staaten auf ihrer Pilgerreise auf den Spuren von Papst Franziskus, in Begleitung von Mitgliedern des CRS (Catholic Relief Services), mit seiner Seligkeit Fouad Twal, dem Lateinischen Patriarchen. Man sprach über die zahllosen Herausforderungen für die christliche Gemeinschaft im Hl. Land und der Patriarch sowie mehrere Sprecher forderten Gebet und Unterstützung für die Mutter Kirche in ihrer konkreten Not.

Es handelt sich um eine Pilgerreise “in den Fußstapfen” von Papst Franziskus, der im Mai zur Kirche nach Jerusalem und in den Nahen Osten kam, um deren Leiden und Herausforderungen besser zu verstehen und sich der Schwierigkeiten der Christen anzunehmen. Dies ist ebenfalls das Ziel der Reise dieser Delegation der US-amerikanischen Bischofskonferenz (USCCB).

Zu Beginn des Treffens sprach Patriarch Fouad “namens der ganzen christlichen Gemeinschaft und nicht nur der Katholiken des Hl. Landes” seinen wärmsten Dank für die Zuwendung und die Unterstützung der Delegation für die lokale Kirche aus. Von Beginn an betonte er: “Ich glaube dass alle Bischöfe aufgerufen sind, sich mitverantwortlich für die christliche Gemeinschaft in dieser Gegend, der Wiege der Christenheit, zu fühlen”. Er erinnerte dann an die zwei “Säulen”, die die Kirche in Jerusalem kennzeichnen: es ist die Kirche der Auferstehung, aber auch die Kirche Golgathas, des Kreuzes. Sie steht in der Mitte politischer Themen, sie muss sich mit der Emigration der Gläubigen ins Ausland auseinandersetzen und mit Herausforderungen, wie der Aufnahme von über einer Million syrischer Flüchtlinge in der Diözese Jordanien, fertig werden. Er fuhr fort “wir nehmen unser Kreuz an. Golgatha ist nicht weit vom leeren Grab. Unsere Hoffnung auf und die Arbeit für den Frieden wird nie aufhören”.

Der Patriarch dankte den Bischöfen für ihren “solidarischen Besuch”, der an den Besuch von Papst Franziskus erinnert – vor allem eine spirituelle Pilgerreise, mit der aber auch Zeugnis derselben Solidarität gegeben wurde und bei der die politische Dimension natürlich nicht ausgeschlossen werden konnte. Zwei Höhepunkte seiner Reise waren sein Treffen mit syrischen Flüchtlingen am Ufer des Jordan und mit den Kindern des Lagers Dheisheh in Bethlehem. “Wir zählen auf Ihre Gebete, Ihre Solidarität, Ihre Fürsprache und ihren Willen, mit uns voll Mut mit einer Stimme zu sprechen; den Mut die Wahrheit zu sagen. Wir können nicht schweigen! Wir sind absolut gegen jede Form von Gewalt. Und wir wollen Frieden für alle: Juden, Muslime und Christen”.

Dann sprach der Leiter der Schulverwaltung, Pfarrer Faysal Hijazen, und betonte die besondere Bedeutung der Erziehung für die Bildung einer neuen friedlichen Generation und zitierte die Worte von Papst Franziskus in Bethlehem: “Ein Kind ist ein Zeichen des Friedens”.

Der Direktor der Schule in Beit Jala gab einen Abriss über die Herausforderungen für die Schulen im Hl. Land, die seit 160 Jahren in diesem Gebiet arbeiten und zur Zeit über 17.000 Schüler in über 45 Schulen unterrichten. Schulen sind der wichtigste Nährboden für die Vermittlung von Glauben, der universellen christlichen Werte und lehren so gegenseitigen Respekt und das gleichberechtigte Miteinander verschiedener Religionen. Sie helfen auch, in diesem so aufgewühlten Teil der Welt die Präsenz der Christen und ihre Identität zu bewahren. Hinsichtlich der erwähnten Herausforderungen, denen sich die Schulen stellen müssen, sind prioritär zwei Punkte hervorzuheben: die soziale Sicherung der Lehrer – die de facto bis jetzt nicht gegeben ist – und die Instandsetzung der Schulen in Gaza. Mit Blick auf diese Aufgaben schlug Pfarrer Faysal den amerikanischen Bischöfen vor, dass jede Diözese in ihrem Land die Patenschaft für eine Schule übernimmt.

Pfarrer Raed Abusahlia, Generaldirektor der Caritas in Jerusalem, gab einen Überblick über die Nöte der Menschen im Hl. Land, und benannte konkrete und jetzt aktuelle Notlagen in Gaza. Nach intensiven Notfallmaßnahmen während des Krieges ist es jetzt erforderlich, den langwierigen Wiederaufbauprozess anzugehen, weiterhin aber auch den unmittelbaren Bedürfnissen der Flüchtlinge und Obdachlosen nachzukommen. Pf. Raed hob die Arbeit der Caritas für Frieden und Koexistenz hervor. Für eine kürzlich gestartete Initiative “Fußball statt Bomben” stiftete die Organisation mehr als 7.000 Fußbälle für die Kinder in Gaza. Und als “Antwort” auf 4564 Raketen der Hamas wurden 4564 Ballons an Kinder in Süd-Israel geschickt. “Dies ist eine sehr symbolische Botschaft. Auf beiden Seiten haben die Kinder gelitten. Diese Kinder sollten spielen” sagte Pf. Raed, während er betonte, wie sehr berührt er während des Krieges von der Solidarität vieler israelischer Vereine war, die sich für Frieden einsetzen; ebenso von Einzelpersonen, die Hilfe leisteten und ihre Unterstützung für die Menschen in Gaza zum Ausdruck brachten. Der Direktor der Caritas in Jerusalem schloss seine Ausführungen wie sein Vorredner mit dem Vorschlag Patenschaften für die Aktivitäten und Projekte der Caritas zu übernehmen.

Als nächstes sprach der Gemeindepfarrer von Gaza, P. Jorge Hernandez; er dankte dem Catholic Relief Service und der Caritas für ihre wertvolle Unterstützung während des Krieges. Er betonte die Dringlichkeit eines politischen und nicht nur ökonomischen Lösungskonzepts für Gaza. “Wir brauchen eine Lösung für die Blockade Gazas, sonst bleibt bei es einem Wiederaufbau vor dem nächsten Krieg”. Viele Christen entscheiden sich das Land zu verlassen und die Zahl der Christen in Gaza nimmt weiter ab berichtete P. Jorge. Die humanitäre Katastrophe, die sich mit dem herannahenden Winter verschärfen wird, liegt im besonderen in der unzureichenden Zahl an Zelten, um die Obdachlosen zu schützen; dies verbunden mit schweren Verletzungen und den erlittenen psychologischen Traumata: “ein sechs Jahre altes Kind in Gaza hat bereits drei Kriege erlebt”beklagte P. Jorge und mahnte dringend zum Gebet.

Anschließend nahm Bischof Shomali, Vikar des Patriarchats für Jerusalem und Palästina, Bezug auf die beiden Hauptforderungen von Papst Franziskus an die israelische Regierung: eine Lösung für die Zusammenführung der durch die Mauer getrennten Familien und die Erleichterung der Reisetätigkeit der Geistlichen.

Der Patriarch schloss das Treffen mit der Aussage “Frieden kommt nicht durch das Errichten von Mauern zustande” und ermunterte die amerikanischen Bischöfe, lautstark für die Sache des gerechten Friedens im Hl. Land einzustehen.

Es schloss sich eine Hl. Messe in der Co-Kathedrale des Patriarchats an mit einem nachfolgenden Mittagessen.

Myriam Ambroselli

Treffen mit einer Delegation US-amerikanischer Bischöfe:“Wir können nicht schweigen”

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Diözese: Pastorale Aktivitäten und liturgisches Leben

Patriarch Fouad Twal in Jaffa-Tel Aviv:“Die Präsenz der christlichen Migranten ist ein Gewinn für die Ortskirche”

TEL AVIV-JAFFA – Am Samstag, den 13. und Sonntag, den 14. September 2014 begab sich der Patriarch, Erzbischof Fouad Twal für einen Pastoralbesuch zur christlichen Gemeinschaft in Jaffa. Dabei traf er eine leidende arabische christliche Gemeinde an, aber auch eine lebendige und große Gemeinschaft ausländischer Christen.

Dieser Besuch ist Teil einer großen Pastoralreise in der ganzen Diözese, die vor zwei Jahren begonnen hat und noch immer andauert.

Der Patriarch traf dort auf eine kleine und leidende arabische christliche Gemeinschaft, die damit kämpft in der brodelnden großen israelischen Stadt ihre Identität zu finden oder zu bewahren. “Viele Kinder sprechen kein Arabisch und die meisten jungen Leute gehen nicht zur Messe”, klagte Seine Seligkeit. Dabei begrüßte er die Anwesenheit einer Gruppe von jungen arabischen Christen, die die Feier mitgestaltet hatten.

Der Patriarch war sehr beeindruckt von der indischen und philippinischen Gemeinschaft: “Sie sind sehr loyal gegenüber dem Glauben und ihren Traditionen. In der Kirche finden diejenigen, die davor Angst haben, aus dem Land ausgewiesen zu werden, einen Zufluchtsort, einen Unterschlupf und einen Ort, an dem sie zusammen sein können.” Mehrmals pro Woche trifft sich diese Emigrantengemeinschaft in der Kirche oder im Pfarrzentrum in Tel Aviv für einen Moment des geschwisterlichen Zusammenseins bei einem Teller mit traditionellen Speisen, oder dem Gebet und der eucharistischen Anbetung. “Sie beten manchmal nach der Arbeit von zehn Uhr abends bis zwei Uhr morgens. Ihre Anwesenheit ist ein Schatz für die Kirche, ein Zeugnis für die einheimischen Christen, die oft zu sehr mit der Politik beschäftigt sind”, sagte der Patriarch.

Er traf auch mit den zivilen Behörden der Stadt Jaffa und der Polizei zusammen, die versicherten, alles zu tun, um ein gemeinsames Leben in Frieden sicherzustellen. Dabei diskutierte man über die die Koexistenz der Gemeinde.

Nach den philippinischen und afrikanischen Tänzen kam eine Gruppe von afrikanischen und lateinamerikanischen Diplomaten, um den Patriarchen zu begrüßen. Letzterer dankte nochmals für die Unterstützung und Position ihres Landes während des Krieges in Gaza.

Am Sonntag stand der Patriarch der Messe in der Pfarrei St. Antonius von Padua in Jaffa vor, wo er seinen Pastoralbesuch beendete. An seiner Seite konzelebrierten der Vikar in Israel, Weihbischof Marcuzzo, und der Pfarrer, P. Zaher Aboud, OFM. Auch die Oberhäupter der griechisch-melkitischen und orthodoxen Kirche nahmen an der Feier teil.

In seiner Predigt betonte der Patriarch, dass das Geheimnis des Kreuzes ein Geheimnis der Freude ist, eng verbunden mit der Hoffnung der Auferstehung. Er reflektierte über die Merkmale der ersten christlichen Gemeinde in Jerusalem und forderte die Gläubigen dazu auf, die Werte der ersten christlichen Gemeinschaft, die im Gebet die Lehre der Apostel, die brüderliche Liebe und das Brechen des Brotes, bewahrt haben, neu zu entdecken. Er erwähnte auch die Bedeutung der “christlichen Gemeinde”, die Einheit zwischen den verschiedenen Gemeinschaften, die oft voneinander isoliert leben, obwohl wir dazu aufgerufen sind, uns gegenseitig zu entdecken und zu bereichern : “Wir sind eine Kirche, die Kirche Gottes. “

Während der Messe erneuerte eine Gruppe von Frauen der Legion Mariens, deren Apostolat das Gebet und Krankenbesuche sind, ihre Versprechen.

Am Ende der Feier erwartete ein wunderbares Buffet die Gäste, und der Patriarch nahm sich die Zeit, um alle zu begrüßen.

Sonntag Abend dann, bevor er nach Jerusalem zurückkehren musste, konnte der Patriarch noch einige Mitglieder der Legion Mariens und ihre beiden Gruppen von Jaffa treffen. Außerdem traf er die Priester der verschiedenen Pfarreien in der Stadt Jaffa: Maroniten, Melkiten, Armenier und griechisch-orthodoxen und Ordensmänner der christlichen Schulen, die auch in Jaffa eine Schule unterhalten.

Myriam Ambroselli

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NAZARETH – Am 26. September begingen die Barmherzigen Schwestern und das französische Krankenhaus von Nazareth schon im Voraus und sehr feierlich das Fest des heiligen Vinzenz von Paul, Patron des Krankenhauses. Ein sehr traditionelles Fest, das aber immer eine neue Frische für die Gläubigen und die vielen Freunde des Krankenhauses bereit hält und jedes Jahr ein aktuelles Thema beinhaltet. In diesem Jahr wurde das Motto des nächsten Generalkapitels der Vinzentinischen Familie aufgenommen:”Die Beherztheit der Nächstenliebe für einen neuen missionarischen Schwung.”

Die Messe wurde von Weihbischof Giacinto-Boulos Marcuzzo und einem Dutzend Priester verschiedener Riten, darunter auch ein vinzentinischer indischer Pater aus Jerusalem zelebriert. Es nahmen daran die Barmherzigen Schwestern von Nazareth und Haifa teil, einschließlich der Organisatoren der Veranstaltung, Schwester Dorita und Schwester Catarina, zusammen mit vielen Ordensleuten, dem christlichen Krankenhauspersonal, einschließlich des Generaldirektors, Dr. Bishara Nakhleh, und Verwaltungsdirektors, Samir Abunassar, und einer großen Anzahl von Anhängern und Freunden. Dabei fiel die Abwesenheit der Vertreter der Gemeinde und des Gesundheitsministeriums von Nazareth auf. Hing dies vielleicht mit dem Zusammentreffen des jüdischen Feiertags von Rosch Haschana zusammen?

In seiner Predigt brachte Bischof Marcuzzo das Leben und die Lehre des heiligen Vinzenz in Zusammenhang mit Beispielen und der konstante Lehre von Papst Franziskus: arm zu leben, die Armen zu lieben, für eine Kirche der Armen. Er dankte den Nonnen, Ärzten, Krankenschwestern und allen Mitarbeitern für ihre wunderbare Arbeit, die sie im Krankenhaus verrichten, und für das Zeugnis der Menschlichkeit und des Glaubens, das sie allen ohne Unterschied zukommen lassen.

Nach der Messe vereinte ein öffentlicher Empfang alle Teilnehmer im wunderschönen Innenhof des Krankenhauses und erlaubt den Austausch von Grüße an die Töchter der Nächstenliebe und die Vinzentinerinnen.

Auch Jerusalem feiertAuch in Jerusalem, in Ein Karem, in Bethlehem und Bethanien kamen die Töchter der Nächstenliebe in

Jerusalem im Hospiz am Jaffa-Tor zusammen. Dort konnte man den Generalkonsul von Frankreich, Hervé Magro, antreffen, der der Gemeinschaft der Nonnen versicherte, dass sie unter dem Schutz Frankreichs stünden.

An der von dem Abt von Abu Gosh, P. Charles, zelebrierten Messe nahmen viele andere Religionsgemeinschaften und Freunde des Hospizes teil.

Jedes Jahr erinnert uns das Fest des Heiligen Vinzenz daran, dass Nächstenliebe jeden Tag gelebt werden muss. In Israel und Palästina sind die Töchter der Nächstenliebe zahlreich vertreten, um seiner zu gedenken und seine Lehre an die Gläubigen weiterzugeben.

Text von unserem Korrespondenten in Nazareth, ergänzt durch das Lateinische Patriarchat von Jerusalem.

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Diözese: Unsere Diözese und die Welt

Messe zu Beginn des neuen akademischenJahres im Seminar von Beit Jala

Am 3. September 2014 zelebrierte Bischof Shomali, Patriarchalvikar von Jerusalem und Palästina, die Messe anlässlich des Beginns des neuen akademischen Jahres des Priesterseminars in Beit Jala. Ein Moment der Freude und des erneuten Zusammentreffens der Seminaristen nach ihren Sommerferien. Der Bischof ermutigte sie, den selben Eifer wie das letzte Jahr an den Tag zu legen.

Besuch des Patriarchen in Miechow, PolenVom 06.-07. September fand in Miechow in Polen das dritte Symposium zum Hl. Land statt. Die Veranstaltung wurde von der polnischen Statthalterei des Ritterordens vom Hl. Grab zu Jerusalem, der Kommission für das Hl. Land in Krakau, der Pfarrei vom Hl. Grab in Miechow und den Behörden der Stadt sowie der Region organisiert.

Gute Wünsche für die Schulendes Lateinischen Patriarchats in GaliläaIn der 3. Septemberwoche machten Bischof Giacinto-Boulos Marcuzzo, Lateinischer Patriarchalvikar für Israel, und Kanonikus Faisal Hijazin, Generaldirektor der Lateinischen Patriarchatsschulen in Israel und Palästina, einen Besuch zum Beginn des Schuljahres.

Das “Heim unser Mutter der Betrübten”(Lady of Sorrows) feiertAm 15. September 2014 feiert die Kirche das Leiden der Hl. Jungfrau Maria am Fuß des Kreuzes. Es ist dieses Mitgefühl und die Trauer der Jungfrau Maria die die Schwestern der Mutter der Betrübten in Abu Dis am Sonntag, dem 14. September, feierlich begingen. Bei der von Bischof Shomali zelebrierten Eucharistiefeier waren der französische Konsul, Mr. Hervé Magro und viele Gläubige zugegen.

Das Fest des Heiligen Vinzenz von Paul, traditionell und immer neu

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Diözese: Unsere Diözese und die Welt

AMMAN – Am 16. September 2014 hat seine Majestät König Abdullah verkündet, dass Jordanien die Schlinge um Terroristen und ihre Unterstützer enger ziehen wird, d.h. auch Nachbarstaaten unterstützen und mit seinen internationalen Verbündeten in der Anti-Terror-Bekämpfung zusammenarbeiten wird.

Er machte diese Aussagen während eines Treffens mit den Leitern dreier Regierungsabteilungen, anderen wichtigen Persönlichkeiten und religiösen Führern. “Wir arbeiten daran, Terroristen und ihre Unterstützer zu isolieren und ihre Finanzquellen auszutrocknen. Wir konzentrieren auch alle uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten, um Konflikt-zerrissenen regionalen Staaten dabei zu helfen, die von einem Auseinanderfallen bedroht sind.” Als Teil dessen unterstützt Jordanien die regionale und internationale Koalition gegen Terrorgruppen und zum wiederholten Male führte der König aus: “Jordanien ist immer in der Lage Herausforderungen jeder Art zu bestehen.” “Wir sind in einer Position der Stärke…ich bin zuversichtlich dass wir in eine bessere Zukunft gehen” sagte der König und hob hervor, dass er zum Schutz des Landes volles Vertrauen in die militärischen und Sicherheitskräfte hat”. “Wir arbeiten auf Grundlage einer klaren Planung auf allen Ebenen, um Extremismus zu bekämpfen und niederzuhalten”, erläuterte der König und betonte, dass der Kampf gegen Extremismus sowohl “sicherheitspolitische wie auch intellektuelle Aspekte” hat. “Wir sind einen langen Weg gegangen um dieses Phänomen zu bekämpfen”, sagte der Monarch und zählte eine Reihe von Maßnahmen und Bemühungen auf, die das Königreich über die letzten Jahre auf den Weg gebracht hat, um den interreligiösen Dialog, das Miteinander und die Toleranz zu stärken.

Das Königreich steht in Verbindung mit der Welt und den einflussreichen Hauptstädten um “seine wichtigen Interessen zu schützen und seinen Anteil an der Verfestigung der Sicherheit und Stabilität in der Region zu leisten, Krisen anzusprechen und abschließende Lösungen für diese zu finden” fügte er hinzu. Der Monarch führte aus, dass Jordanien immer “eine Oase der Sicherheit und Stabilität” für die sein wird, die hier Zuflucht suchen, und fügte hinzu, dass das Land alles nur Mögliche tun wird, um die arabischen Christen zu schützen und ihre Anwesenheit in dieser Region zu fördern. Er rief die Führer der Religionsgemeinschaften, Intellektuelle und die Medien auf, ihrer Verantwortung im Hinblick auf die Bekämpfung der extremen Ideologien wahrzunehmen und sie davon abzuhalten, das wahre Bild des Islam zu beschmutzen.

Fouad Twal, der katholische Patriarch von Jerusalem, führte aus: “Wir sind erleichtert, seineMajestät optimistisch wie immer vorzufinden, obwohlJordanien und die Region mit so vielen Problemen belastet sind”; er stimmte dem

Monarchen zu, dass Jordanien ein Musterbeispiel der Koexistenz von Muslimen und Christen ist. “Wir in Jordanien empfangen die Flüchtlinge; wir selbst sind nicht heimatlos – Jordanien hat den Heimatlosen immer Obdach und eine Heimat gewährt” führte er aus und lobte die Weisung des Königs einige Christen aufzunehmen, die den Irak verlassen haben.

Der Großmufti des Königreichs, Sheik Abdul Kareem Khasawneh, erwähnte dass der König die politische und wirtschaftliche Lage in Jordanien aufgezeigt hat und rief seinerseits zur Stärkung der religiösen Toleranz gemäß der Lehre des Koran auf. Khasawneh sagte, dass Moscheen, Gotteshäuser und religiöse Zentren eine Rolle dabei spielen müssen, die Werte des Islam zu verdeutlichen, die Toleranz zu fördern und Gewalt und Trennung zu verurteilen. Myriam Ambroselli

Rom – Im Hauptquartier der Caritas International im Vatikan fand von 15. – 17. September 2014 ein Treffen von der Caritasorganisationen im Nahen Osten statt, um die geopolitische und demographische Situation der schon laufenden Hilfen und Aktionen für die von den Konflikten betroffenen Personen zu diskutieren. Verschiedene Funktionäre geben offen zu, dass sie überlastet sind.

Viele heiße Themen wurden diskutiert: Millionen syrischer Flüchtlinge, die humanitäre Krise in Gaza und die Ausbreitung des islamischen Staates mit all ihren Konsequenzen für die Christen. Der offizielle Bericht von Michel Roy, Generalsekretär von Caritas International, ist kompromisslos:„Der Nahe Osten ist in Aufruhr, und die Caritas ist überfordert mit den steigenden Bedürfnissen, während die Ressourcen schrumpfen. Wir können nicht akzeptieren, dass Millionen von Menschen, ganze Gesellschaften, die einst in Frieden zusammenlebten, zerstört werden.“

Das Krisentreffen stand daher unter dem Thema, „in den kommenden Monaten und Jahren nach der bestmöglichen Antwort auf die Tragödie“zu suchen und„wie mit anderen Organisationen von außerhalb und mit Organisationen der katholischen Kirche zusammenzuarbeiten, um Frieden und Stabilität in der Region zu fördern.“Caritasvertreter aus der Türkei, aus Syrien, Jordanien, Jerusalem, dem Libanon und dem Irak kamen zu dem Treffen.

Während des vergangenen Jahrzehnts hat die Caritas des Nahen Ostens fast einer Million Menschen geholfen durch Unterkunft, Nahrung, Basisversorgung, psychologische Unterstützung und all dem, was einer Bevölkerung helfen kann, die physisch und moralisch von Krieg, Vertreibung und Verlust betroffen ist. Weit entfernt von einem

König Abdullah: “Wir werden alles nur Mögliche tun, um die arabischen Christen zu beschützen und ihre Anwesenheit in dieser Region fördern”

Die Caritas sieht sich mit einer beängstigenden Aufgabeim Nahen Osten konfrontiert

Abschluss braucht die Arbeit zur Fortsetzung noch Jahre voller Energie. Die Direktoren der Caritas stöhnen unter der Last der Aufgabe und sehen kein Licht am Ende des Tunnels.

„Der Friede muss von innen kommen“Die klare Aufgabe ist es, durch die Unterstützung der Bevölkerung

für einen dauerhaften Frieden zu arbeiten. Daher ist es die wichtige Aufgabe der lokalen Caritas-Organisationen, dass die, die in der Region arbeiten, die gleiche Nationalität haben wie die zu Unterstützenden oder dass sie aus der gleichen Kultur kommen. Sie sind sich der Probleme mehr bewusst und können die Bedürfnisse erkennen, und so kann durch sie Friede von innen und nicht von außen gefunden werden. Kardinal Maradiaga, Präsident von Caritas International, betonte besonders, dass„Friede im Nahen Osten auf Gerechtigkeit für alle Völker basieren muss. Er sollte nicht von außen errichtet werden, sondern muss von innen kommen.“

In einer Region jedoch, die seit vielen Jahren unter Kriegen leidet, ist die Hoffnung, dass Friede von innen entsteht, momentan ziemlich gering. Er hängt auch ab von den Waffen verkaufenden Länder ab, die Verkäufe an den Nahen Osten zu stoppen. Papst Franziskus stellte bei der Gedenkfeier zum Beginn des Ersten Weltkriegs von vor hundert Jahren fest, dass„ein Krieg niemals notwendig oder unvermeidlich ist… Man kann immer eine Alternative finden: den Weg des Dialogs, des Treffens und der ehrlichen Suche nach Wahrheit.“Es ist darüber hinaus eine Notwendigkeit für die bereits überstrapazierte Caritas, all ihre verbleibende Energie zum Erreichen des Friedens einzusetzen.

Pierre Loup de Raucourt

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Das Heilige lanD lieben unD Diese liebe weitergeben s e i t e 7

Aktivitäten des Patriarchats

Gaza: Zurück zur Schule

PRESSEMITTEILUNG – Dank der Unterstützung vieler Spender konnte die Schule “Die Heilige Familie” in Gaza das neue Schuljahr mit ihren Schützlingen beginnen.Hier finden Sie einen kurzenReportvon Pfarrer Imad Twal, Generaladministrator des Lateinischen Patriarchats.

Exzellenzen,im Namen des Lateinischen Patriarchats von

Jerusalem, des Gemeindepfarrers von Gaza und aller Angestellten und Schüler in der Schule der Heiligen Familie in Gaza möchte ich mich ganz herzlich für ihre schnelle Unterstützung bedanken. So ist es unseren Schülern wieder möglich , ins Schulgebäude für den Unterricht zurückzukehren.

Bildung ist ein Recht für alle, aber es schien für unsere Schüler fast unmöglich in die Schule der Heiligen Familie zurückkehren zu können, nachdem dort etwa 1.200 aufgrund der anhaltenden Angriffe vertriebene Palästinenser Schutz gesucht hatten.

Dies wiederum hatte zu realen Schäden in den Klassen geführt. Schreibtische wurden zerstört, Vorhänge wurden zerrissen und verschmutzt, die sanitären Anlagen wurden beschädigt, die Wassertanks wurden ruiniert, so dass es uns unmöglich schien, die Schüler bis zum Beginn des neuen Schuljahres unter solchen Bedingungen wieder aufnehmen zu können.

Mit Ihrer Unterstützung konnten unsere Mitarbeiter von LPJ eine Woche lang hart arbeiten und alle Klassen mit 300 Schreibtischen und neuen Vorhängen ausstatten. Außerdem erfolgte eine Renovierung aller Toilettenanlagen, wo die kaputten sanitären Anlagen erneuert wurden. Neue Wassertanks und einer neuer Steuerungskasten wurden installiert. Darüber hinaus fand eine Wartung für den elektrischen Generator statt, nachdem dieser ebenfalls beschädigt worden war.

All dies hätten wir ohne Ihre große Unterstützung nicht erreichen können. Daher danke ich Ihnen für all Ihre Bemühungen, unseren Christen in Gaza zu helfen.

Pfarrer Imad Twal

General Administrator

Per saperne di più visita il sito: www.lpj.org :

•“FüreinenFriedenimNahenOstenhörtaufdieStimmederKirche”(18.Sep-tember 2014)

•Anerkennung der “Aramäer”: ein Versuch, die christlichen Palästinenser zuspalten?(24.September2014)

•TreffenmiteinerDelegationUS-amerikanischerBischöfe:“Wirkönnennichtschweigen”(19.September2014)

•Wasistdas“HeiligeLand”?(7.Oktober2014)

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Lateinisches Patriarchatvon JerusalemP.O.B. 14152Jerusalem 9114101Tel : +972 2 628 23 23Fax : +972 2 627 16 52Medienbüro: Barbara [email protected]

PressemitteilungErklärung der Versammlung der katholischen Ordinarien des Heiligen Landes

PRESSEMITTEILUNG – Die Führer der katholischen Kirchen des Heiligen Landes trafen sich am 16. und 17. September im Caritas-Zentrum Bétharram in Bethlehem, um über die Herausforderungen und Probleme der lokalen Kirche zu diskutieren.

1. Sie bedauern die tragischen Folgen des Krieges im Gaza-Streifen und fordern Palästinenser und Israelis dazu auf, die Verhandlungen für eine umfassende Lösung des Konflikts wieder aufzunehmen, damit die immer gleichen Ursachen der Zwietracht nicht immer wieder zu den gleichen Ergebnissen führen.

2. Sie erkennen an, dass die Pilgerreise des Heiligen Vaters ins Heilige Land ein großer Erfolg auf pastoraler und ökumenischer Ebene war, und ermutigen alle Gläubigen sich die Predigten und Reden, die bei dieser Gelegenheit gehalten wurden, zu verinnerlichen. Weiter hoffen sie, dass es dem Heiligen Vater möglich sein wird, Galiläa zu besuchen, wie er es versprochen hat. Bei dieser Gelegenheit danken sie den katholischen Patriarchen des Ostens, die ihn im Gebet auf seiner historischen Pilgerreise begleitet haben.

3. Sie hoffen, dass seine brüderliche Begegnung mit Patriarch Bartholomaios in der Grabeskirche den ökumenischen Dialog fördern kann, und dass das interreligiöse Gebetstreffen in den Vatikanischen Gärten zu Frieden und Versöhnung im Heiligen Land beitragen kann, trotz alle dem, was im Heiligen Land und ganz allgemein im Nahen Osten geschehen ist.

4. Sie sind sehr besorgt über den religiösen Radikalismus in Syrien und im Irak und verurteilen die Verfolgung von Minderheiten und Christen im Besonderen. Die jüngsten Ereignisse im Irak und in Syrien bedrohen die Präsenz der Christen im Nahen Osten. Die Bischöfe bekunden ihre Solidarität mit allen Opfern und den Menschen, die aus ihren Häusern vertrieben wurden, in der Hoffnung, dass sich die internationale Gemeinschaft dem Fundamentalismus widersetzt und es den Flüchtlingen ermöglicht, wieder in ihre Häuser zurückkehren.

5. Sie erneuern die Einladung der Wallfahrtskommission Jerusalems, damit die Pilger wieder ohne Angst das Heilige Land besuchen. Tatsächlich waren die Pilgerwege immer sicher und werden es auch bleiben. Darüber hinaus stellen die Pilger eine Brücke des Friedens in dieser unruhigen Region der Welt dar.

6. Sie haben die Lehrer der christlichen Schulen in Beit Jala getroffen, um ihnen für ihr Engagement und ihre Arbeit trotz einer sehr schwierigen wirtschaftlichen Lage zu danken. Die Bischöfe haben sich dazu verpflichtet, alles zu tun, um die Bedingungen der Lehrer zu verbessern.

The Assembly of CATholiC ordinAries of The holy lAndLatins, Melkites, Maronites, Syrians, Armenians, Chaldeans, Custody of the Holy Land

אספת ההגמונים הקתולייםשל ארץ הקודש

مجلــس رؤساء الكنائس الكاثوليكيةفي األرض املقدسة