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Niveaubeschreibungen Deutsch als Zweitsprache für die Primarstufe zur Beobachtung von Kompetenz und Kompetenzzuwachs im Deutschen als Zweitsprache Erprobungsfassung 2010

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Niveaubeschreibungen Deutsch als

Zweitsprache für die Primarstufe

zur Beobachtung von Kompetenz und

Kompetenzzuwachs im Deutschen als Zweitsprache

Erprobungsfassung 2010

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Herausgeber:

Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-HolsteinSchreberweg 5, 24119 KronshagenTelefon: 0431-54030Telefax: 0431-5403-101

Autorinnen und Autoren:

Marion Döll und Prof. Dr. Hans Reichunter Mitarbeit von Dr. Christine Mäkert, Sabine Rutten, Wiebke Saalmann, Dr. Ellen Schulte-Bunert und Gabriele Weber

Die Niveaubeschreibungen Deutsch als Zweitsprache wurden im Rahmen desModellprogramms Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund - FörMig entwickelt.

Die Entwicklungsarbeit erfolgte in Kooperation von FörMig Sachsen und FörMig Schleswig-Holstein unter Leitung des Programmträgers, Universität Hamburg, Institut für International und Interkulturell Vergleichende Erziehungswissenschaft.

Im Rahmen des bundesweiten Modellprogramms wurden weitere Instrumente zur Sprachdiagnostik entwickelt.

Informationen über: Sabine Rutten, Landeskoordinatorin für DaZ in Schleswig-Holstein, Tel.: 040 – 511 54 25, E-Mail: [email protected]

Aufl age: 1200

Layout, Illustrationen:

Stamp Media GmbH im Medienhaus Kiel

Druck: Hugo Hamann

Vertrieb:

Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-HolsteinSchreberweg 5, KielTelefon: 0431-54030Telefax: 0431-5403-101http://faecher.lernnetz.de

© IQSH November 2010

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Allgemeine Hinweise zu den Niveaubeschreibungen DaZ ........................................... 4

A. Weite der sprachlichen Handlungs- und Verstehensfähigkeit .............................. 6

Private Gespräche ...................................................................................................... 6 Unterrichtsgespräche ................................................................................................. 7 Strategien zur Überwindung von Ausdrucksnot und Verstehensproblemen .............. 8 Freude und Interesse am Sprechen – Deutsch und Herkunftssprache ....................... 9

B. Wortschatz ................................................................................................................10

Verstehenswortschatz .............................................................................................. 10 Mitteilungswortschatz .............................................................................................. 11

C. Aussprache .............................................................................................................. 12

Deutlichkeit ............................................................................................................... 12 Sprechfl üssigkeit ...................................................................................................... 12

D. Lesen ........................................................................................................................ 13

Verstehen .................................................................................................................. 13 Techniken und Strategien der Texterschließung ....................................................... 13 Vorlesen .................................................................................................................... 14 Strategien zur Überwindung von Verstehensproblemen .......................................... 14 Freude und Interesse am Lesen – deutsche und herkunftssprachliche Texte .......... 15

E. Schreiben ................................................................................................................. 16

Textproduktion .......................................................................................................... 16 Strategien zur Überwindung von Ausdrucksnot beim Schreiben ............................. 16 Orthographie ............................................................................................................. 17 Interpunktion ............................................................................................................. 17

F. Grammatik – mündlich & schriftlich ...................................................................... 18

Verbstellung .............................................................................................................. 18 Satzverbindungen ..................................................................................................... 19 Präpositionen ............................................................................................................ 19 Formen des Verbs .................................................................................................... 20 Formen des Nomens ................................................................................................ 21

Glossar ............................................................................................................................ 22

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Allgemeine Hinweise zu den Niveaubeschreibungen DaZ

Die Ihnen vorliegenden Niveaubeschreibungen DaZ sind ein Instrument, das die Kom-munikation über die Deutschkompetenz eines Schülers1 , der Deutsch als Zweitsprache lernt, zu erleichtern und zu versachlichen versucht. Mit Hilfe der Niveaubeschreibungen DaZ soll es möglich sein, Kollegen und Eltern über die bereits erworbenen Fähigkeiten ei-nes Schülers in verschiedenen Teilbereichen des Deutschen Auskunft zu geben und eine optimale individuelle Schullaufbahnberatung zu ermöglichen. Sie geben in allgemeiner Form Aufschluss darüber, wie weit ein Schüler in den einzelnen sprachlichen Bereichen auf dem Weg zum Erreichen der Zielvorgaben der Bildungsstandards im Fach Deutsch bereits gekommen ist.

Die Niveaubeschreibungen DaZ sind ein Beobachtungsverfahren und nicht als Test zu verstehen. Das bedeutet, dass Informationen zum Sprachstand eines Schülers ohne Impuls- oder Testmaterial allein durch Unterrichtsbeobachtung durch die Lehrkraft zusam-mengetragen werden. Die in den Niveaubeschreibungen DaZ skizzierten Erwerbsstände sind theoretische Konstrukte – daher ist es möglich, dass die Fähigkeit eines einzelnen Schülers nicht immer völlig eindeutig einer Niveaustufe zugeordnet werden kann. Eine individuelle Feinanalyse können und sollen die Niveaubeschreibungen DaZ jedoch nicht leisten.

Die Kompetenzen der Schüler in den verschiedenen sprachlichen Teilbereichen entwi-ckeln sich aufgrund unterschiedlicher Vorkenntnisse, Begabungen und verschiedener Schwerpunktsetzungen im DaZ- Unterricht nicht parallel. Ein Schüler, der im Bereich der privaten Gespräche bereits den höchsten beschriebenen Erwerbsstand erreicht hat, muss in anderen Bereichen, wie beispielsweise bei der Bildung der Formen des Nomens, nicht zwangsläufi g auf demselben Niveau anzutreffen sein. Dem tragen die Niveaubeschreibun-gen DaZ mit ihrem Profi lcharakter Rechnung.

Die Niveaubeschreibungen DaZ sind vierstufi g angelegt. Stufe IV korrespondiert mit den Zielvorgaben der KMK- Bildungsstandards im Fach Deutsch, die vorhergehenden Stufen stellen wichtige Etappen auf dem Weg zum Ziel dar. Stufe I entspricht - ganz allgemein formuliert - einer Minimalqualifi kation, die dem Schüler ermöglicht, einfache Aussagen mit einfacher grammatischer Struktur zu treffen und einfache Aufforderungen zu verste-hen. Ein Schüler, der in allen Bereichen das Fähigkeitsniveau II erreicht hat, vermag es, kleine thematisch zusammenhängende Äußerungen zu formulieren. Er kann erzählen, begründen und beschreiben. Er ist in der Lage, über etwas Vergangenes und nicht unmit-telbar Wahrnehmbares zu sprechen. Stufe III entspricht im Allgemeinen der Fähigkeit zu differenziertem Sprechen, das argumentative Sprechhandlungen (widersprechen, be-weisen), das Formulieren persönlicher Stellungnahmen und die Realisierung komplexer Strukturen umfasst.

1 Im vorliegenden Text werden zur Bezeichnung von Personen und Personengruppen generell maskuline Formen verwendet. Dies geschieht zur Verbesserung der Leserfreundlichkeit und darf nicht als Wertung oder Diskriminierung verstanden werden.

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Zwischen den Stufen besteht ein Inklusionsverhältnis: Zeigt ein Schüler beispielsweise in einem der Bereiche Fähigkeiten, die ihn auf Stufe III verorten lassen, ist davon auszu-gehen, dass er die für die Stufen I und II beschriebenen Fähigkeiten des Bereichs bereits erworben hat.

Die Beschreibungen der Erwerbsstände sind knapp gehalten, um das Instrument für den Schulalltag handhabbar zu machen. Auf einem zu den Niveaubeschreibungen DaZ gehö-renden Dokumentationsformular kann die Einschätzung der sprachlichen Fähigkeiten des Schülers durch Lehrkräfte per Ankreuzen festgehalten werden. Auf diesem Formular fi nden Sie neben den Stufen I bis IV auch Stufe < I und die Zwi-schenstufen I – II, II – III und III – IV. Setzen Sie Ihre Markierung bei <I, wenn der Schüler die für Stufe I formulierten Fähigkeiten noch nicht erworben hat. Die Zwischenstufen sind anzukreuzen, wenn ein Schüler über die in der niedrigeren Stufe beschriebenen Fähigkei-ten hinausgewachsen ist, die für die höhere Stufe genannten Kriterien jedoch noch nicht vollständig erfüllt.

Neben den Ankreuzrastern bietet das Dokumentationsformular Felder, in denen ergänzen-de Hinweise, wie z.B. ob und bei welchen sprachlichen Aufgaben der Schüler Unterstüt-zung benötigt, festgehalten werden können.

Sicherlich werden Sie in den Niveaubeschreibungen DaZ zu beobachtende Punkte fi nden, die Sie auch bisher schon „im Blick“ hatten, aber auch einige neue Gesichtspunkte wer-den hinzukommen. Wie Sie Ihre Beobachtungen in den Unterricht einbetten, bleibt Ihnen freigestellt. Es ist vorstellbar, dass Sie sich pro Tag eine geringe Zahl Schüler auswählen, denen Sie hinsichtlich einiger Beobachtungspunkte während des Unterrichts besondere Aufmerksamkeit schenken und die Sie hierfür beispielsweise etwas intensiver als sonst üblich in Unterrichtsgespräche usw. einbinden. Bitte achten Sie jedoch darauf, dass die Schüler nicht in eine Testsituation versetzt werden.

Selbstverständlich unterläuft auch fortgeschrittenen DaZ-Lernenden (ebenso wie Mut-tersprachlern) hin und wieder ein Fehler. Bitte orientieren Sie sich bei Ihrer Einschätzung nicht an kleinen Fehltritten, sondern beurteilen Sie wohlwollend.

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freu

de

; una

ufge

ford

ert

spric

ht e

r ni

cht

mit

Freu

nden

un

d M

itsch

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n.

Der

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ig

Sp

rech

freu

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priv

aten

S

ettin

gs h

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stil

l, sp

richt

abe

r hi

n un

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iede

r un

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m

it Fr

eund

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nd M

itsch

üler

n.

Der

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üler

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pre

ch

-

freu

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. Er

spric

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egel

mäß

ig

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fgef

orde

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it Fr

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chül

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Der

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ch

-

fre

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e. E

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richt

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mit

Freu

nden

und

Mits

chül

ern.

c) in

priv

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Situ

atio

nen,

wie

z. B

. Pau

sen

(Her

kunf

tssp

rach

e)

III

III

IV

Der

Sch

üler

zei

gt s

eh

r w

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ig

Sp

rech

freu

de

; una

ufge

ford

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spric

ht e

r ni

cht

mit

Freu

nden

un

d M

itsch

üler

n.

Der

Sch

üler

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gt w

en

ig

Sp

rech

freu

de u

nd is

t in

priv

aten

S

ituat

ione

n hä

ufi g

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ab

er h

in u

nd w

iede

r un

aufg

efor

-de

rt m

it Fr

eund

en u

nd M

itsch

ü-le

rn.

Der

Sch

üler

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gt s

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e S

pre

ch

-

freu

de

. Er

spric

ht r

egel

mäß

ig

unau

fgef

orde

rt m

it Fr

eund

en

und

Mits

chül

ern.

Der

Sch

üler

zei

gt g

roß

e S

pre

ch

-

fre

ud

e. E

r sp

richt

häu

fi g u

nd v

iel

mit

Freu

nden

und

Mits

chül

ern.

9

Page 10: Niveaubeschreibungen Deutsch als Zweitsprache für die ... · Niveaubeschreibungen Deutsch als Zweitsprache für die Primarstufe zur Beobachtung von Kompetenz und Kompetenzzuwachs

© IQSH 2010

B. W

OR

TS

CH

AT

Z

Ver

steh

ensw

ort

sch

atz

Der

Ver

steh

ensw

orts

chat

z (p

assi

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orts

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z) is

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kabu

lar,

das

der

Sch

üler

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tehe

n ve

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. D

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swor

tsch

atz

ist

quan

-tit

ativ

ste

ts g

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er a

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er M

ittei

lung

swor

tsch

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Im

Fol

gend

en w

ird a

uf d

en I

nhal

tsw

orts

chat

z B

ezug

gen

omm

en,

der

Funk

tions

wor

tsch

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(Art

ikel

, Prä

posi

tione

n, K

onju

nktio

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ist

in d

en G

ram

mat

ikni

veau

stuf

en b

erüc

ksic

htig

t.

III

III

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Der

Sch

üler

ver

steh

t hä

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ge-

brau

chte

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en u

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erbe

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ie

den

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u H

ause

und

in d

er

Sch

ule

berü

hren

(z. B

. „le

sen“

, „s

chre

iben

“, „

woh

nen“

). D

azu

gehö

ren

auch

die

Bez

eich

nung

vo

n S

chul

fäch

ern

und

ande

re

schu

lisch

e G

rund

begr

iffe

(„Le

h-re

r“, „

Kla

ssen

zim

mer

“, „

Hau

s-au

fgab

e“),

Adv

erbi

en z

ur A

ngab

e vo

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rt u

nd Z

eit

(„da

nn“,

„da

“)

sow

ie e

inig

e hä

ufi g

e A

djek

tive,

w

ie z

. B. „

schn

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, „ric

htig

“,

„alt“

, „ho

ch“,

„bl

ond“

(W

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de

s G

run

dw

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sch

atz

es m

it

ein

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Bed

eu

tun

g) .

Der

Sch

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r m

it di

ffer

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r B

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, wie

z. B

.“S

tiefe

l“,

„Pon

y“, „

klet

tern

“, „

brül

len“

, „w

itzig

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frec

h“, „

Zahn

span

-ge

“, „

Fern

bedi

enun

g“, „

ab-

schr

eibe

n“ u

nd „

zurü

ckge

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(W

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de

s a

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rsg

em

äß

en

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nd

wo

rtsch

atz

es) .

Der

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r hi

naus

ein

e R

eihe

wen

iger

ufi g

vor

kom

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der,

spez

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r B

egrif

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us s

eine

n In

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ssen

-ge

biet

en u

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chul

isch

en

Sac

hunt

erric

ht w

ie b

eisp

iels

-w

eise

„M

onito

r“, „

Tast

atur

“,

„Güt

erw

agen

“, „

Abs

tellg

leis

“,

„beh

aart

“, „

rang

iere

n“, „

ver-

pupp

en“

und

„sic

h hä

uten

“ (a

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rsg

em

äß

er

Au

fba

uw

ort

-

sch

atz

) .

Der

Sch

üler

ers

chlie

ßt

abst

rak-

te u

nd s

pezi

elle

Beg

riffe

aus

de

m Z

usam

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hang

, wie

z.

B. „

Feuc

htig

keit“

, „si

ch a

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ssen

“, „

Win

terf

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, „H

aar-

wec

hsel

“, „

man

nim

mt

an“

(alt

ers

ge

ße

r g

eh

ob

en

er

Au

fba

uw

ort

sch

atz

) .

10

Page 11: Niveaubeschreibungen Deutsch als Zweitsprache für die ... · Niveaubeschreibungen Deutsch als Zweitsprache für die Primarstufe zur Beobachtung von Kompetenz und Kompetenzzuwachs

© IQSH 2010

Mit

teilu

ng

swo

rtsc

hat

zD

er M

ittei

lung

swor

tsch

atz

(akt

iver

Wor

tsch

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ist d

as V

okab

ular

, das

der

Sch

üler

nic

ht n

ur v

erst

eht,

son

dern

auc

h vo

n si

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us p

rodu

zier

t. In

der

R

egel

unt

ersc

heid

et s

ich

der M

ittei

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swor

tsch

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im m

ündl

iche

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d sc

hrift

liche

n G

ebra

uch.

Bei

der

Beo

bach

tung

des

Sch

üler

s so

llten

bei

de

Geb

rauc

hsw

eise

n be

rück

sich

tigt

wer

den.

III

III

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det

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S

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hen

und

Sch

reib

en d

ie

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r d

es G

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dw

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sch

at-

zes m

it e

infa

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er

Bed

eu

tun

g,

wie

z. B

. „ge

hen“

, „ko

mm

en“,

„s

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“, „

Hau

s“, „

Pup

pe“,

„E

ssen

“, „

klei

n“, „

groß

“,

„bla

u“, „

gut“

.

Der

Sch

üler

ver

wen

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beim

S

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hen

und

Sch

reib

en W

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er

des a

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gem

äß

en

Gru

nd

-

wo

rtsch

atz

es, w

ie z

. B. „

Ket

-te

“, „

Kur

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„K

alb“

, „P

up-

penw

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“, „

Aug

enbr

aue“

, „R

adfa

hrer

“, „

böse

“ un

d „t

rau-

rig“.

Der

Sch

üler

ver

wen

det

beim

S

prec

hen

und

Sch

reib

en W

ör-

ter

des a

lters

ge

ße

n A

uf-

ba

uw

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sch

atz

es (B

eisp

iele

s.

Vers

tehe

nsw

orts

chat

z).

Der

Sch

üler

ver

wen

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abst

rakt

e un

d sp

ezie

lle W

örte

r ( a

lte

rs-

ge

ße

r g

eh

ob

en

er

Au

fba

u-

wo

rtsch

atz

, Bei

spie

le s

. Ver

ste-

hens

wor

tsch

atz)

.

11

Page 12: Niveaubeschreibungen Deutsch als Zweitsprache für die ... · Niveaubeschreibungen Deutsch als Zweitsprache für die Primarstufe zur Beobachtung von Kompetenz und Kompetenzzuwachs

© IQSH 2010

C. A

US

SP

RA

CH

E

Deu

tlic

hke

itIn

die

sem

Abs

chni

tt, D

eutli

chke

it de

r Aus

spra

che,

beu

rtei

len

Sie

bitt

e di

e K

larh

eit d

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rtik

ulat

ion

von

Laut

en u

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orte

n. B

itte

berü

cksi

chtig

en

Sie

bei

der

Bew

ertu

ng, d

ass

die

Vers

tehb

arke

it de

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gen

des

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üler

s im

Vor

derg

rund

ste

ht –

bitt

e be

wer

ten

Sie

nic

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ie A

kzen

tfre

ihei

t de

r Aus

spra

che,

son

dern

ob

und

inw

iefe

rn d

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rtik

ulat

ion

vers

tehb

ar is

t.

III

III

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Die

Aus

spra

che

des

Sch

üler

s is

t seh

r u

nd

eu

tlic

h. K

omm

unik

ati-

on is

t ka

um m

öglic

h.

Die

Aus

spra

che

des

Sch

üler

s is

t u

nd

eu

tlic

h. E

s ko

mm

t hä

ufi g

zu

Vers

tehe

nspr

oble

men

.

Die

Aus

spra

che

des

Sch

üler

s is

t in

sges

amt

hin

reic

he

nd

de

ut-

lich

. Es

kom

mt

gele

gent

lich

zu

Vers

tehe

nspr

oble

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.

Die

Aus

spra

che

des

Sch

üler

s is

t d

eu

tlic

h. E

s ko

mm

t nu

r se

lten

zu V

erst

ehen

spro

blem

en.

Sp

rech

fl ü

ssig

keit

Die

Flü

ssig

keit

des

Spr

eche

ns is

t un

abhä

ngig

von

in a

nder

en s

prac

hlic

hen

Ber

eich

en e

rrei

chte

n E

rwer

bsst

ände

n al

s In

dika

tor

für

die

(Sel

bst-

) S

iche

rhei

t, d

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aZ- L

erne

nde

beim

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eche

n er

reic

ht h

at, z

u se

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Beu

rtei

lt w

erde

n so

ll hi

er, i

nwie

wei

t S

ätze

und

Sat

ztei

le z

usam

men

-hä

ngen

d in

toni

ert

wer

den.

III

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Der

Sch

üler

spr

icht

sto

cken

d. E

r ve

rwen

det

über

wie

gend

ein

zel-

ne W

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r un

d m

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läng

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Pau

sen.

Beg

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ußer

un-

gen

wer

den

häufi

g n

icht

bee

n-de

t.

Der

Sch

üler

spr

icht

üb

erw

ie-

gen

d s

tocken

d. E

r ve

rwen

det

einz

elne

Sat

ztei

le u

nd k

urze

S

ätze

im Z

usam

men

hang

und

le

gt h

äufi g

Pau

sen

ein.

Der

Sch

üler

spr

icht

üb

erw

ie-

gen

d fl

üssig

. Er

kann

Sät

ze u

nd

Sat

zfol

gen

zusa

mm

enhä

ngen

d ar

tikul

iere

n. G

eleg

entli

ch k

omm

t es

zu

Abb

rüch

en u

nd P

ause

n.

Der

Sch

üler

spr

icht

fl ü

ssig

. S

atzf

olge

n un

d Te

xte

wer

den

zusa

mm

enhä

ngen

d ar

tikul

iert

, A

bbrü

che

und

Pau

sen

kom

men

nu

r se

lten

vor.

12

Page 13: Niveaubeschreibungen Deutsch als Zweitsprache für die ... · Niveaubeschreibungen Deutsch als Zweitsprache für die Primarstufe zur Beobachtung von Kompetenz und Kompetenzzuwachs

© IQSH 2010

D. L

ES

EN

Ver

steh

enM

it Zu

nahm

e de

r Kom

pete

nzen

in a

nder

en B

erei

chen

(Wor

tsch

atz,

Gra

mm

atik

, Les

estr

ateg

ien

usw

.) w

ächs

t das

Les

ever

steh

en. I

n di

esem

Ab-

schn

itt g

eht

es d

arum

fest

zuha

lten,

in w

elch

em U

mfa

ng e

in S

chül

er e

inem

alte

rsge

rech

ten

Text

(lite

raris

cher

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ode

r S

acht

ext)

Info

rmat

ione

n en

tneh

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und

die

se v

erar

beite

n ka

nn. I

n de

r R

egel

wird

die

s du

rch

Bea

ntw

ortu

ng v

on F

rage

n zu

Tex

ten

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gest

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in Z

wei

fels

fälle

n so

llten

je

doch

auc

h no

nver

bale

Lös

ungs

mög

lichk

eite

n an

gebo

ten

wer

den.

III

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Der

Sch

üler

ver

steh

t ku

rze

Sätz

e u

nd

Satz

folg

en

in D

ruck

- od

er S

chre

ibsc

hrift

.

Der

Sch

üler

ver

steh

t ku

rze e

in-

fach

e T

exte

.D

er S

chül

er k

ann

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rsge

mäß

en

liter

aris

chen

Tex

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Sac

htex

-te

n g

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lt I

nfo

rma

tio

ne

n

en

tneh

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. Er

kann

Sa

ch

tex

te

unte

r N

utz

un

g b

ild

lich

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Hilfe

n

ents

chlü

ssel

n.

Der

Sch

üler

kan

n ze

ntr

ale

Au

ssa

ge

n a

lters

gem

äßer

lite

-ra

risch

er T

exte

und

Sac

htex

te

erfa

ssen

und

wie

derg

eben

. Er

en

tsch

lüsse

lt M

eta

ph

ern

un

d

allta

gssp

rach

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ge

läu

fi g

e B

e-

gri

ffe

mit

sp

ezifi

sch

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Be

de

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tun

g im

Sac

hkon

text

.

Tech

nik

en u

nd

Str

ateg

ien

der

Text

ersc

hlie

ßu

ng

III

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Der

Sch

üler

lies

t W

ort

r W

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un

d S

atz

r S

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. Er

zieh

t ke

ine

wei

tere

n S

igna

le z

um E

rsch

lie-

ßen

ein

es T

exte

s he

ran.

Der

Sch

üler

ste

llt

zum

Ers

chlie

en v

on T

exte

n N

ach

frag

en

. D

er S

chül

er z

ieht

zur

Ers

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ung

von

Text

en v

isu

elle

Sig

-

nale

(Übe

rsch

rifte

n, B

ildun

ter-

schr

iften

, Abs

ätze

) her

an.

Der

Sch

üler

kan

n Te

xte

zur

Er-

schl

ieß

ung

ze

rle

ge

n u

nd u

nbe-

kann

te W

ört

er

na

ch

sch

lag

en

.

13

Page 14: Niveaubeschreibungen Deutsch als Zweitsprache für die ... · Niveaubeschreibungen Deutsch als Zweitsprache für die Primarstufe zur Beobachtung von Kompetenz und Kompetenzzuwachs

© IQSH 2010

Vo

rles

en

Die

Flü

ssig

keit

des

Vorle

sens

ist

ein

Indi

kato

r zu

r A

bsch

ätzu

ng d

er D

ekod

ierf

ähig

keit

eine

s S

chül

ers.

Mit

zune

hmen

der

Aut

omat

isie

rung

des

Le

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, d. h

. mit

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der

Dek

odie

rfäh

igke

it, is

t di

e Fl

üssi

gkei

t de

s Vo

rlese

ns h

öher

und

das

Ers

chlie

ßen

und

Ver

steh

en d

es In

halte

s w

e-ni

ger

müh

evol

l.

III

III

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Der

Sch

üler

lies

t Te

xte

sta

rk

sto

cken

d v

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Der

Sch

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leic

ht

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d u

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mo

no

ton

vor

.D

er S

chül

er li

est

Text

e zu

sa

m-

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hän

gen

d u

nd

mit

an

ge

-

messen

er

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into

na

tio

n v

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Der

Sch

üler

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sin

ng

e-

sta

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nd

vor

.

Str

ateg

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zu

r Ü

ber

win

du

ng

vo

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erst

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spro

ble

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III

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Der

Sch

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ign

ori

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Ve

rste

-

hen

sp

rob

lem

e.

Der

Sch

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erk

t u

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sig

-

na

lisie

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ers

teh

en

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e,

z. B

. dur

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rage

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Blic

k od

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frag

ende

Lau

täuß

erun

g.

Der

Sch

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un

tern

imm

t a

kti

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Vers

uch

e,

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teh

en

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le-

me

zu

üb

erw

ind

en

, z. B

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Rüc

kfra

ge, A

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deru

ng s

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her

Hilf

e (in

Ers

t- o

der

Zwei

t-sp

rach

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der

die

Verw

endu

ng

von

Nac

hsch

lage

wer

ken.

Der

Sch

üler

un

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t,

fall

s e

rfo

rde

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h,

me

hre

re

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rsch

ied

en

e V

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ste

he

nsp

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ind

en

. Er

best

eht

auf

Pro

blem

lösu

ng.

Es

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die

Mög

lichk

eit,

die

Str

ateg

ien,

die

Sie

bei

ein

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er b

eoba

chte

n, im

Beo

bach

tung

sbog

en k

onkr

et fe

stzu

halte

n.

14

Page 15: Niveaubeschreibungen Deutsch als Zweitsprache für die ... · Niveaubeschreibungen Deutsch als Zweitsprache für die Primarstufe zur Beobachtung von Kompetenz und Kompetenzzuwachs

© IQSH 2010

Freu

de

un

d In

tere

sse

am L

esen

– d

euts

che

un

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III

III

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(z. B

. C

omic

s).

Der

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Er

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n.

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Le

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her

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rach

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K

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rbüc

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rifte

n.

15

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© IQSH 2010

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III

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r ve

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nd

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rte

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ch

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nd

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ien,

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chül

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chte

n, im

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bach

tung

sbog

en k

onkr

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stzu

halte

n.

16

Page 17: Niveaubeschreibungen Deutsch als Zweitsprache für die ... · Niveaubeschreibungen Deutsch als Zweitsprache für die Primarstufe zur Beobachtung von Kompetenz und Kompetenzzuwachs

© IQSH 2010

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no

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ge

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III

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Der

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17

Page 18: Niveaubeschreibungen Deutsch als Zweitsprache für die ... · Niveaubeschreibungen Deutsch als Zweitsprache für die Primarstufe zur Beobachtung von Kompetenz und Kompetenzzuwachs

© IQSH 2010

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Sie

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Sie

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se“.

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den

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III

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Infi n

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hen.

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erfe

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Der

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renn

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s P

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: „D

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das

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en v

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Der

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pro

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tie

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Ha

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tze

, in

dene

n da

s Ve

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kt s

teht

(„

Dan

n ko

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der

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ssen

.“).

Der

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üler

pro

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n-

tze

, in

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ne

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as V

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am

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de

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ht

(„Ic

h se

he, d

ass

der

Vate

r E

ssen

koc

ht.“

).

18

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© IQSH 2010

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bin

du

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nS

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gen

sind

ein

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gen.

Die

Fäh

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it, e

twas

zu

erzä

hlen

ode

r zu

er

klär

en is

t da

her

star

k an

die

Kom

pete

nzen

im B

erei

ch d

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atzv

erbi

ndun

gen

gekn

üpft

.

III

III

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Der

Sch

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ste

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ein

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der

(„D

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ist

da. E

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“).

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(„

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verw

ende

t di

e K

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nktio

n „w

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“ k

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nie

ren

d, u

m z

wei

Sät

ze m

itein

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der

zu v

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üpfe

n („

Der

Vat

er

koch

t, w

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unge

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Der

Sch

üler

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se

lte

ne

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vo

rko

mm

en

de K

on

jun

kti

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en

, um

zw

ei H

aupt

sätz

e m

itein

ande

r zu

ver

bind

en. E

r ve

rknü

pft

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ze

mit

„abe

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oder

“ un

d „d

enn“

(„

Der

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ocht

, den

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hat

H

unge

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Der

Sch

üler

ver

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se

lte

ne

r

vo

rko

mm

en

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tero

rdn

en

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Ko

nju

nk

tio

ne

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ie „

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„ob“

, „da

mit“

usw

., um

Hau

pt-

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Neb

ensä

tze

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nden

. Er

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et z

udem

Rel

ativ

sätz

e („

Der

Va

ter,

der

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ste

ht in

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üche

.“).

Prä

po

siti

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en

III

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Der

Sch

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ken

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erw

en-

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ein

ige w

en

ige e

infa

ch

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Prä

po

sit

ion

en

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„in

“ un

d „a

uf“.

Prä

posi

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lkon

stru

ktio

-ne

n bi

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ohne

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ikel

(„Fr

au

Beh

nke

steh

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Kla

ssen

zim

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).

Der

Sch

üler

ken

nt u

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meh

rere

Prä

po

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en

.

Prä

po

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alk

on

str

ukti

on

en

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er

mit

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aft

em

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kel („

Frau

Beh

nke

geht

mit

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.

Der

Sch

üler

bild

et P

räp

osit

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rup

pen

mit

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rre

kte

m A

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Der

Vat

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mit

dem

H

und

spaz

iere

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. Wei

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in

wer

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Wech

se

lprä

po

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en

mit

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kte

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rtik

el (

Dat

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„Der

Vat

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t in

dem

Hau

s.“

Akk

usat

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Der

Vat

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in

das

Hau

s.“)

geb

ildet

und

ers

te

Prä

po

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alo

bje

kte

(„E

r da

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für

die

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ver

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Der

Sch

üler

beh

errs

cht

die

ko

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Bild

un

g v

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Prä

po

si-

tio

na

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Glossar

Adjektiv Wortart, die Beschaffenheit beschreibt, Eigenschaftswort (z. B. schnell, laut, freundlich, herzlich)

Adverb Adverbien sind Umstandswörter, die einen Satz, ein Verb, ein Par-tizip, ein Adjektiv oder ein anderes Adverb näher bestimmen (z. B. hier, vielleicht, sonst). Adverbien sind nicht konjungier- oder dekli-nierbar. Einige Adverbien können jedoch gesteigert werden (z. B. oft – öfter).

Akkusativ Der Akkusativ ist ein grammatischer Fall (Kasus), der in der deut-schen Grammatik auch Wen-Fall oder 4. Fall genannt wird. Er mar-kiert das Objekt des Satzes, dem das wiederfährt, was durch das Verb im Satz ausgedrückt wird (z.B. Ich sehe den Baum.).

altersgemäß dem Alter der Kinder bzw. dem Schuljahrgang angemessen

Artikel auch Begleiter; stehen immer mit einem Nomen und bestimmen dieses näher (z.B. der, die, das, eine, ein)

Dativ Der Dativ ist ein grammatischer Fall, der in der deutschen Gramma-tik auch Wem-Fall oder 3. Fall genannt wird. Er markiert das indirek-te Objekt im Satz, das ein vorhandenes Objekt im Akkusativ näher erklärt (z.B. Er schreibt dem Vater einen Brief.). Dativobjekte können jedoch auch ohne Akkusativobjekt stehen (z.B. Er glaubt dem Kind.).

Dekodierfähigkeit Fähigkeit, Schriftzeichen zu entschlüsseln

fi nites Verb Verb mit Flexionsendungen, gebeugtes Verb

Flexiv, Flexionsmorpheme

Flexive sind bedeutungstragende Einheiten, die abwandeln (z.B. Verbendungen zur Markierung von Zeitform, Zahl und Person à spielen – er spielt, 3. Person Singular Präsens).

Flexion Abwandlung von Worten, Formenbildung (Konjugation von Verben, Deklination von Nomen)

Futur Zeitform zur Beschreibung von Zukünftigem

Genitiv Der Genitiv ist ein grammatischer Fall und wird in der deutschen Grammatik auch Wes-Fall, Wessen-Fall oder 2. Fall genannt. Er markiert u.a. Besitz- und Zugehörigkeitsverhältnisse (z.B. Der Vater des Kindes liest.)

Genus Grammatisches Geschlecht; Klassifi kationsmerkmal von Nomen, das (wie Numerus und Kasus) Einfl uss auf die Deklination nimmt

Hauptsatz ist ein Satz, der allein stehen kann (z.B. Ich lese gern Bücher.).

Hilfsverb Verben (sein, haben, werden), die gemeinsam mit Vollverben zwei-teilige Prädikate bilden, z.B. beim Perfekt (Ich habe ein Buch gele-sen.)

Infi nitiv ungebeugte Grundform des Verbs

invertiert, Inversion Umstellung von Subjekt und Prädikat im Hauptsatz; im invertierten Hauptsatz steht das fl ektierte Verb vor dem Subjekt (z.B. Hauptsatz: Ich lese dann ein Buch. – invertierter Hauptsatz: Dann lese ich ein Buch.)

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Joker Ausdrücke mit vielfältiger Bedeutung, die anstelle eines präzisen Ausdrucks benutzt werden (z.B. ein Loch machen für ein Loch bohren)

Kasus grammatischer Fall

Komma Haupt- und Nebensätze werden durch Kommata getrennt. Ist ein Nebensatz in einen Hauptsatz eingebettet, wird er am Anfang durch ein öffnendes und am Ende durch ein schließendes Komma vom Hauptsatz getrennt („Die Gäste, die das Brautpaar erblickten, waren erstaunt.“).

Konjunktion nicht fl ektierbare Wortart, die syntaktische Verbindungen herstellt, z.B. zwischen Haupt- und Nebensatz bzw. zwischen zwei Hauptsät-zen

Konjunktiv einer der drei im Deutschen vorkommenden Modi des Verbs; dient dem Ausdruck von Möglichem und Möglichkeiten (Er führe gern zur Erholung an die Nordsee.)

koordinierend „beiordnend“, „reihend“

Modalverben Verben zum Ausdruck von Wünschen (möchten, wollen) oder Zwän-gen (müssen, sollen); zusammen mit infi niten Vollverben bilden Modalverben zweiteilige Prädikate (Er möchte ein Buch lesen.)

Modus Der Modus ist eine grammatische Kategorie des Verbs, durch die die subjektive Position des Sprechers zur Aussage beschrieben wird. Das Deutsche kennt drei Modi: Indikativ (Wirklichkeitsform; z.B. Sie kocht Suppe.), Imperativ (Befehlsform: Koche eine Suppe!) und Konjunktiv (Möglichkeitsform: Er koche eine Suppe.)

Näherungsbegriff Näherungsbegriffe sind Wörter, die sich einem Ausdruck annähern, ihn andeuten, aber nicht präzise erfassen (z.B. Festklemmer für Schraubzwinge).

Nebensatz .. ist ein Satz, der einem Haupt- oder anderen Nebensatz unterge-ordnet ist und durch eine unterordnende Konjunktion (weil, dass,…) oder ein Relativpronomen eingeleitet wird. Das fi nite Verb steht im Nebensatz in der Regel in Endstellung (…, weil mir das Buch ge-fällt.).

Nomen Wortart, auch bekannt unter Substantiv, Hauptwort, Namenwort, Dingwort

Nominativ Der Nominativ ist ein grammatischer Fall, der in der deutschen Grammatik auch Wer-Fall oder 1. Fall genannt wird. Der Nominativ markiert das Objekt eines Satzes.

Numerus Einzahl (Singular – das Kind, ich gehe) und Mehrzahl (Plural – die Kinder, wir gehen)

Objekt Satzergänzung, auf die sich das Prädikat bezieht (z.B. Das Kind liest das Buch. = Akkusativobjekt; Das Buch gefällt dem Kind. = Dativob-jekt)

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Partizip II nicht- fi nite Form des Verbs, das zur Bildung von Perfekt- und Pas-siv- Formen verwendet wird (Er hat gelacht. = Perfekt; Das Buch wird gelesen. = Passiv)

Passiv Form der Verwendung des Verbs, die die Handlungsrichtung um-kehrt. Nicht der Handelnde ist Subjekt des Satzes, sondern die Person oder der Gegenstand, der/dem etwas wiederfährt (z.B. Das Kind liest das Buch. = Aktiv – Das Buch wird vom Kind gelesen. = Passiv)

Perfekt Zeitform zur Beschreibung der Vergangenheit; gebildet aus einer Präsens-Form von haben oder sein und Partizip II (z.B. Ich habe in Berlin gewohnt.)

Plural Mehrzahl (vgl. Numerus)

Plusquamperfekt Zeitform zur Beschreibung der Vergangenheit, die vor einem Refe-renzpunkt innerhalb einer Erzählung stattgefunden hat (z.B. Ich sah eine Blindschleiche. Vorher hatte ich noch nie eine Schlange gese-hen.)

Prädikat Das Prädikat ist das strukturelle Zentrum des Satzes. Prädikate können einteilig oder mehrteilig sein. Ein einteiliges Prädikat be-steht aus einer fi niten Verbform (gebeugtes Verb), ein mehrteiliges Prädikat besteht aus einer fi niten Verbform und einer infi niten Verb-form oder einem Präfi x (z.B. Er möchte viele Bücher lesen.).

Präfi x Vorsilbe, die zur Wortbildung an den Wortstamm angefügt wird (z.B. gehen – weggehen – angehen – ausgehen – durchgehen - …)

Präposition Verhältniswort, das die Beziehung zwischen Gegenständen, Perso-nen und Sachverhalten beschreibt (z.B. bei, an, für, zu, auf,..).Die Präposition legt den Kasus des angeschlossenen Nomens fest (z.B. für – Akkusativ, bis – Dativ, während – Genitiv)

Präpositionalobjekt Objekt, das eine Präposition enthält. Präpositionalobjekte werden häufi g mit adverbialen Bestimmungen verwechselt. Ein Präpositio-nalobjekt liegt nur dann vor, wenn die Präposition so stark vom Verb abhängt, dass sie unter Erhaltung der Satzbedeutung nicht gegen eine andere Präposition getauscht werden kann. (z.B. Er wartet auf seine Mutter.)

Präsens Zeitform zur Beschreibung der Gegenwart, Gegenwartsform (z.B. Ich lese.)

Präteritum Zeitform zur Beschreibung abgeschlossener Ereignisse (z.B. Ich las.)

Relativsatz Form des Nebensatzes, die sich auf ein Satzglied (mit Ausnahme des Prädikats) bezieht und dieses näher erläutert (z.B. Das Buch, das ich gestern gekauft habe, bereitet mir Freude.)

Singular Einzahl (vgl. Numerus)

Subjekt Das Subjekt ist ein Satzglied, das den Ausgangspunkt des verbalen Vorgangs bildet. Es ist das Satzglied, das die (semantische) Rolle des aktiv Handelnden innehat und steht in der Regel im Nominativ. Es kann mit Wer? oder Was? erfragt werden (z.B. Der Vater liest. – Wer liest? – der Vater). Gemeinsam mit dem Prädikat bildet das Subjekt die Kernaussage eines Satzes.

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Tempus Zeitform, z.B. Präsens, Futur

Verb auch Tätigkeitswort, Tuwort; Wortart, die Tätigkeiten und Gesche-hen ausdrückt (z.B. gehen, laufen, werfen,..)

Verbalfl exion Konjugation (Beugung) von Verben

Vollverb Verb, das allein ein Prädikat bilden kann, d.h. nicht auf Hilfs- oder Modalverben angewiesen ist (z. B. essen, trinken, freuen)

Wechselpräposition Präpositionen, die Dativ oder Akkusativ verlangen können (z.B. Ich gehe hinter den Baum. – Ich stehe hinter dem Baum.)

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Beobachtungsbogen für die Primarstufe

beobachteter Schüler: ________________________

beobachtender Lehrer: _______________________

Beobachtungszeitpunkt: _____________________

A. WEITE DER SPRACHLICHEN HANDLUNGS- UND VERSTEHENSFÄHIGKEIT

< I I I II II II III III III IV IV

Private Gespräche □ □ □ □ □ □ □ □Unterrichtsgespräche □ □ □ □ □ □ □ □Strategien zur Überwindung von Ausdrucksnot und Verstehens-problemen*

□ □ □ □ □ □ □ □

Freude und Interesse am Spre-chen (Deutsch im Unterricht) □ □ □ □ □ □ □ □Freude und Interesse am Sprechen (Deutsch in privaten Situationen)

□ □ □ □ □ □ □ □

Freude und Interesse am Sprechen (Herkunftssprache in privaten Situationen)

□ □ □ □ □ □ □ □

*Bei Bedarf können Sie an dieser Stelle festhalten, welche Mittel der Schüler einsetzt, um Ausdrucksnot und Verstehensprobleme zu signalisieren und zu überwinden:

□ Mimik □ Anforderung sprachlicher Hilfe in

Erst- oder Zweitsprache

□ Verwendung von

Nachschlagewerken

□ Gestik □ Umschreibungen □ ___________________

□ Rückfragen □ Verwendung von Joker- und

Näherungsbegriffen □ ___________________

B. WORTSCHATZ

< I I I II II II III III III IV IV

Verstehenswortschatz □ □ □ □ □ □ □ □Mitteilungswortschatz □ □ □ □ □ □ □ □

Ergänzende Hinweise (z.B. Differenzen zwischen mündlichem und schriftlichem Gebrauch):

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NB DaZ für die Primarstufe - Erprobungsfassung 2010 Kopiervorlage Seite 2 von 3

C. AUSSPRACHE

< I I I II II II III III III IV IV

Deutlichkeit □ □ □ □ □ □ □ □Sprechfl üssigkeit □ □ □ □ □ □ □ □

D. LESEN

< I I I II II II III III III IV IV

Verstehen □ □ □ □ □ □ □ □Techniken und Strategien der Texterschließung □ □ □ □ □ □ □ □Vorlesen □ □ □ □ □ □ □ □Strategien zur Überwindung von Verstehensproblemen* □ □ □ □ □ □ □ □Freude und Interesse am Lesen(deutsche Texte) □ □ □ □ □ □ □ □Freude und Interesse am Lesen (herkunftssprachliche Texte) □ □ □ □ □ □ □ □

*Bei Bedarf können Sie an dieser Stelle festhalten, welche Mittel der Schüler einsetzt, um Ausdrucksnot und Verstehensprobleme zu signalisieren und zu überwinden:

□ Mimik □ Rückfragen □ Verwendung von

Nachschlagewerken

□ Gestik □ Anforderungen sprachlicher Hilfe

Erst- oder Zweitsprache □ ___________________

Ergänzende Hinweise:

E. SCHREIBEN

< I I I II II II III III III IV IV

Textproduktion □ □ □ □ □ □ □ □Strategien zur Überwindung von Ausdrucksnot beim Schreiben* □ □ □ □ □ □ □ □Orthographie □ □ □ □ □ □ □ □Interpunktion □ □ □ □ □ □ □ □

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NB DaZ für die Primarstufe - Erprobungsfassung 2010 Kopiervorlage Seite 3 von 3

*Bei Bedarf können Sie an dieser Stelle festhalten, welche Mittel der Schüler einsetzt, um Ausdrucksnot und Verstehensprobleme zu signalisieren und zu überwinden:

□ Mimik □ Anforderung sprachlicher Hilfe in

Erst- oder Zweitsprache

□ Verwendung von

Nachschlagewerken

□ Gestik □ Umschreibungen □ ___________________

□ Rückfragen □ Verwendung von Joker- und

Näherungsbegriffen □ ___________________

Ergänzende Hinweise:

F. GRAMMATIK – MÜNDLICH & SCHRIFTLICH

< I I I II II II III III III IV IV

Verbstellung □ □ □ □ □ □ □ □Satzverbindungen □ □ □ □ □ □ □ □Präpositionen □ □ □ □ □ □ □ □Formen des Verbs □ □ □ □ □ □ □ □Formen des Nomens □ □ □ □ □ □ □ □

Ergänzende Hinweise:

Vorschläge für die Förderung: