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Social Media für Reise-Journalisten Teil 2 Als Kommunikations-Spezialisten beobachten wir die Entwicklungen in der Print- und Online-Welt sowie des Medien-Nutzungsverhaltens. In unserer Rubrik „noble praxis-tipps“ möchten wir nützliche Infos rund um diese Themen teilen. noble praxis-tipps September 2015

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Social Media für Reise-Journalisten – Teil 2

Als Kommunikations-Spezialisten beobachten wir die Entwicklungen in der Print-

und Online-Welt sowie des Medien-Nutzungsverhaltens. In unserer Rubrik „noble

praxis-tipps“ möchten wir nützliche Infos rund um diese Themen teilen.

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September 2015

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Social Media für Reise-Journalisten

Teil 2

Soziale Netzwerke und Medien erleichtern die Kommunikation und ermöglichen es, Erlebnisse und

besondere Momente mit vielen Menschen zu teilen. Neuigkeiten verbreiten sich in Sekundenschnelle.

Wie bereits in unserem ersten Social Media Praxis-Tipp festgestellt, haben sie auch in unserem

Berufsalltag längst Einzug gehalten. Welche Möglichkeiten Social Media und insbesondere die

Plattformen Facebook, Twitter und Xing Ihnen als Journalist in Ihrem Arbeitsalltag eröffnen, können Sie

auch hier noch einmal nachlesen.

Die Netzwerke Google+, Instagram, Pinterest und YouTube

schauen wir uns im nun folgenden Teil genauer an.

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Google+

2011 eingeführt ermöglicht Google+ den Austausch mit Kontakten, die in Kreise eingeteilt sind.

Derzeit geht man von 15 Millionen registrierten, aber nur 3,1 Millionen aktiven Nutzern in

Deutschland aus.

Während aktive Facebooker das Angebot durchschnittlich über sechseinhalb Stunden pro Monat

nutzen, sind laut einer Nielsen-Studie Google-Plus-Nutzer dort gerade einmal sieben Minuten pro

Monat aktiv.

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Google+

Google+ – Sprache

Stream: Im Stream tauchen alle Beiträge von Personen auf, denen gefolgt wird, ebenso Beiträge aus den Communities,

in denen man Mitglied ist. So bleibt man auf dem Laufenden, was in den jeweiligen Gruppen passiert. Der Inhalt des

Streams kann nach Interessen angepasst werden.

Kreise: Google+ nennt seine Listen Kreise. In diesen Kreisen können Themen oder Personen nach Interesse oder

Intention sortiert werden. Die Besonderheit: Man ist in Google+ gezwungen, jeden seiner Kontakte mindestens einem

Kreis zuzuordnen.

Google+ Hangouts: Dies ist ein von Google entwickelter Sofortnachrichten-Dienst mit integrierter Video- und Call-

Funktion.

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Google+

26 % der deutschen Journalisten nutzen Google+ zur Verbreitung ihrer Nachrichten. Damit steht

Google+ deutlich hinter den häufiger genutzten Plattformen Facebook und Twitter. Allerdings

verfügen rund 43 % aller Tageszeitungen über einen Google+-Account.

Übrigens:

Google möchte Journalisten zukünftig die

Arbeit erleichtern und hat mit GoogleLab

einige Werkzeuge angekündigt, die

Journalisten Zugriff auf Daten aus aller

Welt ermöglichen sollen.

Weitergehende Infos zu diesem Thema

finden Sie unter anderem hier.

Quelle: Medienmacher 2014, S. 13/45

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Google+

Praxis-Tipps und -Beispiele

Die Vorteile eines Google+-Accounts sind in gewisser Weise vergleichbar mit denen eines

Facebook-Accounts. Google+ eignet sich vor allem um …

auf schnelle und unkomplizierte Weise mit Menschen aus aller Welt in Verbindung zu bleiben und

Neues zu erfahren bzw. Netzwerke und Freunde über Neues zu informieren. Journalisten und

Medien können beispielsweise über einen professionellen Google+-Account auf neue Beiträge

aufmerksam machen und Informationen unkompliziert mit bestimmten Kreisen teilen.

Der Unterschied: Da die Kontakte von vorneherein in Kreise (siehe Google+-Sprache) eingeteilt

werden, können Informationen leicht mit nur einem bestimmten Personenkreis, für den die

Information auch relevant ist, geteilt werden. Es empfiehlt sich daher, seine Kontakte bereits bei

der Aufnahme nach konkreten Interessensgebieten zu sortieren. Dies ist bei Facebook anhand

der sogenannten Listen auch möglich, jedoch nicht zwingend erforderlich.

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Instagram

Mobile Foto-/Video-App mit rund 300 Millionen Nutzern weltweit (circa vier

Millionen in Deutschland). Tendenz steigend – insbesondere bei Jüngeren.

Galt Instagram lange eher als eine Schnappschuss- und Selfie-Plattform,

gibt es dort immer mehr qualitativ sehr gute Fotos. Bei etwa 60 Millionen

Bildern, die laut Instagram täglich hochgeladen werden, kann der Kanal

mittlerweile auch für Journalisten als Recherchequelle interessant sein.

Im Gegensatz zu beispielsweise Großbritannien betreiben in Deutschland

noch eher wenige Medien einen Instagram-Account.

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Instagram

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Instagram

Instagram – Sprache

Feed: Im Feed erscheinen alle Foto- und Video-Beiträge von Accounts, die man ‚abonniert‘ hat.

Hashtag: Das Hashtag # dient dem Verweis auf eine Sache (z.B. #noblepraxistipps); kann aus Buchstaben und Ziffern

bestehen, es dürfen jedoch weder Satz- noch Leerzeichen enthalten sein. Auch auf Personen, die keinen eigenen Account

haben, kann man so verweisen, ansonsten verlinkt man diese durch @accountname.

Teilen/Posten: Eigene Beiträge werden mit der Instagram-Community geteilt. Das Foto/Video erscheint in der Galerie der zuletzt

geteilten Bilder. Hat man seinen Account auf ‚privat‘ eingestellt, erscheinen die Beiträge nur im Feed derer, die den Account

abonniert haben. Das Teilen eines anderen Beitrags nennt man ‚Repost‘.

Markieren: Markiert User X den Account von User Y im Bild oder Video, wird User Y darüber benachrichtigt. Alle Beiträge in

denen User Y markiert wurde, erscheinen auch in dessen Account unter ‚Markierungen‘, sollte er diese Funktion nicht abgestellt

haben. Eine Markierung nach dem Teilen ist nicht möglich.

Shout-out: Damit empfiehlt man den Account eines Freundes. Oft erfolgt dies über einen Repost mit Verlinkung beispielsweise

@noblehaps

Geo-tagging: Instagram-Nutzer sind an Bildern interessiert, die an Orten aufgenommen wurden, die sie kennen. Wenn Beiträge

ge-geotaggt werden, tauchen sie bei der Ortssuche zusammen mit anderen Beiträgen auf, die hier aufgenommen wurden.

Emojis: Kleine Ideogramme, die nicht nur Emotionen, sondern auch allgemeine Begriffe darstellen sollen. Tendenz: Emojis

lösen zumindest im Englischen zunehmend den Netzjargon (#lol – laughing out loud) ab und scheinen zu einer universell

verständlichen Sprache zu werden.

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Instagram

Herausforderung an Journalisten

In Abgrenzung zu Facebook, Twitter, Google+ und Pinterest besteht ein

entscheidender Unterschied: Instagram verteilt Bilder und Videos (max.

15 Sekunden Länge via Direktaufnahme) – aber keine Links.

Das Portal ist schlecht durchsuchbar. Es gibt keinen Algorithmus wie bei

Google. Wie bei Twitter werden Hashtags benutzt, und nur anhand dieser

Begriffe kann gesucht werden. Zwei Begriffe zu kombinieren ist nicht

möglich, Suchergebnisse lassen sich auch nicht ordnen.

Inhalte zu teilen ist schwierig – dazu braucht es eine zusätzliche App wie

etwa InstaRepost.

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Instagram

Chancen für Journalisten

Dennoch lohnt es sich für Journalisten, Instagram auch beruflich einzusetzen: Vor allem für

Kollegen, die den Fokus auf Fotografie legen. Für Mode-, Reise- oder Naturblogger gibt es

kaum eine bessere Plattform, Fotos/Videos schnell und einfach zu bearbeiten und zu posten.

Gute Beispiele unter den deutschen Reise-Journalisten mit Instagram-Accounts:

- Heike Kaufholds Instagram-Account koelnformat mit fast 30.000 Followern

- Anja Beckmann & Team mit fast 5.000 Followern auf travelontoast

- Jörg Pasemann & Team mit fast 5.000 Followern auf breitengrad53

- Christoph Karrasch‘s Instagram-Account vonunterwegs von mit 805 Followern

Eigener Nachrichtenstream: Indem man selbst für sich und seine Themen relevanten Accounts

folgt, ist man ähnlich wie bei Twitter in Echtzeit auf dem Laufenden.

Geo-Tagging – auch sehr interessant bei Recherche für Journalisten. Ein Beispiel aus dem

politischen Bereich: Buzzfeed entdeckte Ende Juli ein Foto eines russischen Soldaten als

möglichen Beleg dafür, dass Moskauer Truppen auf ukrainischem Boden operieren.

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Instagram

Chancen für Journalisten

Übrigens:

Zukünftig will sich Instagram als Medium zum

Beobachten des Nachrichtengeschehens

etablieren. Seit Juli können Nutzer auf eine

erweiterte Suchfunktion zugreifen, mit der man

bei ‚Trending Tags‘ oder ‚Popular Hashtags‘

auch nach Bildern von einzelnen Orten oder

mit bestimmten Hashtag-Schlagworten suchen

kann. So werden unterschiedliche und aktuelle

Ereignisse schnell gefunden. Derzeit ist diese

Funktion jedoch nur in den USA freigeschaltet

(Quelle).

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Die Anzeigedauer eines Instagram-Posts auf den Follower-Feeds ist oft nicht länger als eine

Stunde. Daher ist das Timing besonders wichtig: Der beste Content nutzt nichts, wenn ihn keiner

sieht. ( Posten in Social Media – wann und wie oft?)

Instagram wird international genutzt, die meisten Hashtags sind auf Englisch. Dies sollte man bei

der Recherche berücksichtigen. Ebenso wenn man eigenen Content postet.

Auswahl der Fotos: Man sollte sich gut überlegen, welche Fotos man auf Instagram hochlädt. Es

können entweder gesammelte Werke und Momentaufnahmen sein oder man versucht sich an

einer Themen-Seite. Man sollte sich fest an ein Thema binden und nur Bilder posten, die mit dem

Spezialgebiet wie beispielsweise mit Autos oder Mode zu tun haben.

Qualität: Niemand schaut sich gerne verpixelte Bilder an. Genau darauf achten, dass nur Bilder

hochgeladen werden, die gut aussehen und originell sind (Format 640 px x 640 px).

Textinformationen lassen sich über Text in Bild, Screenshots, Kommentar oder über die Hashtags

transportieren.

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Instagram

Praxis-Tipps und Beispiele

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Filter: Instagram ist bekannt dafür, dass man Bilder und Videos zusätzlich mit Farb- oder Rahmenfilter bearbeiten kann. Zwar sollte man die Anwendung nicht übertreiben, doch hat es den Vorteil, dass man seine Bilder oft nicht mehr noch zusätzlich bearbeiten muss.

Regelmäßigkeit: Unbedingt regelmäßig Bilder hochladen! Bringt man keine neuen Inhalte, springen Follower unter Umständen ab. Mit Hilfe von Latergramme oder ScheduGram in Ruhe planen. Wer seine beruflichen Postings von privaten Aktivitäten trennen will, kann diese mit Fotogramme pflegen.

Influencer durch Hashtag-Recherche ausfindig machen.

Andere Accounts mit thematisch passenden Zusammenhang in eigenen Post markieren mit Hashtag oder verlinken mit @Account – Steigerung der eigenen Reichweite.

An Contests teilnehmen – #photooftheday.

Mehr Follower auf Instagram: Liken, was das Zeug hält, und selber folgen!

Anders als in fast allen Plattformen ist kein „Teilen“ von verlinkten Bildern möglich, d.h. Reichweite auf Instagram führt NICHT dazu, dass Sie Traffic für Ihre Webseite erhalten. Referral Traffic lässt sich im digitalen Kommunikationsmix fast nur via Facebook, Pinterest, Twitter und Google+ erreichen.

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Instagram

Praxis-Tipps und Beispiele

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Wichtig: Relevante Hashtags finden Wege zu Usern, die einem selbst unbekannt waren. Gibt man in der Suche einen Begriff ein, sieht man, wie viele Einträge er hat. So kann man die Beliebtheit von Hashtags prüfen.

Wenn möglich, nicht mehr als fünf Hashtags pro Foto. Nicht die Anzahl der verwendeten Hashtags ist entscheidend, sondern der thematische Bezug.

Hashtag-Auswahl sollte immer inhaltlich erfolgen: Welcher Hashtag passt zu meinem Foto? Welche Hashtags werden bei diesem Thema auf Instagram verwendet?

Aktuell überwiegen noch englische Hashtags auf Instagram. Sie werden häufiger verwendet, auch in Deutschland, und bieten theoretisch mehr Potenzial für die Verbreitung von Inhalten. Es ist aber auch schwieriger aus der Masse herauszustechen, da man sich mit wesentlich mehr Inhalten messen muss und das eigene Foto schnell in der Hashtag-Suche nach unten rutscht. Somit ist es auch sinnvoll, Hashtags zu verwenden, die nicht tausendfach genutzt werden, sondern auf Hashtags zu setzen, bei denen das eigene Foto leichter auffindbar ist.

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Instagram

Paxistipps zum Hashtag

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Pinterest

Die Bildplattform ist „ein Tool für die virtuelle Entdeckungsreise“ – der Name setzt sich aus den

Begriffen „Pin“ und „Interest“ zusammen. Weltweit gibt es über 750 Millionen Pinnwände mit mehr

als 30 Milliarden Fotos. Laut Aussagen von Pinterest hat sich die Anzahl der Nutzer innerhalb des

letzten Jahres verdoppelt – demnach gibt es aktuell ca. drei Millionen Nutzer in Deutschland.

Pinterest wird zu 75 Prozent mobil genutzt (App oder mobiler Browser). Es handelt sich um ein

eher weibliches Netzwerk – 80 Prozent der Pinterest-Nutzer sind Frauen.

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Pinterest

Pinterest – Sprache

Pin: Synonym für einen Post im Netzwerk.

Board: engl. für Pinnwand. Nutzer sammeln Bilder als Inspiration zu verschiedenen Themen und „pinnen“ sie an ein

entsprechendes Board, z.B. zum Thema Food-Inspiration, Fashion oder Reise.

Repin: Die Pinnwände anderer Nutzer können via Repin geteilt werden.

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Pinterest

Chancen und Risiken für Journalisten

Bei Pinterest geht es für die User nicht vorrangig darum,

eigene Bilder hochzuladen. Vielmehr stehen die eigenen

Interessen im Vordergrund. Dazu erstellt der User nach

seinen Interessen sortierte Pinnwände, die mit Bildern aus

dem Pinterest-Netzwerk gefüllt werden (Repin).

Die User schaffen sich (Traum-)Welten zu interessanten

Themen, wie z.B. „Besondere Orte“ oder suchen

sich Inspiration. Wenn ein Ereignis kurz bevor steht, wie z.B.

eine Hochzeit, können Ideen dazu auf einer entsprechenden

Pinnwand gesammelt werden.

Webfundstücke können so gesichert werden. Ziel ist es,

Neues zu entdecken und festzuhalten, um sich inspirieren zu

lassen. Jedem Repin liegen daher vor allem individuelle

Motive zu Grunde – kein Teilen im Sinne eines Facebook-

Shares oder der Gewinn von Followern.

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Pinterest

Chancen und Risiken für Journalisten

Pinterest bietet die Möglichkeit,

hochwertige und ästhetische Bilder zu

sammeln und zu verbreiten. Vor allem

professionelle, in Szene gesetzte Bilder.

Durch die Reichweite von Bildern auf

Pinterest lassen sich Marken-

bekanntheit, Markenerlebnis und Image/

Reputation verstärken. Zusätzlich

kann Traffic auf die eigene

Webseite generiert werden. Dies gilt

ebenso für den Webauftritt eines freien

Journalisten oder Fotografen.

Quelle: http://www.forbes.com

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Pinterest

Praxis-Tipps und Beispiele

Im Gegensatz zu Instagram verfügt jeder Pin über eine eigene URL. So kann durch das

Posten von interessantem Bildmaterial der Traffic auf eine eigene Website erhöht werden.

Pinterest bietet die Möglichkeit, Bild-Pinnwände zu verschiedenen Themen zu erstellen. So

eröffnet sich die Möglichkeit, Content für neue, visuell ausgerichtete Zielgruppen

bereitzustellen.

Durch die Einbindung von Sound-Cloud und Vimeo können Audio- und Videocontent

bereitgestellt werden.

Und last but not least: Durch die gebotene Vielfalt an Bildern und Themen eignet sich

Pinterest hervorragend als Recherche-Tool und für die eigene Inspiration.

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You

Der Videokanal YouTube ist eine der größten Social Media Erfolgsgeschichten. Pro Tag werden

vier Milliarden Videos aufgerufen, pro Minute 100 Stunden Videomaterial hochgeladen. Mehr als

eine Milliarde Unique Visitor besuchen YouTube jeden Monat. Man geht in Deutschland von circa

vier Millionen aktiven Nutzern aus, die regelmäßig selbst Videos hochladen.

YouTube entwickelt sich so zu einer immer wichtiger werdenden Plattform für den Journalismus.

Nicht nur die neusten News werden auf Youtube gezeigt, auch immer mehr Journalisten

bereichern YouTube mit aufwendigen Reportagen und Interviews.

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YouTube

You-Tube – Sprache und Formate

Vlog: Video Blog. Ein Vlog ist – gleich einem Blog – eine Website oder häufig ein YouTube-Kanal, der periodisch neue Einträge

als Video enthält. Vlogs erhalten zunehmend Anerkennung als journalistisches Medium und werden u.a. schon mit Awards mit

Hinsicht zur Förderung der Pressefreiheit bedacht, so z.B. The BOBs.

Endcard: Abschluss des Clips, der meist ca. 15-30 Sekunden lang ist. Es wird z.B. auf ältere Beiträge verwiesen, um den

Zuschauer an sich zu binden. Um das zu erreichen, werden Verknüpfungen zu älteren oder ähnlichen Videos eingebaut. Auch

der Abonnieren-Button wird hier häufig mit eingeblendet.

Watch Time: Zeit, die der Zuschauer auf einem Channel/Video verweilt, also nicht abspringt. Eine hohe Watch Time ist ein

Zeichen für guten Content.

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YouTube

Chancen und Risiken für Journalisten

YouTube und Co. haben in der öffentlichen Wahrnehmung deutlich an Gewicht gewonnen. Das

Video als Medium ist mittlerweile im Netz angekommen, wird von den Nutzern breit angenommen

und erzielt ganz andere Reichweiten als noch vor wenigen Jahren. Für Journalisten, die über

Bewegtbild- beziehungsweise Internet-Themen recherchieren und in diesen Bereichen arbeiten,

ist der Umgang mit YouTube somit unerlässlich geworden.

Mit YouTube-gerecht aufbereitetem Content lassen sich Zielgruppen erreichen, die klassische

Medien wenig nutzen und Themen behandeln, die die klassischen Medien wenig aufgreifen. News

lassen sich in neuer Form präsentieren, aber auch von Reisen, Erfahrungen und Empfehlungen

wird berichtet.

Ein gutes Beispiel aus der Reise-/Kreuzfahrtbranche ist Matthias Morr mit seinem Kanal

„Schiffstester.de“. In kurzen Videos (5-15 Minuten) nimmt er mittlerweile über 8.000 Abonnenten

mit an Bord, informiert über Neuigkeiten, gibt Testberichte und zeigt Live-Rundgänge.

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YouTube

Praxis-Tipps und Beipiele

Einsteigen und sich Kompetenzen aneignen: Einfach eine Suche auf YouTube starten! Dort gibt

es Tutorials für fast alle diese Fragen. Von “Wie filme ich mit dem iPhone?” über “Wie schneide

ich den Beitrag?” bis hin zu “Wie mache ich eine gute Endcard?”. Es gibt für alles ein Video. Ein

Konzept erstellen und loslegen.

Besonders wichtig: Interaktion auf dem eigenen Kanal! Authentizität und Glaubwürdigkeit stehen

im Vordergrund – auf Anfragen und Kommentare sollte sofort reagiert werden. Anderenfalls

besteht die Gefahr, dass der Nutzer nicht wiederkehrt und Akzeptanz und Reichweite verloren

gehen.

Um neue Zielgruppen zu erreichen, sollte der Content speziell auf diese zugeschnitten erstellt

werden.

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YouTube

Praxis-Tipps und Beipiele

Tipps für Viralität:

Richtig Titeln – Metadaten rund um den Clip optimieren. Beim Titel des Videos, in dem alle

wichtigen Begriffe zum Video stecken, sind die ersten drei Wörter laut YouTube-Mitarbeitern am

wichtigsten.

Knackiges Vorschaubild – Das Thumbnail sehen Nutzer als erstes, wenn sie auf das Video bei

der YouTube- oder Google-Suche stoßen – dementsprechend attraktiv sollte es sein, damit der

User es anklickt und so das Video startet. Das Vorschaubild sollte das Thema des Clips

klarmachen und kann auch mit Beschriftung gewählt werden.

Channel-Design optimieren – YouTube-Channels bieten die Möglichkeit, einen Trailer prominent

anzuzeigen. Dabei handelt es sich um eine Art Willkommens-Video, in dem viele YouTube-Stars

und -Sternchen noch einmal erklären, was der Abonnent so zu sehen bekommt. Dies kann den

Aufruf enthalten, dem Channel zu folgen.

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YouTube

Praxis-Tipps und Beipiele

Tipps für Viralität:

Regelmäßiger Zeitplan – Neue YouTuber sollten regelmäßig neue Videos veröffentlichen – so

können sich die ersten Fans an einen Zeitplan gewöhnen und der Macher selbst seinen Workflow

optimieren.

Kollaborationen mit größeren Channels – „Standing on the shoulders of giants“ – dieses

Prinzip funktioniert auch auf YouTube. Größere Channels stellen in Coop-Clips häufig neue

YouTuber vor, damit diese mehr Abonnenten bekommen. Diese Cross-Promotion funktioniert in

dem immer professionelleren Business aber oft nur, wenn beide YouTuber dem gleichen Netzwerk

(z.B. Mediakraft) angehören, von dem sie vermarktet werden.

Interaktion mit der Community – Die eigenen Abonnenten sind die wichtigsten User, weil diese

erfahrungsgemäß die meiste Watch Time verursachen. Deswegen sollte man den Kontakt zu

ihnen (v.a. in den Kommentaren, aber auch auf der Facebook-Seite, Twitter etc.) pflegen. Fragen,

Wünsche und Beschwerden der Follower können in eigens dafür vorgesehenen Formaten

behandelt werden – z.B. die „Kommentar-und-Kommentier-Show“ von Y-Titty.

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Vielen Dank für Ihr Interesse und viel Spaß beim

pinnen, posten, teilen & liken

wünscht

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