November 2015 - Infratest dimap · Erhebungszeitraum 2. bis 3. November 2015 Sonntagsfrage: 2. bis...

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November 2015 Eine Umfrage zur politischen Stimmung im Auftrag der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT

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November 2015

Eine Umfrage zur politischen Stimmung im Auftrag

der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT

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Inhaltsverzeichnis

Untersuchungsanlage ......................................................................................... 1

Zusammenfassung ............................................................................................. 2

Skeptische Haltung zur Zuwanderung ............................................................... 3

Ängste vor Zuwanderung sind am wenigsten wirtschaftlich begründet ........ 5

Bewertung der Wirtschaftslage in Deutschland auf Rekordhoch .................... 7

Regierungszufriedenheit fällt auf Tiefstand ..................................................... 9

Politikerzufriedenheit: Merkel verliert weiter, Seehofer mit

Ansehensgewinn .............................................................................................. 10

Politiker stehen wegen Flüchtlingspolitik in der Kritik .................................. 12

Flüchtlinge: Mehrheit für Begrenzung und Transitzonen, aber gegen

Grenzzäune ....................................................................................................... 13

Sonntagsfrage: Union verliert, AfD legt zu ..................................................... 15

Verständnis für „Pegida“-Protestmärsche sinkt ............................................. 17

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ARD-DEUTSCHLANDTREND NOV EMBER 2015_____1

ARD – DeutschlandTREND November 2015

Umfrage zur politischen Stimmung im Auftrag

der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT

Untersuchungsanlage ____________________________________________________________________________

Grundgesamtheit Wahlberechtigte Bevölkerung in

Deutschland ab 18 Jahren

Stichprobe Repräsentative Zufallsauswahl/Dual-Frame

(Relation Festnetz-/Mobilfunknummern 70:30)

WDR-Autor Ellen Ehni 0221 220-1800

WDR-Redakteurin Caroline Hoffmann 0221 220-1800

Wissenschaftliche Betreuung /

Durchführung infratest dimap Heiko Gothe 030 53322-116

Erhebungsverfahren Computergestützte Telefoninterviews (CATI)

Fallzahl 1.003 Befragte

Fragen zur wirtschaftlichen Situation: ca. 500 Befragte

Sonntagsfrage: 1.503 Befragte

Erhebungszeitraum 2. bis 3. November 2015

Sonntagsfrage: 2. bis 4. November 2015

Fehlertoleranz 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte

* bei einem Anteilswert von 5 Prozent

** bei einem Anteilswert von 50 Prozent

Durchführendes Institut: infratest dimap

Ihre Ansprechpartner: Michael Kunert 030 53322-154

Reinhard Schlinkert 0228 32969-3

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ARD-DEUTSCHLANDTREND NOV EMBER 2015_____2

Zusammenfassung

Der Zustrom von Flüchtlingen nach Deutschland hält unvermindert an. Die Bevölkerung

hierzulande betrachtet die Zuwanderung wie zuletzt eher skeptisch. Die Zuwanderung

bringe für die Bundesrepublik überwiegend Nachteile, so die Ansicht von 44 Prozent,

während 37 Prozent mit Vorteilen rechnen. Die eher skeptische Bewertung der

Zuwanderung geht einher mit unverändert großen Sorgen wegen des Umfangs des

Flüchtlingszuzugs. Ähnlich wie im Vormonat bekennt jeder Zweite (50 Prozent), dass ihm

die große Zahl der Flüchtlinge Angst macht. Vor allem kulturelle Vorbehalte werden sichtbar:

Ob die Flüchtlinge eine Bereicherung für das Leben in Deutschland sind, spaltet die

Bundesbürger in zwei praktisch gleich große Lager. Die ökonomischen Folgen werden

wohlwollender bewertet: 56 Prozent sind der Meinung, dass Zuwanderer längerfristig

gesehen auf dem deutschen Arbeitsmarkt gebraucht werden.

Bei den Bürgern, die ihre Angst bekennen, stehen wirtschaftlich begründete Sorgen auch

eher hinten an. Bedeutsamer sind demgegenüber haushaltspolitische Befürchtungen. Auf

der kulturellen Ebene begründen 78 Prozent ihre Sorge damit, dass der Einfluss des Islam

durch die Flüchtlinge zu stark wird bzw. fremde Kulturen einen zu großen Einfluss

bekommen (69 Prozent). Das wirtschaftlich begründete Sorgen von eher nachrangiger

Bedeutung sind, spiegelt nicht zuletzt das gute konjunkturelle Umfeld in Deutschland

wieder: 82 Prozent der Deutschen bewerten die ökonomische Situation als sehr gut bzw.

gut – Rekordwert im ARD-DeutschlandTREND.

Ungeachtet der wohlwollenden Bewertung der Wirtschaftslage sinkt die Zufriedenheit mit

dem Bundeskabinett weiter: 42 Prozent der Deutschen sind mit der Großen Koalition eher

zufrieden - der niedrigste Wert in der laufenden Legislaturperiode. Auch die Bundeskanzlerin

kämpft mit deutlichen Einbußen ihrer Popularität. Merkels Rückhalt sinkt im Vergleich zum

Oktober um 5 Punkte auf 49 Prozent - der niedrigste Stand seit Oktober 2011.

Von den aktuell in der Koalition diskutierten Maßnahmen der Flüchtlingspolitik finden die

vom bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer geforderten Transitzonen an den

Grenzen breite Unterstützung (69 Prozent). 71 Prozent befürworten auch die Einführung

einer Obergrenze für die Aufnahme von Flüchtlingen. Drei Viertel (75 Prozent) sprechen sich

für die Einführung eines Gesetzes aus, das Zuwanderer auf deutsche Grundwerte

verpflichtet. Zugleich plädiert eine klare Mehrheit der Deutschen (63 Prozent) für die

Bereitstellung größerer finanzieller Mittel, um den Flüchtlingen hierzulande eine bessere

Integration zu ermöglichen. Die Aussetzung des Familiennachzugs u.a. für

Bürgerkriegsflüchtlinge finden 56 Prozent nicht richtig, den Bau eines Zaunes an der Grenze

zu Österreich lehnen 78 Prozent ab.

Unter der Kritik an der Flüchtlingspolitik der Bundesregierung leidet nach wie vor am

stärksten die Union, die derzeit auf 37 Prozent käme (-3 Punkte gegenüber Oktober). Die

SPD käme erneut auf 24 Prozent. Während die Grünen etwas zulegen (11 Prozent, +1),

bleiben Linke (9 Prozent) und FDP (5 Prozent) konstant. Die AfD vermag ihren Wähleranteil

auf 8 Prozent (+2) auszubauen.

Trotz der Sorgen und der Kritik an der Bundesregierung findet die „Pegida“-Bewegung, die

zum Teil als fremdenfeindlich charakterisiert wird, weniger Rückhalt in der Bevölkerung als

noch zu Jahresbeginn (17 Prozent, -5).

Das sind die wichtigsten Ergebnisse des ARD-DeutschlandTREND November‘15, den infratest

dimap im Auftrag der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT erstellt hat.

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ARD-DEUTSCHLANDTREND NOV EMBER 2015_____3

Skeptische Haltung zur Zuwanderung

Der Zustrom von Flüchtlingen nach Deutschland hält unvermindert an und ein Ende ist nicht

absehbar. Die Bevölkerung hierzulande betrachtet die Zuwanderung wie zuletzt eher

skeptisch. Die Zuwanderung bringe für die Bundesrepublik überwiegend Nachteile, so die

Ansicht von 44 Prozent, während 37 Prozent glauben, sie würde dem Land eher zum Vorteil

gereichen. Eine kleine Gruppe von 14 Prozent kann sich nicht entscheiden.

Im August dieses Jahres fiel die Bewertung noch anders aus. Damals behielten diejenigen,

die eher Vorteile sahen, mit 45 Prozent die Oberhand. Bereits nach wenigen Wochen, im

September, kippte die Stimmung und verharrt seitdem auf einem etwa gleichen Niveau.

ARD-DeutschlandTREND: November 2015

45

36 35

3733

3944

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40

50

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Aug. 15 Sep. 15 Okt. 15

eher Vorteile

eher Nachteile

spontan: sowohl als auch / beides / weder noch

Frage: Wie ist Ihre Meinung zum Thema Zuwanderung ganz allgemein: Hat Deutschland durch die Zuwanderung eher Vorteile

oder eher Nachteile?

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in ProzentFehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe

Zuwanderung: Eher Vor- oder Nachteile für Deutschland?Zeitverlauf

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ARD-DEUTSCHLANDTREND NOV EMBER 2015_____4

Die Abwägung der Folgen von Zuwanderung fällt in den Anhängerschaften der Parteien sehr

unterschiedlich aus. Zwei Drittel der Anhänger der Grünen sehen darin für die

Bundesrepublik überwiegend Vorteile. Auch in den Reihen von FDP und SPD glaubt man

eher an positive Effekte aus der Zuwanderung. Die Wähler der Linken zeigen sich bei dieser

Frage gespalten. Eher skeptisch äußern sich mit 42 Prozent die Anhänger der Union. Die

Parteigänger der AfD sehen fast einhellig (85 Prozent) eher negative Folgen. Weit

überwiegend kritisch sehen auch bekennende Nichtwähler den Zustrom von Flüchtlingen

nach Deutschland.

Der soziale Status der Bürger spielt bei der Frage nach den Vor- und Nachteilen der

Zuwanderung eine wichtige Rolle. Je höher der formale Bildungsabschluss und je höher das

verfügbare Einkommen, desto stärker glaubt man an die positiven Folgen.

ARD-DeutschlandTREND: November 2015

Gesamt

Grüne-Anhänger

FDP-Anhänger

SPD-Anhänger

Linke-Anhänger

Unions-Anhänger

AfD-Anhänger

Bekennende Nichtwähler

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65

56

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37

1

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25

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42

85

54

Eher Vorteile Eher Nachteile

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in ProzentAngaben in Klammern: Vergleich zu Oktober 2015Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe / sowohl als auch / beides / weder noch

Zuwanderung: Eher Vor- oder Nachteile für Deutschland?Parteianhänger

Frage: Wie ist Ihre Meinung zum Thema Zuwanderung ganz allgemein: Hat Deutschland durch die Zuwanderung eher Vorteile

oder eher Nachteile?

(+2) ( 0)

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ARD-DEUTSCHLANDTREND NOV EMBER 2015_____5

Ängste vor Zuwanderung sind am wenigsten wirtschaftlich begründet

Die eher skeptische Bewertung der Zuwanderung geht einher mit unverändert großen

Sorgen wegen der hohen Anzahl an Flüchtlingen. Ähnlich wie im Vormonat bekennt jeder

Zweite (50 Prozent), dass ihm die große Zahl der Flüchtlinge Angst macht. Vor allem

kulturelle Vorbehalte werden sichtbar: Ob die Flüchtlinge eine Bereicherung für das Leben

in Deutschland sind, spaltet die Bundesbürger in zwei praktisch gleich große Lager. Die

ökonomischen Folgen werden wohlwollender bewertet: 56 Prozent glauben, dass

Zuwanderer längerfristig gesehen auf dem deutschen Arbeitsmarkt gebraucht werden.

Wie bei der Frage nach den Vor- und Nachteilen spielt auch bei den Ängsten der soziale

Status der Bürger eine große Rolle. Je höher der Bildungsabschluss und je höher das

Haushaltseinkommen sind, desto seltener werden Ängste wegen der Zahl der Flüchtlinge

zum Ausdruck gebracht.

ARD-DeutschlandTREND: November 2015

Ich glaube, dass Flüchtlinge

perspektivisch auf dem deutschen

Arbeitsmarkt gebraucht werden.

(-2)

Es macht mir Angst, dass viele

Flüchtlinge zu uns kommen.(-1)

Ich empfinde die Flüchtlinge als eine

Bereicherung für das Leben in

Deutschland.

(-1)

56

50

46

40

48

48

Aussagen zum Thema Flüchtlinge

Stimme eher zu Stimme eher nicht zu

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in ProzentAngaben in Klammern: Vergleich zum Oktober 2015Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe

Frage: Ich nenne Ihnen nun einige Aussagen zum Thema „Flüchtlinge“. Sagen Sie mir bitte jeweils, ob Sie diesen eher zustimmen

oder eher nicht zustimmen.

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ARD-DEUTSCHLANDTREND NOV EMBER 2015_____6

Bei den Bürgern, die ihre Angst bekennen, stehen wirtschaftlich begründete Sorgen eher

hinten an: Dass der Wohlstand in Deutschland in Gefahr sei, ist für jeden Zweiten Motiv für

sein Angstgefühl (53 Prozent). Fast ebenso viele sind beunruhigt aufgrund einer

möglicherweise zunehmenden Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt (49 Prozent).

Bedeutsamer sind demgegenüber haushaltspolitische Befürchtungen: Dies sind Sorgen zum

einen vor einer wachsenden öffentlichen Verschuldung (85 Prozent) und zum anderen

wegen der hohen Kosten für Unterbringung und Versorgung (78 Prozent). Hinzu kommen

Befürchtungen, dass es Engpässe auf dem Wohnungsmarkt geben könnte (79 Prozent).

Auf der kulturellen Ebene äußern 78 Prozent die Sorge, dass der Einfluss des Islam durch die

Flüchtlinge zu stark wird bzw. fremde Kulturen einen zu großen Einfluss bekommen

(69 Prozent). Drei Viertel äußern ihre Besorgnis, weil sie eine Zunahme von Kriminalität

(76 Prozent) und eine steigende Terrorgefahr in Deutschland (75 Prozent) erwarten.

Schließlich bestehen ausgeprägte Befürchtungen, dass rechte Parteien mehr Zulauf

bekommen könnten (87 Prozent).

ARD-DeutschlandTREND: November 2015

rechte Parteien an Zulauf gewinnen

die Verschuldung der öffentlichen

Haushalte steigt

die Konkurrenz auf dem Wohnungsmarkt

größer wird

die Kosten für Unterbringung und

Versorgung zu hoch sind

der Einfluss des Islam in Deutschland zu

stark wird

die Zahl der Straftaten zunimmt

die Terrorgefahr in Deutschland steigt

der Einfluss fremder Kulturen in

Deutschland zu stark wird

der Wohlstand in Deutschland bedroht

wird

die Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt

größer wird

87

85

79

78

78

76

75

69

53

49

9

13

19

16

19

20

22

29

44

49

„Es macht mir Angst, dass viele Flüchtlinge zu uns kommen.“Gründe

Ja, befürchte ich Nein, befürchte ich nicht

Frage: Ich möchte jetzt gerne wissen, was Ihnen genau Angst macht, wenn viele Flüchtlinge nach Deutschland kommen.

Befürchten Sie, dass… oder befürchten Sie das nicht?

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in ProzentFehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe

Befürchten Sie, dass…

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ARD-DEUTSCHLANDTREND NOV EMBER 2015_____7

Bewertung der Wirtschaftslage in Deutschland auf Rekordhoch

Das wirtschaftlich begründete Sorgen angesichts des Flüchtlingszuzugs von eher

nachrangiger Bedeutung sind, spiegelt nicht zuletzt das gute konjunkturelle Umfeld in

Deutschland wieder: 82 Prozent der Deutschen bewerten die ökonomische Situation als sehr

gut (18 Prozent) bzw. gut (64 Prozent). Dies ist der höchste Wert jemals im ARD-

DeutschlandTREND gemessene Wert. Lediglich 16 Prozent schätzen die konjunkturelle Lage

als weniger gut oder sogar als schlecht ein.

ARD-DeutschlandTREND: November 2015

1519

748285

80

2616

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

Aug 0

5

Nov 0

5

Fe

b 0

6

Mai 06

Aug 0

6

Nov 0

6

Fe

b 0

7

Mai 07

Aug 0

7

Nov 0

7

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b 0

8

Mai 08

Aug 0

8

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9

Mai 09

Aug 0

9

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0

Mai 10

Aug 1

0

Nov 1

0

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Mai 11

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Nov 1

1

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2

Mai 12

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2

Nov 1

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Mai 13

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3

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3

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4

Mai 14

Aug 1

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Nov 1

4

Fe

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5

Mai 15

Aug 1

5

Nov 1

5

Bewertung der wirtschaftlichen Lage in DeutschlandZeitverlauf

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in ProzentFehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe

Sehr gut / gut

Weniger gut / schlecht

Frage: Wie beurteilen Sie ganz allgemein die gegenwärtige wirtschaftliche Lage in Deutschland? Ist sie Ihrer Meinung nach...?

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ARD-DEUTSCHLANDTREND NOV EMBER 2015_____8

Auch die eigene finanzielle Situation wird von den Deutschen anhaltend positiv beschrieben.

Aktuell geben drei Viertel (76 Prozent) an, dass ihre wirtschaftliche Lage sehr gut bzw. gut

ist. Ein Viertel stuft die eigene Situation hingegen als weniger gut bzw. schlecht ein

(24 Prozent).

ARD-DeutschlandTREND: November 2015

76

64

78

76

24

35

22

24

0

10

20

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Au

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Ju

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Mai 0

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1

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No

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Ju

n 1

0

Mai 1

1

Ap

r 1

2

Mrz

13

Feb

14

Ja

n 1

5

Bewertung der eigenen wirtschaftlichen LageZeitverlauf

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in ProzentFehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe

Sehr gut / gut

Weniger gut / schlecht

Frage: Wenn Sie jetzt an Ihre eigene wirtschaftliche Situation denken, ist Ihre persönliche wirtschaftliche Situation…?

No

v 1

5

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ARD-DEUTSCHLANDTREND NOV EMBER 2015_____9

Regierungszufriedenheit fällt auf Tiefstand

Ungeachtet der wohlwollenden Bewertung der Wirtschaftslage sinkt die Zufriedenheit mit

dem Bundeskabinett weiter. Derzeit sind 42 Prozent der Deutschen mit der Regierungsarbeit

sehr zufrieden (2 Prozent) bzw. zufrieden (40 Prozent). Dies ist der niedrigste Wert in der

laufenden Legislaturperiode. Fast sechs von zehn Wahlberechtigten äußern sich weniger

(42 Prozent) bzw. gar nicht zufrieden (15 Prozent) mit der Regierung. Im Vergleich zum Juli

bedeutet das ein Minus von 15 Punkten. Damit fällt das Meinungsbild über die Große

Koalition erstmals deutlich negativ aus.

Bei den Unionsanhängern bekommt die schwarz-rote Koalition mit 69 Prozent weiterhin

den größten Zuspruch, verliert aber auch hier an Rückhalt (-4 Punkte im Vergleich zum

Oktober). Noch deutlicher gilt das für die sozialdemokratischen Anhänger, deren

Unterstützung von 61 auf 54 Prozent zurück geht.

ARD-DeutschlandTREND: November 2015

Sehr zufrieden /

zufrieden25

19

43

16

51

42

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57

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80

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Sep 0

5

Jan 0

6

Mai 06

Sep 0

6

Jan 0

7

Mai 07

Sep 0

7

Jan 0

8

Mai 08

Sep 0

8

Jan 0

9

Mai 09

Sep 0

9

Jan 1

0

Mai 10

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0

Jan 1

1

Mai 11

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1

Jan 1

2

Mai 12

Sep 1

2

Jan 1

3

Mai 13

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3

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Mai 14

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4

Jan 1

5

Mai 15

Sep 1

5

RegierungszufriedenheitZeitverlauf

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in ProzentFehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe

Weniger / gar

nicht zufrieden

Frage: Wie zufrieden sind Sie mit der Arbeit der Bundesregierung? Sind Sie damit...?

Union/FDP Union/SPDUnion/SPD

Nov 1

5 -

Union/SPD Union/FDP Union/SPD

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ARD-DEUTSCHLANDTREND NOV EMBER 2015_____10

Politikerzufriedenheit: Merkel verliert weiter, Seehofer mit

Ansehensgewinn

Wie das Kabinett insgesamt kämpft auch die Bundeskanzlerin mit deutlichen Einbußen ihrer

Popularität. Die Zufriedenheit mit ihrer Arbeit sinkt im Vergleich zum Oktober um fünf

Prozentpunkte auf 49 Prozent - der niedrigste Stand im ARD-DeutschlandTREND seit Oktober

2011. Im Vergleich zum April hat Merkel einen Rückgang von 26 Punkten zu verkraften. Der

deutliche Vertrauensentzug gegenüber Merkel lässt sich auch in den Reihen der eigenen

Parteianhänger beobachten: Während vor vier Wochen noch 86 Prozent der CDU/CSU-

Anhänger Merkels Leistungen positiv beurteilte, sind es aktuell noch 77 Prozent. Horst

Seehofer, der zuletzt scharfe Kritik an der Asyl- und Flüchtlingspolitik der Kanzlerin geübt

hatte, verzeichnet demgegenüber einen deutlichen Ansehensgewinn: Aktuell sind 45

Prozent aller Bundesbürger mit seiner politischen Arbeit zufrieden, ein Plus von 6 Punkten

und sein persönlicher Bestwert seit Dezember 2013. Damit liegt er nur noch vier Punkte

hinter der Kanzlerin. Das ist umso bemerkenswerter, da Seehofer als Ministerpräsident sehr

stark die bayerischen Interessen vertritt.

Auch an der Spitze der Rangliste gibt es Verschiebungen. Außenminister Frank-Walter

Steinmeier (67 Prozent, +2) muss trotz leichter Zugewinne seine Spitzenposition nach rund

einem Jahr an den Finanzminister abgeben. Wolfgang Schäuble legt binnen Monatsfrist

4 Punkte zu und liegt mit 68 Prozent Zustimmung das erste Mal seit Februar 2012 wieder

auf Platz 1 der beliebtesten Politiker Deutschlands.

1

ARD-DeutschlandTREND: November 2015

71 70 7075

7066 67 67

63

54

49

32 32 32 30 3228 27

3128

3945

0

10

20

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40

50

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70

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100

Ja

n 1

5

Feb

15

Mrz

15

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5

Ju

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5

Ju

l 1

5

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Se

p 1

5

Okt

15

No

v 1

5

Politikerzufriedenheit Merkel / Seehofer

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in ProzentFehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe / weniger zufrieden / gar nicht zufrieden

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ARD-DEUTSCHLANDTREND NOV EMBER 2015_____11

Hinter Merkel und Seehofer, die das Mittelfeld anführen, liegen drei weitere

Kabinettsmitglieder gleichauf in der Gunst der Bevölkerung: Sowohl Kanzleramtschef Peter

Altmaier als auch Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen und Wirtschaftsminister

Sigmar Gabriel erreichen jeweils eine Zustimmungsrate von 43 Prozent. Dahinter folgen

Arbeitsministerin Andrea Nahles (40 Prozent, +3), die leicht zulegt und Innenminister

Thomas de Maizière, der leicht verliert (37 Prozent, -2).

Die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Katrin Göring-Eckardt, erhält von 30 Prozent der

Deutschen gute Noten. Sahra Wagenknecht, Chefin der Linken-Fraktion, schneidet ähnlich

ab (28 Prozent; +1), während lediglich ein Fünftel der Bürger angibt, mit der Arbeit ihres

Parteifreundes Dietmar Bartsch zufrieden zu sein (19 Prozent). Der neue

Fraktionsvorsitzende der Linken hat allerdings mit einem beträchtlichen Bekanntheitsdefizit

zu kämpfen.

ARD-DeutschlandTREND: November 2015

Wolfgang Schäuble (+4) 4

Frank-Walter Steinmeier (+2) 7

Angela Merkel (-5) 2

Horst Seehofer (+6) 6

Peter Altmaier* (+1) 20

Ursula von der Leyen (+4) 6

Sigmar Gabriel (-4) 6

Andrea Nahles (+3) 17

Thomas de Maizière (-2) 10

Katrin Göring-Eckardt** (+2) 23

Sahra Wagenknecht (+1) 24

Dietmar Bartsch 40

Politikerzufriedenheit

Sehr zufrieden /

zufrieden

Weniger / gar nicht

zufrieden

Spontan: Kenne ich

nicht / kein Urteil

68

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44

36

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in ProzentAngaben in Klammern: Vgl. zu Okt 2015 / * Vgl. zu Okt 2012 in seinem Amt als Umweltminister / **Vgl. zu Nov 2014 Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe

Frage: Und nun geht es um Ihre Meinung zu einigen Spitzenpolitikern.

Wie ist das mit…? Sind Sie mit ihrer/seiner politischen Arbeit sehr zufrieden, zufrieden, weniger zufrieden oder gar nicht zu frieden?

Page 15: November 2015 - Infratest dimap · Erhebungszeitraum 2. bis 3. November 2015 Sonntagsfrage: 2. bis 4. November 2015 Fehlertoleranz 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte * bei einem Anteilswert

ARD-DEUTSCHLANDTREND NOV EMBER 2015_____12

Politiker stehen wegen Flüchtlingspolitik in der Kritik

Keiner der Regierungsspitzen kann die Bürger in Sachen Asyl- und Flüchtlingspolitik von

seiner Linie mehrheitlich überzeugen. Vier von zehn Bürgern zeigen sich mit der Politik der

Bundeskanzlerin einverstanden, sechs von zehn sind mit Angela Merkels Arbeit in der

Flüchtlingskrise nicht einverstanden (39:60 Prozent). Ebenfalls vier von zehn (39 Prozent)

loben den bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer für seinen Kurs, während er von

56 Prozent Kritik erfährt. In seinem eigenen Bundesland findet der Bayer mit 52 Prozent

deutlich mehr Zuspruch. Im Gegensatz zu Angela Merkel hat der CSU-Chef in den letzten

Wochen an Zustimmung gewonnen: ein Plus von 5 Punkten im Vergleich zu Mitte Oktober,

Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel kann mit seiner Politik ebenfalls nicht stärker punkten.

Die kritischen Stimmen überwiegen die wohlwollenden Meinungen bei weitem

(34:55 Prozent). Dies gilt ebenfalls für Peter Altmaier, der im Kanzleramt für die

Koordinierung der Flüchtlingspolitik zuständig ist (30:44 Prozent).

ARD-DeutschlandTREND: November 2015

Horst Seehofer (+5) 4

Angela Merkel (-1) 1

Sigmar Gabriel (+2) 6

Peter Altmaier (+4) 22

39

39

34

30

56

60

55

44

Zufriedenheit mit der Arbeit der Politiker in der Asyl- und Flüchtlingspolitik

Sehr zufrieden /

zufrieden

Weniger / gar nicht

zufrieden

Spontan: Kenne ich

nicht / kein Urteil

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in ProzentAngaben in Klammern: Vergleich zum Mitte Oktober 2015Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe

Frage: Sind Sie mit der Arbeit von …. in der Asyl- und Flüchtlingspolitik sehr zufrieden, zufrieden, weniger zufrieden

oder gar nicht zufrieden?

(Bayern: 52)

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ARD-DEUTSCHLANDTREND NOV EMBER 2015_____13

Flüchtlinge: Mehrheit für Begrenzung und Transitzonen, aber gegen

Grenzzäune

In dieser Woche diskutieren die an der Bundesregierung beteiligten Parteien über weitere

Maßnahmen der Flüchtlingspolitik. Noch am letzten Wochenende konnten sich die Union

und die SPD nicht auf ein Maßnahmenpaket einigen. Besonders umstritten sind die vom

bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer geforderten Transitzonen an den Grenzen.

Sollte er sich mit seinem Vorschlag durchsetzen, wäre dies im Sinne einer breiten Mehrheit

der Bevölkerung: Sieben von zehn Bürgern (69 Prozent) halten die Einrichtung von

Transitzonen für richtig. Ebenso viele (71 Prozent) befürworten die Einführung einer

Obergrenze für die Aufnahme von Flüchtlingen. Drei Viertel (75 Prozent) sprechen sich für

die Einführung eines Gesetzes aus, das Zuwanderer auf deutsche Grundwerte verpflichtet.

Zugleich plädiert eine klare Mehrheit der Deutschen (63 Prozent) für die Bereitstellung

größerer finanzieller Mittel, um den Flüchtlingen hierzulande eine bessere Integration zu

ermöglichen.

Eine deutliche Absage bereiten die Bürger der Idee, den Familiennachzug u.a. für

Bürgerkriegsflüchtlinge für zwei Jahre auszusetzen: 36 Prozent finden das richtig, eine

Mehrheit von 56 Prozent ist gegenteiliger Meinung. Die Abschottung Deutschlands durch

den Bau eines Zaunes an der Grenze zu Österreich hält nur knapp jeder Sechste (17 Prozent)

für hilfreich bei der Bewältigung des Flüchtlingsproblems, 78 Prozent lehnen dies ab.

ARD-DeutschlandTREND: November 2015

Die Einführung eines Gesetzes, das regelt,

wie man Zuwanderer auf deutsche

Grundwerte verpflichtet.*

(-2)

Die Einführung einer Obergrenze für die

Aufnahme von Flüchtlingen.

Die Einrichtung von Transitzonen an den

Grenzen, um Flüchtlinge ohne Asylanspruch

direkt zurückweisen zu können.

(+4)

Mehr Geld für die bessere Integration von

Flüchtlingen bereitstellen.(-4)

Zwei Jahre kein Familiennachzug

u.a. für Bürgerkriegsflüchtlinge.

Den Bau eines Zaunes an der Grenze zu

Österreich.

75

71

69

63

36

17

19

26

26

33

56

78

Bewertung der Maßnahmen der Flüchtlingspolitik

Richtig Nicht richtig

Frage: Ich nenne Ihnen nun einige Maßnahmen zum Umgang mit Flüchtlingen in Deutschland und Sie sagen mir bitte, ob Sie dies

richtig oder nicht richtig finden.

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in ProzentAngaben in Klammern: Vergleich zu Mitte Oktober 2015 / *Vergleich zu Anfang Oktober 2015Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe

Page 17: November 2015 - Infratest dimap · Erhebungszeitraum 2. bis 3. November 2015 Sonntagsfrage: 2. bis 4. November 2015 Fehlertoleranz 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte * bei einem Anteilswert

ARD-DEUTSCHLANDTREND NOV EMBER 2015_____14

Die Errichtung von Transitzonen, von der CSU heftig gefordert und von der SPD ebenso heftig

abgelehnt, findet in den Anhängerschaften fast aller Parteien mehrheitlich Zustimmung.

Lediglich die Wähler der Grünen sehen dieses Vorhaben überwiegend skeptisch, wenngleich

auch hier vier Zehntel der Maßnahme positive Seiten abgewinnen können.

ARD-DeutschlandTREND: November 2015

Gesamt

AfD-Anhänger

FDP-Anhänger

Unions-Anhänger

SPD-Anhänger

Linke-Anhänger

Grüne-Anhänger

69

93

84

77

54

53

39

26

4

16

18

39

43

53

Bewertung der Maßnahmen der Flüchtlingspolitik „Einrichtung von Transitzonen an den Grenzen“

Frage: Ich nenne Ihnen nun einige Maßnahmen zum Umgang mit Flüchtlingen in Deutschland und Sie sagen mir bitte, ob Sie dies

richtig oder nicht richtig finden?

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in ProzentAngaben in Klammern: Vergleich zu Mitte Oktober 2015Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe

(+4) (-5)

Richtig Nicht richtig

Page 18: November 2015 - Infratest dimap · Erhebungszeitraum 2. bis 3. November 2015 Sonntagsfrage: 2. bis 4. November 2015 Fehlertoleranz 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte * bei einem Anteilswert

ARD-DEUTSCHLANDTREND NOV EMBER 2015_____15

Sonntagsfrage: Union verliert, AfD legt zu

Unter der Kritik an der Flüchtlingspolitik der Bundesregierung leidet nach wie vor am

stärksten die Union. Wenn bereits am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die

CDU/CSU auf 37 Prozent. Dies ist ein Minus von 3 Punkten im Vergleich zu Anfang Oktober.

Die Sozialdemokraten kämen wie im Vormonat auf einen Stimmenanteil von 24 Prozent.

Während die Grünen etwas zulegen (11 Prozent, +1), bleiben die Wähleranteile von Linke

(9 Prozent) und FDP (5 Prozent) konstant. Die „Alternative für Deutschland“ vermag ihren

Wähleranteil auf 8 Prozent (+2) auszubauen. Alle anderen Parteien würden wie im Vormonat

zusammen 6 Prozent erzielen.

Die Sonntagsfrage misst aktuelle Wahlneigungen und nicht tatsächliches Wahlverhalten. Sie

ermittelt einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess der Wahlbevölkerung, der erst

am Wahlsonntag abgeschlossen ist. Rückschlüsse auf den Wahlausgang sind damit nur

bedingt möglich. Viele Wähler legen sich kurzfristig vor einer Wahl fest. Eine große

Bedeutung hat zudem der Wahlkampf mit der gezielten Ansprache von unentschlossenen

und taktischen Wählern.

ARD-DeutschlandTREND November 2015

CDU/CSU 37

FDP 5

AfD 8Sonstige 6

Linke 9

Grüne 11

SPD 24

Sonntagsfrage zur Bundestagswahl

Frage: Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre?

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in ProzentAngaben in Klammern: Vergleich zum 01. Oktober 2015

(+/-0)

(-3)

(+1)

(+/-0)

(+2)(+/-0)

(+/-0)

Page 19: November 2015 - Infratest dimap · Erhebungszeitraum 2. bis 3. November 2015 Sonntagsfrage: 2. bis 4. November 2015 Fehlertoleranz 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte * bei einem Anteilswert

ARD-DEUTSCHLANDTREND NOV EMBER 2015_____16

ARD-DeutschlandTREND November 2015

CDU/CSU 38

FDP 5

AfD 7Sonstige 6

Linke 7

Grüne 12

SPD 25

Sonntagsfrage zur Bundestagswahl in West- und Ostdeutschland

Frage: Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre?

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in Prozent

CDU 33

FDP 3

AfD 12

Sonstige 9

Linke 19

Grüne 5

SPD 19

OstWest

ARD-DeutschlandTREND November 2015

FDP

24

37

11

5

98

0

10

20

30

40

50

Ju

l 0

5

No

v 0

5

Mrz

06

Ju

l 0

6

No

v 0

6

Mrz

07

Ju

l 0

7

No

v 0

7

Mrz

08

Ju

l 0

8

No

v 0

8

Mrz

09

Ju

l 0

9

No

v 0

9

Mrz

10

Ju

l 1

0

No

v 1

0

Mrz

11

Ju

l 1

1

No

v 1

1

Mrz

12

Ju

l 1

2

No

v 1

2

Mrz

13

Ju

l 1

3

No

v 1

3

Mrz

14

Ju

l 1

4

No

v 1

4

Mrz

15

Ju

l 1

5

No

v 1

5

CDU/

CSU

GrüneLinke

Sonntagsfrage zur Bundestagswahl: Zeitverlauf

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in Prozent

Frage: Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre?

SPD

AfD

BTW‘05 CDU/CSU: 35,2

SPD: 34,2

Linke: 8,7

Grüne: 8,1

FDP: 9,8

CDU/CSU: 41,5

SPD: 25,7

Linke: 8,6

Grüne: 8,4

FDP: 4,8

AfD: 4,7

BTW‘13 BTW‘09 CDU/CSU: 33,8

SPD: 23,0

FDP: 14,6

Linke: 11,9

Grüne: 10,7

Page 20: November 2015 - Infratest dimap · Erhebungszeitraum 2. bis 3. November 2015 Sonntagsfrage: 2. bis 4. November 2015 Fehlertoleranz 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte * bei einem Anteilswert

ARD-DEUTSCHLANDTREND NOV EMBER 2015_____17

Verständnis für „Pegida“-Protestmärsche sinkt

Trotz der Sorgen und der Kritik an der Bundesregierung findet die „Pegida“-Bewegung, die

zum Teil als fremdenfeindlich charakterisiert wird, weniger Rückhalt in der Bevölkerung als

noch zu Jahresbeginn. Derzeit geben 17 Prozent an, sie hätten sehr großes (2 Prozent) bzw.

großes Verständnis (15 Prozent) für die Protestmärsche. Im Vergleich zum Januar hat das

Verständnis für die Umzüge abgenommen (-5 Punkte). Wenig Verständnis äußern

30 Prozent und jeder zweite Bundesbürger (50 Prozent) lehnt das Anliegen von „Pegida“

rundweg ab.

Nach wie vor sind die Sympathien für „Pegida“ in den östlichen Bundesländern größer als

im Westen (24 bzw. 16 Prozent). Die Analyse der Parteianhängerschaften zeigt, dass es

einen nahezu geschlossenen parteiübergreifenden Konsens gegen die „Pegida“-Bewegung

gibt. Lediglich die Anhänger der AfD zeigen mit einer großen Mehrheit von 83 Prozent

Sympathien für „Pegida“.

--

Michael Kunert / Reinhard Schlinkert

ARD-DeutschlandTREND: November 2015

Gesamt

AfD-Anhänger

Linke-Anhänger

Unions-Anhänger

SPD-Anhänger

FDP-Anhänger

Grüne-Anhänger

17

83

15

13

5

5

2

80

12

81

86

95

95

96

Sehr großes /

großes Verständnis

Wenig / Gar kein

Verständnis

Verständnis für die Protestmärsche der „Pegida“-BewegungParteianhänger

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in ProzentAngaben in Klammern: Vergleich zu Januar 2015Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe

Frage: In Dresden und auch in anderen deutschen Städten gibt es Demonstrationen des Bündnisses ”Patriotische Europäer gegen

die Islamisierung des Abendlandes”, kurz „Pegida“, das sich gegen die derzeitige Einwanderungs- und Flüchtlingspolitik richtet.

Haben Sie grundsätzlich sehr großes, großes, wenig oder gar kein Verständnis für die Protestmärsche der „Pegida“-Bewegung?

(-5) (+8)