Nr. 40 · Dezember 2002 · Nr. 40· Dezember 2002 Zur Titelgeschichte über Deutsche Eisenbahnen,...

44
Nr. 40 · Dezember 2002 Zur Titelgeschichte über Deutsche Eisenbahnen, Strecke Wesel-Bocholt und Bahnhof Hamminkeln von Eduard Hellmich. Die beiden Fotos zeigen den alten Bahnhof aus dem Jahre 1878 und das heutige Bahnhofgebäude, welches etwas versetzt in nordöstlicher Richtung, im Jahre 1914 neu gebaut wurde. Fotosammlung: E.H.

Transcript of Nr. 40 · Dezember 2002 · Nr. 40· Dezember 2002 Zur Titelgeschichte über Deutsche Eisenbahnen,...

Page 1: Nr. 40 · Dezember 2002 · Nr. 40· Dezember 2002 Zur Titelgeschichte über Deutsche Eisenbahnen, Strecke Wesel-Bocholtund Bahnhof Hamminkelnvon Eduard Hellmich. Die beiden Fotos

Nr. 40 · Dezember 2002

Zur Titelgeschichte über Deutsche Eisenbahnen, Strecke Wesel-Bocholt und Bahnhof Hamminkeln von EduardHellmich.Die beiden Fotos zeigen den alten Bahnhof aus dem Jahre 1878 und das heutige Bahnhofgebäude, welches etwasversetzt in nordöstlicher Richtung, im Jahre 1914 neu gebaut wurde.

Fotosammlung: E.H.

Page 2: Nr. 40 · Dezember 2002 · Nr. 40· Dezember 2002 Zur Titelgeschichte über Deutsche Eisenbahnen, Strecke Wesel-Bocholtund Bahnhof Hamminkelnvon Eduard Hellmich. Die beiden Fotos

2

InhaltHamminkelner Geschichte(n),Anekdoten, Porträts, Informationen,Veranstaltungen, Aktivitätender Hamminkelner Vereine

Heinz BreuerVorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .2

Eduard HellmichDeutsche Eisenbahnen,Strecke Wesel-Bocholt undBahnhof Hamminkeln . . . . . . . . . . . . . .3

Heinz SchneidersBahnpost Wesel - Bocholt . . . . . . . . . .22

Norbert TebrüggeRickelsmannshof - Über 250 JahreHof- und Familiengeschichte(n). . . . . .25

Helmut Ebbert150 Jahre Feldschlösschen-BrauereiHamminkelnMalz-Spezialitäten vom Niederrhein . .31

Helmut SchefflerHamminkelner Nachkriegs-Geschichtein Zeitungsartikeln-Teil 1: 1946 - 1959 . . . . . . . . . . . . . . . . .34

Otto Schlebes · Heinz Breuer60 Jahre miteinander . . . . . . . . . . . . . . .36Diamantene Hochzeit Elisabethund Hermann Uferkamp

Klaus Braun · Otto Schlebes ·Adolf BovenkerkEin Stück Hamminkeln -Heinz Breuer wurde 60 . . . . . . . . . . . .37

Rautgundis EbersAbschied . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .39

Otto SchlebesDenkmal Germania . . . . . . . . . . . . . . .39

Heinz Breuer300 Euro für das Jugendhaus . . . . . . . .40

Heinz BreuerOh, du schöner Baumim Bürgerpark . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .40

Heinz BreuerSchinkels Sterne . . . . . . . . . . . . . . . . . .40

Eduard HellmichVor 100 Jahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .41

Eduard HellmichSchützenvogel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .41

Otto Schlebes · Rudi SchmittGedanken einesParkinson-Kranken . . . . . . . . . . . . . . . .41

Heinz BreuerAuflösung Suchbild Nr. 18 . . . . . . . . . .42

Heinz BreuerSuchbild Nr. 19 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .43

Heinz BreuerVeranstaltungenHamminkelner Vereine . . . . . . . . . . . .441. Halbjahr 2003

VorwortLiebe Leserin, lieber Leser,

die Zeit vergeht im Flug, so empfinden wir es. Und werden dabei immer wie-der von Zeitgenossen bestätigt. Das ist heute so, war aber auch in derVergangenheit nicht anders. Erinnern kann ich mich noch gut, dass mein Opaaus Wesel, Jahrgang 1868, bei jeder Geburtstagsfeier - und davon gab es viele;denn er wurde 92 Jahre alt - zu sagen pflegte: "Ja, ja, wo sind die Jahre geblie-ben..."

Die heutige Zeit ist nicht nur schnelllebig, sondern leider auch hektisch undbesonders geprägt von den Terrorakten in früher nie für möglich gehaltenenDimensionen, die die Welt erschüttern und Angst und Schrecken verbreiten.Ergänzt wird das Szenario durch Naturkatastrophen, wie z. B. die verheeren-den Überschwemmungen an der Elbe und die schweren Herbststürme auch inunserer Heimat.

Die wirtschaftliche Flaute und damit verbunden die große Zahl derArbeitslosen und Menschen, die um ihren Arbeitsplatz fürchten, sorgt dafür,dass der soziale Friede in Gefahr geraten kann. Mit dieser harten Realität müs-sen wir uns auseinander setzen.

Auch in Hamminkeln leben wir nicht auf der Insel der Glückseligkeit. Deshalbversucht der HVV immer wieder, gemeinsam mit den anderen HamminkelnerTraditionsvereinen durch Aktionen und mit Veranstaltungen Gemeinschaft zupflegen und das Leben in Hamminkeln lebens- und liebenswert zu gestalten.

Dass diese Arbeit der vielen Ehrenamtlichen in Vereinen und Verbänden, dienicht fordern, sondern fördern, zunehmend mit Dank und Anerkennungbegleitet wird, fordert uns immer wieder heraus. Karnevals- und Kirmesver-anstaltungen, Schützen- und Stadtfeste, Ausstellungen, Konzerte, Theaterver-anstaltungen, Tanz unterm Maibaum, Wanderungen, Radtouren und vielesmehr sind belegte Beispiele dafür.

Obendrein wurden mit Spendengeldern die Menschen unterstützt, die bei dererwähnten Flutkatastrophe an der Elbe ihr Hab und Gut verloren haben. Undvor Ort galt es, das Projekt des neuen Jugendhauses zu fördern. Unter demMotto “Leute, trinkt aus, 10 Cent schluckt das Jugendhaus” konnte der HVV beider Eröffnung der Hamminkelner Kirmes “Bellhammi” 300 Euro einnehmen.

Die Kontakte zur Partnergemeinde Neuhardenberg konnten durch denBesuch einer HVV-Delegation und eines separaten Besuchs unseresBürgermeisters, Holger Schlierf sowie auch Adolf Bovenkerk im Sommer ver-tieft werden. Dort wurden wir von dem neu gewählten Bürgermeister, MichaelKernchen begrüßt.

Der schwere Herbststurm am 27. Oktober brachte in unserem BürgerparkBergfrede u.a. eine Riesenbuche zu Fall. Sie war schon durch eine großeStammaushöhlung stark vorgeschädigt. Jetzt kann sie als “Baumleiche” amWegesrand bestaunt werden.

Das kommende Jahr 2003 wird in Hamminkeln durch zwei Jubiläen geprägtsein: 300 Jahre Jungschützen und 250 Jahre Männerschützen. Aus diesemAnlass ist neben den traditionellen Schützenfesten eine gemeinsame großeJubiläumsfeier vom 29. bis 31. August 2003 geplant.

Die vorliegende 40. Ausgabe unserer Heimatzeitschrift befasst sich mit derEntwicklung der Deutschen Eisenbahn, insbesondere auf den Raum Hammin-keln bezogen (Titelgeschichte). Unser Heimatfreund Eduard Hellmich, dervom 1. Dezember 1957 bis zum 31. März 1966 Bahnhofsvorsteher in Hammin-keln war, hat sie zusammengetragen und niedergeschrieben. Außerdem kön-nen Sie die Hof- und Familiengeschichte von Norbert Tebrügge weiterverfol-gen. Beiden Autoren ein herzliches Dankeschön, vor allem für die umfangrei-chen Recherchen. Aber auch den anderen, die alle ehrenamtlich an unsererHeimatzeitschrift mitgearbeitet haben, gilt der Dank, nicht zuletzt HerrnHorst Zimmermann für die Anzeigenverwaltung und auch den treuen Anzei-gengebern.

Viel Freude beim Lesen,die besten Grüße zum Weihnachtsfest, alles Gute zum Neuen Jahr und Gottes Segen

Ihre HVV-Redaktiongez. Heinz Breuer

Hamminkeln, im November 2002

Hamminkeln

Vereint

Verbindet!

Page 3: Nr. 40 · Dezember 2002 · Nr. 40· Dezember 2002 Zur Titelgeschichte über Deutsche Eisenbahnen, Strecke Wesel-Bocholtund Bahnhof Hamminkelnvon Eduard Hellmich. Die beiden Fotos

Redaktionsschluß für die nächste Ausgabe ist der 10. April 2003

3

Impressum ”Hamminkeln Ruft”Herausgeber: Hamminkelner Verkehrsverein e.V.Redaktion, Layout: Heinz Breuer · Asternstraße 1b

46499 Hamminkeln · Telefon 0 28 52/62 82Anzeigenverwaltung: Horst Zimmermann · An der Windmühle 4

46499 Hamminkeln · Telefon 0 28 52/65 89Satz- und Druck: Schröers-Druck GmbH, EssenErscheinungsweise: Mai und DezemberRedaktionsschluß: am 10. des jeweiligen VormonatsAuflage: 3.500

Der erste Eisenbahnzug der Weltmit Personenbeförderung fuhr am27. September 1828 in England, undzwar von Stockton nach Darlington.Gezogen wurde er von der legen-dären Locomotion-Machine, ge-nannt “Active”, eine Konstruktiondes Engländers George Stephenson.Hinter der Active liefen der Tendermit Wasser und Heizmaterial, 6 mitKohle und anderen Waren beladeneGüterwagen, der erste und einzigePersonenwagen für die Ehrengäste,21 extra für die Eröffnungsfahrt mitSitzbänken ausgestattete Wagen fürArbeitsmänner und 6 weitere Kohle-wagen. Mit Tender also 34 Wagenmit insgesamt etwa 70 Tonnen An-hängelast.

Und in Deutschland?

“Die Kunststraßen mit eisernen

Deutsche Eisenbahnen, Strecke Wesel - Bocholt und Bahnhof HamminkelnvonEduard Hellmich

Schienen haben den englischen undnordamerikanischen Verkehr aufdas Unglaublichste gehoben undscheinen in der jüngsten Zeit beiAnwendung der Dampfwagen demgesamten Völkerhandel wohl nichtin eine andere Richtung, doch einenunübersehbaren Aufschwung gebenzu wollen.” Mit diesen Wortenbegann 1834, fast zwei Jahre vorEröffnung der ersten Dampfeisen-bahnstrecke zwischen Nürnberg undFürth am 7. Dezember 1835, derArtikel “Eisenbahnen” des “All-gemeinen deutschen Conversations-Lexicons für die Gebildeten einesjeden Standes”.Und der Verfasser des Lexikonarti-kels ließ nicht den geringstenZweifel daran, dass sich diese Re-

volution, das “Eisenbahnzeitalter”,binnen kurzem auch in Deutschlandvollziehen werde.Und es begann bereits mit der er-wähnten Fahrt von Nürnberg nachFürth am 7. Dezember 1835. Diedabei eingesetzte Lokomotive “Ad-ler”, Fabriknummer 118 der Loko-motivfabrik Georg und Robert Ste-phenson, Newcastle, war etwas über7m lang und entwickelte rund 40Pferdestärken. Sie zog an diesemTage neun kutschenähnliche Wagen,besetzt mit 200 Ehrengästen, aberauch zwei Fäßchen Nürnberger Bier,die vom Brauer Lederer zum Preisevon je einer Fahrkarte dritter Klasseals Frachtgut aufgegeben wordenwaren.Nachdem ein Gedenkstein mit der

Page 4: Nr. 40 · Dezember 2002 · Nr. 40· Dezember 2002 Zur Titelgeschichte über Deutsche Eisenbahnen, Strecke Wesel-Bocholtund Bahnhof Hamminkelnvon Eduard Hellmich. Die beiden Fotos

4

von 30 Stundenkilometern, mehr alsdoppelt so schnell wie die so genann-te Eilpost - war man sich, wie gesagt,über die Bedeutung des neuenVekehrsmittels im Klaren. Das galtmit Blick auf das Verkehrswesen imallgemeinen wie die Wirtschaft imbesonderen und nicht zuletzt auchfür den Arbeitsmarkt. Zugleich ver-körperte die “Eisen”-bahn für dieZeitgenossen wie kaum etwas ande-res Dynamik, Aufbruchstimmung,Zukunftserwartung, mit einem Wortden Fortschritt, auf den vor allemdas Bürgertum in allen Bereichendes Daseins so nachdrücklich setzte.

1847 hat der auf ganz Deutschlandausgedehnte “Verein DeutscherEisenbahnverwaltungen” die Ent-wicklung, die Antriebe und die mitdem Prozess verknüpften Erwar-tungen noch einmal eindringlichzusammengefasst: “Erst in einemJahrzehnt hat in Deutschland durchdie Einführung der Eisenbahn diewelthistorische Reform der Beför-derungssysteme begonnen. Diegroße Geschwindigkeit der Fahrten,der geringe Fahrpreis, die Möglich-keit der Fortschaffung ungeheurerMassen in einem Zuge hatten insozialer, kommerzieller, industriellerund politischer Hinsicht so vielVerlockendes, teils für den Unter-nehmergeist der Privatgesellschaf-ten, teils für die Hebung desWohlstandes gerichteten Bestre-bungen der Staatsregierungen, dassbald in allen Landesteilen Deutsch-lands die Emsigkeit der Bewohnermiteinander wetteiferte, um sich dieVorteile einer Eisenbahnanlage zusichern.”

Es begann also ein wahrer Wettlaufum einen Eisenbahnanschluss undaus diesem eine Art Goldgräber-stimmung, etwa vergleichbar mit der“New Economy” - Euphorie derletzten Jahre, mit heftigen Kursstei-gerungen bei den Aktien, die esanfangs leicht machte, das nichtunerhebliche Kapital aufzubringen.

Inschrift: “Deutschlands erste Eisen-bahn mit Dampfkraft 1835” enthülltwar, setzte sich der Zug in Bewe-gung. Auf der offenen Plattform derLokomotive standen der LokführerWilliam Wilson, der zusammen mitder Maschine aus England “impor-tiert” worden war (im schwarzenFrack mit weißer Halsbinde, weißenLederhandschuhen, einem hohenZylinder auf dem Kopf), und alsHeizer der Nürnberger JohannGeorg Hieronymus. Neun Minutennach der Abfahrt erreichte der Zugsein Ziel in Fürth. Seine Durch-schnittsgeschwindigkeit auf der 6.05km langen Strecke lag damit bei 40Stundenkilometer. Der Erfolg dieserBahnlinie übertraf alle Erwartun-gen. Schon im 1. Jahr wurden 448.000Karten verkauft.Eine Fahrt von Nürnberg nach Fürthkostete in der 2. Klasse 12 Kreuzer,dies ergibt umgerechnet einenFahrpreis von 25,7 Pfennig für diesechs Kilometer lange Strecke, also

einen Kilometersatz von nur 4,3Pfennig. Dennoch ein teures Ver-gnügen bei den damaligen Einkom-men.

Das Interesse, mit Personen undWaren von A nach B zu gelangen,stand, das lehren die ersten Jahr-zehnte deutscher Eisenbahnge-schichte sehr klar, fast immer amAnfang, und das Bedürfnis erzeugteInitiative.Wo die Initiative dann von etwasanderem als von schon vorhandenenoder abzusehenden Bedürfnissenausging, also Überlegungen der Infra-struktur- und Entwicklungspolitik,aber auch militärische Erfordernisse(Beispiel Wesel), da änderte sichschrittweise die gesamte Situation.

Von Beginn an, noch bevor die ersteDampflokomotive zu ihrer öffentli-chen Jungfernfahrt startete, - miteiner, wie Kritiker meinten, für men-schliche Passagiere sicher gesund-heitsschädlichen Geschwindigkeit

“ADLER” 1835

Die erste Lokomotiveder Deutschen Eisenbahn.1. Fahrt von Nürnbergnach Fürth am 7.12.1835

Page 5: Nr. 40 · Dezember 2002 · Nr. 40· Dezember 2002 Zur Titelgeschichte über Deutsche Eisenbahnen, Strecke Wesel-Bocholtund Bahnhof Hamminkelnvon Eduard Hellmich. Die beiden Fotos

Bahnlinie musste daher so gelegtwerden, dass sie vom linken Ufer desRheins aus mit Geschützen nichtbeschossen werden konnte. Außer-dem durfte das Empfangsgebäudenur aus Holz gebaut werden, um imErnstfall freies Schussfeld für dieArtillerie zu haben. Durch Argu-mente ließen sich die Militärbehör-den von den Vorteilen des neuenVerkehrsmittels schließlich dochüberzeugen.

Bei den dann erfolgten Bauarbeitenkamen Arbeiter vom Niederrhein,aus Westfalen und auch aus Sachsenzum Einsatz. Der Lohn von 20 - 25Silbergroschen war angemessen, dieArbeit aber auch eine reine“Knochenarbeit”.

Nachdem das Teilstück Oberhausen- Dinslaken bereits seit dem 1. Juli inBetrieb war, fand die offizielleEröffnung der gesamten Strecke am18. Oktober 1856 statt.

Der Magistrat der Stadt Bocholtbemühte sich schon im Mai 1844,eine Eisenbahnlinie über Bocholtbauen zu lassen. Am 22. Mai richteteer eine Petition an die Direktion derKöln-Mindener Eisenbahn, eine derzur Diskussion stehenden Linien,das Ruhrgebiet mit Holland zu ver-binden, nämlich Emmerich - Weselund Emmerich - Isselburg -Hamminkeln - Wesel, über Bocholtlaufen zu lassen. Im Juli 1845 ver-sprachen die zuständigen Stellen inBerlin, sich um die Interessen derStadt zu kümmern, schrieben dannaber, nach Erinnerung durch dieStadt, am 7. Mai 1851, dass zur Zeitnoch nichts Definitives gesagt wer-den könne.

Am 10. April 1851 teilte der Ministerfür Handel, Gewerbe und öffentli-

5

In der Tat waren die Summen, umdie es dabei ging, gewaltig. Ein Kilo-meter kostete in den beiden erstenJahrzehnten des Eisenbahnbausdurchschnittlich, was natürlich invieler Hinsicht eine ganz imaginäre,die geographischen und geologi-schen Besonderheiten der einzelnenLinien und Streckenabschnitte eineerhebende Zahl ist, 140.000 Mark,vergleichbar rund 2,8 MillionenEuro, wobei das Material, also dieSchienen und das nötige Zubehör,und vor allem auch der Wagen- undLokomotivpark, zunächst noch, bis indie Hälfte der 1840er Jahre, weitge-hend aus England und Belgien expor-tiert werden mussten, was auch dieÜbernahme der dort üblichen Maßeund Abmessungen einschließlich derSpurweite (1.435m) bedingte.

George Stephenson hatte dieSpurweite bestimmt. Er ging voneinem ganz einfachen, praktischenGrund aus: Da er alte Postkutschenals Personenwagen einzusetzen ge-dachte, wollte er auch deren Achsenverwenden und daher ihren Rad-abstand nicht verändern, der schonseit dem späten Mittelalter in ganzEngland 4 Fuß 3/4 Zoll betrug, inunsere Maße übersetzt: 1435 Milli-meter. Stephenson entwickelte aucheine neue Schienenform (Patent1816). Sie sah fast genau so aus wiedie heute verwendeten. DieseSchiene mit ihrem “Lagerstuhl” istso konstruiert, dass sie auch hoheAchsdrücke von Lokomotive undWaggons - gleichmäßig verteilt aufdie Unterlagen, eben Schwellen -weiterzugeben vermag.

Am Niederrhein gehen die erstenPläne für eine deutsch-niederländi-sche Eisenbahnverbindung zurückauf die 30er Jahre des 19. Jahrhun-derts. Damals begannen sich Ams-terdamer Wirtschaftskreise Gedan-ken darüber zu machen, wie sie denHandelsverkehr mit Deutschlandwieder ausbauen konnten, da diewirtschaftliche Bedeutung der Stadt,insbesondere aufgrund rigoroserZollmaßnahmen auf dem Rheinver-kehr, ständig zurückging.

Als erster trat dann der niederländi-sche Artillerieoffizier W.A. Bake mitPlänen für eine Eisenbahn Amster-dam - Köln hervor. Im Auftrag desAmsterdamer Eisenbahnausschus-ses reiste er 1832 ins Rheinland undnach Berlin, um den preußischenBehörden seine Pläne für eineEisenbahn Köln - Amsterdam zuerläutern. König Friedrich Wilhelmempfing ihn. Die preußische Regie-rung stimmte unter gewissen Bedin-

gungen (Genehmigung der Linien-führung, des Tarifs und der Statutender neuen Gesellschaft) dem Vor-haben zu.

Die niederländische Regierung be-auftragte daraufhin den IngenieurGoudriaan mit der Erstellung einesLinienplanes. Danach sollte die Ei-senbahn von Amsterdam überAmersfoort führen, bei Isselburg/Anholt die preußische Grenze errei-chen und dann weiter über Hammin-keln nach Köln. Am 21. April 1832kam auch von deutscher Seite einVorschlag, und zwar für eine Linien-führung (grob) von Köln, vorbei anden Städten Düsseldorf, Duisburg,Dinslaken und Wesel, gerade nachHamminkeln, dann weiter RichtungAnholt und in Holland bis Arnheim.

Es bleibt die Feststellung, dasssowohl im niederländischen als auchim deutschen Vorschlag Hammin-keln als richtungsweisender Ziel-punkt genannt wurde.

Die rheinnahen Städte Elten, Emme-rich und Rees protestierten gegendiese Pläne mit dem Argument, dassdie Bahn eher rentabel sein könne,wenn ihre gewerbereichen Städtemit einbezogen würden. Hinzu kamein Gutachten der Wasserbauver-waltung, dass die Anholter Gegendbei Überschwemmungen zu gefähr-lich sei.

Das Weseler Eisenbahn-Komiteesprach sich jedoch im Juni 1844 fürdie Eisenbahn über Anholt aus, da siedie kürzere Strecke zur Grenze war,durch Heideland führte und mitgeringeren Grunderwerbskosten ver-bunden war. Den Holländern wurdedamit auch der schwierigere Teil derStrecke überlassen, die an Dämmenund Brücken reiche Ijsselniederung.

Letzlich aber kam es am 18. Juli 1851zu einem preußisch-niederländi-schen Vertrag, der den Bau der BahnOberhausen - Wesel - Emmerich -Arnheim festlegte und den Gesell-schaften drei Jahre Zeit für dieRealisierung gab.

Die Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft wurde mit dem Baubeauftragt, denn sie besaß das nötigeKapital.

Hauptproblem der neuen Streckewar die Stadt Wesel, da in der Festungdas Kriegsministerium das letzteWort hatte und eine Durchschnei-dung des Festungsgeländes bei denMilitärs auf schwere Bedenkenstieß. Bei Planungen spielten immermögliche kriegerische Auseinander-setzungen eine wichtige Rolle. Die

Page 6: Nr. 40 · Dezember 2002 · Nr. 40· Dezember 2002 Zur Titelgeschichte über Deutsche Eisenbahnen, Strecke Wesel-Bocholtund Bahnhof Hamminkelnvon Eduard Hellmich. Die beiden Fotos

6

Kaufvertrag zwischen der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft und dem Oeconom August Westermann aus dem Jahre1877. Für die von der Gellschaft erworbenen 10.100 qm zum Bau der Eisenbahnstrecke, Lage “Am Weißenstein”, erhielt er59 Mark. Das entspricht einem Quadratmeterpreis von 0,58 Pfennig.

Page 7: Nr. 40 · Dezember 2002 · Nr. 40· Dezember 2002 Zur Titelgeschichte über Deutsche Eisenbahnen, Strecke Wesel-Bocholtund Bahnhof Hamminkelnvon Eduard Hellmich. Die beiden Fotos

7

che Arbeiten dem Magistrat der StadtBocholt mit, dass er endgültig dieLinienführung Oberhausen - Wesel -Haldern - Emmerich als für den Bauund Betrieb günstigste ausgewählthabe.

Das Bocholter Eisenbahnkomiteeprüfte weitere Verbindungen, z.B.eine von Bocholt nach Hamm unddamit Anschluss an die Köln-Min-dener Eisenbahn. Aber auch darauswurde nichts.

Am 2. Januar 1867 beschäftigten sichdie Bocholter Bürgervertreter in derStadtratssitzung mit dem Projekt,Bocholt in Wesel an die StreckeOberhausen - Arnheim anzuschlie-ßen. Mit Schreiben vom 11. April 1867wandte sie sich an die Direktion derKöln-Mindener Eisenbahn mit derBitte um Prüfung des Vorhabens.

Die Direktion bekundete generellesInteresse, bat aber die Stadt, dasProjekt näher zu spezifizieren, was sieumgehend tat. Beigefügt wurde eineAufstellung über den Verkehr mitFuhrwerken auf der Chaussee Bo-cholt - Wesel. Der Ringenberger Bür-germeister Arntzen hatte schon am16. Juni 1866 eine derartige Aufstel-

lung für den Verkehr Wesel - Ham-minkeln und Wesel - Ringenberg nachBocholt gesandt. Im Mai 1869 wurdedann der Streckenverlauf Wesel -Bocholt endgültig festgelegt.

Am 5. Dezember 1873 erklärte sichdie Köln-Mindener Eisenbahn end-lich bereit, die Bahnlinie binnen zweiJahren nach Konzessionserteilung zubauen, unter der Bedingung, dass dieStadt Bocholt und andere Interes-senten 50.000 Thaler aufbringen. DieEisenbahn beauftragte den Oberin-genieur Delling aus Wesel mit denVorarbeiten, die nach einem Schrei-ben der Eisenbahn vom 5. Oktober1874 abgeschlossen waren. Danachwar vorgesehen, in Bocholt einenBahnhof zu bauen, und in Hammin-keln und Dingden eine Haltestelleeinzurichen. Es wurde vorgeschlagen,die von der Bahn berührten Gemein-den an der Subvention zu beteiligen.

Schon früher hatte sich der Rat derStadt Bocholt mit diesem Themabefaßt und am 29. Oktobr 1868 fest-gestellt, dass er an dem Zustande-kommen der Eisenbahn das größteInteresse hat “und wir daher auch denverfügungsmäßig größten Beitragleisten müssen, die in der Nähe lie-

genden Gemeinden erlangen aber,wenn Bocholt eine Eisenbahn erhält,ebenso gerecht Vorteile und werdendiesen billigerweise nicht entziehenkönnen, einen entsprechenden Bei-trag aus Gemeindemitteln beizusteu-ern. Wir haben uns an alle dieseGemeinden mit einem Gesuche umEinwilligungen einer Beisteuer ge-wendet.” Die vorgesetzten Dienst-stellen der angeschriebenen Gemein-den anworteten z.B. am 14. Mai 1869:“zu erwiedern, dass die Gemeinde-vertretung von Dingden sich außerStande sieht, auf den gestelltenAntrag die Subvention ad 3.000Thaler an die Bocholter Stadtkassezu zahlen so ohne weiteres einzuge-hen. Es ist richtig, dass die GemeindeDingden für den Fall, dass binnenJahresfrist der Bau einer Lokomotiv-Eisenbahn von Wesel nach Bocholtin Angriff genommen und sodannausgeführt werde, und in einerEntfernung von 1.000 Schritten vomDorfe Dingden eine Haltestelle ein-gerichtet werde und bleibe, zu die-sem Bau vorbehaltlich der Geneh-migung Königlicher Regierung eineSubvention von 3.000 Talern raten-weise zu zahlen beschlossen hat.”

Page 8: Nr. 40 · Dezember 2002 · Nr. 40· Dezember 2002 Zur Titelgeschichte über Deutsche Eisenbahnen, Strecke Wesel-Bocholtund Bahnhof Hamminkelnvon Eduard Hellmich. Die beiden Fotos

8

Sammlung: E.H.Der Lageplan aus dem Jahre 1914 zeigt den Standort des alten Empfangsgebäudes (abgerissen 1914) und die in nordöstlicherRichtung veränderte Lage des heutigen Bahnhofsgebäudes, erbaut 1914. Der Zufuhrweg ist die heutige Güterstraße. Im alsWohnhaus umgebauten ehemaligen Magazingebäude, nordöstlich vom Bahnhof (Industriestraße 17) wohnt seit Dezember1966 der Verfasser Eduard Hellmich mit seiner Familie.

Hamminkeln · Raiffeisenstraße 4 · � 02852/3200 · Fax 02852/6653

Große Fleisch- und WurstabteilungInternationale Käsespezialitäten · Feinkostsalate

Backshop mit StehcafeObst- und Gemüseabteilung mit Kundenaktiver

SelbstbedienungGroßer Getränkemarkt · Faßbier und Zubehör

Öffnungszeiten: Täglich durchgehend geöffnet von 7.00 bis 20.00 Uhr,Samstags von 7.00 bis 16.00 Uhr

Page 9: Nr. 40 · Dezember 2002 · Nr. 40· Dezember 2002 Zur Titelgeschichte über Deutsche Eisenbahnen, Strecke Wesel-Bocholtund Bahnhof Hamminkelnvon Eduard Hellmich. Die beiden Fotos

9

Und am 24. Dezember 1874 dieAntwort auf ein Schreiben an die“Königliche Regierung, Abtheilungdes Innern” (beigefügt die Bitte desEisenbahn-Komitees um Gewäh-rung eines Zuschusses für denEisenbahnbau) “Auch müssen wir esbei der sehr bestimmten Erklärungdes Landrates des Kreises Reesvom 7. des Monats ablehnen, die imBerichte vom 12. des Monats bean-tragte Vermittlung behufs der Ge-währung eines Zuschusses seitensder Gemeinden Hamminkeln undRingenberg an das dortige Eisen-bahnkomitee eintreten zu lassen,sowohl weil davon ein Erfolg nichtzu erwarten ist, als weil wir dadurchdie Herstellung einer Haltestelle beiDingden gefährdet glauben.”

Hierzu die Orschronik Ringenbergvon Johann Tidden: “1870 schon warder Bahnbau in Aussicht genommen.Der Gemeinderat von Ringenbergbewilligte dazu einen Beitrag von1.000 Talern um den Beweis zugeben, dass er die Vorteile nichtübersehe, die die Anlagen einesBahnhofs in der Nähe des Orts mitsich bringe. Später wurde dieser auf2.000 Taler erhöht.”

Der Minister für Handel, Gewerbeund öffentliche Arbeiten genehmig-te den ihm vorgelegten Plan am 25.September 1875. Am 20. Novemberteilte die Köln-Mindener Eisenbahnmit, dass sie unverzüglich mit demBau beginnen wolle, sobald das not-wendige Kapital beschafft sei. ImMai 1876 war das immer noch nichtder Fall, dennoch begann sie mitdem Grunderwerb. So erwarb siez.B. von einem Eigentümer ausHamminkeln mit Vertrag vom31.7.1877 1,01 ha für 59 Mark.Ortschronik Ringenberg: “Es warzuerst nur ein Bahnhof zwischenWesel und Bocholt geplant. Er solltehier auf der Isselhorst angelegt wer-den. Hamminkeln und Dingden aberarbeiteten dagegen. Ersterer bewil-ligte 3.000 Taler, wenn die Halte-stelle an den Weg von Brünen nachHamminkeln gelegt würde. Dingdenmachte dem früheren Baumeister

auch Angebote. Den Bemühungenbeider Gemeinden gelang es, zweiBahnhöfe einzurichten, Hammin-keln und Dingden. Ein Antrag derGemeinde Ringenberg, die StationRingenberg - Hamminkeln oderumgekehrt zu benennen, wurde abe-lehnt.

Bis zum Jahre 1878 dauerte der Bau.An demselben waren außer hiesigenauch polnische Arbeiter beschäftigt,die von Schachtmeistern erworbenwurden. Manche Arbeiter hattensich hier einquartiert. Manche hiesi-ge Arbeiter, die am Bau der Bahnmitgeholfen, wurden vom Betriebs-rat als Rottenarbeiter oder Schran-kenwärter angestellt.”

Die Arbeiten gingen zügig voran, sodass die Strecke am 1. Juli 1878 eröff-net werden konnte. Als Hauptbahngebaut (im Reichsbahn-Handbuchvon 1927 als Hauptbahn aufgeführt),hat sie eine Streckenlänge, ohneBahnhof Bocholt, von 19,2 km. Heu-te ist sie eine Nebenbahn. Die Um-widmung könnte nach dem Umbauab 1. Mai 1957 erfolgt sein.

Der Bahnhof Hamminkeln wurde inStreckenkilometer km 8,4 - 9,6 ange-legt, das Empfangsgebäude, 22 müber dem Meeresspiegel (NormalNull) mit mechanischem Befehls-stellwerk im km 9,2, etwa auf halbemWege zwischen den Ortsmitten vonHamminkeln und Ringenberg.

Der stärker werdende Betrieb aufder Strecke erforderte den Bau derWärterstellwerke “St” (Südturm) ander Brüner Straße und “Nt” (Nord-turm) an der Ringenberger Straße.Die beiden Stellwerke entstanden inder mechanischen Bauform “Jüdel”,wie die meisten Stellwerke im westli-chen Teil Preußens.

Die Wärter stellten die Weichen undSignale ihres Stellbereichs und be-dienten die Schrankenanlagen derBahnübergänge Brüner Straße undRingenberger Straße. Der Bahnhofs-block stellte sicher, dass die Einfahr-signale erst nach Eingang des Be-fehls vom Fahrdienstleiter in dieFahrtstellung gebracht werden konn-

ten. Obwohl die Strecke zu Beginnals Hauptbahn betrieben wurde, exi-stierte zu keiner Zeit eine Strecken-blocksicherung, d.h. die Ausfahrsig-nale waren nie blocktechnisch ab-hängig verschlossen.

Im Bahnhof 3 Gleise, davon 1 durch-gehendes Hauptgleis und 1 Lade-gleis. (Gleis 3 im September 1983zurückgebaut). 2 Bahnsteige. Zug-meldungen mit den benachbartenZugmeldestellen erfolgten mittels“Bahntelegraph”, allemein als Mor-seapparat bekannt, nach dem ausPunkten und Strichen bestehendenMorsealphabet, z.B. “Hamminkeln”:

····|·-|--|--|··|-·|-·-|·|·-··|-·.

Verkehrsdienst, also für Personen,Gepäck, Expreßgut und Güterver-kehr (Stückgut und Wagenladun-gen.) Ein freistehender Güterschup-pen in der Ladestraße und eine mitKopfsteinpflaster befestigte Rampevervollständigten die Gesamtanlage.

Das Empfangsgebäude wurde 1914durch ein neues ersetzt (siehe Lage-plan Seite 8 und GrundrisszeichnungErdgeschoss Empfangsgebäude Sei-te 10). Dazu in der OrtschronikRingenberg: “Das alte Stations-gebäude auf dem Bahnhof, das alsalter Fachwerkbau von Diepholzkommend, seit dem Bau der Bahnhier seine Dienste getan, wurdedurch ein massiveres ersetzt undetwas nach hier errichtet.”

Der Fahrdienstleiter bekam seinenArbeitsplatz in einem Vorbau an derGleisseite, damit er den mittlerenBahnhofsbereich einsehen konnte.Von hier aus bediente er u.a. zweiZugangsweichen zur Ladestraße,das Blockwerk und den Telegra-phen. Mit den NachbarbahnhöfenBlumenkamp und Dingden wurdedie Regelung der Zugfahrten überden Telegraphen abgewickelt. Dastelegraphische Rufzeichen desBahnhofs Hamminkeln war “K”(nach dem Morsealphabet: lang -kurz - lang).

Ab 1951 wurden Zugfahrten übereine besondere Streckenfernsprech-verbindung (OB-Fernsprecher) fern-mündlich vereinbart. Mit demNeubau erhielt der Bahnhofsvorste-her im Obergeschoss eine Dienst-wohnung. Zur Dienstwohnung ge-hörte ein Garten. Gleichzeitig Baueines Wohnhauses “für 2 Stations-beamte auf Bahnhof Hamminkeln”nördlich neben dem Empfangs-gebäude. Das Fahrdienstleiterstell-werk blieb weiterhin im Empfangs-gebäude.

Page 10: Nr. 40 · Dezember 2002 · Nr. 40· Dezember 2002 Zur Titelgeschichte über Deutsche Eisenbahnen, Strecke Wesel-Bocholtund Bahnhof Hamminkelnvon Eduard Hellmich. Die beiden Fotos

10

Grundrisszeichnung - Erdgeschoss - des Empfangsgebäudes Hamminkeln von April 1913.

1966: Bahnhof mit vereinigtemDienst (Betriebs- und Verkehrs-dienst). Rangklasse 6. Personalbe-darf lo,67 P (einschl. Dingden).Dienststellenleiter: Bundesbahn-hauptsekretär Eduard Hellmich(1.12.1957 - 31.3.1966). Empfangs-gebäude mit mechanischem Fahr-dienstleiterstellwerk, Fahrkarten-ausgabe, Gepäckraum, Wartesaal(früher 1. und 2. Klasse), Fahrradauf-bewahrung (früher Wartesaal 3. und4. Klasse).

Angebauter Güterschuppen mitLaderampe. Eine ausziehbare Lade-rampe für Stückgut auf Bahnsteig 1.Eine Ladestraße mit Rampe west-lich der Gleise sowie eine kurzeLadestraße östlich der Gleise inHöhe Brüner Straße und eine fahr-bare Laderampe für die Viehverla-dung auf der Ladestraße.

Hauptkunden im Güterverkehr:A. WagenladungenEmpfang: Wilhelm Bovenkerk,Kunstdünger, Kohlen, Kalk, HeinrichKamps, Landmaschinen, Kohlen,Düngemittel, Molkereigenossen-schaft Hamminkeln (Düngemittel,

Der Dienstraum und die Wartesälewurden durch Kohleöfen beheizt.Die Wasserversorgung erfolgte - bisMitte 1957 - über eine Pumpe aufder Straße neben der Gaststätte“Zum Bahnhof”.

Die gegenüber dem Empfangsge-bäude liegende Gaststätte “ZumBahnhof” brannte bei den Kämpfenam 24. März 1945 ab. Die Eisen-bahnverwaltung gestattete demInhaber Hans Schmidt - auch imInteresse der Eisenbahnkunden - imWartesaal des Empfangsgebäudes(früher 1. u. 2. Klasse) - vorüberge-hend eine Gaststube einzurichten.

Später Abriss des Güterschuppensund Anbau an das Empfangsgebäu-de mit Laderampe, dazu Bau einerAbortanlage für Reisende südlichneben dem Empfangsgebäude.

Bei den Kämpfen im 2. Weltkrieg,insbesondere am 24. März 1945, ent-standen an den Gleisanlagen großeSchäden, dagegen blieben die Bau-ten mit ihren Anlagen weitgehendunbeschädigt.

Im Zuge der Rationalisierungsmaß-

nahmen erfolgte der Umbau be-trieblicher Anlagen von Ende 1956bis Anfang 1957. Die Wärterstell-werke “St” und “Nt” wurden ent-behrlich, nachem die Gleise desBahnhofs, insbesondere im südli-chen Bereich verkürzt wurden. DasBefehlsstellwerk (Fahrdienstleiter)wurde umgebaut und in neuer Formals mechanisches Stellwerk derEinheitsbauform am 1. Mai 1957 inBetrieb genommen. Die Fahrdienst-leiter waren gleichzeitig Verkehrs-beamte. z.B. verkauften sie Fahrkar-ten. Für Gespräche mit allenDienststellen der DB stand ein“Basa” - ein Bahnselbstanschluss -Apparat zur Verfügung. AußerdemPosttelefon-Anschluss. Briefwechselmit anderen Dienststellen durchDienstpost (EDS). Briefbeförderungmit Personenzügen. Gleichzeitig mitdem Umbau erfolgte die Vereini-gung der Bahnhöfe Hamminkelnund Dingden zu einer Dienststelle.Ausschreibung des DienstpostensDienststellenleiter im Amtsblatt derBundesbahndirektion Essen.

Bahnhof Hamminkeln am 1. Januar

Page 11: Nr. 40 · Dezember 2002 · Nr. 40· Dezember 2002 Zur Titelgeschichte über Deutsche Eisenbahnen, Strecke Wesel-Bocholtund Bahnhof Hamminkelnvon Eduard Hellmich. Die beiden Fotos

11

Fotosammlung: E.H.Weichenwärter Rudolf Schmitz imStellwerk “St” (Brüner Straße) in den30er Jahren

Futtermittel, Johannes Schmidt &Sohn, Landesprodukte-Großhand-lung, Kohlen. Diese Firmen hatteneinen Lagerplatz auf der Lade-straße; Fa. Kamps, Molkerei, undSchmidt außerdem eine Fuhrwerks-waage, Helmut von Kalben, Eisen-warenhandlung, Empfang z.B. vonBetonmischmaschinen, August Schr-oer (Schroer-Schlabes) Landmaschi-nen, Schlosserei, letzte Hufschmiedein Hamminkeln (bis Anfang der 60erJahre), Hecheltjen-Hopermann, Brü-nen, Landw. Produkte, Baustoffe,Molkereigenossenschaft Brünen, Fut-termittel, Düngemittel. Beide Firmenentluden in der Ladestraße in Höheder Brüner Straße. Die FirmaHecheltjen-Hopermann hatte da eineFuhrwerkswaage; Bundeswehr

Versand: Bundeswehr, Theodor Feh-lings, Holzhandlung, Sägewerk (ab1.6.1957 übernommen durch FirmaSchröer, Dingden. Endgültige Auf-gabe des Lagerplatzes in Hammin-keln am 30.11.1959. Produktions-verlagerung nach Dingden.) Versandvon Grubenholz. Im Herbst großerZuckerrübenversand auf offenen(O-)Wagen. Empfänger: Zuckerfa-brik Pfeiffer & Langen, Dormagen.

B. Stückgut:Empfang: Helmut von Kalben, Ei-senwarenhandlung, Heinrich Kamps,Landmaschinen, Schlosserei, (früherauch Hufschmiede), Brauerei Klop-pert, Neuenhoff, Brünen, Lacke undFarben, Heinrich Schlebes, Anstrei-chergeschäft, Lacke, Farben, Schle-bes oHG, Fachgroßhandlung in Sani-tär, August Schroer (Schroer-Schla-bes), Landmaschinen, Haushalts-geräte

Bahnamtlicher Rollfuhrdienst (erst-malig ab 1967): Fa. Paul Kathage,Dingden.Postanschrift: Deutsche Bundes-bahn, Bahnhof Hamminkeln, 4231Hamminkeln 48/2. Telefon-anschlussan öffentl. Netz.Dienstpost (Eisenbahndienstsache:EDS) - Beförderung durch Perso-nenzüge.

Anlagenunterhaltung: Bahnmeiste-rei Bocholt, Signalmeisterei Bocholt.Vorgesetzte Dienststellen: Betriebs-amt Oberhausen 2, VerkehrsamtDuisburg, Bundesbahndirektion Es-sen.

Der Bahnhof wurde als selbständigeDienststelle aufgelassen und am1.9.1967 dem Bahnhof Bocholt ange-gliedert. (Auflösung Bahnhof Bo-cholt als selbständige Dienststelle1980 und ab 1.5. dem Bahnhof Weselangegliedert.)

Ab 1. Mai 1957 war für mehrereJahre in Höhe der Brüner Straße(Richtung Wesel) der Haltepunkt“Hamminkeln Süd” eingerichtet. (Inder Übersicht der Bahnhöfe, Halte-stellen, usw. - der Bundesbahndirek-tion Essen vom 26.5.1974 mit demVermerk: “z.Zt. außer Betrieb” auf-geführt.)

Um 1970 startete die DB eineAktion, die für sie unwirtschaftlichenAnlagen zu veräußern oder ggf.abreißen zu lassen, wie das z.B. mitdem Empfangsgebäude des Bahn-hofs Mehrhoog geschah. Danach soll-te auch das Empfangsgebäude desBahnhofs Hamminkeln abgerissenwerden. Das scheiterte erst einmaldaran, dass die vom Baudienst fürden Abriss eingeplante Summe von15.000 DM vom Finanzdienst nichtzur Verfügung gestellt wurde, dannaber auch, weil sich die Fachdienstenicht verständigen konnten, wie dasim Gebäude untergebrachte Stell-werk freizustellen war. So blieb eserst einmal beim Alten.

Die Deutsche Bahn AG verkauftedas Empfangsgebäude des BahnhofsHamminkeln mit Vertrag vom 16.September 1999 an Klaus-DieterMaaß, Wesel, Irisweg 4. Die Benut-zung des Stellwerks und den Wegzum Bahnsteig ließ sie sich gegenPacht im Grundbuch sichern. Derneue Eigentümer hat das Gebäudeaufwendig renoviert und zu einemansehnlichen Geschäfts- und Wohn-haus umgebaut.

Verkehrsentwicklung auf derStrecke Wesel - Bocholt

1878und die ersten Jahre danach verkeh-ren auf der Strecke drei Personen-züge und ein Güterzug in jederRichtung

1917(im 1. Weltkrieg) verkehrten ab 1.Juni acht Personenzüge in jederRichtung, später fallen Züge aus,weil Loks an die Front abgegebenwerden müssen oder wegen Kohlen-mangel nicht betriebsfähig sind.

1919steigt der Personenverkehr sprung-haft an.

1925verkehren zusätzlich u.a. zweibeschleunigte PersonenzugpaareWesel - Bocholt - Münster (ab 1. Mai1908 möglich).

1939-1945(2. Weltkrieg) Einschränkungen ähn-

lich wie im 1. Weltkrieg ab 1917.Dazu Beschädigungen auf derStrecke aufgrund von Kampfhand-lungen, im Raum Hamminkeln ins-besondere am 24. März 1945.

1949verkehren werktags 18 Personen-züge, davon ab Bocholt ein Eilzugnach Köln und je ein Eilzug nachOberhausen und nach Duisburg.

1954erster Einsatz von leichten Trieb-wagen (Schienenbusse).

1961verkehren 28 Personenzüge undsechs Güterzüge in jeder Richtung.

1965Ab 31. Mai Einsatz von Elektro-triebwagen “ETA” mit 86 Sitzplät-zen.

1966Stückgutverkehr mit der Güterab-fertigung Hamminkeln aufgehoben.

1968fährt die letzte Dampflok imGüterverkehr der DB.

1968DB führt sogenannte Stückgutkno-tenbahnhöfe ein. Wesel und Bocholtgehören zum “Modell 400”.

1969Gepäck- und Expressgutverkehr mitdem Bahnhof Hamminkeln aufgeho-ben.

Page 12: Nr. 40 · Dezember 2002 · Nr. 40· Dezember 2002 Zur Titelgeschichte über Deutsche Eisenbahnen, Strecke Wesel-Bocholtund Bahnhof Hamminkelnvon Eduard Hellmich. Die beiden Fotos

12

1974kommen Gerüchte auf, die StreckeWesel - Bocholt stillzulegen.

1975verkehren werktags nur noch sechsPersonenzüge, samstags drei, sonn-tags keine.

1977Am 21. Mai fährt der letzte plan-mäßig mit einer Dampflok bespann-te Personenzug, danach Einsatz vonTriebwagengarnituren, später Akku-Triebwagen. Steigerung im Güter-verkehr. Es werden 11.378 TonnenStückgut und 35.945 Tonnen sonstigeGüter befördert.

1979untersucht eine von der Bundes-bahndirektion Essen eingesetzte“Untersuchungsgruppe zur Verbes-serung der Wirtschaftlichkeit desSchienenpersonennahverkehrs (SP-NV)” auch die Strecke Wesel -Bocholt. (Der Autor war Mitgliedder Untersuchungsgruppe als Perso-nalwirtschaftler). In ihrem Berichtvom Dezember 1979 heißt es zumBahnhof Hamminkeln:

Strecke 311 Wesel - Bocholt

Die 20 km lange eingleisige Neben-bahn ohne Streckenblock mit einerStreckengeschwindigkeit von 60km/h zweigt als Stichbahn in Weselvon der internationalen Reisezug-strecke Oberhausen - Emmerich -Arnheim ab. Sie weist werktäglichnur noch sechs Reisezüge auf, die inder Zeit zwischen 5.00 Uhr und 9.00Uhr verkehren. Die Strecke befindetsich im Verfahren zur Verkraftung.Sie ist den Strecken zugeordnet wor-den, für die die Umstellung vollzo-gen werden soll. Während noch bis1974 das Reisezugangebot 24 Zügebei einem Aufkommen von rund 800Reisenden (VBL-Zählung) betrug,wurde das Angebot entsprechendder geringen Nachfrage 1975 auf 12Züge und 1976 auf sechs Zügezurückgenommen. Als Reisenden-aufkommen der Schiene an W (Sa)wurden im Juni 1979 noch 92Reisende je km BL ermittelt. Vonden sechs Zügen an W (Sa) sind viernicht fahrwürdig. Davon haben dreieine Besetzung unter 10 Reisenden(4-9 Reisende). Ein Zug ist mitdurchschnittlich 20 Reisenden be-setzt. Die beiden noch fahrwürdigenZüge haben Besetzungszahlen vonmax. 29 Reisenden. Samstags weistnur noch ein Zug eine Besetzungvon 22 Reisenden auf. Die Be- set-zung der übrigen Züge schwanktzwischen 1 und 9. Es besteht ein

Fotosammlung: E.H.Personenzug in den 30er Jahren, Lok mit 3 Personen- und mehreren Güter-wagen. Auf dem Bahnsteig stehen Milchkannen zum Versand, angeliefert imAuftrag der Molkereigenossenschaft Hamminkeln von Johann Tinnefeld

Zeichnung: Hans-Rudolf KremerLokomotive P8 der Baureihe 38 aus dem Jahre 1932

Page 13: Nr. 40 · Dezember 2002 · Nr. 40· Dezember 2002 Zur Titelgeschichte über Deutsche Eisenbahnen, Strecke Wesel-Bocholtund Bahnhof Hamminkelnvon Eduard Hellmich. Die beiden Fotos

13

VT 628.2 mit 2 Millionen DM plusMwSt. zu beteiligen.

1990Am 6. Oktober erster Einsatz desneuen VT 628.2 als “Der Bocholter”.Es ist der erste Zug der DB, der aufRegionalverkehrsschienen einenNamen tragen darf.

2001Am 31.12. wird der gesamte Güter-verkehr auf der Strecke eingestellt.

2002verkehren 18 Personenzüge in jederRichtung, davon acht täglich.

(Kurz-) GeschichtlicheEntwicklung derdeutschen Eisenbahnen

Am 1.April 1893 bestanden inDeutschland 26 selbständige Län-dereisenbahnen mit 29.037 Haupt-und 9.800 km Nebenbahnen imBesitz oder Verwaltung des Staates.In der Hand privater Gesellschaftenbefanden sich 2.407 km Haupt- und1.569 km Nebenbahnen.

Die Eisenbahnen wurden erstmaligim 1. Weltkrieg unter eine gemeinsa-me Kriegsbetriebsleitung gestellt.Durch Gebietsabtretungen aufgrunddes Vertrages von Versailles betrugder Streckenverlust 8.064 km. Vonden Betriebsmitteln der deutschenEisenbahnen im Reich beanspruch-ten die Siegermächte mehr als 8.000Lokomotiven, über 13.000 Personen-und 280.000 Güterwagen.

dichtes Busangebot der DB auf derStraße - Linie 3116 - von werktags 43- 53 Fahrten, sonntags 34 Fahrtenzwischen Wesel und Bocholt sowieein Angebot der Kreis-Reeser-Ver-kehrsgesellschaft bis zu 38 Fahrtenan Werktagen und 14 an Sonntagenzwischen Hamminkeln und Wesel.Dabei stehen fünf Halten auf derSchiene bis zu 24 Halte auf derStraße gegenüber.

Zwischen Wesel und Bocholt gibt esnur zwei zeitweise besetzte Betriebs-stellen. Die werktäglich 92 Reisen-den der sechs Züge ließen sichkostengünstiger auf der Straße be-fördern, zumal bei reinem Güter-verkehr die Strecke ohne Personalfür Streckenbesetzung betriebenwerden könnte.

Der Omnibuslinienverkehr bietetmit 24 Haltestellen gegenüber fünfauf der Schiene bessere Möglichkei-ten zur Erschließung der an derBahnbuslinie gelegenen Orte als derZug. Sowohl in Bocholt und Weselwie auch in Hamminkeln undDingden werden die Ortskerne,Schulen und Arbeitsstätten besserbedient. Allerdings muss eine Reise-zeit von insgesamt 45 Min. gegenü-ber einer solchen von 26 Min. auf derSchiene in Kauf genommen werden,ein Nachteil, der durch kürzere Zu-und Abgangswege teilweise kom-pensiert wird. Angesichts der unbe-friedigenden Verkehrsnachfrage istdie Beibehaltung des Reisezug-betriebes aus wirtschaftlichen Grün-den nicht mehr gerechtfertigt.

Als Zwischenzustand bis zur Ver-kraftung soll das derzeitige Angebotzwischen 5.00 und 9.00 Uhr - auch anSamstagen - beibehalten werden, dader Güterverkehr in dieser Zeit eineBesetzung der Strecke notwendigmacht. Die geringe Reisendenfre-quenz in Hamminkeln von nur 14Reisenden bei sechs Zügen erreichtnicht den für eine Beibehaltung desVerkehrshaltes notwendigen Wert(22 Reisende). Unter Berücksich-tigung des negativen Votum der Ugrfür den Reiseverkehr soll es jedochwährend des Interims bei dem heuti-gen Zustand bleiben. Sollte jedoch inder Zwischenphase in die Personen-verkehrsanlagen investiert werdenmüssen, wäre der Zughalt aufzuge-ben.

Prüfungsergebnis: “Es wurde dasgesetzliche Verfahren zur Verkraf-tung des Reiseverkehrs eingeleitet,weil die geringe Verkehrsnachfragezu einer unvertretbaren Unwirt-schaftlichkeit des SPNV führt und

deshalb die Umstellung vollogenwerden soll. Die endgültige Abstim-mung mit dem Land NW steht je-doch noch aus.”

1979Nach umfangreichen Verhandlungenist die DB zu einem dreijährigenReaktivierungsversuch im Personen-verkehr ab November 1980 bereit,der Angebotsverbesserungen mitsich bringt u.a. durch durchgehendeAnschlüsse bis Oberhausen und IC-Station Duisburg. Aufkommen No-vember 1976 - 210 Fahrgäste/Tag - 3Zugpaare; November 1980 - 987Fahrgäste/Tag - 14 Zugpaare.

1980Am 26. September fährt der letztevon einer Lokomotive gezogenePersonenzug von Bocholt nach We-sel (Hamminkeln ab 13.45 Uhr).

1985Einführung des IC-Konzeptes ‘85bringt Veränderungen für die Hol-landfernzüge zum Fahrplanwechselam 2.6.1985 mit sich, so dass eineDurchverbindung zum IC-HaltDuisburg aus technischen/betriebs-bedingten Gründen nicht mehr mög-lich ist. Folge: nur noch Pendelver-kehr Wesel - Bocholt.

1986Am 29.7.1968 erhält die StadtBocholt den Entwurf einer Rahmen-vereinbarung zwischen dem LandNRW und der DB über die zukünfti-ge Gestaltung des öffentlichen Per-sonenverkehrs. Hierin ist die StreckeWesel - Bocholt mit dem Vermerkaufgeführt, dass das Verfahren zurUmstellung des Schienenpersonen-verkehrs eingeleitet werden kann.Mit der Fußnote: “Die Stadt Bocholthat angekündigt, ein städtebaulichesKonzept zur Reintegration desBahnhofs in die City vorzulegen.”

1987Am 5.2. schreibt Minister Zöpel vonder Landesregierung: “Sie könnensicher sein, dass ich mich in denVerhandlungen mit der DeutschenBundesbahn für die Beibehaltungdes Schienenpersonenverkehrs aufder genannten Strecke einsetzenwerde”. Aufgrund eines Gesprächsder Stadt Bocholt im Bundesminis-terium für Verkehr am 19.3. kommtdie Idee auf, der Deutschen Bahneinen neuen Triebwagen, den VT628.2 zu schenken.

1989Am 4.12. unterschreibt die Stadt ineinem Vertrag mit der DB die Ver-pflichtung, sich an dem Triebwagen

Zeichnung: Hans-Rudolf Kremer Ein Streckenläufer kontrolliert dieGleise

Page 14: Nr. 40 · Dezember 2002 · Nr. 40· Dezember 2002 Zur Titelgeschichte über Deutsche Eisenbahnen, Strecke Wesel-Bocholtund Bahnhof Hamminkelnvon Eduard Hellmich. Die beiden Fotos

14

Empfangsgebäude Bahnhof Blumenkamp im Mai 1954 Fotosammlung: E.H.

Fotosammlung: E.H.Bedienstete auf dem Bahnsteig des Bahnhofs Hamminkeln im Jahre 1964. v.l.: Helmut Schwinning, Walter Niemann, HelmutSchwinning jr., Franz Hardacker (am Tage seines 25jährigen Dienstjubiläums), Werner Maus, Josef Hülsken, JohannesTekniepe, Rudolf Schmitz, Bahnhofsvorsteher Eduard Hellmich

Page 15: Nr. 40 · Dezember 2002 · Nr. 40· Dezember 2002 Zur Titelgeschichte über Deutsche Eisenbahnen, Strecke Wesel-Bocholtund Bahnhof Hamminkelnvon Eduard Hellmich. Die beiden Fotos

15

der Güterwagen von 1936 verfügbar.

Seit dem 7.9.1949 führte dieDeutsche Reichsbahn in der Bun-desrepublik den Namen “DeutscheBundesbahn” (abgekürzt: DB). Inder DDR erhielt die DeutscheReichsbahn Selbständigkeit unterdem Minister für Verkehrswesen(1955). Sie wurde nicht umbenannt.

Die DB, die Gesamtheit der bundes-deutschen Eisenbahnen, war eineAnstalt des öffentlichen Rechts, ent-standen aus der Deutschen Reichs-bahn. Nach dem Bundesbahngesetzvom 13.12.1951 (Nachf. 1.8.1961)verwaltete die BundesrepublikDeutschland das Vermögen der DBals nicht voll rechtsfähiges Sonder-vermögen mit eigener Wirtschafts-und Rechnungsführung. Die DB hat-te 1970 eine Betriebslänge von29.555 km, sie beförderte 985 Mill.Personen im Schienenverkehr und3.364,5 Mill. Tonnen Güter.

Nach der Wiedervereinigung war dieEingliederung der Deutschen Reichs-bahn in die Deutsche Bundesbahnnach Inkrafttreten der Bahnreformam 1. Januar 1994 eine Formsache.Das Streckennetz zu dieser Zeit: Inder DDR 14.035 km Haupt- undNebenstrecken, davon elektrifiziert

3.829 km, nicht einmal 30%. Nichtganz ein Drittel des gesamten Netzes(4.223 km) mehrgleisig. Dagegen dieDB: 27.000 km, davon 11.700 kmelektrifizierte Strecken (über 45%).46% der Gesamtstrecke (12.300 km)mehrgleisig.

Am 1. Januar 1994 wurde aus demStaatsunternehmen Deutsche Bun-desbahn eine privatwirtschaftlicheAktiengesellschaft Deutsche BahnAG. Die maßgeblichen Geschäfts-aktivitäten des Konzerns werden inUnternehmensbereichen wie z.B.Personenverkehr, Güterverkehr, Per-sonenbahnhöfe und Fahrweg zusam-mengefasst. Unterhalb dieser Berei-che wurden u.a. die DB Reise &Touristik AG, DB Regio AG, DBCargo AG, DB Station & Service AGund DB Netz AG gebildet.

Jahresergebnisse 2001: Die (täglichrund 30.000) DB-Züge fuhren 74.459Millionen Personenkilometer, fürüber 1,7 Milliarden Reisende. ImGüterverkehr waren täglich durch-schnittlich 6.000 Güterwagen unter-wegs. Sie transportierten rund 290Millionen Tonnen Güter aller Art.

Gesamtinvestitionen:

7,1 Milliarden Euro.

Foto: E.H.1965. Von rechts: Fahrzeughalter Willi Reuken und Otto Schmidt (Fa. Johannes Schmidt & Sohn) entladen Kartoffeln auseinem gedeckten (G-)Wagen. Luise Hellmich und Tochter Ilona sehen interessiert zu. Links Abortanlage

Nach 1918 setzte sich der Reichs-gedanke durch. Die Notverordnungvom 12.2.1924 schuf im Zusammen-hang mit den Reparationen dasselbständige Unternehmen Deut-sche Reichsbahn als Sondervermö-gen des Reichs, das am 1.10.1924 indie Deutsche Reichsbahn-Gesell-schaft übergeführt wurde. Sie verwal-tete die Reichseisenbahnen als Be-triebsgesellschaften für das Reich,das Eigentümer blieb. (Reichseisen-bahnvermögen). Die Länge der Be-triebsanlagen betrug 1932 53.931 km.

Das Streckennetz wurde von 1925 -1929 um 150 km Haupt- und 550 kmNebenbahnen ausgebaut. Die Eisen-bahnen waren nach Umfang, Veräs-telung und Leistungsbreite dasRückgrat des Verkehrs (1937: 58.500km), von denen fast 79% im Besitzder “Deutschen Reichsbahn” waren.Für den intensiven Durchgangs- undAnschlussverkehr war die LageDeutschlands in der Mitte bestim-mend.

Nach dem Ende des 2. Weltkriegeswaren innerhalb der Grenzen desReichsgebietes von 1937 rund 6.200km Gleis, 4.219 Eisenbahnbrückenund 75 Tunnels nicht mehr befahrbarund nur noch 65% der Lokomo-tiven, 40% der Personen- und 75%

Page 16: Nr. 40 · Dezember 2002 · Nr. 40· Dezember 2002 Zur Titelgeschichte über Deutsche Eisenbahnen, Strecke Wesel-Bocholtund Bahnhof Hamminkelnvon Eduard Hellmich. Die beiden Fotos

16

Frachtbrief über 30 behauene Steine mit 5.000 kg Gesamtgewicht als Bahnlieferung am 10. März 1879 nach Hamminkeln

Für alle, die mal so richtigdie Welle machen wollen.

Gut, dass wir buchen können was Sie wollen. Ganz gleich welche Reise-ziel. Wir organisieren selbstverständlich alle Leistungen, die Ihre Reisezu einem unvergeßlichen Erlebnis machen.

• Pauschalreisen aller großen Reiseveranstalter wie z.B. TUI, 1-2-Fly,der Thomas Cook Gruppe und vielen mehr

• Gruppenreisen für jeden Bedarf• Flug-Tickets von allen renommierten Fluggesellschaften wie

z.B. Lufthansa• Tagesaktuelle Last-Minute-Angebote zu Flughafenpreisen• Eintrittskarten für Theater und Musical• Hotels und Mietwagen• Günstige Reisversicherungen

Über 350x in Deutschland und 1x in Hamminkeln

Wo Ihr Urlaub beginnt.

46499 Hamminkeln, Marktstr. 6, Telefon 02852-96600www.firstreisebuero.de/Hamminkeln

Page 17: Nr. 40 · Dezember 2002 · Nr. 40· Dezember 2002 Zur Titelgeschichte über Deutsche Eisenbahnen, Strecke Wesel-Bocholtund Bahnhof Hamminkelnvon Eduard Hellmich. Die beiden Fotos

17

Fotosammlung: E.H.Weichenwärter Hermann Bollmann im Stellwerk “Nt” (Ringenberger Straße)etwa 1948

Foto: Karl SczesnyEduard Hellmich, Bahnhofsvorste-her in Hamminkeln vom 1. Dezem-ber 1957 bis zum 31. März 1966.

Fahrkarten für die Hochzeitsreise am3. Oktober 1962 nach Winterberg(Westf.). Glückliche Brautleute:Marianne Hengstermann und AloisSchmitz, Hamminkeln, DiersfordterStraße 29.

Fotosammlung: E.H.Reichsbahnobersekretär Wilhelm Termath, Bahnhofsvorsteher in Hamminkelnvon 1933 - 1947, am Morseapparat im Fahrdienstleiterstellwerk

Fotosammlung: E.H.Nach den Kämpfen am 24. März 1945 in Hamminkeln. Zerstörte Gleisanlagen,beschädigte Lokomotive. Das Stellwerk “St” an der Brüner Straße (Mitte) bliebbetriebsfähig. Oben rechts Gut Vogelsang, darunter Gaststätte Elmer. Untenrechts Lastensegler.

Page 18: Nr. 40 · Dezember 2002 · Nr. 40· Dezember 2002 Zur Titelgeschichte über Deutsche Eisenbahnen, Strecke Wesel-Bocholtund Bahnhof Hamminkelnvon Eduard Hellmich. Die beiden Fotos

Foto: E.H.26. September 1980 - Letzter Personenzug mit einer Lokomotive (Abfahrt 13.45Uhr)

Foto: E.H.21. Mai 1977 - Letzter Personenzug mit eigener Dampflok; Links ausziehbareLaderampe

Der Bahnhof Hamminkeln am 10. März 1979 Foto: E.H.

18

Page 19: Nr. 40 · Dezember 2002 · Nr. 40· Dezember 2002 Zur Titelgeschichte über Deutsche Eisenbahnen, Strecke Wesel-Bocholtund Bahnhof Hamminkelnvon Eduard Hellmich. Die beiden Fotos

19

Fotosammlung: E.H.Am 6.10.1990 fuhr auf der Strecke Bocholt - Wesel der erste Zug, der aufRegional-Schienen einen Namen tragen durfte: “Der Bocholter”.Auf dem Bahnsteig in Bocholt eine “spritzige” Taufe durch BocholtsOberbürgermeister Bernhard Demming. Links neben ihm Dipl.-Ing. HelmutNömer, Dez. 35 und Hauptabteilungsleiter Nahverkehr der Bundesbahndirekti-on Essen. Der Triebwagen der Baureihe VT 628 fährt - mit 80 km/h - tagsüber imStundentakt. Fahrzeit 21 Minuten. Oben: Abfahrt ab Bocholt 12.00 UhrUnten: Abfahrt ab Hamminkeln 12.15 Uhr - Ankunft in Wesel um 12.25 Uhr

über 10 Jahre Gazelle HändlerFahrradfachgeschäft Renate Blessing

Loikumer Rott 28 · Gewerbegebiet Nord

Telefon 02852/3633

ColumbusDas Rad nach Maß

Page 20: Nr. 40 · Dezember 2002 · Nr. 40· Dezember 2002 Zur Titelgeschichte über Deutsche Eisenbahnen, Strecke Wesel-Bocholtund Bahnhof Hamminkelnvon Eduard Hellmich. Die beiden Fotos

20

VoranmeldungAls ich Bahnhofsvorsteher vonHamminkeln war, gehörte auchder Bahnhof Dingden zu meinemZustädigkeitsbereich; zwei- bisdreimal in der Woche fuhr ich des-halb dorthin, selbstverständlichmit dem Zug. Normalerweise wer-den Züge auf dieser Strecke durchden Fahrdienstleiter mittelsStreckentelefon dem nächstenBahnhof “angeboten”, z.B. “WirdZug 3511 angenommen?”

Immer wenn ich auf dem Bahn-steig wartete, um nach Dingden zufahren und nach dem rechten zusehen, lautete die Zugmeldung:“Wird Zug 3511 mit Gepäck ange-nommen?”

Erst Jahre später als ich schon inder Bundesbahndirektion Essentätig war, erzählte mir Fahrdienst-leiter Helmut Schwinning von die-ser “Gepäckbeförderung”.

E.H.

Fotosammlung: E.H.Bundessekretär Helmut Schwinning (Bocholt) am Fahrkar-tenschalter, im Bahnhof Hamminkeln im Jahre 1994.

Dienststellenleiter Eduard Hellmich gratuliert Fahrdienst-leiter Franz Hardacker zum 25jährigen Dienstjubiläum imJahre 1964.

Page 21: Nr. 40 · Dezember 2002 · Nr. 40· Dezember 2002 Zur Titelgeschichte über Deutsche Eisenbahnen, Strecke Wesel-Bocholtund Bahnhof Hamminkelnvon Eduard Hellmich. Die beiden Fotos

HAMMINKELNER VERKEHRSVEREIN e.V.

Liebe Hamminkelner Bürgerinnenund Bürger,

die, die Sie uns kennen und uns mit IhrerMitgliedschaft unterstützen, wissen, dasswir unsere Arbeit ernst nehmen und be-müht sind, in Sachen Bürgerwille undBürgerinitiative für alle lohnenden Beitragfür Hamminkeln leisten.

Denen, die uns nicht kennen - vielleichteinige Neubürger - rufen wir zu, durch IhreMitgliedschaft zu helfen, die Durch-führung unseres gemeinsamen Pro-gramms zu gewährleisten.

Wir informieren Sie gern

Ihr HVV

HVV-Büro, Asternstraße 1b46499 Hamminkeln, Telefon 02852/6282

21

Fotosammlung: E.H.Im Jahre 1930 mit zusätzlichem Gebäude im Vordergrund als Abort.

Fotosammlung: E.H.Oktober 1999

Fotosammlung: E.H.August 2002

Das Hamminkelner Bahnhofsgebäude im Wandel der Zeit

Page 22: Nr. 40 · Dezember 2002 · Nr. 40· Dezember 2002 Zur Titelgeschichte über Deutsche Eisenbahnen, Strecke Wesel-Bocholtund Bahnhof Hamminkelnvon Eduard Hellmich. Die beiden Fotos

22

Für die in ländlicher Abgeschieden-heit lebende Bevölkerung bedeute-te dieses Ereignis den Anbrucheiner neuen Zeit. Im Gegensatz zuheute waren damals rauchendeFabrikschornsteine und dampfendeLokomotiven Symbol für Fort-schritt und Wohlstand.

So dampfte 1878 der erste Zug zwi-schen Wesel und Bocholt. DieseEntwicklung machte sich die Postzunutze und beförderte nun Briefeund Pakete mit der Eisenbahn. Eswurden fahrende Postbüros ge-schaffen, die entsprechende Stem-pel (Bahnpoststempel) benutztenund die Briefmarken mit diesemStempel entwerteten.

Die Karte, aufgegeben am 8. Juni1921 von Hermann Elmer ausHamminkeln, gibt Zeugnis aus die-ser Zeit. Die Stadt Bocholt gedach-te am 2. Juli 1988 mit einem Sonder-stempel der 110 Jahre Eisenbahn-strecke Bocholt - Wesel.

Heinz Schneiders

Foto: E. MalzKlaus-Dieter Maaß, der Erwerber des Bahnhofsgebäudes Hamminkeln, besich-tigte am 19. April 1999 das Stellwerk. Fahrdienstleiter Klaus Irgang erläuterte dieAnlage.

Seit Mitte des 19. Jahrhunderts biszum Beginn des ersten Weltkrieges

wurde der Niederrhein durch eindichtes Eisenbahnnetz erschlossen.

Page 23: Nr. 40 · Dezember 2002 · Nr. 40· Dezember 2002 Zur Titelgeschichte über Deutsche Eisenbahnen, Strecke Wesel-Bocholtund Bahnhof Hamminkelnvon Eduard Hellmich. Die beiden Fotos

23

Fotosammlung: E.H.Rottenarbeiter ca. 1880Die Rotte ist eine Arbeitseinheit der Bahnmeisterei zur Gleisbettunterhaltung.Früher, bei Holzschwellen und kurzen Schienen, eine aufwendige und vor allemkörperlich sehr anstrengende Arbeit - mit Spitz-Stopfhacke, Schottergabel,Schraubenschlüssel und Wasserwaage. Dabei ständig Wind und Wetter ausge-setzt. Wenn die Rotte der Bahnmeisterei Wesel auf der Emmericher Strecke beiSchrankenposten 28 an der Bislicher Straße arbeitete, nahmen die Männer gerndie Gelegenheit war, in dem damals bekannten Ausflugslokal Tebbe-Thül in derNähe zwischendurch auszuspannen. Auch ihr Chef, der Bahnmeister, trank nachseinen Inspektionen hier seine Tasse Kaffee. Um ein Zusammentreffen der bei-den Gäste zu vermeiden, hing Tante Anna, wenn er wieder gegangen war, eingroßes weißes Tuch ans obere Fenster und signalisierte damit: Ihr könnt, wennihr wollt! E.H.

seit 1973U. SCHLEBES GMBH · IMMOBILIEN46499 HAMMINKELN · RAIFFEISENSTRASSE 16 · TEL. 02852/2666-0 · FAX 02852/2666-16

VERMITTLUNG · VERWALTUNG · BERATUNG

Auf dem Stemmingholt 4146499 Hamminkeln

Telefon 02856/9093300Telefax 02856/9093399

Notgemeinschaftam Grabe

seit 1923 für Wesel und UmgebungJohann-Sigismund-Str. 1

46483 WeselTel. und Fax 0281/23186

Email: [email protected]

Das Sterbegeld• Sterbegeldsumme bis zu 6.000 €

• Beitragsfreie Unfallversicherung(doppeltes Sterbegeld)

• Beitragsfreies Kindersterbegeldbis zu 14 Jahren

• Höchstzulässige Gewinnzuschläge1/3 zum Sterbegeld

• Neuaufnahmen bis zum 60. Lebensjahrohne Gesundheitsprüfung

• Höherversicherung für Mitglieder biszum 75. Lebensjahr

sparsam - unbürokratisch - schnell

Page 24: Nr. 40 · Dezember 2002 · Nr. 40· Dezember 2002 Zur Titelgeschichte über Deutsche Eisenbahnen, Strecke Wesel-Bocholtund Bahnhof Hamminkelnvon Eduard Hellmich. Die beiden Fotos

24

Page 25: Nr. 40 · Dezember 2002 · Nr. 40· Dezember 2002 Zur Titelgeschichte über Deutsche Eisenbahnen, Strecke Wesel-Bocholtund Bahnhof Hamminkelnvon Eduard Hellmich. Die beiden Fotos

25

Rickelsmannshof - Über 250 Jahre Hof- und Familiengeschichte(n).3.Teil ab 1901 von Norbert Tebrügge

Erste Braut aus Hamminkeln aufRickelsmannshof

Am 18. (standesamtlich) bzw. 19.(kirchlich) Juni 190129 heiratete derHoferbe, Johann Wilhelm Tebrüggedie in Hamminkeln aufgewachseneAnna Antonia Breihahn. Die Brauthatte zwar am 27. Dezember 1877 inLackhausen als älteste Tochter derEheleute August Bernhard Breihahnund Elisabeth Beckmann das Lichtder Welt erblickt, war jedoch bereits1881 mit ihren Eltern nach Hammin-keln umgezogen, nachdem ihr Vateram 18.01.1881 den Hof mit derHausnummer 105, heute Mühlenrott7, gekauft hatte.30

Vom Mühlenrott ging sie täglich ab01. April 1884 bis zum 12. September1891 nach Ringenberg31 zur Volks-schule (siehe Ablichtung „Schul-Entassungs-Zeugnis“). Auf demZeugnis kann man die Unterschriftdes langjährigen BürgermeistersArntzen, er feierte drei Jahre spätersein 25jähriges Dienstjubiläum32

erkennen. Sehr bemerkenswert er-scheint die Geltungsdauer der Prü-fungsordnung – sie bestand bereits66 Jahre!!! Heute unvorstellbar, abervielleicht wäre ein wenig mehrKontinuität für Lehrer, Schüler undEltern wünschenswert.

Mit der Heirat im Juni 1901 in derneuen Pfarrkirche Sankt MariaHimmelfahrt in Hamminkeln dehn-ten sich die verwandtschaftlichenVerbindungen der Familie Tebrüggein Hamminkeln erheblich aus: die Mutter der Braut, ElisabethBeckmann, stammte vom Klein-Kötterhof, auch Winck-Hof genannt(heute Meißen / Hülsken, Bislicher-straße 33), deren Schwester AnnaKatharina Beckmann hatte 187133

Johann Heggemann (Hülshorst)geheiratet. Ihr Bruder HeinrichBeckmann, der Hoferbe auf demKlein-Kötterhof, war seit 1882 mitTheodora Pooth aus Bislicherwaldverheiratet.

Im Jahre 1901 lebten auf demHülshorster Hof sieben und auf demKlein-Kötterhof zehn Kinder, außer-dem hatte die Braut, Anna Brei-hahn, sieben Geschwister. Von die-sen Geschwistern heirateten drei inHamminkeln: Auguste Breihahn hei-ratete den Müllermeister JohannWeßling (Windmühle), ElisabethBreihahn war verlobt mit demSchneider Hermann Vermander, der

August Bernhard Breihahn, geb. 28.06.1850 in Lackhausen, gest. 12.02.1940 inHamminkeln, Elisabeth Breihahn geb. Beckmann, geb. 13.01.1852 in Hammin-keln, gest. 09.09.1921 in Hamminkeln

Schul-Entlassungs-Zeugnis von Anna Breihahn, die vom 1. April 1884 bis zum12. September 1891 als kath. Hamminkelnerin die Volksschule in Ringenberg besu-chen musste.

Page 26: Nr. 40 · Dezember 2002 · Nr. 40· Dezember 2002 Zur Titelgeschichte über Deutsche Eisenbahnen, Strecke Wesel-Bocholtund Bahnhof Hamminkelnvon Eduard Hellmich. Die beiden Fotos

26

im 1. Weltkrieg gefallen ist, sie heira-tete später Heinrich Borgers (ehe-mals Kolonialwarengeschäft, heuteHartjes, Diersfordter Straße 9);34

Heinrich Breihahn heiratete Johan-na Heggemann (Stegemann).

Ein Bild aus dem Jahre 1954 zeigtden Bruder Heinrich mit seinen sie-ben Schwestern. In der Familiesprach man vom „Hahn met senesöven Hennen“. (siehe Abbildung)

Da auch eine Schwester des Bräuti-gams, Maria Tebrügge im Kesseldorfblieb und Wilhelm Bauhaus (Teb-benhof) heiratete, waren nun inHamminkeln sieben (z.T. größere)Familien mit den Bewohnern auf„Rickelsmannshof“ verwandt. Einewahrhaft große Verwandtschaft.

Belastung durch Hofübergabe- undErbvertrag

Eine große Geschwisterschar kannauch eine große Belastung sein,zumindest wenn man sie auszahlenmuss. Dies wird durch den nachste-hend aufgeführten Übergabever-trag, den die Eltern des Bräutigamsmit ihrem Sohn, dem Hoferben dreiMonate nach der Hochzeit am19.09.1901 schlossen, deutlich:

N. 1

„Die Eheleute Ackerwirt JohannesTebrügge und Katharina, geboreneStreppelhoff übertragen hiermitihrem mitanwesenden Sohn JohannWilhelm Tebrügge ihr ganzesVermögen, Grundstücke, Gebäude-lichkeiten, Mobiliar und Inventar,stehende und geerntete Früchte,Vieh, überhaupt gar nichts davonausgenommen mit Lust und Last35

zum Eigentum. Zum Vermögen, dasso übertragen ist, gehören ...Rickelsmanns Hof nebst der Weidein Haffen – Mehr. EingetrageneSchulden sind nicht vorhanden, nursogenannte lose Schulden ...

N. 2

Der Übernehmer ... verpflichtet sichdagegen:1.) Seinen Eltern ... lebenslänglichfreie Wohnung, Nahrung, Kleidung,Arzt und Apotheker, Pflege ingesunden und kranken Tagen allessowie die Eltern es gewohnt und eingutes Kind seinen Eltern schuldet zugewähren36; dazu ein Taschengeldvon wöchentlich für jeden von einerMark....

2.) Johann Wilhelm Tebrügge ist fer-ner verpflichtet, ... als Abfindungvom elterlichen Vermögen einemjeden ... seiner Geschwister drei tau-send Mark ... zu zahlen“

“De Hahn met sene söven Hennen” v.l.: Maria Benning (Rhede), Auguste Weßling,Anna Tebrügge, Elisabeth (Lisbet) Borgers, Heinrich Breihahn, GertrudAmerkamp (Bislich), Wilhelmine Schweers (Helderloh), Johanna Benning (Rhede)Das Foto entstand am 19.05.1954.

Page 27: Nr. 40 · Dezember 2002 · Nr. 40· Dezember 2002 Zur Titelgeschichte über Deutsche Eisenbahnen, Strecke Wesel-Bocholtund Bahnhof Hamminkelnvon Eduard Hellmich. Die beiden Fotos

27

Im folgenden Vertragsteil wurdengenaue Zahlungstermine, jeweilszum 1. Januar von 1902 bis 1911 fürdie sechs Geschwister festgelegt.Außerdem musste er sich verpflich-ten, „nach dem gottgefälligen Ab-sterben des Letztlebenden der El-tern jedem seiner Geschwister noch600 Mark zu zahlen...“.

Das bedeutete, der Hoferbe mussteinsgesamt 21.600 Mark an seineGeschwister auszahlen. Eine gewal-tige Summe, wenn man bedenkt,dass um das Jahr 1900 ein Industrie-arbeiter an die 30 Mark die Wocheverdiente und „Breihahnshof“,heute Mühlenrott 7, im Jahre 1878nur 16.500 Mark gekostet hat. DieZahlungen wurden tatsächlich gelei-stet. Über alle Beträge liegen Quit-tungen vor.

Eigentlich wären die Restzahlungennach dem Tod der Mutter ab dem02.08 1922 fällig gewesen sie wurdenjedoch wegen der Inflation ausge-setzt und erst nach Einführung derReichsmark (1924) und Stabilisie-rung der Währung im Jahre 1929wieder aufgenommen. So zog sichdie letzte Zahlung an die Geschwis-ter bis 1932 hin – über dreißig Jahrenach dem Übergabevertrag. Derar-tige Auszahlungen an die Geschwis-ter stellten – nicht nur auf demRickelsmannshof – eine nachhaltigeBelastung für die Hoferben dar.

Vor diesem Hintergrund erschienendie Neuregelungen durch dasReichserbhofgesetz, das von dernationalsozialistischen Regierungam 29.09.1933 erlassen wurde, fürden Erben eines Erbhofes sehrattraktiv.

Es wurde der Begriff „Erbhof“ ein-geführt und dieser Teil des Erbespraktisch belastungsfrei gestellt.

Zum Erbhof gehörten gem. § 7 desGesetzes „alle im Eigentum desBauern stehenden Grundstücke unddas Hofzubehör“. Gem. § 8 umfasstedas Hofzubehör „insbesondere dasauf dem Hofe für die Bewirtschaf-tung vorhandene Vieh, Wirtschafts-und Hausgeräte einschließlich desLeinenzeugs und der Betten, denvorhandenen Dünger und die für dieBewirtschaftung dienenden Vorräte“.

Dies alles wurde dem Hoferbenohne Ausgleichszahlungsverpflich-tung übertragen.

Nur „das außer dem Erbhof vorhan-dene Vermögen des Bauern vererbtesich nach den Vorschriften des allge-

meinen Rechts“, so stand es in § 33des Reichserbhofgesetzes.

Zwei Voraussetzungen mussten je-doch für die Inanspruchnahme die-ser Begünstigung erfüllt werden:

1. Der Bauernhof musste in die „Erbhöferolle“ aufgenommen werden und

2. der Besitzer und der Erbe mussten den Nachweis „deutschen oder stammesgleichen Bluts“ erbringen.

Sowohl die Besitzer vom Rickels-mannshof als auch von Klein – Sta-pel in Dingden – Berg beantragtendie Aufnahme in die „Erbhöferolle“.Der Antrag für den Rickelsmanns-hof wurde am 20. August 1934 ge-stellt, am 23. August 1934 wurde derHof durch die Gemeinde Hammin-

Katharina Tebrügge, geb. Streppel-hoff, geb. 09.09.1835 in Hamminkeln,gest. 02.08.1922 in Hamminkeln

Page 28: Nr. 40 · Dezember 2002 · Nr. 40· Dezember 2002 Zur Titelgeschichte über Deutsche Eisenbahnen, Strecke Wesel-Bocholtund Bahnhof Hamminkelnvon Eduard Hellmich. Die beiden Fotos

28

keln in die Erbhöferolle Blatt 49aufgenommen und am 05. Oktober1934 bestätigte das Amtsgericht(Anerbengericht) Wesel die Auf-nahme in das „Gerichtliche Ver-zeichnis der Höfe, deren Eintragungin die Erbhöferolle in Aussichtgenommen ist“.

Gemäß § 13 des Reichserbhofgeset-zes musste der Nachweis „deut-schen oder stammesgleichen Bluts“in einem sogenannten Ahnenpassgeführt werden. „Deutschen oderstammesgleichen Bluts ist nicht, werunter seinen Vorfahren väterlicher-oder mütterlicherseits jüdischesoder farbiges Blut hat“. Als Stichtagwurde der 1. Januar 1800 festge-setzt.

Sowohl für den Anerben aufRickelsmannshof als auch für denBlekerhof (van Nahmen) liegendem Verfasser die entsprechendenDokumente vor.

Wie weit verbreitet das Gedanken-gut war und wie es nachgewirkt hat,mag man daran erkennen, dass einentfernter Verwandter, der in derNacht des 2. August 1945 von mar-odierenden ehemaligen russischenKriegsgefangenen auf seinem Hofbei einem Überfall erschossenwurde, auf dem Totenzettel noch als„Erbhofbauer“ tituliert wurde.

Tod und neues LebenZurück zum Jahr 1901. ZweiMonate nach der Übergabe desHofes starb Johannes Tebrügge am21.11.1901 im 74. Lebensjahr. Erwurde auf dem neuen katholischenFriedhof in Hamminkeln beerdigt.Im Sterberegister ist er – imNovember - mit der lfd. Nummer 12eingetragen. Man erkennt, wie kleindie katholische Gemeinde damalsnoch war. In den ersten Jahren ab1892 sind jährlich jeweils nur 12 – 15Todesfälle im Sterberegister ver-merkt.

Ab 1902 kam neues Leben auf denRickelsmannshof. Es wurden insge-samt 12 Kinder geboren:

1902 Maria Katharina, sie heirateteam 05.09.1927 Johann BernhardMümken in Dämmerwald

1904 Johanna Elisabeth, sie heirate-te am 12.05.1936 Theodor Hengster-mann in Anholt

1906 Johannes August Heinrich, erheiratete am 30.08.1938 MariaJohanna Michelbrink aus Hammin-keln, als ältester Sohn war er derHoferbe

1908 August Gerhard, er heirateteam 29.09.1937 kirchlich, am 16.11.1937 standesamtlich Elisabeth Jo-hanna van Nahmen (Eltern desVerfassers)

1910 Wilhelm Johannes, er heirateteam 22.08.1938 Maria Borgers

Danach wurden vier Kinder gebo-ren, die im ersten Lebensjahr star-ben. Die Gräber lagen bis zur Neu-ordnung des Friedhofswesen inHamminkeln am Hauptweg deskatholischen Friedhofs.

1918 Paul Josef, 1943 in Russlandvermisst.

1912 und 1919 sind im Stammbuchzwei Totgeburten eingetragen.

Die Lebenswege der o.a. Söhne , diebis zu ihrem Tode in Hamminkelngelebt haben, werden später geson-dert dargestellt.

Die Zeit nach dem 1. Weltkrieg

Die Inflation und die Besetzung desRheinlandes – auch des rechtenNiederrheins – lassen sich durchFamiliendokumente belegen.

Zwei Ausweise sind besonders inte-ressant.

Sowohl im Personalausweis vonAnna Tebrügge vom 08.10.1920 alsauch im Ausweis von Wilhelm Te-brügge vom 08. März 1926 ist alsStaatsangehörigkeit „Preußen“ ein-

getragen, eine Auswirkung des Ver-sailler Vertrages vom 26.06.1919.37

Im Jahre 1926 wird als Staat sogar„Rheinprovinz“ vermerkt (sieheAbbildungen).

Der erste Ausweis ist noch einspra-chig, der zweite bereits dreispra-chig, da Belgier und Briten die ent-militarisierte Zone am Niederrheinüberwachten (siehe Fußnote 37).Seltsam mutet der Stempel ausdem Jahr 1920 „Politisch unver-dächtig“ an, wenn man aus heutigerSicht an die Bedeutung im Jahre1945 denkt.

Ob die Menschen damals dieEinschränkung „Nur gültig für dieEinreise in das besetzte rheinisch –westfälische Gebiet“ als Diskrimi-nierung empfunden haben, ist heutenicht mehr feststellbar, jedenfallshaben nicht nur die nationalisti-schen Parteien die Besetzung desRheinlandes für ihre Propaganda-zwecke genutzt. Ein Zeitzeuge ausWesel berichtete dem Verfasser voreinigen Jahren, dass sie sich als„kleine Jungs“ einen Spaß darausgemacht haben, die französischsprechenden belgischen Soldatenan der Rheinbrücke mit folgendenSpottliedern zu ärgern:

„Warum ist es am Rhein nicht schön,weil der Belgier, der Drecksackdas Rheinland besetzt hat

oder

weil die Belgier, die Affenauf der Rheinbrück’ so gaffen“

Diese emotionale Befindlichkeitentsprach sicherlich dem damaligenZeitgeist.

Über die Auswirkungen der Infla-tion gibt es reichhaltige Literatur.Die Dimensionen sind kaum nach-vollziehbar, sie lassen sich an Beis-pielen nur erahnen. So kostete z. B.die Eröffnung eines Testaments imJahre 1903 eine Mark und 50 Pfen-nige und man hatte für eineLöschung der Rentenpflicht imGrundbuch am 18. Dezember 1923den Betrag von 200 MilliardenSchreibgebühr und 100 MilliardenPorto, also insgesamt 300 Milliarden– sofort zahlbar – zu entrichten.

Über den Lebensweg der SöhneJohannes, August ( Vater des Verfas-sers), Wilhelm und Paul mit ihrenEinflüssen auf das Vereinsleben unddie Kirchenmusik in Hamminkeln,aber auch ihre tragischen Schicksaleim 2. Weltkrieg werde ich im letztenTeil berichten.

Johannes Tebrügge, geb. 26.02.1827 inDingden-Berg, gest. 21.11.1901 inHamminkeln

Page 29: Nr. 40 · Dezember 2002 · Nr. 40· Dezember 2002 Zur Titelgeschichte über Deutsche Eisenbahnen, Strecke Wesel-Bocholtund Bahnhof Hamminkelnvon Eduard Hellmich. Die beiden Fotos

29

Personal-Ausweis von Wilhelm Tebrügge. Auf der Vorderseite ist vermerkt: “Nur gültig für die Einreise in das besetzte rhei-nisch-westfälische Gebiet”

Personal-Ausweis von Anna Tebrügge. Auf der Rückseite ist vermekrt: Politisch unverdächtig, Wesel 8. Oktober 1920Die Polizeiverwaltung von Ringenberg

Page 30: Nr. 40 · Dezember 2002 · Nr. 40· Dezember 2002 Zur Titelgeschichte über Deutsche Eisenbahnen, Strecke Wesel-Bocholtund Bahnhof Hamminkelnvon Eduard Hellmich. Die beiden Fotos

30

Quellenangaben bzw. Fußnoten

29) Erstmals erfolgte in der Familie neben der Erfassung in den Kirchen-büchern eine gesonderte Eintragungin das Standesregister gem. demPersonenstandsgesetz vom 06.02.1875.

30) Der Vater, August Breihahn, stammte aus Lackhausen. Dort findetman noch heute in den Flurkartenhinter der alten Lackfabrik an derBrüner Landstraße die Bezeichnung„Breihahnkath“.

31) Eine katholische Schule wurde in Hamminkeln erst im Jahre 1892 imZusammenhang mit der Gründungder Pfarrei eingerichtet, siehe Fest-schrift St. Maria Himmelfahrt Ham-minkeln – 90 Jahre, erschienen 1983.Die Katholiken waren bis zurGründung einer eigenen Pfarrei jenach geografischer Lage den Pfar-reien Loikum, Dingden (mit einerNotkirche und Schule in Ringenberg)oder Wesel, St. Martini zugeordnet.siehe Gemeinde unterwegs, ChristusKönig Ringenberg 125 Jahre Seite 31– 34 (Ablichtung der bischöflichenUrkunde) von Klemens Siemen, her-ausgegeben 1986

32) Johannes Tidden, Chronist der Gemeinde Ringenberg: „Am 18. Juni1894 feierte Bürgermeister Arntzensein 25 jähriges Jubiläum als Bürger-meister von Ringenberg“, sieheHamminkeln Ruft Nr. 39 Seite 28.

33) Die kirchliche Trauung musste in Dingden durchgeführt werden, dawahrscheinlich wegen des „Kultur-kampfes“ die Pfarrstelle in Loikumim Jahre 1871 nicht besetzt war.Damals wurden im Bistum Münsterin 329 Pfarreien im Verlaufe desKulturkampfes insgesamt 135 freige-wordene Pfarrstellen nicht nachbe-setzt, um die Autonomie des Staatesund der Politik gegenüber jeglichemEinfluss der römischen Kirche durch-zusetzen, siehe Ingrid Sönnert, „Da-mals ....“ Menschen und Geschich-te(n) aus Raesfeld, Erle und Homer,Seite 148, herausgegeben 1997.

34) Nachdem die Ehe kinderlos blieb, adoptierte Heinrich Borgers dieNichte seiner Frau, Maria Schweersaus Helderloh. Deren Großmutter,Elisabeth Schweers war eine gebore-ne Tebrügge und stammte vomRickelsmannshof. Maria Schweersheiratete am 18.11.1978 Robert

Hartjes. Sie führte den „Tante-Emma-Laden“ bis zum 30. Septem-ber 1993, siehe Bericht in Hammin-keln Ruft Nr.22 vom Dezember 1993.

35) Mit „Lust und Last“ war ein feststehender Begriff und steht sinn-gemäß für Guthaben und Schulden.

36) Da es damals weder eine Kranken- noch eine Rentenversiche-rung für Landwirte gab, war dies diesoziale Absicherung. Eine gesetzlicheAltersversorgung wurde erst 1957von der Adenauerregierung einge-führt (siehe 1. Teil).

37) Bereits im Waffenstillstandsver-trag vom Nov. 1918 wurde eineEntmilitarisierung des linken Rhein-ufers und eines 50 km breitenGebietsstreifens auf der rechtenRheinseite festgelegt. Durch das mitdem Versailler Friedensvertrag ver-knüpfte Rheinlandabkommen wur-den im Juni 1919 drei verschiedeneBesatzungszonen bestimmt. Die„Kölner – Zone“ umfasste auch denNiederrhein und wurde den Belgiernund Briten zugeordnet. siehe Kleine– Rheinische – Geschichte von Prof.Wilhelm Jansen S. 377, herausgege-ben 1997.

• freundliche Hotelzimmer• gut bürgerliche Küche• Spezialitäten der Saison• Partyservice• Mittagstisch

1. und 2. Weihnachtstag von11.30 - 15.00 Uhr geöffnet

- Vorbestellungen erbeten -

Familie HeesenHamminkelner Straße 76

46499 HamminkelnFon 02856/1228 · Fax 02856/3386

[email protected]

Page 31: Nr. 40 · Dezember 2002 · Nr. 40· Dezember 2002 Zur Titelgeschichte über Deutsche Eisenbahnen, Strecke Wesel-Bocholtund Bahnhof Hamminkelnvon Eduard Hellmich. Die beiden Fotos

31

Die Feldschlösschen BrauereiHamminkeln, gegründet 1852, wirdin der 6. Generation von Diplom-Braumeister Wilhelm Kloppert undDiplom-Kauffrau Marlene Kloppert-Dreissen geführt. Sie ist die einzigenoch im Privatbesitz existierendeBrauerei im Kreis Wesel und die ält-ese Brauerei am unteren Nieder-rhein. Vor mehr als 30 Jahren spezia-lisierte sich die Feldschlösschen-Brauerei auf die Produktion vonMalzgetränken. Es wird handwerk-lich nach alter Tradition aus reinenZutaten und ohne Farbstoffe herge-stellt. Neben dem HauptproduktFeldschlösschen Malz Klassik imFass und in der Flasche wird auch einDiät-Malz hergestellt und zwarFeldschlösschen Malz Light. Dieseskalorienreduzierte Getränk dientauch zur besonderen Ernährung beiDiabetes mellitus im Rahmen einesDiät-Planes und ist inzwischen vonFlensburg bis zum Bayerischen Waldin Zwiesel in Getränkefachmärktenerhältlich. Weiterhin im Sortimentbefindet sich das BiermischgetränkFeldschlösschen Kre - Feldschlöss-chen Alt und Feldschlösschen Malzergeben in einer ausgewogenenMischung das wohlschmeckendeGetränk. Eine weitere Spezialitätwurde im Frühjahr 1997 kreiert. Alsein einsamer Komet seinen leuch-tenden Schweif durch den Himmelzog, kam Diplom-Braumeister Wil-helm Kloppert eine Idee. So einzig-

artig wie diesen Kometen stellte ersich auch das neue Bier vor. DerKomet ist weitergezogen, doch dasnach ihm benannte Weizenbier wirdihn uns in Erinnerung halten - HaleBop - das Weizenbier vom Nieder-rhein. Als absolute Marktinnovation

wurde im Jahre 2001 das alko-holfreie Mischgetränk MALCO(Feldschlösschen Malz Klassik undcoffeinhaltige Limonade), abgefülltin der royalblauen Longneckflasche,auf den Markt gebracht, welchesinnerhalb kurzer Zeit zu einer sehrerfolgreichen Spezialität im Sorti-ment etabliert wurde.

Aus Anlass des 150-jährigen Beste-hens der Feldschlösschen-Brauereiwurde ein Jubiläumsbier “Sieben-dörfer Landbier” gebraut und abge-füllt. Der Name erinnert an die sie-ben Dörfer der heutigen Stadt Ham-minkeln, in den zur Zeit derGründung der Brauerei schon Feld-schlösschen Biere mit Genuss ge-trunken wurden.

Sicherlich wird es in Zukunft nochweitere Spezialitäten im HauseKloppert geben. Der Trend gehtimmer stärker in Richtung Speziali-täten.Helmut Ebbert

1852 - 2002150 Jahre Felschlösschen Brauerei Hamminkeln

Malz-Spezialitäten vom Niederrhein

Feldschlösschen Spezialbierbrauerei HamminkelnÄlteste Brauerei am unteren Niederrhein und einzige Brauerei im Kreis Wesel

Page 32: Nr. 40 · Dezember 2002 · Nr. 40· Dezember 2002 Zur Titelgeschichte über Deutsche Eisenbahnen, Strecke Wesel-Bocholtund Bahnhof Hamminkelnvon Eduard Hellmich. Die beiden Fotos

32

Page 33: Nr. 40 · Dezember 2002 · Nr. 40· Dezember 2002 Zur Titelgeschichte über Deutsche Eisenbahnen, Strecke Wesel-Bocholtund Bahnhof Hamminkelnvon Eduard Hellmich. Die beiden Fotos

33

Kesseldorfer Rott 29HamminkelnTelefon 02852/2030

Wir empfehlen Ihnen unser Haus für jede Artvon Festlichkeiten.

Ob Geburtstag, Hochzeit, Taufe oder Firmenjubiläum,wir werden bemüht sein, Ihrem Fest den richtigen Rahmen

zu verleihen.

Gern sind wir auch bereit, Ihnen Ihre Feier zu Hausezu gestalten.

Wir beraten Sie unverbindlich.

Öffnungszeiten: täglich ab 16.00 UhrSonntag ab 17.00 Uhr- Montag Ruhetag

Petra und Horst HasselMarktstraße 17 · 46499 Hamminkeln · � 0 28 52/47 22

Bürgerhaus „Friedenshalle”- 3 Bundeskegelbahnen -

Gut bürgerliche KücheBiergarten

Räumlichkeiten für 30-250 Personen

Aktionen in Hamminkeln• Frühstücksbüffet:

Dienstags, Donnerstags,Freitags und Samstags

• Küchenbüffet:Mittwochs ab 14.00 Uhr

• Pfannkuchentag:Montags von 11.00 - 14.00 Uhr

• Täglich Mittagstisch

Samstags bis 17.00 Uhr geöffnet

Sonntags Brötchenverkaufvon 8.00 - 12.00 Uhr

in Dingden und Brünen

Sonntags ab 14.00 UhrKuchenverkauf in Hamminkeln

Hamminkeln, Dingden,Diersfordter Straße 6 Bocholter Straße 2Tel. 02852/2528 Tel. 02852/2253

Brünen Im PlusmarktWeseler Straße 80 Tel. 02852/72907Tel. 02856 /1756

www.cafe-winkelmann.de

Jetzt neu:Jeden 2. und 4. Sonntag

im Monat Brunch

Page 34: Nr. 40 · Dezember 2002 · Nr. 40· Dezember 2002 Zur Titelgeschichte über Deutsche Eisenbahnen, Strecke Wesel-Bocholtund Bahnhof Hamminkelnvon Eduard Hellmich. Die beiden Fotos

34

Hamminkelner Nachkriegsgeschichte in Zeitungsartikeln - Teil 1: 1946-1959Helmut Scheffler

In den 1970er-Jahren durchsuchteder Verfasser die Lokalzeitungen derNachkriegszeit, um Aufsätze mitgeschichtlich bedeutsameren Inhal-ten zu erfassen. Die auf die StadtWesel bezogenen Zeitungsberichtewurden unter dem Titel „WeselerGeschichte in Zeitungsartikeln“ imJahre 1983 in einer Schrift derHistorischen Vereinigung Wesel ver-öffentlicht. Geplant war zum damali-gen Zeitpunkt ein weiterer Bandüber Hamminkeln, Schermbeck undHünxe mit allen Ortsteilen.

In 20 Jahren können sich Zielset-zungen verändern, und es zeichnetsich ab, dass es den geplanten 2.Band wegen anderweitiger Ver-pflichtungen des Autors nicht gebenwird, obwohl die Erfassung derZeitungsartikel noch bis 1990 wei-tergeführt wurde.

Die bereits erfassten Aufsätze inSchubladen schlummern zu lassen,ist wenig sinnvoll, weil sie den jewei-ligen Forschern vor Ort bei derRecherche zu einem Thema behilf-lich sein können. Herrn Breuer, demVorsitzenden des HamminkelnerVerkehrsvereins, gebührt ein auf-richtiges Dankeschön für die Bereit-schaft, in lockerer Folge Titel vonerfassten Aufsätzen in „Hammin-keln ruft“ zu veröffentlichen. Abge-druckt werden nicht jene Aufsätze,die sich auf die Stadtteile außerhalbder Kernsiedlung beziehen.

Die Auflistung mag vielleicht einenkleinen Anreiz darstellen für jeman-den aus dem Stadtgebiet von Ham-minkeln, die verborgenen Schätze,die in den Zeitungsbänden desKreisarchivs Wesel (Kreishaus, Ree-ser Landstraße 31, 46483 Wesel)lagern, systematisch im Interesse derHamminkelner Geschichtsschrei-bung zu lüften.

Die abgekürzten Publikationsorganebedeuten: GAZ = General-Anzei-ger, Weseler Zeitung. NRZ = NeueRuhr-Zeitung, Tageszeitung. Ausga-be Wesel. RP = Rheinische Post,Tageszeitung. Ausgabe Wesel. DerWeg. Hrsg. vom Presseverband derEvangelischen Kirche im Rheinland.Jg. 1 ff. 1946ff.

Berichte zur Kirchengemeinde Hamminkeln.In: Der Weg. Nr. 1. 30.6.1946. Nr. 4. 11.8.1946.Nr. 5. 25.8.1946. Nr. 8. 6.10.1946.Nr. 10. 3.11.1946. Nr. 12. 1.12.1946.Nr. 13. 22.12.1946.

Gemeindenachrichten. In: Der Weg. Nr. 6. 22.3.1947. Nr. 8. 20.4.1947. Nr. 12. 29.6.1947. Nr.15. 10.8.1947. Nr. 16. 24.8.1947. Nr. 18. 21.9.1947. Nr. 20. 19.10.1947. Nr. 24. 21.12.1947.

Gemeindenachrichten. In: Der Weg.Nr. 3. 8.2.1948. Nr. 6. 21.3.1948. Nr. 8.25.4.1948. Nr. 9. 9.5.1948. Nr. 11. 6.6.1948.Nr. 15. 1.8.1948. Nr. 17. 29.8.1948. Nr. 22.7.11.1948. Nr. 23. 21.11.1948. Nr. 24.5.12.1948. Nr. 25. 19.12.1948.

Pfarrgemeinde-Nachrichten. In: Der Weg. Nr.1. 2.1.1949. Nr. 4. 13.2.1949. Nr. 5. 27.2.1949.Nr. 6. 13.3.1949. Nr. 7. 27.3.1949. Nr. 8.10.4.1949. Nr. 9. 24.4.1949. Nr. 11. 22.5.1949.Nr. 13. 19.6.1949. Nr. 15. 17.7.1949. Nr. 16.31.7.1949. Nr. 20. 11.9.1949. Nr. 21. 9.10.1949.Nr. 23. 6.11.1949. Nr. 24. 20.11.1949. Nr. 25.4.12.1949. Nr. 26. 18.12.1949.

Vierzehn Siedler wollen beginnen. Am Nord-Ostrand von Hamminkeln. In: RP. Nr. 129.30.9.1949.

Hamminkeln kann sich noch entwickeln.Neubauplan von der Gemeindevertretungangenommen. In: RP. Nr. 195. 17.12.1949.

Gemeindenachrichten. In: Der Weg. Nr. 1.1.1.1950. Nr. 2. 15.1.1950. Nr. 4. 12.2.1950. Nr.5. 26.2.1950. Nr. 8. 9.4.1950. Nr. 9. 23.4.1950.Nr. 10. 10.5.1950. Nr. 13. 18.6.1950. Nr. 16.30.7.1950. Nr. 18. 27.8.1950. Nr. 20. 24.9.1950.Nr. 23. 5.11.1950. Nr. 24. 19.11.1950. Nr. 25.3.12.1950. Nr. 26. 17.12.1950.

Letztes Wahrzeichen [Mühle]. In: RP. Nr. 17.20.1.1950.

Als noch Hechte in der Issel schwammen.Jugendstreiche von anno dazumal. In: RP. Nr.93. 21.4.1950.

Amüsantes und Lehrreiches aus alter Ham-minkelner Chronik. In: RP. Nr. 184. 9.8.1950.

Eine Kirche im Streit der Konfessionen.Gegensätze erst 1819 beigelegt. Aus einer altenChronik. In. RP. Nr. 191. 17.8.1950.

Molkerei erhielt Anbau. In: RP. Nr. 208.6.9.1950.

Reiter rüsten zu ihrem Jubiläum. In: NRZ. Nr.223. 22.9.1950.

24 Seelsorger amtierten in der HamminkelnerGemeinde. In: NRZ. Nr. 278. 28.11.1950.

Pfarrgemeinde-Nachrichten. In: Der Weg. Nr.1. 31.12.1950. Nr. 2. 14.1.1951. Nr. 3. 28.1.1951.Nr. 4. 11.2.1951. Nr. 5. 25.2.1951. Nr. 6.11.3.1951. Nr. 7. 25.3.1951. Nr. 8. 8.4.1951. Nr.10. 6.5.1951. Nr. 11. 20.5.1951. Nr. 12. 3.6.1951.Nr. 13. 17.6.1951. Nr. 15. 15.7.1951. Nr. 18.26.8.1951. Nr. 20. 23.9.1951. Nr. 22. 21.10.1951.Nr. 24. 18.11.1951. Nr. 25. 2.12.1951.

Pfarrgemeinde-Nachrichten. In: Der Weg. Nr.1. Neujahr 1952. Nr. 4. 10.2.1952. Nr. 5.24.2.1952. Nr. 6. 9.3.1952. Nr. 7. 23.3.1952. Nr.8. 6.4.1952. Nr. 10. 4.5.1952. Nr. 14. 29.6.1952.Nr. 16. 27.7.1952. Nr. 17. 10.8.1952. Nr. 21.5.10.1952. Nr. 23. 2.11.1952. Nr. 24. 16.11.1952.Nr. 26. 21.12.1952.

Vor 100 Jahren wurde die Feldschlößchen-Brauerei in Hamminkeln gegründet. In: GAZ.Nr. 1. 1.9.1952.

Vom Hamminkelner Kirchbau. In: Der Weg.Nr. 19. 7.9.1952. S. 8.

Gestaltung des Hamminkelner Kriegsopfer-Ehrenmals. In: GAZ. Nr. 14. 16.9.1952.

Pfarrer Heitmeyer zur letzten Ruhe geleitet.In: GAZ. Nr. 41. 17.10.1952.

Renovierung der evangelischen Kirche Ham-minkeln. In: GAZ. Nr. 59. 7.11.1952.

Männergesangverein „Bleib Treu“ feiertJubiläum. 60 Jahre im Dienst des deutschenLiedes. In: GAZ. Nr. 65. 14.11.1952 und Nr. 67.17.11.1952.

„Bleib treu“ singt seit 60 Jahren. In: NRZ. Nr.265. 15.11.1952.

Glocken erklangen zur Ehrenmal-Weihe.In: GAZ. Nr. 69. 20.11.1952.

Gemeindenachrichten. In. Der Weg. Nr. 5.1.3.1953. Nr. 6. 15.3.1953. Nr. 11. 24.5.1953. Nr.13. 21.6.1953. Nr. 19. 13.9.1953. Nr. 21.4.10.1953. Nr. 24. 25.10.1953.

Hamminkeln baut für Flüchtlinge.In: NRZ. Nr. 75. 28.3.1953.

Ein Viertel Jahrtausend Junggesellenschützen.In: GAZ. Nr. 119. 23.5.1953.

Mühle mit dem „Knick“.In: RP. Nr. 140. 20.6.1953.

Pfarrgemeinde-Nachrichten.In: Der Weg. Nr. 1. 1.1.1954.

Für die Gründung eines Posaunenchors inHamminkeln.In: Der Weg. Nr. 12. 21.3.1954. S. 6.

Müller, …: Siegel der KirchengemeindeHamminkeln. In: Der Weg. Nr. 16/17.18.4.1954. S. 10.

Hamminkelns Löschzug der FreiwilligenFeuerwehr feiert heute 30jähriges Bestehen.In: RP. Nr. 182. 7.8.1954 und Nr. 184. 10.8.1954.

30 Jahre Feuerwehr.In: NRZ. Nr. 185. 10.8.1954.

Bildung eines Posaunenchors.In: Der Weg. Nr. 38. 19.9.1954. S. 8.

Der erste evangelische Dorfjugendtag inHamminkeln fand viel Anklang.In: Der Weg. Nr. 15/16. 17.4.1955. S. 10.

Heinrich Rüsken gestorben.In: Der Weg. Nr. 22. 29.5.1955. S. 8.

Altes Haus für neuen Zweck. EvangelischesJugendheim bis zum Reformationsfest fertig.In: RP. Nr. 168. 23.7.1955.

Drei Jubiläen werden in HamminkelnerGastwirtschaft gefeiert [Zum Schwan].In: NRZ. Nr. 191. 18.8.1955.

Drei Jubiläen im „Schwan“.In: RP. Nr. 192. 20.8.1955.

Ehemaliges Hamminkelner Pfarrhaus wird„Haus der Jugend“. In: RP. Nr. 221. 23.9.1955.

Hamminkelner Reiterverein feiert am Samstagsein 30jähriges Bestehen. In: RP. Nr. 245.21.10.1955 und Nr. 248. 25.10.1955.

Dorfkirche im Wandel von acht Jahrhunder-ten. In. RP. Nr. 249. 26.10.1955.

Page 35: Nr. 40 · Dezember 2002 · Nr. 40· Dezember 2002 Zur Titelgeschichte über Deutsche Eisenbahnen, Strecke Wesel-Bocholtund Bahnhof Hamminkelnvon Eduard Hellmich. Die beiden Fotos

35

400 Jahre evangelische Gemeinde. In: NRZ.Nr. 250. 26.10.1955 und Nr. 253. 29.10.1955.

Würdiges Ehrenmal in Hamminkeln.In: RP. Nr. 251. 28.10.1955.

Jugendheim – ein StückchenHeimatgeschichte. In: RP. Nr. 252. 29.10.1955und Nr. 254. 1.11.1955.

400 Jahre Evgl. Gemeinde Hamminkeln. In:Der Weg. Nr. 44. 30.10.1955. S. 10. Nr. 47.20.11.1955. S. 8.

400 Jahre evangelische KirchengemeindeHamminkeln. In: GAZ. Nr. 253. 31.10.1955.

Jugendheim wurde geweiht.In: NRZ. Nr. 255. 1.11.1955.

Hamminkeln hat ein neues Jugendheim.In: GAZ. Nr. 254. 2.11.1955.

Weihe des Ehrenmals und des erweitertenFriedhofes in Hamminkeln.In: GAZ. Nr. 255. 3.11.1955.

Kriegerdenkmal geweiht.In: NRZ. Nr. 256. 3.11.1955.

Kasse besteht 60 Jahre. Rückblick auf 60 JahreSpar- und Darlehnskasse Hamminkeln.In: NRZ. Nr. 281. 3.12.1955.

60jähriges Bestehen der Spar- und Darlehns-kasse Hamminkeln-Ringenberg. In: GAZ. Nr.283. 7.12.1955.

Hamminkelner leitet Emmericher Wasser- undSchiffahrtsamt. In: NRZ. Nr. 74. 26.3.1956.[Wilhelm Höpken].

Neues Tabernakel für die Pfarrkirche St. MariaHimmelfahrt in Hamminkeln. In: RP. Nr. 167.20.7.1956.

Rat legte Grundstein für umstrittenes Amts-gebäude. In: NRZ. Nr. 252. 26.10.1956.

1 Million Flaschen aus Hamminkeln [Firmavan Nahmen]. In: RP. Nr. 256. 1.11.1956.

Neues Darlehnskassengebäude in Hammin-keln. In: GAZ. Nr. 272. 22.11.1956.

Pfarrer i. R. [Johannes] Schackmann †. In: RP.Nr. 4. 5.1.1957.

Pfarrer [Johannes] Schackmann unvergessen.In: GAZ. Nr. 7. 9.1.1957.

Fast 300 Jahre „Zum Weißenstein“. Der alteDorfkrug am weißen Stein als neue Gaststätteeröffnet. In: RP. Nr. 10. 12.1.1957.

Baumschule entsteht im Rigaudsbusch. In:GAZ. Nr. 37. 13.2.1957.

Seelsorger und Musikfreund [Felix Achter-mann, Hamminkeln]. In: RP, Nr. 99. 29.4.1957.

Pfarrer i. R. [Felix] Achtermann.In: GAZ. Nr. 99. 29.4.1957.

Amtsbürgermeister [Gustav] Schippers 75Jahre. In: Der Weg. Nr. 33. 11.8.1957.

Gustav Schippers wird morgen 75 Jahre alt.In: RP. Nr. 186. 13.8.1957.

Seit 20 Jahren rollen täglich die Lastzüge desSpediteurs Hans Kamps von der Hütte zurRheinmetropole. In: RP. Nr. 240. 15.10.1957.

Kreisverband der Frauenhilfe in Hamminkeln.In: Der Weg. Nr. 6. 9.2.1958. S. 8.

Hermann Tebbe. In: NRZ. Nr. 42. 18.2.1958.

Verdienstvoller Altersjubilar [Karl Klump]. In: RP. Nr. 44. 21.2.1958.

Seine Kühe: Sonderklasse [Karl Klump].In: NRZ. Nr. 46. 22.2.1958.

Vor dem Einzug ins neue Amtshaus.In: RP. Nr. 47. 25.2.1958.

Abschied von der Orgel [Gustav Schippers].In: RP. Nr. 71. 25.3.1958.

Ortszentrum mit „Ämtern“.In: RP. Nr. 85. 12.4.1958.

Amtsgebäude soll echtes Rathaus sein.In: RP. Nr. 160. 15.7.1958.

„Mutter Busch“ wird 100 Jahre alt [auchGeschichte der Wirtschaft].In: RP. Nr. 242. 18.10.1958.

Jugendring gegründet.In: GAZ. Nr. 234. 9.10.1959.

Kasse und Post ziehen um. In: RP. Nr. 275.27.11.1959.

Spar- und Darlehnskasse im neuen Haus.In: RP. Nr. 288. 12.12.1959 und Nr. 290.15.12.1959.

Darlehnskasse in modernen Räumen.In: NRZ. Nr. 289. 12.12.1959 und Nr. 291.15.12.1959.

Helmut Scheffler

Zeitungsartikel aus:

• General-Anzeiger

• Neue Ruhr-Zeitung

• Rheinische Post

• Der Weg

Page 36: Nr. 40 · Dezember 2002 · Nr. 40· Dezember 2002 Zur Titelgeschichte über Deutsche Eisenbahnen, Strecke Wesel-Bocholtund Bahnhof Hamminkelnvon Eduard Hellmich. Die beiden Fotos

36

60 Jahre miteinanderZur diamantenen Hochzeit von Eli-sabeth (85 Jahre) und Hermann(Uferkamp) (83 Jahre), An derWindmühle 39 in Hamminkeln am 7.Mai 2002 hatte Nachbar Otto Schle-bes für den Türkranz in Gedichtformgetextet:

Diamantene Hochzeit

Wie schnell vergeht dochJahr für JahrJetzt seid Ihr schon eindiamantenes Paar.Und was einst weißmit grünem Kranzeerstrahlt heute imdiamantenen Glanze.

Grüne Hochzeit feiern viele.Silber und Gold gibt’s auch im Land.Doch zum 60jährigen ZieleSind die wenigsten im Stand.

Was Ihr beide nun vollendetLiebes JubelehepaarHat der Herrgott Euch gespendetAls sein Treue-Honorar.

Gab’s auch mancheschwere StundenBlies der Sturm um euer HausMit Euch ist dochdas Glück im BundeJedenfalls sieht es so aus.

Für die kommenden GezeitenSei beschert Euch Gutes nur.Glück soll weiter Euch begleitenBis zur letzten Inventur.

Leider musste Hermann mit seinensechs Kindern und acht Enkelkin-dern schon drei Monate nach demJubelfest den Tod seiner Frau bekla-gen. Elisabeth Uferkamp starb am12. August 2002.

H.B.

Das diamantene Hochzeitspaar Elisabeth und Hermann Uferkamp anlässlich derJubelfeier am 11. Mai 2002 im Bürgerhaus Hamminkeln.

Page 37: Nr. 40 · Dezember 2002 · Nr. 40· Dezember 2002 Zur Titelgeschichte über Deutsche Eisenbahnen, Strecke Wesel-Bocholtund Bahnhof Hamminkelnvon Eduard Hellmich. Die beiden Fotos

37

Ein Stück Hamminkeln - Heinz Breuer wurde 60Heinz Breuer, eine HamminkelnerInstitution, wurde 60!

Seine berufliche Tätigkeit im Kreis-haus Wesel hat er inzwischen an denNagel gehängt und kann sich nun vollund ganz dem “Hamminkelner Ver-kehrsverein” widmen, ehrenamtlichund mit vollem Engagement. Für “sei-nen HVV” steht Heinz Breuer na-mentlich und so war es kein Wunder,dass die Schar der Gratulanten, dieihm am 7. September 2002 nachträg-lich im Bürgerhaus Hamminkeln zuseinem 60. Geburtstag gratulierendurften, sehr groß war.

Das “H”, das beim Verkehrsvereinfür Hamminkeln steht, könnte auchfür Heinz stehen, schon über 17Jahre leitet er den Verein mit Lei-denschaft und Erfolg und will nochein paar Jahre dranhängen. OttoSchlebes und Adolf Bovenkerk hiel-ten die Laudatio und hatten viel zutun, dem umfangreichen Wirken vonHeinz Breuer gerecht zu werden.

Über die vielen Aufgaben desHeimatvereins hinaus pflegt dasGeburtstagskind Kontakte zur Part-ner-Gemeinde Neuhardenberg, dieer vorangetrieben hat, ebenso wiedie Patenschaft zu den Soldaten inder Schill-Kaserne.

Heinz Breuer ist in vielen Vereinenehrenamtlich tätig, so auch in Wesel,wo er an der Rekonstruktion derFassade des historischen Rathauseseingebunden ist, er ist Geschäfts-führer der Internationalen Blanken-burg-Vereinigung und seit über 40Jahren Mitglied der Weseler-Bürger-Schützen, natürlich auch seit vielenJahren bei den Männerschützen inHamminkeln aktiv.

Nichts macht schneller alt, als derimmer vorschwebende Gedanke,dass man älter wird, nicht so beiHeinz Breuer, vor einem Viertel-jahrhundert gründete er die Seni-oren-Sportgruppe im HSV, die erimmer noch als Übungsleiter betreutund in der er jedes Jahr das Sport-abzeichen erwirbt. In diesem Jahrbereits zum 26. Mal. Die unermüdli-chen Aktivitäten von Heinz Breuerfür Hamminkeln wurden durch dieAuszeichnung “Verdienter Bürger”der Gemeinde im Jahre 1994 gewür-digt, dies kam auch durch dieVerleihung des “Rheinland-Talers”1998 zum Ausdruck. Zwei sichtbareAuszeichnungen, die für HeinzBreuer Ansporn sind, sich auch wei-terhin für Hamminkeln zu engagie-ren. Für diese Aufgabe wünschen wir

ihm auch weiterhin Gesundheit,Kraft und eine gute Hand.

Die nachfolgenden Würdigungenvon Otto Schlebes und Adolf Boven-kerk sollen hier abgedruckt werden,ihnen ist nichts hinzuzufügen!

Klaus Braun

Rede Otto SchlebesLieber Heinz,liebe Gisela und Familieund alle die hier versammelt sind!

60 Jahre sind nicht viel für eineKathedrale, aber für einen Men-schen schon allerhand. Wir gatulie-ren noch einmal von ganzem Herzenund wünschen Gesundheit! DieGesundheit ist wie das Salz. Manbemerkt es nur, sobald es fehlt!

Ich habe den Eindruck, Du musstesterst dieses Lebensjahr erreichen,damit ich vor solch einer Gästescharaussprechen kann, was ich Dirimmer schon enmal sagen wollte:

Wir haben hier in Hamminkeln etwa20 wichtige und großartige Vereine,zum Teil schon aus fossiler Zeit, diealle von zuverlässigen und wertvol-len Persönlichkeiten geführt werdenund die Gutes tun für unsere Men-schen im liebenswerten Dorf Ham-minkeln. Du aber bist für mich der FERRARI unter den Vorsitzenden!

Es gibt Autos, die kann manbeschreiben, und es gibt eben diesenFerrari. Den muss man mit allenSinnen erleben. Selten liegen Ver-nunft und Vergnügen so dicht beiein-ander. Das Herzstück dieses Flitzersist der robuste Motor mit seinerrasanten Beschleunigung. Dabei ist eswichtig zu wissen, dass eine Hoch-

leistungsbremse eingebaut wurde,damit für alle Fälle die Spur immergehalten werden kann evtl. auch inVerbindung mit einem Tempomat.Von Natur aus ist es ein sportlichesFahrzeug mit tollen Fahreigenschaf-ten, es liegt satt und souverän mitlanger Haube und kurzem Heck mituverwechselbarem Sound alà HeinzErhardt. Das Styling zeigt nicht nurdie elegante Form, sondern wohltu-end auch die vornehme Einfachheitdieses Bestsellers Ferrari. Das Basis-modell ist weiterhin an dem Aus-puffrohr hinten in der Mitte zuerkennen.

Die Natur veranlasst uns irgend-wann, die Überholspur nicht mehr zubenutzen. Aber dieser Hochleis-tungswagen ist so zuverlässig und sowertbeständig zugleich, er kann auchnoch Gas geben. Deshalb haben wirihm eine Wegfahrsperre eingebaut.Die Weselaner haben keine Chance,ihn von der Poleposition in Ham-minkeln zu verdrängen oder gar ab-zuholen, dafür sorgt schon seine auf-merksame und liebevolle Gisela. DerSchlüssel zur Garage liegt in ihremHänden auf der Asternstraße - basta!

Lieber Heinz, Hamminkeln ist stolzdarauf, die 1. Adresse diese Traum-wagens zu sein. Das wertvolle undunverwechselbare Stück hat Fahr-eigenschaften, die in jeder HinsichtKraft und Sportlichkeit signalisie-ren. Und diese Dinger sind selten.

Als Du vor über 17 Jahren von mirden Vorsitz des HVV übernommenhast, haben meine Mitstreiter undich Dir kraftvollen Wuchs anAufgaben, Ideen und Lösungen mitauf den Weg gegeben. Du hast mitDeiner Mannschaft diese Dinge wei-terentwickelt und im übertragenenSinne blühende Landschaften ge-schaffen. Es ist gerne meine Freun-desart, Dir zu bescheinigen, dass Duimmer mehr getan hast, als manerwarten durfte.

Es ist alles gesagt und Du solltestwissen, dass Hamminkeln für Dichim Angebot eine lebenslange Bau-stelle hat.

Das Paradies wird wohl nur halb soschön sein, wie die kleinen Unter-brechungen auf dem Weg dorthin.Zweifellos gehört der heutige Tagdazu, den Du mit Freude, Stolz undDank begehen darfst.

Für die kommenden GezeitenSei beschert Dir Gutes nur,Glück soll weiter Dich begleitenBis zur nächsten Inventur.

Foto: Karl SczesnyHeinz Breuer anlässlich der Eröff-nung der Hamminkelner Kirmes“Bellhammi” am 27. September 2002

Page 38: Nr. 40 · Dezember 2002 · Nr. 40· Dezember 2002 Zur Titelgeschichte über Deutsche Eisenbahnen, Strecke Wesel-Bocholtund Bahnhof Hamminkelnvon Eduard Hellmich. Die beiden Fotos

38

Rede Adolf BovenkerkLieber Heinz, liebe Gisela, geehrteFestgäste,

Herr Bürgermeister Schlierf undHerr Otto Schlebes haben die Spit-zenleistungen von Heinz Breuertreffend dargestellt. Ich möchte eini-ges hinzufügen. Die Partnerschaftvon Hamminkeln nach Neuharden-berg im Oderbruch wurde von HeinzBreuer initiiert. Ich war zum Zeit-punkt Deines Geburtstages, lieberHeinz, d.h. Anfang dieser Woche inNeuhardenberg und soll Dir diebesten Wünsche und Grüße ausNeuhardenberg überbringen, insbe-sondere von Dietmar Zimmermann,dem Vorsitzenden des Heimatver-eins Neuhardenberg. Die Grüßewerden sichtbar durch diese Trage-tasche in meiner Hand mit demAufdruck der Schinkelkirche inNeuhardenberg.

In dieser Tragetasche sind aber nocheinige Besonderheiten für unserenjungen Jubilar. Aufgrund meinerKenntnis als langjähriger Wegge-fährte möchte ich diese Besonder-heiten kurz ansprechen.

Die Verdienste von Heinz Breuer fürHamminkeln und den Niederrheinwaren in den vergangenen Jahrenmehrfach Anlass öffentlicher Aner-kennung. Die besonderen Leistun-gen des Jubilars für das Rheinlandhat der Landschaftsverband Rhein-land gewürdigt durch die Auszeich-nung mit dem Rheinlandtaler 1998.Der Umweltpreis des Kreises Weselwurde Heinz Breuer im Jahre 1986verliehen und die Auszeichnung als„Verdienter Bürger der Stadt Ham-minkeln“ hat der damalige Bürger-meister Heinrich Meyers überreicht.

Heinz Breuer hat sich nie auf reineMitgliedschaft oder auf Hammin-keln beschränkt, sondern war stetsaktiv in führender Position in Hei-mat- und Brauchtumspflege, in Part-nerschaften, Schützenvereinen, Pfarr-gemeinderat, Seniorensportgruppe,Blankenburg-Vereinigung und, und... Heinz hat dies stets vorbildhaftweit über Hamminkelns Grenzenhinausgetragen.

Diese Grenzüberschreitung wirdauch von den Nachbarn begrüßt. Ichhabe am 11. September 2001, einbesonderes Datum, welches sich in 4Tagen jährt, mit Erwin Holsteg überunsere Welt und über Nachbarschaf-ten gesprochen und auch über HeinzBreuer. Erwin Holsteg hat mir seinBuch übergeben. Dieses Buch hatden Titel: Trag den Namen in das

Buch des Lebens ein. In dem Hei-matbuch von Hamminkeln ist dasLeben von Heinz Breuer unvergess-lich eingetragen. Und so freue ichmich, dass ich zu diesem besonderenGeburtstag das Buch von ErwinHolsteg weitergeben kann.

Nun zum Schluss noch einige Worte:Haben Sie sich die Einladung zu die-ser Geburtstagsfeier genau ange-schaut?

Eine künstlerische Darstellung desLebens von Heinz Breuer, solchschöne Einladung habe ich noch niegesehen. Wir erkennen auf diesemBild das Kreishaus mit den Kopf-weiden, dem Wappenbaum des Krei-ses Wesel, wir sehen Heinz Breuermit seinem Fahrrad auf dem Wegvon seiner Arbeitsstelle und seinemGeburtsort Wesel dem Slogan fol-gend „Hamminkeln ruft“. Wir sehenBlumen und wogende Ährenfelderund in der Ferne das Ziel, zweiKirchtürme in Rot und Weiß, dieWahrzeichen Hamminkelns, „Bell-

hammi“. Das Bürgerhaus, in dem wiruns befinden, duckt sich hinter denKirchtürmen.

Das Bürgerhaus Friedenshalle ge-hört der Bürgerschaft. Es wurde mit22.600 Helferstunden von Hammin-kelner Bürgern bei Gesamtkostenvon 2,6 Mio DM als Bürgerinitiativeerrichtet. Ohne Heinz Breuer wäredieses Haus nicht entstanden.

Wir feiern also den 60. Geburtstagvon Heinz Breuer in seinem Hause.Richtfest und Einweihung diesesHauses sowie viele Aktionen vonHeinz Breuer wurden von Fernseh-studios und Videokameras für dieNachwelt aufgezeichnet und vonUdo Elsing zu einem Gesamtvideozusammengeschnitten.

Mit der Gratulation zu diesemGeburtstag, dem Dank für vergange-ne Zeiten und den besten Wünschenfür die Zukunft möchte ich Dir, lie-ber Heinz, dieses Erinnerungsvideoübergeben.

Zeichnung: Kurt VogtSeit dem 01. Oktober 2002 ist Heinz Breuer im Ruhestand – Hamminkeln behälter aber weiterhin stets im Blick.

Zeichnung: Kurt Vogt

Page 39: Nr. 40 · Dezember 2002 · Nr. 40· Dezember 2002 Zur Titelgeschichte über Deutsche Eisenbahnen, Strecke Wesel-Bocholtund Bahnhof Hamminkelnvon Eduard Hellmich. Die beiden Fotos

39

Abschied

Jarmila Nickel wurde vor 96 Jahrenam 5. Oktober 1906 in Duisburg ge-boren. Vor etwa 70 Jahren zog sienach Hamminkeln. Sie gehörte zuden vielen Menschen, die gern amNiederrhein wohnen und das Lebenhier zu schätzen wissen. Mit welcherFreude sang “Mutter Nickel” dochdas Hamminkeln-Lied mit dem Textvon Kurt Müller (1959) nach derMelodie My bonnie is over theocean...

Mitsingen hieß es dann!Ihre eigene 4. Strophe war:Ich weiß da ein kleinfeines Städtchen,das liegt dort am Niederrhein,es hat nun sieben Gemeinden,ach Leute das ist doch wohl fein.Refrain:Hamminkeln, Hamminkeln duherrliche Perle am Niederrhein,Hamminkeln, Hamminkelnbei dir möcht’ ich immer nur sein.In einem letzten Schreiben schriebsie Dankesworte an ihre Hammin-kelner nieder. Das möchten wir andieser Stelle den Menschen in Ham-minkeln mitteilen. Sie schreibt, dasssie im Jahre 1993 damit überraschtworden war als “verdiente Bürgerinvon Hamminkeln” ausgezeichnet zuwerden. Sie hätte diese Auszeich-nung gern angenommen. Wichtigwäre ihr immer die Lebensfreudeund Dankbarkeit ihres Daseins unddas herzliche Miteinander ihrerMitmenschen gewesen. Gute Ge-meinschaft und teilnahmevolle Her-zen hätten sie immer begleitet.Und eine Strophe zum Abschiedfüge ich, die Tochter Rauti (geb.Nickel) aus Hildesheim/Niedersach-sen hinzu:

Hamminkeln - ein Lied - Abschied

Ich weiß ja ein fein kleines Städtchen,das liegt dort am Niederrhein,es gibt da so liebe Menschen,dort war auch mein Mütterlein.

Hamminkeln, Hamminkeln duherrliche Perle am Niederrhein,

Hamminkeln, Hamminkeln mein’Mutter ist nicht mehr daheim.

Nun ist meine Mutter einfach nichtmehr da in Hamminkeln. Das ist derLauf der Dinge, aber das Hammin-keln-Lied geht mir nicht mehr ausdem Sinn.

Rautgundis Ebers

Jarmila Nickel mit ihrem 9. UrenkelJens Nickel aus Hamminkeln ist tot.Sie starb am 18. Oktober 2002

Denkmal GermaniaOtto Schlebes klärt auf.Hier der Wortlaut seines Schreibensan den ehemaligen StadtdirektorBruno Gerwers vom 24. März 1998.Sehr geehrter Herr Gerwers,

seit mehr als 15 Jahren habe ich unsere einst-mals stolze “Germania” gehütet und gepflegt.

Eine kürzlich veröffentlichte Studie vonWissenschaftlern und Kirchenfürsten besagt:

“Menschen, die dafür verantwortlich sind, dassArten aussterben und die biologische Vielfaltder göttlichen Schöpfung zerstört wird, die dasWeltklima verändern, ihre natürlichen Wälder

abholzen oder ihre Feuchtflächen zerstören, dieLand, Luft und Leben mit giftigen Substanzenverseuchen, begehen eine Sünde.”

Ich bitte um Absolution, dass ich die sterbendeSchönheit nicht retten konnte, und ich habe des-halb ihre Hülle auf meinem Gelände begraben.Sie kann nicht wieder auferstehen!

Noch einmal vor dem “letzten Gang” habe ichden Torso fotographiert, vermessen und Textund Namen festgehalten.

Möge ein gütiges Geschick verhindern, dassunserer Gemeinde noch einmal vergleichbaresElend widerfährt.

Ich grüße Sie herzlich Ihr Otto Schlebes

Fotos: Odo Ilk† aus der Fotosammlung Klaus Berendsen.Die “Germania” nach ihrer Restaurierung in Werth an ihrem neuen Standort amFriedhofweg im Jahre 1970.

Page 40: Nr. 40 · Dezember 2002 · Nr. 40· Dezember 2002 Zur Titelgeschichte über Deutsche Eisenbahnen, Strecke Wesel-Bocholtund Bahnhof Hamminkelnvon Eduard Hellmich. Die beiden Fotos

40

300 Euro für das Jugendhaus “Leute trinkt aus, 10 Cent schlucktdas Jugendhaus”, unter diesemMotto eröffnete der HamminkelnerVerkehrsverein die HamminkelnerKirmes “Bellhammi” am 27. Sep-tember 2002. Die Besucher ließensich nicht lange bitten und trankenfür diese gelungene HVV-Initiativeauch mal ein Bierchen über denDurst.300 Euro kamen so zusammen, dieder HVV-Vorsitzende Heinz Breueran den Förderverein JugendzentrumHamminkeln e.V. am 22. Oktober2002 übergeben konnte.Den Scheck entgegen nahmen derVorsitzende Hans Reimann undseine Vertreterin Martina Keite-meier.

H.B.

Schinkels SterneAls Ergänzung zu unserem Beitrag“Sternpate für den Kirchenhim-mel” (Ausgabe Nr. 39 von Mai 2002,Seite 42) hier die Auflistung derSternpaten aus der Partnergemein-de Hamminkeln, die für die Restau-rierung der Schinkel-Kirche in Neu-hardenberg gespendet haben:• Bürgermeister Holger Schlierf• Hamminkelner Verkehrs-Verein• HSV-Seniorensportgruppe

Heinz Breuer• Senioren Union Hamminkeln• SPD-Stadtverband Hamminkeln• Heinz BreuerNäheres zum Sternenhimmel undder Patenschaft durch: ChristaStarke (Tel. 033476/50651 oderUwe Rosenberg (Tel. 033476 /50296) vom Förderverein Schinkel-Kirche Neuhardenberg e.V. H.B.

Die Übergabe des HVV-Schecks für das geplante Jugendhaus am 22.Oktober 2002.v.l.: HVV-Vorsitzender Heinz Breuer, Bianca Keitemeier, sowie die Vorsitzendendes Fördervereins Jugendzentrum e.V. Hans Reimann und Martina Keitemeier.

Oh, du schöner Baum im Bürgerpark, einst so mächtig und so stark,leider dann durch Frevelhand am Stamm lädiert und hohlgebrannt.Jüngst blies ein Sturm mit großer Kraft und hat dich schad’ zu Fall gebracht.Das Leben ist für dich vorbei, schlägst nicht mehr aus im nächsten Mai.

Heinz Breuer

Die am 27. 10. 2002 umgestürzte Buche im Bürgerpark Bergfrede Foto: H.B.

Page 41: Nr. 40 · Dezember 2002 · Nr. 40· Dezember 2002 Zur Titelgeschichte über Deutsche Eisenbahnen, Strecke Wesel-Bocholtund Bahnhof Hamminkelnvon Eduard Hellmich. Die beiden Fotos

41

Vor 100 Jahren...

Fotosammlung: E.H.Beim Schützenfest im Jahre 1902 inHamminkeln wurde Wilhelm Men-gler Schützenkönig, Königin seineFrau Wilhelmine geb. Korthauer.

Gedankeneines Parkinson-Kranken

Alles was ich hattedas habe ich nicht mehr -und was ich einmal konnte,vermisse ich so sehr.Ich habe zwar zwei Beine,doch bleibe ich oft stehen -und kann dann keinen Schrittalleine weitergehen.Hab’ Arme und auch Hände,die machen was sie wollen -nur selten tun sie das,was sie gerade sollen.Ich habe einen Körper,der mir nicht mehr gehört -die innere Verbindungzu ihm, die ist gestört.Im Kopf hab’ ich Gedanken,die ich gern sagen will - kann man mich nicht verstehen,dann bleib ich lieber still.Im Herzen hab’ ich Sorgen,die ich nicht jedem sag’sonst müsste ich wohl jammernden lieben langen Tag.Ich habe noch Hoffnung,die ist mir geblieben,darum bin ich mit meinem Lebentrotz alledem zufrieden.

Selbsthilfegruppe MainzOtto Schlebes HamminkelnRudi Schmitt

IHR BÄCKER FÜR QUALITÄT, FRISCHE UND VIELFALTBrüner Straße 2 · 46499 Hamminkeln · Telefon 02852/1743

Hamminkelner Landstr. 114a · Wesel-Blumenkamp · Tel. 0281/60826

So fotografierte Hilmar Dülligen indiesem Jahr beim Männerschützen-fest den aufgehängten Vogel. Nach254 Schuss war Karl-Heinz BerningSchützenkönig, Schützenkönigin wur-de Elsa Berning.

Den Vogel machte wieder einmalBenno Loskamp, früher Paul Schur-mann, davor Pauls SchwiegervaterJohann Kleinherbers, der Opa desMannes der Königin Elsa. Und wie-der bemalt von Fritz Kammeier, wieseit 1949, dem ersten Schützenfestnach dem 2. Weltkrieg.

Das muss doch einmal - mit einemDankeschön - gesagt werden meint

E.H.

Page 42: Nr. 40 · Dezember 2002 · Nr. 40· Dezember 2002 Zur Titelgeschichte über Deutsche Eisenbahnen, Strecke Wesel-Bocholtund Bahnhof Hamminkelnvon Eduard Hellmich. Die beiden Fotos

42

Das Foto anlässlich des Edeka Haus-frauen-Nachmittags in der Friedens-halle Neu aus dem Jahre 1951 zeigtfolgende Damen:

Emma Malberg (1), Alwine Teege,geb. Schüring (2), Elisabeth Inge-nabel (3), Hilde Ridder, geb. Schmidt(4), Wilhelmine Möllenbeck (TanteMinna) (5), Bertha Berger (6), Au-guste Schneiders (7), Frieda Schruff(8), Erna Kebschull (9), KatharinaSchroer (10), Margarete Finke (11),Jakobine Gelbke (12), FranziskaHasselmeier (13), Elise Rüsken (14).

Rückmeldungen mit teilweiserAuflösung kamen von: BrunhildeSchruff, Marga Amerkamp, ChristelEimert, Helene Krosta, MagdaleneSchüring, Marianne Theobald undDetlef Wittern.

Heinz Breuer

ANSTRICH · TAPEZIERUNG · VERGLASUNG · BODENBELAG

MALER- UND LACKIERERMEISTER

46499 Hamminkeln · Brauereistraße 16 · Tel. 02852/6311 · Fax 02852/5596

Fotosammlung: Heinz Breuer

Auflösung Suchbild Nr. 18

Page 43: Nr. 40 · Dezember 2002 · Nr. 40· Dezember 2002 Zur Titelgeschichte über Deutsche Eisenbahnen, Strecke Wesel-Bocholtund Bahnhof Hamminkelnvon Eduard Hellmich. Die beiden Fotos

43

Suchbild Nr. 19Nachbarschaftstreffen in der Schuh-werkstatt Heinrich Terörde auf derDiersfordter Straße 12 in Hammin-keln im Jahre 1959. Welche Personensind auf dem Foto abgebildet?

Rückmeldungen bitte bei der HVV-Redaktion, Telefon 02852 /6282

Foto: Theo Terörde

Sonnenschutz · Gardinen · Polstern

Molkereistraße 646499 Hamminkeln

Page 44: Nr. 40 · Dezember 2002 · Nr. 40· Dezember 2002 Zur Titelgeschichte über Deutsche Eisenbahnen, Strecke Wesel-Bocholtund Bahnhof Hamminkelnvon Eduard Hellmich. Die beiden Fotos

Veranstaltungen Hamminkelner Vereine 1. Halbjahr 2003

Fr., 03.01. 19:30 Preisskat “Feldschlösschen Asse” im Bürgerhaus Hamminkeln

Sa., 11.01. 14:00 Winterwanderung des HVV - Treffpunkt: Molkereiplatz Hamminkeln

Sa., 18.01. bis 22. Offene Hamminkelner Kegelmeisterschaften des HVV,So., 19.01. Bürgerhaus Hamminkeln

So., 19.01. 11:00 Neujahrsempfang des CDU-Stadtverbandes - Rathaus Hamminkeln

So., 19.01. 11:00 Neujahrsempfang der evang. Kirchengemeinde H’keln - Evang. Gemeindezentrum H’keln

So., 26.01. 11:00 Jahreshauptversammlung Jungschützenverein H’keln, Gaststätte “Alt-Hamminkeln”

Fr., 07.02. 19:30 Preisskat “Feldschlösschen Asse” im Bürgerhaus Hamminkeln

Fr., 14.02. 20:00 Generalversammlung Männerschützenverein H’keln - Bürgerhaus Hamminkeln

Sa., 22.02. 19:11 8. Große Prunksitzung “KAB & HVV Helau” - Bürgerhaus Hamminkeln

So., 02.03. 19:11 Wurstessen des ZR und FV “von Lützow” H’keln - Feldschlösschen Reithalle Hamminkeln

Fr., 07.03. 19:30 Preisskat “Feldschlösschen Asse” im Bürgerhaus Hamminkeln

Sa., 08.03. 09:00 25. Aktion “Saubere Landschaft” des HVV - Treffpunkt: Gem.-Grundschule Hamminkeln

Sa., 08.03. 15:00 Preisschießen Männerschützenverein Hamminkeln - Schießstand H’keln, Brüner Straße

Fr., 14.03. 19:30 Doppelkopfturnier des FDP-Stadtverbandes - Bürgerhaus Hamminkeln

Sa., 15.03. 15:00 Preisschießen Männerschützenverein Hamminkeln - Schießstand H’keln, Brüner Straße

Sa., 22.03. 11:00 Gedenkfeier des HVV zum 56. Todestag von Admiral von Lans - Ev. Friedhof Hamminkeln

Sa., 22.03. 19:30 Bataillonsfest, Männerschützenverein Hamminkeln - Bürgerhaus Hamminkeln

Fr., 04.04. 19:30 Preisskat “Feldschlösschen Asse” im Bürgerhaus Hamminkeln

Sa., 05.04. 19:30 Romantischer Liederabend, MGV “Bleib treu” H’keln - Rathaus Hamminkeln

Sa., 12.04. 20:00 Theaterstück der Hamminkelner Heimatbühne - Bürgerhaus Hamminkeln

So., 13.04. 11:00 Fahrturnier des ZR und FV “von Lützow” H’keln - Reitplatz in der Hülshorst Hamminkeln

So., 13.04. 19:00 Theaterstück der Hamminkelner Heimatbühne - Bürgerhaus Hamminkeln

So., 13.04. 10:00 Goldkonfirmation, evang. Kirche H’keln - Evang. Kirchengemeinde Hamminkeln

Sa., 19.04. 19:00 Osterfeuer des Jungschützenvereins Hamminkeln - Mehrhooger Straße Hamminkeln

Di., 29.04. 18:30 Feierabend-Radtour des ADFC - Treffpunkt: Molkereiplatz Hamminkeln

Mi., 30.04. 18:00 “Tanz unter’m Maibaum”, HVV - Molkereiplatz Hamminkeln

Fr., 02.05. 19:30 Preisskat “Feldschlösschen Asse” im Bürgerhaus Hamminkeln

Sa., 10.05. 14:00 Frühlingswanderung des HVV - Treffpunkt: Molkereiplatz Hamminkeln

So., 11.05. 09:00 Radtour des ADFC zum Textilmuseum Bocholt - Treffpunkt: Molkereiplatz Hamminkeln

So., 11.05. 10:00 Konfirmation der evang. Kirchengemeinde H’keln - Evang. Kirche Hamminkeln

Do., 15.05. 19:00 Siegerehrungen der Vereinsmeisterschaften im Schach des Schachclubs 65 e.V. H’kelnBürgerhaus Hamminkeln

So., 25.05. 09:00 Radtour des ADFC - Treffpunkt Molkereiplatz Hamminkeln

Mi., 28.05. 19:30 Preisskat “Feldschlösschen Asse” im Bürgerhaus Hamminkeln

So., 01.06. 13:00 Gewerbefest “Butten in Rott” der HWG - Gewerbegebiet Hamminkeln-Nord

Fr., 06.06. bis Schützenfest des Jungschützenvereins HamminkelnSo., 08.06. Bürgerhaus Hamminkeln

Mi., 18.06. 20:00 Mitgliederversammlung des HVV - Bürgerhaus Hamminkeln

Fr., 13.06. 19:30 Preisskat “Feldschlösschen Asse” im Bürgerhaus Hamminkeln

So., 15.06. 10:00 Pfarrfest St. Maria Himmelfahrt Hamminkeln - Marienplatz Hamminkeln

Sa., 21.06. bis Reit- und Springturnier des ZR und FV “von Lützow” HamminkelnSo., 22.06. Reitplatz Hülshorst Hamminkeln

Sa., 28.06. 14:00 Familien-Fahrradralley des HVV - Treffpunkt: Molkereiplatz Hamminkeln

So., 29.06. 09:00 Familien-Radtour des ADFC - Treffpunkt: Molkereiplatz Hamminkeln