Spezialtoast 2002 Dezember
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In dieser
Vorwort 2
LBP -Ladies-bandproject
3
Partizipation 5
STUWanders 7
„Die Weiße Rose“ - Ein Kommentar
8
Zivilcourage 9
Lovetour 11
Advent 12
Musikszene 14
Lyrik 15
... der etwas andere Toast
Dezember 2002
ConAction! ConAction! ConAction! ConAction! ConAction!
Spezialtoast
2 Vorwort
Hallo ihr lieben Leu-te! Vielleicht habt ihr mich ja schon das eine oder andere Mal im STUWE ge-sehen und euch
gefragt, was ich da mache. Nun: Ich hab seit Oktober mein Büro hinter dem Wohnzimmer. Allerdings bin ich da eher selten. (Drum kanns auch durchaus sein, dass ihr mich noch gar nicht bemerkt habt.) Auch das hat einen Grund: Ich bin nämlich Regionsassistentin für Linz – Traun. Das heißt, ich soll die Jugendarbeit in dieser Region vernetzen und das bringt halt mit sich, dass ich viel unterwegs bin. Außerdem bin ich auch nur 15 Stunden dafür ange-stellt. Den Rest meiner Arbeitszeit verbringe ich bei der Caritas in der Jugendservicestel-le. Jetzt wisst ihr ja schon recht viel über mich, nur hab ich mich noch gar nicht richtig vor-gestellt. Also: Ich bin die Vreni. (Richtig heiß ich Verena Irger, aber so nennt mich kaum wer.) 22 Jahre gibt`s mich schon und davon 4 Jahre in Linz. Vorher hab ich in Ried / Innkreis gewohnt, bis ich mich ent-schlossen habe, die Ausbildung zur Religi-onslehrerin zu machen und jetzt bin ich das zweite Jahr Regionsassistentin. So. Ich fin-de, das reicht. Falls ihr noch mehr wissen
wollt, oder einfach so ratschn oder was auch immer, dann schaut einfach in mein Büro. Vielleicht bin ich ja da ...
Eine neue STUWE-
Bewohnerin
Liebe Leserin, lieber Leser! Vermutlich haben Sie schon zahlreiche vorweihnachtliche Backwerke vertilgt - dieser Spezialtoast erreicht Sie vielleicht gerade beim Verzehr eines solchen. Wenn Sie nach all diesen süßen Leckereien Gusto auf etwas Würziges haben, dann dürfte dieser Spezialtoast genau das Richtige für Sie sein. „Was ist denn da alles drin“, wollen Jugendliche an der Bar des Öfteren wissen, wenn sie sich nicht entscheiden können zwischen einem gemeinen „Käse“-toast und einem „Spezial“-toast. Die Frage, was in diesem - etwas anderen Spezialtoast als der an der Bar - so alles drin ist, will ich Ihnen beantworten: Ganz „frisch“ im STUWE ist Verena Irger, KJ-Regionsassistentin für Linz-Traun. Sie stellt sich nebenan vor. Des Weiteren ist von einigen Projekten zu berichten: Zum Einen wird in einer Rückschau das im September zu Ende gegangene Ladiesbandproject noch einmal kurz „aufge-wärmt“ , zum Anderen werden die „Rezepte“ für die beiden Jahresschwerpunkte im Jahr 2002/03 - „Partizipation“ und „STUWanders“ vorgestellt. Im Rahmen von „STUWanders“ beschäftigen sich schließlich STUWE-Jugendliche mit dem Thema „Zivilcourage“. Der Lovetour-Bus, der im STUWE im November Station machte, versuchte dafür zu sorgen, dass uns die süßen Seiten des (Liebes-)Lebens nicht sauer werden. Eindrücke aus der Adventzeit, Kostproben aus dem Bandraum, in dem würzige Soundmischungen erprobt werden und Gedichte von Gerald „Gertsch“ Steiner „schmecken“ den Spezialtoast ab. Wie immer hoffen wir, dass Ihnen nichts im Magen liegen bleibt. Ein gesegnetes Weihnachtsfest und alles Gute im neuen Jahr 2003! Mag. Josef Putz
Projekt 3
Seit einigen Jahren gibt es eine rege Bandtätigkeit im STUWE. Jungbands können Proberäume mieten, um sich als Profi-Band zu etablieren. Im Zuge des-sen wurden ein Schlagzeug und eine PA-Anlage angeschafft und der Bandprobe-raum erneuert. Da dieser Bereich aber hauptsächlich von Burschen dominiert wurde und die Mädchen schwerer Fuß fassen konnten, entstand die Idee, ein Mädchenbandprojekt zu starten. Die Ziele des Projektes waren folgende: Die Mädchen sollen ihre musisch-kreativen und technischen Fähigkeiten entdecken, entwickeln und fördern kön-nen. Sie sollen die Hemmschwelle ge-genüber technischen Geräten überwin-den und dabei ihr Selbstwertgefühl stei-gern können. Außerdem sollen sie sich auf einem männlich dominierten Gebiet als kompetent erleben. Und dies war bewusst in einem geschützten Rahmen (nur Mädchen unter sich, ohne Bur-schen) geplant. Der erste Versuch wurde im Jänner 2002 unternommen, doch leider interessierten sich zu wenig Mädchen dafür. Beim zweiten Versuch im April 2002 war der Anmeldezustrom im Vergleich zu Jänner enorm. 18 Mädchen ließen sich vorerst auf dieses Projekt ein. In der ersten Pha-se des Projektes fand eine starke Orien-tierung statt: die Musikwünsche der Mädchen wurden gesammelt, die danach gecovert und ausgearbeitet werden soll-
LBP-Ladiesbandproject
... oder wie aus verschiedenen Mädchen „shock resistant“ wurde
ten. Einige Mädchen verließen die Grup-pe, neue stießen dazu, bis sich eine Kerngruppe von Musikerinnen herausbil-dete, die die Band bildeten. Ein Mädchen interessierte sich besonders für die tech-nische Seite des Bandwesens und über-nahm die Tontechnik am Mischpult. Der Großteil der Teilnehmerinnen übernahm den Gesangspart und die Danceperfor-mance. In wöchentlichen Übungseinhei-ten wurde im Bereich Band/Technik (Leitung: Putz Josef), Gesang (Leitung: Schierz Christine) und Danceperforman-ce (Leitung: Haminger Sigrid) geprobt. Insgesamt wurden sechs Songs (komplett mit Band, Gesang und Tanz) und eine Danceperformance zur Musik aus der Dose einstudiert und in einer Abschlussaufführung zum Besten gege-ben. Diese Aufführung war eigentlich für Anfang Juli geplant, doch wegen schuli-scher Kollisionen wurde sie dann auf Herbst verlegt. Nach einer längeren
Sommerpause begannen im September wieder die intensiven Proben für die Auf-führung bei der School-Opening-Party am 18. September. Obwohl die Gitarristin kurzfristig ausfiel und Joe stattdessen einspringen musste, gelang den Mädchen ein hervorragendes Konzert, auf das sie sehr stolz waren. Die Darbietung war stimmungs- und leistungsmäßig ein toller Erfolg, das Pub-likum begeistert. Auch für die Mädchen
der Ladiesband, die sich nun shock-resistant nannten, war diese Aufführung der Höhepunkt des Projektes. Das Konzert wurde live mitgeschnitten, sodass die Mädchen eine Erinnerungs-CD des Projektes mit nach Hause neh-men konnten. Insgesamt waren die Mädchen sehr in-tensiv mit viel Engagement und Begeis-terung bei der Arbeit. In dieser kurzen Zeit des Probens wurde ein hochwertiges Programm zusammengestellt und sicher-lich auch viel im musischen und techni-schen Bereich erlernt.
Die Idee für das Ladiesbandproject war eine
Band ohne männliche Unterstützung, da sich im STUWE meistens nur die Jungen im Bandraum
austoben. Es wurden Flyer verteilt und Plakate in Schulen aufgehängt, bis sich schließlich fünf-
zehn Mädchen entschlossen, teilzunehmen. Beim ersten Treffen im Mai waren alle noch ein
wenig schüchtern, aber das legte sich mit der Zeit.
Nach einer Besprechung, wie das Bandproject aussehen sollte, wurde der Termin für das
nächste Treffen vereinbart. Jeden Dienstag trafen wir uns um 19.00 Uhr im STUWE und
suchten Songs aus, die wir covern wollten. Wir teilten eigentlich den gleichen Musikge-
schmack von Guns n´ Roses bis Fettes Brot, bis auf eine Ausnahme (Britney Spears).
O.K., wir verstanden nicht viel von Musik, aber Joe und Christine versuchten, das Beste draus
zu machen. Beim Soundcheck wurde nicht gerade um das
Mikro gestritten, doch auch das kriegten wir mit der Zeit hin.
Leider verlor unsere Musik an Sound, als eine Gitarristin und unsere Schlagzeugerin die Band
verließen. Aufgrund der Sommerferien wurde das Projekt
bis September verlängert. Als kurz vor unserem Auftritt auch noch unsere zweite Gitarristin ausstieg, sprang Joe an ihrer
Stelle ein. Obwohl bei der Generalprobe so einiges schief
ging, lief der Auftritt ohne größere Komplikatio-nen ab.
Da Joe lange Haare hat, konnten wir uns noch immer „Ladies Band“ nennen ... Joe sei Dank!
(Agnes und Kessi)
4 Projekt
Projekt 5
Partizipation im Jugendzentrum
Anlass des Projektes
Ein Grundanliegen der Jugendarbeit im
STUWE ist es, den Jugendlichen Räume anzubieten, die sie eine Zeit lang
beleben, mitgestalten und mit ihren Bedürfnissen und Wünschen „ausfüllen“
können. Dabei versteht sich das STUWE-Team nicht so sehr als „An-
bieter“ aller möglicher Freizeit -
aktivitäten, sondern als Begleiter und Unterstützer der Jugendlichen in ihren
Anliegen und auch in Hinsicht auf die Gestaltung des STUWE-Lebens.
Bei manchen Anlässen (wie etwa Feste)
ist jedoch bisweilen feststellbar, dass die inhaltliche und organisatorische
Abwicklung zunehmend von den JugendleiterInnen dominiert wird, was
zur Folge hat, dass die Identifikation und auch der Besuch bei diversen
Anlässen gering ist.
Eine erste Analyse dieser Situation zeigte die Notwendigkeit auf, das
Thema Partizipation im Jugendzentrum eingehender, vor allem auch mit den
Jugendlichen selbst zu thematisieren,
sowie adäquate Strukturen für eine nachhaltige Entwicklung der Parti-
zipation im Jugendzentrum zu eta-blieren.
Als wesentliche Ziele des Jahres-
projektes „Partizipation“ wurden fest-
gehalten: 1. Förderung der Partizipation im Sinne
der Teilhabe und Mitbestimmung Jugendlicher an der Gestaltung des
STUWE-Lebens im Allgemeinen sowie
punktueller Aktivitäten im Jugend-
zentrum (Feste und andere Ver-
anstaltungen). 2. Förderung der Beheimatung Jugend-
licher in und Identifikation mit „ihrem“ Jugendzentrum STUWE.
3. Wahrnehmung der Verantwort-lichkeit für eine konkrete Gemeinschaft.
4. Förderung der Vielfältigkeit des
STUWE-Lebens durch Rezeption der Ideen und Wünsche Jugendlicher.
5. Etablierung partizipationsförderlicher Strukturen im Jugendzentrum.
Partizipation konkret
Die Umsetzung der wesentlichen Ziele ist zum Einen an die gewählten
JugendvertreterInnen gerichtet, zum Anderen an die Jugendlichen im
STUWE insgesamt. Die Maßnahmen mit
den Jugendlichen werden nach Möglichkeit gemeinsam mit den
JugendvertreterInnen geplant, durch-geführt und reflektiert.
Maßnahmen mit den Jugendvertreter-Innen 1. Regelmäßige, etwa monatlich statt-findende erweiterte Teamsitzungen
(STUWE-Team + gewählte Jugendver-treterInnen)
Die 1. erweiterte Teamsitzung am
27.10.2002 diente dazu, den Jugend-vertreterInnen (Anna Luger, Philipp
Haderer, Albert Förster, Lukas Peham) den Jahresschwerpunkt näher
darzustellen, sowie Wünsche und
6 Projekt
Vorstellungen der Jugendvertreter-
Innen zu erheben.
2. Klausur in St. Thomas/Blasenstein am 28. und 29. 10. 2002
Thema: Planung des Arbeitsjahres in Hinblick auf den Schwerpunkt Parti-
zipation.
Die Klausur in St. Thomas/Blasenstein
diente zur Reflexion der momentanen Situation und der Befindlichkeit der
Jugendlichen im STUWE und zur Planung konkreter Aktionen (zu den
Themen „Geschichte des STUWEs“,
„Alkohol“ und „Beziehungen“). Des Weiteren wurde überlegt, in welchen
Bereichen Jugendliche mitarbeiten können und wie Verantwortliche dafür
gefunden werden können.
7 nach 2
In einer wieder aktivierten und zahlreich besuchten „7 nach 2“ Dis-
kussionsrunde wurden den STUWE-J ug e nd l i c h e n d i e b i s h e r i g e n
Überlegungen präsentiert und zur
Diskussion gestellt. Auf einem Plakat wurden mögliche Mitarbeitsbereiche
gesamme l t : Jugendve r t re tung , Mus i kb i b l i o t he k , Fe s t kom i t e e ,
Redaktionsteam, 7 nach 2 Team, Barteam, Essensbeirat, Spie le -
sammlung , ve r sch iedene Ve r -
anstaltungen, Männertag/Frauentag, Selbstverteidigungskurs, Videothek,
Raumgestaltung.
Für einige dieser Bereiche fanden sich
spontan Jugendliche (Raumgestaltung, Spielesammlung, Musikbibliothek, Re-
daktionsteam).
Wie sich die Sache weiterentwickelt,
w i rd i n e inem der nächsten
Spezialtoasts berichtet.
Das erweiterte Team bei der Klausur in St. Thomas
Philipp präsentiert
erste Ergebnisse
Die JugendvertreterInnen bei der Planung
Projekt 7
STUWanders
Hoch im Kurs in der Werteskala Jugendli-
cher steht der „Erlebnis“-Wert. Die vielfäl-tigen Betätigungsmöglichkeiten werden
danach befragt, ob der Erlebnis-„Faktor“
entsprechend hoch ist: spannend, ab-wechslungsreich, abenteuerlich, ... Diese
Befindlichkeit Jugendlicher soll in der Ver-anstaltungsreihe STUWanders im metho-
discher Hinsicht aufgegriffen werden. Die Ziele der Veranstaltungsreihe:
Jugendliche sollen punktuell den eigenen Lebenskontext transzendieren können.
Unter Lebenskontext verstehen wir Alltag
(Schule und Arbeit),
Feiern, Familiensys-tem, Freizeit, aber
auch Selbstwahrneh-mung und Wahrneh-
mung der eigenen Welt.
Jugendliche sollen andere Lebenswei-
sen, Formen des eigenen Ausdrucks und
der Selbstdarstellung und die damit ver-bundenen anderen Wertordnungen ken-
nen lernen. Darüber hinaus wollen wir mit dieser Ver-
anstaltungsreihe vor allem die jüngeren regelmäßigen STUWE-BesucherInnen an-
sprechen und regelmäßige Angebote für Jugendliche aus Pfarren und Schulen set-
zen. Begonnen haben wir mit dem Versuch
einer anderen Halloweennacht im STU-
WE am 25. Oktober. Wegen der situativen
Erweiterung der Lebensmöglichkeiten: über andere Lebens-arten und –ebenen
Befindlichkeit der BesucherInnengruppe
haben wir das Programm spontan dem aktuellen Thema angepasst und es wurde
ein intensiver und für viele auch lehrrei-
cher Diskussionsabend daraus. Der andere Actionfilm - Aufstehen statt
Leisetreten: Filmabend gegen rassisisti-sche, antisemitische, menschenverachten-
de Haltungen und Übergriffe. Das Thema des Jugendsonntags der KJ wurde aufge-
griffen und anhand einer Umfrage (siehe S. 9) und dem Beispiel der Widerstands-
gruppe Die weiße Rose bearbeitet:
Was ist Zivilcourage?
Für Dezember ste-
hen Formen beson-ders verdichteter eigener Ausdrucks-weisen auf dem Pro-
gramm: Zwei Dich-terlesungen, in
denen Jugendliche ihre eigenen Texte und
Gedichte vorstellen (einmal mit Gerald Steiner, siehe Texte auf S. 15), sowie ein
Konzert der STUWE-Hausbands.
A
N
D E
R S
8 Kommentar
„Die Weiße Rose“ ...
... ist ein Film, der in der Zeit der menschen-verachtenden Diktatur Hitlers spielt und von
den Geschwistern Hans und Sophie Scholl und ihrem mitunter recht erfolgreichen Wi-
derstandskampf gegen das NS–Regime er-zählt. In diesem Film werden dem Zuschauer
die Schrecken dieser Zeit mit authentischen Bildern übermittelt.
Hans Scholl gründet zunächst mit ein paar Freunden eine Widerstandsbewegung gegen
die todbringende Verfolgung von Regime-gegnern und das System des totalitären
Staates an sich, wie es Hitler und seine Ver-bündeten unter meist großem Jubel, des von
Hitlers „Hochglanzreden“ geblendeten deutschsprachigen Volkes, in immer mehr
Ländern durchsetzten. Sophie weiß zunächst nichts von Hans’ Ma-
chenschaften im Dienste der Gerechtigkeit, findet es jedoch bald heraus und arbeitet
von da an aktiv an der Verbreitung von NS- feindlichen Flugzetteln und anderen Schriften
mit.
Das Netz ihrer Organisation umspannt immer weitere Kreise. Zunächst auf München be-
schränkt, beschließen sie, die selbst verfass-ten und vervielfältigten Schriften auch in
anderen Städten unter das Volk zu bringen. Auch in personeller Hinsicht wagen sich die
Scholls und ihre Mitarbeiter immer weiter vor, sogar bis in höhere Offizierskreise der
Wehrmacht. Sie suchen dort nach weiteren Verbündeten für ihren Kampf um Freiheit
und Frieden. Gerade in der Zeit als sich die grausame
Schlacht um Stalingrad für die deutschen Soldaten zu einem Himmelfahrtskommando
entwickelt, kommt für die Organisation der
Scholls das bittere Ende.
Beim Versuch, hunderte Flugzetteln mit Hilfe eines Professors in der von Sophie und Hans
besuchten Universität zu verbreiten, werden sie gestellt und verhaftet, kurze Zeit später
hingerichtet.
Meine eigene Meinung zu dem Film, bzw. was er bei mir bewirkt hat:
Schon während des Filmes regte sich tief in
mir Wut und Unglauben, wie Menschen zu solch abartigen, ihresgleichen verachtenden
und vernichtenden Dingen fähig waren und nach wie vor sind. Denn meiner Meinung
nach ist das Thema Ausländerfeindlichkeit und die immer wieder auftretende Brutalität
gegenüber Ausländern gerade in einer Zeit wie dieser hochaktuell (durch George Bush
propagierter Irak-Krieg, Afghanistan usw.). Ich hinterfrage oft den Sinn, der hinter ei-
nem solchen System eines totalitären Staa-tes, wie er unter Hitlers Führung zur Realität
wurde, steckt. Worin liegt dieser Sinn? Es gibt keine Vielfalt mehr, keine verschiedenen
Meinungen, über die sich diskutieren ließe, alles, ja das Leben eines jeden Bürgers solch
eines Staates würde von einem einzigen Denkmuster unwiderruflich und für jeden
geltend gelenkt werden. Es würde nicht ein-mal die Möglichkeit geben, dieses grausame
Gedankengut zu rechtfertigen. Es gäbe näm-lich schlicht und einfach kein Argument, mit
dem man es rechtfertigen könnte.
Wer glaubt, in dem Film „Die Weiße Rose“ einen richtigen NS-Zeit Actionreißer a` la
„Stalingrad“ zu erleben, der täuscht sich. Der Film verzichtet großteils auf brutale Einlagen,
lässt die Schrecken des Krieges aber trotz-
dem hin und wieder gekonnt aufblitzen. Phasenweise wirkt er vielleicht etwas kitschig
und man bekommt unter Umständen kurz-zeitig das Gefühl, einen idyllischen Romantik-
streifen anzusehen, doch im Großen und Ganzen hat mir der Film persönlich gut gefal-
len und mich auch sehr nachdenklich ge-stimmt.
Kommentar zum Film „Die Weiße Rose“ von Simon Madersbacher
1. Dass ich mir manchmal bewusst
das Recht einräume, bestimmte Dinge nicht zu tolerieren.
2. Fehlgeleitete Toleranz (= Weg-schauen) ist der größte Feind in unserer Gesellschaft.
(Matthias)
1. Wenn man gegen
Nazis auftritt. (Agnes)
1. Zivilcourage ist, sich zu trau-
en, seine Meinung, seinen Willen und seine Befürwortung zum
Ausdruck zu bringen, ohne andere dabei zu verletzen oder Angst vor einer größeren Gruppe
zu haben. 2. Bei Erkennung von Gewalt,
etc. sich dagegen zu stellen. (Fabian)
1. Wirklich hinter seiner Meinung
stehen und sie auch in kritischen Situationen vertreten.
2. Gegen Nazis, für Menschenrechte. (Kessi)
1. Je mehr Zivilcourage ein Volk hat,
desto weniger Helden braucht es. 2. In so praktisch jeder Situation,
meist in der Öffentlichkeit: Straßen-bahn, Straße, etc. (Michi)
1. Dass Menschen anderen Menschen helfen, die ange-
griffen, diskriminiert oder verletzt werden. 2. Diskriminierung, Rassismus, verbale
und physische Gewalt. (Petra)
Zivilcourage 9
1. Für seine
Meinung (in der Öffentlichkeit)
einstehen. Für andere Menschen eintreten.
2. Wenn jemand Hilfe braucht,
wenn Dinge passieren, die deiner Meinung
nach Unrecht sind, etwas dagegen tun. Nicht nur in der Gruppe!!!
(Maria)
Anlässlich der Kampagne „Stop! Aufstehen statt leisetreten!“ der Katholischen Ju-
gend befragten wir Jugendliche im STUWE zum Thema „Zivilcourage“: 1) Was bedeutet für dich Zivilcourage? 2) In welchen Situationen ist Zivilcourage deiner Meinung nach gefragt?
1. Anderen helfen,
wenn man helfen kann. Nicht weg-
schauen, nur weil man zu feig ist, etwas zu sagen.
2. In den Situationen, wo man es nicht nur
verschlimmern würde, wenn man etwas sagt oder tut.
(Irina)
1. Sich in seinem Handeln
anderer bewusst sein. 2. Eigentlich immer im All-
tag, aber natürlich besonders bei allgemein bedeutsamen Ereignissen, z.B.: Zeugen-
aussagen, etc. (Sarah)
... wir geben „Gas“ für Jugendliche und deren sexuelle Gesundheit! In Oberösterrech gibt es seit 18. Juni 2002 ein Projekt für Jugendliche mit Namen
"Lovetour". Dieses wurde im Auftrag der OÖ. Gesundheitslandesrätin Dr. Silvia Stöger in Zusammenarbeit mit dem PGA (Verein für prophylakt. Gesundheitsarbeit) und dem ÖG6 (Österr. Gesellschaft für Sexual- und Lebensberatung) von Andrea Brentano und Elke Welser konzeptioniert und aufgebaut. "Lovetour" ist eine mobile Beratung und Aufklärung für Jugendliche im Alter von 12
bis 16 Jahren und bietet auch anonyme Internetberatung auf unserer Homepage www.lovetour.at an – einfach mal rein-schauen, es lohnt sich !
Lovetour 11
Besuch des „Lovetour“-Teams Mario Lackner und Gabi Stroblmair im STUWE am 22.11.2002
Ein Jugendzentrum, bei dem es einem warm ums Herz wird.
Mario und ich wurden herzlich empfangen und durch das Jugendzentrum geführt.
Die Räumlichkeiten sind so konzipiert, dass für jeden Jugendlichen in jeder
Stimmung etwas dabei ist: Viele Rück-
zugsmöglichkeiten, aber auch viel Raum für Gemeinsamkeiten.
Alles in einer gemütlichen, angenehmen, farblich schön gestalteten Atmosphäre.
Wir haben uns sofort wohl gefühlt. Da durch Folder und Plakate angekündigt
wurde, dass „Lovetour“, diesmal ohne Bus, ins STUWE kommen würde, waren
viele Jugendliche informiert, und nach
kurzer Vorbereitungszeit konnten wir mit dem Arbeiten beginnen.
Was uns nach der „Aufwärmrunde“ (Sammeln von Begriffen
und Wörtern über Liebe, Beziehung und Sexualität) angenehm aufgefallen ist,
dass die Jugendlichen sehr offen waren,
sehr aufmerksam und interessiert und dass die Fragen oft philosophischen Cha-
rakter hatten. Es war ein schöner Aus-
tausch, auch wir wurden sehr bereichert.
Große Themen waren HIV, AIDS, Emp-fängnisverhütung und der richtige Ge-
sundheitsschutz, gerade, weil viele Ju-
gendliche der Meinung sind, dass Kondo-me unsicher seien. (...)
Wir verließen am Abend das Jugendzent-rum mit dem guten Gefühl, Kontakt her-
gestellt und uns über die Themen Liebe, Beziehung und Sexualität intensiv ausge-
tauscht zu haben. Wir würden uns über eine neuerliche Ein-
ladung sehr freuen.
12 Advent
Advent
Advent im STUWE - die etwas andere Zeit des Jahres Das STUWE wird mit Kerzen-schein erleuchtet, der Advent-kranz steht an der Bar, Duft von Orangen, Mandarinen und Vanille zieht durch die Räume, alles wird etwas ruhiger und kuscheliger – es ist wieder Advent. Und im Ad-vent herrscht eine ganz andere Stimmung im STUWE: die Ju-gendlichen sitzen gerne im Dun-keln bei Kerzenschein und unter-halten sich leise und vertraut mit-einander. Am Donnerstag, 5. Dezember, fand sich sogar der Nikolaus ein. Nachdem Nikolo-Lieder gesungen und eine Geschichte vorgelesen wurde, erschien er und brachte ein Gedicht und ein Geschenk mit. Aber auch die Jugendlichen be-schenkten einander mit guten Wünschen und Gedanken. An-schließend wurde bei Punsch, Keksen, Nüssen und Mandarinen fröhlich weitergefeiert und das Geschenk des Nikolo (das Spiel „Personality“) gleich ausprobiert.
...endlich ist er da.
Wo mag der Nikolaus bleiben?
Wo sind die Geschenke?
...kalt. (Alicia)
Advent 13
...ist für mich...
...Zeit der Liebe und Hoffnung. (Jana)
Zeit zum Beschen-ken (lassen). (Mani)
...Zeit, zuzulegen. (Raphi Lino)
...die ruhigere Zeit, wenn es nach Keksen und Räucherstäbchen duftet. Es ist nicht mehr so „durchgedreht“ wie im Sommer. (Kessi)
...die nach-denkliche Zeit im Jahr. (Stefan)
Musikszene
Das im vergangenen Jahr angekaufte Musik-Equipment (PA-Anlage, Schlagzeug und
Lichtanlage) erfreut sich auch in diesem Jahr reger Bespielung. Derzeit proben fünf
Bands in den Proberäumen - zwei von ihnen stellen sich diesmal vor. Am 13. De-zember werden drei der Hausbands (INFECTED, DISCOINFERNO und FLOW) ihr
Können bei einem STUWE Live-Gig zeigen.
FLOW
Im Jänner gründeten wir (Bernhard Böhm - Bass, Gregor Bauer - Gitarre,
Christoph Böhler - Gitarre und Gesang) die Band FLOW. Nach ein paar
Umbesetzungen kam im Juni Michel Dedeyan am Schlagzeug dazu.
Wir spielten von Anfang an nur eigene
Sachen. Dadurch, dass alle Band-mitglieder verschiedene Musikricht-
ungen hören, entstand ein mehr oder weniger eigener Stil.
SOUL-TRIP
Wir (Florian Englich, Raphael Lerch, Remus Marasoiu, Matthis Ferent) spie-
len seit etwa eineinhalb Monaten im STUWE.
Unsere Band SOUL TRIP spielt haupt-sächlich Grunge und Hard-Rock. Leider
fehlt uns noch ein Frontman. Unser
Drummer Matthis trat erst vor kurzem der Band bei. Wir (Flo und Remus)
spielen seit etwa einem halben Jahr Gitarre. Unser Bassist Raphael spielt
seit vier Monaten. Unsere Vorbilder
sind koRn, Slipknot, Rage against the machine, System of a down ...
Wir covern auch Lieder: koRn: twist, ball tongue, somebody someone, got
the life, freak on a leash; Slipknot: the heretic anthem; System of a down:
Sugar; Nirvana: come as you are,
smells like teen spirit, …
14 Bands
An den Nagel geheftet
Ein bloßes Wort an den Nagel
geheftet Vielleicht in den harten Stein einer Mauer geschlagen
Verpackung an den Nagel gehängt
Und Sprung um Sprung Verhüllt sich die Welt Zaghaft einer Wirklichkeit
entzogen Geboren in eine Erfüllung
Entstanden vielleicht aus einem Traum Irgendwann an den Nagel
geheftet
Liebesgedicht Wenn der Tag sich für mich öffnet Wenn die ersten Strahlen der Sonne Mein Gesicht erwärmen
Ist das wie deine Hand auf meiner Haut
Wenn das Kind vor Angst zitternd Eine schützende Wärme sucht Eine heile Welt
Ist das mein Kopf in deinen Armen Ganz egal, wo und wann und wie
Ganz egal, wohin und woher Eine Endlosigkeit
Ist das Gefühl, das du mir gibst
Lyrik 15
Die 4 Elemente and voll Feuer Eine Hand voll Feuer In dein Gesicht geworfen Ist das Hass? Eine Hand voll Tränen Aus dir gepresst Ist das Trauer? Eine Hand voll Luft Aus dir gepresst Ist das Schmerz? Eine Hand voll Erde Auf dich geworfen Ist definitiv tot!
Wie ein Vogel zu fliegen In den Weiten des Firmaments Durch die Wolken
Ist das Gehen an deiner Seite
Wie eine Blume, eine Knospe Die heranwächst, frei und unbeschränkt In ihrer Schönheit
Ist das Betrachten deines Wesens
Wie die Elemente des Wassers Geteilt nur eingeschränkt Zusammen Leben gebärend
Ist die Vereinigung mit dir
Das ist die Einheit, die unendliche Einheit Wir sind Geister Zusammengeschmiedet
Zugleich befreit Durch die Liebe in uns!
Poetisches von Gerald „Gertsch“ Stei-
Die Maler der Welt Ein Bild an der Wand oder doch ein Film Ein Leben an der Wand Schwarz und Weiß Der Ton macht die Musik Und trauernd steht man vor der Leere, wenn der Film reißt! Das Flimmern der Staubpar-tikel brennt in den Augen Nicht in den Augen, die blind ins Leere starren! Wo bleibt das Grau in dieser Flut aus Schwarz und Weiß? Ein paar Menschen stehen mit Pinsel und Farbtopf Und bemalen die weiße Wand Darüber projiziert sich der Film - und er ist bunt! So farbenfroh, wie das Le-ben selbst!
Wir öffnen nach den Ferien wieder am 7. Jänner 2003!
Steingasse 5
4020 Linz
Telefon: 0732/779139
Fax: 0732/7791392
E-Mail: [email protected]
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ConAction! Nr. 13 / 2002 Verlegt, gedruckt und herausgegeben in der EU
Impressum: Medieninhaberin und Herausgeberin: Diözese Linz, Katholische Jugend OÖ;
Redaktion: Jugendzentrum STUWE, Steingasse 5, 4020 Linz Fotos: STUWE Layout: Josef Putz
Grundlegende Richtung: Kommunikationsorgan der Katholischen Jugend Verlags- und Herstellungsort: Linz
Erscheinungsort und Verlagspostamt: 4020 Linz, P.b.b. Zeitungsnummer: GZ02Z033134M Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen!
Wir wünschen al len
Leser innen & Lesern,
den STUWEler innen & STUWElern
gesegnete Weihnachten und e in gutes neues
Jahr!