Spezialtoast 2002 Dezember

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In dieser Vorwort 2 LBP - Ladies- bandproject 3 Partizipation 5 STUWanders 7 „Die Weiße Rose“ - Ein Kommentar 8 Zivilcourage 9 Lovetour 11 Advent 12 Musikszene 14 Lyrik 15 ... der etwas andere Toast Dezember 2002 ConAction! ConAction! ConAction! ConAction! ConAction! Spezialtoast

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Die Zeitschrift des Jugendzentrums STUWE

Transcript of Spezialtoast 2002 Dezember

Page 1: Spezialtoast 2002 Dezember

In dieser

Vorwort 2

LBP -Ladies-bandproject

3

Partizipation 5

STUWanders 7

„Die Weiße Rose“ - Ein Kommentar

8

Zivilcourage 9

Lovetour 11

Advent 12

Musikszene 14

Lyrik 15

... der etwas andere Toast

Dezember 2002

ConAction! ConAction! ConAction! ConAction! ConAction!

Spezialtoast

Page 2: Spezialtoast 2002 Dezember

2 Vorwort

Hallo ihr lieben Leu-te! Vielleicht habt ihr mich ja schon das eine oder andere Mal im STUWE ge-sehen und euch

gefragt, was ich da mache. Nun: Ich hab seit Oktober mein Büro hinter dem Wohnzimmer. Allerdings bin ich da eher selten. (Drum kanns auch durchaus sein, dass ihr mich noch gar nicht bemerkt habt.) Auch das hat einen Grund: Ich bin nämlich Regionsassistentin für Linz – Traun. Das heißt, ich soll die Jugendarbeit in dieser Region vernetzen und das bringt halt mit sich, dass ich viel unterwegs bin. Außerdem bin ich auch nur 15 Stunden dafür ange-stellt. Den Rest meiner Arbeitszeit verbringe ich bei der Caritas in der Jugendservicestel-le. Jetzt wisst ihr ja schon recht viel über mich, nur hab ich mich noch gar nicht richtig vor-gestellt. Also: Ich bin die Vreni. (Richtig heiß ich Verena Irger, aber so nennt mich kaum wer.) 22 Jahre gibt`s mich schon und davon 4 Jahre in Linz. Vorher hab ich in Ried / Innkreis gewohnt, bis ich mich ent-schlossen habe, die Ausbildung zur Religi-onslehrerin zu machen und jetzt bin ich das zweite Jahr Regionsassistentin. So. Ich fin-de, das reicht. Falls ihr noch mehr wissen

wollt, oder einfach so ratschn oder was auch immer, dann schaut einfach in mein Büro. Vielleicht bin ich ja da ...

Eine neue STUWE-

Bewohnerin

Liebe Leserin, lieber Leser! Vermutlich haben Sie schon zahlreiche vorweihnachtliche Backwerke vertilgt - dieser Spezialtoast erreicht Sie vielleicht gerade beim Verzehr eines solchen. Wenn Sie nach all diesen süßen Leckereien Gusto auf etwas Würziges haben, dann dürfte dieser Spezialtoast genau das Richtige für Sie sein. „Was ist denn da alles drin“, wollen Jugendliche an der Bar des Öfteren wissen, wenn sie sich nicht entscheiden können zwischen einem gemeinen „Käse“-toast und einem „Spezial“-toast. Die Frage, was in diesem - etwas anderen Spezialtoast als der an der Bar - so alles drin ist, will ich Ihnen beantworten: Ganz „frisch“ im STUWE ist Verena Irger, KJ-Regionsassistentin für Linz-Traun. Sie stellt sich nebenan vor. Des Weiteren ist von einigen Projekten zu berichten: Zum Einen wird in einer Rückschau das im September zu Ende gegangene Ladiesbandproject noch einmal kurz „aufge-wärmt“ , zum Anderen werden die „Rezepte“ für die beiden Jahresschwerpunkte im Jahr 2002/03 - „Partizipation“ und „STUWanders“ vorgestellt. Im Rahmen von „STUWanders“ beschäftigen sich schließlich STUWE-Jugendliche mit dem Thema „Zivilcourage“. Der Lovetour-Bus, der im STUWE im November Station machte, versuchte dafür zu sorgen, dass uns die süßen Seiten des (Liebes-)Lebens nicht sauer werden. Eindrücke aus der Adventzeit, Kostproben aus dem Bandraum, in dem würzige Soundmischungen erprobt werden und Gedichte von Gerald „Gertsch“ Steiner „schmecken“ den Spezialtoast ab. Wie immer hoffen wir, dass Ihnen nichts im Magen liegen bleibt. Ein gesegnetes Weihnachtsfest und alles Gute im neuen Jahr 2003! Mag. Josef Putz

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Projekt 3

Seit einigen Jahren gibt es eine rege Bandtätigkeit im STUWE. Jungbands können Proberäume mieten, um sich als Profi-Band zu etablieren. Im Zuge des-sen wurden ein Schlagzeug und eine PA-Anlage angeschafft und der Bandprobe-raum erneuert. Da dieser Bereich aber hauptsächlich von Burschen dominiert wurde und die Mädchen schwerer Fuß fassen konnten, entstand die Idee, ein Mädchenbandprojekt zu starten. Die Ziele des Projektes waren folgende: Die Mädchen sollen ihre musisch-kreativen und technischen Fähigkeiten entdecken, entwickeln und fördern kön-nen. Sie sollen die Hemmschwelle ge-genüber technischen Geräten überwin-den und dabei ihr Selbstwertgefühl stei-gern können. Außerdem sollen sie sich auf einem männlich dominierten Gebiet als kompetent erleben. Und dies war bewusst in einem geschützten Rahmen (nur Mädchen unter sich, ohne Bur-schen) geplant. Der erste Versuch wurde im Jänner 2002 unternommen, doch leider interessierten sich zu wenig Mädchen dafür. Beim zweiten Versuch im April 2002 war der Anmeldezustrom im Vergleich zu Jänner enorm. 18 Mädchen ließen sich vorerst auf dieses Projekt ein. In der ersten Pha-se des Projektes fand eine starke Orien-tierung statt: die Musikwünsche der Mädchen wurden gesammelt, die danach gecovert und ausgearbeitet werden soll-

LBP-Ladiesbandproject

... oder wie aus verschiedenen Mädchen „shock resistant“ wurde

ten. Einige Mädchen verließen die Grup-pe, neue stießen dazu, bis sich eine Kerngruppe von Musikerinnen herausbil-dete, die die Band bildeten. Ein Mädchen interessierte sich besonders für die tech-nische Seite des Bandwesens und über-nahm die Tontechnik am Mischpult. Der Großteil der Teilnehmerinnen übernahm den Gesangspart und die Danceperfor-mance. In wöchentlichen Übungseinhei-ten wurde im Bereich Band/Technik (Leitung: Putz Josef), Gesang (Leitung: Schierz Christine) und Danceperforman-ce (Leitung: Haminger Sigrid) geprobt. Insgesamt wurden sechs Songs (komplett mit Band, Gesang und Tanz) und eine Danceperformance zur Musik aus der Dose einstudiert und in einer Abschlussaufführung zum Besten gege-ben. Diese Aufführung war eigentlich für Anfang Juli geplant, doch wegen schuli-scher Kollisionen wurde sie dann auf Herbst verlegt. Nach einer längeren

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Sommerpause begannen im September wieder die intensiven Proben für die Auf-führung bei der School-Opening-Party am 18. September. Obwohl die Gitarristin kurzfristig ausfiel und Joe stattdessen einspringen musste, gelang den Mädchen ein hervorragendes Konzert, auf das sie sehr stolz waren. Die Darbietung war stimmungs- und leistungsmäßig ein toller Erfolg, das Pub-likum begeistert. Auch für die Mädchen

der Ladiesband, die sich nun shock-resistant nannten, war diese Aufführung der Höhepunkt des Projektes. Das Konzert wurde live mitgeschnitten, sodass die Mädchen eine Erinnerungs-CD des Projektes mit nach Hause neh-men konnten. Insgesamt waren die Mädchen sehr in-tensiv mit viel Engagement und Begeis-terung bei der Arbeit. In dieser kurzen Zeit des Probens wurde ein hochwertiges Programm zusammengestellt und sicher-lich auch viel im musischen und techni-schen Bereich erlernt.

Die Idee für das Ladiesbandproject war eine

Band ohne männliche Unterstützung, da sich im STUWE meistens nur die Jungen im Bandraum

austoben. Es wurden Flyer verteilt und Plakate in Schulen aufgehängt, bis sich schließlich fünf-

zehn Mädchen entschlossen, teilzunehmen. Beim ersten Treffen im Mai waren alle noch ein

wenig schüchtern, aber das legte sich mit der Zeit.

Nach einer Besprechung, wie das Bandproject aussehen sollte, wurde der Termin für das

nächste Treffen vereinbart. Jeden Dienstag trafen wir uns um 19.00 Uhr im STUWE und

suchten Songs aus, die wir covern wollten. Wir teilten eigentlich den gleichen Musikge-

schmack von Guns n´ Roses bis Fettes Brot, bis auf eine Ausnahme (Britney Spears).

O.K., wir verstanden nicht viel von Musik, aber Joe und Christine versuchten, das Beste draus

zu machen. Beim Soundcheck wurde nicht gerade um das

Mikro gestritten, doch auch das kriegten wir mit der Zeit hin.

Leider verlor unsere Musik an Sound, als eine Gitarristin und unsere Schlagzeugerin die Band

verließen. Aufgrund der Sommerferien wurde das Projekt

bis September verlängert. Als kurz vor unserem Auftritt auch noch unsere zweite Gitarristin ausstieg, sprang Joe an ihrer

Stelle ein. Obwohl bei der Generalprobe so einiges schief

ging, lief der Auftritt ohne größere Komplikatio-nen ab.

Da Joe lange Haare hat, konnten wir uns noch immer „Ladies Band“ nennen ... Joe sei Dank!

(Agnes und Kessi)

4 Projekt

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Projekt 5

Partizipation im Jugendzentrum

Anlass des Projektes

Ein Grundanliegen der Jugendarbeit im

STUWE ist es, den Jugendlichen Räume anzubieten, die sie eine Zeit lang

beleben, mitgestalten und mit ihren Bedürfnissen und Wünschen „ausfüllen“

können. Dabei versteht sich das STUWE-Team nicht so sehr als „An-

bieter“ aller möglicher Freizeit -

aktivitäten, sondern als Begleiter und Unterstützer der Jugendlichen in ihren

Anliegen und auch in Hinsicht auf die Gestaltung des STUWE-Lebens.

Bei manchen Anlässen (wie etwa Feste)

ist jedoch bisweilen feststellbar, dass die inhaltliche und organisatorische

Abwicklung zunehmend von den JugendleiterInnen dominiert wird, was

zur Folge hat, dass die Identifikation und auch der Besuch bei diversen

Anlässen gering ist.

Eine erste Analyse dieser Situation zeigte die Notwendigkeit auf, das

Thema Partizipation im Jugendzentrum eingehender, vor allem auch mit den

Jugendlichen selbst zu thematisieren,

sowie adäquate Strukturen für eine nachhaltige Entwicklung der Parti-

zipation im Jugendzentrum zu eta-blieren.

Als wesentliche Ziele des Jahres-

projektes „Partizipation“ wurden fest-

gehalten: 1. Förderung der Partizipation im Sinne

der Teilhabe und Mitbestimmung Jugendlicher an der Gestaltung des

STUWE-Lebens im Allgemeinen sowie

punktueller Aktivitäten im Jugend-

zentrum (Feste und andere Ver-

anstaltungen). 2. Förderung der Beheimatung Jugend-

licher in und Identifikation mit „ihrem“ Jugendzentrum STUWE.

3. Wahrnehmung der Verantwort-lichkeit für eine konkrete Gemeinschaft.

4. Förderung der Vielfältigkeit des

STUWE-Lebens durch Rezeption der Ideen und Wünsche Jugendlicher.

5. Etablierung partizipationsförderlicher Strukturen im Jugendzentrum.

Partizipation konkret

Die Umsetzung der wesentlichen Ziele ist zum Einen an die gewählten

JugendvertreterInnen gerichtet, zum Anderen an die Jugendlichen im

STUWE insgesamt. Die Maßnahmen mit

den Jugendlichen werden nach Möglichkeit gemeinsam mit den

JugendvertreterInnen geplant, durch-geführt und reflektiert.

Maßnahmen mit den Jugendvertreter-Innen 1. Regelmäßige, etwa monatlich statt-findende erweiterte Teamsitzungen

(STUWE-Team + gewählte Jugendver-treterInnen)

Die 1. erweiterte Teamsitzung am

27.10.2002 diente dazu, den Jugend-vertreterInnen (Anna Luger, Philipp

Haderer, Albert Förster, Lukas Peham) den Jahresschwerpunkt näher

darzustellen, sowie Wünsche und

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6 Projekt

Vorstellungen der Jugendvertreter-

Innen zu erheben.

2. Klausur in St. Thomas/Blasenstein am 28. und 29. 10. 2002

Thema: Planung des Arbeitsjahres in Hinblick auf den Schwerpunkt Parti-

zipation.

Die Klausur in St. Thomas/Blasenstein

diente zur Reflexion der momentanen Situation und der Befindlichkeit der

Jugendlichen im STUWE und zur Planung konkreter Aktionen (zu den

Themen „Geschichte des STUWEs“,

„Alkohol“ und „Beziehungen“). Des Weiteren wurde überlegt, in welchen

Bereichen Jugendliche mitarbeiten können und wie Verantwortliche dafür

gefunden werden können.

7 nach 2

In einer wieder aktivierten und zahlreich besuchten „7 nach 2“ Dis-

kussionsrunde wurden den STUWE-J ug e nd l i c h e n d i e b i s h e r i g e n

Überlegungen präsentiert und zur

Diskussion gestellt. Auf einem Plakat wurden mögliche Mitarbeitsbereiche

gesamme l t : Jugendve r t re tung , Mus i kb i b l i o t he k , Fe s t kom i t e e ,

Redaktionsteam, 7 nach 2 Team, Barteam, Essensbeirat, Spie le -

sammlung , ve r sch iedene Ve r -

anstaltungen, Männertag/Frauentag, Selbstverteidigungskurs, Videothek,

Raumgestaltung.

Für einige dieser Bereiche fanden sich

spontan Jugendliche (Raumgestaltung, Spielesammlung, Musikbibliothek, Re-

daktionsteam).

Wie sich die Sache weiterentwickelt,

w i rd i n e inem der nächsten

Spezialtoasts berichtet.

Das erweiterte Team bei der Klausur in St. Thomas

Philipp präsentiert

erste Ergebnisse

Die JugendvertreterInnen bei der Planung

Page 7: Spezialtoast 2002 Dezember

Projekt 7

STUWanders

Hoch im Kurs in der Werteskala Jugendli-

cher steht der „Erlebnis“-Wert. Die vielfäl-tigen Betätigungsmöglichkeiten werden

danach befragt, ob der Erlebnis-„Faktor“

entsprechend hoch ist: spannend, ab-wechslungsreich, abenteuerlich, ... Diese

Befindlichkeit Jugendlicher soll in der Ver-anstaltungsreihe STUWanders im metho-

discher Hinsicht aufgegriffen werden. Die Ziele der Veranstaltungsreihe:

Jugendliche sollen punktuell den eigenen Lebenskontext transzendieren können.

Unter Lebenskontext verstehen wir Alltag

(Schule und Arbeit),

Feiern, Familiensys-tem, Freizeit, aber

auch Selbstwahrneh-mung und Wahrneh-

mung der eigenen Welt.

Jugendliche sollen andere Lebenswei-

sen, Formen des eigenen Ausdrucks und

der Selbstdarstellung und die damit ver-bundenen anderen Wertordnungen ken-

nen lernen. Darüber hinaus wollen wir mit dieser Ver-

anstaltungsreihe vor allem die jüngeren regelmäßigen STUWE-BesucherInnen an-

sprechen und regelmäßige Angebote für Jugendliche aus Pfarren und Schulen set-

zen. Begonnen haben wir mit dem Versuch

einer anderen Halloweennacht im STU-

WE am 25. Oktober. Wegen der situativen

Erweiterung der Lebensmöglichkeiten: über andere Lebens-arten und –ebenen

Befindlichkeit der BesucherInnengruppe

haben wir das Programm spontan dem aktuellen Thema angepasst und es wurde

ein intensiver und für viele auch lehrrei-

cher Diskussionsabend daraus. Der andere Actionfilm - Aufstehen statt

Leisetreten: Filmabend gegen rassisisti-sche, antisemitische, menschenverachten-

de Haltungen und Übergriffe. Das Thema des Jugendsonntags der KJ wurde aufge-

griffen und anhand einer Umfrage (siehe S. 9) und dem Beispiel der Widerstands-

gruppe Die weiße Rose bearbeitet:

Was ist Zivilcourage?

Für Dezember ste-

hen Formen beson-ders verdichteter eigener Ausdrucks-weisen auf dem Pro-

gramm: Zwei Dich-terlesungen, in

denen Jugendliche ihre eigenen Texte und

Gedichte vorstellen (einmal mit Gerald Steiner, siehe Texte auf S. 15), sowie ein

Konzert der STUWE-Hausbands.

A

N

D E

R S

Page 8: Spezialtoast 2002 Dezember

8 Kommentar

„Die Weiße Rose“ ...

... ist ein Film, der in der Zeit der menschen-verachtenden Diktatur Hitlers spielt und von

den Geschwistern Hans und Sophie Scholl und ihrem mitunter recht erfolgreichen Wi-

derstandskampf gegen das NS–Regime er-zählt. In diesem Film werden dem Zuschauer

die Schrecken dieser Zeit mit authentischen Bildern übermittelt.

Hans Scholl gründet zunächst mit ein paar Freunden eine Widerstandsbewegung gegen

die todbringende Verfolgung von Regime-gegnern und das System des totalitären

Staates an sich, wie es Hitler und seine Ver-bündeten unter meist großem Jubel, des von

Hitlers „Hochglanzreden“ geblendeten deutschsprachigen Volkes, in immer mehr

Ländern durchsetzten. Sophie weiß zunächst nichts von Hans’ Ma-

chenschaften im Dienste der Gerechtigkeit, findet es jedoch bald heraus und arbeitet

von da an aktiv an der Verbreitung von NS- feindlichen Flugzetteln und anderen Schriften

mit.

Das Netz ihrer Organisation umspannt immer weitere Kreise. Zunächst auf München be-

schränkt, beschließen sie, die selbst verfass-ten und vervielfältigten Schriften auch in

anderen Städten unter das Volk zu bringen. Auch in personeller Hinsicht wagen sich die

Scholls und ihre Mitarbeiter immer weiter vor, sogar bis in höhere Offizierskreise der

Wehrmacht. Sie suchen dort nach weiteren Verbündeten für ihren Kampf um Freiheit

und Frieden. Gerade in der Zeit als sich die grausame

Schlacht um Stalingrad für die deutschen Soldaten zu einem Himmelfahrtskommando

entwickelt, kommt für die Organisation der

Scholls das bittere Ende.

Beim Versuch, hunderte Flugzetteln mit Hilfe eines Professors in der von Sophie und Hans

besuchten Universität zu verbreiten, werden sie gestellt und verhaftet, kurze Zeit später

hingerichtet.

Meine eigene Meinung zu dem Film, bzw. was er bei mir bewirkt hat:

Schon während des Filmes regte sich tief in

mir Wut und Unglauben, wie Menschen zu solch abartigen, ihresgleichen verachtenden

und vernichtenden Dingen fähig waren und nach wie vor sind. Denn meiner Meinung

nach ist das Thema Ausländerfeindlichkeit und die immer wieder auftretende Brutalität

gegenüber Ausländern gerade in einer Zeit wie dieser hochaktuell (durch George Bush

propagierter Irak-Krieg, Afghanistan usw.). Ich hinterfrage oft den Sinn, der hinter ei-

nem solchen System eines totalitären Staa-tes, wie er unter Hitlers Führung zur Realität

wurde, steckt. Worin liegt dieser Sinn? Es gibt keine Vielfalt mehr, keine verschiedenen

Meinungen, über die sich diskutieren ließe, alles, ja das Leben eines jeden Bürgers solch

eines Staates würde von einem einzigen Denkmuster unwiderruflich und für jeden

geltend gelenkt werden. Es würde nicht ein-mal die Möglichkeit geben, dieses grausame

Gedankengut zu rechtfertigen. Es gäbe näm-lich schlicht und einfach kein Argument, mit

dem man es rechtfertigen könnte.

Wer glaubt, in dem Film „Die Weiße Rose“ einen richtigen NS-Zeit Actionreißer a` la

„Stalingrad“ zu erleben, der täuscht sich. Der Film verzichtet großteils auf brutale Einlagen,

lässt die Schrecken des Krieges aber trotz-

dem hin und wieder gekonnt aufblitzen. Phasenweise wirkt er vielleicht etwas kitschig

und man bekommt unter Umständen kurz-zeitig das Gefühl, einen idyllischen Romantik-

streifen anzusehen, doch im Großen und Ganzen hat mir der Film persönlich gut gefal-

len und mich auch sehr nachdenklich ge-stimmt.

Kommentar zum Film „Die Weiße Rose“ von Simon Madersbacher

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1. Dass ich mir manchmal bewusst

das Recht einräume, bestimmte Dinge nicht zu tolerieren.

2. Fehlgeleitete Toleranz (= Weg-schauen) ist der größte Feind in unserer Gesellschaft.

(Matthias)

1. Wenn man gegen

Nazis auftritt. (Agnes)

1. Zivilcourage ist, sich zu trau-

en, seine Meinung, seinen Willen und seine Befürwortung zum

Ausdruck zu bringen, ohne andere dabei zu verletzen oder Angst vor einer größeren Gruppe

zu haben. 2. Bei Erkennung von Gewalt,

etc. sich dagegen zu stellen. (Fabian)

1. Wirklich hinter seiner Meinung

stehen und sie auch in kritischen Situationen vertreten.

2. Gegen Nazis, für Menschenrechte. (Kessi)

1. Je mehr Zivilcourage ein Volk hat,

desto weniger Helden braucht es. 2. In so praktisch jeder Situation,

meist in der Öffentlichkeit: Straßen-bahn, Straße, etc. (Michi)

1. Dass Menschen anderen Menschen helfen, die ange-

griffen, diskriminiert oder verletzt werden. 2. Diskriminierung, Rassismus, verbale

und physische Gewalt. (Petra)

Zivilcourage 9

1. Für seine

Meinung (in der Öffentlichkeit)

einstehen. Für andere Menschen eintreten.

2. Wenn jemand Hilfe braucht,

wenn Dinge passieren, die deiner Meinung

nach Unrecht sind, etwas dagegen tun. Nicht nur in der Gruppe!!!

(Maria)

Anlässlich der Kampagne „Stop! Aufstehen statt leisetreten!“ der Katholischen Ju-

gend befragten wir Jugendliche im STUWE zum Thema „Zivilcourage“: 1) Was bedeutet für dich Zivilcourage? 2) In welchen Situationen ist Zivilcourage deiner Meinung nach gefragt?

1. Anderen helfen,

wenn man helfen kann. Nicht weg-

schauen, nur weil man zu feig ist, etwas zu sagen.

2. In den Situationen, wo man es nicht nur

verschlimmern würde, wenn man etwas sagt oder tut.

(Irina)

1. Sich in seinem Handeln

anderer bewusst sein. 2. Eigentlich immer im All-

tag, aber natürlich besonders bei allgemein bedeutsamen Ereignissen, z.B.: Zeugen-

aussagen, etc. (Sarah)

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Page 11: Spezialtoast 2002 Dezember

... wir geben „Gas“ für Jugendliche und deren sexuelle Gesundheit! In Oberösterrech gibt es seit 18. Juni 2002 ein Projekt für Jugendliche mit Namen

"Lovetour". Dieses wurde im Auftrag der OÖ. Gesundheitslandesrätin Dr. Silvia Stöger in Zusammenarbeit mit dem PGA (Verein für prophylakt. Gesundheitsarbeit) und dem ÖG6 (Österr. Gesellschaft für Sexual- und Lebensberatung) von Andrea Brentano und Elke Welser konzeptioniert und aufgebaut. "Lovetour" ist eine mobile Beratung und Aufklärung für Jugendliche im Alter von 12

bis 16 Jahren und bietet auch anonyme Internetberatung auf unserer Homepage www.lovetour.at an – einfach mal rein-schauen, es lohnt sich !

Lovetour 11

Besuch des „Lovetour“-Teams Mario Lackner und Gabi Stroblmair im STUWE am 22.11.2002

Ein Jugendzentrum, bei dem es einem warm ums Herz wird.

Mario und ich wurden herzlich empfangen und durch das Jugendzentrum geführt.

Die Räumlichkeiten sind so konzipiert, dass für jeden Jugendlichen in jeder

Stimmung etwas dabei ist: Viele Rück-

zugsmöglichkeiten, aber auch viel Raum für Gemeinsamkeiten.

Alles in einer gemütlichen, angenehmen, farblich schön gestalteten Atmosphäre.

Wir haben uns sofort wohl gefühlt. Da durch Folder und Plakate angekündigt

wurde, dass „Lovetour“, diesmal ohne Bus, ins STUWE kommen würde, waren

viele Jugendliche informiert, und nach

kurzer Vorbereitungszeit konnten wir mit dem Arbeiten beginnen.

Was uns nach der „Aufwärmrunde“ (Sammeln von Begriffen

und Wörtern über Liebe, Beziehung und Sexualität) angenehm aufgefallen ist,

dass die Jugendlichen sehr offen waren,

sehr aufmerksam und interessiert und dass die Fragen oft philosophischen Cha-

rakter hatten. Es war ein schöner Aus-

tausch, auch wir wurden sehr bereichert.

Große Themen waren HIV, AIDS, Emp-fängnisverhütung und der richtige Ge-

sundheitsschutz, gerade, weil viele Ju-

gendliche der Meinung sind, dass Kondo-me unsicher seien. (...)

Wir verließen am Abend das Jugendzent-rum mit dem guten Gefühl, Kontakt her-

gestellt und uns über die Themen Liebe, Beziehung und Sexualität intensiv ausge-

tauscht zu haben. Wir würden uns über eine neuerliche Ein-

ladung sehr freuen.

Page 12: Spezialtoast 2002 Dezember

12 Advent

Advent

Advent im STUWE - die etwas andere Zeit des Jahres Das STUWE wird mit Kerzen-schein erleuchtet, der Advent-kranz steht an der Bar, Duft von Orangen, Mandarinen und Vanille zieht durch die Räume, alles wird etwas ruhiger und kuscheliger – es ist wieder Advent. Und im Ad-vent herrscht eine ganz andere Stimmung im STUWE: die Ju-gendlichen sitzen gerne im Dun-keln bei Kerzenschein und unter-halten sich leise und vertraut mit-einander. Am Donnerstag, 5. Dezember, fand sich sogar der Nikolaus ein. Nachdem Nikolo-Lieder gesungen und eine Geschichte vorgelesen wurde, erschien er und brachte ein Gedicht und ein Geschenk mit. Aber auch die Jugendlichen be-schenkten einander mit guten Wünschen und Gedanken. An-schließend wurde bei Punsch, Keksen, Nüssen und Mandarinen fröhlich weitergefeiert und das Geschenk des Nikolo (das Spiel „Personality“) gleich ausprobiert.

...endlich ist er da.

Wo mag der Nikolaus bleiben?

Wo sind die Geschenke?

Page 13: Spezialtoast 2002 Dezember

...kalt. (Alicia)

Advent 13

...ist für mich...

...Zeit der Liebe und Hoffnung. (Jana)

Zeit zum Beschen-ken (lassen). (Mani)

...Zeit, zuzulegen. (Raphi Lino)

...die ruhigere Zeit, wenn es nach Keksen und Räucherstäbchen duftet. Es ist nicht mehr so „durchgedreht“ wie im Sommer. (Kessi)

...die nach-denkliche Zeit im Jahr. (Stefan)

Page 14: Spezialtoast 2002 Dezember

Musikszene

Das im vergangenen Jahr angekaufte Musik-Equipment (PA-Anlage, Schlagzeug und

Lichtanlage) erfreut sich auch in diesem Jahr reger Bespielung. Derzeit proben fünf

Bands in den Proberäumen - zwei von ihnen stellen sich diesmal vor. Am 13. De-zember werden drei der Hausbands (INFECTED, DISCOINFERNO und FLOW) ihr

Können bei einem STUWE Live-Gig zeigen.

FLOW

Im Jänner gründeten wir (Bernhard Böhm - Bass, Gregor Bauer - Gitarre,

Christoph Böhler - Gitarre und Gesang) die Band FLOW. Nach ein paar

Umbesetzungen kam im Juni Michel Dedeyan am Schlagzeug dazu.

Wir spielten von Anfang an nur eigene

Sachen. Dadurch, dass alle Band-mitglieder verschiedene Musikricht-

ungen hören, entstand ein mehr oder weniger eigener Stil.

SOUL-TRIP

Wir (Florian Englich, Raphael Lerch, Remus Marasoiu, Matthis Ferent) spie-

len seit etwa eineinhalb Monaten im STUWE.

Unsere Band SOUL TRIP spielt haupt-sächlich Grunge und Hard-Rock. Leider

fehlt uns noch ein Frontman. Unser

Drummer Matthis trat erst vor kurzem der Band bei. Wir (Flo und Remus)

spielen seit etwa einem halben Jahr Gitarre. Unser Bassist Raphael spielt

seit vier Monaten. Unsere Vorbilder

sind koRn, Slipknot, Rage against the machine, System of a down ...

Wir covern auch Lieder: koRn: twist, ball tongue, somebody someone, got

the life, freak on a leash; Slipknot: the heretic anthem; System of a down:

Sugar; Nirvana: come as you are,

smells like teen spirit, …

14 Bands

Page 15: Spezialtoast 2002 Dezember

An den Nagel geheftet

Ein bloßes Wort an den Nagel

geheftet Vielleicht in den harten Stein einer Mauer geschlagen

Verpackung an den Nagel gehängt

Und Sprung um Sprung Verhüllt sich die Welt Zaghaft einer Wirklichkeit

entzogen Geboren in eine Erfüllung

Entstanden vielleicht aus einem Traum Irgendwann an den Nagel

geheftet

Liebesgedicht Wenn der Tag sich für mich öffnet Wenn die ersten Strahlen der Sonne Mein Gesicht erwärmen

Ist das wie deine Hand auf meiner Haut

Wenn das Kind vor Angst zitternd Eine schützende Wärme sucht Eine heile Welt

Ist das mein Kopf in deinen Armen Ganz egal, wo und wann und wie

Ganz egal, wohin und woher Eine Endlosigkeit

Ist das Gefühl, das du mir gibst

Lyrik 15

Die 4 Elemente and voll Feuer Eine Hand voll Feuer In dein Gesicht geworfen Ist das Hass? Eine Hand voll Tränen Aus dir gepresst Ist das Trauer? Eine Hand voll Luft Aus dir gepresst Ist das Schmerz? Eine Hand voll Erde Auf dich geworfen Ist definitiv tot!

Wie ein Vogel zu fliegen In den Weiten des Firmaments Durch die Wolken

Ist das Gehen an deiner Seite

Wie eine Blume, eine Knospe Die heranwächst, frei und unbeschränkt In ihrer Schönheit

Ist das Betrachten deines Wesens

Wie die Elemente des Wassers Geteilt nur eingeschränkt Zusammen Leben gebärend

Ist die Vereinigung mit dir

Das ist die Einheit, die unendliche Einheit Wir sind Geister Zusammengeschmiedet

Zugleich befreit Durch die Liebe in uns!

Poetisches von Gerald „Gertsch“ Stei-

Die Maler der Welt Ein Bild an der Wand oder doch ein Film Ein Leben an der Wand Schwarz und Weiß Der Ton macht die Musik Und trauernd steht man vor der Leere, wenn der Film reißt! Das Flimmern der Staubpar-tikel brennt in den Augen Nicht in den Augen, die blind ins Leere starren! Wo bleibt das Grau in dieser Flut aus Schwarz und Weiß? Ein paar Menschen stehen mit Pinsel und Farbtopf Und bemalen die weiße Wand Darüber projiziert sich der Film - und er ist bunt! So farbenfroh, wie das Le-ben selbst!

Page 16: Spezialtoast 2002 Dezember

Wir öffnen nach den Ferien wieder am 7. Jänner 2003!

Steingasse 5

4020 Linz

Telefon: 0732/779139

Fax: 0732/7791392

E-Mail: [email protected]

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ConAction! Nr. 13 / 2002 Verlegt, gedruckt und herausgegeben in der EU

Impressum: Medieninhaberin und Herausgeberin: Diözese Linz, Katholische Jugend OÖ;

Redaktion: Jugendzentrum STUWE, Steingasse 5, 4020 Linz Fotos: STUWE Layout: Josef Putz

Grundlegende Richtung: Kommunikationsorgan der Katholischen Jugend Verlags- und Herstellungsort: Linz

Erscheinungsort und Verlagspostamt: 4020 Linz, P.b.b. Zeitungsnummer: GZ02Z033134M Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen!

Wir wünschen al len

Leser innen & Lesern,

den STUWEler innen & STUWElern

gesegnete Weihnachten und e in gutes neues

Jahr!