OKALE ACHRICHTEN Stätte der Bildungs-, Forschungs- und...

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Es sei an dieser Stel- le noch einmal da- rauf hingewiesen: Am Sonnabend war der „Welttag des Umarmens“ – auch Weltknuddeltag oder Weltkuscheltag („National Hug Day“) genannt. Beim Club Dänemark, der am Sonnabend seinen traditionsreichen Ball im Oste-Hotel feierte, rief der Erste Vorsitzende Udo Engelke (Foto) dazu auf, beim Tanzen reichlich von der schönen Geste des Umar- mens Gebrauch zu machen. Die Stimmung war prächtig – und so ließen sich die Bremervörder „Dänen“ nicht lange bitten und schwangen das Tanzbein – wohlgemerkt nicht in Jog- ginghose! Denn Sonnabend war ja auch „Internationale Tag der Jogginghose“. Und sollten Sie, lie- be Leserinnen und Leser, am Sonnabend eine Umarmung ver- passt haben, holen Sie sie doch einfach heute nach – mit oder oh- ne Jogginghose. Weitere Impres- sionen vom Ball des Club Däne- marks gibt’s in der morgigen BZ- Ausgabe. Von Thomas Schmidt In Jogginghose umarmen...

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Horizonte-Festival:Auftakt mitSomedayJacobSeite 13

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SELSINGER MUSIKANTENSchmissiges Konzert: Von Polka,bis Walzer und Marsch. Seite 12

INTEGRATION IM BLICKBremervörder Feuerwehr mit zweiFlüchtlingen als Verstärkung. Seite 15

Kellmer will nach Berlin: SPD nominiert Richter aus Stade als Bundestagskandidaten. Seite 14

Es sei an dieser Stel-le noch einmal da-rauf hingewiesen:Am Sonnabend warder „Welttag desUmarmens“ – auchWeltknuddeltag

oder Weltkuscheltag („NationalHug Day“) genannt. Beim ClubDänemark, der am Sonnabendseinen traditionsreichen Ball imOste-Hotel feierte, rief der ErsteVorsitzende Udo Engelke (Foto)dazu auf, beim Tanzen reichlichvon der schönen Geste des Umar-mens Gebrauch zu machen. DieStimmung war prächtig – und so

ließen sich dieBremervörder„Dänen“ nichtlange bitten undschwangen dasTanzbein –wohlgemerktnicht in Jog-ginghose! DennSonnabend war

ja auch „Internationale Tag derJogginghose“. Und sollten Sie, lie-be Leserinnen und Leser, amSonnabend eine Umarmung ver-passt haben, holen Sie sie docheinfach heute nach – mit oder oh-ne Jogginghose. Weitere Impres-sionen vom Ball des Club Däne-marks gibt’s in der morgigen BZ-Ausgabe.

Am Rande

Von Thomas Schmidt

In Jogginghoseumarmen...

Montag, 23. Januar 2017 W Seite 11

LOKALE NACHRICHTEN

Der Erste Vorsitzende Dr. KlausVolland konnte am Freitagabendzahlreiche Weggefährten und Eh-rengäste aus Politik und Verwal-tung zum Festakt im JugendhotelOstel begrüßen. Der Bremervör-der Historiker hatte gemeinsammit Werner Borgsen bereits langevor Gründung des Vereins imJahre 1992 mit den Recherchenfür das Buch „Stalag XB Sand-bostel – Zur Geschichte einesKriegsgefangenen- und KZ-Auf-fanglagers“ begonnen und damiteinen bedeutenden Impuls für dieAufarbeitung des dunkelsten Ka-pitels in der Geschichte des Vör-der Landes und Sandbostels gege-ben.

Volland erinnerte an denGründungsvorstand, dem nebenihm Petra Neubauer, Gaby Reetz,Manfred Bordiehn, Nils Treichel,Dietmar Kohlrausch und Hein-

rich Süß angehörten, und an dieMühen des Anfangs: „Zunächstvon manchem Lokalpolitikermisstrauisch beäugt, fuhren wirmit einer Wanderausstellung überdie Dörfer, boten Führungen inSandbostel an, organisierten Son-derausstellungen.“ Für diese Be-harrlichkeit hörten Volland undseine Mitstreiter beim Festakt vielLob und Worte der Anerkennung– etwa von Ruth Gröne, Ehren-mitglied des Gedenkstättenver-eins und Tochter des 1945 inSandbostel an Typhus verstorbe-nen jüdischen KZ-Häftlings ErichKleeberg aus Hannover: „MutigeMenschen mit Verantwortungsbe-wusstsein haben den langen har-ten Kampf gegen die Ewiggestri-gen, gegen die Verschweiger auf-genommen. Anfeindungen undBeschimpfungen haben sie hinge-nommen – immer das Ziel vor

Augen, eine würdige Gedenk-und Kulturstätte in Sandbostel zuschaffen“, sagte Gröne, die Eh-renmitglied des Vereins ist.

„Verschweiger“Dass die von Gröne angesproche-nen „Verschweiger“ nicht nur inweiteren Teilen der Bevölkerungzu finden waren, sondern auch inhöchsten kommunalpolitischenÄmtern standen, ließ Detlef Cor-des, Vorstandsvorsitzender derStiftung Sandbostel, in deutlichenWorten nicht unerwähnt und er-innerte an ehemalige Oberkreis-direktoren beziehungsweiseLandräte: „Dr. Johannes zum Fel-de, Gerhard Blume und Dr.Hans-Harald Fitschen taten alles,um das Lager in Vergessenheit ge-raten zu lassen.“ Die Gründer desVereins seien erheblichen Repres-salien ausgesetzt, sagte Cordes.Für ihren großen Einsatz sei Vol-land und seinen Mitstreitern derersten Stunde zu danken: „OhneEuch wäre hier nichts entstan-den“, stellte Cordes klar, lenkteden Blick aber auch auf so unter-schiedliche Persönlichkeiten wieden ehemaligen Minister Hans-Heinrich Ehlen (CDU) und denHolocaust-Überlebenden IvarButerfas, die jeder auf ihre Weisedazu beigetragen hätten, dass2004 mit der Gründung der Stif-tung Lager Sandbostel auch derWeg für die Gedenkstätte am Ortdes Geschehens weiter geebnetwerden konnte.

Die herausragende Bedeutungund das AlleinstellungsmerkmalSandbostels in der deutschen Ge-denkstätten-Landschaft arbeiteteder ehemalige niedersächsischeKultusminister und Landtagsprä-sident a. D. Prof. Rolf Wernstedt(SPD) in einem ebenso nach-denklichen wie persönlichenGrußwort heraus. Seine These:„Es gibt in Deutschland keinenOrt, der in der Verfolgungsge-schichte so komplex ist wie Sand-bostel.“ Wernstedt, der auch Vor-sitzender des NiedersächsischenLandesverbandes der DeutschenKriegsgräberfürsorge ist, skizzier-te die Geschichte des Lagers von

den Kriegsgefangenen aus denLändern, die von Deutschlandzuerst überfallen wurden, bis zumLeidens- und Sterbensort für tau-sende russische Gefangene undbis zur Funktion als Auffanglagerfür das KZ Neuengamme. DieNachkriegsnutzung als Internie-rungslager – eingerichtet von denenglischen Befreiern für die ehe-maligen Wachmannschaften –und schließlich als Lager fürDDR-Flüchtlinge stelle in ihrerKomplexität auch besondere An-forderungen an Vermittlungsar-beit und Didaktik, was in Hanno-ver noch nicht hinreichend ge-würdigt geworden sei, befandWernstedt. Dass die Nachkriegs-geschichte des Lagers auch engmit seiner Biographie verwobenist, ließ Wernstedt nicht uner-wähnt: 1958 landete er „als alleinreisender männlicher Flüchtlingaus der DDR“ in Sandbostel undblieb dort vier Wochen.

Wie notwendig Gedenkstätten-arbeit ist, die historische Zusam-menhänge nachvollziehbar undverständlich aufzeigt, machteWernstedt mit Blick auf die jüngs-ten Äußerungen des AfD-Politi-kers Björn Höcke deutlich, des-sen Bemerkungen zum Holo-caust-Denkmal in Berlin er als

„sprachlich und argumentativ in-fam“ brandmarkte. Wenn schonein deutscher Oberstudienrat soeinen „historischen Unsinn“ vonsich gebe, gelte es wachsam zusein, wandte sich Wernstedt ent-schieden gegen die Umdeutunghistorischer Wahrheiten „um 180Grad“.

Auf der Tagung zum Jubiläumerörterten Experten und Interes-sierte in Arbeitsgruppen, Vorträ-gen und Diskussionen den aktu-ellen Forschungsstand mit Blickauf die Gedenkstättenarbeit inSandbostel und in Niedersach-sen.

Historisches UrteilsvermögenFundierte Denkanstöße zur Ge-schichte und zur Zukunft der Ge-denkstättenarbeit lieferte bereitsam Freitagabend Dr. Jens-Christi-an Wagner, Geschäftsführer derStiftung niedersächsische Ge-denkstätten in seinem Festvortragunter dem Motto „Erkenntnisstatt Bekenntnis“.

Es sei naiv zu glauben, dass einJugendlicher durch den bloßenBesuch einer Gedenkstättegleichsam eine „demokratischeSchutzimpfung“ erhalte. Dazu be-dürfe es nach Einschätzung desHistorikers aus Celle weit mehr –vor allem der guten personellenAusstattung von Gedenkstätten,in denen es nicht um „historischentleerte Pietät“ gehen dürfe.Lern- und Vermittlungsziel vonGedenkstättenarbeit müsse viel-mehr ein klares „historisches Ur-teilsvermögen“ sein. Als weiterewichtige Ziele der Gedenkstätten-arbeit beschrieb Wagner die steteHerausarbeitung von Aktualitäts-bezügen samt Handlungsorientie-rung und die Rekontextualisie-rung sowie den multiperspektivi-schen Blick auf alle Akteure deshistorischen Geschehens: auf Op-fer, Täter – und die „Zuschauer“.

25-jähriges Jubiläum des Gedenkstättenvereins

„Ohne Euchwäre nichtsentstanden!“

Von Thomas Schmidt

BREMERVÖRDE. Ein Ort des Gedenkens von internationaler Bedeutungmit tausenden Besuchern pro Jahr und eine professionell geführteStätte der Bildungs-, Forschungs- und Friedensarbeit – das und nochviel mehr ist die Gedenkstätte Lager Sandbostel heute. Doch das warnicht immer so: Eine ganze Region tat sich schwer mit der Erinnerungan das Kriegsgefangenenlager Stalag XB, das vom NS-Regime in derletzten Kriegsphase zum Auffanglager für das KZ Neuengamme um-funktioniert wurde. Der wichtigste Akteur auf dem steinigen Weg zurGedenkstätte hat am Wochenende mit einem Festakt und einer wis-senschaftlichen Tagung sein 25-jähriges Bestehen begangen: der Ge-denkstättenverein Sandbostel.

Kultusminister und Landtagspräsi-dent a. D. Prof. Rolf Wernstedt.

25-jähriges Jubiläum des Gedenkstättenvereins Sandbostel – aus diesem Anlass fand am Wochenende ein Fest-akt und eine Tagung unter dem Motto „Blick zurück und Blick nach vorn“ im Ostel statt. Vordere Reihe vonrechts: Dr. Klaus Volland (Vorsitzender des Gedenkstättenvereins), Detlef Cordes (Vorsitzender der Stiftung LagerSandbostel), Landtagspräsident und Kultusminister a. D. Prof. Rolf Wernstedt sowie Grünen-Landtagsabgeordne-te Elke Twesten. Fotos: Schmidt

Ehrenmitglied Ruth Gröne

Sorgte für den musikalischen Rah-men: Christina Schmidt.

Hielt den Festvortrag unter demMotto „Erkenntnis statt Bekennt-nis“ zum Jubiläum des Gedenkstät-tenvereins: Dr. Jens-ChristianWagner, Geschäftsführer der Stif-tung niedersächische Gedenkstät-ten.

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› Die Vereinsmitglieder WernerZeitler, Christa Steffens und Detlef Cor-des wurden im Laufe des Festaktes ge-ehrt. Lesen Sie unseren Bericht über dieEhrung auf Seite 13.

VISSELHÖVEDE. Zwei Wochennach dem ungeklärten Mord inVisselhövede sucht die Polizeinoch wichtige Zeugen. Für Hin-weise winkt nun eine Belohnungvon 5 000 Euro, wie die Staatsan-waltschaft Verden am Freitag mit-teilte. Von einem Motorrad aushatten zwei Unbekannte AnfangJanuar tödliche Schüsse auf einen46-Jährigen abgegeben. „Weil dieTat am helllichten Tag passiert ist,gehen wir davon aus, dass je-mand den Vorfall gesehen habenmuss“, sagte Staatsanwaltschafts-sprecher Lutz Gaebel. Unter an-derem suchen die Beamten denFahrer eines roten Ford Kuga, dermit einem Anhänger zur Tatzeitin der Nähe unterwegs gewesensein soll.

Den Tätern gelang die Flucht.In einem Gebüsch in der Näheder Autobahn 7 bei Bad Falling-bostel fanden die Ermittler amAbend der Tat das Motorrad. (bz)

5000 EuroBelohnung fürHinweise

Nach Mord in Visselhövede

FRIEDRICHSDORF. Hundefreundein der Gemeinde Gnarrenburgsind schockiert. Ende vergange-ner Woche ist ein Hund am Oste-Hamme-Kanal in Friedrichsdorfvergiftet worden. Wie die PolizeiBremervörde gestern mitteilte,starb ein Jack-Russell-Terrier,nachdem er an der Böschung aus-gelegtes Gift gefressen hatte. Ges-tern fand die Polizei weitere Gift-stücke in Friedrichsdorf an derKanalböschung – aus RichtungBremervörde kurz vor dem Ab-zweig nach Augustendorf.

Handelt es sich um eine be-wusste Attacke von so genanntenHundehassern? Dafür lägen zur-zeit keine gesicherten Erkenntnis-se vor, sagte ein Sprecher der Po-lizei gestern auf BZ-Anfrage. Aufalle Fälle handele es sich aber umeine unsachgemäße Handhabungvon Rattengift. Auf Facebook ha-ben bereits viele Hundehalter ihreWut über die Hundevergiftungkundgetan – viele sind davonüberzeugt, dass es sich um einevorsätzliche Aktion gegen Hundeist.

Die Polizei warnt Hundehalter,die am Oste-Hamme-Kanal mitihren Vierbeiner Gassi gehen.

Weitere Hinweise nimmt die Poli-zei in Bremervörde (30 47 61/9 94 50) entgegen. (ts)

Friedrichsdorf:Hund vergiftetPolizei Bremervörde warnt alle Hundehalter

Diese Giftköder wurden am Oste-Hamme-Kanal in Friedrichsdorf ausge-legt. Die Polizei Bremervörde warnt Hundehalter in der Gemeinde Gnar-renburg. Foto: Polizei

SCHEESSEL. Am Sonnabend istdie Videothek unweit desBahnhofs in Scheeßel Schau-platz eines Raubüberfalles ge-worden. Eine mit einem auffäl-lig rot-weißen Tuch und dunk-ler Mütze (vermutlich Basecap)vermummte Person betrat denVerkaufsraum der Videothekund sprühte dem 19-jährigenAngestellten der Videothek un-vermittelt Pfefferspray ins Ge-sicht. Anschließend entwende-te der Täter die Kasse mit denTageseinnahmen und flüchtetein Richtung des Bahnhofes.Trotz intensiver Fahndungkonnte der Täter bislang nichtgefasst werden. (bz)

Mit Pfeffersprayin Gesicht

Raubüberfall in Scheeßel

HESEDORF. 70 Einsatzkräfte derFeuerwehren aus Hesedorf, Elm,Kutenholz und Mulsum habensich in der Nacht von Sonnabendauf Sonntag an einer Suchaktionnach einer vermissten Bremervör-derin im Horner Holz beteiligt.Passanten hatten nahe der Kreis-grenze im Bereich Tinste auf demWeg zwischen Hesedorf und Mul-sum eine auffällige Person beob-achtet und die Polizei informiert,die die Suchaktion veranlasste.Zwischenzeitlich hatte sich dieFrau aber bereits bei einem Anlie-ger gemeldet und um Hilfe gebe-ten. Die Einsatzkräfte brachtendie Frau in das Krankenhaus inStade. (ts)

Vermisste Frauwiederaufgetaucht

Suchaktion an der Kreisgrenze