Online - Qualitätsmanagement Automotive Audits nach VDA...
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Qualitätsmanagement in der Automobilindustrie
3. überarbeitete Ausgabe, Juli 2016 Online-Download-Dokument ©
Produktentstehungsprozess/Serienproduktion/
Dienstleistungsentstehungsprozess/Erbringung der Dienstleistung
Prozessaudit Teil 3
6 Verband der
Automobilindustrie
Verband der Automobilindustrie
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Prozessaudit
Produktentstehungsprozess/Serienproduktion Dienstleistungsentstehungsprozess/ Erbringung der Dienstleistung
3. überarbeitete Ausgabe, 2016 - Stand 11. Juli Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA)
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ISSN 0943-9412 Gelbdruck_Online-Download-Dokument Copyright 2016 by Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA) Qualitäts Management Center (QMC) 10117 Berlin, Behrenstr. 35 Gesamtherstellung: Henrich Druck + Medien GmbH 60528 Frankfurt am Main, Schwanheimer Straße 110 Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier
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Unverbindliche Normenempfehlung des VDA
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) empfiehlt seinen Mitgliedern, die nachstehende Normenempfehlung bei der Einführung und Aufrechterhal-tung von QM-Systemen anzuwenden.
Haftungsausschluss
Dieser VDA Band ist eine Empfehlung, die jedermann frei zur Anwendung steht. Wer sie anwendet, hat für die richtige Anwendung im konkreten Fall Sorge zu tragen.
Dieser VDA Band berücksichtigt den zum Zeitpunkt der jeweiligen Ausgabe herrschenden Stand der Technik. Durch das Anwenden der VDA-Empfeh-lungen entzieht sich niemand der Verantwortung für sein eigenes Handeln. Jeder handelt insoweit auf eigene Gefahr. Eine Haftung des VDA und der-jenigen, die an VDA-Empfehlungen beteiligt sind, ist ausgeschlossen.
Jeder wird gebeten, wenn er bei der Anwendung der VDA-Empfehlung auf Unrichtigkeiten oder die Möglichkeit einer unrichtigen Auslegung stößt, dies dem VDA umgehend mitzuteilen, damit etwaige Mängel beseitigt werden können.
Normenhinweise
Die im Einzelnen mit DIN-Nummer und Ausgabedatum gekennzeichneten Normzitate sind wiedergegeben mit Erlaubnis des DIN Deutsches Institut für Normung e.V. Maßgebend für das Anwenden der Norm ist deren Fassung mit dem neuesten Ausgabedatum, die bei der Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin, erhältlich ist.
Urheberrechtsschutz
Diese Ausgabe ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des VDA unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbei-tung in elektronischen Systemen.
Übersetzungen
Diese Ausgabe wird auch in anderen Sprachen erscheinen. Der jeweils aktuelle Stand ist bei VDA QMC zu erfragen.
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Vorwort
Der technische Fortschritt, Kundenerwartungen und neue Fertigungstechno-logien führen zu steigenden Anforderungen in der gesamten Kette der Kun-den- und Lieferantenprozesse und stellen das Qualitätsmanagement der Unternehmen vor immer neue und anspruchsvolle Aufgaben. Robuste Pro-zesse und deren Absicherung sind in der gesamten Herstell- und Lieferkette erforderlich.
Zur Analyse dieser Prozesse ist das Prozessaudit nach VDA 6.3 eine wich-tige und etablierte Methode. Das Prozessaudit entfaltet eine hohe Wirksam-keit durch die Bewertung der tatsächlichen Ausführung der Prozesse vor Ort, durch Betrachtung der Schnittstellen und der unterstützenden Funktio-nen in Projekt- und Serienphase.
Nach der ersten Ausgabe von 1998 erfolgte eine grundsätzliche Überarbei-tung 2010. Mit der Ausgabe 2016 wurde eine Aktualisierung und Optimie-rung unter Einbeziehung der gesammelten Erfahrungen vorgenommen.
Der Prozessstandard VDA 6.3 enthält zusätzlich zum eigentlichen Fragen-katalog und den Bewertungskriterien auch Vorgaben zur Qualifizierung von Prozessauditoren und der Vorbereitung und Durchführung von Prozessau-dits.
Das Prozessaudit nach VDA 6.3 ist Bestandteil der VDA-Strategie „Quali-tätsstandard der Automobilindustrie“ (VDA 6.x-Bände).
Bei den beteiligten Automobilherstellern und Lieferanten besteht Überein-stimmung, die Inhalte dieses Bandes umzusetzen.
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Wir danken den beteiligten Unternehmen und ihren Mitarbeitern für den Ein-satz bei der Erarbeitung dieses aktualisierten VDA 6.3-Bandes. An der Erstellung haben folgende Firmen mitgewirkt: Adam Opel AG
Audi AG
Benteler Automobiltechnik GmbH
BMW AG
Borg Warner GmbH
Continental AG
Daimler AG
Harman Becker GmbH
Knorr-Bremse Systeme für Nutzfahrzeuge GmbH
Magna International Europe AG
MAN Truck & Bus AG
Otto Fuchs KG
Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
Robert Bosch GmbH
Rollax GmbH & Co.KG
Schaeffler AG
Volkswagen AG
ZF Friedrichshafen AG
Fachliche und administrative Unterstützung: TU Berlin, Fachgebiet Qualitätsstrategie und Qualitätskompetenz VDA QMC Berlin, 2016 Verband der Automobilindustrie (VDA)
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Inhaltsverzeichnis
Vorwort 4
1 Einleitung 11
2 Anwendungshinweise 13
2.1 Definition Prozessaudit 13
2.2 Anwendungsbereich Prozessaudit 13
2.3 Abgrenzung Prozessaudit - Potenzialanalyse 15
2.4 Identifizieren von Prozessrisiken (Risikoanalyse) 16
3 Anforderungen an Prozessauditoren 18
3.1 Auditorenqualifikation 18
3.1.1 Interne Auditoren 18
3.1.2 Lieferantenauditoren 19
3.1.3 Auditoren als externe Dienstleister 19
3.2 Verhaltenskodex für Auditoren 20
4 Auditprozess 22
4.1 Auditprogramm 22
4.2 Auditauftrag 24
4.3 Auditvorbereitung 26
4.4 Durchführung 31
4.5 Bewertung 34
4.6 Ergebnisdarstellung 36
4.7 Nachbereitung und Abschluss 39
5 Potenzialanalyse (P1) 42
5.1 Definition Potenzialanalyse 42
5.2 Voraussetzungen 42
5.3 Vorbereitung 42
5.4 Ablauf einer Potenzialanalyse 43
5.5 Bewertung einer Potenzialanalyse 43
5.6 Folgeaktivitäten nach erfolgter Vergabe 45
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6 Bewertung Prozessaudit materieller Produkte 46
6.1 Bewertung der Einzelfragen 46
6.2 Detaillierte Auswertung & Abstufungsregel 48
6.3 Gesamtbewertung und Abstufungsregel 49
6.4 Bewertung von Produktgruppen 52
6.5 Anwendung des Fragenkataloges (Prozesselemente P2 bis P7) 53
7 Fragenkatalog 55
7.1 Übersicht Fragenkatalog 55
7.2 Projektmanagement (P2) 59
7.3 Planung Produkt- und Prozessentwicklung (P3) 63
7.4 Realisierung Produkt- und Prozessentwicklung (P4) 67
7.5 Lieferantenmanagement (P5) 71
7.6 Prozessanalyse Produktion (P6) 75
7.7 Kundenzufriedenheit/Kundenbetreuung/Service (P7) 92
8 Prozessaudit Dienstleistungen 94
8.1 Übersicht Fragenkatalog Dienstleistungen 94
8.2 Projektmanagement (D2) 97
8.3 Planung der Dienstleistungsentwicklung (D3) 101
8.4 Realisierung Dienstleistungsentwicklung (D4) 104
8.5 Lieferantenmanagement (D5) 108
8.6 Dienstleistungserbringung (D6) 111
8.7 Kundenzufriedenheit/Kundenbetreuung/Service 125
8.8 Anwendung und Bewertung Prozessaudit Dienstleistung 127
8.8.1 Bewertung der Einzelfragen 127
8.8.2 Detaillierte Auswertung und Abstufungsregel 129
8.8.3 Gesamtbewertung und Abstufungsregel 131
9 Formulare 133
9.1 Prozessaudit materielle Produkte 133
9.2 Potenzialanalyse (P1) Auszug aus dem VDA 6.3 Fragenkatalog 135
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9
10 Best Practice/Lessons Learned 138
10.1 Beispiel Lieferantenselbstauskunft 138
10.2 Wissensspeicher 142
11 Begriffsdefinitionen und Glossar 145
11.1 Glossar 145
11.2 Abkürzungsverzeichnis 152
12 Downloads 154
13 Übersichtsmatrix 155
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1 Einleitung
Der etablierte Auditstandard VDA 6.3 wurde 2010 komplett überarbeitet. Mit
der Ausgabe 2016 wurde eine Aktualisierung und Optimierung unter Einbe-
ziehung der gesammelten Erfahrungen vorgenommen.
Das Zusammenwirken des Prozessaudit-Standards VDA 6.3 mit den weiteren
Schriften des VDA, insbesondere „Reifegradabsicherung für Neuteile (RGA)“
und „Robuster Produktionsprozess (RPP)“, wird gestärkt. Im vorliegenden
Band werden die Anforderungen auf prozessspezifische Inhalte konkretisiert.
Damit wird die Abgrenzung zwischen Prozess- und Systemaudit geschärft.
Weiterhin sind die Fragen sowohl inhaltlich als auch strukturell überarbeitet.
Die Schnittstelle zwischen Hardware und Software bei Produkten mit inte-
grierter (embedded) Software ist berücksichtigt. Für eine detaillierte Bewer-
tung der Software-Entwicklung sind jedoch andere Methoden heranzuziehen
(CMMI, aSPICE, …).
Die Inhalte des Prozessaudits Dienstleistungen sind ebenfalls überarbeitet
worden.
Die Ergebnisberechnung ist angepasst. Alle Fragen sind nun gleichgewichtet.
Der generische Ansatz ist entfallen. Die Einstufungssystematik nach A, B
bzw. C und die bewährten Abstufungsregeln, inklusive der Berücksichtigung
von *-Fragen, wird beibehalten.
Aufgrund der jetzt erfolgten Überarbeitung sind Auditergebnisse nach dem
bisherigen VDA 6.3 von 2010 nicht direkt übertragbar in eine Ergebnisbe-
rechnung nach der hier vorliegenden aktuellen Ausgabe.
Die Anforderungen an die Qualifikation der Prozessauditoren sind detaillierter
gestaltet und die verschiedenen Anforderungen gegenüber internen bzw. ex-
ternen Prozessauditoren berücksichtigt. Neben der Qualifikation des Auditors
bezüglich des Auditstandards wird auch ein Augenmerk auf die Auditdurch-
führung gelegt.
Explizite Bewertungsfragen zum Themenkreis Nachhaltigkeit, wie die Einhal-
tung sozialer Standards, Umweltschutz und Ressourcenschonung, sind im
Fragenkatalog nicht enthalten. Hierfür gibt es eigene Überwachungsmetho-
den sowie gesetzliche und normative Vorgaben.
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Bemerkt der Auditor jedoch offensichtliche Punkte, die im Widerspruch zu
den Forderungen dieses Prozessaudit-Standards stehen und/oder die Pro-
dukteigenschaften nachhaltig negativ beeinflussen, sollen diese dokumentiert
und in der Bewertung berücksichtigt werden.
Als Referenzen werden die weiteren Bände der VDA-Schriftenreihe und der
AIAG-Handbücher in einer Übersichtsmatrix mit Bezug zu den Fragen ange-
geben.
Auf der Internetseite des VDA QMC sind aktuelle Informationen und der letzte
Stand der VDA-Publikationen zu finden.
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2 Anwendungshinweise
2.1 Definition Prozessaudit
Das Prozessaudit ist eine Methode zur unabhängigen Analyse und Beurtei-
lung der Performance der Produktentstehungsprozesse und deren Wirksam-
keit für festgelegte Produkte.
Ziel des Prozessaudits ist es die Übereinstimmung betrachteter Prozesse/
Prozessschritte mit den Anforderungen und Vorgaben zu überprüfen. Erkann-
te Abweichungen werden als Auditfeststellungen dokumentiert und mit Bezug
auf das Produktrisiko und/oder Prozessrisiko bewertet. Bewertungsrelevant
ist dabei inwieweit aus der Auditfeststellung potenzielle nichtkonforme Pro-
dukte zu erwarten sind, sowie das hieraus resultierende Risiko.
2.2 Anwendungsbereich Prozessaudit
Prozessaudits können sowohl intern als auch extern im gesamten Produktle-
benszyklus angewendet werden. Der Fragenkatalog ist so aufgebaut, dass
die Anwendung für kleine und mittelständische Unternehmen ebenso geeig-
net ist wie für Konzerne.
Mit Hilfe des Prozessaudits nach VDA 6.3 können die Prozesse im Pro-
duktentstehungsprozess (PEP) zur Identifizierung von Reifegrad- und Pro-
zessrisiken bis zum SOP analysiert und bewertet werden.
Nach SOP dient das Prozessaudit u.a. zur regelmäßigen Überwachung der
Serienprozesse und ereignisorientierten Fehleranalyse und –beseitigung.
Die Anwendung der einzelnen Prozesselemente in der Projektphase kann
durch die interne und/oder externe Anwendung in Zusammenstellung der
Elemente und Durchführungszeitraum variieren.
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P2/P3
P5-P7
P2-P4
Potenzialanalyse (P1)
P5-P7
RG0 RG2 RG3 RG4 RG6 RG7
Innovations-freigabe für Serienent-wicklung
Anforderungs-management für Vergabeumfang
Festlegung der Lieferkette und
Vergabe der Umfänge
Freigabe technische
Spezifikationen
Produktions-planung
abgeschlossen
Produkt- und Prozessfreigabe
Innovationsphase Laufende Serie
RG1 RG5
Serienwerkzeug-fallende Teile
und Serienanlagen
verfügbar
Projektabschluss,Verantwortungs-
übergabe an Serie, Start
Requalifikation
Angebots-prozess
(Vertrags-prüfung)
Produkt-/Prozess-definition
Lieferanten-vorauswahlPotential-analyse
Produkt-/ Prozess-
entwicklung
Serien-produktion
Kunden-dienst
(After Sales)
Auftragserhalt Vergabe SOP
Produkt-/Prozess-definiton
Lieferanten-vorauswahlPotential-analyse
Produkt-/Prozess-entwicklung
Serien-produktion
Kunden-dienst
(After Sales)
Vergabe SOP
Kunde
VDA-RGA
Lieferant
VDA 6.3
X1
X2
X3
X4
X5
Die Abbildung 2-1 zeigt mögliche Anwendungen der einzelnen Prozessele-mente im Rahmen eines spezifischen Projekts.
Abbildung 2-1: Anwendungsmöglichkeiten Prozesselemente
P1: Potenzialanalyse P2: Projektmanagement P3: Planung der Produkt- und Prozessentwicklung P4: Realisierung der Produkt- und Prozessentwicklung P5: Lieferantenmanagement P6: Prozessanalyse Produktion P7: Kundenbetreuung, Kundenzufriedenheit, Service
Erläuterungen zur Potenzialanalyse (X1) siehe Kapitel 5.
Die Anwendung der Prozesselemente P2 bis P4 fokussiert die frühe
Phase im Produktentstehungsprozess (X2 + X3). Sowohl das Prozesselement
P2 als auch das Prozesselement P3 sind dabei idealerweise nach Vergabe
zur Analyse der Planungsaktivitäten heranzuziehen (X2).
Das Prozesselement P4 kann entsprechend zeitversetzt dazu angewendet
werden, um die Umsetzung der Planungsaktivitäten gemäß Prozesselement
P3 zu analysieren und einer Bewertung zu unterziehen (X3).
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Kunde
Organisation
Lieferant
Angebots-prozess
(Vertrags-prüfung)
Produkt-/Prozess-definition
Lieferanten-vorauswahlPotential-analyse
Produkt-/Prozess-
entwicklung
Serien-produktion
Kunden-dienst
(After Sales)
Auftragserhalt Vergabe SOP
Produkt-/Prozess-definiton
Lieferanten-vorauswahlPotential-analyse
Produkt-/Prozess-entwicklung
Serien-produktion
Kunden-dienst
(After Sales)
Vergabe SOP
Sublieferanten Lieferanten Organisation Kunde
Auftragserhalt Vergabe SOP
Die Aufteilung der Prozesselemente bietet die Möglichkeit, bei entsprechen-
der Anwendung, nach der Analyse im Audit noch auf identifizierte Potenziale
einwirken zu können und sowohl die Planungsaktivitäten als auch die Umset-
zung/Realisierung im Kundeninteresse anforderungsgerecht zu beeinflussen.
Die Anwendung der Prozesselemente P2 bis P4 dient, nach Vergabe und bis
SOP, zur frühzeitigen Identifizierung von Reifegrad‐ und Prozessrisiken.
Die Prozesselemente P5 bis P7 (X4) werden idealerweise zum SOP ana-
log/gemäß Reifegrad RG 6 aus VDA‐RGA angewendet.
Im Rahmen der Serienproduktion können die Prozesselemente P5 bis P7
(X5) zur regelmäßigen Überwachung der Serienprozesse herangezogen wer-
den oder eine ereignisorientierte reaktive Prozessanalyse unterstützen.
Grundsätzlich bleibt jedem Nutzer/Firma vorbehalten, die Anwendung der
Prozesselemente in Produktentstehung und Serie nach seinen Belangen
auszurichten.
2.3 Abgrenzung Prozessaudit - Potenzialanalyse
Wie der Abbildung 2-2 zu entnehmen ist, kann vor der Vergabe eines Auftra-
ges eine Potenzialanalyse (P1) durchgeführt werden. Diese dient dazu, mit
einem im Umfang reduzierten Fragenkatalog, potenzielle Lieferanten durch
dieses Audit zu bewerten, ob sie für eine Serienbelieferung geeignet sind. Da
es sich um potenzielle Lieferanten handelt, muss das Audit ggf. auf andere
Prozesse/Produkte bezogen werden, die aber mit dem eigenen Produkt ver-
gleichbar sein sollten.
Abbildung 2-2: Anwendungsbereiche in der Lieferkette
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I OPS1 I - Input O - OutputProzess-
schritt 2 I OPS3
Arbeitsinhalte (Ele. 6.2)Wie läuft der Prozess ab?Arbeitsablauf, Methoden, Verfahren, Anweisungen
Wirkungsgrad, Leistungsindikatoren (Ele. 6.5)Wie wirkungsvoll wird der Prozess durchgeführt?Effektivität, Effizienz, Verschwendung
Materielle Ressourcen (Ele. 6.4)Mit welchen Mitteln wird der Prozess realisiert?Maschinen, Einrichtungen, Ausrüstungen, ...
Personelle Ressourcen (Ele. 6.3)Welche Bereiche, Funktionen, Personen unterstützen den Prozess?Kapazitäten, Kompetenzen, Befugnisse, ...
Schnittstelle Schnittstelle
2.4 Identifizieren von Prozessrisiken (Risikoanalyse)
Im Prozessaudit ist die Auswirkung der einzelnen Prozesse auf das Produkt
entscheidend, daher ist die Betrachtung aus Sicht des jeweiligen Produktrisi-
kos vorzunehmen. Aus diesem Grund müssen bereits in der Auditvorberei-
tung (siehe auch Kapitel 4.3) die potenziellen Risiken innerhalb des Prozes-
ses ermittelt werden, um diese im Prozessaudit ausreichend zu bewerten.
Das Turtlemodell ist am Beispiel des Prozesselementes 6 dargestellt und ist für alle anderen Prozesselemente ebenso anwendbar.
Abbildung 2-3: Turtle-Modell
Zunächst wird beschrieben, welcher „Input“ (siehe Fragenkatalog Element 6.1) durch den Prozess in den „Output“ (siehe Fragenkatalog Element 6.6) umgewandelt wird. Ergänzt werden diese Punkte um die Fragestellungen:
- Wie ist der Prozessablauf (Arbeitsinhalt, Arbeitsablauf, Methoden, Ver-
fahren, Anweisungen – siehe auch Fragenkatalog Element 6.2)?
- Welche Bereiche, Funktionen bzw. Personen unterstützen den Prozess
(personelle Ressourcen wie Kapazitäten, Kompetenzen, Befugnisse,
Qualifizierungen – siehe auch Fragenkatalog Element 6.3)?
- Mit welchen Mitteln wird der Prozess realisiert (materielle Ressourcen
wie Maschinen, Werkzeuge, Prüfmittel, Einrichtungen, Ausrüstungen -
siehe auch Fragenkatalog Element 6.4)?
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- Wie wirkungsvoll wird der Prozess durchgeführt (Wirkungsgrad, Leis-
tungsindikatoren, Effektivität, Effizienz, Vermeidung von Verschwen-
dung, Reduzierung von Streuung – siehe auch Fragenkatalog Element
6.5)?
In einem zweiten Schritt werden dann die potenziellen Risiken zu diesen Fra-
gestellungen ermittelt. Diese potenziellen Risiken müssen im Audit hinterfragt
und bewertet werden, um sicher zu stellen, dass sie in ausreichendem und
angemessenem Umfang abgesichert werden. Der Auditor bzw. das Audit-
team sein Know-how nutzen um potenzielle produkt- und prozessspezifische
Risiken zu erkennen, die die Produktqualität beeinflussen, um gezielt
Schwerpunkte zu setzen und/oder den Umfang einzugrenzen. Wesentlichen
Einfluss haben auch die Schnittstellen, hier können Informationen verloren
gehen oder falsche Informationen übertragen werden (Änderungsmanage-
ment).
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3 Anforderungen an Prozessauditoren
3.1 Auditorenqualifikation
Die Auditorenqualifikation ist eine wichtige Voraussetzung zur Erreichung der
Auditziele. Die Qualität und Vergleichbarkeit von Auditergebnissen wird
wesentlich durch diese Qualifikation der Auditoren beeinflusst. Für die von
der jeweiligen Organisation festzulegenden Qualifikationskriterien für
Auditoren sind nachfolgende Mindestanforderungen zu berücksichtigen. Die
Auditorenkompetenz ist - zum Zweck der Freigabe, Aufrechterhaltung und
Verbesserung - nach einer von der Organisation festzulegenden und
dokumentierten Vorgehensweise (z. B. Beobachtung während der Audit-
Durchführung/Freigabe- und Witnessverfahren) zu bewerten.
3.1.1 Interne Auditoren
Fachliche Kenntnisse:
- Gute Kenntnisse der Qualitätswerkzeuge und -methoden (z. B. FMEA,
8D-Methode, PPF, SPC, FTA)
- Kenntnis der zutreffenden kundenspezifischen Anforderungen
- Kenntnis der zutreffenden Managementsystem-Anforderungen (z. B.
ISO/TS 16949, DIN EN ISO 9001, VDA 6.1)
- Produkt- und prozessspezifische Kenntnisse
Fachlicher Nachweis:
- Erfolgreiche Teilnahme (bestandene Lernkontrolle) an einer VDA 6.3
Schulung
Berufliche Erfahrung:
Mindestens 3 Jahre Berufserfahrung (ab 2 Jahre Berufserfahrung können be-
triebliche Ausbildungszeiten berücksichtigt werden), vorzugsweise in produ-
zierenden Unternehmen der Automobilindustrie, davon mindestens 1 Jahr im
Qualitätsmanagement.
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3.1.2 Lieferantenauditoren
Fachliche Kenntnisse:
- Sehr gute Kenntnisse der Qualitätswerkzeuge und -methoden (z. B.
FMEA, 8D-Methode, PPF, SPC, FTA, SWOT, DOE)
- Auditorenqualifikation (Gesprächsführung, Konfliktmanagement, Audit-
technik)
- Kenntnis der zutreffenden kundenspezifischen Anforderungen
- Kenntnis der zutreffenden Managementsystem-Anforderungen (z. B.
ISO/TS 16949, DIN EN ISO 9001, VDA 6.1)
- Produkt- und prozessspezifische Kenntnisse
Fachlicher Nachweis:
- Auditorenqualifikation auf Basis EN ISO 19011 (z. B. VDA Auditoren-
qualifikation, 1st/2nd party Auditor für DIN EN ISO 9001, ISO/TS 16949
oder VDA 6.1)
- Erfolgreiche Teilnahme (bestandene Lernkontrolle) an einer vom VDA
QMC oder dessen Lizenzpartnern durchgeführten VDA 6.3 Schulung.
Berufliche Erfahrung:
Mindestens 5 Jahre Berufserfahrung (ab 3 Jahre Berufserfahrung können be-
triebliche Ausbildungszeiten berücksichtigt werden), vorzugsweise in produ-
zierenden Unternehmen der Automobilindustrie, davon mindestens 2 Jahre
Berufserfahrung im Qualitätsmanagement.
3.1.3 Auditoren als externe Dienstleister
Externe Auditoren einer unabhängigen, dritten Organisation die als beauftrag-
te Dienstleister der Organisation Audits durchführen.
Fachliche Kenntnisse:
- Sehr gute Kenntnisse der Qualitätswerkzeuge und -methoden (z. B.
FMEA, 8D-Methode, PPF, SPC, FTA, SWOT, DOE)
- Auditorenqualifikation (Gesprächsführung, Konfliktmanagement, Audit -
technik)
- Kenntnis der zutreffenden kundenspezifischen Anforderungen
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- Kenntnis der zutreffenden Managementsystem-Anforderungen (z. B.
ISO/TS 16949, DIN EN ISO 9001, VDA 6.1)
- Produkt- und prozessspezifische Kenntnisse
Fachlicher Nachweis:
- Auditorenqualifikation auf Basis EN ISO 19011 (z. B. VDA Auditoren-
qualifikation, 1st/2nd party Auditor für DIN EN ISO 9001, ISO/TS 16949
oder VDA 6.1)
- Bestandene Prüfung (Zertifikat) im Rahmen einer vom VDA QMC oder
dessen Lizenzpartnern durchgeführten VDA 6.3 Schulung
Berufliche Erfahrung:
Mindestens 5 Jahre Berufserfahrung (ab 3 Jahre Berufserfahrung können be-
triebliche Ausbildungszeiten berücksichtigt werden), vorzugsweise in produ-
zierenden Unternehmen der Automobilindustrie, davon mindestens 2 Jahre
Berufserfahrung im Qualitätsmanagement.
3.2 Verhaltenskodex für Auditoren
- Prozessauditoren müssen ihre berufliche Fähigkeit und ihr Urteilsver-
mögen unter Beachtung der Gesetze und unter Wahrung der Prinzipien
der Ehrlichkeit und Redlichkeit einsetzen.
- Prozessauditoren müssen ihre Fachkompetenz weiterentwickeln. Sie
pflegen ihre Kenntnisse und Fertigkeiten bezüglich Auditverfahren, QM-
Systemen, Produkten und Prozessen, sowie zu fachspezifischen Me-
thoden, Verfahren und einschlägigen Standards. Sie müssen mit den
Qualitätsanforderungen an die Produkte, mit den spezifischen Risiken
der von ihnen auditierten Prozesse und den möglichen Auswirkungen
auf die hergestellten Produkte, vertraut sein.
- Prozessauditoren müssen sich jederzeit so verhalten, dass Ansehen
und Ruf der eigenen Organisation nicht gefährdet werden.
- Prozessauditoren dürfen keine Aufträge übernehmen, die einen Inte-
ressenkonflikt darstellen.
- Prozessauditoren dürfen keine Aufträge übernehmen, die sie aufgrund
von fehlender Fachkompetenz nicht sachgerecht durchführen können.
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21
- Prozessauditoren sind hinsichtlich vertraulicher Informationen, die sie
bei ihrer beruflichen Tätigkeit erlangt haben, zur Verschwiegenheit ver-
pflichtet. Die Verschwiegenheitspflicht entfällt, wenn ein Gesetz die
Preisgabe einer Information verlangt.
- Prozessauditoren dürfen die Informationen, die sie im Laufe ihrer Tätig-
keit erhalten, nicht in unlauterer Weise verwenden weder zu ihrem ei-
genen noch zum Vorteil Dritter.
- Auditoren wahren das Ansehen und den Ruf des Berufsstandes.
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programm
Audit -
Auditauftrag Vorbereitung Durchführung Ergebnis-
darstellung Bewertung Nachbereitung
und Abschluss
4 Auditprozess
In diesem Kapitel wird der Auditprozess zur Durchführung von internen und
externen Audits beschrieben.
Abbildung 4-1: Auditprozess
4.1 Auditprogramm
Input: Prozessschritt: Output:
- Auditbedarf - Terminrahmen - Auditorenpool - Aktuelles Auditprogramm - Erfahrungen aus den
Vorjahren
- Auditprogramm
Zielsetzung:
Die Audits sind entsprechend ihrer Priorität und den unternehmensinternen Vorgaben
geplant. Zur Zielerreichung sind qualifizierte Auditoren vorgesehen.
Verantwortung:
Der Auditprogrammverantwortliche erstellt ein Auditprogramm für eine definierte Periode.
programm
Audit -
Auditauftrag Vorbereitung Durchführung Bewertung Ergebnis-
darstellung
Nachbereitung
und Abschluss
Rollierende Anpassung des Auditprogramms bei
neuem Bedarf
Auditprogramm aus Auditbedarf
generieren
Auditprogramm aus Auditbedarf
generieren
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23
Beschreibung:
Der Bedarf an Audits wird durch den Auditprogrammverantwortlichen ermittelt und prio-risiert. Daraus legt der Auditprogrammverantwortliche in Abstimmung mit den Auditauf-traggebern und ggf. den Auditierten im Auditprogramm die folgenden Angaben fest:
- Auditschwerpunkt - Auditzeitpunkt (z. B. Kalenderwoche, Monat, Quartal) - Auditumfang - Angabe der Auditoren, insbesondere Prozessexperten
Neben den fachlichen Qualifikationen und der notwendigen Neutralität sollten bei der Auditorenauswahl ebenfalls die Sprach- und interkulturellen Kenntnisse berücksichtigt werden.
Zur Bewertung von prozessspezifischen Fragestellungen, die über die Kenntnisse des Prozessauditors hinausgehen, kann ggf. ein Prozessexperte hinzugezogen werden. Dieser Prozessexperte muss nicht zwingend VDA-Prozessauditor sein. Im Anschluss wird das Auditprogramm durch die jeweilige Leitung genehmigt.
Methode/Dokumentation:
Auditprogramm
Input: Prozessschritt: Output:
- Ereignisorientier-
ter Auditbedarf
- Aktuelles Auditprogramm - Aktualisierte Ressourcen-
planung
Zielsetzung:
Das Auditprogramm ist durch eine kontinuierliche Anpassung aktuell (z. B. hinzufügen
von ereignisorientierten Audits)
Verantwortung:
Der Auditprogrammverantwortliche passt das Auditprogramm kontinuierlich an und stellt
die Ressourcenplanung sicher.
Beschreibung:
Aktuelle Qualitätsprobleme in der Produktion oder beim Lieferanten, Produktionsausfäl-le, Lieferengpässe, Neuanläufe oder verschobene Prioritäten können jederzeit dazu füh-ren, dass neue Auditbedarfe entstehen.
Der Auditprogrammverantwortliche muss daher während der Geltungsdauer des Audit-programms dafür Sorge tragen, dass diese zusätzlichen Audits in das Auditprogramm aufgenommen werden. Die vorhandenen Ressourcen müssen an die neuen Vorgaben angepasst werden. Dazu aktualisiert der Auditprogrammverantwortliche das bestehende Auditprogramm sowie die Ressourcenplanung und stimmt diese mit den zu auditieren-den Organisationen bzw. dem Auditauftraggeber ab.
Die Leitung ist in die Aktualisierung des Auditprogramms einzubinden.
Methode/Dokumentation:
aktualisiertes Auditprogramm
Rollierende Anpassung des Auditprogramms bei
neuem Bedarf
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4.2 Auditauftrag
Input: Prozessschritt: Output:
- Auslöser von Audits - Auditprogramm
- Auditauftrag
Zielsetzung:
Die Anforderungen des Auditauftraggebers sind in einem konkret beschriebenen Audit-
auftrag umzusetzen.
Beispiele für Aufträge:
- Status ermitteln/bewerten/freigeben
- Analysieren/Risikoabschätzung
- Qualifizieren/fördern/verbessern
- Überprüfung der Wirksamkeit von Maßnahmen eines Voraudits
- Eskalation
Der Auditauftrag ist zwischen den Auditparteien abgestimmt.
Verantwortung:
Auditprogrammverantwortlicher (Auditleiter) mit Unterstützung des Auftraggebers
Methode/Dokumentation:
---
Ausgangssituation mit Auftraggeber
klären
Erstellung des
Auditauftrages
Ausgangssituation mit Auftraggeber klären
programm
Audit -
Auditauftrag Vorbereitung Durchführung Bewertung Ergebnis-
darstellung Nachbereitung
und Abschluss
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Input: Prozessschritt: Output:
- Ausgangssituation - Auslöser des Audits
- Auditauftrag
Zielsetzung:
Erstellung eines Auditauftrages mit allen notwendigen Informationen zur strukturierten
Durchführung des Audits
Verantwortung:
Auftraggeber des Audits mit Unterstützung des Auditprogrammverantwortlichen
Beschreibung:
Folgende Inhalte sind in einem Auditauftrag z. B. zu berücksichtigen:
- Auditauslöser/-grund z.B. neuer Lieferant, Reklamation, Statusbewertung
- Auditziel Bewertung, Prozessfreigabe, Statusabfrage, etc.
- Auditvariante Interne/Externe Audits, Potenzialanalyse, Sonderaudit
- Auditort Intern, Extern
- Auditteam (vorläufig) Auditor, Prozessexperte
- Auditumfang Prozesse, Produkte, Fertigungsstätten, Schnittstellen,
ausgelagerte Prozesse
- Auftraggeber Auditprogrammverantwortlicher, Management, Bauteil-
verantwortliche
- Audittermin Wunschtermin, Auditzeitraum, Schichten
- Auftragsdatum
- Bemerkungen Hintergrundinformationen
- Notwendige Unterlagen Prüfvorschriften, Verträge, wichtige Vereinbarungen
(Kostenregelung etc.)
- Historie Reklamationen, Lieferleistung, Projektstatus
Methode/Dokumentation:
Formblatt Auditauftrag
Erstellung des
Auditauftrages
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26
4.3 Auditvorbereitung
Input: Prozessschritt: Output:
- Auditauftrag - Prozessunterlagen
- Auditteam
Zielsetzung:
Auswahl eines geeigneten Auditteams mit angemessener Qualifikation
Verantwortung:
Der Auditleiter legt das Auditteam final fest und organisiert zusammen mit dem Audit-
team das Audit.
Beschreibung:
Aus dem Auditauftrag und ggf. weiteren Informationen wird das Auditteam festgelegt.
Grundlage hierzu ist die Planung im Auditprogramm.
Neben der persönlichen Eignung (Verhaltenskodex siehe 3.2) der Auditoren bzw. Fach-
experten ist die Qualifikation für das Audit, insbesondere das Fachwissen zu berücksich-
tigen. Zur Bewertung von prozessspezifischen Fragestellungen, die über die Kenntnisse
des Prozessauditors hinausgehen, ist ein Prozessexperte vorzusehen. Dieser Prozess-
experte muss nicht zwingend VDA-Prozessauditor sein.
Methode/Dokumentation:
Verhaltenskodex, Auditauftrag
Auditteam
festlegen
Informationen
sammeln
Prozesse eingrenzen und Auditschwerpunkte
setzen
Checklisten sowie Auditplan erstellen und mit Organisation abstimmen
Auditteam
festlegen
programm
Audit -
Auditauftrag Vorberei-tung
Durchführung Bewertung Ergebnis-
darstellung Nachbereitung
und Abschluss
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Input: Prozessschritt: Output:
- Auditauftrag - Auditteam - Informationen
- Dokumente - Informationssammlung
Zielsetzung:
Das Auditteam hat alle zur Eingrenzung und Planung des Audits notwendigen Informati-
onen beschafft.
Verantwortung:
Auditteam mit Unterstützung des Auftraggebers und der zu auditierenden Organisation
Beschreibung:
Die Informationssammlung für das Audit muss geeignet sein, den Prozess sowie Wech-
selwirkungen und Schnittstellen zwischen den Prozessen darzustellen. Dabei können
folgende Unterlagen berücksichtigt werden:
Organigramme, Prozessablaufpläne, Produktionslenkungspläne, FMEAs (internes Au-
dit), Normen, Spezifikationen, kundenspezifische Vorgaben, Zielvorgaben (z. B. PPM),
Prozessbeschreibungen, Qualitätsregelkarten, Auditergebnisse, Maßnahmenplan des
letzten Audits, Ergebnisse der Lieferqualität (Qualitätsleistung), Reklamationen, Layouts,
Projektpläne etc.
Methode /Dokumentation:
---
Informationen
sammeln
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28
Input: Prozessschritt: Output:
- Auditauftrag - Dokumente/ Informationssammlung
- Prozessgrenzen - Prozessschritte - Auditschwerpunkte
Zielsetzung:
Der Prozess ist eingegrenzt, in auditierbare Prozessschritte unterteilt und die Audit-
schwerpunkte sind festgelegt.
Verantwortung:
Auditteam
Beschreibung:
Zur Prozesseingrenzung gehört im ersten Schritt die Definition von Start- und Endpunk-
ten von Prozessen. Im zweiten Schritt können die Prozesse in Prozessschritte unterglie-
dert werden, so dass eine abgrenzbare Bewertung erfolgen kann. Eine eindeutige
Zuordnung der Verantwortlichkeiten und damit eine eindeutige Adressierung von Fest-
stellungen zu den Prozessen/Prozessschritten muss gegeben sein.
Die Prozessgliederung kann auf bestehende Unterlagen (z. B. Prozessabläufe) aufbau-
en oder muss durch das Auditteam erarbeitet werden.
Für den eingegrenzten Prozess müssen die Prozessrisiken auf Basis der gesammelten
Informationen ermittelt werden.
Der Auditor setzt Auditschwerpunkte dort, wo er die größten Risiken für Produkt und
Prozess erwartet. Eine Möglichkeit zur Erkennung von potenziellen Risiken ist das Turtle-
Modell, siehe Abbildung 2-3.
In Abhängigkeit des Auditauftrages und der ermittelten potenziellen Risiken können
folgende Untersuchungen herangezogen werden:
Prozessablaufuntersuchung:
Es wird entlang der Wertschöpfungskette auditiert, verschiedene Prozesseingaben als
gegeben vorausgesetzt und nur deren Einflüsse auf die Prozesskette bzw. Weiterverar-
beitung in der Prozesskette untersucht.
Prozessschnittstellenuntersuchung:
Es wird die Schnittstelle zwischen zwei Prozessschritten mit unterschiedlichen Aufgaben
im Hinblick auf Verantwortungen, Kommunikation, Transfer (Waren, Informationen) etc.
untersucht.
Die beiden Untersuchungen können auch kombiniert werden.
Zur Eingrenzung der Herstellprozesse wird der Auditumfang nach Prozessschritten
und/oder Produktgruppen untergliedert (siehe Abbildung 4.2). Eine Produktgruppe bein-
haltet eine oder mehrere Prozessschritte.
Prozesse eingrenzen und Auditschwerpunkte
setzen
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Eingabe(Input)
Kunde, der eine Anforderung hat
Prozess
Ergebnis(Output)
Kunde, dessenAnforderung erfüllt ist
•PI O •PI O •PI O •PI O
Schnittstelle Schnittstelle Schnittstelle
Abbildung 4-2: Prinzipdarstellung verketteter Prozesse
Vor dem Audit - insbesondere bei externen Audits - ist sicherzustellen, dass die Auditoren während des Audits Zugang zu allen relevanten Informationen erhalten. Die Teilnahme von weiteren Personen ist abzustimmen. Ein-schränkungen sind im Vorfeld zu klären.
Input: Prozessschritt: Output:
- Auditauftrag - Prozessgrenzen - Prozessschritte - Auditschwerpunkte
- Auditplan - Checklisten
Zielsetzung:
Auf Basis des abgestimmten Auditauftrags sind die spezifischen Checklisten festgelegt.
Verantwortung:
Auditteam
Beschreibung:
Aus den gewonnen Erkenntnissen und dem unternehmenseigenen Wissensspeicher
(siehe Kapitel 10.2) ergänzt das Auditteam die bewertungsrelevanten Mindestanforde-
rungen der VDA 6.3 Fragenkataloge.
Sofern keine sinnvolle Zuordnung zu einer bestehenden Frage möglich ist, kann auch
eine neue Frage ergänzt werden. Dies hat allerdings zur Folge, dass eine Vergleichbar-
keit der Ergebnisse nicht mehr gegeben ist. Die Bewertungsmatrix muss für diesen Fall
angepasst werden.
Im Auditplan legt das Auditteam in Abstimmung mit der auditierten Organisation mindes-
tens folgendes fest:
- Teilnehmer
- Name der Auditoren
Checklisten sowie Auditplan erstellen und mit Organisation abstim-
men
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- Auditierte Organisation/Funktionseinheit
- Auditdauer Zeit für Dokumentation pro Auditschritt ist entsprechend zu be-
rücksichtigen (Beispiel: pro 1 Stunde Audit z. B. 10 Min. Dokumentation)
- Auditstandorte
- Prozessschritte/Produktgruppen
Bei der Erstellung des Auditplans sind Produktionsstillstände (Mittagspause etc.), Ein-
satz von Fremdsprachen, interkulturelle Aspekte, Schichtwechsel und Transferzeiten zu
berücksichtigen. Änderungen vor Ort sind in Abstimmung zwischen Auditor und auditier-
ter Organisation möglich.
Die Auditdauer und Kapazitätsplanung ist abhängig von den zu auditierenden Prozess-
elementen, der Organisationsstruktur, den betroffenen Standorten, der Komplexität der
Produkte und Prozesse, des Risikos und der Prozesskette mit den zugehörigen Pro-
zessschritten zu planen.
Die Durchführung von Teilaudits kann sinnvoll sein. Dabei kann zur Unterscheidung eine
Kennzeichnung des Auditergebnisses, wie in Kapitel 6.3 in den Beispielen beschrieben,
verwendet werden.
Ein Sonderaudit kann, insbesondere zur Schwachstellenanalyse, bei Beanstandungen,
Projektablaufproblemen, Wiederholfehlern etc. eingesetzt werden.
Dadurch ist die flexible und effiziente Anwendung der Methode gewährleistet und die
Ergebnisdarstellung spiegelt die bewerteten Prozesselemente wieder.
Methode/Dokumentation:
Auditplan, Checklisten, Fragenkatalog
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4.4 Durchführung
Input: Prozessschritt: Output:
- Auditierte Organisation
(vor Ort) - Auditplan - Auditteam - Auditfragenkatalog - Spezifische Checklisten
- Aktueller Auditplan - Ansprechpartner
Zielsetzung:
Wichtige Punkte des Auditablaufes werden in der Eröffnungsbesprechung festgelegt.
Verantwortung:
Auditleiter
Beschreibung:
Die Eröffnungsbesprechung wird mit dem Management der zu auditierenden Organisati-
on durchgeführt. Es werden die Auditziele, der Auditumfang und die Auditkriterien darge-
legt. Der Auditplan sowie die geplanten Audittätigkeiten werden vom Auditleiter kurz er-
läutert.
Der Zeitplan wird überprüft und gegebenenfalls korrigiert. Weiterhin wird der Zeitpunkt
für das Abschlussgespräch festgelegt.
Die zu auditierenden Einheiten/Prozesse können durch die jeweiligen Verantwortlichen
vorgestellt werden. Die Auditoren stellen sich und ihre Rolle im Audit vor. Die Ansprech-
partner zwischen dem Auditteam und der zu auditierenden Organisation werden festge-
legt.
Es werden der Ablauf der Berichterstattung und das angewendete Bewertungsverfahren
vorgestellt. Es wird auf die Vertraulichkeit der gewonnenen Informationen und Ergebnis-
se hingewiesen. Die auditierte Organisation bestätigt die Verfügbarkeit der notwendigen
Mittel (Räume, Drucker etc.) für das Auditteam. Für den Fall, dass eine persönliche
Schutzausrüstung notwendig ist, ist dies im Vorfeld abzuklären.
Eröffnungsbesprechung mit Kommunikation der Audit-
ziele und des Zeitplans
Auditierung gemäß Plan unter Anwendung
der Checklisten
Sofortmaßnahmen aus akuten Auditfest-
stellungen anstoßen
Eröffnungsbesprechung mit Kommunikation der Auditziele und des Zeit-plans
programm
Audit -
Auditauftrag Vorbereitung Durchführung Bewertung Ergebnis-
darstellung Nachbereitung
und Abschluss
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Methode/Dokumentation:
---
Input: Prozessschritt: Output:
- Checkliste - Zeitplan - Ansprechpartner - Dokumente - Auditfragenkatalog - Informationen aus
dem Wissenspeicher
- Auditnachweise - Auditaufzeichnungen
Zielsetzung:
Belegbare Erfassung der Qualitätssituation unter Berücksichtigung des Auditplans bzw. der
Situation vor Ort
Verantwortung:
Auditteam
Beschreibung:
Der Auditor analysiert, ob der auditierte Bereich die Festlegungen der Organisation, Anfor-
derungen von Normen, Kundenanforderungen sowie gesetzliche Vorgaben in die Praxis
umsetzt. Die Untersuchung erfolgt über Befragungen und Stichproben entlang eines Pro-
zesses unter Verwendung des Fragenkataloges sowie spezifisch erstellter Checklisten. Der
Auditor ist dabei angehalten offene Fragen zu stellen (siehe Auditpyramide in Kapitel 6).
Anhand von konkreten Fällen und Nachweisen muss der Auditor die Eignung und Wirk-
samkeit der Prozesse hinterfragen. Die Eignung und der Zustand der technischen Einrich-
tungen (Anlagen, Werkzeuge, Prüfmittel, Teileaufnahmen etc.) sind dabei auch durch direk-
ten Augenschein zu bewerten. In der Regel geht das Gespräch von allgemeinen Fragen zu
konkreten Detailfragen über.
Der Auditor überprüft stichprobenartig die Umsetzung der Vorgaben und Anforderungen an
die Produkte und Prozesse durch Einsicht in entsprechende Dokumente und Aufzeichnun-
gen. Ergebnisrelevante Feststellungen werden notiert.
Die Mitarbeiter vor Ort sind durch Befragungen in das Audit einzubeziehen und ihre Ausfüh-
rungen sind durch Einsicht in die QM-Dokumentation zu verifizieren.
Auditabweichungen sind direkt vor Ort mit den entsprechenden Personen zu kommunizie-
ren.
Das Auditteam sollte sich bei Bedarf in bestimmten Zeitabständen treffen, um Informatio-
nen auszutauschen, den Auditfortgang zu bewerten und gegebenenfalls die Aufgabenver-
teilung im Team neu zu regeln.
In regelmäßigen Abständen kann dem Auditierten bzw. dessen Verantwortlichen Feedback
über das Fortschreiten und den Status des Audits gegeben werden.
Der Auditplan ist regelmäßig vom Auditteam hinsichtlich des zeitlichen Ablaufes zu verifizie-
ren und gegebenenfalls in Abstimmung mit der Organisation zu ändern.
Auditierung gemäß Plan unter Anwendung des Auditfragenkat-logs und Checklisten
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Auditabbruch
Ein Audit kann nach Ermessen des Auditteams abgebrochen werden, wenn z. B. fol-
gende Gründe vorliegen:
- Verweigerung von notwendigen Informationen während des Audits
- Offensichtliche Gesetzesverstöße
- Aktive Behinderung des Auditors
- Verweigerung des Zutritts in auditrelevante Bereiche trotz vorangegangener Ab-
stimmung
- Mangelhafte Vorbereitung des Audits durch die Organisation
- Darlegung offensichtlich unwahrer Aussagen
Der Auditabbruch ist zu begründen. Auditfeststellungen müssen bis zum Zeitpunkt des
Abbruches dokumentiert werden.
Die auditierende Organisation entscheidet über die Durchführung eines neuen Audits.
Methode/Dokumentation:
Fragenkatalog, Wissensspeicher, Checklisten
Input: Prozessschritt: Output:
- Auditnachweise
- Mitschriften
- Abweichungsbericht
- Eingeführte Sofort-
maßnahme
Zielsetzung:
Verhinderung der Fehlerfortpflanzung bei schwerwiegenden Fehlern (Kundenbeanstan-
dungen, Liegenbleiber, Funktionsausfall, sicherheitsrelevante Bauteile, kritische Merk-
male etc.).
Verantwortung:
Der Auditleiter ist für die Einforderung von Sofortmaßnahmen bei Auftreten von schwer-
wiegenden Fehlern verantwortlich.
Beschreibung:
Fakten, die ein wesentliches Risiko belegen, sollten der Organisation unverzüglich mit-
geteilt werden, damit diese angemessene Sofortmaßnahmen festlegen kann.
Beim Auftreten von schwerwiegenden Abweichungen, die ein Risiko für die Produkt-/und
Prozessqualität darstellen, sind zur Direktabsicherung Sofortmaßnahmen durch die au-
ditierte Organisation zu definieren.
Methode/Dokumentation:
Auditbericht
Sofortmaßnahmen aus akuten Auditfeststellun-
gen anstoßen
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4.5 Bewertung
Input: Prozessschritt: Output:
- Feststellungen - Bewertungsschema - Einzelne Fragen der Checkliste
- Feststellungen - Quantitative Bewertung
Zielsetzung:
Durch die quantitative Bewertung erhält man einen Status über die Qualitätsfähigkeit
des betrachteten Prozesses. Die Vergleichbarkeit der Auditergebnisse wird sicherge-
stellt und Veränderungen gegenüber vorherigen Audits im Sinne eines kontinuierlichen
Verbesserungsprozesses festgestellt.
Verantwortung:
Auditleiter, Auditteam
Beschreibung:
Auf Basis der im Audit erkannten Feststellungen bewertet das Auditteam die Einzelfra-
gen gemäß dem im Kapitel 6.1 beschriebenen Bewertungsverfahren. Grundlage der
Bewertung ist die Erfüllung bzw. Nichterfüllung der jeweiligen Forderungen und des vor-
handenen Risikos.
Sofern eine Frage nicht bewertet (n. b.) wird, muss dies begründet werden.
Aus den Einzelbewertungen der Fragen ergibt sich die Gesamtbewertung des Audits.
Bei allen Audits kann zur Unterscheidung des Auditumfangs die in Kap. 6.3 beschriebe-
ne Kennzeichnung des Auditergebnisses verwendet werden, um eine Vergleichbarkeit
der Ergebnisse zu gewährleisten.
Bewertung gemäß
Bewertungsschema
Entscheidung über Nachaudit treffen
Bewertung gemäß
Bewertungsschema
programm
Audit -
Auditauftrag Vorbereitung Durchführung Bewertung Ergebnis-
darstellung Nachbereitung
und Abschluss
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35
Methode/Dokumente:
Bewertungsmatrix – Kapitel 9.1
Bewertung s. Kapitel 6
Input: Prozessschritt: Output:
- Auditbewertung - Einstufung - Abweichungsbericht
- Entscheidung der Not-
wendigkeit eines Nach-audits
Zielsetzung:
Die Entscheidung über ein Nachaudit wird anhand der Feststellungen getroffen.
Verantwortung:
Auditleiter
Beschreibung:
Es muss festgelegt werden, in welchen Fällen ein Nachaudit erforderlich ist. Regeln für
ein Nachaudit können sein:
- Nichterreichung eines definierten Erfüllungsgrades
- Kritischer Prozess mit Risiken behaftet
- Nichterfüllung (0 Punkte) einer oder mehrerer Sternchenfragen (*)
- Rote Ampel bei Potenzialanalyse
Dieses Nachaudit muss in einem festgelegten zeitlichen Rahmen erfolgen. Innerhalb
dieses Zeitraumes hat die auditierte Organisation Maßnahmen zur wirksamen Beseiti-
gung der Abweichungen einzuführen.
Im Falle eines Nachaudits hat dieses im gleichen Umfang wie das vorangegangene Au-
dit zu erfolgen. Eine Reduzierung des Auditumfangs auf eine Wirksamkeitsprüfung der
eingeführten Maßnahmen bei Feststellungen ist nicht zulässig.
Methode/Dokumentation:
Auditbericht
Entscheidung über Nachaudit
treffen
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4.6 Ergebnisdarstellung
Input: Prozessschritt: Output:
- Feststellungen - Nachweise - Notizen über
eingesehene Dokumente
- Berichterstattung mit
Schwerpunkt auf Audit-auftrag - Ergebnis/Aussage zur
Qualitätsfähigkeit - Beschluss Nachaudit,
falls erforderlich
Zielsetzung:
Im Abschlussgespräch wird dem Auditierten bzw. deren Verantwortlichen über das
durchgeführte Audit berichtet. Schwerpunkte sind dabei:
- Mitteilung des Auditergebnisses und der Feststellungen, ggf. mit Erläuterungen
- Festlegung der nächsten Schritte, wie z. B. Termine zur Maßnahmendefinition
(Maßnahmenplan), Ankündigung eines Nachaudits (falls erforderlich)
Verantwortung:
Auditleiter, Auditteam
Beschreibung:
Zur Vorbereitung der Abschlussbesprechung sind erforderlich:
- Einladung der Teilnehmer gemäß Auditplan
- Platz für alle Teilnehmer/Verfügbarkeit von Präsentationsmitteln
- Darstellung der Ergebnisse, ggf. (vorläufiger) Auditbericht („Beurteilung der Quali-
tätsfähigkeit“)
Die Abschlussbesprechung hat zum Inhalt:
- Darstellung der Auditergebnisse
- Darstellung der Organisation über den Status eingeleiteter Sofortmaßnahmen
Erstellung Auditbericht
Freigabe
Auditbericht
Durchführung
Abschlussgespräch
Durchführung
Abschlussgespräch
programm
Audit -
Auditauftrag Vorbereitung Durchführung Bewertung Ergebnis-
darstellung Nachbereitung
und Abschluss
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37
(falls erforderlich)
- Festlegung der weiteren Vorgehensweise
- Festlegung des Verteilers des Auditberichtes
- Zustimmung der Weiterleitung der Daten im Unternehmen
Schlusswort durch Leitung der auditierten Einheit
Methode/Dokumentation:
---
Input: Prozessschritt: Output:
- Notizen zu Beobach-
tungen positiv/negativ
- Notizen über einge-
sehene Dokumente
- Auditbeteiligte
- Auditbericht
Zielsetzung:
Der Auditbericht ist eine genaue, kurzgefasste und eindeutige Aufzeichnung des Audits.
Verantwortung:
Auditleiter, Auditteam
Beschreibung:
Der Auditbericht wird im Auditteam gemeinsam erstellt.
Der Auditbericht besteht aus:
- Deckblatt
- Auditfeststellungen mit Bezug auf die eingesehenen Unterlagen
- Erläuterungen des Bewertungsschemas
- evtl. Prozessbeschreibungen
Das Deckblatt beinhaltet folgende Angaben:
- Auditverfahren
- Zugrundeliegende interne und externe Vorgaben
- Angaben zur auditierten Einheit und den auditierten Prozessen, Erzeugnissen und
geprüften Kundenanforderungen
- Auditergebnis
- Zusammenfassende Beurteilung
- muss: Abweichungsschwerpunkte und Handlungsbedarf
- kann: positive Feststellungen und Verbesserungspotenzial
- Termin für Maßnahmenplan
Methode/Dokumentation:
Formblatt Auditbericht
Erstellung
Auditbericht
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38
Input: Prozessschritt: Output:
- Auditbericht
- Freigegebener
Auditbericht
Zielsetzung:
Durch die Unterzeichnung des Auditberichts durch den Auditleiter und die auditierte Or-
ganisation wird dessen Anerkennung und Freigabe bestätigt.
Verantwortung:
Auditleiter
Beschreibung:
---
Methode/Dokumentation:
Formblatt Auditbericht
Freigabe Auditbericht
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39
4.7 Nachbereitung und Abschluss
Input: Prozessschritt: Output:
- Freigegebener Auditbericht
- Maßnahmenplan mit Ursachen, Terminen und Verantwortlichkei- ten
Zielsetzung:
Für Feststellungen sind im angemessenen Rahmen die Ursachen, Maßnahmen, Ver-
antwortlichkeiten und Termine für die Umsetzung festgelegt.
Verantwortung:
Auditierte Organisation
Beschreibung:
Der Maßnahmenplan ist in einem, mit dem Auditor vereinbarten, Zeitrahmen zu erstel-
len. Er beinhaltet alle Aktivitäten mit Angabe von Verantwortlichen und Abschlusstermin,
die geeignet sind, die erkannten Defizite nachhaltig im Prozess zu beseitigen.
Methode/Dokumentation:
Formblatt Verbesserungsprogramm, Maßnahmenplan
Auditleiter prüft Maßnah-men auf Plausibilität und
klärt Unstimmigkeiten
Wirksamkeits- prüfung und
Abschluss
Abstellmaßnahmen inkl. Ab-stelltermin und Verantwortlich-keit durch auditierte Organisa-
tion festlegen
Abstellmaßnahmen inkl. Termin und Verantwortlich- keit durch die auditierte
Organisation festlegen
programm
Audit -
Auditauftrag Vorbereitung Durchführung Bewertung Ergebnis-
darstellung Nachbereitung
und Abschluss
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40
Input: Prozessschritt: Output:
- Maßnahmenplan mit
Ursachen, Terminen und Verantwortlichkei-ten
- Maßnahmenplan (ge-
prüft)
Zielsetzung:
Plausibilisierung des Maßnahmenplanes
Verantwortung:
Auditteam
Beschreibung:
Der Auditor prüft den Maßnahmenplan auf Plausibilität und inwieweit nach seinen Ein-
schätzungen die Maßnahmen zur Abstellung der Defizite geeignet sind (Dokumenten-
prüfung). Hierbei sollte die Nachhaltigkeit der eingeleiteten Maßnahme im Fokus stehen,
um Wiederholungsfehler zu vermeiden.
Die Plausibilisierung der Maßnahmen durch den Auditor entbindet die Organisation nicht
von der Verantwortung für die Wirksamkeit der eingeleiteten Maßnahmen.
Bei Unklarheiten, Unstimmigkeiten fordert der Auditor eine Nachbesserung des Planes
ein. Bei fehlender Rückmeldung kann der Auditor ein entsprechendes Eskalationsver-
fahren einleiten.
HINWEIS:
Insbesondere bei Lieferantenaudits (2nd/3rd-Party) ist bei fehlenden, verweigerten oder
nicht plausiblen Maßnahmenplänen auf gängige Eskalationsverfahren zurückzugreifen.
Diese Eskalationsverfahren sollten jedoch als Vertragsbestandteil mit dem Lieferanten
vor der Auditierung vereinbart worden sein.
Methode/Dokumentation:
Maßnahmenplan
Das Auditteam prüft Maßnahmen auf Plausibi-lität und klärt Unstimmig-keiten
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41
Input: Prozessschritt: Output:
- Geprüfter Maßnahmen-
plan
- Abstellmaßnahmen - Auftrag für Nachaudit
(falls erforderlich) - Verbesserter Prozess - Fehlerfreies Produkt
Zielsetzung:
Schließung des Regelkreises zur Maßnahmenumsetzung mit Wirksamkeitsüberprüfung
Verantwortung:
Auditierte Organisation: Wirksame Maßnahmenumsetzung
Prozessverantwortlicher: Wirksamkeitsüberprüfung
Beschreibung:
Die Umsetzung der Maßnahmen liegt in der Verantwortung der auditierten Organisation
und wird vom entsprechenden Prozessverantwortlichen überwacht. Die Wirksamkeits-
prüfung der vereinbarten Maßnahmen erfolgt primär durch den Prozessverantwortlichen
der auditierten Organisation.
Die Bestätigung der Wirksamkeit der eingeleiteten Maßnahmen wird durch einen Ver-
merk des Prozessverantwortlichen im Maßnahmenplan mit Datum dokumentiert.
Das Ergebnis der Wirksamkeitsüberprüfung wird durch den Prozessverantwortlichen,
dem Auditor bzw. der überwachenden Organisation übermittelt.
Mögliche Folgemaßnahmen bei fehlender Bestätigung der Wirksamkeit:
- Eskalationsverfahren
- Definition weiterer Maßnahmen
- Problemanalyse
Methode/Dokumentation:
Zur Verifizierung können z. B. folgende Methoden verwendet werden:
- Stichprobenprüfung
- Produktaudit
- Prozessaudit
- Maschinen- und Prozessfähigkeitsuntersuchungen
- Zwischenstatus/Abarbeitungsgrad
- Betrachtung der abzuleitenden Indikatoren vor und nach Maßnahmenumsetzung
(ppm-Statistik, Zielerfüllung, Reklamationsverlauf)
Wirksamkeits- prüfung und Abschluss
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42
5 Potenzialanalyse (P1)
5.1 Definition Potenzialanalyse
Im Rahmen der Potenzialanalyse werden neue Lieferanten (Bewerber) be-
wertet. Bei bestehenden Lieferanten wird die Potenzialanalyse bei neuen
Standorten, bei Einsatz neuer Technologien und bei neuen Produkten einge-
setzt.
Hierbei erfolgt eine Abschätzung des Potenzials, die Anforderungen an die
angefragten Produkte und zugehörigen Prozesse zu erfüllen.
Berücksichtigt werden die Erfahrungen und Fähigkeiten des Lieferanten zur
Entwicklung und Herstellung des angefragten Lieferumfanges und seine Fä-
higkeit, kundenspezifische Anforderungen in der Produkt- und Prozessreali-
sierung umzusetzen.
Die Bewertung erfolgt anhand bestehender Prozesse für ähnliche Produkte
(ggf. Wettbewerbsprodukt).
Das Ergebnis dient der Vorbereitung der Vergabeentscheidung und ist eine
Prognose zur Qualitätsfähigkeit des betrachteten Lieferanten/Standortes zur
Produkt- und Prozessrealisierung im Falle einer Beauftragung.
Eine Potenzialanalyse kann auch projektunabhängig bei einem Lieferanten-
wechsel oder einer Verlagerung angewendet werden.
Im Rahmen eines in Serie befindlichen Umfanges (abgeschlossene Produkt-
entwicklung) wird dann für die Fragen der Prozesselemente P2 bis P4 aus-
schließlich die Prozessentwicklung zur Bewertung herangezogen.
5.2 Voraussetzungen
Da in der Anfrage- und Angebotsphase zwischen Kunde und Bewerber (po-
tenzieller Lieferant) kein Vertragsverhältnis besteht, sind mindestens die Ge-
heimhaltung und Zutrittsgenehmigung zu regeln.
5.3 Vorbereitung
Die Informationsbeschaffung zur Vorbereitung der Potenzialanalyse ist von
besonderer Bedeutung. Ein wesentlicher Bestandteil der Informationsbe-
schaffung ist die Einforderung einer Lieferantenselbstauskunft (siehe Kapitel
10.1) sowie eigene Recherchen.
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43
Klärung der Bereitstellung interner Ressourcen (Kun-de)
z. B. Aufnahme in ein Liefe-ranten Entwicklungsprogramm
Klärung der Bereitstellung externer Ressourcen (Liefe-rant)
ggf. Ergänzung von erforder- lichen Ressourcen in den Nominierungsunterlagen (z. B. Aufbau notwendiger Infrastruktur)
Ressourcen für Qualifizierung
klären
Rückmeldung an Lieferant (Ergänzende Informationen beschaffen)
Eigene Fragen aus dem Wis-sensspeicher (für Produkt- und Prozessanforde-rungen bzw. Lastenhefte) erstellen
Prozessbewer-tung anhand eines ähnlichen Prozesses oder Produktes (anderer Kunde) Berichtserstellung Ergebnispräsen-tation
Prognose
Empfehlung
Veto
Ausgangs-situation klären
und Auftrag eingrenzen
Lieferanten-selbstauskunft anfordern und
bewerten
Modulfragen-katalog
zusammen-stellen
Auditteam
festlegen Vor Ort
Besuch Risiko-
bewertung
Ende der Auditoren-zuständigkeit
Zusammen-stellung eines Teams mit Experten aus folgenden Bereichen:
• Qualität • Entwicklung • Einkauf • Logistik • ….
Vergabe
Unbekannter Lieferant
Unbekannter Standort
Unbekannte Technik
5.4 Ablauf einer Potenzialanalyse
Im folgenden Diagramm ist der Ablauf der Potenzialanalyse dargestellt. Die in der Potenzialanalyse P1 zu bewertenden Fragen sind ausgewählte Fragen aus den Prozesselementen P2 bis P7. Die Übersicht der Fragen ist in Kapitel 7.1 dargestellt. Beim Lieferanten vor Ort erfolgt die Analyse der Prozesse anhand eines ähn-lichen Produktes und/oder Bauteiles eines anderen Herstellers/Kunden. Die Analyse erfolgt mittels des Fragenkataloges Potenzialanalyse VDA 6.3 und ggfs. weiterer erforderlicher Wissensspeicher zum Umfang. Für die Potenzialanalyse ist eine gesonderte Auswertung nötig, da es hier weniger um eine prozentuale Einstufung als vielmehr auf eine Aussage „geeignet“ oder „nicht geeignet“ ankommt. Abbildung 5-1: Ablauf einer Potenzialanalyse
5.5 Bewertung einer Potenzialanalyse
Jede Frage wird hinsichtlich der konsequenten Erfüllung der jeweiligen For-derung und des vorhandenen Risikos bewertet. Nicht bewertete Fragen (n. b.) sind zu begründen. Es dürfen maximal 3 Fra-gen mit n. b. bewertet werden. Dabei ist zu beachten, dass die Vergleichbar-keit der Ergebnisse bzw. die gegenseitige Anerkennung von Auditergebnis-sen dann ggf. nicht mehr gegeben ist.
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44
Gelb
Die Bewertung erfolgt nach der Ampelsystematik "rot", "gelb" oder "grün".
Bewertung der Einzelfragen
Die Anforderung der Frage ist nicht erfüllt.
Die Anforderung der Frage ist nur bedingt erfüllt.
Die Anforderung der Frage ist erfüllt.
Für Fragen, die mit „rot“ bzw. „gelb“ bewertet wurden, müssen Feststellungen
dokumentiert werden.
Wenn die Anforderung einer Frage nicht erfüllt ist, und abzusehen ist, dass
diese auch nach Nominierung bis SOP nicht erfüllt werden kann, ist die ent-
sprechende Einzelfrage mit „rot“ zu bewerten.
Aus der Addition der Bewertung je Frage ergibt sich die Gesamteinstufung:
Ergebnisinterpretation:
= Freigegebener Lieferant (Bewerber)
Der Lieferant ist in der Lage die Anforderungen des Kunden zum angefragten
Umfang umzusetzen und kann für eine Vergabe herangezogen werden.
Eine Vergabe (Nominierung) des angefragten Projektes, Bauteilumfanges
bzw. Produktgruppe durch den Kunden ist ohne Einschränkung möglich.
= Gesteuerter Lieferant (Bewerber)
Für den angefragten Umfang kann nur eine bedingte Vergabeempfehlung er-
folgen. Gegebenenfalls benötigt der Lieferant Unterstützung durch den Kun-
Grün
GesamteinstufungBewertung gemäß Fragenkatalog
Gelbe Fragen Rote Fragen
Gesperrter Lieferant mehr als 14 ab einer Frage
Gesteuerter Lieferant max. 14 keine
Freigegebener
Lieferantmax. 7 keine
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den für die Umsetzung der Anforderungen im Projekt. Unter bestimmten Vo-
raussetzungen kann auch eine begrenzte Vergabe (Stückzahlverringerung,
kleinere Baureihe, …) an den Lieferanten erfolgen.
Eine Vergabe (Nominierung) ist möglich, wird jedoch an definierte Bedingungen
gekoppelt:
Die Bedingungen zur Minimierung des Risikos können sein:
- Begrenzung auf eine definierte Stückzahl (Kleinserien)
- Begrenzung auf ein definiertes Produkt
- Begrenzung auf Teilmengen des Anfrageumfanges
- Lieferant (Bewerber) erhält einen Probeauftrag zur Bewährung
- Lieferant (Bewerber) wird in ein Lieferantenentwicklungsprogramm auf-
genommen
- Besondere Betreuung durch Lieferantenentwicklungsteams mit konse-
quenter Überwachung des Projektverlaufes
Hinweis: Bedingungen sind zwischen den verantwortlichen Qualitäts- und
Beschaffungsbereichen festzulegen.
= Gesperrter Lieferant (Bewerber)
Eine Vergabe (Nominierung) des angefragten Projektes, Bauteilum-
fanges bzw. Produktgruppe ist nicht möglich.
An eine positiv bewertete Potenzialanalyse („grün“, „gelb“) ist nicht zwangs-
läufig eine Vergabeentscheidung gekoppelt. Eine negativ bewertete Poten-
zialanalyse („rot“) schließt eine Vergabe aus.
5.6 Folgeaktivitäten nach erfolgter Vergabe
Die Analyseergebnisse der Potenzialanalysen sind als Input für die Planung
der weiteren Methodenauswahl/-anwendung (z. B. Prozessaudit zur Standort-
freigabe, VDA-RGA) heranzuziehen.
Eine Validierung der Qualitätsfähigkeit im Sinne einer Serienlieferfreigabe
kann nur durch ein PPF-Verfahren zum entsprechend betrachteten
kundeneigenen Lieferumfang vorgenommen werden. Dazu kann der Kunde
im Rahmen einer Prozessabnahme ein Prozessaudit durchführen.
Rot
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46
6 Bewertung Prozessaudit materieller Produkte
6.1 Bewertung der Einzelfragen
Jede Frage wird hinsichtlich der Erfüllung der jeweiligen Forderungen und
des vorhandenen Risikos bewertet. Die Bewertung erfolgt je Frage in den
Stufen 0, 4, 6, 8 oder 10 Punkte, wobei die nachgewiesene Erfüllung der For-
derungen der Maßstab für die Punktevergabe ist.
Punktanzahl Bewertung der Erfüllung einzelner Forderungen
10 Forderungen voll erfüllt
8 Forderungen überwiegend erfüllt++; geringfügige Abweichungen
6 Forderungen teilweise erfüllt; größere Abweichungen
4 Forderungen unzureichend erfüllt; schwerwiegende Abweichungen
0 Forderungen nicht erfüllt
++) Unter "überwiegend" wird verstanden, dass die zutreffenden Forderungen nur in Einzelfällen nicht wirksam
nachgewiesen werden konnten und kein spezielles Risiko gegeben ist.
Die folgende Tabelle erläutert die angemessene Punktevergabe bei der Fra-genbewertung:
Punkte Bewertung der Erfüllung einzelner Forderungen
Risikobetrachtung aus
Sicht Prozess/Prozess-
schritt; konkret
Risikobetrachtung aus Sicht
Produkt; konkret
systemische Betrachtung;
abstrakt
10 Technische Vorgaben und
Spezifikationen zum Pro-
zess werden eingehalten
Produkt ist frei von Bean-
standungen, es entspricht
den technischen Vorgaben
Forderungen voll erfüllt
8 Geringfügige Abweichun-
gen im Prozess, welche
die Erfüllung der Anforde-
rungen des Folgeprozes-
ses oder des Kunden-
nicht beeinflussen
Beanstandungen am Pro-
dukt, jedoch kein Einfluss auf
die Funktion, Nutzung oder
Weiterverarbeitung
Forderungen überwie-
gend erfüllt;
geringfügige Abweichun-
gen
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47
Punkte Bewertung der Erfüllung einzelner Forderungen
6 Der Prozess entspricht
teilweise nicht den defi-
nierten Anforderungen
mit Auswirkungen auf
den Folgeprozess oder
den F Kunden
Beanstandungen am Produkt
ohne Einfluss auf die Funkti-
on; Fehler führt jedoch zu
Beeinträchtigungen bei Nut-
zung bzw. Weiterverarbeitung
Forderungen teilweise
erfüllt;
größere Abweichungen
4 Der Prozess entspricht
nicht den definierten An-
forderungen mit signifi-
kanten Auswirkungen auf
den Folgeprozess oder
den Kunden
Beanstandungen am Produkt
mit Einfluss auf die Funktion,
Fehler führt zu Einschrän-
kungen der Nutzung, Fehler
beeinträchtigt die Weiterver-
arbeitung signifikant
Forderungen unzureichend
erfüllt;
schwerwiegende Abwei-
chungen
0 Der Prozess ist nicht ge-
eignet, die Einhaltung der
definierten Anforderun-
gen sicherzustellen
Beanstandungen am Pro-
dukt, keine Funktion, die Nut-
zung des Produktes ist er-
heblich eingeschränkt, die
Weiterverarbeitung ist nicht
möglich
Forderungen nicht erfüllt
Abhängig vom Risiko der gefundenen Feststellung können vom Auditor für
einzelne Feststellungen Sofortmaßnahmen eingefordert werden.
Wird eine Frage nicht bewertet (n. b.) muss die Nichtbewertung begründet
werden. Pro bewerteten Prozesselement, Unterelement bzw. Prozessschritt
müssen mindestens 2/3 der Fragen bewertet werden. Unter Berücksichtigung
der Vergleichbarkeit der Ergebnisse sollten alle Fragen der verwendeten Pro-
zesselemente des VDA 6.3 zur Anwendung kommen.
Bei Wiederholbeanstandungen aus vorangegangenen Audits kann die feh-
lende Umsetzung von Korrekturmaßnahmen zusätzlich als Abweichung in
den einschlägigen Fragen, z. B. zu den Themen „Ursachenanalyse“, „Maß-
nahmenumsetzung“, „Erfüllung der Kundenforderungen“ als Abweichung ge-
wertet werden.
Fragen mit besonderem Produkt- und Prozessrisiko (*-Frage):
In den Prozesselementen sind Fragen hinsichtlich besonderem Risiko für
Produkt und Prozess als Sternchenfragen (*-Frage) gekennzeichnet. Die be-
sonderen Risiken in den *-Fragen werden durch die Abstufungsregeln (siehe
6.3) berücksichtigt. Die Bewertung erfolgt analog zu den übrigen Fragen,
d. h. es erfolgt keine schärfere Bewertung von Sachverhalten bei *-Fragen.
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48
6.2 Detaillierte Auswertung & Abstufungsregel
Auswertung der Prozesselemente, der Unterelemente von P6 und der einzelnen Prozessschritte
Prozesselement
Der Erfüllungsgrad EPn eines Prozesselementes (P2, P3, …, P7) berechnet sich aus:
EPn [%] = Summe der erzielten Punkte der zutreffenden Fragen
Summe aller möglichen Punkte der zutreffenden Fragen
Sonderfall: Berücksichtigung von mehreren Bewertungen pro Frage
Bei den Prozesselementen P3 und P4 und P6 können pro Frage mehrere Bewertungen vorliegen. In diesem Fall muss zunächst der Mittelwert (arith-metisch) je Frage berechnet werden. Die Weiterberechnung erfolgt mit dem auf zwei Nachkommastellen gerundeten Mittelwert. Diese Mittelwerte ersetzen bei der Berechnung der Erfüllungsgrade die jewei-ligen “erzielten Punkte“ der entsprechenden Frage. Die „möglichen Punkte“ einer zutreffenden Frage sind 10 Punkte, unabhän-gig von einer Mehrfachbewertung.
Unterelemente von P6
Im Prozesselement P6 werden folgende Unterelemente bewertet:
EU1 Prozess-Input
EU2 Arbeitsinhalte
EU3 Personelle Ressourcen
EU4 Materielle Ressourcen
EU5 Wirkungsgrad
EU6 Prozess-Output
EU7 Transport, Teilehandling
Die Bewertung der Unterelemente erfolgt analog zur Bewertung eines Pro-
zesselements und dem Sonderfall: Berücksichtigung von mehreren Bewer-
tungen pro Frage.
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EUn [%] =
Summe der erzielten Punkte der zutreffenden Fragen des Unterelementes aus P6
Summe aller möglichen Punkte der zutreffenden Fragen dieses Unterelementes aus P6
Einzelner Prozessschritt
Für die Bewertung eines einzelnen Prozessschrittes werden die Fragen aus
P6 genutzt. Für jeden Prozessschritt können alle Fragen nach P6 bewertet
werden. Der Erfüllungsgrad En eines Prozessschrittes berechnet sich aus:
En [%] =
Summe der erzielten Punkte der Fragen aus P6 für diesen Pro-zessschritt
Summe aller möglichen Punkte der Fragen aus P6 für diesen Prozessschritt
Berücksichtigung für die Abstufungsregeln
Diese Ergebnisse (Prozesselement, Unterelement von P6, bzw. Prozess-
schritt) werden bei den Abstufungsregeln berücksichtigt, nicht aber als Zwi-
schenergebnisse zur Berechnung des prozentualen Gesamtergebnisses her-
angezogen.
6.3 Gesamtbewertung und Abstufungsregel
Prozesselemente für materielle Produkte
Projektmanagement (P2) EP2
Planung der Produkt- und Prozessentwicklung (P3) EP3
Realisierung der Produkt- und Prozessentwicklung (P4) EP4
Lieferantenmanagement (P5) EP5
Prozessanalyse Produktion (P6) EP6
Kundenbetreuung, Kundenzufriedenheit, Service (P7) EP7
Der Gesamterfüllungsgrad EG für das Prozessaudit wird wie folgt berechnet:
EG [%] =
Summe der erzielten Punkte aus allen bewerteten Fragen aus EP2, EP3, EP4 ,EP5 ,EP6 und EP7
Summe der möglichen Punkte aus diesen Fragen
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Für die Prozesselemente P3 und P4 können getrennte Auswertungen für
Produktentwicklung (EP3 Produkt) bzw. für Prozessentwicklung (EP3 Prozess)
erstellt werden. Für die Berechnung des Gesamtergebnisses über alle Pro-
zesselemente (z. B. P2 bis P7) werden die Mittelwerte der jeweiligen Frage
im Fragenblock P3 bzw. P4 zugrunde gelegt. Die Abstufungsregeln werden
auf das gesamte Prozesselement P3 bzw. P4 (gemeinsame Bewertung Pro-
duktentwicklung und Prozessentwicklung) angewendet.
Werden im konkreten Audit einzelne Prozesselemente aus dem Gesamtfra-
genkatalog bewertet, berechnet sich das Ergebnis nur auf Basis der bewerte-
ten Prozesselemente. Im Auditbericht ist zu verdeutlichen, welche Prozes-
selemente für diese Bewertung herangezogen worden sind.
Beispiel P5/P6/P7:
Werden die Prozesselemente P5, P6, P7 (z. B. Auditierung einer Serienferti-
gung) bewertet, dann errechnet sich das Ergebnis folgendermaßen:
EG(P5P6P7) [%] = Summe der Punkte aus allen bewerteten Fragen aus EP5 ,EP6 und EP7
Summe der möglichen Punkte aus diesen Fragen
Beispiel P4: Wird nur das Prozesselement P4 (z. B. Audit zum Zeitpunkt der Übergabe von
Projekt an Serie) bewertet, dann errechnet sich das Ergebnis folgenderma-
ßen:
EG(P4) [%] =
Summe der erzielten Punkte aus allen bewerteten Fragen aus P4 (EP4)
Summe der möglichen Punkte aus diesen Fragen
Die Benennungen EG(P5P6P7) und EG(P4) werden gewählt, um die verwendeten Prozesselemente direkt erkennbar zu machen.
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Gesamterfüllungsgrad:
Erfüllungsgrad von Teilaudits: Die Einstufung ergibt sich entsprechend aus Prozentwerten für das Teilaudit
(z. B. EG(P5P6P7) und EG(P4)) und der Erreichung der Hürden (mindestens 80%
für „B“, bedingt qualitätsfähig; bzw. mindestens 90%, qualitätsfähig).
Abstufungsregeln Folgende Abstufungsregeln sind anzuwenden und im Auditbericht zu doku-mentieren. Gründe zur Abstufung von A nach B, trotz Erfüllungsgrad EG
oder EG(Pn) ≥ 90%
- Mindestens ein Prozesselement (P2 bisP7) oder Prozessschritte (E1 bis En) ist mit einem Erfüllungsgrad EG oder EG(Pn) oder En < 80% bewertet
- Erfüllungsgrad EU1 bis EU7 in einem der Unterelemente von P6 ist < 80%
- Mindestens eine *-Frage mit 4 Punkten bewertet
- Mindestens eine Frage aus dem Prozessaudit mit 0 Punkten bewertet
Gründe zur Abstufung nach C, trotz Erfüllungsgrad EG oder EG(Pn)≥ 80%
- Mindestens ein Prozesselement (P2 bisP7) oder Prozessschritt (E1 bis
En) ist mit einem Erfüllungsgrad EG oder EG(Pn) oder En < 70% bewertet.
- Erfüllungsgrad EU1 bis EU7 in einem der Unterelemente von P6 ist <
70%
- Mindestens eine *-Frage mit 0 Punkten
Das Gesamtergebnis wird auf ganze Prozentwerte gerundet.
Einstufung Erfüllungsgrad EG(Pn) [%] Bezeichnung der Einstufung
A EG oder EG(Pn) ≥ 90 qualitätsfähig
B 80 ≤ EG oder EG(Pn)< 90 bedingt qualitätsfähig
C EG oder EG(Pn)< 80 nicht qualitätsfähig
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Zur Anwendung der Abstufungsregeln (Prozesselement, Unterelement, Pro-
zessschritte) werden die einzelnen Berechnungsergebnisse EPn, EUn und En
auf ganze Prozentwerte gerundet.
6.4 Bewertung von Produktgruppen
Die Gesamtbeurteilung der Qualitätsfähigkeit kann bei Bedarf in Produkt-
gruppen auf Basis einzelner Prozessschritte untergliedert werden. Diese Vor-
gehensweise wird vorrangig zur Einstufung der Qualitätsfähigkeit von Liefe-
ranten durch die Automobilhersteller genutzt. Lieferanten erhalten somit eine
auf Produktgruppen beschränkte Bewertung der Qualitätsfähigkeit als Vo-
raussetzung zukünftiger Vergaben.
Produktgruppe mögliche Prozessschritte:
Press- und Stanzteile Stanzen, Ziehen, Biegen
Galvanische Beschichtung
Lackieren
Kunststoffspritzgussteile Kunststoff Spritzen Lackieren
Steuergeräte Bestücken Weichlöten Montie-
ren Funktionsprüfung
Hinweis: Zur Bewertung von Prozessschritten sollten ergänzende Prozessanforderungen in entsprechenden firmeneigenen Wissensspeichern generiert werden (siehe Beispiel im Kapitel 10.2).
In der Bewertungsmatrix (siehe Kapitel 9: Auswerteformulare und Übersich-
ten) werden die entsprechenden Prozessschritte der zu bewerteten Produkt-
gruppe zugeordnet.
Der Gesamterfüllungsgrad je Produktgruppe EG(PGn) wird wie folgt berechnet:
EG(PGn) [%] =
Summe der erzielten Punkte++ der Fragen aus P6 für die Prozessschritte der Produktgruppe PGn
Summe aller möglichen Punkte++ der Fragen aus P6 für die Prozessschritte der Produktgruppe PGn
++Erläuterungen zu „erzielte Punkte“ und „mögliche Punkte“ siehe Kap.: 6.2 Sonderfall.
Die Abstufungsregeln werden bei produktgruppenbezogenem Auditergebnis
spezifisch auf die jeweils betroffene Produktgruppe angewendet.
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53
6.5 Anwendung des Fragenkataloges (Prozesselemente P2 bis P7)
Der vorliegende Fragenkatalog bildet die Basis für den Auditor. Abhängig von
der Phase im Produktlebenszyklus (siehe Kapitel 2.1) wählt der Auditor die
relevanten Prozesselemente für das Audit aus. Unter Berücksichtigung des
identifizierten Produkt-/Prozessrisikos können ergänzende spezifische Anfor-
derungen den Fragen zugeordnet werden.
Die Fragen sind sowohl bei Prozessen für materielle Produkte als auch für
Hilfsstoffe anwendbar.
Aufbau des Fragenkatalogs:
Die Fragen der Prozesselemente sind wie folgt aufgebaut:
- Fragestellungen
- Bewertungsrelevante Mindestanforderungen
- Beispiele zur Umsetzung
Die jeweils relevanten Beispiele sind produkt-/prozessspezifisch auszuwählen,
ggf. zu ergänzen, zu analysieren und zu beurteilen.
Eine Bewertung erfolgt nur gemäß den „Mindestanforderungen/Bewertungs-
relevant“ und nicht gemäß der Auflistung der „Beispiele zur Umsetzung“.
Für den Auditor besteht das Audit aus zwei unabhängig voneinander auszu-
führenden Tätigkeiten:
1. Um die Erfüllung der Anforderungen zu prüfen, stellt der Auditor dem
Auditierten offene Fragen. Zu berücksichtigen sind dabei die in der Vor-
bereitung identifizierten Risiken.
2. Auf Basis der Feststellungen zu den geprüften Anforderungen bewertet
der Auditor deren Erfüllung (geschlossene Bewertungsfrage).
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54
Offe
ne
Fra
ge
1
Offe
ne
Fra
ge
2
Offe
ne
Fra
ge
3
Offe
ne
Fra
ge
4
Geschlossene
Frage erfüllt?
Ja / Nein
Bewertungsfragen
Bewertung durch
Auditor
Auditfragen
vor Ort
offene Fragen
Abbildung 6-1: Auditpyramide
Die Prozesselemente P3 und P4 können entweder gemeinsam oder getrennt
in Produktplanung/-realisierung und Prozessplanung/-realisierung auditiert
werden. Dies ist abhängig von der auditierten Organisation.
Wird im Prozesselement P6 Serienproduktion eine Unterteilung in
Prozessschritten erforderlich, ist jeder Prozessschritt zu benennen und sepa-
rat zu bewerten.
Zusätzlich zu den Fragen des vorliegenden VDA 6.3 ist es empfehlenswert,
Wissensspeicher anzulegen, um die jeweiligen produkt- und prozess-
spezifischen Risiken ausreichend abzubilden. Die Erfahrungen aus den Wis-
sensspeichern können die bewertungsrelevanten Anforderungen ergänzen.
Auf Basis der im Kapitel 2.4 beschriebenen Risikoanalyse, sind identifizierte
Risiken mit dem existierenden Fragenkatalog abzugleichen und in die beste-
henden Fragen zu integrieren. Sofern keine sinnvolle Zuordnung zu einer be-
stehenden Frage möglich ist, kann auch eine neue Frage formuliert werden.
Dies hat allerdings zur Folge, dass eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse nicht
mehr gegeben ist. In der Folge muss die Bewertungsmatrix angepasst wer-
den sowie auf dem Deckblatt des Auditberichts auf diesen Sachverhalt hin-
gewiesen werden.
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55
7 Fragenkatalog
7.1 Übersicht Fragenkatalog
Potenzial- analyse**
Transport/ Teilehandling
P2 Projektmanagement
2.1 Ist ein Projektmanagement mit einer Projektorganisa-tion etabliert?
X
2.2 Sind für die Projektabwicklung die erforderlichen Ressourcen geplant, vorhanden und werden Ände-rungen angezeigt?
X
2.3 Ist ein Projektplan vorhanden und mit dem Kunden abgestimmt?
X
2.4 Werden die qualitätsrelevanten Aktivitäten des Pro-jektes umgesetzt und regelmäßig auf Einhaltung überwacht?
X
2.5* Werden die Beschaffungsaktivitäten des Projektes umgesetzt und regelmäßig auf Einhaltung über-wacht?
X
2.6* Wird das Änderungsmanagement im Projekt durch die Projektorganisation sichergestellt?
X
2.7 Ist ein Eskalationsprozess etabliert und ist dieser wirksam umgesetzt?
X
P3 Planung der Produkt- und Prozessentwicklung
3.1 Liegen die produkt- und prozessspezifischen Anfor-derungen vor?
X
3.2* Ist die Herstellbarkeit auf Basis der ermittelten Anfor-derungen an das Produkt und den Prozess übergrei-fend bewertet?
X
3.3 Sind die Aktivitäten zur Produkt- und Prozessent-wicklung detailliert geplant?
3.4 Sind die Aktivitäten zur Absicherung der Kundenbe-treuung/Kundenzufriedenheit/Kundenservice ge-plant?
3.5 Sind in der Planung der Produkt- und Prozessent-wicklung die erforderlichen Ressourcen berücksich-tigt?
P4 Realisierung der Produkt- und Prozessentwick-lung
4.1* Sind die Festlegungen aus den Plänen zur Produkt- und Prozessentwicklung umgesetzt?
4.2 Sind die personellen Ressourcen vorhanden und qualifiziert, um den Serienanlauf sicherzustellen?
4.3 Sind die materiellen Ressourcen vorhanden und ge-eignet, um den Serienanlauf sicherzustellen?
X
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56
Potenzial- analyse**
Transport/ Teilehandling
4.4* Sind die erforderlichen Eignungsnachweise und Freigaben für die Produkt- und Prozessentwicklung vorhanden?
X
4.5 Sind die Fertigungs- und Prüfvorgaben aus der Pro-dukt- und Prozessentwicklung abgeleitet und umge-setzt?
4.6 Ist ein Leistungstest unter Serienbedingungen für die Serienfreigabe durchgeführt?
4.7* Ist die Projektübergabe von der Entwicklung an die Serienproduktion geregelt?
P5 Lieferantenmanagement
5.1 Werden nur freigegebene und qualitätsfähige Liefe-ranten eingesetzt?
X
5.2 Werden die Kundenanforderungen in der Lieferkette berücksichtigt?
X
5.3 Sind mit den Lieferanten Zielvereinbarungen für die Lieferleistung abgestimmt und umgesetzt?
5.4* Sind für die beschafften Umfänge die erforderlichen Freigaben vorhanden?
X
5.5* Ist die vereinbarte Qualität der Beschaffungsumfänge gewährleistet?
X
5.6 Werden die Wareneingänge zweckentsprechend an-geliefert und gelagert?
X
5.7 Ist das Personal für die jeweiligen Aufgaben qualifi-ziert und sind die Verantwortlichkeiten definiert?
P6 Prozessanalyse Produktion
6.1 Was geht in den Prozess hinein? Prozesseingabe (Input)
6.1.1 Ist die Projektübergabe von der Entwicklung an die Serienproduktion erfolgt und ist ein sicherer Anlauf gewährleistet?
X
6.1.2 Sind die benötigten Mengen/Fertigungslosgrößen der Vormaterialien zum vereinbarten Zeitpunkt am richti-gen Lagerort/Arbeitsplatz verfügbar?
X
6.1.3 Werden die Vormaterialien zweckentsprechend ge-lagert und sind die Transportmit-tel/Verpackungseinrichtungen auf die speziellen Ei-genschaften der Vormaterialien abgestimmt?
X
6.1.4 Sind die erforderlichen Kennzeichnungen/Aufzeich-nungen/Freigaben vorhanden und den Vormaterialien entsprechend zugeordnet?
X
6.1.5* Werden Änderungen am Produkt oder Prozess wäh-rend der Serie verfolgt und dokumentiert?
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57
Potenzial- analyse**
Transport/ Teilehandling
6.2 Sind alle Produktionsprozesse geregelt? Prozessablauf
6.2.1 Sind die Vorgaben des Produktionslenkungsplans vollständig und werden sie wirksam umgesetzt?
X
6.2.2* Erfolgt eine Wiederfreigabe von Fertigungsabläufen? X
6.2.3* Werden Besondere Merkmale in der Produktion ge-lenkt?
X
6.2.4* Werden nicht freigegebene und/oder fehlerhafte Tei-le gelenkt?
X X
6.2.5 Ist der Material- und Teilefluss gegen Vermischung/ Verwechslung abgesichert?
X
6.3 Welche Funktionen unterstützen den Prozess? Personelle Ressourcen
6.3.1* Sind die Mitarbeiter geeignet, die gestellten Aufga-ben zu erfüllen?
X
6.3.2 Kennen die Mitarbeiter ihre Verantwortungen und Befugnisse zur Überwachung der Produkt- und Pro-zessqualität?
6.3.3 Sind die erforderlichen Personalressourcen vorhanden? X
6.4 Mit welchen Mitteln wird der Prozess realisiert? Materielle Ressourcen
6.4.1* Können mit den Fertigungseinrichtungen die pro-duktspezifischen Anforderungen für den Kunden er-reicht werden?
X
6.4.2 Wird die Instandhaltung der Fertigungseinrichtungen und der Werkzeuge gelenkt?
X
6.4.3* Können mit den eingesetzten Mess- und Prüfeinrich-tungen die Qualitätsanforderungen wirksam über-wacht werden?
X
6.4.4 Sind die Arbeits- und Prüfplätze den Erfordernissen angemessen?
X
6.4.5 Werden Werkzeuge, Einrichtungen und Prüfmittel sachgemäß gelagert?
6.5 Wie wirkungsvoll wird der Prozess durchgeführt? Effektivität, Effizienz, Vermeidung von Ver-schwendung
6.5.1 Sind für den Herstellprozess Zielvorgaben vorhan-den?
6.5.2 Werden Qualitäts- und Prozessdaten auswertbar er-fasst?
6.5.3 Werden bei Abweichungen von Produkt- und Pro-zessanforderungen die Ursachen analysiert und die Korrekturmaßnahmen auf Wirksamkeit überprüft?
X
6.5.4 Werden Prozesse und Produkte regelmäßig auditiert? X
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58
Potenzial- analyse**
Transport/ Teilehandling
6.6 Was soll der Prozess leisten? Prozessergebnis (Output)
6.6.1 Sind die Mengen/Fertigungslosgrößen auf den Be-darf abgestimmt und werden sie gezielt zum nächs-ten Prozessschritt weitergeleitet?
X
6.6.2 Werden Produkte/Bauteile zweckentsprechend gela-gert und sind die Transportmittel/Verpackungs-einrichtungen auf die speziellen Eigenschaften der Produkte/Bauteile abgestimmt?
X X
6.6.3 Werden die erforderlichen Aufzeichnun-gen/Freigaben dokumentiert?
X
6.6.4* Werden die Kundenanforderungen bei der Ausliefe-rung des Endproduktes erfüllt?
X
P7 Kundenbetreuung/Kundenzufriedenheit/Service
7.1 Werden die Anforderungen bezüglich QM-System, Produkt und Prozess erfüllt?
X
7.2 Ist die Kundenbetreuung gewährleistet? X
7.3* Ist die Teileversorgung sichergestellt? X
7.4* Werden bei Abweichungen/Reklamationen Fehler-analysen durchgeführt und Korrekturmaßnahmen wirksam umgesetzt?
X
7.5 Ist das Personal für die jeweiligen Aufgaben qualifi-ziert und sind die Verantwortlichkeiten definiert?
Erläuterungen: ** Fragen des Fragenkatalogs, die mindestens im Rahmen der Potenzialanalyse (P1) auditiert werden
Farbliche Kennzeichnung: *-Frage
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7.2 Projektmanagement (P2)
Prozesselement P2: Projektmanagement
Bewertungsrelevante Mindestanforderungen: Beispiele zur Umsetzung
P2.1 Ist ein Projektmanagement mit einer Projektorganisation etabliert?
Ein Prozess zum Projektmanagement ist vorhanden.
Die Projektorganisation ist festgelegt und Ansprech-partner sind definiert.
Die Kompetenzen und Befugnisse der Projektleiter und Teammitglieder sind festgelegt.
Die Projektteammitglieder sind zur Durchführung ih-rer Aufgaben entsprechend qualifiziert.
Die Projektorganisation entspricht den Kundenanfor-derungen.
Die Lieferanten sind im Projektmanagement einge-bunden.
- Festlegung der Rollen, Auf-gaben, Kompetenzen und Verantwortlichkeiten des Projektleiters/Projektteam-experten für Technologien
- Projektschnittstellen bei standortübergreifenden Projekten
- Projektorganigramm - Zusammensetzung des
Projektteams - Qualifikationsnachweise - Besondere Kundenanforde-
rungen für Projektmanage-ment
P2.2 Sind für die Projektabwicklung die erforderlichen Ressourcen geplant, vorhanden und werden Änderungen angezeigt?
Die Ressourcenplanung berücksichtigt die Kunden-anforderungen auf Basis des Vertrages zum Projekt.
Eine Ressourcenplanung für die Projektteammitglie-der ist etabliert und realisiert. Die Auslastung der Mitarbeiter ist dabei zu berücksichtigten. Bei Änderungen (Termin, Umfang der Entwicklungs-leistung etc.) im Projekt erfolgt eine Überprüfung der Ressourcenplanung, ggf. eine Bedarfsanpassung. Dies betrifft sowohl Änderungen, die durch den Kunden ausgelöst werden, als auch eigene interne Änderungen sowie Änderungen durch Lieferanten. Bei der Ressourcenplanung ist der kritische Pfad besonders berücksichtigt. Das notwendige Projektbudget für Personal und Equipment (z. B. Prüf- und Laboreinrichtungen) ist geplant und freigegeben. Bei Änderungen in der Projektorganisation (Schnitt-stelle zum Kunden) sind diese anzuzeigen.
- Nachweis der Ressourcen-planung (Berücksichtigung weiterer Kundenprojekte)
- Ressourcenplanung für Equipment (z. B. Entwick-lungsprüfstände)
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60
P2.3 Ist ein Projektplan vorhanden und mit dem Kunden abgestimmt?
Der Projektplan erfüllt die spezifischen Kundenanfor-derungen. Alle internen- und Kundenmeilensteine sind im Projektplan vollständig enthalten. Zu den im Projektplan definierten Meilensteinen wird eine Bewertung (Review) durchgeführt, mit der Über-prüfung, ob alle geplanten Aktivitäten umgesetzt und der geforderte Reifegrad erreicht ist. Falls produktspezifisch notwendig, ist die Zeitdauer der gesetzlichen Zulassungsverfahren in der Projekt-planung enthalten. Bei Änderungen des Projektplanes wird die Kommu-nikation intern sichergestellt. Änderungen des Pro-jektplanes, die den Kunden beeinflussen, werden mit dem Kunden abgestimmt. Der kritische Pfad geht aus dem Projektplan hervor und berücksichtigt die dazugehörigen Lieferantenum-fänge. Detaillierte qualitätsrelevante Aktivitäten des Projek-tes müssen Bestandteil des Projektplans sein. Aus dem Projektplan kann auch auf ein separates Doku-ment (QM-Plan) verwiesen werden. Die Planungen müssen Prototypen- und Vorserienteile berücksichti-gen. Detaillierte Aktivitäten zu den Beschaffungsumfän-gen des Projektes müssen Bestandteil des Projekt-plans sein. Aus dem Projektplan kann auch auf sepa-rate Detailplanungen verwiesen werden.
- Projektplan mit Meilenstei-nen
- Spezifische Kundenanforde- rungen an Technologien und/oder Produktgruppen
- Projektplan des Kunden - Terminvorgaben des Kun-
den - Meilensteine des Kunden - Zielvorgaben des Kunden
(Messgrößen innerhalb der einzelnen Meilensteine)
- Meilenstein-Bewertungen (Review)
- QM-Plan (z. B. aus VDA RGA oder APQP)
- Länderspezifische Zertifizie-rungsvorgaben (ECE, SAE, DOT, CCC, …)
- Gesetzliche und behörd-liche Zulassungsverfahren von kritischen Anlagen (Galvanik, Lack, …)
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61
P2.4 Werden die qualitätsrelevanten Aktivitäten des Projektes umgesetzt und regelmäßig auf Einhaltung überwacht?
Die qualitätsrelevanten Aktivitäten des Projektes erfüllen die spezifischen Kundenanforderungen. Bestandteil der qualitätsrelevanten Aktivitäten bein-halten sowohl Produkt- als auch Prozessabsiche-rungsmaßnahmen. Die Planung muss die Verifizierung und Validierung der Produkt- und Prozessanforderung enthalten. Die Planung berücksichtigt ebenfalls kritische Kom-ponenten und Lieferumfänge (interne und externe Lieferanten). Die Planung wird regelmäßig auf Einhaltung und Erreichung der Ziele überwacht.
- Projektplan - Meilensteine des Kunden - Kundenanforderungen bzgl.
Qualitätsplanungen - Kundenspezifikationen
P2.5* Werden die Beschaffungsaktivitäten des Projektes umgesetzt und regelmäßig auf Einhaltung überwacht?
Durch die Aktivitäten ist sichergestellt, dass in der Serie nur freigegebene und qualitätsfähige Lieferan-ten eingesetzt werden. Der Umfang der Aktivitäten richtet sich nach der Risi-koklassifizierung der beschafften Umfänge. Dazu gehören die Lieferantenauswahl- und Vergabe-kriterien, Vergabeumfang und Vergabezieltermin. Die Weitergabe von Kundenanforderungen in der Lieferkette ist sichergestellt. Bei den Aktivitäten sind auch die vom Kunden vorge-gebenen Lieferanten (Setzlieferanten) gemäß der Vereinbarung zu berücksichtigen. Die Lieferanten für Anlagen, Maschinen, Werkzeuge, Mess- und Prüfsystemen sowie Dienstleistungen sind integriert. Die Beauftragung der Lieferanten muss durch geeig-nete Dokumentation nachvollziehbar sein. Termine für Beauftragung, Lieferantenmeilensteine und Abnahme sind in der Planung hinterlegt und mit dem Gesamtterminplan abgestimmt.
- Make or Buy Entscheidung - Lieferantenauswahlkriterien - Lieferantenentwicklungsplan - Lieferantenliste des Projektes - Liste der freigegebenen Lie-
feranten - Risikobewertung von Liefe-
ranten - Schnittstellenvereinbarung
für Setzlieferanten - Bauteil-Klassifizierung - Lieferanten für Dienstleis-
tungen, wie Entwicklung, Labore, Wartung etc.
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P2.6* Wird das Änderungsmanagement im Projekt durch die Projektorganisa- tion sichergestellt?
Das Änderungsmanagement im Projekt erfüllt die spezifischen Kundenanforderungen. Die Änderungen (ausgelöst durch Lieferant, intern oder Kunde) müssen bewertet und bei Bedarf der Projektplan angepasst werden. Diese Bewertung muss die Risikobetrachtung für die Produktqualität sowie die Termineinhaltung beinhalten. Im Änderungsmanagement sind die Lieferanten (kri-tische Umfänge) aktiv mit eingebunden. Änderungen werden rechtzeitig angezeigt und mit den Kunden abgestimmt. Bei definierten Änderungsstopps ist die Einhaltung sicherzustellen. Bei Abweichung hiervon ist dies schriftlich zwischen Kunden und Lieferanten festzu-halten. Alle Änderungen müssen dokumentiert werden. Verantwortliche Personen für das Änderungsma-nagement zum Kunden, innerhalb der Organisation und zum Lieferanten sind definiert.
- Terminpläne - Prozessbeschreibung - Änderungsmanagement - Änderungsformulare - Änderungshistorie zu Pro-
dukt und Prozess - Änderungsbewertungen - Änderungsgenehmigungen
P2.7 Ist ein Eskalationsprozess etabliert und ist dieser wirksam umgesetzt?
Das Eskalationsmanagement im Projekt erfüllt die spezifischen Kundenanforderungen. Für Abweichungen im Projekt, die den Gesamtter-minplan beeinträchtigen, muss ein Eskalationsmodell vorhanden sein (Risikomanagement). (Projektrisiken sind identifiziert, bewertet und durch Maßnahmen reduziert). Die Kriterien für die Eskalation sind festgelegt, Ver-antwortungen und Befugnisse sind geregelt und Maßnahmen bei Abweichungen abgeleitet. Sofern für Technologien, Lieferanten und Lieferlän-der spezielle Risiken identifiziert wurden, ist dies ebenfalls im Eskalationsmanagement zu berücksich-tigen.
- Zeiträume für die Eskalation, in Abhängigkeit des Risikos sind vereinbart
- Ansprechpartner/Entschei-der im Eskalationsprozess sind definiert
- Eskalationskriterien und Kommunikationswege sind definiert
- Protokolle von Meilenstein-bewertungen einschließlich Maßnahmen
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7.3 Planung Produkt- und Prozessentwicklung (P3)
Prozesselement P3: Planung Produkt- und Prozessentwicklung
Bewertungsrelevante Mindestanforderungen: Beispiele zur Umsetzung
P3.1 Liegen die produkt- und prozessspezifischen Anforderungen vor?
Für das zu entwickelnde Produkt sind alle Anforde-rungen bekannt. Bei Produkten mit integrierter Software sind die An-forderungen an die Schnittstellen zwischen Hard- und Software definiert. Für diese ist ein Anforderungsmanagement umgesetzt. Die Organisation muss die vom Kunden festgelegten Anforderungen, die logistischen Anforderungen so-wie die gesetzlichen und behördlichen Anforderun-gen, die auf das Produkt zutreffen, ermitteln. Die Organisation muss die aus seiner Erfahrung bekannten Anforderungen an das Produkt und den Prozess ermitteln und berücksichtigen. Besondere Merkmale müssen auf Basis der eigenen Anforderungen, Kundenanforderungen, gesetzlichen Forderungen, Fertigungstechnologie und Merkmalen identifiziert werden, die sich aus dem Verwendungs-zweck/Gebrauch des Produktes ergeben. Die Qualitätsanforderungen des Kunden an Produkt und Prozess müssen vorliegen. Anfrage- und Vertragsunterlagen sind auf Vollstän-digkeit geprüft. Bei Nichterfüllbarkeit der Anforderungen müssen diese dem Kunden mitgeteilt werden bzw. Abweichungen vom Kunden „freigegeben"/zugestimmt werden (im Falle einer Beauftragung). Anforderungen des Kunden an die Auswahl von Un-terlieferanten bzw. Vormaterialien müssen dokumen-tiert sein. Schnittstellenvereinbarungen bei von Kunden vorge-gebenen Lieferanten (Setzlieferanten) liegen vor.
Produkt-/Prozessentwicklung - Anfrageunterlagen - Vertragsunterlagen - Lastenhefte (Produkt, Pro-
zess) - Kundenanforderungen - Gesetzesforderungen - Einkaufsbedingungen - QM-spezifische Anforderun-
gen - Qualitätsvereinbarungen - Dokumentationsanforderun-
gen - Logistik-Forderungen (JIT,
JIS, Konsignation) - Terminpläne, technische
Lieferbedingungen - Zugriff auf Portale/Informa-
tionsplattformen im Internet - Definition der Verantwort-
lichkeiten zu Lieferanten (z. B. Qualifizierung, Bemus-terung, Freigaben, Prüfungen etc.)
- Prüfvorschriften - Merkmalskata-
log/Referenzmuster für de-korative Oberflächen
- Erfahrungen aus vorherigen Projekten
- Produkt-/Prozessmerkmale - Bestellunterlagen mit Stück-
listen und Terminen - Gesetze/Verordnungen - Umweltaspekte, Recyc-
linganforderung - Fähigkeitsnachweise
P Produktentwicklung - Spezifikationen, Zeichnun-
gen, Besondere Merkmale
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Prozessentwicklung - Eignung von Anlagen,
Werkzeugen und Prüfmitteln - Arbeits- und Prüfplatzgestal-
tung - Handling, Verpackung, La-
gerung und Kennzeichnung
P3.2* Ist die Herstellbarkeit auf Basis der ermittelten Anforderungen an das Produkt und den Prozess übergreifend bewertet?
Die Vorgehensweise zur Bewertung der Herstellbar-keit muss bereichsübergreifend geregelt sein. Alle ermittelten produkt- und prozessspezifischen Anforderungen (Technik, Funktion, Qualität, Logistik, Software, …) müssen auf Herstellbarkeit geprüft werden. Materielle und Personelle Ressourcen müssen in der Herstellbarkeitsanalyse betrachtet werden. Die Bewertung der Herstellbarkeitsanalyse muss vor Angebotsabgabe vorliegen. Die Herstellbarkeit kritischer Kaufteile muss sicher-gestellt sein. Bei Nichterfüllbarkeit der Anforderungen müssen diese dem Kunden mitgeteilt werden bzw. Abwei-chungen vom Kunden „freigegeben"/zugestimmt werden (im Falle einer Beauftragung).
Produkt-/Prozessentwicklung - Kundenanforderungen und
-normen - Termine, Zeitrahmen - Vorschriften, Normen, Ge-
setze, Umweltverträglichkeit - Anforderungen gemäß
Produkthaftung - Gebäude, Räumlichkeiten - CAM, CAQ - Produkt-/Prozessinnovationen - Bereichsübergreifende Her-
stellbarkeitsbewertung (z. B. Verkauf, Entwicklung, Ein-kauf, Produktionsplanung, Produktion, QM-Planung, Logistik)
Produktentwicklung
- Labor-/Testequipment Prozessentwicklung - Kapazitätsbetrachtung - Verfügbarkeit vom Vormate-
rial - Fertigungsmöglichkeiten,
Fertigungsstandorte - Anlagen, Werkzeuge, Be-
triebs-/Prüfmittel, Hilfswerk-zeuge, Laboreinrichtungen, Transportmittel, Behälter, Lager
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P3.3 Sind die Aktivitäten zur Produkt- und Prozessentwicklung detailliert geplant?
Bei der Planung der Produkt- und Prozessentwick-lung ist der Detaillierungsgrad in Abhängigkeit der Bauteil-, Software- und Prozesskomplexität zu be-rücksichtigen. In der Entwicklungsphase muss mit geeigneten Me-thoden zur Risikominimierung die Produkt- und Pro-zessentwicklung so abgesichert werden, dass das Produkt in der Serie die Anforderungen an die Ein-satzbedingungen (Funktion, Zuverlässigkeit, Sicher-heit) erfüllen wird. Diese sind in der Planung zu be-rücksichtigen. Risikoanalysen (Produkt FMEA und Prozess FMEA oder vergleichbare Methoden) sind Bestandteil der Planung. Bei den Planungen sind bei Neuentwicklungen von Produkten und Prozessen von Beginn an die Anfor-derungen an die Einsatzbedingungen des Produktes berücksichtigt. Die Planungen enthalten alle Angaben zur Produkt- und Prozessentwicklung (inkl. der Zeitpunkte und Zeitdauer, Meilensteine entsprechend des Gesamt-projektplans, Produktionstest, PPF-Termin, Soft-warestände, …). Methoden zur Entwicklungsfreigabe entsprechen den Kundenanforderungen und müssen bei Abweichun-gen mit diesem geklärt werden. Ausgegliederte Prozesse und Dienstleistungen sind Bestandteil der Projektplanung.
Produkt-/Prozessentwicklung - Gesamtterminplan oder Pro-
dukt- und Prozessentwick-lungsplan
- Kundenanforderungen - Prüfplanung zur Requalifika-
tion - Kundentermine - Vorlaufzeiten - Termine zur Beschaffungs-
freigabe, Lieferantenfreigabe und Änderungsstopp
- Methoden zur Risikomini-mierung (QFD, FMEA; statistische Versuchspla-nung (z. B. DoE, Shainin, Taguchi etc.)
- Detaillierte Prototypen-/ Vorserienplanung
- Regelmäßige Statusabfra-gen zum Entwicklungsfort-schritt (Reviews)
- Projektpläne für Investment-vorhaben (Gebäude und An-lagen.)
- Logistische Planung für alle Phasen der Produkt- und Prozessentstehung inkl. Verpackung
Produktentwicklung - Detaillierte Planung zu
Zuverlässigkeitstests Funkti-onstests, Erprobungsplan
- Termine für Muster der Ent-wicklungsphase
Prozessentwicklung - Termine für Leistungstests,
Werkzeugtermine (serien-werkzeugfallende Teile),
- Detaillierte Planung zu Prüf-planung, Prüfmittelplanung
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P3.4 Sind die Aktivitäten zur Absicherung der Kundenbetreuung/Kundenzufrie- denheit/Kundenservice geplant?
Die Kundenanforderungen zur Teileversorgung über den Produktlebenszyklus sind in der Planung be-rücksichtigt. Konzepte zur kontinuierlichen Serienversorgung inkl. Absicherung von Notfällen sind in der Planungsphase vorgesehen. Bei Produkt- und Prozessinnovationen ist ein Rück-fallkonzept vorgesehen. Der Analyseprozess für 0km- und Feldreklamation ist für den Lieferumfang geplant. Dabei sind die Kun-denanforderungen zur Schadteilanalyse berücksich-tigt. Bei der Einführung neuer Technologien und Produkte sind auch in der Kundenbetreuung die Mitarbeiter-qualifizierungen sowie die Schaffung der notwendi-gen Infrastruktur vorgesehen.
Produkt-/Prozessentwicklung - Schulungsplanung - Qualifikationsmatrix - Investitionsplanung
Prozessentwicklung - Prüfplanung zur Standard-
und Belastungsprüfung - Auslösekriterien sind defi-
niert - Handbuch NTF-Prozess - Ersatzteilversorgungskon-
zepte - Notfallpläne
P3.5 Sind in der Planung der Produkt- und Prozessentwicklung die erforderlichen Ressourcen berücksichtigt?
Der Prozess zur Ressourcenermittlung ist umgesetzt. Ressourcenermittlung bezieht sich dabei auf die Ver-fügbarkeit von qualifiziertem Personal, Budget, Infra-struktur, wie z. B. Gebäude, Testeinrichtungen (Hard- und Software), Laboreinrichtungen, Maschinen, An-lagen,…. Kapazitäten für die Realisierung von Prototypenbau, Musterbau, Nullserie, Produktionstest und Serien-produktion müssen geplant und berücksichtigt wer-den. Die Ressourcenplanung ist regelmäßig an Verände-rungen im Projekt anzupassen, mögliche Engpässe sind zu berücksichtigen.
Produkt-/Prozessentwicklung - CAx Equipment - Verfügbarkeit von qualifizier-
tem Personal für die jeweili-gen Aufgaben
- Kapazitätsplanung aller Ressourcen
Produktentwicklung - Test-/Prüf-/Laboreinrich-
tungen (intern und extern)
Prozessentwicklung - Produktionsstandorte, Werk-
zeuge, Produktions- und Prüfeinrichtungen
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7.4 Realisierung Produkt- und Prozessentwicklung (P4)
Prozesselement P4: Realisierung der Produkt- und Prozessentwicklung
Bewertungsrelevante Mindestanforderungen: Beispiele zur Umsetzung
P4.1* Sind die Festlegungen aus den Plänen zur Produkt- und Prozessentwick- lung umgesetzt?
Die in der Entwicklungsplanung festgelegten Metho-den für die Produkt- und Prozessentwicklung sind angewendet, so dass nach Umsetzung der Erkennt-nisse das Produkt in der Serie die Einsatzbedingun-gen (Funktion, Zuverlässigkeit, Sicherheit) erfüllt. In der Entwicklungsphase ist mittels FMEA sicherzu-stellen, dass das Produkt und der Prozess den Anforderungen des Kunden hinsichtlich Funktion, Zuverlässigkeit etc. entsprechen. Bei der Erstellung der Produkt-FMEA ist der für die Herstellung vorge-sehene Fertigungsstandort einzubeziehen. Besondere Merkmale sind identifiziert, in den ent-sprechenden Dokumenten (FMEAs etc.) gekenn-zeichnet und durch Maßnahmen abgesichert. In der Planung muss ein Erprobungsplan für die Komponenten, Baugruppen, Unterbaugruppen, Bau-teile, Software und Materialien einschließlich der Fer-tigungsprozesse aus Prototypen- und Vorserienpha-se enthalten sein. Die Beschaffungsumfänge sind berücksichtigt. Die Umsetzung der Produkt- und Prozessentwicklung werden in der Lieferkette sichergestellt. Die Dokumentation der Erkenntnisse aus Prototy-penphase und Vorserienphase zur Berücksichtigung in der Serienphase liegen vor. Die Anforderungen an die Prüfmittel sind festgelegt und umgesetzt.
Produkt-/Prozessentwicklung - Methoden zur Risikomini-
mierung (QFD, FMEA) - statistische Versuchspla-
nung (z. B. DoE, Shainin, Taguchi etc.)
- Poka-Yoke-Prinzipien Produktentwicklung - Erprobungsplanung - Einbauversuch und System-
tests - A-, B-, C-Muster - Lebensdauertests - Umweltsimulationstest (z. B.
Salzsprühnebeltest) etc. Prozessentwicklung - Prüfplan/Prüfplanung
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P4.2 Sind die personellen Ressourcen vorhanden und qualifiziert, um den Serienanlauf sicherzustellen?
Eine Personaleinsatzplanung muss vorhanden sein.
Das Personal muss für die entsprechenden Aufga-ben qualifiziert sein. Dies gilt ebenso für das Perso-nal externer Dienstleister. Entsprechende Nachweise sind vorhanden.
Eine regelmäßige Bedarfsanalyse während der Pro-dukt- und Prozessentwicklung hinsichtlich möglicher entstehender Engpässe und zusätzlicher Bedarfe ist durchzuführen.
Qualifizierte Personalressourcen für die Realisierung von Prototypenbau und Musterbau sind vorhanden. Personalressourcen für Vorserie, Serienanlauf und Serienproduktion sind geplant und gemäß dem Pro-jektplan qualifiziert.
Ausgegliederte Prozesse müssen berücksichtigt werden.
Produkt-/Prozessentwicklung - Kundenanforderungen - Anforderungsprofil für die
jeweiligen Stellen - Schulungsbedarfsermittlung - Schulungsnachweise - Methoden- und Fremdspra-
chenkenntnisse
P4.3 Sind die materiellen Ressourcen vorhanden und geeignet, um den Serienanlauf sicherzustellen?
Der Prozess zur Ressourcenermittlung ist umgesetzt.
Ressourcenermittlung bezieht sich dabei auf die Ver-fügbarkeit von Testequipment, Laboreinrichtungen, Maschinen, Anlagen und die Auslastung von Ma-schinen und Anlagen. Unterstützende Prozesse müssen berücksichtigt werden.
Bei der Ressourcenermittlung ist die notwendige Inf-rastruktur zu berücksichtigen.
Eine regelmäßige Bedarfsanalyse während der Pro-dukt- und Prozessentwicklung hinsichtlich möglicher entstehender Engpässe und zusätzlicher Bedarfe ist durchzuführen.
Materielle Ressourcen für die Realisierung von Pro-totypenbau und Musterbau sind vorhanden. Materiel-le Ressourcen für Vorserien, Serienanalauf und Se-rienproduktion sind geplant und gemäß dem Projekt-plan vorhanden.
Ausgegliederte Prozesse müssen berücksichtigt werden.
Die Ressourcen müssen mit einem geeigneten Vor-lauf zum Serienanlauf des Kunden verfügbar sein.
Produkt-/Prozessentwicklung - Kundenanforderungen - Technische Schnittstellen
zum Kunden und Lieferanten Produktentwicklung - Erprobungsplanung Prozessentwicklung - Werksplanung - Werkslayout - Anlagen und Maschinenpla-
nung - Stückzahlen/Durchlaufzeiten - Transportwege - Transportmittel, Behälter,
Lager - Kapazität vor Serienanlauf
(Erstbevorratung) - Unterstützende Prozesse,
z. B. aus Logistik und IT
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P4.4* Sind die erforderlichen Eignungsnachweise und Freigaben für die Produkt- und Prozessentwicklung vorhanden?
Die Freigaben und Eignungsnachweise sind für alle Einzelteile, Baugruppen, Softwarestände und Be-schaffungsumfänge gemäß Entwicklungsterminplä-nen nachzuweisen.
Die Materialdaten sind bestätigt und freigegeben. Die Maßnahmen aus den FMEAs sind umgesetzt und deren Wirksamkeit bestätigt. Die Produktionsprozess- und Produktfreigabe (PPF) muss zur Serienfreigabe vorliegen. Bei Produkten mit integrierter Software ist zusätzlich der Softwareprüf-bericht vorhanden.
Referenzteile aus Bemusterungen sind mindestens gemäß Kundenvorgaben aufzubewahren. Die Verifizierung und Validierung für Produkt und Prozess sind zum SOP des Kunden sichergestellt.
Produkt-/Prozessentwicklung - Prüfberichte, Protokolle - Nachweise betreffend Kauf-
teile/Lieferanten - Bemusterungsergebnisse
Produktentwicklung - Spezifikationen, Zeichnun-
gen, Lastenhefte - FMEA, IMDS, REACH, RoHS - Produkterprobung (z. B.
Einbauprüfung, Funktions-test, Lebensdauerprüfung, Umweltsimulation)
- Versuchsmuster - Konformitätsbestätigung ge-
setzlicher Forderungen - Entwicklungsfreigaben vom
Kunden
Prozessentwicklung - Logistikkonzept (z. B. Eig-
nung der Verpackung durch Probeversand)
- Fähigkeitsnachweise beson-derer Merkmale
- Kapazitätsstudien - Werkzeugabnahmen
P4.5 Sind die Fertigungs- und Prüfvorgaben aus der Produkt- und Prozessent- wicklung abgeleitet und umgesetzt?
Die Fertigungs- und Prüfvorgaben enthalten alle Prüfmerkmale aus der Produkt- und Prozessentwick-lung (inkl. Besondere Merkmale). Diese müssen die Komponenten, Baugruppen, Untergruppen, Teile, Software und Materialien einschließlich der Ferti-gungsprozesse berücksichtigen, die zum Produkt gehören.
Erkenntnisse aus Risikoanalysen sind berücksichtigt.
Die Vorgaben müssen Informationen zur Produktlen-kung, Produktionsprozesslenkung, Methoden sowie Reaktionspläne und Korrekturmaßnahmen enthalten.
Die Produktaudits und Requalifikationsprüfungen sind definiert.
Die Vorgaben müssen in den Phasen Prototypen-phase (wenn vom Kunden verlangt), Vorserienphase und Serienphase vorliegen.
Produkt-/Prozessentwicklung Produktentwicklung - Risikoanalysen (FMEA, FTA
etc.) - Produktionslenkungsplan
(Prototypen, Vorserie) Prozessentwicklung - Risikoanalysen
(FMEA, FTA etc.) - Produktionslenkungsplan
(Vorserie, Serie) - Produktauditplanung
- Prüfplan - Reaktionspläne
- Requalifikationsplanung - Serienfreigaben
(Erststück, Letztstück) - Serienbegeleitende Prü-
fungen
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P4.6 Ist ein Leistungstest unter Serienbedingungen für die Serienfreigabe durchgeführt?
Ein Leistungstest muss durchgeführt werden, um alle Produktionsfaktoren und Einflüsse rechtzeitig bewer-ten und ggf. korrigieren zu können. Der Leistungstest hat den Nachweise erbracht, dass die Qualitätsfähigkeit des kompletten Fertigungspro-zesses unter Serienproduktionsbedingungen (Werk-zeug, Anlagen, Taktzeit, Personal, Fertigungs- und Prüfvorgaben, Mess- und Prüfmittel…) gegeben ist. Hinweis: In Abhängigkeit der Phase der Durchfüh-rung des Audits können entsprechende Produktions-tests noch in Planung sein! Die Frage ist für die Produktentwicklung nicht rele-vant!
Produkt-/Prozessentwicklung Prozessentwicklung - Kundenanforderungen - Festlegung von Mindest-
stückzahlen (Kammlinie und vereinbarte Flexibilität)
- Prozessfähigkeitsstudie - Messmittelfähigkeit - Serienreife der Betriebsmit-
tel und Einrichtungen (Messprotokolle)
- Personalkonzept zur Serie - Arbeits-/Prüfanweisungen - Produktionstests gemäß
Kundenterminplan - Verpackungsvorgabe
P4.7* Ist die Projektübergabe von der Entwicklung an die Serienproduktion geregelt?
Ein Prozess zur Übergabe der Arbeitsergebnisse aus dem Projekt an die Produktion ist vorhanden.
Bei Produkten mit integrierter Software sind die Ergebnisse aus der Entwicklung (inkl. der Zwischen-stände und deren Dokumentation) aufgezeichnet.
Voraussetzung für die Projektübergabe ist ein erfolg-reiches internes PPF-Verfahren. Voraussetzung ei-ner Serienlieferfreigabe ist die erfolgreiche Kunden-freigabe. Resultierende Maßnahmen aus interner und externer Freigabe sind termingerecht umgesetzt.
Fähigkeitsnachweise sind für alle besonderen Merk-male nachgewiesen.
Die personellen Ressourcen sind gemäß Planung vorhanden und qualifiziert.
Die materiellen Ressourcen beinhalten Gebäude, Testeinrichtungen, Laboreinrichtungen, Maschinen, Anlagen, etc. Diese sind vorhanden und freigegeben.
Die Freigaben für die Beschaffungsumfänge liegen vor.
Maßnahmen zur Anlaufabsicherung sind beschrieben bzw. eingeleitet.
Produkt-/Prozessentwicklung - Kundenanforderungen - Übergabeprotokolle/Check-
liste mit Übergabekriterien - Abnahmeprotokolle - Produktionslenkungsplan - Prüfpläne - Teilelebenslauf - Festlegung eines Verfahrens
zur Durchführung von Feh-leranalysen und Einführung von Korrekturmaßnahmen
- Produktionskennzahlen, wie OEE, Ausschuss, …
- Erfahrungen aus dem lau-fenden Projekt
- Messmittelfähigkeit
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7.5 Lieferantenmanagement (P5)
Prozesselement P5: Lieferantenmanagement
Bewertungsrelevante Mindestanforderungen: Beispiele zur Umsetzung
P5.1 Werden nur freigegebene und qualitätsfähige Lieferanten eingesetzt?
Bei Serieneinsatz muss sichergestellt sein, dass nur freigegebene Lieferanten eingesetzt werden. Eine Beurteilung der Qualitätsfähigkeit des Lieferanten nach festgelegten Kriterien liegt vor. Auswertungen der Qualitätsleistungsbewertung bei bestehenden Lieferanten sind zu berücksichtigen. Risiken in der Lieferantenkette wurden ermittelt, be-wertet und durch geeignete Maßnahmen reduziert (Notfallstrategie).
- Anwendung definierter und dokumentierter Kriterien zur Lieferantenauswahl
- Nachweis von Qualifizie-rungsprogrammen für nicht den Auswahlkriterien ent-sprechende Lieferanten
- Bewertung der Qualitätsfä-higkeit (QM-System, Pro-zess) z. B. Self-Assessment, Auditergebnisse, Zertifikate der Lieferanten
- Ergebnisse einer Potenzial-analyse
Gilt auch für: - Entwicklungslieferanten/
Prototypenlieferanten - Lieferanten von immateriel-
len Produkten, z. B. Software - Lieferanten von Anlagen,
Maschinen, Werkzeugen - Service-Partner (z. B. Sortier-
firmen) - Externe Prüflabore - Lieferanten in ausgeglieder-
ten Prozessen
P5.2 Werden die Kundenanforderungen in der Lieferkette berücksichtigt?
Die Weitergabe von Kundenanforderungen muss geregelt und nachvollziehbar sein. Kundenanforderungen beinhalten auch Forderungen aus der Zeichnung, Bauteil-, Software- oder Kompo-nentenlastenheft, aus QM-Vereinbarungen und sons-tigen gültigen Regelwerken. Ebenso ist das Änderungsmanagement während der Serie zu berücksichtigen. Schnittstellen sind erkannt und abgesichert.
- Übermittlung der Forderun-gen, Toleranzen, Termin-schiene, Prozessabnahmen, Freigaben, Reklamationen, etc. mit Sicherstellung des Änderungsmanagements
- Schnittstellenvereinbarung - QSV (Qualitätssicherungs-
vereinbarungen) - gesetzliche und behördliche
Anforderungen
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P5.3 Sind mit den Lieferanten Zielvereinbarungen für die Lieferleistung abge- stimmt und umgesetzt?
Mit allen Lieferanten müssen Zielvereinbarungen für die Lieferleistung in der gesamten Lieferkette von Produkten und Prozessen abgestimmt und umge-setzt sein. Die Leistungen eines Lieferanten müssen in definier-ten Zeiträumen überprüft und ausgewertet werden. Bei Abweichungen müssen Maßnahmen vereinbart sein und deren Umsetzung einschließlich Termine überwacht werden.
- messbare Zielgrößen für Qualität, Liefermenge, Ter-mintreue, z. B. zur: Reduzie-rung der PPM-Raten im Rahmen der 0-Fehler-Strategie
- QM-Vereinbarungen inklusive Eskalationsmechanismen
- Vermeidung von Sonderfahr-ten
- Reduzierung von Ausschuss - Reduzierung des Umlaufbe-
stands
P5.4* Sind für die beschafften Umfänge die erforderlichen Freigaben vorhanden?
Für alle Beschaffungsumfänge muss vor Serienein-satz neuer/geänderter Produkte/Prozesse eine Frei-gabe vorliegen. Sofern nicht anders festgelegt, hat der Lieferant bei Lieferungen von Modulen die volle Verantwortung der Qualitätsüberwachung zu allen Einzelkomponen-ten.
- Spezifikationen/Normen/ Prüfvorschriften
- PPF-Berichte, ggf. inkl- Softwareprüfberichte
- Fähigkeitsnachweise für Besondere Merkmale - gesetzliche/Länderspezifische Anforderungen (z. B. CCC,
Inmetro, IMDS, REACh) - Qualifikationsprüfungen/Be-
richte - Baumusterfreigaben - Änderungsmanagement in
der Lieferkette - Freigabevereinbarung für
Umfänge von Kleinserien und Individualbedarfen
P5.5* Ist die vereinbarte Qualität der Beschaffungsumfänge gewährleistet?
Zur Überwachung der Qualität der Beschaffungsum-fänge werden regelmäßig Prüfungen durchgeführt, dokumentiert und ausgewertet. Abweichungen von der Lieferqualität werden im Rahmen eines standardisierten Reklamationsprozes-ses bearbeitet. Requalifikationsprüfungen werden gemäß Kundenan-forderungen durchgeführt. Prüf- und Messmittel für Beschaffungsumfänge sind
- Abstimmung von Prüfverfah-ren, Prüfabläufen, Prüfhäu-figkeiten
- Referenzteile - Stichprobenumfang (z. B.
Skip Lot) - Auswertung von Fehler-
schwerpunkten - PPM-Auswertungen, 8D-
Reports - Vereinbarung und Verfol-
gung von Verbesserungs-
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ausreichend vorhanden, werden ordnungsgemäß gelagert und die Prüfplätze sind angemessen gestal-tet (z. B. Klimatisierung, Lichtverhältnisse, Ordnung, Sauberkeit und Schutz vor Beschädigung und Ver-schmutzung).
programmen - Prüfmöglichkeiten (interne u.
externe Labore, Prüfeinrich-tungen, Prüfungen gemäß ISO/IEC 17025) für Rohma-terial (Materialzertifikate) und Fertigteile
- Lehren/Aufnahmen - Zeichnungen/Bestell- und
Verpackungsvorgaben/Spe-zifikationen
- Fähigkeitsnachweise - Requalifikationsprüfungen/
-berichte - Prüfzertifikate
P5.6 Werden die Wareneingänge zweckentsprechend angeliefert und gelagert?
Vormaterialien und Ladungsträger werden entspre-chend des Freigabestatus beschädigungs- und ver-mischungssicher angeliefert und gelagert. Für Materialien, die unter Einfluss von Temperatur, Feuchtigkeit, Erschütterung etc. Schaden nehmen können und Auswirkungen auf die Qualität des End-produktes haben, müssen die Transport- und Lager-bedingungen spezifiziert und nachgewiesen werden. Für kritische Vormaterialien sind die Transportbedin-gungen festgelegt. „Suspekte"/gesperrte Produkte sind eindeutig zu sichern und vor unbefugtem Zugriff zu schützen. Bei der Weiterverarbeitung ist FIFO und Chargen-rückverfolgbarkeit sichergestellt. Die Materialbestände im Lagerverwaltungssystem stimmen mit den vorhandenen Warenmengen über-ein.
Die Lagerbedingungen entsprechen den Produktan-forderungen.
- Verpackung - Lagerverwaltungssystem - Kennzeichnung (Rückver-
folgbarkeit/Prüfstatus/Arbeits-folge/Verwendungsstatus)
- Sperrlager, Sperrflächen - FIFO - Chargenbezogene Verwen-
dung - Haltbarkeitsanforderungen - Klimatische Bedingungen - Schutz vor Beschädigung/
Verschmutzung/Korrosion - Ordnung und Sauberkeit - Vermischungs-/Verwechs-
lungssicherheit - Restmengen aus der Pro-
duktion
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P5.7 Ist das Personal für die jeweiligen Aufgaben qualifiziert und sind die Verantwortlichkeiten definiert?
Es muss beschrieben sein, welche Verantwor-tungen, Aufgaben und Befugnisse die Mitarbeiter (z. B. für Wareneingangsprüfung, Reklamations-bearbeitung, Lieferantenmanagement, Lieferan-tenauditierung) in ihrem jeweiligen Aufgabenge-biet haben. Qualifizierungsbedarfe müssen für jeden Mitar-beiter in Bezug auf die Aufgaben ermittelt und Qualifizierungen entsprechend durchgeführt werden. Kenntnisse zu bisherigen Beanstandungen bei entsprechenden Beschaffungsumfängen sind vorhanden.
- Produkt/Spezifikationen/Kunden-anforderungen
- Wissen zu Produktmerkmalen und Fertigungsabläufen der Ein-zelteile von Modulen
- Normen/Gesetze - Verpackungsanforderungen - Bewertungsmethoden (z. B. Au-
dit, Statistik) - Qualitätstechniken
(z. B. 8D-Methode, Ursachen-Wirkungsdiagramm)
- Beanstandungen und Abstell- maßnahmen
- Stellen/Funktionsbeschreibung - Qualifikationsmatrix - Fremdsprachen - Qualifikation Lieferantenaudito-
ren
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7.6 Prozessanalyse Produktion (P6)
Prozesselement P6: Prozessanalyse Produktion
P6.1 Was geht in den Prozess hinein? Prozesseingaben (Input)
Bewertungsrelevante Mindestanforderungen: Beispiele zur Umsetzung
P6.1.1 Ist die Projektübergabe von der Entwicklung an die Serienproduktion erfolgt und ist ein sicherer Anlauf gewährleistet?
Die Projektübergabe an die Serienproduktion ist erfolgt. Ggf. offene Punkte werden weiterverfolgt und termingerecht umgesetzt. Die Verantwortlich-keiten sind für den gesamten Übergabeprozess geregelt und werden wahrgenommen. Vor der ersten Serienlieferung liegt eine (PPF) Pro-duktionsprozess- und Produktfreigabe vollständig mit allen geforderten Unterlagen vor. Maßnahmen zur Anlaufabsicherung sind umgesetzt. Ein Prozess zur Weiterentwicklung der Prozess-/ Produkt-FMEA ist definiert und geregelt. Werkzeuge, Prüf- und Messmittel stehen in notwen-diger Anzahl zur Verfügung.
- Protokolle zum Projektstatus - Übergabeprotokolle - Protokolle zu Meilensteinen - festgelegte Maßnahmen und
Umsetzungszeitplan - Prozess-FMEA u. Maßnahmen - Produkt-FMEA u. Maßnahmen - Protokoll Freigabe der Produk-
tion - Maschinen- und Prozessfähig-
keitsuntersuchung - Produktionstest/Leistungstest
und Nachweise - Transport-Planungsprozess - PPF-/PPAP-Unterlagen inkl.
Kundenfreigabe und Rück-stellmuster
- ggf. Abweicherlaubnis - Freigegebener Softwarestand
P6.1.2 Sind die benötigten Mengen/Fertigungslosgrößen der Vormaterialien zum vereinbarten Zeitpunkt am richtigen Lagerort/Arbeitsplatz verfügbar?
Das richtige Produkt (Vormaterial, Bauteil, Kompo-nente etc.) muss in der vereinbarten Qualität, in der richtigen Menge, in der richtigen Verpackung, mit der richtigen Dokumentation zum vereinbarten Zeit-punkt am vereinbarten Platz sein. Bautei-le/Komponenten müssen an definierten Lagerplät-zen/Stellplätzen bereitgestellt werden. Am Arbeitsplatz sind die Teile und Vormaterialien bedarfsgerecht unter Berücksichtigung der Auf-tragsmenge/Losgröße bereitgestellt (z. B. KANBAN, Just in time, FIFO). Vorgelagerte Prozesse sind da-bei berücksichtigt. Die Rückgabe nicht benötigter Teile (Restmengen) nach Auftragsabarbeitung einschließlich deren zah-lenmäßige Erfassung muss geregelt sein.
- Ausreichend geeignete Trans-portmittel
- Definierte Lagerplätze - KANBAN - Just in time/Just in sequence - Lagerverwaltung - Änderungsstand - Informationsfluss Rückgabe
nicht benötigter Bauteile/Rest-mengen
- Lagerbestände - Fertigungsmengen auf Kun-
denbedarf abgestimmt - Besondere Anforderungen an
Bauteile und Behälter (ESD-Schutz bei Elektronik- Bauteilen, Restschmutz etc.)
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P6.1.3 Werden die Vormaterialien zweckentsprechend gelagert und sind die Transportmittel/Verpackungseinrichtungen auf die speziellen Eigenschaf- ten der Vormaterialien abgestimmt?
Verpackungsvorschriften müssen durchgängig (auch in den Produktionsabschnitten) berücksich-tigt/umgesetzt werden. Die Bauteile müssen auch während der Fertigung und des innerbetrieblichen Transports sowie beim Transport zu und von Dienstleistern durch geeigne-te Transporteinheiten vor Beschädigung und Ver-schmutzung geschützt werden. Lagerplätze/Arbeitsplätze/Behälter müssen der für das Bauteil/Produkt notwendigen Ordnung/Sauber-keit gerecht werden. Reinigungszyklen sind definiert und werden überwacht. Die Teile-/Materialbereitstellung am Arbeitsplatz/in der Montagelinie muss ein sicheres Handling er-möglichen. Vorgegebene Lagerzeiten sowie Verbaubarkeits-zeiten für spezielle Materialien/Bauteile müssen durch geeignete Methoden überwacht werden (Höchst-, Mindestlagerzeiten, vorgeschriebene Zwi-schenlagerzeit). Kritische Betriebs- und Hilfsstoffe für Maschinen und Anlagen, die direkte Auswirkungen auf das Produkt/die Produktqualität haben, müssen ent-sprechend überwacht werden. Bauteile/Vormaterial/kritische Betriebs- und Hilfs-stoffe sind gegenüber Umwelt- und Klimaeinflüssen geschützt.
- Lagermengen - Lagerbedingungen - freigegebene Sonder- und
Standardtransportbehälter - Verpackungsvorschriften - innerbetriebliche Transport-
behälter - Schutz vor Beschädigung - Teilepositionierung am Ar-
beitsplatz - Ordnung, Sauberkeit - Überfüllung (Lagerplätze, Be-
hälter) - Überwachung der Lagerzeit
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P6.1.4 Sind die erforderlichen Kennzeichnungen/Aufzeichnungen/Freigaben vorhanden und den Vormaterialien entsprechend zugeordnet?
Freigegebene Vormaterialen müssen eindeutig ge-kennzeichnet und der Freigabestatus muss erkenn-bar sein. Die Kennzeichnung der Freigaben an den Gebinden/Chargen/Ladungsträgern/Bauteilen muss festgelegt sein. Es muss sichergestellt sein, dass nur freigegebene Materialien/Teile der Fertigung bzw. dem nächsten Produktionsabschnitt zugeführt und verbaut werden. Die Rückverfolgbarkeit der produzierten Einheiten muss im angemessenen Rahmen sichergestellt sein (z. B. Dokumentation, Chargenverbau). Entsprechend dem Produktrisiko muss die Rückver-folgbarkeit über die gesamte Prozesskette vom Zulie-feranten bis zum Kunden gewährleistet sein. Kundenvorgaben zur Kennzeichnung und Rückver-folgbarkeit müssen berücksichtigt sein. Gesetzliche und behördliche Anforderungen werden berücksichtigt. Die Prüfergebnisse von Merkmalen mit besonderer Anforderung an die Dokumentation und Archivierung werden entsprechend aufgezeichnet.
- Kundenspezifikationen - Kundenvorgaben für Kenn-
zeichnungen und Rückver-folgbarkeit
- gesetzliche Anforderungen, Produkthaftungsgesetz
- Kennzeichnung von Ersatz-teilen
- Prozess zur Freigabe der Produkte/Vormaterialien
- Kennzeichnung freigegebe-ner Teile/Materialien (Auf-kleber, Warenanhänger, Wa-renbegleitschein, …)
- Aufzeichnungen von Freiga-ben
- Rückverfolgbarkeitssystem/ -konzept
- Dokumentation von Sonder-freigaben (Anzahl, Dauer, Art der Kennzeichnung, ...)
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P6.1.5* Werden Änderungen am Produkt oder Prozess während der Serie verfolgt und dokumentiert?
Das Änderungsmanagement, d.h. von der Ände-rungsanfrage bis zur Umsetzung, muss klar be-schrieben sein. Entsprechende Verantwortlichkeiten sind geregelt. Änderungen, die Auswirkungen auf die Kundenan-forderungen haben, müssen mit dem Kunden abge-stimmt, genehmigt und freigegeben sein. Ggf. ist eine neue PPF nachzuweisen. Das beinhaltet sowohl Produkt- als auch Prozessänderungen (inkl. Software-änderungen). Die Dokumentation der Änderungsstände muss durchgängig nachvollziehbar sein. Es muss sichergestellt sein, dass jederzeit der richti-ge Konstruktionsstand des Vormaterials bzw. Soft-warestand verbaut und der richtige Konstruktions-stand der Fertigprodukte produziert und an den Kun-den ausgeliefert wird.
- Freigabe einer Änderung durch die Organisation und den Kunden (Machbarkeit, Schnittstellen zu Komponen-ten, Kosteneinfluss, Ter-mineinfluss etc.)
- Weitergabe von Änderungen an Prozessentwicklung, Pro-duktionsbereiche, Lager oder zu Vorlieferanten
- Verfolgung des Umsetzungs-stands der Änderung (Über-sicht mit Status)
- Dokumentation von Ände-rungshistorien (Teilelebens-lauf)
- Aktualisierung von betroffe-nen Dokumenten (Zeichnun-gen, Anweisungen etc.)
- Aktualisierung der FMEA (Produkt und Prozess)
- Verifizierung und Validierung von Änderungen einschließ-lich Dokumentation
- Einsatzsteuerung von Ände-rungen bzw. geänderten Produkten/Bauteilen
- Vorlauffertigung bei großen Änderungen oder Verlage-rungen, die einen Produkti-onsausfall bedingen Durch-laufzeiten von Änderungen (Kundenvorgaben etc.)
- Änderungsstände von Prüf-mitteln, Lehren, Werkzeugen und Zeichnungen
- Parameteränderungen - Software
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Prozesselement P6: Prozessanalyse Produktion
P6.2 Sind alle Produktionsprozesse geregelt? Prozessablauf
Bewertungsrelevante Mindestanforderungen: Beispiele zur Umsetzung
P6.2.1 Sind die Vorgaben des Produktionslenkungsplans vollständig und werden sie wirksam umgesetzt?
Die Fertigungs- und Prüfunterlagen sind vollständig vorhanden und auf Basis des Produktionslen-kungsplans erstellt. Prüfmerkmale, Prüfmittel, Prüfmethoden, Prüfhäufigkeiten, Prüfzyklen, und Requalifikationen müssen festgelegt sein. Der Zugriff auf die Unterlagen muss jederzeit mög-lich sein. Prozessparameter, die Einfluss auf die Produktei-genschaften/ -qualität haben, müssen vollständig angegeben sein. Prozessparameter und Prüf-merkmale sind mit Toleranzen anzugeben. Die Eingriffsgrenzen in den Prozessregelkarten müssen festgelegt, erkennbar und nachvollziehbar sein. Abweichungen und eingeleitete Maßnahmen zu den Prozessvorgaben und Prüfmerkmalen sind zu dokumentieren. Erforderliche Maßnahmen (Reaktionsplan) für Pro-zessstörungen sind bekannt und werden von den zuständigen Mitarbeitern eingeleitet und dokumen-tiert. Für Produkte mit spezifischen Anforderungen an die Fertigungstechnik müssen im Produktionslen-kungsplan bzw. in den Fertigungs- und Prüfunter-lagen die Daten zu Maschinen/Werkzeugen/Hilfs- mitteln angegeben sein. Nacharbeitsbedingungen sind spezifiziert und im Prozess abgesichert (Kennzeichnung der Teile, erneute Prüfung etc.).
- Maschinen- und Prozessfähig-keitsnachweise
- Prozessparameter und Toleran-zen (Drücke, Temperaturen, Zeiten, Geschwindigkeiten etc.)
- Prüfvorgaben (Besondere Merkmale, attributive Merkmale, Prüfmittel, Methoden, Prüfhäu-figkeiten)
- Daten zu Maschi-nen/Werkzeugen/Hilfsmittel (Werkzeug und Maschinen-nummern)
- Vorgaben zu Aufnah-me/Bezugspunkten
- Arbeitsanweisung (inkl. Nach-arbeit)
- Prüfanweisung - Spezifische Anforderungen an
Fertigungstechnik, z. B. bemus-terungsrelevante Zuordnung von Maschinen und Anlagen
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P6.2.2* Erfolgt eine Wiederfreigabe von Fertigungsabläufen?
Die Wiederfreigabe ist die erneute auftragsbezogene Freigabe für den Start der Produktion. Auslösekriterien für eine Wiederfreigabe müssen, z. B. bei einer Fertigungsunterbrechung, definiert sein. Die Wiederfreigabe ist für Produkt und Prozess er-forderlich und muss durch autorisierte Mitarbeiter anhand von Abnahmekriterien erfolgen und doku-mentiert werden. Abweichungen und eingeleitete Maßnahmen sind dokumentiert. Die Freigabeprüfungen müssen nach eindeutigen Prüfanweisungen (Anzahl und Methode) erfolgen. Wird die Fertigung nach Entnahme von Prüfteilen fortgesetzt, muss der Zugriff auf diese Produkte bis zur Freigabe der Prüfteile möglich sein. Zum Zeitpunkt der Freigabe müssen die benötigten Prüf- und Grenzmuster zur Verfügung stehen.
- Freigabe eines Fertigungslo-ses
- Freigegebene Nacharbeiten - Erststückfreiga-
be/Ersteilfreigabe - Einstellplä-
ne/Referenzteile/Einrichtteile (z. B. Fehlerprüfteile, Red Rabbit)
- Mögliche Auslösekriterien für Wiederfreigabe: - Fertigungsunterbrechung
(z. B. Nachtruhe bei 2-Schicht Betrieb, Werk-zeugwechsel, Material-/ Chargen-/Produktwechsel)
- Reparatur, Werkzeug-wechsel
- Einstelldaten
P6.2.3* Werden Besondere Merkmale in der Produktion gelenkt?
Besondere Produktmerkmale und Prozessparameter, die Besondere Merkmale beeinflussen, sind im Pro-duktionslenkungsplan gekennzeichnet und werden systematisch überwacht. Aufzeichnungen über Abweichungen und Abstell-maßnahmen werden geführt. Abweichungen, die Auswirkungen auf die Eigenschaften des Produktes haben, müssen durch den Kunden genehmigt wer-den. Qualitätsaufzeichnungen für Besondere Merkmale sind festgelegt (Archivierungsdauer, -art) und mit dem Kunden abgestimmt.
- Produkt-FMEA/Prozess-FMEA
- Produktionslenkungsplan - Qualitätsaufzeichnungen - statistische Auswertungen - SPC-Auswertungen, - Qualitätsregelkarten - Fähigkeitsnachweise Cpk,
Cmk, Maschinenfähigkeits-untersuchungen etc.
- Prüfprozesseignungsnach-weis
- Prüfergebnisse - Zeichnungen - Besondere Merkmale
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P6.2.4* Werden nicht freigegebene und/oder fehlerhafte Teile gelenkt?
Nicht freigegebene und/oder fehlerhafte Teile (Aus-schuss- und Nacharbeitsteile) müssen separiert und erfasst bzw. prozesssicher aus dem Fertigungsablauf ausgeschleust werden. Diese Teile sind entweder direkt oder am Behälter zu kennzeichnen. Die Nacharbeitskriterien inkl. Prüfungen sind festge-legt, bekannt und umgesetzt. Sperrlager und Sperrbereiche müssen eindeutig er-kennbar sein. Eine unbeabsichtigte Verwendung der gesperrten Teile muss ausgeschlossen sein. Einstellmeister, Einricht- und Referenzteile müssen gekennzeichnet und ebenfalls vor unbeabsichtigter Verwendung geschützt sein.
- Kennzeichnung für Aus-schuss-, Nacharbeits-, Refe-renz- und Einrichtteile
- Kennzeichnung der Behälter für Ausschuss, Nacharbeit und Einrichtteile
- definierte Ausschleuse-/ Nacharbeitsstationen in der Fertigung
- Sperrlager, Sperrbereiche - Aufzeichnungen über Nach-
arbeit und Ausschuss
P6.2.5 Ist der Material- und Teilefluss gegen Vermischung/Verwechslung abgesichert?
Eine Vermischung oder Verwechslung von Materia-lien, Software und Bauteilen muss ausgeschlossen sein. Geeignete Maßnahmen und Prüfungen sind zu er-greifen, die eine frühzeitige Erkennung und Aus-schleusung falsch verbauter Teile gewährleisten. Entsprechende Themen und Maßnahmen müssen in der Prozess-FMEA und ggf. in der Produkt-FMEA bewertet sein. Bearbeitungsstand bzw. Prüfstatus der Teile müssen deutlich ersichtlich sein. Die Wiederzuführung von Restmengen, separierter Teile, Nacharbeitsteile, wiederverwendeter Teile aus Produktaudits, Prüfteile etc. muss eindeutig geregelt sein (inkl. Regelungen zur Rückverfolgbarkeit). Regelungen zur Wiederzuführung von Teilen ausge-gliederter Prozesse (z. B. Sortierdienstleister) müs-sen vorhanden sein.
- Material- und Teilefluss - Produkt-/Prozess-FMEA - Poka Yoke-Maßnahmen - Abfragen und Prüfungen in
Fertigungseinrichtungen - Teilekennzeichnung - Kennzeichnung des
Arbeits-, Prüf- und Verwen-dungsstatus
- Chargenkennzeichnung, Rückverfolgbarkeit auf Ver-bau von Chargen bzw. Pro-duktion von Chargen
- Entfernung ungültiger Kennzeichnungen
- Arbeitspapiere mit Teile-/Produktionsstammdaten
- Konstruktionsstand - Materialflussanalysen
(Wertstrom) - Regelung für Nacharbeit
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Prozesselement P6: Prozessanalyse Produktion
P6.3 Welche Funktionen unterstützen den Prozess? Personelle Ressourcen
Bewertungsrelevante Mindestanforderungen: Beispiele zur Umsetzung
P6.3.1* Sind die Mitarbeiter geeignet, die gestellten Aufgaben zu erfüllen?
Für die Mitarbeiter muss eine Beschreibung der Auf-gaben mit dem dazugehörigen Anforderungsprofil vorliegen. Daraus müssen ggf. Qualifizierungsmaß-nahmen abgeleitet werden. Es muss dokumentiert sein, wer für welche Aufgaben und Tätigkeiten qualifiziert ist. Durchgeführte Einarbeitung, Unterweisungen, Ein-weisungen/Qualifikationsnachweise müssen doku-mentiert sein. Für den Umgang und die Behandlung von Bauteilen mit Besonderen Merkmalen sind die Mitarbeiter un-terwiesen. Besondere Eignungsnachweise, die für die jeweilige Tätigkeit erforderlich sind, müssen vorliegen (z. B. Staplerführerschein, Schweißerzeugnis, Lötpass, Sehtest, Hörtest). Mitarbeiter, die mit Mess- und Prüfaufgaben betraut sind, müssen im Umgang mit den Messmitteln ge-schult sein. Bei Änderungen am Produkt/Prozess werden Schu-lungen/Unterweisungen durchgeführt und dokumen-tiert. Die Anforderungen sind sowohl auf interne, als auch externe temporäre Mitarbeiter anzuwenden.
- Schulungs-/Qualifikations-nachweise
- Qualifikationsmatrix - Einarbeitungsplan mit
Nachweisen - Kenntnisse zum Produkt und
aufgetretenen Fehlern - Handhabung von Messmit-
teln - Unterweisung in Arbeitssi-
cherheit/Umweltaspekte - Unterweisung zu Besonderen
Merkmalen - Eignungsnachweise (z. B.
Schweißer-Zeugnisse, Seh-tests, Fahrerlaubnis für Flur-förderfahrzeuge)
- Produktschulung
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P6.3.2 Kennen die Mitarbeiter ihre Verantwortungen und Befugnisse zur Überwachung der Produkt- und Prozessqualität?
Verantwortungen, Aufgaben und Befugnisse der Mit-arbeiter in ihren jeweiligen Aufgabengebieten sind beschrieben und umgesetzt (z. B. für Prozessfreiga-ben, Erststückprüfungen, Werkerselbstprüfungen, Sperrung). Die Mitarbeiter kennen die Folgen fehlerhafter Arbeitsausführung (welche Aufgaben/Funktionen hat das Produkt und was passiert, wenn diese durch feh-lerhafte Montage etc. nicht mehr gewährleistet sind). Die Mitarbeiter erhalten regelmäßig Informationen über den erreichten aktuellen Qualitätsstand intern und beim Kunden (Reklamationen). Die Anforderungen sind auch auf interne und externe temporäre Mitarbeiter anzuwenden,
- Arbeits-/Prüfanweisungen - Qualifikationsmatrix - Aufgabenbeschreibungen - Werkerselbstprüfung - Prozessfreigabe (Einricht-
freigabe/Erststückprüfung/ Letztstückprüfung)
- Prozessregelung (Interpreta-tion von Regelkarten)
- Sperr- und Entsperrbefugnis - Ordnung und Sauberkeit - Reparatur und Wartung
durchführen bzw. veranlas-sen
- Teilebereitstellung/Lagerung - Einrichtung und Abgleich
von Prüf-/Messmittel durch-führen/veranlassen
- Produktschulungen - Qualitätsinformationen (Soll-/
Istwerte) - Produktsicherheits-/Produkt-
haftungsschulung
P6.3.3 Sind die erforderlichen Personalressourcen vorhanden?
In allen Schichten ist die erforderliche Anzahl qualifi-zierter Mitarbeiter vorhanden. Bei der Personalein-satzplanung sind die Qualifikationen der Mitarbeiter zu berücksichtigen (z. B. Qualifikationsmatrix). Für unterstützende Bereiche (z. B. Labor, Messraum), die nicht in allen Schichten besetzt sind, ist eine Re-gelung vorhanden. Schwankungen in den Abrufen und Abwesenheiten (z. B. Krankheit, Urlaub, Schulung) werden in der Einsatzplanung berücksichtigt. Die Anforderungen sind sowohl auf interne, als auch externe temporäre Mitarbeiter anzuwenden.
- Schichtplan - Qualifikationsnachweise
(Qualifikationsmatrix) - dokumentierte Vertreterrege-
lung - Personaleinsatzplanung
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84
Prozesselement P6: Prozessanalyse Produktion
P 6.4 Mit welchen Mitteln wird der Prozess realisiert? Materielle Ressourcen
Bewertungsrelevante Mindestanforderungen: Beispiele zur Umsetzung
P6.4.1* Können mit den Fertigungseinrichtungen die produktspezifischen Anforderungen für den Kunden erreicht werden?
Es muss nachgewiesen werden, dass mit den vor-handenen Fertigungseinrichtungen die Fertigungs-prozesse gemäß Kundenanforderungen umgesetzt sind und die daraus resultierenden Produkte den Kundenspezifikationen entsprechen. Die Fertigungseinrichtungen, Maschinen und Anla-gen müssen in der Lage sein, die vorgegebenen To-leranzen für das jeweilige Merkmal einzuhalten. Für ausgewählte Produkt- und Prozessmerkmale sind Fähigkeiten zu ermitteln und deren Erfüllung nachzuweisen. Für die Prozessfähigkeiten sind die Kundenvorgaben einzuhalten. Es gilt aber für die langfristige Prozess-fähigkeit die Mindestforderung Cpk ≥ 1,33. Für aus-gewählte Merkmale, für die eine Fähigkeit nicht nachgewiesen werden kann, ist eine 100%-Prüfung erforderlich. Ausführung und Zustand der Anlagen, Werkzeuge, Aufnahmen und Handlingseinrichtungen erfüllen die Forderungen unter realen Serienbedingungen.
- Maschinen-/Prozessfähig-keitsnachweise für ausge-wählte Merkmale oder pro-zessbestimmende Parameter (z. B. Druck, Zeit, Tempera-tur)
- Warnung bei Abweichungen von Grenzvorgaben/Para- metern (z. B. akustisches, optisches Signal, Abschal-tung, Ausschleusung)
- Zuführ- und Entnahmevor-richtungen
- Fähigkeit der Ersatzwerk-zeuge
- Reproduzierbarkeit von Auf-nahmen, Fixierungen etc.
- Sauberkeitsanforderungen
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P6.4.2 Wird die Instandhaltung der Fertigungseinrichtungen und der Werkzeuge gelenkt?
Für Anlagen, Einrichtungen, Maschinen und Werk-zeuge sind Instandhaltungsaktivitäten (Wartung, In-spektion und Instandsetzung) ermittelt und umge-setzt. Durchgeführte Instandhaltungsaktivitäten (geplante und ungeplante) sind dokumentiert und werden auf Verbesserungspotenzial analysiert. Ein Prozess zur Analyse und Optimierung von Still-standzeiten, Maschinenauslastung und Werkzeug-standzeiten ist wirksam umgesetzt. Die Schlüsselprozesse und Engpassmaschinen sind identifiziert und mit entsprechenden Wartungsaktivi-täten (vorbeugenden oder vorausschauenden) im Sinne einer risikobasierten Instandhaltung belegt. Die Verfügbarkeit von Ersatzteilen ist sicherzustellen. Ressourcen zur Durchführung notwendiger Instand-haltungsmaßnahmen sind vorhanden. Werkzeuge unterliegen einem Werkzeugmanage-ment, welches folgende Punkte beinhaltet:
- Kennzeichnung des Einsatzstatus (i.O., n.i.O., in Reparatur)
- Werkzeugbegleitkarte mit allen Änderungen am Werkzeug
- Werkzeugstandzeiten (z. B. Betriebsstunden, Hübe, Schusszahl)
- Schutz vor Beschädigungen - Eigentumsverhältnisse des Werkzeugs
- Verfügbarkeit/Anwendung der zugehörigen technischen Dokumentation
- Instandhaltungsplan und In-standhaltungsaufgabe
- Schwachstellenanalysen - präventive Werkzeugaus-
tauschprogramme für Einhei-ten, die erhöhtem Verschleiß unterliegen
- Regalbediengeräte/Betriebs-mittel für Transport und La-gerung etc.
- Verfügbarkeit von Ersatztei-len für Produktionseinrich-tungen von Schlüsselpro-zessen
- Einhaltung vorgegebener Wartungsintervalle
- Dokumentation durchgeführ-ter Wartungsarbeiten
- Regelmäßige Plausibilitäts-prüfung der geplanten War-tungsintervalle
- Beauftragung externer Dienstleister für Wartungs-arbeiten
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P6.4.3* Können mit den eingesetzten Mess- und Prüfeinrichtungen die Quali- tätsanforderungen wirksam überwacht werden?
Die eingesetzten Prüf- und Messmittel sind für den Einsatzzweck und die Handhabung in der Fertigung geeignet und im Produktionslenkungsplan aufgeführt. Prüfmittelfähigkeitsuntersuchungen sind für die ver-wendeten Messmittel/Messsysteme durchgeführt. Die Messgenauigkeit der eingesetzten Prüf- und Messmittel ist dem Anwendungszweck bzw. dem zu prüfenden Merkmal angemessen. Ein Kennzeichnungssystem für Mess- und Prüfmittel ist eingerichtet, die Verwaltung der Prüf- und Mess-mittel erfolgt über die Kennzeichnung. Ein Prozess zur periodischen Überwachung von Mess- und Prüfmitteln ist installiert und umgesetzt (Hol-/Bringschuld ist definiert) und berücksichtigt auch die Kalibrierung der prozessintegrierten Mess-technik, die Einfluss auf die Produkteigenschaften hat. Zubehör für Mess- und Prüfeinrichtungen, die Ein-fluss auf die Messgenauigkeit bzw. das Messergeb-nis haben, werden auf die gleiche Weise überwacht.
- Produktionslenkungsplan - Messgenauigkeit/Prüfmittel-
fähigkeit - Prüfprozessfähigkeitsnach-
weis - Datenerfassung und Aus-
wertbarkeit - Nachweis der Prüfmittelka-
librierung - Abgleich der Prüfmittel/
Messverfahren mit dem Kunden (z. B. Ringversuche)
- Prüfplakette - Referenzteile/Einrichtteile
(z. B. Red Rabbit, Fehler-prüfteile)
P6.4.4 Sind die Arbeits- und Prüfplätze den Erfordernissen angemessen?
Sowohl die Arbeitsplatz- als auch die Umgebungsbe-dingungen sind auf Arbeitsinhalte und die Produkte abgestimmt, um Verschmutzung, Beschädigung und Verwechslung vorzubeugen bzw. auszuschließen. Dies gilt auch für dauerhaft und temporär eingerichte-te Nacharbeits-, Sortier- und Prüfplätze. Darüber hinaus ist die Arbeitsplatzgestaltung der Ar-beitsaufgabe entsprechend ergonomisch angepasst.
- Beleuchtung - Ordnung und Sauberkeit - Klimatisierung - Geräuschbelastung - Reinraum/Sauberkeitsraum - Arbeitsplatzorganisation - Umfeld/Handling der Bautei-
le am Arbeitsplatz - Arbeitssicherheit
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P6.4.5 Werden Werkzeuge, Einrichtungen und Prüfmittel sachgemäß gelagert?
Werkzeuge, Einrichtungen und Prüfmittel (inkl. Leh-ren) müssen sachgemäß gelagert und verwaltet wer-den. Dies gilt auch für nicht in Gebrauch und nicht freigegebene Werkzeuge, Einrichtungen und Prüfmit-tel. Für alle Werkzeuge, Einrichtungen und Prüfmittel sind die jeweiligen Verwendungsstatus sowie die Änderungsstände (Historie) nachvollziehbar. Beschädigungsfreie Lagerung und Schutz gegenüber Umwelteinflüssen ist sichergestellt, Ordnung und Sauberkeit gewährleistet. Die Ausgabe und Verwendung ist geregelt und wird dokumentiert.
- Beschädigungssichere Lage-rung
- Ordnung und Sauberkeit - Definierter Lagerort - Umwelteinflüsse - Kennzeichnung des Status - Kennzeichnung von Kunden-
eigentum, beigestellte Pro-dukte/Werkzeuge/Prüfmittel
- Definierter Freigabe- und Änderungsstand
- Regalbediengerä-te/Betriebsmittel für Trans-port und Lagerung etc.
- Referenzteile/Einrichtteile (z. B. Fehlerprüfteile, Red Rabbit)
Prozesselement P6: Prozessanalyse Produktion
P6.5 Wie wirkungsvoll wird der Prozess durchgeführt? Effektivität, Effizienz, Vermeidung von Verschwendung
Bewertungsrelevante Mindestanforderungen: Beispiele zur Umsetzung
P6.5.1 Sind für den Herstellprozess Zielvorgaben vorhanden?
Prozessspezifische Ziele sind festgelegt, werden überwacht und kommuniziert (produzierte Stückzahl, Qualitätskennzahlen/Fehlerraten, Auditergebnisse, Durchlaufzeiten, Fehlerkosten, Prozesskennzahlen (Cpk) etc.). Zielvorgaben sind abgestimmt und realisierbar, die Aktualität ist gewährleistet. Für die Zielvorgaben sind Kundenanforderungen be-rücksichtigt. Ein regelmäßiger Soll-/Ist-Vergleich wird durchge-führt.
- Anlagen- und Maschinenver-fügbarkeit
- Produzierte Stückzahlen pro Zeiteinheit
- Nacharbeit, Ausschuss - Geradeauslauf, Direktläuf-
erqoute, First time trough quality, First pass yield
- Qualitätskennzahlen (z. B. Fehlerraten, Auditergebnisse)
- Prozesskennzahlen (Pro-zessfähigkeiten)
- Reduzierung von Ver-schwendung (z. B. Aus-schuss und Nacharbeit, Energie und Prozessstoffe)
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P6.5.2 Werden Qualitäts- und Prozessdaten auswertbar erfasst?
Zum Nachweis der Einhaltung von Anforderungen und Zielvorgaben müssen die zum Nachweis der Produktkonformität notwendigen Qualitäts- und Pro-zessparameter (Soll-Werte) festgelegt und dokumen-tiert sein sowie die IST-Daten erfasst werden. Die Auswertbarkeit muss sichergestellt werden. Besondere Ereignisse sind dokumentiert (Schicht-/ Maschinenbuch). Die erfassten Daten sind zu Produkt und Prozess zuordenbar, sie sind auffindbar, lesbar, zugänglich und nach den Festlegungen archiviert. Anforderun-gen zur Rückverfolgbarkeit sind dabei berücksichtigt. Die erfassten Daten sind ausgewertet und entspre-chende Maßnahmen zur Verbesserung eingeleitet. Hierbei ist eine Risikoorientierung zu Grunde gelegt. Das Verbesserungspotenzial muss kontinuierlich aus bisherigen Erkenntnissen zu Qualität, Kosten, Ser-vice ermittelt werden. Ereignisse, die eine Änderung des Prozesses oder des Produktes nach sich ziehen, werden zudem in der entsprechenden FMEA mit den jeweiligen Maß-nahmen dokumentiert.
- Fehlersammelkarten - Regelkarten - Besondere Merkmale - Prozessparameter (Tempe-
ratur, Zeit, Druck etc.) - Betriebsdatenerfassung - Störmeldungen (z. B. Anla-
genstillstand, Stromausfall, Programmfehlermeldungen)
- Parameterveränderung - Fehlerarten/Fehlerhäufig-
keiten - Fehlerkosten (Nichtkonformi-
tät) - Ausschuss/Nacharbeit - Sperrmitteilungen/Sortier-
aktionen - Takt-, Durchlaufzeiten - SPC - Pareto-Analysen - Ursachen-/Wirkungsdia-
gramme - Risikoanalyse (FMEA, FTA
etc.) - Rückverfolgbarkeitskonzept
P6.5.3 Werden bei Abweichungen von Produkt- und Prozessanforderungen die Ursachen analysiert und die Korrekturmaßnahmen auf Wirksamkeit überprüft?
Bei aufgetretenen Produkt-/Prozessabweichungen sind, bis zur Beseitigung der Fehlerursachen und Nachweise der Wirksamkeit durchgeführter Korrektu-ren, geeignete Sofortmaßnahmen zur Einhaltung der Anforderungen durchzuführen. Diese sind den Mitar-beitern bekannt. Geeignete Methoden zur Ursachenanalyse sind in Anwendung. Korrekturmaßnahmen werden abgeleitet, deren Um-setzung ist überwacht und die Wirksamkeit verifiziert. Produktionslenkungsplan und FMEA werden bei Be-darf aktualisiert. Abweichungen, die Auswirkungen auf die Eigen-schaften des ausgelieferten Produktes haben, sind dem Kunden kommuniziert.
- 8D-Methode - Ursachen-/Wirkungsdia-
gramm - Taguchi, Shainin - Methode 5W - FMEA/Fehleranalyse - Prozessfähigkeitsanalyse - Q-Regelkreise/Q-Zirkel - Methoden zur analytischen
Bewertung - Informationsfluss bis zum
Kunden - Produkt FMEA und Prozess
FMEA - Abweichgenehmigung/
Sonderfreigabe - Ergänzende Dimensions-,
Werkstoff-, Funktions-, Dau-erlaufprüfungen
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P6.5.4 Werden Prozesse und Produkte regelmäßig auditiert?
Die Auditprogramme für Prozess- und Produktaudits liegen vor und sind umgesetzt. Kundenanforderun-gen werden dabei berücksichtigt. Die durchgeführten Prozess- und Produktaudits sind geeignet, die spezifischen Risiken und Schwachstel-len zu identifizieren und Maßnahmen abzuleiten. Bei Abweichungen wird eine Ursachenanalyse durchgeführt. Korrekturmaßnahmen werden abgelei-tet, deren Umsetzung ist überwacht und die Wirk-samkeit verifiziert. Produktaudits werden in der Fertigung am Endpro-dukt und bei Bedarf nach abgeschlossenen Ferti-gungsschritten periodisch durchgeführt und doku-mentiert. Im Produktaudit werden festgelegte Merk-male gemäß den Spezifikationen auf deren Erfüllung geprüft. Abweichungen, die Auswirkungen auf die Eigen-schaften des ausgelieferten Produktes haben, sind dem Kunden kommuniziert.
Produkt- und Prozessaudit: - Spezifikationen - Besondere Merkmale - Auditprogramme für Produkt-
und Prozessaudits inkl. planmäßiger und ereignis-orientierter Audits
- Frequenz von Audits - Vorgaben für Audits - Auditergebnisse, Auditbe-
richte - Qualifikation des Auditors Prozessaudit: - Prozessparameter/-
fähigkeiten Produktaudit: - Kennzeichnung, Verpackung - Kapazitäten der Prüfeinrich-
tungen - Softwarestand
Prozesselement P6: Prozessanalyse Produktion
P6.6 Was soll der Prozess leisten? Prozessergebnis (Output)
Bewertungsrelevante Mindestanforderungen: Beispiele zur Umsetzung
P6.6.1 Sind die Mengen/Fertigungslosgrößen auf den Bedarf abgestimmt und werden sie gezielt zum nächsten Prozessschritt weitergeleitet?
Bauteile/Komponenten müssen durch geeignete Transportmittel an definierte Lagerplätze/Stellplätze weitergeleitet werden. Dabei sollte die Auftragsmen-ge/Losgröße für eine bedarfsgerechte Weiterleitung von Teilen/Halbfertigerzeugnissen zum vereinbarten Platz berücksichtigt werden. Der Verwendungsstatus (i.O.-Teile, Nacharbeit, Aus-schuss etc.) des Bauteils muss aus der Kennzeich-nung (Bauteil, Behälter etc.) ersichtlich sein. Bei der Kennzeichnung sind unterschiedliche Ände-rungsstände zu berücksichtigen. Es ist sichergestellt, dass eine Weiterverarbeitung/ Weiterleitung von n.i.O.-Teilen nicht möglich ist.
- Ausreichend geeignete Transportmittel
- Definierte Lagerplätze - KANBAN - Just in time/Just in sequence - Lagerverwaltung - Änderungsstand - Lagerbestände - Fertigungsmengen auf Kun-
denbedarf abgestimmt - Besondere Anforderungen
an Bauteile und Behälter (ESD-Schutz bei Elektronik-bauteilen, Restschmutz etc.)
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P6.6.2 Werden Produkte/Bauteile zweckentsprechend gelagert und sind die Transportmittel/Verpackungseinrichtungen auf die speziellen Eigen- schaften der Produkte/Bauteile abgestimmt?
Die Produkte/Bauteile müssen durch eine zweckent-sprechende Lagerung und Verpackung vor Beschä-digungen geschützt sein. Interne und kundenspezifische Verpackungsanforde-rungen sind bekannt und werden umgesetzt. Die Lagerplätze/Behälter müssen die Sauberkeitsan-forderungen erfüllen. Vorgegebene Lagerzeiten müssen überwacht wer-den (Höchst-, Mindestlagerzeiten, vorgeschriebene Zwischenlagerzeit). Die Bauteile sind während der Bearbeitung, Lage-rung und Versand gegenüber Umwelt-/Klimaein-flüssen zu schützen. Die Anforderungen gelten für die Handhabung inner-halb der Produktionsprozesse und den Versand.
- Schutz vor Beschädigung - Teilepositionierung - Ordnung, Sauberkeit, Über-
füllung (Lagerplätze, Behäl-ter)
- Überwachung der Lager-zeit/Lagermengen
- Umwelteinflüsse, Klimatisie-rung
- interne und kundenspezifi-sche Verpackungsvorschrif-ten
- kundenspezifische Verpa-ckungen (beigestellte Verpa-ckungen)
- Informationen über verfügba-re Lagermengen
- Ersatzverpackung - Vorgaben zur Reinigung von
Verpackungen - Ausreichende Anzahl an
Verpackungen
P6.6.3 Werden die erforderlichen Aufzeichnungen/Freigaben dokumentiert?
Die Kennzeichnung der Freigaben an den Gebin-den/Chargen/Ladungsträgern/Bauteilen muss festge-legt sein. Freigegebene Produkte/Bauteile müssen eindeutig gekennzeichnet und der Freigabestatus muss er-kennbar sein. Sonderfreigaben/Abweicherlaubnisse müssen durch entsprechende Kennzeichnung und Dokumentation nachvollziehbar sein. Die Dokumentation umfasst den betroffenen Zeitraum und/oder die Anzahl der Teile. Diese Angaben sind dokumentiert, einschließ-lich der Kennzeichnung am Bauteil/Ladungsträger. Kundenvorgaben für die Kennzeichnung von nach-gearbeiteten Teilen müssen umgesetzt und doku-mentiert werden (Menge/Stückzahl/Kennzeichnung/ Teilelebenslauf/Einsatz). Die Rückverfolgbarkeit der produzierten Einheiten muss sichergestellt sein. Für die Archivierungsvorgaben und -dauer sind die Kundenanforderungen berücksichtigt.
- Kundenspezifikationen - Besondere Merkmale - Kundenvorgaben zur Kenn-
zeichnung - Kundenvorgaben zu Archi-
vierungsfristen - Archivierungsvorgaben/-
anforderungen (EDV, Papier, Brandschutzbestimmungen, Lesbarkeit etc.)
- Letztstückprüfung - Teilelebenslauf - Kennzeichnung bei Sonder-
freigaben
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P6.6.4* Werden die Kundenanforderungen bei der Auslieferung des Endprodukts erfüllt?
Die kundenspezifischen Anforderungen bezogen auf das Endprodukt (Liefertreue, Qualitätsziele, Qualitäts-leistung etc.) sind bekannt und werden überwacht. Bei Abweichungen werden Abstellmaßnahmen defi-niert und umgesetzt. Endprodukte werden gemäß Kundenforderungen versendet (Versandaudit etc.). Der Umgang mit beigestellten Produkten ist geregelt und implementiert. Bei Ausliefersperren, die den Kunden betreffen, ist dieser zu informieren und die weitere Vorgehenswei-se abzustimmen.
- Qualitätsvereinbarungen mit Kunden
- Kundenspezifische Anforde-rungen
- Kundenvorgaben zur Kenn-zeichnung Besonderer Merkmale
- Planung von Versandaudits - Lagerung/Abrufbearbeitung/
Teilebereitstellung/Versand - Zielvereinbarungen
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7.7 Kundenzufriedenheit/Kundenbetreuung/Service (P7)
Prozesselement P7: Kundenzufriedenheit/Kundenbetreuung/Service
Bewertungsrelevante Mindestanforderungen: Beispiele zur Umsetzung
P7.1 Werden die Anforderungen bezüglich QM-System, Produkt und Prozess erfüllt?
Die internen und kundenspezifischen Anforderungen an das QM-System werden erfüllt. Requalifikationsprüfungen werden gemäß Kunden-anforderungen durchgeführt. Die Kundenanforderungen zur Ersatzteilversorgung, während und nach der Serienphase, müssen umge-setzt sein. Kundenanforderungen zur Rücknahme von Teilen und deren Recycling müssen umgesetzt sein.
- Qualitätsvereinbarungen mit dem Kunden
- Requalifikationskonzept, z. B. durchgeführte Produktaudits, Funktionsprüfungen, Dauer-laufprüfungen
- Einbeziehung von Unterliefe-ranten zur Ersatzteilversor-gung
- Versorgungsverpflichtung nach Serienauslauf
- Zertifizierung des QM-Systems
P7.2 Ist die Kundenbetreuung gewährleistet?
Es ist zu gewährleisten, dass kompetente Ansprech-partner für die unterschiedlichen Organisationsberei-che des Kunden zur Verfügung stehen. Die Kommu-nikation ist gemäß den Kundenvorgaben sicherge-stellt. Die Produktbeobachtung im Feld ist sichergestellt. Der Zugriff auf Kundenportale gemäß den kunden-spezifischen Vereinbarungen ist gewährleistet.
- Kenntnisse zum Produktein-satz
- Kenntnisse zu Produktprob-lemen, Produkt-, Transport-reklamationen
- Umsetzung neuer Anforde-rungen
- Mitteilung von Verbesse-rungsmaßnahmen
- Weltweite Kundenbetreuung - Information des Kunden bei
Abweichung von den Anfor-derungen
P7.3* Ist die Teileversorgung sichergestellt?
Konzepte inkl. Absicherung von Notfällen zur Sicher-stellung der Versorgung sind vorhanden und aktuell. Hierbei sind die eigenen Prozesse sowie die Prozes-se der Lieferanten zu berücksichtigen. Es müssen Abläufe installiert sein, die gewährleisten, dass die Organisation sofort nach Erkennen von Lie-
- Notfallpläne (z. B. für alter-native Fertigungen, Zuliefe-ranten, Verpackungen, Transporte)
- Kapazitäten und Reaktions-zeit für Sortieraktionen
- Einsatz fremder Kapazitäten - Kommunikation bei Liefer-
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ferengpässen den Kunden informiert. Die Information enthält die voraussichtliche Dauer, den Umfang des Lieferengpasses, den Grund und die eingeleiteten Maßnahmen.
engpässen - Regelung der Entschei-
dungsbefugnisse/Eskalations- stufen bei der Einleitung von Sondermaßnahmen
- Sperrung von Teilen
P7.4* Werden bei Reklamationen Fehleranalysen durchgeführt und Korrektur- maßnahmen wirksam umgesetzt?
Bei 0km- und Feldreklamationen kommt ein Rekla-mationsprozess, der die Kundenvorgaben erfüllt, zur Anwendung (z. B. 8D). Analyseabläufe müssen definiert sein. Die notwendi-gen personellen und materiellen Ressourcen sind verfügbar, um eine fristgerechte Bearbeitung sicher-zustellen. Die mit dem Kunden vereinbarten Fristen sind einzuhalten, Abweichungen sind zu kommuni-zieren. Ergänzend ist bei Feldreklamationen der Schadteil-analyseprozess gemäß Kundenanforderungen durch-zuführen. (z. B. VDA Band Schadteilanalyse Feld).
- Prozess zur Reklamations-bearbeitung
- 8D Prozess - Interne/externe Analysemög-
lichkeiten (Labore, Prüf-/ Testeinrichtungen, Personal)
- Einsatz von Problemlösungs-methoden
- Wirksamkeitsprüfungen - Informationsfluss bei Abwei-
chung bis zum Kunden - Wissensspeicher, Lessons
Learned - Qualitätsregelkreis - FMEA - Zugriff auf die notwendigen
Freigabedokumente (PPF etc.) - Prüfkonzept Befundung von
Feldschadensteilen (Stan-dard/Belastungsprüfung/NTF Prozess)
- NTF-Leitfaden - Kennzahlen zum Reklamati-
onsprozess
P7.5 Ist das Personal für die jeweiligen Aufgaben qualifiziert und sind die Verantwortlichkeiten definiert?
Es muss festgelegt sein, welche Verantwortungen, Aufgaben und Befugnisse die Mitarbeiter in ihrem jeweiligen Aufgabengebiet haben. Schulungsbedarfe müssen in Bezug auf die Aufgabe individuell ermittelt und umgesetzt werden. Die Mitarbeiter kennen die Produkte und die Folgen fehlerhafter Arbeitsausführung für die Teileversor-gung bzw. die Qualität des Endproduktes.
- Organigramm - Nachweis von Kenntnissen
zu: Produkt/Spezifikationen/ spezielle Kundenanforde-rungen
- Normen/Gesetze (Produkt-haftung)
- Verarbeitung/Gebrauch - Fehleranalyse - Bewertungsmethoden (z. B.
Audit, Statistik) - Qualitätstechniken (z. B. Pa-
reto, 8D-Methode, Ursachen-/ Wirkungsdiagramm, Ishikawa)
- Fremdsprachenkenntnisse
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94
8 Prozessaudit Dienstleistungen
8.1 Übersicht Fragenkatalog Dienstleistungen
Seite
D2 Projektmanagement 97
2.1 Ist ein Projektmanagement mit einer Projektorganisation etab-liert?
97
2.2* Sind für die Projektabwicklung die erforderlichen Ressourcen geplant, vorhanden und werden Änderungen angezeigt?
97
2.3 Ist ein Projektplan vorhanden und mit dem Kunden abge-stimmt?
98
2.4* Werden alle Aktivitäten des Projektes umgesetzt und regelmä-ßig auf Einhaltung überwacht?
98
2.5 Werden die Beschaffungsaktivitäten des Projektes umgesetzt und regelmäßig auf Einhaltung überwacht?
99
2.6* Wird das Änderungsmanagement im Projekt durch die Projekt-organisation sichergestellt?
99
2.7* Ist ein Eskalationsprozess etabliert und ist dieser wirksam um-gesetzt?
100
D3 Planung der Dienstleistungsentwicklung 101
3.1* Ist ein Prozess zur Ermittlung aller Anforderungen an die Dienstleistung etabliert?
101
3.2* Wird die Machbarkeit auf Basis der ermittelten Anforderungen an die Dienstleistung bewertet?
102
3.3 Werden die Aktivitäten zur Vorbereitung der Dienstleistung/ Dienstleistungsprozesse detailliert geplant und mit dem Kunden abgestimmt?
102
3.4 Sind für die Vorbereitung der Dienstleistung die erforderlichen Ressourcen verfügbar?
103
D4 Realisierung Dienstleistungsentwicklung 104
4.1* Sind die Festlegungen aus den Plänen zur Dienstleistungsent-wicklung umgesetzt?
104
4.2* Sind die personellen Ressourcen vorhanden und qualifiziert, um den Serienanlauf beim Kunden sicherzustellen?
104
4.3 Sind die materiellen Ressourcen vorhanden und geeignet, um den Serienanlauf beim Kunden sicherzustellen?
105
4.4* Sind die erforderlichen Freigaben für die Dienstleistung vorhan-den?
105
4.5 Sind die Dienstleistungsvorgaben aus der Entwicklung abgelei-tet und umgesetzt?
106
4.6 Ist ein Leistungstest für die entwickelte Dienstleistung definiert und durchgeführt, der sicherstellt, dass die Dienstleistung der geforderten Belastung standhält?
106
4.7* Ist die Projektübergabe von der Entwicklung an die Serie gere-gelt?
107
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95
D5 Lieferantenmanagement 108
5.1 Werden nur freigegebene und qualitätsfähige Lieferan-ten/Unterauftragnehmer eingesetzt?
108
5.2 Werden die Kundenanforderungen in der Lieferkette berück-sichtigt?
108
5.3* Sind mit Lieferanten/Unterauftragnehmer Zielvereinbarungen für die zu liefernde Leistung abgestimmt und umgesetzt?
109
5.4* Sind für die beschafften Leistungsumfänge die erforderlichen Freigaben vorhanden?
109
5.5* Ist die vereinbarte Qualität für die beschafften Leistungsumfän-ge gewährleiste?
109
5.6 Ist das Personal für die jeweiligen Aufgaben qualifiziert und sind die Verantwortlichkeiten definiert?
110
D6 Dienstleistungserbringung 111
6.1 Was geht in den Prozess hinein? Prozesseingabe (Input)
111
6.1.1 Ist die Projektübergabe von der Entwicklung an die Dienstleis-tungserbringung erfolgt und ist eine sichere Erbringung der Dienstleistung gewährleistet?
111
6.1.2 Sind die benötigten Materialien zur Erbringung der Dienstleis-tung zum vereinbarten Zeitpunkt, in der richtigen Menge am richtigen Ort der Dienstleistungserbringung zur Verfügung?
111
6.1.3 Werden die Materialien die zur Dienstleistungserbringung benö-tigt werden zweckentsprechend gelagert und sind die Trans-portmittel/Verpackungseinrichtungen auf die speziellen Eigen-schaften der Materialien abgestimmt?
112
6.1.4* Werden Änderungen an der Dienstleistung während der Erbrin-gung der Dienstleistung verfolgt und dokumentiert?
113
6.2 Sind alle Prozesse zur Dienstleistungserbringung festge-legt?
114
6.2.1* Sind die Inhalte der Dienstleistungsvereinbarung (Service Level Agreement) vollständig und werden sie wirksam umgesetzt?
114
6.2.2* Werden spezifische Anforderungen (besondere Merkmale) während der Dienstleistungserbringung gesteuert?
115
6.2.3* Werden fehlerhafte Dienstleistungen erkannt und entsprechen-de Maßnahmen (Sofortmaßnahmen und Korrekturmaßnahmen) eingeleitet?
115
6.3 Welche Funktionen unterstützen den Prozess? Personelle Ressourcen
116
6.3.1* Sind die Mitarbeiter geeignet, die gestellten Aufgaben zur Dienstleistungserbringung zu erfüllen?
116
6.3.2 Kennen die Mitarbeiter ihre Verantwortungen und Befugnisse zur Überwachung der Dienstleistungsprozess- und Dienstleis-tungsqualität?
117
6.3.3* Sind die erforderlichen Personalressourcen vorhanden? 117
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96
6.4 Mit welchen Mitteln wird die Dienstleistung realisiert? Ma-terielle Ressourcen
118
6.4.1 Können mit den Einrichtungen die spezifischen Anforderungen an die Dienstleistung erreicht werden?
118
6.4.2 Wird die Instandhaltung der Einrichtungen und Ausrüstungen zur Dienstleistungserbringung gelenkt?
118
6.4.3* Können mit den eingesetzten Mess- und Prüfeinrichtungen die Qualitätsanforderungen an die Dienstleistung wirksam über-wacht werden?
119
6.4.4 Sind die Arbeitsplätze zur Dienstleistungserbringung den Erfor-dernissen angemessen?
120
6.4.5 Werden Werkzeuge, Einrichtungen und Prüfmittel sachgemäß gelagert?
120
6.5 Wie wirkungsvoll wird der Prozess zur Dienstleistungs-erbringung durchgeführt? Effektivität, Effizienz, Vermeidung von Verschwendung
121
6.5.1* Sind für die Dienstleistungserbringung Zielvorgaben vorhan-den?
121
6.5.2 Werden Qualitäts- und Prozessdaten zur Dienstleistungserbrin-gung auswertbar erfasst?
121
6.5.3* Werden bei Abweichungen von Dienstleistungen- und Dienst-leistungsprozessanforderungen die Ursachen analysiert und die Korrekturmaßnahmen auf Wirksamkeit überprüft?
122
6.5.4 Werden Dienstleistungen und Dienstleistungsprozess regelmä-ßig auditiert?
123
6.6 Was soll der Prozess leisten? Prozessergebnis (Output)
124
6.6.1 Werden die erforderlichen Aufzeichnungen bzgl. der erbrachten Dienstleistung dokumentiert?
124
6.6.2* Werden die Kundenanforderungen bei der Lieferung der Dienst-leistung erfüllt?*
124
D7 Kundenbetreuung/Kundenzufriedenheit/Service 125
7.1 Werden die Anforderungen bezüglich QM-System und Dienst-leistung erfüllt?
125
7.2* Ist die Kundenbetreuung gewährleistet?* 125
7.3* Ist die Erbringung der Dienstleistung sichergestellt? 125
7.4* Werden bei Reklamationen Fehleranalysen durchgeführt und Korrekturmaßnahmen wirksam umgesetzt?
126
7.5 Ist das Personal für die jeweiligen Aufgaben qualifiziert und sind die Verantwortlichkeiten definiert?
126
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97
8.2 Projektmanagement (D2)
Prozesselement D2: Projekt-Management
Bewertungsrelevante Mindestanforderungen: Beispiele zur Umsetzung
D2.1 Ist ein Projektmanagement mit einer Projektorganisation etabliert?
Ein Prozess zum Projektmanagement ist vorhanden. Die Projektorganisation ist festgelegt und Ansprech-partner sind definiert. Die Kompetenzen und Befugnisse der Projektleiter und Teammitglieder sind festgelegt. Die Projektteammitglieder sind zur Durchführung ihrer Aufgaben entsprechend qualifiziert. Die Projektorganisation entspricht den Kundenanfor-derungen. Die Lieferanten sind im Projektmanagement einge-bunden.
- Festlegung der Rollen, Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortlichkeiten des Projektleiters/Projekt-teamexperten für Techno-logien
- Projektschnittstellen bei standortübergreifenden Projekten
- Projektorganigramm - Zusammensetzung des
Projektteams - Qualifikationsnachweise - Besondere Kundenanfor-
derungen für Projektma-nagement
D2.2* Sind für die Projektabwicklung die erforderlichen Ressourcen geplant, vorhanden und werden Änderungen angezeigt?
Die Ressourcenplanung berücksichtigt die Kundenan-forderungen des zu Grunde liegenden Dienstleistungs-vertrages. Eine Ressourcenplanung für die Projektteammitglie-der ist etabliert und realisiert. Die Auslastung der Mit-arbeiter ist dabei zu berücksichtigten. Bei Änderungen (Termin, Umfang der Dienstleis-tung, ...) im Projekt erfolgt eine Überprüfung der Res-sourcenplanung, ggf. eine Bedarfsanpassung. Dies betrifft sowohl Änderungen, die durch den Kunden ausgelöst werden als auch eigene interne Änderun-gen sowie Änderungen durch Lieferanten/Unterauf-tragnehmer. Bei der Ressourcenplanung ist der kritische Pfad be-sonders berücksichtigt. Das notwendige Projektbudget für Personal und Equipment ist geplant und freigegeben. Bei Änderungen der Projektorganisation (Schnittstelle zum Kunden) werden diese angezeigt.
- Nachweis der Ressour-cenplanung (Berücksichti-gung weiterer Kunden-projekte)
- Ressourcenplanung für Equipment (z. B. Entwick-lungsprüfstände)
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D2.3 Ist ein Projektplan vorhanden und mit dem Kunden abgestimmt?
Der Projektplan erfüllt die spezifischen Kundenanfor-derungen. Alle internen- und Kundenmeilensteine sind im Pro-jektplan vollständig eingebracht und werden regelmä-ßig bei Änderungen angepasst. Bei Änderungen des Projektplanes wird die Kommu-nikation intern sichergestellt. Änderungen des Projekt-planes, die den Kunden beeinflussen, werden mit dem Kunden abgestimmt. Der kritische Pfad geht aus dem Projektplan hervor und berücksichtigt erforderliche Beschaffungsumfän-ge. Maßnahmen zur Absicherung der Qualität der Dienst-leistung müssen Bestandteil des Projektplans sein. Aus dem Projektplan kann auch auf ein separates Dokument (QM-Plan) verwiesen werden. Detaillierte Aktivitäten zu den Beschaffungsumfängen des Projektes müssen Bestandteil des Projektplans sein. Aus dem Projektplan kann auch auf separate Detailplanungen verwiesen werden.
- Projektplan mit Meilenstei-nen
- Spezifische Kundenanfor-derungen an Dienstleis-tungen
- Projektplan des Kunden - Terminvorgaben des Kun-
den - Meilensteine des Kunden - Zielvorgaben des Kunden
(Messgrößen innerhalb der einzelnen Meilensteine)
- QM-Plan
D2.4* Werden alle Aktivitäten des Projektes umgesetzt und regelmäßig auf Ein- haltung überwacht?
Die Aktivitäten des Projektes erfüllen die spezifischen Kundenanforderungen. Zu den im Projektplan definierten Meilensteinen wird eine Bewertung (Review) durchgeführt und überprüft ob alle geplanten Aktivitäten umgesetzt und der ge-forderte Reifegrad erreicht ist. Die Planung muss die Verifizierung und Validierung der Dienstleistungsanforderungen enthalten. Die Planung berücksichtigt kritische Dienstleistungs-umfänge (interne und externe Dienstleistungen). Die Planung wird regelmäßig auf Einhaltung und Er-reichung der Ziele überwacht.
- Projektplan - Meilensteine des Kunden - Meilenstein-Bewertungen
(Review) - Kundenanforderungen
bzgl. Qualitätsplanungen - Kundenspezifikationen - Lastenheft
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D2.6* Wird das Änderungsmanagement im Projekt durch die Projektorgani- sation sichergestellt?
Das Änderungsmanagement im Projekt erfüllt die spezifischen Kundenanforderungen.
Die Änderungen (ausgelöst durch Lieferant, intern oder Kunde) müssen bewertet und bei Bedarf der Pro-jektplan angepasst werden. Diese Bewertung muss die Risikobetrachtung für die Qualität der Dienstleis-tung sowie die Termineinhaltung beinhalten.
In dem Änderungsmanagement sind die Lieferanten (kritische Umfänge) aktiv mit eingebunden. Änderungen werden rechtzeitig angezeigt und mit den Kunden abgestimmt. Bei definierten Änderungsstopps ist die Einhaltung sicherzustellen. Bei Abweichung hiervon ist dies schriftlich zwischen Kunden und Lieferanten festzu-halten.
- Terminpläne - Prozessbeschreibung - Änderungsmanagement - Änderungsformulare - Änderungshistorie - Änderungsbewertungen - Änderungsgenehmigungen
D2.5 Werden die Beschaffungsaktivitäten des Projektes umgesetzt und regel- mäßig auf Einhaltung überwacht?
Die Aktivitäten müssen sicherstellen, dass in der Se-rie nur freigegebene und qualitätsfähige Lieferanten eingesetzt werden. Der Umfang der Aktivitäten richtet sich nach der Risi-koklassifizierung der beschafften Umfänge. Dazu gehören die Lieferantenauswahl- und Vergabe-kriterien, Vergabeumfang und Vergabezieltermin. Die Weitergabe von Kundenanforderungen in der Lie-ferkette ist sichergestellt. Bei den Aktivitäten sind auch die vom Kunden vorge-gebene Lieferanten gemäß der Vereinbarung zu be-rücksichtigen. Die Lieferanten für Anlagen, Maschinen, Werkzeuge, Mess- und Prüfsystemen sowie Dienstleistungen sind integriert. Die Beauftragung der Lieferanten muss durch geeig-nete Dokumentation nachvollziehbar sein. Termine für Beauftragung, Lieferantenmeilensteine und Abnahme sind in der Planung hinterlegt und mit dem Gesamtterminplan abgestimmt.
- Make or Buy Entschei-dung
- Lieferantenauswahlkrite-rien
- Lieferantenentwicklungs-plan
- Lieferantenliste des Pro-jektes
- Liste der freigegeben Lie-feranten
- Risikobewertung von Lie-feranten
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100
Alle Änderungen müssen dokumentiert werden. Verantwortliche Personen für das Änderungsma-nagement zum Kunden, innerhalb der Organisation und zum Lieferanten sind definiert.
D2.7* Ist ein Eskalationsprozess etabliert und ist dieser wirksam umgesetzt?
Das Eskalationsmanagement im Projekt erfüllt die spezifischen Kundenanforderungen. Für Abweichungen im Projekt, die den Gesamttermin-plan beeinträchtigen, muss ein Eskalationsmodell vorhanden sein (Risikomanagement). Die Kriterien für die Eskalation sind festgelegt, Ver-antwortungen und Befugnisse sind geregelt und Maß-nahmen bei Abweichungen abgeleitet. Sofern für Technologien, Lieferanten und Lieferländer spezielle Risiken identifiziert wurden, ist dies ebenfalls im Eskalationsmanagement zu berücksichtigen.
- Zeiträume für die Eskalati-on, in Abhängigkeit des Risikos sind vereinbart
- Ansprechpartner/Entschei-der in dem Eskalationspro-zess sind definiert
- Eskalationskriterien und Kommunikationswege sind definiert
- Protokolle von Meilen-steinbewertungen ein-schließlich Maßnahmen
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101
8.3 Planung der Dienstleistungsentwicklung (D3)
Prozesselement D3: Planung der Dienstleistungsentwicklung
Bewertungsrelevante Mindestanforderungen: Beispiele zur Umsetzung
D3.1* Ist ein Prozess zur Ermittlung aller Anforderungen an die Dienstleistung etabliert?
Der Prozess zur Ermittlung aller Anforderungen ein-schließlich jeweiliger Verantwortlichkeiten ist geregelt. Alle Kundenanforderungen, gesetzliche und behördli-che Anforderungen sowie weitere Anforderungen inte-ressierter Parteien sind ermittelt und dokumentiert. Ein Freigabeverfahren zur Abnahme der Dienstleis-tungsentwicklung muss mit dem Kunden vereinbart werden Bei Nichterfüllbarkeit von Anforderungen erfolgt eine Abstimmung mit dem Kunden. Das Ergebnis dieser Abstimmung wird dokumentiert. Rahmenbedingungen für die Erfüllbarkeit von Anfor-derungen werden ermittelt und berücksichtigt. Ermittelte Anforderungen sind eindeutig, nachvoll-ziehbar und prüfbar. Die Auswirkung von Anforderungsänderungen auf die Dienstleistung wird überprüft (Risikomanagement). Das Verfahren zum Umgang mit fehlerhaften Dienst-leistungen ist mit dem Kunden abgestimmt.
- Anfrageunterlagen - Vertragsunterlagen - Lastenhefte - Dienstleistungsvereinba-
rung (Service Level Ag-reement)
- Kundenanforderungen - Gesetzesforderungen - Einkaufsbedingungen - QM-spezifische Anforde-
rungen - Qualitätsvereinbarungen - Dokumentationsanforde-
rungen - Logistik Forderungen (JIT,
JIS, Konsignation) - Terminpläne, Technische
Lieferbedingungen - Zugriff Portale (Kunde/
Lieferant) Informationsplattform im Internet
- Definition der Verantwort-lichkeiten zu Unterlieferan-ten/Dienstleistern gemein-sam mit dem Kunden, (z. B. Qualifizierung, Freiga-ben, Prüfungen....) im Rahmen einer Leistungs-schnittstelle
- Erfahrungen mit vorheri-gen Projekten
- Umweltaspekte, Recycling-anforderungen
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102
D3.2* Wird die Machbarkeit auf Basis der ermittelten Anforderungen an die Dienstleistung bewertet?
Ein Prozess zur Bewertung der Machbarkeit ist ge-regelt. Die Bewertung der Machbarkeit erfolgt auf Basis der ermittelten und dokumentierten Anforderungen. Diese berücksichtigen technische, terminliche und kapazitive Anforderungen sowie administrative Vor-gaben aus z. B. Einkaufsbedingungen. Alle beteiligten Bereiche werden bei der Bewertung der Machbarkeit einbezogen. Das Ergebnis der Bewertung wird dokumentiert. Vor Abgabe eines Angebotes muss die Machbarkeit bestätigt sein.
- Liste der Anforderungen - Termine, Zeitrahmen - Gebäude, Räumlichkeiten - Vertragsunterlagen - Lastenhefte - Dienstleistungsvereinbarung
(Service Level Agreement) - CAM, CAQ - Prozessinnovationen - Transportmittel, Behälter,
Lager
D3.3 Werden die Aktivitäten zur Vorbereitung der Dienstleistung/Dienstleistungs- prozesse detailliert geplant und mit dem Kunden abgestimmt?
Alle Aktivitäten von der Vergabe bis zur Dienstleis-tungserbringung werden geplant, dokumentiert (Pro-jektplan, Meilensteinplan) und mit dem Kunden ab-gestimmt. Der Fortschritt der Aktivitäten wird regelmäßig über-wacht und bei Bedarf durch Sondermaßnahmen si-chergestellt. Die ermittelten Anforderungen werden regelmäßig auf Erfüllung/Erfüllbarkeit geprüft. Die Entwicklung der Dienstleistungsprozesse bein-haltet Risikoanalysen und daraus abgeleitete Maß-nahmen. Die Freigabeschritte sind entsprechend der Kunden-vorgaben oder eigener Festlegungen geplant. Für jede Freigabe sind Kriterien und Termine festgelegt. Die Ergebnisse der jeweiligen Freigaben werden dokumentiert.
- Gesamtterminplan und Pro-zessentwicklungsplan
- Kundenanforderungen - Kundentermine - Vorlaufzeiten - Regelmäßige Statusüber-
prüfungen zum Fortschritt (Reviews)
- Projektpläne für Investment-vorhaben (Gebäude und An-lagen.)
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103
D3.4 Sind für die Vorbereitung der Dienstleistung die erforderlichen Ressourcen verfügbar?
Ein Prozess zur Ermittlung der Ressourcen ist gere-gelt. Die Ressourcenermittlung bezieht sich auf die Ver-fügbarkeit von qualifiziertem Personal, Budget, Infra-struktur, Einrichtungen. Die geplanten Ressourcen müssen sicherstellen, dass die Vertraglich festgelegten Kundenanforderun-gen erfüllt werden. Es werden regelmäßige Bedarfsanalysen während der Entwicklung durchgeführt um mögliche Engpässe zu erkennen/zu vermeiden. Ausgegliederte Prozesse werden berücksichtigt.
- Schulungsplanung - Qualifikationsmatrix - Investitionsplanung - Notfallpläne
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8.4 Realisierung Dienstleistungsentwicklung (D4)
Prozesselement D4: Realisierung der Dienstleistungsentwicklung
Bewertungsrelevante Mindestanforderungen Be-wertungsrelevant
Beispiele zur Umsetzung
D4.1* Sind die Festlegungen aus den Plänen zur Dienstleistungsentwicklung umgesetzt?
In der Entwicklungsphase ist mittels FMEA sicherzu-stellen, dass die Dienstleistung den Anforderungen des Kunden entspricht. Bei der Erstellung der FMEA ist der für die Dienst-leistungserbringung vorgesehene Standort einzube-ziehen. Besondere Merkmale sind identifiziert, in den FMEAs gekennzeichnet und durch Maßnahmen abgesichert. Die Beschaffungsumfänge sind berücksichtigt. Die Umsetzung der Dienstleistungsentwicklung wird in der Lieferkette sichergestellt. Die Dokumentation der Erkenntnisse aus der Ent-wicklungsphase der Dienstleistung für Berücksichti-gung in der Serienphase liegt vor. Die Anforderungen an Prüfmittel sind festgelegt und umgesetzt.
- Methoden zur Risikomini-mierung (QFD, FMEA)
- statistische Versuchspla-nung (z.B. DoE, Shainin, Taguchi...)
- Poka-Yoke-Prinzipien - Prüfplan/Prüfplanung
D4.2* Sind die personellen Ressourcen vorhanden und qualifiziert, um den Serienanlauf beim Kunden sicherzustellen?
Eine Personaleinsatzplanung muss vorhanden sein. Das Personal muss für die entsprechenden Aufgaben qualifiziert sein. Dies gilt ebenso für das Personal ex-terner Dienstleister. Entsprechende Nachweise sind vorhanden. Eine regelmäßige Bedarfsanalyse während der Dienst-leistungsentwicklung hinsichtlich möglicher entstehen-der Engpässe und zusätzlicher Bedarfe ist durchzufüh-ren. Personalressourcen sind geplant und gemäß dem Pro-jektplan qualifiziert. Ausgegliederte Prozesse müssen berücksichtigt wer-den.
- Kundenanforderungen - Anforderungsprofil für die
jeweiligen Stellen - Schulungsbedarfsermitt-
lung - Schulungsnachweise - Methoden- und Fremd-
sprachenkenntnisse - Verhaltensabhängige
Dienstleistungsqualität
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D4.3 Sind die materiellen Ressourcen vorhanden und geeignet, um den Serien- anlauf beim Kunden sicherzustellen?
Der Prozess zur Ressourcenermittlung ist umge-setzt. Ressourcenermittlung bezieht sich dabei auf die Verfügbarkeit von Räumlichkeiten, Hallen, Lagerflä-chen, Testequipment, Laboreinrichtungen, Anlagen, etc., sowie deren Auslastung Unterstützende Pro-zesse müssen berücksichtigt werden. Bei der Ressourcenermittlung ist die notwendige Infrastruktur zu berücksichtigen. Eine regelmäßige Bedarfsanalyse während der Dienstleistungs-entwicklung hinsichtlich möglicher entstehender Engpässe und zusätzlicher Bedarfe ist durchzuführen. Materielle Ressourcen sind geplant und gemäß dem Projektplan vorhanden. Ausgegliederte Prozesse müssen berücksichtigt werden. Die Ressourcen müssen mit einem geeigneten Vor-lauf zum Serienanlauf des Kunden verfügbar sein.
- Kundenanforderungen - Technische Schnittstellen
zum Kunden und Lieferan-ten
Produktentwicklung - Erprobungsplanung Prozessentwicklung - Werksplanung - Werkslayout - Transportwege - Transportmittel, Behälter,
Lager - Unterstützende Prozesse
z. B. aus IT werden berück-sichtigt.
D4.4* Sind die erforderlichen Freigaben für die Dienstleistung vorhanden?
Die Freigaben sind für alle Dienstleistungs- und Beschaffungsumfänge gemäß Entwicklungstermin-plänen nachzuweisen.
Die Maßnahmen aus der FMEA sind umgesetzt und deren Wirksamkeit bestätigt.
Ein Freigabeverfahren ist mit dem Kunden abge-stimmt.
Die Freigabe der Dienstleistung muss zu dem mit dem Kunden abgestimmten Termin vorliegen. Die Verifizierung und Validierung der Dienstleistung sind zum SOP des Kunden sichergestellt.
- Prüfberichte, Protokolle - Nachweise betreffend Kauf-
teile/Lieferanten - Bemusterungsergebnisse - Spezifikationen, Lastenhefte - FMEA- IMDS, REACH,
RoHS - Konformitätsbestätigung ge-
setzlicher Forderungen - Entwicklungsfreigaben v.
Kunden - Logistikkonzept (z. B. Eig-
nung der Verpackung durch Probeversand)
- Fähigkeitsnachweise beson-derer Merkmale
- Kapazitätsstudien
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106
D4.5 Sind die Dienstleistungsvorgaben aus der Entwicklung abgeleitet und umgesetzt?
Die Dienstleistungs- und Prüfvorgaben enthalten alle Prüfmerkmale aus der Dienstleistungsentwicklung (inkl. Besondere Merkmale). Erkenntnisse aus Risikoanalysen sind berücksichtigt. Die Vorgaben müssen Informationen zur Dienstleis-tungslenkung, Methoden sowie Reaktionspläne und Korrekturmaßnahmen enthalten. Die Prozess-/Dienstleistungsaudits sind definiert. Die Vorgaben müssen in allen Phasen vorliegen.
Produktentwicklung - Risikoanalysen (FMEA,
FTA, …) - Dienstleistungslen-
kungsplan - Prozess-/Dienstleistungs-
auditplanung - Prüfplan - Reaktionspläne
D4.6 Ist ein Leistungstest für die entwickelte Dienstleistung definiert und durchgeführt, der sicherstellt, dass die Dienstleistung der geforderten Belastung standhält?
Ein Leistungstest muss durchgeführt werden, um alle Dienstleistungsfaktoren und Einflüsse rechtzeitig bewer-ten und ggf. korrigieren zu können. Der Leistungstest hat die Nachweise erbracht, dass die Qualitätsfähigkeit des kompletten Dienstleistungspro-zesses unter Serienbedingungen gegeben ist.
- Verpackungsvorgabe - Kundenanforderungen - Festlegung von Mindest-
stückzahlen (Kammlinie und vereinbarter Flexibili-tät)
- Prozessfähigkeitsstudie - Messmittelfähigkeit - Serienreife der Betriebs-
mittel und Einrichtungen (Messprotokolle)
- Personalkonzept zur Se-rie
- Arbeits-/Prüfanweisun-gen
- Dienstleistungstests ge-mäß Kundenterminplan
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107
D4.7* Ist die Projektübergabe von der Entwicklung an die Serie geregelt?
Ein Prozess zur Übergabe der Arbeitsergebnisse aus dem Projekt an die Dienstleistungserbringung ist vor-handen. Voraussetzung für die Projektübergabe ist ein erfolgrei-ches internes Freigabeverfahren und eine erfolgreiche Kundenfreigabe. Die Freigaben für die Beschaffungsumfänge liegen vor. Resultierende Maßnahmen aus den Freigaben sind termingerecht umgesetzt. Sicherstellen dass die Dienstleistungserbringung unter beherrschten Bedingung stattfindet. Die personellen Ressourcen für die Dienstleistungser-bringung sind gemäß Planung vorhanden und qualifi-ziert. Die materiellen Ressourcen beinhalten Gebäude, Testeinrichtungen, Laboreinrichtungen, Maschinen, An-lagen, etc. Diese sind vorhanden und freigegeben. Maßnahmen zur Anlaufabsicherung der ersten Dienst-leistungserbringungen sind beschrieben bzw. eingelei-tet.
- Kundenanforderungen - Übergabeprotokolle/
Checkliste mit Überga-bekriterien
- Abnahmeprotokolle - Produktionslenkungsplan - Prüfpläne - Teilelebenslauf - Festlegung eines Verfah-
rens zur Durchführung von Fehleranalysen und Einführung von Korrek-turmaßnahmen
- Kennzahlen wie OEE, Ausschuss, …
- Erfahrungen aus dem laufenden Projekt
- Messmittelfähigkeit - Fähigkeitsnachweise für
besonderen Merkmale
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8.5 Lieferantenmanagement (D5)
Prozesselement D5: Lieferantenmanagement
Bewertungsrelevante Mindestanforderungen: Beispiele zur Umsetzung
D5.1* Werden nur freigegebene und qualitätsfähige Lieferanten/Unterauftrag- nehmer eingesetzt?
Es muss sichergestellt sein, dass nur freigegebene Lie-feranten/Unterauftragnehmer eingesetzt werden. Eine Beurteilung der Qualitätsfähigkeit des Lieferan-ten/Unterauftragnehmer nach festgelegten Kriterien liegt vor. Auswertungen der Qualitätsleistung bei bestehenden Lieferanten/Unterauftragnehmer sind zu berücksichti-gen. Risiken in der Lieferkette wurden ermittelt und bewertet sowie durch geeignete Maßnahmen reduziert (Notfall-strategie).
- definierte und dokumen-tierte Kriterien zur Liefe-rantenauswahl
- Nachweis von Qualifizie-rungsprogrammen für nicht den Auswahlkrite-rien entsprechende Liefe-ranten
- Bewertung der Qualitäts-fähigkeit (QM-System, Prozess) z. B. Self-Assessment, Auditer-gebnisse, Zertifikate der Lieferanten
D5.2 Werden die Kundenanforderungen in der Lieferkette berücksichtigt?
Die Weitergabe von ermittelten Kundenanforderungen für die Lieferanten/Unterauftragnehmer (siehe D 3.1) muss geregelt und nachvollziehbar sein. Ebenso ist das Änderungsmanagement zu berücksich-tigen. Schnittstellen sind erkannt, definiert und abgesichert. Dies betrifft die Aufgaben, Kompetenzen und Verant-wortung.
- Übermittlung der Forde-rungen, Terminschiene, Prozessabnahmen, Frei-gaben, Reklamationen, etc. mit Sicherstellung des Änderungsmanage-ments
- Schnittstellenvereinba-rung
- QSV (Qualitätssiche-rungsvereinbarungen)
- Dienstleistungsvereinba-rungen (Service Level Agreement)
- gesetzliche, behördliche Anforderungen
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D5.3* Sind mit Lieferanten/Unterauftragnehmer Zielvereinbarungen für die zu liefernde Leistung abgestimmt und umgesetzt?
Mit allen Lieferanten/Unterauftragnehmern müssen Zielvereinbarungen für die zu liefernde Leistung in der gesamten Lieferkette abgestimmt und umgesetzt sein. Die Leistungen eines Lieferanten/Unterauftragnehmers müssen in definierten Zeiträumen überprüft und ausge-wertet werden. Bei Abweichungen müssen Maßnahmen vereinbart sein und deren Umsetzung einschließlich Termine über-wacht werden. Lieferanten müssen für Ereignisse wie Unterbrechung der Energieversorgung, Arbeitskräftemangel etc. auf Basis einer Risikoanalyse Notfallpläne erstellen um die Zielvereinbarungen auch in solchen Fällen zu erfüllen.
- messbare Zielgrößen für Qualität, Liefermenge, Termintreue
- QM-Vereinbarungen in-klusive Eskalationsme-chanismen
- Dienstleistungsvereinba-rungen (Service Level Agreement)
D5.4* Sind für die beschafften Leistungsumfänge die erforderlichen Freigaben vorhanden?
Für alle zu liefernde Leistungsumfänge muss vor Ein-satz neuer oder geänderter Dienstleistungen eine Freigabe vorliegen. Bei Vergabe von Dienstleistungsumfängen an Liefe-ranten/Unterauftragnehmer hat der Dienstleister die volle Verantwortung für die Sicherstellung der Quali-tät.
- Spezifikationen/Normen/ Prüfvorschriften
- PPF-Berichte - Fähigkeitsnachweise für
Besondere Merkmale - Qualifikationsprüfungen/
Berichte - Änderungsmanagement in
der Lieferkette
D5.5* Ist die vereinbarte Qualität für die beschafften Leistungsumfänge gewähr- leistet?
Zur Überwachung der Qualität der beschafften Leis-tungsumfänge werden regelmäßig Prüfungen durch-geführt, dokumentiert und ausgewertet. Abweichungen von der Qualität der beschafften Leis-tungsumfänge werden im Rahmen eines standardi-sierten Reklamationsprozesses bearbeitet. Der Re-klamationsprozess beinhaltet eine Risikobewertung in Bezug auf die Abweichung der beschafften Leis-tungsumfänge. In Abhängigkeit vom Risiko der Abweichung der Qua-lität der beschafften Leistungsumfänge sind Audits beim Lieferanten/Unterauftragnehmer zu planen und durchzuführen
- Abstimmung von Prüfver-fahren,
- Prüfabläufen, Prüfhäufig-keiten,
- Auswertung von Fehler-schwerpunkten
- ppm-Auswertungen, 8D-Report
- Vereinbarung und Verfol-gung von Verbesserungs-programmen
- Prüfmöglichkeiten (interne u. externe Labore-,
- Prüfeinrichtungen) - Lehren/Aufnahmen
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Prüf- und Messmittel für die beschafften Leistungsum-fänge sind ausreichend vorhanden, werden ordnungs-gemäß gelagert und die Prüfplätze sind angemessen gestaltet (z. B. Beschädigung, Verschmutzung, Klima-tisierung, Lichtverhältnisse, Ordnung, Sauberkeit).
- Zeichnungen/Bestell- und Verpackungsvorgaben/ Spezifikationen
- Fähigkeitsnachweise - Prüfzertifikate - Prozess- oder Dienstleis-
tungsaudits
D5.6 Ist das Personal für die jeweiligen Aufgaben qualifiziert und sind die Ver- antwortlichkeiten definiert?
Es muss beschrieben sein, welche Verantwortungen, Aufgaben, Kompetenzen und Befugnisse die Mitarbei-ter (z. B. für Reklamationsbearbeitung, Lieferanten-management, Lieferantenaudit) in ihrem jeweiligen Aufgabengebiet haben. Qualifizierungsbedarfe müssen für jeden Mitarbeiter in Bezug auf die Aufgabe ermittelt und Qualifizierungen entsprechend durchgeführt werden. Kenntnisse zu bisherigen Beanstandungen bei be-schafften Leistungsumfängen sind vorhanden.
- Spezifikationen/Kundenan-forderungen
- Wissen zu Dienstleistungs-merkmalen
- Normen/Gesetze - Bewertungsmethoden
(z. B. Audit, - Statistik) - Qualitätstechniken (z. B.
8D-Methode, Ursachen-Wirkungsdiagramm)
- Beanstandungen und Ab-stellmaßnahmen
- Stellen-/Funktionsbeschrei-bung
- Qualifikationsmatrix - Fremdsprachen - Qualifikation Lieferanten-
auditoren
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8.6 Dienstleistungserbringung (D6)
Prozesselement D6: Prozessanalyse Erbringung der Dienstleistung
D 6.1 Was geht in den Prozess hinein? Prozesseingaben (Input)
Bewertungsrelevante Mindestanforderungen: Beispiele zur Umsetzung
D 6.1.1 Ist die Projektübergabe von der Entwicklung an die Dienstleistungs- erbringung erfolgt und ist eine sichere Erbringung der Dienstleistung gewährleistet?
Die Projektübergabe an die Dienstleistungserbrin-gung ist erfolgt. Ggf. offene Maßnahmen bzw. Themen werden weiterverfolgt und termingerecht umgesetzt. Die Verantwortlichkeiten sind für den gesamten Übergabeprozess geregelt und werden wahrgenommen. Vor der ersten Dienstleistung liegt eine vollständi-ge Freigabe zur Dienstleistungserbringung inkl. aller relevanten Unterlagen die zur Erbringung der Dienstleistung notwendig sind vor Maßnahmen zur sicheren Erbringung der Dienst-leistung sind umgesetzt. Ein Prozess zur Weiterentwicklung der FMEA ist festgelegt und gesteuert. Evtl. notwendige Werkzeuge, Prüf- und Messmittel stehen in notwendiger Anzahl zur Verfügung.
- Übergabeprotokolle - festgelegte Maßnahmen und
Umsetzungszeitplan - Prozess-FMEA und Maßnah-
men - Dienstleistungs-FMEA - Protokoll Freigabe der Dienst-
leistung - Verifizierung/Validierung der
Dienstleistung und Nachweise - Transport-Planungsprozess - Freigaben des Kunden
(Dienstleistungsfreigabe) - Dienstleistungsvereinbarung
(Service Level Agreement) - Freigegebener Softwarestand
D 6.1.2 Sind die benötigten Materialien zur Erbringung der Dienstleistung zum vereinbarten Zeitpunkt, in der richtigen Menge am richtigen Ort der Dienstleistungserbringung zur Verfügung?
Die richtigen Materialien müssen in der vereinbar-ten Qualität, in der richtigen Menge mit der richti-gen dokumentierten Information zum vereinbarten Zeitpunkt am vereinbarten Ort der Dienstleis-tungserbringung sein. Für die Materialien müssen definierte Stellplätze bereitgestellt werden und Informationen bzgl. der Freigabe der Materialien zur Dienstleistungser-bringung sind verfügbar. Am Ort der Dienstleistungserbringung sind benö-tigte Materialien bedarfsgerecht unter Berücksich-
- Ausreichend geeignete Lager-flächen
- Definierte Stellplätze - KANBAN - Just in time - Lagerverwaltung - Änderungsstand - Informationsfluss Rückgabe
nicht benötigter Materialien - Lagerbestände - Materialbedarf ist auf Menge
der Dienstleistungen abge-stimmt
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tigung der Auftragsmenge/Losgröße bereitgestellt (z. B. KANBAN, Just in time, FIFO). Vorgelagerte Prozessschritte in der Dienstleistungserbringung sind dabei zu berücksichtigen. Die Rückgabe nicht benötigter Materialien nach Erbringung der Dienstleistung einschließlich derer zahlenmäßiger Erfassung muss geregelt sein. Gesetzliche und behördliche Anforderungen wer-den berücksichtigt.
- Besondere Anforderungen an Materialbehälter
D 6.1.3 Werden die Materialien die zur Dienstleistungserbringung benötigt wer- den zweckentsprechend gelagert, und sind die Transportmittel/Ver- packungseinrichtungen auf die speziellen Eigenschaften der Materia- lien abgestimmt?
Verpackungsvorschriften müssen durchgängig berücksichtigt/umgesetzt werden. Materialien müssen des Transports sowie beim Transport zum Ort der Dienstleistungserbringung durch geeignete Transporteinheiten vor Beschä-digung und Verschmutzung geschützt werden. Lagerplätze/Arbeitsplätze/Behälter müssen der für die Dienstleistungserbringung notwendigen Ord-nung/Sauberkeit gerecht werden. Reinigungszyk-len sind definiert und werden überwacht. Die Materialbereitstellung am Ort der Dienstleis-tungserbringung muss ein sicheres Handling er-möglichen. Vorgegebenen Lagerzeiten für spezielle Materia-lien müssen durch geeignete Methoden über-wacht werden (Höchst-, Mindestlagerzeiten, vor-geschriebene Zwischenlagerzeit). Kritische Betriebs- und Hilfsstoffe für Anlagen, die direkte Auswirkungen auf die Qualität der Dienst-leistung haben, müssen entsprechend überwacht werden. Kritische Materialien (z. B. Betriebs- und Hilfsstof-fe) sind gegenüber Umwelt- und Klimaeinflüssen zu schützen. Gesetzliche und behördliche Anfor-derungen werden berücksichtigt.
- Lagermengen - Lagerbedingungen - freigegebene Sonder- und
Standardtransportbehälter - Verpackungsvorschriften - innerbetriebliche Transportbe-
hälter - Schutz vor Beschädigung - Teilepositionierung am Ar-
beitsplatz - Ordnung, Sauberkeit - Überfüllung (Lagerplätze, Be-
hälter) - Überwachung der Lagerzeit
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D 6.1.4* Werden Änderungen an der Dienstleistung während der Erbringung der Dienstleistung verfolgt und dokumentiert?
Das Änderungsmanagement, d. h. von der Ände-rungsanfrage bis zur Umsetzung, muss geregelt sein. Entsprechende Verantwortlichkeiten sind fest-gelegt. Änderungen, die Auswirkungen auf die Kundenan-forderungen und -erwartungen haben, müssen mit dem Kunden abgestimmt, genehmigt und freigege-ben sein. Ggf. ist eine neue Dienstleistungsvereinba-rung nachzuweisen. Das beinhaltet die eigentliche Dienstleistung als auch den Prozess zur Dienstleis-tungserbringung. Die Dokumentation der Änderungsstände muss durchgängig nachvollziehbar sein.
- Freigabe einer Änderung durch den Dienstleister und den Kunden (Machbarkeit, Schnittstellen, Einfluss auf Kosten und Termine etc.)
- Weitergabe von Änderungen an Dienstleistungsentwick-lung, Orte der Dienstleis-tungserbringung und Sublie-feranten zur Dienstleis-tungserbringung
- Verfolgung des Umset-zungs-stands der Änderung (Übersicht mit Status)
- Dokumentation von Ände-rungshistorien und Aktuali-sierung in der Dienstleis-tungsvereinbarung
- Aktualisierung der FMEA (Dienstleistung und Prozess zur Dienstleistungserbrin-gung)
- Verifizierung und Validie-rung von Änderungen ein-schließlich Dokumentation
- Einsatzsteuerung von Ände-rungen bzw. geänderten Dienstleitungen
- Durchlaufzeiten von Dienst-leistungsänderungen (Kun-denvorgaben etc.)
- Änderungsstände von Prüf-mitteln, Werkzeugen und Materialien die zur Dienst-leistungserbring benötigt werden
- Softwareänderungen
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Prozesselement D6: Prozessanalyse Erbringung der Dienstleistung
D 6.2 Sind alle Prozesse zur Dienstleistungserbringung festgelegt?
Bewertungsrelevante Mindestanforderungen: Beispiele zur Umsetzung
D 6.2.1* Sind die Inhalte der Dienstleistungsvereinbarung (Service Level Agree- ment) vollständig und werden sie wirksam umgesetzt?
Die Unterlagen zur Dienstleistungserbringung sind vollständig vorhanden und auf Basis der Dienstleis-tungsvereinbarung erstellt. Merkmale der Dienstleistung, Materialien und Me-thoden zur Erbringung der Dienstleistung müssen festgelegt sein. Der Zugriff auf die Unterlagen muss jederzeit mög-lich sein. Indikatoren bzw. Parameter, die Einfluss auf die Qualität der Dienstleitung haben, müssen vollstän-dig angegeben sein. Falls möglich, sind Toleranzen bzgl. der Indikatoren bzw. Parameter zur Steuerung der Dienstleistungs-erbringung anzugeben. Abweichungen zur Dienstleitungsvereinbarung und eingeleitete Maßnahmen sind zu dokumentieren. Erforderliche Maßnahmen (Reaktionsplan) für Stö-rungen in der Dienstleistungserbringung sind fest-gelegt. Für Dienstleistungen mit spezifischen Anforderun-gen (besondere Merkmale) an das Verhalten des Dienstleisters müssen in der Dienstleistungsverein-barung die notwendigen Informationen angegeben sein.
- Parameter, Indikatoren und ggf. Toleranzen
- Besondere Merkmale zur Dienstleistung
- Informationen und Daten zu Maschinen/Werkzeugen/ Materialien zur Dienstleis-tungserbringung
- Anweisung zur Dienstleis-tungserbringung
- Parameter zur Messung der Qualität der Dienstleistung
- Spezifische Anforderungen an Verhaltensweisen des Dienstleisters
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D 6.2.2* Werden spezifische Anforderungen (besondere Merkmale) während der Dienstleistungserbringung gesteuert?
Besondere Merkmale die signifikanten Einfluss auf die Dienstleistung haben müssen während der Er-bringung der Dienstleistung beachtet und überwacht werden. Im Falle von Abweichungen in Bezug auf die beson-deren Merkmale sind diese sofort abzustellen und zu dokumentieren. Ist es nicht möglich die Anforderungen zu besonde-ren Merkmale einzuhalten muss mit dem Kunden das weitere Vorgehen abgestimmt werden. Wenn besondere Merkmale sich auf Verhaltenswei-sen zur Dienstleistungserbringung beziehen sind di-rekte Feedbackgespräche zwischen Dienstleister, Führungskraft des Dienstleisters und ggf. auch Kun-den zu führen, um die notwendigen Maßnahmen ein-zuleiten.
- Dienstleistungs-FMEA - Prozess-FMEA - Dienstleistungsvereinbarung
(Service Level Agreement) - Besondere Merkmale zur
Dienstleistung - Besondere Merkmale zu
Verhaltensweisen des Dienstleisters
D 6.2.3* Werden fehlerhafte Dienstleistungen erkannt und entsprechende Maß- nahmen (Sofortmaßnahmen und Korrekturmaßnahmen) eingeleitet?
Fehlerhafte Dienstleistungen müssen erfasst werden und dokumentiert werden. Dabei ist, wenn immer möglich, die Stimme des Kunden als dokumentierte Information zu erfassen. Die Maßnahmen (Sofortmaßnahmen und Korrektur-maßnahmen) im Falle von fehlerhaften Dienstleistun-gen ist sind festzulegen und anzuwenden.
- Aufzeichnungen über feh-lerhafte Dienstleistungen sind verfügbar
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Prozesselement D6: Prozessanalyse Erbringung der Dienstleistung
D 6.3 Welche Funktionen unterstützen den Prozess? Personelle Ressourcen
Bewertungsrelevante Mindestanforderungen: Beispiele zur Umsetzung
P6.3.1* Sind die Mitarbeiter geeignet, die gestellten Aufgaben zur Dienstleis- tungserbringung zu erfüllen?
Für die Mitarbeiter muss eine Beschreibung der Aufgaben zur Dienstleistungserbringung mit dem dazugehörigen Anforderungsprofil vorliegen. Da-raus müssen Qualifizierungsmaßnahmen abge-leitet werden. Es muss dokumentiert sein, wer für welche Auf-gaben und Tätigkeiten qualifiziert ist. Durchgeführte Einarbeitung, Unterweisungen, Einweisungen/Qualifikationsnachweise müssen dokumentiert sein. Für den Umgang und die Behandlung von Mate-rialien und/oder Produkten mit besonderen Merkmalen sind die Mitarbeiter unterwiesen. Besondere Eignungsnachweise, die für die jewei-lige Dienstleistung erforderlich sind, müssen vor-liegen (z. B. Staplerführerschein, Sehtest, Ver-halten des Dienstleisters). Mitarbeiter, die mit Mess- und Prüfaufgaben be-traut sind, müssen im Umgang mit den Messmit-teln geschult sein. Bei Änderungen an der Dienstleistung oder dem Dienstleistungsprozess werden Schulun-gen/Unterweisungen durchgeführt und dokumen-tiert. Die Anforderungen sind auch auf interne und externe temporäre Mitarbeiter anzuwenden,
- Schulungs-/Qualifikations-nachweise
- Qualifikationsmatrix - Einarbeitungsplan mit Nachwei-
sen - Kenntnisse zur Dienstleistung
und aufgetretenen Fehlern - Handhabung von Messmitteln - Unterweisung in Arbeitssicher-
heit/Umweltaspekte - Unterweisung zu besonderen
Merkmalen - Eignungsnachweise (z. B. Seh-
tests, Fahrerlaubnis für Flurför-derfahrzeuge)
- Schulung zu Dienstleistungen - Schulung zur Verhaltensweisen
in der Dienstleistungserbringung
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D 6.3.2 Kennen die Mitarbeiter ihre Verantwortungen und Befugnisse zur Überwachung der Dienstleistungsprozess- und Dienstleistungsqualität?
Verantwortungen, Aufgaben, Kompetenzen und Be-fugnisse der Mitarbeiter in ihrem jeweiligen Aufga-bengebieten sind beschrieben und umgesetzt (z. B. für Freigaben von Dienstleistungen, Anhalten des Dienstleistungsprozesses, Sofortmaßnahmen, Kor-rekturmaßnahmen etc.). Die Mitarbeiter kennen die Folgen fehlerhafter Aus-führung von Dienstleistungen (was ist der Sinn, das Ziel der Dienstleistung und was passiert, wenn diese fehlerhaft ausgeführt wird bzw. die Ausführung nicht mehr gewährleistet werden kann). Die Mitarbeiter erhalten regelmäßig Informationen über den erreichten aktuellen Stand der Qualität der Dienstleistung intern und beim Kunden (Reklamatio-nen). Die Anforderungen sind auch auf interne und externe temporäre Mitarbeiter anzuwenden.
- Dienstleistungsvereinbarung (Service Level Agreement)
- Qualifikationsmatrix - Aufgabenbeschreibungen - Selbstüberprüfung/Selbstre-
flexion - Freigabe der Dienstleistung - Steuerung der Dienstleis-
tungserbringung - Anhalten von Dienstleistun-
gen - Ordnung und Sauberkeit - Reparatur und Wartung
durchführen bzw. veranlas-sen
- Einrichtung und Abgleich von Prüf-/Messmittel durch-führen/veranlassen
- Schulungen zu Dienstleis-tungen
- Informationen zur Qualität der Dienstleistung (Soll-/ Istwerte)
- Schulungen zu zutreffenden gesetzliche/behördlichen Anforderungen
D 6.3.3* Sind die erforderlichen Personalressourcen vorhanden?
Die erforderliche Anzahl qualifizierter Mitarbeiter ist zu allen vereinbarten Zeiten der Dienstleistungser-bringung vorhanden. Bei der Personaleinsatzpla-nung sind die Qualifikationen der Mitarbeiter zu be-rücksichtigen (z. B. Qualifikationsmatrix). Schwankungen in den Beauftragungen zur Dienst-leistungserbringung und Abwesenheiten von Mitar-beitern (z. B. Krankheit, Urlaub, Schulung) werden in der Einsatzplanung berücksichtigt. Die Anforderungen sind auch auf interne und externe temporäre Mitarbeiter anzuwenden.
- Schichtplan - Qualifikationsnachweise
(Qualifikationsmatrix) - dokumentierte Vertreterre-
gelung - Personaleinsatzplanung
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Prozesselement D6: Prozessanalyse Erbringung der Dienstleistung
D 6.4 Mit welchen Mitteln wird die Dienstleistung realisiert? Materielle Ressourcen
Bewertungsrelevante Mindestanforderungen: Beispiele zur Umsetzung
D 6.4.1 Können mit den Einrichtungen die spezifischen Anforderungen an die Dienstleistung erreicht werden?
Es muss nachgewiesen werden, dass mit den vor-handenen Einrichtungen/Ausrüstungen die Dienst-leistungsprozesse gemäß Kundenanforderungen umgesetzt sind und die daraus resultierenden Dienstleistungen den Kundenspezifikationen ent-sprechen. Die Einrichtungen/Ausrüstungen (ggf. Messmittel, Anlagen etc.) müssen in der Lage sein, die vorge-gebenen Anforderungen für das jeweilige spezifi-sche Merkmal der Dienstleistung einzuhalten. Ausführung und Zustand der Ausrüstung/Einrich-tungen (z. B. Werkzeuge, Aufnahmen und Hand-lingseinrichtungen etc.) erfüllen die spezifischen Anforderungen unter der realen Bedingung der Dienstleistungserbringung.
- Maschinen-/Prozessfähig-keitsnachweise für spezifische Anforderungen
- Sauberkeitsanforderungen
D 6.4.2 Wird die Instandhaltung der Einrichtungen und Ausrüstungen zur Dienstleistungserbringung gelenkt?
Für Ausrüstungen und Einrichtungen sind Instand-haltungsaktivitäten (Wartung, Inspektion und In-standsetzung) ermittelt und umgesetzt. Durchgeführte Instandhaltungsaktivitäten (geplan-te und ungeplante) sind dokumentiert und werden auf Verbesserungspotential analysiert. Ein Prozess zur Analyse und Optimierung von Stillstandzeiten und Auslastung ist wirksam umge-setzt. Die Schlüsselprozesse und Engpassausrüstungen sind identifiziert und mit entsprechenden War-tungsaktivitäten (vorbeugenden oder voraus-schauend) im Sinne einer risikobasierten Instand-haltung belegt. Die Verfügbarkeit von Ersatzteilen ist sicherzustellen. Ressourcen zur Durchführung notwendiger In-standhaltungsmaßnahmen sind vorhanden.
- Verfügbarkeit/Anwendung der zugehörigen technischen Dokumentation
- Instandhaltungsplan und Instandhaltungsaufgabe
- Schwachstellenanalysen - präventive Austauschpro-
gramme für Einheiten, die er-höhtem Verschleiß unterliegen
- Regalbediengeräte/Betriebs-mittel für Transport und Lage-rung etc.
- Verfügbarkeit von Ersatzteilen für Einrichtungen und Ausrüs-tungen von Schlüsselprozes-sen
- Einhaltung vorgegebener Wartungsintervalle
- Dokumentation durchgeführter Wartungsarbeiten
- Regelmäßige Plausibilitätsprü-
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Werkzeuge unterliegen einem Werkzeugmanage-ment, welches folgende Punkte beinhaltet:
- Kennzeichnung des Einsatzstatus (i.O., n.i.O., in Reparatur)
- Werkzeugbegleitkarte mit allen Änderungen am Werkzeug
- Werkzeugstandzeiten (z.B. Betriebsstun-den)
- Schutz vor Beschädigungen - Eigentumsverhältnisse des Werkzeugs
fung der geplanten Wartungs-intervalle
- Beauftragung externer Dienst-leister für Wartungsarbeiten
D 6.4.3* Können mit den eingesetzten Mess- und Prüfeinrichtungen die Quali- tätsanforderungen an die Dienstleistung wirksam überwacht werden?
Die eingesetzten Prüf- und Messmittel sind für den Einsatzzweck und die Handhabung zur Dienstleis-tungserbringung geeignet und in der Dienstleis-tungsvereinbarung dokumentiert. Prüfmittelfähigkeitsuntersuchungen sind, falls der Kunden dies wünscht, für die verwendeten Mess-mittel/Messsysteme durchgeführt. Die Messgenauigkeit der eingesetzten Prüf- und Messmittel ist dem Anwendungszweck bzw. dem zu prüfenden Merkmal angemessen. Ein Kennzeichnungssystem für Mess- und Prüfmit-tel ist eingerichtet, die Verwaltung der Prüf- und Messmittel erfolgt über die Kennzeichnung. Ein Prozess zur periodischen Überwachung von Mess- und Prüfmitteln ist installiert und umgesetzt (Hol-/Bringschuld ist definiert) und berücksichtigt auch die Kalibrierung der prozessintegrierten Messtechnik, die Einfluss auf die Produkteigen-schaften hat. Zubehör für Mess- und Prüfeinrichtungen, die Ein-fluss auf die Messgenauigkeit bzw. das Messer-gebnis haben, werden auf die gleiche Weise überwacht. Prüfungen von verhaltensabhängigen Anforderun-gen zur Dienstleistung werden mittels entspre-chender Test-/Prüfverfahren (Verkaufstest, Ser-vicetest etc.) durchgeführt
- Dienstleistungsvereinbarung (Service Level Agreement)
- Messgenauigkeit/Prüfmit-telfähigkeit
- Prüfprozessfähigkeitsnach-weis
- Datenerfassung und Auswert-barkeit
- Nachweis der Prüfmittelkalib-rierung
- Abgleich der Prüfmittel - Messverfahren mit dem Kun-
den (z. B. Ringversuche) - Prüfplakette - Testverfahren für verhaltens-
abhängige Dienstleistungen (Verkaufstest, Servicetest etc.)
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D 6.4.4 Sind die Arbeitsplätze zur Dienstleistungserbringung den Erfordernissen angemessen?
Sowohl die Arbeitsplatz- als auch die Umgebungs-bedingungen sind auf Arbeitsinhalte und die Dienstleistung abgestimmt, um Verschmutzung, Beschädigung etc. vorzubeugen bzw. auszu-schließen. Darüber hinaus ist die Arbeitsplatzgestaltung der Arbeitsaufgabe entsprechend ergonomisch ange-passt.
- Beleuchtung - Ordnung und Sauberkeit - Klimatisierung - Geräuschbelastung - Reinraum/Sauberkeitsraum - Organisation am Ort der
Dienstleistungserbringung - Arbeitssicherheit
D 6.4.5 Werden Werkzeuge, Einrichtungen und Prüfmittel sachgemäß gelagert?
Ausrüstungen, Einrichtungen und Prüfmittel (inkl. Lehren) müssen sachgemäß gelagert und verwal-tet werden. Dies gilt auch für nicht in Gebrauch und nicht freigegebene Ausrüstungen, Einrichtun-gen und Prüfmittel. Für alle Ausrüstungen, Einrichtungen und Prüfmit-tel sind die jeweiligen Verwendungsstatus sowie die Änderungsstände (Historie) nachvollziehbar. Beschädigungsfreie Lagerung und Schutz gegen-über Umwelteinflüssen ist sichergestellt, Ordnung und Sauberkeit gewährleistet. Die Ausgabe und Verwendung ist geregelt und wird dokumentiert.
- Beschädigungssichere Lage-rung
- Ordnung und Sauberkeit - Definierter Lagerort - Umwelteinflüsse - Kennzeichnung des Status - Kennzeichnung von Kunden-
eigentum, beigestellte Ausrüs-tun-gen/Einrichtungen/Prüfmittel
- Definierter Freigabe- und Änderungsstand
- Regalbediengerä-te/Betriebsmittel für Transport und Lagerung etc.
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Prozesselement D6: Prozessanalyse Erbringung der Dienstleistung
D 6.5 Wie wirkungsvoll wird der Prozess zur Dienstleistungserbringung durch- geführt? Effektivität, Effizienz, Vermeidung von Verschwendung
Bewertungsrelevante Mindestanforderungen: Beispiele zur Umsetzung
D 6.5.1* Sind für die Dienstleistungserbringung Zielvorgaben vorhanden?
Prozessspezifische Ziele zur Dienstleistungser-bringung sind festgelegt, werden überwacht und kommuniziert. Zielvorgaben sind abgestimmt und realisierbar, die Aktualität ist gewährleistet. Für die Zielvorgaben sind Kundenanforderungen berücksichtigt. Ein regelmäßiger Soll-/Ist-Vergleich wird durchge-führt und Maßnahmen werden bei Zielabweichung eingeleitet.
- Verfügbarkeit von Einrichtun-gen und Ausrüstungen
- Prozesskennzahlen:
Erbrachte Dienstleistungen
Dienstleistungen pro Zeit-einheit
Qualität der Dienstleistung
Anzahl fehlerhafte Dienst-leitungen
Auditergebnisse
Durchlaufzeiten
Kosten für fehlerhafte Dienstleistungen etc.
- Reduzierung von Verschwen-dung bei der Erbringung von Dienstleistungen (Wege, un-nötige Bewegungen etc.)
D 6.5.2 Werden Qualitäts- und Prozessdaten zur Dienstleistungserbringung auswertbar erfasst?
Zum Nachweis der Einhaltung von Anforderungen und Zielvorgaben müssen die notwendigen Quali-täts- und Prozessparameter (Soll-Werte) bzgl. der Dienstleistung festgelegt und dokumentiert sein sowie die IST-Daten erfasst werden. Die Auswertbarkeit muss sichergestellt werden. Besondere Ereignisse sind dokumentiert (Ausfall von Einrichtungen/Ausrüstungen, Kundenrekla-mationen während der Dienstleistungserbrin-gung). Die erfassten Daten sind zu Dienstleistungen und dem Dienstleistungsprozess zuordenbar, sie sind auffindbar, lesbar, zugänglich und ggf. gemäß relevanten Anforderungen archiviert. Falls Anforderungen zur Rückverfolgbarkeit vor-handen sind werden diese berücksichtigt.
- Fehlersammelkarten - Besondere Merkmale - Parameter zur Dienstleis-
tung(Durchlaufzeit etc.) - Datenerfassung - Störmeldungen (z.B. Ausfall,
Nichtausführung von Dienst-leistungen)
- Parameterveränderung - Fehlerarten/Fehlerhäufigkeiten - Fehlerkosten (Nichtkonformität) - Ausschuss/Nacharbeit - Anhalten von Dienstleistungen - Durchlaufzeiten - Pareto-Analysen - Ursachen-
/Wirkungsdiagramme - Risikoanalyse (FMEA etc.) - Rückverfolgbarkeitskonzept
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Die erfassten Daten sind ausgewertet und ent-sprechende Maßnahmen zur Verbesserung ein-geleitet. Hierbei ist eine Risikoorientierung zu Grunde gelegt. Das Verbesserungspotential muss kontinuierlich aus bisherigen Erkenntnissen zur Qualität und Kosten der Dienstleistung ermittelt werden. Ereignisse, die eine Änderung des Dienstleis-tungsprozesses oder der Dienstleistung nach sich ziehen, werden zudem in der FMEA mit den je-weiligen Maßnahmen dokumentiert.
D 6.5.3* Werden bei Abweichungen von Dienstleistungen- und Dienstleistungs- prozessanforderungen die Ursachen analysiert und die Korrekturmaß- nahmen auf Wirksamkeit überprüft?
Bei aufgetretenen Dienstleistungs-/Dienstleistungs-prozessabweichungen sind, bis zur Beseitigung der Fehlerursachen und Nachweise der Wirksam-keit durchgeführter Korrekturen, geeignete Sofort-maßnahmen zur Einhaltung der Anforderungen durchzuführen. Diese sind den Mitarbeitern be-kannt. Geeignete Methoden zur Ursachenanalyse sind in Anwendung. Korrekturmaßnahmen werden abgeleitet, deren Umsetzung ist überwacht und die Wirksamkeit verifiziert. Dienstleistungsvereinbarungen und Risikoein-schätzungen werden bei Bedarf aktualisiert. Abweichungen, die Auswirkungen auf die Eigen-schaften der Dienstleistungen haben, sind dem Kunden kommuniziert.
- 8D-Methode - Ursachen-/Wirkungsdia-
gramm - Taguchi, Shainin - Methode 5W - FMEA/Fehleranalyse - Prozessfähigkeitsanalyse - Q-Regelkreise/Q-Zirkel - Methoden zur analytischen
Bewertung - Informationsfluss bis zum
Kunden - Dienstleistungs-FMEA - Prozess FMEA
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D 6.5.4 Werden Dienstleistungen und Dienstleistungsprozess regelmäßig auditiert?
Die Auditprogramme für Dienstleistungsprozess- und Dienstleistungsaudits liegen vor und sind um-gesetzt. Kundenanforderungen werden dabei be-rücksichtigt. Verhaltensabhängige Dienstleistungen werden mit-tels durchgeführter Tests (Verkaufstest, Servicetest etc.) verifiziert. Die durchgeführten Dienstleistungsprozess- und Dienstleistungsaudits sind geeignet, die spezifi-schen Risiken und Schwachstellen zu identifizieren und Maßnahmen abzuleiten. Bei Abweichungen wird eine Ursachenanalyse durchgeführt. Korrekturmaßnahmen werden abge-leitet, deren Umsetzung ist überwacht und die Wirksamkeit verifiziert. Dienstleistungsaudits werden, falls möglich, nach Dienstleistungserbringung periodisch durchgeführt und dokumentiert. Im Dienstleistungsaudit werden festgelegten Merkmale gemäß den Spezifikationen auf deren Erfüllung geprüft. Abweichungen, die Auswirkungen auf die Eigen-schaften der Dienstleistung haben, sind dem Kun-den kommuniziert.
Dienstleistungs- und Dienstleis-tungsprozessaudit: - Spezifikationen - Besondere Merkmale - Auditprogramme für Dienst-
leistung- und Dienstleis-tungsprozessaudits inkl. planmäßiger und ereignisbe-zogener Audits
- Frequenz von Audits - Vorgaben für Audits - Auditergebnisse, Auditberichte - Qualifikation des Auditors Dienstleistungsprozessaudit: - Prozessparameter für Dienst-
leistungen Dienstleistungsaudit: - Kennzeichnung, Verpackung - Kapazitäten der Prüfeinrich-
tungen - Softwarestand - Verkaufs- und Servicetest
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Prozesselement D6: Prozessanalyse Erbringung der Dienstleistung
D 6.6 Was soll der Prozess leisten? Prozessergebnis (Output)
Bewertungsrelevante Mindestanforderungen: Beispiele zur Umsetzung
D 6.6.1 Werden die erforderlichen Aufzeichnungen bzgl. der erbrachten Dienst- leistung dokumentiert?
Der Umfang der Aufzeichnungen, die bei der Er-bringung der Dienstleistung dokumentiert werden, muss festgelegt sein. Die Abnahme der Dienstleistung durch den Kun-den oder nachfolgenden Dienstleitungen muss festgelegt sein. Wenn Dienstleistungsvereinbarungen nicht voll-ständig erfüllt werden können müssen erforderli-che Reduzierungen in der Dienstleistung mit dem Kunden abgestimmt werden. Eine entsprechende dokumentierte Information muss dazu vorliegen. Die Dokumentation umfasst den betroffenen Zeitraum und/oder die Anzahl der betroffenen Dienstleistungen. Für die Archivierungsvorgaben und -dauer bzgl. der dokumentierten Informationen sind die Kun-denanforderungen berücksichtigt.
- Kundenspezifikationen - Besondere Merkmale - Kundenvorgaben zu Archivie-
rungsfristen - Archivierungsvorgaben/-
anforderungen (EDV, Papier, Brandschutzbestimmungen, Lesbarkeit etc.)
- Teilelebenslauf - Dokumentation bei reduzier-
ten Dienstleistungen
D 6.6.2* Werden die Kundenanforderungen bei der Lieferung der Dienstleistung erfüllt?
Die kundenspezifischen Anforderungen bezogen auf die Dienstleistung sind bekannt und werden überwacht. Bei Abweichungen werden Abstellmaß-nahmen definiert und umgesetzt. Dienstleistungen werden gemäß Kundenforderun-gen an den Kunden geliefert (Dienstleistung am Kunden etc.) Bei einem Stopp der Dienstleistung ist umgehend der Kunde zu informieren und die weitere Vorge-hensweise abzustimmen.
- Dienstleistungsvereinbarun-gen mit Kunden
- Kundenspezifische Anforde-rungen
- Kundenvorgaben zu beson-deren Anforderungen an Dienstleistungen
- Liefertreue - Qualitätsziele zur Dienstleis-
tung - Qualität der Dienstleistungs-
leistung - Planung der Versandaudit - Lagerung/Abrufbearbeitung/
Teilebereitstellung/Versand - Zielvereinbarungen
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8.7 Kundenzufriedenheit/Kundenbetreuung/Service
Prozesselement D7: Kundenzufriedenheit/Kundenbetreuung/Service
Bewertungsrelevante Mindestanforderungen: Beispiele zur Umsetzung
D7.1 Werden die Anforderungen bezüglich QM-System und Dienstleistung er- füllt?
Die internen und kundenspezifischen Anforderungen an das QM-System müssen erfüllt sein. Die Kundenanforderungen müssen in der Entwick-lungs-, Serien- und Ersatzteilphase umgesetzt sein.
- Qualitätsvereinbarungen mit dem Kunden
- Einbeziehung von Unterlie-feranten zur Ersatzteilver-sorgung
- Zertifizierung des QM-Systems
D7.2* Ist die Kundenbetreuung gewährleistet?
Es ist zu gewährleisten, dass kompetente Ansprech-partner für die unterschiedlichen Organisationsberei-che des Kunden zur Verfügung stehen. Die Kommuni-kation ist gemäß den Kundenvorgaben sichergestellt. Der Zugriff auf Kundenportale gemäß den kundenspe-zifischen Vereinbarungen ist gewährleistet.
- Kenntnisse zu Dienstleis-tungsproblemen, Be-schwerden und Reklamati-onen
- Umsetzung neuer Anforde-rungen
- Mitteilung von Verbesse-rungsmaßnahmen
- Weltweite Kundenbetreu-ung
- Information des Kunden bei Abweichung von den Anforderungen
D7.3* Ist die Erbringung der Dienstleistung sichergestellt?
Konzepte inkl. Absicherung von Notfällen zur Sicher-stellung der Dienstleistung sind vorhanden und aktuell.
Hierbei sind die eigenen Prozesse sowie die Prozesse der Lieferanten/Unterauftragnehmer zu berücksichti-gen.
Es müssen Abläufe installiert sein, die gewährleisten, dass die Organisation sofort nach Erkennen von Eng-pässen in der Dienstleistungserbringung den Kunden informiert.
Die Information enthält die voraussichtliche Dauer, den Umfang der Engpässe in der Dienstleistungserbrin-gung, den Grund und die eingeleiteten Maßnahmen.
- Notfallpläne (z. B. für al-ternative Dienstleistungen, Unterauftragnehmer, Ver-packungen, Transporte)
- Einsatz fremder Kapazitä-ten
- Kommunikation bei Eng-pässen
- Regelung der Entschei-dungsbefugnisse/Eskala-tionsstufen bei der Einlei-tung von Sondermaßnah-men
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D7.4* Werden bei Reklamationen Fehleranalysen durchgeführt und Korrektur- maßnahmen wirksam umgesetzt?
Analyseabläufe zur fehlerhaften Dienstleistungen müssen definiert sein. Die notwendigen personellen und materiellen Res-sourcen sind verfügbar, um eine fristgerechte Bearbei-tung sicherzustellen. Die mit dem Kunden vereinbarten Fristen sind einzu-halten, Abweichungen sind zu kommunizieren.
- Prozess zur Reklamati-onsbearbeitung
- 8D Prozess - Interne/externe Analyse-
möglichkeiten (Labore, Prüf-/Testeinrichtungen, Personal)
- Einsatz von Problemlö-sungsmethoden
- Wirksamkeitsprüfungen - Informationsfluss bei Ab-
weichung bis zum Kunden - Wissensspeicher, Lessons
Learned - Qualitätsregelkreis - FMEA - Zugriff auf die notwendigen
Freigabedokumente (PPF etc.)
- Kennzahlen zum Reklama-tionsprozess
D7.5 Ist das Personal für die jeweiligen Aufgaben qualifiziert und sind die Ver- antwortlichkeiten definiert?
Es muss festgelegt sein, welche Verantwortungen, Aufgaben, Kompetenzen und Befugnisse die Mitarbei-ter in ihrem jeweiligen Aufgabengebiet haben. Schulungsbedarfe müssen in Bezug auf die Aufgabe individuell ermittelt und umgesetzt werden. Die Mitarbeiter kennen die Dienstleistung und die Fol-gen fehlerhafter Dienstleistungen beim Kunden.
- Organigramm - Nachweis von Kenntnissen
zu: Produkt/Spezifikatio-nen/spezielle Kundenan-forderungen
- Normen/Gesetze (Pro-dukthaftung)
- Verarbeitung/Gebrauch - Fehleranalyse - Bewertungsmethoden (z. B.
Audit, Statistik) - Qualitätstechniken (z. B.
Pareto, 8D-Methode, Ur-sachen-/Wirkungsdia-gramm, Ishikawa)
- Fremdsprachenkenntnisse
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8.8 Anwendung und Bewertung Prozessaudit Dienstleistung
Die Anwendung des Fragenkataloges Prozessaudit Dienstleistung erfolgt in
Anlehnung zu Kapitel 6.1 Anwendung des Fragenkatalogs für materielle Pro-
dukte.
8.8.1 Bewertung der Einzelfragen
Jede Frage wird hinsichtlich der Erfüllung der jeweiligen Forderungen und
des vorhandenen Risikos bewertet. Die Bewertung erfolgt je Frage in den
Stufen 0, 4, 6, 8 oder 10 Punkte, wobei die nachgewiesene Erfüllung der For-
derungen der Maßstab für die Punktevergabe ist.
Punktanzahl Bewertung der Erfüllung einzelner Forderungen
10 Forderungen voll erfüllt
8 Forderungen überwiegend erfüllt++; geringfügige Abweichungen
6 Forderungen teilweise erfüllt; größere Abweichungen
4 Forderungen unzureichend erfüllt; schwerwiegende Abweichungen
0 Forderungen nicht erfüllt
++) Unter "überwiegend" wird verstanden, dass die zutreffenden Forderungen nur in Einzelfällen nicht wirk-
sam nachgewiesen werden konnten und kein spezielles Risiko gegeben ist.
Die folgende Tabelle unterstützt die angemessene Punktevergabe bei der Fragenbewertung für Dienstleistungen:
Punkte Bewertung der Erfüllung einzelner Forderungen
Risikobetrachtung aus
Sicht Prozess/Prozess-
schritt; konkret
Risikobetrachtung für
das Ergebnis der
Dienstleistung
systemische Betrach-
tung;
abstrakt
10 Vorgaben und Spezifi-
kationen zum Prozess
werden eingehalten
Die Dienstleistung ent-
spricht den festgeleg-
ten Vorgaben/Anfor-
derungen
Forderungen voll er-
füllt
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8 Geringfügige Abwei-
chungen im Prozess,
welche die Erfüllung
der Anforderungen des
Kunden oder des Fol-
geprozesses nicht be-
einflussen
Die Dienstleistung ent-
spricht weitgehend den
Anforderungen und
erzeugt keine schwere
Störungen oder Beein-
trächtigungen beim
Kunden
Forderungen über-
wiegend erfüllt;
geringfügige Abwei-
chungen
6 Der Prozess entspricht
teilweise nicht den de-
finierten Anforderungen
mit Auswirkungen auf
den Kunden oder den
Folgeprozess
Die Dienstleistung ist
fehlerhaft oder stört
die Prozesse des
Kunden und kann mit
Mehraufwand korrigiert
werden
Forderungen teilwei-
se erfüllt;
größere Abweichun-
gen
4 Der Prozess entspricht
nicht den definierten
Anforderungen mit sig-
nifikanten Auswirkun-
gen auf den Kunden
oder den Folgeprozess
Die Dienstleistung ist
fehlerhaft oder stört
die Prozesse des
Kunden und ist auch
mit Mehraufwand nicht
vollständig korrigierbar
Forderungen unzu-
reichendend erfüllt;
schwerwiegende
Abweichungen
0 Der Prozess ist nicht
geeignet, die Einhal-
tung der definierten An-
forderungen sicherzu-
stellen
Vollständiges Versa-
gen des Dienstleisters.
Die Anforderungen an
die Dienstleistung
werden nicht erfüllt
Forderungen nicht
erfüllt
Abhängig vom Risiko der gefundenen Feststellung können vom Auditor für
einzelne Feststellungen Sofortmaßnahmen eingefordert werden.
Wird eine Frage nicht bewertet (n. b.) muss die Nichtbewertung begründet
werden. Pro bewerteten Prozesselement, Unterelement bzw. Prozessschritt
müssen mindestens 2/3 der Fragen bewertet werden. Unter Berücksichtigung
der Vergleichbarkeit der Ergebnisse sollten alle Fragen der verwendeten Pro-
zesselemente des VDA 6.3 zur Anwendung kommen.
Bei Wiederholbeanstandungen aus vorangegangenen Audits sollte die feh-
lende Umsetzung von Korrekturmaßnahmen zusätzlich als Abweichung in
den einschlägigen Fragen, z. B. zu den Themen „Ursachenanalyse“, „Maß-
nahmenumsetzung“, „Erfüllung der Kundenforderungen“ als Abweichung ge-
wertet werden.
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Fragen mit besonderem Dienstleistungs- und Prozessrisiko (*-Frage):
In den Prozesselementen sind Fragen hinsichtlich besonderem Risiko für die
Dienstleistung und deren Prozesse als Sternchenfragen (*-Frage) gekenn-
zeichnet. Die besonderen Risiken in den *-Fragen werden durch die Abstu-
fungsregeln (siehe 8.8.3) berücksichtigt. Die Bewertung erfolgt analog zu den
übrigen Fragen, d. h. es erfolgt keine schärfere Bewertung von Sachverhalten
bei *-Fragen.
8.8.2 Detaillierte Auswertung und Abstufungsregel
Prozesselement
Der Erfüllungsgrad EDn eines Prozesselementes (D2, D3, …, D7) berechnet sich aus:
EDn [%] = Summe der erzielten Punkte der zutreffenden Fragen
Summe aller möglichen Punkte der zutreffenden Fragen
Sonderfall: Berücksichtigung von mehreren Bewertungen pro Frage Bei dem Prozesselemente D6 können bei mehreren Prozessschritten pro
Frage mehrere Bewertungen vorliegen. In diesem Fall muss zunächst der
Mittelwert (arithmetisch) je Frage berechnet werden. Die Weiterberechnung
erfolgt mit dem auf zwei Nachkommastellen gerundeten Mittelwert.
Diese Mittelwerte ersetzen bei der Berechnung der Erfüllungsgrade die jewei-
ligen “erzielten Punkte“ der entsprechenden Frage.
Die „möglichen Punkte“ einer zutreffenden Frage sind 10 Punkte, unabhän-
gig von einer Mehrfachbewertung.
Unterelemente von D6
Im Prozesselement D6 werden die folgenden Unterelemente bewertet:
EU1 Prozess-Input
EU2 Arbeitsinhalte
EU3 Personelle Ressourcen
EU4 Materielle Ressourcen
EU5 Wirkungsgrad
EU6 Prozess-Output
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Die Bewertung der Unterelemente erfolgt analog zur Bewertung eines Prozesselements und dem Sonderfall: Berücksichtigung von mehreren Bewertungen pro Frage.
EUn [%] = Summe der erzielten Punkte der zutreffenden Fragen des Unterelementes
Summe aller möglichen Punkte der zutreffenden Fragen des Unterelementes
Einzelner Prozessschritt
Für die Bewertung eines einzelnen Prozessschrittes werden die Fragen aus
D6 genutzt. Für jeden Prozessschritt können alle Fragen nach D6 bewertet
werden. Der Erfüllungsgrad En eines Prozessschrittes berechnet sich aus:
En [%] =
Summe der erzielten Punkte der Fragen aus D6 für diesen Prozessschritt
Summe aller möglichen Punkte der Fragen aus D6 für diesen Prozessschritt
Berücksichtigung für die Abstufungsregeln
Diese Ergebnisse (Prozesselement, Unterelement von D6, bzw. Prozess-
schritt) werden bei den Abstufungsregeln berücksichtigt, nicht aber als Zwi-
schenergebnisse zur Berechnung des prozentualen Gesamtergebnisses her-
angezogen.
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8.8.3 Gesamtbewertung und Abstufungsregel
Prozesselemente für Dienstleistungen
Projektmanagement (D2) ED2
Planung der Dienstleistungsentwicklung (D3) ED3
Realisierung der Dienstleistungsentwicklung (D4) ED4
Lieferantenmanagement (D5) ED5
Dienstleistungserbringung (D6) ED6
Kundenbetreuung, Kundenzufriedenheit, Service (D7) ED7
Der Gesamterfüllungsgrad EG für das Prozessaudit wird wie folgt berechnet:
EG [%] = Summe der erzielten Punkte aus allen bewerteten Fragen aus
ED2, ED3, ED4 ,ED5 ,ED6 und ED7
Summe der möglichen Punkte aus diesen Fragen
Werden im konkreten Audit einzelne Prozesselemente aus dem Gesamtfra-
genkatalog bewertet, berechnet sich das Ergebnis nur auf Basis der bewerte-
ten Prozesselemente. Im Auditbericht ist zu verdeutlichen, welche Prozes-
selemente für diese Bewertung herangezogen worden sind.
Gesamterfüllungsgrad:
Erfüllungsgrad von Teilaudits: Die Einstufung ergibt sich entsprechend aus Prozentwerten für das Teilaudit (z. B. EG(D5,D6,D7) oder EG(D4)) und der Erreichung der Hürden (mindesten 80% für „B“, bedingt qualitätsfähig; bzw. mindestens 90%, qualitätsfähig).
Einstufung Erfüllungsgrad EG oder EG(Dn) [%] Bezeichnung der Einstufung
A EG oder EG(Dn) ≥ 90 qualitätsfähig
B 80 ≤ EG oder EG(Dn) < 90 bedingt qualitätsfähig
C EG oder EG(Dn) < 80 nicht qualitätsfähig
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Abstufungsregeln Folgende Abstufungsregeln sind anzuwenden und im Auditbericht zu doku-
mentieren.
Gründe zur Abstufung von A nach B, trotz Erfüllungsgrad EG oder EG(Dn)
≥ 90%
- Mindestens ein Prozesselement (D2 bis D7) oder Prozessschritte (E1
bis En) ist mit einem Erfüllungsgrad EG oder EG(Dn) oder En < 80% be-
wertet.
- Erfüllungsgrad EU1 bis EU6 in einem der Unterelemente von D6 ist <
80%
- Mindestens eine *-Frage mit 4 Punkten bewertet.
- Mindestens eine Frage aus dem Prozessaudit mit 0 Punkten bewertet.
Gründe zur Abstufung nach C, trotz Erfüllungsgrad EG oder EG(Dn) ≥ 80%
- Mindestens ein Prozesselement (D2 bis D7) oder Prozessschritt (E1 bis
En) ist mit einem Erfüllungsgrad EG oder EG(Dn) oder En < 70% bewertet.
- Erfüllungsgrad EU1 bis EU6 in einem der Unterelemente von D6 ist <
70%
- Mindestens eine *-Frage mit 0 Punkten
Das Gesamtergebnis wird auf ganze Prozentwerte gerundet.
Zur Anwendung der Abstufungsregeln (Prozesselement, Unterelement, Pro-
zessschritte) werden die einzelnen Berechnungsergebnisse EDn, EUn und En
auf ganze Prozentwerte gerundet (kaufmännisch).
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9 Formulare
9.1 Prozessaudit materielle Produkte
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138
10 Best Practice/Lessons Learned
10.1 Beispiel Lieferantenselbstauskunft
Datum:
1. Allgemeine Lieferanten Daten
%
Lieferanten-Selbst-Auskunft (LSA)
Lieferanten Nr (Intern):
Anzahl Mitarbeiter gesamt: Umsatz p.A (€): Anzahl Mitarbeiter TE:
evtl. frühere
Firmenbezeichnung:
Französisch
Englisch
Spanisch
Deutsch
QualitätVertrieb
Stufe DatumTeile-/Produktgruppen Unternehmen/Auditor Zert. nach
Die Rücksendung der Lieferantenselbstauskunft ist verbindlich erforderlich (ggf. Anlagen). Die Angaben sind ausschließlich auf die
vorgesehene(n) Fertigungsstätte(n) zu beziehen! Bitte unverzüglich zurücksenden! (Bei Bedarf bitte zusätzliche Zeilen einfügen)
Teil-Nr.: Beschaffungsnummer: Teilbenennung:
zur Beschaffungsanfrage :
Anschrift Entwicklungsstätte:
DUNS-Nr:
Kunden/Werk(e), Fahrzeugtyp
Entwicklung
(Zert. DIN/ISO 9000 / EN 29000 - Reihe/VDA Bd.6 / ISO TS 16949) (Bitte Deckblatt des letzten Audits als Anlage
zusenden)
1.2 Einstufung der Qualitätsfähigkeit durch Dritte und / oder Ergebnis von
Selbstauditierungen
Anschrift Fertigungsstätte:
DUNS-Nr:
seit/ab
Serienlieferungen der angefragten Produkte/Produktgruppe aus dem anbietenden Standort (nur von diesem
Standort!!)
Anzahl Mitarbeiter QS:
1.1 Allgemeine Informationen über das aktuelle Lieferprogramm
Teile/Produkte Jahresvolum.
Email:
Firmenbezeichnung:
Tel. Nr.:
Zuständig:
Mobile Nr.:
Sprachen: DeutschEnglisch
Spanisch
DeutschEnglisch
Spanisch
Französisch
Internet-Hompage:
Französisch
Name:
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Ja Nein
%
Ja Nein
Ja Nein
Ja Nein
Ja Nein
2.3 Entwicklungs Abteilung(en)
d) Sonstige:
a) QFD Methoden:
b) FMEA (Produkt FMEA, Prozess FMEA):
c) DOE Methoden:
Kann der Lieferant alle Aspekte der Entwicklung allein bewältigen:
Lieferant/Unternehmen
1.4 Werkzeugmacher
1.3 Unterlieferanten
Stufe DatumTeile-/Produktgruppen Zert. nach
2. Entwicklung
2.2 Kernkompetenzen
Welche Entwicklungs- bzw. Qualitätsmethoden werden vom Lieferanten eingesetzt?
2.4 Projektleitung, Methoden der Produktentwicklung
Ist geplant, dass wichtige, z. B. funktions- und qualitätsrelevant Einzelkomponenten des aktuell
angefragten Projektes von Unterlieferanten zugekauft werden und/oder Tätigkeiten von Dienstleistern
durchgeführt werden ? (z. B. Bearbeitung, Montage, Lackierung etc.) ? Wenn ja, bitte in
nachstehender Tabelle eintragen.
Hat der Lieferant eine Projektleitung/Entwicklung beim Kunden vor Ort: (z. B. lokales Entwicklungsbüro)?
Kernkompetenzen:
2.1 Joint Venture Partner/Know-How-Zusammenarbeit
Firma/Ansprechpartner: Joint Venture-Anteil (in %) Kooperationspartner
Besitzt der Lieferant einen eigenen Werkzeugbau?
Tel. Nr.: Fax Nr.:
Für welche Bauteile besteht ein Joint Venture oder Kooperationen? Partner:
finanzielle Beteiligung(en)
Wenn ja, Ansprechpartner und Kontaktinformation:
Wenn nein, welche Entwicklungstätigkeiten müssen anderswo getätigt werden:
Lizenz/Joint VenturePartner/OrganisationTätigkeit
Name u. Anschrift des Werkzeugmachers: Ansprechpartner/Tel. Nr.:
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140
Ja Nein
2.6 Innovation Ja Nein
Lokal Intern.
Ja Nein
Ja Nein
Lokal verfügbar?Welche Funktionsprüfstände besitzt der Lieferant im eigenen Haus?
Besteht eine CAD-Datenverbindung ?
2.8 Prüfeinrichtungen
Wenn Ja, Welche:
2.5 Konstruktionssysteme
Verwendet der Lieferant Simulationsmethoden?
Welche Dauerprüfstände werden extern genutzt? Partner/Organisation
Hat der Lieferant CAD Systeme?
Lokal verfügbar?Welche Mess- und Auswerteeinrichtungen besitzt der Lieferant?
Lokal verfügbar?Welche Laboreinrichtungen besitzt der Lieferant im eigenen Haus?
Lokal verfügbar?Welche Dauerprüfstände besitzt der Lieferant im eigenen Haus?
Welche Mess- u. Auswerteeinrichtungen werden extern genutzt? Partner/Organisation
Welche Funktionsprüfstände werden extern genutzt? Partner/Organisation
1.
Wenn Ja, Welche:
2.
Wenn Ja, Welche:
Wenn Ja, für welche Produkte oder Prozesse:
2.
1.
Hat der Lieferant eigene Patente?
2.7 Laboreinrichtungen
Partner/OrganisationWelche Laboreinrichtungen werden extern genutzt?
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Ja Nein
3. Sonstige Informationen
Bauteile: Kunden:
www.vda-qmc.com
Welche Prototypeneinrichtungen werden intern genutzt?
Hat der Lieferant einen eigenen Versuchs- oder Prototypenbau?
2.9 Versuchsbau/Prototypenbau
Welche Prototypeneinrichtungen werden extern genutzt? Partner/Organisation
3.1 Export
Welche Bauteile werden für welchen Kunden exportiert? Wie hoch ist der Anteil der eigenen Wertschöpfung an diesen Produkten?
Wertschöpfung:
3.2 Bemerkungen/Anlagen
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10.2 Wissensspeicher
Die Qualität eines Audits wird in hohem Maße durch die Produkt- und Pro-
zesskenntnisse der Auditoren bestimmt. Diese Kenntnisse ermöglichen das
Stellen relevanter Fragen und das Bewerten von Feststellungen. Es gibt ver-
schiedene Möglichkeiten, dieses Wissen aufzubauen bzw. im Audit anzu-
wenden. Das geschieht z. B. durch:
- Einbeziehen von Produkt- und Prozessexperten in das Audit
- Vorbereitung des Auditors durch Recherchen in Fachliteratur, Online-
Foren und Industriestandards
- Gesprächen mit internen Experten
Um dieses interne „Expertenwissen“ systematisch zu erfassen, auszubauen
und den Auditoren zur Verfügung zu stellen, wird empfohlen, Wissensspei-
cher anzulegen. Quellen dieses Wissens sind z. B. aufgetretene typische
Fehler und interne Lessons Learned. Die Vertraulichkeit von Informationen
(von Kunden, Lieferanten bzw. intern), ist sicher zu stellen.
Des Weiteren ist zu beachten, dass die resultierenden Fragen keine zusätzli-
chen Anforderungen stellen, die über die vertraglich vereinbarten Anforde-
rungen hinausgehen.
Wissensspeicher können z. B. in Form von Wikis oder prozessbezogenen
Auflistungen bereitgestellt werden.
Wissensspeicher für Prozessauditoren
(Aufzählungen und Detaillierungsgrad sind Beispiele)
Wissensspeicher für Prozessauditoren - Kunststoffspritzgussteile
Vormaterial Lagerbedingungen von Granulat (Temperatur, Luftfeuchte, Chargentrennung) bewerten.
Vortrocknung und Konditionierung betrachten.
- Für Kunststoff Typ 123 ist in den Lieferbedingungen im-mer eine Vortrocknung und Konditionierung gefordert. Details …
Maximal zulässigen Recyclatanteil beachten.
- Recyclat ist für folgende Kunststoffe nicht zulässig: …
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143
Wissensspeicher für Prozessauditoren - Kunststoffspritzgussteile
Fertigungsprozess Parameterüberwachung bewerten (Temperatur, Druck, Zyklus, Haltezeiten).
- Spritzgussprozesse unterliegen oft Schwankungen. Die Konstanz der Parameter ist zu betrachten.
Abmusterungen und Werkzeugfreigaben bewerten.
- Bei Abmusterungen im Entwicklungsprozess, die nicht auf den späteren Serienmaschinen durchgeführt werden, sind vergleichbare Maschinenparameter zu beachten (Haltedruck, Temperaturregelung etc.)
Die Temperaturverteilung im Werkzeug ist dem Lieferanten be-kannt.
Prüfungen Musterteile
- Anfahren der Spritzgussmaschine vor Erststückprüfung betrachten.
- Prüfteilentnahme, Prüfablauf und Prüfarten können Ein-fluss auf die Teile haben (z. B. auf das Schwindungsver-halten)
Oberflächenqualität
- Bei visuellen Prüfungen Arbeitsplatz bewerten (Beleuch-tung etc.)
- Referenzmuster bewerten (Freigabestatus, Lagerung etc.)
Maßhaltigkeit
- Lehren, bzw. Aufnahmen für Messmaschinen bewerten (Aufnahmepunkte, Spannungsfreiheit etc.)
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Wissensspeicher für Prozessauditoren - Press- und Stanzteile
Vormaterial Lagerbedingungen von Vormaterial bewerten.
- Korrosionsschutz - Beschädigungsfreiheit von Oberflächen
Werkstoffzertifikate
- Materialchargen und Werkstoffzertifikate bewerten.
Fertigungsprozess Beschädigungsfreiheit von Werkstück und Werkzeug
- Auf systematische Beschädigungen achten.
Wartungsintervalle von Werkzeugen
- Standzeitüberwachung, Stückzahlüberwachung - Bewertung von Verschleiß bei vorbeugender Wartung.
Auslegung der Werkzeuge
- Gehärtete Oberflächen
Prüfungen Visuelle Prüfungen (z. B. Beschädigungsfreiheit)
- Arbeitsplatz (Beleuchtung) bewerten - Grenzmuster für Oberflächenqualität (Freigabestatus,
Lagerung etc.)
Maßhaltigkeit
- Messmittel für Serienprüfungen am Arbeitsplatz und Messlabor bewerten
- Datenerfassung und Auswertung betrachten (Cp, Cpk Werte)
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145
11 Begriffsdefinitionen und Glossar
11.1 Glossar
Bezeichnung Definition Hinweise/ Referenzierungen
5W Methode "Fünf mal Warum"
Methode zur Ursachenklärung von Proble-men, die die Grundannahme verfolgt, dass jede Ursache wiederum eine dahinterste-hende Ursache hat. Mit 5W wird bis in die fünfte Ursachenebene nachgefragt, um an die Wurzel des Problems zu gelangen.
8D 8 Disziplinen (Prozessschritte)
Im Reklamationsfall wird das standardi-sierte 8D-Verfahren gemäß VDA Band 4 genutzt, um die Fehleransprache zwischen Lieferant und Kunde zu steuern. 8D steht dabei für die acht Disziplinen (Prozess-schritte), die bei der Bearbeitung einer Re-klamation durchzuführen sind, um das zu-grunde liegende Problem zu erkennen und eine Wiederholung zu vermeiden.
s.a. "Leitfaden zur Nutzung der Fehlerursachenkatego-rien" des VDA
A-, B-, C-Muster Prototypen im Entwicklungsverlauf eines Produkts. Geben die Reifegrade der Bautei-le innerhalb der Entwicklung an.
Abweicherlaubnis/ Abweichgenehmigung
Risikobewertung von Teilen, die nicht der Spezifikation entsprechen. Bewertet wird, ob die Teile noch verwendet werden kön-nen. Die Abweicherlaubnis/-genehmigung ge-stattet die Verwendung von Bauteilen, die nicht alle vorgeschriebenen Freigabeschritte bzw. Spezifikationen erreichen. Eine Ab-weicherlaubnis/-genehmigung muss den Kunden mit einbeziehen und darf nur von autorisierten Stellen erteilt werden. Die Abweichgenehmigung ist zusammen mit dem Maßnahmenplan zur Abarbeitung der Defizite der PPF-Dokumentation beizufügen s.a. Verwendungserlaubnis und PPF
s.a. VDA-Band 2
Abweichung Unterschied zwischen einem Merkmalswert oder dem Merkmal zugeordneten Wert und einem Bezugswert. Bei einem qualitativen Merkmal: Merkmalswert oder ein dem Merkmal zugeordneter Wert minus Bezugs-wert.
aus DIN 55350 - 12:1989-03; s.a. VDA-Band Standardisierter Reklamationsprozess
Änderungsmanagement Das Änderungsmanagement beschreibt Funktionen und Prozesse, die in einer Or-ganisation etabliert werden, um Änderun-gen an Produkten der Organisation kontrol-liert und dokumentiert vorzunehmen.
s.a. VDA 4965 ECM (Engi-neering Change Manage-ment); ISO 9001, z. B. Kapitel 8.3.6, 8.5.6
APQP
Advanced Product Quality Planning
APQP ist ein von AIAG (Automotive Indust-ry Action Group) entwickeltes Verfahren zur Produkt- und Prozessentwicklung bzw. eine Vorgehensweise zur Produktionsprozess- u. Produktfreigabe (entsprechende Vorge-hensweisen sind in VDA Band 2 Produkti-onsprozess- und Prozessfreigabe bzw. VDA-Band Reifegradabsicherung für Neu-teile beschrieben)
s. AIAG; VDA-Band 2; VDA Reife-gradabsicherung für Neu-teile
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146
Bezeichnung Definition Hinweise/ Referenzierungen
CAM
Computeraided manufacturing
CAM bezeichnet die IT-Unterstützung zur Steuerung und Überwachung von Produkti-onsmitteln und -prozessen.
Quelle: Ausschuss für wirt-schaftliche Fertigung (AWF)
CAQ Computeraided quality
assurance
CAQ-System ist der Oberbegriff für IT-Systeme, die speziell zur Unterstützung von Qualitätsmanagementprozessen eingesetzt werden.
s. VDA Standardisierter Reklamationsprozess
CCC China Compulsory
Certification
In der Volksrepublik China gültiges Zertifi-zierungssystem. Zertifizierungssystem der chinesischen Behörden, vorgeschrieben für festgelegte Teileumfänge, wenn diese in China an Kunden gelangen.
Cmk
Maschinenfähigkeit Die Maschinenfähigkeit ergibt sich merk-malsbezogen aus dem Verhältnis Toleranz zur Produktionsstreuung einer Produktions-einrichtung. Die Ermittlung und der Nach-weis erfolgen in der Regel mit mathema-tisch-statistischen Methoden, wobei nur die Kurzzeitstreuung unter weitgehendem Aus-schluss der den Prozess beeinflussenden, jedoch maschinenunabhängigen Faktoren berücksichtigt wird.
VDA Band 6.4
Cpk
Prozessfähigkeit
Statistischer Schätzwert des Ergebnisses eines Merkmals eines Prozesses, von dem nachgewiesen ist, dass er beherrscht ist. Ein Prozess ist fähig, wenn die statistischen Kenngrößen für Streuung und Lage merk-malsbezogen in Bezug auf Sollwert und Toleranz den Anforderungen entsprechen.
aus EN ISO 21747:2004-09
Direktläuferquote Prozentsatz an Ergebnissen, die bereits im ersten Prozessdurchlauf korrekt sind und keine Nacharbeit erfordern. (entspricht: First-pass-yield;first-time-through-quality; Geradeauslauf)
s. VDA Robuster Produkti-onsprozess
DoE Design of Experiments Zielsetzung dieser Methode ist es, in meh-reren geplanten Versuchen die Einflussgrö-ßen auf den Prozess bzw. das System ge-zielt zu variieren, um in Bezug auf eine oder mehrere definierte Zielgrößen ein Optimum zu suchen (z. B. optimale Kombination von Einspritzdüse, Gemisch, etc. um eine mög-lichst verbrauchsgünstige Verbrennung zu erzielen). Grundlage der Methode ist eine Versuchsplanung unter Nutzung statisti-scher Verfahren zur Maximierung der In-formationsnutzung aus Versuchen.
s. VDA Band 4, VDA Band 11
DOT Department of Transpor-
tation
Verkehrsministerium der Vereinigten Staaten. Das DOT legt bestimmte Anforderungen an Bauteile und deren Kennzeichnung fest.
ECE Economic Commission
for Europe
Wirtschaftskommission für Europa der Vereinten Nationen. Durch ECE-Normen werden Anforderungen an Bauteile und die darauf bezogene Bauteilkennzeichnung festgelegt.
Einrichtteile Teile, die während des Einrichtvorgangs produziert werden (Anfahrteile), bzw. die für das Einrichten der Anlage benötigt werden (z. B. Masterteile, red-rabbit). Diese Teile sind nicht für Kunden verwendbar.
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147
Bezeichnung Definition Hinweise/ Referenzierungen
Embedded Software Embedded Software ist Teil eines techni-schen Systems und erfüllt Funktionen die-ses Systems.
s. IEEE (Glossary of Soft-ware Engineering Termi-nology)
Fehlerprüfteile Mit einem definiert von der Spezifikation abweichenden Teil wird überwacht, ob eine Prüfvorrichtung defekte Teile korrekt er-kennt. s.a.: Red Rabbit
FIFO First in first out FIFO bezeichnet Verfahren der Teilesteue-rung, bei denen die Teile, die zuerst einge-lagert wurden, auch zuerst wieder aus dem Lager entnommen werden.
First pass yield Prozentsatz an Ergebnissen, die bereits im ersten Prozessdurchlauf korrekt sind und keine Nacharbeit erfordern. (entspricht: First-time-through-quality; Direktläuferquote; Geradeauslauf)
VDA Robuster Produkti-onsprozess
First time through quality Prozentsatz an Ergebnissen, die bereits im ersten Prozessdurchlauf korrekt sind und keine Nacharbeit erfordern. (entspricht: First-pass-yield; Direkt-läuferquote; Geradeauslauf)
VDA Robuster Produk-tionsprozess
FMEA Fehler Möglichkeit- und Ein-fluss Analyse (Failure Mode and Effects Analysis)
Ziel der FMEA ist frühzeitig im Produktent-stehungsprozess potenzielle Fehlerquel-len/Schwachstellen und daraus resultieren-de Fehlerfolgen im Rahmen einer methodi-schen Risikoanalyse zu identifizieren und Maßnahmen zu deren Vermeidung einzulei-ten. Die FMEA Methode priorisiert mögliche Fehler nach den Kriterien "Bedeutung für den Kunden"/"Auftrittswahrscheinlichkeit"/ "Entdeckungswahrscheinlichkeit".
s. VDA Band 4
FTA Fault Tree Analysis
Die Fehlerbaumanalyse ist ein Verfahren zur Risikoanalyse von technischen Anlagen und Systemen.
s. VDA Band 4
Geradeauslauf Prozentsatz an Ergebnissen, die bereits im ersten Prozessdurchlauf korrekt sind und keine Nacharbeit erfordern. (entspricht: First-pass-yield; Direktläufer-quote; first-time-through-quality)
s. VDA Robuster Produk-tionsprozess
Gesprächsführung Der Auditor beherrscht Gesprächs- und Fra-getechniken, wie z. B. aktives Zuhören, Feedback geben, Zusammenfassung, Be-deutung der Körpersprache und interkultu-reller Aspekte
Herstellbarkeitsanalyse Die Herstellbarkeitsanalyse beurteilt in ei-nem frühen Stadium, ob ein angefragtes Produkt (Bauteile, Module, Komponenten, System, Prozess) unter Serienbedingungen so hergestellt werden kann, wie in Zeich-nungen und Spezifikationen beschrieben und gefordert.
s. VDA Band 4
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148
Bezeichnung Definition Hinweise/ Referenzierungen
IMDS International Material Data System
Das IMDS (Internationales Material Daten System) ist das Materialdaten-System der Automobilindustrie. Im IMDS werden alle Werkstoffe, die bei der Herstellung von Autos verwendet werden, gesammelt, ge-pflegt, analysiert und archiviert. Durch die Nutzung des IMDS ist es möglich, die Ver-pflichtungen zu erfüllen, die Automobilher-stellern und deren Zulieferern durch natio-nale und internationale Standards, Gesetze und Regelungen entstehen.
s. IMDS International Ma-terial Data System
JIS Just in sequence
Bei Teilen mit großer Variantenvielfalt wird die Bereitstellung der Teile in der geplanten Fertigungssequenz vorgenommen.
JIT
Just in time
Die Bereitstellung der Teile bzw. Materia-lien erfolgt zum Zeitpunkt zu dem sie in der Produktion benötigt werden.
s. VDA-Empfehlung 5010
Kammlinie Die Kammlinie ist die Stückzahl bei maxi-maler Auslastung der geplanten Kapazität.
KANBAN Methode zur Reduzierung der Materialbe-stände in der Fertigung durch bedarfsge-rechte Steuerung nach dem Pull-Prinzip z.B. mit Karten.
Konfliktmanagement Konfliktmanagement dient der Eingrenzung und Vermeidung einer Eskalation aufgrund von Interessengegensätzen. Es geht dabei um den systematischen, bewussten und zielgerichteten Umgang mit Konflikten in Auditsituationen.
Konformitätsbestätigung Bestätigung der Erfüllung der Anforderun-gen; Im Gegensatz zur Zertifizierung wird nur der Ist-Stand bewertet. Eine andauern-de Überwachung findet nicht statt.
Konsignation Lager für Produkte, welche bis zur Entnah-me durch den Kunden im Eigentum des Lieferanten sind, sich jedoch bereits im Besitz des Kunden befinden.
MSA Messsystem-Analyse (Measu-rement System Analysis)
Bewertet die Prüfprozesseignung (Fähigkeit von Messmitteln und Messsystemen) bezo-gen auf die Produktspezifikationen. MSA ist in einer Publikation der AIAG beschrieben, es existieren zusätzlich firmenspezifische Vorgaben zu einer Messsystem-Analyse
s. AIAG; VDA Band 5
Nachhaltigkeit Nachhaltigkeit im unternehmerischen Kon-text umfasst die Sicher-stellung von Anfor-derungen bezüglich Umweltschutz, Arbeits-sicherheit und Sozialstandards sowie lang-fristiger Gewinnorientierung.
NTF No trouble found
NTF (Kein Fehler gefunden) bezieht sich darauf, dass ein beanstandetes Teil analy-siert wird (Standardprüfung und Belas-tungsprüfung) und keine Abweichungen von der Spezifikation festgestellt werden. Damit wird das Teil als i.O. gemäß Befun-dung bezeichnet, d. h. Beanstandung konn-te nicht nachvollzogen werden. Die Fehler-ursache konnte nicht identifiziert werden.
s. VDA Band Schadteil-analyse Feld
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149
Bezeichnung Definition Hinweise/ Referenzierungen
OEE Overall Equipment Effectiveness
Die OEE (Gesamtanlageneffektivität) ist eine Kennzahl für die Effektivität einer Ferti-gungsanlage bezogen auf ihren Verfügbar-keitsfaktor, Leistungsfaktor und Qualitäts-faktor.
Pareto-Analysen Mit Hilfe der Pareto-Analyse können Priori-täten identifiziert und dargestellt werden. Bei einer Pareto-Analyse werden die Merkmale (z. B. Fehler, Schadhafte Teile etc.) nach Häufigkeit oder Bedeutung ge-ordnet.
s. VDA Band 4
Poka-Yoke-Prinzip System (Methode) zur Fehlerververmei-dung.
s. VDA Band Robuster Produktionspro-zess
PPAP Production Part Approval Pro-cess
Der Zweck des Produktionsteil-Freigabe-verfahrens (PPAP) ist es, festzustellen, ob das Produkt mit den Designunterlagen und Spezifikationsanforderungen übereinstimmt. s.a.: APQP; PPF.
s. AIAG; VDA Band 2; VDA Band Reifegradabsi-cherung für Neuteile
PPF Produktionsprozess- und Pro-duktfreigabe
Freigabeverfahren für die Serienproduktion (Bemusterung), beschrieben in VDA Band 2.
VDA Band 2
ppm Parts per million
Darstellung des Fehleranteils bezogen auf 1 Million produzierte bzw. gelieferte Teile.
Produktgruppe Ähnliche Produkte mit gleichartigen Her-stellprozessen.
Produktrisiko Risiko, dass ein Produkt von den Vorgaben abweicht und daraus mögliche Auswirkun-gen z. B. auf Funktion, Sicherheit, Verbau-barkeit resultieren.
Prozessrisiko Risiken des Herstellungsprozesses bezüg-lich der Sicherstellung der Produkteigen-schaften (Produktqualität). Abweichungen im Prozess und deren Aus-wirkungen auf die Produkteigenschaften
Prozessschritt Abgegrenzter Produktionsschritt bzw. Her-stellverfahren im Rahmen des Gesamtpro-zesses zur Herstellung eines Produktes (z. B. mechanische Bearbeitung; Lackieren; Kunststoffspritzgießen)
Prüfprozesseignungs-nachweis
Der Prüfprozesseignungsnachweis doku-mentiert, dass der jeweilige Messprozess (Messgerät/-vorrichtung, Bediener, Umge-bung etc.) für den jeweiligen Anwendungs-fall geeignet ist. s.a. MSA.
VDA Band 5
QFD Quality function deployment
QFD (Quality Function Deployment) ist ein zu Beginn der siebziger Jahre in Japan entwickeltes Qualitätswerkzeug. Es dient der Ermittlung von Kundenanforderungen und deren direkten Umsetzung in die erfor-derlichen technischen Spezifikationen. Der methodische Ansatz basiert auf einer Tren-nung der Kundenanforderungen (WAS) von den technischen Produktmerkmalen und -funktionen (WIE).
s. VDA Band 11; VDA Band 4
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150
Bezeichnung Definition Hinweise/ Referenzierungen
QSV Qualitätssicherungsvereinbarung
Alle vorgesehenen qualitätssichernden Maßnahmen bei künftigen Lieferungen werden zwischen Kunden und Lieferanten in einer QSV – Qualitätssicherungsverein-barung niedergeschrieben. So werden Rechte und Pflichten in Bezug auf die Qua-lität der zuliefernden Produkte geregelt. Somit stellen Qualitätssicherungsvereinba-rungen eine vertragliche Vereinbarung zwi-schen Kunden und Lieferanten dar.
Red Rabbit Mit einem definiert von der Spezifikation abweichenden Teil wird überwacht, ob eine Prüfvorrichtung defekte Teile korrekt er-kennt. s.: Fehlerprüfteile
Regelkarten Mit Hilfe von Regelkarten wird die Leistung von Prozessen überwacht und statistisch signifikante (d. h. nicht zufällige) Abwei-chungen erkannt. Basierend auf den Er-gebnissen der Regelkarte wird steuernd in den Prozess eingegriffen (s. Regelkreis).
DIN ISO 10004
Regelkreis System, welches ständig seinen Ist-Wert mit dem Sollwert abgleicht und auf Verän-derungen korrigierend reagieren kann.
VDA Band Robuster Pro-duktionsprozess (RPP)
Requalifikationsprüfung Alle Produkte müssen gemäß den Produk-tionslenkungsplänen einer vollständigen Maß- und Funktionsprüfung, unter Berück-sichtigung der anzuwendenden Kunden-vorgaben für Material, Funktion und Fre-quenz, unterzogen werden. Die Ergebnisse müssen für Kundenbewertungen zur Verfü-gung stehen.
ISO TS 16949
VDA-RGA Reifegradabsicherung
Durchgängige Darstellung des Reifegrads im Rahmen des Projektablaufs für Neuteile verbunden mit der objektiven Beurteilung der Produkt- und Fertigungsprozessreife zu vereinbarten Zeitpunkten innerhalb des Produktrealisierungsprozesses.
VDA Band Reifegradabsi-cherung für Neuteile (RGA)
Risikobewertung Risiken müssen vorausgesehen und abge-schätzt werden (aus Eintrittswahrschein-lichkeit und Schadenshöhe, oft in mögli-chen Kosten ausgedrückt). Zu beachten sind technische, wirtschaftliche, politische und soziokulturelle Risiken.
Band 11
Risiko Risiko ist die Auswirkung von Ungewisshei-ten, und jede dieser Ungewissheiten kann positive oder negative Auswirkungen besit-zen.
ISO 9001
Serienanlauf Das primäre Ziel der Serienanlaufphase liegt darin, ein neues Produkt aus den la-borähnlichen Bedingungen der Entwicklung sukzessive in ein stabil produzierbares Serienprodukt zu überführen. Diese Phase beginnt sobald eine Integration aller Pro-duktkomponenten im Prototypenbau erfolg-reich ist und endet mit der Fähigkeit zur Produktion in der gewünschten Qualität und Quantität. s.a.: SOP
Milling. (2008). Der Serienanlauf in der Automobilindustrie: Tech-nische Änderungen als Ursache oder Symptom von Anlaufschwierigkeiten?
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151
Bezeichnung Definition Hinweise/ Referenzierungen
Shainin Versuchsbasierte Methode (benannt nach Shainin), die maßgebliche Einflussgrößen durch Einsatz von verschiedenen Messme-thoden und Versuchen identifiziert.
s. auch: Quentin: Statisti-sche Versuchsmethodik nach Shainin
Skip Lot Verfahren der Stichprobenprüfung, bei dem einige Lose innerhalb einer Serie ohne Prüfung angenommen werden, wenn die Ergebnisse der Stichprobenprüfung bei einer festgelegten Anzahl von unmittelbar vorausgehenden Losen, festgelegte Krite-rien erfüllen.
ISO 2859-3
SOP Start of Production
Start der Serienproduktion. VDA Band 2
SPC Statistical process control
Statistische Prozesslenkung, verbessert mit Hilfe von statistischen Verfahren, die Quali-tät von Produktions- und Serviceprozessen.
Band 4
Taguchi Versuchsbasierte Methode (benannt nach Taguchi), die hilft Systeme, Produkte und Prozesse robust auszugestalten.
s. auch: Wu:Taguchi's Quality Engineering Hand-book
Setzlieferanten Fertigt eine Organisation Baugruppen und hat dazu Teile zu verwenden, bei denen der Kunde vorschreibt bei welchem Lieferanten diese zu beziehen sind, ist dieser Lieferant ein Setzlieferant.
VDA Band 2
Teilelebenslauf Im Teilelebenslauf einer Teilenummer ste-hen sämtliche Änderungen die an einem Teil und dem dazugehörigen Herstellpro-zess vorgenommen worden sind.
VDA Band 2
Validierung Bestätigung durch Bereitstellung eines ob-jektiven Nachweises, dass die Anforderun-gen für einen spezifischen, beabsichtigten Gebrauch oder eine spezifische, beabsich-tigte Anwendung erfüllt worden sind.
ISO 9000
Verifizierung Bestätigung durch Bereitstellung eines ob-jektiven Nachweises, dass festgelegte An-forderungen erfüllt worden sind.
ISO 9000
Versuchsmuster Muster für Funktionsversuche und Zuver-lässigkeitsprüfungen.
DIN 55350
Vorserie Eine Vorserie ist die Fertigung eines Bau-teils vor der Serienfertigung.
Verwendungserlaubnis Risikobewertung von Teilen, die nicht der Spezifikation entsprechen. Bewertet wird, ob die Teile noch verwendet werden kön-nen. Die Verwendungsgenehmigung ge-stattet die Verwendung von Bauteilen, die nicht alle vorgeschriebenen Freigabeschrit-te bzw. Spezifikationen erreichen. Eine Abweicherlaubnis/-genehmigung muss den Kunden mit einbeziehen und darf nur von autorisierten Stellen erteilt werden. Die Abweichgenehmigung ist zusammen mit dem Maßnahmenplan zur Abarbeitung der Defizite der PPF-Dokumentation beizufü-gen. s.a. Verwendungserlaubnis und PPF sowie Abweicherlaubnis/-genehmigung
s.a. VDA Band 2
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152
11.2 Abkürzungsverzeichnis
Abkürzung Langbezeichnung
CAx Computer-aided x
DIN Deutsches Institut für Normung
D2 Projektmanagement
D3 Planung der Dienstleistungsentwicklung
D4 Realisierung der Dienstleistungsentwicklung
D5 Lieferantenmanagement
D6 Dienstleistungserbringung
D7 Kundenbetreuung, Kundenzufriedenheit, Service
d.h. das heißt
EDV Elektronische Datenverarbeitung
EDn Erfüllungsgrad eines Prozesselementes für Dienstleistungen (D2, D3, …, D7)
ESD Electrostatic discharge
EG Der Gesamterfüllungsgrad für das Prozessaudit
EG(PGn) Gesamterfüllungsgrad je Produktgruppe
En Erfüllungsgrad eines Prozessschrittes
Epn Erfüllungsgrad eines Prozesselements (P2, P3, …, P7)
EU1 Unterelement von P6 oder D6: Prozess-Input
EU2 Unterelement von P6 oder D6: Arbeitsinhalte
EU3 Unterelement von P6 oder D6: Personelle Ressourcen
EU4 Unterelement von P6 oder D6: Materielle Ressourcen
EU5 Unterelement von P6 oder D6: Wirkungsgrad
EU6 Unterelement von P6 oder D6: Prozess-Output
EU7 Unterelement von P6 oder D6: Transport, Teilehandling
etc et cetera
ggf gegebenenfalls
i.O. in Ordnung
IEC International Electrotechnical Commission
inkl. inklusive
Inmetro National Institute of Metrology, Standardization and Industrial Quality
ISO International Organization for Standardization
IT Informationstechnik
n.b. nicht bewertet
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153
n.i.O. nicht in Ordnung
P1 Prozesselement: Potenzialanalyse
P2 Prozesselement: Projektmanagement
P3 Prozesselement: Planung der Produkt- und Prozessentwicklung
P4 Prozesselement: Realisierung der Produkt- und Prozessentwicklung
P5 Prozesselement: Lieferantenmanagement
P6 Prozesselement: Prozessanalyse Produktion
P7 Prozesselement: Kundenbetreuung, Kundenzufriedenheit, Service
REACh Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals
RoHS Restriction of Hazardous Substances
SAE Society of Automotive Engineers
VDA Verband der Automobilindustrie
z.B. zum Beispiel
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154
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155
13 Übersichtsmatrix
Für die Prozesselemente P2.1-P2.7
P2.1 P2.2 P2.3 P2.4 P2.5 P2.6 P2.7
VDA 1 Leitfaden zur Dokumentation und Archi-vierung von Qualitätsforderungen
VDA Band 2 Sicherung der Qualität von Lieferun-gen
x
VDA Band 3.2/3.3 (Teil 1) Zuverlässigkeitssiche-rung bei Automobilherstellern und Lieferanten
VDA Band 4 Sicherung der Qualität in der Pro-zesslandschaft
x x
VDA Band 5 Prüfprozesseignung
VDA Band 6.x Qualitätsaudits
x
VDA Band 7 Austausch von Qualitätsdaten QDX
VDA Band 16 Dekorative Oberflächen von Anbau- und Funktionsteilen
VDA Band 19.x Technische Sauberkeit
VDA Band Reifegradabsicherung für Neuteile
x x x x x x x
VDA Band Standardisierter Reklamationsprozess
VDA Band Schadteilanalyse Feld
VDA Band Kundenspezifische Anforderungen
VDA Band Robuster Produktions-prozess
x
VDA Band Besondere Merkmale
VDA Band Risikominimierung in der Lieferkette
x
VDA Band Automotive SPICE
AIAG APQP x x x x x x x
AIAG/VDA FMEA
x x
AIAG PPAP
x
AIAG MSA
Für die Prozesselemente P3.1-P3.
P3.1 P3.2 P3.3 P3.4 P3.5
VDA 1 Leitfaden zur Dokumentation und Archivierung von Qualitätsforderungen
VDA Band 2 Sicherung der Qualität von Lieferungen
VDA Band 3.2/3.3 (Teil 1) Zuverlässigkeitssicherung bei Automobilherstellern und Lieferanten
x
VDA Band 4 Sicherung der Qualität in der Prozessland-schaft
x x x
VDA Band 5 Prüfprozesseignung
VDA Band 6.x Qualitätsaudits
VDA Band 7 Austausch von Qualitätsdaten QDX
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156
P3.1 P3.2 P3.3 P3.4 P3.5
VDA Band 16 Dekorative Oberflächen von Anbau- und Funktionsteilen
x x
VDA Band 19.x Technische Sauberkeit x x
VDA Band Reifegradabsicherung für Neuteile x x x x x
VDA Band Standardisierter Reklamationsprozess x x
VDA Band Schadteilanalyse Feld x x
x
VDA Band Kundenspezifische Anforderungen
VDA Band Robuster Produktionsprozess
x x
VDA Band Besondere Merkmale x x
VDA Band Risikominimierung in der Lieferkette
x
VDA Band Automotive SPICE
AIAG APQP x x x x x
AIAG/VDA FMEA x x x
AIAG PPAP
AIAG MSA
Für die Prozesselemente P4.1-P4.7
P4.1 P4.2 P4.3 P4.4 P4.5 P4.6 P4.7
VDA 1 Leitfaden zur Dokumentation und Archi-vierung von Qualitätsforderungen
VDA Band 2 Sicherung der Qualität von Liefe-rungen
x
x x
VDA Band 3.2/3.3 (Teil 1) Zuverlässigkeitssiche-rung bei Automobilherstellern und Lieferanten
x
VDA Band 4 Sicherung der Qualität in der Pro-zesslandschaft
x
x x
VDA Band 5 Prüfprozesseignung x
x
VDA Band 6.x Qualitätsaudits
VDA Band 7 Austausch von Qualitätsdaten QDX
VDA Band 16 Dekorative Oberflächen von Anbau- und Funktionsteilen
VDA Band 19.x Technische Sauberkeit
VDA Band Reifegradabsicherung für Neuteile x x x x x x x
VDA Band Standardisierter Reklamationsprozess x
x
VDA Band Schadteilanalyse Feld x
x
VDA Band Kundenspezifische Anforderungen
VDA Band Robuster Produktionsprozess x x x x
x x
VDA Band Besondere Merkmale
x
VDA Band Risikominimierung in der Lieferkette
x
VDA Band Automotive SPICE x x x x x x x
AIAG APQP x
x x
AIAG/VDA FMEA
x
x x
AIAG PPAP x
x
AIAG MSA
x
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157
Für die Prozesselemente P5.1-P5.7
P5.1 P5.2 P5.3 P5.4 P5.5 P5.6 P5.7
VDA Band 1 Leitfaden zur Dokumentation und Archivierung von Qualitätsforderun-gen
x
VDA Band 2 Sicherung der Qualität von Lieferungen
x
x
VDA Band 4 - Sicherung der Qualität in der Prozesslandschaft
x
x x
VDA Band 6.x - Qualitätsaudits x
VDA Band 16 Dekorative Oberflächen von Anbau- und Funktionsteilen
x
VDA Band 19.x Technische Sauberkeit
x
VDA Band Reifegradabsicherung für Neu-teile
x x
x
VDA Band Standardisierter Reklamati-onsprozess
x
x
VDA Band Robuster Produktionsprozess
x
VDA Band Risikominimierung in der Lie-ferkette
x
AIAG APQP
x
x
AIAG/VDA FMEA
x
x x
AIAG PPAP
x
x
Für die Prozesselemente P6.1,1-P6.1.5
P6.1.1 P6.1.2 P6.1.3 P6.1.4 P6.1.5
VDA Band 1 Leitfaden zur Dokumentation und Archivierung von Qualitätsforderungen
x x
VDA Band 2 Sicherung der Qualität von Liefe-rungen
x
x
VDA Band 4 - Sicherung der Qualität in der Prozesslandschaft
x
x
VDA Band 5 Prüfprozesseignung
VDA Band 6.x - Qualitätsaudits
VDA Band 16 Dekorative Oberflächen von An-bau- und Funktionsteilen
VDA Band 19.x Technische Sauberkeit
VDA Band Standardisierter Reklamationspro-zess
VDA Band Robuster Produktionsprozess x x x x x
VDA Band Besondere Merkmale
AIAG/VDAFMEA x
x
AIAG PPAP x
x
AIAG MSA
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158
Für die Prozesselemente P6.2.1-P6.2.5
P.6.2.1 P.6.2.2 P.6.2.3 P.6.2.4 P.6.2.5
VDA Band 1 Leitfaden zur Dokumentation und Archivierung von Qualitätsforderungen
x x
VDA Band 2 Sicherung der Qualität von Lieferungen
VDA Band 4 - Sicherung der Qualität in der Prozesslandschaft
x
VDA Band 5 Prüfprozesseignung
VDA Band 6.x - Qualitätsaudits
VDA Band 16 Dekorative Oberflächen von Anbau- und Funktionsteilen
x
VDA Band 19.x Technische Sauberkeit
VDA Band Standardisierter Reklamations-prozess
VDA Band Robuster Produktionsprozess x x x x x
VDA Band Besondere Merkmale
x x
AIAG/VDAFMEA
x
AIAG PPAP
AIAG MSA
Für die Prozesselemente P6.3.1-P6.4.5
P6.3.1 P6.3.2 P6.3.3 P6.4.1 P6.4.2 P6.4.3 P6.4.4 P6.4.5
VDA Band 1 Leitfaden zur Doku-mentation und Archivierung von Qualitätsforderungen
VDA Band 2 Sicherung der Quali-tät von Lieferungen
VDA Band 4 - Sicherung der Qua-lität in der Prozesslandschaft
x
VDA Band 5 Prüfprozesseignung
x
VDA Band 6.x - Qualitätsaudits
x
VDA Band 16 Dekorative Oberflä-chen von Anbau- und Funktions-teilen
x
x
VDA Band 19.x Technische Sau-berkeit
x
x
VDA Band Standardisierter Re-klamationsprozess
VDA Band Robuster Produktions-prozess
x x x x x
VDA Band Besondere Merkmale
AIAG/VDA FMEA
x
AIAG PPAP
AIAG MSA
x
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Für die Prozesselemente P6.5.1-P6.6.4
P6.5.1 P6.5.2 P6.5.3 P6.5.4 P6.6.1 P6.6.2 P6.6.3 P6.6.4
VDA Band 1 Leitfaden zur Doku-mentation und Archivierung von Qualitätsforderungen
x
x x
VDA Band 2 Sicherung der Quali-tät von Lieferungen
x x
VDA Band 4 - Sicherung der Qua-lität in der Prozesslandschaft
x x
x
VDA Band 5 Prüfprozesseignung
VDA Band 6.x - Qualitätsaudits
x
x
VDA Band 16 Dekorative Oberflä-chen von Anbau- und Funktions-teilen
x
x
VDA Band 19.x Technische Sau-berkeit
x
x
VDA Band Standardisierter Re-klamationsprozess
x
VDA Band Robuster Produktions-prozess
x x x x x x x x
VDA Band Besondere Merkmale
AIAG/VDAFMEA
x x
x
AIAG PPAP
x x
AIAG MSA
Für die Prozesselemente P7.1-P7.5
P7.1 P7.2 P7.3 P7.4 P7.5
VDA Band 1 Leitfaden zur Dokumentation und Archivierung von Qualitätsforderungen
x
VDA Band 2 Sicherung der Qualität von Liefe-rungen
x x
VDA Band 4 - Sicherung der Qualität in der Prozesslandschaft
x
x
VDA Band 6.x - Qualitätsaudits x
VDA Band Schadteilanalyse Feld
x
VDA Band Standardisierter Reklamationspro-zess
x x
AIAG PPAP x x
AIAG/VDA FMEA
x
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Qualitätsmanagement in der Automobilindustrie Den aktuellen Stand der veröffentlichten VDA Bände zum Qualitätsmana-gement in der Automobilindustrie (QAI) finden Sie im Internet unter http://www.vda-qmc.de.
Auf dieser Homepage können Sie auch direkt bestellen.
Bezug: Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA) Qualitäts Management Center (QMC) 10117 Berlin, Behrenstr. 35 Telefon +49 (0) 30 89 78 42-235, Telefax +49 (0) 30 89 78 42-605 E-Mail: [email protected], Internet: www.vda-qmc.de Bezug von Formularvordrucken:
Henrich Druck + Medien GmbH 60528 Frankfurt am Main, Schwanheimer Straße 110 Telefon +49 (0) 69 96 777-0, Telefax +49 (0) 69 96 777-111 E-Mail: [email protected], Internet: www.henrich.de
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