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Alt-Hastedt EntwicklungsgesellschaftmbH & Co. KG, Bremen

GfS Gesellschaft für Stadtentwicklung mbH, Bremen

AVW Assekuranzvermittlung der Wohnungswirtschaft GmbH & Co. KG, Hamburg

GEWOBA Energie GmbH,Bremen

PGS Projektgesellschaft Stadtwerder mbH & Co. KG,Bremen

Entwicklungsgesellschaft HafenkantembH & Co. KG, Bremen

GEWOBA Wohnen GmbH,Bremen

PBG Projektgesellschaft Borgfeld mbH & Co. KG,Bremen

WoWi Media GmbH & Co. KG,Hamburg

Erklärung: Die grün hinterlegten Abteilungen sind dem Vorstand fachlich gemeinsam zugeordnet. Die disziplinarische Trennung ist blau und rot hinterlegt.

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BETEILIGUNGEN

GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT

2018 2017 +/- in %

ERGEBNIS UND RENTABILITÄT

Umsatz TEUR 264.708 272.389 –2,8

EBITDA TEUR 91.588 96.170 –4,8

EBIT TEUR 49.694 56.467 –12,0

Ergebnis vor Steuern TEUR 34.046 40.294 –15,5

Ergebnis nach Steuern TEUR 29.148 36.828 –20,9

EBITDA-Marge % 34,7 36,0 –3,6

EBIT-Marge % 18,8 21,2 –11,3

Eigenkapitalrendite vor Steuern % 7,8 9,5 –17,9

Eigenkapitalrendite nach Steuern % 6,7 8,7 –23,0

Zinsdeckung % 5,7 5,8 –1,7

VERMÖGENS- UND FINANZLAGE

Eigenkapital TEUR 438.341 431.438 1,6

Bilanzsumme TEUR 1.288.350 1.213.724 6,1

Eigenkapitalquote % 34,0 35,5 –4,2

Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit TEUR 89.241 82.066 8,7

Cashflow aus der Investitionstätigkeit TEUR –106.946 –75.612 41,4

Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit TEUR 22.415 –3.587 –724,9

IMMOBILIENBEWIRTSCHAFTUNG

Wohnungen Anzahl 41.615 41.627 –0,0

Gewerbe Anzahl 386 386 0,0

Wohn-/Nutzfläche T m² 2.534 2.534 0,0

mtl. Sollmiete EUR/m² 5,93 5,76 3,0

Instandhaltungsaufwendungen EUR/m² 20,37 19,12 6,5

Modernisierungsmaßnahmen EUR/m² 20,08 18,50 8,5

BESTANDSVERKÄUFE

verkaufte Einheiten Anzahl 61 75 –18,7

Wohnfläche m² 3.709 5.047 –26,5

Erlöse TEUR 2.912 4.663 –37,6

Erlöse EUR/m² 785 924 –15,0

INVESTITIONEN TEUR 158.267 131.338 20,5

Neubau TEUR 56.808 35.206 61,4

Modernisierung TEUR 49.829 47.673 4,5

Instandhaltungen TEUR 51.630 48.459 6,5

Bestandsübergänge Neubau Anzahl 48 53 –9,4

in Bau befindlicher Neubau (WE) Anzahl 709 522 35,8

Fertigstellungen Modernisierung Anzahl 1.814 1.741 4,2

MITARBEITER

Gesamt Anzahl (FTE) 502 (469,8) 498 (465,1) 0,8

Die GEWOBA blickt auf ein erfolgreiches

Geschäftsjahr 2018 zurück: Bei einer Bilanzsumme

von 1.288,4 Millionen Euro erwirtschaftete das

Unternehmen einen Jahresüberschuss von 29,1

Millionen Euro. Die GEWOBA hat bei der Aufstellung

des Jahresabschlusses den Gewinnrücklagen

6,9 Millionen Euro zugeführt. Danach verbleibt

zum 31. Dezember 2018 ein Bilanzgewinn in Höhe

von 22,15 Millionen Euro, der vollständig an die

Anteilseigner ausgeschüttet wird. Die Ausschüttung

entspricht einer 18-prozentigen Dividende auf das

Grundkapital zuzüglich einer Sonderdividende in

Höhe von 6,4 Millionen Euro.

DAS GESCHÄFTSJAHR2018

KENNZAHLEN DER GEWOBA

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EDITORIAL

ie Stadtentwicklung Bremens hat wei-

ter Fahrt aufgenommen. Fast jede Woche berichten

die Medien über große und kleine Neubauprojekte,

über die Entwicklung der Innenstadt und städti-

scher Quartiere oder über die Erschließung von

Konversionsflächen für den Wohnungsbau. Und im-

mer wieder wird nach Quantitäten gefragt: Könnte

nicht noch mehr und nicht noch schneller ge-

baut werden? Und genügt die Zahl der geförderten

Wohnungen?

Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht.

Von unseren 709 im Bau befindlichen Wohnungen in

2018 sind 507 öffentlich gefördert. Aber sind nicht

die qualitativen Effekte des aktuellen Baubooms

mindestens genauso interessant? Noch nie zuvor sind

in Bremen so viele barrierefreie Wohnungen entstan-

den, noch nie zuvor wurden so hohe energetische

Standards erzielt, und noch nie wurde die urbane

Mobilität so vielfältig mitgedacht wie heute.

Die moderne Stadtentwicklung stellt die

Bedürfnisse der Menschen in den Vordergrund. Das

wird im Prozess Zukunft Bremen 2035 ebenso deut-

lich wie im Prozess Vahr 2035. Wie sieht die Stadt aus,

in der wir leben wollen? Unter der Überschrift „Stadt

für die Menschen“ berichten wir, wie die GEWOBA

sich für dieses Thema engagiert. Auch die Idee des

gesunden Wohnens in der Tradition von „Licht, Luft

und Sonne“ erfährt dabei eine Renaissance.

Entsprechend unserem nachhaltigen

Geschäftsmodell übernehmen wir Verantwortung,

denn was wir heute entwickeln und bauen, ist lang-

lebig und muss mit Weitblick geplant werden: öko-

nomisch, ökologisch und sozial. Also: nicht von jetzt

auf gleich, sondern von jetzt auf Zukunft.

Wir danken unseren Mitarbeiterinnen und

Mitarbeitern, die sich jeden Tag tatkräftig für das

Wohl unserer Kunden und für die zukunftsgerechte

Weiterentwicklung unserer Heimatstädte Bremen und

Bremerhaven engagieren.

Ebenso sagen wir allen anderen, die uns und

unsere Aktivitäten im Jahr 2018 begleitet haben:

Danke!

Manfred Sydow

Vorstandsmitglied

Peter Stubbe

Vorstandsvorsitzender

LIEBE LESERINNEN,LIEBE LESER,

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1GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT

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Mit rund 42.000 eigenen Mietwohnungen ist die GEWOBA die größte

Vermieterin im Land Bremen. Seit über neunzig Jahren versorgen wir

breite Bevölkerungsgruppen bedarfsorientiert mit Wohnraum. Unseren

Immobilienbestand bewirtschaften wir wertorientiert und entwickeln ihn

nachhaltig und zukunftsgerecht weiter. Grundlage dafür bildet unser

Geschäftsmodell, das auf den drei Säulen der Nachhaltigkeit basiert:

Ökonomie, Ökologie und Soziales. Der ökonomische Erfolg im Kernge-

schäft schafft die Voraussetzung für das soziale und ökologische Enga-

gement der GEWOBA. Wir unterstützen Projekte für die Lebensqualität

und das gesellschaftliche Miteinander vor Ort, engagieren uns mit in-

novativen Maßnahmen für den Umweltschutz und sind ein zuverlässiger

Partner für eine nachhaltige Stadt- und Quartiersentwicklung in unseren

beiden Heimatstädten Bremen und Bremerhaven.

BEI UNS IST BREMEN ZU HAUSEMISSION STATEMENT

Alt-Hastedt EntwicklungsgesellschaftmbH & Co. KG, Bremen

GfS Gesellschaft für Stadtentwicklung mbH, Bremen

AVW Assekuranzvermittlung der Wohnungswirtschaft GmbH & Co. KG, Hamburg

GEWOBA Energie GmbH,Bremen

PGS Projektgesellschaft Stadtwerder mbH & Co. KG,Bremen

Entwicklungsgesellschaft HafenkantembH & Co. KG, Bremen

GEWOBA Wohnen GmbH,Bremen

PBG Projektgesellschaft Borgfeld mbH & Co. KG,Bremen

WoWi Media GmbH & Co. KG,Hamburg

Erklärung: Die grün hinterlegten Abteilungen sind dem Vorstand fachlich gemeinsam zugeordnet. Die disziplinarische Trennung ist blau und rot hinterlegt.

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BETEILIGUNGEN

GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT

Peter Stubbe (Vorsitzender des Vorstands)

Manfred Sydow (Mitglied des Vorstands)

Unternehmens - kommunikation/Marketing

Recht/Compliance/ Interne Revision

Personal- manage-ment/ Interne Dienste

Immobilien- wirtschaft

Bestands- technik/ Immobilien- bewertung

Neubau/ Stadt- entwicklung

Unter- nehmens- entwicklung/ Controlling/ IT

Immobilien- dienst- leistungen

Betriebs- wirtschaft/ Finanzen

Personal- management

Interne Dienste

NL Bremerhaven

GB Bremen- Mitte/Süd/ Nord/ Oldenburg

GB Bremen- Ost/West

GB Bremen- Vahr/Horn/ Oberneu- land/ Schwach- hausen

Kunden- zentrum

Garten-/ Landschafts- pflege

Kunden- telefon

Technisches Gebäude- management

Bau- durchfüh-rung/ Immobilien- bewertung

Neubau

Stadt- und Quartiers-entwicklung

Koordination Technik

Unter- nehmens- entwick-lung/ Controlling

IT

Kauf- männische Koordi- nation/ Objekt - rentabilität

Sozial- management

Eigentums- verwaltung

Betriebs- kosten- management

Zentraler Einkauf

Betriebs-wirtschaft

Finanzen

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SOZIALE LEISTUNGEN

FIT FÜR DIEZUKUNFT24

26

EIN GESPRÄCH MIT PETER STUBBE UND MANFRED SYDOW

PERSPEKTIVWECHSEL

PERSONAL-MANAGEMENT

30–43

Editorial 1

Nachhaltigkeit als Geschäftsmodell 4

Pressestimmen 6

Mietwohnungsmarkt Deutschland-Bremen 8

Wohnen bei der GEWOBA 11

Wohnnebenkosten 13

Bestandskarte 14

Investitionen 16

Aktuelle Neubauprojekte 18

Eigentumsverwaltung 20

Immobilienmakler 20

Kurzgefasst 21

Ein Gespräch mit dem Vorstand 24

Perspektivwechsel: Gastbeiträge 26

Wir bauen Bremen weiter 30

Projektbeispiele 32

Asbestsanierung: Interview mit Lars Gomolka 44

Mobilitätskonzepte 47

Denkmalschutz 49

Gastbeitrag von Dr. Joachim Lohse 52

GEWOBA-Klimaschutzstrategie 54

Sanierung der Firmenzentrale 57

Challenger-Workshop 58

GEWOBA Energie 58

Kurzgefasst 60

Der Mensch im Mittelpunkt: Soziale Leistungen

62

Projektbeispiele 64

GEWOBA-Stiftung 65

Kurzgefasst 66

Werteorientiertes Personal management 70

Projektbeispiele 72

Impressum 78

Gastbeiträge zum Thema „Stadt für die Menschen“

Neubauten der GEWOBA

8–15

52

62

70

SCHÄTZE ERHALTEN

ZAHLEN + FAKTEN 74–77

PERSONAL 70–73

SOZIALES 62–69

ÖKONOMIE 8–21

STADT FÜR DIE MENSCHEN 22–51

ÖKOLOGIE 52–61

Denkmalschutzbei der GEWOBA

SCHÄTZE ERHALTEN

WIRENTWICKELNBREMENWEITER

VERANT WORTUNGSVOLL

49–5149–51

Wohnraum für alle zu fairen Preisen

FIT FÜR DIEZUKUNFTWeiterentwicklung derKlimaschutzstrategie

Der Mensch imMittelpunkt

LebensphasenorientiertePersonalführung

32 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT

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eit Gründung der GEWOBA vor 95 Jahren

ist der soziale Auftrag des Unternehmens, brei-

te Bevölkerungsschichten mit angemessenem

Wohnraum zu versorgen. Dieser Auftrag ist fest in

der Unternehmenssatzung verankert und langfristig

ausgelegt wie das Geschäftsmodell der GEWOBA, das

auf den drei Säulen Ökonomie, Ökologie und Soziales

basiert. Gemäß diesem Geschäftsmodell bildet die

nachhaltige und wertsteigernde Bewirtschaftung

des Wohnungsbestandes, einschließlich der Weiter-

entwicklung des Immobilienportfolios, das wirtschaft-

liche Fundament. Es schafft die Voraussetzungen für

alle sozialen und ökologischen Engagements des

Unternehmens, die ihrerseits langfristig den betriebs-

wirtschaftlichen Erfolg sichern. Bei der GEWOBA ist

man überzeugt davon, dass lebenswerte Quartiere

weit mehr sind als die Summe gepflegter Immobilien.

Und dass jedes Quartier anders ist. Jedes hat seinen

eigenen Charakter, seinen eigenen Charme, seine ei-

genen Merkmale und bietet so Raum für Vielfalt. Dazu

zählt das Unternehmen ökologische Qualitäten und

Mobilitätskonzepte ebenso wie die vielfältigen sozia-

len und kulturellen Angebote und ein gutes nachbar-

schaftliches Miteinander. Nachhaltigkeitsziele sind

Bestandteil von Zielvereinbarungen von Vorstand

und Führungskräften und werden regelmäßig in der

strategischen Planung der GEWOBA fortgeschrie-

ben. Die jährlich ermittelte CSR-Gesamtleistung

kombiniert ökologische und soziale Leistungen

mit den ökonomischen Kennzahlen und gibt ei-

nen Eindruck vom Gesamtengagement der GEWOBA

für das „Allgemeinwesen“. 2018 belief sich die CSR-

Gesamtleistung auf rund 40,7 Millionen Euro.

NACHHALTIGKEITALS GESCHÄFTSMODELL

GEWOBA-Entsprechenserklärung online: http://datenbank2.deutscher-nachhaltigkeitskodex.de

DNK-ENTSPRECHENSERKLÄRUNG MACHT NACHHALTIGKEITSLEISTUNGEN TRANSPARENT UND VERGLEICHBAR

Über ihre Nachhaltigkeitsleistungen berichtet die GEWOBA regelmäßig im Rahmen des Deutschen Nach haltigkeits-

kodex (DNK). Der DNK macht Nachhaltigkeitsleistungen sichtbar, mit einer höheren Verbindlichkeit transparent

und besser vergleichbar. Er verbreitert damit die Basis für die Bewertung von Nachhaltigkeit und beschreibt Anforderungen für

Unternehmen, was unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten zu berichten ist.

Mit der DNK-Entsprechenserklärung 2015 gehörte die GEWOBA zu den ersten Anwendern der wohnungswirtschaftlichen

Branchen ergänzung des DNK. Die Branchenergänzung hatte das Unternehmen im Rahmen der Mitgliedschaft in der Arbeits-

gemeinschaft Großer Wohnungsunternehmen (AGW) zusammen mit dem GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immo-

bilienunternehmen e. V. und dem Rat für nachhaltige Entwicklung erarbeitet. In ihrer jährlichen DNK-Entsprechenserklärung

berichtet die GEWOBA zu den Kriterien des Kodex über ihre Strategien, Ziele, Maßnahmen, Konzepte und Risiken. Nichtfinanzielle

Leistungsindikatoren unterstützen die Informationen.

Wesentliche Nachhaltigkeitsaspekte sind ökonomische und

Governance-Aspekte (zum Beispiel Wirtschaftskraft, Substanz-

verbesserung des Portfolios, Risikomanagement, Compliance),

ökologische Aspekte (zum Beispiel Energieeffizienz, Klima-

und Ressourcenschutz sowie E-Mobilität) und soziale Aspekte

(zum Beispiel Mietenpolitik, Diversitymanagement, Beruf und

Familie sowie Gesundheitsmanagement), die in der Entsprech-

enserklärung aufgeführt sind.

GESELLSCHAFTLICHE

VERANTWORTUNG

UNTERNEHMENSLEISTUNG

DER GEWOBA

GESCHÄFTSMODELL

S

GEWOBA BEFOLGT DEUTSCHEN CORPORATE GOVERNANCE KODEX

Corporate-Governance-Bericht online: www.gewoba.de/gewoba/ueber-uns/corporate-governance

Seit 2004 richtet sich die GEWOBA nach den Empfehlungen des

Deutschen Corporate Governance Kodex – auf freiwilliger

Basis – und gibt jährlich einen aktuellen Corporate-Governance-

Bericht heraus.

54 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT

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GEWOBA BAUT IN TENEVER, GRUND STEINLEGUNG: GEFÖRDERTE WOHNUNGEN UND KITA GEPLANT WESER REPORT, 20.05.2018

PFLANZAKTION IN GRÖPELINGEN, GEWOBA SPENDET 20 OBSTBÄUME WESER-KURIER, 25.06.2018

GÄNSEHAUTFEELING, DIE NEUE SAISON IM GEWOBAKULTURSALON KREISZEITUNG, 18.01.2018

GROSSZÜGIG, „DIE GEWOBA HAT IN BREMERHAVEN EBEN-FALLS DIE TAFEL UNTER-STÜTZT […].“ VDWMAGAZIN, 01/2018

GEWOBA BAUT SO VIEL WIE LANGE NICHTWESER-KURIER, 18.04.2018

ABER SICHER: DAS ERSTE SIEGEL „SICHERES WOHNEN“ […] GING AN DIE GEWOBA VDWMAGAZIN, 01/2018

SOMMERFEST AM LÜSSUMER RING, SPIELE UND MITMACHAKTIONEN FÜR KINDER, MUSIK UND EINE SPANNEN-DE VERLOSUNG KÖNNEN BESUCHER

BEIM GEWOBA-SOMMERFEST […]

ERWARTEN. WESER REPORT, 20.06.2018

GELD FÜR SCHULPROJEKTE, GEWOBA-STIFTUNG VERGIBT 98.000 EURO AN 55 BILDUNGSEINRICHTUNGEN WESER REPORT WEST, 27.06.2018

FRISCHE FARBEN FÜRS JUGENDHAUS, GEWOBA-BESCHÄFTIGTE VERSCHÖNERN DAS JUGENDHAUS TENEVER – EIN ORT DES GEGENSEITIGEN AUSTAUSCHES STADTTEILKURIER, 27.08.2018

AUSZEICHNUNG FÜR DEN WIENER HOF STADTTEILKURIER, 22.11.2018

WENN WOHNEN KINDERSACHE WÄRE – GEWOBA VERLEIHT PREISE IM WETTBEWERB FÜR ZUKUNFTSGERECHTE STADTENTWICKUNG WESER-KURIER, 01.12.2018

REDEN ÜBER DIE LIEBE, PHILOSOPHISCHES CAFÉ IM KULTURSALONWESER REPORT, 08.02.2018

BAUSTART FÜR DIE ÜBERSEEGÄRTEN, PROJEKTENTWICKLER JUSTUS GROSSE UND GEWOBA REALISIEREN ZWEI WEITERE BAUPROJEKTE WESER REPORT, AUSGABE WEST, 13.06.2018

GEWOBA – GEWINNER DES WETTBEWERBS „FAHRRADAKTIVER BETRIEB 2017“PRESSESTELLE DES SENATS, 11.04.2018

DEUTSCHER STÄDTEBAUPREIS: DREI AUSZEICHNUNGEN FÜR DIE REGION BREMEN, „INSGESAMT 15 PREISE, AUSZEICHNUNGEN UND BELOBIGUNGEN WUR-DEN BEIM DEUTSCHEN STÄDTEBAUPREIS VERGEBEN – UND BREMEN WAR MIT ,TARZAN UND JANE‘ […] VERTRETEN.“ DER AUFBAU – FORUM FÜR STADTENTWICKLUNG, 04/2018

JUGENDCAMP MIT DEN EISBÄREN, „DIE EISBÄREN BREMERHAVEN VERANSTALTEN VON FREITAG, 20. APRIL, BIS SONNTAG, 22. APRIL, DAS NÄCHSTE GEWOBA EISBÄREN JUGENDCAMP IN DER SPORTHALLE BOGENSTRASSE.“ NORDSEE ZEITUNG, 13.04.2018

KOSTENLOSE PFLANZEN FÜR MIETER, „WOLTMERSHAUSEN BLÜHT AUF!“WESER-KURIER, 26.04.2018

„BREMER PUNKT“ DER GEWOBA TAUCHT UNTER DEN 25 BESTEN BAUTEN IN UND AUS DEUTSCHLAND AUF. WESER-KURIER, 26.01.2018 (PREIS FÜR ARCHITEKTUR IN DEUTSCHLAND)

ROBUST, MARKANT, MASSIV, PLANER PRÄSENTIEREN ERGEBNISSE DER ARCHITEKTURWETTBEWERBE FÜR DAS EUROPAQUARTIER DELMENHORSTER KREISBLATT, 17.01.2018

GEWOBA MÖBELT DIE BLÖCKE AUF NORDSEE ZEITUNG, 18.04.2018

BEIM NEUBAU AUF EINEM REKORDNIVEAU NWZ ONLINE, 18.04.2018

SCHOOL-OUT-PARTY, „MIT EINER SCHOOL-OUT-PARTY LÄUTET DIE WOHNUNGSBAUGESELLSCHAFT GEWOBA IN HUCHTING DIE FERIEN EIN […].“ WESER-KURIER, 25.06.2018

STRASSENFEST MIT DJ TODDY, „DER NACHBARSCHAFTSTREFF WASCHHAUS UND DIE GEWOBA VERANSTALTEN […] DAS GROSSE STRASSENFEST DER LUDWIG-BECK-STRASSE.“ STADTTEILKURIER, 02.08.2018

PREMIERE DER SCHMETTERLUST […] GEWOBA […] LÄDT DES-HALB ALLE BEWOHNER DES QUARTIERS ZUM MITSINGEN EIN.STADTTEILKURIER, 15.10.2018

ASBESTRISIKO IN WOHNUNGEN […] BREMER GEWOBA STELLT SICH DEM PROBLEM MEDICAL TRIBUNE, 30.01.2018

NACHHALTIG, „[…] WAREN DIE VERANTWORTLICHEN BEI DER GEWOBA BEI DER PREISVERLEIHUNG STOLZ ÜBER DAS ABSCHNEIDEN BEIM DEUTSCHEN NACHHALTIGKEITSPREIS.“ VDWMAGAZIN, 01/2018

GEWOBA-UMFRAGE – MITARBEITER SIND ZUFRIEDEN DW DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT, 11/2018

VEREINBARKEIT VON BERUF UND FAMILIE, GEWOBA ERNEUT AUSGEZEICHNET DW – DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT, 03/2018

NEUBAUTEN IM LESUM-PARK ENTSTEHEN, 116 WOHNUNGEN IN VIER GEBÄUDEN: GEWOBA GEWÄHRT INTERESSENTEN ERSTE EINBLICKE IN EINEN ROHBAU DIE NORDDEUTSCHE, 28.08.2018

SINGENDE BALKONE – BALKONE VERWANDELN SICH IN MINIBÜHNEN UND DER INNENHOF DES OTE-BADES FÜLLT SICH MIT MUSIKBREMER, 09/2018

ERST BLAU, DANN GANZ SCHÖN BUNT, DIE GRUNDSTEINLEGUNG DES BLAUHAUSES STEHT BEVOR DAS MAGAZIN VOM MARTINSCLUB, AUSGABE 01/2018

BADETAG IN TENEVER, „ZUR EINSTIMMUNG AUF DIE HERBSTFERIEN LÄDT DIE WOHNUNGSGESELLSCHAFT GEWOBA [ZU EINEM BADETAG] INS OTE-BAD (KOBLENZER STRASSE 3) EIN.“ DIV. KREISZEITUNGEN, 25.09.2018

GEWOBA LÄDT ZUR GRUSELPARTY NACH MARSSEL NORDDEUTSCHE, 16.10.2018

BREMER PUNKT GEWINNT, DEUTSCHER BAUHERRENPREIS FÜR DIE GEWOBAWESER REPORT, 25.02.2018

MITARBEITER KOMMEN MIT DEM RAD, GEWOBA IST FAHRRADFREUNDLICHER BETRIEB 2017 / 50 DIENSTRÄDER FÜR WEGE IN DER STADT WESER REPORT, 15.04.2018

LACHSTÜRME IM KULTURSALONSTADTTEILKURIER, 15.01.2018

GEWOBA MACHT PLUS VON FAST 37 MILLIONEN EURO, BREMER WOHNUNGSGESELLSCHAFT ZIEHT POSITIVE BILANZ FÜR 2017 BUTEN UN BINNEN, 17.04.2018

„ZAUBERWÜRFEL 4 FÜR KATTENTURM – GEWOBA LEGT GRUNDSTEIN FÜR „BREMER PUNKTE“KREISZEITUNG 06.12.2018

AUSSCHREIBUNG, GEWOBA-PREIS FÜR ZUKUNFTSGERECH-TE STADTENTWICKLUNG DW DIE WOHNUNGSWIRTSCHAFT, 03/2018

DIABOLOS FÜR JUNGE ARTISTEN, GEWOBA-STIFTUNG UNTERSTÜTZT AUCH EIN ZIRKUSPROJEKT AN DER GRUNDSCHULE ODERSTRASSE STADTTEILKURIER, 02.07.2018

PRESSESTIMMENECHOS

76 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT

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ÖKO NOMIE

s gibt mehr Wohlstand, aber auch ein zuneh-

mendes Armutsrisiko.“ So eine Kernaussage der Studie

„Wohntrends 2035“, die der GdW Bundesverband

deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen

im Herbst 2018 veröffentlicht hat. Die dritte

Zukunftsstudie für die Wohnungswirtschaft basiert

auf einer bundesweiten Befragung von über 3.000

Mieterinnen und Mietern.

Dank der insgesamt positiven wirtschaftli-

chen Entwicklung ist nicht nur die Arbeitslosenquote

in Deutschland zwischen 2009 und 2016 kontinu-

ierlich von 8,1 auf 6,7 Prozent gesunken. Auch

die Bruttolöhne sind gestiegen. Leider partizipie-

ren aber nicht alle Bevölkerungsgruppen in glei-

chem Maße am gesellschaftlichen Wohlstand, sodass

das Armutsrisiko im selben Zeitraum von 14,6

auf 15,7 Prozent gestiegen ist. Für die betroffe-

nen Personengruppen – laut GdW-Studie insbeson-

dere kleine Haushalte von Alleinerziehenden und

Senioren sowie Haushalte mit Migrationshintergrund

– steigt die Wohnkostenbelastung überdurchschnitt-

lich, und die Suche nach geeignetem Wohnraum wird

schwieriger. Schon heute führen unter anderem die

Singularisierung und der Trend der „Reurbanisierung“

zu einem deutlichen Nachfrageüberhang nach

Wohnraum in Deutschlands Großstädten. Die Folge:

GROSSE NACHFRAGE IN BALLUNGSREGIONEN – ENTSPANNUNG IM LÄNDLICHEN RAUM

MIETWOHNUNGSMARKT DEUTSCHLAND

steigende Preise. Der Bedarf an sozialem Wohnraum

steigt. Allerdings ist die Zahl der geförderten

Wohnungen in den letzten Jahrzehnten bundesweit

drastisch zurückgegangen. Für staatlich bezuschuss-

te Wohnungen ist die Belegungsbindung ausgelau-

fen, und das, was bisher neu gebaut wurde, reicht

noch nicht, um die entstandene Lücke zu schließen.

Nach einer Analyse der Deutsche Bank

Research fehlen aktuell rund eine Million

Wohnungen in Deutschland. Das Frühjahrsgutachten

Immobilienwirtschaft 2019 des Rates der Immo-

bilienweisen bestätigt: „Im Neubau ist die Zahl

der Fertigstellungen 2017 gegenüber dem Vorjahr

um 7.100 auf rund 284.800 Wohnungen gestie-

gen. (…) Ausgehend von einem Bedarf von min-

destens 350.000 neuen Wohnungen pro Jahr

dürfte der Nachfrageüberhang damit 2017 wei-

ter angestiegen sein.“ Ein Gleichgewicht zwischen

Angebot und Nachfrage wird sich nach Angaben der

Deutschen Bank frühestens 2022 wieder einstel-

len. Voraussetzung dafür ist eine deutlich erhöhte

Bautätigkeit, und zwar sowohl im frei finanzierten als

auch im staatlich geförderten Mietwohnungssektor.

Um wieder mehr bezahlbaren Wohnraum für untere

Einkommen zur Verfügung stellen zu können, för-

dert der Bund den sozialen Wohnungsbau bis 2021

mit mehr als fünf Milliarden Euro.

„E

98 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT

Page 8: ORGANIGRAMM - GEWOBA€¦ · gewoba baut in tenever, grundsteinlegung: gefÖrderte wohnungen und kita geplant weser report, 20.05.2018 pflanzaktion in grÖpelingen, gewoba spendet

aut Statistischem Jahrbuch 2018 leben

im Land Bremen zum 31. Dezember 2017 insge-

samt 681.032 Menschen, das sind 2.278 mehr als

im Vorjahr. Dabei ist das Wachstum hauptsäch-

lich auf Wanderungsbewegungen aus dem In- und

vor allem dem Ausland zurückzuführen. Die na-

türliche Bevölkerungsentwicklung – der Saldo aus

Geburten und Sterbefällen – ist heute, dank steigen-

der Geburtenraten in den letzten Jahren, weitest-

gehend ausgeglichen.

Jeder zweite Einwohner Deutschlands lebt

zur Miete, im europäischen Vergleich ist das eine

sehr hohe Quote. In Bremen sind über die Hälfte

aller Privathaushalte Einpersonenhaushalte, 80

Prozent sind Ein- und Zweipersonenhaushalte. Auch

der Bedarf an großen Wohnungen ist gestiegen, vor

allem durch den Zuzug von Geflüchteten.

Gute Wohnbedingungen für alle

Durch eine gezielte Wohnraumförderung an-

tizipiert das kleinste Bundesland diese Entwicklung,

um gute Wohnbedingungen für alle zu schaffen. Eine

besondere Bedeutung kommt dem Bau von mietpreis-

günstigen, bedarfsgerechten Wohnungen zu, die auch

für Haushalte mit kleinen und mittleren Einkommen

bezahlbar sind. Um dieses Ziel zu erreichen, hat Bremen

seit 2012 drei Wohnraumförderungsprogramme

mit einem Darlehensvolumen von insgesamt rund

160 Millionen Euro aufgelegt. Damit können 2.400 bis

2.650 Wohnungen im Land Bremen gefördert werden.

In Bremerhaven fließen die Mittel vor al-

lem in die Modernisierung vorhandener Wohnungen

in den alten Stadtquartieren. In der Stadt Bremen

hingegen konzentrieren sich die Investitionen im

Wesentlichen auf den Neubau. Mit der Einführung

der Sozialwohnungsquote sind überall dort, wo die

Stadt Bremen neues Baurecht schafft oder eigene

Flächen verkauft, mindestens 25 Prozent der ent-

stehenden Wohnungen im Segment „öffentlich ge-

fördert“ zu errichten. Verlässliche Partner der Stadt

sind hier kommunale Wohnungsunternehmen, allen

voran die GEWOBA, die für die Umsetzung dieser

Quote stehen. Das Angebot richtet sich vor allem

an junge Menschen (Auszubildende, Studierende,

Berufseinsteiger), Ältere und Menschen mit

Beeinträchtigungen, Familien und Alleinerziehende

sowie Geflüchtete.

„Bezahlbares Wohnen ist die soziale Frage un-

serer Zeit“, betont Bremens Bürgermeister Dr. Carsten

Sieling im Februar 2019. Und Bremens Finanzsenatorin

Karoline Linnert ergänzt: „Bezahlbare Mieten sind ein

wichtiger Punkt der Daseinsvorsorge. Wir setzen auf

kommunale Wohnungsbaugesellschaften als Garant

für bezahlbare Mieten und mit einem Interesse an

regelmäßigen Investitionen in ihre Gebäude.“

Moderate Mietenentwicklung

Da in der Stadt Bremen kein Mietspiegel er-

hoben wird, geben die Angebotsmieten in den gro-

ßen Immobilienportalen Hinweise auf das Mietniveau

bei Neuvermietung. Laut des Zweiten Berichts

„Monitoring Wohnen und Bauen – Stadt Bremen 2018“

lagen die Angebotsmieten für (Bestands-, sanierte

und neu errichtete) Wohnungen in Mehrfamilien-,

Ein- und Zweifamilienhäusern 2017 im Durchschnitt

bei 8,03 Euro pro Quadratmeter. Das entspricht ei-

ner Steigerung von 23 Prozent im Vergleich zum Jahr

2012 oder rund 3,5 Prozent pro Jahr.

Damit sind die Angebotsmieten in der

Hansestadt als moderat zu bezeichnen. Belegt

wird das durch einen Vergleich mit anderen

Halbmillionenstädten. Hier liegt Bremen im unte-

ren Mittelfeld. Das gilt auch für die Steigerungsrate.

Mit 21 und 22 Prozent liegen Leipzig und Dortmund

leicht unter dem Bremer Wert, Nürnberg (24 Prozent),

Stuttgart (26 Prozent) und Hannover (27 Prozent)

weisen eine höhere Steigerungsrate auf.

KOMMUNALE WOHNUNGS GESELLSCHAFTEN STEHEN FÜR BEZAHLBARE MIETEN

MIETWOHNUNGSMARKT BREMEN

L

GEWOBA BIETET WOHNRAUM ZU FAIREN PREISENVERANTWORTUNGSVOLLE AUFGABE

n der Stadt Bremen befinden sich etwa

73.000 Mietwohnungen im Besitz von privatwirt-

schaftlichen und kommunalen Wohnungsunter-

nehmen sowie von Wohnungsgenossenschaften.

Gemeinsam decken sie damit über 40 Prozent des

Mietwohnungsmarktes ab. Zum Bestand der GEWOBA

gehören zum 31. Dezember 2018 insgesamt 41.615

Mietwohnungen. Davon befinden sich 31.820

Wohnungen in der Stadt Bremen, 8.488 Einheiten

in Bremerhaven und 1.307 im niedersächsischen

Oldenburg. Damit ist die GEWOBA der größte Anbieter

von Mietwohnungen in der Region.

In den für die GEWOBA relevanten Teil-

märkten differenziert sich die Nachfrage regio-

nal und nach Wohnungsgrößen. Während es in

Bremerhaven einen leichten Angebotsüberhang

gibt, trifft die Nachfrage in Bremen – vor allem

nach kleinen Ein- bis Zweizimmerwohnungen und

großen Fünf- bis Sechszimmerwohnungen – auf ein

knappes Wohnungsangebot. Über den gesamten

GEWOBA-Bestand liegt die Leerstandsquote mit 0,86

Prozent deutlich unter einem Prozent. Dieser Wert

läge noch niedriger, wenn die GEWOBA nicht längere

Leerstandszeiten bewusst in Kauf nehmen würde, um

I frei werdende Wohnungen aus den 1960er bis Mitte

1990er Jahren auf Asbest zu überprüfen und gege-

benenfalls zu sanieren. Auch die Fluktuationsquote

entwickelte sich 2018 weiter rückläufig und lag zum

31. Dezember bei 9,48 Prozent nach 9,54 Prozent

im Vorjahr.

Quelle: empirica systeme GmbH.STÄDTEVERGLEICH DER ANGEBOTSMIETEN

2012 – 2017 (Median in €/m²)

12,96

11,0812,07

9,53

8,33

6,54 6,75

5,486,50

5,48

7,40

9,16

8,03

6,52

Frankfurt Stuttgart Hannover Dortmund LeipzigNürnberg Bremen

2012–2017 2012–2017 2012–2017 2012–2017 2012–20172012–2017 2012–2017

FLUKTUATIONSQUOTE gesamt in %

9,48

´18

9,54

´17

9,70

´16

10,90

´15

11,37

´14

LEERSTANDSQUOTEgesamt in %

0,86

´18

0,89

´17

0,72

´16

0,70

´15

0,67

´14

S. 44

1110 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT

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Stabilisierender Einfluss auf das

Mietenniveau

Die durchschnittliche Nettokaltmiete im

Gesamtbestand der GEWOBA beläuft sich zum 31.

Dezember 2018 auf 5,93 Euro pro Quadratmeter.

In der Stadt Bremen liegen die durchschnittlichen

Nettokaltmieten mit 6,21 Euro deutlich unter den

Angebotsmieten der großen Immobilienportale und

auch unter der Miete für geförderten Wohnraum

im Neubau (6,50 Euro pro Quadratmeter). In

Bremerhaven ist das Mietenniveau wesentlich ge-

ringer und liegt bei durchschnittlich 4,72 Euro pro

Quadratmeter.

stark nachgefragtem Wohnraum – vor allem klei-

ne Zweizimmerwohnungen bis 50 Quadratmeter

und große Vier- bis Fünfzimmerwohnungen bis 90

Quadratmeter – in zentralen Lagen auszuweiten. Ein

Beispiel hierfür ist das Projekt „Hafenpassage“ in der

Bremer Überseestadt. Zum anderen setzt die GEWOBA

auf die deutlich kleinteiligere Innenentwicklung ih-

rer Quartiere und ergänzt den vorhandenen Bestand

gezielt um fehlende Wohnungstypen. Hierfür stehen

die Neubauten in der Arndtstraße in Walle, in Tenever

sowie die drei „Bremer Punkte“ in Kattenturm.

Vermietung an Leistungsberechtigte

und besondere Zielgruppen

In Zeiten nachfragestarker Wohnungsmärkte

finden insbesondere Leistungsberechtigte nach SGB II-,

SGB XII- und Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG)

sowie Menschen in besonderen Lebenssituationen nicht

immer kurzfristig und „sofort“ geeigneten Wohnraum.

Als mehrheitlich kommunales Wohnungsunternehmen

leistet die GEWOBA auch hier ihren Beitrag für eine

größere soziale Gerechtigkeit. Bei Neuvermietungen

verfolgt sie das Ziel, mindestens 25 Prozent der

frei werdenden Wohnungen diesen Zielgruppen zur

Verfügung zu stellen. 2018 lag die Quote mit 35,2

Prozent (das entspricht 1.392 Wohnungen) deutlich

über dem gesetzten Ziel. Weitere 374 Wohneinheiten

konnte die GEWOBA 2018 in der Stadt Bremen an

Geflüchtete und Personen mit Zugangsschwierigkeiten

zum Wohnungsmarkt vermieten. Die Vermittlung fin-

det in Kooperation mit der Sozialbehörde und der AWO

GmbH Fachdienst für Integration und Migration sowie

mit der Zentralen Fachstelle für Wohnen (ZFW) statt.

ie Wohnnebenkosten setzen sich aus den

kalten Betriebskosten (zum Beispiel Grundsteuer,

Müllabfuhr, Kaltwasser und Entwässerung) und

den verbrauchsabhängigen Positionen Warm-

wasser und Heizung zusammen. Warmwasser und

Heizung machen rund ein Drittel der gesamten

Wohnnebenkosten aus. Im Geschäftsjahr 2018 hat

das Betriebskostenmanagement der GEWOBA alle

Abrechnungen für die Abrechnungsperiode 1. Juli

2016 bis 30. Juni 2017 erstellt. In diesem Zeitraum

sind die durchschnittlichen Heizkosten über den ge-

samten Bestand von 0,89 Euro auf 0,88 Euro pro

Quadratmeter und Monat leicht gesunken. Die durch-

schnittlichen kalten Betriebskosten stiegen hinge-

gen von 1,73 Euro auf 1,81 Euro pro Quadratmeter

und Monat. Diese 4,6-prozentige Erhöhung ist vor

allem auf die Positionen „Laufende öffentliche Lasten“

(Grundsteuer und Deichbeitrag), „Gartenpflege“

PASSGENAU KALKULIERTE VORAUSZAHLUNGEN SCHÜTZEN VOR ÜBERRASCHUNGEN

WOHNNEBENKOSTEN

sowie „Sonstige Betriebskosten“ zurückzuführen

und beruht im Wesentlichen auf einer Anhebung

der kommunalen Gebührensätze (Erhöhung des

Hebesatzes der Grundsteuer zum 1. Januar 2016)

und auf Tarifsteigerungen, die die GEWOBA an ihre

Kunden weitergibt.

Um Rück- oder Nachzahlungen zu verhin-

dern, passt das GEWOBA-Betriebskostenmanagement

die Vorauszahlungen für jede Abrechnungsperiode

neu an. So auch für den Zeitraum 1. Juli 2017 bis

30. Juni 2018, der im Geschäftsjahr 2019 abgerech-

net wird. Für die Stadt Bremen ergeben sich in die-

sen zwölf Monaten spürbar höhere Heizkosten, die

auf eine Kostensteigerung des örtlichen Anbieters für

Fernwärme zurückzuführen sind. An den Standorten

Bremerhaven und Oldenburg fällt die Erhöhung we-

niger stark ins Gewicht.

D

Moderate Mietanpassungen führt die

GEWOBA bei Neuvermietungen, nach Modernisierung

und in bestehenden Mietverhältnissen über die

Angleichung an die ortsübliche Vergleichsmiete (§

558 BGB) durch. Eine Mieterhöhung nach § 558

BGB (in bestehenden Mietverhältnissen) sollen die

jährlichen Kostensteigerungen der GEWOBA bei der

Instandhaltung und der Verwaltung kompensieren.

In einer Marktsituation mit hoher Wohn-

raumnachfrage sind regulierende Kräfte von größter

Bedeutung. Die GEWOBA ergreift unterschiedli-

che Maßnahmen, um stabilisierend auf die Miet-

preisentwicklung Einfluss zu nehmen. Dazu gehört

das Neubauprogramm des Unternehmens. Es setzt

zum einen auf die Schaffung vieler Wohneinheiten

zu günstigen Preisen. Ziel ist, das Angebot an

ANTEIL AN LEISTUNGSBERECHTIGTE BEI NEUVERMIETUNG

2018

35,2 %1.392 Wohnungen

DURCHSCHNITTLICHE NETTOKALTMIETE in €/m² (Gesamtbestand)

´18´17´16´15´14

5,935,765,655,435,30

* Abrechnungsperiode 01.07.2016 – 30.06.2017; abgerechnet in 2018.* Abrechnungsperiode 01.07.2016 – 30.06.2017; abgerechnet in 2018.

DURCHSCHNITTLICHE HEIZKOSTEN in € pro m² und Monat (Gesamtbestand)

0,880,890,940,931,06

DURCHSCHNITTLICHE BETRIEBSKOSTEN in € pro m² und Monat (Gesamtbestand)

1,811,731,601,57

1,42

´18*´17´16´15´14 ´18*´17´16´15´14

S. 30

1312 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT

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BESTANDSKARTE

BURGLESUM

VEGESACK

BLUMENTHAL

HÄFEN

HÄFEN

WOLTMERS-HAUSEN

STROM

HUCHTING

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WALLE

BLOCKLAND

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HORN-LEHE

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NEUSTADT

OBERVIELAND

OSTERHOLZ

OBERNEULAND

MITTE

ÖSTL.-VORSTADT

HEMELINGEN

OLDENBURG

1.307

Woh

nung

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BREMERHAVEN

8.488

Woh

nung

en

BREMEN

31.820

Woh

nung

en

AKTUELLE NEUBAUPROJEKTE

Nado

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Bloh

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46 54

342

299

130

436

WOHNUNGSBESTÄNDE

Brem

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Burg

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443

1.94

0

385

9.02

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181

124

5.03

8

1.37

82.02

8

4.00

0

982

1.69

5

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3

1.66

9

545

575

28 177

Brem

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2

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4

762

BHV.-MITTE

GEESTE-MÜNDE

LEHE

ÜBERSEE-HAFEN

WEDDE-WARDEN LEHER-

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WULSDORFFISCHEREI-

HAFEN

OHMSTEDE

NADORST

OSTERN-BURG

EVERSTEN

BLOHER- FELDE

BÜRGER-FELDE

BORGFELD

SCHWACH-HAUSEN

GRÖPELINGEN

1

Lesum-Park116 Wohnungen

1

Kissinger Straße28 Wohnungen

6 Stadtwerder33 Wohnungen

7

Pezzettino-Häuser42 Wohnungen

9 Atrium-Haus28 Wohnungen

10

Überseegärten154 Wohnungen

2 3 BlauHaus84 Wohnungen

4 Hafenpassage149 Wohnungen

Wohnen im Westend15 Wohnungen

5

23

4 5

6

7

8

9 10

Bremer Punkte83 x 9 Wohnungen

1514 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT

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51,6 Mio. �Instandhaltung

56,8 Mio. �Neubau

Gesamtinvestitionen,Bestand und Neubau

158,3 Mio. €

101,5 Mio. �Bestandsinvestitionen

49,9 Mio. �Modernisierungen

22,9 Mio. �energetische Modernisierung

27 Mio. �Badmodernisierung

AUFTEILUNG DER INVESTITIONEN

KONTINUIERLICHE INSTANDHALTUNGS- MASSNAHMEN ERHÖHEN WOHNQUALITÄT

IMMOBILIENWIRTSCHAFT / INVESTITIONEN

Der Schlüssel zum Erfolg der GEWOBA liegt

in ihrem gepflegten Wohnungsbestand. Gezielte

Investitionen in Instandhaltung und Modernisierung

erhalten den Wert des Immobilienbestandes und

sichern seine langfristige Konkurrenzfähigkeit

am Markt. Davon profitiert auch der Kunde.

Denn anders als bei rein renditeorientierten

Immobiliengesellschaften handelt die GEWOBA

langfristig und berücksichtigt bei ihrer wirtschaftli-

chen Betrachtung immer auch ökologische und so-

ziale Aspekte.

2018 hat das Unternehmen insgesamt 101,5

Millionen Euro in die Erhaltung und Aufwertung

seines Bestands investiert, das sind 40,04 Euro pro

Quadratmeter. Schwerpunkte bildeten allgemeine

Instandhaltungsmaßnahmen, Badmodernisierungen

in möglichst barrierearmer Ausführung und energe-

tische Gebäudesanierungen.

WENIGER CO2-AUSSTOSS DANK ENERGETISCHER GEBÄUDEMODERNISIERUNG

1.000 NEUE BÄDER JÄHRLICH

Bis 2020 wird die GEWOBA 80 Prozent ihres Gebäude-

bestandes energetisch modernisiert haben und über

neue Dächer und Fenster sowie gedämmte Dachgeschoss-

decken, Fassaden und Kellerdecken den CO2-Ausstoß

spürbar reduzieren. Davon profitiert nicht nur das

Klima: Energetisch modernisierter Wohnraum schafft

die Voraussetzung für stabile Heizkosten. 2018 hat

die GEWOBA insgesamt 22,9 Millionen EURO in die

energetische Modernisierung investiert. Dabei lag der

Fokus auf den Bremer Stadtteilen Huchting und Osterholz

sowie auf dem Bremerhavener Stadtteil Bürgerpark-Süd.

Die Konzen-tration auf zusammenhängende Quartiere

ermöglicht es, Kapazitäten optimal einzusetzen und da-

durch die Anzahl der energetisch modernisierten Gebäude

zu steigern. Und so haben im vergangenen Jahr 668 Wohn-

einheiten eine neue Hülle bekommen.

Seit dem Jahr 2000 erhalten jährlich rund 1.000 Haushalte

im Bestand der GEWOBA ein neues Bad. 2018 sind

weitere 1.146 Bäder hinzugekommen, das entspricht einem

Investitionsvolumen von 27 Millionen Euro. Die Arbeiten

führt die GEWOBA in bewohntem Zustand durch – eine

harte Belastungsprobe für die Mieter. Am Ende überwiegt

allerdings die Freude über deutlich mehr Komfort und

eine sparsamere Sanitärtechnik. Wenn saniert

wird, dann richtig: Bei der GEWOBA werden im Rahmen

einer Badsanierung nicht nur die Badmöbel und

-fliesen erneuert, sondern auch die gesamte technische

Ausstattung und die Leitungssysteme. „Wir kümmern uns

um die komplette Abwasser- und Wasserversorgung und

achten genauestens darauf, die Anforderungen der aktuel-

len Trinkwasserverordnung (TrinkwV) zu erfüllen“, betont

Lars Gomolka, Leiter Bestandstechnik bei der GEWOBA.

„In diesem Fall enden unsere Arbeiten nicht im Bad,

sondern erst an der Übergabestelle zum Versorger außer-

halb der Wohnung.“

S. 54

1716 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT

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Hafenpassage

Atrium-Haus

Pezzettino-Häuser

Wohnungsanzahl:

Wohnungsanzahl:

Wohnungsanzahl:

Wohnungsanzahl:

Wohnungsanzahl:

Wohnungen

Wohnungen

Wohnungen

Wohnungen

Wohnungen

149

15

28

42

28

Plätze

Plätze

Gewerbe:

Kita:

Kita:

Laden- oder Geschäftsräume1060

90

Wohnungstypen:

Wohnungstypen:

Wohnungstypen:

Wohnungstypen:

Wohnungstypen:

Zimmer-Wohnungen

Zimmer-Wohnungen

Zimmer-Wohnungen

Zimmer-Wohnungen

Zimmer-Wohnungen

1–5

2–5

2–5

2–6

1–4

Lesum-ParkWohnungsanzahl: Wohnungen116Wohnungstypen: Zimmer-Wohnungen1–5

Wohnungsanzahl: Wohnungen33Wohnungstypen:

Kita:

Zimmer-Wohnungen

Plätze

2–430

StadtwerderWohnungsanzahl: Wohnungen84Wohnungstypen: Zimmer-Wohnungen1–3

PlätzeKita: 60

Wohnungsanzahl: Wohnungen154

Gewerbe: Laden- oder Geschäftsräume8Wohnungstypen: Zimmer-Wohnungen2–4

ÜberseegärtenWohnungsanzahl: Wohnungen27Wohnungstypen: Zimmer-Wohnungen1–6

Bremer Punkte

Kissinger StraßeFindorff

Überseegärten Überseestadt

Bremer PunkteKattenturm

Pezzettino-HäuserOsterholz-Tenever

HafenpassageÜberseestadt

Wohnen im WestendWestend

Atrium-HausOsterholz-Tenever

Lesum-ParkLesum

StadtwerderStadtwerder

BlauHaus Überseestadt

Wohnungen

Wohnungen

Wohnungen

Wohnungen

Wohnungen

Wohnungen

Wohnungen

Wohnungen

Wohnungen

Wohnungen

28

154

27

42

149

15

28

116

33

84

56,8 MIO. €

240

Investitionsvolumen gesamt

Kitaplätze

Gewerbe Dachgeschoss-ausbauten

Anteil geförderterWohnraum

ø-Wohnungsgröße

709Im Bau befindliche Wohnungen

59,82Quadratmeter

NEUBAUPROJEKTE

Kissinger Straße Wohnen im Westend

BlauHaus

71,5Prozent

31Wohnungen

26Einheiten

Stand 31.12.2018

-

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- -

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1918 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT

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Eigentumswohnungen ver-

waltet die GEWOBA zum 31. Dezember 2018. Das

sind 128 Wohnungen mehr als im Vorjahr. Viel wich-

tiger als diese Zahl ist dem Leiter der GEWOBA-

Eigentumsverwaltung, Jörn Michaelis, aber folgende

Tatsache: Alleine im vergangenen Jahr haben rund

90 der über 350 GEWOBA-Eigentümergemeinschaften

in Bremen, Bremerhaven, Cuxhaven, Hamburg und

dem niedersächsischen Umland das Unternehmen für

weitere fünf Jahre wiederbestellt. „In 2017 standen

ebenso viele Verwalterverträge zur Wiederbestellung

an. Auch diese Gemeinschaften haben uns erneut

ihr Vertrauen ausgesprochen und uns wieder beauf-

tragt“, freut sich Michaelis.

Die rechtliche Grundlage für die Ver-

walter tätigkeit bildet der Verwaltervertrag. Er

regelt das Verhältnis zwischen der Wohnungs-

eigentümergemeinschaft und dem von ihr

bestellten Verwalter. Basis dafür ist das Wohnungs-

eigentumsgesetz (WEG). Neben dem WEG bekom-

men richterliche Entscheidungen zu sogenannten

Präzedenzfällen eine immer größere Bedeutung. Um

dem Rechnung zu tragen, hat die GEWOBA 2018 ihren

Verwaltervertrag grundlegend überarbeitet und an

die aktuelle Rechtsprechung angepasst. Ziel ist, die

gegenseitigen vertraglichen Verpflichtungen klarer

zu regeln und die verwalteten Gemeinschaften noch

besser vor Haftungsrisiken zu schützen. Im Februar

2019 hat die GEWOBA alle Verwaltungsbeiräte einge-

laden und das geänderte Vertragswerk durch einen

Fachanwalt für Wohnungseigentumsrecht vorgestellt.

as Jahr 2018 stand ganz im Zeichen der

Vorbereitung, um pünktlich zum neuen Jahr ei-

nen neuen Service anbieten zu können: Seit Anfang

2019 sind die GEWOBA-Immobilienmakler am Start.

Das Team besteht aus 16 Mitarbeiterinnen und

Mitarbeitern des GEWOBA-Kundenzentrums. Die aus-

gebildeten Immobilienkaufleute oder langjährigen

Vertriebler stehen nun zusätzlich mit ihrer Expertise

Interessenten beim Verkauf einer Immobilie zur

Seite. „Wir reagieren damit auf Kundenwünsche“,

sagt André Zey. Der Leiter des Kundenzentrums

und seit Jahresbeginn auch der Immobilienmakler

erklärt weiter: „Im Laufe der letzten Jahre konn-

ten wir mehr als 10.000 Wohnungen aus unserem

Bestand erfolgreich verkaufen. Dabei wurden wir

immer wieder angesprochen, ob wir im Bedarfsfall

nicht auch als Makler auftreten würden.“ Diesen

Service bietet das Unternehmen nun an. Zunächst

für Besitzer von Eigentumswohnungen, Reihen-

und Einfamilienhäusern in Bremen. Dabei beglei-

tet die GEWOBA ihre Kunden während des gesamten

Verkaufsprozesses ganz eng: „Nach einer individuel-

len und kostenlosen Erstberatung unterstützen wir

bei der Zusammenstellung der Verkaufsunterlagen

und erstellen ein professionelles Exposé. Wir führen

die Besichtigungstermine durch und sind auf Wunsch

auch beim abschließenden Notartermin dabei“, sagt

Zey und unterstreicht: „Vertrauen und ein ehrliches

Miteinander auf Augenhöhe sind uns wichtig.“

QUALITÄT ÜBERZEUGT

GEWOBA-MAKLER GEHEN AN DEN START

IMMOBILIENWIRTSCHAFT

IMMOBILIENWIRTSCHAFT

Nach Abschluss der umfangreichen Renovierungsarbeiten erstrahlen die Räume nun in einem frischen

maritimen Look. Ein freundlicher und heller Wartebereich mit gemütlicher Sitzecke und großem An-

meldetresen sowie neuen Büros bieten den Kundinnen und Kunden ab sofort ein Plus an Service und

Komfort. Das Team des Bremerhavener Kundenzentrums freut sich: „Die neuen Räumlichkeiten sollen

eine kundenfreundliche und diskrete Beratung gewährleisten sowie einen angenehmen Aufenthalt

ermöglichen“, so Teamleiter Marcel Maaß.

KURZGEFASST

Mit vielen grünen Luftballons, köstlichen GEWOBA-Cupcakes und schmackhaften Cookies wurde das neu gestaltete Kundenzentrum in

Bremerhaven im Columbus Center eingeweiht.

Mal eben ein Foto posten, über WhatsApp eine

Nachricht schreiben oder entspannt auf dem

Marktplatz surfen: An insgesamt vier Standor-

ten – im Servicebüro in Kirchhuch-

ting, im Quartierszentrum Huckelriede, am Marktplatz in der Gottfried-Menken-

Straße in der Neustadt sowie am Marktplatz Berliner Freiheit in der Vahr – hat

die GEWOBA vergangenes Jahr WLAN-Hotspots für die Bewohner im Quar-

tier errichtet. „An diesen ausgesuchten Stellen können unsere Kunden

kostenfrei surfen – egal ob im Wartebereich des Kundenzentrums

oder beim Einkaufen auf dem Markt. Ein Service, den wir gerne

zusätzlich anbieten“, so Thorsten Klebauschke, Leiter der IT bei

der GEWOBA.

KOSTENLOSES WLAN

BREMERHAVENER KUNDENZENTRUM FRISCH RENOVIERT

D

13.723

2120 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT

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23GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT22

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Sie haben für diesen Tätigkeitsbericht das Leitthema

„Stadt für die Menschen“ gewählt. Was verbinden

Sie damit?

Manfred Sydow: Die GEWOBA war in den letzten

Jahren sehr aktiv und hat vieles getan, was sich auf

die Städte, in denen sie beheimatet ist, auswirkt.

Unser Leitthema soll verdeutlichen, dass wir dabei

immer die Menschen im Blick haben, die hier leben.

Peter Stubbe: Und dass wir mittendrin

und gut vernetzt sind. Wir treffen unsere

Investitionsentscheidungen nicht am grünen

Tisch. „Stadt für die Menschen“ heißt für uns,

dass wir zuhören, uns mit den Bürgern, mit den

Entscheidungsträgern der Stadt und mit den

Akteuren in den Quartieren austauschen und ge-

meinsam Zukunftsbilder entwickeln. Der Prozess

Vahr 2035 ist dafür ein schönes Beispiel.

Manfred Sydow: Ja, auch ein gutes Beispiel da-

für, dass wir uns immer wieder Expertise

von außen dazuholen, wie beim Challenger-

Workshop, in der Morgenstadt-Initiative, bei

Gleichzeitig ist es ein Schritt in Richtung Gesundheit.

Wer sich mehr bewegt, egal ob zu Fuß oder mit dem

Fahrrad, lebt gesünder. Bewegung verlängert unse-

re Lebensdauer. Und bei weniger Autoverkehr sinkt

die Schadstoffbelastung ebenso wie der Lärm. Damit

wird das Wohnen in der Stadt gesünder.

Was bedeutet denn gesundes Wohnen für die

GEWOBA?

Peter Stubbe: Die GEWOBA steht in der Tradition

des sozialen Wohnungsbaus, der den ungesunden

Wohnverhältnissen, die in den Städten mit der

Industrialisierung entstanden waren, das Leitbild

„Licht, Luft, Sonne“ entgegensetzte. Dazu gehört

ziemlich von Anfang an die Gartenstadt-Idee. Auch

in Bremen. Die Gartenstadt Vahr, die Gartenstadt

Süd in der Neustadt und Grünhöfe in Bremerhaven

waren in der Nachkriegszeit die ersten GEWOBA-

Wohnquartiere, die in diesem Geist gebaut wurden.

Auch die Neue Vahr, Huchting, Leherheide oder

Bürgerpark-Süd haben nach heutigem Maßstab

verschwenderisch große Grünflächen zwischen den

Gebäuden. Aber das ist nur ein Aspekt für gesun-

des Wohnen.

Manfred Sydow: Das Thema ist vielfältig und nicht

leicht zu verkaufen. Denn vieles, was wir machen,

um unsere Wohnungen und das Umfeld gesün-

der zu gestalten, ist nicht augenfällig. Manches

ist nicht einmal sichtbar, wie beispielsweise der

Austausch von Bleileitungen. Bei der GEWOBA ist

er schon in den 1990er Jahren erfolgt. Mit erheb-

lichen Investitionen. Besonders deutlich wird es bei

der Asbestsanierung. Auf den nächsten Seiten kann

man lesen, welche Verfahren wir entwickelt haben,

um unsere Wohnungen von diesem Schadstoff zu

befreien.

Wie geht es weiter?

Peter Stubbe: „Die Stadt für die Menschen“ entwi-

ckelt sich stetig, gibt Raum für Individualität und

Diversität. Sie braucht eine gute Balance aus verläss-

lichen Elementen und Tradition auf der einen Seite,

aber auch aus neuen Impulsen und Innovationen auf

der anderen Seite. Dazu werden wir auch weiterhin

engagiert beitragen.

Die „Stadt für die Menschen“ ist also auch ein so-

ziales Thema?

Peter Stubbe: Ja, sie hat viele Facetten. Sie passt

sich an gesellschaftliche Veränderungen an und

entwickelt sich mit der Gesellschaft weiter. Nehmen

Sie den Trend zur Singularisierung, der gerade in

Bremen sehr ausgeprägt ist. Mehr als die Hälfte

aller Haushalte sind Singlehaushalte. Menschliche

Begegnungen und Freizeitaktivitäten zu ermöglichen

ist da von besonderer Bedeutung, und das sollte sich

in den Quartieren und in der Stadt widerspiegeln.

Manfred Sydow: Ein weiteres Thema ist die Sicher-

heit. Unsere Gesellschaft wird älter, und gerade ältere

Menschen haben ein höheres Sicherheitsbedürfnis.

Dabei sind Schutz vor Kriminalität und verkehrli-

che Sicherheit in der Stadt die Hauptaspekte. Wir

erarbeiten zum Beispiel gemeinsam mit der Polizei

Sicherheitskonzepte und schaffen durch barrierefreie,

einsehbare und gut ausgeleuchtete Zuwegungen zu

den Gebäuden mehr Sicherheit. Je sicherer sich die

Menschen fühlen, desto mehr gehen sie auch nach

draußen und genießen die Angebote, die ihr Quartier

oder ihre Stadt für sie bereithält.

Peter Stubbe: Wir engagieren uns sehr stark in den

Quartieren und fördern hier die soziale Teilhabe.

Die Quartiere bieten viele kleinräumige Angebote

in der Nähe, um den Bedarfen vor Ort gerecht zu

werden. Im Prozess Vahr 2035 haben wir ver-

schiedene Planungsebenen zusammengeführt:

für Grünanlangen und Wasserläufe, Verkehr und

Infrastruktur, Stadtentwicklung und Wohnen, um

das Quartier in der Stadt zu verflechten, neue Wege

und Orte zu schaffen, die Bewegung im Umfeld er-

leichtern und Begegnung ermöglichen.

Dazu gehört dann auch die urbane Mobilität?

Manfred Sydow: Ja, da bewegt sich gerade viel –

im doppelten Sinn. Jahrzehntelang wurden die

Städte - auch Bremen und Bremerhaven - mit ho-

her Priorität für den Autoverkehr geplant. Das hat

allerdings zunehmend zu Problemen geführt: zu im-

mer mehr Verkehrsdichte, zu Parkplatzmangel, zu

hohen Schadstoffbelastungen. Seit einigen Jahren

gibt es eine Trendwende, die in Bremen bereits

sichtbar wird: Die Bedürfnisse der Fußgänger und

Radfahrer rücken in den Vordergrund. Ebenso der

Umweltschutz. Neue Mobilitätskonzepte entstehen,

Sharing-Angebote gewinnen an Akzeptanz.

Architekturwettbewerben oder dem GEWOBA-Preis

für zukunftsgerechte Stadtentwicklung. Unsere

Erfahrungen zeigen, dass es wichtig ist, die Themen

aus unterschiedlichen Perspektiven zu entwickeln.

Können Sie das an einem konkreten Beispiel

verdeutlichen?

Peter Stubbe: Nehmen Sie die gestiegene Zahl allein-

erziehender Mütter und Väter. Aus den Gesprächen

mit unseren Kunden wissen wir, dass die klassische

Drei-Zimmer-Wohnung für viele Alleinerziehende

aufgrund der Wohnungsgröße und Grundrisse

nicht infrage kommt. Bei der Zwei-Zimmer-

Wohnung fehlt ein Schlafraum. Das haben wir in

einem Architekturwettbewerb thematisiert und

mit dem Thema Weiterentwicklung bestehender

Quartiere, das parallel aus Stadtplanung und Politik

gefördert wurde, kombiniert. Ein Ergebnis ist der

Haustyp „Tarzan und Jane“ mit sehr durchdachten

Grundrissen für Alleinerziehende, den wir bisher

fünf Mal gebaut haben und der in Fußentfernung

zum Kindergarten liegt. Dieser Bautyp taucht im

Bauprogramm 2020 wieder auf.

S. 29

S. 27

S. 28

S. 46

S. 58

EIN GESPRÄCH MITPETER STUBBE UNDMANFRED SYDOW

S. 47

Peter Stubbe, Vorstandsvorsitzender

Manfred Sydow, Mitglied des Vorstands

2524 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT

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Morgenstadt – Stadt für die Menschen

Kolumne von Alanus von RadeckiFraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und

Organisation IAO, Stuttgart

Städte existieren, weil Menschen soziale Wesen sind.

Wenn wir Raum, Güter, Wissen und Energie teilen, ent-

stehen Innovation, soziales Miteinander, Wertschöpfung

und Sinn. Die gemeinsame Gestaltung von Stadt für eine

lebenswerte Zukunft ist somit die hehre Aufgabe, vor der

wir heute stehen.

In der Stadt zu leben und zu arbeiten bedeutet, sich

Dinge zu teilen und somit eigene Chancen zu maximie-

ren. Raum, saubere Luft, Baustoffe, Nahrungsmittel, Zeit

– dies alles sind endliche Ressourcen, und wir brauchen

Regeln, um sie untereinander fair zu verteilen. Schaffen

wir dies, werden wir belohnt mit einer lebenswerten

Stadt, in der jede und jeder sich bestmöglich verwirk-

lichen kann, ohne dabei der Allgemeinheit zu schaden.

Diesen Idealzustand von Stadt zu erreichen ist bereits

schwer, wenn die Grundkonstanten gleich bleiben. In

Zeiten, in denen globale Trends sich auf der lokalen

Ebene derart manifestieren wie heute, kämpfen wir oft-

mals nur darum, bereits Erreichtes nicht wieder zu ver-

lieren: das soziale Miteinander im Quartier in Zeiten von

Migration, Wohlstand und Sicherheit in Zeiten globaler

Marktverschiebungen, individuelle Mobilität in Zeiten

von Dieselskandalen und Luftverschmutzung.

Wie also schaffen wir es, trotz stetig zunehmender

Dynamik auch bei der Stadt für die Menschen einen

Schritt nach vorne zu tun?

Die Antwort liegt in der agilen Zusammenarbeit – und

zwar über Grenzen von Organisationen, Sektoren und

Administrationen hinweg: Wenn Städte, Unternehmen,

Forschung und Zivilgesellschaft kontinuierlich bei neu-

en Lösungen kooperieren, entsteht am Ende eine dy-

namische Balance, die die Stadt im Gleichgewicht hält.

Dann sorgt das lokale Start-up für Nachbarschaftshilfe,

trägt der Bewohner zur Energiewende bei und erfin-

det das Institut vor Ort das Fortbewegungsmittel der

Zukunft, welches wiederum von den Bewohnern auf

Alltagstauglichkeit getestet wird.

Die Antwort liegt zudem in der Digitalisierung: Durch

die Nutzung von Daten können wir Dinge einfacher

teilen. Indem wir Personen und Dinge miteinander ver-

netzen, erhalten wir rasch Informationen darüber, ob ein

Auto frei, eine Bohrmaschine benutzt oder eine Person

hilfsbedürftig ist. Parkplätze, Dachterrassen, Geräte oder

Solarenergie, alles lässt sich digital teilen. Dadurch wird

die Stadt effizienter – es gibt mehr Raum und Ressourcen –,

und wir steigern Lebensqualität.

Die Morgenstadt-Initiative hat es sich zum Ziel gesetzt,

Städte zukunftsfähig zu machen – und dabei die dy-

namische Balance zwischen Lebensqualität, Resilienz,

Umweltschutz und Innovationsfähigkeit immer wieder

aufs Neue zu finden. Mit der GEWOBA verbindet uns der

Impuls, die beste Stadt für den Menschen zu schaffen –

sowohl heute als auch für seine Kinder und Enkel.

IN UNSERER

PERSPEKTIVSCHAFFT EIN

WECHSELNEUEERKENNTNISSE

2726 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT

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Die Neue Vahr war Ende der 50er Jahre als Stadt der

Zukunft konzipiert. Wie wird aus der Stadt der Zukunft von

gestern die Stadt der Zukunft von morgen? Die GEWOBA

nahm diese Frage zum Anlass für eine Überprüfung ihres

Wohnungsbestandes und der aktuellen Situation in der

Neuen Vahr. Die 2018 abgeschlossene Startphase wur-

de durch einen intensiven Dialog zwischen engagierten

Bewohnern und Bewohnerinnen der Neuen Vahr, ex-

ternen Experten und dem Team der GEWOBA begleitet.

Vorlaufend und parallel zum Verfahren erarbeitete der

Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung e. V.

eine Studie zum Stadtteil, die eine wichtige Grundlage

für den Beteiligungsprozess darstellte.

Das Gutachterteam COBE Berlin, ARGUS Stadt und Verkehr

und bgmr Landschaftsarchitekten skizzierten mit Blick

auf die vorhandenen Qualitäten der Neuen Vahr denkbare

zukünftige Entwicklungen entlang der Schwerpunkt-

themen „Mobile Stadt“, „Blau-Grüne Stadt“ und „Stadt

für alle“.

Die „Mobile Stadt“ adressiert die Erreichbarkeit der

Vahr im gesamtstädtischen Kontext Bremens und ver-

bessert ihre Anbindung, sucht nach Wegen, die graue

Infrastruktur langfristig zu optimieren, fördert eine

Wenn heute über „die Stadt für den Menschen“ gesprochen

wird, fällt früher oder später der Name Jan Gehl. Der däni-

sche Architekt und Stadtplaner gestaltet öffentliche Räume,

die zum Verweilen einladen, und Straßen, die nicht (nur)

für Autos, sondern für Fahrräder gemacht sind. In einem

Interview mit dem Magazin brand eins (12/2014) sagte er

vor einigen Jahren: „Eine Stadt ist nach meiner Definition

dann lebenswert, wenn sie das menschliche Maß respek-

tiert. Wenn sie also nicht im Tempo des Automobils, son-

dern in jenem der Fußgänger und Fahrradfahrer tickt. Wenn

sich auf ihren überschaubaren Plätzen und Gassen wieder

Menschen begegnen können. Darin besteht schließlich die

Idee einer Stadt.“

Jan Gehl ist derzeit einer der einflussreichsten Stadtplaner

weltweit; seine Bücher gelten als Pflichtlektüre in Sachen

zukunftsgerechter Stadtentwicklung. Die Orientierung am

„menschlichen Maß“ versteht der 82-Jährige vor allem

als Gegenentwurf zum Funktionalismus, der aus heutiger

Sicht für unwirtliche Großwohnsiedlungen und autoge-

rechte Städte steht. Doch so einfach ist es nicht: Auch die

funktionalistische Stadt reklamierte für sich den „Maßstab

des Menschlichen“. So formuliert das 1933 veröffentlich-

te Manifest des Funktionalismus, die sogenannte Charta

von Athen, den Grundsatz, dass „alle Größenordnungen im

Stadtplan (…) nur durch menschliche Maßstäbe bestimmt

werden“ dürfen.

Was lernen wir daraus? Dass das „menschliche Maß“ offen-

bar vieldeutig ist und dass es die Stadt für den Menschen

nicht gibt. Auch wenn es auf den ersten Blick enttäuschend

klingen mag, gibt es lediglich verschiedene Sichten dar-

auf, worin, wie Gehl sagt, die „Idee einer Stadt“ besteht.

Studierende der Sozialwissenschaften dazu zu ermutigen,

sich mit dieser Idee zu beschäftigen und bestenfalls eigene

Perspektiven auf die Stadt zu entwickeln, ist ein Ziel des

GEWOBA-Preises für zukunftsgerechte Stadtentwicklung. In

einer Zeit, in der mehr Menschen in Städten leben als jemals

zuvor – und ihren Alltag nur allzu oft unter unmenschlichen

Lebensbedingungen meistern –, ist dieses Ziel nicht gering

zu schätzen.

KINDER IN DIE STADT

Kolumne von Andrea Siamis Projektleiterin, QUARTIER gGmbH, Bremen

Wer hätte das gedacht, die Kinderkulturprojekte sind in-

zwischen museumstauglich!

Kinder und Kultur sind eine Verbindung, die seit 1989 in

besonderer Weise Gestalt annimmt. Einmal im Jahr präsen-

tiert QUARTIER mit Kindern aus Bremer und Bremerhavener

Einrichtungen ein großes Spektrum an phantasievollen

Gestaltungen eines gemeinsamen Themas. Hier verbinden

sich die Ideen von Kindern, Künstlern und Pädagogen,

die in intensiver Werkstattarbeit in den Stadtteilen be-

arbeitet werden, mit einer abschließenden öffentlichen

Präsentation an einem zentralen Ort. Rund 600 Kinder,

Jugendliche und einige Erwachsene, 40 Institutionen

kommen zusammen. Die Vorbilder der „großen“ Künstler,

Landschaften, das Leben der anderen und was die Bilder

erzählen – die Ausstellungen in der Weserburg, Museum

für moderne Kunst, hat viele Kinder und Jugendliche in

den letzten fünf Jahren inspiriert, mit richtigen echten

Künstlern zu arbeiten. Und dort auch auszustellen!

Für die Kinder eine Bestätigung ihres künstlerischen

Vermögens. Ein Gewinn auch für die Weserburg, denn

viele der Kinder hätten ohne das Kinderkulturprojekt

Schwellenangst, so ein Museum zu besuchen. Begegnung

mit Kunst findet nicht sowieso und irgendwie von selbst

statt. Sie braucht Begleitung. Der schönste Weg ist, von

jemandem, dem die Kunst wichtig ist, an die Hand ge-

nommen zu werden, mitgehen, Kunst sehen, immer wie-

der sehen und dabei verstehen lernen. Um vielen Kindern

und Jugendlichen diesen Weg zu ermöglichen, braucht es

Förderer, Freunde und Unterstützer – in ideeller und ma-

terieller Hinsicht. Einen wichtigen Beitrag dazu leistet die

GEWOBA. Sie unterstützt die meist weiten Anfahrtswege

aus den Stadtrandgebieten in die Innenstadt, in das

Museum und Ateliers der Künstler und ermöglicht die

Ausstattung mit künstlerischen Utensilien. Und so kann

QUARTIER darauf vertrauen, dass noch häufiger ein klei-

ner Junge bei der Präsentation „seines Kunstwerks“ stolz

ruft: „Guck mal, Bürgermeister, das da hab‘ ich ganz al-

leine gemalt!“

DIE STADT FÜR DEN MENSCHEN

Kolumne von Prof. Dr. Julia Lossau Institut für Geografie, Universität Bremen

VAHR 2035

Kolumne von Dirk Christiansenbgmr Landschaftsarchitekten GmbH, Berlin

nachhaltigere Mobilität und zeigt Lösungen für eine

langfristige Transformation im Verkehr. Die „Blau-Grüne

Stadt“ aktiviert Grün- und Freiflächen für die Bewohner,

macht Wasserlagen und Parklandschaften erlebbar,

adressiert lokales Regenwassermanagement, ermöglicht

Bewegung, fördert Gesundheit und schafft schöne, öko-

logisch vielfältige Orte. Die „Stadt für Alle“ begegnet

den Herausforderungen des demografischen Wandels und

der Diversifizierung von Lebensstilen, bietet Lösungen

für mehr Barrierefreiheit, fördert das Zusammenleben

und Interkultur, sucht nach mehr Wohnraum und neuen

Wohnformen, identifiziert neue Orte der Arbeit und zielt

auf eine Optimierung der Versorgungssituation für die

Vahrer Bewohnerschaft.

Gerade die Zielstellungen und Projektideen, die auf ak-

tuelle Bedürfnislagen der Bewohner und Bewohnerinnen

treffen, haben besondere Bedeutung für den zukünfti-

gen Planungsprozess. Sie können Stimmungen aufneh-

men und im überschaubaren zeitlichen Rahmen sichtbare

Ergebnisse hervorbringen. Daher wird es in den nächs-

ten Schritten darauf ankommen, gemeinsam mit den

Bewohnerinnen, Bewohnern und weiteren örtlichen

Akteuren Projekte zu entwickeln, die die Neue Vahr als

„Stadt für die Menschen“ in den Mittelpunkt stellen.

Buchtipp zum Thema:

Renommierte Experten aus dem In- und Ausland – unter anderen

Architekten, Stadt-, Verkehrs- und Landschaftsplaner – beschrei-

ben, wie die Großsiedlung „Neue Vahr“ in Bremen bis 2035 zu einer

„Stadt des 21. Jahrhunderts“ weiterentwickelt werden kann. Diesen

„Leitbildprozess“ hat die GEWOBA in Kooperation mit der Freien

Hansestadt Bremen initiiert und auf 160 Seiten dokumentiert.

Gebundene Ausgabe: 39,80 Euro

https://amzn.to/2tBqL35

Filmtipp zum Thema

https://youtu.be/F1kM0bmBGiQ

2928 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT

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IN UNSERER

WIRBAUEN

BREMENWEITER

it 709 im Bau befindlichen Wohnungen hat die GEWOBA

ihr hohes Pensum im Jahr 2018 weiter gesteigert.

Dabei lag der Schwerpunkt auf der Schaffung bezahlbarer

Wohnungen für Haushalte mit mittlerem und geringem

Einkommen und auf der weiteren Diversifikation

des Bestandsportfolios um barrierefreie Wohnungen

für Alleinstehende, Rentner und Familien.

Die Neubaustrategie der GEWOBA orientiert sich an drei

Maßstäben:

M

Auf der Ebene der Stadt-

entwicklung beteiligt sie sich an

der Bebauung von Grundstücken

in zentralen Lagen, zum Beispiel

auf Konversionsflächen der Stadt.

In eigener Projektentwicklung,

unter anderem in Zusammen–

arbeit mit Bauträgern, realisiert

die GEWOBA Projekte mit vielen

Wohneinheiten und schafft eine

große Zahl günstiger, geförderter

Mietwohnungen.

Dreh- und Angelpunkte des

sozialen Geschehens sind die

Projekte in den Stadtteil- und

Ortsteilzentren, die die GEWOBA

auf der Ebene des Stadtteils

realisiert. Die meist zentral ge-

legenen Neubauten vereinen

verschiedene Wohnnutzungen

und Angebote an Dienst-

leistungen, für die es im Stadt-

teil einen Bedarf gibt.

Mit Blick auf die Quartiere

setzt die GEWOBA auf die

Innenentwicklung. Der vorhan-

dene Bestand, der vorwiegend

aus den 1960er und 1970er

Jahren stammt, wird mit

kleinteiligen Ergänzungsbauten

mit wenigen Wohneinheiten

qualitativ erweitert/ausgebaut.

STADT STADTTEIL QUARTIER

3130 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT

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IN UNSERER

SIND

BESONDERHEITEN SELBSTVERSTÄNDLICH

Wie die GEWOBA und der

Verein Blaue Karawane mit dem

Neubauprojekt BlauHaus ein

Stück Inklusion in die Bremer

Überseestadt bringen.

3332 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT

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s ist eng auf der Baustelle am Kommodore-Johnsen-

Boulevard in der Bremer Überseestadt: 200 Menschen tummeln

sich auf einem kleinen Platz zwischen dem halb fertiggestell-

ten Rohbau und dem blauen Baucontainer. Es wird gelacht und

geplaudert, die Stimmung ist ausgelassen, das Wetter som-

merlich warm. Festlich geschmückt und musikalisch von einer

Trommelgruppe begleitet, zieht ein riesiges blaues Kamel auf

die Baustelle. Ein weißes Transparent verkündet: „Das BlauHaus

wird gebaut.“ Diese etwas andere Grundsteinlegung der GEWOBA

im Sommer 2018 lässt erahnen, dass hier ein besonderes

Neubauprojekt entsteht. „Nach Jahren der Planungen wird das

inklusive Gemeinschaftswohnprojekt BlauHaus Realität“, freut

sich Klaus Pramann vom Verein Blaue Karawane.

E

DAS INKLUSIVE GEMEINSCHAFTSWOHNPROJEKT BLAUHAUS WIRDREALITÄT.

Aus der geschlossenen Anstalt in einen Ort der Begegnung

„Willkommen in der Mitte der Gesellschaft“, fasst

Peter Stubbe, Vorstandsvorsitzender der GEWOBA,

das Ziel dieses Projekts zusammen. Teilhaben, mitge-

stalten und selbstbestimmt leben, ohne Ausgrenzung

aus der Gesellschaft, darum geht es. „In einer inklu-

siven Gesellschaft existiert erst gar nicht der Versuch,

,Normalität‘ zu definieren. Egal ob du oder ich, be-

hinderte Menschen, kranke Menschen, Menschen mit

Migrationshintergrund oder ältere Menschen – jeder

ist als fester Bestandteil unserer Gesellschaft als voll-

wertiges Mitglied anzusehen“, betont Pramann. Seit

knapp 30 Jahren beschäftigt sich der Verein Blaue

Karawane mit dem Thema Inklusion und zeigt, dass

das Zusammenleben auch ohne Ausgrenzung statt-

finden kann und nicht von den Regeln institutionel-

ler Betreuung bestimmt sein muss. Geburtsstunde der

Blauen Karawane war die Auflösung der geschlos-

senen Klinik Kloster Blankenburg im Jahr 1989.

„Kaum vorstellbar, aber vor 30 Jahren war es üblich,

Menschen, die dringend Hilfe benötigten, von der rest-

lichen Gesellschaft auszugrenzen und in geschlosse-

nen Anstalten festzuhalten“, berichtet Pramann. „Es

war ein entmündigendes Leben unter katastrophalen

Umständen, ohne Selbstbestimmung und Freiheiten.

Die Menschen wurden wie Ausgestoßene behandelt.“

Das ehemalige Kloster nahe Oldenburg diente der

Bremer Landespsychiatrie als Ort für all jene, die in der

3534 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT

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Hietr steht eine Bildunterschriftzum nebenstehenden Bild. Die beschreibt Inhalte und vielleicht auch Hintergrund-Informationen zum Bild.

selbstbestimmt zu wohnen. In eine Wohnung wird die

Inklusive WG mit acht Personen einziehen. Einige

Wohnungen sind an die speziellen Bedürfnisse von

schwerbehinderten Rollstuhlfahrern angepasst. Knapp

170 Menschen aller Altersstufen sollen im Herbst

2019 einziehen. Ein begrünter Gartenhof im Herzen

der Anlage schafft für die Bewohner und Nachbarn

einen Ort für Begegnungen und lädt zum gegenseiti-

gen Austausch ein. Breite Zugänge am Kommodore-

Johnsen-Boulevard und an der Schwabensteinstraße

sowie ein Durchgang im zur Herzogin-Cecilie-Allee

gelegenen BlauHaus-Nord öffnen den Hof in die

Nachbarschaft. So will das BlauHaus eine Brücke in das

wachsende Umfeld schlagen und ein lebhafter, gesell-

schaftlich-kultureller Treffpunkt im Quartier werden.

„Das Ziel ist gelebte Inklusion – im BlauHaus

selbst, im Stadtteil und darüber hinaus“, so Klaus

Pramann. Zum neuen Stadtteilmittelpunkt soll sich

das Quartierszentrum „Blaue Manege“ entwickeln. In

dem knapp 670 Quadratmeter großen Gebäude fin-

den Ateliers für handwerkliche und künstlerische

Arbeiten Platz. In einem „Beschäftigungsmix“ werden

hier Hauptberufliche, Engagierte, Ehrenamtliche und

Rentner vieler Nationen zusammen arbeiten – sei es in

der anleitenden oder der lernenden Nutzerrolle. In das

Erdgeschoss des Wohnhauses Süd zieht das Kinderhaus

BLAU des Vereins QUIRL Kinderhäuser ein. Alle Kinder

– mit und ohne Förderbedarf – sind hier willkommen

und werden entsprechend ihren Bedürfnissen geför-

dert und gefordert. „Mitten in der Überseestadt schaf-

fen wir mit dem BlauHaus einen Ort der Begegnung

für Erwachsene und Kinder, für Besucher, Nachbarn,

Freunde und Fremde. Hier soll ein neuer Mittelpunkt

entstehen, ein Kristallisationspunkt für ein buntes und

vielfältiges Leben im neuen, alten Hafenquartier“, be-

tont Peter Stubbe.

Blauhaus in Zahlen

330QUADRATMETER FÜR DIE ZWÖLF-ZIMMER- WOHNUNG

84

6,50–7,20 €

BARRIEREFREIE WOHNUNGEN

MIETE PRO m2

BEI GEFÖRDERTENWOHNUNGEN

30QUADRATMETER KOMPAKTE MIKRO-APPARTEMENTS FÜR STUDENTEN

2019FERTIGSTELLUNG

Gesellschaft keinen Platz fanden. Aus diesen Überlegungen

ist vor über zehn Jahren die Idee des BlauHauses entstanden

– ein Projekt zum inklusiven Leben, Wohnen und Arbeiten.

Gemeinsam mit der GEWOBA, den QUIRL Kinderhäusern,

der Inklusiven WG und dem Martinsclub Bremen setzt der

Verein das Bauprojekt im Herzen des ehemaligen Bremer

Überseehafens jetzt um. Ob mit oder ohne Einschränkung

– die zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner leben ge-

meinsam unter einem Dach, in einer eigenen Wohnung oder

in einer Wohngemeinschaft. Eine professionelle Betreuung

kann den Bewohnern auf Wunsch und bei Bedarf durch den

Martinsclub zur Seite gestellt werden.

Als Investorin und Bauherrin engagiert sich die GEWOBA

dafür, dass aus einer Idee gebaute Wirklichkeit wird. „Der

Auftrag der GEWOBA ist im Kern sehr sozial: Wir bieten den

Menschen im Land Bremen Wohnungen zu fairen Preisen.

Das Angebot des BlauHauses richtet sich an diejenigen, denen

es aus verschiedenen Gründen schwerfällt, auf dem normalen

Wohnungsmarkt fündig zu werden“, berichtet Peter Stubbe.

„Deshalb stand für uns fest, dass wir die Idee dieses inklusi-

ven Projekts unterstützen, weiterentwickeln und umsetzen.

Mit dem BlauHaus schaffen wir in Bremen ein Wohnprojekt,

das den Inklusionsgedanken konsequent verwirklicht.“

Es wurde viel und teilweise hitzig diskutierT

Doch gut Ding will Weile haben. „Fünf Parteien an

einen Tisch zu bekommen und die Wünsche und

Vorstellungen aller in einem Wohnprojekt zu ver-

einen war eine sehr große Herausforderung“, be-

richtet Johann Plagemann. Der Projektleiter bei

der GEWOBA betreut das Projekt seit 2013. Die

Vorstellungen der Blauen Karawane mussten mit

den realen Gegebenheiten abgestimmt werden, es

wurde viel und teilweise hitzig diskutiert, Pläne

verfasst, geändert und neu erstellt. Nach und nach

erhielt die Vision eine reale Kontur. Im Sinne des

Inklusionsgedankens „Jeder ist nützlich. Jeder

wird gebraucht“ brachten alle Partner ihre jewei-

ligen Kompetenzen ein. Der Projektleiter erklärt:

„Wir haben bereits in einigen Objekten alternati-

ve und inklusive Wohnformen in Kooperation mit

institutionellen und privaten Partnern umgesetzt,

beispielweise in Huckelriede mit dem Martinsclub.

Für die konzeptionelle Planung des BlauHauses

konnten wir somit auf Erfahrungen zurückgrei-

fen.“ Welche Wohngrundrisse werden gebraucht?

Welche baulichen Aspekte müssen berücksichtigt

werden? „Als Bauherrin halten wir viele Fäden in

der Hand und mussten tragfähige und finanzierbare

Lösungen entwickeln“, so Plagemann. Und Pramann

ergänzt: „Die GEWOBA hat unsere Ideen bei der bau-

lichen Realisierung tatkräftig unterstützt und sich mit

erstaunlicher Feinfühligkeit auf die konzeptionellen

Anliegen der Blauen Karawane eingelassen.“

Das Ziel ist gelebte Inklusion im BlauHaus, im Stadtteil und darüber hinaus

Auf das Ergebnis können sich die zukünftigen

Bewohner jetzt schon freuen: Das BlauHaus-Areal um-

fasst zwei fünfgeschossige Wohngebäude und ein ein-

geschossiges Quartierszentrum mit Werkstattflächen

– die „Blaue Manege“. Geplant sind insgesamt 84 bar-

rierefreie Wohnungen, von denen 50 öffentlich ge-

fördert sind. Die Wohnungsgrößen und Grundrisse

tragen den Bedürfnissen der zukünftigen Bewohner

Rechnung: von kompakten Mikro-Appartements mit

30 Quadratmetern für Studenten über Vier-Zimmer-

Wohnungen mit 85 Quadratmetern für Familien bis hin

zur großen Zwölf-Zimmer-Wohnung mit knapp 330

Quadratmetern für eine achtköpfige Wohngruppe. Zwei

durch den Martinsclub betreute Wohngemeinschaften

bieten Menschen mit Beeinträchtigung die Möglichkeit,

170MENSCHEN ALLER ALTERSSTUFEN FINDEN HIER IHR ZUHAUSE

3736 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT

Page 22: ORGANIGRAMM - GEWOBA€¦ · gewoba baut in tenever, grundsteinlegung: gefÖrderte wohnungen und kita geplant weser report, 20.05.2018 pflanzaktion in grÖpelingen, gewoba spendet

ach Abriss und Sanierung schafft

die GEWOBA auf einer Rückbaufläche durch die

Neu bauprojekte „Atrium-Haus“ und die

„Pezzettino- Häuser“ neuen Wohnraum. Zwischen

der Otto-Brenner-Allee, dem Park des Altenheims

Egestorff-Stiftung und dem Pfälzer Weg gelegen,

hat sich auf der knapp 13.000 Quadratmeter großen

Baustelle viel getan. Der Rohbau eines Gebäudes

steht, und weitere Bodenplatten sind zur Bebauung

vorbereitet. Im Herbst 2019 soll der erste Neubau

bezugsfertig sein. Im Hintergrund sind die typischen

Hochhäuser Tenevers zu sehen, die Mitte der 1970er

Jahre als „Demonstrativbauvorhaben“ im östlichs-

ten Stadtteil Bremens entstanden sind. Wo vor ein

paar Jahren noch zurückgebaut und saniert wurde,

feierte die GEWOBA im Mai 2018 mit dem Bremer

Bausenator, Gästen aus Wirtschaft und Politik

und den Anwohnern die Grundsteinlegung für das

Neubauprojekt „Atrium-Haus“ – die Presse bezeich-

nete es als „Leuchtturmprojekt“.

NIN UNSERER

GEHT DIE

OTE ERFOLGSSTORYWEITER

3938 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT

Page 23: ORGANIGRAMM - GEWOBA€¦ · gewoba baut in tenever, grundsteinlegung: gefÖrderte wohnungen und kita geplant weser report, 20.05.2018 pflanzaktion in grÖpelingen, gewoba spendet

den 1970er Jahren gebauten Demonstrativbauvorhabens

zusehends. Anfang der 2000er Jahre begann der

Stadtumbau mit dem Ankauf der Gebäude aus dem

Eigentum Dritter. Durch den Abriss von über 900

Wohnungen schuf die neu gegründete OTG Osterholz-

Tenever-Grundstücksgesellschaft mbH & Co. KG

die Grundlage für das zukünftige OTe. Mit offenen

Blickachsen, hellen Plätzen und klaren städtebauli-

chen Strukturen. Eine wichtige Maßnahme war die

Erschließung und Wegeführung im Zusammenhang mit

den neuen großzügigen gläsernen Eingangsbereichen

und Concierge-Logen. Alle Gebäude wurden moder-

nisiert, die Wohnungen erhielten moderne Bäder und

Küchen. Die Gesamtkosten für die Sanierung lagen bei

rund 72 Millionen Euro.

Heute steht OTe für modernes Wohnen im Quartier

Auf der ehemaligen Rückbaufläche baut die GEWOBA

mit dem Atrium-Haus 28 preisgebundene Wohnungen

mit zwei bis fünf Zimmern. In die Räume im Erd-

geschoss zieht eine Kita ein, die Platz für bis zu

Neubau in Tenever: eine kleine Sensation

„Kaum ein Ortsteil hat sich so stark gewandelt wie

Osterholz-Tenever“, sagt der GEWOBA-Vor stands-

vorsitzende Peter Stubbe. Vor rund zehn Jahren hat

die ganze Fachwelt nach Bremen geschaut. Das Stadt-

umbau-West-Projekt Osterholz-Tenever war vollendet

und fand mit starken Bildern und Erfolgsberichten

bundesweit Beachtung. Vom einstigen Problemviertel

entwickelte sich der Ortsteil nach den umfangreichen

Rückbau- und Sanierungsmaßnahmen zum lebenswer-

ten Familienviertel – aus Tenever wurde OTe. „Dass der

Stadtumbau ein voller Erfolg war, hat sich schnell und

im wörtlichen Sinn gezeigt: Nach kurzer Zeit waren

alle Wohnungen vermietet. Die Vollvermietung hält bis

heute an, und die Nachfrage nach neuen Wohnungen

ist vorhanden“, erzählt Peter Stubbe. „Dass in Tenever

jetzt wieder gebaut wird, ist eine kleine Sensation“,

freut sich der GEWOBA-Vorstandsvorsitzende.

Diese Entwicklung ist nicht selbstverständlich. Durch

Immobilienspekulationen verfielen die Gebäude des in

90 Kinder bietet. Zusätzlich sind auf dem Grundstück

weitere sechs Pezzettino-Häuser mit insgesamt 42

preisgebundenen Zwei- bis Sechs-Zimmer-Wohnungen

geplant. Maisonettewohnungen für Familien mit bis zu

124 Quadratmetern bieten bis zu acht Personen ge-

nügend Platz. Einige Wohnungen eignen sich durch

die Zimmergrößen speziell für Alleinerziehende oder

ermöglichen das Leben mit mehreren Generationen

unter einem Dach durch separate Wohnbereiche. Eine

Besonderheit betrifft die Strom- und Wärmeversorgung:

Diese erfolgt durch eine gasbetriebene Wärmepumpe

in Kombination mit einem Eisspeicher – einer inno-

vativen Energiequelle, die die Kristallisationswärme

nutzt. Die Wärmepumpe entzieht dem Eisspeicher seine

Energie und lässt dadurch das Wasser gefrieren. Es ent-

steht Energie, die in Wärme umgewandelt wird und so

von den Bewohnern des Hauses genutzt werden kann.

Mit den Neubauprojekten schafft die GEWOBA zusätz-

lichen Wohnraum für das Quartier, in dem die Mieter

verwurzelt sind und sich wohlfühlen. „Wir bauen hier

Wohnungstypen und -grundrisse sowie Qualitäten, die

wir in diesem Ortsteil bisher kaum anbieten konnten,

die aber stark nachgefragt werden. Es entstehen ins-

besondere große Wohnungen für Familien, aber es ent-

stehen auch barrierefreie Wohnungen für Senioren“,

so Peter Stubbe. Und weiter: „Somit profitieren vor

allem langjährige Bestandsmieter, deren familiäre

Situation sich verändert hat, die jedoch in ihrem ge-

wohnten Umfeld bleiben möchten.“ Mittlerweile leben

Menschen aus 90 verschiedenen Nationen in OTe und

wissen die Vorzüge des Wohnortes zu schätzen: die gute

Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr, intakte

Nachbarschaften sowie eine breite Palette an sozialen,

kulturellen Sport- und Freizeitangeboten. „OTe steht

heute für modernes Wohnen“, so Stubbe.

Das Gesamtinvestitionsvolumen für die Neubauprojekte

„Atrium-Haus“ und „Pezzettino-Häuser“ beträgt rund

20 Millionen Euro. Der Entwurf des Atrium-Hauses

entstand im Rahmen des Architekturwettbewerbs „un-

gewöhnlich wohnen“ und wird nach den Plänen des

niederländischen Architekturbüros Atelier Kempe Thill

realisiert.

4140 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT

Page 24: ORGANIGRAMM - GEWOBA€¦ · gewoba baut in tenever, grundsteinlegung: gefÖrderte wohnungen und kita geplant weser report, 20.05.2018 pflanzaktion in grÖpelingen, gewoba spendet

it einer Fläche von fast 300 Hektar ist die

Überseestadt im Bremer Westen eines der größten städ-

tebaulichen Projekte Europas. Mehr als hundert Jahre

schlug hier das Herz der bremischen Wirtschaft, heute

entwickelt sich der alte Hafen zu einem neuen city-

nahen Ortsteil.

Seit 2012 setzt die GEWOBA Impulse zur Weiter-

entwicklung der Überseestadt und ergänzt ihr

Bestandsportfolio mit Neubauprojekten im günsti-

gen, mittleren, seltener im hochpreisigen Segment. In

Zusammenarbeit mit Bauträgern, wie Justus Grosse,

baut sie an unterschiedlichen Stellen in der Überseestadt:

Ende 2018 erfolgte die Fertigstellung des zweiten ge-

meinsam umgesetzten Neubauprojekts „Hafenpassage“

mit insgesamt vier Gebäuden und 200 barrierefreien

Wohnungen. Die GEWOBA übernimmt davon 149 in

ihren Bestand. Im Sommer 2018 feierten beide Partner

den Startschuss für das dritte gemeinsame Projekt: die

„Überseegärten“. Im Bereich der Hafenkante entste-

hen insgesamt 154 Wohnungen für den Bestand der

GEWOBA, davon 67 preisgebundene sowie 87 preis-

freie Wohnungen. Weitere Projekte sind für 2019 in

Planung: das direkt am Europahafen gelegene Projekt

„EuropaQuartier“ mit rund 160 preisgebundenen

Wohnungen sowie das Projekt „Kaffee-Quartier“ mit

knapp 64 Wohnungen.

inen Meilenstein hat die GEWOBA 2018

mit ihren Neubauprojekten für die Quartiersergänz­

ung erreicht: Eine Vielzahl von aus dem Architektur­

wettbewerb „ungewöhnlich wohnen“ entwickelten

Bautypen – der Bremer Punkt, Tarzan und Jane, das

Atrium­Haus in Tenever und die Neubauten an der

Arndtstraße in Walle – befinden sich im Bau oder

sind bereits fertiggestellt. „Von der

Entwicklung der ersten Prototypen

bis hin zur Baureife war es ein lan­

ger Weg, der sich aber ausgezahlt

hat“, betont Peter Stubbe. Das Konzept der nachhal­

tigen Bebauung ist aufgegangen. An verschiedenen

Standorten – auf Grün­ und Freiflächen im Quartier

– erweitern sie heute den Wohnungsbestand der

GEWOBA aus den 1950er und 1960er Jahren um neue,

flexible und barrierefreie Grundrisse.

M

E

SETZEN WIR IMPULSE FÜRDIE ÜBERSEESTADT

PASST SICH WOHNRAUM DENBEDÜRFNISSEN AN

IN UNSERER

IN UNSERER „Unser Angebot richtet sich vornehmlich

an unsere Bestandsmieter, die fest im

Ortsteil verwurzelt sind. Nur weil die Kinder

ausgezogen sind oder das Treppensteigen

im Alter zur Hürde wird, sollen diese

Menschen nicht aus ihrem vertrauten

Umfeld gerissen werden. Mit unserem

kleinteiligen Angebot reagieren wir un-

mittelbar auf diese veränderte Nachfrage“,

erklärt Peter Stubbe das Konzept der pass-

genauen Quartiersbausteine.

4342 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT

Page 25: ORGANIGRAMM - GEWOBA€¦ · gewoba baut in tenever, grundsteinlegung: gefÖrderte wohnungen und kita geplant weser report, 20.05.2018 pflanzaktion in grÖpelingen, gewoba spendet

Herr Gomolka, die GEWOBA investiert mehr als sechs

Millionen Euro pro Jahr in die Beseitigung von Asbest.

Warum macht sie das? Hat sie besonders belastete

Wohnungsbestände?

In unseren Gebäuden sind in gleichem Maße asbesthal-

tige Materialien verbaut worden wie in allen anderen

Immobilien derselben Baujahre, insbesondere in den

1960er bis 1980er Jahren. Wir haben uns allerdings

dafür entschieden diese Materialien in einem mehrstu-

figen Verfahren systematisch zu entfernen.

Erst Anfang der 1990er Jahre wurde öffentlich be-

kannt, welche gesundheitlichen Risiken von freien

Asbestfasern ausgehen. Seit 1993 ist der stark krebs-

erregende Stoff in Deutschland verboten, in der EU

übrigens erst seit 2005. Bis Anfang 2015 war es noch

gängige Praxis, asbesthaltige Kleberrückstände auf

Fußböden mit Spachtelmasse zu überdecken. Im März

2015 wurde dieses Verfahren verboten.

Und seitdem beseitigt die GEWOBA diese Ma te rialien

systematisch?

Ja. Gesundheitliche Risiken können zwar nur dann ent-

stehen, wenn die betroffenen Bodenbeläge beschädigt

sind und die Fasern in die Atemluft gelangen kön-

nen. Wir wollen aber genau diese Risiken minimie-

ren. Und das geht nur, wenn man das Thema offensiv

angeht, die Mieter über mögliche Gefahren informiert

und letztlich auch die Materialien entfernt. Mindestens

alle professionellen Immobilieneigentümer kennen

das Thema. Wenn man um die Gefahren weiß – so ist

unsere Haltung dazu –, hat man diesbezüglich seine

Unschuld verloren und sollte handeln.

Schließlich hat das Thema Gesundheit bei der GEWOBA

eine hohe Priorität. In den 1990er Jahren haben

wir bereits in unseren Gebäuden systematisch alle

Bleileitungen ausgetauscht, als bekannt wurde, dass

von ihnen gesundheitliche Risiken ausgehen können.

Das war zwar auch sehr kostspielig, im Vergleich zur

Asbestbeseitigung aber technisch wesentlich einfacher.

EIN VORREITER IN DER ASBEST SANIERUNG

INTERVIEW MIT LARS GOMOLKA, LEITER BESTANDSTECHNIK BEI DER GEWOBA

Asbestsanierung bei der GEWOBA in Zahlen

SEIT EINFÜHRUNG DES SANIERUNGSVERFAHRENS IM JULI 2015

7.666 BEPROBTE WOHNUNGEN

3.497WOHNUNGEN OHNE ASBESTBEFUND

1.123WOHNUNGEN MIT ASBESTBEFUND NOCH UNSANIERT

2.818 WOHNUNGEN SANIERT

48GESCHULTE BESCHÄFTIGTE MIT FACH- UND SACHKUNDENACHWEIS

228WOHNUNGEN TEILSANIERT

120GESCHULTE BESCHÄFTIGTE MIT INTERNER EINWEISUNG

IN UNSERER

ASBESTFASERN!

SIND WIR

4544 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT

Page 26: ORGANIGRAMM - GEWOBA€¦ · gewoba baut in tenever, grundsteinlegung: gefÖrderte wohnungen und kita geplant weser report, 20.05.2018 pflanzaktion in grÖpelingen, gewoba spendet

Was macht die Asbestbeseitigung so aufwendig und

kompliziert?

Zunächst die Identifizierung der belasteten

Materialien. Asbestfasern wurden einst in rund 3.000

Produkten eingesetzt. Wir haben den Stoff bei unse­

ren Beprobungen nicht nur in Bodenbelägen, son­

dern auch in anderen Materialien, wie Fliesenkleber

und Spachtelmasse, gefunden. Bei den Belägen

kann man es einschätzen, aber bei Kleber und

Spachtelmasse zeigt immer erst die Beprobung, ob

Asbestfasern enthalten sind. Dazu kommt, dass

es für die Arbeiten an asbesthaltigen Materialien

sehr hohe Sicherheitsstandards gibt, die wiede­

rum extrem aufwendige Verfahren mit zahlreichen

Sicherheitsmaßnahmen erfordern. Auch das Personal

muss speziell qualifiziert sein. Bisher mussten wir für

die Beseitigung Vier­Kammer­Schleusen einsetzen.

Das war schon aus Platzgründen nur in unbewohnten

Wohnungen möglich.

Sie sagen „bisher“, wird sich das ändern?

Ja, es gibt gute Neuigkeiten. Wir sind gerade dabei,

in enger Zusammenarbeit mit der Gewerbeaufsicht

gemeinsam mit unseren Vertragsunternehmen ein

neues Verfahren zur Demontage von asbesthalti­

gem Fliesenkleber zu entwickeln, das einen sicheren

Asbestsanierung Standardprozessablauf bei der GEWOBA (bei Mieterwechsel)

EINGANG DER KÜNDIGUNG BESTÄTIGUNG EINGABE INS

KATASTERPROBEENTNAHME

durch den Kunden Vereinbarung eines Vorabnahme termins, Prüfung

Status Asbestkataster

Ergebnis der Probe in der Regel innerhalb von 2–3 Tagen

Vorabnahmetermin unter Begleitung

eines Sachverständigen

POSITIVERFUND

DURCHFÜHRUNG VON GGF. WEITEREN

MASSNAHMEN

SCHADSTOFF- SANIERUNG

TRANSPORT DER GEFÄHRLICHEN

ABFÄLLE

ÜBERGABE DER SCHADSTOFFFREIEN

WOHNUNG

Elektrik, Maler, Fußboden etc.

Planung und Beauftragung der zusätzlichen Arbeiten bei

positivem Fund

zum Entsorger an den Neukunden

BEI IDEALFALL SANIERUNG INNERHALB VON 2 WOCHEN

TRANSPORTERLAUBNIS NACH § 54 KRWG NOTWENDIG!

MEHRAUFWAND JE WOHNUNG (60 m²),DURCHSCHNITTLICH ~ 2.500 € BRUTTO

KUNDENDIENSTLEITER ERSTELLT

BEGLEITSCHEIN

für die Schleiffirma

Ausbau mit einer Ein-Kammer-Schleuse ermöglicht,

sodass wir auch in bewohnten Wohnungen arbeiten

können.

Können Sie durch das neue Verfahren die Sanierungs-

kosten senken?

Davon gehen wir aus. In 2019 werden wir erste

Erfahrungen mit dieser neuen Methode sammeln.

Wie hoch die Einsparungen sind, wird allerdings erst

die Evaluation am Ende des Jahres zeigen.

Aufgrund Ihrer Erfahrung waren Sie bereits mehrfach

als Experte zu Fachseminaren und Infoveranstaltungen

in der Wohnungswirtschaft eingeladen. Haben Sie

tatsächlich einen Wissensvorsprung gegenüber Ihren

Kollegen in der Branche?

Das fachliche Know-how haben auch andere. Was

wir aber inzwischen haben, sind Erfahrungen in der

systematischen Asbestsanierung und in der offenen

und offensiven Kommunikation mit unseren Mietern.

Dazu kommt das neue Verfahren, das ich beschrie-

ben habe. Da haben wir sicherlich einen Vorsprung,

und diese Erkenntnisse geben meine Kollegen und

ich gerne weiter.

er von der Stadt Bremen initiierte Prozess

„Zukunft Bremen ’35“ widmet ein Handlungsfeld der

zukunftsfähigen Verkehrsinfrastruktur und nach-

haltigen Mobilitätskonzepten. Der „Masterplan

Green City Bremen“ beschäftigt sich mit innova-

tiver Verkehrsplanung für Carsharing und dem

nicht motorisierten Verkehr, der Digitalisierung der

Verkehrssysteme, der Bildung von Mobilitätsketten,

der Vernetzung im ÖPNV, dem automatisierten Fahren

und den Veränderungen durch neue Antriebe und

Treibstoffe. Diese Ansätze werden nicht nur für die

Entwicklung neuer Wohngebiete von Bedeutung sein,

sondern auch für die Zukunftsfähigkeit der bestehen-

den Quartiere. Auch im Stadtentwicklungsprozess

Vahr 2035 haben die beteiligten Experten die mobile

Stadt als eines der Schwerpunktthemen identifiziert.

IN UNSERER

IST MOBILITÄT EIN GEGENWARTS UND ZUKUNFTSTHEMA

Die wohnortnahe Mobilität ist ein Gegenwarts- und

Zukunftsthema der Wohnungswirtschaft, das sich maßgeb-

lich auf die Entwicklung der Wohnquartiere auswirkt. Es

geht darum, intelligente, umwelt- und sozialverträgliche

Mobilitätskonzepte zu entwickeln, die so attraktiv sind, dass

die Menschen sie annehmen.

D

S. 29

4746 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT

Page 27: ORGANIGRAMM - GEWOBA€¦ · gewoba baut in tenever, grundsteinlegung: gefÖrderte wohnungen und kita geplant weser report, 20.05.2018 pflanzaktion in grÖpelingen, gewoba spendet

Den Einstieg in umweltfreundliche Mobilitätsan-

gebote hat die GEWOBA schon vor vielen Jahren

bei den eigenen Mitarbeitern beschritten: mit der

Übernahme der Kosten für das Jobticket im ÖPNV

und der Beschaffung von Dienstfahrrädern. Einige

Beschäftigte haben das Thema aufgegriffen und

rufen regelmäßig im Frühjahr dazu auf, mit dem

Fahrrad zur Arbeit zu kommen. Es folgten der

Wechsel von einem Teil des eigenen Fuhrparks zu

Carsharing-Angeboten und der Austausch weite-

rer Fahrzeuge durch Wagen mit Elektro- bezie-

hungsweise Hybridantrieb.

In den Quartieren hat die GEWOBA alternati-

ve Mobilitätskonzepte zunächst als Pilotprojekte

eingeführt, zum Beispiel durch Kooperationen für

E-Mobilität im Carsharing oder Elektrofahrräder

zum Mieten. Seit 2018 auch durch die Förderung

von Mietfahrrädern.

Inzwischen gehören Mobilitätskonzepte zu

fast allen Neubauprojekten und haben sich in

Bremen als Alternative für den erforderlichen

Stellplatznachweis etabliert. Hierzu zählen so-

wohl Carsharing-Stationen auf eigenem Grund

als auch die Förderung öffentlicher Stationen

oder die Bereitstellung von Zeitkarten für den

ÖPNV. Neubau-Tiefgaragen werden ergänzend

mit E-Lade-Infrastruktur ausgerüstet.

Und wie sind die Erfahrungen? Wie nehmen die

Mieter zum Beispiel die Carsharing-Angebote an?

Bei der GEWOBA weiß man, dass solche Projekte

Zeit brauchen, um im Alltag der Mieter anzukom-

men. Aufgrund der Erfahrung in anderen Städten

hat niemand einen sofortigen Ansturm auf die al-

ternativen Fortbewegungsmöglichkeiten erwartet.

Aber es zeigt sich, dass die Nutzerzahlen langsam

steigen und immer mehr Menschen die Vorteile

für sich selbst und die gemeinsame Umwelt

entdecken.

Die Mobilitätskonzepte im Bestand sieht die

GEWOBA als Ausgangspunkt und Basis. Weitere

Entwicklungen, zu denen neben der Ausweitung

der E-Lade-Infrastruktur auch Packstationen

und Ernteboxen gehören, sind in Planung oder

in der Erprobungsphase. Ebenso die Förderung

von Mobilitätsketten, die gemeinsam mit

Kooperationspartnern entwickelt werden.

S. 72

S. 61

IN UNSERER

er Denkmalschutz in Deutschland über-

nimmt eine wichtige Rolle beim Erhalt von

Kulturdenkmälern und kulturhistorisch relevanten

Gesamtanlagen.

Als „Zeitzeugen“ berichten sie von der Vergangen-

heit und schaffen gleichzeitig die Verbindung in

die Gegenwart. Sie so originalgetreu wie möglich

zu erhalten und zu pflegen ist Aufgabe der jewei-

ligen Eigentümer – mit dem Ziel, kulturhistori-

sches Erbe und architektonische Vielfalt auch in

Zukunft zu sichern.

Dieser Verantwortung ist sich auch die GEWOBA

bewusst. Zu ihrem Bestand gehören aktuell

fünf denkmalgeschützte Gebäude, die das

Wohnungs unternehmen mit großer Leidenschaft

pflegt. Ein Engagement, das auf Anerkennung

trifft: zuletzt beim Bundespreis für Handwerk in

der Denkmalpflege 2018.

WERDEN SCHÄTZE ERHALTEN

D

4948 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT

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Restaurierung: WIENER HOF

it viel Liebe zum Detail haben die Archite kten

Friedrich Wilhelm Rauschenberg, Andreas Heinrich und

Wilhelm Müller zwischen 1905 und 1907 Bremens erste

Mietwohnungsanlage im Stadtteil Ostertor gebaut: den

„Wiener Hof“. Viel Liebe zum Detail bewies über 100

Jahre später auch die GEWOBA bei der Sanierung des

Gebäudeensembles, das seit 1973 unter Denkmalschutz

steht. Neben den speziellen Anforderungen des

Landesamts für Denkmalpflege stellte vor allem die

Lage des Objekts eine Herausforderung dar: In einer

engen Nebenstraße mit Kopfsteinpflaster konnte das

Wohnungsunternehmen weder großes Gerät einsetzen

noch bestand ausreichend Rangier- und Abstellfläche

für Fahrzeuge und Container. Das Ergebnis: echte

Handwerksarbeit.

„So ein Schätzchen muss man einfach erhalten“,

bringt Lars Gomolka, Leiter Bestandstechnik bei der

GEWOBA, die Motivation des Unternehmens für die

aufwendige Restaurierung des Wiener Hofs auf den

Punkt. Das dreiflügelige Ensemble besteht aus neun

Mehrfamilienhäusern für ursprünglich 20 Mietparteien,

heute sind es 19. Um die Grundstücksfläche bestmög-

lich ausnutzen zu können, rückten die Architekten das

Objekt an die hintere Grundstücksgrenze und richteten

es um einen nach vorne gelegenen Innenhof aus. Florale

Jugendstilelemente zieren bis heute die Fassade und die

geschmiedeten Gitter, die das Grundstück einfassen.

Die Restaurierungsarbeiten für den Wiener Hof haben

im Sommer 2016 begonnen. Innerhalb eines Jahres

hat die GEWOBA Dächer neu gedeckt, Treppenhäuser

und Fassaden gestrichen, Balkone und Fenster instand

gesetzt, Kanäle saniert, Keller und Dachböden wärmege-

dämmt sowie die Eingangsbereiche und Außenanlagen

neu gestaltet. Monatelang war der Gebäudekomplex

eingerüstet.

So originalgetreu wie möglich

GEWOBA-Bauleiterin Nurdan Gülbas hat die 700.000

Euro teure Restaurierung des Wiener Hofs vorberei-

tet und begleitet. „Wir wollten das Jugendstilensemble

mit Ein- bis Sieben-Zimmer-Wohnungen so original-

getreu wie möglich wiederherstellen.“ Dafür wälzte

die Diplom-Ingenieurin mit Ergänzungsstudium zur

Denkmalpflege alte Akten, sichtete Fotos und sprach

immer wieder mit dem Landesamt für Denkmalschutz

in Bremen. Der Aufwand lohnte sich und brachte sogar

Überraschendes hervor: „Die Fassade war ursprünglich

nicht weiß, sondern oxidgelb. Daher haben wir sie im

Rahmen der Restaurierung auch wieder so gestrichen“,

so Gülbas.

Ensembleschutz: Gebäude der Gartenstadt Vahr bekommen Farbkonzept von 1957

erwarb die GEWOBA im Bremer

Osten rund 200.000 Quadratmeter Grund und

Boden für den Bau einer Gartenstadt. Über 10.000

Wohnungen für mehr als 30.000 Menschen soll-

ten hier entstehen. Als Erstes bezugsfertig waren

die etwa 1.300 Wohnungen des heutigen Ortsteils

„Gartenstadt Vahr“.

Um dem gesamten Stadtteil Vahr eine Struktur zu

geben, wurde der Ortsteil „Neue Vahr“ in sogenann-

te Nachbarschaften unterteilt – eingebettet in eine

parkähnliche Landschaft. Jede hatte mit rund 2.000

Wohnungen und einer städtebaulichen Mitte in etwa

die Größe eines Grundschulbezirks mit Schule, Kirche

und einer Supermarktzeile. Eine Struktur, die sich

auch in der Gartenstadt Vahr wiederfand. Um die-

se architektonische Gliederung visuell zu verstärken,

beauftragte die GEWOBA den Farbdesigner Hans-

Albrecht Schilling. Er entschied sich für kräftige

Farben, die Rhythmus, Dynamik und Lebendigkeit

ausstrahlen sollten.

In den 1990er Jahren entwickelte Schilling ein neu-

es Farbkonzept, das mit dezenteren Tönen arbeitete.

Der Grund: Das Grün der parkähnlichen Landschaft

hatte im Laufe der Jahre an Dominanz gewonnen

und ließ die Architektur in den Hintergrund treten.

Nun bedarf es fast 30 Jahre später nochmals einer

Überarbeitung: Die mittlerweile sehr ausgeprägte

Parklandschaft mit ihren hohen Bäumen schränkt

die ursprünglichen Sichtachsen stark ein. Die ehe-

mals großräumige Gestaltung muss heute auf eine

räumlich ablesbare Farbgebung des Ensembles aus-

gerichtet werden.

Für die 1.274 Wohnungen der Gartenstadt Vahr hat

die GEWOBA 2017 ein Farbkonzept ausgearbeitet.

Federführend war hier erneut der Farbexperte Hans-

Albrecht Schilling. Dieses Mal saß jedoch auch das

Landesamt für Denkmalpflege mit im Boot, da das

neue Farbkonzept auf Basis der Original-Farbgebung

von 1957 zukünftig unter „Ensembleschutz“ ge-

stellt wird. Die ersten 117 Wohnungen erstrahlen

seit 2018 in den neuen Farben. Darunter ist ein

Hochhaus mit 77 Wohnungen. Neben dem Anstrich

hat die GEWOBA hier – im Rahmen der Bremischen

Anlagenprüfverordnung (BremAnlPrüfV) – auch die

Notstromversorgung erneuert. Ebenfalls in enger

Abstimmung mit dem Denkmalschutz.

Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege 2018: GEWOBA mit dem dritten Preis für Wohnanlage Wiener Hof ausgezeichnet.

„Für das Engagement zur Erhaltung dieses für die

Bau- und Sozialstruktur so wichtigen Denkmals“

ist die GEWOBA im November 2018 mit dem drit-

ten Preis des „Bundespreises für Handwerk in der

Denkmalpflege 2018“ ausgezeichnet worden. In

der Jurybegründung heißt es weiter: „Mit erfahre-

nen Handwerksbetrieben ist es gelungen, die not-

wendigen Instandsetzungsarbeiten in einer dem

Objekt angemessenen Qualität durchzuführen. Dass

eine Wohnungsbaugesellschaft bereit war, auf die-

sem Weg mit Denkmalschutz, Mieterinteressen und

Wirtschaftlichkeit einvernehmliche Lösungen zu ent-

wickeln, lässt für weitere Projekte hoffen.“

M

1954

5150 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT

Page 29: ORGANIGRAMM - GEWOBA€¦ · gewoba baut in tenever, grundsteinlegung: gefÖrderte wohnungen und kita geplant weser report, 20.05.2018 pflanzaktion in grÖpelingen, gewoba spendet

GASTBEITRAG: DR. JOACHIM LOHSE SENATOR FÜR UMWELT, BAU UND VERKEHR

„Beim KLimaschutz liegt die GEWOBA ganz

weit vorne“

ls Bremer Bausenator freue ich mich, wie en-

gagiert die GEWOBA mit ihren rund 41.600 Wohnungen

und den in den letzten Jahren wieder aufgenommenen

Neubauaktivitäten ihre bedeutende Rolle bei der Versorgung

der Bremer Bevölkerung mit angemessenem Wohnraum ver-

antwortlich wahrnimmt.

Mit innovativen Baukonzepten, wie dem vielfach

mit Architekturpreisen ausgezeichneten Bremer Punkt, setzt

sie den städtebaulichen Vorrang der Innenentwicklung – als

Gegenentwurf zur Flächenzersiedelung – vorbildlich um, und

auch darüber hinaus leistet sie mit vielfältigen Aktivitäten

einen erheblichen Beitrag zur sozialen Stabilisierung unse-

rer Quartiere.

Da ich zugleich auch Umweltsenator bin, freut es

mich besonders, dass die GEWOBA sich seit vielen Jahren

auch um Umwelt und Nachhaltigkeit kümmert. Das beginnt

mit Maßnahmen für ein grünes Wohnumfeld – wie zum

Beispiel den Sauerstoffpfaden in Walle, in der Vahr und in

Bremerhaven-Grünhöfe –, es setzt sich fort in dem seit vie-

len Jahren laufenden Programm zur energetischen Sanierung

der eigenen Wohnungsbestände, und es zeigt sich, wenn den

Mietern mit Carsharing und Lastenfahrrädern ein nachhal-

tiges Mobilitätsangebot gemacht wird, welches das eigene

Auto überflüssig macht.

Auch beim Klimaschutz, bei dem die meisten

Staaten, darunter Deutschland und auch das Bundesland

Bremen, ihren selbst gesteckten Zielen noch hinterherhin-

ken, liegt die GEWOBA seit vielen Jahren ganz weit vorne und

hat eine eigene Klimastrategie. Dank der seit vielen Jahren

durchgeführten Maßnahmen zur Wärmedämmung und

zum Austausch ineffizienter alter Heizungsanlagen und

dank der guten energetischen Standards im Neubau hat

die GEWOBA bereits heute ihre CO²-Emissionen gegenüber

dem Jahr 1990 um mehr als 50 Prozent reduziert. Dabei

nimmt die GEWOBA auch Einfluss auf die Nachfrageseite,

indem sie durch „EnergieSparChecks“ ihre Mieter beim

Strom- und Wassersparen unterstützt.

Aber es geht noch weiter: Die GEWOBA-Tochter

GEG errichtet hocheffiziente Blockheizkraftwerke zur kli-

maschonenden Strom- und Wärmeversorgung von GEWOBA-

Wohnungen; ein erstes Mehrfamilien-Passivhaus in Findorff

wurde errichtet; es wird wieder mit dem klimaneutralen

Baumaterial Holz gearbeitet; und innovative Konzepte zur

Wärme- und Stromversorgung – wie zum Beispiel die Nut-

zung eines Eisspeichers – helfen Wege zu erkunden, wie man

auch in Zukunft im Klimaschutz noch besser werden kann.

Und die GEWOBA scheut sich nicht davor, sich von den bes-

ten Energieexperten des Landes in Challenger-Workshops

herausfordern zu lassen, ob man wirklich auf dem richti-

gen Weg ist, oder auf welchen Handlungsfeldern weitere

Potenziale erschlossen werden können, um das Ziel einer

CO²-Reduzierung von 80 bis 90 Prozent bis zum Jahre 2050

zu erreichen.

Immer häufigere Stürme, Starkregen und

auch Hitzeperioden lehren uns: Nachrichten über Klima-

veränderungen sind keine „Fake News“, sondern das zen-

trale Thema, von dem unsere Zukunft abhängt. Die GEWOBA

trägt ihren Teil bei, um diese Herausforderungen zu meis-

tern. Darauf können wir stolz sein.

A

5352 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT

Page 30: ORGANIGRAMM - GEWOBA€¦ · gewoba baut in tenever, grundsteinlegung: gefÖrderte wohnungen und kita geplant weser report, 20.05.2018 pflanzaktion in grÖpelingen, gewoba spendet

Das Klimaschutzziel der GEWOBA ist sehr

ambitioniert. Bis zum Jahr 2050 streben wir eine

Reduktion der relativen CO²-Emissionen um 80

Prozent bezogen auf das Referenzjahr 1990 an.

Dabei erfolgt die Steuerung der Ziel er-

reichung in drei Handlungsdimensionen, von de-

nen zwei die Wärmeabnahme beeinflussen: das

Nutzerverhalten und der energetische Zustand der

Gebäude (Gebäudehülle und Wärmespeicherung, -ver-

teilung, -übergabe). Die dritte Handlungsdimension

ist die Wärmebereitstellung (Endenergieträger und

Wirkungsgrad der Wärme erzeugung), die den Ausstoß

an CO²-Emissionen maßgeblich bestimmt.

Da wir als Vermieter das Nutzerverhalten nur

mittelbar beeinflussen können, setzen wir in die-

ser Handlungsdimension auf informationsbezogene

Maßnahmen, wie den EnergieSparCheck.

ÖKO LOGIE

FÜR EIN SAUBERES KLIMA: DIE GEWOBA-KLIMASCHUTZSTRATEGIE

KLIMASCHUTZSTRATEGIE

Erster Meilenstein vorzeitig erreicht

Das aktuelle Energiemonitoring aus 2018

(Stand 2017) zeigt, dass das Unternehmen die

Zielsetzungen des Landes Bremen für das Jahr 2020

schon heute erfüllt. So liegt der relative, auf den

Quadratmeter Wohnfläche bezogene Wert der CO²-

Emissionen um 49,3 Prozent unter dem Referenzwert

von 1990. Im letztjährigen Energiemonitoring lag

dieser Wert noch bei 40,7 Prozent.

Der deutliche Sprung lässt sich auf die

Aktualisierung der CO²-Emissionsfaktoren zurückfüh-

ren, die vom Senator für Umwelt, Bau und Verkehr

(SUBV) zur Verfügung gestellt werden. Vor allem das

Fernwärmenetz Bremen-West der swb AG trägt mit ei-

ner deutlichen Verbesserung des CO²-Emissionsfaktors

von etwa 145 g/kWh auf unter 40 g/kWh maßgeb-

lich dazu bei. Dies wurde durch die Inbetriebnahme

einer neuen Müllverbrennungsanlage durch die swb

AG erreicht.

Hohe energetische Modernisierungs-

quote im Gebäudebestand

Der energetische Zustand der Gebäude bilde-

te in den vergangenen Jahren den Schwerpunkt für

die Reduktion der CO²-Emissionen. Allein durch die

Modernisierungen in 2018 konnten die CO²-Emissionen

um 1.520 Tonnen reduziert werden. Bis 2020 werden

etwa 80 Prozent des Gebäudebestandes energetisch

saniert sein, sodass sich der Fokus auf den Beitrag der

Wärmebereitstellung verschiebt. Die GEWOBA erzeugt

die Wärme nicht selbst. Rund 12.100 Wohnungen

versorgt die hundertprozentige GEWOBA-Tochter

GEWOBA Energie GmbH mit Wärme, mehr als 70

Prozent durch dritte Versorgungsunternehmen.

Wärmebereitstellung birgt

CO²- Ein sparungspotenziale

In der Handlungsdimension Wärme bereit-

stellung gilt es, die verfügbaren Potenziale zu heben.

Zum einen, da der Beitrag der Wärmebereitstellung

zur Reduktion der CO²-Emissionen noch deutlich hin-

ter dem durch die energetische Sanierung Erreichten

zurückbleibt. Zum anderen, da gerade auch durch den

Wechsel der Energieträger bei der Fernwärme eine

große Hebelwirkung erzielt werden kann, wie der

Sprung von 2016 auf 2017 zeigt.

Das Klimaschutzziel ist nur mit aktiver

Mitwirkung, insbesondere dritter Wärmeversorger

im Hinblick auf die CO²-Intensität, und der Politik

in der Frage von Ordnungsrecht und Förderung von

Maßnahmen zu realisieren. Diese Rahmenbedingungen

setzen für die GEWOBA-Klimaschutzstrategie voraus,

auf zukünftige Entwicklungen flexibel reagieren zu

können. Die Strategie bildet daher zunächst einen

Handlungsrahmen ab, innerhalb dessen Maßnahmen

zielführend und wirtschaftlich umgesetzt wer-

den sollen. In 2018 lag der Schwerpunkt auf der

Weiterentwicklung der Datenlage und der Konzeption

eines Planungs- und Steuerungstools.

ENERGETISCHE MODERNISIERUNGSQUOTEN

16,2 % Teilmodernisiert

75,6 % VollmodernisiertVollmodernisierte Wohnungen haben eine annähernd vollständig gedämmte Gebäudehülle.

Teilmodernisierte Einheiten verfügen über eine anteilige Dämmung.

8,2 % Unmodernisiert

S. 56

S. 58

ENERGIESPARCHECKS

Seit 2010 bietet die GEWOBA ihren Mietern in Kooperation

mit der Bremer Klimaschutzagentur, Bremer Energie-

Konsens GmbH, und der BEKS EnergieEffizienz GmbH

EnergieSparChecks an: Geschulte Energieberater identifi-

zieren in Vor-Ort-Gesprächen gemeinsam mit den Mietern

unnötige „Energiefresser“ und zeigen Alternativen auf. Die

GEWOBA übernimmt die Kosten, sodass die Beratung für

alle Mieter gratis ist. Wichtige Zielgruppen sind Haushalte

mit geringem Einkommen und Geflüchtete. Für die spe-

ziellen Themen dieser Gruppen sind die Berater ge-

schult und arbeiten bei Sprachbarrieren mit Sprach- und

Integrationsmittlern zusammen.

Rund 3.403 GEWOBA-Mieter haben die Beratung seit 2010

in Anspruch genommen. 2,2 Millionen Kilowattstunden

Strom, rund 77.126 Kubikmeter Wasser und 1,7 Millionen

Kilowattstunden Strom für die Warmwassererzeugung

konnten so eingespart werden. Das entspricht einer CO2-

Reduktion von 1.947 Tonnen im genannten Zeitraum.

243 x

Das entspricht 9,7 Millionen gefahrene Kilometer mit einem Mittelklassewagen:

243 Fahrten um die Erde.

1.947 Tonnen CO2-Einsparung

5554 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT

Page 31: ORGANIGRAMM - GEWOBA€¦ · gewoba baut in tenever, grundsteinlegung: gefÖrderte wohnungen und kita geplant weser report, 20.05.2018 pflanzaktion in grÖpelingen, gewoba spendet

–80

–70

–60

–50

–40

–30

–20

–10

Das Isoquantendiagramm zeigt die erzielte Gesamt reduktion und wie sich

diese aus den Teilbeiträgen der einzelnen Handlungsdimensionen zusammen-

setzt: Auf der Abszisse wird die Reduktion der Wärmeabnahme, auf der

Ordinate die Reduktion der CO2-Intensität der Wärmebereitstellung abgebildet.

Aus beidem ergibt sich die Reduktion der CO2-Emissionen, deren Wert sich

an den Isoquanten ablesen lässt.

–10

0 –20 –40 –60 –80

–20

–30

–40

–50

–60

–70

–80

2017

Redu

ktion

CO 2-In

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g)

Reduktion der relativen Wärmeabnahme [%] (Energetischer Zustand der Gebäude und Nutzerverhalten)

C O 2- E I N S PA R U N G S Z I E L 2 0 5 0

H A N D L U N G S S P I E L R A U M

Entwicklung 1990–2016

Der Umbau geht los

Mit der Einrüstung des Gebäudes Anfang Juli

2018 haben die Umbauarbeiten sichtbar begonnen.

Dafür mussten bereits in der ersten Jahreshälfte rund

200 Mitarbeiter den Büroturm verlassen und auf nahe

gelegene Übergangsquartiere ausweichen. Bis zum

Jahresende wurde vor allem abgerissen und demon-

tiert. Mit den Gründungsarbeiten für den zukünftigen

Anbau und den Arbeiten für die Unterkonstruktion

der Keramikfassade entsteht seit Anfang 2019

aber auch schon wieder Neues. Die Baukosten für

die komplette Modernisierung belaufen sich auf

16,3 Millionen Euro.

Die CO²-Emissionen werden sich nach der Renovierung um 68 Prozent reduzieren.

eit bald 50 Jahren befindet sich die Fir-

menzentrale der GEWOBA in Bremen in einem 14-

geschossigen Hochhaus am Rande der Innenstadt.

Das, was in den 1970er Jahren als architekto-

nisch gut durchdacht und zukunftsweisend galt,

ist mittlerweile in die Jahre gekommen. Vor allem

in puncto Brandschutz, Arbeitsplatzqualität und

Klimaschutz entspricht das Gebäude nicht mehr den

aktuellen Anforderungen. „Wir haben die Sanierung

des Bürohauses lange hinten angestellt“, berich-

tet Lars Gomolka. Als Leiter der Bestandstechnik

und Prokurist bei der GEWOBA verantwortet er die

Großmodernisierung. „Nun ist ein Umbau aber zwin-

gend notwendig geworden.“

Langfristig ist die Energiebilanz das wich-

tigste Argument für eine derart aufwendige

Umbaumaßnahme. „Die Einsparpotenziale, die wir

in Zukunft realisieren können, sind bemerkenswert.

Dafür sorgen vor allem die neue Keramikfassade und

die Fenster mit Zwei-Scheiben-Isolierverglasung

und vorgelagerter Prallscheibe“, so Gomolka. Das

Ergebnis: Nach Abschluss der Arbeiten 2020 wird die

Firmenzentrale bis zu 68 Prozent weniger CO² produ-

zieren als bisher.

MODERNER, GRÖSSER UND KLIMAFREUNDLICHER

MODERNISIERUNG BÜROHOCHHAUS – FIT FÜR DIE ZUKUNFT

S

REDUKTION DER RELATIVEN CO2-EMISSIONEN

5756 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT

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eit ihrer Gründung 2015 nimmt die

Tochtergesellschaft GEWOBA Energie (GEG) in der

Klimastrategie der GEWOBA eine wichtige Rolle ein.

Um die CO²-Emissionen in der Energieversorgung des

Gesamtbestandes zu senken, erzeugt sie Strom und

Wärme über Blockheizkraftwerke, Wärme pumpen,

Photovoltaik und Solarthermie. Unter Verwendung

modernster Technik entwickelt und baut die GEG

effiziente und ressourcenschonende Energie-

versorgungskonzepte für Bestandsquartiere und

neue Wohngebiete. Ziel ist es, den Strom und die

Wärme dort entstehen zu lassen, wo sie gebraucht

werden, nämlich im Quartier. Das spart wertvolle

Ressourcen, senkt die CO²-Emissionen und schont

zudem den Geldbeutel der Bewohner.

ovember 2018: Fünf externe Sachverständige

aus ganz Deutschland, Klimaschutzexperten aus

Bremen, der Bremer Bau- und Umweltsenator,

GEWOBA-Vorstand und Themenverantwortliche ge-

hen für einen Tag in Klausur. In einem moderierten

Workshop-Verfahren identifizieren, diskutieren und

konkretisieren sie weitere Potenziale und notwendi-

ge Rahmenbedingungen für die Erreichung der für

das Jahr 2050 gesetzten Klimaschutzziels.

Diesen Dialog mit Dritten sieht die Klima-

schutzstrategie der GEWOBA als begleitende Maß-

nahme für die Erreichung des Klimaschutzziels vor.

Dabei ist das Format „Challenger-Workshop“ neu für

das Unternehmen. Die Klausur im November bildet

den Abschluss eines mehrstufigen Verfahrens.

Auch Weichenstellungen, die auf Landes-

ebene für die Zukunft erarbeitet werden, spielen

eine wichtige Rolle. Zum einen die Fortschreibung

des Klimaschutz- und Energieprogramms (KEP)

bis zum Jahr 2030, zum anderen die Entwicklung

einer Zukunftsvision für Bremen und Bremerhaven

bis zum Jahr 2035 (Zukunft Bremen 2035). Beide

Themen sind eng mit den Zielsetzungen der

GEWOBA verbunden und haben Auswirkungen auf

die Klimaschutzstrategie. Im Gegenzug tragen die

Ergebnisse des Challenger-Workshops auch zur

Umsetzung der Zukunftsvision auf Landesebene bei.

Zusammenfassend lässt sich festhalten,

dass konkrete Empfehlungen, die zur Reduktion

der CO²-Emissionen bis 2050 beitragen können, für

die Klimaschutzstrategie abgeleitet und formuliert

wurden. Immer unter der Fragestellung, wie das

Klimaschutzziel wirtschaftlich leistbar und sozial

verträglich erreicht werden kann.

GEWOBA RICHTET CHALLENGER-WORK-SHOP AUS

KLIMASCHUTZ WEITERENTWICKELN

KLIMAFREUNDLICH, UNABHÄNGIG UND VON NEBENAN

WÄRME UND STROM VON DER GEWOBA ENERGIE

Rund ein Drittel aller GEWOBA-Haushalte

versorgt die GEG mittels moderner Heiztechnik und

Blockheizkraftwerken (BHKW) mit Wärme und in-

zwischen auch anteilig mit quartierseigenem Strom.

Die sechs in 2018 installierten BHKW ermögli-

chen eine Einsparung von rund 800 Tonnen CO²

pro Jahr. 800 Tonnen CO2-Einsparung entspricht

4,0 Millionen gefahrenen Kilometern mit einem

Mittelklassewagen oder 100 Fahrten um die Erde.

Neben dem aktiven Energiemanagement der mittler-

weile 24 BHKW investiert die GEG weiterhin in die

Modernisierung der Heizanlagen in den Quartieren

und in den Ausbau der Messdienstleistungen.

Rund 12.300 Wohneinheiten sind mit neuen

Rauchwarnmeldern und Warmwasserzählern ausge-

stattet worden. Mit Blick auf die Verkehrssicherheit

wird die GEG alle Rauchwarnmelder in den noch um-

zurüstenden Beständen in 2019 gegen fernwartba-

re Rauchwarnmelder austauschen. Bis 2021 wird die

GEG den Gesamtbestand der GEWOBA mit moderner

Messtechnik zur Wärmeabrechnung ausstatten.

Im Rahmen der Neubautätigkeiten der

GEWOBA entwickelt die GEG Strom- und Wärme-

ver sorgungs konzepte, zum Beispiel für das knapp

16 Hektar große Neubauprojekt Gartenstadt

Werdersee. Zwölf weitere GEWOBA-Neubauten mit

230 Wohneinheiten werden inzwischen mit Wärme

der GEG versorgt. Zudem hat das Unternehmen

fünf Photovoltaikanlagen installiert. Neue Wege

der Wärme- und Stromerzeugung geht die GEG mit

dem Projekt Eisspeicher in Osterholz-Tenever. 70

Wohneinheiten des Neubauprojekts können von die-

ser innovativen Energiequelle profitieren, die die

Umwandlungsenergie der Kristallisationswärme zur

Gewinnung von Wärme nutzt.

Gemeinsam Klimaschutz weiterdenken.

S

N

5958 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT

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KURZGEFASST

Sonnenblume – so heißt ein sehr engagierter Verein, der in

Bremerhaven-Leherheide in einem GEWOBA-Gebäude eine

Kinderwohnung mit zahlreichen Angeboten betreibt.

Diesem Verein haben der Grüne Kreis Bremerhaven und

die GEWOBA zehn Obstbäume spendiert und gemein-

sam mit den Kindern auf der Grünfläche hinter der

Wohnung gepflanzt. Alle Obstbäume sind bereits

drei Meter hoch und sollen schon im nächsten

Jahr Früchte tragen. Dann können die Sonnen-

blumen auch ernten und naschen: Kirschen,

Äpfel, Birnen und Pflaumen.

Was gut für das Klima und den Geldbeutel der Mieter ist, bedroht leider

einige tierische „Untermieter“: Gebäudebrüter wie

Mauersegler und Fledermaus nutzen vor allem Spalten

und Öffnungen unsanierter Gebäude als Niststätten

und Quartiere. Um diese Lebensräume und die urbane

biologische Vielfalt zu erhalten, lässt die GEWOBA ihre

Modernisierungsobjekte seit 2015 vor Beginn der Arbei-

ten artenschutzfachlich

durch den BUND prüfen,

erhält die Niststätten

oder schafft Ersatz.

Außerdem erläutert ein vom BUND erstellter Leitfaden

die Identifizierung von Tierquartieren, den richtigen Umgang mit

Tierfunden am Bau und wie Ersatzquartiere beschaffen sein müssen.

2018 wurden in Abstimmung mit dem BUND an 55 Gebäuden, die modernisiert

wurden, insgesamt 110 Fledermausquartiere und 153 Niststätten ausfindig gemacht.

In der Folge wurden 211 Nistkästen als Ersatzquartiere für Vögel an möglichst iden-

tischen Stellen an Dach und Fassade angebracht. Die Fledermausquartiere konnten

trotz Wärmedämmung mithilfe von Einlaufblenden erhalten werden. Bei Dächern

mit Attika wurden diese fledermausfreundlich hergerichtet.

Einen Teilnehmerrekord konnte die Umweltaktion

„Bremen räumt auf“ im Jahr 2018 verbuchen.

Die GEWOBA gehört seit vielen Jahren zu den Initia-

toren dieses Projekts, das sich in Bremen gut etabliert

hat. Auch für viele Bürger, Schulen

und Vereine ist der öffentliche Früh-

jahrsputz zu einer guten Gewohnheit

geworden und damit in doppelter

Hinsicht nachhaltig.

SONNENBLUMEN PFLANZEN OBSTBÄUME 

AKTIV FÜR EINE SAUBERE STADT

MODERNISIEREN OHNE TIERISCHE VERLUSTE

BUTTERBIRNEN UND GLOCKENÄPFEL: BAUMSPENDE FÜR ÖFFENTLICHES GRÜN

Mehr als 20.000 Teilnehmer haben an zwei Aktionstagen

rund 27 Tonnen Müll im öffentlichen Raum gesammelt.

2018 haben die GEWOBA und der BUND den Prototyp eines

neuen Nistkastens entwickelt, der ab 2019 in Serie gefertigt

werden soll.

Die GEWOBA pflegt und unterhält

über 22.000 Bäume auf ihren Grund-

stücken. Jedes Jahr werden mehr

als 130 Bäume neu gepflanzt. Einen

zusätzlichen Beitrag zum Erhalt von Naturerholungszonen

und Lebensraum für Vögel und Insekten in der Stadt leis-

tet das Unternehmen regelmäßig durch Baumspenden für

öffentliche Grünflächen.

2018 waren es 20 neue Obstbäume im Wert von 5.000 Euro

für den öffentlichen Grünzug Mählandsweg in Gröpelingen:

robuste und heimische Hoch-

stammsorten wie Gellerts

Butterbirne oder Weißer

Winterglockenapfel.

Im Herbst gibt es Obst zum Naschen. Gerade für Stadtkinder

eine wichtige Erfahrung, um bewusster wahrzunehmen, wo die Nahrungsmittel, die sie zu sich

nehmen, herkommen.

Sharing-Modelle, sei es für

Autos oder für Fahrräder,

erfreuen sich einer wach-

senden Beliebtheit. In Bremen bietet WK-Bike/Next-Bike

Leihfahrräder mit unterschiedlichem Servicelevel an. In den

meist innerstädtisch liegenden Flexzonen können die Räder

einfach gemietet und später irgendwo innerhalb der Zone

abgestellt und angeschlossen werden. Seit November 2018

stehen auch in der Bremer Vahr Mietfahrräder bereit – für

GEWOBA-Mieter zu Sonderkonditionen. Im Rahmen des

Zukunftsprozesses Vahr 2035 hat die GEWOBA ein Koopera-

tionsprojekt auf den Weg gebracht, wodurch auch die Vahr

zur Flexzone geworden ist: mit 18 VahrRädern und zwei

Lastenrädern an fünf zusätzlichen Stationen.

MIETRAD- KOOPERATION IN DER VAHR

In Bremen bietet WK-Bike/Next-Bike Leihfahrräder mit unterschiedlichem

Servicelevel an.

6160 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT

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Für starke Quartiere

Gerade in strukturell benachteilig-

ten Quartieren mit einer sehr heterogenen

Bewohnerschaft und teils schwierigen sozialen

Rahmenbedingungen steht die GEWOBA verläss-

lich an der Seite der Menschen vor Ort. Klar ist:

Die Herausforderungen lassen sich nur gemein-

schaftlich bewältigen. Daher engagieren sich

GEWOBA-Mitarbeiter in vielfältigen Arbeitskreisen

auf Quartiers-, Stadt- und Landesebene und knüp-

fen Netzwerke mit unterstützenden Institutionen,

der lokalen Wirtschaft, der Ortspolitik und dem

Quartiersmanagement. Gemeinsames Ziel ist, in

den Quartieren und Nachbarschaften nachhaltige

Strukturen aufzubauen, die Mieter in schwierigen

Situationen auffangen und ihnen persönlich neue

Perspektiven eröffnen. Dabei stärkt die GEWOBA mit

ihren Maßnahmen, die vom Impuls über eine finanzi-

elle Unterstützung bis hin zum eigenen Angebot rei-

chen, die Kräfte im Stadtteil und wirkt stabilisierend.

Die sozialen Leistungen

Für ihr soziales Engagement hat die GEWOBA

2018 rund 3,9 Millionen Euro ausgegeben, das sind

gut 200.000 Euro mehr als im Vorjahr. Dazu kamen

über 5.600 Mitarbeiterstunden, das entspricht in etwa

dem Arbeitsvolumen von dreieinhalb Vollzeitkräften.

545 soziale Projekte hat das Unternehmen mit dem

Geld gefördert oder selbst ausgerichtet – für mehr als

60.000 Menschen. Im Fokus der Maßnahmen stan-

den auch 2018 Familien sowie ältere Mieterinnen

und Mieter.

28 %Personalkosten

€ 1.098.520

30 %Concierge

€ 1.149.926

SOZIALE LEISTUNGENINSGESAMT 2018

17 %Förderung und Ausrichtung

sozialer Projekte

€ 665.355

3 %Ausschüttung

GEWOBA-Stiftung

€ 98.416

22 %Mietverzichte

€ 842.911

€ 3.855.128

SO ZIALES

DER MENSCH IM MITTELPUNKT

SOZIALES

Wie die GEWOBA ihre gesellschaftliche

Verantwortung wahrnimmt

nser Auftrag ist durch und durch sozi-

al“, bringt Vorstand Manfred Sydow die Aufgabe

der GEWOBA auf den Punkt. Das fängt an bei der

Bereitstellung von Wohnraum für breite Schichten

der Bevölkerung, setzt sich fort in der nachhal-

tigen Bewirtschaftung der Immobilien und der

Schaffung eines lebenswerten Wohnumfelds und

steigert sich noch, wenn es um das nachbarschaft-

liche Miteinander geht. Die GEWOBA sieht sich als

Partnerin der Quartiere und Nachbarschaften. Sie en-

gagiert sich für zukunftsfähige Lebensräume, in de-

nen die Menschen harmonisch, respektvoll und vor

allem gerne miteinander leben.

Die Mieterstruktur der GEWOBA ist ein

Spiegel der modernen Stadtgesellschaft. Jung und

Alt, Singles und Familien, alteingesessene Bremer

und Zugewanderte leben Tür an Tür. Die GEWOBA

schafft in Zusammenarbeit mit den Institutionen

vor Ort über Mieterfeste oder kulturelle Angebote

den Rahmen für nachbarschaftliche Begegnungen.

Sie fördert das bürgerschaftliche Engagement und

initiiert Serviceangebote, die die Lebens- und

Versorgungsqualität in den GEWOBA-Quartieren ver-

bessern. Dazu gehören Pflegewohngemeinschaften

oder Einrichtungen für Wohnungslose. Auf der

Quartiers- und Stadtebene engagiert sich das

Unternehmen als Unterstützer und Förderer in loka-

len Netzwerken und Initiativen – oder als Ausrichter

von Zukunftswettbewerben wie dem GEWOBA-Preis

für zukunftsgerechte Stadtentwicklung.

„U

6362 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT

Page 35: ORGANIGRAMM - GEWOBA€¦ · gewoba baut in tenever, grundsteinlegung: gefÖrderte wohnungen und kita geplant weser report, 20.05.2018 pflanzaktion in grÖpelingen, gewoba spendet

Leser wählen das „Projekt des Jahres“

Seit 2012 haben die Schulen zusätzlich

die Chance auf eine Sonderprämie für ihr Projekt

in Höhe von 1.000 Euro. Voraussetzung: Sie wer-

den als „Projekt des Jahres“ vorgeschlagen und von

den Zeitungslesern des Weser Reports in Bremen

und des Sonntagsjournals in Bremerhaven auch tat-

sächlich ausgewählt. 2018 hatte die Grundschule

Bremen-Strom mit ihrem Projekt „Schuleigene

Tasten – Anschaffung eines E-Pianos“ das Glück.

In Bremerhaven freute sich die Karl-Marx-Schule

mit ihrem „Haus der kleinen Forscher – Materialien

für den Experimentierraum“ über den zusätzlichen

Geldsegen.

feiert die GEWOBA-Stiftung zur

Förderung der Bildung im öffentlichen Schulwesen

ein bedeutsames Jubiläum: Seit 20 Jahren unter-

stützt sie Schulen im Land Bremen. Mit ihren finanzi-

ellen Mitteln, immerhin bis heute rund 1,5 Millionen

Euro, ermöglicht sie die Umsetzung von Projekten,

für die im öffentlichen Bildungsetat kein Spielraum

ist. Dabei reicht das Spektrum von der Einrichtung

eines Schülercafés, das die Schüler selbst verwalten

und betreiben, über BAT-Detektoren zur Erforschung

von Fledermäusen, Sportgeräten, Kletterpfaden

und Bewegungshallen, bis hin zu Musikinstrumen-

ten, Roboter bausätzen, Mathematikspielen und

Experimentierkästen.

2018 schüttete die Stiftung 98.000 Euro

aus. Insgesamt 55 Schulen freuten sich über diese

Zuwendung, 44 in Bremen und elf in Bremerhaven.

Dabei ist die Fördersumme pro Schule auf maximal

3.000 Euro begrenzt – auf ausdrücklichen Wunsch der

Schulen. Ziel ist, mit eher kleinen Beträgen möglichst

viele Projekte anzuschieben.

Manege frei

Welche Strahlkraft jedes einzelne Projekt

entwickeln kann, zeigte im Juni eindrucksvoll

die Grundschule an der Oderstraße in der Bremer

Neustadt. 2.800 Euro hatte sie beantragt und da-

für Diabolos, Seilanlagen, Drehteller und weitere

Zirkusutensilien für ihre Nachmittags-AG „Zirkus

Jokes“ angeschafft. Gemeinsam mit Bremens

Bildungssenatorin Dr. Claudia Bogedan besuchte der

ehrenamtliche Stiftungsvorstand eine Vorstellung

der kleinen Artisten. In ihrer Begrüßung hob die

Schulleiterin die Bedeutung der Zirkus-AG nicht

nur für die eigenen Schülerinnen und Schüler her-

vor: „Wir bieten die AG – und damit eine sinnvolle

Nachmittagsbeschäftigung – allen Kindern aus dem

Stadtteil an. ,Zirkus Jokes‘ erreicht die Kinder und

Jugendlichen durch ein sehr breites Spektrum an ver-

schiedenen traditionellen Zirkustechniken aus Tanz,

Theater und Musik. Sie finden Bestätigung und ent-

wickeln viel Freude an dem, was sie tun.“

ohnungslose zurück in die eigene Wohnung

zu bringen ist das Ziel zweier Wohnprojekte, die

die GEWOBA in Kooperation mit der Senatorin für

Soziales, Jugend, Frauen, Integration und Sport

und dem Verein für Innere Mission ins Leben geru-

fen hat. In den Bremer Stadtteilen Gröpelingen und

Hemelingen hat das Wohnungsunternehmen dafür

2015 und 2018 jeweils ein Haus mit sechs beziehungs-

weise fünf Einzelzimmern, Gemeinschaftsküchen

und Gemeinschaftsbädern angekauft und instand

gesetzt. Dabei ist die Kombination aus privaten

Rückzugsräumen und Gemeinschaftsräumen wesent-

licher Bestandteil des Konzepts.

Anfang 2019 sind die ersten Bewohner ein-

gezogen. Die Zentrale Fachstelle Wohnen, die in

Bremen für die Unterbringung von Wohnungslosen

zuständig ist, hat geeignete Personen mit gerin-

gem Unterstützungsbedarf ausgewählt. Im Falle der

Hemelinger Wohngruppe handelt es sich dabei aus-

schließlich um Frauen. In ihrem Alltag werden die

Bewohnerinnen von der Inneren Mission betreut.

Durch Gesprächsrunden und gemeinschaftliche

Aktivitäten, wie Kochen, Haus- oder Gartenarbeit,

lernen sie wieder Verantwortung für ihren Wohnraum

zu übernehmen, ihren Alltag zu strukturieren und

sich zu beteiligen. Darüber hinaus hilft die Innere

Mission bei Behördengängen und Themen der

Gesundheitsvor- und -fürsorge. Die mittelfristige

Mietdauer soll den Übergang aus der Wohngruppe in

eine reguläre Wohnung, die von der GEWOBA bereit-

gestellt wird, begünstigen.

2014 hatte das Unternehmen ein erstes

Wohnhaus für Wohnungslose zur Verfügung ge-

stellt. Es befindet sich ebenfalls in Gröpelingen,

wird auch durch die Innere Mission betrieben und

verfügt über 14 Plätze. Mit den beiden neuen

Wohngruppen in Gröpelingen und Hemelingen erwei-

tert die GEWOBA dieses Angebot. „Als kommunales

Wohnungsunternehmen fühlen wir uns auch denje-

nigen Bremerinnen und Bremern verpflichtet, die es

aus eigener Kraft nicht schaffen, eine Wohnung zu

halten. Wenn es uns gelingt, mit den Wohnprojekten

eine Brücke in den regulären Wohnungsmarkt zu bau-

en, dann haben wir viel erreicht“, betont GEWOBA-

Vorstand Manfred Sydow.

ie galt wohl als die Bremer Senioren-

Begegnungsstätte mit der schönsten Aussicht: der

„Olymp“ im 16. Stock in der Eislebener Straße 31 in der

Vahr. Mit einer innenliegenden Treppe war sie jedoch

nicht barrierefrei und schloss Ende 2017 ihre Türen. Der

Betreiber übergab seine Aufgaben an die Vahrer Löwen.

Der ehrenamtlich tätige Verein knüpfte an das Konzept

an, änderte aber den Namen und die Adresse. Und so steht

den Senioren aus dem Stadtteil seit dem 1. Januar 2018

der „Löwentreff am Fuße des Olymps“ im Erdgeschoss des

Nachbargebäudes Eislebener Straße 31a offen.

In Kooperation mit der vacances Mobiler Sozial-

und Pflegedienst GmbH und der Förderwerk Bremen

GmbH bietet der „Löwentreff“ einen Mittagstisch sowie

tägliche Beratungs-, Bildungs- und Freizeitangebote.

Zudem hat vacances in dem Gebäude zwei Wohnungen

übernommen, in denen Kurzzeitpflege möglich ist.

Auch in den umliegenden Gebäuden wohnen viele älte-

re Menschen. Sie alle sind dankbar für das neue Angebot

des „Löwentreffs“.

Die GEWOBA hat die Vahrer Löwen von

Anfang an unterstützt, sowohl finanziell als auch

über ehrenamtliche Mitarbeit. Auch die neuen

Räumlichkeiten des „Löwentreffs“ mietet der Verein

von dem Wohnungsunternehmen zu vergünstig-

ten Konditionen. „Die Vahrer Löwen sind ein gutes

Beispiel für die vielen sozialen Projekte in unseren

Quartieren, die wir aus voller Überzeugung unterstüt-

zen“, betont GEWOBA-Prokurist Manfred Corbach. „Im

„Löwentreff“ oder bei ihren Hausbesuchen bescheren

die Löwen vielen Menschen glückliche Stunden mit

schönen Begegnungen. Eine tolle Sozialarbeit!“

WOHNPROJEKTE FÜR WOHNUNGSLOSE MIT GERINGEM UNTERSTÜTZUNGSBEDARF

AM FUSSE DES OLYMPS TREFFEN SICH DIE LÖWEN

ZURÜCK IN DIE EIGENE WOHNUNG

SENIOREN-BEGEGNUNGSSTÄTTE

FÜR SCHULEN IM LAND BREMEN

GEWOBA-STIFTUNG

W 2019

S

6564 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT

Page 36: ORGANIGRAMM - GEWOBA€¦ · gewoba baut in tenever, grundsteinlegung: gefÖrderte wohnungen und kita geplant weser report, 20.05.2018 pflanzaktion in grÖpelingen, gewoba spendet

KURZGEFASST

Im September 2018 war es wieder

so weit. Wochenlang hatten sich

Künstlerinnen und Künstler aus dem

Stadtteil auf ihren Auftritt vorbe-

reitet. Gemeinsam mit dem Sänger

und Komponisten Mark Scheibe

probten sie ihren musikalischen

Beitrag. Sie, die sonst einer ganz an-

deren Tätigkeit nachgehen und die

Bühne nur als Zuschauer kennen.

Und dann gingen die Spotlights an.

Mehrere Anwohner hatten ihre

Balkone zur Verfügung gestellt, auf

denen an diesem Abend die Gesangs-

talente einzeln, zu zweit oder als

kleiner Chor ihren Song präsentier-

ten. Begleitet wurden sie von einem

Streichquartett mit internationa-

len Solisten und Mark Scheibe am

Piano. Eine gute Stunde führte der

Komponist und Sänger durch den

Konzertabend, der die Vielfalt des

Stadtteils feierte. Und dann ging das

Licht aus, und die Minibühnen ver-

wandelten sich wieder in Balkone.

Bis zum nächsten Mal.

ZUM VIERTEN MAL SINGEN DIE BALKONE IN OTE

Bereits seit 2017 fördert die GEWOBA in Bremen-Nord ein bundes-

weit einmaliges Konzept: die Musikwerkstatt der Bremer Philharmo-

niker für Percussion in der Grundschule an der Landskronastraße in

Marßel. 2018 hat das Wohnungsunternehmen sein Engagement für

weitere drei Jahre verlängert. Vorrangiges Ziel ist, jungen Menschen

über die Musik zu besseren Bildungs-

chancen zu verhelfen. Dabei leiten

Musiker und erfahrene Musikpäda-

gogen nicht nur die Schülerinnen

und Schüler der Landskronastraße

an. Auch Schulklassen anderer Schulen aus Bremen-Nord nutzen

das Angebot. „In der Musikwerkstatt treffen Kinder mit ganz unter-

schiedlichen sozialen und kulturellen Hintergründen aufeinander.

Über die Musik lernen sie sich kennen, entwickeln Verständnis füreinander und wachsen zu einer star-

ken Gemeinschaft zusammen“, weiß GEWOBA-Vorstand Peter Stubbe. Pro Jahr finanziert die GEWOBA

bis zu 40 Workshops. Das entspricht einer Summe von 6.000 Euro.

Angelehnt an die vielerorts stattfindenden Rudelsingen

möchte auch die „Schmetterlust“ Bewohner des Stadt-

teils animieren, in großer Runde gemeinsam zu singen.

Und so brachte der

Bremer Künstler Andy

Einhorn die sanges-

freudigen Besucher mit seiner Gitarre ordentlich in

Schwung. Textsicher stimmten sie nicht nur bei „Schön

war die Zeit“ und „Marina“ mit ein. Das Repertoire war

bunt gemischt, sodass für jeden etwas dabei war.

Seit bald 20 Jahren unterhält der KulturSalon der GEWOBA im

Bremer Stadtteil Vahr nicht nur die Vahraonen mit hochkarätiger

Musik, Kleinkunst, Comedy,

Theater und vielem mehr.

Seine Strahlkraft reicht weit

über den Stadtteil hinaus, langjährige Stammgäste sowie „Neulinge“

gleichermaßen wissen dieses kulturelle Kleinod mit seinen bundes-

weit erfolgreichen Acts zu schätzen.

18 Vorstellungen im Jahr für jeweils 60 Gäste reichen nicht aus, um der

Nachfrage gerecht zu werden. Deswegen ist der KulturSalon 2017 und

2018 mit einer besonders beliebten Vorstellung „auf Tour“ gegangen – in

einen anderen Bremer Stadtteil und an einen größeren Veranstaltungsort.

Mit Erfolg: Auch 2019 wird es ein Highlight außerhalb der Vahr geben.

Darüber hinaus hat der KulturSalon mit dem „Philosophischen Café“

sein Angebot 2018 erweitert.

KULTURELLES KLEINOD IN DER VAHR Viermal lud Gastgeber Dr. Helmut Hafner

Menschen in das „Philosophische Café“ ein, um in angeregten Gesprächen

gemeinsam über die Welt und das Leben nachzudenken.

MUSIK VERBINDET

SINGEN MACHT GLÜCKLICH

Ein voller Erfolg! Ist das Resümee der Gäste und die gleich zeitige Aufforderung

an die GEWOBA, die „Schmetterlust“ zu

wiederholen.

Unter professioneller Anleitung üben die Kinder voller Freude an Schlag- und indonesischen

Gamelan-Instrumenten.

Es ist eine ganz besondere Stimmung, die im Innenhof vor dem OTe-Bad entsteht, wenn die GEWOBA zum

Freiluftkonzert „Singende Balkone“ nach Osterholz-Tenever einlädt.

6766 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT

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KURZGEFASST

„Krachmacherstraße 2.0 – Wie wohnen Kinder heute

und in Zukunft?“ titelte der zweite GEWOBA-Preis

für zukunftsgerechte Stadtentwicklung 2018. Wie

schon beim ersten Mal richtete sich auch diese

Neuauflage bundesweit an Studierende der Sozial-

wissenschaften. „Wir möchten das Thema Wohnen

nicht nur aus städtebaulicher und stadtentwick-

lungspolitischer Sicht betrachten, sondern es auch in einen aktuellen gesellschaftspolitischen Kontext

stellen“, erklärt GEWOBA-Vorstand Peter Stubbe das Ziel. Und Daniela Klostermann, die den Preis

aufseiten des Wohnungsunternehmens organisiert, ergänzt: „2018 haben wir die Wohn- und Lebens-

situation von Kindern – aus Sicht der Kinder – in den Fokus gestellt und dabei bewusst die Verbindung

zu Astrid Lindgrens heiler Kinderwelt gezogen.“ Mit dem Ergebnis

ist die Jury sehr zufrieden: Sie zeichnete zwei Einreichungen mit

dem GEWOBA-Preis aus, eine Arbeit erhielt eine Anerkennung. Der

GEWOBA-Preis für zukunftsgerechte Stadtentwicklung wird alle

zwei Jahre in Kooperation mit der Universität Bremen, der Jacobs

University Bremen und der Hochschule Bremen ausgelobt.

Zweiter GEWOBA-Preis für zukunftsgerechte Stadtentwicklung.

Am jährlichen GEWOBA-Day of Caring stellt das Wohnungsunternehmen Beschäftigte für

die Umsetzung eines sozialen Projekts frei. 2018 profitierte das Jugendhaus Tenever davon

– die größte Anlaufstelle im Stadtteil für

Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene

zwischen zehn und 21 Jahren.

Gemeinsam mit GEWOBA-Mitarbeitern haben sie im August 2018 Hand angelegt und die

Eingangsbereiche der Einrichtung wieder flottgemacht: Vorhandene Betonskulpturen, die als

Sitzmöglichkeiten dienen, umgebende Zäune und Treppengeländer erhielten einen neuen

Anstrich – passend zum strahlenden Sommerhimmel in den Farben Blau und Gelb. Auch im

Inneren arbeiteten die fleißigen Handwerker und schufen einen Arbeits- und Ruheraum.

„Für die GEWOBA ist der jährliche Day of Caring

eine Aktion mit doppeltem Effekt: Wir tun etwas

für unsere Quartiere. Und die Mitarbeiter, die diese

ehrenamtlichen Aufgaben in Teamarbeit über-

nehmen, bekommen neue Eindrücke, die sie gut ins

Unternehmen einbringen können“, ist GEWOBA-

Vorstand Peter Stubbe überzeugt, der an diesem

Tag ebenfalls tatkräftig mitwirkte.

GEMEINSAM FÜR EINEN GUTEN ZWECK

AUS EINEM ANDEREN BLICKWINKEL

Maiwonne! Das Wohnungsunterneh-

men stellte eine große Ladung farben-

froher Sommerblumen für Balkon

und Vorgarten bereit. Und auch die

zum Einpflanzen benötigte Erde gab es dazu. Die

Mitarbeiter und Gartenfachleute der GEWOBA halfen

gern bei der Gestaltung, und die Mieterinnen und

Mieter nutzten die Wartezeit für einen Plausch mit

den Nachbarn.

GEWOBA VERSCHENKT BALKONPFLANZEN AN IHRE MIETER

Mit Balkonkästen, Kübeln und Pflanz schalen kamen die Mieter zu den traditionellen

Pflanzaktionen der GEWOBA.

6968 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT

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BETRIEBLICHES GESUNDHEITSMANAGEMENT

PER SONAL

Mitarbeitende beschäftigt die GEWOBA

zum 31. Dezember 2018, vier mehr als im Vorjahr. Das

entspricht 469,8 Vollzeitstellen. Die Personalstrategie

setzt auf Verlässlichkeit und einen guten Mix aus er-

fahrenen und jungen Mitarbeitenden. Das bildet die

durchschnittliche Unternehmenszugehörigkeit mit

14,2 Jahren ebenso ab wie das Durchschnittsalter der

Beschäftigten von 46 Jahren. Dabei ist ein Fünftel

unter 35 und ein Fünftel über 55 Jahre alt. In der

Gender-Betrachtung gibt es fachliche Schwerpunkte,

die in den letzten Jahren nur leicht ausgeglichen

werden konnten: Während im kaufmännischen

Bereich deutlich mehr Frauen als Männer arbeiten,

überwiegen in den technischen und gewerblichen

Bereichen die männlichen Beschäftigten. Aufgrund

der geringen Zahl weiblicher Bewerberinnen auf die-

se Stellen ist ein Gleichgewicht zurzeit nicht erreich-

bar, ein ausgewogeneres Verhältnis der Geschlechter

wird aber angestrebt.

Laut Personalleiter Stefan Geussenhainer

setzt die GEWOBA auf ein werteorientiertes Personal-

management. Der Mensch mit seinen Fähigkeiten

und Qualifikationen, aber auch Bedürfnissen und

lebensphasenbedingten Anforderungen steht im

502Beschäftigte

46Jahre

Durchschnittsalter

14Jahre

Unternehmenszugehörigkeit

103Teilzeit-

beschäftigte

1,8 %Fluktuation

6,7 %Schwer-

behindertenquote

20Auszubildende

WERTEORIENTIERTES PERSONAL MANAGEMENT

ES GEHT UM DEN MENSCHEN

Vordergrund. Das sogenannte Humankapital gilt es

zu halten und weiterzuentwickeln – mit einem Mix

aus guter Bezahlung und sozialen Leistungen auf der

einen Seite und Investitionen in die Mitarbeitenden

auf der anderen Seite. Weiterbildung spielt dabei eine

wichtige Rolle. 456.000 Euro hat das Unternehmen

2018 in die Qualifizierung der Beschäftigten in-

vestiert, rund 900 Euro pro Kopf. Darin enthalten

sind Aus- und Weiterbildung, Förderung von berufs-

begleitenden Studien- und Qualifizierungslehrgängen

sowie die Führungskräfteentwicklung inklusive

Coaching.

Die Zahl der Auszubildenden hat das

Unternehmen von 18 auf 20 gesteigert. Neben dem

Berufsbild Immobilienkauffrau/Immobilien kaufmann

bildet die GEWOBA Kaufleute für Büro management,

Gärtner/Gärtnerinnen im Garten- und Landschafts-

bau und Fachinformatiker/Fachinformatikerinnen

mit der Fachrichtung Systemintegration aus.

Aktuell befinden sich zwei schwerbehinderte

Menschen in der Ausbildung. Insgesamt erfüllt das

Unternehmen die Schwerbehindertenquote mit

6,7 Prozent.

PERSONAL IN ZAHLEN m GEWOBA-Gesundheitstag war das gan-

ze Bürohaus im Ausnahmezustand. Bei Workshops,

Trainings, Vorträgen, Filmen, Infoständen, Kost-

proben, Tests, Check-ups, Erster-Hilfe-Auffrischung

und gemeinschaftlichem Singen konnten die

Mitarbeitenden sich während der Arbeitszeit damit

beschäftigen, was ihrer Gesundheit zuträglich ist. 40

verschiedene Veranstaltungen wurden angeboten, 54

externe Experten waren dabei und 3.000 Termine be-

reits vorab gebucht. Damit war der Gesundheitstag

2018 ein Höhepunkt im Angebot des betrieblichen

Gesundheitsmanagements der GEWOBA.

DAS GANZE BÜROHAUS IM ZEICHEN DER GESUNDHEIT

Das regelmäßige Gesundheitsprogramm

2018 umfasste 27 Veranstaltungen für über 200

Teilnehmerinnen und Teilnehmer und startete im

Januar mit Resilienz-Trainings. Fitnessangebote,

Vorträge zu Konfliktlösungsstrategien, Ernährungs-

beratungen, Augentrainings, ein runder Tisch

Gesundheit für Auszubildende und vieles mehr folg-

ten. Dazu kamen weitere Aktionstage des AOK-

Programms „Back-Check“ mit Trainingsberatungen

sowie im Sommer Info- und Probierstände zum

Thema „Gesund trinken im Job“.

502

A

7170 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT

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eun von zehn Mitarbeiter würden die

GEWOBA als Arbeitgeberin weiterempfehlen. Arbeits-

platzsicherheit, gute Bezahlung und ein gutes

Betriebsklima sind die drei Top-Gründe.

„Mit diesem Zeugnis sind wir sehr zu-

frieden“, freut sich GEWOBA-Personalleiter Stefan

Geussenhainer. In einer repräsentativen Untersuchung

hat Soziale Innovation GmbH, ein unabhängiges

Institut aus Dortmund, im Auftrag der GEWOBA alle

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter befragt.

Anonym konnten die Beschäftigten un-

ter anderem bewerten, wie zufrieden sie mit dem

Betriebsklima, den zusätzlichen sozialen Leistungen

oder den beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten

sind. Auch die Kommunikation mit anderen

Unternehmensbereichen, die Vereinbarkeit von Beruf

und Familie und das GEWOBA-Leitbild der Vielfalt

spielten eine Rolle.

BESCHÄFTIGTE STELLEN GEWOBA GUTES ZEUGNIS AUS

MITARBEITERBEFRAGUNG

Knapp 70 Prozent der Mitarbeiter stellten sich

den Fragen. „Die hohe Beteiligung zeigt, dass dieses

Instrument der Mitbestimmung für die Belegschaft

wichtig ist“, sagt Stefan Geussenhainer. Für ihn ist

auch eine interessante Erkenntnis, dass nicht alles,

was den Menschen wichtig ist, viel Geld kostet. „Wer

zum Beispiel Geburtstag hat, darf mittags nach Hause

gehen. Aus Sicht des Unternehmens ist das eine nette

Geste, unseren Beschäftigten bedeutet sie aber viel.“

Vorstandsvorsitzender Peter Stubbe nennt das

Ergebnis „ein starkes Signal. Wir sind auf dem rich-

tigen Kurs. Die Auswertung gibt uns zudem auf der

Führungsebene ein wichtiges Feedback, in welchen

Punkten noch Entwicklungsbedarf besteht. Daran wer-

den wir weiter arbeiten.“

mmer mehr Unternehmen setzen auf

Fahrradfreundlichkeit: 45 Bremer Betriebe nahmen

am Wettbewerb „Fahrradaktiver Betrieb“ des ADFC

und der AOK teil. Mit einem Sonderpreis zeichnete

der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr die GEWOBA

für ihre Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs

aus. Neben zugangsgesicherten Fahrradstellplätzen

und Edelstahlbügeln für die Fahrräder der Besucher

vor dem Bürogebäude stehen den Mitarbeitern insge-

samt 50 Dienstfahrräder zur Verfügung. „Das Fahrrad

als Verkehrsmittel zur Arbeit erhält einen immer grö-

ßeren Stellenwert. Viele Kollegen kommen mit dem

Fahrrad zur Arbeit. Andere fahren mit dem Pkw oder

öffentlichen Verkehrsmitteln und nutzen ein Fahrrad

für die innerstädtischen dienstlichen Wege“, berich-

ten Susanne Tiedemann und Andrea Wiskandt von

der GEWOBA, die die Aktion für das Unternehmen

organisiert haben.

„FAHRRADAKTIVER BETRIEB“

AUSGEZEICHNET

n feierlicher Atmosphäre hat die beruf-

undfamilie Service GmbH im Juni 2018 in Berlin

300 Unternehmen und Institutionen aus ganz

Deutschland nach dem audit berufundfamilie zer-

tifiziert. Darunter bereits zum vierten Mal die

GEWOBA. 2008 ist das Unternehmen das erste Mal

als familienfreundlicher Betrieb ausgezeichnet wor-

den. Nach zwei Re-Auditierungen folgte nun das

Dialogverfahren, das mit dem Zertifikat mit dauer-

haftem Charakter honoriert wurde.

„Inzwischen verfügt die GEWOBA über einen

großen Maßnahmenkoffer aus allgemeinen Angeboten

und individuellen Lösungen“, beschreibt die GEWOBA-

Familienbeauftragte, Maike Scherbaum-Sell, das

QUALITÄTSSIEGEL „BERUFundFAMILIE“ – JETZT MIT DAUER-HAFTEM CHARAKTER

BERUF UND FAMILIE

bisher Erreichte. Zu den allgemeinen Leistungen ge-

hören zum Beispiel der Kindergartenzuschuss, fle-

xible Arbeitszeiten und Pausenregelungen sowie

die Freistellung bei Krankheit eines Angehörigen.

Teilzeit, Homeoffice und mobiles Arbeiten können

individuell vereinbart werden.

Eine enge Verbindung gibt es zum be-

trieblichen Gesundheitsmanagement. Flexible

Arbeitszeitregelungen bei Pflege von Angehörigen,

Stressbewältigungsseminare oder Kurse zum Thema

Ernährung und Entspannung helfen insbesondere de-

nen, die familiär stark eingebunden sind.

Bis zum nächsten Dialogverfahren 2020

sollen Führungsmodelle entwickelt werden, die

Beruf und Privatleben miteinander verbinden und

das Potenzial haben, Führungsverantwortung

wieder attraktiver zu machen. Dazu kommt ein

Handlungsleitfaden, der Regeln für familiengerechte

Führungsarbeit definiert.

N

I

I

7372 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT

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AKTIVSEITE31.12.2018

€31.12.2017

T€

A. ANLAGEVERMÖGEN

I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE

Entgeltlich erworbene Software 163.866,00 157

II. SACHANLAGEN

1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Wohnbauten 1.092.964.656,06 1.078.263

2. Grundstücke mit Geschäfts- und anderen Bauten 22.584.694,62 19.955

3. Grundstücke ohne Bauten 6.673.643,30 6.505

4. Grundstücke mit Erbbaurechten Dritter 95.333,40 95

5. Technische Anlagen und Maschinen 341.366,00 336

6. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 956.803,00 1.095

7. Anlagen im Bau 29.380.662,04 9.249

8. Bauvorbereitungskosten 3.236.264,01 2.613

9. Geleistete Anzahlungen 43.071.174,84 16.346

1.199.304.597,27 1.134.457

III. FINANZANLAGEN

1. Anteile an verbundenen Unternehmen 8.234.064,00 1.073

2. Beteiligungen 1.112.591,51 1.112

3. Andere Finanzanlagen 2.490.355,75 2.485

11.837.011,26 4.670

ANLAGEVERMÖGEN INSGESAMT 1.211.305.474,53 1.139.284

B. UMLAUFVERMÖGEN

I. ZUM VERKAUF BESTIMMTE GRUNDSTÜCKE UND ANDERE VORRÄTE

1. Grundstücke ohne Bauten

a) noch nicht erschlossen oder erschlossen erworben 2.010.030,16 2.606

b) im Zustand der Erschließung 1.026,77 1

2. Unfertige Leistungen für noch nicht abgerechnete Betriebskosten 60.123.233,60 61.595

62.134.290,53 64.202

II. FORDERUNGEN UND SONSTIGE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE

1. Forderungen aus Vermietung 2.678.332,25 2.612

2. Forderungen aus Betreuungstätigkeit 82.922,84 25

3. Forderungen aus anderen Lieferungen und Leistungen 2.921,24 2

4. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 27.934,02 24

5. Sonstige Vermögensgegenstände 641.433,77 696

3.433.544,12 3.359

III. FLÜSSIGE MITTEL

Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 11.443.816,71 6.734

C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN 33.212,42 145

BILANZSUMME 1.288.350.338,31 1.213,724

Bilanzvermerk

Treuhandvermögen 25.140.804,59 24.309

PASSIVSEITE 31.12.2018€

31.12.2017T€

A. EIGENKAPITAL

I. GEZEICHNETES KAPITAL 87.500.000,00 87.500

II. KAPITALRÜCKLAGE 53.174,36 53

III. GEWINNRÜCKLAGEN

1. Gesetzliche Rücklage 8.696.825,64 8.697

2. Andere Gewinnrücklagen 342.090.986,75 335.188

350.787.812,39 343.885

IV. BILANZGEWINN 22.150.000,00 22.150

EIGENKAPITAL INSGESAMT 460.490.986,75 453.588

B. RÜCKSTELLUNGEN

1. Rückstellungen für Pensionen 33.225.934,00 32.716

2. Steuerrückstellungen 144.500,00 410

3. Sonstige Rückstellungen 20.750.910,07 19.291

54.121.344,07 52.417

C. VERBINDLICHKEITEN

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 682.385.562,58 624.083

2. Verbindlichkeiten gegenüber anderen Kreditgebern 5.115.408,35 5.473

3. Erhaltene Anzahlungen für noch nicht abgerechnete Betriebskosten

71.806.206,36 65.359

4. Verbindlichkeiten aus Vermietung 7.494.348,87 7.888

5. Verbindlichkeiten aus Betreuungstätigkeit 124.278,09 132

6. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 5.641.103,06 4.294

7. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen

480.256,00 180

8. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht

87.127,06 90

9. Sonstige Verbindlichkeiten davon aus Steuern: 454.270,89 €(Vorjahr: 92 T€)

500.945,77 96

773.635.236,14 707.595

D. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN 102.771,35 124

BILANZSUMME 1.288.350.338,31 1.213,724

Bilanzvermerk

Treuhandverpflichtungen 25.140.804,59 24.309

JAHRESABSCHLUSSBILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2018

ZAH LEN

FA KTEN+

7574 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT

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2018€

2017T€

1. Umsatzerlöse

a) aus der Hausbewirtschaftung 251.651.068,08 254.109

b) aus Verkauf von Grundstücken 6.975,00 1.960

c) aus Betreuungstätigkeit 4.721.941,81 4.703

d) aus Verkauf von Gebäuden aus dem Anlagevermögen 2.920.360,00 4.692

e) aus anderen Lieferungen und Leistungen 5.407.712,43 6.925

264.708.057,32 272.389

2. Verminderung (Vorjahr: Verminderung) des Bestands an unfertigen Leistungen –1.471.736,23 –6.445

3. Andere aktivierte Eigenleistungen 1.052.887,20 903

4. Sonstige betriebliche Erträge 6.181.610,40 6.854

5. Aufwendungen für bezogene Lieferungen und Leistungen

a) Aufwendungen für Hausbewirtschaftung 127.747.685,44 128.366

b) Aufwendungen für Verkaufsgrundstücke 4.558,92 1.244

c) Aufwendungen für Verkauf von Gebäuden aus dem Anlagevermögen 825.788,37 1.277

d) Aufwendungen für andere Lieferungen und Leistungen 2.523.335,27 1.319

131.101.368,00 132.206

6. Rohergebnis 139.369.450,69 141.495

7. Personalaufwand

a) Löhne und Gehälter 28.607.404,62 27.400

b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung, davon für Altersversorgung: 897.884,69 € (Vorjahr: 1.091 T€)

6.038.671,07 6.052

34.646.075,69 33.452

8. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen

41.893.815,04 39.703

9. Sonstige betriebliche Aufwendungen 17.144.082,45 14.961

10. Erträge aus Beteiligungen 4.144.750,56 3.172

11. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens und anderen Finanzanlagen

219.231,74 219

12. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 32.189,03 47

4.396.171,33 3.438

13. Aufwendungen aus Verlustübernahme 42.002,31 0

14. Zinsen und ähnliche Aufwendungen, davon Aufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen: 2.614.325,00 € (Vorjahr: 2.295 T€)

15.994.099,59 16.523

15. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 4.897.874,31 3.466

16. Ergebnis nach Steuern 29.147.672,63 36.828

17. Sonstige Steuern 94.781,17 84

18. Jahresüberschuss 29.052.891,46 36.744

19. Einstellungen in Gewinnrücklagen in andere Gewinnrücklagen 6.902.891,46 14.594

20. Bilanzgewinn 22.150.000,00 22.150

2018€

2017€

ÖKONOMISCHE LEISTUNG (ohne Wertsteigerung des Immobilienbestandes)

Jahresüberschuss 29.052.892 36.743.682

ÖKOLOGISCHE LEISTUNG 7.790.726

Gegenwert (20-Faches) der modernisierungsbedingten CO2-Einsparungen 6.103.998 4.818.429

Nutzung von FSC-Papier 2.315 2.693

Green IT 9.785 12.277

EnergieSparCheck für GEWOBA-Mieter 106.368 145.748

Reduktion Müllaufkommen je Mitarbeiter –625 –2.967

Reduktion Wasserverbrauch je Mitarbeiter –1.547 –1.037

CO2-Absorption durch Bäume der GEWOBA 5.756 5.000

CO2-Einsparung durch E-Autos der GEWOBA 844 700

CO2-Einsparung durch Hybridautos der GEWOBA 965 0

ÖPNV-Ökobilanz der Mieter/Kunden 1.547.299 1.463.201

ÖPNV-Ökobilanz der Mitarbeiter 15.568 14.693

SOZIALE LEISTUNG 3.855.128

Förderung und Ausrichtung sozialer Projekte 665.355 647.328

Kosten für die Besetzung von Concierge-Logen 1.149.926 1.140.584

Mietverzichte für die Überlassung von Räumen 842.911 669.383

Personalkosten für den Einsatz in sozialen Projekten 1.098.520 1.076.340

GEWOBA-Stiftung (jährliche Ausschüttung) 98.416 110.882

CSR-GESAMTLEISTUNG 40.698.746 46.846.936

GEWINN-UND-VERLUST- RECHNUNG

FÜR DIE ZEIT VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2018

CSR-ERMITTLUNGKENNZAHLEN

7776 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT

Page 42: ORGANIGRAMM - GEWOBA€¦ · gewoba baut in tenever, grundsteinlegung: gefÖrderte wohnungen und kita geplant weser report, 20.05.2018 pflanzaktion in grÖpelingen, gewoba spendet

IMPRESSUMTÄTIGKEITSBERICHT

FOTOGRAFIEAOK Bremen/Bremerhaven, aok.de/pk/bremen

bgmr Landschaftsarchitekten, bgmr.de/de

BUND, bund.net

Carsten Heidmann, heidmannfotografie.de

Fotografie WERK1, werk1.de

Foto-Studio Penz, foto-penz.de

Gaby Ahnert, gabyahnert.de

GEWOBA, gewoba.de

GSP Gerlach Schneider Partner Architekten mbH,

architekten-gsp.de

Jörg Sarbach, foto-sarbach.de

Jost Hauer, Architekten FSB, architekten-fsb.de

Klaus Roggel, klausroggel.de

Landesamt für Denkmalpflege Bremen,

denkmalpflege.bremen.de

LIN Architekten Urbanisten, lin-a.com

maßstab - digital imaging + fotografie

Ralf Masorat, masorat.de

Sven Warnke, gewoba.de

Tristan Vankann, tristanvankann.de

Volker Beinhorn, volker-beinhorn.de

Wacker Zeiger Architekten, wackerzeiger.de

Weser-Kurier, weser-kurier.de

Zuckerfabrik Fotodesign / Ginger Neumann,

zuckerfabrik.com

DRUCKBEISNER DRUCK GmbH & Co. KG

www.beisner-druck.de

PAPIERUmschlag:

GMUND Colors, 300 g/m2, Matt 50

Innenseiten:

MUNKEN Polar Rough, 120 g/m2, weiß

GMUND Bauhaus Dessau, 120 g/m2, Weiss 2 glatt

ILLUSTRATIONENDanilo Agutoli, daniloagutoli.com

POLARWERK GmbH, polarwerk.de

REDAKTIONSonja Busch, Christine Dose (v. i. S. d. P.),

Emilia Naatz

Unternehmenskommunikation/Marketing

Telefon: 0421 36 72-1 01

[email protected]

HERAUSGEBERGEWOBA

Aktiengesellschaft Wohnen und Bauen

Rembertiring 27, 28195 Bremen

www.gewoba.de

KONZEPT & GESTALTUNGPOLARWERK GmbH

polarwerk.de

DIGITALE VERSION

Der Tätigkeitsbericht kann unter

www.gewoba.de/ueber-uns/presse/publikationen

heruntergeladen werden.

ID-Nr. 1979138

Die durch den Druck verursachten CO2-Emissionen

wurden durch die Unterstützung eines sozialen

Projektes kompensiert.

7978 GEWOBA TÄTIGKEITSBERICHT

Page 43: ORGANIGRAMM - GEWOBA€¦ · gewoba baut in tenever, grundsteinlegung: gefÖrderte wohnungen und kita geplant weser report, 20.05.2018 pflanzaktion in grÖpelingen, gewoba spendet

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