Pakt 2010 3 Bildung und Wirtschaftsentwicklung...Hornung, Erik (2012). Human Capital, Technology...

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Pakt 2010 Bildung und Wirtschaftsentwicklung April 2013 Finanziert durch die wettbewerbliche Vergabe von Mitteln der institutionellen Förderung im Rahmen des SAW-Verfahrens 2010 Laufzeit: 1. Januar 2010 bis 31. Dezember 2012 Ergebnisbericht Prof. Dr. Ludger Wößmann Bereich Humankapital und Innovation Poschingerstr. 5, 81679 München

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Pakt 2010

Bildung und Wirtschaftsentwicklung

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013

Finanziert durch die wettbewerbliche Vergabe von Mitteln der institutionellen Förderung im Rahmen des SAW-Verfahrens 2010

Laufzeit: 1. Januar 2010 bis 31. Dezember 2012

Ergebnisbericht

Prof. Dr. Ludger Wößmann

Bereich Humankapital und Innovation

Poschingerstr. 5, 81679 München

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Ergebnisbericht des Projekts „Errichtung eines international führenden

Zentrums zur empirischen Erforschung der Bedeutung von Bildung für

langfristige wirtschaftliche Entwicklungsprozesse“

gefördert im wettbewerblichen Verfahren der Leibniz Gemeinschaft (WGL)

im Rahmen des Paktes für Forschung und Innovation

Inhalt

1. Überblick ................................................................................................................ 3

2. Die Bedeutung von Bildung für historische Entwicklungsprozesse in Preußen ....... 5

a. Veröffentlichungen ............................................................................................. 5

b. Wesentliche Befunde ......................................................................................... 6

3. Die Bedeutung von Bildungsqualität für moderne wirtschaftliche Entwicklung ...... 10

a. Veröffentlichungen ........................................................................................... 10

b. Wesentliche Befunde ....................................................................................... 11

4. Institutionalisierung eines internationalen Netzwerks von Bildungsökonomen ...... 14

a. CESifo Area Conference on Economics of Education 2010.............................. 14

b. CESifo Area Conference on Economics of Education 2011.............................. 21

c. CESifo Area Conference on Economics of Education 2012.............................. 28

Die aus dem Projekt hervorgegangenen Studien werden in den beiden beiliegenden

Anlagebänden dokumentiert.

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1. Überblick Ziel des Projektes war es, die internationale Stellung des in der zurückliegenden

Evaluierung ausgezeichnet bewerteten ifo-Forschungsbereichs Humankapital und

Innovation weiter nachhaltig zu stärken und in ihm ein international führendes Zentrum

zur empirischen Erforschung der Bedeutung von Bildung für langfristige wirtschaftliche

Entwicklungsprozesse zu errichten. Dazu wurde eine innovative und wissenschaftlich

vielversprechende Forschungsagenda mit einer dauerhaften internationalen Vernet-

zung sowohl mit Kooperationspartnern als auch mit der gesamten bildungsökonomi-

schen Forschungslandschaft kombiniert. Aufgrund der Unterstützung mit Mitteln des

SAW-Verfahrens der Leibniz Gemeinschaft konnten alle Ziele des Projektes nicht nur

erreicht, sondern auch überschritten werden. Denn der Forschungsoutput ist auch

nach internationalen Maßstäben herausragend.

Der vorliegende Bericht dokumentiert die Ergebnisse des Projektes in drei Feldern:

Forschung zur Bedeutung von Bildung für historische Entwicklungsprozesse in

Preußen (Abschnitt 2);

Forschung zur Bedeutung von Bildungsqualität für moderne wirtschaftliche

Entwicklung (Abschnitt 3);

Institutionalisierung eines internationalen Wissenschaftsnetzwerks von

Bildungsökonomen (Abschnitt 4).

Aufbauend auf erfolgreichen Vorarbeiten der Vorjahre, die in Zusammenarbeit mit den

ifo-Forschungsprofessoren Sascha O. Becker (Warwick) und Eric A. Hanushek (Stan-

ford) durchgeführt wurden, hatten die im Projekt durchgeführten wissenschaftlichen

Studien zwei Zielrichtungen: Die erste ist wirtschaftshistorisch ausgerichtet und

fokussiert auf preußische Kreise vor und während der Industrialisierung. Die zweite hat

schwerpunktmäßig modernes Wirtschaftswachstum und internationale Vergleiche von

Bildungstests im Blick. In beiden Bereichen konnten wichtige Beiträge zum empirisch

fundierten Wissensstand über die zentrale Bedeutung von Bildung für langfristige

wirtschaftliche Entwicklungsprozesse geliefert werden.

Wie im Folgenden dokumentiert, gingen aus dem Projekt insgesamt über 30 Veröffent-

lichungen hervor. Darunter wurden bereits 16 Artikel in hochrangigen internationalen

Fachzeitschriften mit Gutachterverfahren angenommen. Dazu gehören die American

Economic Review, die weltweite Nr. 1 der Fachzeitschriften der Ökonomen; ein

weiterer Beitrag in den Papers and Proceedings der American Economic Review; das

American Economic Journal: Macroeconomics, das derzeit nach dem zitationsbasier-

ten Impact Factor als Top 7 der volkswirtschaftlichen Journals rangiert; sowie

zahlreiche Beiträge in international führenden Field Journals wie etwa zwei Artikel im

Journal of Economic Growth (das ebenfalls zu den meistzitierten volkswirtschaftlichen

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Journals zählt), drei im Journal of Development Economics sowie einer in Economic

Policy. Weitere Beiträge befinden sich im „Revise and Resubmit“, darunter einer in der

zweiten Runde bei der Review of Economics and Statistics, ebenfalls einer traditions-

reichen (von der Harvard Kennedy School herausgegebenen) Zeitschrift. Durch diese

Ausweitungen des Standes der Wissenschaft konnte das Projekt weitreichend zur

Sicherung der hohen Qualität der innovativen Arbeiten des Bereichs Humankapital und

Innovation und des ifo Instituts insgesamt beitragen.

Neben den Papers wurden zu beiden Forschungssträngen neue Datenbanken aufge-

baut, die nunmehr der Wissenschaft frei zur Verfügung stehen. Insbesondere sind in

der ifo Prussian Economic History Database (iPEHD) über 1.500 Variablen mit mehr

als einer halben Millionen Datenpunkten für bis zu 574 preußische Kreise im Zeitraum

1816-1901 aus 15 verschiedenen Originalquellen auf der ifo Homepage unentgeltlich

online verfügbar.

Darüber hinaus konnten mit den Forschungsprojekten mehrere Nachwuchswissen-

schaftler an international führende Forschung herangeführt werden. Von am Projekt

beteiligten Nachwuchswissenschaftlern wurden vier Dissertationen erfolgreich

abgeschlossen. Einer davon ist komplett durch das Projekt finanziert worden; er ist seit

mehreren Jahren der erste deutsche Doktorand, dem der spektakuläre Publikations-

erfolg in der American Economic Review gelungen ist, und das in alleiniger Autoren-

schaft. Auch Forschungsprojekte von zwei Post Docs wurden unterstützt, einer von

ihnen hat mittlerweile bereits eine Professur übernommen.

Zur internationalen Vernetzung wurde schließlich ein internationales Wissenschafts-

netzwerk von Bildungsökonomen errichtet, gepflegt und ausgebaut, das sich jährlich zu

sehr erfolgreichen CESifo Area Conferences on Economics of Education in München

trifft. Die Konferenzen zogen in jedem Jahr international herausragende Wissenschaft-

ler an und boten spannende Programme. Die weitere Fortführung dieser Konferenzen

belegt den nachhaltigen Charakter der Netzwerkbildung.

Drei der am Projekt beteiligten Wissenschaftler verbrachten längere Gastaufenthalte

an der Stanford University, der Brown University sowie der University of Warwick. Auch

verbrachten die Kooperationspartner Becker und Hanushek mehrere Gastaufenthalte

am ifo Institut in München. Darüber hinaus wurden alle in den verschiedenen Projekt-

bausteinen verfassten Papers zunächst auf zahlreichen internationalen Konferenzen

mit anonymem Gutachterverfahren angenommen und vorgetragen, darunter alle

führenden internationalen ökonomischen Fachkonferenzen.

Einer breiteren nationalen und internationalen Öffentlichkeit wurden die Ergebnisse der

Forschungsprojekte durch zahlreiche Vorträge, nicht-technische Artikel, Zeitungsartikel

sowie Interviews in Radio und Fernsehen vermittelt.

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2. Die Bedeutung von Bildung für historische Entwicklungsprozesse in Preußen

a. Veröffentlichungen

Wesentliche Vorarbeiten:

Becker, Sascha O., Ludger Woessmann (2009). Was Weber Wrong? A Human Capital Theory of Protestant Economic History. Quarterly Journal of Economics 124 (2): 531-596.

Artikel in referierten Journals:

[1] Becker, Sascha O., Francesco Cinnirella, Ludger Woessmann (2010). The Trade-off between Fertility and Education: Evidence from before the Demographic Transition. Journal of Economic Growth 15 (3): 177-204.

[2] Becker, Sascha O., Francesco Cinnirella, Ludger Woessmann (2012). The Effect of Investment in Children’s Education on Fertility in 1816 Prussia. Cliometrica 6 (1): 29-44.

[3] Becker, Sascha O., Francesco Cinnirella, Ludger Woessmann (2013). Does Women’s Education Affect Fertility? Evidence from Pre-Demographic Transition Prussia. European Review of Economic History 17 (1): 24-44.

[4] Becker, Sascha O., Erik Hornung, Ludger Woessmann (2011). Education and Catch-up in the Industrial Revolution. American Economic Journal: Macroeconomics 3 (3): 92-126.

[5] Becker, Sascha O., Ludger Woessmann (2010). The Effect of Protestantism on Education before the Industrialization: Evidence from 1816 Prussia. Economics Letters 34 (2): 133-147.

[6] Becker, Sascha O., Ludger Woessmann (2013). Not the Opium of the People: Income and Secularization in a Panel of Prussian Counties. American Economic Review: Papers & Proceedings 103 (3): in press.

[7] Hornung, Erik (2013). Immigration and the Diffusion of Technology: The Huguenot Diaspora in Prussia. American Economic Review, forthcoming.

Artikel in Sammelbänden:

[8] Becker, Sascha O., Ludger Woessmann (2011). The Effects of the Protestant Reformation on Human Capital, in: Rachel McCleary (ed.): The Oxford Handbook of the Economics of Religion, pp. 93-110. Oxford University Press.

Working Papers (nur solche, die noch nicht in Journals veröffentlicht wurden):

[9] Becker, Sascha O., Francesco Cinnirella, Erik Hornung, Ludger Woessmann (2012). iPEHD – The ifo Prussian Economic History Database. CESifo Working Paper 3904. Munich: CESifo.

[10] Becker, Sascha O., Ludger Woessmann (2011). Knocking on Heaven's Door? Protestantism and Suicide. CESifo Working Paper 3499. Munich: CESifo.

[11] Cinnirella, Francesco, Erik Hornung (2011). Landownership Concentration and the Expansion of Education. CESifo Working Paper 3603. Munich: CESifo.

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[12] Cinnirella, Francesco, Marc Klemp, Jacob Weisdorf (2012). Malthus in the Bedroom: Birth Spacing as a Preventive Check Mechanism in Pre-Modern England. CEPR Discussion Paper 9116: London: CEPR.

[13] Hornung, Erik (2012). Railroads and Micro-regional Growth in Prussia, Ifo Working Paper 127. Munich: Ifo Institute.

In Bearbeitung befindliche Diskussionspapiere:

[14] Becker, Sascha O., Markus Nagler, Ludger Woessmann. Education and Secularization: Resurrecting the Traditional View with Panel Evidence from German Cities, 1890-1930.

Artikel in nicht-referierten Zeitschriften:

[15] Woessmann, Ludger (2010). Die Bedeutung von Religion für die Bildung: Eine wirtschaftshistorische Forschungsagenda anhand preußischer Kreisdaten, Teil 1. ifo Schnelldienst 63 (23): 25-32.

[16] Woessmann, Ludger (2011). Die Bedeutung von Bildung für die Wirtschaftsentwicklung: Eine neue wirtschaftshistorische Forschungsagenda anhand preußischer Kreisdaten, Teil 2. ifo Schnelldienst 64 (01): 41-47.

Dissertation (voll finanziert; Einzelkapitel oben aufgezählt):

Hornung, Erik (2012). Human Capital, Technology Diffusion, and Economic Growth – Evidence from Prussian Census Data. ifo Beiträge zur Wirtschaftsforschung 46. München: ifo Institut.

b. Wesentliche Befunde

Im 19. Jahrhundert nahm Deutschland und insbesondere Preußen eine international

führende Position in der Entwicklung seines Bildungssystems ein. Wenngleich diese

Rolle deskriptiv gut dokumentiert ist, konnte ihre Bedeutung für den wirtschaftlichen

Entwicklungsprozess bisher mit quantitativen Methoden kaum erforscht werden.

Deshalb wurde in Kooperation mit S.O. Becker, University of Warwick, die Basis für

einen umfangreichen historischen Datensatz der Kreise und Städte Preußens im

Verlaufe des 19. Jahrhunderts geschaffen. Dieser Datensatz umfasst inzwischen

neben zahlreichen Indikatoren der wirtschaftlichen Entwicklung auch Indikatoren des

Bildungsstands der Bevölkerung sowie eine Reihe weiterer aus wirtschaftsgeschicht-

licher Sicht interessanter Variablen.

Ein wichtiger Teil des Projekts war die systematische Sammlung und Digitalisierung

der preußischen Daten und ihrer Bereitstellung als Datenbank im Internet. Die ifo

Prussian Economic History Database (iPEHD) – Preußische wirtschaftsgeschichtliche

Datenbank des ifo – ist im Sommer 2012 online gegangen und ist für jeden

Interessierten unter www.cesifo.group.de/ipehd frei zugänglich. Die iPEHD Website

stellt nicht nur die Originaldaten bereit, sondern auch Hintergrundinformationen,

Definitionen und verweist auf die Quellen der Variablen. Außerdem bietet sie eine

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Auswahl an thematischen Karten, die die Daten veranschaulichen, fertige Datensätze

und Codes, um Tabellen aus bereits publizierter Forschung zu reproduzieren, sowie

zusätzliches Material. Eine Nutzungsanleitung findet sich in [9].

ifo Prussian Economic History Database (iPEHD)

Ein erstes Forschungsprojekt anhand der preußischen Daten geht der Hypothese

nach, dass der wirtschaftliche Erfolg protestantischer Gegenden weniger auf eine

spezifische protestantische Arbeitsethik zurückzuführen ist, wie vor über 100 Jahren

von dem Soziologen Max Weber propagiert, sondern vielmehr auf eine bessere

Bildung der protestantischen Bevölkerung (für einen längeren Überblick siehe [8]).

Luther forderte, dass jeder gute Christenmensch das Wort Gottes, die Bibel, selbst

lesen sollte. Darum hat er die Errichtung und den Besuch von Schulen gepredigt, und

seine Reformatoren haben dies vor Ort umgesetzt. Aus moderner ökonomischer Sicht

lassen sich die so erlernten Fähigkeiten als Humankapital verstehen, das auch

wirtschaftlich nutzbar ist.

Diese Humankapitaltheorie der protestantischen Wirtschaftsgeschichte wird anhand

des neuen preußischen Kreisdatensatzes aus den letzten Jahrzehnten des 19.

Jahrhunderts empirisch getestet. Die Weber-These wird in der Hinsicht bestätigt, dass

protestantische Kreise in der Tat höhere Einkommen und eine modernere Wirtschafts-

struktur aufwiesen als katholische. Darüber hinaus lässt sich aber auch zeigen, dass

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protestantische Gegenden wesentlich höhere Schulbesuchs- und Alphabetisierungs-

quoten aufwiesen. Der Bildungsvorsprung der Protestanten war so groß, dass er für

ihren gesamten wirtschaftlichen Vorsprung im ausgehenden 19. Jahrhundert verant-

wortlich sein dürfte. Damit bleibt für die Erklärungsansätze der Weber-These – härteres

Arbeiten und Sparen – wenig übrig: Der protestantische Wirtschaftserfolg hat mehr mit

dem höheren protestantischen Bildungsniveau als mit einer spezifischen Arbeitsethik

zu tun.

Neue wirtschaftshistorische Forschungsagenda anhand preußischer Kreisdaten

Darüber hinaus lässt sich belegen, dass der Protestantismus auch schon 1816, also

vor der Industriellen Revolution in Deutschland, einen Einfluss auf die Bildung hatte [5].

Damit kann ausgeschlossen werden, dass die bessere Bildung der protestantischen

Gebiete am Ende des 19. Jahrhunderts lediglich die Folge der Industrialisierung

gewesen sein könnte.

Ein weiteres Forschungsprojekt zeigt, dass der Bildungsstand der Bevölkerung die

Industrialisierung außerhalb des Textilsektors sowohl in der ersten als auch in der

zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts beeinflusst hat [4]. Dies steht im Gegensatz zur

einschlägigen Literatur zur Industriellen Revolution in Großbritannien, die der formalen

Bildung zumeist keine wesentliche Rolle beimisst.

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Noch weiter in die Geschichte zurückgehend belegt eine weitere Arbeit, dass die An-

siedlung von Hugenotten im 17. Jahrhundert einen positiven Effekt auf die Produktivität

des Textilsektors im Jahr 1800 hatte [7]. Somit zeigt sich, dass Zuwanderung von

qualifizierten Arbeitskräften einen starken langfristigen Effekt auf den technologischen

Entwicklungsstand und die Produktivität einer führenden Wirtschaftsbranche hatte.

Eine weitere Studie belegt, dass auch schon Mitte des 19. Jahrhunderts – also vor dem

demographischen Übergang – ein Trade-off zwischen Bildung und Fertilität bestand

[1]. Damit wird erstmals eine wesentliche Annahme der Unified Growth Theory, die den

Übergang von Malthusianischer Stagnation zu modernem Wirtschaftswachstum erklärt,

empirisch belegt. Dabei wird gezeigt, dass die Kausalität zwischen Bildung und Fertili-

tät in beide Richtungen verläuft und dass der Bildungsstand Mitte des 19. Jahrhunderts

Vorhersagekraft für die Fertilitätstransition am Ende des 19. Jahrhunderts hat. Darüber

hinaus zeigt sich, dass der Trade-off zwischen Bildung und Fertilität auch schon zu

Beginn des 19. Jahrhunderts zu belegen ist und zur Mitte des 19. Jahrhunderts hin

anstieg [2]. Anhand englischer Daten aus drei Jahrhunderten vor der Fertilitätstransi-

tion zeigt eine weitere Studie, dass Lebensstandards einen Effekt auf den Abstand

zwischen Geburten hatte, was nahelegt, dass Geburtenabstände als Kontrollmechanis-

mus der Fertilität genutzt wurden [12].

Dieser Forschungsagenda folgend untersucht eine weitere Studie den Effekt des

Bildungsniveaus der Mütter auf die Fertilität für die Periode vor dem demographischen

Übergang [3]. Dieser negative Effekt könnte auf das gestiegene Angebot von neuen

Konsumgütern zurückzuführen sein, welches durch den Wandel von Präferenzen

ausgelöst wird und dabei die Nachfrage nach Kindern senkt.

In einem anderen Projekt zur preußischen Wirtschaftsgeschichte wird das Verhältnis

zwischen der Konzentration von Landbesitz und Schulbeteiligung geschätzt [11]. Es

kann gezeigt werden, dass die Konzentration von Landbesitz einen stark negativen

Effekt auf die Schulbeteiligung hat. Dieser Effekt wird in der zweiten Hälfte des 19.

Jahrhunderts bedeutend kleiner, da die Nachfrage nach Bildung durch die von der

Leibeigenschaft befreiten Bauern steigt.

Weitere Forschungsprojekte auf Grundlage der preußischen Daten zeigen, dass

Protestantismus die Suizidrate erhöhte [10] und dass der Ausbau des Eisenbahnnet-

zes in der Mitte des 19. Jahrhunderts einen kausalen Effekt auf das Städtewachstum

hatte [13]. Aktuelle Forschungsprojekte untersuchen den Zusammenhang von Bildung

[14] und Einkommen [6] mit der Säkularisierung im ausgehenden 19. und beginnenden

20. Jahrhundert.

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3. Die Bedeutung von Bildungsqualität für moderne wirtschaftliche Entwicklung

a. Veröffentlichungen

Wesentliche Vorarbeiten:

Hanushek, Eric A., Ludger Woessmann (2008). The Role of Cognitive Skills in Economic Development. Journal of Economic Literature 46 (3): 607-668.

Artikel in referierten Journals:

[17] Czernich, Nina (2012). Broadband Internet and Political Participation: Evidence for Germany. Kyklos 65 (1): 30-51.

[18] Falck, Oliver, Michael Fritsch, Stephan Heblich (2011). The Phantom of the Opera: Cultural Amenities, Human Capital, and Regional Economic Growth. Labour Economics 18 (6): 755-766.

[19] Hanushek, Eric A., Susanne Link, Ludger Woessmann (2013). Does School Autonomy Make Sense Everywhere? Panel Estimates from PISA. Journal of Development Economics, forthcoming.

[20] Hanushek, Eric A., Ludger Woessmann (2011). How Much Do Educational Outcomes Matter in OECD Countries? Economic Policy 67: 427-491.

[21] Hanushek, Eric A., Ludger Woessmann (2011). Sample Selectivity and the Validity of International Student Achievement Tests in Economic Research. Economics Letters 110 (2): 79-82.

[22] Hanushek, Eric A., Ludger Woessmann (2012). Schooling, Educational Achievement, and the Latin American Growth Puzzle. Journal of Development Economics 99 (2): 497-512.

[23] Hanushek, Eric A., Ludger Woessmann (2012). The Economic Benefit of Educational Reform in the European Union. CESifo Economic Studies 58 (1): 73-109.

[24] Hanushek, Eric A., Ludger Woessmann (2012). Do Better Schools Lead to More Growth? Cognitive Skills, Economic Outcomes, and Causation. Journal of Economic Growth 17 (4): 267-321.

[25] Metzler, Johannes, Ludger Woessmann (2012). The Impact of Teacher Subject Knowledge on Student Achievement: Evidence from Within-Teacher Within-Student Variation. Journal of Development Economics 99 (2): 486-496.

Artikel in Sammelbänden:

[26] Hanushek, Eric A., Ludger Woessmann (2011). The Economics of International Differences in Educational Achievement, in: Eric A. Hanushek, Steven Machin, Ludger Woessmann (eds.): Handbook of the Economics of Education, Vol. 3, pp. 89-200. North Holland, Amsterdam.

Working Papers (nur solche, die noch nicht in Journals veröffentlicht wurden):

[27] Czernich, Nina (2011). Broadband Infrastructure and Unemployment - Evidence for Germany. Munich Discussion Papers 2011-12. Munich: LMU Department of Economics.

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[28] Hanushek, Eric A., Ludger Woessmann, Lei Zhang (2011). General Education, Vocational Education, and Labor-Market Outcomes over the Life-Cycle. NBER Working Paper 17504. Cambridge, MA: NBER.

Artikel in nicht-referierten Zeitschriften:

[29] Hanushek, Eric A., Ludger Woessmann, Lei Zhang (2012). Das Pro und Contra der dualen Berufsausbildung über den Erwerbslebenszyklus in einer sich wandelnden Welt. ifo Schnelldienst 65 (1): 40-42.

[30] Piopiunik, Marc, Ludger Woessmann (2010). Volkswirtschaftliche Folgekosten unzureichender Bildung: Eine makroökonomische Projektion. ifo Schnelldienst 63 (4): 24-30.

[31] Piopiunik, Marc, Ludger Woessmann (2011). Folgekosten unzureichender Bildung durch entgangenes Wirtschaftswachstum. Wirtschaftsdienst (Sonderheft): 34-41.

[32] Woessmann, Ludger (2011). Bildung: Motor für Wachstum und gesellschaftlichen Zusammenhalt in einer globalisierten Welt. ifo Schnelldienst 64 (13): 13-15.

Dissertation (teilfinanziert; relevante Einzelkapitel oben aufgezählt):

Czernich, Nina (2011). The Emergence of Broadband Internet and Consequences for Economic and Social Development. ifo Beiträge zur Wirtschaftsforschung 37. München: ifo Institut.

Kipar, Stefan (2012). Determinants of Firm Innovation – Evidence from German Panel Data. ifo Beiträge zur Wirtschaftsforschung 45. München: ifo Institut.

Piopiunik, Marc (2011). Microeconometric Analyses of Education Production in Germany. ifo Beiträge zur Wirtschaftsforschung 40. München: ifo Institut.

b. Wesentliche Befunde

Das Forschungsprogramm, das sich mit modernem Wirtschaftswachstum beschäftigt,

wurde in Kooperation mit E.A. Hanushek, Stanford University, durchgeführt. Dazu

wurde eine neue Datenbasis internationaler Schülerleistungsvergleichstests wie PISA,

IGLU und TIMSS sowie deren Vorgängerstudien seit den 1960er Jahren generiert und

mit empirischen Kalibrierungsmethoden auf eine gemeinsame Skala gebracht sowie

durch regionale Schülertests ergänzt. Diese neue Datenbasis, der ebenfalls auf der ifo

Homepage online verfügbar ist, ermöglicht eine vertiefte Analyse der Rolle von

Indikatoren der Bildungsqualität für modernes wirtschaftliches Wachstum im

internationalen Vergleich (für einen längeren Überblick siehe [26]).

In den verschiedenen Forschungsprojekten dieses zweiten Forschungsprogramms

geht es um aktuelle bildungspolitische Fragen. Ausgangspunkt ist der Befund, dass die

durchschnittlichen schulischen Leistungen der Bevölkerung einen großen und robusten

Zusammenhang mit dem langfristigen Wirtschaftswachstum seit 1960 aufweisen [24].

Zahlreiche zusätzliche Untersuchungen legen nahe, dass sich die positive Korrelation

zwischen Bildungsqualität und Wirtschaftswachstum kausal interpretieren lässt.

Darüber hinaus wird untersucht, welche Kompetenzbereiche für modernes Wachstum

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besonders wichtig sind. Es zeigt sich, dass sowohl das Kompetenzniveau der breiten

Masse als auch das Kompetenzniveau der Spitzenkräfte für das langfristige

Wirtschaftswachstum wichtig sind.

Bildungsqualität und volkswirtschaftliches Wachstum

Eine weitere Untersuchung belegt, dass der Zusammenhang zwischen Bildungsqualität

und Wirtschaftswachstum nicht aufgrund von Stichprobenverzerrungen in den

internationalen Schülerleistungstests hervorgerufen wird [21]. In zwei weiteren Studien

werden die wirtschaftlichen Konsequenzen erfolgreicher Bildungsreformen in der

Europäischen Union [23] und in OECD-Ländern [20] quantifiziert.

Eine Schwerpunktstudie belegt, dass die außergewöhnlich schlechte Entwicklung

Lateinamerikas über das vergangene halbe Jahrhundert weitgehend auf eine

unzulängliche Qualität der Bildung zurückgeführt werden kann [22]. Eine weitere Studie

belegt die Bedeutung des Fachwissens der Lehrerinnen und Lehrer für

Bildungsleistungen in Peru [25]. Anhand der Mikrodaten der vier PISA-Wellen von

2000 bis 2009 belegt eine weitere Studie, dass Schulautonomie sich in Entwicklungs-

und entwickelten Ländern sehr unterschiedlich auswirkt [19]. Während sich in

entwickelten Ländern tendenziell positive Effekte auf die erzielten Schülerleistungen

ergeben, ist es in Entwicklungsländern tendenziell genau andersherum.

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Schließlich untersucht eine aktuelle Studie die relativen Stärken und Schwächen des

berufsspezifisch ausgerichteten deutschen weiterführenden Bildungssystems – der

dualen Berufsausbildung – im Vergleich zu allgemeinbildenden Systemen in Bezug auf

den Arbeitsmarkterfolg über den Erwerbslebenszyklus in einer sich wandelnden Welt

[28]. Sowohl in der Politik als auch in der bisherigen Forschung wird betont, dass

berufsspezifische Ausbildungen einen Vorteil gegenüber allgemeinen Bildungsgängen

haben, indem sie jungen Leuten den Übergang vom Bildungs- ins Berufssystem

erleichtern. Die neuen Befunde zeigen, dass dieser Vorteil dem Nachteil geringerer

Beschäftigungschancen im höheren Alter gegenübersteht, wenn man den vollen

Erwerbslebenszyklus berücksichtigt und die Wirtschaft schnellem technologischem und

strukturellem Wandel unterliegt.

Berufsspezifische vs. allgemeine Bildungsgänge

Weitere im Rahmen des Projekts unterstütze Forschungsarbeiten beschäftigen sich mit

weiteren Aspekten der Bedeutung von Wissensdiffusion für die moderne wirtschaftliche

Entwicklung in Deutschland. Eine Studie belegt, positive Auswirkungen einer

qualifizierten Arbeitnehmerschaft auf das regionale Wirtschaftswachstum, wobei sie die

langfristigen Auswirkungen der geographischen Verteilung barocker Opernhäuser

ausnutzt [18]. Im Rahmen von zwei weiteren Studien wurden die Konsequenzen der

Verbreitung des Breitbandinternets für Arbeitslosigkeit [27] und politische Partizipation

[17] untersucht.

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4. Institutionalisierung eines internationalen Netzwerks von Bildungsökonomen Über die Forschungsprojekte hinaus wurde ein internationales Wissenschaftsnetzwerk

von Bildungsökonomen errichtet, gepflegt und ausgebaut. Dieses trifft sich jährlich zur

CESifo Area Conference on Economics of Education in München. In allen drei

Projektjahren zog die Konferenz international herausragende Wissenschaftler an und

bot ein spannendes Programm. Im Folgenden werden die Programme der drei

Konferenzen dokumentiert.

a. CESifo Area Conference on Economics of Education 2010

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b. CESifo Area Conference on Economics of Education 2011

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c. CESifo Area Conference on Economics of Education 2012

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