Parteienporträt Sozialdemokratische Partei der … · 5 Sind Sie dafür, dass der Status von...

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Sozialdemokratische Partei der Schweiz (SP) Gründungsjahr: 1988 Abkürzung: SP oder SPS Parteipräsident/in: Christian Levrat (FR, seit 2008) Generalsekretär/in: Thomas Christen Bundesräte/innen Micheline Calmy-Rey (seit 2003) Simonetta Sommaruga (seit 2010) Website: www.sp-ps.ch Kontakt: [email protected] Jungpartei: JungsozialistInnen Abkürzung der Jungpar- tei: JUSO Website der Jungpartei: www.juso.ch Kontakt: [email protected] Parteistärke: 2003 2007 September 2011 Wähleranteil in Prozent: 23.3 19.5 Anzahl Nationalrä- te/innen: 52 43 41 Anzahl Ständeräte/innen: 9 9 8 Parteienporträt

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Sozialdemokratische Partei der Schweiz (SP)

Gründungs jahr : 1988 Abkür zung : SP oder SPS Pa r teip räs ident /in: Christian Levrat (FR, seit 2008) Genera l sekretä r /i n: Thomas Christen Bundes rä te/innen Micheline Calmy-Rey (seit 2003)

Simonetta Sommaruga (seit 2010)

Webs i te: www.sp-ps.ch Kontakt : [email protected]

Jungpar tei : JungsozialistInnen Abkür zung der Jungpar -tei :

JUSO

Webs i te der Jungpar tei : www.juso.ch Kontakt : [email protected]

Pa r tei s tä r ke: 2003 2007 September 2011

Wählerantei l i n Prozent : 23.3 19.5 Anzahl Nat iona l r ä -te/innen:

52 43 41

Anzahl Ständerä te/innen: 9 9 8

Parteienporträt

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PARTEIGESCHICHTE

Die Sozialdemokratische Partei der Schweiz (SP) wurde 1888 als erste gesamtschweizerische Partei überhaupt gegründet. Sie richtete sich ganz auf die Interessen der Arbeiterinnen und Arbeiter aus, indem sie sich für bessere Arbeitsbedingungen, den Aufbau von Sozialeinrich-tungen und höhere Löhne einsetzte. Entsprechend arbeitete die SP eng mit den Gewerkschaf-ten zusammen. Während sie auf politischer Ebene (Parlament und Volksabstimmungen) für die Durchsetzung der Arbeitnehmerinteressen zuständig war, versuchten dies die Gewerkschaften in direkten Verhandlungen mit den Arbeitgebern (Sozialpartnerschaft).

Im Gegensatz zu den anderen Parteien ging die SP nicht aus einem Zusammenschluss bereits bestehender kantonaler Parteien hervor. Sie wurde von Beginn an als nationale Partei gegrün-det. Daher sind auch bis heute die Strukturen der SP stärker vereinheitlicht und auf die nationa-le Parteizentrale ausgerichtet als bei anderen Parteien.

Ab 1900 gelang es der SP ihre Wählerschaft zu verbreitern. Sie wurde nun nicht mehr nur von der Arbeiterschaft, sondern zunehmend auch von Staatsangestellten gewählt. So konnte sie bis 1917 die Zahl ihrer Nationalratssitze auf 19 erhöhen. Als 1919 die Proporzwahl für den Natio-nalrat eingeführt wurde, konnte sie ihre Sitzzahl sogar auf 41 erhöhen.

Bis 1935 orientierte sich das Parteiprogramm stark am Klassenkampf und an den sozialistischen Ideen von Karl Marx. Dennoch lehnte es die SPS 1921 ab, der Kommunistischen Internationa-len beizutreten. Dies führte zur Abspaltung des linken Flügels der Partei, der anschliessend die Kommunistische Partei der Schweiz (KPS) gründete. Auch ohne den kommunistischen Flügel war die SP inzwischen zur stärksten Fraktion im Nationalrat herangewachsen. 1935 gab sie sich ein neues Parteiprogramm, das sich angesichts der sich abzeichnenden aussenpolitischen Be-drohung im Vorfeld des Zweiten Weltkriegs positiver zur Armee stellte und auch generell we-niger marxistisch ausgeprägt war. Nicht zuletzt aufgrund dieser Mässigung wählte das Parla-ment 1943 den ersten Sozialdemokraten in den Bundesrat. Seit 1959 ist die SP ständig mit zwei Bundesräten bzw. Bundesrätinnen in der Landesregierung vertreten.

Im Lauf der Zeit hat die SP immer wieder ihre politische Ausrichtung angepasst. Auf das Auf-kommen der Grünen ab den 1970er-Jahren reagierte sie, indem auch sie verstärkt umweltpoli-tische Anliegen berücksichtigte. Auch orientierte sich die Partei in den 1980er-Jahren wieder verstärkt an ihrer armeekritischen Haltung und unterstützte zumindest teilweise die Armeeab-schaffungsinitiative von 1989. Ihre vorerst höchsten Wähleranteile erzielte die SP bei den Na-tionalratswahlen in den 1990er-Jahren. Gründe dafür lagen in der Wirtschaftskrise dieser Jahre sowie in ihrer Position als Gegenpol zur erstarkenden national-konservativen Schweizerischen Volkspartei (SVP). Zudem orientierte sich die SP in den 1990er-Jahren stärker an den politi-schen Bedürfnissen der links-liberalen Mitte und wurde so auch für neue Wählerschichten in der politischen Mitte interessant. Als Antwort auf die zunehmende Konkurrenz im linken Lager – vor allem durch die stärker werdenden Grünen – hat sich die SP in den letzten Jahren aller-dings wieder den klassischen linken Positionen (z.B. in der Sozial-, Wirtschafts- und Migrati-onspolitik) zugewandt.

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POLIT ISCHES PROFIL

Der smartspider der SP Laut ihrem smartspider legt die SP das Hauptaugenmerk auf einen ausgebauten Umweltschutz und einen starken Sozialstaat. Darin sind sich SP und Grüne sehr ähnlich. Nur die aussenpoliti-sche Öffnung wird von der SP eindeutig stärker betont als von den Grünen.

Der smartspider wurde aus dem Mittelwert der Antworten aller Kandidierenden der Partei für die National- und Ständeratswahlen 2011 berechnet, die den smartvote-Fragebogen ausgefüllt haben.

Lesehi l fe: Die smartspider-Grafik erstellt ein politisches Profil anhand der Zustimmung zu acht Themenbereichen/Zielen. Ein Wert von „100“ steht für eine starke Zustimmung, ein Wert von „0“ für eine Ablehnung der formulierten Ziele. Beispielsweise bedeutet ein Wert von „100“ auf der Achse „Law & Order“, dass die Partei strenge Gesetze, eine starke Polizei und Armee sowie Werte wie Disziplin und Ordnung stark befürwortet.

Weitere Informationen finden sich unter: www.edu.smartvote.ch

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Politische Positionen Die folgende Tabelle enthält die Position der CVP-Kandidierenden zu den Fragen von smartvo-te edu. Für jede Frage ist die durchschnittliche Position der SP- und der JUSO-Kandidierenden festgehalten.

Soz ia l s taa t und Fami l i e Antwor t

1 Befürworten Sie eine Erhöhung des Rentenalters für Frauen und Männer (z.B. auf 67 Jahre)?

Nein

2 Würden Sie bei der Arbeitslosenversicherung die Einführung degressiver Tag-gelder begrüssen (d.h. die Höhe der Taggelder nimmt mit zunehmender Be-zugsdauer ab)?

Nein

3 Soll zusätzlich zur bestehenden Mutterschaftsversicherung ein 24-wöchiger Elternurlaub ("Elternzeit") eingeführt werden?

Ja

4 Sollen die staatlichen Unterstützungsleistungen für Familien mit tiefem Ein-kommen ausgebaut werden?

Ja

M ig ra t ion und Integra t ion Antwor t

5 Sind Sie dafür, dass der Status von Sans-Papiers durch eine einmalige kollekti-ve Erteilung von Aufenthaltsbewilligungen legalisiert wird?

Ja

6 Würden Sie es befürworten, wenn für Ausländer/innen, die seit mindestens zehn Jahren in der Schweiz leben, gesamtschweizerisch das Stimm- und Wahl-recht auf Gemeindeebene eingeführt würde?

Ja

7 Soll sich der Staat finanziell stärker für die Integration von Ausländer/innen engagieren?

Ja

8 Soll der Zugang zur erleichterten Einbürgerung durch den Bund erschwert werden?

Nein

Gesel l s cha ft und Ethi k Antwor t

9 Sollen gleichgeschlechtliche Paare, die in eingetragener Partnerschaft leben, Kinder adoptieren dürfen?

Ja

10 Soll der Konsum von weichen und harten Drogen sowie deren Besitz für den Eigengebrauch legalisiert werden?

Eher j a

11 Der Schwangerschaftsabbruch ist in der Schweiz in den ersten zwölf Wochen der Schwangerschaft straflos möglich. Finden Sie das richtig?

Ja

Finanzen und Steuern Antwor t

12 Würden Sie es begrüssen, wenn der Steuerwettbewerb zwischen den Kantonen grundsätzlich stärker beschränkt würde?

Ja

13 Haben für Sie Senkungen der Bundessteuern in den nächsten vier Jahren Priori-tät?

Nein

14 Soll der Erwerb von selbst bewohntem Wohneigentum durch Steuerabzüge für das Bausparen zusätzlich gefördert werden?

Nein

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Wi r t scha ft und Arbei t Antwor t 15 Befürworten Sie die Einführung eines für alle Arbeitnehmenden gültigen Min-

destlohnes von 3'800 CHF (für eine 100%-Stelle / 40h-Woche)? Ja

16 Sind Sie für eine vollständige Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten (Ge-schäfte können die Öffnungszeiten nach freiem Ermessen festlegen)?

Nein

17 Eine Volksinitiative will festlegen, dass innerhalb eines Unternehmens, der höchste Lohn maximal dem Zwölffachen des kleinsten Lohnes entsprechen darf (1:12-Initiative). Unterstützen Sie dieses Anliegen?

Ja

18 Heute werden 1% aller Direktzahlungen zur Förderung der Bio-Produktion aufgewendet. Sollte dieser Anteil im Rahmen der Agrarpolitik 2014–2017 zula-sten der konventionellen Landwirtschaftsbetriebe erhöht werden?

Ja

Umwel t , Verkehr & Energ ie Antwor t 19 Soll das geltende Moratorium für gentechnisch veränderte Pflanzen und Tiere

in der Schweizer Landwirtschaft über 2013 hinaus verlängert werden? Ja

20 Der Bundesrat möchte bis spätestens 2034 aus der Atomenergie aussteigen (d.h. die bestehenden Atomkraftwerke werden stillgelegt und keine neuen mehr gebaut). Unterstützen Sie dieses Vorhaben?

Ja

21 Befürworten Sie die Einführung einer CO2-Abgabe auf Treibstoffen, wenn die Schweiz die eigenen Klimaschutzziele nicht erreicht?

Ja

22 Befürworten Sie eine Lockerung der Schutzbestimmungen für Grossraubtiere (Luchs, Wolf, Bär)?

Nein

23 Sollen stark befahrene Autobahnabschnitte (z.B. Bern-Zürich oder Lausanne-Genf) ausgebaut werden?

Nein

Pol i t i s ches Sys tem Antwor t 24 Sollen Volksinitiativen für ungültig erklärt werden, wenn sie gegen die Euro-

päische Menschenrechtskonvention (EMRK) verstossen? Ja

Jus t i z , Pol i zei & Armee Antwor t 25 Der Bundesrat schlägt vor, den Bestand der Armee von heute 190'000 auf

80'000 Mann zu reduzieren. Unterstützen Sie diesen Vorschlag? Ja

26 In den letzten Jahren wurden die Regeln zum Erwerb und Besitz von Waffen verschärft. Begrüssen Sie diese Entwicklung?

Ja

27 Soll das Jugendstrafrecht in Zukunft mehr Gewicht auf das Verbüssen längerer Haftstrafen in geschlossenen Anstalten als auf Resozialisierungsmassnahmen legen?

Nein

28 Sollen die Befugnisse der Sicherheitsbehörden zur präventiven Überwachung des Post-, Telefon- und E-Mailverkehrs ausgeweitet werden?

Nein

Aussenwi r t scha ft s - und Aussenpol i t i k Antwor t 29 Soll die Schweiz innerhalb der nächsten vier Jahre EU-Beitrittsverhandlungen

aufnehmen? Eher j a

30 Soll die Schweiz ein Agrarfreihandelsabkommen mit der EU abschliessen? Eher j a 31 Befürworten Sie das bestehende Personenfreizügigkeitsabkommen mit der

EU? Ja

32 Die Schweiz verfolgt seit einigen Jahren eine aktivere, öffentlichere Aussenpo-litik, die sich weniger an der strikten Neutralität orientiert. Begrüssen Sie dies?

Ja

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Wählerprofi l Die nachfolgenden Grafiken zeigen, wer die Sozialdemokratische Partei (SP) wählt. Die Daten stammen von der SELECTS-Wahlstudie 2007. Für diese repräsentative Befragung wurden nach den National- und Ständeratswahlen 2007 mehr als 1'000 Personen telefonisch befragt. Sol-che Umfragen sind ziemlich genau, jedoch gibt es immer eine Wahrscheinlichkeit, dass die Werte in der Realität etwas höher oder etwas tiefer sind.

Lesehi l fe: In den folgenden Grafiken werden die Teilnehmer der SELECTS-Befragung anhand von verschiedenen Merkmalen (bspw. Geschlecht, Alter) in Kategorien eingeteilt (bspw. „weiblich“ resp. „männlich“). Die Länge des Balkens zeigt dann jeweils, wie hoch der Wähleranteil der Partei in der entsprechenden Kategorie ist. Zeigt der Balken für „weiblich“ in der ersten Grafik beispiels-weise 15% an, so bedeutet dies, dass ungefähr 15% der weiblichen Bevölkerung die entsprechende Partei gewählt hat.

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