Passion 2_ RWS Kundenmagazin

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PASSION 2/2009 · 9,- www.passion-magazin.de Neue Mauser-Modelle Die M 03 Light und der Stutzen RWS Höste Ansprüe vor Ort erleben Blaser-Praxis Einsießen wie die Profis DAS KUNDENMAGAZIN VON BLASER, MAUSER, SAUER, ZEISS UND RWS PASSION 2/2009 DAS KUNDENMAGAZIN VON BLASER, MAUSER, SAUER, ZEISS UND RWS www.passion-magazin.de

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PASSION2/2009 · € 9,-

www.passion-magazin.de

Neue Mauser-ModelleDie M 03 Light und der Stutzen

RWSHöchste Ansprüchevor Ort erleben

Blaser-PraxisEinschießen wie die Profis

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02 PASSION

K urz vor Aufgang der Bockjagd erreicht Sie unsere zweite Ausgabe von PASSION – herausgegeben von Blaser, Mauser, SAUER, Carl Zeiss und RWS. Zweimal im Jahr informieren wir unsere

treuen Kunden über Hintergründe, Trends und Innovationen.

Erst vor wenigen Wochen ist die Internationale Waffenausstellung in Nürnberg (IWA) zu Ende gegangen, und die fünf Herausgeber präsentie-ren Ihnen brandaktuell ihre Neuheiten und Highlights von dieser Messe. Produktvorstellungen und Interviews mit Geschäftsführern runden unsere IWA-News ab – von der Waffe über die Optik bis hin zur Munition und Bekleidung ist alles dabei.

Außerdem haben sich für PASSION die Türen von ZEISS und RWS ge-öffnet. Beide Hersteller gewährten exklusive Einblicke in ihre Fertigungs- hallen, Labore und Forschungsabteilungen. Das Geheimnis ihres Erfolges? Wir haben es für Sie herausgefunden. Doch damit nicht genug: Eine junge, aufstrebende Graveurin hat PASSION über ihre Schulter schauen lassen und dabei bewiesen, dass sie während ihrer Arbeit nichts aus der Ruhe bringt – weder das sehr nah auf ihre Fingerspitzen ausgerichtete Kamera-objektiv noch die vielen Fragen.

Doch selbstverständlich kommt auch die Jagdpraxis nicht zu kurz, schließ-lich geht es Anfang Mai raus auf Bock und Schmalreh. Wie man seine Waffe optimal einschießt, welche Anschlagarten man beherrschen sollte, um die Erfolgsquote zu erhöhen, warum die 6,5x55 nicht nur auf der Rehwildjagd punktet und wie Sie letztendlich den heimlichen, alten Bock doch noch überlisten – das alles lesen Sie in dieser Ausgabe.

Und schließlich das Tüpfelchen auf dem „i“ für alle die Jäger, die von Fern-weh geplagt werden. Warum in diesem Jahr nicht einmal dem heimischen Revier den Rücken kehren und einen kapitalen Ungarn-Bock erlegen?

Oder mal richtig in die Wildnis eintauchen, zum Beispiel während der Schneeziegenjagd in Britisch-Kolumbien?

Sollte PASSION noch nicht zu Ihnen nach Hause gelie-fert worden sein, obwohl Sie treuer Kunde einer unserer Marken sind, einfach eine Garantiekarte des Produkts zum jeweiligen Hersteller schicken (weitere Infos unter www.passion-magazin.de) und registrieren lassen – schon

gehören Sie zu unserem Kundenstamm. PASSION 3 wird Ihnen dann direkt zugestellt, selbstverständlich kostenfrei.

Waidmannsheil wünscht Ihnen

editorial

Julia NumßenChefredakteurin

Exklusiv für Sie

3

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inhalt

OPtiK

reise

Editorial........................... 3

Inhalt................................ 4

Aktuell......................... 10

Blaser Academy.......... 12

Schnappschuss............ 94

Termine....................... 96

Impressum.................... 97

man@work.................. 98

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Wie schlägt sich das Rapid®Z5 im Auslandseinsatz in Afrika? Worin liegt das Erfolgsrezept des Varipoints? Und warum läutet das Leuchtabsehen V69 eine neue Ära ein – PASSION hat es herausgefunden

Hier sind sie, die IWA- Neuheiten aller Heraus-

geber – vom Illumination Control von Blaser und ZEISS über die SILVER SELECTION von RWS,

den SAUER 202 Modellen Yukon

und Polar bis hin zu der

Vorstellung von den zwei neuen

aus der Mauser- M 03-Familie

Bockjagd vom Feinsten präsentieren wir Ihnen in unserem Ungarn-Bericht „Die magischen 400“ auf Seite 46. Wenn es Sie allerdings auf einen anderen Kontinent zieht, und Sie per Wasserflugzeug in die entlegensten Winkel Britisch-Kolumbiens reisen möchten, sollten Sie sich unsere Reportage über die Schneeziegenjagd auf Seite 88 nicht entgehen lassen

shOWrOOMMauser 03 „Mystic“Wie aus einer anderen Zeit..............6

seasOnBockjagd-TaktikDie Suche nach dem Phantom.....16

Blaser-PraxisAlles Anschlagsache (Teil 2).........20

Kontrolle ist besser .......................30

SAUERS 202 und 6,5x55 – Nordisches Doppel........................40

reiseBlaser SafarisUngarn – Die magischen 400 ......46

Kanada – Mit 66 Jahren ................88

Blaser, ZEISSIllumination Control – Per Handspannung den Leuchtpunkt aktivieren................28

RWSROTTWEIL EXACT in weiteren KalibernCINESHOT – Die Spezialpatrone für Schießkinos..............................38

SILVER SELECTION – Die neue Büchsenpatrone....................39

SAUERS 202 Yukon, S 202 Polar – Volle Deckung..........................................50

Einstieg in die SAUER-Welt – S 202,eine Klasse für sichHatari-Gewehrriemen – Lust statt Last..........................................51

Modell IX – Zurückin die Zukunft................................52

MauserM 03 Light – Die neue Leichte......68

Der M 03 Stutzen – Führig, kurz, wandelbar.............................72

Auf dem Titel angekündigte Themen sind mit einer gekennzeichnet. Titelbild: Henry M. Linder, Gestaltung: Agnes Köhler

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OPtiKZEISSAbsehen Rapid®Z5 – Mit ZEISS durch Kameldorn und Dickbusch.......................................54

Zehn Jahre Varipoint.....................62

Leuchtabsehen V69 – Eines für alles............................................80

DressBlaser active outfits„Für jede Jagdart die optimale Bekleidung“...................58

Für die aktive Jagd und Freizeit....................................60

WaFFeSAUERGraveurin Katrin Greiner-Haas – Stählerne Versuchung …..............84

MUnitiOnRWSPatronen-Herstellung – „Gut istuns nicht gut genug“....................74

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Endlich wieder raus auf den Bock. Sicher gibt es auch bei Ihnen einen alten Heimlichtuer, dem Sie schon länger nachstellen. Wir verraten Ihnen, wie Sie ihn finden und zeigen verschiedene Anschlagarten auf, damit Sie für die Begegnung mit „ihm“ gewappnet sind. Außerdem gibt Ihnen ein Blaser-Praktiker Tipps fürs Einschießen der Waffe, und wir bringen neuen Schwung in die Kaliberdiskussion – es dreht sich um die 6,5x55

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showroom

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Wie aus einer anderen ZeitFür die Gravuren auf dem neuen Mauser-Sondermodell, der M 03 „Mystic“, stand ein Perkussionsstutzen von 1870 Pate, der mit üppigen Gold- und Silbereinlagen und tief gestochenen Faunenköpfen und Fratzen verziert war. Mauser hat diese Gravuren auf der M 03 „Mystic“ neu in Szene gesetzt.

Fotos: henry m. Linder

Noch Im 19. JahrhuNdert Fürchtete maN sIch vor bösem Zauber, hexeN uNd dämoNeN. dIe beäNgstIgeNde FratZe auF dem magaZINbodeN soLL deN besItZer der m 03„mystIc“ davor schütZeN

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Die tief gestochene Ornamentik auf dem Systemkasten wird durch die Gold- und Silbereinlagen optisch verstärkt. Eine gelungene Kombination, die sich weiter fortsetzt, denn die Bedienelemente sind ebenfalls gold- und die Systemteile silbernitriert. Die M 03 „Mystic“ – ein Traum aus Stahl

Die Liebe steckt eben im Detail – auch der Kammerstengel ist ein einzigartiges Kunstwerk. Die Kugel, ein Faunenkopf, wurde in Relief-Gravur aufwendig herausgearbeitet. Das wunderschöne Wurzelmaserholz gibt der M 03 „Mystic“ zusätzlich eine ganz besondere Note

Das Pistolengriffkäppchen mit der schwungvollen Ornamentik ist ebenfalls ein Highlight

Mehr Infos unter www.Mauser.com

Der Graveur der Mauser M 03 „Mystic“: Ralph Salzmann wird 1970 im thüringischen Hildburghausen geboren. Mit 16 Jahren beginnt er eine Leh-

re als Graveur, die er drei Jahre später beendet. Noch während der

Wende wechselt er für zwei Jahre ins Rothenburger Waffeneck. Mitte der 90ziger Jahre arbeitet Ralph Salzmann dann als Graveur für die Firma Marbach in Bad Aibling, Bayern. 1996 macht sich der 26-Jährige in Zella-Mehlis selbstständig. Im neuen Jahrtausend zieht Salzmann schließlich nach Suhl. Bereits 2003 graviert er für Mauser eine Ausstellungswaffe für die IWA in Nürnberg. Die M 03 „Mystic“ ist sein neuestes Kunstwerk, mehr als ei-nen Monat lang hat er an den aufwendigen Gravuren gearbeitet.

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Eingespieltes Team: Der Jäger und seine Blaser R 93

aktuell

Im vergangenen Herbst sitzt Renatus Andreoli, der ein be-geisterter Anhänger vom Blaser R 93 ist, im Kanton Grau-bünden auf einen bekannten Gamsbock an. Er wundert sich, dass der Gams nirgends zu entdecken ist – und das obwohl endlich, nach Regen und Nebel, die Sonne scheint. „Irgend-wo muss er doch rauskommen“, denkt der Jäger und steigt abwärts, um den unteren Teil besser einsehen zu können. Tatsächlich, auf 80 Meter steht der Bock unterhalb von ihm in einer Schlucht. Der Schusswinkel ist zu steil. Andreoli bringt sich in eine bessere Position, doch der Bock bekommt eine Bewegung mit, zieht weg von ihm in kupiertes Gelände. Mit der Blaser R 93 im Anschlag wartet der Jäger, dass der Gams wieder auftaucht. Nichts. Schließlich leuchtet Rena-tus eine tiefe Rinne mit seinem Fernglas ab – und entdeckt ihn, auf einer Kuppe, rund 150 Meter entfernt. Diese Chan-ce lässt sich der Waidmann nicht entgehen und schießt dem Bock mit der 10,3x60 R aufs Blatt. Eine halbe Stunde später steht der Jäger endlich vor seiner längst verendeten Beute:

einem kapitalen Bock mit fast 120 CIC Punkten. Nach SCI-Bewertung die

stärkste europäische Alpengams, die je erlegt wurde.

Red.

Geschätztes Alter des kapitalen Gams: 9 ½ Jahre

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Im August 2009 soll sie ausgeliefert werden: die 200.000ste Blaser Repetier-büchse R 93. Seit seiner Erstvorstellung im Jahr 1993 wurde der legendäre

Geradezug-Repetierer in 13 Modellvarianten unterschied-licher Spezialisierung an Kunden auf der ganzen Welt aus-

geliefert. Die R 93-Nummer-200.000 ist bereits verkauft. Über die außergewöhnliche Ausführung dieser Jahr-

hundert-Büchse berichtet PASSION in einer der nächsten Ausgaben.

Red.

Die Biathlon-Saison 2008/2009 ging mit hervorragenden Platzierungen unserer Sportler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zu Ende. Die Weltcup-Veranstaltungen und die Weltmeisterschaft in Korea begeisterten ein Millionen-publikum, denn Biathlon fasziniert mit seiner „extremen“ Mischung: Dem Laufen über Distanzen bis zu 20 Kilome-tern auf Skating-Ski und dem Schießen auf eine Distanz von 50 Metern. Das gelingt nur dem Sportler, der die physische Topform und psychische Aus-geglichenheit in Übereinstim-mung bringt und sich dabei zudem auf eine zuverlässige und präzise Munition verlas-sen kann. Viele Biathleten vertrauen deshalb auf die Randfeuer-patronen RWS R50 und R100, die Dank der hervorragenden Präzision ihren Teil zum Er-folg beitragen. Die Munition entscheidet: Beim Biathlon und auf der Jagd.

Red.

Den lieferte die SAUER 202 Take Down in der „Der Kaiser von Schexing“. Die Fern-sehserie des Bayerischen Fernsehens erzählt heiter-schräge Begebenheiten aus dem Rat-haus des fiktiven Städtchens Schexing, denn hier hat Bürgermeister Andreas Kaiser sei-nen Posten eher zufällig bekommen. In der dritten Staffel kommt die Klasse der S 202 Take Down voll zur Geltung: Kein anderes Gewehr schien dem bekannten Regisseur Franz Xaver Bogner für die Dreharbeiten besser geeignet. So trat die Kühle aus dem hohen Norden die Reise nach Mün-chen an und sorgte für jede Menge Faszination am Set. Schnell war auch Darstellerin Monika Gruber mit der SAUER vertraut. Das war wichtig für den Plot, denn der gemeinschaftliche Jagdbezirk Schexing soll neu verpachtet werden. Die schöne Brauerei-Erbin hat Interesse am Revier und stürmt in den Rathaussaal – doch schauen Sie selbst: Ab März/April geht die Se-rie am Freitagabend wöchentlich auf Sendung. Die Folge 27 „Väter und Söhne“, mit dem Gastauftritt der S 202 Take Down, wird am 9. Oktober um 21.15 Uhr im BR aus-gestrahlt. Red.

Rechtzeitig zur IWA lag auf der Messe in Nürnberg druckfrisch der neue ZEISS-Jagd-Katalog 2009/2010 vor. Er bietet Orien-tierungshilfen für die richtige Auswahl des jeweils passenden Geräts, Praxistipps für den Ge-brauch der Ferngläser, Ziel-fernrohre und Spektive mit detaillierten Daten und Fakten zu den einzelnen Produkten. Der Katalog spiegelt die Vision von Carl Zeiss und seinen Kunden wider: das brillante Na-turerlebnis sowie die intensive Jagderfahrung und vermittelt darüberhinaus einen Überblick zum ZEISS-Angebot in ein-drucksvollen Bildern. Es werden alle Neuheiten vorgestellt, darunter auch die neue Varipoint Zielfernrohr-Generation mit dem revolutionären Leuchtabsehenkonzept V69 (siehe Seite 80 bis 83) und dem innovativen Illumination Control (siehe Seite 28). Der Katalog ist im Fachhandel sowie auf Anfrage bei Carl Zeiss kostenlos erhältlich.

Red.

Unser Magazin, das zwei-mal im Jahr erscheint, ist für unsere bereits registrierten Kunden kostenlos. Wer noch kein Kunde ist, trotzdem gern PASSION beziehen möchte, kann selbstverständlich per E-Mail oder Telefon/Telefax ein Jahresabonnement (15 Euro Inland, CHF 25) beim Klambt-Verlag in Speyer bestellen. Falls Sie zu unserem Kundenstamm gehören, aber in nächster Zeit umziehen sollten, bitten wir um entsprechende Mitteilung Ihrer Adress-Änderung. Hier die Kontaktdaten unseres Abo-Service: [email protected]; Tel. 01 80/57 1 83 86 (14 Cent/Minu-te aus dem Festnetz der Deutschen Telekom, abweichende Preise aus Mobilfunk); Fax 0 62 32/31 02 12.

Red.

200.000ste Blaser R 93

Spitzensportler schwören auf RWS

TV-Star mit Schuss

Neuer Jagdkatalog von ZEISS

Rekordgams erlegt – mit R 93

In eigener Sache

Wieder Gold für …

Faszination Biathlon: Auch hier spielt die Wahl der Munition eine entscheidende Rolle

… Carl Zeiss. Bereits das vierte Jahr in Folge wählten die Leser der Zeitschrift JÄGER ge-

meinsam mit einer Jury aus Experten 2008 ein Produkt der Carl Zeiss Sports Optics

zum Besten seiner Klasse: Das Victory 8x56T*FL erreichte in der Kategorie 56er Fernglas den ersten Platz. Carl Zeiss wur-de für diese herausragende Leistung von der JÄGER-Redaktion der Goldene Kei-ler 2008 überreicht. Die Verleihung fand am 3. Februar im Rahmen der Jagd & Hund-Messe in Dort-mund statt.

Red.

Gastauftritt im Fernsehen: Monika Gruber mit der SAUER 202 Take Down

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aktuell

Besser treffen!Ob Ansitz, Pirsch, Drückjagd oder die Jagd auf schnelle Enten und Fasane, jeder Jäger kennt seine persönlichen Stärken und Schwächen im Umgang mit Büchse und Flinte. Damit auch Sie Ihre Schießfertigkeiten in der Praxis weiter verbessern können, bietet die Blaser Academy professionelle Unterstützung an. PASSION hat dazu Gunther Stoschek von Blaser befragt.

Foto: Werner Reb, Blaser

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Ausführliche Informationen finden Sie in der Blaser Academy Broschüre, die Sie direkt bei Blaser anfordern können

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Wofür steht die Blaser Academy?Wir wollen die Jäger ermuntern und ihnen Mut machen, sich bei Defiziten in der Schießfertigkeit an professionelle Ausbilder zu wenden. Was bei Sport-arten wie Golf, Tennis oder Tauchen längst selbstverständlich ist, sollte im Besonderen gerade auch für den Um-gang mit der Schusswaffe auf der Jagd gelten.

Was meinen Sie genau?Allein auf der Jagd mit der Flinte oder auf dem Wurfscheibenstand beobach-tet man oft, dass einige Jäger eigent-lich schon vor dem Schuss resigniert haben, nicht mit einem Treffer rechnen. Wenn Sie dann ausnahmsweise treffen, sind sie positiv überrascht. Umgekehrt müsste es sein! Dann gibt es einige Schützen, die sich nicht zutrauen, ihre eigene Büchse einzuschießen, weil sie unsicher sind. Und wer sich dennoch auf einen Schießstand wagt, hat häufig Angst, sich zu blamieren in der Runde derjenigen, wenigen Schützen, die dort immer anzutreffen sind.

Wie könnte man hier helfen?In Begleitung eines routinierten Könners – unter vier Augen – wird die Sache ganz anders aussehen. Die Aus-bilder der Blaser Academy vermitteln dem Jäger von Grund auf alles zum sicheren Schießen Notwendige. Es ist doch wirklich schade, dass sich viele Jäger bei ihrer liebsten Freizeittätigkeit

Gunther Stoschek ist Marketing-Leiter bei Blaser Jagdwaffen

aktuell

häufig über schlechte Schüsse ärgern müssen, weil sie ein Leben lang Grund-fehler mit sich herumschleppen. Mit richtiger, individueller Anleitung kann schon ein halber Übungstag Wunder bewirken.Aber eigentlich lernt man das Schie-ßen doch in der Jagdausbildung, oder?Ja sicher, der praktische Schießunter-richt wird heute schon professioneller durchgeführt – allerdings leider noch nicht überall. Und meiner Meinung nach ist die Zeit, die dafür aufgewen-det wird, immer noch viel zu knapp bemessen.

Warum?Man sollte nie vergessen, dass wir Jäger in der Öffentlichkeit stehen und nicht zuletzt auch am routinierten Umgang mit unserem wichtigsten Handwerks-zeug, der Jagdwaffe, gemessen wer-den. Einige Fernsehbeiträge der letzten Zeit gaben da sehr schlechte Beispiele ab! Auch wenn wir die Jagd ungern als Sport ansehen, sollten wir uns doch vom Verbesserungswillen vieler Sport-ler eine Scheibe abschneiden.

Ist das bei Jägern denn nicht der Fall?Sagen wir mal so: Es ist sicher noch nicht allzu populär, Schießen zu üben, oder professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Was kann da die Blaser Academy ändern?Wir wissen, dass jeder Jäger den Wunsch hat, besser zu treffen. Und wir sind sicher, dass die Hemmschwelle, eine individuelle, persönlich geprägte Fortbildung in Anspruch zu nehmen, wesentlich geringer werden wird. Je-der Jäger wird sofort die gewonnenen Erkenntnisse in der Praxis umzusetzen können und seine Resultate deutlich verbessern.

Was sind denn die Aus bildungsschwerpunkte der Blaser Academy?Jeder Academy-Ausbilder hat seine speziellen Ausbildungsschwerpunkte, die in der Academy Broschüre auf-geführt sind. Von der Grundausbil-dung des Flinten- und Büchsenschie-ßens über jagdpraktisches Schießen bis hin zur Flintenweiterbildung für Fortgeschritte ne ist alles vertreten.

Was muss ich tun, damit ich an solch einem Seminar teilnehmen kann?Bei Blaser die Academy Broschüre an-fordern, direkt einen der Referenten kontaktieren und mit ihm einen Termin und Veranstaltungsort absprechen. Dann das Gewehr einpacken, schon steht der Schulung nichts mehr im Wege. Es ist übrigens kein Problem, wenn die Waffe nicht aus dem Blaser-Sortiment stammt – beim Ausbilder hat man aber selbstverständlich die Mög-lichkeit, sich eine Blaser zu leihen.

Was kostet denn ein Seminar?Im Einzelunterricht kostet eine Aus-bildungsstunde cirka 100 Euro – das ist aber auch abhängig vom jeweiligen Referenten, Standort und Ausbildungs-inhalt. Bei kleinen Gruppen wird es natürlich günstiger. Alle Details spre-chen die Teilnehmer direkt mit dem Ausbilder ab. Wie gesagt: In nur wenigen Stunden wird jeder Teilneh-mer seine Schießfertigkeiten so ver-bessern, dass er ein Leben lang davon profitiert.

Bruno J. Achermann Frank Luck Rolf Schönlein

Hendrik Strothmann Werner Reb Horst Rechtenbach

Die Schieß-ausbilder der Blaser AcademyAusgewählte Profis mit verschiedenen Schwerpunkten führen Schützen rasch zum Erfolg

Das Blaser Schießkino und Schloss und Gut LiebenbergZwei von vielen Veranstaltungs orten der Blaser Academy im gesamten deutschsprachigen Raum

erfolg steigert das selbstvertrauen und ist die beste Motivation, Mehr lernen zu wollen

Franz Kuppel

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Wem die Stunde schlägt

Fotos: Magnus nyman

Die aufgehende Sonne taucht die Landschaft in ein warmes Licht. Mittendrin – ein Bock. Ist es etwa das Phantom, der Heimlichtuer? PASSION verrät Ihnen, wie Sie solch einen Bock in Ihrem Revier aufspüren, mit welcher Anschlagvariante Sie Ihrem Ziel näherkommen, und warum die 6,5x55 die ideale Begleiterin für die Rehwildjagd ist. Außerdem schreibt ein Praktiker, wie Sie auf dem Schießstand Ihre Ausrüstung prüfen sollten, damit Sie bestens für die Jagd auf den Bock vorbereitet sind.

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season

Die Suche nachdem PhantomEs gibt sie die alten, abnormen oder mittelmäßigen Böcke, die sich so gut wie nie blicken lassen und sich allen Nachstellungen entziehen. Sie zu erbeuten reizt. PASSION hat herausgefunden, wie Sie solch einem Drückeberger auf die Schliche kommen.

TeRRIToRIUM Spätestens als Zweijähriger hat der Bock sein Revier erworben und be-hauptet seine Deckungs- und Äsungs-refugien gegen Konkurrenz. Und das in der Regel zeitlebens – das bedeutet, er bleibt, wo er sich etabliert hat. Es sei denn, sein Ruhebedürfnis würde dau-erhaft gestört und die Einstandsquali-tät durch waldbauliche Maßnahmen, allen voran großflächige Zäunung und Durchforstung, stark gemindert. Das würde einen Platzbock veranlassen, entweder ein frei gewordenes Territori-um zu besiedeln oder einen schwäche-ren Artgenossen aus dessen Revier zu vertreiben.

sTöRUngen Mit Störungen durch Menschen kann Rehwild sehr gut umgehen, solange sie rechtzeitig erkannt werden. Spaziergän-ger, sogar Pilz- und Beerensucher kün-digen ihr Erscheinen akustisch, visuell und auch geruchlich an. Darauf stellen sich die Cerviden ein, drücken sich oder ziehen sich unbemerkt und nur im Notfall mit schnellen Fluchten zurück. RUheZonenDas Rehwild lernt, seinen Äsungs-rhythmus den Gegebenheiten anzupas-sen. Es sucht die Äsungsplätze zu den Zeiten auf, wenn an den bevorzugten Ecken Ruhe eingekehrt ist.

nebenbUhleR Der Bock grenzt sein Territorium her-metisch gegen Konkurrenten ab: Er plätzt und fegt – je länger er nun ein Territorium besetzt und je älter der Bock in seinem Einstand geworden ist, desto weniger Duftmarken muss er setzen. Schließlich wissen die Neben-buhler sehr wohl, mit wem sie es zu tun haben. Spätestens ab April sind die Würfel gefallen – die Nachbarn kennen und respektieren sich. Verjagt dage-gen werden Eindringlinge zumeist der Jährlingsklasse. Mit Sicherheit alle, die nicht der eigenen Sippe angehören.

DeR bock RUhT nIchT IMMeR DoRT, wo es DIchT bewachsen IsT, sonDeRn wechselT nach wInD UnD weTTeR seIne RUheZonen

ZeIchen Finden wir bei gründlicher Suche in ei-nem Waldkomplex weder Plätz- noch Fegestellen, dann zieht hier auch kein Bock. Leuchten uns jedoch an Sträu-chern und Jungpflanzen, vorzugswei-se von Mangelbaumarten, zahlreiche Fegestellen entgegen, dann liefern sie Fingerzeige, dass Jährlinge Besitzan-sprüche anmelden. Beobachten wir dann noch einen jungen Mehrjährigen, müssen wir in diesem Bereich nicht weiter nach dem Heimlichen suchen.

schnITTsTellenGroße Grünschläge können durchaus Schnittstellen mehrerer Territorien sein. Doch dass auf einem Wechsel zuerst der Jährling, schließlich der Mehrjähri-ge, dann der Alte und am Schluss der Heimliche austreten, ist so wahrschein-lich wie sechs Richtige mit Superzahl im Lotto.

eInsTanDWas tun, wenn Fege- und Plätzstellen den Territoriumsinhaber enttarnen, wir ihn aber partout nicht in Anblick bekommen? Bitte nicht hineinpirschen in den Einstand! Der Bock ruht nämlich nicht immer dort, wo es am dichtesten bewachsen ist, sondern wechselt nach Wind und Wetter die Ruhezonen. Mal wählt er sie im Altholz, mal am Bestan-desrand. Immer so, dass er möglichst viel von dem mitbekommt, was um ihn herum passiert. Wer jetzt in den Ein-stand schleicht, alarmiert in vielen Fäl-len den Bock und trägt seine Wittrung ins Eingemachte.

UnTeRhalTUngEine kontrollierte Störung hingegen kann erfolgsversprechend sein. Zwei „Spaziergänger“ unterhalten sich auf dem Weg zum Hochsitz, der eine baumt auf und der andere geht wieder davon, führt dabei laut Selbstgespräche. Dieses „Geplapper“ vernimmt der Alte, emp-findet die Geräusche oft jedoch nicht als bedrohlich und verhält sich entspre-chend. Der Lärm wiederum kann einen Jährling auf die Läufe bringen. Kommt er dem Alten zu nahe, versucht dieser ihn zu verjagen. In jedem Fall bewegt er sich – im günstigsten Fall auch vor die Fern- und Zieloptik.

PIRsch Obwohl nach Regengüssen die herun-terfallenden Tropfen von den Zweigen das Wild zum Ziehen veranlassen, sieht eine Pirsch im Wald die Vorteile eher auf der Seite des Gejagten. Es bedarf schon allerbester Revierkenntnisse, gepflegter Pirschsteige und größter Umsicht des Jägers, wenn er im Bestand sein Waid-mannsheil anstrebt. Jetzt Wildwiesen oder Wildäcker mit Bedacht anzulau-fen, mag sich dagegen lohnen.

waIDMannsheIl Am sichersten „erwischt“ man den Bock dort, wo er äst. Und zwar dann, wenn Ruhe herrscht und nicht die Jog-ger abends um die Waldecke keuchen, die Walker ihren Plausch halten, die Biker ihre Runde drehen oder die Spa-ziergänger vor oder nach der Arbeit ihre Hunde ausführen.Oft genügen dem Rehbock wenige Mi-nuten, dann steht ein Ortswechsel an. Hohes Gras und überständiger Klee locken den alten Schlaumeier nicht. Er sucht vielmehr frisches, eiweißreiches Grün, junge Kräuter und Triebe. Dort zieht es „unser“ Phantom hin. Und sei es zur Unzeit. Sein Auftauchen aber läutet das Finale ein. Hoffentlich mit Nervenkitzel, einer kleinen Prise Jagd-fieber und dennoch sicherem Waid-mannsheil.

Red.

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season

Alles AnschlagsacheFolge 2

Bei der Pirsch im heimischen Revier oder in fernen Ländern gilt es, die wenigen Chancen schnell zu nutzen. Wer sich richtig zu verhalten weiß, wird auch bei unverhofftem Anblick sicher treffen. Wie, das zeigen wir Ihnen.

Fotos: Joachim HartmannPirs

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nfang Mai, Aufgang der Bockjagd. Es ist später Nach-mittag, bestimmt ist das Wild

schon auf den Läufen, daher doppelte Vorsicht auf dem Weg zur Kanzel. Nicht von ungefähr, denn in einer Lücke zwi-schen den Fichtenstämmen schimmert es grau hindurch. Bock! Kein junger und abnorm dazu. Er schickt sich an, den Weg zu überqueren. Das Dreibein liegt im Auto, der nächste Stamm zum Anstreichen außer Reichweite, und für einen freihändigen Schuss ist die Dis-tanz zu groß. Der Baumstumpf könnte passen, also runter auf den Bauch, den Rucksack seitlich daneben, ins Ziel ge-gangen, gespannt und geschossen. Der Bock steilt vorne auf, macht eine kur-ze Flucht zum Buchenanflug, kurzes Schlegeln, dann ist er verendet.Gerade hatte die Pirsch begonnen und schon ein erfolgreiches Ende gefunden.

Von allen Anschlagarten – sitzend aufgelegt ausgenommen – gewährt die Position liegend aufgelegt die höchste Zielruhe.

Liegender AnschlagDie beste Stabilisierung ist gegeben, wenn der Schütze den Schießarm seitlich auf seinem Rucksack lagert. Wichtig: Auch der Hinterschaft der Büchse ruht dort fest und ruhig, eine besser Auflage ist kaum möglich – unbedingt auf Hindernisse vor der Mündung achten

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Die Waffe liegt dabei mit der linken Hand unter dem Vorderschaft auf einem Baumstumpf oder Stein oder, wenn nichts dergleichen zur Verfügung steht, direkt auf dem Okularschutzde-ckel des aufgestellten Fernglases. Der linke Ellenbogen stützt sich auf dem Boden ab, der rechte seitlich ausge-streckt auf dem Rucksack. Auch der Hinterschaft der Büchse liegt dort auf, satt an die Schulter gepresst. Dieses Vorgehen stabilisiert die Büchse derart, dass selbst der wenig versierte Schütze auf 100 Meter sicher ins Bierfilz treffen muss. Auch, und vor allem des-wegen, weil es der verbreiteten Schüt-zenseuche, dem „Mucken“ wirksam vorbeugt. Denn: Waffe, Schießarm und Oberkörper sind fixiert und können nicht nach hinten ausweichen. Aber der Rucksack bietet bei der Pirsch noch weiteren, vielfachen Nutzen: Im Hoch-gebirge auf steiler Fläche der Schuss in den Gegenhang oder nach unten: Den

Rücken an eine Kante oder einen Stein gestützt, den Rucksack auf die angezo-genen Knie gelegt, so wird der Schuss gelingen.Modelle mit Tragegestell, bei der Aus-landsjagd in den Bergen ohnehin un-verzichtbar, stellen eine noch größere Hilfe dar, da sie in sich stabiler sind und deutlich mehr Höhe bieten.Doch selbst die einfachste Lösung ist besser als nichts.

Variante 1: Aufgelegt mit RucksackNicht nur mehr Komfort beim Tragen, sondern auch mehr Höhe fürs Auflegen der Waffe bieten Rucksäcke mit integriertem Tragegestell. Der Jäger positioniert sich dahinter, kann seine beiden Ellenbogen auf den Knien abstützen. Der Rücken sollte an einem Fels oder Baum lehnen

je besser der schütze sich und seine Waffe stabilisiert, desto sicherer Wird er treffen

AVariante 2: In steilem Gelände, beim Schuss nach unten oder in den Gegenhang, bietet der Rucksack, auf den Knien abgestützt, oft die einzig mögliche Aufl age. Auch hier ist es optimal, wenn der Rücken zur Stabilisierung abgestützt wird

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Kniend in Anschlag gehenWenn das linke Knie erhöht auf dem Rucksack ruhen kann, ergibt sich, nicht nur für ältere Jäger, eine wesentlich entspanntere Anschlagsposition. Dabei unbedingt den Ellenbogen des Schießarmes auf dem rechten Knie abstützen

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Anschlag mit dem DreibeinTreffer fast garantiert: Sitzend mit abgestütztem Rücken, beiden Ellenbogen auf den Knien, das Dreibein zusammengeschoben in der Höhe justiert: Es geht kaum besser

Stehend abgestütztMuss stehend geschossen werden, stellt das Dreibein die beste Unterstützung dar. Wird dazu der Schießarm auf die Schulter des Pirschführers gelegt oder an einem Baum abgestützt, hat man beste Chancen auf einen guten Treffersitz

Kleines Hilfsmittel – grosse WirKung. Das Dreibein sollte auf Keinem PirscHgang feHlen

Bei der Pirsch und auf dem Weg zur Ansitzeinrichtung leisten Zielstöcke wertvolle Dienste. Dabei steht das Drei-bein sicherer als das Zweibein, und je-nes wiederum toppt die einfache Stüt-ze. Genau anders herum verhält es sich, wenn es um die Schnelligkeit geht, mit der die Zielhilfe in Anschlag gebracht werden soll.Beim Schießen über den Zielstock will tunlichst auch der Schießarm ab-gestützt sein. Idealerweise an einem Stamm. Ansonsten muss der Jagdfüh-rer herhalten. Seine Schulter, sein Ober-arm oder sein abgewinkelter, zugleich an den Körper gepresster Unterarm gewähren den notwendigen Halt. Bei der geführten Jagd hat es sich ohne-hin bewährt, den Begleiter mit dem Aufstellen und Fixieren des Stockes zu betrauen, ihm einzuimpfen, wie er sich im Fall der Fälle hinstellen muss und dieses Procedere auch einige Male zu erproben. In der Regel sieht nämlich der Revierkundige das Wild schon vor seinem Gast und kann unter Zeitdruck ohne langes Erklären wertvolle Vor-bereitungen treffen, während sich der Geführte ganz auf den Umgang mit seiner Waffe konzentrieren darf. Nicht selten entscheiden dann die so gespar-ten Millisekunden über Haben oder Nachsehen.

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PASSION 02 2529

Die beiden Innovationsführer Blaser und Carl Zeiss stel-len mit Illumination Control (iC) eine Technologie vor, die erstmals die Aktivierung der Absehen beleuchtung an die Be-dienung der Waffe koppelt. Ein Sensor im Okular erkennt die Stellung des Spannschiebers und steuert so selbstständig das Ein- und Ausschalten des Varipoint-Leucht absehens.

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Folgende Situation auf der Bewegungsjagd ist vielen Jägern bekannt: Unerwartet und lautlos wechselt Fuchs oder Sau an, und es bleibt nur sehr wenig Zeit, um die Chance zu nutzen. Rasch ist die Büchse angeschlagen, und der Schütze stellt fest: Der Leuchtpunkt ist nicht an. Derart irritiert ist es ihm kaum noch möglich, sicher zu treffen. Ähnliches kann beim nächt-lichen Ansitz passieren. Mit der R 93 iC gehören Erlebnisse wie diese der Vergangenheit an: Der Jäger bringt vorsichtig die Büchse in Anschlag, schiebt den Spannschieber lautlos nach vorne und zielt sicher mit dem Leuchtpunkt, der auto-matisch mit dem Spannen der Waffe aktiviert wurde.

Mehr Ruhe vor dem Schuss: Die Vorzüge des iC-Konzepts liegen auf der Hand – selbst unter größter Anspannung wird das Aktivieren des Leuchtpunktes nicht mehr vergessen. Durch den Spannschieber wird der Leuchtpunkt immer ak-tiviert, egal in welcher Position sich der Regelknopf am Ziel-fernrohr befindet. Durch die ergnonomisch günstige Positio-nierung des Spannschiebers der R 93 iC bleibt die Schießhand stets am Pistolengriff, die Führhand muss nicht mehr vom Vorderschaft genommen werden, um das Leuchtabsehen am Zielfernrohr einzuschalten.

Spannschieber vorne – Leuchtpunkt aktivMit der R 93 iC wird der Leuchtpunkt automatisch beim Spannen der Waffe sichtbar.Übrigens: Jede R 93 kann schnell und kosten- günstig auf iC nachgerüstet werden. Über den Blaser Fachhändler wird der Verschluss ins Blaser-Werk eingesandt, um den iC-Spannschieber zu montieren

02 PASSION

Schütze und Waffe bleiben jeder zeit als Ein-

heit verbunden. Links-händer werden das in-

novative iC-Konzept besonders schätzen, denn für sie entfällt

das Loslassen der Schießhand vom Pistolengriff oder aber das umständ-

liche Umgreifen mit der rechten Hand auf die linke Seite des Zielfernrohrs.

Kommunikation zwischen Waffe und Ziel- fernrohr: Ein kleiner Magnetgeber im Spann-

schieber der R 93 iC kommuniziert mit einem Sensor an der Unterseite des Varipoint-Okulars,

um den Leuchtpunkt im Moment des Spannvor-gangs zu aktivieren. Die Memory-Funktion im Vari-

point iC sorgt dafür, dass die zuletzt eingestellte Leuchtin-tensität sofort wieder bereit steht. Unabhängig von der

Position des Spannschiebers wird die Leuchtintensität bei herausgezogenem Regelknopf am Zielfernrohr eingestellt und durch Eindrücken des Knopfes abgespeichert.

IllumInatIon Control – per Handspannung den

leuCHtpunkt aktIvIeren

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30 PASSION 02 3102 PASSION

season

Fotos: Joachim Hartmann

Vertrauen ist zwar gut, aber mit besserem Gefühl wird nur derjenige seine Büchse auf der Jagd führen, der sie zuvor selbst ausgiebig Probe geschossen hat. Kontroll- und Ein schießen ist viel einfacher, als die meisten Jäger glauben.

Kontrolle ist besser

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32 PASSION 02 02 PASSION 33

season

Richtig auflegenGeeignete Gewehrauflagen sind die Grundvorausset-zung für richtiges Kontroll- und Einschießen. Nur bei Verwendung von nicht zu harten und nicht zu weichen Auflagen und nur beim Schießen von der Schulter ent-spricht das Eigenschwingverhalten des Laufes bei der Schuss entwicklung annähernd dem Verhalten der Waf-fe bei der Schussabgabe im Revier.Die Auflagepunkte sollten in etwa die Mitte des Vorder-schaftes und das Ende des Hinterschaftes darstellen. Durch entsprechendes Unterlegen der Vorderschaftauf-lage und durch Verschieben der Hinterschaftauflage in Längs- und Seitenrichtung wird die Waffe so auf das Ziel gerichtet, dass das Absehen im Zentrum der Scheibe stehen bleibt, ohne dass der Schütze die Waf-fe selbst berührt. Die Büchse ist so vollkommen ruhig gestellt, ein negativer Einfluss durch den Schützen ist nur noch in geringem Umfang möglich

Das brauchen Sie fürs Einschießen

Handelsübliche Gewehrauflagen, die mit Kunststoffgranulat gefüllt werden (Sand-füllung staubt später aus den Nähten) und Unterlagen, um den Höhenunterschied zum Vorderschaft auszugleichen plus Schulterpols- ter – damit ist die Waffe ruhig gebettet und der Schütze optimal gerüstet für das Einschießen. Wichtig: Ein guter Gehörschutz

In der Ruhe liegt die PräzisionAlle ungewollten Bewegungen der Waffe wer-den alleine vom Schützen verursacht. Umso wichtiger ist es, den Körper so weit wie mög-lich ruhig zu stellen, also abzustützen: Die Sitzgelegenheit muss die passende Höhe für den entspannten Anschlag haben, beide Füße stehen flach auf dem Boden, der Oberkörper lehnt sich möglichst mit der rechten Körper-hälfte und nicht mit der linken (Herzschlag) am Schießtisch an, beide Ellenbogen liegen auf dem Tisch

Bewegung minimierenBei richtiger Positionierung von Schütze und Waffe liegt jetzt der Hinterschaft mit der ganzen Fläche an der Schulter an. Keinesfalls sollte mit der den Pistolengriff umfassenden Schießhand die Waffe „in die Schulter“ gezo-gen werden. Hierdurch würden völlig unnötig Spannungen aufgebaut, die sich bei der Schuss- abgabe ungünstig auswirken können.Durchaus zu empfehlen ist dagegen ein kleines Schulterpolster (wie die Schießauflagen idea-lerweise mit Kunststoffgranulat gefüllt), das die gefühlten Rückstoßkräfte spürbar mindert und zudem die Übertragung von Schulterbe-wegungen minimiert

ir ist die Waffe umge-fallen, könnten Sie bit-te mal einen Kontroll-

schuss machen?“ Diese Frage hat schon mancher Büchsenmacher oder Schieß-standbetreiber von Jägern gehört, und oft ahnt man den wahren Hintergrund: Es wurde zuvor unerklärbar ein Stück Wild gefehlt oder, noch weitaus schlim-mer, krank geschossen.

Ist es nicht bedenklich, dass man für sich selbst zwar in Anspruch nimmt, mit der Büchse das Wild waidgerecht erlegen zu wollen, unter im Revier nicht immer einfachen Bedingungen und nicht selten gebeutelt vom Jagd-fieber?Dass man aber gleichzeitig schnell bereit ist, andere Personen die Treff-punktlage der eigenen, geliebten Waffe überprüfen zu lassen, aus heimlichen Selbstzweifeln an der eigenen Schieß-kunst?Dabei ist es, zumindest bei einläufigen Büchsen, ganz einfach, die Treffpunkt-lage mit der jeweils verwendeten Pa-tronensorte zu ermitteln, wie auch gegebenenfalls die Korrektur am Ziel-fernrohr vorzunehmen. Beides sollte schon bei der Jägerausbildung fester und selbstverständlicher Bestandteil des Lehrplans sein.

Entscheidend sind richtige Vorgehens-weise und wenige Hilfsmittel. Und natürlich die Tatsache, dass Waffe, Zielfernrohr und vor allem Zielfern-

rohrmontage technisch 100-prozentig in Ordnung sind. Gerade letzterer wird oft viel zu wenig Aufmerksamkeit ge-schenkt, Fehler wirken sich dort aber

am gravierendsten aus. Deshalb ist eine regelmäßige technische Inspek-tion durch den Fachmann immer zu empfehlen. Wer sich konsequent an die nachfolgenden Hinweise hält, wird überrascht sein, was für gute Schießer-gebnisse er plötzlich erzielen wird.Und wem dennoch schon nach dem ersten Schuss der Spaß vergangen ist, weil Rückstoß und Mündungsdruck die Mütze vom Kopf fliegen lassen, der darf sich gerne fragen, ob es für seinen Zweck wirklich nur die „Super Ma-gnum“ tut. Weniger kann hier durch-aus mehr sein.

So gesehen hat auch der Spruch eines alten, ungarischen Jagdführers seine Bedeutung: „Wenig Jäger kommen mit kleines Kaliber, aber Hirsch immer tot. Meiste Jäger großes Kaliber, und Hirsch nix tot!“ M

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34 PASSION 02 3502 PASSION

season

Nie mehr MuckenDie einzigen Fehler, die jetzt beim Schießen noch gemacht werden und den Treffersitz der Kugel beeinflussen können, sind das schnelle Durchrei-ßen des Abzuges, oft verbunden mit seitlicher Abzugsbetätigung, das ruck-artige Zusammenziehen der ganzen Schießhand und das gleichzeitige Schließen beider Augen. Obwohl sich dieses sehr häufig zu beobachtende so genannte „Mucken“ bei richtiger Waf-fenauflage längst nicht so dramatisch auswirkt wie beim Schuss im Revier, sollte jeder Jäger versuchen, davon los-zukommen.

Die beste Übung hierfür ist das Schie-ßen ohne Munition: Hat man die Waffe auf den Auflagen perfekt eingerichtet und die richtige Schießposition einge-nommen, wird das Ziel anvisiert. Ideal ist es, wenn dabei beide Augen offen gehalten werden, da sich viele Schüt-zen beim Schließen eines Auges unnö-tig verkrampfen.Im Gegensatz zum Schuss mit der Flin-te, ist das Offenhalten beider Augen auch bei Schützen mit linksdominan-tem Auge zu empfehlen, da ja zwangs-läufig nur mit dem rechten Auge durch das Zielfernrohr visiert wird. Für den Linksschützen verhält es sich natürlich umgekehrt.

Jetzt gilt es, den Abzug der nicht ge-ladenen, aber entsicherten beziehungs-weise gespannten Waffe zu „kontrol-lieren“. Da jedes Abzugssystem nur in Längsrichtung arbeitet, erfolgt auch der Fingerdruck ausschließlich direkt von vorne. Viel zu häufig wird der Fehler ge-macht, nur die Fingerkuppe seitlich an den Abzug zu legen. Bei solch falscher Vorgehensweise verpuffen zwei Drittel der Fingerkraft sinnlos zur Seite, und

Bereit zum SchussSo eingerichtet wird jeder Schütze fest stellen, dass ein schlechtes Abkommen kaum noch möglich ist

Fehlerfreies AbziehenRichtig: Der Schießfinger liegt am ersten Fingergelenk satt am Abzugs-züngel. Der Druck des Fingers erfolgt in Längsrichtung.

Falsch: Bei seitlichem Druck (siehe linke Abbildung) verliert sich die Kraft unnötig zur Seite hin. Es entsteht der Eindruck eines erhöhten Abzugswi-derstandes. Gleichzeitig besteht die Gefahr, durch den seitlichen Druck aus der Zielrichtung zu geraten

es entsteht der subjektive Eindruck eines zu hohen Abzugswiderstandes. Was dabei aber noch passiert: Die Waf-fe wird durch den seitlichen Druck aus der Zielrichtung geschoben. An der Laufmündung mögen dies nur wenige zehntel Millimeter sein, auf dem 100 Meter oder weiter entfernt stehenden Ziel aber recht viele Zentimeter.

Beim Schießen ohne Munition kann man sein eigenes Abziehen selbst her-vorragend überprüfen: Das Fadenkreuz

Richtig Falsch

Ordentliches TrefferbildFünf Schüsse mit einem Streukreis von maximal fünf Zentimetern

Als „ordentlich“ bezeichnen wir hier einen Gesamtstreukreis von maximal fünf Zentimetern, bei fünf Schüssen und gemessen vom Mittelpunkt der am weitesten auseinander liegenden Einschusslöcher auf der Scheibe. Nur drei Schüsse sind zur Ermittlung der Waffen- und Schützenstreuung dage-gen unzureichend und können zufalls-bedingt irreführende Werte liefern.

Tritt dagegen bei einer Fünfer-Schuss-gruppe ein einzelner Ausreißer auf, ist es durchaus legitim, einen sechs-ten oder siebten Schuss nachzusetzen. Sind diese Treffer wieder innerhalb der Hauptschussgruppe, dürfen auch diese bei der Ermittlung des Gesamt-streukreises gewertet werden.

steht völlig ruhig in der Mitte des Ziels, der Schießfinger liegt am ersten Finger-gelenk satt am Abzug an. Der Druck auf den Abzug wird langsam verstärkt, bis ein lautes „Klick“ das Abschlagen des Schlosses signalisiert. Sofern der Schüt-ze nicht genau in diesem Moment das Zielauge geschlossen hat – aus unbe-wusster Angst vor dem normalerweise auftretenden Schussknall und Rück-stoß – wird er feststellen, dass sich im Augenblick des „Klicks“ das Absehen nicht vom Zielpunkt entfernt hat, was

bei geladener Waffe nichts anderes als einen guten Treffer bedeutet hätte.Schon nach wenigen simulierten Schüs-sen wird auch der zum „Mucken“ nei-gende Schütze feststellen, dass es gar nicht schwer ist, kontrolliert den Abzug zu betätigen und Kontrolle darüber zu haben, dass das Absehen während des Auslösens exakt auf dem Ziel bleibt.Die danach folgenden „scharfen“ Schüsse werden sich dann in aller Re-gel in einem ordentlichen Trefferbild wieder finden.

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season

Fünfer Gruppen schießenZur Ermittlung der Treffpunktlage gibt der Schütze fünf Schüsse auf die Anschussscheibe ab

Einschießen leicht gemacht

1Unser Beispiel zeigt, dass fünf Treffer mit einem Gesamt-streukreis von cirka vier Zentimetern deutlich links oben vom Scheibenzentrum liegen. Mit einem Maßband werden in die-sem Fall cirka fünf Zentimeter Linksschuss und cirka zehn Zentimeter Hochschuss ermittelt. Messpunkte sind dabei das Scheibenzentrum und der Mittelpunkt der Schussgruppe. Die Büchse soll nun eingeschossen werden mit einem Hoch-schuss von cirka vier Zentimetern auf 100 Meter.

2Alle modernen Zielfernrohre sind mit Absehenhöhen- und Seitenverstellung ausgestattet. Der Höheneinstellturm befin-det sich oben auf dem Zielfernrohr, der Seiteneinstellturm auf der rechten Seite. Nach Abschrauben der Schutzkappen ist bei allen Fabrikaten auf dem Höhenverstellring der Buch-stabe „H“ (= hoch) beziehungsweise das Wort „Up“ (englisch für hoch) zu lesen, versehen mit einem Pfeil für die Drehrich-tung. Auf dem Seitenverstellring ist immer der Buchstabe „R“ für rechts beziehungsweise „right“ zu sehen, ebenfalls mit einem Pfeil für die Drehrichtung. Viele Jäger sind nun verunsichert, weil sie wissen, dass die Drehrichtungen für Höhen- und Seiteneinstellung bei den renommierten Ziel-fernrohrherstellern nicht identisch sind, und nehmen des-halb ungern selbst Korrekturen des Absehens vor.

Wer sich aber nur die eine, folgende Regel merkt oder besser noch aufschreibt, wird nie mehr Zweifel haben: Bei Links-schuss immer in Pfeilrichtung „R“ drehen, bei Tiefschuss immer in Pfeilrichtung „H“ drehen. Bei Hochschuss und bei Rechtsschuss wird logischerweise entgegen der Pfeilrichtung gedreht. Dies gilt für alle heute gebräuchlichen Zielfernrohre.

Beispiel: Der Schütze will die Waffe mit vier Zentimetern Hochschuss auf 100 Meter Schussentfernung einschießen:Seitenkorrektur: Bei fünf Zentimetern Linksschuss auf 100 Meter Schussentfernung, dreht er zur Korrektur der Treff-punktlage fünf „Klicks“ in Pfeilrichtung „R“.Höhenkorrektur: Bei zehn Zentimeter Hochschuss auf 100 Meter Schuss entfernung, dreht der Schütze dagegen nicht zehn, sondern nur sechs „Klicks“ – entgegen Pfeilrichtung „H“, da er ja einen Hochschuss von vier Zentimetern auf 100 Meter Distanz wünscht. Bei den meisten Zielfernrohren bedeutet ein „Klick“ eine Ver-stellung um einen Zentimeter, bezogen auf 100 Meter Schuss-entfernung. Seltener verwendete Zielfernrohre mit über 12-facher Vergrößerung arbeiten oftmals mit Verstellschritten von 0,5 Zentimetern auf 100 Meter. In solchen Fällen ist dies in der Regel aber auf dem Verstellring abzulesen.

Häufige Fehlerquellen

Die Hand drückt auf das ZielfernrohrDas Schwingungsverhalten des Laufs wird durch unnötigen Druck von oben beeinträchtigt

Die Hand umfasst Lauf und VorderschaftAuch hier wird das Schwingungsverhalten des Laufs negativ beeinflusst

Ein Teil der Hand umschließt den PistolengriffDas hat Auswirkungen auf die Abzugskontrolle und Stabilität. Besser: Die gesamte Hand umschließt den Pistolengriff

Korrektur am ZielfernrohrMit der Absehen-, Höhen-, und Seitenverstellung des Ziel- fernrohrs wird korrigiert: Bei Tiefschuss und bei Links- schuss in Pfeilrichtung. Bei Hochschuss und Rechtsschuss gegen die Pfeilrichtung

Kontrollschuss nach KorrekturZur Kontrolle der Treffpunktlage schießt der Jäger erneut auf die Anschussscheibe. Das Trefferbild zeigt die gewünsch-ten vier Zentimeter Hochschuss auf 100 Meter Schuss- entfernung

3Nach dem Verstellvorgang werden nun wieder fünf Schüsse abgegeben. Da alle modernen, hochwertigen Zielfernrohre mit sehr präzise gefertigter Verstellmechanik ausgestattet sind, wird diese Schussgruppe jetzt, wie in unserem Bei-spiel, vier Zentimeter über dem Scheibenmittelpunkt liegen. Die Schutzkappen der Absehenverstellung wieder aufge-schraubt, und schon ist man für den treffsicheren Einsatz gerüstet. Allein das Gefühl, eigenhändig ein gutes Ergebnis auf der Scheibe erzielt zu haben, sorgt für das nötige Selbst-vertrauen und für konstanten Erfolg.

Mancher Jäger wird sich jetzt fragen, warum nicht Fleck-schuss auf 100 Meter, warum soll die Waffe einen leichten Hochschuss haben? Die Antwort ist einfach: Um auch unter ungewohnten oder ungünstigen Bedingungen den besseren Treffer zu gewährleisten! Die meisten Nachsuchen werden durch zu tiefe Schüsse verursacht, ein drei bis vier Zentime-ter höher sitzender Treffer hätte dagegen in vielen Fällen für schnell tötende Wirkung gesorgt.Ebenso gravierend sind die Auswirkungen mit auf 100 Meter Fleck eingeschossenen Waffen bei unterschätzter Schussent-fernung – vor allem in fremden Revieren ein häufiges Pro-blem. Schon 150 Meter Entfernung können dann einen Lauf-schuss bedeuten, während bei leicht hoch eingeschossener Waffe der Treffer im Leben gesessen hätte. Waidgerecht jagen heißt auch, Risiken zu minimieren – auch in diesem Sinne sollten wir handeln.

1

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Höhenverstellturm

5 cm

10 cm

Seitenverstellturm

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Letztes Jahr wurde die neue Rottweil Flintenlaufge- schosspatrone EXACT in den Kalibern 12/70, 16/70, 20/70 und 20/76 Mag. eingeführt. Wegen des großen Erfolgs legt Rottweil jetzt zwei weitere Kaliber nach.

EXACT 12/70 Magnum 32 g 5

EXACT 12/70 32 g 10

EXACT 12/67,5 32 g 10

EXACT 16/70 29 g 10

EXACT 20/70 Magnum 26 g 5

EXACT 20/70 26 g 10

Mit CINESHOT kommt erstmals eine Spezialpatrone auf den Markt, die speziell auf die Anforderungen für das Training im Schießkino zugeschnitten ist. Die Super Clean Technologie im Zündhütchen der Patrone ermöglicht schadstofffreies Training ohne Blei in der Um-gebungsluft des Schützen. Die spezielle Geschossoberflä-che der CINESHOT verhindert das Überhitzen des Laufes und garantiert eine leichte Reinigung der Waffe.Dank des sensationell günstigen Preises der CINESHOT hat jeder die Möglichkeit, intensiv zu trainieren und dadurch einen Beitrag zur waidgerechten Jagd zu leisten.CINESHOT-Patronen sind erhältlich in den Kalibern 7x64, .308 Win., .30-06, 8x57 IS und 9,3x62. Sie können bei allen teilnehmenden Fachhändlern und Schießkinos erworben werden.

Rottweil eXACt in weiteRen KAlibeRn

Die eRste speziAlpAtRone füR sChiessKinos

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Geschoss- gewicht

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Neu im Handel sind die EXACT 12/70 Magnum und die EXACT 12/67,5, beide mit dem 32-Gramm-Geschoss. Das Kaliber 12/70 Magnum bietet noch mehr Energie und Reich-weite in Flinten mit 70er Patronenlagern. Die EXACT 12/67,5 eignet sich zusätzlich auch für Flinten mit 65er Patronenla-gern. Selbstverständlich sind auch die beiden neuen Kaliber auf Präzision getrimmt. Aufgrund des niedrigen Preises sind alle Rottweil EXACT-Patronen eine günstige Alternative zu Flintenlaufgeschossen mit der klassischen Filzlaborierung.

Mehr infos unter www.rottweil-munition.de

Mehr infos unter www.cineshot.de

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NICKELFINISHED

3902 PASSION

RWS präsentiert auf der IWA 2009 eine neue Büchsenpatro-nenserie. Ziel der RWS-Entwickler war es, durch bahnbrechende Innovationen und unvergleichliche Performance die eigene Leis-tungsgrenze zu durchbrechen: Mit der SILVER SELECTION ist eine einzigartige Patrone entstanden, die ihresgleichen sucht.

Ob Eis oder Wüstensand, Taiga oder Hochwald, Tag oder Nacht – es ist keine jagdliche Situation denkbar, der die SILVER SELECTION nicht gewachsen wäre. Dank praktischer Innovationen, auf die Sie sich auch in extremen Situationen verlassen können.RWS präsentiert diese Serie in den Kalibern:.308 Win., .30-06 Spring., .300 Win. Mag., 9,3x62 sowie 9,3x74R. Die SILVER SELECTION ist ab Herbst 2009 im Fachhandel erhältlich.

Mehr infos unter www.rws-munition.de

Page 21: Passion 2_ RWS Kundenmagazin

season

Nordisches DoppelDie 6,5x55 ist das Sport- und Jagdkaliber Nummer 1 in Skandinavien. Bei uns führt sie jedoch ein Schattendasein. Zu Unrecht, wie der Blick auf die Fakten zeigt. SAUER-Repetierer in 6,5x55 sind seit Jahrzehnten erste Wahl im hohen Norden; denn die Eckernförder wissen genau, wie man das volle Potential der „Schwedin“ abruft.

Fotos: Jochen Frießner

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Page 22: Passion 2_ RWS Kundenmagazin

season

Die 6,5x55 wurde am 3. November 1893 als Ordon-nanzpatrone in der schwedischen Armee einge-führt. Dem folgte eine Ausschreibung für die zu-

gehörige Waffe, die nach umfangreichen Truppenversuchen die Mauser-Werke in Oberndorf am Neckar 1894 gewannen. Mit der militärischen Verwendung kam die Patrone natürlich auch in die Hände von Jägern und Sportschützen, wobei sie sich besonders bei letzteren aufgrund ihrer herausragenden Präzision einen exzellenten Ruf erwarb.In Deutschland konnte die als präziseste 6,5-Millimeter-Pa-trone geltende „Schwedin“ jedoch nie der als Rehwild-Pa-trone sehr geschätzten 6,5x57 den Rang ablaufen. Und so befassten sich hiesige Waffenhersteller kaum mit der 6,5x55. Bis sich Norwegen, Schweden und Dänemark nach einer Nachfolgewaffe für die großen, nationalen Schießsport-Wett-bewerbe umsahen. Dort haben diese Veranstaltungen Volkssportcharakter, und am jährlichen norwegischen „Reichsschießen“ nehmen rund 5 000 Schützen teil. Sie absolvieren mehrere Stationen im Frei-en in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden mit Schuss- entfernungen von 100 bis 650 Metern. Seit 1981 schon such-

ten die Norweger einen Ersatz für das alte Krag-Jörgensen-Gewehr und verschiedene 98er. So entschlossen sich alle drei Länder zur Beschaffung einer gemeinsamen Nachfolgewaffe, um für die Schützen die Chancengleichheit zu wahren und einen flächendeckenden, einheitlichen Service gewährleisten zu können.

Erfahrene Schützen und Fachleute in nationalen Auswahl-komitees erstellten ein Pflichtenheft und luden verschiedene Hersteller ein. Ausgehend vom Jagdrepetierer 200 überarbei-tete die norddeutsche Traditionsschmiede J. P. Sauer & Sohn das Modell und schickte schließlich die 200 STR (Scandinavi-an Target Rifle) ins Rennen. Von den 16 angetretenen Herstel-lern blieben 1987 nach drei Testrunden nur noch vier übrig. Eine objektive Beurteilung erfolgte über ein Punktesystem durch Schützenteams und eine parallel dazu anberaumte Vermessung. Im Mai 1987 fiel die Entscheidung schließlich

zugunsten der SAUER 200 STR gegen den letzten verbleiben-den Wettbewerber. 1990 wurde sie dann als offizielle Schüt-zenwaffe in den drei skandinavischen Ländern eingeführt.

Neben den Vorteilen des erstmals mit der SAUER 200 einge-führten Baukastensystems, machte vor allem die Erfahrung der Eckernförder bei der Laufproduktion den Unterschied. Maximale Präzision bei hoher Lebensdauer lautete die Vor-gabe, und so galt es, das bewährte Kalthämmer-Verfahren in allen Details zu optimieren. Die perfekte Patronenlager-Geo-metrie, Dralllänge, die richtige Anzahl der Züge und natür-lich der für SAUER-Läufe berühmte Mündungsschluss holten schließlich das Optimum aus der 6,5x55 heraus. So zeigten und zeigen die Läufe selbst nach mehr als 10 000 Schuss noch eine bestechende Schussleistung – für einen skandinavischen Top-Schützen ein Muss, verbraucht er doch diese Munitions-menge in gerade mal einem Jahr.

Fürs Auge: S 202 EleganceLauf: 60 Zentimeter Medium (Ø 16 Millimeter), Stahlsystem, alle Stahloberflächen Ilaflon®-beschichtet, Sonnenschliff, klassisch geschwungener Kammerstengel, Magazin mit Metallboden, Kombiabzug, Monte-Carlo-Schaft mit Deutscher Backe und Edelholz-Abschlüssen, hier mit Sonderholz der Stufe 8

Volltreffer (v.l.n.r.): Gleich neun verschiedene Laborierungen in 6,5x55 haben RWS und Norma im Programm. Für die Jagd gibt es von RWS das 8,2-Gramm-Kegelspitz (KS) und 9,1-Gramm-Doppelkern (DK), von Norma die 7,8-Gramm-Nosler-Ballistic-Tip, die 9,1-Gramm-Nosler- Partition sowie in der 10,1-Gramm-Klasse das Alaska, Vulkan und Oryx. Für das jagdliche Schießen bietet Norma in der Jagdmatch-Serie eine 6,5-Gramm-Hohlspitz- und eine 7,8-Gramm-Vollmantel-Patrone an

aufgrund ihrer sensationellen Präzision wurde die 6,5x55 früher hauptsächlich für den schieß-sport verwendet, bei dem in skandinavien die Distanzen bis zu 650 Meter betragen. Für mich ist die 6,5x55 erste Wahl, seit ich angefangen habe zu trainieren und an Wettkämpfen teilzunehmen. aber der schießsport ist nicht ihre einzige stärke. Die 6,5x55 ist aus zwei Gründen auch eine hervorragende Jagdpatro-ne für alle europäischen Wildarten: sie zeigt selbst unter extremen Bedingungen die sprichwörtliche Match-Präzisi-on, und sie schießt sich sogar mit den schweren Ladun-gen angenehm weich. Wir in schweden jagen mit der 6,5 erfolgreich – von Birk- und auerwild (mit Vollmantelge-schossen) über Reh- und schwarzwild bis hinauf zum elch. nicht umsonst ist sie unser beliebtestes Jagdkaliber, mit dem jährlich bis zu 60 000 elche erlegt werden. Mein Favorit unter den jagdlichen Geschossen ist das 156-Grains-oryx von norma. Das lange 6,5er-Geschoss bringt gute Tiefenwirkung und kontrollierte expansion. Die moderate Geschwindigkeit sorgt für wenig Wildbret-

entwertung. nachdem ich eine Vielzahl stärkerer Kaliber geführt habe, die höhere effizienz und größeren schockef-fekt vermuten ließen, bin ich wieder zur 6,5x55 zurückge-kehrt; denn ihre ausgewogenheit aus Präzision, Zielbal-listik und angenehmem Rückstoßverhalten sorgt dafür, dass der schütze all die Vorzüge in der Praxis abrufen und eine perfekte Kugel platzieren kann. Dazu gehört auch die richtige Waffe: Die saUeR 200 sTR für den Wettkampf und die saUeR 202 für die Jagd setzen hier Maßstäbe – gerade auf weite entfernungen. Die Geweh-re sind perfekt ausbalanciert und mit geringsten Toleran-zen gefertigt. Besonders der kalt gehämmerte Lauf macht den Unterschied – vom Patronenlager bis zur Mündung entspricht er den modernsten Fertigungsstandards, sein Innenprofil mit vier Zügen garantiert hohe Lebensdauer. sauers jahrzehntelange erfahrung mit diesem Kaliber zeigt sich, last but not least, in der optimalen Dralllänge von 8,66 Zoll, die die breite Geschosspalette von 80 bis 156 Grains optimal unterstützt. so steht es jedem Jäger frei, je nach Jagd- und Wildart aus dem großen Portfolio moderner Ge-schosskonstruktionen von RWs und norma auszuwählen.

Kenneth skoglund, Produktmanager norma, schweden (mit Hund Karhu)

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Optimale Kombination: Jørund Lien, Norwegens renommiertester Ausrüstungsjournalist, schwört bei vielen Jagden auf seine SAUER 202 Outback in 6,5x55. Was mit dieser Kombination möglich ist, beweist er hier eindrucksvoll mit erlegtem Hartebeest und Elchkalb

Fürs Grobe:S 202 Classic XT mit SonderausstattungLauf: 56 cm Heavy-Medium (Ø 19 mm), geflutet, Drückjagd-Visierung, Alusystem (matt eloxiert), ilaflonierter Lauf,Kugel-Kammergriff, Synthetik-Schaft

Fürs Treppchen: S 202 Wolverine MatchLauf: 67 Zentimeter Match-Kontur (Ø 21 Millimeter),Stahlsystem, alle Stahloberflächen Ilaflon®-beschichtet, Spezialschaft mit scharfer Punzierung im Griffbereich, ergonomischem Vorderschaft und Hinterschaft mit verstellbarer Backe, 700-Gramm-Matchabzug

Mehr Infos unter www.sauer.de

Wer auf das Modulare systeM der s 202 und s 202 take doWn setzt, bekoMMt eIne büchse In 6,5x55, dIe auf dIe jeWeIlIgen Wünsche zugeschnItten Werden kann

Ausgehend von diesen Erfahrungen, wird bei SAUER jeder Lauf – egal, ob für ein High-End-Sportgerät oder ein Jagdge-wehr – gleich behandelt und bearbeitet. Und das heißt nicht nur Hämmern, sondern auch Glüh-Entspannen, exaktes Gerade-Richten und der oben bereits erwähnte Mündungs-schluss, bei dem sich der Innendurchmesser des Laufes an der Mündung um 1/1 000- bis 1/100 Millimeter verengt.

Die skandinavischen Jäger schätzen seit jeher die gute ziel-ballistische Wirkung und das angenehme Rückstoßverhal-ten der 6,5x55. So wird sie bei ihnen für sämtliche Schalen-wildarten bis hoch zum Elch gern und häufig eingesetzt. Im deutschsprachigen Raum hingegen wurde die „Schweden-mauser“ ihren Ruf als reine Militärpatrone nie richtig los, auch wenn das deutsche Jagdrecht Kaliber ab 6,5 Millimeter Geschossdurchmesser und einer E 100 von über 2 000 Joule auf alle Schalenwildarten zulässt. Diejenigen aber, die um die

jagdlichen Qualitäten der 6,5 wussten, wollten sie als ideale Begleiterin für die Jagd auf Rehwild und mittelstarkes Hoch-wild nicht missen. Für Drückjagden und starkes Hochwild fehlen der 6,5x55 aber die Reserven. Diese Erkenntnis setzt sich in den letzten Jahren auch in Schweden und Norwegen durch, was sich bei SAUER anhand der rasant gestiegenen Verkaufszahlen von Wechselläufen in 9,3x62 für die S 202 und S 202 Take Down nach Skandinavien zeigt. Und auch bei den Neuwaffen, die gen Norden gehen, rangiert die S 202 mit zwei Läufen in 6,5x55 und 9,3x62 unter den Bestsellern.Dennoch ist die Leistung der 6,5x55 beeindruckend: Bei den Fabrikpatronen (Jagd und Jagdmatch) von RWS und Norma liegt die GEE (Günstigste Einschieß-Entfernung) bei etwa 160 bis 185 Metern, je nach Geschossgewicht, das wiederum von 6,5 bis 10,1 Gramm variiert. Die Mündungsgeschwindigkei-ten (v0) variieren zwischen etwa 780 bis 870 Meter/Sekunde, wobei die 6,5x55 ihre maximale Leistung durch optimalen

Pulverabbrand aus Läufen von 56 oder besser noch 60 Zen-timetern Länge erlangt. Kurze 51er Läufe scheiden so von vornherein aus. Dafür erlaubt ihre gestreckte Flugbahn dann leicht Schüsse bis 250 Meter, ohne dabei aus dem Wildkörper gehen zu müssen. Die überragende Eigenpräzision der 6,5x55, bedingt durch die bei dem geringen Projektildurchmesser und dem hohen Projektilgewicht lange Geschossführung, bietet zusammen mit dem angenehmen Rückstoßverhalten ein weiteres Fünkchen (Treff-)Sicherheit bei großen Entfer-nungen. Dank moderner Hochleistungsgeschosse, wie einem RWS-Doppelkern (DK) oder einem Verbundkern-Geschoss à la Oryx, erzielt man selbst bei schräg durch den Wildkörper angetragenen Treffern auf Überläufer oder Schmaltiere den gewünschten Ausschuss und damit Pirschzeichen.

Die Kaliberdiskussionen haben also Zuwachs um die 6,5x55 mehr als verdient. Dabei glänzt sie mit Fakten, an denen sich

die „Platzhirsche“ unter den Jagdkalibern nun messen lassen müssen. Wer dann noch auf das modulare System der S 202 und S 202 Take Down setzt, bekommt nicht nur das Know-How aus 20 Jahren Sportgewehr-Fertigung, sondern zugleich eine Büchse in 6,5x55, die aus der Serie heraus genau auf die jewei-ligen Wünsche zugeschnitten werden kann: Etwa als leichte Pirschwaffe mit Alusystem und geflutetem Lauf, die durch ei-nen Kunststoffschaft (als S 202 Outback oder S 202 Classic XT) auch zur Allwetter-Waffe wird. Ein solches Gewehr führt der norwegische Ausrüstungsspezialist Jørund Lien unter extre-men Bedingungen, wie die Fotos in diesem Artikel beweisen. Oder eine jagdliche Präzisionsbüchse mit Stahlgehäuse und schwerem D-Kontur-Lauf (19 Millimeter Mündungsdurch-messer) bis hin zu einer reinrassigen Präzisions-Schießmaschi-ne mit 21-Millimeter-Matchlauf wie der S 202 Wolverine. Eben ein perfektes nordisches Doppel.

Sascha Numßen

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Immer wieder faszinierend, immer wieder neu, immer wieder anders – die Jagd auf den Rehbock. Wenn dann noch Trophäen ins Spiel kommen, die über 400 oder gar 450 Gramm liegen, kommt so mancher Jäger ins Schwärmen. Sie auch? Dabei ist Ihr Traum vom starken Bock zum Greifen nah, denn so mancher Recke zieht seine Fährte durch die einsamen Landstriche Ungarns. Worauf warten Sie noch?

Reise

Die magischen 400

Fotos: Magnus Nyman (4), Franz Bagyi (3)

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Mehr Infos unterwww. blaser-safaris.com

ReIse

6.16 Uhr: Bock! Kei-ne 100 Schritt von Ihnen entfernt – doch der Wind kü-selt. Schon wirft der Recke auf, flüchtet und wird vom Wald verschluckt. „Stark, sehr stark“, flüstert der un-garische Jagdführer. „Wir werden sehen noch andere Bock“

8.05 Uhr: Er soll Recht behalten. Sie bekommen an diesem Morgen noch einige Böcke in Anblick – junge und Halbstarke

6.15 Uhr: Die ersten Sonnenstrahlen blinzeln durch den Hochwald, der Nebel verflüchtigt sich. Gemeinsam mit Ihrem Jagdführer pirschen Sie durch den Bestand. Leise, ruhig, ohne Hektik. Schritt für Schritt. Halt – vor Ihnen, eine Bewegung

11.30 Uhr: Auf dem Rückweg steht er plötzlich vor Ihnen. Ein reifer Bock. Stark. Mächtig

11.31 Uhr: „Rumms!“ Der Recke quittiert die Kugel mit einer ra-santen Flucht. Es ist seine letzte

Auf zur Jagd nach Ungarn, in eines der be-liebtesten Jagdreiseländer europas. Hier treffen sie nicht nur auf die sprichwört-liche Gastfreundschaft, sondern auch auf eine hohe Wilddichte mit starken, interessanten Böcken in ursprünglicher Natur. Blaser safaris hilft Ihnen gern bei der Planung Ihrer Ungarn-Reise, beratend und kompetent. Rufen sie uns einfach an, wir senden Ihnen alle gewünschten Informationen zu und beantworten gern Ihre Fragen.Kontakt: Blaser safaris (49) 0 75 62/9 14 54-13 oder -14

11.45 Uhr: „Waidmannsheil“ oder wie die Ungarn sagen „Vadászüd-vözlettel!“

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Nachdem die SAUER-Modelle S 202 Outback und S 202 Classic XT mit dem schwarzen Kunststoffschaft in der Ver-gangenheit mehr und mehr Marktanteile gewinnen konn-ten, werden die beiden „Extremisten“ nun noch weiter opti- miert – hin zur perfekten Büchse für Pirsch, Blattjagd oder den Winterfuchs. Sie kommt überall dort zum Einsatz, wo man nah ans Wild ran, es anpirschen und überlisten muss – in der Heimat genauso wie in den Wäldern oder im end-losen Eis. Daher bieten wir die robuste, bewährte Qualität unserer S 202 mit Stahlsystem jetzt in den neuen Modellen S 202 Yukon und S 202 Polar an, die vor allem durch ihre bis ins kleinste Detail perfektionierte Tarnung und den ultima-tiven Rostschutz glänzen.Neu ist die aus Ilaflon® hervorgegangene Camoflon-Be-schichtung, die die gleichen schützenden Eigenschaften besitzt – und damit Eis, Regen, Schnee, Hand- sowie Wild-schweiß keine Angriffsfläche bietet. Die grau-tropfenförmige und die silberne Stahloberfläche verschmelzen mit den bei-den neuen Schaft-Tarnmustern „Realtree AP“ sowie „AP Snow“ in idealer Weise. Der Schaft selbst hat die bewährte Form des Vorgängers – ein klassischer Monte-Carlo-Schaft ohne Backe für Rechtsschützen. Neu ist die außergewöhn-liche Griffigkeit in trockenem wie feuchtem Zustand; dank Soft Touch schmiegt er sich stets angenehm, fest und sicher in die Hand. Nicht zuletzt wird die S 202 durch die spielend leichte Demontage des Hinterschaftes mit dem mit-

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gelieferten, langen Inbusschlüssel zum idealen Reise-Repetierer – und das, ohne dazu den Lauf ausbauen zu müssen.

Die S 202 Yukon und S 202 Polar kommen in folgenden Me-diumkalibern mit optimaler Lauflänge, -kontur und -flutung: Die 7x64, .308 Win., .30-06, 8x57 IS und 9,3x62 sind ohne Vi-sierung mit einem 56-Zentimeter-Lauf und einem Mün-dungsdurchmesser von 16 beziehungsweise 17 Millimeter (bei 9,3x62) oder als Heavy-Medium-Kontur mit 51 Zentime-ter und 19 Millimeter erhältlich – der längere Lauf wahlweise ungeflutet oder durchgehend geflutet, das kürzere Rohr nur durchgehend geflutet, um bei der kurzen Büchse eine opti-male Balance zu erhalten. Später wird auch eine Magnumva-riante in verschiedenen Kalibern folgen.Wer „nur“ einen Wechselschaft für eine bereits vorhandene S 202 benötigt, kann diesen ebenfalls in den drei Farbvarian-ten Schwarz, Realtree AP oder AP Snow (alle drei natürlich mit Soft Touch) bekommen. Bei jeder S 202 ist der Austausch dann blitzschnell erledigt.

An ihm hätte der bekannte Schriftsteller und Groß-wildjäger Robert Ruark seine Freude gehabt, war es dem amerikanischen Haudrauf doch stets ein Gräuel, die schwere Safari-Büchse tagein, tagaus durch den Busch schleppen zu müssen.

Für all seine Leidensgenossen präsentiert SAUER daher den neuen Hatari-Gewehrriemen, passend zur gleichnamigen Großwildbüchse der S 202 Take Down-Baureihe, der mit der französischen Manufaktur Ale-xandre Mareuil entwickelt wurde. Bestehend aus dem klassischen Materialmix von beigem Canvas und na-turbraunem Sattelleder, bietet er mit einer Breite von fünf Zentimetern auch für schwerste Safari-Waffen ge-nügend Komfort, um das Gewehr ermüdungsfrei auch einen harten Jagdtag durch Savanne und Dickbusch tragen zu können. Ein innen eingenähtes Gummi-Inlay verhindert, dass die Büchse von der Schulter rutscht. Und damit – im Gegensatz zu vielen anderen Ge-wehrriemen – vorhandene Metallteile keine Schäden am teuren Schaftholz verursachen beziehungswei-se im Busch verloren gehen, wurden die bewährten, abnehmbaren SAUER-Riemenbügel fest eingenäht. Dadurch lässt sich der Hatari-Riemen an allen S 202, S 202 Take Down und auch der Selbstladebüchse S 303 befestigen – und verleiht ihnen mit dem dezent im Leder eingeprägten SAUER-Logo einen professionell-eleganten Auftritt.

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Den Einstieg in die SAUER-Welt bietet das neue Stan-dardmodell S 202 Classic, denn damit ist ein Schritt in der Modellpflege gelungen, bei der traditionelle Werkstoffe mit modernsten Technologien zu einer Hochleistungs-waffe verschmelzen. Das beginnt mit der mattschwar-zen Ilaflon®-Beschichtung auf allen Stahloberflächen, denn dieser ultimative Rostschutz mit Armeezertifi-zierung trotzt klimatischen Einflüssen wie keine an-dere Oberflächenbehandlung. Gleichzeitig wird die elegante Linie durch einen schön gemaserten Monte-Carlo-Schaft in Nuss-baum-Maserholzstufe 2 mit Backe und Edelholz-abschlüssen unterstrichen. Voll auf die Jagdpraxis zugeschnitten ist der griffige Kugel-Kammersten-gel, der schnelles Repetieren erlaubt und mit dem Einsteckmagazin einen Zeitvorteil bringt. Dabei ist die S 202 Classic in 22 verschiedenen Medium- und Magnum-Kalibern erhältlich, zudem gibt es sie ohne Aufpreis auch als echte Linksversion mit flachem Kammerstengel und Linksschaft.

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Das Baskül mit der traditionell fassonierten Muschelierung besitzt von vorn verschraubte

Schlagbolzen und seitliche Spannanzeiger. Die Verriegelung erfolgt über die

beiden Laufhaken und den Greenerriegel

Das nitrierte Baskül unterstreicht zusammen mit dem englischen Schaft in Nussbaum- Maserholzstufe 7 mit Handpolitur und mittlerem Fischhaut-Raster die klassisch-elegante Linie des Modell IX

Das alte Sauer & Sohn-Logo aus den Suhler Zeiten des Unternehmens ist von Arabesken umrahmt. Jede Gravur wird etwas anders ausfallen, hier orientiert sich Graveurmeister Hendrik Frühauf an den historischen Wurzeln

optisches wie technisches vorbild dieser exklusiven doppelflinte sind die beiden historischen modelle xiv und viii aus der suhler zeit von j. p. sauer & sohn

mehr infos unter www.sauer.de

zurück in die zukunftNach dem Erfolg der 2005 vorgestellten Meisterwerk-

flinte mit dem legendären Sauer & Sohn-Seitenschloss, er-weckte Büchsenmachermeister Marko Frühauf mit viel Liebe zum Detail und in Handarbeit eine weitere Side-by-Side – jetzt mit Anson-Schloss – zum Leben. Optisches wie technisches Vorbild sind die beiden historischen Modelle XIV und VIII aus der Suhler Zeit von J. P. Sauer & Sohn, die sich jetzt in dem neuen Modell IX vereinen, das unter Flin-tenkennern schnell Aufmerksamkeit erregen wird.

Herz der Konstruktion ist das Kerner’sche Anson-Schloss mit oben liegenden Abzugsstangen, die eine bessere Hebel-wirkung und damit niedrigere Abzugswiderstände auf den Doppelabzug ohne die Gefahr des Doppelns bringen als das Original-Anson-Schloss mit den unten liegenden Abzugstan-gen. Das Baskül besteht aus hochfestem Schmiedestahl und wird aus dem Vollen gefräst. Die Verriegelung erfolgt dreifach über doppelte Laufhaken sowie Greener-Riegel, der Auswurf der leeren Hülsen durch Ejektoren nach Holland & Holland. Auf den Einbau der automatischen Sicherung verzichtet

Frühauf aus jagdpraktischen Gründen, das Modell IX kann aber auf Wunsch damit ausgestattet werden. Vorgestellt wird die Flinte im Kaliber 20/76 mit 71-Zentimeter-Läufen. Die Chokebohrungen wählten die Gebrüder Frühauf mit ¼ und ½ recht offen, so dass die Neue mit den alten Genen auch Stahlschrottauglich und damit modern ausgestattet ist.

Klassisch hingegen die englische Schäftung ohne Riemen-bügel mit feiner, handgeschnittener Fischhaut von mittlerem Raster. Dem Nussbaum-Kernholz der Stufe 7 spendierte Marko Frühauf eine aufwendige Handpolitur. Nach hinten schließt der Kolben mit einer neutralen Schaftkappe ab, wo-bei es wahlweise auch einen Hornabschluss oder einen Ab-schluss mit handgeschnittener Fischhaut gibt.Bei den Gravuren hält es Graveurmeister Hendrik Früh-auf wie die Altvorderen von J. P. Sauer & Sohn: Zwar bleibt der Umfang der Gravuren des anschließend nitrierten Bas- küls gleich, dennoch hält er das Gesamtmotiv mit dem alten SAUER-Logo auf der Unterseite variabel und bietet mal an-dere Schwünge oder auch eine etwas andere Platzierung der Arabesken. Darüber hinaus arbeiten die Gebrüder Frühauf an einer buntgehärteten, aber in der Gravur etwas abgewandelten Va-riante, wobei – wie bei SAUER INDIVIDUAL üblich – aber auch die Umsetzung individuellster Kundenwünsche (von Flachstich bis erhaben) möglich sein wird.

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Eine Safari in Namibia auf Oryx, Kudu und Gnu ist immer eine Herausforderung – abgesehen von Hitze, Staub und kräftezehrenden Märschen muss auch das Schießen auf weitere Distanzen beherrscht werden. Doch wie weit ist das Stück Wild entfernt, und wie hoch muss man drüber halten? Carl Zeiss bietet hier im wahrsten Sinne des Wortes Schützenhilfe an – mit dem Victory RF und dem Ballisitikabsehen RAPID-Z®5 sowie der Absehenschnellverstellung ASV.

Jan stoppt den Jeep – die Blaser R 93 mit dem darauf montierten Victory Varipoint 3-12x56T* mit ASV ge-schnappt, und die Pirsch beginnt. Durch Kameldorn klettern wir hoch auf ein Plateau. Minuten später öffnet sich unser Blickfeld, vor uns liegt eine wei-te Ebene. Ich hefte mich weiter an Jans Fersen. Plötzlich bleibt der PH stehen, steuert dann ganz langsam einen Fels-block an. Geduckt folge ich ihm hinter die Deckung – vor uns zieht eine Herde Bergzebras durch die Weite Namibias. Ich greife zu meinem ZEISS-Victory 8x45T* RF und entdecke erst jetzt den starken Hengst, der das Schlusslicht des Trupps bildet. Auf Knopfdruck meldet die schnelle Elektronik die Enfernung: 316 Meter. Wir umschlagen die Herde und pirschen weiter, denn ich möchte lieber Antilopen jagen. Auf weite Dis-tanz bekommen wir zwei Oryx-Bullen in Anblick, die sich aber davonstehlen. Schade.

1. Jagdtag:

Mit ZEISS durch Kameldorn und Dickbusch

Der Späher: Präzise und clever – das Victory 8x45T*RF/10x45T*RF ist mit dem integrierten Ballistik-Informations-System (BISTM) ausgestattet, das binnen Sekundenbruchteilen die Entfernung zum Wild misst und zusätzlich den Korrekturwert für die Treffpunktlage anzeigt

Bei etwa zehn Grad Morgentempera-tur holt mich mein Professional Hun-ter (PH) Jan mit dem Geländewagen knapp nach dem Sonnenaufgang von der Sney-River-Lodge ab. Es ist Ende Mai, die Regenzeit war ausgiebig und der Busch ist grün. Jan und ich fahren an diesem Morgen durch ein versan-detes Flussbett. Paviane sitzen auf den roten Felsen, doch die Affen interessie-ren uns nicht weiter, wir sind auf der Suche nach Oryx, Kudu und Gnu. Aus dem Flussbett steigt steil eine Böschung hinauf.

Stachelig: Fast alle Pflanzen in Afrika haben Dornen, die nicht nur die Haut und die Kleidung, sondern auch die Ausrüstung übel zerkratzen können

text: Alexandre van RobaisÜbersetzung: Andreas GauguschFotos: Carl Zeiss Sports optics, Alexandre van Robais

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Rapid Z5 beleuchtet

optik

Bulle mit Kapital: Der Oryx bringt es auf 119 Zentimeter Stangenlänge

Mehr infos unter www.zeiss.de/sportsoptics

Zweiter Jagdtag: Wir fahren wieder ein Stück mit dem Geländewagen, lassen ihn erneut mitten im Busch stehen und pirschen weiter zu Fuß. Nach einer halben Stunde erreichen wir einen spitzen Felsen. Von hier aus bietet sich uns eine herrliche Aussicht über das Revier in der klaren Morgen-luft. Wir glasen das Gelände sorgfältig ab. Mit meinem RF-Fernglas entdecke ich in weiter Distanz einen Oryx. „Ein guter Bulle“, sagt mein PH. „Den müs-sen wir umschlagen.“

Also im Eilschritt zurück zum Gelände-wagen und ab auf die Piste. Wir fahren einen weiten Bogen um die Antilope he-rum, und pirschen sie dann mit gutem Wind an. Der Plan geht auf. Wir kom-men bis auf 246 Meter heran. Doch der Bulle wirft auf, macht eine kurze Flucht, verhofft und sichert zurück. Jetzt aber schnell – ein Griff zur ASV justiert mei-ne .375 H.&H. Mag. auf Fleckschuss auf 250 Meter. Das Gewehr stabil mit wei-cher Auflage an einem Felsen aufgelegt, gehe ich etwas tiefer ins Ziel – das Herz beim Oryx liegt relativ weit unten. Im

Knall bricht der mächtige Bulle zusam-men, ehe wir den Kugelschlag hören. „Good shot!“, sagt Jan und klopft mir auf die Schulter.

Dritter Jagdtag:

Warzenschweine, Zebras, Buschböcke und viele andere Antilopen kreuzen unseren Weg, aber einen Kudu-Bullen bekommen wir nicht in Anblick. Was soll‘s, ich bin zufrieden. Und wer weiß, das war sicher nicht meine letzte Sa-fari hier in Namibia, und beim nächs-ten Mal klappt es bestimmt auch mit meinem Kudu – vor allem mit dieser Ausrüstung!

Vierter Jagdtag:

Heute wollen wir auf Gnus jagen, und ich entscheide mich für den Wechsellauf im Kaliber .300 Win. Mag. mit dem 2,5-10x50T* Diavari, ausgestattet mit dem RAPID-Z®5. Nach einigen Kilometern, die wir per Geländewagen zurückgelegt haben, geht es zu Fuß weiter. Der Be-wuchs ist anfangs noch karg, wird dann dichter und dichter. Ob wir wohl noch auf Gnus stoßen werden? Jan zeigt auf Hufabdrücke am Boden: „Frisch!“ Der dichte Busch scheint kein Ende zu nehmen. Man muss ständig aufpas-sen, dass man nicht an Dornen hängen bleibt. Jan flüstert irgendetwas von Gnus. Vorsichtshalber drehe ich mein Victory Diavari auf 2,5-fach runter –

Distanz-Experten: Das Victory Diavari Modell 2,5-10x50T* ist mit dem jagdlichen Weitschussabsehen RAPID-Z®5 ausgestattet, das für Schussentfernungen bis 500 Meter ausgelegt ist. Unterhalb der Fadenkreuzzentrierungen befinden sich Haltelinien, die mit den Treffpunkten auf 200 bis 500 Metern übereinstimmen. Die Linien sind mit Windmarken versehen. Das Victory Varipoint 3-12x56T* mit ASV ermöglicht ein präzises Justieren auf Fleckschuss-Distanzen bis zu 400 Metern. Zielfernrohre des Victory- und Classic-Programms können im Carl Zeiss Werk zusätzlich mit der Absehenschnellverstellung (ASV) nachgerüstet werden

Deckung: Die Antilope taucht für einen kurzen Moment im Busch unter

man kann ja nie wissen. Mein PH dreht sich zu mir um: „Es kann sein, dass wir gleich auf die Herde stoßen.“ Gespannt folge ich ihm Schritt für Schritt, mein Puls beschleunigt sich. Tatsächlich, Se-kunden später höre ich Gescharre von Hufen – Jan wird langsamer, duckt sich wie eine Katze. Leise hinterher! An einem Baum bleiben wir stehen, richten uns vorsichtig auf: eine Her-de Gnus, vor uns, auf einer Blöße. Jan flüstert: „Siehst du den Bullen dort am Rand, gut 50 Meter entfernt?“ Ich nicke und gehe mit der Waffe in den Anschlag. Der Zielpunkt saugt sich am Blatt fest, und raus ist die .300 Win. Mag., die den Gnu augenblicklich verenden lässt. Die Herde donnert ab nach links ins halb-

Gnu-Dublette: Mit Hilfe des RAPID-Z®5 Absehens im Victory Diavari, platzierte der Schütze einen zweiten, sicheren Treffer auf weite Entfernung

„248 Meter“, haucht Der ph, Das Victory rF Vor augen. „siehst Du Den Bullen hinten, aM enDe Der herDe?“

hohe Gras, ich stelle die Vergrößerung an meinem ZEISS-Zielfernrohr rasch auf 9,5-fach – passend zur Laborierung – und streiche am Baum an. Die Gnus drehen seitlich bei und verhoffen. „248 Meter“, haucht der PH, das Victory RF vor seinen Augen. „Siehst du den kräfti-gen Bullen hinten, am Ende der Herde?“ „Ja“, antworte ich, durch mein Diavari schauend. 248 Meter bedeutet für mich, über die kurze Haltelinie zwischen den Haltelinien zwei und drei des RAPID-Z®5 zu visieren. Diese Dublette lasse ich mir nicht entgehen, „rumms“, raus ist der Schuss, und auch der zweite Gnu liegt im Knall. Ich bin überglücklich.

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„Für jede Jagdart die optimale Bekleidung“Das ist eines der Ziele, das Blaser active outfits (BAO) konsequent verfolgt. Wieso dabei künftig die Jägerinnen eine noch wichtigere Rolle spielen und welche Neuheiten jüngst auf der IWA vorgestellt wurden, sagt der Produktmanager Andreas Binder.

Blaser active outfits, kurz BAO, wurde 2004 ins Leben gerufen. Was zeichnet die BAO-Jagdbekleidung aus?Sie wird von Jägern für den Jäger ent-worfen. Gleichzeitig haben wir einen sehr hohen Anspruch an Funktiona-lität und Qualität. Dazu kommt, dass die Artikel selbstverständlich auch gut aussehen müssen – all diese Kompo-nenten versuchen wir in unserer Jagd-bekleidung zu vereinen. Hier arbeiten wir ständig an Verbesserungen und In-novationen.

Haben Sie ein Beispiel?Unsere Argali- und Bruneck-Outfits sind bei den Jägern und Jägerinnen sehr beliebt, nicht nur, weil sie mit vielen nützlichen Features ausgestattet sind. Dank der Mikrofasern, zum Beispiel bei den Bruneck-Outfits, sind Hose, Weste und Jacke strapazierfähig, warm und sehr leise, was ja für die Jagd – bei-spielsweise auf dem Ansitz – entschei-dend ist. Eine weitere, wichtige Beson-derheit ist die von BAO entwickelte RAMBRANE: Sie ist nicht nur wasser- und winddicht, sondern auch flexibel, also dehnbar und sorgt deshalb für

Andreas Binder ist seit April 2008 Produktmanager bei Blaser active outfits. Der 30-Jährige kommt aus dem Schwarzwald und ist mit der Jagd aufgewachsen

Fotos: Redaktion PASSION, Blaser active outfits

einen sehr angenehmen Tragekomfort – und bleibt sogar bei extrem kalten Tem-peraturen geräuscharm.

Jahr für Jahr wird das Sorti-ment von BAO vielseitiger, wie man jetzt wieder auf der IWA se-hen konnte – vor allem auch im Bereich der Outdoor-Bekleidung für Damen.Das ist richtig. Heutzutage absolvieren immer mehr Frauen die Jägerprüfung, und selbstverständlich möchte Blaser active outfits auch ihnen funktionelle Jagd- und Outdoorbekleidung bieten können, mit schicken, femininen Schnit-ten – und ansprechender Optik. Diese Sortiment-Erweiterung ist für uns ein wichtiger Schritt und unter anderem mit ein Grund, warum wir unsere Akti-vitäten im Außendienst zur optimalen Betreuung von Händlern und Kunden verstärkt haben.

Was gibt es sonst noch in diesem Jahr von BAO?Zum Beispiel schicke Sommerhemden und funktionale Fleccejacken und Wes-

ten für Jagd oder Freizeit. Außerdem haben wir unseren Accesoire-Bereich mit unserem eleganten Vollledergürtel erweitert.

Und einen neuen Sommerhut …

… gibt es auch, richtig, der wasserab-weisende, praktische Blaser Traveller Hut. Praktisch deshalb, weil man ihn zusammenrollen, also in der Tasche oder im Koffer verstauen kann, wenn man Verreisen möchte. Auf vielerlei In-teresse werden sicher auch unsere neu-en Allround- und Schießhandschuhe für die Jagd- und den Schießssport sto-ßen. Diese Artikel sind alle ab diesem Frühjahr lieferbar.

Perfekte Kombination: Die Bruneck 3 in 1 Jacke ist sehr anpassungsfreudig – an kalten Tagen trägt man sie mit der im Lieferumfang enthaltenen kuscheligen Fleecejacke. Für die Übergangszeit zippt man sie einfach raus. Und wenn es richtig warm wird, die Außenjacke in der Garderobe hängenlassen und stattdessen nur die leichte Fleecejacke überziehen. Mit dieser Kombination ist man fürs gesamte Jahr ideal angezogen

Was hat sich BAO für ein Ziel gesetzt?BAO möchte für jede Jagdart die pas-sende Outdoor-Bekleidung anbieten können, von der Ansitz- über die Bewe-gungsjagd bis hin zur Safari. Wir sind aktiv dabei, prüfen Stoffe, Schnitte und viele nützliche Features und haben be-reits schon einiges in Vorbereitung.

Zum Beispiel?Unsere neuen Argali Winterjagdhand-schuhe, die beim frostigen Ansitz oder während der Drückjagd die Hände warm und trocken halten – aber mehr kann und darf ich Ihnen momentan noch nicht verraten, leider.

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Mehr Infos unter www.activeoutfits.de

Für die aktive Jagd und FreizeitDie neue Frühjahrskollektion von Blaser active outfits – qualitativ hochwertig, lässig und geschmackvoll.

Schick und praktisch: die Kappe mit eingewebter Argali- stickerei ist nicht nur ein Hingucker, sie sorgt auch bei der Jagd für Aufsehen – mit sicherheit

Idealer Begleiter: der Blaser Traveller Hut, Handmade in Germany, mit seiner klassischen Krempe ist wasserabweisend und zusammenrollbar. Größe 54 bis 62

Sommerfrische: das flotte, kurzärmelige Arosa Hemd, aus 100 Prozent Baumwolle, hat zwei Brusttaschen

Vielseitig: Aus 70 Prozent Leinen und 30 Prozent Baumwolle besteht das gerade geschnittene st. Anton Hemd und ist als Kurz- oder Langarm zu haben …

…genau wie das grün-beige karierte Luzern Hemd. Alle vier sind mit der Argali-stickerei versehen und lieferbar in den Größen s bis 3XL

Anschmiegsam: den hochwertigen Ledergürtel Piave aus 100 Prozent rindsleder gibt es in drei Größen: M, L und und XL

Für alle Einsätze: Bei der rAM Hose aktiv ist der elastische Oberstoff mit Besätzen aus ramTex verstärkt und im rücken höher geschnitten. die zwei eingrifftaschen vorne, eine große Pattentasche rechts und die Messertasche machen sie zu einem universellen Begleiter. Größe: 46 bis 60

Für Stadt und Land: die Lugano Fleece-Jacke in braun oder burned-orange in Cordoptik ist mit einem kuscheligen Innenfutter aus Fleece und praktischem Zwei-Wege-reißverschluss ausgestattet. Größe: Xs bis 4XL

Bedeckt halten: Mit den atmungsaktiven sommer-schießhandschuhen – an der Handfläche und am Zeigefinger ist das robuste ramTex-Material eingearbeitet – sind die Hände perfekt abgedeckt. sie lassen sich individuell per Klettverschluss anpassen

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optik

Victory Varipoint – Blick hinter die Kulissen bei Carl ZeissDas Spitzenprodukt bewährt sich seit nunmehr zehn Jahren im Einsatz mit kontinuierlichen Innovationen und lösungsorientierter Weiterentwicklung. Grundidee dieser wegweisenden Produktinnovation war die Überzeugung, dass ein tageslichttaugliches Leuchtabsehen die Treffsicherheit maßgebend verbessert. Beim Schuss auf flüchtiges Wild und bei schlechter Sicht erleichtert dieses Absehen die Zielerfassung entscheidend. Wie viel Arbeit, Know-how und Technologie in diese Premiumprodukte fließt, zeigt der Besuch des Werks am Standort Wetzlar.

Fotos: peter Vonow und Carl Zeiss Sports optics

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2008

2009

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Das erste Varipoint Modell 1,1-4x24t* wird vorgestellt

Das universelle 1,5-6x42t* kommt hinzu. Außerdem das Absehen 54, das zwei horizontale Balken in der ersten Bildebene mit dem Leuchtpunkt kombiniert

Weitere Modelle und Absehen ergänzen das Sortiment

Neues Design und Lotutec®-Schutzschicht für alle Varipoint-Modelle

Einführung des neuen Absehen 60

Die neue Varipoint Generation mit dem Leuchtabsehen- konzept V69 und illumination Control

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optik

D er Name Carl Zeiss stand schon immer für Inno-vation, hochpräzise Fertigung, Qualität und per-fektes Handwerk. Natürlich haben die Premium-

produkte aus Wetzlar auch ihren Preis. Warum das so ist und der Preis sowie die Leistung stimmen, hat ein Besuch beim Hersteller schnell klar gemacht. ZEISS, als eines der weltweit führenden Technologieunternehmen im Optikbereich, inves-tiert sehr viel Geld und Ingenieurwissen in seine Produkte. Nur ständige, anwenderorientierte Weiterentwicklung ge-währleistet die Marktführerschaft auf Dauer. Das Varipoint von ZEISS ist im wahrsten Sinne des Wortes leuchtendes Bei-spiel dieser kompromisslosen Strategie.

Ein Blick hinter die Kulissen in Wetzlar zeigt die Hinter-gründe dieses beispiellosen Erfolgs. Wir starten unseren Rundgang in der mechanischen Fertigung. Sofort fällt auf, dass hier die Zielfernrohr-Grundkörper in kleinen Losgrö-ßen von sechs bis 24 Stück, bunt durcheinander gemischt, in unterschiedlichen Baugrößen gefertigt werden. Durch diese flexible Fertigungssteuerung werden extrem kurze Durch-

laufzeiten und damit hohe Reaktionsschnelligkeit erreicht, betonen Dr. Manfred Klingel, Geschäftsführer Carl Zeiss Sports Optics GmbH, und sein Fertigungsleiter Hans Günter Daub. Es wird also nicht mehr – wie früher üblich – nach Auftrag produziert, sondern es werden nur diejenigen Ge-räte gefertigt, die kundenseitig nachgefragt werden. So kann

man schnell auf Veränderungen im Markt und auf Kundenwünsche reagieren. Die Mechanik der sogenannten Umkehrgrup-pe, wie das Zoom mit dem Umkehrsystem und dem Absehen der ersten Bildebene im Fachjargon genannt wird, muss außerordent-lich präzise gefertigt werden. Die Summento-leranzen der ganzen Baugruppe betragen nur wenige 1000-Millimeter. Was das bedeutet,

Firmensitz in Wetzlar

kann nur der Fachmann abschätzen. ZEISS ist mit seinem Victory Varipoint der einzige Hersteller weltweit, der Abse-hen kombiniert über beide Bildebenen herstellen kann. Hier zeigt sich die überragende technologische Kompetenz, die sich im neuesten Coup des Zielfernrohrspezialisten, einem umschaltbaren Leuchtabsehen (siehe Seite 80 bis 83) beein-druckend niederschlägt.

Auch die Optik der in Wetzlar produzierten Geräte wird im Haus gefertigt. Je nachdem, ob es sich um Linsen oder Prismen handelt, durchlaufen sie unterschiedliche Prozesse in der sogenannten Rund- beziehungsweise Planoptik. Die Linsen werden meist als Rohlinge von den Glasherstellern angeliefert und auf weitgehend automatisierten Schleif- und Poliermaschinen bearbeitet. Auch hier hat ZEISS mit der Ein-führung von fluoridhaltigen Glassorten Neuland betreten. Mit diesen Glassorten wird eine beeindruckende Detailschär-

fe und Farbintensität erreicht, da Farbränder (chromatische Aberration) signifikant ver-ringert werden. Diese Linsen sind außeror-

dentlich teuer, sehr schwierig zu bearbeiten und erfordern eine spezielle Behandlung vor dem Vergüten. Die vorbereiteten und peinlich

sauber gereinigten Linsen werden auf spezielle Linsen- träger gebracht, bevor sie in einer Beschichtungsanlage ver-schwinden. In diesen speziellen Geräten werden im Vakuum durch Plasmatechnologie verschiedene Metallfluoride in weni-ge Moleküle starken Schichten aufgedampft, die Streulicht und störende Reflexe minimieren und die Lichttransmissi-on erheblich steigern. Als letzte Schicht wird die LotuTec®-Schutzschicht aufgebracht, deren nanostrukturierte Ober-fläche Wasser abperlen lässt und Schmutzanlagerungen verhindert. Für die Herstellung von Prismen, werden Glas-blöcke mit Diamant besetzten

Die wichtigsten Bearbeitungsschritte vom Halbzeug bis zum Fertigteil in einer Reihe – die Bearbeitung aus dem Vollen ist einfacher, und es treten keine Spannungen beim fertig gestellten Teil auf

Mit berechtigtem Stolz präsentieren Dr. Manfred Klingel, Geschäftsführer der Carl Zeiss Sports Optics GmbH, und sein Fertigungsleiter Hans Günter Daub ein fertiges Qualitätsfernglas „Made in Germany“

Die „angesprengten“ Prismen werden gruppenweise auf die Poliermaschinen aufgesetzt, wo sie auf absolute Planheit und Oberflächengüte gebracht werden

Die fertig geschliffenen, polierten und gereinigten Linsen, werden auf spezielle Linsenträger aufgebracht und in Plasma-Beschichtungsanlagen vergütet

Mit modernsten

CNC-Maschinen, werden die komplexen

Mechanikteile dank flexibler

Fertigungssteuerung in extrem kurzen

Durchlaufzeiten produziert

Die dauernde Überprüfung der Maßhaltigkeit erfolgt schon an der Maschine

Gute Kommunikation und dauernde Optimierung sind die Grundlage erfolgreicher Innovation und konstanter Präzision

Diamantbesetzte Sägenblätter teilen das kostbare Glas im ersten Bearbeitungsschritt

Wie ein Kunstwerk wirken all die makellos geschliffenen und polierten Linsen auf dem Weg zur Beschichtungsanlage

64 PASSION 02 6502 PASSION

Page 34: Passion 2_ RWS Kundenmagazin

optik

Sägeblättern zugeschnitten, anschließend geschliffen und auf speziellen Poliermaschinen fertig bearbeitet.

Die Präzision ist so fantastisch, dass die Prismen allein durch die Adhäsion aneinander haften, weil die Luft zwischen den Flächen komplett verdrängt wird und sie so „ohne Leim kle-ben“. Die anschließende Kontrolle nach dem Polieren zeigt schon Abweichungen von wenigen 10 000-Millimetern als sogenannte Interferenzringe am Bildschirm. Danach werden sie teilweise mit einem reflektierenden Belag versehen, damit die Strahlen verlustfrei umgelenkt werden. Prismen werden zur Verkürzung der Baulänge bei Fernglä-sern, als Strahlenteiler für Spektive oder für die Spiegelung des Leuchtpunktes in der zweiten Bildebene der Zielfern-rohre eingesetzt. Sie beeinflussen auch das Farbspektrum der Geräte, so dass Linsen und Prismen sorgfältig aufeinander abgestimmt wer-

Mehr infos unter www.zeiss.de/sportsoptics

den müssen, um so hervorragende Abbil-dungseigenschaften zu erreichen, wie wir sie von Produkten von Carl Zeiss gewohnt sind.

Die Absehen werden in einem speziellen Verfahren her-gestellt. Auf fotografischem Weg belichtete Glasscheiben werden geätzt. Die Fadenkreuze und Punkte werden dann schwarz eingefärbt. Die Präzision dieser Bauteile ist entschei-dend für die hohe Genauigkeit und Reproduzierbarkeit bei der Absehen-Verstellung. Zum Schluss werden die Absehen in die Umkehrgruppe eingebaut und zusammen mit dem Verstellmechanismus in einer Spezialmaschine exakt zen-trisch bearbeitet. ZEISS hat eine Vielzahl von Absehen in seinem Programm. Praktisch jeder individuelle Wunsch kann damit abgedeckt werden. Egal, ob der Schütze ein mitvergrößerndes Absehen der ersten Bildebene bevorzugt, oder ob er ein konstant gleich bleibend großes Absehen der zweiten Bildebene wünscht. Alles ist möglich, ja sogar die Kombination von beiden mit den Absehen 0, 60 und neu V69.

Die Montage der Geräte erfolgt in abgeschotteten, klimati-sierten Reinräumen. Der Zutritt ist nur unter strengsten Vor-schriften erlaubt. Wir werden in einer Schleuse mit spezieller Schutzkleidung ausgerüstet, und die Haarpracht verschwin-det unter einer hellblauen Haube, damit auch ja nicht „Laus und Haar“ den Weg ins Innere der teuren Geräte findet. Hier bauen spezialisierte Fachkräfte in mehreren Montage-linien getrennt nach Zielfernrohren und Ferngläsern die Ge-räte in präziser Handarbeit zusammen. Die erforderlichen Vorrichtungen werden laufend zusammen mit den jeweiligen Fertigungslosen eingeschleust. Auch hier gilt der Grundsatz der hohen Fertigungsflexibilität. Die Montageschritte sind so ausgeklügelt, dass extrem kurze Umrüstzeiten anfallen. Die einen montieren Linsengruppen, andere die Umkehrgruppe,

wieder andere die Okulare. Zwischendurch werden die Systeme laufend eingestellt und geprüft, bis dann das System mit Stickstoff gespült, gefüllt und anschließend luft- und wasserdicht verschlossen wird. Durch die Füllung der Geräte mit Stickstoff, wird ein Eindringen von Feuchtigkeit und natürlich das Beschlagen der Linsen und die Korrosi-on verhindert.

Die Absehen werden nach dem Ätzen und Einfärben visuell auf Fehler überprüft, bevor sie ausgeschnitten und in die Umkehrgruppe eingebaut werden

Endlich können die vielen Präzisionsteile zusammengefügt, reguliert und eingestellt werden. Die Montage erfolgt in speziellen, staubfreien Reinräumen. Kein noch so kleiner Fremdkörper darf ins Innere der Geräte gelangen

Das sogenannte „Ansprengen“ der vorgeschliffenen Prismen erfolgt nach peinlicher Reinigung ausschließlich durch Adhäsion. Die Glaskörper „kleben ohne Leim“ aneinander

Die Oberflächengüte wird optoelektronisch gemessen. Die schwarzen „Interferenzringe“ auf jeder Glasfläche zeigen am Monitor Abweichungen im Nanometerbereich

Das menschliche Auge ist ein sehr präzises Messinstrument zur visuellen Beurteilung der Oberflächengüte

Das aktuelle Victory Varipoint 2,5-10x42T* von ZEISS

Die Maßhaltigkeit wird mit der

Messuhr überprüft

Erst jetzt wird klar, welcher Aufwand hier getrieben wird, um Geräte zu entwickeln und zu fertigen, die jahrzehntelang ihren Dienst unter zum Teil härtesten Bedingungen klaglos leisten. Insgeheim denkt man darüber nach, was unsere Be-gleiter in Feld, Wald und Gebirge alles aushalten müssen. Eigentlich sind sie kleine Wunderwerke der Präzision und hätten eine bessere Behandlung verdient als das, was wir oft achtlos mit ihnen im Einsatz so anstellen. Erst wenn man ein-mal das Glück hatte, den ganzen Ablauf bei der Fertigung der Optik von ZEISS bestaunen zu dürfen, begreift man den Ausspruch: „Was nichts kostet, ist nichts wert.“ ZEISS de-monstriert durch permanente Innovation die Vorreiterrolle für Jagdoptik made in Germany.

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Mit neuer LeichtigkeitAb diesem Herbst gibt es eine neue Mauser M 03-Variante, die M 03 Light. Sie ist deutlich leichter als die M 03 mit Stahlkasten. PASSION hat mit Thorsten Mann, Geschäftsführer von Mauser Jagdwaffen, über die „Neue“ gesprochen.

Bewährte Sicherheit bei der M 03 Light – die komplette Kammer mit Verriegelungskopf und Handspannung bleibt in Stahlausführung

Das hart eloxierte Duraluminium wiegt weniger als Stahl und sorgt für deutliche Gewichtsreduzierung bei der M 03 Light

Speziell für die M 03 Light wurde die neue Mauser Double-Cone-Mount entwickelt, die die Zieloptik zuverlässig auf der Waffe fixiert

Genau die richtiGe Waffe für den aktiven JäGer, der mit vorliebe pirscht und in den berGen JaGt

interview: Julia numßen, fotos: henry m. linder

Kaliber: Alle 27 angebotenen Kaliber

Kapazität: 5 + 1 Schuss (bei Standardkalibern)

Gesamtlänge: Ab 99 Zentimeter

Gewicht: Ab Cirka 3,1 Kilogramm,

je nach Ausführung

Schaft: In allen angebotenen Holz- und

Kunststoffvarianten

System: Hochstabiles Duraluminium

komplett harteloxiert und für

die Mauser Double-Cone-Mount

(DCM) vorbereitet

Linkssystem: Ebenfalls lieferbar

die m 03 liGht auf einen blick

systemkasten aus duraluminium

innovative montaGe

verrieGelunG/handspann-sicherunGssystem

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Die verriegelung finDet, wie gewohnt unschlagbar stabil, mit sechs grossDimensionierten warzen Direkt im lauf statt

Die Repetierer der Mauser M 03-Serie sind ja alle etwas kompakter ausge-legt. War das mit ein Grund, warum Sie ab Herbst die M 03 Light in Ihrem Sortiment führen?Das hat sicher mit eine Rolle gespielt. Vor allem aktive Pirsch- und Bergjäger sind auf uns zugekommen und haben nach einer etwas leichteren Mauser gefragt. Deshalb haben wir uns ent-schieden – auf der Basis unseres M 03 Erfolgsmodells – die Lightversion zu konstruieren. Statt Stahl wurde für den Systemkasten hochfestes Duralumi-nium gewählt. Dadurch ist die Waffe rund 400 Gramm leichter. Außerdem haben wir eine neue spezielle Zielfern-rohrmontage entwickelt, die Mauser Double-Cone-Mount, die sehr einfach zu bedienen ist. Gibt es bei der Light Einschränkungen irgendwelcher Art gegenüber der ge-wohnten M 03-Serie?Nein, denn die komplette Kammer in-klusive Handspann-Sicherungssystem ist wie bei den anderen M 03 Model-len auch bei der neuen Light aus Stahl gefertigt. Die Verriegelung findet mit sechs großdimensionierten Warzen direkt im Lauf statt. Das wiederum bedeutet, dass alle 27 bisher angebote-nen Kaliber uneingeschränkt nutzbar sind – von .222 Rem. bis .458 Lott. Die hohe Oberflächenhärte und der Korro-sionsschutz werden durch Harteloxal in schwarz beziehungsweise bei gra-vierten Ausführungen in grau erreicht. Aufgrund des Materials sind bei der M 03 Light Einlegearbeiten und Bunt-härtung leider nicht machbar – das ist aber auch die einzige Einschränkung.Das heißt genau?Die M 03 Light ist in allen angebotenen Varianten lieferbar, beispielsweise als

mehr infos unter www.mauser.com

zwei klappbare Drehebel bewegen jeweils zwei klemmelemente, die form-schlüssig in speziellen ausfräsungen am system-kasten eingreifen. im ein-geklappten zustand sind sie fest verschlossen – unbeabsichtigtes Öffnen unmöglich. Die rückstoß-kräfte selbst stärkster ka-liber werden von zwei mas-siven kegelzapfen (Double cone) aufgefangen.

Die Vorteile der DCM:• geringste bauhöhe• hohe wiederkehr- genauigkeit kombiniert mit leichtem händling• alle mauser 03 light-systeme werden mit der entsprechenden vor- bereitung für die Dcm geliefert• montage sämtlicher gängiger zielfernrohre und rotpunktvisiere möglich• ab herbst 2009 lieferbar

mauser Double-cone-mount

(Dcm):

Die Zieloptik mit der Mauser Double-Cone-Mount (DCM) einfach von oben aufsetzen, wie hier bei der M 03 Light Extreme

Jetzt die zwei Drehhebel um 180 Grad schwenken

… schon ist die Mauser Double-Cone-Mount verriegelt

Dann einfach die Hebel nach unten klappen …

Thorsten Mann, 42 Jahre alt, ist seit 2002 Geschäftsführer der Mauser Jagdwaffen GmbH. Der gelernte Büchsenmacher, der 1991 seine Meisterprüfung ablegte, führt privat im Allgäuer Revier eine Mauser M 03 mit kurzem Lauf im Kaliber 8x57 IS

schritt 1:

schritt 2:

schritt 4:

schritt 3:

Extreme – mit Kunststoffschaft – als Afrika-Ausführung oder als Nachsu-chenbüchse Trail. Und natürlich nicht zu vergessen: in unserer brandneuen Stutzen-Ausführung.

Die IWA 2009 ist vor wenigen Wochen zu Ende gegangen – können Sie ein Resümee ziehen?

Unsere neue M 03 Light und der Stut-zen sind auf großes Interesse gestoßen, mit den eingegangenen Bestellungen aus dem In- und Ausland sind wir sehr zufrieden. Auffällig sind außerdem die deutlich gestiegenen Orderzahlen der aktiv weltweit jagenden Kunden. Der Trend, zu der M 03 Africa – im Groß-wildkaliber – einen Wechsellauf in Steppenwildkalibern zu bestellen, alles bequem zerlegt in einem Waffenkoffer, ist unübersehbar.

Und die Nachsuchenbüchse, die Mau-ser M 03 Trail?

Dieser Repetierer gehört bei den Hun-deführern und Drückjagdschützen zu den Favoriten. Einer der ausschlagge-benden Punkte dafür, ist die absolute Zuverlässigkeit unseres Handspann-Sicherungssystems in Verbindung mit dem Mündungsschutz Muzzle-Safe und dem sperrbaren Magazin.

Auf der IWA hatten Sie eine Son-deranfertigung ausgestellt – die M 03 „Mystic“ (siehe auch Seite 6 bis 9).

Diese außergewöhnlich gravierte Waffe wurde wirklich viel bestaunt. Wir haben mit der „Mystic“ erneut unterstrichen, dass bei Mauser auch individuelle Wünsche jederzeit meisterlich umge-setzt werden können.

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Die Mauser M 03 Light in De Luxe-Ausführung

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Führig, kurz, wandelbarMit dem neuen M 03 Stutzen knüpft Mauser an eine alte Tradition an, denn schon vor über 100 Jahren führte der Waffenhersteller einen Stutzen im Sortiment.

Fotos: Henry M. Linder

Tradition spielt für Mauser eine große Rolle, wie auch für viele Jäger, die die einzigartige Führigkeit einer vollgeschäfteten Büchse zu schätzen wissen. Ob beim Anstieg auf den Grat, der Pirsch durch Dickungen oder dem Ansitz auf der Kanzel – hier ist der M 03 Stutzen in seinem Element und spielt die Vorteile seiner kurzen, führigen Bauweise voll aus. Hinzu kommt seine hervorragende Schussleistung, die vor allem dadurch sichergestellt wird, dass der Holzvor-derschaft zweigeteilt ist. Wenn es dort beispielsweise durch Nässe zu Spannungen kommen könnte, werden sie durch diese Konstruktion ausgeglichen. Deshalb ist die Präzision auch bei dem M 03 Stutzen voll gewährleis- tet. Der Riemenbügel am Vorderschaft wurde für besse-ren Tragekomfort weiter vorn positioniert.

Und wer bei dem M 03 Stutzen einen Wechsellauf an-bringen möchte, kann auch das: Jeder Mauser-Stutzen wird mit einem schwarzen Vorderschaftabschluss inklu-sive zweitem Riemenbügel geliefert. Dank dieses Features kann der Jäger den Stutzen mit einem Wechsellauf in Stan-dardkontur im Handumdrehen in eine normal geschäftete Büchse verwandeln – ab diesem Herbst lieferbar.

Red.

Im Lieferumfang des M 03 Stutzens ist eine Abschlusskappe mit Riemenbügel (Foto oben) enthalten. Der M 03 Stutzen kann so jederzeit zu einer normal geschäfteten Büchse umgebaut werden: Stutzen-Lauf mit Vorderschaft abnehmen, die Abschlusskappe in die entsprechende Ausfräsung platzieren und den Wechsellauf einsetzen – fertig

Kaliber: .243 Win., 6,5x57; 7x64, .308 Win., .30-06, 8x57IS, 9,3x62Kapazität: 5 + 1 Schuss

Lauflänge: 50 Zentimeter Gesamtlänge: 102 Zentimeter

Gewicht: Stahlgehäuse cirka 3,7 Kilogramm, in Light-Ausführung cirka 3,3 Kilogramm

Holzklassen: Besonderes Maserholz (wie hier abgebildet in Klasse 5), Wur-zelmaserholz (Klasse 6), besonderes Wurzelmaserholz (Klasse 7)Schäftung: Der Hinterschaft wurde in Anlehnung an den Alpine-Schaft geformt, mit leichtem Schweins- rücken, einer Doppelfalzbacke und angedeutetem Kaisergriff. Den Mündungsabschluss bildet die Tropfnase am Vorderschaft

Der M 03 stutzen auF einen BLick

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munition

„Gut ist uns nicht gut genug“Qualität, Präzision und Zuverlässigkeit zeichnen die Patronen des Fürther Herstellers RWS aus. Ständige Qualitätskontrollen und ausgeklügelte Features an den Geschossen bringen dem Jäger viele Vorteile. PASSION durfte sich in den Fertigungshallen umschauen.

Fotos: RWS

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Page 39: Passion 2_ RWS Kundenmagazin

munition

D ie Neonlampen tauchen die Fertigungshalle in grünlich schimmerndes Licht. Maschinen stamp-fen, surren und zischen, es riecht nach Schmier-

mittel. „Klack, klack, klack“ – goldglänzende Patronenhülsen schieben sich dicht aneinandergereiht Schulter an Schulter über ein Laufband, vorbei an einer Mitarbeiterin mit blau-em Kittel und hellen Stoffhandschuhen. Jetzt greift sie eine Hülse heraus, zieht sie kurz durch eine Schablone. „Sie misst Länge und Durchmesser der Hülse“, sagt Hubertus Dowidat vom Technischen Service von RWS.

„Nach jedem wichtigen Produktionsschritt wird bei uns ge-prüft, händisch, mechanisch oder per Laser – bis zur fertigen Patrone.“ Und sogar die wird am Schluss noch einmal kon-trolliert: Sitzt beispielsweise das Geschoss einen Tick zu tief in der Hülse, fällt die Patrone aus dem Raster. RWS geht also viele zusätzliche Wege, um die Qualität zu sichern – von den RWS-Mitarbeitern als Extra-Mile bezeichnet. „Stellen Sie sich vor, Sie müssen repetieren, aber die Patrone klemmt.“ Pau-se. „Und der annehmende Keiler kommt näher und näher.“ Wir gehen auf eine graue, schwere Eisentür zu. Hubertus Dowidat: „Es ist schon manchmal etwas seltsam, bei Waf-fen und Optik wird extrem auf Verarbeitung geachtet – im

nach jedem wichtigen produktionsschritt wird geprüft, händisch, mechanisch oder per laser – bis zur fertigen patrone

Gegensatz zur Munitionswahl, bei der man es oft nicht so genau nimmt.“

Die ersten RWS-Patronen wurden bereits 1896 in Fürth ent-wickelt. Schon damals hat man darauf geachtet, alle „Zuta-ten“ aus eigener Herstellung zu gewinnen. Heute reicht die gesamte Bandbreite von der Hülse über das Zündhütchen, die Pulverkomponenten bis hin zum Geschoss – und das für sämtliche Kaliber. „Ein Vorteil, denn wir sind nicht abhängig von Zulieferern, sondern fertigen alles unter einem Dach und haben immer das eigene Material vor Augen.“Das beginnt bereits bei dem Messing-Band, aus dem die Patronenhülsen verarbeitet werden. Daraus wird ein so ge-nannter Knochen geschnitten und vorab im eigenen Labor auf Härte, Festigkeit und Dehnverhalten kontrolliert. Somit ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass die RWS-Hülsen

bei Wiederladern so beliebt sind und immer wieder gern ver-wendet werden.

Bei RWS setzt man nicht allein auf Tradition und Materialien, sondern auch auf frisches Know-How. Jüngstes Familienmit-glied ist die Spezial-Patrone CINESHOT für das Schießkino. Sie ist emissionsfrei, und das bedeutet für den Schützen, dass es zu keiner Bleibelastung für ihn kommt. „Super Clean“ heißt das Zauberwort. Das Geschoss ist verzint – dadurch verringert sich der Durchpresswiderstand im Lauf und die Reibungswärme fällt deutlich geringer aus. So heizt sich der Lauf auch nach mehreren Schussserien deutlich weniger auf. „Jede Patrone beziehungsweise jedes Geschoss ist in der Laborierung so fein abgestimmt, dass es kaum Rückstände im Patronenlager oder Lauf gibt. Gut ist uns nicht gut ge-nug – deshalb streben wir ein optimales Abbrandverhalten der Pulvermischung an, damit so wenig Mündungsfeuer wie möglich entsteht. Auch die spezielle Zusammensetzung der Geschossoberfläche verhindert, dass der Lauf angegriffen oder verdreckt wird.“

Wir öffnen die schwere Eisentür und gehen aus der Halle hinaus. Ungefähr 50 Hektar umfasst das RWS-Werksgelände

in Fürth, das entspricht einer Größe von zirka 65 Fußball-feldern. Wir laufen auf einer schmalen Teerstraße entlang, kommen an einer alten Gründervilla vorbei, in der niemand mehr wohnt – heute findet man hier die Büros der Geschäfts-leitung und Verwaltung.Weiter geht es zu der Halle, in der die Geschosse produziert werden. Über den vielen Pressen und Stanzen schwebt ein gleichmäßig brummender Geräuschpegel. Ein strohhalm-dicker Bleidraht läuft in einen schmalen Schacht, wird dort in Stücke geschnitten und zu einem maßgenauen Bleistück geformt – dem Kern des EVOLUTION-Geschosses. Im Se-kundentakt landet eines nach dem anderen in einer grauen Plastikbox. „Schauen Sie“, sagt Hubertus Dowidat, greift hinein in die silbrig funkelnde Masse und pickt sich ein Geschoss heraus, „hier sehen Sie die Kneifrille, die später

Hubertus Dowidat (57) arbeitet bereits seit 40 Jahren für das Unternehmen RWS. „Bis eine Büchsenpatrone fertig ist, muss sie über 100 Produktions- und Kontrollschritte durchlaufen“

Mit Hilfe eines Laserstrahls wird die Höhe des Zündsatzes in den RWS-Zündhütchen gemessen

Bevor die Geschosse zum Laborieren freigegeben werden, prüft man sie hier auf Unregelmäßigkeiten

In der Gründervilla sitzt heute die Geschäftsleitung und Verwaltung

Im Materialprüflabor wird unter dem Mikroskop auch das Innenleben der Geschosse kontrolliert

mehr infos unter www.rws-munition.de

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Page 40: Passion 2_ RWS Kundenmagazin

munition

eine sichere und passgenaue Verbindung zwischen Hülsen-mund und Geschoss garantiert. Dort unten ist der Scharfrand eingepresst – der sorgt für Pirschzeichen am Anschuss.“ Mit Hilfe dieser Rille findet der Jäger Schnitthaar vom beschos- senen Stück Wild. „Die Bezeichnung Power-Bonding beim EVolution-Geschoss steht übrigens dafür, dass der Blei-kern unlöslich mit dem Mantel verbunden ist. Das wiederum sorgt für nahezu 100 Prozent Restgewicht.“

Zuverlässigkeit, Präzision und Wirksamkeit sind entschei-dend für den Jagderfolg – diese Eigenschaften werden bei RWS im überdachten, eingehausten, 500 Meter langen Schieß-kanal geprüft. „Wir sind hier frei von störenden Umweltein- flüssen wie Regen oder Windrift. Das Geschoss muss zeigen, wie präzise es ist. Außerdem simulieren wir die Wirkung der Geschosse im Wildkörper und schießen in Gelatineblöcke.“ neben den tests unter laborbedingungen, muss die Munition auch ihr Können in der Praxis, im RWS-test- revier, unter Beweis stellen. Mit Hilfe dieser vielen zusätz- lichen Prüfungen, übrigens wieder eine Extra-Mile, produ-ziert RWS Geschosse, die auf die ausgelegte, jeweilige Ent-fernung zuverlässig und waidgerecht wirken – und das für jede Wildart.

Entsprechend umfangreich ist die Waffenkammer bestückt. Von der Doppelbüchse über den Drilling bis hin zum Repe-tierer – in den unterschiedlichsten Kalibern – ist alles dabei. „Wir haben neben neuen, aktuellen Waffen noch einige äl-tere Modelle im Sortiment, schließlich sind sie auf dem Ge-brauchtwaffenmarkt noch zu haben und mancher Jäger führt sein Erbstück weiter im Revier.“ Eine wesentliche Verände-rung gibt es aber doch: „Vor 20 Jahren waren Halbautomaten ja eher die Ausnahme. Inzwischen sieht man sie vermehrt bei Drückjagdschützen.“ Wir gehen zurück Richtung Villa. „Die 9,3x62 erlebt zur Zeit ein Comeback“, erzählt Hubertus Dowidat, „denn die Sauen-bestände steigen europaweit an. Der Klassiker ist allerdings seit Jahren die .30-06, was sicher daran liegt, dass man in dem Kaliber eine große Auswahl an Geschossen hat und sie überall auf der Welt kaufen kann.“ Doch auch derjenige, der

ein nicht mehr so gängiges Kaliber führt, wie beispielsweise die 7x57, wird bei RWS weiterhin fündig. Wie auch die Grau-bündener, die ihre Patrone im Kaliber 10,3x60 R aus Fürth be-ziehen. „Stark im Kommen ist übrigens die .300 Winchester Short Magnum, ein junges Kaliber, das durch das .30-iger Geschoss hervorragend in unsere Produktpalette passt.“

Unser Rundgang ist zu Ende. „Wissen Sie“, sagt Hubertus Dowidat, „auf die Patrone kommt es an. Sie muss an einem-bestimmten tag, zu einer bestimmten Stunde funktionieren. Wenn Sie den Abzug betätigen, muss sie innerhalb von Bruch-teilen von Sekunden zünden, und das Geschoss soll präzi-se treffen und wirken. Die Patrone kann Schicksal spielen, das sollte man bei der Munitionswahl nicht aus den Augen verlieren.“

Julia Numßen

Theorie und Praxis gehen bei RWS ineinander über. Anhand von Gelatine- Blöcken wird die Wirksamkeit von Geschossen im Wildkörper analysiert (oben). Im RWS-Revier beweist das Geschoss dann auch in der Praxis seine Klasse. Viele RWS-Mitarbeiter sind passionierte Jäger

Die Vielfalt an Büchsenpatronen aus dem Hause RWS ist riesig, über 360 Artikel in 65 Kalibern und 34 Geschosstypen sind lieferbar

Hundertprozentige Kontrolle: Eine RWS-Hülse muss enormem Druck standhalten, maßhaltig und makellos sein

RWS-Testrevierleiter Friedrich Müller im Gespräch

Nach der Auswertung von tausenden von Abschussbe-richten und verschiedenster Entwicklungen – gibt es aus der Sicht eines Praktikers Unterschiede zwischen RWS-Geschossen und Wettbewerbern?Ja, sogar deutliche unterschiede, denn RWS hat Spe-zialgeschosse! Diese haben, sei es nun das EVoLu-tion, iD und uni oder HmK, in entscheidenden Situ-ationen die notwendigen Wirksamkeitsreserven. Das kann jederzeit über Erfolg oder misserfolg der Jagd entscheiden. Einfache teilmantelgeschosse stoßen in der Praxis deutlich schneller an ihre Grenzen.

Welches Geschoss ist denn ein echter Allrounder?(Lacht) Diese Frage bekomme ich sehr häufig gestellt, und meine Antwort lautet immer: Alle RWS-Geschos-se haben gewisse Allrounder Qualitäten – es kommt eben darauf an, für welchen Einsatzbereich das Ge-schoss bestimmt ist. Dann hat natürlich das eine – im Vergleich zum anderen – Vorteile.Für welches der RWS-Geschosse entscheiden Sie sich, wenn es beispielsweise auf Drückjagd geht?Bei Drückjagden verlasse ich mich gern auf teilzer-legungsgeschosse wie das HmK. Die Stoppwirkung ist phänomenal. Aber auch schwere Deformationsge-schosse und speziell das gebondete EVoLution sind sehr gut geeignet.

Auf Drückjagden wird ja nun vorwiegend Schwarzwild erlegt. Was ist denn Ihr Kaliberfavorit auf Sauen?Die 8x57 iS oder iRS! Ein bekanntlich sehr altes aber dennoch hervorragendes Sauenkaliber. Egal, ob für den Ansitz oder die Drückjagd.Und was ist mit dem übrigen Hochwild? Was setzen Sie da für ein Kaliber beziehungsweise Geschoss ein? Beispielsweise auf schussharte Brunfthirsche?Auf starkes Wild empfehle ich uneingeschränkt das EVoLution wegen der tiefenwirkung. Dabei vertraue ich gerade auf weitere Entfernungen ganz und gar auf meinen Repetierer in 8x68 S. unsere deutsche mag-num übertrifft die vergleichbare .300 Win. mag. bei annähernd identischer Geschwindigkeit noch ein we-nig in der abgegebenen Energie.

Welches Geschoss ist denn Ihr persönlicher Favorit, wenn der Bock aufgeht oder Sie auf den Fuchs ansit-zen? Da ist die Strecke ja deutlich höher… ich persönlich schwöre bei der Bockjagd auf das Ke-gelspitz (KS) oder das Doppelkern (DK). Das optimale Kaliber auf Rehwild ist meiner Einschätzung nach die 6,5x57 oder auch die 6,5x55. Füchse erlege ich am liebsten mit der kleinen 5,6x50 mag. und dem RWS- teilmantelspitz (tmS) in 4,1 Gramm.Können Sie uns trotz aller speziellen Empfehlungen ab-schließend noch ein echtes Universalkailber nennen?Die .30-06 ist wohl die vielfältigste. Dank der breiten Geschosspalette von uns ist man auf nahezu alles Wild gut ausgerüstet.

Hochkonzentriert inspiziert eine Mitarbeiterin die laborierten Patronen, bevor sie in den Verkauf gehen

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Page 41: Passion 2_ RWS Kundenmagazin

optik

Eines für allesBeleuchtete Absehen sind heute ein Muss, doch wenn es um ihre Ausführung geht, scheiden sich die Geister. ZEISS hat jetzt die Lösung parat: das neue Leuchtabsehenkonzept V69 bei dem man – je nach Jagdsituation – zwischen Leuchtpunkt und Leuchtkreuz wählen kann.

Fotos: Carl Zeiss Sports optics

S chnee, Buchenaltholz, halber Wind und drei sichtbare Wechsel – der Platz sieht verheißungsvoll aus. Fern jagen die Hunde an, das Geläut kommt näher, die

Spannung steigt. Krachende Äste, rauschendes Laub künden Wild an. Rudel oder Rotte? Ein letzter Blick auf die vorge-wählte 2,5-fache Vergrößerung des Varipoints 2,5-10x50T*. Ein Zug am Bedienknopf lässt den Punkt leuchten. Klar und kräftig. Vorab schon auf die Tageslichtverhältnisse gedimmt und dank Memory Modus in der gewollten Leuchtintensität sofort präsent. Sekunden später flüchtet ein einzelnes starkes Stück Schwarzwild halbschräg den Hang hinunter. Es dreht etwas bei, kommt dichter und verlangsamt die Gangart. Kei-ler! Und was für einer – auffahren, spannen, mit dem roten Punkt etwas vors Blatt gehalten und schon krümmt sich der Zeigefinger. Der Basse kippt in den Schnee.

Minuten später wechseln zwei Frischlinge durch den Be-stand. Mit der ersten Braunen mitgefahren – der Leuchtpunkt saugt sich vorne fest – Schuss, zeichnen. An der Wange repe-tiert und ein drittes Mal innerhalb weniger Minuten bäumt sich der Lauf im Knall auf und die durch den roten Punkt gelenkte Kugel findet ihr Ziel. Drei Sauen auf einem Stand. Es geht bei der Drückjagd eben nichts über einen beleuchte-ten Punkt in der zweiten Bildebene, denn er ist bei niedriger Vergrößerung und dem damit verbundenen üppigen Sehfeld in Relation zum Wild bei allen Lichtverhältnissen sehr gut sicht- und erfassbar. Ob er nun auf Schrotschussentfernung einen Wasserglasboden oder einen Bierfilz

Wählen bitte: Bei dem Leuchtkonzept V69 von ZEISS kann der Jäger entscheiden – ob ohne Leuchtabsehen, mit Leuchtpunkt oder Leuchtkreuz, es lässt sich mit allen Varianten komfortabel zielen. Für die Drückjagd ist am besten der Leuchtpunkt für den schnellen, sicheren Treffer geeignet

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Page 42: Passion 2_ RWS Kundenmagazin

optik

Perfekte Kombination: Die Varipoint- Modelle 2,5-10x50T* und 3-12x56T* sind mit dem Leuchtabsehenkonzept V69 versehen

Verkantet? Ist Reineke etwa zu weit entfernt für einen sicheren Treffer? Auch darauf gibt das Leuchtkreuz Antworten5

Blickt das auge nicht zentrisch ins okular sondern schräg, wandert der punkt geringfügig aus der kreuzmitte und zwingt zum geraden einBlick und wirkt so zielfehlern entgegen

abdeckt, spielt hier keine Rolle, wohl aber, dass er bei höchster Vergrößerung auf 100 Meter nur 22 mm im Rund vom Ziel vereinnahmt.

Gelegenheit macht Liebe. Ein Winterfuchs – das wär‘s doch für die Zeit nach dem Punsch. Die einbrechende Dämme-rung sieht den Gast daher erwartungsfroh auf der hohen, stabilen Kanzel. Knapp 80 Meter entfernt soll ein Pass aus der Dickung über den Ziehweg in das lückige Altholz füh-ren. Im Fall der Fälle darf also nicht lang herumgefummelt werden. Daher: Beleuchtung eingeschaltet und Drehknopf im Uhrzeigersinn gedreht. Der Punkt erlischt und in der Ab-sehensmitte erscheint ein feines Leuchtkreuz. Unabhängig davon, ob die Vergrößerung auf 2,5-fach oder 10-fach einge-stellt ist, decken die feinen Fäden nur einen Zentimeter vom Ziel ab. Das Kreuz sitzt nämlich in der ersten Bildebene und vergrößert sich linear mit der gewählten Stufe. Auf hundert Meter messen hier Vertikale und Horizontale jeweils 15 Zen-timeter. So hoch ist beispielsweise die Kammer eines Rehs. Ragt wiederum die Senkrechte bei Haltepunkt Mitte Körper-höhe deutlich über den Rumpf des Fuchses hinaus, bleibt der Zeigefinger besser gerade, denn dann ist Reineke für eine si-chere Kugel zu weit.

Das Leuchtkreuz dient demnach auch als Hilfe zum Entfer-nungsschätzen. Was ferner ein Punkt nicht verrät, tut das Kreuz. Es zeigt nämlich ob und wie weit die Waffe verkantet aufgelegt ist. Bis hundert Meter fällt mäßiges Verkanten zwar nicht ins Gewicht, doch auf die doppelte Distanz kann es

eine Ursache für einen schlechteren Treffersitz oder gar einen Schlumpschuss sein. Und noch ein Stich geht an das Abse-hen in der ersten Bildebene: Ein Blick auf das Kreuz genügt, um zu sehen, ob eine hohe oder niedrige Vergrößerungsstufe gewählt wurde, denn kleines Kreuz bedeutet auch geringe Vergrößerung. Für den Fuchs ist 10-fach nicht verkehrt. Das rote Kreuz auf das Blatt visiert, gibt einen guten Anhalt für die richtige Höhe, und der saubere Treffer ist nur die logische Konsequenz exakten Abkommens.

Jeder Absehenstyp hat also seine spezifischen Vorteile und deshalb auch eingefleischte Anhänger. Doch warum nicht

beide Lager einen, warum nicht eine Lösung bieten, die allen schmeckt? Im Kopf hatten es schon viele gehabt, doch schei-terten in der Vergangenheit alle Bemühungen an der ungemein schwierigen technischen Um-setzung.

Als erster Hersteller der Welt hat es jetzt ZEISS geschafft, Leuchtabsehen in der ersten und in der zweiten Bildebene zu kombinieren. Das V69, so die Bezeichnung für die op-tische Sensation, vereinigt also die Vorzüge der beiden Bilde-benen ohne Nachteile. Denn sowohl mit dem (Leucht)-Kreuz als auch mit dem (Leucht)-Punkt zielt es sich sehr genau sowie komfortabel. Überdies verkörpert ein Deckmaß von 18 Millimetern auf hundert Meter bei 12-facher Vergröße-rung ein Pfund, mit dem nur ZEISS wuchern kann und setzt eine Duftmarke für die Mitbewerber. Noch eines signalisiert die Rundung im Leuchtkreuz: Blickt das Auge nicht zentrisch ins Okular sondern schräg, wandert der Punkt geringfügig aus der Kreuzmitte, zwingt gleichsam zum geraden Einblick und wirkt auf diese Weise Ziel-Fehlern entgegen.

Es ist keine Frage, dass das innovative Absehen V69 dem Varipoint T* bestens zu Gesicht steht, denn es macht die Er-folgsgaranten aus dem Hause ZEISS noch flexibler und nicht zuletzt auch ein gutes Stück wertbeständiger.

Red.

Gerade im letzten Büchsenlicht gibt das Leuchtkreuz in der ersten Bildebene ein sicheres Gefühl für die Schussentfernung

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Interview und Fotos: Julia Numßen

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Stählerne VersuchungSeit Jahrzehnten gehören aufwendige Jagdstücke, formvollendete Ornamentik sowie individuell gestaltete Gravurmotive bei J.P. Sauer & Sohn zum festen Repertoire. Diese Tradition lebt weiter – nicht zuletzt mit unserer Bundessiegerin, der Graveurin Katrin Greiner-Haas.

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Wie kamen Sie auf die Idee, Graveu-rin zu werden?Das war eine Mischung aus meinem Faible fürs Zeichnen und reinem Zu-fall. Denn meine Eltern entdeckten in unserer thüringischen Regionalzeitung eine Stellenanzeige „Büchsenmacher und Graveure gesucht“. Kurzerhand schickte ich meine Bewerbung ab, und es hat geklappt: Im August 2000 fing ich mit der Lehre an der Berufs-Fachschu-le in Suhl an, drei Jahre später war ich dann fertig.

Seitdem arbeiten Sie für SAUER.Richtig. Im Moment graviere ich eine S 202. Darauf sind kämpfende Keiler und Distelornamente zu sehen.

Wie kommt gerade diese Kombina-tion zustande?In Deutschland werden häufig Eichen-laub oder Arabesken gewünscht. Das schöne an meinem Beruf ist, dass man auch experimentieren kann. Alljährlich zur IWA in Nürnberg stellt man sich die Frage, was man Besonderes machen kann. Natürlich möglichst eine Top-Gravur mit einem ungewöhnlichen Hauptmotiv oder einer neuen Kom-bination von Hauptmotiv und Einfas-sung. Schließlich kam ich auf die Idee, kämpfende Keiler mit Distelornamen-ten zu kombinieren. Einem Kunden hat meine Gravur so gut gefallen, dass er sie jetzt für seine S 202 bestellt hat.

Welche Wildarten gravieren Sie am liebsten?Rot- und Rehwild. Und natürlich Sau-en, besonders Keiler, weil sie kantiger sind als das übrige Schalenwild. Mit Fe-derwild habe ich noch nicht allzu große Erfahrung sammeln können, weil Scha-len- oder Großraubwild einfach besser

GRaVIeReN IST eIN eNTwICKLUNGSPROZeSS MIT HÖHeN UND TIefeN. aM eNDe IST DaNN eIN ZUfRIeDeNeR KUNDe DIe GRÖSSTe BeLOHNUNG

auf unsere SAUER-Repetierer 202, 202 Take Down und die SAUER-Selbstla-debüchse 303 passen. Gerne steche ich Ornamente, da kann man sich inspirie-ren lassen und ist frei in der Ausgestal-tung. Außerdem ist ein Ornament sehr abwechslungsreich, vor allem das der Distel – mal eckig, mal kantig, mal flie-ßend.

Wie lange arbeiten Sie an einem Repe-tierer, der vom Pistolengriffkäppchen bis zum System graviert werden soll?Das hängt natürlich davon ab, ob es sich um eine Standard- oder eine spe-zielle Kundengravur handelt. Die Stan-dardgravur ist nach rund zwei Wochen fertig. Das sieht bei einem besonderen Kundenwunsch anders aus. Möchte der Auftraggeber etwa sein Familien-wappen, seinen Hund oder den Le-bensbock auf der Waffe verewigt haben, dauert es länger. Ich muss ja nicht nur von der Vorlage – oft einem Foto – ei-nen Entwurf zeichnen, sondern dazu auch das passende Umfeld entwickeln. Meist entsteht eine solche Gravur aber im Kopf und wird direkt beim Gravie-ren auf dem Stahl umgesetzt. Bei einem so individuellen Motiv ist es nicht mög-lich, eine konkrete Zeit anzugeben. Das ist ein schwieriger Entwicklungspro-zess mit Höhen und Tiefen – aber in der Regel mit einem Happy End.

Es gibt viele Arten von Gravuren: Was wird am häufigsten verlangt?Die Geschmäcker sind sehr verschie-den. Gerne wird Relief mit den drei Ebenen Vorder-, Mittel- und Hinter-grund gewählt, aber das extrem feine Bulino trifft ebenso den Geschmack. Darüber hinaus kommen Goldeinlagen sehr gut an. Bei Sauer & Sohn reagieren wir auf jeden Kundenwunsch, ein Vor-

teil unserer eleganten SAUER 202, die sich für alle Gravur-Stile ideal anbietet.

Ist es nicht anstrengend, dauernd in diesen Minimalbereichen zu arbeiten?Ja, schon. Deshalb gönne ich meinen Augen ab und an eine verdiente Pau-se, schaue zum Beispiel ins Grüne. Na-türlich kann es auch mal vorkommen, dass die Arbeit an einer Kundenwaffe ins Stocken gerät. Da muss man Geduld haben und vor allem die Nerven behal-ten. Ich habe für mich die Erfahrung gemacht, dass ich bei Standardarbeiten schnell wieder die nötige Inspiration zurückgewinne.

Es ist bestimmt schwer zu sagen: „Ich hör auf, die Gravur ist fertig“ – oder?Ja, denn ein Graveur ist nie vollkom-men zufrieden mit seiner Arbeit. Am Schluss sagt man sich oft: Da könnte ich noch etwas verbessern, hier noch ein bisschen mehr Schattierungen setzen, dahinten noch die Übergänge etwas glätten. Aber irgendwann ist die Arbeit zu Ende. Trotzdem entwickelt jeder Graveur immer wieder neuen Ehrgeiz, es beim nächsten Mal noch einen Tick besser zu machen. Ich stelle an mich und meine Arbeiten sehr hohe Ansprü-che. Wenn dem Kunden anschließend meine Gravur gefällt, dann ist das für mich die größte Belohnung.

Mehr Infos unter www.sauer.de

Katrin Greiner-Haas: 28 Jahre alt, wuchs in Meiningen bei Suhl auf. Von 2000 bis 2003 absolvierte sie eine Ausbildung zur Graveurin an der „Berufs-Fachschule für Büchsenmacher und Graveure“ in Suhl. Im Jahr 2003 wurde sie erste Bundessiegerin im Wettbewerbsberuf „Graveur Flachstichtechnik“, seitdem graviert sie für J. P. Sauer & Sohn. Ziel: Meisterprüfung

Die drei Haupt-werkzeuge des Gra-veurs sind Meißel, Stichel und Punze. Der Meißel, vor allem in Kombination mit dem Hammer, dient für gröbere arbeiten und damit zum stärkeren abtragen von Material. Den Stichel gibt es als Hammer- oder Handsti-chel und darüber hinaus in den un-terschiedlichsten ausprägungen wie Spitz-, Grab-, Linsen-, facettensti-chel oder auch als Zweireiher. Der Handstichel kommt etwa dann zum einsatz, wenn es um die Gestal-tung von Übergängen oder feinen Schattierungen geht. Mit der Pun-ze werden die Übergänge von hell zu dunkel fein ziseliert, dabei wird das Metall nicht geschnitten, sondern gedrückt und getrieben.

Bei dieser S 202 aus dem Jahr 2007 kombinierte die Graveurin das Tierstück mit Ilex- und Weinlaub sowie aufwendigen Gold- und Silbereinlagen

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Mit 66 Jahren …… geht es für drei Freunde hoch hinaus – es zieht sie in die Berge Britisch-Kolumbiens. Sie alle haben ein gemeinsames Ziel vor Augen: Die Jagd auf die Schneeziege. Dass bei dieser anspruchsvollen Pirsch auf den Billy der Erfolg für die drei Jäger – auch in diesem Alter – kein Zufall ist, zeigt unser Reisebericht.

Fotos: Harro Obst

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reise

Keine Straßen, keine Häuser, keine Zäune – willkommen in der Wildnis. Hier kann man nicht nur jagen, sondern auch die Angel auswerfen, beispielsweise auf Seesaibling oder die arktische Äsche. Die Berge sind bis zu 2 200 Meter hoch

as Motorboot gleitet durch das ruhige, klare Was-ser. Die Blaser R 93 Professional im Kaliber .30-06 liegt zerlegt und gut verpackt im Rucksack. Die

Natur ist gewaltig, man kann sich anfangs gar nicht satt se-hen an Hügeln, Bergen, Wäldern und Seen. Hier sind Elch, Karibu, Bergschaf, Schneeziege, Bär und Wolf zu Hause. Die männliche Schneeziege, der Billy, hat es uns allen angetan – Heinz, Jürgen und mir. Trotz oder gerade wegen unseres Alters – wir sind alle nicht jünger als 66 – wollen wir es noch einmal wissen und haben deshalb die Reise in den nordwest-lichsten Zipfel Britisch- Kolumbiens gebucht. Mein Freund Jürgen hatte gleich am ersten Tag Waidmanns-heil auf einen Billy gehabt. Ich bin daher voller Erwartungen, als mein Jagdführer Harro und ich den Beobachtungspunkt erklimmen, den man nur über die Seeseite erreichen kann.

D Pirschen, verschnaufen und abglasen – Jäger, die das Abenteuer suchen und noch rüstig sind, sollten sich die Bergjagd auf Schaf, Schnee ziege und Karibu nicht entgehen lassen

Wir glasen die Höhenzüge ab. Nichts, kein Billy zu entde-cken. Einen Tag zuvor hatten wir zwei bestätigt, doch zum Angehen war es zu spät gewesen. Am nächsten Morgen weckt mich mein Guide mit den Wor-ten: „Bau deine Waffe auseinander, pack sie in den Ruck- sack. Wir steigen heute rauf durch den Urwald, und dafür musst du beide Hände frei haben. Wir werden den Billy schon finden.“ Minuten später trete ich vor die Tür, es ist noch stockdunkel.Auf zum See, zum Boot. Langsam weicht die Dunkelheit der Dämmerung. Nebel liegt über dem Moon Lake und nach und nach durchbrechen die Sonnenstrahlen die graue Wand – was für ein Tag, allein dafür hat sich das frühe Aufstehen schon gelohnt. Zügig rauscht das Motorboot

Begehrenswertes Wild – der Billy. Die Schneeziege bevorzugt steiniges Gelände in luftiger Höhe und ist trotz ihrer Körpermasse, ein Billy kann bis zu maximal 150 Kilogramm schwer werden, sehr behende

Ein für die Gegend typisches Camp – einfach, rustikal und gemütlich. Das neue Zuhause für die kommenden Tage

erfolg ist planbar – er ist das ergebnis aus Vorbereitung, Können und Fleiß. Die Mitarbeiter von Blaser safaris kennen die reviere im Norden Kanadas, sind in ständigem Kontakt mit den Guides vor Ort. Und die wiederum haben den nöti-gen Jagdinstinkt und Biss, sie zu ihrem Jagderfolg zu bringen. Die erlegung eines Billy sollten sie daher nicht dem Zufall überlassen – kontaktieren sie uns, wir sind jederzeit für sie da, mit Kompetenz und erfahrung stehen wir ihnen bei der Planung ihrer Traumreise zur seite.Kontakt: Blaser safaris, (49) 0 75 62/9 14 54-13 oder -14

Mehr infos unterwww. blaser-safaris.com

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reise

über den See, Regenjacke und -Hose schützen uns vor Was-serspritzern und Wind. Der Rucksack liegt vor meinen Fü-ßen – ob ich meine Blaser an diesem Tag noch brauchen wer-de? Dann, kaum dass mein Jagdführer und ich an unserem Beobachtungsposten angekommen sind, entdecken wir einen weißen Punkt. Eine Schneeziege. Sehr weit weg, im felsigen, steilen Gelände. „Perfekt. Hat der Billy sich doch nicht umge-stellt. Den gehen wir jetzt an“, ist der kurze Kommentar von Harro. „Auf geht‘s, Manfred.“ Also gut, Rucksack auf den Rücken geschnallt und Abmarsch.

Der kleine Pfad führt uns direkt in dichtes Buschwerk, hört im Nirgendwo auf. Ich kämpfe mich durch das Äste-Gewirr, klettere über umgestürzte Bäume, immer weiter bergauf. Endlich, geraume Zeit später, lichtet sich der grüne Vorhang,

Zeit zum Aufatmen und Schauen – aber nur kurz. „Weiter!“, sagt mein Guide. Noch einmal geht es steil nach oben. Der Jagdführer strebt voran, erklimmt den Bergrücken als erster, hält kurz Ausschau und kommt zurück. „Ich hab‘ ihn gefunden! Mach dich fertig, bau dein Gewehr zusammen!“ Der Billy. Endlich am Ziel. Harro ist wieder ein paar Schritte vor mir, winkt mich heran an die Kante.

Da sehe ich ihn, den weißen Fleck im grauen, steinigen Ge-lände. Doch der Billy hält uns nicht lange aus, zieht plötzlich quer über den Hang unter uns entlang. Wir müssen näher an ihn ran, pirschen schnell hinterher, kommen über eine Kuppe – und plötzlich steht die Schneeziege auf rund 40 Schritt vor uns, sichert zu uns herüber. „Kannst du von meiner Schul-ter aus schießen?“, fragt mich der Guide. Ich nicke. „Dann

„ich hab‘ ihn gefunden! Mach dich fertig“, sagt der Jagdführer zu Mir. er winkt Mich an die kante. endlich aM ziel. der billy

Ready for Take-off: Dank der perfekten Organisation und Taktik des Outfitters, kam jeder der „rüstigen Drei“ zu seinem Jagderfolg

Die drei Jagdfreunde Manfred, Jürgen und Heinz mit ihren Billys – Jürgen streckte sogar noch einen starken Bergkaribu

los. Schnell!“ Die Blaser auflegen, Spannschieber nach vorne, Blatt erfassen – der Billy will von uns wegziehen – schon ist die Kugel raus. Er zeichnet, ruckt zusammen, zieht aber noch weiter.Jetzt auf keinen Fall ein Risiko eingehen, das Stück auf den Platz bannen, und schon ist der nächste Schuss raus. Der Billy bricht zusammen. Liegt. Ein geflüstertes „Waidmanns-heil“. Durchatmen. Pause. Glück.

Manfred Quelle

Mit dem zerlegten Billy im Gepäck geht es zurück ins Tal. Ehrensache, dass Schütze und Jagdführer sich die Last teilen, und der Erleger es sich nicht nehmen lässt, auch das Haupt zu tragen. Manfred hat es links am Rucksack befestigt

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SCHNAPPSCHUSS

Gleich doppeltes Waidmannsheil hatte SAUER-Waffenkonstrukteur Willi Hankel bei der jagdlichen Erprobung eines Prototypen der S 303 im Kaliber .30-06. Von der siebenköpfigen Rotte, die ihn während der Drückjagd im nordhessischen Waldeck-Sachsenhausen anwechselte, streckte er mit dem 11,7-Gramm-Geschoss sauber zwei Frischlinge.

Hermann Theisinger, Innovation Manager von Carl Zeiss Sports Optics, streckte diesen starken Büffel im nördlichen Zimbabwe unweit des Zambezi. Auf der langen Pirsch mit dabei: Die SAUER 202 Elegance im Kaliber .416 Rem. Mag. und das bewährte ZEISS-Varipoint 1,5-6x42.

„What a great 20-Pointer“, rufen die Finnen begeistert, als sie Thorsten Mann beim Bergen helfen. Diesen richtig alten,

kapitalen Bullen erlegte der Geschäfts-führer der Mauser Jagdwaffen GmbH in Ostfinnland mit der Mauser M 03 im

Kaliber .300 Win. Mag.

Ob bei einer Jagdpause zwischen den Treiben, oder wenn der Hund über GPS gerade noch zu orten, aber einfach viel

zu weit weg ist: Innerhalb kürzester Zeit haben die finnischen Jäger ein Feuer entfacht, in das hier anlässlich einer

Drückjagd in Karelien auch SAUER-Marketing-Manager Sascha Numßen die

obligatorische Grillwurst hält. Nur das Aufraffen, das fällt nach der zünftigen Brotzeit schwer – aber der Lockruf des

Elchbullen ist bekanntlich groß.

Rund einen Meter Neuschnee gab es im Allgäu in diesem Februar. Bernhard Knöbel, Geschäftsführer der Blaser Jagdwaffen, beschickte wie immer auch in diesem Winter regelmäßig die Fütterungen fürs Rehwild. Vorne mit dabei: Labrador Retriever Max.

Teckelhündin Biene bei der Qualitätssicherung – im Auftrag von Blaser active outfits.

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Norwegen, Oslo,16. bis 19. April:

Scandinavian Game Fair

Italien, Brescia,18. bis 21. April:Exa

USA, Texas, San Antonio,24. bis 26. April:World English Sporting Clays Championship

Schweden, Jönköping,21. bis 24. Mai:Elmia Game Fair

Schottland, Perthshire,3. bis 5. Juli:

Scottish Game Fair

England, Leicestershire,24. bis 26. Juli:CLA Game Fair

Norwegen, Elverum,6. bis 9. August:Nordische Jagd- und Fischereitage

USA, Illinois, Sparta,5. bis 15. August:Grand American

Irland, County Ottaly,22. bis 23. August:

Irish Game Fair

Russland, Moskau,15. bis 18. Oktober:

Arms & Hunting, Moskau

TErMINE

Herausgeber: Blaser Jagdwaffen GmbH Mauser Jagdwaffen GmbHJ.P. Sauer & Sohn GmbH Carl Zeiss Sports OpticsRWS

Verlag:Klambt-Verlag GmbH & CiePressehaus Im Neudeck 1D-67346 Speyerwww.klambt.de

Geschäftsführung: Lars Joachim Rose, Kai Rose, Kay LabinskyVerlagsleiter: Kai Rose

Chefredaktion: Julia Numßen (v.i.S.d.P)

E-Mail: passion-redaktion @klambt.de

Technische Leitung: Matthias Albrecht

Layout:Roger Colombani

Mitarbeiter dieser Ausgabe: Markus Gemeinder, Jan Hüffmeier, Gunther Stoschek (Blaser), Patrick Huber, Agnes Köhler (KODIAK Marketing-kommunikation GmbH); Andreas Binder, Christina Treutler (Blaser active outfits); Miriam Tiedemann (Blaser Safaris); Thorsten Mann (Mauser); Matthias Klotz, Sascha Numßen (SAUER); Franziska Geithe, Dr. Manfred

Klingel, Stefanie Lerm, Klaus Stiegeler, Hermann Theisinger (Carl Zeiss Sports Optics); Dr. Armin Dobat, Matthias Vogel, Heinz Winkler (RWS)Fotografen: Franz Bagyi, Michael Eger, Jochen Frießner, Joachim Hartmann, Manfred Konstanti, Henry M. Linder, Magnus Nyman, Peter Vonow

Internet: www.passion-magazin.de Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte, Fotos und Dias wird keine Gewähr übernommen. © Alle Rechte bei: Klambt-Verlag GmbH & Cie.Alle Preisangaben der Produkte ohne Gewähr.Grenzüberschreitende Liefe-rungen sind nur mit Zustim-mung des Verlages gestattet.

Abo-Service:Adresse siehe VerlagWenn Sie Fragen zum Abo haben, wenden Sie sich bitte an den Abo-Service.Telefon: 01 80/5 71 83 86(14 ct./Min. aus dem Festnetz der Deutschen Telekom, abwei-chende Preise aus Mobilfunk)Telefax: 0 62 32/31 02 12E-Mail: [email protected]

PASSION erscheint zweimal im Jahr. Preis des Einzelheftes:9 Euro inkl. 7 % MwSt. und Versand (CHF 15)Jahresabonnement Inland: 15 Euro (CHF 25)

Reproduktion: Klambt-Verlag, Speyer

Druck: Sachsendruck Plauen GmbH

Speyer, September/Oktober:

PASSION 3/2009

Quickborn bei Hamburg, 7. bis 8. November:

SIG-SAUEr-Trophy

Leipzig, 9. bis 11. Oktober:

Jagd & Angeln

Friedenfels, 25. bis 26. April:

Blaser-/Mauser- Jubiläumsschießen 8,5x63

Leun, Heisterberg, 13. Juni:

Finale Blaser-Cup

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Dornsberg, 18. April:

Blaser-Cup, Qualifikation Süd20. bis 21. Juni: Blaser-Infotage

International

Foto

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„Optik von Carl Zeiss – maßgeschneidert auf die Bedürfnisse des Jägers“Auch in diesem Jahr wartet Carl Zeiss mit vielen Innovationen auf. Der Geschäftsführer der Carl Zeiss Sports Optics, Dr. Manfred Klingel, sagt, um welche Neuigkeiten es sich handelt und warum die Technik eine immer größere Rolle spielt.

Was gibt es Neues aus dem Hause ZEISS?Eine ganze Menge: Wir haben unser Conquest-Programm mit zwei sehr lichtstarken Ferngläsern erweitert, dem 8x56T* und 10x56T*. Auch bei den Rot-punktvisieren fürs Flüchtigschießen gibt es etwas Neues – das kleine, was-serdichte, sehr einfach zu bedienende Compact-Point. Außerdem haben wir eine innovative Absehenstechnologie für das Victory Varipoint entwickelt. Sie können – je nach persönlicher Vor-liebe und gegebenen Lichtverhältnissen

Fotos: Carl Zeiss Sports optics

– zwischen Leuchtkreuz und Leucht-punkt wählen. (siehe Seite 80 bis 83)Spielt die Technik eine immer größer werdende Rolle?Ja, aber nur dann, wenn sie dem Jäger in der Praxis nützt und echten Vorteil bietet. Ein wichtiges Thema war schon immer das richtige Einschätzen der Ent-fernung zum Wild. Hier bietet ZEISS als einziger Anbieter weltweit eine gan-ze Produktpalette rund um die Tech-nologie „Laserentfernungsmessung“ an: das Monokular Victory 8x26T*PRF, das Fernglas Victory 8/10x45T*RF und natürlich die Diarange Zielfernrohre. Mit diesen Geräten kann der Jäger auf den Meter genau messen, wie weit der Bock entfernt ist. Dank dieser Technik werden binnen Sekunden durch ein-fachste Handhabung Messdaten, also Fakten, geliefert, die ihm wertvolle In-formationen geben, den Finger gerade zu lassen oder den Schuss zielgenau anzutragen.

Durch das integrierte Ballistische In-formationssystem (BISTM) weiß der Schütze dann exakt, wo er tatsächlich anhalten muss.Richtig. Blinkt dann beispielsweise „H 20“ auf, was also bedeutet 20 Zen-timeter höher zu halten, ist das bereits ein Zeichen dafür, dass das Wild recht weit entfernt steht. Wir zeigen also auch Entscheidungshilfen für ethisch verantwortungsvolles Handeln auf. Technische Features müssen einfach zu handhaben sein und mit Spitzenquali-tät, zum Beispiel Sehfeld und Transmis-sion, gekoppelt werden – das ist für uns selbstverständlich.

Warum sollte sich der Jäger für ein Produkt von ZEISS entscheiden?ZEISS steht für Qualität, Leistung und

Service. Wir sind Weltmarktführer nicht nur bei den Zielfernrohren, son-dern auch mit unserem Victory RF im Bereich der Beobachtungsoptik. Diesen Platz an der Spitze beanspruchen wir auch bei den Spektiven – mit unserem neuen PhotoScope 85T*FL, ausgestattet mit einer hoch auflösenden Digitalka-mera. Außerdem orientieren wir uns permanent an den Ansprüchen der Jägerschaft. Wir sind immer offen für Innovationen und haben dabei ständig den optimalen Nutzen für den Jäger im Blick – unsere Optik ist maßgeschnei-dert auf die Bedürfnisse des Jägers. Was heißt das genau?Die Zieloptik betreffend, steht der si-chere und berechenbare Schuss im Fo-kus unseres Interesses. Bei der Beob-achtungsoptik soll das Erleben durch die Wiedergabe brillanter Bilder noch eindringlicher werden – plus Ausstat-tung mit nützlichen Features wie der integrierte Laser-Entfernungsmesser, das BISTM oder eben eine Digitalkamera zum Festhalten des Erlebten.Welches Fernglas führen Sie privat?Wenn ich in den Bergen bin, zum Wan-dern und Klettern, habe ich mein Victo-ry 8x32T* FL dabei. Meine Frau nimmt zur Jagd ihr Victory 7x42T*FL mit.

Dr. Manfred Klingel: Jahrgang 1962, studierte Physik in Saarbrücken. Dann Produktmanager bei der Saarstahl AG. Nach 2 ½ Jahren wechselte er zu Pirelli. Fünf Jahre später verließ er als Werksleiter den Konzern, um als Geschäftsführer das Carl Zeiss Unternehmen Prontor zu leiten. Seit 2003 ist Dr. Manfred Klingel verantwortlich für die weltweiten Aktivitäten des Geschäftsbereichs Carl Zeiss Sports Optics mit Stammsitz in Wetzlar

Dr. Manfred Klingel mit dem neuen Conquest 8x56T* in Spanien, El Castanar

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