Peitz comeback 2012

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SA/SO, 26./27.05.12/Pfingsten Den Start machen am Frei- tagabend, 1. Juni, 20 Uhr, in der Stüler Kirche Peitz das Manfred Schulze Bläserquin- tett und Hermann Keller. Am Samstag folgen um 10.30 Uhr, im Festungssaal Peitz, Silke Eberhard und Ulrich Gum- pert. Ab 18 Uhr am selben Ta- ge sind im Filmtheater Peitz Conny Bauers Gelber Klang, John Tchicai/Vitold Rek/ Makaya Ntshoko, Edison Ruiz solo und Ulrich Gum- pert Workshop Band zu Gan- ge. Am Sonntag, 3. Juni, lädt die Jazzwerkstatt ab 15 Uhr ins Cottbuser Glad-House ein. In Zusammenarbeit mit dem Obenkino Cottbus gibt es unter dem Motto „Auf ein Neues“ die Veranstaltung „Gespräche & Konzert“. Im Konzert ist das Alexander Schlippenbach Trio zu erle- ben. Über das Schlippenbach Trio ist zu lesen: Seit fast vierzig Jahren im- provisieren Paul Lovens, Evan Parker und Alexander von Schlippenbach zusam- men – eine Kontinuität der gemeinsamen Spielpraxis, die in der Improvisationssze- ne selten ist. Genauso wie die Offenheit der Spielkonstella- tionen, der Wechsel zwischen Soloeinlagen, verschiedenen Duo-Konstellationen und Triopassagen unterschiedli- cher Dichte und Intensität - Klangberge und leise Hori- zonte aus einer gut gefüllten Schatztruhe gemeinsamer Spielerfahrung geschöpft. Das Schlippenbach-Trio hat europäische Freejazzge- schichte geschrieben, seine Musik swingt. . . Über die Jazzwerkstatt Peitz schreibt Bert Noglik: Peitz – das waren die den grauen DDR-Zeiten abge- trotzten Versammlungen des Andersseins. Peitz - ein Code für ungezügelte Kreativität, ebenso wie das Wort Jazz. Peitz, ein Ort in der Provinz, ein Treffpunkt, der zu einem Weltpunkt avancierte. Die Jazzwerkstatt Peitz, ein Live- Labor für einen im Entstehen begriffenen neuen Jazz, für das lustvolle Einüben des Un- gehorsams und die spontane Gestaltung als Lebens-kunst. Was nach langer Zwangspau- se 2011 neu gestartet wurde, hatte das Flair des Déjà-vu. Peitz zukünftig seiner Rand- existenz zu entreißen, kann nur bedeuten, es leuchten zu lassen als ein Ort des Beson- deren - mit der Improvisati- on als Motor, dem Neugier- verhalten als Triebkraft und dem Bewusstsein dafür, wie- der etwas anzuzetteln, was man andernorts so kaum zu hören und nicht zu erleben bekommt. Dr. Bert Noglik war von 1976 bis 1979 erster deutscher Korrespondent des polnischen Magazins Jazz Forum und gab 1980/1 in Warschau dessen deutsche Ausgabe heraus. Er verfass- te zahlreiche Beiträge für Fachzeit- schriften, Sammelbände, Symposien sowie Rundfunksendungen unter- schiedlicher Rundfunkanstalten (un- ter anderem MDR und Deutschland- funk). Von Anfang der neunziger Jah- re bis 2007 war Noglik künstlerischer Leiter der Leipziger Jazztage. Über die Jazzwerkstatt Peitz schreibt Ulli Blobel: Auf meinen mittlerweile um- fangreichen Lesereisen durchs Land widerfährt mir große Herzenswärme des früheren Peitz-Publikums, aber auch neue Interessen- ten, die aufrichtige Neugier- de für diesen Ort einstiger kultureller Aufmüpfigkeit und künstlerischen Suchens, erkennen lassen. Daher ist es mir wichtig, die Peitz- Tradi- tion fortleben zu lassen. Peitz stand aber auch immer für Neues, für das Suchen, den künstlerischen Ist-Zustand zu erweitern. Ein Gedanke, dies zu tun ist Jazz und Kam- mermusikalisches Wirken ei- nander näher zu bringen, wo- bei an den im Jazz gebräuch- lichen Begriff Fusion nicht gedacht ist. Zu Zeiten des Eisernen Vorhangs war Peitz ein Mekka des europäischen Avantgarde-Jazz. Organisator war Ul- li Blobel, der heute den Förderverein Jazzwerkstatt Berlin-Brandenburg leitet. Er erweckte das legendäre Fes- tival zu neuem Leben und veröffent- lichte ein Buch zu dessen Geschichte. pm/por Auferstanden aus Ruinen: Jazzwerkstatt Peitz Die Jazzwerkstatt Peitz feiert sich und seine musikalischen Saiten am kommen- den Wochenende in Peitz und Cottbus. VOM 1. BIS 3. JUNI ersteht die legendäre Jazzwerkstatt Peitz wieder auf. Mit Konzerten in Cott- bus und – natürlich – Peitz. Foto: dpa

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Peitz comeback 2012 Presse

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Page 1: Peitz comeback 2012

2 MUSIK & CO. SA/SO, 26./27.05.12/Pfingsten

Neulich auf einemFahrradausflug mitmeinem pubertie-

renden Sohn, kam uns einejunge Frau ebenfalls auf ei-nem Rade entgegen. Nacheiner Weile des beeindruck-ten Schweigens ob ihrerrecht ansehnlichen Erschei-nung, rief er in den Fahrt-wind: „Ich verstehe nicht,warum die Mädels kurzeRöcke anziehen, wenn sieRadfahren. Ständig müssensie aufpassen, dass das Teilnicht hochrutscht.Da kann man garnicht richtig Fahr-rad fahren.“ Dabeischüttelte er sei-nen etwas zu lan-gen Pony aus demGesicht, den ihmder Fahrtwind pau-senlos wieder zu-rückblies. „Ausdem gleichen Grund, warumdu nicht zum Friseur gehst“,war meine Antwort.

NOCH VOR EINEM halbenJahr wäre hier das Gesprächbeendet gewesen. Neuer-dings nimmt es an dieseroder ähnlicher Stelle erstrichtig Fahrt auf: „Ich weißinzwischen, dass du manch-mal ironisch bist.“

WIR FUHREN gerade einenBerg hinauf. Ich konntenicht mehr als keuchend ru-fen: „Ok.“ Er strampeltefröhlich jugendlich um michherum und fing wieder vonvorne an: „Auch wenn diemit einem kurzen Kleidaufm Rad sitzen, das sieständig an allen Ecken undEnden festhalten müssen,verstehe ich nicht, dass dienicht vorher wissen, dass siedamit nicht gut vorwärts-kommen.“

WIR ERREICHTEN wäh-renddessen den Gipfel derleichten Steigung und hiel-ten vor dem sich 30 Meterin die Höhe schraubendenAussichtsturm. Ich fand ei-ne Weile keine Worte mehr.„Du wolltest doch noch mitmir auf den Turm rauf?“„Scheiße, nein. Ich bin froh,wenn ich es noch bis nachHause schaffe.“ „So etwasdurfte ich früher nie sagen,da hast du gleich immerübelst angefangen zu me-ckern.“ „Wer weiß, wie dudann heute reden würdest,wenn ich damals nicht auf-gepasst hätte, dass du nurwiederholst, was ich sage.“

„Guck mal, da vorne kommtschon wieder eine im Kleid,das fliegt gleich weg.“

AM TURM WAR just in die-sem Augenblick eine größe-re Gruppe Radfahrer einge-troffen. Hinter uns schep-perte es recht laut. Etwafünf der relativ fitten Mitt-fünfziger hatten aus Verse-hen ihre schicken Rennrä-der unbeabsichtigt rechthart ineinandergeschoben,als sie dem Ruf des Jungen

folgend, dem vomWinde verwehtenKleide nachsahen.Es gab mehrereSchürfwunden,die mannhaft er-tragen wurden.

„VIELLEICHT ar-beiten die Mädelsalle im Gesund-

heitswesen und wollen ihreKlinik retten, in dem sie dieKrankenhausbetten mit ka-putten Radrennfahrern fül-len. Oder es hat was damitzu tun, dass sie ihre jugend-lichen oder junggebliebenenAstralkörper zeigen wollen.“„Das machen aber auch alteFrauen.“ „So sagt man dasnicht. Das meinte ich, alsich ,junggeblieben‘ sagte.Ich dachte, du weißt inzwi-schen, wenn ich was iro-nisch meine?“

EINIGE TAGE SPÄTER – wirhatten es doch noch bisnach Hause geschafft – sagtder Junge: „Im Fernsehenläuft ,Transporter 3‘. DerFilm ist übelst geil, wollenwir den gucken, bitte ja?“„Die Formulierung ,übelstgeil‘ finde ich in diesem Zu-sammenhang eher unglück-lich.“ „Wieso?“ „Na ,geil‘ be-deutet eigentlich ,sexuellaufgereizt‘. Bist du das,wenn du an den Filmdenkst?“ „Nein, ich will ein-fach nur den Film gucken.Deine Erklärungen dauernimmer ewig, da hat meis-tens der Film schon ange-fangen oder Radfahrer knal-len zusammen, wie neulichan dem Turm. Das hat viel-leicht gescheppert. War dasgeil!“

S(Z)PLITTER.................................................

Übelst geil gescheppertVON HEIKO PORTALE

Den Start machen am Frei-tagabend, 1. Juni, 20 Uhr, inder Stüler Kirche Peitz dasManfred Schulze Bläserquin-tett und Hermann Keller. AmSamstag folgen um 10.30 Uhr,im Festungssaal Peitz, SilkeEberhard und Ulrich Gum-pert. Ab 18 Uhr am selben Ta-ge sind im Filmtheater PeitzConny Bauers Gelber Klang,John Tchicai/Vitold Rek/Makaya Ntshoko, EdisonRuiz solo und Ulrich Gum-pert Workshop Band zu Gan-ge. Am Sonntag, 3. Juni, lädtdie Jazzwerkstatt ab 15 Uhrins Cottbuser Glad-Houseein. In Zusammenarbeit mitdem Obenkino Cottbus gibtes unter dem Motto „Auf einNeues“ die Veranstaltung„Gespräche & Konzert“. ImKonzert ist das AlexanderSchlippenbach Trio zu erle-ben.

Über das SchlippenbachTrio ist zu lesen:

Seit fast vierzig Jahren im-provisieren Paul Lovens,Evan Parker und Alexandervon Schlippenbach zusam-men – eine Kontinuität dergemeinsamen Spielpraxis,die in der Improvisationssze-ne selten ist. Genauso wie dieOffenheit der Spielkonstella-

tionen, der Wechsel zwischenSoloeinlagen, verschiedenenDuo-Konstellationen undTriopassagen unterschiedli-cher Dichte und Intensität -Klangberge und leise Hori-zonte aus einer gut gefülltenSchatztruhe gemeinsamerSpielerfahrung geschöpft.Das Schlippenbach-Trio hateuropäische Freejazzge-schichte geschrieben, seineMusik swingt. . .

Über die JazzwerkstattPeitz schreibt Bert Noglik:

Peitz – das waren die dengrauen DDR-Zeiten abge-trotzten Versammlungen desAndersseins. Peitz - ein Codefür ungezügelte Kreativität,ebenso wie das Wort Jazz.Peitz, ein Ort in der Provinz,ein Treffpunkt, der zu einemWeltpunkt avancierte. DieJazzwerkstatt Peitz, ein Live-Labor für einen im Entstehenbegriffenen neuen Jazz, fürdas lustvolle Einüben des Un-gehorsams und die spontaneGestaltung als Lebens-kunst.Was nach langer Zwangspau-se 2011 neu gestartet wurde,hatte das Flair des Déjà-vu.Peitz zukünftig seiner Rand-existenz zu entreißen, kannnur bedeuten, es leuchten zulassen als ein Ort des Beson-deren - mit der Improvisati-on als Motor, dem Neugier-verhalten als Triebkraft unddem Bewusstsein dafür, wie-der etwas anzuzetteln, wasman andernorts so kaum zuhören und nicht zu erlebenbekommt.Dr. Bert Noglik war von 1976 bis

1979 erster deutscher Korrespondentdes polnischen Magazins Jazz Forumund gab 1980/1 in Warschau dessendeutsche Ausgabe heraus. Er verfass-te zahlreiche Beiträge für Fachzeit-schriften, Sammelbände, Symposiensowie Rundfunksendungen unter-schiedlicher Rundfunkanstalten (un-ter anderem MDR und Deutschland-funk). Von Anfang der neunziger Jah-re bis 2007 war Noglik künstlerischerLeiter der Leipziger Jazztage.

Über die JazzwerkstattPeitz schreibt Ulli Blobel:

Auf meinen mittlerweile um-fangreichen Lesereisendurchs Land widerfährt mirgroße Herzenswärme desfrüheren Peitz-Publikums,aber auch neue Interessen-ten, die aufrichtige Neugier-de für diesen Ort einstigerkultureller Aufmüpfigkeitund künstlerischen Suchens,erkennen lassen. Daher ist esmir wichtig, die Peitz- Tradi-tion fortleben zu lassen. Peitzstand aber auch immer fürNeues, für das Suchen, denkünstlerischen Ist-Zustandzu erweitern. Ein Gedanke,dies zu tun ist Jazz und Kam-mermusikalisches Wirken ei-nander näher zu bringen, wo-bei an den im Jazz gebräuch-lichen Begriff Fusion nichtgedacht ist. Zu Zeiten des Eisernen Vorhangs warPeitz ein Mekka des europäischenAvantgarde-Jazz. Organisator war Ul-li Blobel, der heute den FördervereinJazzwerkstatt Berlin-Brandenburgleitet. Er erweckte das legendäre Fes-tival zu neuem Leben und veröffent-lichte ein Buch zu dessen Geschichte.

pm/por

Auferstanden aus Ruinen:Jazzwerkstatt PeitzDie JazzwerkstattPeitz feiert sich undseine musikalischenSaiten am kommen-den Wochenende inPeitz und Cottbus.

VOM 1. BIS 3. JUNI ersteht die legendäre Jazzwerkstatt Peitz wieder auf. Mit Konzerten in Cott-bus und – natürlich – Peitz. Foto: dpa

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33. Juni 2012LAUSITZ AM SONNTAG

Zum Auftakt der dreitägigen Jazzwerkstatt Peitz spielten am Freitagabend das Manfred Schulze Bläserquin-tett und Hermann Keller am Piano in der Stüler Kirche in Peitz. Foto: Mario Behnke

PEITZ. In der gut besuchten StülerKirche begeisterten die Musikermit der Interpretation von Stückendes Musikers und Komponisten

Manfred Schulze die Jazz-Fans. ImVorjahr hatte die Jazzwerkstattnach fast drei Jahrzehnten Pauseihr Comeback in der Kleinstadt er-lebt. Peitz galt schon in der DDR-Zeit als ein wichtiger Anlaufpunktfür experimentelle Musik und „kul-turelle Aufmüpfigkeit“, so Ulli Blo-bel. Der ehemalige Peitzer holteden Jazz zurück in die Fischerstadtund versprach, den Werkstattcha-rakter durch neue Angebote inPeitz auszubauen. Nach den gestrigen Konzerten im

Festungssaal und im FilmtheaterPeitz lädt die Jazzwerkstatt am heu-tigen Sonntag ins Cottbuser Glad-House ein. Ab 15 Uhr spielt dasSchlippenbach Trio. Evan Parker,Paul Lovens und Alexander vonSchlippenbach haben sich in 35Jahren gemeinsamen Improvisati-onsspiels eine beeindruckendeSpielerfahrung angeeignet, die So-los, Duo-Konstellationen und Trio-passagen zu einem außergewöhn-lichen Klanggenuss verschmelzenlässt.

Peitz ist wieder Jazz-HauptstadtJazz-Werkstatt macht heute im Cottbuser Glad-House Station

Zwei Tage und Nächte lang warPeitz wieder die Hauptstadt desJazz in der Lausitz. Für einen fulmi-nanten Auftakt der 49. Jazzwerk-statt sorgten am Freitagabend dasManfred Schulze Bläserquintettund Hermann Keller am Piano.

Von Mario Behnke

PEITZ. „Nein, aufgeregt bin ichnicht“, plaudert die neunjährigeHeidi Unger aus Guben am Sams-tagnachmittag drauflos. Eine halbeStunde vor ihrem Finalauftritt beimFalken-Musikwettbewerb im Fest-saal des Festungsturms in Peitzgibt sie sich gelassen. Schließlichsei sie schon im Vorjahr hier gestar-tet. Diesmal wird sie gemeinsammit ihrer Partnerin Juanita Maul-brich aus Turnow vierhändig Kla-vier spielen. Schon mit vier Jahren hat Juanitadas Musizieren für sich entdeckt.Weniger Routine hat da der mitsechs Jahren jüngste TeilnehmerJoel Dominic Jahn aus Kolkwitz, dermit seiner Blockflöte Wettbewerbs-premiere feiert. Als vierter Startertritt er in der ersten Wertungsrundevor die sechsköpfige Jury und meis-tert sein Programm souverän. DerApplaus des Publikums ist ihm si-cher, die Bewertung der Jury gibt es

am Abend.In zwei Vorrunden hatten sich fürdie 17. Auflage des Wettbewerbes,für den sich die Falken Office Pro-ducts GmbH seit Jahren engagiert,15 Mädchen und sechs Jungen qua-lifiziert. Sie wohnen im Spree-Nei-ße-Kreis oder bekommen dort Mu-sikunterricht. Durchschnittlich 70Bewerber haben sich in jedem Jahrdem Wettbewerb in der Voraus-wahl gestellt. Am Abend zeigtendie talentiertesten jungen Künstlerbeim Preisträgerkonzert ihr Kön-nen. Den Falken Wanderpokal fürdie höchste Gesamtpunktzahl er-hielten Sarah Jahn und KatharinaGurk für ihren Duoauftritt mit Vio-line und am Klavier. Den von der Stadt Peitz vergebe-nen Preis für die beste Duo und En-semblewertung sicherten sich Jua-nita Maulbrich und Heidi Ungerer –Lampenfieber lohnt sich also wirk-lich nicht. Mario Behnke

Musikernachwuchs ohneLampenfieber

Falken-Musikwettbewerb in Peitz fördert junge Talente

Die beiden neunjährigen Musiktalente Heidi Unger aus Guben (links)und Juanita Maulbrich aus Turnow erhielten den Preis für die beste Duound Ensemblewertung. Foto: Mario Behnke

IMPRESSUM

ein Produkt des MedienhausesLausitzer Rundschau

Herausgeber & VerlagLausitzer VerlagsService GmbH

Straße der Jugend 54 03050 Cottbus

Geschäftsführung: Andreas Heinkel

Redaktion (v.i.S.d.P.): Angelika Brinkop

Anzeigen: LR Media-Verkaufsgesellschaft mbHAndreas Heinkel

Anzeigenpreisliste Nr. 4 vom 1. 1. 2011

Kontakt: � (0355) 481 [email protected]@lausitz-am-sonntag.de

Gesamtauflage: 157.971 Exemplare

Druck: LR Medienverlag und Druckerei GmbH

ZustellungKurier Direktservice Lausitz GmbH

Alle Inhalte sind urheberrechtlich geschützt, für unverlangte Zusendungen übernehmen

Verlag und Redaktion keine Gewähr.

GUBEN. Die Amtszeit der 17. Gube-ner Apfelkönigin ist noch nicht vor-bei, aber die Zeit bis zum 18. Gube-ner Appelfest vom 31. August bis 2.September ist nicht mehr sehrlang. Die Vorbereitungen sind in vollemGange, und natürlich werden wie-der engagierte Kandidatinnen ge-sucht, die ab September 2012 die18. Gubener Apfelkönigin seinmöchten.Die Kandidatinnen sollten mindes-tens 18 Jahre alt sein und ihrenWohnsitz in Guben oder der Ge-meinde Schenkendöbern haben.Sie sollten Lust haben die RegionGuben auf Messen, Majestäten-treffen und bei öffentlichen Anläs-sen zu vertreten und für die Regionzu werben. Melden sollten sich dieDamen bis spätestens 24. Augustin der Touristinformation des Mar-keting und Tourismus Guben e.V. inder Frankfurter Straße 21.

Guben sucht neue Apfelkönigin

GUBEN. Die Städte Guben und Gu-bin haben es geschafft, 192 Mitar-beiter aus den Verwaltungen undstädtischen Einrichtungen zu einerFahrt mit dem Riesenrad zu bewe-gen. Damit gewannen sie die Wet-te, zu der der Riesenradbetreiberbeim Frühlingsfest sie herausge-fordert hatte. Der Verlierer lösteseine Schuld sofort ein und über-reichte dem amtierenden GubenerBürgermeister Fred Mahro die 300Euro, die als Einsatz ausgemachtwaren. Fred Mahro kündigte an,noch mal 300 Euro draufzulegen.Einige Stadtverwaltungsmitarbei-ter ließen außerdem den Hut rum-gehen, sodass am Ende insgesamt665,84 Euro zusammenkamen. Der Gubiner Bürgermeister Bartlo-miej Bartczak und Fred Mahro be-schlossen, das Geld dem Förder-verein für den Wiederaufbau derStadt- und Hauptkirche in Gubinzur Verfügung zu stellen. pm/abr

Riesenrad-Wette

COTTBUS. Eine bisher einmaligemusikalische Aktion soll am 6. Junium 12.12 Uhr auf dem Schloßkirch-platz an der Schloßkirche zu Cott-bus stattfinden. Dazu lädt die Evan-gelische Kirche alle Cottbuser unddie Gäste der Stadt ein. Unter derÜberschrift „O happy day” ist einOpen Air-Singen zur Mittagszeitgeplant. Ein Bläserquartett unter Leitungvon Pfarrer Klaus Natho wird dasMittagssingen begleiten. Gesung-en werden das bekannte englischeLied Morning has broken und derKanon Dona nobis pacem. Jugend-liche der Jungen Gemeinde Forst-Noßdorf werden mit einem Vorpro-gramm auf das gemeinsame Sin-gen einstimmen.Anlass zu dieser Aktion ist der Ge-neralkonvent mit 150 kirchlichenMitarbeitern des Sprengels Görlitzin der Cottbuser Oberkirche St. Ni-kolai. pm/abr

Open Air-Singenauf dem Altmarkt

COTTBUS. Zum dritten Mal ladendas StadtHospiz Cottbus und dieHospizHilfe e.V. zur Hospiz-Gala inden großen Ballsaal des RadissonBlu Hotel ein. Die Veranstaltungaus Anlaß des fünfzehnjährigenBestehens der Hospizeinrichtungfindet am Samstag, den 9. Juni, ab19 Uhr statt.Für die rund 250 Gäste wurde einhochkarätiges Unterhaltungspro-gramm zusammengestellt, das zu-gleich als Dank an die Mitarbeiterdes Hauses und die ehrenamtli-chen Helfer gedacht ist. Das Hospizund der Förderverein möchten zu-dem mit Freunden und Partnernaus allen Bereichen einen unter-haltsamen Abend verbringen.Zur musikalischen Einstimmungauf die Gala, die vonZDF-Moderatorin Ja-na Thiel präsentiertwird, gibt es Jazz,Swing, Chansonsund Filmmusik mitdem „Ladies-Gold-Trio“ aus Berlin. Einbesonderes Erleb-nis sind Ausschnitteaus dem Sinatra-Programm desStaatsthaters Cott-bus. Die Kabarettis-ten Burkhard Dam-rau und Dieter Rich-ter von der „Leipzi-ger Pfeffermühle“servieren Aus-schnitte aus ihremerfolgreichen Pro-

gramm „da capo“. Für Stimmungbis in die späte Gala-Nacht hineinsorgt die weltweit erfolgreichenDamen Liveband „Princess Cut“.Neben dem großen Gala-Buffetund einer kulinarischen Mitter-nachtsüberraschung gibt es eineVerlosung, deren Preis eine exklu-sive Ausfahrt für vier Personen ist,die in einer Kutsche, gezogen vonzwei schwarzen Friesenpferden,durch den Vorspreewald führt.Kar-ten für diese ganz besondere Gala,die nur aller fünf Jahr stattfindet,können bei pool production in Cott-bus unter der Rufnummer 0355/4312448 bestellt werden. Für Kurz-entschlossene gibt es die Möglich-keit, Restkarten an der Abendkassezu erwerben.

Hochkarätiges Programm zurHospiz-Gala in Cottbus

Die Damen Liveband „Princess Cut“ wird für Stim-mung bei der Hospiz-Gala sorgen. Foto: PR

COTTBUS/SENFTENBERG. SiebenStudierende des Maschinenbausder Hochschule Lausitz reisen vom4. bis 9. Juni nach Baku, um an derTU Aserbaidschan einen internatio-nalen Workshop mitzugestalten.Begleitet werden sie von Prof. Dr.

Sylvio Simon, dem StudiendekanMaschinenbau, Prof. Dr. Peter Bie-gel sowie der Mitarbeiterin im Aka-demischen Auslandsamt, MarinaLewandrowski.Der Workshop beschäftigt sich un-ter anderem mit zukünftigen Mobi-

litätskonzepten und elektrischenFahrzeugantrieben. Mit der Workshop-Teilnahme wirddie bereits begonnene Zusammen-arbeit zwischen der HochschuleLausitz und der TU Aserbaidschanfortgesetzt. pm/abr

Studenten reisen nach Baku

Wer mag, kann auch am heutigenSonntag noch allerhand erleben:Ab 14 Uhr gibt es einen Reigen vonChören der Region, die mit und zuEhren ihrer Schmogrower Sanges-brüder jubilieren. Bereits gesterntrafen sich 13 Mannschaften vonfreiwilligen Feuerwehren des Am-tes Burg und der Region, um sichmit der Jubiläumswehr zu messen:im Löschangriff und im Knüpfenvon Knoten.Gleich zu Beginn gibt es eine Best-leistung auf der Wettkampfbahn:Die Schmogrower Wehrfrauensprinten mit Schläuchen und Sprit-zen über die 100-Meter-Bahn undbrauchen etwas über 49 Sekun-den, bis das Löschwasser im Zielist. Das Ergebnis können die Kame-radinnen aus Fehrow und Burg-Dorf nicht überbieten. Die besteMännermannschaft auf der Wett-kampfbahn ist sogar noch zehn Se-kunden schneller. Und wieder ha-ben die Schmogrower die Nasevorn – oder sollte man besser dasC-Rohr sagen? Der Seilknoten-Wettbewerb kann daran nichts än-

dern, so gehen beide Jubilar-Mann-schaften auf das Siegertreppchen.Der Feuerwehrsport, das ist allen-falls das Hobby, der Spaß der Feu-erwehrleute. Inhalt ihrer Arbeit istdas ständige Bereithalten einsatz-fähiger Wehrleute und Technik.Schließlich hatte die ständigeBrand- und Hochwassergefahr zurBildung der Schmogrower Wehrvor 90 Jahren geführt. Anfangsführten die Kameraden noch dieHanddruckspritze, die von Pferdenzum Einsatzort gezogen wurde.Über Tragkraftspritzenanhängerund Kleinlöschfahrzeug führte dieEntwicklung 2003 zum Tragkraft-

spritzenfahrzeug. Im Gründungs-jahr 1922 nahmen 46 Personen denDienst auf, heute zählt die Wehr 63Frauen und Männer – einschließ-lich der nicht mehr aktiven Mitglie-der sowie der Kinder- und Jugend-wehr. Um die Zukunft muss sich dieSchmogrower Wehr scheinbarauch keine Sorgen machen. Ihrezehn Frauen haben insgesamt 15Kinder. Darüber plauschen wir mitKameradin Ina Mettner, die uns ih-re kleine Tochter Lina vorstellt. Obsie eines Tages in Muttis Fußstap-fen tritt? Sympathie für die Feuer-wehrleute hat sie auf jeden Falljetzt schon.

Fest-Marathon in SchmogrowFreiwillige Feuerwehr: 90 Jahre an der Spritze

Großer Bahnhof in Schmogrow.Gleich drei Feste an diesem Wo-chenende: Die Freiwillige Feuer-wehr wird 90, der Männerchor 110und der Gemeindezusammen-schluss mit Fehrow ganze 10 Jahrealt. Jede Menge Spaß und Unter-haltung im Programm.

Von Volkmar Küch

Die Schmogrower Feuerwehrsportler konnten den Wettbewerb imLöschangriff für sich entscheiden. Foto: Volkmar Küch

Agrargenossenschaft Forst eG03149 Forst, Kölziger Weg (Noßdorf/Nähe ESSO), Tel.: 0 35 62/66 99 25

Verkauf täglich (außer Montag)

Dienstag – Freitag 8.30 –16.00 Uhr Samstag 8.30 –11.00 Uhr

Nur noch bis 19.06.12 Kartoffelverkauf (Saisonende)!

Fleischverkauf am 06. 06. 2012Aktion: Pflanzenschutzmittel für den Hausgebrauch

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6 M O N TA G, 4 . J U N I 2 01 2Kultur

Peitz/Cottbus. Im Mittelpunktder Veranstaltungsreihe standwie gewohnt das Peitzer Film-theater im Schützenhaus, das mitdem Charme der 70er- und 80er-Jahre die alteingeschworenenFans immer noch begeistert. Al-lerdings leidet die Jazz-Szene anfehlendem Publikum in den jün-geren Semestern. So gab es eineGesprächsrunde unter anderenmit dem Veranstalter der Jazz-werkstatt Ulli Blobel, Bert Noglikund Ulf Drechsel vor dem Kon-zert des Schlippenbach Trios amSonntagnachmittag im CottbuserGladhouse zum Thema „Zukunftder Jazzwerkstatt Peitz – gibt eseine Zukunft für Neue Musik aufdem Lande“.

Nach dem Auftakt am Freitag-abend in der Stüler Kirche amPeitzer Marktplatz dürfte dieseFrage keine mehr sein. Ein be-geistertes Publikum quer durchalle Generationen hatte zahlreichden Weg in das Konzert mit demManfred-Schulze-Bläserquintettund Hermann Keller gefunden.Pfarrer Michael Domke freutesich, manchen Peitzer unter denGästen zu entdecken. „Die Spen-den des Abends werden je zurHälfte in die Sanierung des Altarsfließen und in die Jazz-Veranstal-tungsreihe“, erklärte der Pfarrer.

Das beeindruckende Konzertwar dem 2010 verstorbenen Mu-siker und Komponisten ManfredSchulze gewidmet, der 1969 seinQuintett gegründet hatte. Lang-jährige Mitstreiter formierten es1993 neu. In Peitz spielten PaulSchwingenschlögl, Manfred He-ring, Heiner Reinhardt, JohannesBauer und Gert Anklam das Cho-ralkonzert von Schulze aus demJahr 1972 und „Die Hymne“ –

Kompositionen, die auch heutenoch avantgardistisch sind. GertAnklam spielte das Baritonsaxo-phon, das ihm Manfred Schulzeübergeben hatte. Pianist und Sai-tenbearbeiter Keller widmeteseinen Part nicht nur Schulze,sondern auch Franz Josef Degen-hardt („Spiel nicht mit denSchmuddelkindern“). „Auch einToter, der nicht mehr erwähntwird“, so Keller sarkastisch.

Die Frühschicht der Jazzwerk-statt absolvierten am Samstag-vormittag Saxofonistin SilkeEberhard und Ulrich Gumpert imPeitzer Feststungssaal, der fastbis auf den letzten Platz ausge-bucht war. Im Zusammenspielmit dem speziellen Musizierstilvon Gumpert erlebten die Zuhö-

rer tatsächlich ein besonderesKonzert. Gerade, weil sich dieMusikerin immer treu bleibt –kraftvoll, groovend, innovativ. ImFilmtheater stiegen die Jazzermit Conny Bauers Gelbem Klangin den Samstagabend ein. EinMann und sein Instrument: Con-rad Bauer fand einen kongenialenPartner – sich selbst. Er legte sichmusikalische Fäden aus, an de-nen er entlangimprovisierte.Dem Peitzer Publikum ist er ausfrüheren Werkstätten gut be-kannt und mit seinen Klangexpe-rimenten immer wieder gern ge-hört. Mit John Tchicai (Saxofo-ne), Vitold Rek (Bass) und Ma-kaya Ntshoko (Schlagzeug) folgteein international besetztes Trio.Auch Tchicai war bereits mehr-

fach in der Jazzwerkstatt zu hö-ren – beispielsweise 1980 (solo).Rek arbeitete über Jahre mit To-masz Stanko zusammen.

Einen für das Free-Jazz-Pub-likum ungewöhnlichen Partübernahm Edicson Ruiz (Bass).In Caracas aufgewachsen, ist erseit 2001 Mitglied der Orchester-akademie des Berliner Philhar-moniker. Nicht die Improvisati-on, sondern das perfekte Inter-pretieren einer Komposition istseine Kunst. So stellte er gemein-sam mit dem jungen Komponis-ten Luis Antunes Pena aus Portu-gal am Elektronik-Pult das Stück„Im Rausch“ vor. Mit „Preludio eFuge“ von Heinz Holliger(Schweiz) zeigte Ruiz, wie er seinInstrument beherrscht. Aller-

dings hatte sich schon eine Reihevon Zuhörern zwischenzeitlichaus dem Saal verabschiedet.

Bei der Ulrich Gumpert Work-shop Band waren sie alle wiederda. Mit „The End of Dowe Jones“stellten die acht Musiker eineKomposition von Christof The-wes (Posaune) vor, ehe es mit der„Suite aus teutschen Landen“ vonUlrich Gumpert zum vom Pub-likum gefeierten Höhepunkt desKonzertabends kam.

„Wir sehen uns in einem JahrAnfang Juni wieder“, verabschie-dete sich Blobel. Dann soll dertraditionelle Werkstattcharakterwieder mehr in den Vordergrundgerückt werden. Die Jazzwerk-statt Peitz Nr. 50 soll vom 7. bis9. Juni 2013 stattfinden.

Klangexperimente in der Jazzwerkstatt An vier Veranstaltungsorten sind in Peitz und Cottbus Musikexperimente erlebbar geworden

Von Ingrid Hoberg

Unter dem Motto „Auf ein Neues –das Comeback der JazzwerkstattPeitz“ ist am Wochenende mit derNr. 49 erfolgreich fortgesetzt wor-den, was vor einem Jahr nach fast30 Jahren Pause als Wiederaufla-ge gelang. Drei Tage kompakt FreeJazz und als Experiment Neue Mu-sik in Peitz.

Ein Höhepunkt für die Jazz-Fans war das Konzert mit dem Trio John Tchicai, Vitold Rek und Makaya Ntschoko (v.l.). Foto: Mario Behnke

NACHRICHTEN.................................................................................................................

Jüdisches FilmfestivalBerlin & PotsdamBerlin. Das Jüdische Filmfesti-val Berlin & Potsdam zeigt vom5. bis 16. Juni fast 30 Filme zuThemen des jüdischen Lebens.Zur Eröffnung am heutigenMontag in Potsdam feiert derDokumentarfilm „Max Raabein Israel“ Weltpremiere. Er-wartet werden neben MaxRaabe und dem Palastorches-ter auch der brandenburgischeMinisterpräsident undSchirmherr Matthias Platzeck(SPD) sowie die FestivalpatenMeret Becker und Richy Mül-ler. Zur 18. Ausgabe wirbt das Fes-tival mit „Mehr Juden ins Ki-no“ – provokant in gelben Let-tern auf schwarzem Grund.Anliegen der Veranstaltung istes, den Anteil jüdischer Filmezu stärken. dpa/mar

Christoph Schroth in SenftenbergSenftenberg. ChristophSchroth, der ehemalige lang-jährige Intendant des Staats-theaters Cottbus, kehrt mit ei-ner Inszenierung in die Lau-sitz zurück. Für die Studio-Produktion des spannendenProjekts „Der alte König in sei-nem Exil“ nach einem Buchvon Arno Geiger zum ThemaDemenz hat er die Regie über-nommen. Premiere wird am11. und 12. Oktober sein. mar

Theater wollen engerzusammenarbeitenZittau. Die Schauspielhäuserim Dreiländereck Deutsch-land-Polen-Tschechien wollenenger zusammenarbeiten. Derneue Theaterverbund „J-O-S“,der am Samstag auf dem Inter-nationalen Theaterfest Zittauvorgestellt wurde, sieht dafürmehr Gastspiele, gemeinsameProjekte und einen engen Aus-tausch zwischen den Künst-lern aus Zittau, Jelenia Goraund Liberec vor. dpa/mar

Traumtänzer, Rebell, Kriegstreiber Friedrich der Große als Musical-Held in der Potsdamer Metropolishalle

Potsdam. „Mit Prunk, mit Pracht,mit Pomp“: 300 Jahre nach sei-ner Geburt ist Friedrich II. nunauch als Musical-Held gefeiertworden. Der von den Macherndes Spektakels angekündigte„Entertainment-Faktor“ hielt beider Premiere am Freitagabend,was er verspricht. Das 30-köpfigeEnsemble erntete für die Urauf-führung von „Friedrich – Mythosund Tragödie“ in der ausverkauf-ten Metropolishalle in Potsdam-Babelsberg begeisterten Applaus.Von den 1200 Zuschauern umju-belt wurden vor allem die beidenFriedrich-Darsteller Tobias Bieri(„We Will Rock You“) und ChrisMurray („Der Glöckner von No-tre Dame“).

Den Besuchern wurde ein opu-lentes Stück Musiktheater gebo-ten. Die Macher des Historien-spektakels hatten bereits im Vor-feld Großes versprochen: Siewollten zum 300. Geburtstag desPreußenkönigs zwar nicht dieGeschichte neu schreiben, wohlaber einen Friedrich zeigen, „wieihn keiner kennt“.

Zu sehen bekommt das Pub-likum ein Stück preußische Ge-schichte konzentriert auf uner-füllte Träume, (erfundenes) Lie-besleid, Intrigen und Affären. Er-zählt wird der Zweiakter ausSicht des alten Friedrich, einsamund verbittert, der seine Biogra-fie schreiben lässt. Kurz vor sei-nem Tod ruft sich der Monarch

all die Ereignisse in Erinnerung,die prägend waren und seineWandlung vom einstigen Schön-geist voller Träume zu einem har-schen und verbitterten Feldherrnerklären.

Die Logik des persönlichenSchicksals Friedrichs aufzude-cken, gelingt den Machern desMusicals nur in Teilen. Sie su-chen die Antwort auf den We-senswandel des Preußenkönigs indessen Jugend, einzige Leitliniebleibt der Konflikt mit dem Vater:Der soldatische Drill FriedrichWilhelms ist dem jungen idealis-tischen Kronprinzen zuwider. Ermöchte selbstbestimmt leben,Kunst und Kultur über Preußen-tum und Militarismus stellen.Gemeinsam mit seinem Freundund Vertrauten Hans Herrmannvon Katte und seiner SchwesterWilhelmine beschließt erschließlich, aus Preußen zu flie-hen.

Der Gedanke an die Folgen die-ses Plans, die Hinrichtung Kattesvor seinen Augen auf Befehl desVaters, sind dem alten Friedrichunerträglich. Das Leben auf„Sanssouci“, wo er sich mit Intel-lektuellen und Künstlern umgibt,gelingt ihm nicht ohne Sorge.Friedrich muss erkennen, dass erein Ebenbild seines Vaters ge-worden ist, besessen vom Verlan-gen nach Ruhm und Anerken-nung.

Das Musical erzählt die Le-bensgeschichte des „Alten Fritz“mit allen Klischees, die möglichsind, um ein breites Publikum zubegeistern. Bunt, mit viel Prunkund Pomp, gefühlsgewaltig, ver-einfacht.

� Das Musical wird bis zum30. Juni fast täglich gezeigt.Friedrich der Große war von 1740bis zu seinem Tod im Jahr 1786König von Preußen. Tickets unterTelefon 0331 72 12 710.

Im Friedrich-Jahr 2012 erinnertnun auch ein Musical an den Preu-ßenkönig. Einen Monat lang willdas Spektakel zeigen, wer der „Al-te Fritz“ wirklich war. Und damitauch kräftig Kasse machen.

Der Schauspieler Tobias Bieri als Kronprinz Friedrich. Foto: dpa

Von Sarah Lena Grahn

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Page 4: Peitz comeback 2012

Interview der Woche „Woodstock am Karpfenteich“ ist der Titel des Buches, das Ulli Blobel herausgegeben hat. Es wird dieGeschichte des Free Jazz in der DDR aus der Perspektive der Kleinstadt Peitz erzählt. Nun gibt es die Jazzwerkstatt Peitz Nr. 49.

Zwischen der Jazzwerkstatt PeitzNr. 47 und Nr. 48 (2011) liegenfast 30 Jahre mit gravierendenUmwälzungen im Osten Deutsch-lands. Haben Sie je daran gedacht,dass diese Veranstaltungsreiheweitergeführt werden kann?Über 15 Jahre habe ich gesagt,wenn die Frage nach der Jazz-werkstatt kam: Peitz wird esnicht mehr geben! Das habe ichauch so gemeint. Mit der Jazz-werkstatt bin ich seit sechs Jah-ren in Berlin und Potsdam aktiv.

Wie kam es nun doch zur Jazz-werkstatt im Peitzer Filmtheater?Nach der Wende bin ich ange-sprochen worden, wieder dieJazzwerkstatt zu machen. So riefder damalige BürgermeisterHans-Joachim Gahler an, mitdem ich zur Schule gegangen war.Ich setzte mich mit Jimi Metag inVerbindung und wollte gemein-sam mit ihm ein Konzert organi-sieren. Das Programm standschon – drei Wochen vorher kamseine Absage. Das Konzert habeich dann in Berlin gemacht. Dochich wurde immer wieder, auchvon Peitzern und Freunden, an-gesprochen. Mit der Jazzwerk-statt Berlin-Brandenburg war ichja in Berlin wieder als Konzert-veranstalter aktiv. DieJazzwerkstatt in Peitzwieder aufleben zu las-sen, war dann einekurzfristige Entschei-dung. Das gemeinsammit anderen Autorenentstandene Buch„Woodstock am Karp-fenteich“ sollte vorge-stellt werden. ,Auf derBuchmesse geht es ne-ben den vielen anderenNeuerscheinungen un-ter – lass‘ dir etwas anderes ein-fallen‘, hatte mir Thomas Krügervon der Bundeszentrale für Poli-tische Bildung, die das Buchpro-jekt förderte, geraten. ,WennHerta Müller nebenan liest, werkommt dann zu dir?‘ Das war derGrund, nach einem passendenOrt für die Präsentation zu su-chen.

Dann war also das Buchprojektschuld daran, dass es die Jazz-werkstatt Peitz wieder gibt?Ja, das kann man so sagen. Ichhatte mir überlegt, das Buch miteinem Konzert in Peitz einem in-

teressierten Publikum vorzustel-len. Ich sah mir das frühereSchützenhaus, das ja zu DDR-Zeiten das Filmtheater war, an.Ich sprach mit der Besitzerin, ei-ner 80-jährigen Dame, ließ dieTüren aufschließen und es war,als sei die Zeit stehen geblieben.Alles war noch so wie damals –die Bühne, die Vorhänge, die Ge-rüche – in den Toiletten riecht esimmer noch nach Chlor. Wir ha-ben Staub gewischt, ein paar klei-nere Reparaturen machen lassen,das war’s. Selbst die alten Strom-anschlüsse reichen noch aus. DasLicht bringen wir aus Berlin mit.Ich bin für wenig Technik, ambesten unplugged wie bei SilkeEberhard und Dave Burrell imFestungssaal – nur die Instru-mente Saxofon und Piano. Ichrichte mich an der Klassik aus. Dasind die Besucher im Konzert lei-se und hören konzentriert zu. Ichwill nicht, dass der Pegel immerhöher angehoben wird.

Apropos Klassik, Sie haben nebendem Jazzwerkstatt- auch ein Klas-sik-Label?Ja, das ist in Deutschland nochnicht so bekannt. Es ist eine Er-gänzung, die mir Spaß macht. DieKlassikstrecke soll noch erwei-tert werden. Im englischsprachi-gen Raum, in Amerika haben wirfür unsere Produktionen guteKritiken, beste Bewertungen be-kommen. Wir haben beispiels-weise einige CDs mit dem Violi-nisten Kolja Blacher produziert,unter anderem „Die Geschichtevom Soldaten“ von Igor Strawins-ky mit Solisten der Berliner Phil-harmoniker sowie DominiqueHorwitz als Sprecher. Oder mitPi-hsien Chen die Goldbergvaria-tionen von Johann SebastianBach. Mit dem Berliner Philhar-

moniker WalterKüssner suchenund veröffentli-chen wir auf mei-nem Label Phil-.harmonie ver-gessene Kompo-nisten wie denpreußischen Hof-komponisten Ge-org AbrahamSchneider. Undbeim Morgen-land-Label sind

zum ersten Mal fünf CDs heraus-gekommen, die Klezmer und Jazzverbinden.

Wie viele Produktionen hat dasLabel Jazzwerkstatt inzwischenherausgebracht?In fünf Jahren sind es rund 200.Gerade erst Ende April ist eineProduktion mit der jungen, inKroatien sehr bekannten Sänge-rin Vesna, die mit ihrer Band Lie-der von Elvis Presley bearbeitethat, erschienen. Sie hatte mirAufnahmen geschickt, die fandich sehr interessant. Als Pop-Sän-gerin erfolgreich, wandte sie sich

nach einem Konzert des Saxofo-nisten Peter Brötzmann demJazz zu. Präsentiert wurde ihreCD Ende April im InstitutFrançais am Kurfürstendamm inBerlin. Dort veranstaltet dieJazzwerkstatt regelmäßig Kon-zerte. Weitere Veranstaltungsor-te sind der Nikolaisaal in Pots-dam und der Kammermusiksaalder Philharmonie Berlin.

Wird es von der JazzwerkstattPeitz Veröffentlichungen geben?Es gibt im Doppelpack eine CDmit Aufnahmen des FriedhelmSchönfeld Quartetts vom vergan-genen Jahr und eine DVD „Aufein Neues – das Comeback derJazzwerkstatt Peitz“.

Drei CDs der Jazzwerkstatt sind2011 von der New Yorker Zeit-schrift „All about Jazz“ als besteVeröffentlichungen des Jahresausgezeichnet worden. Das Jazz-werkstatt-Label ist Ende 2011 mitdem Designpreis Deutschland2012 in Silber ausgezeichnet wor-den. Wie wichtig sind Ihnen solcheAnerkennungen?Auf den Design-Preis sind alleBeteiligten stolz. Ansonsten zähltfür mich nur der Preis der deut-schen Schallplattenkritik. EinenEhrenpreis hat beispielsweise dieamerikanische Pianistin, Kom-ponistin und Bandleaderin CarlaBley erhalten. Sie gab im InstitutFrançais in der Jazzwerkstatterst vor Kurzem ein Konzert vorausverkauftem Haus. Mit der CDvon Dave Liebman „Turnaround.The Music of Ornette Coleman“ist eine Jazzwerkstatt-Produkti-on 2010 mit dem Jahrespreis aus-gezeichnet worden. Dagegen istder Jazz Echo von der Musikin-dustrie in zweifelhaftem Aus-wahlverfahren gesteuerter Kom-merz.

Dass es nach der JazzwerkstattNr. 48 in Peitz auch eine Nr. 49 ge-ben wird, haben Sie schon amAbend des 14. Mai 2011 gesagt.Anfang Februar 2012 stand dasProgramm bereits auf der Inter-netseite. Was erwartet die Kon-zertbesucher am ersten Juni-Wo-chenende?Die Hauptveranstaltung ist derSamstagabend im Filmtheater.Auch wenn wieder Musiker dabeisind, die das Peitzer Jazzpubli-kum schon vor mehr als 30 Jah-ren kennengelernt hat, sind jun-ge, profilierte Musiker wieEdicson Ruiz dabei. Sonst wäre esja langweilig. Wie im vergange-nen Jahr gibt es bereits am Frei-tag ein Konzert in der Stüler-Kir-che. Die Saxofonistin Silke Eber-hard gab im Februar mit dem Pia-nisten Dave Burrell zum Auftaktder diesjährigen Jazzreihe einKonzert und wird am Samstag-vormittag wieder im Festungs-saal spielen – dann mit UlrichGumpert am Piano. Das wird al-lerdings eine ganz andere Sache!Als Konzertraum ist der Saal, denich früher nur als Abstellraumkannte, hervorragend geeignet.Zum Abschluss gibt es wieder einKonzert am Sonntagnachmittagim Cottbuser Gladhouse.

Mit der Jazzwerkstatt Peitz wirddieser avantgardistischen Musikam vertrauten Ort wieder einePlattform geschaffen. Doch umdie Arbeitsbedingungen für Jazz-musiker steht es in Deutschlandnicht zum Besten. UnterstützenSie den bundesweiten Aufruf vomDezember 2011, der unter ande-rem eine Grundsicherung der Mu-siker und eine öffentliche Förde-rung der Spielstätten wie im Klas-sikbereich fordert?Ja, natürlich wäre es fantastisch,

wenn jungen Musikern eineGrundsicherung zugutekommenwürde. In den Niederlanden gabes so etwas, aber die rechte Regie-rung hat das vor Kurzem wiederkassiert. In Frankreich werdenVeranstalter so gut unterstützt,sodass die Musiker viel bessereGagen als hier erhalten. In Deutschland sehe ich das inabsehbarer Zeit nicht. Im Spiegelund anderswo gab es kürzlich ei-ne Debatte zur Förderproblema-tik, in der sich der Berliner Kul-turstaatssekretär AndréSchmidtz hervortat. Auf meine direkte Anfrage kamaber wie immer ein Korb, begrün-det mit knappen Haushaltslagen.Also stehen wir wieder da wie vorder Debatte. Im Land Branden-burg ist es ja auch nicht besser.

Welche Musik hört der Jazz-Ver-anstalter und Produzent Ulli Blo-bel, wenn er abends, beispielswei-se nach der Lese-Reise, entspan-nen will?Ich höre verschiedenen Jazz allermodernen Stile, aber auch Musik,die mir zur Veröffentlichung an-geboten wird. Dafür ist nur Zeitund Ruhe an Abenden oder Wo-chenenden. Und ich gehe einmalin der Woche in die Philharmonieund höre am liebsten Mahler,Schönberg, Schostakowitsch ...

Mit Ulli Blobelsprach Ingrid Hoberg

Im Internet:Al le Interviews können Sienoch einmal nachlesen unterwww.lr-onl ine.de

Peitz – Berlin und danndie ganze weite JazzweltVon einem, der auszog, dem Free Jazz eine Bühne zu geben: Ulli Blobel

20 Kilometer von Cottbus und140 Kilometer von Berlin ent-fernt – dort lag vor 30, 40 Jahrendas Free-Jazz-Mekka der DDR.„Wo ich bin, da ist keine Provinz!“– das Motto des TheatermachersChristoph Schroth könnte abge-wandelt auf den Veranstalter derJazzwerkstatt und Musikprodu-zenten Ulli Blobel heißen: „Wo ichbin, ist der Jazz avantgardistisch!“Am ersten Juni-Wochenende wirdsich das in der Jazzwerkstatt PeitzNr. 49 sicher wieder beweisen.

Die Lesereise mit „Woodstockam Karpfenteich. Die Jazz-werkstatt Peitz“ führt UlliBlobel nicht nur durch denOsten Deutschlands. Neun

Autoren erzählen, wie siePeitz und die Jazz-Szeneder DDR erlebten. „Ich ha-be einfach Konzerte orga-nisiert. Welche Bedeu-

tung die Jazzwerkstattfür die Szene hatte, er-

fuhr ich erst währendder Arbeit an dem

Buch“, sagt UlliBlobel. Inzwi-schen hat erschon wiederneue Buchpro-jekte im Blick.

Foto:

Bilderdienst-Lausitz

Im Jahr 2011 vor dem Filmtheater in Peitz: Ulli Blobel und Peter „Jimi“Metag organisierten in den 1970er und 80er Jahren Jazz-Konzerte, zudenen eine eingeschworene Fan-Gemeinde pilgerte. Foto: Ingrid Hoberg

„Für michzählt nur derPreis derdeutschenSchallplatten-kritik.“Ulli Blobel

ZUR SACHE: JAZZWERKSTATT PEITZ NR. 49. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Freitag, 1. Juni, 20 Uhr, Stüler-Kirche Peitz: Manfred Schulze Blä-serquintett + Hermann KellerSamstag, 2. Juni, 10.30 Uhr, Festungssaal Peitz: Silke Eberhard +Ulrich GumpertSamstag, 2. Juni, 18 Uhr, Filmtheater Peitz: Conny Bauer’s GelberKlang, John Tchicai/Witold Rek/ Makaya Ntshoko; Edicson RuizSolo, Ulrich Gumpert Workshop BandSonntag, 3. Juni, 15 Uhr, Gladhouse Cottbus: Schlippenbach Triomit Evan Parker + Paul Lovens� Tickets sind erhältlich unter www.jazzwerkstatt.eu, an Vor-verkaufsstellen in Peitz sowie an der Abendkasse.

ZUR PERSON. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Ulli Blobel wurde 1950 in Peitz geboren. Dort besuchte er auchdie Schule. Erste Veranstaltungen organisierte er ab 1969 imPeitzer Filmtheater. Gemeinsam mit Peter „Jimi“ Metag rief UlliBlobel 1973 die Veranstaltungsreihe „Jazzwerkstatt Peitz“ insLeben. Höhepunkte wurden die im Juni stattfindenden PeitzerOpen-Air-Konzerte mit bis zu 3000 Besuchern. „Diese Begeg-nungen prägten die Jazz-Szene“, sagt Ulli Blobel im Rückblick.Und diesen Austausch zwischen Musikern will er auch mit der1995 gegründeten Jazzwerkstatt Berlin-Brandenburg wieder be-leben. Im Februar 1984 war er aus der DDR ausgereist. In Wup-pertal fand er seine neue Heimat. Dort gab es eine lebendigeJazz-Szene. Er gründete eine Konzertagentur. Er war und ist alsProduzent mit Musikern aus aller Welt tätig. Von 1993 bis 2008widmete er sich dem Vertriebsgeschäft für CDs und DVDs. Nachder Schließung seiner Konzertagentur gründete er 2006 in Zu-sammenarbeit mit Musikern den Förderverein JazzwerkstattBerlin-Brandenburg.

LESER-AUFRUF. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Kennen auch Sie Persönlichkeiten, die etwas zu sagen haben?Dann schlagen Sie uns Gesprächspartner vor:Lausitzer Rundschau, Straße der Jugend 54, 03050 Cottbus,oder per E-Mail an die Adresse: [email protected]

16 D O N N E R S TA G, 3 1 . M A I 2 01 2Im Blickpunkt

Page 5: Peitz comeback 2012

12 D I E N S TA G, 5 . J U N I 2 01 2Cottbuser Rundschau

NACHRICHTEN.................................................................................................................

Theaterjugendclubtritt im Glad-House aufCottbus. Der Jugendclub desCottbuser Staatstheaters prä-sentiert diese Woche gleichzwei Mal sein neues Theater-stück. „Die vier von nebenan“nach Tom Griffin sind am heu-tigen Dienstag und am Don-nerstag, 7. Juni, im Glad-Hou-se zu sehen. Das Stück setztsich mit dem Leben behinder-ter Jugendlicher auseinanderund versucht dabei den Fragen„Was ist normal?“ und „Werlegt das fest?“ auf den Grundzu gehen. Vorstellungsbeginnist jeweils um 20 Uhr. Kartengibt es für fünf Euro im Besu-cher-Service, an der Abend-kasse oder unter Telefon:0355 78242424. red/mki

Premiere amPiccolo-TheaterCottbus. Die WaldorfschuleCottbus führt am morgigenMittwoch erstmals ihre Inter-pretation des Stücks „DerSpielverderber oder das Erbeder Narren“ frei nach MichaelEnde auf. Die Premiere be-ginnt um 19 Uhr im Piccolo-Theater am Erich KästnerPlatz. red/mki

NiedersorbischeGesprächsrundeCottbus. Das Wendische Mu-seum lädt am morgigen Mitt-woch zur Gesprächsrunde„Serbske blido“ in niedersorbi-scher Sprache ein. Anlässlichdes 60-jährigen Bestehens desNiedersorbischen Gymnasi-ums sind Schulleiterin AnkeHille-Sickert und einige Leh-rer zu Gast. Mit ihnen kann dasPublikum unter dem Motto„Erfolge und Wünsche“ insGespräch kommen. Der Ein-tritt ist kostenlos. red/mki

Sommerfest ander EuropaschuleCottbus. Zum Sommerfest mitSpiel- und Bastelständen so-wie einem Schülerkonzert lädtdie Europaschule Regine-Hil-debrandt-Grundschule Cott-bus am morgigen Mittwochein. Die Schüler der Klassen-stufen drei bis sechs werdenzum Schuljahresende die erar-beiteten Unterrichtsergebnis-se präsentieren. Das Fest fin-det von 16 bis 18 Uhr in derCottbuser Theodor-Storm-Straße 22 statt. Für Kaffee,Kuchen und Bratwurst istebenfalls gesorgt. red/mki

Cottbus. Drei tollpatschige Pin-guine tanzen zum Charlestonund reden über Gott und die Welt– im wahrsten Sinne des Wortes.Doch dann kommt eine Taube aufRollschuhen angefahren und er-klärt, dass die Welt unterginge.Irgendwie gefalle Gott nichtmehr, was er erschaffen habe undmöchte noch einmal von vornebeginnen.

Von jeder Tierart dürfen sichjedoch zwei Exemplare an der Ar-che treffen – pünktlich um achtUhr. Die Pinguine sind aber zudritt.

Schnell kriegt einer der Pingui-ne eins auf die Rübe und ab in denKoffer mit ihm. Jetzt gilt es nurnoch, den dritten Pinguin wäh-rend der Fahrt auf der Arche vorder Taube zu verstecken. Diesebekommt das aber anfangs garnicht mit, denn sie hat alle Händevoll zu tun, für Ruhe und Ord-nung zu sorgen.

Die Spechte pochen immerwieder auf dem Schiffsboden he-rum und die Antilopen wollen auseinem unerklärlichen Grund ein-fach nicht neben den Löwenschlafen. Irgendwann fliegt derSchwindel auf und kommt derTaube am Ende noch zugute.

Ulrich Hubs Komödie „An derArche um Acht“ wurde von Moni-ka Gerboc inszeniert. Hauke Gre-we, Maria Schneider und HeidiZengerle sind wohl trotz ihrerstets verzweifelten Gesichter diewohl witzigsten und liebevollstenPinguine der Theaterwelt undMatthias Heine macht sich ganzvorzüglich als Chef-Taube.

Das fand auch die neunjährige

Lina, die sich köstlich über dieTaube amüsiert hat: „Ich fand dieTaube am besten, weil sie so einelustige Perücke auf hatte.“ IhreFreundin Jula (8) war aber mehrvon dem Pinguin im grünen Schalüberzeugt.

Überzeugt ist sie auch, dass esGott wirklich gibt. Lina ist sich danoch unschlüssig. Gerade in „Ander Arche um Acht“ finden Kin-

der wie Lina und Jula Denkanstö-ße.

Das Stück für Kinder ab sechsJahren stellt Fragen wie: Wer istGott und wo steckt er? Was hat ererschaffen? Und wer kommt allesin den Himmel?

Das Theater mit biblischer Vor-lage handelt aber auch vonFreundschaft und Zusammen-halt, in guten und vor allem auch

in schlechten Zeiten. Die hervor-ragende Komik und der Tiefsinnmacht dieses Stück nicht nur fürKinder sehenswert. agh1

� Das Sommertheater wird nocham 12., 13., 14., 15. und 18. Junijeweils um 10 Uhr gezeigt. Beiguten Wetter findet die Auffüh-rung draußen statt. Karten gibtes unter Telefon 0355 23687

Das Piccolo wird zur rettenden Arche„An der Arche um Acht“: Ein Stück mit Komik und Tiefsinn – nicht nur für Kinder

Von Anika Goldhahn

Ausgerechnet zur Premiere desPiccolo Kinderstückes „An der Ar-che um Acht“ fing es am Sonntagan zu regnen. Dabei sollte dasSommertheater doch draußenstattfinden. Ins Wasser fiel diePremiere jedoch nicht, strömtendoch alle Kinder in den großenSaal des Piccolo Theaters und fan-den dort Unterschlupf. Die Weltging nur auf der Bühne unter.

Die drei Pinguine Hauke Grewe, Heidi Zengerle und Maria Schneider (von links). Foto: Anika Goldhahn/agh1

Für die Zukunft der Jazzwerkstatt PeitzZum Abschluss des Konzertmarathons Gesprächsrunde im Cottbuser Glad-House mit Schlippbach Trio gekrönt

zeigte, wie drängend die Frage ist,junges Publikum für Jazz-Veran-staltungen zu begeistern. „InPeitz ist es wie beim Klassentref-fen: Es ist schön unter dem As-pekt der Vergangenheit – aber eswerden auch jedes Jahr weniger,die kommen können“, sagteDrechsel. Nach zwei Jahren, dieeine Brücke zum Vergangenenwaren, müsse nun die Tür nachvorn geöffnet werden. „Das findeich auch spannend“, sagte Blobel.Mit Edicson Ruiz wagte er in derJazzwerkstatt Nr. 49 den Schrittin Richtung Neue Musik. Ausdem Publikum im Glad-Housebekam Blobel dafür einen Extra-Applaus und die Aufmunterung,diesen Weg weiterzugehen. Aller-dings muss ein solcher Pro-

Cottbus. Zum Abschluss der Jazz-werkstatt Peitz Nr. 49 drehte sichin der Veranstaltungsreihe „Ge-spräche & Konzert“ im CottbuserGlad-House die Diskussion umdie Zukunft der JazzwerkstattPeitz und die Frage, ob es fürNeue Musik eine Zukunft aufdem Lande gibt. Mit dem Motto„Auf ein Neues – das Comebackder Jazzwerkstatt Peitz“ hatteVeranstalter Ulli Blobel eigent-lich seine Ambitionen vorgege-ben.

Doch die Diskussion mit BertNoglik, künstlerischer Leiter desJazzfestes Berlin, Ulf Drechselvon Kulturradio rbb, sowie UlrichSteinmetzger und Wolf Kamp-mann als Mitautoren des Buchs„Woodstock am Karpfenteich“

grammpunkt besser in das Ge-samtkonzept eingebunden wer-den. In Peitz hatte ein Teil desPublikums Edicson Ruiz, demMitglied der Orchesterakademieder Berliner Philharmoniker, mitSpannung zugehört, doch manch„alter“ Jazz-Fan legte lieber einemusikalische Pause am Weinaus-schank ein.

Der Jazz habe offenkundig zuwenig junges Publikum, so No-glik. Ohne sich ihm anzubiedern,müssten bessere Zugänge mitjungen Inhalten geschaffen wer-den. Ulf Drechsel empfahl, inPeitz ebenso wie in Dresden oderBerlin die Veranstaltung nichtnur als musikalisches Ereignis zubetrachten, sondern das Umfeldso zu gestalten, dass die Leute zu

einem Event kommen und dabeiauf die Spur gelockt werden, aufdie sie von selbst nicht gekom-men wären. In Berlin ist vielesleichter zu organisieren, dochBlobel bekannte seine Verbun-denheit zum flachen Land.

Eine ganz spezielle Auffassung,was bei der Zusammenführungvon improvisierter Musik undElementen Neuer Musik ent-steht, demonstrierte das bekann-te Schlippenbach Trio mit Ale-xander von Schlippenbach (Pia-no), Evan Parker (Saxofon) undPaul Lovens (Schlagzeug). Seit35 Jahren improvisieren sie indieser Konstellation – mit über-bordender Dynamik sorgten siefür eine unglaubliche Klangfülleim Glad-House. Ingrid Hoberg

Edicson Ruiz hoch konzentriertund meisterhaft am Bass.

Foto: Behnke/beo1

D a n k s a g u n g

Für die vielen Beweise aufrichtiger Anteilnahme durch Worte, Schrift, Blumen und Geldzuwendungen sowie das ehrende Geleit in der Stunde des Abschieds von

Paul Schimkesagen wir allen Verwandten, Bekannten und Freunden unseren herzlichen Dank.

Besonderer Dank gilt Herrn Pfarrer Stefan Aegerter für seine einfühlsamen Worte, dem Bestattungshaus „Pietät“ Koeppen am Südfriedhof für dessen Unterstützung, der Hausärztin Frau Dr. Stärke und dem ASB Cottbus Team Hauspflege für die sachkundige Betreuung.

Im Namen aller AngehörigenGisela SchimkeEberhard mit Birgit Witzke sowie die Enkelkinder Linda und AnnaEnkelsohn Marko mit Dani Schimke sowie die Urenkel Jarno und Jannik

Cottbus, im Mai 2012

Blumenkörbchen, Inh. R. KrauseHauptstr. 19a, 03096 Burg (Spreewald) 035603 61195

Steinmetzwerkstatt Roman GrabsDresdener Str. 34, am Südfriedhof CB 0355 - 42 42 22

Steinmetztbetrieb Joachim SallanForstweg 61, 03149 Forst 0 35 62 - 72 82

Gute Grabmale & Steinbödenschliff Leonhard DeckerButzener Str. 2, 03044 Cottbus, OT Schmellwitz 0355 - 79 48 75

Steinmetzwerkstatt Andreas KopsAugust-Bebel-Str. 71, 03130 Spremberg 0 35 63 - 9 10 94

Grabmale Peter Schaffarzick - Meisterbetrieb in 3. GenerationFriedhofsweg 7, 03096 Burg 035 603 - 75 8 03

Grabmale René KruschinskiBerliner Chaussee 6, 03099 Limberg 035 604 - 2 55

Grabmale & Natursteinarbeiten Karl PetitjeanMuskauer Str. 33 c, 03159 Döbern 035 600 - 3 00 00

Steinmetzbetrieb Jainz GmbHHarnischdorfer Str. 9, 03051 Cottbus 03 55 - 53 42 65

Grabmale DomischZum Flughafen 21, 03046 Cottbus 0355- 70 05 06

Grabmale Michael GutjahrCottbuser Str. 80, 03172 Guben 0 35 61 - 52 76 80

Grabmale Sven KunigkAm Waldfriedhof 3, 03172 Guben 0 35 61 - 34 00 o. 500 992

Grabmale, Kunst- & Naturstein Christine SemischZum Sportplatz 5, 03185 Drehnow 03 56 01 / 2 25 40

Grabmale Maik Brunzel - MeisterbetriebKolkwitzer Str. 57, 03046 Cottbus 0355 - 3 32 40

Bestattungshaus KammererBerliner Str. 151 A, 03099 Kolkwitz 03 55 - 28 71 44

Bestattungen SchiebelBahnhofstr. 76, 03046 Cottbus 03 55 - 78 01 30

Bestattungen Bartsch und Pfeiffer GmbHForst - Döbern - Spremberg 035 600 - 3 57 00

Bestattungshaus "Friedensruh"Karlstr. 5, 03044 Cottbus 03 55 - 2 55 57

Bestattungen ScheiderLieberoser Weg 2, 03185 Drehnow 035 601 - 2 25 58

Bestattungshaus Menzel GmbHForst - Döbern 0 35 62 - 64 81

Bestattungen Gebr. WienertAm Doll 12, 03042 Cottbus 03 55 - 72 22 12

Bestattungshaus "Friedensruh"Gerberstr. 3, 03149 Forst 0 35 62 - 20 77

Wolfram Bestattungen Ltd.Weinbergstr. 2 03050 Cottbus 03 55 - -42 18 18

Bestattungshaus Ute Schöder GmbHAm Busbahnhof, 03130 Spremberg 0 35 63 - 9 23 49

Budek Bestattungen, Inh. W. KoßackDorfstr. 21, 03130 Felixsee, OT Reuthen 0 35 63 - 59 51 42

Tannenhauer BestattungenDresdener Str. 22, 03130 Spremberg 0 35 63 - 34 45 65

Kuhlee GfT-Bestattungen GmbHGartenstr. 5, 03130 Spremberg 0 35 63 - 9 52 34

Bestattungsinstitut Karsten KobelaSchloßstr. 23, 03226 Vetschau 03 54 33 - 20 83

Bestattungshaus "Pietät" - KoeppenDresdener Str. 32, 03050 Cottbus 03 55 - 47 81 00

GRABPFLEGE

GRABMALEBESTATTER

FAMILIENANZEIGEN

HELFER IN SCHWEREN STUNDEN

Meist belehrt erst der Verlustüber den Wert der Dinge.

Artur Schopenhauer