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Pfarrbrief St. Maria und St. Clemens Nr. 13 Ausgabe August 2009 Katholisches Pfarramt der Gemeinde St. Maria und St. Clemens Schwarzrheindorf Der Heilige Clemens Evangelische Kirchengemeinde Beuel feierte 100- jähriges Jubiläum Wie Schwarz- rheindorf zu seinem Namen kam Heißer Wahl- Herbst 2009 Der Hl. Nepomuk kehrt zurück "Eine Neubelebung der Laiendienste" Pfarrer Dr. Evertz im Interview Mit Chris- tus durch die Stra- ßen von Beuel

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Pfarrbrief St. Maria und St. Clemens

Nr. 13 Ausgabe August 2009 Katholisches Pfarramt der Gemeinde St. Maria und St. Clemens Schwarzrheindorf

Der Heilige

Clemens

Evangelische Kirchengemeinde Beuel feierte 100-jähriges Jubiläum

Wie Schwarz-rheindorf zu

seinem Namen kam

Heißer Wahl-Herbst 2009

Der Hl. Nepomuk

kehrt zurück

"Eine Neubelebung der Laiendienste" Pfarrer Dr. Evertz

im Interview

Mit Chris-tus durch die Stra-ßen von Beuel

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„Gönn dir Zeit, es ist dein Leben“

„Gönn dir Zeit, es ist dein Leben“, so lautet der Buchtitel eines erfolg-reichen Benediktiners, der es scheinbar wirklich weiß: Abtprimas Notker Wolf OSB hat wenig Zeit und doch schafft er es, das „Geschenk der Zeit zu nutzen“. Ei-ne beeindruckende Lebenskunst, die Wunder wirkt!

Das ist ja auch gut biblisch. In Psalm 90 steht einer meiner Lieb-lingsverse im ganzen Psalmenbuch: „Unsere Tage zu zählen, lehre uns, dann gewinnen wir ein weises Herz.“ Von diesem Psalm können wir aber noch viel mehr lernen. Vom „sprossenden Gras“ ist da die Rede: „Am Morgen grünt es und blüht, am Abend wird es geschnit-ten und welkt.“ Ehe allerdings die Berge geboren wurden, auf denen wir wandern können, ehe „die Erde entstand und das Weltall, bist du, o Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit“. Der Sommer schenkt uns diese gute Zeit – und die Möglichkeit, vieles zu beobachten und zu erleben, das uns erkennen hilft.

Wie oft frisst uns der Alltag auf! Die hohe Schlagzahl in Beruf und Freizeit, der Leistungsdruck oder auch nur das permanente Erleben-Wollen, nichts verpassen zu dürfen,

all das erzeugt seinerseits Stress – und inne zu halten, zur Ruhe zu kommen, das ist etwas, wonach wir uns alle sehnen und es viel zu selten schaffen.

Da kommen die Wochen des Som-mers, der Schulferien und des lange ersehnten Urlaubs gerade recht. A-ber auch für die, die nicht in den Süden, in die Sonne oder an exoti-sche Ferienziele reisen, gibt es ge-nug zu entdecken, wenn wir einfach einmal unsere Perspektive wech-seln. Unsere Welt mit Kinderaugen betrachten.

Und ein Ort der Einkehr, des Gebe-tes und der Aufmerksamkeit vor Gott ist nicht nur unsere Kirche. Unlängst sprach mich im Innenhof ein freundlicher „Mammutbaum-Spezialist“ an. Er wollte wissen, wie alt der Baum vor der Kirche

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Das Pfarrbüro ist geöffnet: Di. von 09:00 bis 11:00 Uhr Mi. von 09:00 bis 11:00 Uhr Do. von 15:30 bis 18:30 Uhr Fr. von 09:00 bis 10:30 Uhr

Sprechzeiten des Pfarrteams: Pfr. Evertz in St. Josef, Beuel: Mi. von 17:00 bis 18:00 Uhr Diakon Kerling in Schwarzrheindorf: Do. von 16:00 bis 17:30 Uhr Pastoralassistentin Vilain, in St. Josef, Beuel: Siehe Pfarrnachrichten

Kontakte des Pfarrbüros: Kath. Pfarramt St. Maria und St. Clemens, Dixstr. 41, 53225 Bonn

Tel.: 0228 / 46 16 09 Fax.: 0228 / 410 33 16 eMail: [email protected]

Spendenkonto: Kath. Kirchengemeinde St. Maria und St. Clemens Sparkasse Köln/Bonn, BLZ: 370 501 98, Konto Nr. 329 017 95

sei. Und wir kamen in ein Ge-spräch, in dem mir klar wurde, dass ich im Alltag viel zu selten auf die schönen Dinge achte. Aufmerksam einen Baumstamm zu betrachten und in den tragenden Säulen im Kölner Dom seine „steinernen Schwestern“ zu erkennen – darauf war ich selbst noch nicht gekom-men.

Und wenn ich mir in der Küche ei-nen Kaffee abzapfe, sehe ich immer wieder Menschen, die Nadeln des großen Rosmarinbuschs vor dem Pfarrhaus zwischen den Fingern zerreiben und sich an seinem Duft erfreuen. Achtsamkeit, Begegnung, aber auch die Natur, Gottes Schöp-

fung, der Abendgesang der Vögel oder einfach nur warme Sonnen-strahlen auf dem Gesicht spüren – all das heißt, geschenkte Zeit zu ge-nießen.

Ganz im Sinne des „irischen Reise-segens“ gute, lebendige und erhol-same Sommerwochen wünscht Ih-nen und Euch im Namen des gan-zen Pfarrteams

Ihr und Euer

Diakon Marc M. Kerling

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Nun ist es entschieden: An einem einzigen Wochenende, nämlich am 6. und 7. November 2009, wählen wir ♦ einen neuen Kirchenvorstand und ♦ einen Ortsausschuss für St. Maria

und St. Clemens Schwarzrhein-dorf.

♦ Darüber hinaus wird ein gemein-samer Pfarrgemeinderat für die Pfarreiengemeinschaft St. Josef und Paulus (Beuel Mitte/Ost), St. M a r i a u n d C l e m e n s (Schwarzrheindorf), St. Peter und Maria Königin (Vilich und Vi-lich-Müldorf), St. Joseph (Geislar) gewählt.

Neues vom Kirchenvorstand: Der Kirchenvorstand ist zuständig für Vermögen, Gebäude, Grundstü-cke und Personal der Kirchenge-meinde. Es wird auch nach der Neustrukturierung der Pfarrgemein-den einen eigenen Kirchenvorstand (KV) für St. Maria und St. Clemens Schwarzrheindorf geben, der von den Gemeindemitgliedern unmittel-bar gewählt wird. Um die Kontinui-tät der Arbeit im KV zu gewährleis-ten, wird nur die Hälfte der Mitglie-der neu gewählt. Die Wahlperiode beträgt sechs Jahre. Das heißt für unseren KV, dass vier Mitglieder turnusmäßig nach sechs Jahren aus-scheiden und neu gewählt werden müssen. Ausscheidende Mitglieder

können sich aber der Wiederwahl stellen. Neues vom Ortsausschuss: Wir haben in dem jetzigen Pfarrge-meinderat entschieden, den Ort-sausschuss für St. Maria und St. Clemens, genauso wie den PGR und den KV, direkt von den Ge-meindemitgliedern wählen zu las-sen. Die Alternative wäre die Beru-fung der Mitglieder durch den Pfarrer oder die Wahl im Rahmen einer Pfarrversammlung gewesen. Damit wollen wir die Bedeutung des Gremiums deutlich machen und den neuen Mitgliedern ein Handeln mit Mandat ermöglichen.

Neues vom Pfarrgemeinderat: Die jetzige Pfarrverbandskonferenz hat sich einstimmig für die modifi-ziert proportionale Besetzung des neuen Gremiums entschieden. Das heißt konkret: für fünf Mitglieder aus St. Josef und Paulus, vier aus Schwarzrheindorf, vier aus Vilich und Vilich-Müldorf und zwei aus Geislar.

Die Kandidaten: Viele machen sich Gedanken, ob wir wohl ausreichend viele Kandi-daten für beide Gremien finden werden. Wichtig scheint mir dabei, das Profil der möglichen Mitglieder in den Blick zu nehmen, denn das ist für die beiden Gremien unter-schiedlich:

Heißer Wahl-Herbst 2009

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♦ Der Ortsausschuss sollte geprägt sein von Ortskenntnis, Vernet-zung im Ort, von der Bereit-schaft, Aufgaben vor Ort umzu-setzen.

♦ Der Pfarrgemeinderat sollte ge-prägt sein von Neugier und Kon-taktfreude. Weichensteller und Brückenbauer, die „über den ei-genen Kirchturm hinausschauen" und Erfahrung in Gremienarbeit haben, werden hier gebraucht.

Warum das so ist, zeigt ein Blick auf die Aufgaben des Pfarrgemein-derates und des Ortsausschusses:

Der Pfarrgemeinderat wirkt mit bei der Erarbeitung und Realisierung des Pastoralkonzeptes. Er berät und beschließt über die Verwendung von Erlösen aus Festen und Aktio-nen, über die Einrichtung von Sach-ausschüssen und Projektgruppen sowie über soziales und gesell-schaftliches Engagement in den Be-reichen Bildung, Erziehung, Kultur, Ehe, Familie, Generationen, Integ-ration, Mission, Frieden, Umwelt, Kommunalpolitik. Der Pfarrge-meinderat fördert die Vernetzung von Einrichtungen, Verbänden, Gruppen und kooperiert mit ande-ren Seelsorgebereichen, dem Deka-nat und der Diözese. Und das alles in einem neuen Gremium, in dem alle aufeinander zugehen müssen, da sie die eigene Pfarrei vertreten, aber auch für die anderen Pfarreien verantwortungsvoll handeln und tä-tig werden sollen. Nur so ist ein echtes Miteinander möglich.

Der Ortsausschuss koordiniert und gestaltet die kirchlichen Aktivitäten vor Ort. Dazu gehören die Vernet-zung der Gruppierungen, die Gestaltung von Festen, Prozessio-nen und Gottesdiensten und schließlich auch die Rückkopplung mit dem dann übergeordneten Pfarrgemeinderat. Aus dieser Rück-kopplung können sich auch weitere Arbeitsbereiche ergeben, die der Pfarrgemeinderat den verschiede-nen Ortsausschüsse überträgt. Vie-les bleibt sicher im neuen Ortsaus-schuss ähnlich dem jetzigen Pfarr-gemeinderat, doch die angestrebte Rückkopplung an den neuen Pfarr-gemeinderat für den gesamten Seel-sorgebereich wird an der ein oder anderen Stelle ein anderes Arbeiten nötig machen.

Das alles macht deutlich, dass die Aufgaben vielfältig sind, die es auf möglichst viele Schultern zu vertei-len gilt. Jede helfende Hand wird gebraucht - natürlich auch weiterhin in den bestehenden Gruppierungen wie Frauengemeinschaft, Messdie-ner, Pfadfinder, Seniorenkreis usw. Trotzdem brauchen wir Menschen, die den Blick für Vernetzung und Gremienarbeit haben und bereit sind, diesen neuen Anfang in unse-rem Seelsorgebereich mitzugestal-ten.

Teilweise entnommen aus einem Artikel von Brigitte Mohn

Vorsitzende des PGR St. Josef

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Evangelische Kirchengemeinde Beuel feierte 100-jähriges Jubi-läum

„Leben im Fluss - Leben am Fluss“, so lautete das Motto der Jubiläums-feiern der Evangelischen Kirchen-gemeinde Beuel zu ihrem 100-jährigen Bestehen. Am 1. April 1909 wurde die Evangelische Kir-chengemeinde selbstständig, bekam ein eigenes Presbyterium und löste sich von der Muttergemeinde Ober-kassel. Schon 1882 hatte ein evan-gelisches Gemeindeleben begon-nen, als der erste Gottesdienst in Beuel im Haus der Familie Sander abgehalten wurde. 1894 wurde die erste Kirche, die heutige Versöh-nungskirche, eingeweiht.

Die Gemeinde wuchs beständig, be-sonders als nach dem Krieg viele Flüchtlinge nach Beuel kamen. In den 1960er, 70er und 80er Jahren wurde jeweils eine weitere Kirche bzw. ein Gemeindezentrum gebaut und eingeweiht: 1964 die Nachfol-ge-Christi-Kirche in Limperich, 1978 das Haus der Gemeinde in Vi-lich und 1986 die Nommensen-Kirche in Pützchen.

Die Gemeinde ist Träger zweier e-vangelischer Kindergärten, dreier Jugendeinrichtungen und zweier Altentagesstätten. Heute gehören mehr als 10.000 evangelische Beue-ler Bürgerinnen und Bürger zur E-vangelischen Kirchengemeinde.

Die Vielfalt des Gemeindelebens spiegelte sich auch im Festpro-gramm des Jubiläums. Vom 1. März bis zum 1. April lud die Ge-meinde zu mehr als 20 Veranstal-tungen ein: etwa zur Bibelausstel-lung ,,100 Jahre mit der Bibel in Beuel und anderswo“, zum Kinder-bibeltag, zum Jugendevent „Hafen 72“, zum Konzert mit der „Messa di Gloria“ von Giacomo Puccini, zum Vortrag „Altem mit Anstand“ oder zur Vorstellung des Kirchen-kabaretts „Klüngelbeutel“.

Zum zentralen Festgottesdienst mit dem Präses der evangelischen Kir-che im Rheinland, Pfarrer Nikolaus Schneider, überbrachte auch der Pfarrer der Beueler Gemeinde St. Josef und Paulus, Dechant Dr. Wil-fried Evertz, die Grüße und Glück-wünsche der katholischen Mitchris-ten. Beim ökumenischen Evensong sang – wie schon fast traditionell - die Schola von St. Josef gemeinsam mit dem evangelischen Chor „Haste Töne“.

Der Evangelischen Kirchengemein-de liegt viel daran, ökumenische Brücken zu bauen. Deshalb pflegt sie sowohl Kontakte zu den katholi-schen Beueler Kirchengemeinden als auch zur griechisch-orthodoxen Gemeinde. Regelmäßig finden öku-menische Gottesdienste, themati-sche Gesprächsabende und ökume-nische Bibelgespräche statt. 2002

Leben im Fluss - leben am Fluss

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wurde der B e u e l e r Hospizver-ein gegrün-det, der e-benfalls von e v a n g e l i -schen und katholischen Christen ge-tragen wird.

Zum Jubi-läum stellte die Evange-lische Ge-meinde ihr neues Logo vor, ein Se-gelschiff mit vier Segeln, die die vier Gemeindebezirke an-deuten. Es zeigt das Gemeindeschiff bei der Fahrt auf dem Wasser. In das zweite Segel ist ein Kreuz in-tegriert, das daran erinnert, dass Je-sus Christus der Mast des Schiffes ist und dem Boot Stabilität auf der

Fahrt durch das Meer verleiht. Das Logo lädt ein, „an Bord zu gehen“ und teilzunehmen am christlichen Leben „im Fluss und am Fluss“.

Pfarrerin Heike Lipski-Melchior

Pfarrerin Heike Lipski-Melchior mit Gratulanten: Bürgermeister Peter Finger, Bezirksbürgermeister Wolfgang Hürter, Superinten-dent Hans Joachim Corts, Pastor Wilfried Evertz,Präses Nikolaus Schneider, Pater Sokratis Ntallis (v. 1.). Foto: Lutfa Huberti-Post

„Singet dem Herrn ein neues Lied“

Neue kirchenmusikalische Impulse in Schwarzrheindorf „Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er hat wunderbare Taten voll-bracht! ... Jauchzt vor dem Herrn, alle Länder der Erde, freut euch, ju-belt und singt! Spielt dem Herrn auf der Harfe, auf der Harfe zu lautem Gesang! Zum Schall der Trompeten

und Hörner jauchzt vor dem Herrn, dem König!...“ (Gotteslob Nr. 484, Verse 1/6-8) Harfe und Hörner gehören in unse-rer Kirche zwar nicht zum gängigen Instrumentarium, so ist aber der Ge-sang in seinen vielfältigen Erschei-nungsformen, wie der Solo- und der Chorgesang, der Gemeindegesang

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und nicht zuletzt der gregorianische Choral wichtiger und damit fester Bestandteil der Liturgie und unseres christlichen Miteinanders. Sogar zum Schall der Trompete ertönt ab und zu unser aller Jubelgesang, ins-besondere an Fest- und Feiertagen, wenn Markus Roentgen mit seiner Trompete die Lieder festlich beglei-tet. Spielt die Orgel alleine, so er-klingt doch zumindest das Trompe-tenregister unserer Orgel, die des weiteren auch den Schall einer Po-saune (im Pedal), Zimbel und eines Krummhorns erzeugen kann.

Aus den obig zitierten Psalmversen geht klar hervor, wie und auf wel-che Weise wir als Gottesvolk unse-ren Herrn loben sollen. „… Gott lo-ben, das ist unser Amt.“ (Gl 474.5) heißt es im Lied „Nun jauchzt dem Herren alle Welt“ und fordert uns, wie auch manch andere Loblieder, immer wieder auf, dies zu beherzi-gen. Und nicht zuletzt der uns allen bekannte Spruch macht klar und deutlich: „Wer singt, betet doppelt“.

Im Monat Mai gebührt auch in be-sonderer Weise der Gottesmutter Maria unser Gebet, unsere Anbe-tung und unser Lobgesang. Neben dem Gesang sind jedoch auch sämt-lich Instrumente „gefragt“, die nicht im Psalm erwähnt wurden und trotzdem ihren wichtigen Beitrag zur Gestaltung der Liturgie leisten können. Sie stellen eine klangliche Bereicherung und damit eine will-kommene Abwechslung dar.

An dieser Stelle möchte ich auf den Querflötisten Herrn Wolfgang Ma-der zu sprechen kommen, der Mit-glied des Bonner Ensembles für Al-te Musik ist und so manchen Got-tesdienst in unserer Kirche musika-lisch bereicherte. Über Herrn Mader entstand auch der Kontakt mit dem Kammerensemble der Trinitatisge-meinde Bonn-Endenich. Dieses En-semble verfügt über sämtliche Streicher, die zusammen mit Herrn Mader (Querflöte) und Frau Lore Everling (Cembalo) – beide vom Bonner Ensemble für Alte Musik – sowie mit mir als Sopranistin das Konzert am Sonntag, dem 03. Mai diesen Jahres gestalteten.

Es war eine klangliche Bereiche-rung nicht nur für unsere Gemein-de, ein solches Orchester erleben zu dürfen, sondern auch für mich als Sängerin, eine derartige Begleitung in Anspruch nehmen zu können. Schließlich kommt es nicht alle Ta-ge vor, von einem Orchester beglei-tet zu werden und sich ganz dem Gesang widmen zu können. Im „Alltag“ bin ich meist auf mich al-leine gestellt und damit auch folg-lich hinsichtlich der Stückeauswahl eingeschränkt.

Wenn diese Pfarrbriefausgabe Sie – liebe Leser – schon erreicht hat, ge-hört unsere diesjährige kirchenmu-sikalische Maiandacht bereits der Vergangenheit an. In diesem Jahr ergriff ich erstmals die Initiative, ei-ne Maiandacht musikalisch mit

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Chor, Orchester und Sologesang zu gestalten.

Im Zusammenhang mit der Planung des Konzerts Anfang Mai ergab sich beim Gespräch mit Herrn Ma-der die Idee und der Vorschlag, Mitglieder des Kammerensembles aus Endenich für die Durchführung unserer Maiandacht hinzuzuziehen, was mich sehr freute.

Der Kostenbeitrag des Konzerts so-wie die Kollekte am Ende der Mai-andacht waren für kirchenmusikali-sche Zwecke unserer Gemeinde be-stimmt.

Ein herzliches Dankeschön gilt da-her allen Mitwirkenden, wie unse-rem Kirchenchor bei der Maian-

dacht, insbesondere aber den aus-wärtigen Mitmusizierenden, wie Herrn Mader, den Mitgliedern des Bonner Ensembles für Alte Musik, dem Kammerensemble der Trinita-tisgemeinde Bonn-Endenich sowie Frau Christine Beilfuß (Cembalo).

Dank ihrer Hilfe und auch unserer aller Mittun (die Gemeinde inbe-griffen) war und ist es auch hoffent-lich weiterhin in Zukunft möglich, der Aufforderung der anfangs zi-tierten Psalmverse (Psalm 98 „Singet dem Herrn ein neues Lied“) oder beispielsweise denen des 57. Psalms („...ich will dir singen und spielen“) Folge zu leisten.

Daniela Meyer

Gottesdienste mit besonderer kirchenmusikalischer Gestaltung in der zweiten Jahreshälfte Sonntag, 28.06. 09:30 Uhr Hochamt vor der Herz-Jesu Prozession Missa brevis St. Joannis de Deo (kleine Orgel- messe) in B-Dur von Joseph Haydn mit Chor, Orchester und Orgel

Sonntag, 16.08. 09:30 Uhr 4. Jahrgedächnis für Msgr. Karl Königs mit dem Kirchenchor

Freitag, 28.08. 18:30 Uhr Choralamt (Hl. Augustinus)

Sonntag, 04.10. 09:30 Uhr Erntedank, es singt der Kirchenchor

Sonntag, 01.11. 15:00 Uhr Allerheiligenandacht, es singt der Kirchenchor

Sonntag, 22.11. 09:30 Uhr Christkönigsfest und Pfarrpatrozinium, es singt der Kirchenchor

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Schwarzrheindorf vom schwarzen – Graurheindorf vom grauen Habit ?

Die Erklärungen der Ortsnamen wiederholen sich: Andreas Simons (1846): „Den Namen erhielt unser Rheindorf zur Unterscheidung von dem auf dem linken Rheinufer lie-genden Graurheindorf. Hier war Grau dort Schwarz die Farbe der Ordenskleidung.“

Prof. Heinrich Neu (1976) machte darauf aufmerksam, dass der Name erst mit der Gründung des Benedik-tinerinnenklosters (nach 1170) das ältere „Rindorp“ ablösen konnte, weil die Herrschaftsbereiche der Äbtissinnen in Schwarz- und Vi-lichrheindorf (!) unterschieden wer-den mussten.

Vorsichtig bemerkt Pfarrer Witte (1926) in e ine r Fußno te : „Wahrscheinlich …. im Unter-schied der schwarzen von der grau-en Ordenskleidung.“ Zurückhaltend leitet auch Karl Jakob Bachem (1989) seine Formulierung mit ei-nem „Vermutlich“ ein.

Er benennt auch den frühesten ur-kundlichen Nachweis von 1359 mit „Swarzen Ryndorp“. Ebenfalls (1359) wird das Zisterzienserinnen-kloster Graurheindorf als in „Graen Ryndorp“ gelegen erwähnt. Dieses Kloster wurde durch Erzbischof Ar-nold I. (Erzb. 1137–1151) etwa

1149 gegründet; er war der Vorgän-ger des Stifters der Kapelle in Schwarzrheindorf, Arnold II. von Wied (Erzb. 1151–1156). Dieses Zisterzienserinnenkloster ist damit d e u t l i c h f r ü h e r a l s d a s Schwarzrheindorfer Kloster, dessen 1. Äbtissin 1172 in einer Urkunde genannt ist.

Wurde Schwarzrheindorf ursprüng-lich „Rindorp“ oder „Ryndorp“ ge-nannt, so gilt dies 1131–1202 auch für Graurheindorf. Ab 1237–1325 nennt man es „Elveren Ryndorp“. Karl Hoch (1949) kann sich eine Ableitung von Elveren = Erlen vor-stellen. Er schließt dies aus einer Urkunde von 1174, in der ein Sumpf – sicherlich von Erlen be-standen – erwähnt wird. Doch auch Hoch nimmt „fast mit Sicherheit“ an, dass über Belege des 14. Jahr-hunderts mit Graen- oder Grain-Rheindorf das graue Habit der Zis-terzienserinnen ausschlaggebend war. In den Annalen des hist. Ver-eins f. d. Niederrhein (1874) wird zur Bekräftigung angeführt: „Graen orden hieß noch im Mittelalter der Cistercienserorden.“ Pastor Vin-cken (1869–1904) übertrug in sei-ner schönen Handschrift einen Bei-trag im General-Anzeiger für Bonn und Umgebung vom 16.05.1899 in die Pfarrchronik, Überschrift „Woher die Namen der Ortschaften Schwarz- und Grau-, Grav- oder

Wie Schwarzrheindorf zu seinem Namen kam

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Graven-Rheindorf?“ Darin wurde versucht, Schwarz-Rheindorf mit Ward oder Sward im Sinne von Werth = Insel (vergl. Nonnenwerth, Grafenwerth, Kaiserswerth u.a.) in Verbindung zu bringen; vor Schwarzrheindorf lag einmal ein großes Werth im Fluss, inzwischen seit langem verlandet. Und Graurheindorf wird entwickelt aus Grav-, Graven = Grube, womit ge-meint sei ein damals gefährliches tiefes „Loch“ im Flussbett vor Graurheindorf.

Eine definitive Worterklärung scheint für beide Orte nicht mit letz-ter Sicherheit gefunden.

Pfarrer Karl Königs (1966–2002) nimmt in seinem Kirchenführer (2000) die verbreitete Erklärung

auf, jedoch auch er mit erkennbarer Vorsicht: „Schwarz und Grau könn-ten auf die Gewänder der Benedikti-nerinnen wie der Zisterzienserinnen zurückzuführen sein.“ Und dann schließt er: „Wenigstens ist dies die einleuchtendste Erklärung.“

Lassen wir das „Problem“ in der Schwebe. Man wird die „einleuch-tendste Erklärung“ noch lange wei-terreichen. Menschen in Grau- und Schwarzrheindorf werden zum an-deren Ufer schauen und das unent-wegte Fließen dazwischen wahrneh-men und unvermutet etwas spüren können von Zeit und Ewigkeit. Ist das nicht schon das Wesen von Ge-schichte?

Friedrich Münch

Foto: Jochen Jansen, GNU Free Documentation License

Foto: Farina Derendorf

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Pastor Dr. Evertz und seine Kon-zils-Bilanz Das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) hat die katholischen Gemeinden vor völlig neue Heraus-forderungen gestellt, aber auch vie-len Menschen zuvor ungeahnte Chancen zur gemeinsamen Gestal-tung des kirchlichen Lebens gege-ben. Im Interview zieht der Leitende Pfarrer des Seelsorgebereiches an Rhein und Sieg, Dechant Dr. Wil-fried Evertz, seine persönliche Kon-zils-Bilanz. Frage: Herr Pastor, was halten Sie persönlich für die größten Errun-genschaften des Konzils? Dr. Evertz: Natürlich die Liturgie-reform und die Volk-Gottes-Theologie – also der biblische Neu-ansatz des Kirchenbildes, nach dem der Heilige Geist kraftvoll in allen Gliedern der Kirche lebt und wirkt und jeder mit seinem "Charisma" berufen ist, seinen Beitrag für den Aufbau des Leibes Christi einzu-bringen. Frage: Es gibt aber auch Stimmen, die sagen, das Konzil habe den E-xodus aus den Kirchen nicht stop-pen können – oder ihn gar erst ver-ursacht: Früher seien die Gottes-dienste voll gewesen und jetzt nach all der Experimentiererei leer. Dr. Evertz: Sicher ist in einigen Gemeinden nach dem Konzil man-

ches übertrieben worden, und über die teils massiven Einbrüche im re-ligiös-kirchlichen Leben dürfen wir nicht hinwegsehen. Sie sind schmerzlich! Aber umgekehrt scheinen etwa bestimmte Formen der Volksfrömmigkeit wieder zu wachsen und wieder beliebter zu werden. Ich denke etwa konkret an das zunehmende Wallfahrtswesen. Oder nehmen Sie in unserer Pfarr-gemeinde doch nur zuletzt die Wie-dererrichtung des Nepomuk-Denkmals am Rheinufer. Da war doch fast ganz Beuel auf den Bei-nen! Überhaupt habe ich den Ein-druck, dass sich Menschen dort, wo sie in unserer Kirche, in unseren Gemeinden einen Raum für sich finden, auch gern engagieren und das kirchliche Leben vor Ort mittra-gen. Frage: Welche Aufgaben, die das Konzil den Gemeinden gestellt hat, sehen Sie denn bislang am besten verwirklicht? Dr. Evertz: Wie ich schon sagte, vor allem die Verlebendigung der Feier der Liturgie. Hier möchte ich besonders die Neubelebung der Lai-endienste in ihrer Vielfalt hervorhe-ben; die Dienste der Lektoren, der Kommunionhelfer, der Kantoren. Darüber hinaus ist sicher eine ganz bedeutende Errungenschaft des Konzils, dass neben dem "Tisch des Mahles" nun auch der "Tisch des

"Eine Neubelebung der Laiendienste"

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Wortes" - wie es in der Liturgiekon-stitution heißt - "reicher gedeckt ist". Also dass der Wortgottesdienst der Eucharistiefeier mit seinen in der Regel drei biblischen Lesungen aus dem Alten und dem Neuen Tes-tament nun deutlich stärker betont wird. Sehr freue ich mich auch über die Entwicklung, dass in vielen Ge-meinden – auch bei uns! – nach dem Konzil ganz grundsätzlich eine stärkere Hinwendung zur Beschäf-tigung mit der Bibel, mit der Heili-gen Schrift, stattgefunden hat. In Schriftkreisen und Glaubensgesprä-chen haben wir inzwischen auch als Katholiken gelernt, einen persönli-chen Zugang zur Heiligen Schrift zu finden. Frage: Und wo hakt es noch oder sogar wieder? Dr. Evertz: Die ursprüngliche Ab-s i c h t d e s K o n z i l s , d a s "aggiornamento", also das Heutig-werden der Kirche, muss noch wei-ter vorangetrieben und umgesetzt werden. Als Kirche sollten wir noch präsenter sein in unserer Gesell-schaft, vor allem was Medien, Pres-se und öffentliche Repräsentation angeht! Frage: Die Diskussion um die Tra-ditionalisten hat viele Katholiken verunsichert. Rom und/oder der Papst wollten hinter die Konzilsbe-schlüsse zurück, so der Tenor vieler Kommentatoren. Dr. Evertz: Nach den jüngsten Er-eignissen verstehe ich die Verunsi-

cherung. Mir hat dabei der kürzlich erschienene Brief des Papstes an die Bischöfe geholfen, in dem er nach den teils heftigen Reaktionen noch einmal seine Haltung erklärt. Kei-nesfalls will er hinter die Konzilsbe-schlüsse zurück. Mit bewegenden Worten beschreibt der Papst, dass ihm als Nachfolger des heiligen Pet-rus in besonderer Weise der Dienst an der Einheit der Kirche aufgetra-gen ist. In diesem Sinne versteht er auch die Geste gegenüber der Pius-Bruderschaft als einen letzten Ver-such, sie doch noch wieder in die Gemeinschaft der Kirche zurückzu-holen. Frage: Der verstorbene Bonner Kirchenhistoriker und Konzilienfor-scher Hubert Jedin meinte, jedes Konzil in der Geschichte habe min-destens ein halbes Jahrhundert für seine Umsetzung gebraucht. Brau-chen wir heute ein drittes Vatika-num? Dr. Evertz: Nein, das brauchen wir nicht. Gerade die Auseinanderset-zung um die Pius-Bruderschaft zeigt ja, dass wir innerkirchlich im-mer noch auf dem Weg sind, die Texte des Konzils richtig zu inter-pretieren und umzusetzen. Insofern stimme ich meinem früheren Lehrer Hubert Jedin voll und ganz zu, dass wir mit der Umsetzung des Konzils längst noch nicht am Ende sind!

Die Fragen stellte Alexander Brüggemann

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„Den Seelsorgebereich in den Blick bekommen!“

In unserem Erzbistum Köln steht die Kirche in den nächsten Jahren vor großen Veränderungen und Herausforderungen. Über die kon-kreten Auswirkungen für unseren Seelsorgebereich „An Rhein und Sieg“ und unsere Pfarrgemeinden vor Ort haben wir seitens des Seel-sorgeteams und der Pfarrverbands-konferenz zuletzt in einem gemein-samen Brief informiert, der am Pfingsttag 2008 in allen Gottes-diensten verlesen wurde.

In Zukunft werden die sechs Kir-chen in unserem Seelsorgebereich noch enger zusammenarbeiten müs-sen. In unserer „Pfarreiengemein-schaft“ gibt es nach der Vorgabe des Erzbischofs seit dem 01. De-zember 2008 nur noch einen leiten-den Pfarrer und demnächst wird auf Seelsorgebereichsebene auch nur noch ein Pfarrgemeinderat gewählt werden. Darüber hinaus sollen die Kirchenvorstände im Laufe des Jah-res 2010 alle „operativen Aufga-ben“ dem Kirchengemeindeverband übertragen, unter anderem den zent-ralen Bereich der Betriebsträger-schaft für alle sechs Kindertages-stätten.

Der zunächst wichtigste Schritt auf dem Weg zu einer stärkeren Koope-ration wird die am 07./08. Novem-ber diesen Jahres anstehende Wahl des neuen Pfarrgemeinderates auf Seelsorgebereichsebene sein. Die

Hauptaufgabe dieses neuen Gremi-ums wird darin bestehen, die einzel-nen Pfarreien in der Pfarreienge-meinschaft pastoral weiter zu ver-netzen und dabei eine gemeinsame pastorale Konzeption zu entwi-ckeln, die sich einerseits den Her-ausforderungen des Seelsorgeberei-ches stellt und andererseits die seel-sorglichen Notwendigkeiten und Aufgaben vor Ort in den Pfarreien nicht aus dem Blick verliert.

Anders ausgedrückt: Gemeinsam mit dem neuen Pfarrgemeinderat möchten wir – das Seelsorgsteam – Wege finden, wie in einer neuen pastoralen Struktur der Glaube in unseren Gemeinden weiter gelebt und bezeugt werden kann!

Im Rahmen des Bistumsprojektes „Perspektive 2020“ hat unser Erzbi-schof fünf Eckpunkte benannt, die die Kernelemente eines solchen Pastoralkonzeptes für den Seelsor-gebereich sein sollen:

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− eine lebendige Feier der Liturgie, − solide Glaubensverkündigung, − missionarische Ausstrahlung, − Engagement für Jugend und

Familie sowie − caritatives Handeln. Um dies, was wir vorhaben, umzu-setzen, sind wir auch weiterhin dringend auf die Mithilfe und Mit-arbeit vieler ehrenamtlicher Frauen und Männer angewiesen. Keines-wegs soll durch die Umstrukturie-rung die Bedeutung der ehrenamt-lich mitwirkenden Frauen und Män-ner auf Gemeinde- und Seelsorge-bereichsebene in Zweifel gezogen werden. Ausdrücklich wird in den Vorworten zur neuen Pfarrgemein-deratssatzung vom Erzbischof und seinen Mitarbeiterinnen und Mitar-beitern die Bedeutung des Ehren-amtes gewürdigt. Anerkannt wird, dass viele ehrenamtlich engagierte Menschen in Pfarrgemeinderäten und Kirchenvorständen ihr Tun als gelebtes Kirche- und Christsein und als Ausdruck ihres Glaubens und ih-rer Religiosität verstehen. Auch auf diesem Wege möchte ich vor allem die bisherigen Gremienmitglieder, die oft über viele Jahre hinweg die Gemeindearbeit vor Ort engagiert mitgetragen haben und nun aus ih-rer Aufgabe ausscheiden möchten, sehr herzlich bitten, sich nicht ent-täuscht abzuwenden, sondern auch weiterhin ihr Charisma einzubrin-gen und weiter mitzumachen! Gera-de das Paulusjahr 2008/2009 ver-weist uns auf die Gnadengaben, die

Charismen, die einem jeden zum Wohl und Nutzen der Gemeinde vom Heiligen Geist geschenkt wer-den. Im Bild vom Leib Christi stellt uns Paulus die Kirche als einen le-bendigen Organismus vor, der vom Zueinander und Miteinander der un-terschiedlichen Glieder lebt. Dem Leib Christi geht es nur gut, wenn es allen einzelnen Gliedern gut geht, wenn sie für einander da sind und einträchtig miteinander arbei-ten. Auf diesem Hintergrund war es ganz sicher eine kluge Entschei-dung, dass sich die drei bestehenden Pfarrgemeinderäte in unserem Seel-sorgebereich eindeutig auch für die Gründung von Ortsausschüssen aus-gesprochen haben. Sie sollen unter-halb der zukünftigen Pfarrgemein-deratsebene vor Ort in unseren Ge-meinden eine zentrale Rolle für die Ausgestaltung des Pfarrlebens über-nehmen. Durch direkte Wahl (ebenfalls am 07./08. November) o-der durch Abstimmung im Rahmen einer Pfarrversammlung sollen auch die Mitglieder der Ortsausschüsse für ihre so wichtigen Aufgaben mit einem entsprechenden Mandat aus-gestattet werden. Darüber hinaus lebt unsere Kirche natürlich auch weiterhin von den vielen Ehrenamt-lichen aus allen Generationen, die sich in irgendeiner Form in unseren Gemeinden einbringen und mitma-chen und auf diese Weise kirchli-ches Leben vor Ort aktiv mitgestal-ten. Auch denen gilt unsere volle

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Wertschätzung, die sich für eine be-stimmte Zeit und für eine einzelne Aufgabe oder für ein bestimmtes Projekt engagieren!

Eines möchte ich zum Abschluss noch einmal eigens betonen: Im Vergleich zu einer Fusion der Pfar-reien zu einer neuen Gemeinde ha-ben wir in unserer Pfarreiengemein-schaft – Gott sei Dank! – noch viele

Gestaltungsräume. Diese sollten wir nutzen! Tun wir alles Sinnvolle und Notwendige, damit das Leben vor Ort in unseren Gemeinden weiter geht, aber nehmen wir auch genau-so entschlossen unseren Seelsorge-bereich in den Blick!

Pfr. Dr. Wilfried Evertz

Am 14. Juni feierten die Gemeinde-mitglieder von St. Josef und St. Paulus sowie von St. Maria und St. Clemens gemeinsam das Fronleich-namsfest. Die Schwarzrheindorfer trafen sich an ihrer Kirche und zo-gen zu St. Paulus, wo der Fron-leichnamsgottesdienst stattfand.

Die Entstehung des Festes geht auf die Nonne Juliana von Lüttich zu-rück: 1209 sah die Heilige in einer Vision den Mond mit einem dunk-len Fleck; in weiteren Visionen wurde der Mond als das Kirchen-jahr gedeutet und der Fleck als Feh-len eines eigenen eucharistischen Festes. Dadurch angeregt, führte Bischof Robert von Lüttich 1246 das Fronleichnamsfest in seiner Di-özese ein. Papst Urban IV., der zu-vor Erzdiakon in Lüttich war, ord-nete es 1264 zum allgemeinen kirchlichen Fest für die ganze Kir-che an.

Die wichtigste Voraussetzung des Festes ist der Glaube an die Ver-wandlung der eucharistischen Ges-talten von Brot und Wein in den

Mit Christus durch die Straßen von Beuel

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Leib und das Blut Christi und dass Gott darin gegenwärtig ist, auch wenn äußerlich die Brotgestalt und der Wein noch erhalten bleiben.

In seiner Festpredigt beleuchtete Dechant Dr. Wilfried Evertz mehre-re aktuelle Aspekte. Eine sehr wichtige Errungenschaft des zwan-zigsten Jahrhundert sei die Ökume-ne, d.h. die Bemühung um die sichtbare Einheit der Kirchen, die begründet ist im Auftrag Jesu selbst. Mit diesem Verständnis von Ökumene hat das Zweite Vatikani-sche Konzil eindeutige Akzente ge-setzt. Evertz mahnt die Christen an, sich ihrer Verantwortung in der Ge-sellschaft bewusst zu sein und bei wichtigen Themen wie beispiels-weise der Nutzung von Gentechno-logie, Position zu beziehen. Hierzu sei es wichtig, dass sich die Gläubi-

gen sachkundig machen und ihre Meinung auf der Basis des christli-chen Glaubens bilden. Auch sollte die politische Wahl auf der persön-lichen Analyse von Aussagen und Positionen von Politikern und Par-teien basieren.

Im Anschluss an den Festgottes-dienst zogen die Gläubigen hinter der Monstranz von St. Paulus in Richtung St. Josef, Beuel. Als Ges-te der Verbundenheit läutete Pfarre-rin Heike Lipski-Melchior die Glo-cken der evangelischen Kirche, an der die Prozession vorbeiführte, und begrüßte Pfarrer Dr. Evertz herzlich. Die Prozession endete in St. Josef mit der Erteilung des Sak-ramentalen Segens. Im Anschluss feierten alle Gläubigen rund um den Pfarrsaal das Pfarrfest.

Jürgen Hardt

Foto: Alexander Brüggemann

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Schiffsprozession mit den Stadtpatronen

Schiffsprozession mit den Stadt-patronen Cassius, Florentius und Adelheid Der Pfingstmontag in der ersten Hälfte der Adelheidis-Festwoche vom 29.5.-7.6.2009 war ein idealer Tag, um die neue Stadtpatronin, die Hl. Adelheid von Vilich, im Kreise ihrer Mitpatrone Cassius und Flo-rentius im Rahmen einer Schiffs-prozession zu ehren. Mit der Büste und Reliquien der Hl. Adelheid zogen die Vilicher mit Pfarrer Michael Dörr über Schwarzrheindorf und Beuel, wo sich zahlreiche Gläubige dazuge-sellten, über die Brücke zur Anlege-stelle. Schon bei der Ankunft zeigte sich die neubegründete Verbindung

durch die Stadtpatrone. Etwa zeit-gleich mit uns, wie von einer inne-ren Uhr geleitet, kam vom alten Zoll her die Prozession von der Münsterpfarre unter Stadtdechant Msgr. Wilfried Schumacher – die einen „Großer Gott wir loben dich“, die anderen „Lobe den Herrn“ sin-gend. Auf dem Schiff feierten wir zu-nächst die Hl. Messe. In seiner Ein-leitung nahm Pfarrer Dörr die alte, gerade im Umbau befindliche Ken-nedybrücke zum Stichwort, auf die Brücke als Verbindungsweg von Stadtteilen, von Menschen zu Men-schen und vom Einzelnen zu Gott hinzuweisen. Gerade die Heiligen mit ihrem beispielgebenden Leben, wie unsere Stadtpatrone, können

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uns immer wieder dabei helfen und ermutigen, Brücken nicht einzurei-ßen, sondern zu erneuern und wie-der zu überschreiten. Danach war bis zum Nachmittag genügend Zeit, die, wie der Rhein-länder sagt, „Böötchens-Tour“ zu genießen – sei es unter Deck, bei ei-nem kräftigen Mittagessen, Kaffee und Kuchen und natürlich mit viel Gelegenheit, ins Gespräch zu kom-men – sei es auf dem Deck. Dort vertrieben sich die einen die Zeit mit Lesen, die andern mit „Klönen“ bei einem Glas Bier oder Wasser, ließen sich die Sonne ins Gesicht scheinen und den Wind um die Haare wehen. Die Kinder konnten toben und die vorhandene Rutsch-bahn traktieren. In Bad Breisig kam Weihbischof Dr. Heiner Koch an Bord, der uns auf dem Rückweg begleitete und auf dem letzten Stück die Vesper

mit uns betete – die Vilicher Kirche und die Doppelkirche von Schwarzrheindorf im Hintergrund. Seine lebensnahen, eindrucksvollen Worte über die Heimat in der Fami-lie, in der Stadt, im Glauben und in Gott dürften kaum jemanden unbe-wegt gelassen haben. Anschließend spendete er vom O-berdeck aus den Segen über die Stadt Bonn mit allen ihren Stadttei-len, unser Land und alle Menschen, die darin wohnen. Mit einem langen Applaus konnten wir zuletzt ihm und allen Beteilig-ten und Organisatoren – und nicht zuletzt dem Himmel für das schöne Wetter – Dank und Anerkennung dafür ausdrücken, dass der Tag zu einem reichen, tiefen und verbin-denden Erlebnis wurde.

Maria Rößner-Richarz

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Gottesdienstordnung im

Pfarrverband an Rhein und Sieg

St. Maria und

St. Clem

ens Schw

arzrheindorf

St. Peter V

ilich St. M

aria K

önigin V

ilich Müldorf

St. Joseph G

eislar St. Josef und

St. Paulus Beuel

Samstag

18:30

17:30 Sonntag

09:15 Krankenhaus

11:15 09:30

11:00 09:30

Montag

14:30 Seniorenmesse

in St. Paulus (1. Mo)

19:15

Dienstag

15:00 Krankenhaus

09:15 Frauenmesse

(1.D

i) 09:00 (1. D

i) 18:00

Mittw

och 09:00 (2. M

i) 18:00 A

bendgebet in

St. Paulus

11:00 (4. Mi)

Tentenhaus

09:00 Uhr (1.M

i) 18:00 U

hr

Donnerstag

18:00

Freitag

18:00 R

osenkranz

und Beichte

18:30

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Erstkommunion in Schwarzrheindorf

Sonntag, den 19. April war es end-lich so weit. Nach etwa 7-monatiger Vorbereitung gingen 18 Kinder hier in Schwarzrheindorf zur Ersten Heiligen Kommunion. Das diesjäh-rige Motto lautete: “Das kleinste Korn, es wird zum Brot“.

Einer der Höhepunkte der Vorberei-tung war sicherlich das Kommuni-onkinder-Wochenende in der Ju-gendherberge Bad Honnef im Janu-ar 2009. Zusammen mit Clarissa Vilain, unserer Pastoralreferentin, den Katechetinnen und Pfarrer Dr. Evertz konnten die Kinder an die-sem Wochenende Gemeinschaft in-tensiv erleben. Sie gestalteten ihre eigenen Bilder zu dem Thema auf Stoff. Diese Stoffdecke ist zusam-men mit den Fotos der Kommuni-onkinder in unserer Kirche in der südlichen Seitenkonche noch zu be-sichtigen.

Zum absoluten Lieblingslied dieses Wochenendes entwickelte sich: “So ist Versöhnung“. Es wird heute noch gerne von allen geschmettert, wenn wir es im Gottesdienst singen.

Erfreulich ist auch, dass sich 7 Kin-der entschlossen haben, sich zum Messdiener ausbilden zu lassen.

Zum Schluss noch ein Dank an alle, die mitgeholfen haben, besonders auch den engagierten Eltern, von denen wir viel Unterstützung erhal-ten haben.

Und in diesem Sinne denke ich ger-ne an die Zeit der Vorbereitung zu-rück, weil wir Katechetinnen miter-leben durften, wie die verschiede-nen Kinder zueinander gefunden haben und zu einer Gruppe zusam-menwachsen sind, eben zu dem Brot, aus dem unser christlicher Glaube gebacken ist.

Hildegard Schwieder

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Das Leben und die Legende des Heiligen Clemens

Die romanische Doppelkirche in Schwarzrheindorf wurde im Auf-trag von Arnold II. von Wied Mitte des 12. Jahrhunderts errichtet. Nach einem in der Apsis des unteren Kir-chenraumes befindlichen Hinweis wurde sie am 24. April 1151 in An-wesenheit des Staufer-Königs Kon-rad III. der Gottesmutter und dem Heiligen Clemens geweiht. Doch wer war eigentlich der Heili-ge Clemens? Der junge Römer Clemens kam zum christlichen Glauben, als er ei-ner Predigt des Apostels Barnabas in seiner Heimatstadt lauschte. Er erkannte, dass die Verkündigung der Frohen Botschaft seine Aufgabe sein sollte, und ließ sich von Barna-bas unterweisen und taufen. Dieser führte ihn bald zu Petrus, der schnell die Klugheit und den Glau-ben des jungen Mannes erkannte. Petrus selbst soll Clemens zu sei-nem Nachfolger bestimmt haben. Als er jedoch gestorben war, lehnte Clemens das Amt des Papstes zu-nächst ab, weil er sich dafür noch nicht reif genug fühlte. Erst um 90 herum wurde er als Nachfolger von Linus und Anakletus I. der vierte Bischof von Rom. Bekanntheit erlangte Clemens durch einen später viel gelesenen Brief, den ersten Clemensbrief, an die Gemeinde in Korinth. Dieser Brief ist eines der bedeutendsten

Schriftstücke aus der nachapostoli-schen Zeit, die allerfrüheste Schöp-fung christlicher Literatur nach dem Neuen Testament, deren Verfasser und Datum auch geschichtlich gesi-chert sind. Aus den Tiefen der Jahrhunderte gelangt dieser kirchenväterliche Aufruf zu Liebe, Frieden und Ge-horsam, der von dem römischen Bi-schof Clemens an die von Zwistig-keiten zerrissene Kirche von Ko-rinth gerichtet wurde, bis zu uns.

Clemens I. in einer Darstellung aus dem 13. Jahrhundert

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Hier das Kapitel 49 als kleiner kur-zer Auszug aus dem sehr umfang-reichen Brief des Heiligen Clemens an die Korinther: 1. Wer Liebe in Christus besitzt,

halte die Gebote Christi. 2. Wer vermag das Band der Liebe

Gottes zu beschreiben? 3. Wer ist imstande, ihre erhabene

Schönheit auszudrücken? 4. Die Höhe, zu der die Liebe em-

porführt, ist unbeschreiblich. 5. Liebe verbindet uns mit Gott,

Liebe deckt eine Menge Sünden zu, Liebe erträgt alles, duldet al-les; nichts Engherziges ist an der Liebe, nichts Überhebliches; Lie-be kennt keine Spaltung, Liebe lehnt sich nicht auf, Liebe tut al-les in Eintracht; in der Liebe ge-langten alle Auserwählten Gottes zur Vollendung; ohne Liebe ist nichts Gott wohlgefällig.

6. In Liebe hat uns der Herr ange-nommen; auf Grund der Liebe, die Er zu uns hatte, gab Jesus Christus, unser Herr, nach dem Willen Gottes Sein Blut für uns dahin, und das Fleisch für unser Fleisch und Seine Seele für unse-re Seelen.

Der Legende nach wurde Clemens bereits kurz nach Antritt seines Pontifikats auf Anweisung des Kai-sers Trajan aus Rom vertrieben und musste in den Marmorsteinbrüchen auf der Krim arbeiten. Dort befan-

den sich mehr als zweitausend Christen. Sie mussten schwere Ar-beit verrichten, Steine brechen und nach Erz schürfen. Es gab zu wenig Wasser, so dass die Zwangsarbeiter ständig zu verdursten drohten. Cle-mens sah, dass ein Lamm an einer bestimmten Stelle mit den Hufen scharrte, grub ein wenig mit den Händen an diesem Punkt, und es sprudelte alsbald eine Quelle fri-schen Wassers. Staunend über die-ses Wunder bekehrten sich von den Strafgefangenen alle jene, die sich noch nicht zum Christentum be-kannten, ja auch die Bewohner der Insel folgten ihrem Beispiel, ließen sich von Clemens taufen und rissen die heidnischen Tempel ein, um an ihre Stelle christliche Bethäuser zu setzen. Als diese Kunde Rom erreichte, sandte der wutentbrannte Kaiser so-fort seinen Landpfleger Ausidianus dorthin, der sollte die Christen von ihrem Glauben abbringen. Doch sah er, dass sie in ihren Qualen immer wieder von dem römischen Bischof Clemens gestärkt wurden, der sie zum Ausharren bewegte. Da ließ er Clemens auf einem Schiff hinaus ins Meer bringen, einen Anker um seinen Hals binden und ihn ins Meer versenken, damit die Christen seinen Leib nicht mehr finden könnten. Die am Ufer stehenden Christen a-ber beteten inbrünstig, Gott möge nicht zulassen, dass der Leib des Heiligen auf dem Meeresgrund

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bliebe. Und siehe, kaum hatte der Landpfleger sich mit seinen Scher-gen entfernt, da wich das Meer zu-rück, und eine schöne, aus Marmor gebaute Kapelle wurde sichtbar. Verwundert stiegen die Christen zu dieser Kapelle hinab und fanden ei-nen steinernen Sarg mit dem Leich-nam des Heiligen. Viele Jahre später erhob der heili-ge Cyrillus die Gebeine und brachte sie nach Rom, wo sie in der Kirche San Clemente beigesetzt wurden, die schon im vierten Jahrhundert

dem Andenken des heiligen Papstes geweiht worden war und heute noch besteht. Quellen: −E. und H. Melchers: Das große Buch

der Heiligen, München 1978 −Alban Stolz: Der christliche Sternen-

himmel −Douglas Powell: Theologische Real-

enzyklopädie, Bd. 8 −Die Apostolischen Väter, aus dem Grie-

chischen übersetzt von Franz Zeller , Kösel-Verlag, München, 1956

Jürgen Hardt

Gebet an den Heiligen Clemens von Rom

Oh, bitt´ für uns an Gottes Thron, Sankt Clemens, unser Pfarrpatron,

um Gnade und Barmherzigkeit und Gottes Hilf´ in allem Leid.

Das Gotteslamm wies dir die Stell´, wo unterm Fels des Lebens Quell, verborgen war, das Wasser hell.

Der Schlag der Hacke brach den Stein, beseitigte der Durst´gen Pein.

Sankt Clemens hilf auch unsrer Zeit, wenn Kummer drücket oder Leid. Steh´ für uns ein bei Gottes Sohn,

der Du erhieltst des Himmels Lohn, Du bist ja unser Schutzpatron.

Brich auf die Herzen, die aus Stein, verschließen sich der Armen Schrei´n.

Sankt Clemens, Helfer in der Not, erweiche, was da ist verroht,

dass Nächstenliebe sich bricht Bahn und Christi Sterben nicht vertan, bei denen, die sein Opfer sah´n.

Von: Pfarrei Sankt Clemens, Dortmund-Hombruch

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Schiffer-Verein restauriert Nepo-mukstatue - Beuel zeigt Flagge Viel spektakulärer hätte die Insze-nierung nicht sein können: Ein kur-zer Platzregen und Musik der Likü-ra-Ehrengarde, als die restaurierte Nepomukstatue zur Wiederaufstel-l u n g a m Rheinufer ein-trifft. Schon kurz danach bricht die Son-ne durch die schwarzen Re-g e n w o l k e n , setzt die Statue in gleißendes Licht –und der neue Strahlen-kranz um das Haupt des Hei-ligen über-strahlt die mehrere hun-dert Gäste. Im Hintergrund ein farbenprächtiger Regenbogen und vor der Statue be-grüßen meterhohe Wasserfontänen des Löschbootes der Berufsfeuer-wehr Bonn und die Schiffssirenen der Wasserschutzpolizei, der "Rhein-nixe" und der DLRG die Ankömmlinge. Die Flaggen an dem über die Toppen geschmückten Schiffermast flattern im Wind. Zuvor fand in der mit Besuchern vollen Pfarrkirche St. Josef eine fei-erliche Andacht statt. 15 Fahnenab-

ordnungen der teilnehmenden 35 Beueler Vereine begleiten die Kreuzgruppe mit Messdienern, De-chant Dr. Wilfried Evertz und Dia-kon Klaus Behne unter den Posau-nen- und Blechbläsertönen der Beu-eler Stadtkapelle zum Altar. Vor

der Segnung der Statue geht Pastor Dr. Evertz auf das Leben des Heili-gen, den Schiffer-Verein und die wechselvolle Geschichte der Statue ein – und schwärmt mit Blick auf die große Teilnehmerzahl von der gelebten Idee der „Beueler Seele“. Nicht nur Abordnungen der Verei-ne, auch die Europaabgeordnete und Schifferschwester Ruth Hiero-nymi, der Bundestagsabgeordnete und Schifferbruder Dr. Stefan Eisel, die Landtagsabgeordnete und Schif-

Ein Stück "Beueler Seele" zurück am Rheinufer

Foto: Alexander Brüggemann

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f e r s c h w e s t e r R e n a t e Hendricks und der Landtags-abgeordnete Helmut Stahl nehmen gemeinsam mit vielen Beuelerinnen und Beuelern an dem feierlichen Akt teil. Die Beueler Nepomukstatue hat eine bewegte Geschichte: Sie stammt aus der Zeit um 1800 und wurde von einem unbekannten Künstler aus Drachenfels-Trachyt geschaf-fen. Im Juni 1862 entdeckten Mitglieder der Schiffer-Gilde die Figur auf der Bonner Rheinseite in der Nähe eines Eckhauses der ersten Fährgas-se und der Rheinwerft im Wasser. Der Legende nach wurde sie von übermütigen Studenten in den Fluss gestoßen. Somit hätte die Statue ein ähnliches Schicksal wie der heilige Nepomuk selbst erfahren, der im Jahr 1393 als Generalvikar der Erzdiözese Prag nach "peinlicher Befragung" von der Karlsbrücke in die Moldau ge-stoßen wurde. Die Beueler Figur befand sich zunächst im Eigentum von Ober-Berghauptmann Ernst Heinrich Carl von Dechen, der sie der Schiffer-Gilde Beuel überließ. Im selben Jahr 1862, dem Grün-dungsjahr des Schiffer-Vereins, wurde das rund 1,70 Meter große und farbig gefasste Heiligenstand-

bild nach umfassender Restaurie-rung am Rheinufer aufgestellt.

Claus Werner Müller

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Stadtdechant setzt sich für plura-le Bonner Schullandschaft ein Mit einem klaren Plädoyer für die katholische Bekenntnisschule hat sich Stadtdechant Msgr. Wilfried Schumacher zu Wort gemeldet. In der öffentlichen Diskussion der ver-gangenen Woche war immer wieder auch als Lösungsmöglichkeit bei Schwierigkeiten der Aufnahme in die Schulen die Umwandlung der Bekenntnisschulen in Gemein-schaftsschulen gefordert worden. Schumacher sagte zur Bedeutung dieser Schulform für die Kinder ei-nerseits, aber auch für die Gesell-schaft: „Durch eine bewusst christ-lich ausgerichtete Arbeit will die Katholische Grundschule das Chris-tentum als gestaltende Kraft unserer Kultur erfahrbar machen.“ Die Zulassungspraxis an allen Schulen regelt allerdings aus-schließlich das NRW-Schulgesetz und ist nicht Sache der Kirche. Der derzeitige Anmeldeüberhang an fünf katholischen Grundschulen spricht für deren Qualität. Vor dem Hintergrund sei die Forderung nach Umwandlung in eine Gemein-schaftsgrundschule eher verwunder-lich. „Wertvolles muss man bewah-ren“, so Schumacher. Und dazu ge-höre auch die plurale Schulland-schaft in Bonn. Er sieht sich darin einig mit führen-den Politikern in der Stadt, die den

in der Dis-kussion ge-f o rd e r t en Automatis-mus eben-so ablehn-ten, wie der Stadt-dechant be-r i c h t e t e . „Ich finde es wichtig, dass auch in der Schule die Frage nach Gott gestellt wird“, zitierte Schumacher Bundespräsident Horst Köhler und machte deutlich, dass dies die katholischen Grundschulen nicht nur im Religionsunterricht tun. Darüber hinaus kommen gera-de dort mit unserer Tradition ver-bundene Feste wie Weihnachten, Ostern, St. Martin, Advent, Karne-val und Fastenzeit vor. Der Stadtdechant äußerte Verständ-nis über den Ärger, wenn Kinder aus der unmittelbaren Nachbar-schaft aufgrund des fehlenden Be-kenntnisses die nächste Grundschu-le besuchen müssten, verwies aber deutlich noch einmal auf die staatli-che Regelung. Hier ist der Staat al-lein zuständig und verantwortlich. Konsequenz könne aber nicht die Abschaffung der Bekenntnisschulen sein.

Reinhard Sentis, Pressereferent Stadtdekanat Bonn

„Wertvolles muss man bewahren“

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Ausflug der Frauengemeinschaft nach Idar-Oberstein

Tagesausfug der Frauengemein-schaft Schwarzrheindorf

Am 27. Mai machten gutgelaunte Schwarzrheindorfer Frauen mit 2 Bussen ihren Tagesausflug nach I-dar-Oberstein.

Um 7:30 Uhr, viele liegen um diese Zeit sonst noch in ihren Betten, ging die Fahrt bei sonnigem Wetter durch die herrliche Landschaft des Hunsrücks hinein ins Nahetal bis I-dar-Oberstein.

Hier besuchten wir eine Edelstein-schleiferei und konnten dort zu günstigen Preisen Schmuck einkau-fen. Da schlug jedes Frauenherz hö-her. Ketten, Ringe und vieles mehr wurde eingekauft und gleich anbe-halten. Es glitzerte und funkelte an Hals und Händen.

Nach einem Rundgang durch den Ort, auch hier konnte man in ein-schlägigen Fachgeschäften noch E-delsteine und mehr erwerben, stärk-ten wir uns mit „Original Idar-Obersteiner Schwenkbraten“.

Um 14:30 Uhr ging die Fahrt dann weiter durch hübsche Moselorte bis Bernkastel-Kues. Viele schöne alte Fachwerkhäuser wurden bewundert und bestaunt. Hier hatten wir noch Zeit für einen Nachmittagskaffee o-der auch ein gutes Tröpfchen Mo-selwein.

Auf der Heimfahrt wurden gegen-seitig die tollen Schmuckstücke vorgeführt.

Gegen 19:00 Uhr endete unser Aus-flug wieder in Schwarzrheindorf.

Heidel Maichle

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Seit Anfang dieses Jahres bietet die Frauengemeinschaft wieder einen „Kaffeeklatsch“ für ihre Mitglieder an. Er findet jeweils am dritten Mittwoch des Monats im Versamm-lungsraum des Hauses Michael ab 15.00 Uhr statt. Es gibt Kaffee und Kuchen so viel man möchte.

Die Kosten betragen 3,00 Euro. Wir laden herzlich ein zum gemütlichen Beisammensein, Klönen und „Kaffeetrinken“.

Für die Frauengemeinschaft Thilde Büsgen Schriftführerin

Kaffeeklatsch im Haus Michael

Dienstag 01.09. Wallfahrt nach Pützchen Mittwoch 16.09. Herbstwanderung Mittwoch 21.10. Wallfahrt nach Heisterbacherrott

Mittwoch 09.12. Adventfeier im Haus Michael

Termine der Frauengemeinschaft

Foto: Farina Derendorf

9:15 Uhr Heilige Messe, anschließend gemeinsames Frühstück im Haus Michael an folgenden Terminen: 04.08; 08.09; 06.10; 03.11; 01.12

15:00 Uhr Kaffeeklatsch im Haus Micheal an folgenden Terminen: 15.07; 19.08; 14.10

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Beuel übt bald wieder Treu und Redlichkeit

Eines der größten Glockenspiele Europas kommt zu neuem Leben Nein, ans Treppensteigen wird sich Piet van Lieshout wohl nicht mehr gewöhnen. „Wir versuchen immer, unten nichts Wichtiges zu verges-sen, damit wir die Stufen bloß nicht wieder rauf müssen“, sagt er, grinst und schultert zwei kleine Stahlträ-ger. Der 52-Jährige ist einer von vier Männern der Koninklijke Eijs-bouts, die bis Mittwoch Schwerstar-beit auf dem neugotischen Kirch-turm von St. Josef in Bonn-Beuel verrichtet haben. In 60 Meter Höhe und bei bis zu 30 Grad Celsius de-montierten sie einen Schatz im Dornröschenschlaf: Fast ein Vier-teljahrhundert schwieg das Glo-ckenspiel von St. Josef, eines der größten in Europa, still. Nun soll es, verstaubt und eingerostet, von der niederländischen Spezialfirma im grenznahen Asten zu neuem Leben erweckt werden. Im Sommer 2007, zum 125-jährigen Pfarrjubiläum, schien das Projekt fast Illusion. Dennoch er-griff der Beueler Schifferverein, der älteste Traditionsverein des Ortes, gerade diese Initiative - und ruhte nicht eher, bis jetzt durch Tombo-las, Spendenaufrufe, den Verkauf von „Glockenbrot“ und allerlei Ak-tionen die Finanzierung nahezu ge-sichert ist. Mit Grünem Licht und einigem Rückenwind des Erzbis-

tums Köln konnte die Traditionsfir-ma beauftragt werden und zu Wo-chenbeginn anrücken. Die meisten der insgesamt 55 Spielglocken wur-den ausgebaut und am Mittwoch mit einem Kran über die Balustrade unter der Kirchturmuhr herunterge-lassen. Was da vorher in drei Tagen an Ge-wichten über schiefe, steile Holzlei-tern und engste Nischen im Mauer-werk gehievt wurde; was sich mit jedem Hammerschlag an Rost und Taubendreck lösen musste, das hat unten auf der Straße niemand gese-hen. „Von der Stirne heiß rinnen muss der Schweiß“, heißt es wohl nicht umsonst in Schillers Glocke. Hängen bleiben nur die sieben gro-ßen Läuteglocken und die vier größten, bis zu 300 Kilo schweren Glocken des „Carillon“ genannten Glockenspiels: Sie werden von den Experten mit dem königlichen Rit-terschlag vor Ort restauriert - ange-leint zwischen Balken, Himmel und Erde. Wie kommt man auf die Idee, Glo-ckenbauer zu werden? Da ist Piet van Lieshout denkbar unroman-tisch: „Indem Sie arbeitslos sind und dann dort diese Stellenanzeige sehen“, meint er trocken. „Die meisten von uns sind gelernte E-lektriker…“ – und seine Erzählung wird unterbrochen vom ohrenbetäu-benden Getöse des Halbstunden-

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Läutens. Welt-weit operieren die 48 Männer und Frauen von Eijsbouts: in Japan, den U-SA, kürzlich am Carillon des Kölner Rathau-ses – und jetzt eben in Bonn-Beuel, über dessen Spiel so manche Anek-dote überliefert ist. So soll der Initi-ator des Glockenspiels, Pfarrer A-dam Bodewig, 1962 sein „Üb im-mer Treu und Redlichkeit“ speziell für die Adenauer-Regierung quer ü-ber den Rhein schallen gelassen ha-ben. „Heute kann man alle Melodien per Computer einspeisen“, erläutert van Lieshout, „und so haben wir das auch neulich in Köln gemacht“. Auf jeden Fall sei es aber immer schö-ner, wenn alternativ ein echter „Carillonneur“, ein Musiker aus Fleisch und Blut, am renovierten Spieltisch sitzt und die Tasten hän-disch – sprich: mit der geballten Faust - traktiert: „Den Unterschied hören Sie auf jeden Fall!“ Das Beueler Instrument ist ein tech-nisches Denkmal, gleichsam ein U-nikat: Es ist sowohl manuell auf ei-ner Tastatur, dem sogenannten Sto-ckenklavier, als auch auf einem

Keyboard im Turmzimmer spielbar. Dazu kommt als dritte Variante die elektronische Spielbarkeit mit Lochkartenbändern. Aus dem ur-sprünglichen Bestand sind noch un-gefähr 50 Bänder vorhanden und nutzbar – ein besonders wertvoller, weil einmaliger Schatz, wie Fach-leute versichern. Und so soll all das künftig zur neu-en alten Beueler Brauchtumspflege gehören: An besonderen Tagen, so wünschen es sich Schifferverein und Kirchengemeinde, soll ab dem kommenden Jahr auch besonderes Repertoire vom Turm zu hören sein: „Freude schöner Götterfunken“ et-wa zum Beethovenfest oder zu Kar-neval das Lied von der Wäscher-prinzessin oder der Gassenhauer „In Beuel fladdere de Botze“.

Alexander Brüggemann

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Bei strahlendem Sonnenschein trafen sich sieben Messdiener mit Diakon Dr. Kerling und ei-nigen Gemeindemitgliedern am Pfingstmontagmorgen an der Kirche. Die Prozession aus Vi-lich mit der Reliquienbüste der neuen Stadtpatronin, der Hl. A-delheid, wurde von uns mit Glo-ckengeläut empfangen. Gemein-sam gingen wir zur Konrad-Adenauer-Brücke, an der die Beueler zu uns stießen, um zu-sammen den Rhein zu überqueren. Auf Bonner Seite trafen wir auf die beiden anderen Stadtpatrone Cassi-us und Florentius, und feierten an Bord der „Godesburg“ die heilige Messe. Anschließend genossen wir auf dem Sonnendeck die Fahrt, tra-fen uns zum Essen und erkundeten das Schiff. Später stieß noch Weibischhof Dr. Heiner Koch zu uns und erteilte der Stadt seinen Segen in Höhe der Schwarzrheindorfer Doppelkirche. Es war ein toller Tag! Bereits sechs Tage später trafen wir uns mit einigen Messdieneranwär-tern zu unserem Messdienerausflug, um das Mittelalterfest in Vilich zu besuchen. Neben Jacobsschafen, Ziegen, Kaninchen, Mittelalterspie-len und altem Handwerk konnten wir in der Pfarrkirche St. Peter die Reliquien der Hl. Adelheid und li-turgische Geräte bewundern, die teils über 200 Jahre alt sind. Deren

Aufgaben und Herkunft wurden uns von Ehrenamtlichen ausführlich er-klärt. Nicht ganz so gnädig war uns das Wetter an Fronleichnam gestimmt, aber dennoch zogen wir mit neun Messdienern, unserem Diakon und Mitgliedern der Gemeinde zu Fuß nach St. Paulus und feierten dort um 10:00 Uhr die Heilige Messe. Danach ging es in feierlicher Pro-zession mit über 40 Messdienern nach St. Josef, wo wir den Ab-schlusssegen erhielten, um an-schließend gemeinsam das Pfarrfest in Josef zu feiern. Dort gab es dann auch für jeden etwas Warmes zu es-sen, so dass wir gut gestärkt zurück nach Schwarzrheindorf zogen. Ein besonderes Dankeschön an alle, die uns treu unterstützt und so unse-re Gemeinde würdig vertreten ha-ben.

Daniel Jakobi

Schwarzrheindorfer Messdiener „on Tour“

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Das Tenten-Haus der Begegnung ist Mittelpunkt der im Jahr 1993 mit zunächst 80 Wohnungen eröffneten Seniorenwohnanlage in Schwarz-rheindorf, die vor 10 Jahren um 54 Wohnungen erweitert wurde. Die Wohnanlage, einschließlich des Be-gegnungszentrums, wurde von der Vereinigten Bonner Wohnungsbau AG erbaut und auch die Bewirt-schaftung des Zentrums gehört da-bei ebenfalls zu den Aufgaben un-seres Unternehmens, ein in der heu-tigen Zeit nicht einfaches Unterfan-gen. Der Name „Tenten-Haus der Be-gegnung“ soll einerseits die Ver-bundenheit mit der Tenten-Stiftung ausdrücken, die unter bestimmten Voraussetzungen Bonner Bürger und somit auch etliche Mieterinnen und Mieter unserer Wohnanlage unterstützt (nachzulesen auf Seite 27 unseres Programmheftes). Zum anderen verdeutlicht der Name die klare Zielvorgabe der VEBOWAG: Hier ist ein Ort der Begegnung, wo

sich Menschen treffen, kommuni-zieren, feiern und etwas gemeinsam unternehmen, wo nicht der Profit im Vordergrund steht. Dieses Ziel versuchen wir durch ein vielfältiges Angebot aus den Bereichen Unter-haltung, Kultur, Bewegung usw. zu erreichen. Ebenfalls wichtig ist uns die Einbindung des Stadtteils in un-sere Arbeit. Erst im März diesen Jahres trafen sich 20 Kinder des Kindergarten Büchelgarten aus Schwarzrheindorf mit unseren Seni-orinnen und Senioren zu einem ge-meinsamen Frühstück in der Cafe-teria unseres Hauses. Solche Aktio-nen sind es Wert wiederholt zu wer-den, man braucht nur in die zufrie-denen Gesichter aller Beteiligten zu schauen. Wenn Sie unser Haus be-suchen, eine Tasse Kaffee trinken oder beispielsweise den Mittagtisch in Anspruch nehmen, unterstützen Sie uns und den sozialen Aspekt, der die Grundlage unserer Arbeit ist.

Frau Gimber

Tenten-Haus der Begegnung

I n d e r K r a b b e l g r u p p e i n Schwarzrheindorf sind noch Plätze frei. Wir treffen uns freitags mor-gens um 10.00 Uhr im Haus Micha-el. Willkommen sind Kinder von 0 Jahren bis zum Kindergartenalter und Mütter/Väter oder andere Betreuungspersonen. Wir singen,

frühstücken, lachen und quatschen gemeinsam bis 11.30 Uhr. Die Teil-nahme ist kostenfrei. Bei Fragen etc. meldet Euch gern bei Eva Dick-scheid 0228/9297611 oder Andrea von der Lohe 0228/4798520

Eva Liesenfeld

Neues aus der Krabbelgruppe

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Haus Michael mit neuem Nutzungskonzept

Seit nunmehr 10 Monaten erstrahlt unser Haus Michael innen und au-ßen in neuem Glanz. Die Jugend hat im OG ihr neues Domizil aufge-schlagen. Sie verfügt dort über 2 Räume und nutzt zusätzlich den an-grenzenden großen Bewegungs-raum für Ihre Aktivitäten. Die Werkräume und die Kegelbahn im Keller sind unverzichtbare Räume für das Freizeitangebot der Offenen Tür. Auch der Kindergarten hat sei-ne Arbeit in den erweiterten und neu gestalteten Räumen aufgenom-men. Der neue Zugang vom Kin-dergarten in den Bewegungsraum bewährt sich. Ob es uns gelingt, ei-ne U3-Gruppe für das Kindergar-tenjahr 2010/2011 einzurichten, wird sich in den kommenden Wo-chen entscheiden. Die Planung für die Neugestaltung der Außenanlage ist in Auftrag gegeben und bedarf noch der Genehmigung des Erzbis-tums.

Als Ausgleich für das Stiftsgewöl-be, und um den Gehbehinderten die Teilnahme an Veranstaltungen der Pfarrgemeinde zu erleichtern, wur-den die Räume für die Jugend ins 1.OG verlagert. Damit ist im Erd-geschoss ein Versammlungsraum für ca. 50 Personen und eine Küche für die Bedürfnisse der Pfarrge-meinde geschaffen worden. Die Toiletten im EG sind zum Teil be-hindertengerecht ausgebaut.

Der Kirchenvorstand und der Vor-stand der Offenen Tür haben be-schlossen, den Bewegungsraum im Obergeschoss sowie den Raum der Pfarrgemeinde zur Anmietung frei-zugeben. Die Nutzungsentschädi-gung für den Bewegungsraum be-trägt bei

♦ kommerzieller Nutzung 500 Euro

♦ bei privater Nutzung je nach Be-legungszeit 250 bis 350 Euro

♦ Auch die Kegelbahn kann für 10 Euro pro Stunde angemietet wer-den z.B. für Kindergeburtstage

♦ die Nutzungsentschädigung für den Pfarrraum beträgt für eine A-bendveranstaltung ab 150 Euro, nachmittags bei kommerzieller Nutzung ohne Küchenbenutzung ab 30 Euro pro Stunde, bei pri-vater Nutzung durch Pfarrange-hörige ohne Küchenbenutzung ab 20 Euro pro Stunde. Die Kaution beträgt grundsätz1ich 150 Euro.

H.H. Emschermann

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Gruselnacht im Haus Michael am 30. Oktober In der Nacht vom 30. auf den 31. Oktober 2009 veranstalten wir eine Gruselnacht für Kinder ab 9 Jahren. Zahlreiche aufregende, gruselige und schaurige Ereignisse erwarten die Besucher. Wer also Lust hat, eine Nacht voller Spuk und Grusel im Haus Michael zu verbringen, der ist herzlich eingeladen. Anmeldungen und nähere Informationen sind nach den Som-merferien im Haus Michael erhältlich. Alter: ab 9 Jahren Ausflug in die Kletterhalle Am 20. Nov. bieten wir für Jugendliche ab 12 Jahren einen Ausflug in die Kletterhalle Wesseling an. Kosten (inkl. Fahrt und Leihgebühr):15,- Euro Anmelden kann man sich nach den Sommerferien direkt im Haus Michael. Lesenacht im Haus Michael Am Abend vor Nikolaus wollen wir zusammen mit dem Montessori Kin-derhaus eine Lesenacht unter dem Motto „Lesen und träumen“ für Kinder von 3 bis 10 Jahren veranstalten. Im Kostenbeitrag von 2,- Euro sind Getränke und kleine Snacks enthalten. Uhrzeit: 18-24.00 Uhr. Nähere Informationen sind nach den Sommerferien im Haus Michael und im Montessori Kinderhaus erhältlich. Theaterpremiere am 25. September Wie bereits in der vergangenen Aus-gabe des Pfarrbriefes angekündigt, wird unsere Theatergruppe „Die Büh-nenfeger“ auch in diesem Jahr wieder ein Theaterstück aufführen. Die Ko-mödie „Buenos dias Mallorca“ feiert am 25. September um 20.00 Uhr im Haus Michael Premiere. Weitere Aufführungen sind für den 26.09. um 20.00 Uhr, den 03.10. ebenfalls um 20.00 Uhr, sowie den 04.10. um 15 Uhr geplant. Die letzte Vorstellung möchten wir im Rahmen eines Familienta-ges spielen, an dem es auf jede Karte 1,- Euro Rabatt gibt. Wir würden uns freuen, Sie liebe Leserinnen und Leser bei uns im Theater begrüßen zu dür-fen. Ihre „Bühnenfeger“

Offene Tür Haus Michael

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Mi. 15.07.09 15:00 Café Kaffeeklatsch, Haus Michael Sa. 15.08.09 18:30 Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel, Festhochamt St. Josef, Beuel, herzliche Einladung an alle So. 16.08.09 09:30 4. Jahresgedächtnis für Msgr. Karl Königs, es singt der Kirchenchor Di. 18.08.09 09:00 ökumen. Einschulgottesdienst, Adelheidiszentrum Mi. 19.08.09 15:00 Café Kaffeeklatsch im Haus Michael So. 23.08.09 10:00 Gottesdienst im Pfarrgarten, anschließend Pfarrfest Fr. 28.08.09 18:30 Gottesdienst, Choralamt (Hl. Augustinus) Di. 01.09.09 Wallfahrt der Frauengemeinschaft nach Pützchen Di. 08.09.09 09:15 Frauenmesse mit Frühstück im Haus Michael Mi. 16.09.09 Herbstwanderung der Frauengemeinschaft So. 20.09.09 09:30 Familiengottesdienst mit dem Kindergarten Mi. 30.09.09 20:00 Pfarrversammlung im Haus Michael Sa. 03.10.09 Firmung in St. Josef, Beuel So. 04.10.09 09:30 Gottesdienst zum Erntedank, es singt der Kirchenchor Do. 08.10.09 19:30 Konzert der Musikschule Beuel in der Kirche Mi. 14.10.09 15:00 Café Kaffeeklatsch im Haus Michael So. 18.10.09 18:00 Jugendmesse Mi. 21.10.09 Wallfahrt der Frauengemeinschaft nach Heisterbacherrott So. 01.11.09 15:00 Allerheiligenandacht, es singt der Kirchenchor Sa. 06.11.09 und So. 07.11.09 Wahl des Pfarrgemeinderates, des Ortsausschusses und des Kirchenvorstands So. 22.11.09 09:30 Christkönigssonntag und Pfarrpatrozinium, es singt der Kirchenchor Mi. 09.12.09 Adventfeier der Frauengemeinschaft im Haus Michael Regelmäßige Messen in Schwarzrheindorf an Wochentagen Jeden 1. Dienstag im Monat, 9:15 Uhr Frauenmesse Jeden 4. Mittwoch im Monat, 11:00 Uhr Gottesdienst im Tentenhaus Freitags: 18:30 Hl. Messe (1. Fr. anschl. Herz-Jesu Andacht)

Terminübersicht Schwarzrheindorf

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Ein Blick über den Tellerrand

Impressum: Der Pfarrbrief der katholischen Kirche St. Maria und St. Clemens wird kostenlos verteilt.

Redaktionsschluss der folgenden Ausgabe: 15.10.2009

Herausgeber: Der Pfarrgemeinderat der Pfarrei St. Maria und St. Clemens

Redaktion: Elisabeth Reichelt, Regine Lösch, Bettina Rütten, Marc Kerling, Jürgen Hardt

Anschrift: Katholische Kirchengemeinde St. Maria und St. Clemens, Dixstraße 41, 53225 Bonn

Druck: Druckerei Leppelt, Königswinterer Str. 116, 53227 Bonn

Guter Gott, jetzt stehe ich in der Abflughalle – der Urlaub ist vorbei. Es waren schöne Tage, die ich ver-leben durfte: Keine Sorgen und Mühen. Jeden Tag an einem ge-deckten Tisch, Sonne, Sommer, Freizeit – und die Seele baumeln lassen. Ab morgen ist wieder alles anders: Für alles muss gesorgt wer-den, die Koffer ausgepackt, die Wä-sche versorgt, ein Stapel Post, der bearbeitet werden muss. Dann ab Montag wieder die Arbeit und die Kollegen. Lass mich ein wenig herüberretten von der Erholung in meinen Alltag: etwas geduldiger sein mit den Men-

schen, denen ich begegne, und krea-tiver mit den Kräften, die ich habe; das wird nicht einfach! Erhalte mir die guten Eindrücke, die ich gewon-nen habe, und die Erinnerung an die wohltuenden Begegnungen der ver-gangenen Tage. Schenke mir einen gu ten Heimf lug und e ine sichere Landung, denn ich freue mich auf zu Hause.

Peter Jansen

Aus: Marcus C. Leitschuh: Ferien! Impulse zum Auftanken. Verlag

Neue Stadt, 2004