Pflanzenschutzmittel im Grundwasser - rlp.de€¦ · K y l G lan Spey erba ch Daun Worms Trier...

1
Kyll Glan Speyerbach Daun Worms Trier Mayen Mainz Kusel Alzey Speyer Landau Cochem Bingen Simmern Neuwied Koblenz Bitburg Bad Ems Wittlich Neustadt Pirmasens Montabaur Ingelheim Andernach Birkenfeld Germersheim Frankenthal Zweibrücken Ludwigs- hafen Altenkirchen Bad Kreuznach Kaiserslautern Idar-Oberstein Kirchheim-Bolanden Bad Neuenahr- Ahrweiler Kyll Our Ahr Alf Nims Nahe Selz Prüm Salm Lieser Wied Enz Sieg Queich Alsenz Aar Nister Nette Lauter Pfrimm Saar Irs en Elzbach Isenach Eckbach Klingbach Otterbach Erlenbach Ueßbach Say nbach Wies bach Schwarzbach Glan Rehbach Simmerbach Sauer Ruwer Leuk Mühlbach Heilbach Eisbach Bay bach Dörsbach Dierbach Odenbac h Ahbach Moschel Trierbach Gräfenbac h Felsalbe Aubach Mehrbach Lauter Floßbach Kleine Nister Heller Moosalbe Endertbach Gelbach Jeckenbach Hofgraben Ohmbach Dhron Rhein Appelbach Eisenbach Kus elbach Mosel Sammetbach Schafbach Schwollbach Sulzbach Taubkyll Seebach Mohrbach Lahn Wellbach Großbach Quodbac h Traunbach Oosbac h Moschelbach Hirschalbe Wipperbach Siesbach Gailsbach Lohrbach Holzbach Pflanzenschutzmittel im Grundwasser Für die kartografische Darstellung der Belastung des oberflächennahen Grundwassers mit PSM wurden die bundesweit am häufigsten nachzuweisenden Pflanzen- schutzmittelwirkstoffe abgeprüft. Dabei liegt naturgemäß nicht für jeden Parameter an jeder der 1049 aufgeführten Messstellen auch ein Messwert vor. Das untersuchte PSM-Spektrum orientiert sich meist am Einzelfall. Grund- sätzlich gehört der Nachweis von PSM im Grundwasser in Rheinland-Pfalz nicht zu den prioritären Problemen. Posi- tive Befunde konzentrieren sich im Wesentlichen auf Bereiche mit Uferfiltrateinfluss des Rheins. Unterhalb Ludwigshafen kann dabei vermehrt Bentazon nachgewiesen werden, ein Wirkstoff, der als Industrie- chemikalie bis etwa 1990 über belastete Abwässer in den Rhein gelangt ist. Durch verschärfte Einleiterbestimmun- gen sind zwar seither die Belastungen des Oberflächen- gewässers unkritisch, das ufernahe Grundwasser zeigt jedoch mit seinem „langen Gedächtnis“ noch die ehemali- gen Belastungen an. Auf Grund der hohen Persistenz ist Atrazin und insbeson- dere sein Metabolit Desethylatrazin im Grundwasser am häufigsten nachzuweisen, obwohl die Anwendung dieses Wirkstoffes seit 1990 in Deutschland verboten ist. Dikegu- lac gehört ebenfalls zu den Industriechemikalien und ist entlang des gesamten Rheinverlaufes im ufernahen Grundwasser nachzuweisen. Für die Bewertung der Nachweise von Pflanzenschutzmit- teln im Grundwasser ist die EU-Qualitätsnorm von 0,1 µg/L heranzuziehen, die ebenso wie der Trinkwasser- grenzwert von ebenfalls 0,1µg/L für die Einzelsubstanz als reiner Vorsorgewert anzusehen und weniger toxikologisch begründet ist. Es kommt hierdurch vielmehr zum Ausdruck, dass an die Qualität des Grundwassers als wichtigster Trinkwasser- ressource hohe Anforderungen zu stellen sind und der Eintrag von Pflanzenschutzmitteln in das Grundwasser vermieden werden soll. „PSM-Hitliste“ des oberflächennahen Grundwassers (Nachweise an Messstellen im Zeitraum 1995 bis 2004) Wirkstoff Messstellen >0,05 bis 0,1 μg/L Messstellen >0,1 μg/L Desethylatrazin 30 18 Atrazin 24 11 Bentazon* 22 26 Dikegulac* 8 26 Mecoprop* 5 7 Bromacil 5 7 Simazin 4 2 Dichlorprop* 3 - Desisoropylatrazin 2 1 Diuron 2 1 Hexazinon 2 2 Isoproturon 2 1 Terbutylazin 1 - 2,4-D 1 - Metolachlor - 1 * überwiegend Nachweise als Industriechemikalie im Ufer- filtrat 0 10 20 30 40 Kilometer Hydrologischer Atlas Rheinland-Pfalz Herausgeber: Landesamt für Umwelt, Wasser- wirtschaft und Gewerbeaufsicht Rheinland-Pfalz PSM im Grundwasser Zeitreihe 1995 - 2004 Bearbeiter: W. Plaul Layout: G. Körbes Datenquelle: LUWG; ATKIS© Mainz, November 2005 Blatt 31 Siedlung/Verkehr Landwirtschaft Wald Messwertklassen [μg/L] Landnutzung < Bestimmungsgrenze > 0,001 - 0,05 > 0,05 - 0,1 > 0,1 Bad Dürkheim Lahnstein

Transcript of Pflanzenschutzmittel im Grundwasser - rlp.de€¦ · K y l G lan Spey erba ch Daun Worms Trier...

Page 1: Pflanzenschutzmittel im Grundwasser - rlp.de€¦ · K y l G lan Spey erba ch Daun Worms Trier Mayen Mainz Kusel Alzey Speyer Landau Cochem Bingen Simmern Neuwied Koblenz Bitburg

Kyll

Glan

Speyerbach

Daun

Worms

Trier

Mayen

Mainz

Kusel

Alzey

Speyer

Landau

Cochem

BingenSimmern

Neuwied

Koblenz

Bitburg

Bad Ems

Wittlich

Neustadt

Pirmasens

Montabaur

Ingelheim

Andernach

Birkenfeld

Germersheim

Frankenthal

Zweibrücken

Ludwigs-hafen

Altenkirchen

Bad Kreuznach

Kaiserslautern

Idar-Oberstein Kirchheim-Bolanden

Bad Neuenahr-Ahrweiler

Kyll

Our

Ahr

AlfNims

Nahe Selz

Prüm

Salm Lieser

Wied

Enz

Sieg

Queich

Alsenz

Aar

Nister

Nette

Lauter

Pfrimm

Saar

Irsen

Elzbach

Isenach

Eckbach

Klingbach

Otterbach

Erlenbach

Ueßbach

Saynbach

Wiesbach

Schwarzbach

GlanRehbach

Simme

rbach

Sauer

Ruwer

Leuk

Mühlbach

Heilbach

Eisbach

Baybach

Dörsbach

DierbachOdenbach

Ahbach

Moschel

Trierbach

Gräfenbach

Felsalbe

Auba

chMe

hrbac

h

Lauter

Floßbach

Kleine Nister

Heller

Moosa

lbe

Endertbach

Gelba

ch

Jeckenbach

Hofgraben

Ohmbach

Dhron

Rhein

Appe

lbach

Eisen

bach

Kuselb

ach

Mosel

Sammetbach

Schafbach

Schwollbach

Sulzbach

Taubkyl

l

Seebach

Mohrbach

Lahn

Wellbach

Groß

bach

Quodbach

Traunbach

Oosbach

Mosch

elbach

Hirschalbe

Wipp

erbach

Siesbach

Gailsbach

Lohrb

ach

Holzb

ach

Pflanzenschutzmittel im Grundwasser Für die kartografische Darstellung der Belastung des oberflächennahen Grundwassers mit PSM wurden die bundesweit am häufigsten nachzuweisenden Pflanzen-schutzmittelwirkstoffe abgeprüft. Dabei liegt naturgemäß nicht für jeden Parameter an jeder der 1049 aufgeführten Messstellen auch ein Messwert vor. Das untersuchte PSM-Spektrum orientiert sich meist am Einzelfall. Grund-sätzlich gehört der Nachweis von PSM im Grundwasser in Rheinland-Pfalz nicht zu den prioritären Problemen. Posi-tive Befunde konzentrieren sich im Wesentlichen auf Bereiche mit Uferfiltrateinfluss des Rheins. Unterhalb Ludwigshafen kann dabei vermehrt Bentazon nachgewiesen werden, ein Wirkstoff, der als Industrie-chemikalie bis etwa 1990 über belastete Abwässer in den Rhein gelangt ist. Durch verschärfte Einleiterbestimmun-gen sind zwar seither die Belastungen des Oberflächen-gewässers unkritisch, das ufernahe Grundwasser zeigt jedoch mit seinem „langen Gedächtnis“ noch die ehemali-gen Belastungen an. Auf Grund der hohen Persistenz ist Atrazin und insbeson-dere sein Metabolit Desethylatrazin im Grundwasser am häufigsten nachzuweisen, obwohl die Anwendung dieses Wirkstoffes seit 1990 in Deutschland verboten ist. Dikegu-lac gehört ebenfalls zu den Industriechemikalien und ist entlang des gesamten Rheinverlaufes im ufernahen Grundwasser nachzuweisen. Für die Bewertung der Nachweise von Pflanzenschutzmit-teln im Grundwasser ist die EU-Qualitätsnorm von 0,1 µg/L heranzuziehen, die ebenso wie der Trinkwasser-grenzwert von ebenfalls 0,1µg/L für die Einzelsubstanz als reiner Vorsorgewert anzusehen und weniger toxikologisch begründet ist. Es kommt hierdurch vielmehr zum Ausdruck, dass an die Qualität des Grundwassers als wichtigster Trinkwasser-ressource hohe Anforderungen zu stellen sind und der Eintrag von Pflanzenschutzmitteln in das Grundwasser vermieden werden soll.

„PSM-Hitliste“ des oberflächennahen Grundwassers (Nachweise an Messstellen im Zeitraum 1995 bis 2004) Wirkstoff Messstellen >0,05 bis 0,1 µg/L Messstellen >0,1 µg/L Desethylatrazin 30 18 Atrazin 24 11 Bentazon* 22 26 Dikegulac* 8 26 Mecoprop* 5 7 Bromacil 5 7 Simazin 4 2 Dichlorprop* 3 - Desisoropylatrazin 2 1 Diuron 2 1 Hexazinon 2 2 Isoproturon 2 1 Terbutylazin 1 - 2,4-D 1 - Metolachlor - 1 * überwiegend Nachweise als Industriechemikalie im Ufer-

filtrat

0 10 20 30 40

Kilometer

Hydrologischer Atlas Rheinland-Pfalz Herausgeber: Landesamt für Umwelt, Wasser- wirtschaft und Gewerbeaufsicht Rheinland-Pfalz

PSM im Grundwasser Zeitreihe 1995 - 2004

Bearbeiter: W. Plaul Layout: G. Körbes Datenquelle: LUWG; ATKIS© Mainz, November 2005 Blatt 31

Siedlung/VerkehrLandwirtschaftWald

Messwertklassen [µg/L] Landnutzung< Bestimmungsgrenze> 0,001 - 0,05> 0,05 - 0,1> 0,1

Bad Dürkheim

Lahnstein