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Pflegetheorie Grundlagen des Lernschemas geschaffen durch Beate Fecke, weiter ausgebaut durch Dietmar Siewert Das Metaparadigma der Krankenpflege Besteht aus abstrakten Begriffen, welche die für die Disziplin relevanten Phänomene benennen und allgemeine Aussagen über die Beziehung zwischen diesen Phänomenen treffen. Für die Pflegewissenschaft relevante Phänomene sind durch 4 zentrale Begriffe charakterisiert: 1. Person RezipientInnen der Pflege (Individuen, Familien Gemeinwesen, Andere Gruppen) 2. Umwelt bezieht sich auf die Bezugsperson und die Lebensumstände der Person, z.B. unmittelbare Situation in der Pflege stattfindet 3. Gesundheit der jeweilige gesundheitliche Status, von völligem Wohlbefinden zur unheilbaren Erkrankung 4. Pflege alle Aktivitäten, die im Interesse der Person von Pflegenden ergriffen werden Ziele und Ergebnisse der Aktivitäten Bestandteil des systematischen Pflegeprozess mit den Komponenten - Diagnose - Planung - Intervention - Evaluation

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PflegetheorieGrundlagen des Lernschemas geschaffen durch Beate Fecke,

weiter ausgebaut durch Dietmar Siewert

Das Metaparadigma der KrankenpflegeBesteht aus abstrakten Begriffen, welche die für die Disziplin relevanten Phänomene

benennen und allgemeine Aussagen über die Beziehung zwischen diesen

Phänomenen treffen.

Für die Pflegewissenschaft relevante Phänomene sind durch 4 zentrale Begriffe

charakterisiert:

1. Person RezipientInnen der Pflege (Individuen, Familien Gemeinwesen,

Andere Gruppen)

2. Umwelt bezieht sich auf die Bezugsperson und die Lebensumstände der

Person, z.B. unmittelbare Situation in der Pflege stattfindet

3. Gesundheit der jeweilige gesundheitliche Status, von völligem Wohlbefinden

zur unheilbaren Erkrankung

4. Pflege alle Aktivitäten, die im Interesse der Person von Pflegenden ergriffen

werden Ziele und Ergebnisse der Aktivitäten Bestandteil des systematischen

Pflegeprozess mit den Komponenten - Diagnose

- Planung

- Intervention

- Evaluation

Ein Metaparadigma repräsentiert den breitesten Konsens innerhalb einer Disziplin

Ein Metaparadigma ist global und fungiert als Einheit oder begrenzender Rahmen

Konzeptionelle ModelleSind allgemeine Leitlinien, die durch relevante und deckungsgleiche Theorien (s. u.)

näher spezifiziert werden müssen, bevor sie handlungsleitend werden können. Sie

beinhalten allgemeine Richtlinien für die Forschung, klinische Praxis, Ausbildung

und Pflegeverwaltung.

Sie bestehen aus Begriffen und Annahmen.

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Begriffe sind abstrakt und allgemein, die weder in der realen Welt direkt beobachtet

werden können, noch auf best. Personen, Gruppen oder Situationen beschränkt

werden können.

Annahmen beschreiben oder verbinden die Begriffe eines Modells miteinander und

sind ebenfalls allgemein.

PflegetheorieEine Theorie ist spezifischer und konkreter als ein Modell.

Sie bezieht sich auf bestimmte Individuen, Gruppen, Situationen und Ereignisse.

Die Annahmen einer Theorie definieren oder erläutern bestimmte Begriffe.

Überprüfbarkeit einer Theorie: Begriffe müssen operational definiert werden, d.h. zu

spezifizieren, wie das mit einem bestimmten Begriff belegte Phänomen beobachtet

und gemessen werden kann.

Verknüpfende Annahmen: schließen mindestens 2 Begriffe ein, bringen eine

Verbindung zwischen ihnen zum Ausdruck und erklären, wie der eine Begriff auf den

anderen wirkt.

Reichweite einer Theorie:

Theorien großer Reichweite

- relativ unspezifisch

- Abstrakte Begrifflichkeit

- Ohne operationale Definition

- Annahmen der direkten empirischen Überprüfung

Diese sind nicht

- Zugänglich

- Werden selten aus der empirischen Forschung

entwickelt.

- Entstehen bei Neuinterpretation existierender Ideen

und Kenntnisse

- Weisen auf kreative Weise über das bisher gesicherte

Wissen hinaus

Theorien mittlerer Reichweite

- begrenzte Anzahl von Begriffen

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- beziehen sich auf klar abgrenzbaren Aspekt der realen

Welt

- rel. Konkrete, operational definierte Begriffe

- rel. Konkrete Annahmen

- empirisch überprüfbar

1. dienen der Beschreibung eines bestimmten Phänomens

2. dient der Erklärung der Beziehungen zwischen Phänomenen

3. dient der Vorhersage über Auswirkungen eines Phänomens

Unterscheidung:

Deskriptive Theorie – beschreibt spezifische Charakteristika von Individuen,

Gruppen, Situationen oder Ereignissen, indem sie Gemeinsamkeiten benennen.

Gehen aus der deskriptiven Forschung hervor und werden mit deskriptiven

Methoden überprüft.

Erklärende Theorie – bringen 2 oder mehr Begriffe miteinander in Beziehung, werden

aus der Erforschung von Korrelationen entwickelt

Prädiktive Theorie – versucht möglichst präzise Voraussagen über die Beziehung

zwischen 2 Begriffen oder Unterschiede zwischen Gruppen zu machen. Werden aus

der experimentellen Forschung entwickelt und mit entsprechenden Methoden

überprüft.

Bei den Pflegewissenschaftlichen Theorien handelt es sich weniger um die

Beschreibung der Realität, wie sie ist, sondern eher um die Beschreibung der

Realität, wie sie sein sollte.

Konzeptionelle Modelle sind Theorien übergeordnet!- nehmen Einfluß auf die Theorieentwicklung

- geben Rahmen vor in welchem Fragen zu klären sind

- zeigen Defizite einer Theorie auf

- dienen als Leitlinien für die Theorieentwicklung

Es bedarf mehrerer Theorien, um alle von einem konzeptionellen Modell behandelten

Phänomene vollständig zu beschreiben oder zu erklären

d.h. Theorien befassen sich nur mit einem Teil des Modells, sind begrenzter.

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PhilosophienDef.: Gesamtheit von Überzeugungen und Wertvorstellungen über den Menschen

und ihre Welt.

Das Metaparadigma benennt Phänomene, über die es philosophische Aussagen zu

treffen gilt

Inhalt und besonderer Schwerpunkt eines konzeptuellen Modells in einer Theorie

werden durch die philosophischen Aussagen wiedergespiegelt

Philosophien sind nicht nachprüfbar, sollten aber argumentativ zu hinterfragen und

zu verteidigen sein

Die Weiterentwicklung des Pflegewissens wird von philosophischen Annahmen über

das Wesen des Menschen und der Beziehung zu seiner Umwelt geleitet

MenschenbilderPrägen den Umgang mit dem Menschen, sind vielfältig, und verändern sich

(gesellschaftsabhängig). Oft unbewusst vorhanden.

Philosophische AnthropologieWichtigste Vertreter:

Herder (1744 – 1803) Der Mensch als Mangelwesen. Entgegen anderen Lebewesen,

die für ihre Umwelt hochgradig spezialisiert sind, ist der Mensch lange auf Betreuung

und Erziehung angewiesen. Er ist ein Freigelassener der Schöpfung, der nicht an ein

bestimmtes Lebensumfeld gebunden ist.

Nietsche Der Mensch ist ein nicht festgestelltes, umweltunabhängiges Tier

Gehlen (1904 –1976) Der Mensch ist ein instinktarmes Wesen, d.h. er muß sich

durch Vernunft Ersatz schaffen. Dieses geschieht durch Regelwerk. Damit ist der

Mensch zu intelligentem Handeln gezwungen. (jedenfalls nach Gehlen. Dumme und

unintelligent handelnde leben besser...)

Heidegger: Der Mensch hat einen Bruch mit der Natur, und geht über die Natur

hinaus. Es gibt Körper, Geist und Seele, deren Verbindung nicht deutlich ist, es gibt

Brüche. Der Mensch muss sich seine Umwelt gestalten, damit sind reflektorische

Potentiale angesprochen, und die Freiheit des Menschen wird deutlich: wir müssen

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unser Leben selbst gestalten, und immer wenn wir uns für eine Sache entscheide,

entscheide wir uns gegen eine andere.

Der Mensch ist ein Sinnsucher, d.h. die menschliche Existenz an sich hat keinen

Sinn, der Mensch muss ihr diesen Sinn selbst geben.

Die Vorherrschende Philosophie in der Pflegewissenschaft ist der Humanismus, aber

unterschiedliche Menschenbilder lassen unterschiedliche Ansätze verfolgen

Mechanistisches MenschenbildDer Mensch als Maschine, geht auf Descartes zurück. Descartes wollte die

Unsterblichkeit der Seele beweisen, und hat sich mit Sinnestäuschungen befasst und

alles in Zweifel gezogen (Systemischer Zweifel). Er kam zu dem Schluss: indem ich

denke, merke ich, dass ich existiere. Er unterteilte den Menschen in res extensa

(Körper, Ausdehnung im Raum) und res cognitans (Geist). Damit war der Grundstein

für das mechanistische Menschenbild gelegt.

Mechanistisches Menschenbild in der Pflege:

Defizit orientierte Pflegehaltung, der Mensch wird versorgt, ausgefallene Funktionen

werden übernommen. Pflegebedürftige werden auf das Funktionieren des

Organismus reduziert. Die Arbeit ist als Funktionspflege organisiert, getrennt in

Grund- und Behandlungspflege, Pflege ist in Quantitäten auszudrücken.

Integrierendes MenschenbildDer Mensch besteht aus Körper, Geist und Seele, diese verschiedenen Teile stehen

in Beziehung zueinander und sind aufeinander angewiesen.

Umwelt (Umfeld) ist das Gegenüber, mit dem permanent Austauschprozesse

stattfinden. Zwischen Mensch und Umwelt ist ein Spannungsfeld.

Der Mensch ist ein bio – psycho – sozio – spiritueller Organismus. (Ganzheitlicher

Ansatz nach Rizzo Parse)

Pflegehaltung: ein mechanistischer sowie auch ein ressourcen- orientierter Ansatz

sind denkbar, d. h. sowohl defizitorientiert als auch ressourcen-orientiert.

Handlungsebene: der Pflegeprozeß besteht aus verschiedenen Teilen, und das

Endprodukt ist die Integration, die Ganzheitlichkeit. Der ganze Mensch steht im

Mittelpunkt, nicht nur seine einzelnen Teile.

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Einheitliches MenschenbildFindet sich in wenigen Pflegetheorien (Rogers, Rizzo-Parse)

Versucht den anthropologischen Dualismus (Bruch von Mensch und Natur) zu

überwinden.

Ansatz: Der Mensch ist von vornherein eine Einheit, er ist mehr, als die Summe

seiner Teile.

Philosophie: geht auf Nietsche zurück, der den Leib als Totalpräsentation des

Individuums bezeichnet hat. (weitere Vertrete: Heidegger, Hermann Schmitz,

Maurice Merlau-Ponty)

Der Mensch ist nicht nur Körper, Geist und Seele, der Mensch ist Leib, was nicht nur

den Körper meinst, sondern die Einheit des Menschen.

Ansatz: Nicht erklären des bio – psycho – sozio – spirituellen Organismus, sondern

das Verstehen des Menschen als Einzigartiger.

Rogers: Mensch als Energiefeld

Parse: Der Mensch ist ein Werdender

Watson: Der Mensch ist Existenz

Bennex: Der Mensch ist ein sich selbst

interpretierendes Wesen.

Umsetzung: schwierig, in Deutschland gar nicht, da unser Gesundheitssystem eine

Umsetzung nicht möglich macht.

Pflegeansatz: Existenzorientiert, der Pflegende ist der Begleitende

Klassifikation verschiedener PflegemodelleFawcett(1989):

- Entwicklungsmodelle

- Systemmodelle

- Interaktionsmodelle

Meleis(1985)

- Bedürfnismodelle

- Interaktionsmodelle

- Pflegeergebnismodell

- (Humanistische Modelle)

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Marriner-Tomey(1992)

- Humanistische Modelle bzw. Zwischenmenschliche

Modelle

- Systemische Modelle

- Ergebnismodelle

-

Marriner-Tomey(1994)- Philosophien

- Konzeptionelle Modelle, bzw. Theorien großer

Reichweite

- Theorien mittlerer Reichweite

(Annette Lauber:110)

Riehl-Sisca(1998)

- Systemische Modelle

- Entwicklungspsychologische Modelle

- Interaktionische Modelle

Die Klassifikation ist abhängig von der Sichtweise, mit der sie sich dem Modell nähern. Von diesen Klassifikationsmodellen hat sich keines durchsetzen können.

Klassifikation nach Rizzo-Parse:Definition „Paradigma“:

„Ein Paradigma ist ein Weltbild über ein Phänomen, das für eine Disziplin von

Interesse ist.“

Ganzheitliches Modell: man- enviroment- totaly- paradigmDie jeweilige Untersuchungseinheit ergibt die Summe seiner Teile.

Grundannahme: 1. Der Mensch ist ein bio – psych – sozio – spiritueller Organismus

2. Der Mensch reagiert auf Umwelteinflüsse

Ziel ist es einen Gleichgewichtszustand zu erreichen (Homöostase), wofür es zwei

Strategien gibt:

1. Der Mensch passt sich seiner Umwelt an

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2. Die Umwelt wird vom Menschen verändert, damit seine Anpassung möglich wird

Vorstellung: Mensch und Umwelt stehen sich dual gegenüber

Gesundheit ist entsprechend gefasst als optimale Anpassung an die Umwelt

Ziel der Pflege: der als krank definierte Mensch wird versorgt

- Versorgen

- heilen

- Krankheit verhindern,

- Gesundheit fördern

Pflegende gelten als Experten,

Pflege findet in Form des Pflegeprozesses statt.

Ergebnis der Pflege: messbar am Grad des Anpassungsniveau (Adaptionsniveau),

Selbstpflegefähigkeit und erreichte Ziele.

Pflegeprozeß ist ein Instrument, mit dessen Stufen:

- Diagnose

- Planung

- Intervention

- und Evaluation

die Pflege erbracht wird.

Einheitliches Modell: simultaneity paradigm die jeweilige Untersuchungseinheit

ist mehr als die Summe seiner Teile.

Grundannahme: Der Mensch ist ein offenes System, der in einem gegenseitigen,

rhythmischen Interaktionsprozess mit seiner Umwelt steht. Mensch und Umwelt sind

miteinander verwoben, stehen sich nicht gegenüber.

Gesundheit ist in diesem Menschenbild gefasst als ein Prozess, in dem sich das

Individuum entfaltet, und der sich bei jedem Menschen anders vollziehen kann.

Gesundheit und Krankheit sind keine objektivierbaren Zustände

Ziel der Pflege: die vom Patienten subjektiv wahrgenommene Lebensqualität, Pflege

leistet Hilfestellung bei Veränderungen der Lebensqualität

Der Pflegebegriff bezieht sich auf alle Menschen

Pflegende sind keine Experten, sondern BegleiterInnen

Pflegepläne (systematische) werden abgelehnt, allenfalls formulieren von

Handlungsanweisungen

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Der Pflegeprozess orientiert sich an den individuellen Gegebenheiten, es gibt keinen

standardisierten Pflegeprozess.

Das Pflegeergebnis ist ausschließlich vom Patienten her definiert, (Selbstevaluation)

Grenzen: mit Koma - Patienten und Patienten, die sich nicht mehr äußern können,

kann mit diesem Modell nicht gearbeitet werden.

Kurzfassung verschiedener PflegemodelleHildegard PeplauKlassifikationen:

- Nach Tomey (1994) eine Theorie mittlerer Reichweite

- Nach Meleis ein Interaktionsmodell

- Nach Parse eine Theorie nach dem totaly Paradigm,

also ganzheitlich

Kategorie: zwischenmenschliche Beziehung / Interaktionsmodell

Kernsatz: Die Kranken pflegen, nicht die Krankheit

Pflege: ist ein signifikanter therapeutischer Prozeß

Ziel der Pflege: Entwicklung der Persönlichkeit, der psychosomatische Charakter

kommt in unterschiedlichen Phasen bei den Patienten zum Ausdruck:

1. Orientierung

2. Identifikation

3. Nutzung der Angebote

4. Auflösung der Beziehung

Unterschiedliche Rollen welche die Pflegenden einnehmen:

1. die Fremde

2. die Expertin mit Zugriff auf Hilfsmöglichkeit

3. die Unterrichtende

4. die Leitende

5. die Stellvertreterin

6. die Begleiterin/Beraterin

Unterschiedliche Rollen, die der Patient einnimmt:

1. Fremder

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2. Kleinkind

3. Kind

4. Heranwachsender

5. Erwachsener

(Annette Lauber:113)

Die unterschiedlichen Rollen entsprechen den wechselnden Problemen und

Bedürfnissen des Patienten.

Mensch: lebt in einem instabilen physiolgischen, psychologischen und sozialen

Gleichgewicht, strebt nach stabilem Gleichgewicht

Umgebung: wichtigsten Faktoren sind die interpersonalen Prozesse mit anderen

Menschen

Gesundheit und Krankheit: Gesundheit ist das Symbol für Wachstum und

Entwicklung einer Person, Krankheit als Symptom von Streß

Pflege: signifikanter, therapeutischer, interpersonaler Prozeß, fördert

Wachstum und Entwicklung.

Virginia HendersonAnsatz: Philosophisch

Klassifikationen:

- Nach Meleis ein Bedürfnismodell

- Nach Tomey: Theorie mittlerer Reichweite(?)

- Nach Parse eine Theorie nach dem totaly Paradigm,

also ganzheitlich

Kategorie: Bedürfnismodell

Pflege ist: Dem Individuum beim Verrichten der Aktivitäten beizustehen. Die

Pflegende muss dabei so handeln, dass die Person, der geholfen wird

so schnell wie möglich wieder unabhängig wird.

Henderson hat Pflege in 14 Bedürfnisse unterteilt, welche das Fundament des

Pflegemodells sind, und sich mit Elementaren Bedürfnissen wie Atmen

befassen, bis hin zum helfen bei Kreativität und Lernen.

Pflegender muss den Bedürfnissen der Patienten entgegenkommen

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Hat die charakterliche Verpflichtung sich in die Position des Patienten

zu versetzen.

Ziel der Pflege: Individuum auf dem Weg zur Unabhängigkeit zu helfen

Pflege wird in Pflegeplanung schematisch festgelegt.

Mensch: Individuum besteht aus Körper und Geist als Ganzes (Ganzheitlichkeit)

Jeder Mensch muss versuchen ein physiologisches und emotionales

Gleichgewicht anzustreben und zu halten.

Umgebung: Alle externen Faktoren, die den Menschen beeinflussen

Gesundheit und Krankheit:

Gesundheit ist eine bestimmte Lebensqualität, die mit Unabhängigkeit

assoziiert wird.

Krankheit zeichnet sich also durch Abhängigkeit aus.

Pflege: eigenständige Funktion der Pflege dem Individuum unterstützend

beizustehen

Martha RogersAnsatz: Energetisch

Klassifikation

- Nach Tomey (1994) eine Pflegephilosophie(?)

- Nach Meleis ein Pflegeergebnismodell

- Nach Parse eine Theorie nach dem simultanity

Paradigm, also einheitlich

Kategorie: Ergebnismodell, einheitliches Paradigma

das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile

das Ganze kann durch die separate Untersuchung seiner Teile nicht

erklärt werden, Mensch und Umwelt können nicht getrennt werden

Basiert auf der Relativitätstheorie von Einstein.

Es gibt 4 Voraussetzungen zur Entwicklung des Lebensprozesses:

1. Energiefelder – kennen keine Grenzen

2. Mensch als offenes System – da die Energiefelder unbegrenzt sind

3. Muster – die Identität des Energiefeldes wird durch Muster wahrgenommen

4. Pan-Dimensionalität – Unbegrenztheit, Pan steht für das Universelle

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Diese Voraussetzungen sind die Basis für Homöodynamik, die wechselseitigen

dynamischen Lebensprozesse.

Pflege ist

- eine Wissenschaft, die den Lebensprozeß des

einheitlichen Menschen zu beschreiben, erklären oder

vorherzusagen versucht.

- Pflege ist auf alle Menschen gerichtet, d.h. überall da

wo es Menschen gibt wird gepflegt.

Mensch: ist ein einheitliches Energiefeld und bildet ein Ganzes mit dem

Energiefeld der Umgebung, er ist mehr als die Summe seiner Teile

Umgebung: ein nicht ableitbares, pandimensionales Energiefeld, unbegrenzt, ein

wechselseitiger Prozess

Gesundheit und Krankheit:

Zwei miteinander verbundene Einheiten, die nur kulturell zu definieren

sind.

Pflege: zielt auf Beschreibung, Erklärung und Vorhersage des weiteren

Lebensprozesses, sie soll den Zusammenhang und die Vollständigkeit

des Energiefeldes Mensch verstärken.

Dorothea OremAnsatz: Philosophisch

Klassifikation

- Nach Tomey (1994) eine Konzeptionelles Modell

großer Reichweite.

- Nach Meleis ein Bedürfnismodell

- Nach Parse eine Theorie nach dem totaly Paradigm,

also ganzheitlich

Kategorie: Bedürfnismodell

Mittelpunkt des Konzeptes: Selbstpflege und Selbstpflegedefizit

Unterteilung der Selbstpflegebedürfnisse:

1. Universelle Selbstpflegebedürfnisse

2. entwicklungsgebundene Selbstpflegebedürfnisse

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3. durch Gesundheitsstörungen bestimmte Selbstpflegebedürfnisse

Fähigkeit zum Pflegen:

Pflegende sind befähigt zur Pflege, wenn sie

a) prozeßmäßige Pflege durchführen können

b) Pflegehandlungen planen können

c) Geplante Pflegehandlungen durchführen können

Pflegesysteme werden unterschieden:

1. unterstützend, aufklärend

2. teilweise kompensierend

3. vollständig kompensierend

Betty NeumanAnsatz: Systemisch

- Nach Tomey (1994) eine konzeptionelles Modell

großer Reichweite

- Nach Meleis ein Pflegeergebnismodell

- Nach Parse eine Theorie nach dem totaly Paradigm,

also ganzheitlich

Kategorie: Ergebnismodell

Basiert auf der Systemtheorie, welche die Person ständig mit ihrer Umgebung

interagieren lässt

Ganzheitliches Modell

Person: ist ein offenes System, innerhalb dessen die Komponenten Stress und

Reaktion auf Stress einen wichtigen Platz einnehmen.

-Individuum hat eine Verteidigungslinie, die ein Gleichgewicht

ermöglicht und ist in der Lage auf Stress durch Anpassung zu

reagieren.

-Individuum hat eine 2. Linie, durch die er reagieren kann, wenn das

Gleichgewicht gestört ist.

-Reaktion hängt von der Stressstärke und der Widerstandsfähigkeit des

Individuums ab.

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Mensch: bio- psycho- sozio- spirituelles Wesen

Umgebung: Innere und Äußere Komponenten beeinflussen die Person, gleichzeitig

wird die Umgebung von der Person beeinflusst. (Wechselwirkung)

Gesundheit und Krankheit:

Wohlbefinden ist ein Zustand, in dem alles persönlichen Variablen in

Harmonie mit dem Ganzheitlichen Menschen sind.

Pflege: beschäftigt sich mit den verschiedenen Möglichkeiten, mit denen das

Individuum auf Stress reagiert.

Ziel der Pflege: stabiles Patientensystem zu erreichen.

Rosemarie Rizzo- ParseAnsatz: philosophisch

- Klassifikation: Nach Tomey (1994) Pflegephilosophie

- Nach Meleis ein Interaktionsmodell

- Nach Parse eine Theorie nach dem simultanity

Paradigm, also einheitlich

Kategorie: Einheitliches Modell (Interaktionsmodell)

Theorie basiert auf Heidegger, Satre, Merleau-Ponty

Kern der Pflege ist nicht für den Patienten zu handeln, sondern mit ihm zu

interagieren

In Parse Theorie „Mensch-Existenz-Gesundheit“ sind die Begriffe nicht zu trennen

und zentraler Punkt für die Pflege.

Der Mensch ist immer in einem Wachstumsprozeß einbezogen: er ist

auf der Suche nach einer besseren Qualität seiner „Existenz“ und

seiner „Gesundheit“.

Mensch: ist mehr als die Summe seiner Teile, jeder unterscheidet sich vom

Anderen. Dabei ist er in fortwährender Interaktion mit zu seiner

Umgebung. Der Mensch entscheidet sich für ein sinnvolles Dasein und

ist damit verantwortlich und haftbar für das eigene Verhalten (eigene

Entscheidungen)

Umgebung: nicht vom Menschen zu unterscheiden. Als Folge fortwährender

Interaktion mit seiner Umgebung kann der Mensch die Bedeutung

wählen, welche die Umgebung, die er mitgestaltet, für ihn haben soll.

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Gesundheit und Krankheit:

Gesundheit ist eine Art Existenz, ein andauernder Wachstumsprozeß,

der ständigen Veränderungen unterworfen ist, eine gelebte Erfahrung.

Kein Gegenpol zur Krankheit. Krankheit ist auch ein Muster von

Interaktionen mit der Umgebung, eine gelebte Erfahrung.

Pflege: gehört in den Bereich der Humanwissenschaft, und grenzt sich so von

der Medizin ab. Pflege richtet sich auf den Menschen als lebende

Einheit, der aktiv an der qualitativen Erfahrung der Gesundheit beteiligt

ist.

Ziel der Pflege: Lebensqualität zu beeinflussen. Findet nach 3 Prinzipien statt:

1. Sinngebung

2. Rhythmus

3. Grenzüberschreitung

Ida Jean OrlandoDie Theorie der lebendigen Beziehung zwischen Patienten und Pflegenden.

Ansatz: Auf induktivem Wege durch teilnehmende Beobachtung entstanden. Stellt

die Frage, wie Beziehungen zwischen Pflegenden und Patienten beschaffen sein

müssen um Gesundung zu unterstützen.

Klassifikation:

- Nach Tomey (1994) eine Theorie mittlerer Reichweite

- Nach Meleis ein Interaktionsmodell

- Nach Parse eine Theorie nach dem totaly Paradigm,

also ganzheitlich

Kategorie: Interaktionsmodell

Mensch: Menschen können für gewöhnlich ihre Bedürfnisse selbständig erfüllen,

können jedoch auch vorübergehend oder dauerhaft hilfsbedürftig werden.

Pflege: Soll dafür sorgen, dass der Patient die nötige Hilfe erlangt und seine

Hilfsbedürftigkeit verringert wird.

Pflegepraxis:Die Pflegesituation umfasst drei wesentliche Elemente:

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- Das Verhalten des Patienten

- Die Reaktion der Pflegeperson

- Die Pflegerische Handlung zum Nutzen des Patienten

Patient: Soll seine Bedürfnisse mitteilen, soll unterstützt werden, diese

Bedürfnisse zu ergründen.

Besonderheit: Orlando kritisiert Vorschnelle Interpretationen die am eigentlichen

Problem des Patienten vorbeilaufen können und eine ineffektive Hilfeleistung zur

Folge haben.

Ineffektives Vorgehen auf Grund von Mutmaßungen wird stark verurteilt.

Entscheidend ist wesentlich die Kommunikation, um die wahren bedürfnisse mit

geeigneten Mitteln zu erfüllen.

Madeleine LeiningerKulturelle Dimensionen menschlicher Pflege

Klassifikation:

- Nach Tomey (1994) eine Theorie mittlerer Reichweite

- Nach Meleis ein Bedürfnismodell (?)

- Nach Parse eine Theorie nach dem totaly Paradigm,

also ganzheitlich

Kategorie: Bedürfnismodelle

Pflege: = Fürsorge. Helfende, unterstützende und fördernde Verhaltensweise

zum Wohle anderer Menschen.

Fürsorge ist die Voraussetzung für Wohlbefinden, Gesundheit, Heilung, Wachstum,

Überleben und den Umgang mit dem Tod. Ohne Fürsorge keine Heilung

Pflegehandlungen = Fürsorgehandlungen: Die Pflege kann nur dann effektiv

durchgeführt werden, wenn sie im Einklang mit dem kulturellen Hintergrund des

Patienten stattfindet. Kulturkongruenz.

Ziel der Pflege: Die Bedürfnisse anderer Menschen nach Verbesserung und

Weiterentwicklung der menschlichen Lebensbedingungen und Lebensweisen bzw.

nach einem besseren Umgang mit dem Tod zu befriedigen.

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Welt und Wirklichkeitsverständnis, das Sunrise Modell:

Gesundheit als umfassendes Wohlbefinden steht unter den Einflüssen,

Ausdrucksweisen, Mustern und Methoden der Fürsorge. Diese wiederum unterliegen

folgenden Einflussfaktoren:

Technologische E. beeinflussen >

religiöse philosophische E. beeinflussen >

verwandtschaftliche und soziale E. beeinflussen >

Kulturelle Werte und Lebensweisen >

beeinflussen politische, und gesetzliche E>

beeinflussen wirtschaftliche E. >

beeinflussen bildungsbedingte E.

und bilden zusammen die Kulturellen soziostrukturellen Dimensionen.