Pilotbroschüre HAS Wirtschaft September Endfassung 20121031 · 2018-03-26 · 3 Die vorliegende...

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1 HAS Wirtschaft Bildungsstandards in der Handelsschule Kompetenzmodell, Deskriptoren Kompetenzraster Exemplarische Unterrichtsbeispiele 2012/13 Oktober 2012

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HAS Wirtschaft

Bildungsstandards in der Handelsschule Kompetenzmodell, Deskriptoren Kompetenzraster Exemplarische Unterrichtsbeispiele 2012/13 Oktober 2012

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Die vorliegende Broschüre Bildungsstandards in der Berufsbildung „HAS Wirtschaft“ dokumen-tiert das Ergebnis eines mehrjährigen Entwicklungsprozesses und versteht sich als „work in pro-gress“. Ab sofort steht eine Sammlung von fächerübergreifenden kompetenzorientierten Arbeitsaufträgen allen interessierten Lehrerinnen und Lehrern für ihren Einsatz im kompetenzorientierten Unterricht zur Verfügung. Im Schuljahr 2011/2012 wurden an zahlreichen Handelsschulstandorten die fächerübergreifenden Unterrichtsbeispiele (kompetenzorientierten Arbeitsaufträge) der Bildungsstandards „HAS Wirt-schaft“ im Praxiseinsatz im Rahmen des Schulversuches „Praxis Handelsschule“ erprobt und evaluiert und auf Basis der Rückmeldungen der Schulversuchslehrer/innen im Sinne der perma-nenten Qualitätsentwicklung von der Arbeitsgruppe überarbeitet werden. Die Unterrichtsbeispiele (kompetenzorientierten Arbeitsaufträge) und ein Kompetenzraster ste-hen nunmehr den interessierten Lehrer/innen und Schüler/innen, aber auch allen anderen am Kaufmännischen Schulwesen Interessierten, für schulische Zwecke, unter www.bildungsstandards.berufsbildendeschulen.at zur Verfügung. Ich wünsche allen Lehrer/innen und Schüler/innen bei der Umsetzung der fächerübergreifenden Bildungsstandards im kompetenzorientierten Unterricht viel Erfolg! OStR Prof. Mag. Klaus-Peter Haberl Projektverantwortlicher BMUKK, Abt. II/3

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INHALTSVERZEICHNIS

1  Vorwort der Steuerungsgruppe ........................................................................................ 7 

2  Einleitung ......................................................................................................................... 10 

2.1 Arbeitsgruppe „HAS Wirtschaft“ ...................................................................... 10 

2.2  Intentionen, Aufgaben des Clusters „Wirtschaftskompetenz“ in der neuen Praxis Handelsschule ................................................................. 10 

2.3 Präambel Bildungsstandards „HAS Wirtschaft“ ............................................... 11 

2.4 Funktionen von Bildungsstandards ................................................................. 11 

2.5 Kompetenzmodell „HAS Wirtschaft“ ................................................................ 13 

2.6 Deskriptoren .................................................................................................... 15 

2.7 Deskriptoren – Erläuterungen ......................................................................... 19 

2.8 Anmerkungen der Mitglieder der Arbeitsgruppe .............................................. 41 

3  Der Kompetenzraster oder „Was man können könnte!“ ............................................. 43 

4  Unterrichtsbeispiele (exemplarisch) .............................................................................. 66 

4.1 W-1 Unternehmerisches Denken, Arbeitshaltung und Werte ......................... 68 4.1.1  W-E-1.3 Ich bin mir meiner Fähigkeiten und Fertigkeiten bewusst und

setze sie gerne ein. ..................................................................................... 68 4.1.2  W-E-1.7 Ich bin offen für neue Wege und kreative Ansätze. .................................... 71 

4.2 W-2 Arbeitstechniken ..................................................................................... 74 4.2.1  W-C-2.4 Ich kann meine Arbeit in Teilschritte zerlegen, für diese den

Zeitbedarf abschätzen und in der richtigen Reihenfolge bearbeiten. ......... 74 4.2.2  W-C-2.6 Ich kann situationsbezogen und zielgruppenorientiert präsentieren. ......... 76 

4.3 W-3 Planen und Organisieren ........................................................................ 79 4.3.1  W-C-3.2 Ich kann eine Dienstreise organisieren. ...................................................... 79 

4.4 W-4 Einkaufen und Verkaufen ....................................................................... 82 4.4.1  W-C-4.5 Ich kenne die Folgen von Vertragsverletzungen im Kaufvertrag

durch den Käufer und kann entsprechend reagieren. ................................ 82 4.4.2  W-C-4.6 Ich kenne die Folgen von Vertragsverletzungen im Kaufvertrag

durch den Verkäufer und kann entsprechend reagieren. ........................... 84 4.4.3  W-C-4.9 Ich kenne in Grundzügen die Funktionsweise der marketingpolitischen

Instrumente. ................................................................................................ 86 

4.5 W-5 Finanzieren, Investieren und Versichern ................................................ 90 4.5.1  W-C-5.1 Ich kenne verschiedene Finanzierungsformen und

statische Investitionsverfahren und kann deren Eignung beurteilen. ......... 90 4.5.2  W-C-5.4 Ich kenne verschiedene Versicherungsformen und kann

deren Leistungsumfang erkennen. ............................................................. 93 

4.6 W-6 Unternehmensrechnung ......................................................................... 97 4.6.1  W-C-6.1 Ich beherrsche die Grundlagen des wirtschaftlichen Rechnens. ............... 97 4.6.2  W-C-6.3 Ich kann Originalbelege für die Verbuchung vorbereiten. ........................102 4.6.3  W-C-6.4 Ich kann die regelmäßigen Aufzeichnungen der

Einnahmen-Ausgaben-Rechnung führen und den Erfolg ermitteln. .........113 4.6.4  W-C-6.11 Ich kenne die Bedeutung verschiedener Kosten und

deren Einfluss auf die Preisbildung. .........................................................120 

4.7 W-7 Personal ............................................................................................... 123 4.7.1  W-C-7.2 Ich kenne meine Rechte und Pflichten als Mitarbeiter/in. .........................123 

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4.8 W-8 Wirtschaftliche und rechtliche Vernetzungen ....................................... 128 4.8.1  W-C-8.3 Ich kenne die unterschiedlichen Rechtsformen und

deren Vor- und Nachteile. ........................................................................ 128 4.8.2  W-B-8.8 Mir ist bewusst, in welchen Bereichen die EU

mein Leben beeinflusst. ........................................................................... 133 

5  Hierarchie der Bildungsstandards der Handelsschule ............................................. 136 

5.1 Gesetzliche Verankerung der Bildungsstandards ......................................... 136 

5.2 Bildungsstandards als Teil der Qualitätsinitiative in der Handelsschule ....... 136 

5.3 Bildungsstandards in der Berufsbildung und in der Handelsschule .............. 137 

5.4  Intentionen der Bildungsstandards in mittleren kaufmännischen Schulen .... 138 

5.5 Welche Bildungsstandards müssen Absolventinnen und Absolventen der Handelsschule insgesamt erfüllen? (Stand: Oktober 2012) .......................... 138 

5.6 Soziale und personale Kompetenzen in der Handelsschule ......................... 139 

5.7 Welche Unterrichtsgegenstände sind in der Handelsschule von Bildungsstandards betroffen? ................................................................ 139 

5.8 Bildungsstandards und kompetenzorientierter Unterricht ............................. 140 

6  Kompetenzorientierter Unterricht ............................................................................... 141 

7  Bibliographie und weiterführende Literatur ............................................................... 146 

8  Copyrightregelung ........................................................................................................ 149 

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1 Vorwort der Steuerungsgruppe Vielfalt und Qualität der Berufsbildung Die Bildungssysteme in den Mitgliedstaaten der EU weisen vor allem im Bereich der Berufsbildung eine beachtliche Bandbreite auf, die auch ein Erfolgsfaktor für eine immer mehr von innovativen Produkten und Leistungen geprägten Wirtschaft ist. Die Vielfalt der Bildungswege fördert unter-schiedliche Denk- und Handlungsansätze und schafft ein Potenzial an Qualifikationen, das zu in-novativen Problemlösungen befähigt.

Dieses Potenzial kann am europäischen Bildungs- und Arbeitsmarkt aber nur wirksam werden, wenn die vielfältigen Qualifikationen transparent gemacht und ihrem Wert entsprechend anerkannt werden. Die Anerkennung und Verwertbarkeit erworbener Qualifikationen beruht zu einem wesent-lichen Teil auf dem Vertrauen in die Qualität des Bildungsangebots.

Das Bekenntnis zu einer nachhaltigen Sicherung und Weiterentwicklung der Qualität von Bil-dungsprozessen, die im Besonderen eine transparente Darstellung von Lernergebnissen ein-schließt, steht daher auch im Mittelpunkt der großen bildungspolitischen Themen der Gegenwart, wie der Schaffung eines Nationalen und Europäischen Qualifikationsrahmens (NQR bzw. EQR) sowie eines Europäischen Leistungspunktesystems (ECVET)1. Die österreichische Be-rufsbildung beteiligt sich darüber hinaus am gesamteuropäischen Qualitätsprozess mit der Initiati-ve QIBB (Qualitätsinitiative Berufsbildung). Ein wichtiges Teilprojekt von QIBB ist die Entwicklung und der Einsatz von Bildungsstandards. Bildungsstandards in der Berufsbildung Die Bildungsstandards der Berufsbildung, die auf die Abschlussqualifikationen fokussieren, sind ein wesentliches Element zur transparenten Darstellung von Lernergebnissen. Sie sind somit ein Bildungsnachweis für das Portfolio einer Absolventin bzw. eines Absolventen an der Nahtstelle in das Berufsleben oder in eine weiterführende (tertiäre) Bildungseinrichtung. Dementsprechend kon-zentrieren sich die Standards auf

allgemeinbildende Kernkompetenzen,

berufsbezogene Kernkompetenzen sowie

soziale und personale Kernkompetenzen.

In einem ersten Schritt wurden allgemeinbildende Kernkompetenzen durch Standards definiert. Diese Kompetenzen stellen die „Studierfähigkeit“ sicher und befähigen zur aktiven Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. Sie beziehen sich entweder auf einen einzelnen Unterrichtsgegenstand, wie Deutsch, Englisch, Angewandte Mathematik und Angewandte Informatik oder auf eine Gruppe von Unterrichtsgegenständen, wie die Naturwissenschaften (Physik, Chemie und Biologie). Die entsprechenden Kompetenzmodelle bauen auf bereits bestehenden Entwicklungen auf; sie orien-tieren sich z.B. am Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen des Europa-rats (GERS) sowie an anerkannten Strukturen der entsprechenden Fachdidaktik.

In einem nächsten Schritt wurden bzw. werden berufsbezogene Kernkompetenzen definiert, die sich auf fachtheoretische und fachpraktische Unterrichtsgegenstände bzw. Gegenstandsbereiche eines Bildungsgangs beziehen.

Aufgrund der zunehmenden Bedeutung sozialer und personaler Kernkompetenzen, sowohl für die Arbeitswelt als auch für den Prozess des lebensbegleitenden Lernens, werden auch für diesen Bereich entsprechende Standards erarbeitet.

Man gelangt damit zu einem Kompetenzverständnis, das dem im Europäischen Qualifikations-rahmen verwendeten Ansatz entspricht2.

1 Nationaler Qualifikationsrahmen (NQR), Europäischer Qualifikationsrahmen (EQR), Europäisches System zur Übertra-

gung, Akkumulierung und Anerkennung von Lernleistungen im Bereich der Berufsbildung (ECVET) 2 Indikatoren des EQR: Kenntnisse, Fertigkeiten, Kompetenz (im Sinne von Übernahme von Verantwortung und Selb-

ständigkeit)

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Elemente von Bildungsstandards in der Berufsbildung Ein Bildungsstandard besteht aus dem Kompetenzmodell, den Deskriptoren und den Unter-richtsbeispielen (kompetenzorientierten Arbeitsaufträgen).

Kompetenzmodelle ermöglichen die Darstellung abstrakter Bildungsziele. „Neu“ ist die Dar-stellung der Unterrichtsinhalte in einer Inhaltsdimension UND einer differenzierten Hand-lungsdimension. Die Inhaltsdimension weist die für einen Unterrichtsgegenstand bzw. für mehrere Unterrichtsgegenstände oder einen Fachbereich relevanten Themenbereiche auf. Mit der Handlungsdimension wird die im jeweiligen Unterrichtsgegenstand bzw. den jeweiligen Un-terrichtsgegenständen oder im jeweiligen Fachbereich zu erbringende Leistung zum Ausdruck gebracht.

Die zu erreichenden Kompetenzen werden durch Deskriptoren abgebildet und konkretisieren somit die Bildungs- und Lehraufgaben der Lehrpläne. Sie beschreiben Bildungsziele unter As-pekten der Fachdidaktik und berücksichtigen aktuelle Theorien zum Wissensaufbau. Somit sind die Deskriptoren Umschreibungen in Form von Zielvorgaben. Die Formulierung der De-skriptoren hilft, die Perspektive der Schülerinnen und Schüler zu betonen und erlaubt eine hö-here Lesbarkeit für Lernende und Lehrende, aber auch für alle anderen am Kaufmännischen Schulwesen Interessierten.

Um das Kompetenzmodell zu illustrieren, die Deskriptoren zu präzisieren und in die Praxis zu „übersetzen“, wurden und werden Unterrichtsbeispiele (kompetenzorientierte Arbeitsauf-träge) entwickelt. Diese eignen sich zur Verwendung im Unterricht und dienen der Darstellung der Bildungsstandards, der Orientierung und der Selbstevaluation.

Funktionen der Bildungsstandards Die Bildungsstandards erfüllen eine Reihe unterschiedlicher Funktionen. Einige sollen hier hervor-gehoben werden.

Bildungsstandards dienen der Qualitätssicherung und -verbesserung des gesamten Schul-systems, in dessen Mittelpunkt die Lernleistungen aller Schülerinnen und Schüler stehen. Im Bereich der Berufsbildung haben die Lehrpläne den Charakter von Rahmenvorgaben. Diese Tatsache hat in Verbindung mit den schulautonomen Gestaltungsfreiräumen dazu geführt, dass die Umsetzung der Lehrpläne stark standortbezogen erfolgt.

Die Formulierung von bundesweit gültigen Bildungsstandards soll dieser Entwicklung nicht ent-gegenwirken, aber Kernbereiche des Unterrichts in einer lernergebnisorientierten Darstellung festhalten - Orientierungsfunktion für den Unterricht.

So gesehen bringen die Bildungsstandards eine Konkretisierung der Lehrpläne in ausge-wählten Kernbereichen und schaffen die Grundlage für die Implementierung eines kompetenz-orientierten Unterrichts, der jedenfalls die Erreichung der zentralen, in den Bildungsstandards festgelegten Lernergebnisse sichern soll, und zwar unabhängig vom Schulstandort.

Durch Bildungsstandards sind Vergleiche zwischen unterschiedlichen Bildungs-institutionen und eine objektive Darstellung des Bildungsweges möglich. Dies verbessert nicht nur die „Kommunikation“ zwischen Bildungsanbietern und Arbeitgebern in Österreich, sondern ebnet für Lernende den Weg nach Europa. Durch Standards, die die Zielvorgaben systematisch darstellen, können im österreichischen Schulsystem erworbene Kompetenzen anderen Ländern verdeutlicht werden. Darüber hinaus werden Bildungsstandards in der Be-rufsbildung als Unterstützung zur Weiterentwicklung der europäischen Transparenzinstrumente aufgefasst, wobei für die Berufsbildung insbesondere die Europass-Zeugniserläuterungen von Bedeutung sind (siehe www.zeugnisinfo.at).

Bildungsstandards geben Lehrkräften ein Instrument in die Hand, um ihren Unterricht stärker auf (berufliche) Kernkompetenzen auszurichten und die Handlungsorientierung der Lernenden zu stärken. Dies impliziert eine Ausrichtung auf kompetenzorientierte Lernsituationen und damit eine Erweiterung der didaktischen Möglichkeiten.

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Entwicklungsplan Der Projektplan sieht zwei aufeinanderfolgende Entwicklungsabschnitte vor:

I. Abschnitt: Die Entwicklung und Implementierung der Bildungsstandards als Grundlage für einen kompetenzorientierten Unterricht.

II. Abschnitt: Die Entwicklung und Implementierung von aus den Bildungsstandards abgeleiteten Methoden zur Überprüfung der Erreichung der Lernergebnisse auf Systemebe-ne (Standardisierte kompetenzorientierte Reife- und Diplomprüfung - sRDP).

In I. Abschnitt ist für jeden einzelnen Bildungsstandard der Entwicklungs- und Implementie-rungsprozess in vier Phasen angelegt:

Die 1. Phase umfasst die Erstellung des Kompetenzmodells sowie die Formulierung der zu erreichenden Ziele in Form von Deskriptoren.

In der 2. Phase wird eine größere Anzahl von Unterrichtsbeispielen (kompetenzorientier-ten Arbeitsaufträgen) ausgearbeitet, die in sich geschlossene Aufgaben darstellen und in den Unterricht eingebaut werden können.

Die 3. Phase dient der Erprobung von Unterrichtsbeispielen (kompetenzorientierten Ar-beitsaufträgen) an ausgewählten Schulen.

Die 4. Phase beinhaltet die Konzeption pädagogischer Grundlagen für einen kompetenz-orientierten Unterricht sowie die Implementierung der erforderlichen Unterstützungs-maßnahmen.

Für den II. Abschnitt ist die Entwicklung einer Methodik zur Evaluierung von Lernergebnis-sen vorgesehen. Durch die Formulierung von gemeinsamen Zielvorstellungen und durch kompe-tenzorientierten Unterricht wird die Voraussetzung für eine österreichweite Evaluierung des be-rufsbildendenden Unterrichts geschaffen - Evaluierungsfunktion auf Systemebene. So können durch Messung der Leistung von Schülerinnen und Schülern der Abschlussklassen im Rahmen von zentral vorgegebenen abschließenden Prüfungen, die aus den Bildungsstandards entwickelt werden, Auskunft über die Erreichung der angestrebten Lernergebnisse gewonnen werden. Die berufsbildenden Schulen sind im Jahr 2004 in die Standardentwicklung eingestiegen. Zu-nächst für die berufsbildenden höheren Schulen, in einem zweiten Schritt für die berufsbildenden mittleren Schulen. Die Ergebnisse der einzelnen Arbeitsgruppen zur Entwicklung der Bildungsstandards sind in Ein-zelbroschüren dokumentiert. Diese Dokumentationen enthalten eine ausführliche Beschreibung der jeweiligen Bildungsstandards. Diese Broschüren, das Kompetenzmodell, die Deskriptoren, die Unterrichtsbeispiele (kompetenzorientierten Arbeitsaufträge) und der Kompetenzraster stehen als Download unter www.bildungsstandards.berufsbildendeschulen.at zur Verfügung. Die Steuerungsgruppe verbindet mit der Überreichung dieser Broschüre die Einladung, sich am Prozess der Bildungsstandardentwicklung zu beteiligen. Für die Steuerungsgruppe OStR Prof. Mag. Klaus-Peter Haberl BMUKK, Abt. II/3

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2 Einleitung Die vorliegende Broschüre Bildungsstandards in der Berufsbildung „HAS Wirtschaft“ dokumen-tiert das Ergebnis eines mehrjährigen Entwicklungsprozesses, in dem ein Kompetenzmodell erar-beitet, Deskriptoren formuliert, die Unterrichtsbeispiele (kompetenzorientierten Arbeitsaufträge) und der Kompetenzraster erstellt wurden. Zur Entwicklung der vorliegenden Broschüre haben Fachkolleginnen und Fachkollegen aus ver-schiedenen Handelsakademien und Handelsschulen beigetragen, denen ich an dieser Stelle sehr herzlich danken möchte. 2.1 Arbeitsgruppe „HAS Wirtschaft“ Mitglieder der Arbeitsgruppe

Prof. Mag. Irene Ackerlauer, BHAK/BHAS Linz Auhof Prof. Mag. Andrea Graf, BHAK/BHAS Graz, Grazbachgasse OStR Prof. Mag. Karl Gutleder, BHAK/BHAS Krems OStR Prof. Mag. Klaus-Peter Haberl, BHAK/BHAS 1 Klagenfurt OStR Prof. Mag. Friedrich Höfer, BHAK/BHAS Neunkirchen Prof. Mag. Petra Klicha-Kocurek, HAK/HAS Wien 8, Schönborngasse Prof. Mag. Petra Kudler, BHAK/BHAS Linz Auhof Prof. Mag. Angelika Stiegler, BHAK/BHAS Liezen Prof. Mag. Dr. Rene Tittler, BHAK/BHAS II Salzburg OStR Prof. Mag. Alfred Unterberger OStR Prof. Mag. Ingrid Wichtl, BHAK/BHAS Neumarkt/Wallersee Prof. Mag. Doris Wieshaider, BFI Wien Prof. Mag. Roswitha Wimmer, BHAK/BHAS 1 Klagenfurt Prof. Mag. Margit Ziegler, BHAK/BHAS Linz Auhof Leiter der Arbeitsgruppe

OStR Prof. Mag. Klaus-Peter Haberl, Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur, Abt. II/3 2.2 Intentionen, Aufgaben des Clusters „Wirtschaftskompetenz“ in der neuen

Praxis Handelsschule In den Cluster sind die neuen Unterrichtsgegenstände „Betriebswirtschaft, Wirtschaftliches Rechnen, Rechnungswesen“, „Betriebswirtschaftliche Übungen einschließlich Übungsfirma, Projektmanagement und Projektarbeit“, „Officemanagement und angewandte Informatik“, „Kun-denorientierung und Verkauf“ eingeflossen. Die vorliegende Broschüre, die entsprechenden Unterrichtsbeispiele (kompetenzorientierte Ar-beitsaufträge) und der Kompetenzraster, beziehen sich auf die im vorherigen Absatz angeführten kaufmännischen Unterrichtsgegenstände mit Ausnahme der neuen Unterrichtsgegenstände „Officemanagement und angewandte Informatik“ sowie „Kundenorientierung und Verkauf“. Für die beiden Unterrichtsgegenstände gibt es bzw. wird es eigene Bildungsstandardbroschüren geben, welche die Deskriptoren, das Kompetenzmodell und Unterrichtsbeispiele enthalten. Die Broschüre zu „Officemanagement und angewandte Informatik“, die Unterrichtsbeispiele (kom-petenzorientierte Arbeitsaufträge) sowie der Kompetenzraster stehen bereits als Download unter www.bildungsstandards.berufsbildendeschulen.at zur Verfügung. Aufgabe des Clusters „Wirtschaftskompetenz“ ist, auf Lehrerseite die Vermittlung bzw. auf Schü-lerseite der Erwerb aller kaufmännischen Kompetenzen, die für ein erfolgreiches berufliches und privates Leben der Absolventinnen und Absolventen erforderlich sind.

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Die allgemeinen Bildungsziele des Clusters „Wirtschaftskompetenz“ können dem Schulversuchs-lehrplan entnommen werden. Die einzelnen Unterrichtsgegenstände des Clusters Wirtschaftskompetenz beinhalten jeweils di-daktische Grundsätze, eine detaillierte Kompetenzbeschreibung in Form von Deskriptoren und den Lehrstoff. 2.3 Präambel Bildungsstandards „HAS Wirtschaft“ Die Bildungsstandards „HAS Wirtschaft“ sind auf alle Unterrichtsgegenstände, welche kaufmän-nisches Wissen und Fertigkeiten in der Handelsschule vermitteln, ausgerichtet und ergeben damit den gemeinsamen Nenner der wirtschaftlichen Ausbildung der Handelsschule. Sie umfassen aus dem Lehrplan zum Schulversuch Praxis Handelsschule die Unterrichtsge-genstände „Betriebswirtschaft, Wirtschaftliches Rechnen, Rechnungswesen“; „Betriebswirt-schaftliche Übungen einschließlich Übungsfirma, Projektmanagement und Projektarbeit“ sowie die Bereiche der Unterrichtsgegenstände „Persönlichkeitsbildung und soziale Kompe-tenz“ und „Volkswirtschaft und Recht“ welche die für wirtschaftliche Ausbildung relevant sind. Auf den Erwerb der so wichtigen persönlichen und sozialen Kompetenzen wurde im Rahmen der Vermittlung der fachlichen Kompetenzen zusätzlich Bedacht gelegt. Darüber hinaus wurde im neuen Lehrplan zum Schulversuch Praxis Handelsschule ein eigener Cluster „Sozialkompetenz und Persönlichkeitsentwicklung“ eingerichtet, um den Erwerb der sozialen und persönlichen Kompetenzen besonders zu fördern und zu vertiefen. Die Einrichtung eines eigenen Clusters darf jedoch unter keinen Umständen dazu führen, dass die Vermittlung dieser wichtigen Kompetenzen von Lehrerinnen und Lehrern anderer Unterrichtsgegenstände und Cluster vernachlässigt wird. Die notwendigen rechtlichen Kompetenzen in Zusammenhang mit betriebswirtschaftlichem Fach-wissen werden ebenfalls im Cluster „Wirtschaftskompetenz“ vermittelt. Tiefer gehende Rechts-kenntnisse und das notwendige juristische Wissen für die erfolgreiche Bewältigung des privaten Lebens sind in den Cluster „Gesellschaft und Umwelt“ eingeflossen. 2.4 Funktionen von Bildungsstandards Bildungsstandards sind:

Erwartete Lernergebnisse aus den Kernbereichen eines Unterrichtsgegenstandes, mehrerer Unterrichtsgegenstände oder eines Clusters zu einem bestimmten Zeitpunkt (11. Schulstufe).

Bildungsstandards erläutern, über welche nachhaltigen Kompetenzen eine Schülerin oder ein Schüler verfügen muss, wenn das Bildungsziel einer bestimmten Schulform als erreicht gelten soll.

Bildungsstandards definieren Kompetenzen (kognitive, soziale und personale Fähigkeiten und Fertigkeiten), die dazu dienen, Aufgaben unter Anleitung und selbständig zu lösen.

Bildungsstandards in Österreich verstehen sich als Regelstandards (mittleres Anforderungsni-veau).

Bildungsstandards sind ergebnisorientiert (Outcome-Orientierung).

Bildungsstandards betonen die Nachhaltigkeit (was nehmen die Absolventinnen und Absol-venten in ihr Berufsleben bzw. Privatleben tatsächlich mit).

Bildungsstandards beruhen auf Fachlichkeit (Bezug zum Kernstoff der verschiedenen Unter-richtsgegenstände/Cluster).

Bildungsstandards definieren verfügbare Soll-Kompetenzen an Schnittstellen (nach der 3. Klasse, bei bzw. nach der abschließenden Prüfung, bei Eintritt in das Berufsleben).

Bildungsstandards dienen der Orientierung und Transparenz (Vergleichbarkeit trotz Schulau-tonomie).

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Bildungsstandards dienen der externen Systemevaluierung (Rückmeldung über die Qualität des Bildungssystems und der Schulform).

Bildungsstandards sind ein Teilbereich der Qualitätsinitiative der Sektion Berufsbildung - QIBB (externe Qualitätssicherung und Qualitätsverbesserung des Unterrichts).

Bildungsstandards definieren grundlegende Handlungsanforderungen (Kernkompetenzen), denen Schülerinnen und Schülern im Lernbereich oder in den Fächern ausgesetzt sind.

Bildungsstandards sind Zielmarken und benennen klar erwartete Kompetenzen von Schüle-rinnen und Schülern.

Bildungsstandards haben einen kumulativen Aufbau. Sie fokussieren, was am Ende der Schulform sicher beherrscht werden soll, thematisieren aber nicht die Prozesskomponente des Lernens.

Bildungsstandards sind Leitlinien, die Wissen und Kompetenzen ausdrücken.

Bildungsstandards dienen der Feststellung und der Bewertung von Lernergebnissen.

Bildungsstandards zielen darauf ab, die Wirkungen des pädagogischen Handelns an Hand des Ergebnisses messbar zu machen.

Bildungsstandards sind nicht:

Bildungsstandards sind keine Auflistung von Bildungs- und Lehraufgaben bzw. von Lehrinhalten oder Lernzielen (= Input, Lehrplan).

Bildungsstandards haben keinen Einfluss auf die Leistungsbeurteilung.

Bildungsstandards legen nicht fest, was guter Unterricht ist.

Bildungsstandards reglementieren nicht das Lernen und Lehren.

Bildungsstandards sind kein Eingriff in die Methodenfreiheit der Lehrerinnen und Lehrer – kompetenzorientierter Unterricht.

Bildungsstandards sind nicht prozessorientiert.

Bildungsstandards bedeuten keine Standardisierung des pädagogischen Handelns.

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2.5 Kompetenzmodell „HAS Wirtschaft“ Das Kompetenzmodell unterscheidet zwei fachliche Teildimensionen. Diese sind: Handlungskompetenzen und Inhaltskompetenzen Dimension – Handlungskompetenzen Unter Handlungskompetenzen versteht man fachlich orientierte Aktivitäten, die für die Bearbei-tung und Nutzung der inhaltlichen Teilbereiche erforderlich sind. Durch eine Unterteilung werden charakteristische Handlungsbereiche spezifiziert, die sich aus dem allgemeinen Bildungsziel, der Rolle des Unterrichtsgegenstandes/der Unterrichtsgegenstände und der Zieldefinition des Clusters ableiten lassen. Die folgenden Kompetenzbereiche beschreiben Handlungen, die für die Bearbeitung und Nutzung der inhaltlichen Teilbereiche des Wirtschaftsclusters erforderlich sind. Handlungskompetenzen

A B C D E

Wiedergeben Verstehen Anwenden Analysieren Entwickeln

Handlungskompetenzen

A Wiedergeben umfasst die Kompetenz, etwas Gelerntes wiederzugeben und einzuordnen.

B Verstehen

umfasst die Kompetenz, etwas Gelerntes auf einen bestimmten Sachverhalt zu übertragen oder damit zu vergleichen; etwas in anderer Form zusammen-fassend, charakterisierend darzustellen.

Beispiele für Handlungen in der Kategorie „Verstehen“ vorgegebene Inhalte zusammenfassen Schlussfolgerungen ziehen Zusammenhänge erklären vergleichen, begründen, erläutern, darstellen, einordnen

C Anwenden

umfasst im Wesentlichen die Nutzung oder Anwendung eines gelernten Ver-fahrens.

Beispiele für Handlungen in der Kategorie „Anwenden“ Einholen und Vergleichen von Angeboten Kontieren und Verbuchen von Belegen Durchführung von Berechnungen Erstellen von Auswertungen

D Analysieren

umfasst etwas Gelerntes neu zu strukturieren, eigene Kriterien, Gesichts-punkte zu entwickeln und zu übertragen.

Beispiele für Handlungen in der Kategorie „Analysieren“ rechtliche Auswirkungen von eigenen Handlungen im Zusammenhang

mit der Abwicklung eines Kaufvertrags beurteilen können Daten für Kennzahlenermittlung auswählen und aufbereiten Bedürfnisse der Kunden in Verkaufsgesprächen erkennen

E Entwickeln

umfasst eigenständig etwas Neues zu konzipieren.

Beispiele für Handlungen in der Kategorie „Entwickeln“ ständig wiederkehrende Tätigkeiten im eigenen Arbeitsbereich zeitspa-

rend organisieren Planen von geeigneten Ablagesystemen

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Dimension – Inhaltskompetenzen Das sind Kompetenzen, die von Schülerinnen und Schülern bei der Auseinandersetzung mit In-halten im Wirtschaftscluster und anderen Clustern erworben werden. Die angeführten Kompe-tenzklassen entsprechen den im Lehrplan enthaltenen Inhaltsbereichen. Die inhaltlichen Kompetenzen wurden in folgende acht Teilbereiche aufgeteilt:

Inh

alts

kom

pet

enze

n

W1 Unternehmerisches Denken, Arbeitshaltung und Werte

W2 Arbeitstechniken

W3 Planen und Organisieren

W4 Einkaufen und Verkaufen

W5 Finanzieren, Investieren und Versichern

W6 Unternehmensrechnung

W7 Personal

W8 Wirtschaftliche und rechtliche Vernetzungen

Vernetzung der Kompetenzen Die Vernetzung der Handlungskompetenzen mit den inhaltlichen Kompetenzen ergibt das nachfolgende Modell. Die Realisierung eines solchen Kompetenzpaares in Form von Aufgaben kann in verschiedenen Anspruchsniveaus erfolgen.

Handlungskompetenzen

A B C D E

Wiedergeben Verstehen Anwenden Analysieren Entwickeln

Inh

alts

kom

pet

enze

n

W1 Unternehmerisches Denken, Arbeitshaltung und Werte

W2 Arbeitstechniken

W3 Planen und Organisieren

W4 Einkaufen und Verkaufen

W5 Finanzieren, Investieren und Versichern

W6 Unternehmensrechnung

W7 Personal

W8 Wirtschaftliche und rechtliche Vernetzungen

W-C-5.1-1

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Struktur der Nummerierung der Unterrichtsbeispiele (kompetenz- orientierten Arbeitsaufträge) Die Einordung eines Deskriptors in W-C-5 bedeutet, dass dieser überwiegend aus dem Cluster „Wirtschaftskompetenz“ stammt, der Handlungskompetenz C „Anwenden“ sowie der In-haltskompetenz 5 „Finanzieren, Investieren und Versichern“ zuzuordnen ist. Danach ist der jeweilige Deskriptor der Inhaltsebene angeführt, z. B. 1 entspricht „Ich kenne verschiedene Fi-nanzierungsformen und statische Investitionsverfahren und kann deren Eignung beurteilen“. Die darauffolgende Ziffer gibt die Nummer des Beispiels an, z.B. 1 = erstes Beispiel. In der Nummerierung wird jeweils die höchste anzustrebende Handlungskompetenz angeführt. In einem dazugehörigen Unterrichtsbeispiel (kompetenzorientierten Arbeitsauftrag) können sehr wohl auch darunter liegende Handlungskompetenzen verlangt werden. Die Einordnung des Beispiels zur Inhaltskompetenz 5 zeigt, dass größtenteils Kompetenzen des Bereiches „Finanzieren, Investieren und Versichern“ gefordert sind. Es kann und wird aber durch-aus auch vorkommen, dass Kompetenzen anderer Inhaltsbereiche (z. B. Planen und Organisieren) verlangt werden. Die wirtschaftlichen Unterrichtsgegenstände haben im kaufmännischen Schulwesen einen sehr hohen Stellenwert, weil sie neben der fachlichen Schwerpunktsetzung der jeweiligen Schulform vor allem jene Wirtschaftskompetenzen (Fachkompetenzen, soziale Kompetenzen und Metho-denkompetenz) vermitteln, die für alle qualifizierten Tätigkeiten in Wirtschaft und Verwaltung sowie für das private Lebensumfeld Voraussetzung sind. Die integrative Sichtweise der wirtschaftlichen Unterrichtsgegenstände spiegelt sich im Kompe-tenzmodell wider. Die Bildungsstandards bestehen aus einem Kompetenzmodell, Deskriptoren sowie Unterrichtsbeispielen (kompetenzorientierten Arbeitsaufträgen). Die Hinweise und Beispiele verstehen sich nicht als taxative Aufzählungen, sondern als Anregungen und stellen keine Verbind-lichkeit im Hinblick auf Lehrpläne dar. Auch ist die Reihenfolge der Deskriptoren nicht hierarchisch zu verstehen. Die Unterrichtsbeispiele (kompetenzorientierten Arbeitsaufträge) sind als möglicher Bestand-teil des Unterrichts in den verschiedenen Unterrichtsgegenständen und als Orientierungshilfe in Bezug auf die Erreichung der Ziele gedacht, die in Form von Deskriptoren formuliert sind. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Anzahl der Unterrichtsbeispiele (kompe-tenzorientierten Arbeitsaufträge) zu einem Deskriptor keinerlei Rückschlüsse auf dessen Wichtigkeit oder den Umfang zulassen. Auch war und kann es nicht Ziel sein, mit einem einzel-nen Arbeitsauftrag einen gesamten Deskriptor inhaltlich vollständig abzudecken. Häufig wird mit dem Arbeitsauftrag nur eine oder mehrere Facetten des Hauptdeskriptors dargestellt, um ei-nen Eindruck zu vermitteln, wie sich die angesprochenen Kompetenzen präsentieren können. Die Funktion der Erläuterungen ist, gemeinsam den Unterrichtsbeispielen (kompetenzorientier-ten Arbeitsaufträgen) die Inhalte der Deskriptoren näher zu konkretisieren. Es soll die äußeren Grenzen der Inhalte und mögliche Umsetzungen in der Handlungsebene verdeutlicht werden. 2.6 Deskriptoren

Nr. Inhaltsebene Höchste

Handlungs-ebene

Deskriptor

1 Unternehmerisches Denken, Arbeitshaltung und Werte

1.1 Ich bin mir der Wirkung meines Auftretens bewusst. E W-E-1.1

1.2 Ich bin mir der Wirkung meines Handelns bewusst und übernehme Verantwortung dafür.

E W-E-1.2

W-C-5.1-1

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Nr. Inhaltsebene Höchste

Handlungs-ebene

Deskriptor

1.3 Ich bin mir meiner Fähigkeiten und Fertigkeiten bewusst und setze sie gerne ein.

E W-E-1.3

1.4 Ich versuche mich in andere hineinzudenken und handle entspre-chend.

E W-E-1.4

1.5 Ich bin für das Erreichen selbst gesetzter und vorgegebener Ziele verantwortlich.

E W-E-1.5

1.6 Mir ist bewusst, dass Aus-, Fort- und Weiterbildung wichtig sind und mich weiter bringen.

E W-E-1.6

1.7 Ich bin offen für neue Wege und kreative Ansätze. E W-E-1.7

2 Arbeitstechniken

2.1 Ich kann konstruktives Feedback geben und empfangen. C W-C-2.1

2.2 Ich kann zielgerichtet und selbständig Informationen beschaffen, bewerten und verarbeiten.

C W-C-2.2

2.3 Ich kann in Gruppen arbeiten. C W-C-2.3

2.4 Ich kann meine Arbeit in Teilschritte zerlegen, für diese den Zeit-bedarf abschätzen und in der richtigen Reihenfolge bearbeiten.

C W-C-2.4

2.5 Ich achte auf qualitätsvolle Arbeit und kontrolliere meine Arbeits-ergebnisse.

C W-C-2.5

2.6 Ich kann situationsbezogen und zielgruppenorientiert präsentieren. C W-C-2.6

2.7 Ich kann einfache Methoden zur Entscheidungsfindung anwenden. C W-C-2.7

3 Planen und Organisieren

3.1 Ich arbeite bei der Planung und Durchführung von Veranstaltun-gen mit.

C W-C-3.1

3.2 Ich kann eine Dienstreise organisieren. C W-C-3.2

3.3 Ich kann Unterlagen auftragsgemäß aufbereiten. C W-C-3.3

3.4 Ich kann Unterlagen (auch digital) korrekt ablegen und wiederfin-den.

C W-C-3.4

3.5 Ich kenne Methoden des Projektmanagements und kann in Pro-jekten mitarbeiten.

C W-C-3.5

3.6 Ich finde mich in betrieblichen Organisationsstrukturen zurecht. C W-C-3.6

4 Einkaufen und Verkaufen

4.1 Ich kann Ein- und Verkaufsgespräche führen. C W-C-4.1

4.2 Ich kenne die rechtlichen Grundlagen des Kaufvertrages und handle entsprechend.

C W-C-4.2

4.3 Ich kann einen Kaufvertrag aus Sicht des Käufers abwickeln. C W-C-4.3

4.4 Ich kann einen Kaufvertrag aus Sicht des Verkäufers abwickeln. C W-C-4.4

4.5 Ich kenne die Folgen von Vertragsverletzungen im Kaufvertrag durch den Käufer und kann entsprechend reagieren.

C W-C-4.5

4.6 Ich kenne die Folgen von Vertragsverletzungen im Kaufvertrag durch den Verkäufer und kann entsprechend reagieren.

C W-C-4.6

4.7 Ich kann die Auswirkungen unterschiedlicher Beschaffungsprinzi-pien einschätzen.

C W-C-4.7

4.8 Ich kenne die Einflussfaktoren auf Lagerkennzahlen und kann deren Auswirkungen beurteilen.

C W-C-4.8

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Nr. Inhaltsebene Höchste

Handlungs-ebene

Deskriptor

4.9 Ich kenne in Grundzügen die Funktionsweise der marketingpoliti-schen Instrumente.

C W-C-4.9

5 Finanzieren, Investieren und Versichern

5.1 Ich kenne verschiedene Finanzierungsformen und statische Inves-titionsverfahren und kann deren Eignung beurteilen.

C W-C-5.1

5.2 Ich kenne verschiedene Anlageformen und kann deren Risiko einschätzen.

C W-C-5.2

5.3 Ich kenne verschiedene Formen der Sanierung und deren Folgen. C W-C-5.3

5.4 Ich kenne verschiedene Versicherungsformen und kann deren Leistungsumfang erkennen.

C W-C-5.4

6 Unternehmensrechnung

6.1 Ich beherrsche die Grundlagen des wirtschaftlichen Rechnens. C W-C-6.1

6.2 Ich kenne die grundlegenden gesetzlichen Bestimmungen des Umsatzsteuerrechtes, kann die USt-Zahllast ermitteln und deren Abfuhr abwickeln.

C W-C-6.2

6.3 Ich kann Originalbelege für die Verbuchung vorbereiten. C W-C-6.3

6.4 Ich kann die regelmäßigen Aufzeichnungen der Einnahmen-Ausgaben-Rechnung führen und den Erfolg ermitteln.

C W-C-6.4

6.5 Ich kann laufende Geschäftsfälle in der doppelten Buchführung inkl. Lagereingänge und -ausgänge mit einer kaufmännischen Standardsoftware anhand von Belegen verbuchen und deren Auswirkungen auf Bilanz und GuV-Rechnung erkennen.

C W-C-6.5

6.6 Ich kann Zugänge, Abgänge des Anlagevermögens erfassen, Abschreibungen durchführen und die Auswirkung auf die Bilanz und GuV-Rechnung und auf die Einnahmen-Ausgaben-Rechnung erkennen.

C W-C-6.6

6.7 Ich kann weitere einfache Abschlussarbeiten durchführen (Waren-bewertung, Forderungsabschreibung) und die Auswirkung auf die Bilanz und die GuV-Rechnung darstellen.

C W-C-6.7

6.8 Ich kann einfache Kennzahlen berechnen und erläutern. C W-C-6.8

6.9 Ich kann einfache Lohn- und Gehaltsabrechnungen durchführen und verbuchen, auch softwareunterstützt.

C W-C-6.9

6.10 Ich kann die Arbeitnehmerveranlagung mittels FinanzOnline durchführen und aufgrund des erhaltenen Bescheides die richtigen Handlungen setzen.

C W-C-6.10

6.11 Ich kenne die Bedeutung verschiedener Kosten und deren Ein-fluss auf die Preisbildung.

C W-C-6.11

6.12 Ich kann mit gegebenen Daten Kalkulationen durchführen. C W-C-6.12

6.13 Ich kann einfache Deckungsbeitragsrechnungen durchführen und auf deren Grundlage unternehmerische Entscheidungen treffen.

C W-C-6.13

7 Personal

7.1 Ich kenne verschiedene Formen von Beschäftigungsverhältnissen. C W-C-7.1

7.2 Ich kenne meine Rechte und Pflichten als Mitarbeiter/in. C W-C-7.2

7.3 Ich kann für mich geeignete Jobangebote finden und mich zielori-entiert und strukturiert auf ein Bewerbungsverfahren vorbereiten.

C W-C-7.3

7.4 Ich kenne verschiedene Führungs- und Motivationsformen. C W-C-7.4

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Nr. Inhaltsebene Höchste

Handlungs-ebene

Deskriptor

8 Wirtschaftliche und rechtliche Vernetzungen

8.1 Ich kenne die erforderlichen Schritte bei einer Unternehmensgrün-dung und kann mir dazu Informationen beschaffen.

C W-C-8.1

8.2 Ich kann einfache Businesspläne formulieren. C W-C-8.2

8.3 Ich kenne unterschiedliche Rechtsformen und deren Vor- und Nachteile.

C W-C-8.3

8.4 Ich kenne Gesetze und kann wesentliche Inhalte herausfiltern. B W-B-8.4

8.5 Ich lese Verträge und kann wesentliche Inhalte herausfiltern. B W-B-8.5

8.6 Ich kenne volkswirtschaftliche Grundbegriffe und kann deren Be-deutung erklären.

C W-C-8.6

8.7 Ich kenne den Wirtschaftskreislauf und seine Auswirkungen auf Gesellschaft und Unternehmen.

C W-C-8.7

8.8 Mir ist bewusst, in welchen Bereichen die EU mein Leben beein-flusst.

B W-B-8.8

8.9 Ich informiere mich, bevor ich mein Wahlrecht ausübe. B W-B-8.9

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2.7 Deskriptoren – Erläuterungen

1 Unternehmerisches Denken, Arbeitshaltung und Werte

W-E.1.1 Ich bin mir der Wirkung mei-nes Auftretens bewusst.

Inhaltsebene Der Deskriptor umfasst: Business Behaviour und Kundenorientierung Zielgruppengerechtes Präsentationsverhalten Handlungsebene Die oben angeführten Inhalte sollen anhand konkreter (Fall-)Beispiele bewusst und situationsadäquat eingesetzt und geübt werden. Beispiele hierfür sind: Auftreten im Rahmen eines Bewerbungsgespräches Abschlusspräsentationen Durchführen von Kundengesprächen in der Übungsfirma sowie im Praktikum

W-E-1.2 Ich bin mir der Wirkung mei-nes Handelns bewusst und übernehme Verantwortung dafür.

Inhaltsebene Der Deskriptor umfasst: Kommunikationsfähigkeit/soziale Kompetenzen Konfliktmanagement/Schritte zur Konfliktlösung Umgehen mit Widerständen Selbstkontrolle und Kritikfähigkeit Handlungsebene Die Tragweite und die Auswirkungen unangemessener Verhaltensweisen sowie von negativen Kommu-nikationsstilen soll erkannt werden. Sowohl intern als auch extern sollen die Absolventinnen und Absol-venten durch entsprechende Handlungen zur Problemlösung beitragen und somit Lernfähigkeit zeigen. Weiters sollen sie in einfachen Projekten sowie im Praktikum Konflikte und Widerstände konstruktiv lö-sen bzw. abarbeiten können. Sie sollen Kritik annehmen und angemessen äußern können sowie den eigenen Standpunkt vertreten können.

W-E-1.3 Ich bin mir meiner Fähigkeiten und Fertigkeiten bewusst und setze sie gerne ein.

Inhaltsebene Der Deskriptor umfasst: Hard Skills im betrieblichen Umfeld Soft Skills im betrieblichen Umfeld Eigen- und Fremdeinschätzung

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Handlungsebene Die Bedeutung von bestimmten Fähigkeiten (Soft Skills) und Fertigkeiten (Hard Skills) im betrieblichen Umfeld soll erkannt werden. Die Absolventinnen und Absolventen sollen ihre eigenen Stärken und Schwächen und ihre Wirkung auf Andere richtig einschätzen können.

W-E-1.4 Ich versuche mich in andere hineinzudenken und handle entsprechend.

Inhaltsebene Der Deskriptor umfasst: Kundenorientiertes Verhalten Einfühlungsvermögen Sicht und Situation des Anderen berücksichtigen können Handlungsebene Die Absolventinnen und Absolventen sollen sich in unterschiedlichen Verkaufssituationen kundenadä-quat verhalten und den situativen Gegebenheiten entsprechend reagieren können. Sie sollen die Fähig-keit erwerben, sich in andere Personen hineinzuversetzen und bei eigenen Entscheidungen die Sicht-weise anderer berücksichtigen zu können.

W-E-1.5 Ich bin für das Erreichen selbst gesetzter und vorgege-bener Ziele verantwortlich.

Inhaltsebene Der Deskriptor umfasst: Setzen von eigenen Zielen Verstehen von vorgegebenen Zielen Zielverfolgung und Erreichung der Ziele Kontrolle der Zielerreichung Handlungsebene Zielorientiertes Arbeiten soll als Handlungsprinzip verfolgt werden. Einfaches Tun soll durch zielorientier-tes Arbeiten ersetzt werden. Ziele sollen, auch in Zielvereinbarungsgesprächen, definiert, verfolgt und in regelmäßigen Abständen hinterfragt werden. Eine Selbstbeurteilung der Zielerreichung soll vorgenom-men werden.

W-E-1.6 Mir ist bewusst, dass Aus-, Fort- und Weiterbildung wich-tig sind und mich weiter brin-gen.

Inhaltsebene Der Deskriptor umfasst: Mitarbeitermotivation Planung (Lernpläne) Lernstrategien Fort- und Weiterbildungsorganisationen in Österreich

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Handlungsebene Marktführende Fort- und Weiterbildungsinstitute/-organisationen in Österreich sollen bekannt sein. Die Absolventinnen und Absolventen sollen individuelle Aus- und Weiterbildungspläne erstellen können. Sie sollen die Bedeutung des lebenslangen Lernens kennen und deren Wichtigkeit für die eigene Zukunft erkennen. Die Absolventen und Absolventinnen sollen die Kompetenz besitzen, die eigenen Lernstrate-gien und Lernwege kritisch zu reflektieren.

W-E-1.7 Ich bin offen für neue Wege und kreative Ansätze.

Inhaltsebene Der Deskriptor umfasst: Kreativitätstechniken (z. B. Brainstorming, Mindmapping, 6-3-5- Methode) Handlungsebene Die Absolventinnen und Absolventen sollen aufgeschlossen und offen gegenüber Neuem sein. Erprobtes soll hinterfragt und das Interesse zum Ausprobieren von Neuem soll geweckt werden. Die Nutzung von Techniken zum Finden von neuartigen, originellen Ideen und zum Abbau von Denkblockaden sollen ge-übt werden.

2 Arbeitstechniken

W-C-2.1 Ich kann konstruktives Feed-back geben und empfangen.

Inhaltsebene Der Deskriptor umfasst: Feedbackregeln für den Feedbackgeber und den Feedbacknehmer Anwenden von Feedbackregeln Handlungsebene Die Absolventinnen und Absolventen sollen die Feedbackregeln sowohl für den Feedbackgeber als auch für den Feedbacknehmer kennen und in verschiedenen Situationen anwenden können.

W-C-2.2 Ich kann zielgerichtet und selbständig Informationen beschaffen, bewerten und verarbeiten.

Inhaltsebene Der Deskriptor umfasst: Informationsbeschaffung (Recherche) u.a. zu Lieferanten, Kunden, Konkurrenten und Produkten, zur

generellen Wirtschafts- und Marktentwicklung, zu sozialen und gesellschaftspolitischen Themen Informationsbewertung Informationsaufbereitung

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Handlungsebene Informationen sollen aus zuverlässigen Quellen oder durch Befragung von Expertinnen und Experten beschafft werden. Die kritische Reflexion der recherchierten Informationen soll geübt werden. Die Verar-beitung dieser Informationen soll dokumentiert werden. Auf das richtige Zitieren von übernommenen Daten bzw. Inhalten ist zu achten.

W-C-2.3 Ich kann in Gruppen arbeiten. Inhaltsebene Der Deskriptor umfasst: Motivation zur Gruppenarbeit Teambildung Regeln für die Gruppenarbeit Umgang mit konträren Meinungen und Konflikten Reflexion Handlungsebene Das oben Angeführte soll anhand konkreter Übungen durch Einsatz unterschiedlicher Methoden bewusst werden und situationsadäquat eingesetzt werden können.

W-C-2.4 Ich kann meine Arbeit in Teil-schritte zerlegen, für diese den Zeitbedarf abschätzen und in der richtigen Reihen-folge bearbeiten.

Inhaltsebene Der Deskriptor umfasst: Aufspaltung komplexer Tätigkeiten in Teilschritte Schätzung des Zeitbedarfs für die Tätigkeiten Festlegung einer sinnvollen Reihenfolge der Tätigkeiten Handlungsebene Umfassende Aktivitäten sollen in Teilschritte zerlegt und nach Priorität gereiht werden. Termine aus pri-vatem und schulischem Bereich sollen koordiniert werden. Die Absolventinnen und Absolventen sollen erkennen, wann welche Tätigkeiten zu erledigen sind, damit Termine eingehalten werden können und die angestrebte Leistung erbracht werden kann.

W-C-2.5 Ich achte auf qualitätsvolle Arbeit und kontrolliere meine Arbeitsergebnisse.

Inhaltsebene Der Deskriptor umfasst: Sorgfältiges Arbeiten Kontrolle der eigenen Arbeit Eigene Arbeiten überprüfen lassen Kontrolle fremder Arbeiten (Gegenlesen) Teamfähigkeit

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Handlungsebene Es sollen Arbeitsaufträge sorgfältig erledigt werden, eigenständig kontrolliert und gegebenenfalls dazu eine fremde Meinung eingeholt werden. Die Absolventinnen und Absolventen können aus mehreren Ein-zelarbeiten ein inhaltlich und formal korrektes Schriftstück/Produkt erstellen.

W-C-2.6 Ich kann situationsbezogen und zielgruppenorientiert prä-sentieren.

Inhaltsebene Der Deskriptor umfasst: Checkliste für die Erstellung einer Präsentation Berücksichtigung der Zielgruppe Inhalt, Struktur und Aufbau einer Präsentation Durchführung und Nachbereitung der Präsentation Handlungsebene Eine Präsentation soll vorbereitet werden können. Dabei ist der Einsatz verschiedener Präsentationsme-dien sowie einer Präsentationssoftware vorgesehen. Die Präsentation soll überzeugend und den Präsen-tationsregeln entsprechend durchgeführt werden. Dazu soll eine Checkliste mit jenen Punkten erstellt werden, die bei der Vorbereitung und Durchführung der Präsentation zu beachten sind. Auf die inhaltli-che Richtigkeit muss geachtet werden.

W-C-2.7 Ich kann einfache Methoden zur Entscheidungsfindung anwenden.

Inhaltsebene Der Deskriptor umfasst: Entscheidungsinstrumente z.B. Scoring und BEST-Price-Analysen Einfache Kalkulationen Angebotsvergleich ABC-Analysen für Lager, Kundinnen und Kunden, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Handlungsebene Die ABC-Analyse und die Kalkulation sollen als Instrumente der Entscheidungsfindung beherrscht wer-den. Scoring als Punktbewertungsmethode, um qualitative und subjektive Kriterien vergleichbar zu ma-chen, soll zur Entscheidungsfindung eingesetzt werden können.

3 Planen und Organisieren

W-C-3.1 Ich arbeite bei der Planung und Durchführung von Veran-staltungen mit.

Inhaltsebene Der Deskriptor umfasst: Selbstständige Informationsbeschaffung Zeit- und Kostenplanung Werbemaßnahmen Checklisten

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Handlungsebene Die Informationsbeschaffung zu einem bestimmten Thema soll selbständig erfolgen können. Alle Vorbe-reitungen, die für die Durchführung einer Veranstaltung nötig sind, sollen in Schriftform vorgelegt werden können.

W-C-3.2 Ich kann eine Dienstreise or-ganisieren.

Inhaltsebene Der Deskriptor umfasst: Informationsbeschaffung über Verkehrsmittel und -wege Informationsbeschaffung über Unterkunftsmöglichkeiten Informationsbeschaffung über mögliches Rahmenprogramm (z.B. Kultur) Termin- und Kostenplanung Filtern von Informationen Aufbereitung von Unterlagen Handlungsebene Die oben angeführten Inhalte sollen anhand eines Beispiels situationsadäquat eingesetzt und bearbeitet werden.

W-C-3.3 Ich kann Unterlagen auftrags-gemäß aufbereiten.

Inhaltsebene Der Deskriptor umfasst: Recherche im Internet Herausfiltern von Informationen Zusammenfassen von relevanten Daten Erstellen von Übersichten Einhalten formaler Vorschriften Handlungsebene Die definierten Kompetenzen umfassen genaues Arbeiten, wobei einerseits auf Vollständigkeit und an-dererseits auf formale Richtigkeit zu achten ist. Effizientes Arbeiten mit entsprechendem Output und das Einhalten von Terminen sollen von den Absolventinnen und Absolventen beherrscht werden.

W-C-3.4 Ich kann Unterlagen (auch digital) korrekt ablegen und wiederfinden.

Inhaltsebene Der Deskriptor umfasst: Planung von Ordnerstrukturen Beschreibung von Ablagesystemen (digital, Papierform)

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Handlungsebene Es soll ein Bewusstsein vorhanden sein, dass Ordnerstrukturen im Vorfeld geplant und Ablagesysteme durchdacht werden müssen. Die Absolventinnen und Absolventen sollen Ordnerstrukturen festlegen so-wie mit vorhandenen Ordnerstrukturen arbeiten können, um Daten korrekt und übersichtlich abzulegen und wiederzufinden.

W-C-3.5 Ich kenne Methoden des Pro-jektmanagements und kann in Projekten mitarbeiten.

Inhaltsebene Der Deskriptor umfasst: Projektmanagement in Grundzügen Instrumente der Projektplanung

o Projektantrag o Projektauftrag o Organigramm o Funktionendiagramm o Regeln/Werte/Projektkultur o Planung der Ziele o Projektrollen o Objektstrukturplan o Projektstrukturplan o Zeitplan/Meilensteinliste

Ergebnis- und Prozessdokumentation Handlungsebene Die Methode des Projektmanagements soll in Ansätzen bekannt und konkret an schülernahen Beispielen angewendet werden können. Die entsprechende Umsetzung der oben angeführten Projektmanagemen-tinstrumente in den einzelnen Phasen eines Projektes ist gefordert. Neben formalen und organisatori-schen Kompetenzen soll der Fokus auch auf soziale Kompetenzen gelegt werden. Aufgabenstellungen sollen im Sinne des Projektmanagements im Team bearbeitet werden.

W-C-3.6 Ich finde mich in betrieblichen Organisationsstrukturen zu-recht.

Inhaltsebene Der Deskriptor umfasst: Prozessorientiertes Denken Kennen und Erkennen von Aufbauorganisation und Ablauforganisation Erkennen von informellen Organisationsstrukturen

Handlungsebene Verantwortungen und Kompetenzen sollen durch die Beschreibung der Aufbauorganisation des Unter-nehmens erkannt werden. Die Wichtigkeit von Ablaufbeschreibungen für ein standardisiertes Arbeiten soll erkannt werden. Prozessbeschreibungen für die Kernprozesse des Unternehmens sollen gelesen, verstanden werden.

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4 Einkaufen und Verkaufen

W-C-4.1 Ich kann Ein- und Verkaufs-gespräche führen.

Inhaltsebene Der Deskriptor umfasst: Vorbereitung von Ein- und Verkaufsgesprächen Gesprächseinstieg Fach- und Sozialkompetenz eines Verkäufers Erwerb von Produktkenntnissen Checklisten erstellen Durchführen von Ein- und Verkaufsgesprächen Handlungsebene Die Bedeutung von richtigem Auftreten soll erkannt werden. Die Absolventinnen und Absolventen sollen sich auf die Rolle eines Käufers oder Verkäufers einstellen können. Definierte Gesprächsziele sollen konsequent verfolgt werden.

W-C-4.2 Ich kenne die rechtlichen Grundlagen des Kaufvertra-ges und handle entsprechend.

Inhaltsebene Der Deskriptor umfasst: Zielgerichtete Informationsbeschaffung (unter Anleitung) zu gesetzlichen Grundlagen und Abschät-

zung der wesentlichen Auswirkungen (ABGB, UGB, PHG, Fernabsatzgesetz, KSchG) Usancen, Allgemeine Geschäftsbedingungen Geschäftsfähigkeit und deren Folgen Zustandekommen des Kaufvertrages Traditionelle Kaufverträge, Kaufverträge nach Fernabsatzgesetz; Haustürgeschäfte und deren Aus-

wirkungen; B2B/B2C/C2C Vertragswidrigkeiten und deren rechtliche Konsequenzen (Gewährleistung, Garantie, Produkthaf-

tung) Schriftverkehr Handlungsebene Es sollen die gesetzlichen Grundlagen der verschiedenen Kaufvertragsarten bekannt sein und eigen-ständig mit Vorgaben recherchiert werden können. Die Auswirkungen unterschiedlicher Bestandteile (insbesondere Liefer- und Zahlungsbedingungen, Usancen) sollen erkannt werden. Wenn Vertragswid-rigkeiten auftreten, so sollen die entsprechenden Informationen (Gewährleistung, Garantie, Produkthaf-tung) beschafft und interpretiert werden können. Der anfallende Schriftverkehr dazu soll durchgeführt werden können.

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W-C-4.3 Ich kann einen Kaufvertrag aus der Sicht des Käufers abwickeln.

Inhaltsebene Der Deskriptor umfasst: Informationsbeschaffung anhand erhaltener Vorgaben (z.B. Finden eines Lieferanten für ein be-

stimmtes Produkt) Angebotseinholung und -vergleich (z.B. Preis, Lieferbedingungen, Zahlungsbedingungen) Vorbereitung von Entscheidungsgrundlagen Bestelldurchführung Lieferschein - und Rechnungskontrolle Umgang mit Skonto- und Zahlungsfristen Abwicklung der Zahlung (z.B. per Formular, E-Banking, Kreditkarte, Kundenkarte, Bankomatkarte) Rechnungskontrolle auf formale (UGB, UStG) und rechnerische Richtigkeit Buchungen im Zusammenhang mit Wareneingang und Zahlung Handlungsebene Es sollen zielgerichtet Informationen beschafft werden und diese als Entscheidungsgrundlage aufbereitet bzw. zum Vergleich herangezogen werden können. In Folge sollen Angebote eingeholt und verglichen werden können. Weiters sollen Bestellungen durchgeführt und die Lieferung sowie die Rechnung kon-trolliert (inhaltlich, formal, rechnerisch) werden. Die Durchführung der Zahlung sowie die Erfassung in der Einnahmen-Ausgaben-Rechnung bzw. der doppelten Buchführung im Zusammenhang mit Warenein-gang und Zahlung sollen vorgenommen werden können.

W-C-4.4 Ich kann einen Kaufvertrag aus Sicht des Verkäufers ab-wickeln.

Inhaltsebene Der Deskriptor umfasst: Bearbeitung einer Anfrage Erstellung eines Angebotes Vergleich der Bestellung mit dem Angebot Erstellung eines Lieferschein, Erfassung des Lagerabganges Erstellung und Verbuchung der Ausgangsrechnung in der doppelten Buchführung Umgang mit Zahlungsfristen anhand von z.B. Offenen-Posten-Listen, sonstigen Unterlagen zur Ter-

minkontrolle Umgang mit Skonto- und anderen Zahlungsfristen Abwicklung der Zahlung (z.B. per Formular, E-Banking, Kreditkarte, Kundenkarte, Bankomatkarte,

Voraus- und Anzahlungen) Erfassung der Zahlung im jeweiligen Aufzeichnungs- bzw. Buchführungssystem

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Handlungsebene Die Absolventinnen und Absolventen führen den Absatzvorgang von der Anfrage bis zum Warenver-sand, das Management von Zahlungsterminen sowie die Erfassung in der Einnahmen-Ausgaben-Rechnung bzw. der doppelten Buchführung durch.

W-C-4.5 Ich kenne die Folgen von Ver-tragsverletzungen im Kaufver-trag durch den Käufer und kann entsprechend reagieren.

Inhaltsebene Der Deskriptor umfasst: Analyse eines Kaufvertrages Erkennen von Unregelmäßigkeiten im Kaufvertrag Kaufvertragsklauseln Rechtsfolgen von Vertragsverletzungen durch den Käufer Mahnwesen Zinsenrechnung Schriftverkehr und zugehörige Buchungen Handlungsebene Wesentliche Vertragsbestandteile eines Kaufvertrages sollen erfasst werden. Vertragsverletzungen durch den Käufer und deren Folgen sollen erkannt und entsprechende Schritte gesetzt werden können. Das Mahnwesen soll auf Basis eines vorliegenden Mahnplanes abgewickelt werden. Zinsenberechnun-gen sollen durchgeführt werden können. Ein geeigneter Umgangston mit Kunden welche Vertragsverlet-zungen vorgenommen haben soll gefunden werden. Der Schriftverkehr soll inhaltlich und formal richtig erstellt werden können. Das Verbuchen entsprechender Belege soll sicher und fehlerfrei erfolgen.

W-C-4.6 Ich kenne die Folgen von Ver-tragsverletzungen im Kaufver-trag durch den Verkäufer und kann entsprechend reagieren.

Inhaltsebene Der Deskriptor umfasst: Lieferverzug Mangelhafte Ware (Produkthaftung, Gewährleistung, Garantie) Mangelhafte Rechnung Konsumentenschutz B2B/B2C/C2C Handlungsebene Die Arten von Vertragsverletzungen durch den Verkäufer und die Folgen daraus sollen bekannt sein so-wie die rechtlichen Möglichkeiten, die der Käufer hat, um darauf zu reagieren. Die Grundlagen für den Schutz privater Käufer sollen bekannt sein und in der Praxis auch angewandt werden können. Es sollen im Internet eigenständig die erforderlichen Informationen gesucht werden können (z.B. Konsumenten-schutzorganisationen, RIS) und auch bei praktischen Fällen angewandt werden können (z.B. Rücktritts-fristen, Haustürgeschäft, Gewährleistungsfristen). Der nötige Schriftverkehr dazu soll durchgeführt wer-den können.

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W-C-4.7 Ich kann die Auswirkungen unterschiedlicher Beschaf-fungsprinzipien einschätzen.

Inhaltsebene Der Deskriptor umfasst: Beschaffungsmarkt Beschaffungsprinzipien Beschaffungskosten Lagersysteme Lagerkosten Handlungsebene Der Zusammenhang zwischen Beschaffungsmenge und Lagerkosten soll erkannt werden können. Die Auswirkung von zu hohen oder zu niedrigen Lagerbeständen soll eingeschätzt werden können. Vor al-lem die Besonderheiten bei der Beschaffung und Lagerung von verderblichen Waren sowie von Produk-ten, die der Mode und Trends unterliegen soll eingeschätzt werden können.

W-C-4.8 Ich kenne die Einflussfaktoren auf Lagerkennzahlen und kann deren Auswirkungen beurteilen.

Inhaltsebene Der Deskriptor umfasst: Lagerkennzahlen:

o Lagerumschlagshäufigkeit o Lagerdauer

Lagerkosten Handlungsebene Der Zusammenhang zwischen Materialbeschaffung, unterschiedlichen Lagersystemen und Lagerkosten soll erkannt werden. Relevant dabei ist, entsprechende Auswirkungen zu verstehen und bei Bedarf auch berechnen zu können. Der Fokus ist auf die gegenseitigen Interdependenzen zwischen Materialbeschaf-fung, Lagersystemen und Lagerkosten zu legen. Lagerkennzahlen sollen berechnet und Überlegungen zur Minimierung von Lagerkosten aufgestellt werden. Das angeführte Wissen soll an Hand einfacher Fallstudien gezeigt oder bewiesen werden.

W-C-4.9 Ich kenne in Grundzügen die Funktionsweise der marke-tingpolitischen Instrumente.

Inhaltsebene Der Deskriptor umfasst: 4 P’s (Product, Price, Place, Promotion) Produktlebenszyklus Marketingstrategien z.B. Werbestrategien, Relaunch Leitbild, CI (Corporate Identity), USP (Unique Selling Proposition) und Kundennutzen als Kaufmotiv

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Handlungsebene Der Zusammenhang zwischen Produktlebenszyklus und Marketingstrategie soll erkannt werden. Für aktuel-le Beispiele sollen Leitbild, CI, USP und Kundennutzen erkannt werden. Die marketingpolitischen Instrumen-te (4 P‘s) sollen anhand eines Angebotsfolder bzw. einer Werbeanzeige zugeordnet werden können.

5 Finanzieren, Investieren und Versichern

W-C-5.1 Ich kenne verschiedene Fi-nanzierungsformen und stati-sche Investitionsverfahren und kann deren Eignung be-urteilen.

Inhaltsebene Der Deskriptor umfasst: Kenntnis der Unterschiede zwischen Eigenfinanzierung, Kredit, Leasing, Ratengeschäft Sicherstellungen (Bürgschaft, Hypothek) im privaten und im Unternehmensbereich Bonitätsprüfung statische Investitionsverfahren (Kostenvergleich)

Handlungsebene Die Absolventinnen und Absolventen sollen verschiedene Finanzierungsformen und Arten von Sicher-stellungen kennen. Sie sollen unterschiedliche Finanzierungsangebote durch einen Kostenvergleich be-urteilen können, deren Vor- und Nachteile erkennen und das geeignete Finanzierungsangebot auswäh-len können. Die Absolventinnen und Absolventen sollen erkennen, dass es im Zusammenhang mit Kre-diten Bonitätsprüfungen gibt und die Grundlagen der Bonitätsprüfungen kennen.

W-C-5.2 Ich kenne verschiedene Anla-geformen und kann deren Risiko einschätzen.

Inhaltsebene Der Deskriptor umfasst: Spar- und Anlageformen, z.B. Sparbuch und Bausparen sowie Anleihen und Aktien Ertrags- und Risikoprofile persönliches Risikoprofil

Handlungsebene Aus dem Angebot oben genannter Spar- und Anlageformen sollen sowohl die Ertragsmöglichkeiten als auch deren Risiken richtig eingeschätzt werden können. Dabei soll das persönliche Risikoprofil erkannt und bei den Spar- und Anlagemöglichkeiten entsprechend berücksichtigt werden.

W-C-5.3 Ich kenne die verschiedenen Formen der Sanierung und deren Folgen.

Inhaltsebene Der Deskriptor umfasst: Gründe und Ursachen für Überschuldung im Privatbereich Ablauf des Schuldenregulierungsverfahrens Beratungsstellen für Privatpersonen Ursachen für Insolvenzen Ablauf des Sanierungsverfahrens Ablauf des Konkursverfahrens

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Handlungsebene Den Absolventinnen und Absolventen soll bewusst gemacht werden, welche Ursachen zu einer Über-schuldung im Privatbereich führen können. Beratungsstellen für Privatpersonen sollen bekannt sein. Die Absolventinnen und Absolventen sollen die Ursachen für Insolvenzen erkennen und den Ablauf von Sa-nierungs- bzw. Konkursverfahrens nachvollziehen können.

W-C-5.4 Ich kenne verschiedene Ver-sicherungsformen und kann deren Leistungsumfang er-kennen.

Inhaltsebene Der Deskriptor umfasst: Leistungsumfänge von gesetzlichen und freiwilligen Versicherungen Antrag versus Polizze Folgen bei Prämienverzug Bonus-Malus-System Ausfüllen von Unfallberichten und Schadensmeldungen Jobprofile für Versicherungsunternehmen

Handlungsebene Die Absolventinnen und Absolventen kennen den Leistungsumfang unterschiedlicher gesetzlicher und freiwilliger Versicherungen, können zwischen Antrag und Versicherungspolizze unterscheiden und Wis-sen über die Auswirkungen von Prämienverzug auf Versicherungen Bescheid. Sie kennen das Bonus-Malus-System und können Unfallberichte und Schadensmeldungen richtig und vollständig auszufüllen. Den Absolventinnen und Absolventen sind Jobprofile im Bereich der Versicherungen bekannt.

6 Unternehmensrechnung

W-C-6.1 Ich beherrsche die Grundla-gen des wirtschaftlichen Rechnens.

Inhaltsebene Der Deskriptor umfasst: Schätzen von Ergebnissen Grundrechnungsarten kaufmännisches Runden Schlussrechnung, Kettensatz Prozentrechnung einfache Währungsumrechnung einfache Zinsrechnung

Handlungsebene Die Absolventinnen und Absolventen sollen die Grundrechnungsarten sicher beherrschen und die Plau-sibilität von Rechenergebnissen einschätzen können. Es sollen alltägliche und wirtschaftliche Aufgaben-stellungen durch Schlussrechnung bewältigt werden können. Ebenso sollen einfache Prozent-, Zins- und Währungsumrechnungen sicher beherrscht werden sowie deren Ergebnisse erläutert werden können.

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W-C-6.2 Ich kenne die grundlegenden gesetzlichen Bestimmungen des Umsatzsteuerrechtes, kann die USt-Zahllast ermit-teln und deren Abfuhr abwi-ckeln.

Inhaltsebene Der Deskriptor umfasst: Grundlegende Bestimmungen des Umsatzsteuerrechts (Steuersätze, Funktionsweise des Umsatz-

steuersystems, Arten von Umsätzen, Bemessungsgrundlage, Steuersätze, Ausstellung von Rech-nungen, Fälligkeiten)

Vorsteuerabzug, Ermittlung der Umsatzsteuer, Vorsteuer aus ig. Erwerben, Erwerbsteuer Berechnung und Abfuhr der Steuerschuld (USt-Zahllast) Ausfüllen der Umsatzsteuervoranmeldung (UVA) Einsatz von FinanzOnline, Vornahme entsprechender Buchungen in der doppelten Buchführung Erfassung von Vor- und Umsatzsteuer in der Einnahmen-Ausgaben-Rechnung Handlungsebene Die Absolventinnen und Absolventen können die Vorsteuer und Umsatzsteuer ermitteln, erfassen diese in den jeweiligen Buchführungs- und Aufzeichnungssystemen, erstellen die UVA, setzen FinanzOnline ein und führen fristgerecht die entsprechenden Überweisungen (Ausfüllen der Überweisungsformulare bzw. E-Banking) durch.

W-C-6.3 Ich kann Originalbelege für die Verbuchung vorbereiten.

Inhaltsebene Der Deskriptor umfasst: Beleglauf Belegprüfung (formale und rechnerische Richtigkeit) Belegarten Kontierung Handlungsebene Die Absolventinnen und Absolventen können die Belege prozessorientiert bearbeiten (Beleglauf). Insbe-sondere soll die Belegprüfung auf alle notwendigen Belegbestandteile nach UGB und UStG vor der Wei-terbearbeitung eines Beleges erfolgen. Der Beleg soll der richtigen Belegart zugeordnet und den jeweili-gen firmeninternen Vorgaben entsprechend kontiert werden können.

W-C-6.4 Ich kann die regelmäßigen Aufzeichnungen der Einnah-men-Ausgaben-Rechnung führen und den Erfolg ermit-teln.

Inhaltsebene Der Deskriptor umfasst: Formal und rechtlich korrekte Erfassung der Einnahmen und Ausgaben Ausfüllen der Umsatzsteuervoranmeldung Berechnung der mit der Erfolgsermittlung zusammenhängenden Abschreibungen Durchführung der Erfolgsermittlung

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Handlungsebene Die Einnahmen-Ausgaben-Rechnung einschließlich der Erfolgsermittlung ist auf Grundlage von Belegen entweder handschriftlich oder mit Verwendung einer Software auszuarbeiten. Die für die Steuer- und Abgabenerklärung erforderlichen Formulare sind zu erstellen.

W-C-6.5 Ich kann laufende Geschäfts-fälle in der doppelten Buch-führung inkl. Lagereingänge und -ausgänge mit einer kaufmännischen Standard-software anhand von Belegen verbuchen und deren Auswir-kungen auf Bilanz und GuV-Rechnung erkennen.

Inhaltsebene Der Deskriptor umfasst: Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Kontenarten und Kontenplan Kontierung von laufenden Geschäftsfällen Erfassung in Buchungslisten und anschließend Verbuchung mit einer Standardsoftware einfache Lagerbuchhaltung (Artikel anlegen, Zu- und Abgänge erfassen, Auswertungen erstellen) mit

Standardsoftware einfache Offene-Posten-Verwaltung EDV-unterstützte Erstellung von Lieferschein und Rechnung Erkennen der Auswirkung von Geschäftsfällen auf Bilanz und GuV-Rechnung Handlungsebene Die Absolventinnen und Absolventen kennen die wesentlichen Zusammenhänge zwischen Konten, Bi-lanz und Gewinn- und Verlustrechnung. Belege von laufenden Geschäftsfällen wie Einkäufen oder Ver-käufen sowie deren Zahlung sollen kontiert, in Buchungslisten erfasst und mit einer kaufmännischen Standardsoftware verbucht werden können. Bei der Erfassung von Zahlungen soll ein korrektes Auszif-fern in der Offenen-Posten-Verwaltung durchgeführt werden und ein Bewusstsein vorhanden sein, wel-che Bedeutung die OP-Verwaltung hat. Die Absolventinnen und Absolventen können einfache Lagerbuchhaltungsvorgänge erfassen und einfa-che Auswertungen erstellen. Auch Lieferscheine und Rechnungen sollen in diesem Zusammenhang er-stellt und eine Buchungsübergabe durchgeführt werden. Die Erfolgsauswirkung der einzelnen Geschäfts-fälle soll erkannt werden können.

W-C-6.6 Ich kann Zugänge, Abgänge des Anlagevermögens erfas-sen, Abschreibungen durch-führen und die Auswirkung auf die Bilanz und GuV-Rechnung und auf die Ein-nahmen-Ausgaben-Rechnung erkennen.

Inhaltsebene Der Deskriptor umfasst: Belege zu Anlagenkauf Ausscheiden von Anlagen Abschreibung und Buchwert Anlagenverzeichnis führen, auch softwareunterstützt Buchungssätze im Zusammenhang mit Anlagen Anlagen in der Einnahmen-Ausgaben-Rechnung

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Handlungsebene Anhand von Belegen sollen Anlagenzugänge und das Ausscheiden von Anlagen bearbeitet werden, die notwendigen Rechengrößen (Anschaffungswert, Abschreibung, Buchwert) errechnet und im Anlagenver-zeichnis erfasst werden. Die Buchungssätze sollen erstellt werden; die Erfassung in der Einnahmen-Ausgaben-Rechnung soll durchgeführt werden. Die Absolventinnen und Absolventen sollen die Auswir-kung der Abschreibung auf Bilanz und GuV und auf die Einnahmen-Ausgaben-Rechnung ermitteln kön-nen.

W-C-6.7 Ich kann weitere einfache Abschlussarbeiten durch-führen (Warenbewertung, Forderungsabschreibung) und die Auswirkung auf die Bilanz und die GuV-Rechnung dar-stellen.

Inhaltsebene Der Deskriptor umfasst: Inventur, Ermittlung und Verbuchung von Bestandsveränderungen Abschreibung von Forderungen und umsatzsteuerliche Behandlung Auswirkungen auf Bilanz und GuV-Rechnung Handlungsebene Anhand von konkreten Beispielen sollen der Bilanzansatz von Vorratskonten und ein eventueller Schwund ermittelt und verbucht werden können. Uneinbringliche Forderungen sollen abgeschrieben werden können. Es soll die Auswirkung auf den Unternehmenserfolg und auf die Umsatzsteuer erkannt werden.

W-C-6.8 Ich kann einfache Kennzahlen berechnen und erläutern.

Inhaltsebene Der Deskriptor umfasst: Berechnung von Kennzahlen mit vorgegebenen Formeln Erläuterung von Ergebnissen Handlungsebene Einfache Kennzahlen sollen mit vorgegebenen Formeln aus Bilanz, GuV oder Einnahmen-Ausgaben-Rechnung errechnet werden. Die Ergebnisse sollen mit Vorjahren, Branchendurchschnittswerten und sonstigen Vorgaben (Quicktest) in Beziehung gesetzt werden können. Aus vorgegebenen Maßnahmen sollen geeignete ausgewählt werden können.

W-C-6.9 Ich kann einfache Lohn- und Gehaltsabrechnungen durch-führen und verbuchen, auch softwareunterstützt.

Inhaltsebene Der Deskriptor umfasst: Abrechnung von Gehältern, Löhnen inklusive Sonderzahlungen (ohne Sechstelbestimmung) hän-

disch und mit Softwareunterstützung Berechnung Lohn- und Gehaltsnebenkosten händisch und mit Softwareunterstützung Verbuchung der Abrechnungen Anmeldungen und Abmeldungen bei Gebietskrankenkasse Erstellung von Reisekostenabrechnungen

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Handlungsebene Einfache Lohn- und Gehaltsabrechnungen sollen auch mit einer Personalverrechnungssoftware erstellt und verbucht werden. An- und Abmeldungen von Dienstnehmerinnen und Dienstnehmern sollen durch-geführt werden. Reisekosten (Fahrtkosten, Diäten) sollen errechnet, kontiert und verbucht werden.

W-C-6.10 Ich kann die Arbeitnehmer-veranlagung mittels Finanz-Online durchführen und auf-grund des erhaltenen Be-scheides die richtigen Hand-lungen setzen.

Inhaltsebene Der Deskriptor umfasst: Freibeträge, Absetzbeträge und deren Auswirkung auf die Lohnsteuer Sonderausgaben, Werbungskosten, außergewöhnliche Belastungen und deren Auswirkung auf die

Lohnsteuer Arbeitnehmerveranlagung mittels FinanzOnline Bescheid aus der Arbeitnehmerveranlagung Setzen der eventuell notwendigen Schritte (z. B. Berufung) Handlungsebene Die für die Arbeitnehmerveranlagung wesentlichen Begriffe sollen bekannt sein und in konkreten Bei-spielen angewendet werden. Mit Hilfe von FinanzOnline sollen einfache Arbeitnehmerveranlagungen durchgeführt werden. Das Sichern und Ausdrucken der elektronischen Eingaben soll beherrscht werden. Der Bescheid aus der Arbeitnehmerveranlagung soll erläutert und mit den eingereichten Daten auf seine Richtigkeit überprüft werden. Die notwendigen Schritte bei Abweichungen sollen gesetzt werden können

W-C-6.11 Ich kenne die Bedeutung ver-schiedener Kosten und deren Einfluss auf die Preisbildung.

Inhaltsebene Der Deskriptor umfasst: Identifikation und Zuordnung unterschiedlicher Kostenarten (Einzel- und Gemeinkosten; fixe und va-

riable Kosten) Verrechnen von Gemeinkosten über Kostenstellen durch z.B. Zuschlagssätze, Stundensätze Erkennen des Einflusses von Kostenarten auf die Höhe der Selbstkosten und den Nettoverkaufspreis Handlungsebene Die geforderte Kompetenz besteht in der richtigen Berechnung der oben angeführten Größen sowie in der Beurteilung von Auswirkungen veränderter Kosten auf die Preise. Dabei sind die konkreten Arbeits-schritte und Berechnungen entweder per Hand (mit Taschenrechner) oder mit Hilfe einer Tabellenkalku-lationssoftware darzustellen.

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W-C-6.12 Ich kann mit gegebenen Da-ten Kalkulationen durchfüh-ren.

Inhaltsebene Der Deskriptor umfasst: Einstandspreis Handelsspanne bzw. Rohaufschlag Rabatt u. Skonto Selbstkosten Gewinn Netto- bzw. Bruttoverkaufspreis

Handlungsebene Aus gegebenen Daten sollen Bezugs- und Absatzkalkulationen (progressiv und retrograd) durchführt wer-den. Dabei sollen sowohl Taschenrechner als auch Tabellenkalkulationsprogramme eingesetzt werden.

W-C-6.13 Ich kann einfache Deckungs-beitragsrechnungen durchfüh-ren und auf deren Grundlage unternehmerische Entschei-dungen treffen.

Inhaltsebene Der Deskriptor umfasst: Durchführung von Deckungsbeitragsrechnung Beurteilung der Ergebnisse Treffen von einfachen unternehmerischen Entscheidungen

Handlungsebene Den Absolventinnen und Absolventen soll bewusst sein, wozu ein Deckungsbeitrag berechnet wird und in welchen Entscheidungssituationen die Deckungsbeitragsrechnung angewendet werden kann. Sie sol-len einfache Deckungsbeitragsrechnungen durchführen können. Aufgrund der Ergebnisse der Berech-nungen sollen Entscheidungen getroffen werden können.

7 Personal

W-C-7.1 Ich kenne verschiedene For-men von Beschäftigungsver-hältnissen.

Inhaltsebene Der Deskriptor umfasst: Gesetzliche Bestimmungen Kollektivvertrag Verträge von Beschäftigungsverhältnissen, insbesondere Dienstvertrag und Werkvertrag Wesentliche steuer- und sozialversicherungsrechtliche Bestimmungen

Handlungsebene Die Absolventinnen und Absolventen sollen die verschiedene Beschäftigungsverhältnisse (Dienstvertrag, Werkvertrag) hinsichtlich der Vor- und Nachteile beurteilen können und in diesem Zusammenhang die Bedeutung der Kollektivverträge und die wesentlichen steuer- und sozialversicherungsrechtlichen Best-immungen kennen.

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W-C-7.2 Ich kenne meine Rechte und Pflichten als Mitarbeiter/in.

Inhaltsebene Der Deskriptor umfasst: Rechte und Pflichten von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern Verletzung von Rechten und Pflichten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern Institutionen, die Arbeitnehmerinnen bzw. Arbeitnehmer vertreten Handlungsebene Den Absolventinnen und Absolventen soll bewusst sein, dass man im Arbeitsprozess Rechte und Pflich-ten hat. Sie sollen sich Informationen zu Rechten und Pflichten bzw. über die sie vertretenden Institutio-nen beschaffen und die Konsequenzen von Recht- und Pflichtverletzungen erkennen.

W-C-7.3 Ich kann für mich geeignete Jobangebote finden und mich zielorientiert und strukturiert auf ein Bewerbungsverfahren vorbereiten.

Inhaltsebene Der Deskriptor umfasst: Kenntnis von verschiedenen Quellen für Jobangebote (z.B. Zeitungen, Jobbörsen) Erstellung von Bewerbungsunterlagen, Europass Analyse von Angeboten hinsichtlich Eignung Zeit- und Reiseplanung Selbstpräsentation, Selbstbild Kenntnis der eigener Stärken und Schwächen und positive Darstellung der Stärken Erstellung einer Checkliste für das Vorstellungsgespräch Gestaltung des Gesprächsverlaufes (z.B. Blickkontakt, Sprache, Körperhaltung, Mimik, Zuhören,

Ausreden lassen) Handlungsebene Die Absolventinnen und Absolventen sollen für sie geeignete Jobangebote finden und korrekte, zielge-richtete Bewerbungsunterlagen erstellen können. Zur Vorbereitung auf das Bewerbungsgespräch sollen Informationen über die wichtigsten Daten des Unternehmens und die Höhe von Lohn- bzw. Gehaltszah-lungen laut Kollektivvertrag beschafft und eine realistische Zeit- und Reiseplanung durchgeführt werden. Die Absolventinnen und Absolventen kennen ihre Stärken und Schwächen und können diese den Anfor-derungen des Jobs gegenüberstellen. Sie können ihre Stärken präsentieren und den Gesprächsverlauf positiv mitgestalten.

W-C-7.4 Ich kenne verschiedene Füh-rungs- und Motivationsfor-men.

Inhaltsebene Der Deskriptor umfasst: Führungsstile Vor- und Nachteile der Führungsstile Motivationsformen, wie Job Enrichment, Job Rotation, Job Enlargement

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Handlungsebene Die Absolventinnen und Absolventen sollen die unterschiedlichen Führungsstile und deren Auswirkung auf die Mitarbeiterzufriedenheit kennen. Sie sollen wesentliche Motivationsformen benennen und erklä-ren können.

8 Wirtschaftliche und rechtliche Vernetzungen

W-C-8.1 Ich kenne die erforderlichen Schritte bei einer Unterneh-mensgründung und kann mir dazu Informationen beschaf-fen.

Inhaltsebene Der Deskriptor umfasst: Informationsbeschaffung zu Unternehmensgründung Grundlagen Gewerberecht Notwendige Vollmachten Standortfaktoren Finanzplan Handlungsebene Die Absolventinnen und Absolventen sind in der Lage Informationen zu Unternehmensgründungen zu beschaffen und kennen Beratungsinstitutionen und Förderstellen. Sie sollen Grundkenntnisse über die für eine Unternehmensgründung relevanten gewerberechtliche Bestimmungen, kennen Vollmachten, Standortfaktoren und können einfache Finanzpläne erstellen.

W-C-8.2 Ich kann einfache Business-pläne formulieren.

Inhaltsebene Der Deskriptor umfasst: Quellen für Musterbusinesspläne Verstehen vorgegebener Businesspläne Abbildung einer Geschäftsidee in einem Musterbusinessplan Handlungsebene Die Absolventinnen und Absolventen können sich Musterbusinesspläne beschaffen, verstehen vorgege-bene Businesspläne und können für eine konkrete Geschäftsidee einen Musterbusinessplan ausfüllen.

W-C-8.3 Ich kenne unterschiedliche Rechtsformen und deren Vor- und Nachteile.

Inhaltsebene Der Deskriptor umfasst: Wahl der Rechtsformen - Einzelunternehmen und GmbH Wesensmerkmale der Rechtsformen Einzelunternehmen sowie GmbH Firmenbezeichnung

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Handlungsebene Die Absolventinnen und Absolventen sollen die Vor- und Nachteile der Rechtsform Einzelunternehmen bzw. GmbH an einem konkreten Fall erläutern und eine begründete Entscheidung für eine Rechtsform treffen können. Sie sollen eine geeignete Firmenbezeichnung für Unternehmen wählen können.

W-B-8.4 Ich kenne Gesetze und kann wesentliche Inhalte herausfil-tern.

Inhaltsebene Der Deskriptor umfasst: UGB KSchG FernabsatzG E-Commerce Gesetz EStG Arbeitsrecht und Kollektivverträge Produkthaftung Gewerberecht UStG Handlungsebene Die Absolventinnen und Absolventen sind in der Lage, sich Informationen zu vorgegebenen Themen aus dem Rechtsinformationssystem des Bundeskanzleramtes (RIS) oder ähnlichen vertrauenswürdigen Quellen zu beschaffen.

W-B-8.5 Ich lese Verträge und kann wesentliche Inhalte herausfil-tern.

Inhaltsebene Der Deskriptor umfasst: Kaufvertrag Mietvertrag Leasingvertrag Versicherungsvertrag Handyvertrag Handlungsebene Die Absolventinnen und Absolventen sollen sensibilisiert sein, einen Vertrag genau zu lesen, bevor sie ihn unterschreiben. Die wesentlichen Vertragsinhalte sollen erkannt werden.

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W-C-8.6 Ich kenne volkswirtschaftliche Grundbegriffe und kann deren Bedeutung erklären.

Inhaltsebene Der Deskriptor umfasst Volkswirtschaftliche Grundbegriffe Handlungsebene Die Absolventinnen und Absolventen sollen volkswirtschaftliche Grundbegriffe aufgrund von Beschrei-bungen bzw. aktuellen Berichten in Medien in ihrer Begrifflichkeit verstehen und erklären können.

W-C-8.7 Ich kenne den Wirtschafts-kreislauf und seine Auswir-kungen auf Gesellschaft und Unternehmen.

Inhaltsebene Der Deskriptor umfasst: Partner des Unternehmens Wirtschaftskreislauf Handlungsebene Eine Unternehmensbeschreibung und Aussagen über betriebliche Vorgänge sollen ganzheitlich betrach-tet können. Die Auswirkungen von betrieblichen Entscheidungen sollen nach dem Prinzip Ursache-Wirkung anhand von einfachen Beispielen aus der betrieblichen Praxis erkannt werden.

W-B-8.8 Mir ist bewusst, in welchen Bereichen die EU mein Leben beeinflusst.

Inhaltsebene Der Deskriptor umfasst: EU als Lebens-, Kultur- und Wirtschaftsraum die Grundfreiheiten am europäischen Binnenmarkt Bedeutung der EU-Mitgliedschaft für Österreich Handlungsebene Die EU soll als Friedens-, Wirtschafts- und Währungsunion erkannt werden. Die Grundfreiheiten sollen aus der Sicht der EU-Bürgerinnen und EU-Bürger, der EU-Konsumentinnen und EU-Konsumenten und der EU-Unternehmerinnen und EU-Unternehmer erkannt werden. Die Absolventinnen und Absolventen können Informationen zu aktuellen EU-relevanten Themen be-schaffen.

W-B-8.9 Ich informiere mich, bevor ich mein Wahlrecht ausübe.

Inhaltsebene Der Deskriptor umfasst: Programme der politischen Parteien und deren Wirtschaftsbezug Handlungsebene Die Absolventinnen und Absolventen sollen erkennen wie sich Programme unterschiedlicher Parteien auf wirtschaftliche Belange auswirken.

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2.8 Anmerkungen der Mitglieder der Arbeitsgruppe Bildungsstandards in der Handelsschule? Outcomeorientierter Unterricht? Vernetztes, zusammen-hängendes Vermitteln von Lehrinhalten? Selbstkontrolle der erreichten Kompetenzen? Ist dies in dieser Schulform eigentlich durchführbar und erforderlich? Ja, die Anforderungen des Arbeitsmarktes machen dies deutlich. Doch welche Kompetenzen wer-den gefordert? Auf dem Arbeitsmarkt werden sich vor allem diejenigen behaupten, die sich mit neuen Gegebenheiten arrangieren und sie für ihre Zwecke zu nutzen wissen. Arbeit wird zuneh-mend als Problemlösung verstanden, projektorientiertes Arbeiten wird zur Regel werden. Soziale Kompetenzen gepaart mit fachlicher Qualifikation stellen hierfür die Basis dar. Die Bildungsstandards für die Handelsschule sind so formuliert, dass nachhaltiges und ganzheitli-ches Wissen entsprechend diesem Anforderungsniveau verlangt wird. Es reicht nicht aus, sich Wissen einfach anzueignen und dieses wiederzugeben, es ist ein Muss dieses Wissen kritisch zu reflektieren und lösungsorientiert einsetzen zu können. Bildungsstandards sind definitive Anforderungen an Lernende und Lehrende, diese Ziele anzu-streben und zu erreichen. Begleitende Unterrichtsbeispiele (kompetenzorientierte Arbeitsaufträge) unterstützen diese Ziele, um die angestrebten Kompetenzen tatsächlich zu erwerben und somit die Qualität der schulischen Arbeit laufend zu verbessern. Die Schule übernimmt durch diese Bildungsstandards Verantwortung, um die fachliche und per-sönliche Entwicklung der Absolventinnen und Absolventen von Handelsschulen zu fördern und somit die Basis für ein erfolgreiches Bestehen im Berufsleben zu schaffen. Prof. Mag.a Andrea Graf, Wirtschaftspädagogin Steiermark

------------------------------------------------ Welches Wissen und welche Fähigkeiten können Arbeitgeber/innen von Absolventinnen und Ab-solventen nach dem Abschluss der Handelsschule erwarten? Diese Frage bildete den Ausgangs-punkt zur Erarbeitung von kompetenzorientierten Aufgabenstellungen im Fachbereich Wirtschaft. Ziel dieser Aufgaben ist es, die Fähigkeiten und Fertigkeiten von Schüler/innen österreichweit ver-gleichbar zu machen. Voraussetzung dafür ist ein Kompetenzmodell mit ausformulierten Teilkom-petenzen, welches bereits erarbeitet wurde. Die von der Arbeitsgruppe erarbeiteten Aufgaben de-cken die Anforderungen des Lehrplans in den Wirtschaftsgegenständen weitgehend ab. Sie die-nen als Richtlinie für den Input im Unterricht sowie für die Leistungsdiagnose. Als Teammitglied der Arbeitsgruppe Bildungsstandards Wirtschaft wünsche ich mir, dass die Kol-leginnen und Kollegen die Bildungsstandards zur Bereicherung ihres Unterrichts nützen und damit die Qualität der Handelsschule sichern und verbessern. Prof. Mag.a Doris Wieshaider, Wirtschaftspädagogin Wien

------------------------------------------------ Die derzeitige Situation an den Handelsschulen, die Unzufriedenheit der Unterrichtenden und der „Abnehmer“ der Absolventinnen und Absolventen zeigt deutlich auf, wie dringend eine Anpassung der Unterrichtsinhalte und eine Änderung der Unterrichtsmethoden erforderlich sind. Bildungsstandards in der Handelsschule haben die Aufgabe, die Qualität des Unterrichts zu ver-bessern. Sie greifen Grundprinzipien der betriebswirtschaftlichen Fächer auf und beschreiben fachbezogene und soziale Kompetenzen. Zentraler Punkt ist das fächerübergreifende und vernetzte Denken. Sie drücken Anforderungen an das Lehren und Lernen aus und sollen durch gezielte Beispiele, die von der Arbeitsgruppe aus-formuliert wurden, erreicht werden. Ziel ist es, dass Schülerinnen und Schüler am Ende einer be-stimmten Schulstufe bzw. der Schullaufbahn mit entsprechenden Kompetenzen ausgestattet sind.

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Kompetenzen, die für ihr Berufsleben von wesentlicher Bedeutung sind. Als Kompetenz ist die Fähigkeit der Schülerinnen und Schüler zu sehen, bestimmte Anforderungen eigenständig zu be-wältigen, indem sie auf vorhandenes Wissen zurückgreifen bzw. sich dafür benötigtes Wissen be-schaffen können. Bildungsstandards sollen Lehrpläne nicht ersetzen. In den traditionellen Lehrplänen werden Lern-ziele und Lerninhalte aufgelistet, während Bildungsstandards die wesentlichen Kompetenzberei-che ausarbeiten, also die zu erreichende Zielebene formulieren. Die Umsetzung dieser Bildungsstandards liegt in den Händen der Unterrichtenden und ist abhän-gig von deren Bereitschaft, sich damit zu identifizieren, sich damit auseinander zu setzen und sich dementsprechend fortzubilden. Es erfordert die Bereitschaft, Neues auszuprobieren (vor allem Neues in methodisch-didaktischer Hinsicht) und Verantwortung für Lernergebnisse zu über-nehmen. Die Schülerinnen und Schüler sind es Wert, sich darauf einzulassen. Die in der Broschüre bzw. auf der Plattform dargestellten Beispiele sollen Standards (sowohl hard skills als auch soft skills) veranschaulichen und diese exemplarisch mit konkreten Inhalten verbin-den und verdeutlichen damit, welche Leistungen erbracht werden sollen, um die Standards zu er-füllen. OStR Prof. Mag. Alfred Unterberger, Wirtschaftspädagoge Salzburg

------------------------------------------------ Die Bildungsstandards Wirtschaft der HAS versuchen notwendige Kompetenzen zu definieren, die Handelsschulabsolventinnen und Handelsschulabsolventen nach einem erfolgreichen Abschluss in ihrem Berufsalltag, aber darüber hinaus auch in ihrem eigenen Leben benötigen. Hierbei handelt es sich sowohl um soziale Kompetenzen als auch um wirtschaftliche Fachkompetenzen. Ziel der Bildungsstandards Wirtschaft der HAS ist es, die fachlichen Qualifikationen mit den persönlichen Fähigkeiten der Handelsschüler/innen zu vernetzen. Die von unserer Arbeitsgruppe erstellten Unterrichtsbeispiele (kompetenzorientierten Arbeitsauf-träge) versuchen erlerntes Wissen nicht nur abzuprüfen, sondern von den Handelsschüler/innen tatsächlich erarbeiten und durchführen zu lassen. Wir hoffen dadurch, unseren zukünftigen Han-delsschulabsolventinnen und Handelsschulabsolventen nachhaltige Qualifikationen und Erfahrun-gen für die Zukunft mitgeben zu können. Weiters sollen diese Beispiele Handelsschullehrer/innen Möglichkeiten aufzeigen, wie fachliche und soziale Qualifikationen gemeinsam mit den Handels-schüler/innen erarbeitet werden können. Meiner Meinung nach stellen kompetenzorientiertes Lernen und vernetztes Denken wesentliche Eckpfeiler für einen erfolgreichen Start in das Berufsleben unserer Handelsschulabsolventinnen und Handelsschulabsolventen dar. Ich wünsche Ihnen und Ihren Handelsschüler/innen bei der Durchführung unserer Unterrichtsbeispiele (kompetenzorientierten Arbeitsaufträge) viel Vergnü-gen! Prof. MMag.a Petra Klicha-Kocurek, Wirtschaftspädagogin Wien

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3 Der Kompetenzraster oder „Was man können könnte!“

Der Kompetenzraster stellt eine summarische Beschreibung der zu erreichenden Kompeten-zen dar. Der Kompetenzraster gibt Ziele und Anforderungen vor. Die jeweiligen Kompetenzen sind nach Inhaltsbereichen und innerhalb dieser nach Niveaustufen von A 1 bis C 23 angeführt. Dabei entsprechen die Niveaustufen folgenden Tätigkeiten:

Niveau-stufen

Tätigkeiten

A 1, A 2 Routinetätigkeiten Ausführen automatisierter Tätigkeiten, Durchführung von Tätigkeiten nach detaillierten Anweisungen

B 1, B 2 Selbständiges Anwenden

Aufgabenstellungen mittleren Schwierigkeitsgrades mit einer erweiterten Übertragungskompetenz bzw. Aufga-benstellung höheren Schwierigkeitsgrades mit einer ge-ringen Übertragungskompetenz

C 1, C 2 Aktive Auseinandersetzung Neue, anspruchsvolle bzw. komplexe Aufgabenstellun-gen

Der Kompetenzraster ermöglicht ein Referenzieren zwischen „Ich möchte“ und „Ich kann“. Er dient der Standortbestimmung, dem Nachweis der erreichten Leistung (der erreichten Kompe-tenzen) durch entsprechende Unterrichtsbeispiele (kompetenzorientierte Arbeitsaufträge) – Lernnachweise - und auch der Darstellung des Lernfortschrittes durch Offenlegung des zu-rückgelegten Lernweges. Auf den folgenden Seiten ist der Kompetenzraster für den Bereich Wirtschaft in der Handels-schule, Stand Oktober 2012, abgebildet. Dieser steht als Download auch auf www.bildungsstandards.berufsbildendeschulen.at zur Verfügung.

3 Die Systematik der Niveaustufen entspricht der des „Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen

des Europarats“ (GERS).

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4 Unterrichtsbeispiele (exemplarisch)

In der Folge finden Sie einige ausgewählte Unterrichtsbeispiele (kompetenzorientierte Arbeitsauf-träge). Diese dienen einerseits dazu, zu verdeutlichen, was die Mitglieder der Arbeitsgruppe mit dem jeweiligen Deskriptor gemeint haben und sollen andererseits eine Anregung für den eigenen Unterricht darstellen. Alle von der Arbeitsgruppe bisher erstellten Unterrichtsbeispiele (kompetenzorientierten Arbeitsauf-träge) finden Sie auf der Homepage www.bildungsstandards.berufsbildendeschulen.at Auf dieser Website finden Sie unter Kompetenzmodelle – Schulartenspezifisch – Kaufmännische Schulen den Bereich Wirtschaft HAS.

Dort befindet sich einerseits die vorliegende Broschüre zum Download, ande-rerseits ein Link „Kompetenzmodell und Unterrichtsbeispiele“. Durch Klicken auf diesen Link öffnet sich ein Fenster, in dem das Kompetenz-modell mit den groben Inhaltsstrukturen und den Handlungsebenen zu sehen ist. Durch Klicken auf das +. werden jeweils die einzelnen Deskriptoren ein-geblendet. Neben jedem Deskriptor wird auf dem Schnittpunkt mit der angesprochenen Handlungsebene ein grauer Punkt sichtbar. Durch Zeigen auf diesen Punkt kann man die Unterrichtsbeispiele (kompetenzorientierten Arbeitsaufträge) sehen und im folgenden Fenster downloaden.

Übersicht über die in der Broschüre abgebildeten Unterrichtsbeispiele (kompetenzorientierten Ar-beitsaufträge):

Nr. Deskriptoren Unterrichtsbeispiel Zeit (in Minuten)

W-E-1.3 Ich bin mir meiner Fähigkeiten und Fertigkei-ten bewusst und setze sie gerne ein.

Train your Skills 50

W-E-1.7 Ich bin offen für neue Wege und kreative An-sätze.

Kreativitätstechnik – Brainstor-ming

100

W-C-2.4 Ich kann meine Arbeit in Teilschritte zerlegen, für diese den Zeitbedarf abschätzen und in der richtigen Reihenfolge bearbeiten.

Zeitplanung ALPEN-Methode 50

W-C-2.6 Ich kann situationsbezogen und zielgruppen-orientiert präsentieren.

Mind Map 70

W-C-3.2 Ich kann eine Dienstreise organisieren. Planen und Organisieren - Dienstreise

40

W-C-4.5 Ich kenne die Folgen von Vertragsverletzun-gen im Kaufvertrag durch den Käufer und kann entsprechend reagieren.

Einkaufen und Verkaufen 100

W-C-4.6 Ich kenne die Folgen von Vertragsverletzun-gen im Kaufvertrag durch den Verkäufer und kann entsprechend reagieren.

Lieferverzug 30

W-C-4.9 Ich kenne in Grundzügen die Funktionsweise der marketingpolitischen Instrumente.

Oups – vom Planet des Her-zens

100

W-C-5.1 Ich kenne verschiedene Finanzierungsformen und statische Investitionsverfahren und kann deren Eignung beurteilen.

Finanzierung der Einkäufe 30

W-C-5.4 Ich kenne verschiedene Versicherungsformen Versicherungspolizzen - Analy- 100

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und kann deren Leistungsumfang erkennen. se

W-C-6.1 Ich beherrsche die Grundlagen des wirtschaft-lichen Rechnens.

Unternehmensrechnung – Ein-fache Rechenoperationen

50

W-C-6.3 Ich kann Originalbelege für die Verbuchung vorbereiten.

Tischlerei – Belegprüfung und Kontierung

150

W-C-6.4 Ich kann die regelmäßigen Aufzeichnungen der Einnahmen-Ausgaben-Rechnung führen und den Erfolg ermitteln.

Unternehmensrechnung – Auf-zeichnungen, Erfolgsermittlung

50

W-C-6.11 Ich kenne die Bedeutung verschiedener Kos-ten und deren Einfluss auf die Preisbildung.

Unternehmensrechnung - Kos-tenrechnung

30

W-C-7.2 Ich kenne meine Rechte und Pflichten als Mitarbeiter/in.

Rechte und Pflichten von Mit-arbeiter/innen

100

W-C-8.3 Ich kenne die unterschiedlichen Rechtsformen und deren Vor- und Nachteile.

Sail & Surf OG 100

W-B-8.8 Mir ist bewusst, in welchen Bereichen die EU mein Leben beeinflusst.

EU 4 ME 60

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4.1 W-1 Unternehmerisches Denken, Arbeitshaltung und Werte 4.1.1 W-E-1.3 Ich bin mir meiner Fähigkeiten und Fertigkeiten bewusst und setze sie

gerne ein.

Titel der Aufgabe Train your Skills

Kompetenz/en Die Bedeutung von bestimmten Fähigkeiten (Soft Skills) und Fer-tigkeiten (Hard Skills) im betrieblichen Umfeld erkennen können.

Methodisch-didaktische Hinweise

Das Beispiel ist als Einzelarbeit konzipiert.

Geschätzter Zeitbedarf 50 Minuten

Material- und Medien-bedarf

---

Quelle/n und weiterfüh-rende Literatur

Eigenentwicklung

Ausgangssituation Im Laufe Ihrer dreijährigen HAS-Ausbildung haben Sie Wirtschafts-, Sprachen- und IT-Kompetenzen sowie Allgemeinwissen erworben. Beim Arbeiten in der Übungsfirma und beim Ver-fassen Ihrer Projektarbeit haben Sie neben Wissenskompetenz (Hard Skills) auch persönliche und soziale Fähigkeiten (Soft Skills) unter Beweis gestellt. Aufgabenstellung 1 Welche der nachstehenden Kompetenzen beschreiben eher (H) Hard Skills und welche eher (S) Soft Skills? Ordnen Sie die Buchstaben (H) und (S) entsprechend zu. ( _ ) Rechtschreibkenntnisse ( _ ) Fehlerfreies Arbeiten ( _ ) Kommunikationsfähigkeit ( _ ) Fremdsprachenkenntnisse z.B. Englisch ( _ ) Politische Bildung und Recht ( _ ) Höflichkeit, gutes Benehmen ( _ ) Einsatzbereitschaft ( _ ) Selbstvertrauen ( _ ) BW- und RW-Kenntnisse ( _ ) Kreativität ( _ ) Selbstbewusstsein ( _ ) Genauigkeit, Sorgfalt ( _ ) Prozentrechnen ( _ ) Teamfähigkeit ( _ ) MS-Office-Kenntnisse ( _ ) Termintreue ( _ ) Zuverlässigkeit ( _ ) Positive Einstellung zur Arbeit Aufgabenstellung 2 Vergeben Sie die Nummern 1 – 5 an jene Fertigkeiten und Fähigkeiten, die Ihnen als die fünf wich-tigsten erscheinen (1 ist die wichtigste, 5 die weniger wichtige) und schreiben Sie Ihr Ranking in die abgebildete Tabelle. Nehmen Sie danach eine Selbsteinschätzung vor.

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Rang Kompetenz Ich erfülle diese Kompetenz

= in hohem Ausmaß

= in mittlerem Ausmaß

= in geringem Ausmaß

1.

2.

3.

4.

5.

Aufgabenstellung 3 Sie arbeiten im Office Management der Handelsagentur ALL IN ONE e. U., 1010 Wien, und benö-tigen Büromaterial für das Back Office. Als Stammkunde bestellen Sie Ihren Bürobedarf routine-mäßig bei der Firma „Alles für Ihr Büro“, 2351 Wiener Neudorf online unter www.alles-fuer-ihr-buero.at. Im Posteingang finden Sie die elektronische Bestellkopie B 121-A10100. Danach passiert leider nichts mehr!

Nach einer Woche wollen Sie Ihre Bestellung telefonisch reklamieren, kommen jedoch nur in die telefonische Warteschleife der Firma „Alles für Ihr Büro“. Daraufhin bestellen Sie nochmals, diesmal per E-Mail, und erhalten Tage später das folgende Antwortschreiben:

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Sehr geehrte Damen und Herren! Ihre Bestellung ist bei uns angekommen, wir werden uns bald darum kümmern. Dass ausliefern ihrer Sachen bemüht uns sehr, bitte sind sie nicht böse. Liebe Grüße Signatur

a) Welchen Eindruck macht die Reaktion der Firma „Alles für Ihr Büro“ auf Sie? Beschreiben Sie,

welche Kompetenzen Ihrer Meinung nach zu wünschen übrig lassen.

b) Welche Konsequenzen würden Sie als Kunde/in aus dem geschäftlichen Verhalten der Mitar-beiter/innen der Firma „Alles für Ihr Büro“ ziehen? Beschreiben Sie Ihre Reaktion.

c) Nach Rücksprache mit Ihrem Chef wollen wir den Stammkundenstatus aufgrund der guten Preis- und Zahlungskonditionen nicht verlieren. Sie werden beauftragt, an die Firma „Alles für Ihr Büro“ nochmals eine E-Mail zu verfassen, die zur ordnungsgemäßen Liefererfüllung der Bestellung B 121-A10100 führt. Drucken Sie Ihren E-Mail-Entwurf aus.

Lösungsvorschlag In der Aufzählung der Aufgabenstellung 1 werden mehr Soft- als Hard-Skill-Begriffe genannt. Im Ranking ergibt die Schüler/innen-Lösung daher meist eine Bewertung zugunsten der Soft Skill – Kompetenzen. Das Ranking und die Ergebnisse der Selbsteinschätzung im Klassenplenum zu diskutieren erscheint didaktisch sinnvoll. Aufgabenstellung 1 ( H ) Rechtschreibkenntnisse ( S ) Fehlerfreies Arbeiten ( S ) Kommunikationsfähigkeit ( H ) Fremdsprachenkenntnisse z.B. Englisch ( H ) Politische Bildung und Recht ( S ) Höflichkeit, gutes Benehmen ( S ) Einsatzbereitschaft ( S ) Selbstvertrauen ( H ) BW- und RW-Kenntnisse ( S ) Kreativität ( S ) Selbstbewusstsein ( S ) Genauigkeit, Sorgfalt ( H ) Prozentrechnen ( S ) Teamfähigkeit ( H ) MS-Office-Kenntnisse ( S ) Termintreue ( S ) Zuverlässigkeit ( S ) Positive Einstellung zur Arbeit Aufgabenstellung 2 Individuelle Schüler/innen-Lösung Aufgabenstellung 3 a) Der Eindruck ist schlecht!

Abgesehen von der erst nach Anfrage (!) verspäteten Reaktion lässt das Antwortschreiben sehr zu wünschen übrig. Anrede und Grußformel sind in dieser Form unangebracht, fehlerhafte Rechtschreibung und „unbekümmerter“ Schreibstil sind wenig professionell.

b) Die vorliegende Vertragsabwicklung ist eine schlechte Visitenkarte für die Firma „Alles für Ihr Büro“ und wirft ein schlechtes Licht auf das Unternehmen. Für weitere Geschäftsbeziehungen ist dieser Eindruck wenig förderlich! Reaktion: Individuelle Schüler/innen-Lösung z.B. die Geschäftsbeziehung abbrechen und einen anderen Lieferanten suchen oder Be-schwerdeschreiben/-telefonat an die Firmenleitung von „Alles für Ihr Büro“ schreiben oder den

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verantwortlichen Mitarbeiter darüber informieren, wie sein inkompetentes Verhalten auf uns wirkt jedoch aufgrund der bisher guten Geschäftsbeziehungen nochmals eine Chance einräu-men nach dem Motto „jeder verdient eine zweite Chance“.

c) Der E-Mail-Entwurf soll enthalten: An: [email protected] Von: [email protected] Betreff: Lieferverzug B 121.A10100 unserer Bestellung vom 17.02.20.. Bezugnahme / Wiederholung der Bestellung (Artikel-Menge-Preis) / 2nd-Chance/Terminsetzung für Nachlieferung z.B. innerhalb von einer Woche/ansonsten

Rücktritt

4.1.2 W-E-1.7 Ich bin offen für neue Wege und kreative Ansätze.

Titel der Aufgabe Kreativitätstechnik – Brainstorming

Kompetenz/en Kreative Ideen unter Einsatz von Kreativitätstechniken entwickeln können.

Methodisch-didaktische Hinweise

Das Beispiel ist als Kombination Team-/Gruppen-/Einzelarbeit konzipiert.

Durch die Variationsmöglichkeiten bei diesem Beispiel ist der Zeitbedarf eher als Orientierungsgröße zu verstehen.

Geschätzter Zeitbedarf 100 Minuten

Material- und Medien-bedarf

---

Quelle/n und weiterfüh-rende Literatur

Eigenentwicklung

Ausgangssituation "Ich glaube nicht, dass Kreativität die Gabe einer guten Fee ist. Ich glaube, sie ist eine Fertigkeit, die wie Autofahren geübt und gelernt werden kann. Wir halten die Kreativität nur für eine Gabe, weil wir uns nie bemüht haben, sie als Fertigkeit zu üben."

Edward de Bono Die meisten Menschen verbinden Kreativität mit den Künsten. Kreativität beschränkt sich aber nicht nur auf Malen, Musizieren oder Schauspielern. Kreativität wird überall dort gebraucht, wo es darum geht, neue Wege, neue Lösungen oder neue Ideen zu finden. Wir brauchen Kreativität in allen möglichen Bereichen, zum Beispiel: in der Produktentwicklung bei strategischen Überlegungen eines Unternehmens beim Lösen von konkreten Problemstellungen (privat oder in Ihrem Unternehmen) bei der Planung unseres Urlaubs bei der Gestaltung unserer Wohnung bei der Lösung eines Kundenproblems und bei sehr Vielem mehr

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Aufgabenstellung 1 Lösen Sie die Aufgaben zunächst alleine und vergleichen Sie ihre Lösungen danach mit Ihrer Nachbarin /ihrem Nachbarn. Übungen zu Wortspielereien: Nehmen Sie eine Buchstabenfolge von vier Buchstaben und versuchen Sie daraus so viele sinn-volle Sätze, wie möglich zu finden, indem Sie jeden Buchstaben als Anfangsbuchstaben eines Wortes nehmen. Beispiel: Aus der Buchstabenfolge "K A R G" lassen sich die folgenden Sätze bilden: Keiner arbei-tet richtig gern. Kann Anna reiten gehen? Bilden Sie aus der Buchstabenfolge "P A F T" möglichst viele sinnvolle Sätze. Übung: Quadrat Wie viele Möglichkeiten finden Sie, im Kopf ein Quadrat in vier Teile von gleicher Form und Größe aufzuteilen? Übung: Ziegelstein Überlegen Sie, was man alles mit einem Ziegelstein machen kann. Produzieren Sie so viele Ideen, wie möglich. Denken Sie an praktische Dinge, an Freizeitbetätigungen, an künstlerische Verwen-dungsbereiche – an einfach alles, was Ihnen einfällt. Aufgabenstellung 2 Teamarbeit/Gruppenarbeit: Sie erhalten Kärtchen mit verschiedenen Kreativitätstechniken. Re-cherchieren Sie die Ihnen zugewiesene Methode im Internet und präsentieren Sie Ihre Ergebnisse mittels z.B. Plakat Aufgabenstellung 3 Gruppenarbeit: Ihr Unternehmen ist in der Sportartikelbranche tätig. Sie planen für die nächste Saison einen neuen Sportschuh auf den Markt zu bringen. Überlegen Sie, wie Ihre Turnschuhe in Zukunft kostengünstiger hergestellt werden könnten. Nutzen Sie zur Ideenfindung 20 Minuten lang die Kreativitätstechnik Brainstorming. Präsentieren Sie nach Durchführung der Methode Ihre Vorschläge auf Plakat. Lösungsvorschlag Für die Aufgabenstellung 2 sind Kärtchen mit den Namen der Kreativitätstechniken vorzubereiten. Unbedingt benötigt wird die Technik Brainstorming um die Aufgabenstellung 3 bearbeiten zu kön-nen. Aufgabenstellung 1 Petra aß faule Trauben. Papa arbeitet für Theodor. Pflückt Andrea frische Tomaten. Teilen Sie das Quadrat in Viertel oder durch Quer- bzw. Längslinien, aber es gibt noch unendlich viele Möglichkeiten, wenn Sie auch krumme Linien dazunehmen. Ziegelstein Blumenvase, Bausteine, Anker, Sportgerät

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Aufgabenstellung 2 Brainstorming (Es wird eine Gruppe aus 5-20 Personen zusammengestellt. Je nach Problemstel-lung kann sie aus Expertinnen oder Experten, aus Mitarbeiterinnen oder Mitarbeitern, Laien oder Expertinnen/Experten anderer Fachgebiete bestehen. Die Gruppenleitung bereitet Anschauungs-material vor und führt die Gruppe in das Problem ein, das dabei analysiert und präzisiert wird. Da-bei sollte die Frage- bzw. Aufgabenstellung weder zu breit und allgemein gehalten noch zu kleintei-lig sein.Den Gruppenmitgliedern wird im Vorfeld der Ablauf des Brainstormings mitgeteilt, ob es sich um ein moderiertes oder nichtmoderiertes Brainstorming handelt. Ein Protokollant kann er-nannt werden.) Vier grundsätzliche Regeln gelten beim Brainstorming: Kombinieren und Aufgreifen von bereits geäußerten Ideen Kommentare, Korrekturen, Kritik sind verboten. Viele Ideen in kürzester Zeit (Zeitrahmen ca. 5-30 min) Freies Assoziieren und Phantasieren ist erlaubt. Brainwriting (Brainwriting ist eine Kreativitätstechnik, die vorwiegend in Gruppen angewandt wird und dem Brainstormingähnlich ist. Das Besondere des Brainwriting gegenüber dem Brainstorming ist, dass jede Teilnehmerin/jeder Teilnehmer in Ruhe Ideen sammeln und verschriftlichen kann. Brainwriting wird überall dort eingesetzt, wo es um Ideenentwicklung in Gruppen geht.) Mindmapping (Formal gesehen bestehen Mind-Maps aus beschrifteten Baumdiagrammen. Zusätz-liche Anmerkungen erläutern Inhalte und Prozesse. Zusammenhänge werden durch gegenseitige Verknüpfungen dargestellt.) 6-3-5- Methode (Bei Anwendung der Methode 635 erhalten 6 Teilnehmer/innen ein jeweils gleich großes Blatt Papier. Dieses wird mit 3 Spalten und 6 Zeilen in 18 Kästchen aufgeteilt. Jede Teil-nehmein/jeder Teilnehmer wird aufgefordert, in der ersten Zeile drei Ideen (je Spalte eine) zu for-mulieren. Jedes Blatt wird nach angemessener Zeit − je nach Schwierigkeitsgrad der Problemstel-lung etwa 3 bis 5 Minuten − von allen gleichzeitig, im Uhrzeigersinn weitergereicht. Der Nächste soll versuchen, die bereits genannten Ideen aufzugreifen, zu ergänzen und weiterzuentwickeln.) Das 6-Hut-Denken (Die einzelnen Hüte stehen für weiß: Analytisches Denken: Konzentration auf Tatsachen, Anforderungen und wie sie erreicht

werden können (Objektiv: Das weiße Blatt) rot: Emotionales Denken, Empfinden: Konzentration auf Gefühle und Meinungen (Subjektiv:

Feuer und Wärme) schwarz: Kritisches Denken: Risikobetrachtung, Probleme, Skepsis, Kritik und Ängste mitteilen

(Kritisch: Schwarzmalerei) gelb: Optimistisches Denken: Was ist das Best-Case Szenario (Spekulativ: Sonnenschein) grün: Kreatives, assoziatives Denken: Neue Ideen, Kreativität (Konstruktiv: Wachstum) blau: Ordnendes, moderierendes Denken: Überblick über die Prozesse ('Big Picture': Der blaue

Himmel) Den Teilnehmerinnen/Teilnehmern wird entsprechend der Art, in der sie denken sollen, ein Hut, Armband oder Tischkärtchen in der zugehörigen Farbe gegeben. Wichtig ist es, sich vor der Dis-kussion auf die zugeordnete Farbe mit den geforderten Eigenschaften einzustellen und in der Dis-kussion "in der Farbe" zu bleiben. Aufgabenstellung 3 Individuelle Schüler/innen Lösungen

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4.2 W-2 Arbeitstechniken 4.2.1 W-C-2.4 Ich kann meine Arbeit in Teilschritte zerlegen, für diese den Zeitbedarf

abschätzen und in der richtigen Reihenfolge bearbeiten.

Titel der Aufgabe Zeitplanung ALPEN-Methode

Kompetenz/en Ich kann schulische und private Aktivitäten zeitlich planen.

Methodisch-didaktische Hinweise

Planung mittels Outlook-Kalender, ev. sogar web-basierend, kann erfolgen.

Geschätzter Zeitbedarf 50 Minuten

Material- und Medien-bedarf

Stundenplan

Quelle/n und weiterfüh-rende Literatur

Eigenentwicklung

Ausgangssituation Als Schüler der Handelsschule haben Sie eine Vielzahl von Aufgaben zu erledigen. Die schulischen Verpflichtungen und die privaten Verpflichtungen in Einklang zu bringen ist oft eine fast unlösbare Aufgabe. Eine auf Ihre Bedürfnisse abgestimmte Zeitplanung soll helfen, Ihre Termine und somit Ihre Ver-pflichtungen besser in den Griff zu bekommen. Sinn der Zeitplanung ist es, dass Sie Ihre schulischen Aufgaben erledigen können und somit das Ziel des positiven Zeugnisses bzw. eines guten Zeugnisses leichter erreichen können. Es soll je-doch genügend Zeit für Ihre außerschulischen Aktivitäten bleiben. Freizeit und Schule sollen optimal kombiniert werden. Berücksichtigen Sie die ALPEN-Methode: A ktivitäten auflisten L änge der Aktivitäten schätzen P ufferzeiten einplanen E ntscheiden, was ist wichtig, was ist weniger wichtig N achkontrollieren, ist der Plan realistisch, habe ich ihn eingehalten, warum habe ich ihn nicht ein-gehalten. Stundenplan: Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag 1. Stunde D GEO BOW GEO GEO 2. Stunde ENWS ENWS D RK D 3. Stunde PBSK WINF ENWS WINF WINF 4. Stunde RK BWVG PBSK IFOM BOW 5. Stunde IFOM RW1 LUK BWVG 6. Stunde RW1 Aufgabenstellung 1 Nehmen Sie sich Ihren Stundenplan zur Hand und erstellen Sie aufgrund des Stundenplanes eine Zeitschätzung (in Minuten) für Hausaufgaben der jeweiligen Fächer mit der voraussichtlichen Dau-er und den möglichen Tagen der Erledigung.

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Aufgabenstellung 2 Erstellen Sie eine Liste mit außerschulischen Aktivitäten, die für Sie fix pro Woche einzuplanen sind, z.B. Trainingszeiten, Arbeitszeiten, etc. Geben Sie den Zeitraum (von bis bzw. die Zeitdauer in Minuten) für diese Aktivitäten an. Aufgabenstellung 3 Erweitern Sie diese Liste um jene Zeiten, die Sie für einzelne Fächer außerhalb der Hausaufgaben aufwenden müssen, z.B. zusätzliches Lernen, Aufholen von Defiziten in einzelnen Fächern, etc. Geben Sie für die jeweilige Aktivität den Zeitbedarf (Zeitdauer in Minuten) an. Aufgabenstellung 4 Platzieren Sie die einzelnen Aktivitäten auf den Wochentagen und fügen Sie somit alle Aktivitäten in Ihren persönlichen Zeitplan ein. Lösungsvorschlag Aufgabenstellung 1 Fach Minuten Von bis Mögliche Tage verplant D 20 MO – MI MO, DI MO ENWS 20 MO – DI MO MO PBSK 20 MO – MI MO, DI MO RK - IFOM 30 MO – DO MO, DI, MI, DI GEO 15 DI – DO DI, MI DI ENWS 15 DI – MI DI DI WINF 20 DI – DO DI, MI DI BWVG 15 DI – DO DI, MI MI RW1 30 DI – DO DI, MI MI BOW - D 20 MI - FR MI, DO MI ENWS 30 MI – MO MI, DO, FR, SA, SO MI PBSK 20 MI – MO MI, DO, FR, SA; SO MI LUK - GEO 20 DO – FR DO DO RK - WINF 20 DO – FR DO DO IFOM 20 DO – MO DO, FR, SA, SO DO BWVG 30 DO – DI DO, FR, SA, SO, MO DO RW1 30 DO – DI DO, FR, SA, SO, MO FR GEO 15 FR – DI FR, SA, SO, MO FR D 15 FR – MO FR, SA, SO FR WINF 20 FR – DI FR, SA, SO, MO FR BOW - Aufgabenstellung 2: Training Fußball DI und DO von 18.00 – 20.00 Uhr Arbeit SA von 12.00 bis 18.00 Uhr Aufgabenstellung 3: Italienisch 1 Stunde pro Woche Rechnungswesen 1 Stunde pro Woche

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Aufgabenstellung 4: Montag Dienstag Mittwoch Donners-

tag Freitag Samstag Sonntag

1. Stunde D GEO BOW GEO GEO 2. Stunde E E D RK D 3. Stunde PBSK I E I I 4. Stunde RK BWVG PBSK IFOM BOW 5. Stunde IFOM RW1 LUK BWVG CS 6. Stunde RW1 12 –18.00

Arbeit

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E (20) GEO (15) RW1 (30) I (20) GEO (15) PBSK

(20) E (15) D (20) IFOM

(20) D (15)

I (60) I (20) E (30) BWVG (30)

I (20)

PBSK (20)

RW1 (60)

18 -20.00 Fußball

18 -20.00 Fußball

4.2.2 W-C-2.6 Ich kann situationsbezogen und zielgruppenorientiert präsentieren.

Titel der Aufgabe Mind Map

Kompetenz/en Präsentationen softwareunterstützt vorbereiten und vortragen können

Methodisch-didaktische Hinweise

Aufgabenstellung 1 soll in 4er-Teams gelöst werden. Jede/r ein-zelne verfügt über einzigartige und individuelle Blickwinkel – die-se verschiedenen Zugänge sollen genützt werden um möglichst viele Informationen zu gewinnen. Teamgeist wird geschaffen und der Nutzen der Übungsfirma soll den Schüler/innen bewusst werden.

Alle 4 Aufgabenstellungen stehen in Abhängigkeit zueinander.

Die Aufgabenstellungen 2, 3 und sind als Einzelarbeit konzipiert, Aufgabenstellungen 3 und 4 sollen edv-unterstützt gelöst wer-den.

Geschätzter Zeitbedarf 70 Minuten

Material- und Medien-bedarf

Software zur Gestaltung eines Mind Maps, PC/Beamer

Quelle Eigenentwicklung, Hinweise unter (http://www.zmija.de/mindmap.htm, 2011-05-20)

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Ausgangssituation In Ihrer schulischen und zukünftigen beruflichen Karriere erleben Sie viele Situationen, in denen Sie bestimmte Inhalte vor unterschiedlichen Zielgruppen präsentieren müssen. Präsentationen, unabhängig davon worüber und vor wem Sie sprechen, müssen entsprechend vorbereitet sein. Eine Möglichkeit sich in entsprechender Form vorzubereiten, ist der Einsatz eines Mind Maps. Aufgabenstellung 1 Sie sind noch in Ihrer Übungsfirma tätig bzw. haben soeben die Übungsfirmenarbeit abgeschlos-sen. Finden Sie nun gemeinsam mit 3 Kolleg/innen in einem Gruppen-Brainstorming Punkte, die Sie in der Übungsfirma gelernt haben und die für Ihren zukünftigen beruflichen Alltag nützlich sein können. Versuchen Sie Ihre Ergebnisse in geeigneter Form zu gliedern. Aufgabenstellung 2 Angenommen, Sie haben die Chance erhalten, sich bei einem möglichen Arbeitgeber persönlich vorzustellen. Ihre Bewerbungsunterlagen haben Sie bereits vorab hingeschickt und Sie wurden nun zum Vorstellunggespräch eingeladen. Diesen Job wollen Sie unbedingt haben und daher bereiten Sie sich sehr gewissenhaft mit Hilfe eines Mind Maps auf dieses Gespräch vor. Nützen Sie dafür auch die Ergebnisse aus Aufgaben-stellung 1. Wie werden Sie vorgehen? Gestalten Sie handschriftlich ein für Sie geeignetes Mind Map! Aufgabenstellung 3 Versuchen Sie nun, dieses von Ihnen in Aufgabenstellung 2 erstellte Mind Map mittels EDV-Unterstützung darzustellen. Aufgabenstellung 4 Präsentieren Sie danach Ihre Ergebnisse über den Beamer Ihren Kolleg/innen. Lösungsvorschlag Aufgabenstellung 1 selbständig arbeiten mit anderen zusammenarbeiten theoretisches Wissen an praktischen Beispielen anwenden Geschäftsbriefe verfassen verstehen, wie die Abteilungen eines Unternehmens zusammenhängen Fachwissen erwerben (Betriebswirtschaft, Buchhaltung,...) mit Geschäftspartnern telefonieren können wissen, welche Aufgaben in den einzelnen Abteilungen eines Unternehmens zu erledigen sind mit dem Computer arbeiten verschiedene Geschäftsfälle verbuchen Job Rotation selbständig Probleme lösen…

Aufgabenstellung 2 Grundregeln für das Mind Mapping (http://www.zmija.de/mindmap.htm, 2011-05-20) Das Papier wird im Querformat genutzt! In die Mitte der Seite wird ein einprägsames Bild oder

eine kleine Skizze gezeichnet, die das zu behandelnde Hauptthema darstellt. Falls eine Zeich-nung nicht sinnvoll erscheint, sollte das Schlüsselwort zumindest mit 3D-Effekt in die Blattmitte gesetzt werden. Doch nicht vergessen: Ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte!

Von dem zentralen Bild ausgehend wird für jeden tiefergehenden Gedanken bzw. Unterpunkt eine Linie gezeichnet.

Auf diese Linien werden die einzelnen Schüsselworte zu den Unterpunkten geschrieben. Diese Worte sollten in Druckbuchstaben eingetragen werden, um die Lesbarkeit und Einprägsamkeit der Mind Map zu erhöhen.

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Von den eingezeichneten Linien können wiederum Linien ausgehen, auf denen die einzelnen Hauptgedanken weiter untergliedert werden. Von diesen weiterführenden Linien können wieder andere ausgehen, usw. usw. Buzan spricht von "ausstrahlen".

Benutzen Sie unterschiedliche F a r b e n , um die Übersichtlichkeit zu erhöhen. Gleichzeitig können beispielsweise auch zusammengehörende Gedanken und Ideen leicht durch Verwen-dung der gleichen Farbe verdeutlicht werden.

Symbole wie z.B. Pfeile, geometrische Figuren, kleine Bilder, gemalte Ausruf- oder Fragezei-chen und selbst definierte Sinnbilder sind sooft wie möglich zu nutzen; sie erleichtern die Er-fassung des Inhalts und können helfen, einzelne Bereiche abzugrenzen oder hervorzuheben.

Auf die handschriftliche Gestaltung wird hier verzichtet – ein Lösungsvorschlag findet sich bei Auf-gabenstellung 3. Aufgabenstellung 3

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4.3 W-3 Planen und Organisieren 4.3.1 W-C-3.2 Ich kann eine Dienstreise organisieren.

Titel der Aufgabe Planen und Organisieren - Dienstreise

Kompetenz/en Informationen über öffentliche Verkehrsmittel und Unterkunfts-möglichkeiten einholen können. Termine und Kosten planen können. Erforderliche Unterlagen ordnungsgemäß und vollstän-dig aufbereiten können.

Methodisch-didaktische Hinweise

Die Arbeit ist als Einzelarbeit konzipiert.

Die Schüler/innen können im Vorfeld in die Planung einer Ex-kursion bzw. eines Lehrausganges eingebunden werden.

Geschätzter Zeitbedarf 40 Minuten

Material- und Medien-bedarf

PC-Einsatz, Internetzugang

Quelle/n und weiterfüh-rende Literatur

Eigenentwicklung

Ausgangssituation Sie sind als Trainee bei der Huber OG in Wien tätig. Ihr unmittelbarer Vorgesetzter, Herr Mag. Wilfried Meieregger, beauftragt Sie mit der Planung und Organisation seiner Dienstreise, welche ihn nach Graz führen wird. Die wesentlichen Eckdaten hat er in einer Email notiert, welche an Sie adressiert ist.

Aufgabenstellung 1 Planen Sie die Geschäftsreise und dokumentieren Sie Ihre Recherche mit Screenshots. Aufgabenstellung 2 Bevor Sie Herr Mag. Meieregger mit den nötigen Reservierungen beauftragen kann, benötigt er Ihre vollständige Reiseplanung. Erstellen Sie zu diesem Zweck einen Entwurf eines Emails, welches an Herrn Mag. Meieregger adressiert ist. Dieses soll die detaillierte Reiseplanung (inkl. entsprechende Zeit– und Kostenpla-nung) beinhalten.

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Lösungsvorschlag Aufgabenstellung 1 Bahn - Hinfahrt

Bahn - Rückfahrt

Unterkunft:

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Taxiunternehmen:

Aufgabenstellung 2 Email Von: Schülername Gesendet: Montag, 16. Mai 2011 Betreff: Dienstreise Sehr geehrter Herr Mag. Meieregger, ich habe entsprechend Ihrem Wunsch für Ihre Dienstreise von 23. Bis 25. Mai 2011 nach Graz recherchiert. Für die Bahnfahrt biete ich Ihnen folgende Möglichkeiten an: Datum von – nach

Abfahrt Uhrzeit (Bahn-steig)

Ankunft Uhrzeit (Bahnsteig)

Dauer

23. Mai 2011 Wien Meidling- Graz (IC 553)

07:02 (Bahnsteig 6) 09:33 (Bahnsteig 3) 02:31

23. Mai 2011 Wien Meidling – Graz (EC OEC 151)

08:02 (Bahnsteig 6) 10:30 (Bahnsteig 3) 02:28

25. Mai 2011 Graz – Wien Meidling (IC 752)

18:25 (Bahnsteig 4) 20:59 (Bahnsteig 5) 02:34

25.Mai 2011 Graz – Wien Meidling (EC OEC 530)

19:25 (Bahnsteig 1 ) 21:59 (Bahnsteig 6) 02:34

Als Hotel am Lendplatz kommt in Frage: Name Adresse Telefon Mercure Graz Lendplatz 36-37 0316/751405 Direkt vor dem Hauptbahnhof befindet sich ein Taxistand. Taxi 878 Telefon: 0316/878 Taxi 889 Telefon: 0316/889

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Kostenaufstellung: Summe Bahnfahrt (Hinfahrt und Rückfahrt mit Vorteilscard)

2 * € 29,50 € 59,00

Hotel 2 * Übernachtung

2 * € 89,00

€ 178,00

Taxi (abhängig von km) € 237,00 Sobald Sie mir Ihre Entscheidungen bekannt geben, werde ich sofort die entsprechenden Reservierungen vornehmen. Mit freundlichen Grüßen Schülername 4.4 W-4 Einkaufen und Verkaufen

4.4.1 W-C-4.5 Ich kenne die Folgen von Vertragsverletzungen im Kaufvertrag durch den Käufer und kann entsprechend reagieren.

Titel der Aufgabe Einkaufen und Verkaufen

Kompetenz/en Aufgabenstellungen sorgfältig lesen und verstehen können; Ver-buchungen durchführen können; Erfolgsauswirkungen beurteilen können; Zahlungsbedingungen verstehen; Verzugszinsen be-rechnen können; Mahnschreiben verfassen können; Schriftver-kehr, IOM Kenntnisse anwenden.

Methodisch-didaktische Hinweise

Das Beispiel ist als Einzelarbeit konzipiert.

Geschätzter Zeitbedarf 100 Minuten

Material- und Medien-bedarf

PC-Einsatz

Quelle/n und weiterfüh-rende Literatur

Eigenentwicklung

Ausgangssituation Die Firma Alca Bohne GmbH, Handel mit Kaffee und Kaffeemaschinen, Moserkellergasse 15, 5202 Neumarkt hat seit Jahren eine gute Geschäftsbeziehung mit dem Kunden Brecker KG, 6010 Innsbruck, Passererstraße 98. In den letzten Monaten erfolgten die Zahlungen leider allerdings unpünktlich. Rechnungen mussten mehrmals gemahnt werden. Aufgabenstellung 1 Bilden Sie den Buchungssatz zu nachfolgender Ausgangsrechnung. Die genaue Erfolgsauswir-kung bitte mit Betrag angeben.

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Aufgabenstellung 2 Bei der Kontrolle der Zahlungseingänge stellen wir am 04.02.2011 fest, dass die Firma Brecker KG die AR 11005 noch nicht bezahlt hat. 1. Wie lautet die Zahlungsbedingung der Firma Alca Bohne GmbH? 2. Was bedeutet p.a.? 3. Was versteht man allgemein unter Verzugszinsen? 4. Ab welchem Datum darf die Firma Alca Bohne GmbH Verzugszinsen berechnen? 5. Erstellen Sie mithilfe des Softwarepaketes Microsoft WORD ein Mahnschreiben an die Firma

Brecker KG. Es soll eine Nachfrist bis 18. Februar gestellt werden. Die Verrechnung von Ver-zugszinsen soll angekündigt werden.

Aufgabenstellung 3 Am 04. März ist noch immer keine Zahlung der Firma Brecker eingegangen 1. Berechnen Sie 10 % Verzugszinsen (klm./360) für die Zeit vom 27.01. bis 18.03. (bitte Berech-

nung anschreiben) 2. Verfassen Sie eine „Letzte Mahnung“ mit Zahlungsfrist 18. März 2011 mithilfe des Softwarepa-

ketes Microsoft WORD. Außer den Verzugszinsen sollen noch € 10,00 Mahnspesen in Rechnung gestellt werden. Die Einschaltung eines Rechtsanwalts wird angekündigt.

3. Verbuchen Sie die Verzugszinsen und die Mahnspesen (S 56). Die genaue Erfolgsauswirkung bitte mit Betrag angeben.

Aufgabenstellung 4 Am 18. März sehen wir auf unserem Bankkonto, dass die Firma Brecker KG die AR 11005 ein-schließlich Verzugszinsen von € 42,76 und Mahnspesen von € 10,- bezahlt hat. Verbuchen Sie den Ausgleich der AR 11005 und den Eingang der Verzugszinsen und der Mahnspesen (B 125). Die genaue Erfolgsauswirkung bitte mit Betrag angeben.

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Lösungsvorschlag Aufgabenstellung 1 AR 11005: 20033 Brecker 3.078,90 / 4001 (10 % USt) 2.799,- und 3501 USt 279,90 (+ 2.799,-) Aufgabenstellung 2 1. 0/0/14 2. Für 1 Jahr 3. Hält ein Kunde das vereinbarte Zahlungsziel nicht ein, kann er mit Zinsen belastet werden.

Diese unterliegen nicht der Umsatzsteuer. 4. Zahlungsfrist endet am 27.01. 5. Mahnschreiben Aufgabenstellung 3 1. 3.078,80*10*50/36000 = 42,76 2. „Letzte Mahnung“

Hinweise: Einschreiben; Betreff: Re. Nr. vom … „ Letzte Mahnung“ Frist bis 18. März 2011 setzen. Aufstellung: Rechnungsbetrag (3.078,80) + Verzugszinsen (42,76) + Mahnspesen (10,00). Zahlschein beilegen.

3. S: 56: 20033 Brecker / 8130 42,76 (+ 42,76) 20033 Brecker / 4890 10,00 (+ 10,00)

Aufgabenstellung 4 B 125: 2800 / 20033 Brecker 3.131,66 (0) 4.4.2 W-C-4.6 Ich kenne die Folgen von Vertragsverletzungen im Kaufvertrag durch den

Verkäufer und kann entsprechend reagieren.

Titel der Aufgabe Lieferverzug

Kompetenz/en Bei Lieferverzug durch den Verkäufer rechtlich richtig reagieren und ein entsprechendes Schreiben erstellen können.

Methodisch-didaktische Hinweise

Das Beispiel ist als Einzelarbeit konzipiert.

Geschätzter Zeitbedarf 30 Minuten

Material- und Medien-bedarf

PC-Einsatz (nicht unbedingt erforderlich)

Quelle/n und weiterfüh-rende Literatur

Eigenentwicklung

Ausgangsituation Sie sind Mitarbeiter/in der Abteilung Einkauf in der Übungsfirma Globetrotter International GmbH, 3500 Krems.

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Am 15.01.2011 erhalten Sie folgendes Mail:

Von: [email protected] An: [email protected] Betreff: Auftragsbestätigung Sehr geehrte Damen und Herren! Wir danken für Ihre Bestellung vom 10.01.2011 über 200 Packungen Kopierpapier 80g – Format A4; Qualität Standard Plus Preis/Packung: € 2,99 exkl. USt Lieferung: Frei Haus Liefertermin: Ende Jänner Zahlungsbedingung: 10 Tage nach Rechnungserhalt Es gelten unsere AGB. Mit freundlichen Grüßen Beate Steiner Verkauf Blei & Stift Büroprofi GesmbH

Es ist bereits Mitte Februar und Blei & Stift Büroprofi GesmbH hat das Kopierpapier noch nicht geliefert. Der Vorrat an Kopierpapier reicht noch bis Ende März. Aufgabenstellung 1 Als Verantwortliche/r für den Einkauf besteht Ihre Aufgabe darin, ein entsprechendes Schreiben an die Firma Blei & Stift Büroprofi GesmbH über den nicht eingehaltenen Liefertermin zu erstellen. Aufgabenstellung 2 a) Errechnen Sie den Bestellwert (exkl. USt). b) Erklären Sie die Lieferbedingung. Lösungsvorschlag Aufgabenstellung 1 (Das Schreiben LIEFERVERZUG kann als vollständiger Geschäftsbrief oder ab BETREFF oder als Mail erstellt werden.) Beförderungsvermerk: Einschreiben Lieferzug – Bestellung vom 10.01.2011 Wir bestellten am 10.01.2011 200 Packungen Kopierpapier. In der Auftragsbestätigung vom 15.01.2011 haben Sie eine Lieferung bis Ende Jänner zuge-sagt.Es ist bereits Mitte Februar und die Ware ist bei uns noch immer nicht eingetroffen. Da sich unser Kopierpapiervorrat zu Ende neigt, ersuchen wir um Lieferung bis spätestens 28.02.2011. Sollte die Ware bis zu diesem Termin nicht bei uns eintreffen, sehen wir uns leider gezwungen, einen Deckungskauf bei einem anderen Unternehmen zu tätigen und werden allfällige Mehrkos-ten an Sie weiterverrechnen. Mit freundlichen Grüßen N.N. Einkauf,Globetrotter International GmbH Aufgabenstellung 2 a) Bestellwert: 200 Packungen zu € 2,99 = € 598,- b) Lieferbedingung FREI HAUS bedeutet, dass der Verkäufer sämtliche Kosten und das Risiko bis

zur Niederlassung des Käufers trägt.

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4.4.3 W-C-4.9 Ich kenne in Grundzügen die Funktionsweise der marketingpolitischen Instrumente.

Titel der Aufgabe Oups – vom Planet des Herzens

Kompetenz/en Basierend auf Internetrecherchen sollen die vier marketingpoliti-schen Instrumente angewandt werden.

Methodisch-didaktische Hinweise

Das Beispiel ist als Einzel- oder Partnerarbeit konzipiert.

Geschätzter Zeitbedarf 100 Minuten

Material- und Medien-bedarf

PC-Einsatz, Internet

Quelle/n und weiterfüh-rende Literatur

Eigenentwicklung

Ausgangssituation Oups wurde von Conny Wolf und Kurt Hörtenhuber erfunden. Gehen Sie auf die Homepage von Oups www.oups.com und verschaffen Sie sich vorab Grundinformationen über das Unternehmen, das Sortiment (die Produkte) und den Vertrieb. Aufgabenstellung 1 Recherchieren Sie nun im Internet die Begriffe Unternehmensleitbild und Corporate Identity. Im Unternehmensleitbild ist ja verankert, welche Ziele ein Unternehmen verfolgt und wofür es die-ses Unternehmen überhaupt gibt (Vision/Mission). Folgen Sie dem Link http://oups.com/www/_de/uberuns.php?active=uberuns. Versuchen Sie nun herauszufinden, wofür die Figur Oups und das Unternehmen stehen. Warum gibt es ihn überhaupt? Corporate Identity bedeutet ja, den Unternehmensauftritt einzigartig zu gestalten. Was zieht sich beim Unternehmen oups durch? Welches Bild bleibt sofort hängen?

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Im Jahr 2002 war die Geburtsstunde von Oups mit dem ersten Buch. Es gab erste Überlegungen zum Vertrieb. Welche strategische und operative Ziele könnte das Unternehmen im Jahr der Einführung gehabt haben? Definieren Sie vorweg, was man unter strategischen bzw. operativen Ziel überhaupt versteht. Aufgabenstellung 2 Besuchen Sie den Online-Shop von Oups und versuchen Sie anhand der angebotenen Produkte die Sortimentsbreite und Sortimentstiefe an einem Beispiel darzustellen. Entscheiden Sie sich nun für einen Teilbereich des Sortiments und ergänzen Sie nachfolgende Tabelle:

Theoretische Erklärung Praktisches Beispiel OUPS

Produktdiversifikation

Produktdifferenzierung

Produktmodifikation

Produktelimination

Aufgabenstellung 3 In Marketing lernten Sie von direkten und indirekten Vertriebsformen. Versuchen Sie anhand der Homepage möglichst umfangreich die von Oups gewählten Vertriebsformen herauszufinden. Aufgabenstellung 4 Versuchen Sie anhand einer Marktsegmentierung eine Zielgruppe für die Produktpalette von Oups zu definieren. Aufgabenstellung 5 Versuchen Sie anhand von Oups die Begriffe Incentives, Merchandising, Sales Promotion und Consumer Promotion zu erläutern. Geben Sie ein Beispiel aus dem Hotelbereich für Empfehlungsmarketing als eines der wirkungs-vollsten Marketinginstrumente der heutigen Zeit. Tipp: Sollte Ihnen ein Begriff nicht vertraut sein, suchen Sie eine Erklärung im Internet.

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Lösungsvorschlag Aufgabenstellung 1 VisionvonConnyWolf"Ich versuche die leise Poesie des Lebens zu zeichnen ‐ die allzu leicht übersehen wird ‐ in denen jedoch unsere Seele ihre Nahrung findet." VisionvonKurtHörtenhuber"Oups ist für mich wie ein Sonnenstrahl, der ein bisschen Licht und Wärme in unser Herzen bringen möchte." VerlagsphilosophieIn einer Welt die von Tag zu Tag komplexer, hektischer und leistungsorientierter zu werden scheint, möchten wir mit unseren Büchern und anderen liebevollen Produkten einen Kontrastpunkt setzen.  Einen Regenbogen aus zauberhaften Zeichnungen und einfühlsamen Texten, die den Menschen ein Lächeln auf die Lippen zaubern und zugleich ein bisschen zum Nachdenken anregen. 

 Liebevolle Gedanken, die wie winzige Samenkörner für Glück und Frieden in die Welt getragen werden … Gedanken, die Herz und Seele berühren … für mehr „lieb haben” statt „recht haben”, … für mehr „miteinander” statt ”gegeneinander” …  

Oups–dieFigurEr heißt Oups und wohnt auf dem „Planet des Herzen”. Von dort oben konnte er bis zur Erde blicken und dabei die guten, wie die weniger guten Seiten der Menschen erkennen. So beschloss er eines Tages zur Erde zu reisen, um den Menschen vom Leben und den Werten auf seinem Stern zu erzählen. Mit einem Charme, wie man ihn bisher nur vom „kleinen Prinzen” kannte, vermittelt der kleine Außerirdische Werte, wie Fröhlichkeit, Lebensfreude, Achtsamkeit, Frieden, Toleranz, Dankbarkeit, Respekt … allen voran Liebe. Seine einfachen, unkomplizierten Lebensweisheiten in Form von Wort und Bild berühren die Herzen von Jung und Alt.  Immer mehr PädagogInnen setzen deshalb „Oups” in der Schule oder im Kindergarten ein. Denn die Geschichten und Cartoons von „Oups” tragen auf liebevolle Weise zur Verbesserung der zwischenmenschlichen Beziehung und der Atmosphäre in Gruppen bei. „Oups” baut Brücken zwischen Stärkeren und Schwächeren, zwischen verschiedenen Kulturen, zwischen LehrerInnen und SchülerInnen … und trägt auf diese Weise dazu bei, dass sich unsere Herzen wieder mehr für andere und für uns selbst öffnen. Er ist ein kleiner „Botschafter des Herzens“  Corporate Identity CI: das Oups Männchen, die Farben blau/rot – die immer wieder Verwendung finden, und der Schriftzug . Ziele: Strategisches Ziel: In fünf Jahren mindestens zehn verschiedene Bücher/Produkte am Markt

haben. Operatives Ziel: Im nächsten Monat einen neuen Vertriebspartner zu finden. Aufgabenstellung 2 Sortimentsbreite: ein Beispiel für eine gewählte Sortimentsbreite könnte sein:

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Sortimentstiefe: ein Beispiel für die Tiefe eines Sortiments könnte sein:

Theoretische Erklärung Praktisches Beispiel OUPS

Produktdiversifikation Veränderung der Breite Aufnahme der Engel- Produkte

Produktdifferenzierung Tiefe wird verändert ein neues Oups Buch

Produktmodifikation Produkt wird im Zeitablauf ver-ändert – neues rein – altes raus

zB wenn ein Hörbuch statt auf CD nur noch als MP3 Down-load angeboten wird

Produktelimination Produkt wird ausgeschieden zB Spielkarten finden keinen Absatz mehr - ausscheiden

Aufgabenstellung 3

Direkter Vertrieb erfolgt über das Internet und es gibt direkte Angebote für Unternehmen, Hotels, Vereine und Schulen.

Indirekt: Buchhandel, Geschenkartikelhandel, Zeitschriftenhandel, Großhändler,…. Aufgabenstellung 4 Eine mögliche (von vielen) Segmentierung könnte sein: Demografisch, Psychografisch-Eigenschaften/Merkmale, Regional, Verhalten

Demografisch: Frauen, Kinder, …. Eigenschaften/Merkmale: Emotionale Menschen, sinnsuchende…. Regional: Inlandsmarkt / Auslandsmarkt Verhalten (Benefit Segmentierung): Kaufanlass: Geschenke

Aufgabenstellung 5 Incentives: Merchandising:

Sales Promotion: zB Verkaufswettbewerbe… Consumer Promotion: Facebook Community, Downloads, e-cards….

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Beispiel für Empfehlungsmarketing:

4.5 W-5 Finanzieren, Investieren und Versichern 4.5.1 W-C-5.1 Ich kenne verschiedene Finanzierungsformen und statische

Investitionsverfahren und kann deren Eignung beurteilen.

Titel der Aufgabe Finanzierung der Einkäufe

Kompetenz/en Kenntnis der Vor- und Nachteile einzelner Finanzierungsformen

Methodisch-didaktische Hinweise

Das Beispiel ist als Einzelarbeit konzipiert.

Geschätzter Zeitbedarf 30 Minuten

Material- und Medien-bedarf

PC-Einsatz, Telefon, Excel/Taschenrechner

Quelle/n und weiterfüh-rende Literatur

Eigenentwicklung

Ausgangssituation Sie arbeiten im Rechnungswesen der Übungsfirma „Bücher & So GesmbH“ und haben hohe Gründungsanschaffungen getätigt. Folgende Rechnungen sind eingelangt:

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Für die Bezahlung der beiden Rechnungen haben wir zwei Möglichkeiten:

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92

Ausnutzung des vom Lieferanten eingeräumten Zahlungsziels (das bedeutet Verzicht auf den möglichen Skontoabzug)

Inanspruchnahme des Kontokorrentkredits der Hausbank, um innerhalb der Skontofrist die Lieferanten unter Skontoabzug bezahlen zu können. Das bedeutet natürlich Zahlung von Kre-ditzinsen.

Aufgabenstellung 1 Recherchieren Sie (telefonisch oder persönlich) bei zwei unterschiedlichen Banken die Konditio-nen eines Kontokorrentkredites. Erstellen Sie Notizen über die Vorbereitung und das Ergebnis der Recherche. Aufgabenstellung 2 Stellen Sie rechnerisch den Lieferantenkredit mit den oben angeführten Konditionen dem Konto-korrentkredit gegenüber und interpretieren Sie das Ergebnis. Lösungsvorschlag Aufgabenstellung 1 kann auch als Hausübung gegeben werden. Aufgabenstellung 1 Individuelle Schülerlösungen Aufgabenstellung 2 (Annahme Kontokorrentkredit 12 % p.a.) Rechnungsbetrag € 18.340,03 € 2.390,04Skontofrist 14 Tage 10 TageSkontosatz 2 % 3 %Zahlungsziel 30 Tage 60 TageZinssatz Kontokorrentkredit 12 % 12 %Nomineller Jahreszinssatz des Lieferantenkredits (Skontosatz in % x 360 / ZZiel – Skontofrist)

45 % 22 %

Skontoertrag € 366,80 € 71,70Kontokorrentzinsen € 95,86 € 38,64Nettoertrag € 270,94 € 33,06Vorteil Lieferantenkredit gesamt € 304,00

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93

4.5.2 W-C-5.4 Ich kenne verschiedene Versicherungsformen und kann deren Leistungsumfang erkennen.

Titel der Aufgabe Versicherungspolizzen - Analyse

Kompetenz/en Der Unterschied zwischen Versicherungsantrag und Versicherungspo-lizze soll erarbeitet und anschließend vorgegebene Kriterien anhand zweier Versicherungspolizzen überprüft werden.

Methodisch-didaktische Hinweise

Das Beispiel ist Partnerarbeit konzipiert.

Die Schüler/innen sollen das erlernte Wissen an Originalbelegen über-prüfen lernen.

Geschätzter Zeitbedarf 100 Minuten

Material- und Medien-bedarf

PC, Internet

Quelle/n und weiterfüh-rende Literatur

Eigenentwicklung, Informationen aus http://www.versicherungsnetz.de/onlinelexikon/Versicherungsantrag.htmlQuelle vom Mai 2011

Ausgangssituation Sie haben erfolgreich die Handelsschule abgeschlossen. In Ihrem Abschlussprojekt haben Sie für ein österreichisches Versicherungsunternehmen geschrieben. Die Abschlussarbeit hat Ihnen gro-ßen Spaß bereitet und Sie haben sich daher bei diesem Versicherungsunternehmen beworben. Ihrer Tante haben Sie Ihr Interesse an Versicherungen mitgeteilt, daraufhin bittet sie Sie einen Blick in ihre abgeschlossenen Versicherungsverträge zu werfen. Aufgabenstellung 1 Recherchieren Sie im Internet den Unterschied zwischen einem Versicherungsantrag und einer Versicherungspolizze. Aufgabenstellung 2 Analysieren Sie beide Versicherungspolizzen nach folgenden Kriterien: 1. Nennen Sie die Namen der Versicherungsnehmer beider Versicherungspolizzen. 2. Nennen Sie den Versicherer beider Versicherungspolizzen. 3. Wie lauten die Polizzennummern? 4. Nennen Sie das versicherte Risiko für beide Versicherungspolizzen. 5. Um welche Versicherungsarten handelt es sich bei den Versicherungspolizzen? Erklären Sie

kurz deren Versicherungsschutz. 6. Handelt es sich bei dieser Versicherungsart um eine gesetzliche oder um eine private Versi-

cherung? 7. Wie hoch sind die Versicherungssummen bei beiden Versicherungspolizzen? 8. Geben Sie die Versicherungsdauer beider Versicherungspolizzen an. 9. Wie werden die beiden Versicherungen bezahlt und wie hoch sind die Versicherungsprämien? 10. Was passiert mit den Versicherungen, wenn die Prämien nicht mehr einbezahlt werden? 11. Was passiert, wenn der Versicherungsnehmer die Versicherungen vor Vertragsablauf kündigt?

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94

KRAFTFAHRZEUGVERSICHERUNG 1. Änderung zur Polizze C5‐M724.317‐0 

 VERSICHERUNGSNEHMER 

Frau Jelena Vukovic  

Davidgasse24/2/5 1100 Wien 

 GEGENSTAND DER VERSICHERUNG 

Art  des Fahrzeuges  Pkw M1 Kennzeichen    W‐47792P 

Fahrgestellnummer  WVWZZZ3BZYP034620  

Marke       VW 

Type      Polo Baujahr      2006 

Plätze      5 Hubraum    1800ccm 

Motorleistung    75  kW 

 

VERSICHERUNGSDAUER 

Kfz‐Haftpflichtversicherung    Beginn 1.1.2007  Ablauf: 1.1.2010 null Uhr Parkschadenkasko      Beginn 1.1.2007  Ablauf: 1.1.2010 null Uhr 

 Der Versicherungsvertrag verlängert  sich jeweils um ein Jahr, wenn er nicht mindestens einen Monat vor  Ablauf der 

Vertragszeit schriftlich gekündigt  wird.  

KFZ‐HAFTPFLICHTVERSICHERUNG  

DECKUNGSUMFANG Pauschalversicherungssumme  pro Versicherungsfall            EUR 10.000.000,00 

Im Rahmen dieser Versicherungssumme stehen  

für Personenschäden mindestens                EUR    5.000.000,00 

für Sachschäden mindestens                  EUR    1.000.000,00 und für  bloße Vermögensschäden zusätzlich              EUR          60.000,00 

zur  Verfügung 

 Bei  Bestehen  einer   freiwilligen  Höherversicherung werden  Schäden  innerhalb  der  Pauschalver‐sicherungssumme 

jedenfalls  ersetzt.  Übersteigen  die  Schadenersatzansprüche  die  Pauschalver‐sicherungssumme,  werden  die 

Versicherungsleistungen  für Personen‐ und Sachschäden  innerhalb der  Pauschalversicherungssumme  zumindest  im 

Verhältnis der jeweiligen gesetzlichen Mindest‐summen für Personen‐ und Sachschäden voll entschädigt.  

JAHRESPRÄMIE Berücksichtigt Prämienstufe: 07 (entspricht 80% der  Grundprämie)        EUR               242,16 

 STEUERN 

Motorbezogene Versicherungssteuer                EUR          442,92 Allgemeine Versicherungssteuer                EUR                 26,64  

Gesamte Steuerbelastung                  EUR          469,56 

 

JAHRESGESAMTBETRAG                  EUR          711,72  

Anfragen und Zuschriften an: Landesdirektion Wien 

1020 Wien, Obere Donaustraße 53  

Vertragsauskunft: Tel. 050  350‐22596  Schadendienst: Tel. 050 350‐355  

Fax 050 350‐9923186  1011 Wien,  Postfach 472  

1

VERSICHERUNGSNEHMER Eva Müller Davidg. 13 1100 Wien 

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Eva Müller 

Eva MüllerMax Müller 

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Alias Versicherungen AG. 

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Lösungsvorschlag Dieser Arbeitsauftrag ist als Partnerarbeit konzipiert. Die Partnerarbeit kann auf zwei mögliche Arten ausgeführt werden. Es besteht einerseits die Möglichkeit, dass die Partner die beiden Versi-cherungspolizzen hintereinander bearbeiten. Andererseits können die Partner den Arbeitsauftrag auch in die Mitte legen und jeder die einzelnen Positionen an einer Versicherungspolizze bearbei-ten. Als Hilfsmittel stehen sowohl das Schulbuch als auch das Internet zur Verfügung. Aufgabenstellung 1 Der Versicherungsantrag wird von einem Versicherungsnehmer auf einem speziellen Vordruck gestellt, in dem Fragen zu dem zu versichernden Risiko gestellt werden. Eine richtige und voll-ständige Beantwortung der Fragen gehört zu den Pflichten des Antragstellers. Mit dem Antrag selbst kommt noch kein Versicherungsvertrag zu Stande. Es besteht auch noch kein Versiche-rungsschutz. Um einen Versicherungsschutz zu erlangen, muss die Zahlung der ersten Prämie erfolgen oder eine vorläufige Deckungszusage seitens des Versicherers bestehen. Die Versicherungspolizze (oder der Versicherungsschein) ist eine Urkunde über einen zustande gekommenen Versicherungsvertrag. Die Polizze verkörpert den Vertrag zwischen einem Versiche-rer und einem Versicherungsnehmer. Im gesetzlichen Sinn ist die Versicherungspolizze damit gleichbedeutend mit dem Vertragsdokument. Sie enthält sämtliche vertraglichen Vereinbarungen, sowohl die Individualvereinbarungen als auch die Allgemeinen Geschäftsbedingungen, insbeson-dere auch alle individuellen Angaben über das spezielle Risiko und die am Vertrag Beteiligten. Aufgabenstellung 2 1. Versicherungspolizze 1: Eva Müller

Versicherungspolizze 2: Eva Müller 2. Versicherungspolizze 1: Alias Versicherungen AG

Versicherungspolizze 2: Alias Versicherungen AG 3. Versicherungspolizze 1: C5-M724.317-0

Versicherungspolizze 2: 56/8920567 4. Versicherungspolizze 1: PKW mit Kennzeichen W-47792P, VW Polo, Baujahr 2006

Versicherungspolizze 2: Eva Müller, geb. 12.12.1969 und Max Müller, geb. 4.7.1969 5. Versicherungspolizze 1: PKW-Haftpflichtversicherung und Parkkaskoversicherung

Versicherungspolizze 2: Lebensversicherung, in unserem Fall: Ablebensversicherung Bei der PKW-Haftpflichtversicherung handelt es sich um eine Vermögensversicherung, die bei einem Unfall für die möglichen Schadenskosten des Unfallgegners aufkommt. Bei der Park-schadenkaskoversicherung handelt es sich um eine Sachversicherung, bei der Schäden am eigenen Auto nach einem Unfall beim Parken bezahlt werden. Die Lebensversicherung stellt eine Art der Personenversicherung dar, bei der der Versicherer eine bestimmte Versicherungssumme an einen Begünstigten auszahlt. Bei der Ablebensversi-cherung zahlt der Versicherer dem Begünstigten im Todesfall der versicherten Person/en wäh-rend der Vertragsdauer die Versicherungssumme aus. Bei Erleben der versicherten Person/en wird keine Versicherungssumme fällig.

6. Versicherungspolizze 1: bei der PKW-Haftpflichtversicherung handelt es sich um eine gesetzli-che Versicherung, die bei einem privaten Versicherer abgeschlossen wird, während es sich bei der Parkschadenkasko-Versicherung um eine private Versicherung handelt. Versicherungspolizze 2: private Versicherung

7. Versicherungspolizze 1: die Versicherungssumme bei der Haftpflichtversicherung beträgt € 10.000.000,- (genau: Personenschäden € 5.000.000,-, Sachschäden € 1.000.000,- und Ver-mögensschäden € 100.000,-) Versicherungspolizze 2: € 145.346,-

8. Versicherungspolizze 1: 1.1.2007 bis 1.1.2010, erfolgt keine Kündigung verlängert sich der Vertrag automatisch um ein weiteres Jahr Versicherungspolizze 2: 1.6.2001 bis 1.6.2021

9. Versicherungspolizze 1: jährlich inkl. Steuern € 711,72 Versicherungspolizze 2: jährlich inkl. Steuer € 288,96

10. Versicherungspolizze 1: bei Nichtbezahlung der Versicherungsprämie besteht kein weiterer Versicherungsschutz

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97

Versicherungspolizze 2: bei Nichtbezahlung der Versicherungsprämie wird die Versicherung prämienfrei gestellt und die Versicherungssumme nach den bereits eingezahlten Prämien neu berechnet, d.h. die Höhe der Versicherungssumme wird geringer

11. Versicherungspolizze 1: wird die Versicherung vorzeitig gekündigt, besteht bei der Alias Versi-cherungen AG kein weiterer Versicherungsschutz, Frau Müller muss ihr Fahrzeug bei einem anderen Versicherungsunternehmen versichern lassen Versicherungspolizze 2: es besteht kein weiterer Ablebensschutz Achtung: handelt es sich um anderer Formen der Lebensversicherung (er- und Ablebensversi-cherung, Pensionsvorsorge) ist der vorzeitige Ausstieg aus der Versicherung mit finanziellen Einbußen verbunden. Der Versicherungsnehmer erhält zwar eine Versicherungssumme aus-bezahlt, diese muss jedoch nicht den einbezahlten Prämien entsprechen.

4.6 W-6 Unternehmensrechnung 4.6.1 W-C-6.1 Ich beherrsche die Grundlagen des wirtschaftlichen Rechnens.

Titel der Aufgabe Unternehmensrechnung – Einfache Rechenoperationen

Kompetenz/en Ich kann mit Bargeld umgehen, Grundrechnungsarten einsetzen, Zeit- und Währungsrechnungen anwenden, Schätzen, Ergebnis-se vergleichen und bewerten, einfache Prozentrechnungen ohne technische Hilfsmittel durchführen sowie Rundungsregeln an-wenden.

Methodisch-didaktische Hinweise

Das Beispiel ist als Einzel- oder Partnerarbeit konzipiert.

Geschätzter Zeitbedarf 50 Minuten

Material- und Medien-bedarf

---

Quelle/n und weiterfüh-rende Literatur

Eigenentwicklung

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98

Ausgangssituation Als Ferialpraktikant bei McDonald in Klagenfurt werden Sie in verschiedenen Bereichen, an der Kasse, in der Personalverrechnung, im Marketing und im Rechnungswesen eingesetzt. Dabei ergeben sich folgende Aufgabenstellungen. Lösen Sie diese ohne technische Hilfsmittel! Aufgabenstellung 1

Maxi Maier kauft bei McDonalds 2 Bic Mac und ein kleines Cola.

Wie viel Euro muss er bezahlen?

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€ 2,99 € 2,99 € 1,20 €

Wie viel bekommt er an Bargeld zurück, wenn er folgende Banknoten und Münzen bei der Zah-lung vorlegt?

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Wie viel bekommt er an Bargeld zurück, wenn er folgende Banknoten und Münzen bei der Zah-lung vorlegt?

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Aufgabenstellung 2 Yusuf, Karina und Carlo sind Studenten/innen und jobben in der vorlesungsfreien Zeit bei McDo-nalds. Ihre Arbeitszeit wird mit einem Zeiterfassungssystem in Minuten festgehalten und pro Minu-te entlohnt. Ermitteln Sie die Arbeitszeit der drei Studenten/innen für den angegebenen Zeitraum und berech-nen Sie den Gesamtbezug in Euro. Lösen Sie die Aufgabenstellung ohne technische Hilfsmittel!

Page 99: Pilotbroschüre HAS Wirtschaft September Endfassung 20121031 · 2018-03-26 · 3 Die vorliegende Broschüre Bildungsstandards in der Berufsbildung „HAS Wirtschaft“ dokumen- tiert

99

Yusuf Karina Carlo

Arbeitszeit Arbeitszeit Arbeitszeit

Beginn Ende in Minuten Beginn Ende in Minuten Beginn Ende in Minuten

Montag 9:00 13:20 14:00 17:30 - -

Dienstag 12:00 18:00 12:20 19:10 - -

Mittwoch - - 10:00 12:00 - -

Donnerstag 14:20 19:25 - - 8:00 10:20

Freitag - - - - 8:00 11:45

Samstag - - - - 9:00 14:45

Sonntag 16:30 18:05 14:30 20:10 16:00 20:10

Gesamtarbeitszeit in Minuten

Entlohnung/Minute (je nach Art der Tätigkeit) € 0,20 € 0,25 € 0,20

Gesamtbezug € € €

Aufgabenstellung 3 McDonalds veröffentlicht in regelmäßigen Abständen einen Index (Bic-Mac-Index) der zeigt, wie viel ein Bic Mac in verschiedenen Ländern der Welt kostet. Der Bic Mac ist damit ein einfacher Indikator für die Kaufkraft einer Volkswirtschaft, da es ihn fast überall auf der Welt in standardisier-ter Größe, Zusammensetzung und Qualität gibt. Schätzen Sie den Preis pro Bic Mac in den Ländern Dänemark, Malaysia und Norwegen und be-rechnen Sie in den übrigen Ländern den Preis pro Burger in Euro auf 2 Dez. genau. Erstellen Sie ein Ranking zu den geschätzten und berechneten Beträgen, aufsteigend mit 1 begin-nend, vom billigsten zum teuersten Bic Mac. Lösen Sie die Aufgabenstellung ohne technische Hilfsmittel!

Land Wäh-rung

Preis/ Bic Mac

Valuten-kurse

Schätzen Sie! Berechnen Sie! Ranking

Vereinigte Staaten USD 3,60 1,300

Dänemark DKK 28,00 7,300

Japan JPY 280,00 106,500

Malaysia MYR 5,50 3,500

Neuseeland NZD 4,90 1,600

Norwegen NOK 40,00 7,500

Thailand THB 62,00 33,000

Page 100: Pilotbroschüre HAS Wirtschaft September Endfassung 20121031 · 2018-03-26 · 3 Die vorliegende Broschüre Bildungsstandards in der Berufsbildung „HAS Wirtschaft“ dokumen- tiert

100

Aufgabenstellung 4 Familie Huber veranstaltet bei McDonalds die Geburtstagsfeier ihrer Tochter Maria. Erstellen Sie dafür die Abrechnung. Weisen Sie auch die Nettobeträge und die jeweiligen Steuer-beträge für die Steuersätze 10 % und 20 % auf der Rechnung aus. Lösen Sie die Aufgabenstellung ohne technische Hilfsmittel! Tipp: Getränke unterliegen 20 % USt

Produkte Anzahl Preis pro Produkt inkl. USt

Bruttopreis inkl. 10 % USt

Bruttopreis inkl. 20 % USt

McMenu inkl. Pommes frites (ohne Getränke)

20 5,55

9er McNuggets Menu (ohne Getränke)

8 6,00

Coca Cola 0,5l 8 3,00

Bic Mac 4 3,00

Fischmac 8 2,00

Bruttopreis inkl. USt

Gesamtpreis

Nettopreis Nettopreis

10 % USt 20 % USt

Lösungsvorschlag Bei Partnerarbeit können die Schüler/innen das Lösen und Kontrollieren der Berechnungen ab-wechselnd durchführen. Dabei kann man die Klammerregeln wiederholen bzw. Bezüge, Grundre-chenarten sowie die Funktion Runden üben. Aufgabenstellung 1 Maxi Maier kauft bei McDonalds 2 Bic Mac und ein kleines Cola.

Wie viel Euro muss er bezahlen?

+ +

€ 2,99 € 2,99 € 1,20 € 7,18

Wie viel bekommt er an Bargeld zurück, wenn er folgende Banknoten und Münzen bei der Zahlung vorlegt?

€ 1,82 € 2,82 € 5,00 € 42,82

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101

Wie viel bekommt er an Bargeld zurück, wenn er folgende Banknoten und Münzen bei der Zahlung vorlegt?

€ 13,00 € 0,82 € 0,32 € 2,90

Aufgabenstellung 2 Yusuf Karina Carlo

Arbeitszeit Arbeitszeit Arbeitszeit

Beginn Ende in Minuten Beginn Ende in Minuten Beginn Ende in Minuten

Montag 9:00 13:20 260 14:00 17:30 210 - -

Dienstag 12:00 18:00 360 12:20 19:10 410 - -

Mittwoch - - 10:00 12:00 120 - -

Donnerstag 14:20 19:25 305 - - 8:00 10:20 140

Freitag - - - - 8:00 11:45 225

Samstag - - - - 9:00 14:45 345

Sonntag 16:30 18:05 95 14:30 20:10 340 16:00 20:10 250

Gesamtarbeitszeit in Minuten 1.020 1.080 960

Entlohnung/Minute (je nach Art der Tätigkeit) € 0,20 € 0,25 € 0,20

Gesamtbezug € 204,00 € 270,00 € 192,00

Aufgabenstellung 3

Land Wäh-rung

Preis/ Bic Mac

Valuten-kurse

Schätzen Sie! Berechnen Sie! Ranking

Vereinigte Staaten USD 3,64 1,300 € 2,80 4

Dänemark DKK 28,00 7,300 ca. € 4,00 6

Japan JPY 276,90 106,500 € 2,60 3

Malaysia MYR 5,50 3,500 ca. € 1,50 1

Neuseeland NZD 4,96 1,600 € 3,10 5

Norwegen NOK 40,00 7,500 ca. € 5,00 7

Thailand THB 62,70 33,000 € 1,90 2

Page 102: Pilotbroschüre HAS Wirtschaft September Endfassung 20121031 · 2018-03-26 · 3 Die vorliegende Broschüre Bildungsstandards in der Berufsbildung „HAS Wirtschaft“ dokumen- tiert

102

Aufgabenstellung 4

Produkte Anzahl Preis pro Produkt inkl. USt

Bruttopreis inkl. 10 % USt

Bruttopreis inkl. 20 % USt

McMenu inkl. Pommes frites 20 5,55 111,00

9er McNuggets Menü 8 6,00 48,00

Coca Cola 0,5l 8 3,00 24,00

Bic Mac 4 3,00 12,00

Fischmac 8 2,00 16,00

Bruttopreis inkl. USt 187,00 24,00

Gesamtpreis 211,00

Nettopreis 170,00 Nettopreis 20,00

10 % USt 17,00 20 % USt 4,00

4.6.2 W-C-6.3 Ich kann Originalbelege für die Verbuchung vorbereiten.

Titel der Aufgabe Tischlerei – Belegprüfung und Kontierung

Kompetenz/en Belege auf inhaltliche, formale und rechnerische Richtigkeit prü-fen und Fehler erkennen. Schriftverkehr bei nicht korrekten Rechnungen durchführen. Belegarten erkennen. Belege für die Verbuchung kontieren.

Methodisch-didaktische Hinweise

Das Beispiel ist als Einzelarbeit konzipiert.

Geschätzter Zeitbedarf 150 Minuten

Material- und Medien-bedarf

Schulbuch und/oder Internetzugang, Taschenrechner oder Excel, Word oder beigelegte Vorlagen ausgedruckt

Quelle/n und weiterfüh-rende Literatur

Eigenentwicklung

Ausgangssituation Sie sind Mitarbeiter/in im Verwaltungsbereich in der Tischlerei Hart-Holz GmbH. Neben allgemei-nen Sekretariats- und Verwaltungsarbeiten gehört auch das Führen der Bücher zu Ihrem Aufga-bengebiet. Aufgabenstellung Sie erhalten nachfolgende Belege von Ihrem Chef vorgelegt mit der Bitte um Prüfung und Kontie-rung. Führen Sie den nötigen Schriftverkehr durch, falls Sie auf Mängel in den Belegen stoßen. Schrei-ben Sie ein E-Mail, falls eine Mail-Adresse auf dem Beleg angegeben ist, ansonsten verfassen Sie einen Geschäftsbrief unter Beachtung aller Formalkriterien (Vorlagen beiliegend). Bei der Kontierung ist der Skonto nach der Netto-Methode zu erfassen.

Page 103: Pilotbroschüre HAS Wirtschaft September Endfassung 20121031 · 2018-03-26 · 3 Die vorliegende Broschüre Bildungsstandards in der Berufsbildung „HAS Wirtschaft“ dokumen- tiert

103

Die letzten Belegnummern in der laufenden Buchhaltung waren lt. Aufzeichnungen KA 825 SP 35 ER 433 AR 259 SO 95

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1.122.557.337

DVR: 58756 Ihr Betreuer

BuTag Wert

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Haben EUR 3.337,05

36/001 16.12.2011 AT252080011225573372 ASPKAT8LXXX

Auszug Datum IBAN BIC 50.000,00Ge

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Alter Kontostand laut Auszug vom

POL. 1/51/89744211556.10.254.212

Alias Versicherung

Gebäudeschutz Tischlerei

Siehe Beilage

Rahmen EUR

HART-HOLZ GmbH Gutschriften

Holzwurmstr. 1 Lastschriften

8605 Kapfenberg Neuer Kontostand

Sparkasse BLZ 20800

BankstelleKapfenberg Telefon 03862 98321100

Ewald Maier, DW 22

0658/458712487 Pink Telekommunikation Dezember 2011

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Lösungsvorschlag (gekürzt) Die Schüler/innen sollen die Möglichkeit bekommen, die Rechnungsbestandteile im Schulbuch oder im Internet nachzulesen. Der nötige Schriftverkehr sollte sinnvoller Weise sofort in Word durchgeführt werden, wenn kein EDV-Saal verfügbar ist, ist auch eine handschriftliche Lösung auf den beiliegenden Vorlagen mög-lich. Bei der Kontierung der Belege wurden auch die Kontenbezeichnungen angeführt, um bei der Ver-wendung abweichender Kontenpläne eine korrekte Lösung sicherzustellen. Dieser Arbeitsauftrag wird bei Deskriptor W-C-6.5 weitergeführt.-Dort ist eine Verbuchung der (leicht abgewandelten) Belege mit Hilfe einer Standardsoftware vorgesehen. Der Arbeitsauftrag 1 zum Deskriptor W-C-6.5 kann direkt im Anschluss an diesen oder aber auch völlig unabhängig davon gemacht werden. Aufgabenstellung Rechnungsbestandteile lt UStG (§11) - gekürzt 1. Name und die Anschrift des liefernden oder leistenden Unternehmers 2. Name und die Anschrift des Abnehmers 3. Menge und die handelsübliche Bezeichnung 4. Tag der Lieferung oder der sonstigen Leistung oder Zeitraum 5. Entgelt für die Lieferung oder sonstige Leistung 6. anzuwendender Steuersatz 7. den auf das Entgelt entfallenden Steuebetrag 8. Ausstellungsdatum; 9. eine fortlaufende Nummer 10. die dem Unternehmer vom Finanzamt erteilte Umsatzsteuer-Identifikationsnummer, 11. UID-Nummer des Leistungsempfängers bei Rechnungen, über 10.000,00 Euro Beleg 1 ist eine Bestellung und wird daher buchmäßig nicht erfasst

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Page 110: Pilotbroschüre HAS Wirtschaft September Endfassung 20121031 · 2018-03-26 · 3 Die vorliegende Broschüre Bildungsstandards in der Berufsbildung „HAS Wirtschaft“ dokumen- tiert

110

Bei Rechnungen, deren Gesamtbetrag 150 Euro nicht übersteigt, genügen lt §11 UStG folgende Angaben: 1. Ausstellungsdatum 2. Name und die Anschrift des liefernden oder leistenden Unternehmers; 3. die Menge und die handelsübliche Bezeichnung 4. der Tag der Lieferung oder sonstigen Leistung oder der Zeitraum 5. das Entgelt und der Steuerbetrag für die Lieferung oder sonstige Leistung in einer Summe

(Brutto-Entgelt) 6. der Steuersatz.

BÜROWAREN HAUBNER

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BETRAG M 2 Stk. Toner Laserdrucker 59,40€ 118,80€ *BG E S A M T B E T R A G : 118,80€ BAR 118,80€

MWST B 20.00% VON 99,00€ 19,80€ MWST GESAMT 19,80€

8605 KAPFENBERG, HAUPTPLATZ 77UID ATU19872305 TEL. 88 16 64 FAX 88 16 65

VIELEN DANK FÜR IHR VERTRAUEN !WIR FREUEN UNS, IHNEN BALD WIEDER

HELFEN ZU KÖNNEN!

ES BEDIENTE: FR. ULRIKERECHNUNGSDATUM IST LIEFERDATUM

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7600 Büromaterial2500 Vorsteuer

2700 Kassa

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Page 111: Pilotbroschüre HAS Wirtschaft September Endfassung 20121031 · 2018-03-26 · 3 Die vorliegende Broschüre Bildungsstandards in der Berufsbildung „HAS Wirtschaft“ dokumen- tiert

111

Bei der Ermittlung der Rechnungssumme netto liegt ein Rechenfehler vor, die Summe aus € 423,75 und € 316,00 beträgt € 739,75.

[email protected]

Mangelhafte Rechnung Nr 11/5879 

Sehr geehrte Dam

en und Herren,

bei derPrüfung der Rechnung Nr. 11/5879 vom 12.12.2011 mussten wir leider 

feststellen, dass die Rechnungssumme nicht korrekt erm

ittelt wurde.

Die Summe der beiden Teilbeträge €423,75 und €316,00 ergibt einen Netto‐

Rechnungsbetrag von €739,75 und nicht, wie irrtümlich in der Rechnung angeführt, 

€839,75.

Aus diesem Grund erw

arte ich eine  Gutschrift über die Differenz von €100,00 + €

20,00 USt = €120,00.

Im Sinne einer guten weiteren Zusammenarbeit vertraue ich darauf, dass die 

Rechnungen in Zukunft sorgfältiger ausgestellt werden.

Freundliche Grüße,

Nam

e Schüler/in

TischlereiHART‐HOLZ GmbH

Holzwurm

straße 1

8605 Kapfenberg

[email protected]

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112

Kontierungen Bankkontoauszug:

Konto Soll Haben

7700 Versicherungsaufwand 148,23

an 2800 Sparkasse 148,23

7380 Telefongebühren 24,88

2500 Vorsteuer 4,97

an 2800 Sparkasse 29,85

2800 Sparkasse 2.763,60

4880 Kundenskonti 47,00

3500 USt 9,40

an 20… Kinderlachen 2.820,00

33… Trocken 253,56

an 2800 Sparkasse 248,49

an 5880 Lieferantenskonti 4,23

an 2500 Vorsteuer 0,84

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113

4.6.3 W-C-6.4 Ich kann die regelmäßigen Aufzeichnungen der Einnahmen-Ausgaben-Rechnung führen und den Erfolg ermitteln.

Titel der Aufgabe Unternehmensrechnung – Aufzeichnungen, Erfolgsermitt-lung

Kompetenz/en Ich kann die Abschreibung und den Eigenverbrauch ermitteln, die Erfolgsermittlung durchführen, die Beilage zur Einkommen-steuererklärung und die Umsatzsteuererklärung ausfertigen.

Methodisch-didaktische Hinweise

Das Beispiel ist als Einzelarbeit konzipiert. Lösung wahlweise händisch oder mit Excel, Formular unter Formulardatenbank un-ter www.bmf.gv.at downloaden.

Geschätzter Zeitbedarf 50 Minuten

Material- und Medien-bedarf

Taschenrechner bzw. Excel, Internet

Quelle/n und weiterfüh-rende Literatur

Eigenentwicklung

Ausgangssituation Unternehmensdaten: Luigi Toolino – Möbeltischlerei, 2640 Gloggnitz, Friedhofstrasse 72, Tel: 02662 54 0 72, Steuernummer: 040/0094, Team 21, vollständige Einnahmen-Ausgaben-Rechnung gemäß §4 Abs.3, USt-Nettosystem, Branchenkennzahl 230 Als Mitarbeiter/in der Luigi Toolino - Möbeltischlerei sollen Sie bei der Erstellung des Abschlusses der Einnahmen-Ausgaben-Rechnung mitwirken. Die fehlenden Werte zu einzelnen Positionen sind zu berechnen. Alle Beträge sind Nettobeträge (soweit Umsatzsteuerpflicht bzw. Vorsteuerabzugsmöglichkeit besteht). Einnahmen-Ausgaben-Rechnung der Luigi Toolino - Möbeltischlerei

Kennziffer Formular E1a

Betriebseinnahmen Einnahmen 20 % 88.770,00 9040 Eigenverbrauch PKW 0,00 9040 Summe Einnahmen 0,00 Betriebsausgaben Handelswaren 22.335,00 9100 Materialeinkauf 17.525,00 9100 Löhne 14.405,00 9120 gesetzl. Sozialaufwand/Lohnnebenkosten 8.646,00 9120 Abschreibung 9130 Geringwertige Wirtschaftsgüter 455,00 9130 KFZ-Ausgaben 2.900,00 9170 Werbeaufwand 650,00 9200 Bankzinsen 129,00 9220 Pflichtversicherungsbeiträge 2.510,00 9225 Übrige Betriebsausgaben 5.298,00 9230

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114

Summe Ausgaben Überschuss 2011

Im Anlagevermögen befindet sich ein Mercedes VITO – Kastenwagen.

Die übrige Abschreibung beträgt € 2 980,00 Aufgabenstellung 1 1. Stellen Sie an Hand des Anlagenverzeichnisses den Abschreibungsbetrag für 2011 fest und

tragen Sie den Betrag in die Überschussrechnung ein. 2. Wie hoch ist der Buchwert des Anlagegutes am 31.12.2011? Aufgabenstellung 2 1. Der Mercedes VITO wird vom Unternehmer zu 20 % privat genutzt. Berechnen Sie den Privat-

anteil (Eigenverbrauch) unter Beachtung der Abschreibung und der KFZ-Ausgaben (die Be-rechnung ist anzuführen).

2. Tragen Sie den errechneten Privatanteil (Eigenverbrauch) in die Überschuss-rechnung ein. 3. Ermitteln Sie den Gesamtüberschuss für 2011. Aufgabenstellung 3 1. Das Formular Beilage zur Einkommensteuererklärung (E1a) ist im Internet zu öffnen, auszufül-

len, abzuspeichern und auszudrucken 2. Die Umsatzsteuer-Zahllast für das Jahr 2011 und ein etwaige Nachzahlung oder Gutschrift ist

zu errechnen. Die bisher geltend gemachte Vorsteuer beträgt € 9.832,60. Die geleisteten Um-satzsteuer-Zahllasten betragen € 7.921,40.

3. Das Formular für die Umsatzsteuererklärung (U1) ist im Internet zu öffnen, auszufüllen, abzu-speichern und auszudrucken.

Lösungsvorschlag Es sind die jeweils aktuellen Formulare aus der Formulardatenbank unter www.bmf.gv.at zu ver-wenden. Aufgabenstellung 1 1. € 3 700,00 Abschreibung € 2 980,00 übrige Abschreibung € 6 680,00 2. € 7 400,00 Buchwert

Aufgabenstellung 2 1. Abschreibung € 3 700,00

KFZ-Ausgaben € 2 900,00 € 6 600,00 Davon 20 % Privatanteil: € 1 320,00

2. Tragen Sie den errechneten Privatanteil (Eigenverbrauch) in die Überschussrechnung ein. 3. Ermitteln Sie den Gesamtüberschuss für 2011.

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115

Einnahmen-Ausgaben-Rechnung der Luigi Toolino - Möbeltischlerei

Kennziffer For-mular E1a

Betriebseinnahmen Einnahmen 20 % 88.770,00 9040 Eigenverbrauch PKW 1.320,00 9040 Summe Einnahmen 90.090,00 Betriebsausgaben Handelswaren 22.335,00 9100 Materialeinkauf 17.525,00 9100 Löhne 14.405,00 9120 gesetzl. Sozialauf-wand/Lohnnebenkosten 8.646,00 9120 Abschreibung 6.680,00 9130 Geringwertige Wirtschaftsgüter 455,00 9130 KFZ-Ausgaben 2.900,00 9170 Werbeaufwand 650,00 9200 Bankzinsen 129,00 9220 Pflichtversicherungsbeiträge 2.510,00 9225 Übrige Betriebsausgaben 5.298,00 9230 Summe Ausgaben 81.533,00 Überschuss 2011 8.557,00 Aufgabenstellung 3 1. Das Formular E1a ist im Internet zu öffnen, auszufüllen, abzuspeichern und auszudrucken

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2. Zahllast 2011 Einnahmen 20 % 88.770,00Eigenverbrauch 20 % 1.320,00Summe Umsätze 20 % 90.090,00 Umsatzsteuer 20 % 18.018,00 Vorsteuer 9.832,60 Zahllast 8.185,40 bisher entrichtete Zahl-last 7.921,40 Nachzahlung 264,00

3. Das Formular für die Umsatzsteuererklärung (U1) ist im Internet zu öffnen, auszufüllen, abzu-

speichern und auszudrucken.

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120

4.6.4 W-C-6.11 Ich kenne die Bedeutung verschiedener Kosten und deren Einfluss auf die Preisbildung.

Titel der Aufgabe Unternehmensrechnung - Kostenrechnung

Kompetenz/en Verschiedene Arten von Kosten unterscheiden können. Die Auswirkung der Kosten auf die Preisbildung verstehen.

Methodisch-didaktische Hinweise

Das Beispiel ist als Teamarbeit (2er-Team) konzipiert.

Geschätzter Zeitbedarf 30 Minuten

Material- und Medien-bedarf

Taschenrechner oder PC-Einsatz (Excel)

Quelle/n und weiterfüh-rende Literatur

Eigenentwicklung

Ausgangssituation Sie sind als Trainee bei der Teuschler KG, Sterngasse 68, 8020 Graz beschäftigt. Die Teuschler KG handelt mit diversen Gartenartikeln, u. a. mit dem Blumentrog Elisa. Aufgabenstellung 1 Analysieren Sie die beiden Belege im Anhang. Um welche Belege handelt es sich? Aufgabenstellung 2 Überprüfen Sie anhand der unten angeführten Kalkulationsdaten, ob der fakturierte Verkaufspreis auf der Ausgangsrechnung richtig berechnet wurde.

Blumentrog Elisa

Bezugskosten pro Blumentrog € 1,00

Regien 55 %

Gewinn 30 %

Kundenrabatt 15 %

Kundenskonto 2 %

USt 20 %

Aufgabenstellung 3 Versuchen Sie sich in die Rolle des Produzenten des Blumentroges Elisa hineinzuversetzen. Wel-che Kosten entstehen durch die Produktion und den Vertrieb? Haben diese Kosten Ihrer Meinung nach Auswirkungen auf die Preisbildung?

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Lösungsvorschlag Aufgabenstellung 1 ER von der Luki GmbH: Die Teuschler KG kauft Blumentröge ein (Netto-EKP € 38,42; Brutto-EKP € 46,10) AR an Isabella Steiner E.U.: Die Teuschler KG verkauft Blumentröge (Netto-VKP € 95,35, Brutto-VKP € 114,42) Teuschler KG handelt mit Blumentrögen. Aufgabenstellung 2 Kassapreis 38,42Bezugsspesen 1,00

Einstandspreis 39,42Regien 21,68

Selbstkosten 61,10Gewinn 18,33

Nettoverkaufspreis 79,43Kundenskonto 1,62

Zielverkaufspreis 81,05Kundenrabatt 14,30

Bruttoverkaufspreis (exkl. USt) 95,35USt 19,07

Bruttoverkaufspreis (inkl. USt) 114,42 Ja, aufgrund der angegebenen Daten hat die Teuschler KG zum richtigen Preis fakturiert. Aufgabenstellung 3 Personalkosten (Löhne, Gehälter, Lohnnebenkosten, Gehaltnebenkosten) Sachkosten (Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffverbrauch, Wareneinsatz, Büromaterial, …) Kapitalkosten (kalkulatorische Abschreibung, kalkulatorische Zinsen) Fremdleistungskosten (Kosten für Leistungen anderer Betriebe, z.B. Transport, Energie, …) Kosten der menschlichen Gesellschaft (Steuern, Gebühren, Zölle, …) Kosten des Umweltschutzes (Schutz-, Sanierungskosten) Einzelkosten (Fertigungslöhne, Fertigungsmaterial) Gemeinkosten (kein direkter Zusammenhang zwischen Kosten und Produkten, z.B. Miete) Sonderkosten (Bezugskosten, Werkzeugkosten, Patentkosten, …) Jeder Unternehmer kann mithilfe der Kostenrechnung feststellen, wie hoch die Kosten der erstell-ten Leistungen (z.B. Blumentrog) sind. Diese Kosten bilden die Basis für die Berechnung der Prei-se. Der Unternehmer kann die Selbstkosten und den Verkaufspreise kalkulieren. Er sieht, wie sich Veränderungen der einzelnen Werte auf das Ergebnis auswirken.

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123

4.7 W-7 Personal 4.7.1 W-C-7.2 Ich kenne meine Rechte und Pflichten als Mitarbeiter/in.

Titel der Aufgabe Rechte und Pflichten von Mitarbeiter/innen

Kompetenz/en Rechte und Pflichten in der Berufswelt kennen; Informationen bei öffentlichen Einrichtungen und Institutionen beschaffen können

Methodisch-didaktische Hinweise

Das Beispiel ist als Einzel- oder Team-Arbeit konzipiert.

Geschätzter Zeitbedarf 100 Minuten

Material- und Medien-bedarf

PC-Einsatz, Internet,

Quelle/n und weiterfüh-rende Literatur

Eigenentwicklung, Links und Literaturangaben siehe Ausgangs-situation

Ausgangssituation Für die Lösung der folgenden Aufgabenstellung 1 suchen Sie aus den angeführten Links Dateien und Texte. Lesen Sie diese Texte und beantworten Sie die gestellten Fragen: Broschüre der AK Stand 2010 http://www.arbeiterkammer.at/bilder/d122/Bro_ArbeitsrechtGriffbereit_2010.pdf Links auf der Homepage der Arbeiterkammer (www.arbeiterkammer.at) http://www.arbeiterkammer.at/arbeitsrecht.htm Broschüren: http://www.arbeiterkammer.at/broschueren.htm Arbeit & Recht

Dienstverhinderung Arbeitslos – Was nun? Abfertigung Neu und Alt Beendigung von Arbeitsverhältnissen Arbeitsrecht griffbereit

Arbeitslosigkeit

Arbeitslos – Ihre Rechte Arbeitslos – Was nun?

Broschüre des ÖGB „Was Sie unbedingt wissen sollten“ Ausgabe Februar 2010 http://www.oegb.at/servlet/BlobServer?blobcol=urldokument&blobheader=application%2Fpdf&blobkey=id&blobtable=Dokument&blobwhere=1058432759362 Lehrverhältnis http://www.help.gv.at/Content.Node/24/Seite.240900.html http://www.sozialversicherung.at/portal27/portal/esvportal/print/printWindow?action=2&p_menuid=513&p_tabid=5&p_pubid=520 http://www.berufslexikon.at/pdf/pdf.php?id=25&berufstyp=1

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Aufgabenstellung 1 Sie waren bei der Suche nach einem Arbeitsplatz erfolgreich und bekommen eine Stelle als Büro-angestellte/r der Firma Sunpower. Dienstantritt ist am 1. Juli 2011 und Sie setzen sich mit folgenden Fragen auseinander, da dies Ihre erste Arbeitsstelle ist. a) Welche Unterlagen muss ich am ersten Arbeitstag mitbringen? b) Wird zwischen der Fa. Sunpower und mir ein schriftlicher Arbeitsvertrag abge-

schlossen oder reicht auch eine mündliche Vereinbarung und was enthält so ein Arbeitsvertrag? c) Beim Vorstellungsgespräch wurde mir gesagt, dass ich auf Kosten der Fa. Sunpower einige

Fortbildungsmöglichkeiten in Anspruch nehmen kann. Muss ich eventuell Geld für diese Kosten an die Fa. Sunpower zurückzahlen, wenn ich z.B. nach 1 Jahr kündige oder gekündigt werde?

d) In der Schule habe ich einmal gelernt, dass bei Dienstantritt ein so genannter Dienstzettel aus-gestellt wird, zumindest dann, wenn kein schriftlicher Arbeitsvertrag abgeschlossen wurde. Was muss dieser enthalten?

e) Der Personalchef hat von einer „gleitenden Arbeitszeit“ gesprochen. Heißt das, dass ich kom-men und gehen kann wann ich will?

f) Meine Normalarbeitszeit beträgt 38,5 Stunden. Ich muss aber damit rechnen, dass in der Hoch-saison Überstunden zu machen sind. Diese werden teils durch Zeitausgleich und teils finanziell abgegolten. Was ist für mich günstiger?

g) Eine Freundin von mir hat nur eine Teilzeitbeschäftigung im Ausmaß von 25 Wochenstunden und arbeitet manchmal 30 Stunden. Spricht man hier auch von Überstunden und wie werden diese abgegolten?

h) Ich beginne am 1. Juli mit der Arbeit, möchte aber mit Freunden, die noch zur Schule gehen in der ersten Woche im September ans Meer fahren. Habe ich da schon Anspruch auf Urlaub?

Aufgabenstellung 2 Stellen Sie in Schlagworten die

Pflichten des Arbeitnehmers und Rechte des Arbeitnehmers dar

Aufgabenstellung 3 Sie hatten das Glück, bei der Fa. Sunpower eine Anstellung zu bekommen. Eine Schulkollegin von Ihnen – ebenso Absolventin der Handelsschule - bekam von einer Firma das Angebot, eine Anstel-lung als Lehrling im 2. Lehrjahr(verkürzte Lehrzeit) für den Beruf einer Bürokauffrau anzutreten.

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Informieren Sie sich über die Möglichkeit einer verkürzten Lehrzeit Stellen Sie tabellarisch die Pflichten von Lehrlingen und Lehrberechtigten dar Recherchieren Sie den Umfang der Sozialversicherung in diesem Fall Wie hoch könnte die kollektivvertragliche Lehrlingsentschädigung für die Schulkollegin sein Lösungsvorschlag ACHTUNG: Die vorliegende Lösung stellt keine Musterlösung dar, sondern ist als umfang-reiches Informationspaket gedacht! Ziel dieser Aufgabenstellung ist es, dass sich die Schüler/innen von den Interessensver-tretungen der Arbeitnehmer Informationen beschaffen bzw. aus bereitgestellten Informations-material nach adäquaten Antworten suchen. Aufgabenstellung 1 a) Identitätsnachweis / E-Card b) Der Arbeitsvertrag regelt die Rechte und Pflichten von Arbeitnehmer und Arbeitgeber, soweit

durch Gesetz oder Kollektivvertrag diese Rechte nicht zwingend festgelegt sind. Von einem Arbeitsvertrag spricht man dann, wenn sich jemand zu einer Arbeitsleistung für ei-nen anderen verpflichtet. Derjenige, der sich zur Arbeitsleistung verpflichtet, ist der Arbeitneh-mer, sein Vertragspartner ist der Arbeitgeber. Der wesentliche Inhalt des Arbeitsvertrages ist für den Arbeitnehmer die Erbringung der Arbeitsleistung und für den Arbeitgeber die Bezahlung des Entgelts (Lohn, Gehalt). Der Arbeitsvertrag kommt durch Willensübereinstimmung zustan-de. Form des Arbeitsvertrages Der Abschluss des Arbeitsvertrages ist normalerweise an keine Formvorschrift gebunden. Aus diesem Grunde kann er nicht nur schriftlich, sondern auch mündlich oder sogar durch „schlüssige Handlung“ (§ 863 ABGB) zustande kommen; letzteres zum Beispiel einfach dadurch, dass jemand Arbeitsleistungen für einen anderen erbringt und dieser die Leistungen annimmt.

c) Unvorteilhaft aber zulässig : ■■ Vereinbarung einer Rückzahlungspflicht von Ausbildungskosten

d) Der Dienstzettel ist eine schriftliche Aufzeichnung über die wesentlichen Rechte und Pflichten aus dem Arbeitsverhältnis. Er dient der Beweissicherung. Inhalt des Dienstzettels Der Dienstzettel hat folgende Angaben zu enthalten: 1. Name und Anschrift des Arbeitgebers, 2. Name und Anschrift des Arbeitnehmers, 3. Beginn des Arbeitsverhältnisses, 4. bei Arbeitsverhältnissen auf bestimmte Zeit die Befristung 5. Dauer der Kündigungsfrist, Kündigungstermin, 6. gewöhnlicher Arbeits-(Einsatz-)ort, ev.Hinweis auf wechselnde Arbeits-(Einsatz-) orte, 7. allfällige Einstufung in ein generelles Schema, 8. vorgesehene Verwendung, 9. Anfangsbezug (Grundbezug, Sonderzahlungen), Fälligkeit des Entgelts, 10. Ausmaß des jährlichen Erholungsurlaubs, 11. vereinbarte tägliche oder wöchentliche Normalarbeitszeit des Arbeitnehmers 12. Bezeichnung der auf den Arbeitsvertrag allenfalls anzuwendenden Normen der kollektiven

Rechtsgestaltung (Kollektivvertrag, Satzung, Mindestlohntarif, festgesetzte Lehrlingsent-schädigung, Betriebsvereinbarung) und Hinweis auf den Raum im Betrieb, in dem diese zur Einsichtnahme aufliegen.

13. Name und Anschrift der Mitarbeitervorsorgekasse (MV-Kasse) des Arbeitnehmers

e) Gleitende Arbeitszeit liegt vor, wenn der Arbeitnehmer innerhalb eines vereinbarten zeitlichen Rahmens Beginn und Ende seiner täglichen Normalarbeitszeit selbst bestimmen kann. Die Gleitzeitvereinbarung hat ■■ die Dauer der Gleitzeitperiode,

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■■ den Gleitzeitrahmen, ■■ das Höchstausmaß der Übertragungsmöglichkeiten von Zeitguthaben und Zeitschulden in

die nächste Gleitzeitperiode und ■■ die Dauer und Lage der fiktiven Normalarbeitszeit zu enthalten. Die tägliche Normalarbeitszeit darf 10 Stunden nicht überschreiten.

f) Wird die gesetzliche Normalarbeitszeit überschritten, liegt Überstundenarbeit vor. Überstun-denarbeit ist mindestens mit einem 50-prozentigen Zuschlag abzugelten. Viele Kollektivverträge sehen auch höhere Zuschläge vor (z.B.. für Überstunden am Sonntag). Ist zwischen Arbeitge-ber und Arbeitnehmer kein Zeitausgleich vereinbart worden, sind Überstunden in Geld abzugel-ten.

g) Mehrarbeit ist jene Arbeitszeit, die zwischen der vertraglich vereinbarten (z.B. 25 Stunden)

bzw. der kollektivvertraglich verkürzten Arbeitszeit (z.B. 38,5 Stunden) und der gesetzlichen Normalarbeitszeit (z.B. 8 Stunden/Tag oder 40 Stunden/Woche) liegt. Für Mehrstunden ge-bührt ein gesetzlicher Zuschlag in Höhe von 25%.

h) Dem Arbeitnehmer gebührt für jedes Arbeitsjahr ein ununterbrochener bezahlter Urlaub im Ausmaß von 5 Wochen (30 Werktage). Dieser Anspruch erhöht sich nach 25 anrechenbaren Dienstjahren auf 6 Wochen (36 Werktage). Das Urlaubsausmaß wird im Gesetz in Werktagen und nicht in Arbeitstagen angegeben. Werktage sind alle Kalendertage mit Ausnahme der Sonn- und gesetzlichen Feiertage. Daher werden bei einer 6-Tage-Woche als Urlaubstage auch an sich betrieblich arbeitsfreie Werktage (z. B. Samstage) berechnet. In einem solchen Fall zählt ein Samstag-Feiertag, der in den Urlaub fällt, nicht als Urlaubstag. Der Anspruch auf Urlaub entsteht: ■■ In den ersten 6 Monaten des ersten Arbeitsjahres im Verhältnis zu der im Arbeitsjahr zu-

rückgelegten Dienstzeit (aliquot), ■■ nach Zurücklegung von 6 Monaten in voller Höhe, ■■ ab dem zweiten Arbeitsjahr entsteht der gesamte Urlaubsanspruch mit Beginn des Ar-

beitsjahres (voll).

Aufgabenstellung 2 Pflichten des Arbeitnehmers

Hauptpflicht des Arbeitnehmers ist, die vereinbarte Arbeit zu leisten. Nebenpflichten des Ar-beitnehmers sind unter anderem: Treuepflicht (dazu zählt auch, nicht negativ über den Arbeit-geber in der Öffentlichkeit zu reden), Verschwiegenheitspflicht (d.h. z.B. keine Betriebsnterna weitergeben), pfleglicher Umgang mit Materialien und Werkzeugen, Wettbewerbsverbot, Ab-werbungsverbot, wechselseitige Rücksichtnahme und Schutzpflichten.

Rechte des Arbeitnehmers Hauptrecht des Arbeitnehmers ist, die vereinbarte Entlohnung zu erhalten. Dabei gilt der Grundsatz: Ohne Geld keine Leistung. Darüber hinaus gilt: Zeit ist Geld. Wenn der Arbeitgeber die Zeit des Arbeitnehmers in Anspruch nimmt, ist er auch mitverantwortlich, wie effektiv sie vom Arbeitnehmer ausgenutzt wird. Kurz gesagt: Der Arbeitgeber muss auch zahlen, wenn er nicht in der Lage ist, den Arbeitnehmer auszulasten. Weitere Rechte des Arbeitnehmers: Treuepflicht und Verschwiegenheitspflicht des Arbeitge-bers, Materialien und Werkzeuge die den geltenden Bestimmungen in Bezug auf Sicherheit für Leib und Leben entsprechen (Fürsorgepflicht des Arbeitgebers), pfleglicher Umgang mit dem Arbeitnehmer. Recht auf ein Arbeitszeugnis nach Ausscheiden des Arbeitnehmers aus dem Betrieb. Weiters Recht auf Urlaub. Zudem hat der Arbeitnehmer noch Rechte, die sich nicht aus dem Arbeitsvertrag ergeben: das Recht, einer Gewerkschaft beizutreten und sich im Be-trieb gewerkschaftlich zu betätigen und zu streiken, Rechte aus dem Betriebsverfassungs- und Mitbestimmungsrecht (z.B. aktives und passives Wahlrecht bei der Wahl eines Betriebsrats).

Aufgabenstellung 3 Personen, die nachweisen, dass sie die Abschlussprüfung einer mindestens dreijährigen BMS

können die Lehrzeit von Lehrberufen mit 3, 3 ½ oder 4 Jahren in einer um jeweils 1 Jahr ver-kürzten Form erlernen.

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Die Lehrzeitverkürzung ist unter Nachweis der entsprechenden Zeugnisse bei der Anmeldung des Lehrvertrages zu beantragen. Die Lehrlingsentschädigung ist auf Grundlage der jeweiligen Ausbildungsperiode zu bemessen.

Rechte und Pflichten aus dem Lehrverhältnis Pflichten des Lehrberechtigten Ausbildungspflicht Anleitung zur ordnungsgemäßen Aufgabenerfüllung Keine Züchtigungen, Misshandlungen, wörtliche Beleidigungen Inkenntnissetzen der Erziehungsberechtigten von wichtigen Vorkommnissen (nur bei Minderjährigen) Freigabe unter Entgeltfortzahlung für Berufsschulbesuch Internatskostenersatz Freizeitgewährung unter Entgeltfortzahlung für das Ablegen der Lehrabschlussprüfung Ersatz der Prüfungstaxe bei erstmaligem Antreten zur Lehrabschlussprüfung, sofern der Lehr-ling die Prüfungstaxe bezahlt hat Dem Ausbilder die erforderliche Zeit zur Erfüllung seiner Aufgaben und für Weiterbildung zu gewähren Zahlung der Lehrlingsentschädigung Entgeltfortzahlung bei Arbeitsverhinderung Ausstellung eines Lehrzeugnisses auf eigene Kosten Darüber hinaus auch all jene Pflichten, die sich aus den allgemeinen arbeitsrechtlichen Bestimmungen (zB Fürsorgepflicht, Arbeitnehmerschutz...) ableiten. Pflichten des Lehrlings Sich zu bemühen, die für den Lehrberuf erforderlichen Fertigkeiten und Kenntnisse zu erwerben Die ihm im Rahmen der Ausbildung übertragenen Aufgaben ordnungsgemäß zu erfüllen Durch sein Verhalten der Eigenart des Betriebes Rechnung zu tragen Wahrung von Geschäfts- und Betriebsgeheimnissen Sorgsamer Umgang mit anvertrauten Werkstoffen, Werkzeugen und Geräten Unverzügliche Verständigung des Lehrberechtigten bei Erkrankung oder sonstiger Verhinderung Unverzügliche Vorlage des Berufsschul-Zeugnisses nach Erhalt – ohne Aufforderung Vorlage – nur über Aufforderung – der Hefte und sonstigen Unterlagen (zB Schularbeiten) der Berufsschule

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ca. 550,- bis 720,- Euro brutto monatlich 4.8 W-8 Wirtschaftliche und rechtliche Vernetzungen 4.8.1 W-C-8.3 Ich kenne die unterschiedlichen Rechtsformen und deren Vor- und

Nachteile.

Titel der Aufgabe Sail & Surf OG

Kompetenz/en Es sollen die Alternativen eines Angestelltenverhältnisses mit jener der Beteiligung eines OG Gesellschafters geprüft werden.

Grundlagen der Firmennamensgebung, der Gewerbeordnung bzw. der steuerlichen Behandlung und der Haftung sind anzu-wenden.

Methodisch-didaktische Hinweise

Das Beispiel ist als Einzelarbeit konzipiert.

Geschätzter Zeitbedarf 100 Minuten

Material- und Medien-bedarf

PC-Einsatz, Internet

Quelle/n und weiterfüh-rende Literatur

Eigenentwicklung

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Ausgangssituation Sie haben in Ihrer Sportwoche am Segeln Gefallen gefunden. In den letzten Jahren waren Sie immer als Segellehrer tätig und nun möchten Sie gemeinsam mit Ihrem Freund Sigi Sailor eine Segel- und Surfschule eröffnen. Aufgabenstellung 1 Vorweg müssen Sie sich zwei mögliche Formen der Zusammenarbeit überlegen: Alternative 1: Sie gründen ein Einzelunternehmen (EUN) und beschäftigen Ihren Freund Sigi Sailor als Angestellten. Alternative 2: Sie gründen eine OG – in der beide als gleichberechtigte Gesellschafter arbeiten. Erläutern Sie nun Ihrem Freund Sigi Sailor die für ihn wichtigen Unterschiede der beiden Alternati-ven. Gehen Sie dabei insbesondere auf folgende Teilbereiche ein: Sigi Sailor als

Angestellter eines EUN Sigi Sailor als

OG Gesellschafter

Sozialversicherung

Haftung

Eigenkapitalaufbringung

Gewinn / Gehalt / Abfer-tigung

Steuern

Recherchieren Sie dazu auch im Internet. Aufgabenstellung 2 Sie haben nun die Entscheidung getroffen: es soll eine OG gegründet werden. Folgende Firmennamen gefallen Ihnen und Ihrem Freund Sigi am besten: Sail & Surf OG Sailor`s Segelschule OG www.sailandsurf.at Prüfen Sie, ob die angegebenen Firmennamen möglich sind und begründen Sie Ihre Entschei-dung. Muss die neu gegründete OG im Firmenbuch eingetragen sein? Welche Vorteile haben Sie gene-rell durch eine Firmenbucheintragung? Erklären Sie in diesem Zusammenhang den Unterschied Sachfirma, gemischte Firma und Perso-nenfirma.

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Aufgabenstellung 3 Betrachten Sie nachfolgendes Video der WKO.

http://www.gruenderservice.at/format_detail.wk?StID=596936&DstID=0&titel=Der%2cWeg%2czum%2cGewerbeschein

Beantworten Sie nun aufgrund des Videos folgende Fragen: Wann ist überhaupt ein Gewerbe zu beantragen? Wer darf ein Gewerbe anmelden? Wo können Sie ein Gewerbe anmelden und wer unterstützt Sie dabei? Sie haben bereits seit einigen Jahren Ihr Unternehmen erfolgreich am Markt positioniert. Sie möch-ten nun die Surf- und Segelschule um einen Handel mit Sportprodukten erweitern. Überprüfen Sie, ob Sie für den Handel eine Gewerbeberechtigung benötigen. Recherchieren Sie dazu im Internet und geben Sie einen groben Überblick über die möglichen Gewerbearten (Aufzählung mit kurzem Beispiel aus der Praxis). Welche Gewerbeart muss für den Handel angemeldet werden? Wer muss Inhaber der neuen Gewerbeberechtigung sein?

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Lösungsvorschlag Aufgabenstellung 1 Alternative 1: Einzelunternehmen Hier befindet sich Sigi Sailor in einem Angestelltenverhältnis. Er haftet nicht und ist ASVG versi-chert. Er erhält Urlaubs- und Weihnachtsremuneration (nur 6% versteuert), bezahlten Urlaub und trägt kein unternehmerisches Risiko mit. Er ist jedoch nicht beteiligt, darf nicht mitentscheiden und erhält auch nicht mehr Gehalt, wenn mehr Gewinn am Jahresende übrig bleibt. Alternative 2: OG Hier entscheidet Sigi Sailor mit, er ist gleich berechtigt (und auch verpflichtet). Der Gewinn wird ebenso geteilt. Dafür steht dem Unternehmen wahrscheinlich mehr Eigenkapital zur Verfügung. Die Haftung wird bei der OG auf zwei Personen geteilt (beide jedoch unbeschränkt und solida-risch). Eine Fremdkapitalbeschaffung ist wahrscheinlich leichter möglich, da für Kredite und Darle-hen beide Vollhafter gerade stehen (bis zu fünf Jahre nach dem Ausscheiden, für Kredite, die in der Zeit der Beteiligung entstanden sind). Er ist jedoch dafür zur Gänze am Erfolg des Unternehmens beteiligt (auch am Wertzuwachs!). Zusammenfassend: Sigi Sailor als

Angestellter eines EUN Sigi Sailor als

OG Gesellschafter

Sozialversicherung ASVG GSVG (Selbstbehalt bei Arztbesuch,…)

Haftung Keine Sigi Sailor haftet voll, unbe-schränkt und solidarisch.

Eigenkapitalaufbringung Sigi Sailor bringt kein Kapital auf

Er bringt genauso Eigenkapital auf – je nachdem wie es im Ge-sellschaftsvertrag geregelt ist.

Gewinn / Gehalt / Abfer-tigung

Gehalt; mit Einzahlung von 1,53% des Bruttogehalts in die MVK durch DG

Gewinnanteile

Steuern Einkommensteuer (Lohn-steuer) mit Begünstigung bei 13./14. Monatsgehalt

Einkommensteuer

Aufgabenstellung 2 Wahl des Firmennamens: Sail & Surf OG Sachfirma, erlaubt, Zusatz OG vorhanden Sailor`s Segelschule OG Gemischte Firma, erlaubt, Zusatz OG vorhanden und der Name ist jener eines vollhaftenden Gesellschafters www.sailandsurf.at Sachfirma, nicht erlaubt, Zusatz OG fehlt Unterschiede Sach-, Personen- und gemischte Firma: Sachfirma: Der Unternehmensgegenstand ist Teil des Firmennamens. Personenfirma: Der Name des EUN oder eines Vollhafters ist Teil des Firmennamens. Gemischte Firma: Beides, sowohl der Name eines Vollhafters als auch der Unternehmensgegen-stand ist Teil des Firmennamens. Firmenbucheintragung: Die Sail&Surf OG ist eine Personengesellschaft (KG und OG) - diese müssen verpflichtend einge-tragen werden. Vorteile sind: Ernennung von Prokuristen ist möglich, der Firmenname ist geschützt. Aufgabenstellung 3 Fragen zum Video: Ein Gewerbe ist zu beantragen, wenn die Tätigkeit selbständig, regelmäßig und mit Ertragsabsicht ausgeübt wird. Ein Gewerbe darf jeder EU Bürger anmelden, der mindestens 18 Jahre alt ist und bei dem keine Ausschließungsgründe (Finanzstrafdelikte,…) vorliegen. Für bestimmte Gewerbearten ist eine

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Meisterprüfung bzw. sogar eine Zuverlässigkeitsprüfung nötig. Eventuelle Zeugnisse sind vorzule-gen. Das Gründerservice der WKO leistet bei der Anmeldung Unterstützung bzw. kann diese sofort vor Ort auf elektronischem Wege erfolgen. Die Gewerbearten generell sind:

Handel: Der Handel mit Waren aller Art ist ein freies Gewerbe /Anmeldegewerbe. Inhaber der Gewerbeberichtigung sollte einer der beiden Gesellschafter sein, oder sie bestellen einen gewerberechtlichen Geschäftsführer.

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4.8.2 W-B-8.8 Mir ist bewusst, in welchen Bereichen die EU mein Leben beeinflusst.

Titel der Aufgabe EU 4 ME

Kompetenz/en Das Wesen und die Bestimmungen der Europäischen Union für die Bürger/innen und Konsumenten/innen erfassen und im Alltag bewusst erleben können.

Methodisch-didaktische Hinweise

Das Beispiel ist als Einzelarbeit oder als Teamarbeit zu zweit konzipiert.

Geschätzter Zeitbedarf 60 Minuten

Material- und Medienbe-darf

EUROPAKARTE erhältlich auf Anfrage bzw. Abholung im Haus der Europäischen Union [email protected]

bzw. als Download verfügbar unter http://ec.europa.eu/publications/booklets/eu_glance/86/index_en.htm

PC-Einsatz, Internet

Quelle/n und weiterfüh-rende Literatur

Eigenentwicklung

Ausgangssituation Sie finden die aktuelle Europakarte Travelling in Europe 2010 (deutsch: Unterwegs in Europa 2010) unter dem link: http://ec.europa.eu/publications/booklets/eu_glance/86/index_en.htm oder Sie können die Europakarte bei der Europäischen Kommission - Vertretung in Österreich im Haus der Europäischen Union, Wipplingerstraße 35, 1010 Wien, Abteilung: EU-Information, Dokumentation, Bibliothek, Publikationen, Bürgersprechstunden bei Herrn Bernhard Kühr, Tel: +43 (1) 516 18-331 oder per Email: [email protected] bestellen. Die Europakarte wird Ihnen bei der Lösung der folgenden Aufgabenstellungen behilflich sein.

Aufgabenstellung 1 Finden Sie mit Hilfe der LEGENDE der Europakarte heraus, a) welche Länder der EU flächenmäßig die drei größten und die drei kleinsten sind, b) welche Länder der EU einwohnermäßig die drei größten und die drei kleinsten sind, c) auf welchem Rang Österreich bezüglich Fläche und Einwohner innerhalb der EU-27 liegt und d) welche Länder bezüglich des BIP pro Einwohner nach KKP 1) die TOP-10 sind. e) Erstellen Sie ein Ranking nach Gesamtwirtschaftsleistung (BIP pro Einwohner nach KKP x

Einwohnerzahl) der Wirtschaftsräume EU-27, USA, China, Japan usw. und erläutern Sie, wel-che Bedeutung dem Europäischen Wirtschaftsraum in der Welt zukommt.

_____________________________________

1) entnommen http://de.wikipedia.org/wiki/ am 2010-12-12, 17:11 Uhr Kaufkraftparität (KKP) (engl. purchasing power parity, PPP; Parität = Gleichheit von lat. par = gleich) ist ein Begriff der makroökonomischen Analyse. Die KKP zwischen zwei geografischen Räumen liegt dann vor, wenn Waren und Dienstleistungen eines Warenkorbes für gleich hohe Geldbeträge erworben werden können. Werden zwei unterschiedliche Währungsräume verglichen, so werden die Geldbeträge durch Wechselkurse vergleichbar gemacht. Das Konzept der Kaufkraftparität wird für eine ganze Reihe von Anwendungen genutzt: als langfristige Wechselkurstheorie (Kaufkraftparitätentheorie): Demzufolge passen sich Wech-

selkurse so an, dass zwischen beiden Währungsräumen Kaufkraftparität herrscht. Den Wech-selkurs, zu dem die Kaufkraft in beiden Währungsräumen gleich ist, bezeichnet man als kauf-kraftparitätischen Wechselkurs.

als Korrekturfaktor: Um volkswirtschaftliche Größen wie Bruttoinlandsprodukt, Bruttonational-einkommen, Pro-Kopf-Einkommen oder absolute Armut international vergleichbar zu machen, ist eine bloße Umrechnung mit aktuellen Wechselkursen nicht ausreichend, da die Kaufkraft in

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beiden Währungsräumen stark abweichen kann. Typische Konzepte sind hier der Kaufkrafts-tandard (KKS) und der PPP-US-Dollar (PPP-$).

Aufgabenstellung 2 Sie haben Ihren Lebensmittelpunkt (Wohnsitz, Familie, Schule, Freunde) in Österreich. a) Welche Nachbarländer können Sie von Österreich aus direkt mit dem Auto bereisen? b) Wie viele und welche der österreichischen Nachbarländer sind EU-Länder? c) In welchen der EU-Nachbarländer können Sie offiziell mit der europäischen Gemeinschaftswäh-

rung Euro bezahlen? Sie beurteilen dies als Vorteil – oder Nachteil – weil [Begründung angeben]?

d) In welche der Nachbarländer können Sie ohne Personen-Passkontrolle an den Grenzen aus- und einreisen? Sie beurteilen dies als Vorteil – oder als Nachteil – weil [Begründung angeben]?

e) Aus welchen Nachbarländern können Sie Waren unverzollt nach Österreich einführen? Sie beurteilen dies als Vorteil – oder Nachteil – weil [Begründung angeben]?

f) In welchen Nachbarländern können Sie gemäß dem Prinzip der Freizügigkeit ohne Einschrän-kung wohnen, studieren und arbeiten? Sie beurteilen dies als Vorteil – oder als Nachteil – weil [Begründung angeben]?

Aufgabenstellung 3 Analysieren Sie Ihre Alltagssituation als Schüler/in bzw. Absolvent/in der Handelsschule und finden Sie mindestens drei Beispiele, in welchen Bereichen die Europäische Union Ihr Leben als Bür-ger/in bzw. Konsument/in beeinflusst. Lösungsvorschlag Aufgabenstellung 1 a) Die drei größten sind: Frankreich, Spanien, Schweden

Die drei kleinsten sind: Luxemburg, Malta, Zypern b) Die drei größten sind: Deutschland, Frankreich, U.K.

Die drei kleinsten sind: Luxemburg, Malta, Zypern c) Ranking Österreich: Österreich liegt bezüglich der Fläche auf dem 14. Rang und bezüglich der

Einwohner auf dem 15. Rang. d) TOP-10 bezüglich des BIP pro Einwohner nach KKP die TOP-10 sind. Luxemburg Irland Niederlande Österreich Schweden Belgien Dänemark U.K. Deutschland Finnland

e) Die Legende zeigt, dass EU-Europa der wirtschaftsstärkste Raum der Welt ist. Die Multiplikation von BIP/Einwohner nach KKP x Einwohnern ergibt den höchsten Wert d.i. 12,542.470 für den EU-27-Binnenmarkt vor den U.S.A. 11,217.600. China, als Wirtschaftsraum im Aufschwung, liegt nach dieser Berechnung mit 6,559.140 an dritter Stelle.

Aufgabenstellung 2 a) Sie können von Österreich aus direkt mit dem Auto folgende Länder bereisen:

Slowakei, Ungarn, Slowenien, Italien, Schweiz, Liechtenstein, Deutschland, Tschechische Re-publik.

b) Folgenden sechs österreichische Nachbarländer sind EU-Länder: Slowakei, Ungarn, Slowenien, Italien, Deutschland, Tschechische Republik.

c) In den folgenden EU-Nachbarländer können Sie offiziell mit der europäischen Gemeinschafts-währung Euro bezahlen: Slowakei, Slowenien, Italien, Deutschland

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Dies ist eher von Vorteil: kein Wechseln in eine Fremdwährung, keine Wechselspesen und Sta-bilität der Euro-Währung in diesen Ländern; Kaufkraft teilweise sogar etwas höher – in jedem Fall jedoch gleich - als in Österreich; Preisvergleiche einfach möglich.

d) Alle unsere Nachbarländer sind Schengen-Länder! Slowakei, Ungarn, Slowenien, Italien, Schweiz, Liechtenstein, Deutschland, Tschechische Republik Vorteil: keine Wartezeiten an den Grenzen, Personen-Passkontrolle jedoch innerhalb des EU-Raumes möglich (Reisepass bzw. Personalausweis daher immer mitführen!)

e) Binnengrenzen (EU zu EU) – und daher zollfreien i.g. Erwerb - hat Österreich zu den Ländern Slowakei, Ungarn, Slowenien, Italien, Deutschland und Tschechische Republik. Vorteil: keine „warenverteuernden“ Zollgebühren, freier Warentransport ohne Zollkontrolle, un-beschränkte Ein- und Ausfuhr von Waren ohne Ursprungszertifikaten und Zollformalitäten (Cas-sis-de-Dijon-Prinzip! d.h. freier Warenverkehr ohne tarifäre und nicht-tarifäre Hemmnisse und ohne Diskriminierung! Nachteil: illegale Waren, die einmal im EU-freien Verkehr in Umlauf sind, können nahezu unge-hindert EU-Europa passieren; daher verstärkte Binnenmarkt-Kontrollen von Warentransporten auf europäischen Straßen.

f) In allen EU-Nachbarländern gilt für österreichische Staatsbürger/innen das Prinzip der Freizü-gigkeit. Sie können sich ohne Diskriminierung in einem anderen EU-Land aufhalten, dort woh-nen, arbeiten, und studieren. Dies ist ein Vorteil im Sinne der Mobilität!

Aufgabenstellung 3 Individuelle Schüler/innen-Lösung Positiv genannt werden könnten vor allem: Roaming-Gebühren (billigeres Handytelefonieren), Billig-Flugreisen innerhalb von Europa, Einheitliche Europäische Warenkennzeichnung, Warenvielfalt auf-grund des freien Warenverkehrs, Freizügigkeit bei Wohnen, Arbeiten und Studieren, Erleichterungen und Kostenersparnis durch einheitliche Euroüberweisungen, der Euro als Einheitswährung ohne Wechselspesen und europaweite Kriminalitätsbekämpfung Negativ kann auch genannt werden: Europäischer Einheitsbrei im Warenangebot, Euro in der Kri-se –> Kursverfall der europäischen Gemeinschaftswährung durch EURO-Krisenstaaten und zu viel Vereinheitlichung in einem EU-Europa, das die „Vielfalt“ als Motto hat.

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5 Hierarchie der Bildungsstandards der Handelsschule 5.1 Gesetzliche Verankerung der Bildungsstandards Mit der SCHUG Novelle, BGBl. I Nr. 117/2008, wurden die Bildungsstandards in den Schulgeset-zen verankert. Mit der zuletzt erfolgten Änderung des Schulunterrichtsgesetzes BGBl. I Nr. 52/2010 wurde in § 14 Abs. 2 festgeschrieben, dass Unterrichtsmittel nach Inhalt und Form dem Lehrplan der betreffenden Schulstufe sowie der Kompetenzorientierung der Schulart (Bildungs-standards, abschließende Prüfung) entsprechen müssen. In § 17 der SCHUG Novelle, BGBl. I Nr. 117/2008 wurde nach Abs. 1 folgender Abs. 1a eingefügt: „(1a) Der zuständige Bundesminister hat für einzelne Schulstufen der im § 1 genannten Schularten (Formen, Fachrichtungen) Bildungsstandards zu verordnen, wenn dies für die Entwicklung und Evaluation des österreichischen Schulwesens notwendig ist. Bildungsstandards sind konkret formulierte Lernergebnisse, die sich gemäß dem Lehrplan der jeweiligen Schulart (Form, Fach-richtung) auf einzelne Pflichtgegenstände oder auf mehrere in fachlichem Zusammenhang stehende Pflichtgegenstände beziehen. Die individuellen Lernergebnisse zeigen das Ausmaß des Erreichens grundlegender, nachhaltig erworbener Kompetenzen auf. Der Lehrer hat bei der Planung und Gestaltung seiner Unterrichtsarbeit die Kompetenzen und die darauf bezogenen Bil-dungsstandards zu berücksichtigen, sowie die Leistungen der Schüler in diesen Bereichen zu beobachten, zu fördern und bestmöglich zu sichern. Die Verordnung hat über die Festlegung von Schularten, Schulstufen und Pflichtgegenständen hinaus insbesondere Ziele der nachhaltigen Ergebnisorientierung in der Planung und Durchführung von Unterricht, der bestmöglichen Diag-nostik und individuellen Förderung durch konkrete Vergleichsmaßstäbe und der Unterstützung der Qualitätsentwicklung in der Schule sicher zu stellen. Es ist vorzusehen, dass die Ergebnisse von Standardüberprüfungen so auszuwerten und rückzumelden sind, dass sie für die langfristige systematische Qualitätsentwicklung in den Schulen nutzbringend verwertet werden können.“ Daraus lassen sich folgende Aufgaben, die Bildungsstandards innehaben, ableiten (rechtliche Aufgaben):

Bildungsstandards sind konkret formulierte Lernergebnisse (Lernergebnisorientierung – In-formationsfunktion für Abnehmer/innen).

Bildungsstandards sind Teil der permanenten Qualitätsentwicklung (Qualitätstool).

Bildungsstandards zielen auf Nachhaltigkeit ab und zeichnen sich durch Ergebnisorien-tierung aus (Outcomeorientierung).

Bildungsstandards zielen auf nachhaltig erworbene Kompetenzen (Kompetenzorien-tierung).

Bildungsstandards sind Teil der Lehrerinnenpflichten bzw. Lehrerpflichten (die Lehrerin bzw. der Lehrer hat bei der Planung und Gestaltung der Unterrichtsarbeit die Kompetenzen und die darauf bezogenen Bildungsstandards zu berücksichtigen). Dies bedeutet aber keinen Eingriff in die Methodenfreiheit der Lehrerinnen und Lehrer!

Ergebnisse einer etwaigen Standardüberprüfung dienen der langfristigen, systematischen Qua-litätsentwicklung und Qualitätssicherung (Systemsteuerungsfunktion).

5.2 Bildungsstandards als Teil der Qualitätsinitiative in der Handelsschule Bildungsstandards haben neben der Innen- auch eine Außenwirkung. Dies bedeutet, dass sie einen interessierten Außenstehenden darüber informieren, was sie/er als potenzielle Arbeitgebe-rin/potenzieller Arbeitgeber oder als aufnehmende Weiterbildungsinstitution von einer Absolventin bzw. einem Absolventen der Handelsschule an Kompetenzen erwarten können. Im Vergleich zu anderen Schulen haben die berufsbildenden mittleren Schulen einen umfas-senderen Bildungsauftrag. Sie fördern einerseits den Erwerb der Allgemeinbildung, andererseits führen sie die Absolventinnen und Absolventen zu Berufsqualifikationen (Berufsabschlüssen).

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Am Ende der Ausbildung sollen die Absolventinnen und Absolventen sowohl über Kompetenzen verfügen, die sie für eine lebenslange Weiterbildung/Fortbildung qualifizieren, als auch über jene, die sie zur unmittelbaren Ausübung eines qualifizierten Berufes benötigen (berufliche Hand-lungskompetenz). Der Begriff beruflicher Handlungskompetenz umfasst unterschiedliche Komponenten:

Die fachliche Kompetenz ist die Summe des Wissens und die Bereitschaft, Aufgabenstellun-gen selbständig, fachlich richtig zu bearbeiten und das Ergebnis zu beurteilen.

Die soziale Kompetenz ist die Fähigkeit und Bereitschaft, soziale Beziehungen und Interes-senlagen, Zuwendungen und Spannungen zu erfassen und zu verstehen sowie sich mit ande-ren rational und verantwortungsbewusst auseinander zu setzen und zu verständigen. Hierzu gehören auch soziale Verantwortung und die Bereitschaft zur Mitwirkung und Mitbestimmung.

Die personale (Human-) Kompetenz ist die Fähigkeit und Bereitschaft, die individuellen Ziele und Entwicklungschancen zu durchdenken und zu beurteilen. Hierzu gehören auch die eige-nen Wertvorstellungen und die selbstbestimmte Bindung an Werte.

Zu diesen Kompetenzen kommt in der Berufsbildung eine übergreifende Kompetenzklasse hinzu, die aktivitäts- und umsetzungsorientierte (methodische) Kompetenz. Methoden-kompetenz bezeichnet die Fähigkeit und Bereitschaft zu zielgerichtetem Vorgehen bei der Bearbeitung von Aufgaben und Problemen (z. B. bei der Einteilung der eigenen Zeit) durch die Anwendung von Arbeitsverfahren und gegebenenfalls deren Weiterentwicklung. Die berufliche Handlungskompetenz basiert auf dem Kompetenzbegriff von Weinert (2001), legt einen zusätzlichen Schwerpunkt aber auf Handlungsfähigkeit in unterschiedlichen beruflichen Situationen. Die Verwendung des Begriffes durchschnittliche Absolventin bzw. durchschnittlicher Absol-vent soll die Schwierigkeit aufzeigen, dass es bei Absolventinnen bzw. Absolventen jeder Schule immer bessere, aber auch schlechtere Absolventinnen bzw. Absolventen geben wird, unabhängig davon, wie gut der Input in Form von Lehrerinnenleistung bzw. Lehrerleistung, Lehrplänen, Bil-dungsstandards, Ressourceneinsatz in der Schule war. Absolventinnen und Absolventen bringen unterschiedliche Prädispositionen (Persönlich-keitseigenschaften, Einstellungen und Fähigkeiten) mit, haben unterschiedliche Interessen, spe-zifische Erfahrungshintergründe und zeichnen sich auch durch unterschiedlichen persönlichen Einsatz aus. Dies alles beeinflusst das Ergebnis jedes noch so qualitativ hochwertigen Ausbil-dungsangebotes, sowohl in positiver als auch negativer Sicht. Diese unterschiedlichen Prädispositionen müssen in die Erwartungshaltung gegenüber Absolven-tinnen und Absolventen einer Schulform, in unserem Fall der Handelsschule, miteinbezogen wer-den. 5.3 Bildungsstandards in der Berufsbildung und in der Handelsschule Bildungsstandards in der Berufsbildung zielen generell nicht auf einzelne Unterrichtsjahre ab, sondern definieren, welche Kompetenzen Schülerinnen und Schüler im Laufe ihrer dreijährigen Ausbildung (also am Ende ihres Ausbildungsganges) nachhaltig erworben haben sollen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Begriff „Nachhaltigkeit“; das detaillierte Faktenwissen mag in vielen Bereichen unmittelbar nach der Vermittlung im Unterrichtgeschehen größer sein - „Ler-nen für die Schularbeit“,- „Lernen für die Prüfung“. Bei der Definition von Bildungsstandards geht es jedoch darum, was Schülerinnen und Schüler und Absolventinnen und Absolventen wirklich nachhaltig in ihr weiteres Berufsleben mitneh-men.

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Wenn wir also von Bildungsstandards sprechen, so ist immer das Gesamtergebnis einer be-stimmten Ausbildung in Form von nachhaltigen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler ge-meint. Davon zu unterscheiden sind Qualitätskriterien des Unterrichts für eine bestimmte Klasse, wel-che Lehrerinnen und Lehrer eines bestimmten Unterrichtsgegenstandes, mehrerer Unterrichtsge-genstände bzw. eines Clusters gemeinsam an einem Standort im Rahmen ihrer Qualitätsarbeit erarbeiten. (z.B. Qualitätskriterien für den Unterrichtsgegenstand Volkswirtschaft und Recht in der 3. Klasse). 5.4 Intentionen der Bildungsstandards in mittleren kaufmännischen Schulen Bildungsstandards in der Berufsbildung und in den kaufmännischen mittleren und höheren Schu-len sind kein Kontrollinstrument, sondern ein Steuerungsinstrument bzw. Evaluierungsinstru-ment (Eigen- und Fremdevaluierung, Systemevaluierung). Systemevaluierung sowie Eigen- und Fremdevaluierung sind wesentliche Voraussetzungen für eine permanente Qualitätsverbesserung und Qualitätssicherung im kaufmännischen Schulwesen (Qualitätsinitiative QIBB). Absolventinnen und Absolventen der Handelsschule verfügen nach Abschluss ihrer schuli-schen Laufbahn über eine Fülle von unterschiedlichen Kompetenzen, um sich unmittelbar im Be-rufsleben zu bewähren. Am Arbeitsplatz ist es den Abnehmern egal, in welchen Unterrichtsgegenständen, in welchen Klassen bzw. bei welchen Lehrkräften die Absolventinnen und Absolventen ihre Kompetenzen erworben haben. Wichtig ist nur, dass sie über die erforderlichen Kompetenzen verfügen. Dies setzt in der schulischen Ausbildung einen mehrfachen Paradigmenwechsel voraus:

Lehrpläne sind lernergebnisorientiert (kompetenzorientiert) zu gestalten und zu interpretie-ren.

Lehrerinnen und Lehrer verstehen sich als Teamspielerinnen und Teamspieler, die ihre Fachegoismen im Interesse des gemeinsam angestrebten Ergebnisses – die kompetente Ab-solventin bzw. der kompetente Absolvent – ablegen und fächerübergreifend/cluster-übergreifend4, akkordiert, ein gemeinsames Ziel anstrebend, arbeiten.

Outcomeorientierung ersetzt Inputorientierung im Schulwesen.

Nachhaltigkeit der Lernergebnisse und Fähigkeit bzw. Bereitschaft zum Lebenslangen Ler-nen (LLL) anstelle von schnell veraltendem Detailwissen.

5.5 Welche Bildungsstandards müssen Absolventinnen und Absolventen der

Handelsschule insgesamt erfüllen? (Stand: Oktober 2012) Bildungsstandards in den allgemeinbildenden Unterrichtsgegenständen Bildungsstandards für Deutsch Bildungsstandards für Englisch

Bildungsstandards in den berufsbildenden Unterrichtsgegenständen Bildungsstandards für Wirtschaft Bildungsstandards für Officemanagement und angewandte Informatik Bildungsstandards für soziale und personale Kompetenzen (schulartenübergreifend) 4 Siehe Qualitätsinitiative QIBB der kaufmännischen Schulen – Qualitätsziel 2.5.1: „Wir koordinieren unsere Lehrziele

und Lernangebote innerhalb der Fachgruppe und fächerübergreifend im Team.“

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Anmerkungen: Die kursiv geschriebenen Bildungsstandards sind noch nicht fertig gestellt. In der Zukunft können durchaus auch noch Bildungsstandards für andere Unterrichtsgegenstände entwi-ckelt werden. 5.6 Soziale und personale Kompetenzen in der Handelsschule Die Bedeutung sozialer und personaler Kompetenzen für die Absolventinnen und Absolventen der berufsbildenden mittleren Schulen zeigt sich darin, dass in fast allen Kompetenzmodellen aller Schularten diesen Kompetenzen eine mehr oder minder große Bedeutung eingeräumt wird. Sozia-le und personale Kompetenzen spielen auch im Europäischer Qualifikationsrahmen – EQR – und im Nationalen Qualifikationsrahmen Österreichs – NQR –eine bedeutsame Rolle. Bereits in der schulartenübergreifenden Expertengruppe für „Wirtschaft und Recht“ und dann insbesondere in der hakspezifischen Arbeitsgruppe „Entrepreneurship und Management“ wurde die Bedeutung der personalen und sozialen Kompetenzen bei der Ausbildung als besonders wich-tig erachtet und daher wurden eigene Deskriptoren für soziale und personale Kompetenzen (in einer eigenen spezifischen Inhaltsebene) definiert. Neben diesen speziellen Deskriptoren und den sie verdeutlichenden Unterrichtsbeispielen (kompetenzorientierten Arbeitsaufträge) werden auch in den, die Fachkompetenzen betreffenden Deskriptoren, immer wieder methodisch didaktische Hin-weise gegeben, wie mit dem Erwerb der Fachkenntnisse und Fertigkeiten durch die spezielle Ge-staltung der Unterrichtsbeispiele (kompetenzorientierte Arbeitsaufträge) gleichzeitig auch soziale und personale Kompetenzen mit erworben werden können. Beispiele aus dem Kompetenzmodell „Wirtschaft“ der Handelsschule

Ich bin mir der Wirkung meines Handelns bewusst und übernehme Verantwortung dafür.

Ich bin mir meiner Fähigkeiten und Fertigkeiten bewusst und setze sie gerne ein.

Ich versuche mich in andere hineinzudenken und handle entsprechend.

Ich bin für das Erreichen selbstgesetzter und vorgegebener Ziele verantwortlich.

Ich bin offen für neue Wege und kreative Ansätze.

Ich kann zielgerichtet und selbstständig Informationen beschaffen, bewerten und verarbeiten.

Ich kann in Gruppen arbeiten.

Ich kann meine Arbeit in Teilschritte zerlegen, für diese den Zeitbedarf abschätzen und in der richtigen Reihenfolge bearbeiten.

Ich achte auf qualitätsvolle Arbeit und kontrolliere meine Arbeitsergebnisse. 5.7 Welche Unterrichtsgegenstände sind in der Handelsschule von Bildungs-

standards betroffen? Bildungsstandards in der Berufsbildung zielen generell nicht auf einzelne Unterrichtsjahre ab, sondern definieren, welche Kompetenzen Schülerinnen und Schüler im Laufe ihrer dreijährigen Ausbildung (also am Ende ihres Ausbildungsganges) nachhaltig erworben haben sollen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Begriff „Nachhaltigkeit“; das detaillierte Faktenwissen mag in vielen Bereichen unmittelbar nach der Vermittlung im Unterricht größer sein („Lernen für die Schularbeit“, „Lernen für die Prüfung“), bei den Bildungsstandards geht es jedoch darum, was Schülerinnen bzw. Schüler und Absolventinnen bzw. Absolventen nachhaltig in ihr weiteres Berufs-leben mitnehmen. Bildungsstandards für einzelne Unterrichtsgegenstände:

Bildungsstandards Deutsch definieren, welche Kompetenzen Schülerinnen und Schüler der Handelsschule und anderer berufsbildender mittlerer Schulen im Pflichtgegenstand „Deutsch“ nachhaltig erworben haben (schulartenübergreifender Standard).

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Bildungsstandards Englisch definieren, welche Kompetenzen Schülerinnen und Schüler der 3. Klasse der Handelsschule und anderer berufsbildender mittlerer Schulen im Pflichtgegen-stand „Englisch“ nachhaltig erworben haben (schulartenübergreifender Standard).

Bildungsstandards für mehrere in fachlichem Zusammenhang stehende Pflichtgegenstän-de:

Bildungsstandards Officemanagement und angewandte Iinformatik definieren, welche Kompetenzen Schülerinnen und Schüler der 3. Klassen der Handelsschule in den Pflichtge-genständen „Informations- und Officemanagement“ und „Wirtschaftsinformatik“ nachhal-tig erworben haben (Lehrplan 2003) bzw. welche Kompetenzen die Absolventinnen und Absol-venten im Unterrichtsgegenstand „Officemanagement und angewandte Informatik“ des Clusters „Wirtschaftskompetenz“ nachhaltig erworben haben (Schulversuchslehrplan Praxis HAS 2011).

Bildungsstandards Wirtschaft: definieren, welche Kompetenzen Schülerinnen und Schüler der 3. Klasse der Handelsschule in den Unterrichtsgegenständen „Betriebswirtschaft ein-schließlich volkswirtschaftlicher Grundlagen“, „Rechnungswesen“, „Projektmanagement und Projektarbeit“, „Zeitgeschichte, Politische Bildung und Recht“ nachhaltig erworben haben (Lehrplan 2003) bzw. welche Kompetenzen die Absolventinnen und Absolventen in den Unter-richtsgegenständen „Betriebswirtschaft, Wirtschaftliches Rechnen, Rechnungswesen“ „Be-triebswirtschaftliche Übungen einschließlich Übungsfirma“, „Kundenorientierung und Verkauf“, „Projektmanagement und Projektarbeit“, „Volkswirtschaft und Recht“ nachhaltig erworben ha-ben (Schulversuchslehrplan Praxis HAS 2011).

5.8 Bildungsstandards und kompetenzorientierter Unterricht Ab dem Schuljahr 2011/12 werden die Unterrichtsbeispiele (kompetenzorientierten Arbeitsaufträ-ge), welche die Deskriptoren näher verdeutlichen, allen Lehrerinnen und Lehrern der Handelsschu-len zur Verfügung gestellt. Gleichzeitig werden in einer Informationskampagne und über diese Broschüre die Lehrerinnen und Lehrer über das Projekt Bildungsstandards in der Berufsbildung informiert. Detaillierte Informationen finden Sie auch unter www.bildungsstandards.berufsbildendenschulen.at Die ARGE-Leiterinnen und ARGER-Leiter der von Bildungsstandards betroffenen Unterrichtsge-genstände erhielten in bundesweiten Dienstbesprechungen alle notwendigen Informationen und geben diese dann in landesweiten Veranstaltungen an ihre Lehrerkolleginnen und Lehrer-kollegen weiter. Gleichzeitig werden an den Pädagogischen Hochschulen bundesweite Seminare für kompe-tenzorientierten Unterricht in den verschiedenen Unterrichtsgegenständen angeboten. Die zu-nächst bundesweit angebotenen Seminare wurden und werden in regionalen Seminaren, Dienst-besprechungen und sonstigen Fortbildungsveranstaltungen fortgesetzt, sodass jede interessierte Lehrerin und jeder interessierte Lehrer die notwendigen Informationen erhält.

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6 Kompetenzorientierter Unterricht Was versteht man darunter? Glauben Sie niemandem, der Ihnen versichert, er wisse genau, was kompetenzorientierter Unterricht ist. Alle Bücher und Artikel können nur Vorschläge für Ihr metho-disch-didaktisches Handeln unterbreiten, also Aussagen machen wie es funktionieren könnte. Eine Garantie für den Erfolg kann Ihnen niemand geben. Ob es tatsächlich funktioniert hängt von Ihnen und Ihrer jeweiligen Klasse bzw. den einzelnen Schüler/innen ab. Lassen Sie sich dadurch jedoch nicht entmutigen, probieren Sie die Ratschläge in den Büchern, Artikeln und Seminaren aus und überprüfen Sie durch Selbstevaluation, ob Ihre Schüler/innen tatsächlich, auch einige Zeit später noch, über die angestrebten Kompetenzen verfügen. Welche Methoden gerade bei Ihren Schüler/innen besonders erfolgreich für den Kompetenzerwerb sind, hängt davon ab, wie Ihnen persönlich die Methode liegt bzw. wie überzeugt Sie von der Me-thode sind und wie Ihre Schüler/innen auf Ihr pädagogisches Verhalten reagieren. Ein wesentli-ches Erfolgskriterium für kompetenzorientierten Unterricht ist es jedoch, dass Sie Ihre Schü-ler/innen aktivieren, zum Lernen, Erfahrungen machen, selber Tun, bringen. Nur selbst gemachte Lernerfahrungen wirken nachhaltig. Anschließend finden Sie einige Überlegungen einer Kollegin, die sich sehr intensiv mit kompetenz-orientiertem Unterrichten auseinander gesetzt hat. (Prof. Mag. Katharina Kiss – kompetenzorien-tierter Unterricht), an Hand einer konkreten Unterrichtsplanung (Lehrplan der Handelsakademie 2004, Unterrichtsgegenstand Betriebswirtschaft, IV. Jahrgang, Internationale Geschäftstätigkeit).

Internationale Geschäftstätigkeit/Liefer- und Zahlungsbedingungen

Erläuterung des Konzeptes Kompetenzorientiertes Unterrichten in einer berufsbildenden Schule ist darauf ausgerichtet bei den Schüler/innen jene Kompetenzen zu entwickeln und zu befördern, die ihnen eine eigenständige Le-bensführung ermöglichen, dazu gehört als zentraler Bestandteil die Berufsausübung. In Anlehnung an Noam Chomsky (1974) lässt sich eine solche Handlungskompetenz als Handlungspotenzial einer Person charakterisieren, in berufstypischen Situationen sachgerechte Lösungen hervorbringen zu können. Dieses Potenzial basiert auf dem Zusammenspiel verschiedener Wissenskomponenten, wel-che in der jeweils aktuellen Aufgabensituation aktiviert und verknüpft werden müssen. Lernumgebun-gen (Lehr-Lern-Arrgangements) sollen so gestaltet sein, dass sie im Kern reale oder wirklichkeitsnahe Aufgabensituationen repräsentieren. Lernen wird in aktuellen Konzepten als individueller Prozess der Bedeutungskonstruktion aufgefasst, der auf der aktiven Auseinandersetzung der/die Schüler/in mit der (Lern-)Umwelt – und hier insbeson-dere auf der aktiven Verarbeitung von Informationen - basiert. Konkret geht es um Lernhandlungen, die der/die Schüler/in im Rahmen der Bearbeitung der Aufgabe leisten muss. Wichtig erscheint der Hinweis, dass unter Lernhandlungen neben den beobachtbaren Aktivitäten auch die auf den Lernge-genstand und die Aufgabenbearbeitung bezogenen Denkhandlungen gemeint sind. Vorteilhaft ist es, wenn die Lehr-Lern-Arrangements zyklisch vollständige Lernhandlungen erfordern, z. B. Planungs-, Vorbereitungs-, Organisations-, Prüf- und Bewertungsschritte einschließen. Folgt man diesen Überlegungen, so soll die Lernumgebung die individuellen Konstruktionsprozesse zur Aneignung des aufgabenbezogenen Wissens und Könnens anregen und unterstützen (Lerner-zentrierung). (Aprea, C., Ebner, H. G. & Müller, W., 2010).

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Analyse des relevanten Wissens

Inhaltsebene:

Kaufvertrag im Außenhandel (Bestandteile, Relevanz, Risiken) Interkulturelle Bildung nach Hofstede Liefer- und Zahlungsbedingungen im Außenhandel (Arten, Relevanz, Funktionen, Vorteilhaf-

tigkeit für Importeur und Exporteur, Risiko, ) Rolle der Banken im Akkreditiv Dokumentenakkreditiv aus Sicht der Banken (Informationen, die für die Eröffnung eines Do-

kumentenakkreditivs und einen reibungslosen Ablauf wichtig sind) Dokumente und Formulare im Zusammenhang mit dem Akkreditiv (Arten, Bedeutung) Bedeutung des Außenhandels für Österreich Zahlungsbilanz

Handlungsebene:

Ablauf eines Dokumentenakkreditivs imaginieren und wiedergeben können Akteure im Beispiel erkennen und im Ablaufschema richtig zuordnen können die Bedeutung der Proformarechnung für das vorliegendes Beispiel erkennen und diese im

Beispiel richtig einsetzen können den Akkreditivauftrag der Bank ausfüllen, die einzelnen Felder erklären können (z. B. SWIFT,

Bestätigung, Umladung und period of presentation) und die jeweiligen Auswirkungen für die Geschäftspartner erkennen und bewerten können

Lieferbedingungen nach der Vorteilhaftigkeit für die betroffenen Partner einteilen können Praktikerhinweise kennen und deren Bedeutung für das Beispiel erkennen Cross Cultural Management bezogen auf das Land des Geschäftspartners beherrschen Informationsbeschaffung, -aufbereitung und Interpretation betreffend die Entwicklung und die

aktuelle Situation des österreichischen Außenhandels beherrschen und die Ergebnisse prä-sentieren können

Soziale Kompetenzen/Arbeitstechniken:

Zielorientierung als Erfolgspotenzial erkennen und zielorientiert vorgehen können Konzentriert zuhören und adäquat nachfragen können (Arbeitsaufträge verstehen) Fähigkeit zu Einzel-, Partner- und Teamarbeit eigenverantwortlich handeln und sich selbst organisieren können die Bedeutung eines effektiven Zeitmanagements erkennen und ein solches als Grundlage für

das eigene Arbeiten entwickeln können Informationsbeschaffung, -verarbeitung und die Präsentation der Ergebnisse beherrschen Kommunikationsfähigkeit unter Verwendung des Fachvokabulars sowohl in deutscher als

auch in englischer Sprache die Entwicklung der österreichischen Zahlungsbilanz fundiert und kritisch reflektieren können

Generalisierungs-, Erweiterungs- und Explorationsmöglichkeiten

Generalisierungsmöglichkeiten:

Übertragung des Wissens auf andere Kaufverträge im Außenhandel (Kontextwechsel) Perspektivwechsel (Rollentausch: Importeur, Exporteur, Sachbearbeiter der Banken) aus der Erkenntnis über die Bedeutung von Cross Cultural Management für den Außenhandel

geeignete Strategien für die Übertragung des Wissens auf den Aufbau von Geschäftsbezie-hungen mit Geschäftspartner in unterschiedlichen Ländern entwickeln können

eine allgemeingültige Strategie (Checkliste) für den Vergleich unterschiedlicher Liefer- und Zahlungsbedingungen im Zusammenhang mit Kaufverträgen unterschiedlicher Geschäfts-partner in unterschiedlichen Ländern entwickeln

Erweiterungsmöglichkeiten (fächerübergreifendes Arbeiten):

Marktforschung (Käuferverhalten), z. B. in der Spielzeugbranche Marketing/Biologie (Warenlehre) (Produktpolitik, Preispolitik, Distributionspolitik, Kommunika-

tionspolitik) anhand des vorliegenden Beispiels vertiefen, eventuell kritische Aspekte betref-fend Produktionsmaterialien und Produktionsbedingungen in Asien einbringen bzw. erarbeiten lassen.

Kostenmanagement (Kalkulation) der angebotenen Produkte

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Aufbau eines Rechnungswesens für die von den Schüler/innen gegründete Firma Geografie (Südkorea, Klima, Lage, Einwohner, Kultur usw.) Geschichte (Entwicklung der österreichischen Zahlungsbilanz im Kontext zu sonstigen zeitge-

schichtlichen Ereignissen Tourismus Englisch (Akkreditivsprache)

Explorationsmöglichkeiten:

Politische Bildung (Konfliktregion Nord/Südkorea, aktueller UN-Generalsekretär stammt aus Südkorea)

Volkswirtschaft (Wirtschaftssysteme, Unterschiede zwischen Österreich, Nord- und Südkorea, Umweltpolitik)

Assessment (Leistungsbewertung und-beurteilung):

Die Performance des Potenzials (die Beurteilung der Kompetenz) könnte auch durch Einbeziehung von Praxiskontakten beurteilt bzw. bewertet werden. Es wäre denkbar

Vertretern von Banken, die im internationalen Zahlungsverkehr tätig sind Vertretern der Wirtschaftskammer, Abteilung Außenwirtschaft Handelsdelegierten in Südkorea (über mail-Anfragen)

die ausgearbeiteten Unterlagen vorzulegen und diese um eine Bewertung zu ersuchen. Es kann hier einerseits um die Realisierbarkeit eines Geschäftes wie das beschriebene, aber auch um die Bewer-tung der ausgearbeiteten Unterlagen an sich und des Wissens zum Thema gehen. Weiters kann die im Rahmen des Cross Cultural Managements ausgearbeitete Strategie für den Aufbau einer Ge-schäftsbeziehung mit Südkorea einer Bewertung durch den Handelsdelegierten unterzogen werden.

Unterrichtsdurchführung

EM6-C-2 Deskriptor: Ich kann Beschaffungsvorgänge anbahnen und abwickeln.

Motivation und Situierung der Lerneinheit/ Organisation des Unterrichts /Medieneinsatz/ me-thodisches Vorgehen

Die Schüler/innen haben die im Beispiel angeführte Unternehmung selbst gegründet, d. h. sie haben sich auf Unternehmensgegenstand, Rechtsform, Firma usw. geeinigt, haben dann mit Hilfe eines No-tars den Gesellschaftsvertrag erstellt und das Unternehmen ins Firmenbuch eintragen lassen. Für die Eintragung ins Firmenbuch ist die Klasse tatsächlich zum Firmenbuch gegangen, hatte dort einen Informationsvortrag und eine Führung und konnte anschließend ihr Anliegen vorbringen und diskutie-ren, es wurde auch ein Firmenbuchauszug erstellt. Außerdem wurden unter Anderem die Publizitäts-pflicht, Erweiterungsmöglichkeiten im Hinblick auf eine spätere Umwandlung der GmbH in eine GmbH & Co. KG. usw. diskutiert. Für das zur Eintragung gebrachte Unternehmen wurde auch ein Businessplan erstellt, der in Teamar-beit perfektioniert wurde. Nachdem der Businessplan erstellt war, gab es ein Gespräch mit einem Bankenvertreter hinsichtlich der Finanzierungsmöglichkeiten von Seiten der Bank. Es wurde für das vorliegende Unternehmen ein Leitbild entwickelt und eine „Corporate Identity“ entworfen. Ebenso wur-de ein Organigramm erstellt und ein Führungskonzept festgelegt. Nun geht es im Rahmen dieses Unternehmens um einen Beschaffungsvorgang und dessen Ab-wicklung. Die Schüler/innen haben ausgehandelt, dass sie die angeführten Produkte, die sie auf ei-ner Messe gesehen haben, bei einem südkoreanischen Lieferanten bestellen wollen. Als erstes wird daher „Cross Cultural Management“ am Beispiel Südkoreas erarbeitet, mit intensiver Einbindung einer Schülerin der Klasse. (Hinweis: Schülerin stammt aus Südkorea).

Ergebnis eines Aushandlungsprozesses, Bezug zur Lebensrealität der Schüler/innen. Einleitend hat jeder/jede Schüler/in ein Gedächtnisprotokoll betreffend Kaufvertrag zu erstellen, an-schließend werden im Plenum die Ergebnisse vorgetragen und notfalls ergänzt. Der Abschluss des Kaufvertrages wird vorbereitet, wobei teilweise Englisch als Unterrichtssprache verwendet wird. Zu diesem Zeitpunkt wird auf Vorwissen aus den vorangegangenen Unterrichtsjahren zurückgegriffen, so wird dass Wissen über den Kaufvertrag aktiviert.

Aktivierung von Vorwissen, Anwendung der englischen Sprache (fächerübergreifendes Arbei-ten). Schnell erkennen die Schüler/innen, dass es im Außenhandel neben der Vertragssprache noch weite-re Besonderheiten gibt, die zu beachten sind. Besonderes Augenmerk ist auf die Vereinbarung von

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geeigneten Liefer- und Zahlungsbedingungen zu legen.

Schüler/innen werden in die Aneignung neuen Wissens aktiv eingebunden (Kooperation zwi-schen Lehrer/innen und Schüler/innen – Expertenrolle wird geteilt). An dieser Stelle erhalten die Schüler/innen einerseits den Hinweis, wo im Lehrbuch das Kapitel zu finden ist und andererseits ergänzendes Material (Schulungsunterlage einer Bank zur Abwicklung von Dokumentenakkreditiven und Dokumenteninkassi, ein Ablaufschema, grüne, rote, blaue und gelbe Punkte) mit dem Auftrag, in Einzelarbeit die Unterlage durchzulesen und anschließend im Team das Ablaufschema zu vervollständigen, indem die grünen Punkte den Akkreditivablauf symbolisieren, die roten den Geldfluss zeigen, die blauen für die Warenbewegung stehen und die gelben Punkte den Weg der Dokumente darstellen sollen. Die Schüler/innen kontrollieren die Lösungen der jeweils ande-ren Gruppen. Die Lehrperson fungiert als Coach bzw. Berater/in.

Schüler/innen sind auch in den Prüfprozess eingebunden – Expertenrolle siehe oben). Der nächste Schritt ist das Vorspielen des Ablaufs in der Form, dass die betroffenen Parteien eines Akkreditivs (Importeur, Exporteur, eröffnende Bank, Korrespondenzbank) durch einzelne Schü-ler/innen repräsentiert werden, diese erhalten eine grüne, eine rote, eine blaue und eine gelbe Karte, anhand deren sie die bereits oben erwähnten Bewegungen des Akkreditivs, des Geldes, der Ware und der Dokumente aufzeigen. Die restlichen Schüler/innen beobachten genau und korrigieren im Anschluss eventuelle Fehler. Diese Übung kann mehrmals eingesetzt werden, einerseits zur Festi-gung und andererseits kann dadurch ein Perspektivwechsel erreicht werden, indem Rollenwechsel vorgenommen werden.

Körperliches Darstellen der Denkhandlungen erhöht das Vorstellung- und Merkvermögen – wie heißt es so schön, es hat eine Sache „Hand und Fuß“. Anschließend erfolgt ein Input durch die Lehrperson, in dessen Rahmen die unterschiedlichen Rollen, die Banken in der Akkreditivabwicklung einnehmen können, erklärt werden. Die Schüler/innen müssen dieses Grundlagenwissen in die weitere Arbeit mitnehmen. Sie erfahren u. A., dass eine Akkreditivzu-sage der Bank normalerweise eine Kreditzusage an die Unternehmung darstellt und deshalb auch eine Bonitätsprüfung vorgenommen wird und die Frage der möglichen Sicherheiten zu diskutieren ist.

Aktives Zuhören der Schüler/innen wird trainiert und der Aufbau von Fachwissen gefördert. Die Schüler/innen erhalten nun eine Proformarechnung betreffend das vorliegende Beispiel, weiters ein Formular zur Akkreditiveröffnung, das von Banken ausgegeben wird. Nun muss in Partnerarbeit der Antrag ausgefüllt werden. Die Proformarechnung muss die Bestimmungen, die die Lehrperson betreffend das Dokumentenakkreditiv besprechen möchte, beinhalten. Wichtig ist es, hier die ge-wünschten Dokumente aufzulisten. Hinweis: Proformarechnungen kann man sich bei einer Bank be-schaffen oder selbst erstellen. Die Lehrperson fungiert als Coach bzw. Berater/in.

Die Schüler/innen lernen mit Originalformularen und Dokumenten (Medien aus der Praxis) um-zugehen und lernen, worauf es bei der Eröffnung eines Akkreditivs ankommt. Sobald die Schüler/innen ihre Aufgabe erledigt haben, ihre Fragen zur Klärung von Unklarheiten ge-stellt haben, erhalten sie von der Lehrperson die Lösung ausgeteilt, nämlich ein fertig ausgefülltes Akkreditiveröffnungsformular und einen „Swiftauftrag“ betreffend die Avisierung der Akkreditiveröff-nung durch die eröffnende Bank an die Korrespondenzbank. Hinweis: Muster für Swiftaufträge kann man sich bei Banken beschaffen und für weitere Beispiele adaptieren. Es erfolgt eine weitere Input-phase durch die Lehrperson, die Lösung, der Swiftauftrag, die Bestimmungen im Akkreditiv werden besprochen und diskutiert. Dies kann in deutscher oder englischer Sprache erfolgen. Swiftaufträge, Proformarechnungen usw. aus dem Akkreditiv sind ja grundsätzlich in englischer Sprache verfasst.

Die Schüler/innen sind aktive Mitgestalter/innen beim Wissensaufbau und verwenden teilweise die englische Sprache. Als Medien werden Originalschriftstücke eingesetzt, die das Erlernen der Fachsprache auch der Fachsprache der Banken im Zusammenhang mit der Akkreditiver-öffnung und –abwicklung am Beispiel ermöglichen. In der Proformarechung wird auch bereits auf die Lieferbedingungen eingegangen, d. h. es wird in unserem Beispiel um einen Schiffstransport gehen (die Transportart wird auch von den Schüler/innen bestimmt – sie recherchieren in Zusammenarbeit mit einer Spedition die unterschiedlichen Trans-portmöglichkeiten und entscheiden sich für die günstigste). Die Schüler/innen haben nun den Auftrag einen Überblick über die Incoterms zu geben, diese sind im Lehrbuch beschrieben und in dem vorher ausgeteilten Zusatzmaterial. Der Überblick ist in der Form zu gestalten, dass eine Hälfte der Klasse die Klauseln herausarbeitet, die für den Importeur günstiger sind, die andere Hälfte, die für den Expor-teur günstigeren. Nachdem diese Arbeitsphase, in der die Lehrperson wiederum die Rolle des Coachs einnimmt erledigt ist, bilden jeweils ein Schüler/eine Schülerin, die in unterschiedlichen Gruppen gear-beitet haben, ein Paar und besprechen die erarbeiteten Ergebnisse.

Hier wird Wissen selbst gesteuert aufgebaut, trotzdem sind die Schüler/innen Teil eines Teams

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und können bevor die Lehrperson vermeintlich „urteilend“ über richtig oder falsch entscheidet, miteinander die Ergebnisse besprechen. In der Proformarechnung ist die Lieferbedingung CFR Hamburg angeführt, nun soll diese speziell diskutiert und der Klausel CIF gegenübergestellt werden. Die Lehrperson wird anschließend die Er-gebnisse der Diskussion kommentieren und einen Praxisinput leisten, nämlich, dass CFR die besse-re Variante ist, da CIF zwar den Abschluss einer Versicherung inkludiert, es in der Praxis jedoch sehr schwierig sein wird, mit einer koreanischen Versicherung im Rahmen eines Versicherungsfalls zu einer Lösung zu kommen. Einfacher für den österreichischen Importeur ist es, einen Preisnachlass in Höhe der Versicherungsprämie zu verhandeln, sich in Österreich zu versichern und anstatt der Klau-sel CIF, die Klausel CFR zu vereinbaren, so wie es im vorliegenden Fall geschehen ist. Es besteht natürlich auch die Möglichkeit die Schüler/innen zu den unterschiedlichen Banken zu schicken und die Ergebnisse der Befragung erst beim nächsten Termin zu besprechen.

Schüler/innen werden jedenfalls zu Experten/innen, sie wissen mehr als die meisten, die sich mit dem Thema beschäftigen und jedenfalls mehr als im Lehrbuch steht. Der letzte Teil der Aufgabe kann entweder als Hausübung (Recherchearbeit im Internet) oder wenn in der Schule die Möglichkeit besteht, auch im Unterricht bearbeitet werden. Jedenfalls erhalten die Schüler/innen den Auftrag im Team eine PP-Präsentation, die die Entwicklung des Außenhandels in den letzten zehn Jahren aufzeigt, zu gestalten, Gründe für diese Entwicklung zu erarbeiteten und ei-nen kurzen Rückblick einmal in die 90er-Jahre und einmal in die 20er-Jahre zu versuchen. Jedenfalls sollen sie auch erarbeiten, an welcher Stelle in der österreichischen Zahlungsbilanz diese Daten des Außenhandels zu finden sind.

Die Schüler/innen müssen gezielt Informationen beschaffen, diese verarbeiten, eine PP-Präsentation erstellen und durchführen und sich mit geschichtlichen (20er-Jahre) und volks-wirtschaftlichen Fragen (Zahlungsbilanz) auseinandersetzen, wodurch einerseits der fächer-übergreifende Aspekt gegeben ist und andererseits Arbeitstechniken wie Informationsbeschaf-fung, -verarbeitung und das Präsentieren trainiert werden, außerdem werden Team- und Ko-operationsfähigkeit geschult. Aufgabenstellung

Die Geschäftsführung der Sarah’s little world GmbH (Bankverbindung: Oberbank) überlegt den Im-port von preiswerten Geschenkartikeln aus Südkorea. Die international bekannte Moon Jong Il Group Ltd., (Bankverbindung: Seoul American Bank) die in Südkorea über mehrere Produktionsstätten ver-fügt, wäre als Lieferantin gut geeignet. Das Unternehmen bietet ein breites Sortiment an außerge-wöhnlichen Geschenkartikeln zu sehr günstigen Preisen. Die Topangebote befinden sich in den Be-reichen:

Schmuckhandies

naturgetreue (in Aussehen und Größe) Kuscheltiere, die auch Tierlaute von sich geben und

täuschend echten Digitalkameraattrappen. Die Geschäftsführung der Sarah’s little world GmbH bestellt je 1000 Stück der oben angeführten Artikel. Die Lieferfirma sieht als Zahlungsbedingung ein unwiderrufliches Dokumentenakkreditiv vor und sagt zu, eine Proformarechnung zu senden. Aufgaben

(1) Beschreiben Sie den Ablauf eines Dokumentenakkreditives am Beispiel des vorliegenden Ge-schäftsfalles.

(2) Wozu wird eine Proformarechnung benötigt.

(3) Bei der Eröffnung des Akkreditives fallen folgende Begriffe SWIFT, Bestätigung, Umladung und period of presentation. Erklären Sie diese.

(4) Als Lieferbedingung wird die Klausel CFR Hamburg vereinbart. Beschreiben Sie die Klausel und

führen Sie an, ob aus der Sicht des Käufers CIF Hamburg empfehlenswert wäre. Welche Vor- und Nachteile wären zu erwarten?

Geben Sie eine Grobübersicht über die Incoterms, gegliedert nach der Vorteilhaftigkeit für die Sarah’s little world GmbH.

(5) Erläutern Sie die aktuelle Entwicklung des Außenhandels in Österreich.

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8 Copyrightregelung Die Unterrichtsbeispiele (kompetenzorientierten Arbeitsaufträge) aller fertig gestellten Bildungs-standards der Sektion Berufsbildung sowie die Kompetenzraster stehen den interessierten Lehre-rinnen und Lehrer auf der Homepage www.bildungsstandards.berufsbildendeschulen.at für den Einsatz in ihrem kompetenzorientierten Unterricht zur Verfügung gestellt. Diese Beispiele und die Kompetenzraster mögen als Teil der Qualitätsinitiative der Sektion Berufs-bildung dazu beitragen, dass die Unterrichtsarbeit in den berufsbildenden mittleren Schulen noch weiter verbessert wird. Die Notwendigkeit Bildungsstandards im Unterricht zu berücksichtigen wurde wie bereits darge-stellt im § 17 Abs. 1a des SCHUG als Teil der Lehrerinnenpflichten bzw. Lehrerpflichten verankert. Bildungsstandards werden aber auch in die neuen kompetenzorientierten Lehrpläne der Sektion Berufsbildung und in die abschließenden Prüfungen einfließen. Ich ersuche alle Lehrerinnen und Lehrer, die sowohl in dieser Broschüre als auch die weiteren über www.bildungsstandards.berufsbildendenschulen.at zur Verfügung gestellten Unterrichtsbei-spiele (kompetenzorientierten Arbeitsaufträge) und die Kompetenzraster im Rahmen ihrer Metho-denfreiheit und pädagogischen Verantwortung im Unterricht einzusetzen. Dabei ist das Copyright des BMUKK und der einzelnen Lehrkräfte, welche die Unterrichtsbeispiele (kompetenzorientierten Arbeitsaufträge) und die Kompetenzraster erstellt haben zu beachten. Eine über den Unter-richtseinsatz in den berufsbildenden höheren Schulen hinausgehende ökonomische Verwertung der Unterrichtsbeispiele (kompetenzorientierten Arbeitsaufträge) und der Kompetenzraster ist aus-drücklich untersagt. Ich wünsche allen Lehrerinnen und Lehrern viel Freude beim Einsatz der Unterrichtsbeispiele (kompetenzorientierten Arbeitsaufträge) und ersuche Sie gleichzeitig, etwaige Anregungen und Verbesserungsvorschläge per Mail an [email protected] zu richten. Diese Anregungen werden vom BMUKK in die Arbeitsgruppen zurückgespielt und tragen zu einer weiteren Qualitätsverbesserung im permanenten Qualitätsprozess bei. OStR Prof. Mag. Klaus-Peter Haberl Projektverantwortlicher BMUKK, Abt. II/3 Oktober 2012

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Jegliche Art der Vervielfältigung (auch auszugsweise) ist nicht gestattet.

Impressum

Herausgeber: Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur

Sektion II: Berufsbildendes Schulwesen

Redaktion: OStR Prof. Mag. Klaus-Peter Haberl, Abt. II/3: Kaufmännische Schulen

Prof. Mag. Irene Ackerlauer, BHAK/BHAS Linz Auhof Prof. Mag. Margit Ziegler, BHAK/BHAS Linz Auhof

Druck: Eigendruck, Wien, Oktober 2012