PLANUNG ELEKTRISCHER NACH DIN 18015-1 · 2020. 10. 13. · Nach DIN 18015-2 sind mind. 4-reihige...

4
07 Die DIN 18015-Reihe umfasst die Grund- anforderungen, die bei der Planung von elektrischen Anlagen im Wohngebäude berücksichtigt werden sollten. Sie ist im direkten Zusammenhang mit den Sicher- heitsgrundnormen der DIN VDE 0100-Reihe zu sehen. Allgemein kann man sagen: Wird ein Gebäude nach DIN 18015 geplant, ist eine standardisierte In- stallation vorzufinden. Zusätzliche Anfor- derungen an die Sicherheit können sich trotzdem durch die DIN VDE 0100-Reihe ergeben. Anwendungsbereich Die DIN 18015 bezieht sich auf alle Niederspannungs- installationen in Wohngebäuden. Darunter fallen Mehrfamilienhäuser, Einfamilienhäuser, Reihenhäuser und Gebäude mit teilgewerblicher Nutzung. Zugehörige elektrische Anlagenteile sind ebenfalls zu betrachten (u.a. Schuppen, Gartenhäuser). Für die Auswahl und Dimensionierung sind die einschlägigen Normen der DIN VDE 0100-Reihe anzuwenden. Es gibt keine Übergangsfrist! PLANUNG ELEKTRISCHER ANLAGEN NACH DIN 18015-1 Was hat sich mit der Aktualisierung von Mai 2020 geändert? Welche Anfor- derungen richten sich an den Verteiler? Normkonform und sicher planen ElektroSPICKER Fakten und Tipps auf einen Blick Hier geht es zum Online-PDF.

Transcript of PLANUNG ELEKTRISCHER NACH DIN 18015-1 · 2020. 10. 13. · Nach DIN 18015-2 sind mind. 4-reihige...

  • 07

    Die DIN 18015-Reihe umfasst die Grund-anforderungen, die bei der Planung von elektrischen Anlagen im Wohngebäude berücksichtigt werden sollten. Sie ist im direkten Zusammenhang mit den Sicher-heitsgrundnormen der DIN VDE 0100-Reihe zu sehen. Allgemein kann man sagen: Wird ein Gebäude nach DIN 18015 geplant, ist eine standardisierte In-stallation vorzufinden. Zusätzliche Anfor-derungen an die Sicherheit können sich trotzdem durch die DIN VDE 0100-Reihe ergeben.

    AnwendungsbereichDie DIN 18015 bezieht sich auf alle Niederspannungs-installationen in Wohngebäuden. Darunter fallen Mehrfamilienhäuser, Einfamilienhäuser, Reihenhäuser und Gebäude mit teilgewerblicher Nutzung. Zugehörige elektrische Anlagenteile sind ebenfalls zu betrachten (u.a. Schuppen, Gartenhäuser).

    Für die Auswahl und Dimensionierung sind die einschlägigen Normen der DIN VDE 0100-Reihe anzuwenden. Es gibt keine Übergangsfrist!

    PLANUNG ELEKTRISCHER ANLAGEN NACH DIN 18015-1

    Was hat sich mit der Aktualisierung von Mai 2020 geändert? Welche Anforde rungen richten sich an den Verteiler?

    Normkonform und sicher planen

    —ElektroSPICKERFakten und Tipps auf einen Blick

    —Hier geht es zum

    Online-PDF.

    http://search.abb.com/library/Download.aspx?DocumentID=9AKK107680A2710&LanguageCode=de&DocumentPartId=&Action=Launch

  • FIs: Abgänge pro FI sind festgelegt auf: • 6 Endstromkreise bei 4-poligem FI • 2 Endstromkreise bei 2-poligem FIBeste Lösung: FI/LS

    KommunikationsverteilerEin Kommunikationsverteiler ist als Sternpunkt in jeder Wohnung einzu-planen. Der Verteiler darf in einer ge-meinsamen Umhüllung mit dem Vertei-lerfeld sein.

    ElektroladestationenVerlegung von mindestens NYM-J 5x6mm² für geplante Ladepunkte (Strombelastbarkeit 32A). Ein Leerrohr für Kommunikationsleitung ist vorzuse-hen. Bei der Ermittlung der Anschluss-leistung sind EV-Ladepunkte als Dauer-last zu addieren.

    Auf einen Blick! Änderungen der DIN 180151:202005

    ÜberspannungsschutzDer Überspannungsschutz nach DIN VDE 0100-433 wurde aufgenommen. Dieser ist so nahe wie möglich am Einspeisepunkt der Anlage zu installieren.

    1

    3 4

    2

    Dokumentation Die vollständige Dokumentation umfasst• Installationsplan• Stromlaufplan• Aufbauzeichnung oder Foto• Erweiterungs- und Änderungsvermerke

    sowie Prüfprotokolle• Empfehlungen für notwendige

    Wartungs- und Prüfintervalle

    5

    — In der Anwendung

    3 3

    24

    2

    3

    2

    3

    4

    3

    5

    4

    3

    VT

    –Beispiel eines Installationsplanes für die Dokumentation (links EG, rechts OG)

    3

    2

    2

    2

    2

    3

    VT

    3

    2

    2

    2

    2

    2

    2

    2

    Die Mindestanfor-derungen ergeben

    sich aus DIN 18015-2. Standard und

    Komfort aus RAL-RG 678. Es müssen alle

    Anschlussstellen ersichtlich und

    verständlich sein.

  • Nach DIN 18015-2 sind mind. 4-reihige Verteiler einzusetzen. Bei zweistöckigen Wohnungen einmal mind. 4-reihig und im 2. Stock mind. 2-reihig. Zur Umsetzung der DIN VDE 0100-410 er-geben sich zwei Möglichkeiten:

    01Umsetzung mittels Gruppen FI. Hierbei dürfen auf jeden 4-poligen FI 6 Leitungsschutzschalter installiert wer-den. Fest angeschlossene Betriebsmittel müssen nicht abgesichert werden. Nach DIN VDE 0100-410 sind FIs mit 30mA Be-messungsfehlerstrom in allen Steckdo-senstromkreisen bis 32A und in allen Be-leuchtungsstromkreisen einzusetzen.

    Empfehlung: Auch fest angeschlossene Betriebsmittel über einen FI absichern.

    Die hier aufgeführte Verteilung ist als Mindestanforderung aus der DIN 18015-2 aufzufassen.

    TIPP Verbraucher mit

    einphasigem Frequenzumrichter

    können Fehlerströme hervorrufen,

    die nur über einen Typ F FI abgeschaltet

    werden können (z.B. Waschmaschine

    oder Trockner).

    Erstellung eines Installationsplans

    TIPP In Einfamilienhäusern bietet es sich an, den Kommunikationsverteiler neben dem Verteilerfeld des Zählerschrankes einzuplanen. Der Aufwand lässt sich so senken. In Wohnungen und bei Unterverteilern bieten sich Stromkreis verteiler mit Kommunikationsfeld an, sodass die „Technikzentrale“ immer schnell zu finden und auch geschützt ist.

    L

    S

    S751/3-E35

    OVR ZP T1-T2 3N 7.5-255

    S201-B161

    S201-B162

    S201-B163

    4

    5

    6

    S201-B16

    S201-B16

    S201-B16

    S201-B161 Steckdosen & Licht

    Licht

    Steckdosen

    Waschmaschine

    Wäschetrockner

    Mikrowellenherd

    Geschirrrspülmaschine

    Einspeisung

    S201-B16max. 6 Steckdosen & Licht

    S203-B20Herd

    S203-B20Warmwasser

    S

    S751/3-E35

    OVR ZP T1-T2 3N 7.5-255Einspeisung

    S203-B20Herd

    S203-B20Warmwasser

    DS201MF-B16/0,03Waschmaschine

    DS201MF-B16/0,03Trockner

    DS201A-B16/0,03Steckdosen & Licht

    DS201A-B16/0,03Steckdosen & Licht

    ...

    F204F

    F204F

    L

    S

    S751/3-E35

    OVR ZP T1-T2 3N 7.5-255

    S201-B161

    S201-B162

    S201-B163

    4

    5

    6

    S201-B16

    S201-B16

    S201-B16

    S201-B161 Steckdosen & Licht

    Licht

    Steckdosen

    Waschmaschine

    Wäschetrockner

    Mikrowellenherd

    Geschirrrspülmaschine

    Einspeisung

    S201-B16max. 6 Steckdosen & Licht

    S203-B20Herd

    S203-B20Warmwasser

    S

    S751/3-E35

    OVR ZP T1-T2 3N 7.5-255Einspeisung

    S203-B20Herd

    S203-B20Warmwasser

    DS201MF-B16/0,03Waschmaschine

    DS201MF-B16/0,03Trockner

    DS201A-B16/0,03Steckdosen & Licht

    DS201A-B16/0,03Steckdosen & Licht

    ...

    F204F

    F204F

    01 02

    02Umsetzung mittels FI/LS. So kann die höchstmögliche Verfügbar-keit erreicht werden und zudem die An-lage leicht auf die entsprechenden End-geräte angepasst werden (z.B. Waschmaschine mit FI Typ F). Der mögli-che Einsatz eines Gruppen FIs für den ge-hobenen Brandschutz ist möglich, wenn dieser nach DIN 0100-530 ausgewählt wurde.

    In der DIN 18015 werden Kommunika-tionsverteiler explizit aufgenommen. Sie können nach Norm in einer gemeinsamen Umhüllung mit dem Stromkreisverteiler liegen. Ist das nicht der Fall, muss ein Leerrohr für die Stromversorgung des Kommunikationsverteiler eingeplant und installiert werden.

  • Warum werden Verteiler nicht voll bestückt?

    Hier spricht die DIN 180151 von 20% Reserveplatz. Das hat zwei Vorteile: Zum einen, dass im Falle einer Nachrüstung diese leicht umgesetzt werden kann. Zum anderen, dass so eine bessere Wärmeableitung innerhalb des Verteilers erreicht wird.

    In welcher Form muss die Dokumentation vorhanden sein?

    Wichtig ist, dass überhaupt eine vollstän-dige Dokumentation vorliegt. Ob in digi-taler Form oder ausgedruckt in einer Mappe, ist egal. So wissen immer alle Personen, die mit der Anlage in Kontakt kommen, was sie vorfinden. Das erleichtert die Arbeit und macht das Arbeiten sicherer.

    Was passiert, wenn kein Ladepunkt installiert wird, sondern „nur“ ein Leerrohr verlegt wird?

    Der Hausanschluss wird auf Grundlage der 180151 Anhang A ausgelegt. Zusätzlich zu diesem Wert muss nun die Leistung des Ladepunktes auf die Bemessungsleistung der Wohnung addiert werden. Vorteil: Wird sich jetzt für ein EFahrzeug entscheiden, muss nicht der gesamte Hausanschluss angepasst werden.

    Ist die DIN 18015 Pflicht?

    Die DIN 18015 ist eine Planungsnorm. Normen haben in Deutschland keinen Gesetzescharakter und sind daher keine Pflicht. Gerade die DIN 18015 wird allerdings gerne vertraglich vereinbart, um ein Qualitätsniveau festzusetzen. Solchen Vertragsklauseln helfen dem Installateur und dem Auftraggeber gleichermaßen, da die Spezifikation so an Eindeutigkeit gewinnt.

    Fragen und AntwortenFAQ

    TIPP Um der Forderung nach einem Überspannungsschutz in Wohngebäuden (so nahe wie möglich am HÜP) nachzukommen, empfiehlt sich der Einsatz eines Überspannungsschutzes auf der Sammelschiene im Netzseitigen Anschlussraum (NAR). Im links dargestellten Zählerschrank, links unten ist dies der OVR ZP von ABB.

    —Hier geht es zum Online-PDF.

    ?

    —Technische Änderungen der Produkte sowie Änderungen im Inhalt dieses Dokuments behalten wir uns jederzeit ohne Vorankündigung vor.

    Copyright© 2020 ABBAlle Rechte vorbehalten

    —ABB STOTZKONTAKT GmbH Kundencenter Eppelheimer Straße 82 69123 Heidelberg, DeutschlandTel.: +49 (0) 6221 701777Fax: +49 (0) 6221 [email protected]

    go.abb/elektrospicker

    —BuschJaeger Elektro GmbHZentraler VertriebsserviceFreisenbergstraße 258513 Lüdenscheid, Deutschland Tel.: 02351 9561600Fax: 02351 [email protected]

    http://search.abb.com/library/Download.aspx?DocumentID=9AKK107680A2710&LanguageCode=de&DocumentPartId=&Action=Launch