Politikbrief 3/2015 Für Entscheider in Politik, Medien und Wirtschaft · 2020-01-21 ·...

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Politikbrief 3/2015 Für Entscheider in Politik, Medien und Wirtschaft Berlin: Lufthansa Group: Seit 25 Jahren wieder ein starker Partner der Hauptstadt 1 Wegmarken: 1926, 1945, 1990 3 Einblicke: Fünf Berliner Lufthanseaten kommen zu Wort 5 Wettbewerb: Rahmenbedingungen: Deutschland im Vergleich mit den Golf-Staaten 6 EU: Luftverkehrspolitik strategisch ausrichten 7 Telegramm: Kundenzufriedenheit: Luftverkehr mit Spitzenwerten 8 Lufthansa Technik: Betriebsstart in Puerto Rico 8 Eurowings: Countdown läuft 8 Neuer Nachhaltigkeitsbericht: Lufthansa Group auf Kurs 8 Kontakt: Ihre Ansprechpartner bei der Lufthansa Group 9 Lufthansa: 25 Jahre wieder in Berlin

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Politikbrief 3/2015Für Entscheider in Politik, Medien und Wirtschaft

Lufthansa Group | Politikbrief 3/2015 | September

Berlin: Lufthansa Group: Seit 25 Jahren wieder ein starker Partner der Hauptstadt 1

Wegmarken: 1926, 1945, 1990 3

Einblicke: Fünf Berliner Lufthanseaten kommen zu Wort 5

Wettbewerb: Rahmenbedingungen: Deutschland im Vergleich mit den Golf-Staaten 6

EU: Luftverkehrspolitik strategisch ausrichten 7

Telegramm: Kundenzufriedenheit: Luftverkehr mit Spitzenwerten 8Lufthansa Technik: Betriebsstart in Puerto Rico 8Eurowings: Countdown läuft 8Neuer Nachhaltigkeitsbericht: Lufthansa Group auf Kurs 8

Kontakt: Ihre Ansprechpartner bei der Lufthansa Group 9

Lufthansa:

25 Jahrewieder in Berlin

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Lufthansa

Lufthansa Cargo

Lufthansa Technik

Lufthansa Systems

Lufthansa Group: Seit 25 Jahren wieder ein starker Partner der Hauptstadt

Flugverbindungen seit 25 Jahren45 Jahre durfte Lufthansa Berlin wegen des Alliierten-Statuts nicht anfl iegen. Erst seit dem 28. Oktober 1990 steht die heu-tige Bundeshauptstadt wieder im Flugplan der Airline. In den vergangenen Jahren hat der Konzern 900 Millionen Euro am Luftfahrtstandort Berlin investiert. Mit rund 3 000 Mitarbeitern ist Lufthansa der mit Abstand größte Luftfahrt-Arbeitgeber in der Stadt. Etwa jeder vierte Flugreisende startet ab Berlin in einer Maschine der Lufthansa Group – sei es mit Lufthansa, Germanwings, Austrian Airlines, Swiss oder Brussels Airlines.

Die globale Airline für Berlin Wie kaum eine andere Stadt profi tiert Berlin von der starken Präsenz dieser fünf Lufthansa Group Airlines. Insgesamt bieten sie zusammen wöchentlich rund 510 Flüge ab Berlin-Tegel an und verbinden die Stadt mit etwa 40 Zielen direkt. Dazu zählen insbesondere die großen Drehkreuze in Frankfurt, München, Zürich und Wien, die in enger Taktung angefl ogen werden. Mit nur einem einzigen Umstieg erreichen Passagiere mit der Lufthansa Group ab Berlin über 100 außereuropäische Ziele. Lufthansas Stärken liegen in der Vielfalt und der Nach-haltigkeit ihres Engagements.

Mit allen Geschäftsfeldern vor OrtDoch die Lufthansa Group bietet Berlin weit mehr als attraktive Reiseverbindungen. Der Konzern ist hier mit allen Geschäfts-feldern vertreten, was ansonsten ausschließlich in Frankfurt der Fall ist. Vier Highlights:

– Technik-Spezialisten in Tegel und Schönefeld: Für Lufthansa Technik arbeiten mehrere Hundert Mitarbeiter am Standort Berlin. Das Unternehmen hat in den vergan-genen Jahren einen hohen zweistelligen Millionenbetrag in Schönefeld investiert, zum Beispiel in die 2012 errichtete Wartungs halle. Vier Airbus-A320-Maschinen können hier gleichzeitig gewartet werden. Zudem betreibt Lufthansa Technik dort für kleinere Geschäftsfl ieger gemeinsam mit dem Flugzeughersteller Bombardier und der Schweizer ExecuJet Group das Joint Venture LBAS. 200 Mitarbeiter warten hier die Business-Jets von Bombardier.

– Hauptsitz von Lufthansa InTouch: Ende August 2015 ist das Service-Center der Lufthansa-Tochter in das Ullstein-Haus am Tempelhofer Hafen gezogen. Die rund 500 Kun-denberater bieten Fluggästen einen individualisierten Ser-vice per Telefon, E-Mail, Chat oder Social Media. 2,6 Milli-onen Transaktionen führen die Mitarbeiter pro Jahr durch. Zudem wird von hier aus der weltweite Service-Center-

Berlin boomt. Der Berlin-Tourismus verzeichnet seit Jahren die stärksten Wachstumsraten aller europäischen Metropolen. Die Stadt ist Deutschlands „Start-up-Mekka“, das BIP-Wachstum wächst überdurchschnittlich stark. Allein in diesem Jahr werden 25 000 zusätzliche Arbeitsplätze erwartet. Der Luftverkehr trägt zu dieser Entwicklung seit Jahren maßgeblich bei – dabei spielt die Lufthansa Group eine immer wichtigere Rolle.

Lufthansa: Botschafter für Berlin

Berlin: Standort starker Lufthansa Group Marken

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Verbund mit Standorten in Brünn, Dublin, Istanbul, Kapstadt, Melbourne und Peterborough/Kanada mit insgesamt 1 600 Kundenberatern gesteuert.

– Luftfracht für Berlin: Lufthansa Cargo ist mit einem Markt-anteil von über 25 Prozent die wichtigste Fracht-Airline für die Hauptstadt. Zu den wesentlichen Transportgütern zäh-len nicht zuletzt zeitsensible Produkte der Berliner Pharma-unternehmen. Zielregionen sind in erster Linie Asien und Nordamerika. Zentraler Standortfaktor der Branche – die in Berlin zu den wichtigsten Industrien zählt – sind attraktive Flugverbindungen. Deutschlandweit geben fast 90 Prozent der Pharma-Unternehmen an, dass Luftverkehr wichtig oder sehr wichtig für sie sei.

– Anziehungspunkt für Piloten aus aller Welt: Lufthansa Flight Training (LFT) betreibt in Berlin-Schönefeld 13 Flug-simulatoren für die unterschiedlichsten Flugzeugmodelle

von Airbus, Boeing und Canadair. Jedes Jahr reisen deshalb Tausende Piloten von über 50 Airlines aus aller Welt an, um in den Vollfl ug-Simulatoren der LFT Berlin zu trainieren. Kein anderes Simulatorzentrum in Europa ist so interna tional ausgerichtet.

Zukunftsmusik im Innovation HubSeit vielen Jahren zählt Berlin damit zu den wichtigsten Stand-orten der Lufthansa Group. Und das Engagement wird mit der Bedeutung der Stadt weiter wachsen. Im September 2014 hat der Konzern hier seinen Innovation Hub eröffnet. Die Aufgabe lautet, Kundenbedürfnisse mit Lufthansa-internen Fragestel-lungen und technischen Möglichketen aus der Start-up-Welt zu verknüpfen. Der Innovation Hub im Umfeld der berühmten „Factory“ ist damit eine neue Schnittstelle zwischen dem Kon-zern und der Gründerszene. Das Netzwerk reicht vom Silicon Valley über Tel Aviv bis Seoul – mit Berlin im Mittelpunkt.

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Mitte

F‘hain-

Köpenick

Tempelhof-Schöneberg

Pankow

Reinickendorf

Lichten-berg

Charlottenburg-Wilmersdorf

Steglitz-Zehlendorf

Flughafen Tegel – Austrian Airlines – Lufthansa WorldShop – SunExpress

Salzufer – Albatros Versicherungsdienste – Lufthansa Systems

Friedrichstraße – Lufthansa Konzernpolitik – Lufthansa

Konzernkommunikation – Deutsche Lufthansa

Berlin-Stiftung

Flughafen Schönefeld – LSG Food & Nonfood Handel – LSG Sky Chefs Berlin – Lufthansa Bombardier

Aviation Services – Lufthansa Cargo – Lufthansa Flight Training Berlin – Lufthansa Technik – Lufthansa Technik Logistik

Reinickendorf

Rheinsberger Straße – Lufthansa Innovation Hub

Sachsendamm – Lufthansa – Brussels Airlines – Germanwings I Eurowings – SWISS

Mariendorfer Damm – Lufthansa InTouch

Reinickendorf

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Kreuzberg

Neukölln

Treptow-Köpenick

Tempelhof-Schöneberg

Friedrichstraße––

2005 2015

17

+135% 40

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1993 2014

Direkt angefl ogene Ziele der Lufthansa Group ab Berlin

Arbeitsplatzentwicklung an den Berliner FlughäfenAn den Berliner Flughäfen arbeiten über 21 000 Menschen – größter Arbeitgeber ist die Lufthansa Group.

Quelle: Arbeitsstättenerhebung 2014, FBB Grafi k öffnen

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Arbeitsstättenerhebung des FBB

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1926Flughafen Berlin-Tempelhof

1928Warte- und Abfertigungshalle im Flughafen Berlin-Tempelhof

Wegmarken: 1926, 1945, 1990

Verkehrskreuz Berlin Das Berlin der 1920er Jahre war der Inbegriff der Avantgarde. Die Metropole zog Wissenschaftler aus aller Welt ebenso magisch an wie Literaten, Maler und Musiker. Zahllose Filme, Romane, Reportagen und Gedichte verarbeiteten die Hektik und die enorme Mobilität der deutschen Hauptstadt. Verkehrs-träger und Infrastruktur entwickelten eine bis dato ungeahnte Dynamik. Auch in Sachen Luftfahrt: Keine andere Stadt war so gut geeignet, die zentrifugalen Kräfte der jungen Luftfahrt-industrie zu binden. Der Flughafen am Tempelhofer Feld war schon früh Knotenpunkt internationaler Flugstrecken.

1926: Gründung der Luft HansaFolgerichtig wurde die Lufthansa in Berlin gegründet. Der Schritt war Folge einer Marktbereinigung: Ende 1925 erzwang die Reichsregierung durch rigorose Streichung von Subven-tionen in Millionenhöhe den Zusammenschluss der zwei kon-kurrierenden Fluggesellschaften Deutsche Aero Lloyd und Junkers Luftverkehr – die Deutsche Luft Hansa Aktiengesell-schaft (so die offi zielle Schreibweise bis 1933) entstand. Mit dem Namen übertrug die Lufthansa die Erinnerung an alte Handelstraditionen auf den jungen Luftverkehr. Der aufsteigen-de Kranich ging auf die Deutsche Luft-Reederei zurück und ist heute weltweit das älteste Markenzeichen in der Luftfahrt.

Lufthansa ist mit Berlin in besonderer Weise verbunden: Hier wurde das Unternehmen 1926 in der Weimarer Republik gegründet. Vom Flughafen Tempelhof aus entwickelte es sich bereits in den 1920er und 1930er Jahren zu einer der weltweit führenden Airlines. Zwischen 1945 und 1990 durften dann nur Maschinen der westlichen Alliierten in der geteilten Stadt landen. Gleichwohl hielt Lufthansa Berlin stets die Treue, und die Group-Airlines begrüßen heute ein gutes Viertel der 28 Millionen Passagiere in der Hauptstadt.

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1960 Willy Brandt tauft eine Boeing 707 auf den Namen Berlin

2014 Fanhansa-Maschine zur Wartung in Berlin

1990Crew des ersten Lufthansa Linien-fl uges nach Berlin-Tegel

1936Lieferung für die Olympia-Athleten von Athen nach Berlin

Berliner Wirtschaft an BordZu den Aktionären gehörte neben dem Staat und beteiligten Fluggesellschaften zu 27,5 Prozent die Privat wirtschaft. Dazu zählten Berliner Firmen wie AEG, Siemens, Deutsche Erdöl, Schenker & Co sowie die Berliner Handels-Gesellschaft.

Als Lufthansa Anfang April 1926 ihren Flugbetrieb aufnahm, begannen und endeten drei von acht Strecken in Berlin-Tem-pelhof. Darunter auch die erste Auslandsstrecke, die über Halle, Erfurt und Stuttgart nach Zürich führte. Noch im ersten Geschäftsjahr stieg die Zahl der Berlin-Verbindungen auf 20. Damit stieg Tempelhof zum Luftkreuz Europas auf. Und Berlin-Staaken war Basis des Lufthansa Wartungsbetriebes. Ende der 1920er Jahre betreute der Standort rund 170 Flugzeuge. Das Ersatzteillager führte 40 000 Muster, mit denen verschie-dene Flugzeugtypen ausgerüstet wurden. Staaken war ein Präzisionsbetrieb, der zur Sicherheit in der Luftfahrt wesentlich beitrug.

Zweiter Weltkrieg und das Ende der ersten Lufthansa1933-1945 geriet das stark wachsende Staatsunternehmen in den Sog der politischen Entwicklungen, da das Nazi-Regime Sachverstand und Nimbus der Luftfahrt für sich vereinnahmte. Doch auch Widerstandskämpfer zählten zu Lufthansa. Ein glänzendes Beispiel ist Klaus Bonhoeffer, langjähriger Syndi-kus und Leiter der Lufthansa Rechtsabteilung. Wegen seiner Mitwisserschaft und Unterstützung des Attentats vom 20. Juli 1944 wurde er im April 1945 in Berlin hingerichtet. Im Geden-ken an seinen Mut erinnert das Lufthansa Training & Confe-rence Center in Seeheim seit 1990 an seinen Namen. 1945 besiegelte dann das endgültige Ende dieser ersten Lufthansa: Die Alliierten verboten deutschen Unternehmen jede Form des Luftverkehrs.

Doppelter NeustartDoch bereits 1953 konnte auf Drängen ehemaliger Lufthan-seaten gemeinsam mit der Regierung von Bundeskanzler Konrad Adenauer die Aktiengesellschaft fü r Luftverkehrs-bedarf gegrü ndet werden. Das Unternehmen wurde ein Jahr später in Deutsche Lufthansa AG umbenannt und nahm am 1. April 1955 den regulären Flugbetrieb auf. Berlin blieb dabei allerdings außen vor, da nur Airlines der West-Alliierten USA, Großbritannien und Frankreich West-Berlin anfl iegen durften. Gleichwohl zeigte das Unternehmen Präsenz in der Stadt: Bereits im Mai 1955 wurde am Flughafen Tempelhof ein Verkaufsbüro eingerichtet. 1958 folgte dann das legendäre Lufthansa Stadtbüro am Kurfürstendamm. Am 28. Oktober 1990 konnte die neue Lufthansa ihre Heimatstadt erstmals regulär anfl iegen – seit 25 Jahren ist Lufthansa wieder auch in Berlin zu Hause.

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Einblicke: Fünf Berliner Lufthanseaten kommen zu WortDie Lufthansa Group beschäftigt rund 3 000 Mitarbeiter in Berlin. Wer verbirgt sich hinter dieser Zahl? Lufthanseaten erzählen, was sie an Berlin und ihrer Arbeit schätzen.

„Am Anfang war Lufthansa InTouch für mich eine prima Möglichkeit, um im Ausland zu arbeiten. Daraus wurden dann 14 Jahre mit Stationen in Brünn, Melbourne, Kapstadt und nun in Berlin. Klasse fi nde ich hier, dass man so frei leben kann. Und die Berliner Schnoddrigkeit. Als hier der Küchen-verkäufer hörte, wo ich vorher gelebt habe, meinte er nur: „Na, wenn sie das alles überlebt haben, dann werden sie auch Berlin überleben.“

Michaela Kaim-SchobyStandortleiterin des Lufthansa InTouch Kundenservice Centers, seit 2014 in der Stadt

„Ich habe im vergangenen halben Jahr schon halb Europa gesehen. Wir fl iegen von Berlin ja Dutzende Ziele an. Und ich habe da immer wieder sehr schöne Dinge erlebt. Zum Beispiel über-reichte unsere Crew einem Jungen, der am Flugtag seinen sechsten Geburtstag hatte, ein liebevoll gestaltetes T-Shirt als Gutschein für das Pariser Disney-Land. Und aus dem Cockpit gratulierte der Pilot. Der Junge war wirklich überglücklich.“

Nicole MosiniakGebürtige Berlinerin, startete im Februar 2015 mit acht weiteren Kollegen als Flugbegleiterin bei Germanwings

„Ab dem 28. Oktober 1990 durften wir endlich wieder nach Berlin fl iegen. Vorher haben wir auch als Lufthansa Cargo nur den sogenannten Luftfrachtersatzverkehr über die Straße abwickeln dürfen. Von heute auf morgen hatten wir dann über 100 Flüge pro Tag abzufertigen, da war was los. Seither verladen wir hier die tollsten Sachen: Diplomatenpost für das Auswärtige Amt, Orchester-Equipment für die Berliner Philharmoniker oder Pharmaprodukte made in Berlin.“

Wolfgang HandkeVerkaufsleiter für Großkunden von Lufthansa Cargo in Berlin und Deutschland Ost, seit 1982 im Lufthansa Konzern

„In Berlin zu landen, ist eine Freude. Mit etwas Glück umfl iegt man die ganze Stadt. Die Perspektive kann man auf jeden Fall mit London oder Paris vergleichen. Dabei in einem Lufthansa-Cockpit zu sitzen, macht die Sache noch besser. Und wegen des tollen Nachtlebens ist Berlin bei den Crews natürlich die beliebteste Stadt in ganz Deutschland. Wir Piloten fl iegen sehr gerne für Lufthansa und sind stolz auf den Konzern.“

Andreas ClaudiusLufthansa-Pilot seit 1991, wohnt in Berlin und fl iegt ab München

„In Berlin sind wir auf Kurz- und Mittelstreckenfl ugzeuge spezialisiert. Darum warten wir auch immer mal wieder die entsprechenden Maschinen der Bundesregierung. Das ist schon toll, an diesen fl iegen-den Arbeitszimmern arbeiten zu dürfen. Dabei bin ich für die Flugbereitschaft der Luftwaffe Ansprech-partnerin und koordiniere sämtliche Arbeiten mit unseren Technikern. Es ist schön, als Frau in dieser Männerdomäne erfolgreich zu sein.“

Katrin Heinrichseit dem zweiten Lebensjahr in Berlin, ist seit 2001 Projektmanagerin bei Lufthansa Technik

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Rahmenbedingungen: Deutschland im Vergleich mit den Golf-Staaten

In den 1990er Jahren bestand die Annahme, dass fairer Wett-bewerb durch die Luftverkehrsabkommen sichergestellt wer-den könne. Diese sehen als einzige „echte/harte“ Maßnahme bei Wettbewerbsverstößen nur den Entzug von Verkehrsrech-ten vor, was angesichts der politischen Auswirkungen aber selten möglich ist.

Die Realität sieht heute so aus: Wirklich fairen, länderüber-greifenden Wettbewerb gibt es nur innerhalb der Märkte mit allgemeinem Wettbewerbsrecht – EU, USA und im EU/US-Open Sky. Hier sind auch Protektion und Diskriminierungen durch Regierungen verboten oder eng reguliert. Anders aber in den Staaten am Golf und Bosporus, die nach globaler

Dominanz im Luftverkehr streben. Angesichts des politischen Expansionsauftrags ihrer Staatskonzerne muss die freizügige Luftverkehrspolitik der EU und Deutschlands – das laut OECD-Index zu den fünf Staaten mit den freiesten Luftverkehrs-Marktzugängen zählt – gegenüber diesen Staaten dringend überdacht werden.

Bei Verhandlungen mit anderen Staaten müssen Marktzu-gänge und Regelungen zu fairem Wettbewerb miteinander verknüpft werden. Ein Vergleich zwischen Deutschland und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) zeigt, dass die Fluggesellschaften unter deutlich unterschiedlichen Rahmen-bedingungen arbeiten.

In den meisten Staaten der Welt ist Luftverkehr nach wie vor und sogar vermehrt Staatsangelegen-heit. Trotz weitgehender Liberalisierung ist er deswegen nicht Bestandteil der Welthandelsorganisation WTO. Umso wichtiger ist, dass die Regierungen im Rahmen bilateraler Verkehrsrechte-Verhandlungen auf faires Marktverhalten der Airlines achten.

Deutschland VAE

Fluggesellschaften Milliarden-Subventionen* Nein Ja

Marktverhalten entsprechend Luftverkehrsabkommen Ja Nein

Privatwirtschaftlich Ja Nein

Steuern Luftverkehrsteuer Ja Nein

Ertragssteuer Ja Nein

Einkommensteuer Mitarbeiter Ja Nein

Mehrwertsteuer auf nationale Flü ge Ja Nein

Gebü hren Flughafengebü hren Hoch Niedrig

Flugsicherungsgebü hren Hoch Niedrig

Luftsicherheitsgebü hren Hoch Niedrig

Umwelt Emissionshandel Ja Nein

Lä rmschutz Ja Nein

Lä rmabhä ngige Entgelte Ja Nein

Nachtfl ugverbote Ja Nein

Arbeitsmarkt 40-Stunden-Woche Ja Nein

Kü ndigungsschutz Ja Nein

Gewerkschaften Ja Nein

Streikrecht Ja Nein

*42 Milliarden US-Dollar staatliche Vergünstigungen, Hilfen und Kapitalzuführungen entsprechend Berechnungen von American Airlines, Delta, United Airlines

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EU: Luftverkehrspolitik strategisch ausrichten

Wettbewerbsfähigkeit stärkenEnde der 1990er Jahre hat Europa seinen Luftverkehrsmarkt weitgehend liberalisiert. Eine Erfolgsstory. Allerdings fehlt es – im Gegensatz zu anderen Weltregionen – an einer strategisch ausgerichteten und übergreifenden Luftverkehrspolitik, die alle Teile der Wertschöpfungskette einbezieht. Dabei stehen ins-besondere Netzwerk-Airlines wie die Lufthansa Group und Air France/KLM und IAG (British Airways/Iberia), die Europa mit Tausenden Interkontinentalverbindungen dienen, im zuneh-menden Wettbewerb gegenüber mit Milliardensummen geför-derten Staatskonzernen vornehmlich aus der Golf-Region.

Gemeinsam mit easyJet und Ryanair fordern sie keinerlei Subventionen – aber eine Politik, die mit verbesserten Rah-menbedingungen die EU-Wettbewerbsfähigkeit stärkt.

– Infrastrukturkosten senken: Die Flughafenkosten machen bei den fünf größten EU Airlines 8 bis 20 Prozent der Kosten aus. Air France/KLM-Chef Alexandre de Juniac fordert daher die EU auf, die großen Flughäfen endlich einer effektiven, ökonomischen Regulierung zu unterwerfen. Insbesondere darf nicht akzeptiert werden, dass sich die Flughäfen aus der Selbstfi nanzierung des Luftverkehrs immer mehr zurückziehen und sämtliche Kosten allein den Airlines aufbürden. So sind die Flughafenentgelte in den letzten Jahren trotz steigender Passagierzahlen und sinkender Kapitalkosten signifi kan t gestiegen. Zusätzliche

Kapazität sollte auch deshalb nur geschaffen werden, wenn der Bedarf auch tatsächlich absehbar und sowohl aktuell als auch nachhaltig fi nanzierbar ist.

– Effi zienz der Flugsicherung steigern: Seit vielen Jahren bremsen Nationalstaaten und die Fluglotsengewerkschaf-ten eine effi ziente, grenzüberschreitende Luftraumüber-wachung aus. Der fehlende Single European Sky (SES) kostet den Airlines jedes Jahr rund fünf Milliarden Euro. Geld, das besser in neueste und effi ziente Flugzeuge investiert werden sollte.

– Belastungen senken: Quer durch Europa wurden die Air-lines in den vergangenen Jahren steuerlich belastet, siehe den deutschen Sonderweg bei der Luftverkehrsteuer oder den Alleingang beim EU-Emissionshandel für innereuropäi-sche Flüge. IAG-Vorstand Willie Walsh kritisiert diese Politik als wachstums- und innovationsfeindlich. Denn die Investi-tionskraft der heimischen Unternehmen in verbrauchsarme Flugzeuge wird so geschmälert, Impulse für dringend benö-tigte zusätzliche Arbeitsplätze in Europa verhindert.

Die EU-Kommission erarbeitet aktuell ein umfassendes Luftverkehrspaket für Europa. Europas Fluggesellschaften unterstützen das Vorhaben: Mitte Juni haben die Vorstandsvorsitzenden der fünf größten EU-Airlines ein gemeinsames Positionspapier vorgestellt.

NaherOsten

Asien/Pazifik

Latein-amerika

Europa Nord-amerika

Deutschland Afrika

12,6 %

7,1 %

6,4 %5,8 %

2,7 %2,3 %

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„Europa braucht einen einheitlichen und umfassenden Plan für ihre Luftfahrtbranche. Andere Regionen sind da bereits viel, viel weiter. Wenn wir uns gemeinsam – Airlines und Politik – auf die richtige Strategie einigen und sie auch einführen, werden wir hunderttau-sende Jobs schaffen.“

Carsten SpohrVorstandsvorsitzender der Deutschen Lufthansa AG

Deutschland vom Luftverkehrswachstum abgekoppeltDeutschland hat allen Grund, die EU bei einer wachs-tumsorientierten Luftverkehrsstrategie zu unterstützen. Wachstum von Fluggesellschaften in verkauften Personenkilometern 2014:

Heimischer Luftverkehr wichtiger Motor für Europa

1 Mrd. € BIP-Beitrag/Tag

5,5 Mio.

Arbeitsplätze

770 Ziele in

152 Länder

Grafi k öffnen Grafi k öffnen

Weitere Informationen

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Telegramm

Kundenzufriedenheit: Luftverkehr mit Spitzenwerten

Verbraucherschutz spielt in der EU zu Recht eine wichtige Rolle. Die repräsentative Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen zeigt, dass die Luftfahrt ihrer Verantwor-tung gerecht wird: 91 Prozent der Fluggäste waren mit ihrem letzten Flug zufrieden oder sehr zufrie-den – Spitzenwert in der seit drei Jahren erhobenen Umfrage. Auch im direkten Vergleich mit anderen Verkehrsträgern schneidet der Luftverkehr ausgezeichnet ab:

Die Ergebnisse unterstreichen, dass die Investitionen der Flug-gesellschaften für mehr Kunden-zufriedenheit ankommen. Allein Lufthansa hat in den vergangenen drei Jahren 1,5 Milliarden Euro in die Ausstattung ihrer Kabinen und in den Service investiert.

Lufthansa Technik: Betriebsstart in Puerto Rico

Nur elf Monate nach dem ersten Spatenstich im August 2014 nahm Lufthansa Technik Ende Juli ihren Betrieb in Aguadilla, Puerto Rico, auf. Die Belegschaft soll in den kommenden zwei Jahren von derzeit 140 Mitarbeitern auf 400 wachsen. Gouverneur Alejandro García-Padilla: „Wir werden beob-achten können, dass sich dieser Standort zum wirtschaftlichen Motor der Region entwickeln wird, sowohl durch Arbeitsplätze, die hier entstehen, als auch aufgrund der internationalen Zusammenar-beit. Resultate wie diese sind die Garantie dafür, dass Puerto Rico im Stande ist, seine derzeitige und ererbte wirtschaftliche Situation zu überwinden und nachhaltiges Wachstum zu erzielen.“

Eurowings: Countdown läuft

Ab dem Winterfl ugplan 2015/2016 geht die Lufthansa Group weiter in die Offensive: Die neue Eurowings – deren Betriebskosten die Lufthansa um etwa 40 Prozent unterschreiten werden – bietet ne-ben deutschen und europäischen Zielen auch Interkontinentalfl üge etwa nach Bangkok, Phuket und zu karibischen Destinationen. Die Flotte soll auf über 100 Maschinen ausgebaut werden.

Neuer Nachhaltigkeitsbericht: Lufthansa Group auf Kurs

Die weltweiten Verbindungen des Luftverkehrs sind eine zentrale Voraussetzung für wirtschaftliches Wachstum, Beschäftigung und in-dividuelle Mobilität. Weltweit ist für die kommenden zwei Jahrzehnte ein Luftverkehrswachstum von jähr-lich mehr als fünf Prozent prognos-tiziert. Die Lufthansa Group hat eine klare Strategie, das Verkehrs-wachstum so umweltschonend wie möglich zu gestalten und legt hierüber seit über 20 Jahren in ih-ren Nachhaltigkeitsreports Rechen-schaft ab.

Aus ökologischer Sicht das High-light der jüngsten Ausgabe: 2014 verbrauchten die Fluggesellschaf-ten der Lufthansa Group nur noch 3,84 Liter Kerosin pro Passagier auf 100 Kilometer – ein neuerlicher Effi zienzrekord. Zudem erhält der Konzern zwischen 2015 und 2025 insgesamt 272 moderne und treib-stoffeffi ziente Flugzeuge. Weiter sinkende Durchschnittsverbräuche sind damit vorgezeichnet.

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„Welches Verkehrsmittel bietet das beste Preis-Leistungs-Verhältnis?“

„Welches Verkehrsmittel ist am pünktlichsten?“

„Welches Verkehrsmittel bevorzugen Sie für längere Strecken?“

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Sämtliche Informationen zu Nachhaltigkeit bei der Lufthansa Group

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