Potentiale solarer energiegewinnung

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Fazit des Vortrags zur solaren Energiegewinnung im PKG:

Großes Potential für solarthermische Energiegewinnung

Herr Georg Böing, Leiter der Getriebeentwicklung bei Siemens, referierte in der Mensa des Paul-Klee-Gymnasiums zum Thema „Potentiale der Nutzung von Solarenergie“. Die Schüler der Oberstufe schätzten den Expertenbesuch, manche hat der Vortrag sogar dazu angeregt, sich „über mögliche Studiengänge im Bereich erneuerbare Energien zu informieren“. Insbesondere die unterschiedlichen Möglichkeiten der Nutzung von Solarenergie begeisterte das Publikum.

Georg Böing stand Rede und Antwort in der Mensa des Paul-Klee-Gymnasiums

Das Unternehmen Siemens in Tübingen beschäftigt sich mit weltweiter Standardantriebstechnik. Darunter vorstellen kann man sich beispielsweise Fahrantriebe für Containerkräne, Bürstenantriebe in Waschstraßen, Hängebahnantriebe für PKW-Montage und

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Zweiachsantriebe für Heliostate. Da es dem Unternehmen besonders wichtig ist, auf individuelle Anforderungen der Kunden einzugehen, begann es sich bereits 2006, aufgrund zahlreicher Anfragen, die Anforderungen für Trackingantriebe zu earbeiten, welche für solarthermische Kraftwerke benötigt werden.

Zu Beginn verdeutlichte Herr Böing dem Publikum, darunter zahlreiche interessierte Schüler der Mittel- und Oberstufe des Paul Klee Gymnasiums sowie Teile der Lehrerschaft, wie groß ein Solarkraftwerk sein müsste, um die Welt bzw. Europa und Deutschland zu versorgen. Das Ergebnis erstaunte: die erforderte Fläche würde nur einen kleinen Teil Afrikas bedecken.

Im Bild wird deutlich, welche Fläche nötig ist um die ganze Welt, Europa oder Deutschland mit Solarenergie zu versorgen.

Das Potenzial sozialthermischer Kraftwerke ist also enorm groß, vor allem in Ländern, die noch nicht solarthermisch produzieren. Anders gesagt, die heutigen Öllieferanten könnten in Zukunft zu Solarstromlieferanten für die ganze Welt werden, das würde sich lohnen.

Da die Industrie der Klimatechnik jedoch noch eine sehr junge Industrie mit wenig Langzeiterfahrung ist, ist es wichtig, die verschiedenen Systeme miteinander zu vergleichen um den Kunden genaue Antworten

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geben zu können und klare Aussagen über langfristige Perspektiven machen zu können.

Kriterien zum Systemvergleich sind beispielweise die Verfügbarkeit der einzelnen Systeme, der Aufwand, der bei der Installation aufgebracht werden muss, die Kosten, die bei den jeweiligen Systemtypen entstehen, die Größe der genutzten Fläche, die Lebensdauer, der spezielle Wirkungsgrad, die Einspeisevergütung sowie der optimale Standort. Solare Energiegewinnung ist nämlich standortabhängig: Gerade in Gegenden in Äquatornähe wie Afrika und Kalifornien ist der Ertrag aufgrund der hohen Einstrahlung sehr groß. Eine Stadt wie Las Vegas, hätte ein großes Potenzial, den enormen Stromverbrauch mit solarer Energie zu kompensieren.

Nicht nur Standorte sind beim Thema Solarenergie wichtig, auch die unterschiedlichen Möglichkeiten die Sonne einzufangen. Es gibt verschiedene Systeme, mit denen solare Energie gewonnen wird. Unterschieden werden die Systeme insbesondere nach ihrem Wirkungsgrad und ihren Produktionskosten.

Links Ausschnitte eines Parabolrinnenkraftwerks, rechts oben ein Turmkraftwerk, darunter ein Parabol-Dish-System und links unten konzentrierende Photovoltaik

Trotz der geringen solaren Konzentration von 80-120 ist das Parabolrinnenkraftwerk ein sehr effektiver Energielieferant. Herr Böing

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präsentierte uns genaue technische Daten und den Aufbau des Kraftwerkes und verglich es danach mit dem Solarturmkraftwerk, dessen solare Konzentration sogar 300-1000 beträgt. Sie haben das größere Potenzial und einen höheren Wirkungsgrad. Herr Böing stellte zwei Projekte vor, die das Unternehmen bei der Entwicklung unterstützte. Ein Solarturmkraftwerk in Sevilla, sowie eine Testanlage in Israel.

Das letzte System, das Herr Böing erläuterte, nennt sich Parabol-Dish-System. Die solare Konzentration liegt bei erstaunlichen 1000-3000, daraus folgt ein starker Wirkungsgrad von 25%. Dieses System bietet außerdem den Vorteil, dass durch die nicht vorhandene Turbine kein Wasser benötigt wird und es leicht zu montieren ist. Also ist es auch in entwicklungsschwachen Ländern wie Indien möglich solare Energie zu gewinnen.

Zum Abschluss betonte Herr Böing noch einmal, dass die solarthermischen Kraftwerke ein großes Potenzial haben und zeigte anhand einer Statistik, dass der Anteil am Gebrauch von solarthermischen Kraftwerken steigen wird und nukleare Energiesysteme sinken werden. Das Potenzial der einzelnen Länder für solarthermische Energiegewinnung sei also groß.

Die Schüler des Paul-Klee-Gymnasiums schätzten es in der Plenumsphase Fragen stellen zu können, die Herr Böing kompetent und überzeugend beantwortete.

Ein herzliches Dankeschön von unserer Seite für diese wertvolle Bereicherung unserer schulischen Arbeit!

Isabel Schiffer, Annika Bruckner