Prof. Dr. Martin Kusch  · 2018. 12. 5. · Kritik (Paul Boghossian, Carol Rovane): Die...

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1 Einführung in die Erkenntnistheorie Prof. Dr. Martin Kusch <[email protected]>

Transcript of Prof. Dr. Martin Kusch  · 2018. 12. 5. · Kritik (Paul Boghossian, Carol Rovane): Die...

  • 1

    Einführung in die Erkenntnistheorie

    Prof. Dr. Martin Kusch

  • 2

    Themen

    (I) Die Definition des Wissens und der Skeptizismus

    (II) Antworten auf den Skeptizismus

    (III) Fundamentalismus, Köhärenztheorie, Internalismus versus Externalismus

    (IV) Naturalisierte Erkenntnistheorie, Erkenntnistheorie der Tugenden

    (V) Relativismus: Definitionen und Fallstudien

    (VI) Meinungsverschiedenheiten

    (VII) Relativismus und die Wissenschaftssoziologie

    (VIII) Relativismus und Pragmatismus

    (IX) Kritik des Relativismus I: Zirkularität und Nicht-Absolutheit

    (X) Kritik des Relativismus II: Probleme mit dem Pluralismus

    (XI) Kritik des Relativismus III: Das Problem und Argument des Kriteriums

    (XII) Kritik des Relativismus IV: Selbstwiderlegung und Unterbestimmtheit

    (XIII) Kritik des Relativismus V: Semantische Fragen

    In der letzten Woche Prüfung

  • 3

    „p“ BauerMüller „¬p“

    Beweis-material

    Anfangs

  • 4

    „p“ BauerMüller

    Beweis-material

    Später

    „¬p“

  • 5

    „p“ BauerMüller

    Beweis-material

    Später

    Müller und Bauer sind EEe und in einer vernünftigen MV.

    Wir

    „¬p“

  • 6

    „p“ BauerMüller

    Beweis-material

    Später

    Bauer ist mir EE und wir sind in einer ver-nünftigen MV.

    „¬p“

    Müller ist mir EE und wir sind in einer ver-nünftigen MV.

  • 7

    „Epistemische Einzigkeit (EPEZ):

    Für jedes p und eine bestimmte Menge Beweismaterial (relevant für die Frage ob p), gibt es genau eine vernünftige doxastische Einstellung zu p:

    Glauben / Überzeugt sein, dass p

    Nicht glauben / Nicht überzeugt sein, dass p

    Sich der Meinung zu p enthalten

  • 8

    „p“ BauerMüller „¬p“

    Beweis-material

    Anfangs

  • 9

    „p“ BauerMüller „p“

    Beweis-material

    Später

  • 10

    Beweis-material

    Später

    „¬p“ BauerMüller „¬p“

  • 11

    Beweis-material

    Später

    „p?“ BauerMüller „p?“

  • 12

    Sind Berechtigungen nicht Teil des Beweismaterials sind, dann ist NL nicht mit EPEZ vereinbar.

    „p“ JuliaMaria „¬p“

    Beweis-material

    SpäterBerechti-gung A

    Berechti-gung B

  • 13

    „p“ JuliaMaria „¬p“

    Später

    Ber.A

    Sind Berechtigungen Teil des Beweismaterials, dann ist NL mit EPEZ ver-einbar: Dann haben ja Maria und Julia verschiedenes Beweismaterial.

    Beweis-material

    Ber.B

  • Ber.ABer.B

    Ber.A

    14

    „p“ JuliaMaria „¬p“

    Später

    Einwand: Ja, aber warum werden die Berechtigungen und das Beweisma-terial für sie nicht geteilt? Und dann NL nicht mit EPEZ vereinbar!

    Beweis-material

    Ber.B

  • 15

    (VI) Meinungsverschiedenheiten

    (1) Fogelin zu „grundsätzlichen Meinungsverschiedenheiten“

    (2) Feldman zu „Meinungsverschiedenheiten unter Ebenbürtigen“ (=MVuEEen)

    (3) Feldman gegen Fogelin

    (4) Hazlett zu MVuEEen und Relativismus

    (5) Hales zu Meinungsverschiedenheiten und Relativismus

  • 16

    Steven Hales, “Motivations for Relativism as a Solution to Disagreements” (2014)

    (1) Einleitung

    Relativismus ist eine Weise, Meinungsverschiedenheiten zu überwinden.

    Relativismus ist dann die beste Weise, MV-en zu überwinden, wenn es sich um unüberbrückbare Differenzen in MV-en handelt.

  • 17

    (2) Strategien um MV-en zu beseitigen

    (a) Solange argumentieren, bis eine/r aufgibt

    In den meisten Fällen ist dies die angemessene Strategie.

  • 18

    (b) Kompromiss

    Manchmal verzweifelt man an der Aufgabe, den anderen zu überzeugen.

    Dann ist der Kompromiss eine Lösung: Z.B. AbtreibungsgegnerInnen und -befürworterInnen können sich auf eine Frist einigen.

  • 19

    (c) Mehrdeutigkeit

    Vielleicht reden die beiden Seiten aneinander vorbei, weil sie verschiede-ne Begriffe gebrauchen.

    Z.B. Sosa unterscheidet „Tierwissen“ und „reflektives Wissen“. Oder der Kontextualist sagt, „Wissen“ habe verschiedene Bedeutungen.

  • 20

    (d) Pyrrhonischer Skeptizismus

    „Agree to disagree“ …

    Urteilsenthaltung …

  • 21

    (e) Relativismus

    Wie viele Gegenstände im Rechtecht:

    Position A: 3 (Atomismus); Position B: 7 (unbegrenzte Komposition)

  • 22

    (e) Relativismus

    Wie viele Gegenstände im Rechtecht:

    Position A: 3 (Atomismus); Position B: 7 (unbegrenzte Komposition)

    3

  • 23

    (e) Relativismus

    Wie viele Gegenstände im Rechtecht:

    Position A: 3 (Atomismus); Position B: 7 (unbegrenzte Komposition)

    4

  • 24

    (e) Relativismus

    Wie viele Gegenstände im Rechtecht:

    Position A: 3 (Atomismus); Position B: 7 (unbegrenzte Komposition)

    5

  • 25

    (e) Relativismus

    Wie viele Gegenstände im Rechtecht:

    Position A: 3 (Atomismus); Position B: 7 (unbegrenzte Komposition)

    6

  • 26

    (e) Relativismus

    Wie viele Gegenstände im Rechtecht:

    Position A: 3 (Atomismus); Position B: 7 (unbegrenzte Komposition)

    7

  • 27

    (e) Relativismus (Forts.)

    Relativistische Überwindung:

    Es ist wahr-für-A, dass da 3 Gegenstände sind.

    Es ist wahr-für-B, dass da 7 Gegenstände sind.

  • 28

    Kritik (Paul Boghossian, Carol Rovane):

    Die relativistische Lösung ist nur die Mehrdeutigkeitslösung: „Gegen-stand“ kann eben zwei verschiedene Bedeutungen haben.

    Und die relativistische Lösung beseitigt die Meinungsverschiedenheit.

  • 29

    (e) Relativismus (Forts.)

    Gegenkritik von Hales:

    VerteidigerInnen von A werden die Argumente für B nicht überzeu-gend finden. Und umgekehrt. Das ist doch wohl eine MV!

    Relativismus ist tatsächlich eine Weise, MV-en zu beseitigen. Wie die anderen Strategien auch.

  • 30

    (f) Zusammenfassung

    Forts. der Debatte nein nein ja ja

    Kompromiss ja nein ja ja

    Mehrdeutigkeit ja ja ja nein

    Pyrrhonismus nein nein nein ja

    Relativismus ja (aber) ja ja nein

    A und B haben jeweils einen Teil der Wahrheit

    A u. B haben beide völlig Recht.

    Wissen ist möglich.

    Bewahrt das Element der MV

  • 31

    (3) Arten epistemischer Unauflösbarkeit von MV-en

    (a) Wir werden nie ausreichend Beweismaterial haben.

    Z.B. ob die Anzahl der Sterne im Universum gerade oder ungerade ist.

    Hier erscheint Pyrrhonischer Skeptizismus die richtige Reaktion.

  • 32

    (b) Wir werden nie die richtige Art von Beweismaterial haben.

    C. McGinn: wir sind „kognitiv abgekapselt“ bzgl. bestimmter Aspekte der Welt. Z. B. werden wir nie das „Geist-Körper“ Problem „lösen“.

    Geist kennen wir nur durch Introspektion; Körper nur durch sinnliche Wahrnehmung. Aber die beiden können wir nicht zusammenbringen.

    Pyrrhonismus ist die richtige Antwort.

  • 33

    (c) Es gibt so etwas wie die richtige Art von Beweismaterial gar nicht.

    „De gustibus non est dispudandum“ – also Relativismus

    Hales: Aber der Absolutist muss sich noch nicht geschlagen geben.

  • 34

    (c.1) „Richtiges Funktionieren“ (= proper functioning)

    Farbenblinde erscheinen uns als mangelhaft. Kann es nicht auch eine Geschmacksblindheit geben?

    Es könnte ja auch sein, dass sich durch Evolution eine bestimmte Art der Geschmacksempfindung entwickelt hat.

  • 35

    (c.2) Expertise

    In manchen Fällen sind wir bereit anzunehmen, dass es GeschmacksexpertInnen geben kann: beim Wein, z.B.

    Aber dann lässt sich doch weiterargumentieren.

  • 36

    (d) (Noch) Kein Relativismus

    i. MV bzgl. einer Behauptung p

    ii. MV bzgl. welches Beweismaterial relevant ist um i. zu entscheiden

    iii. Einigkeit hinsichtlich welche Art von Beweismaterial relevant ist um ii. zu entscheiden

  • 37

    Jack und Diane sind verschiedener Meinung über das Alter der Erde.

    Jack benutzt wiss. Daten, Diane verlässt sich auf die Bibel.

    Jack kann Diane überzeugen, dass ihre Verwendung von biblischem Ma-terial mit ihrem ansonsten wiss. Vorgehen nicht zusammenpasst.

  • 38

    (e) Relativismus

    Jack und Diane sind verschiedener Meinung über die Existenz einer unsterblichen Seele, die jeder Mensch besitzen soll.

    Jack benutzt philosophische Argumente aus der Phil. des Geistes.Diane verlässt sich auf die Bibel und die Kirche.

    Beide haben jeweils ein kohärentes Überzeugungssystem, das sich von ihrem Gegenüber nicht aushebeln lässt.

  • 39

    Keine anderen Lösungen funktioniert hier:

    Weiterdiskutieren: Bringt nichts.

    Kompromiss: Unklar, was dies sein könnte. Beide Formendes Beweismaterials anzunehmen, führt zu Widersprüchen.

    Mehrdeutigkeit: aber was ist hier mehrdeutig?

  • 40

    (e) Relativismus (Forts.)

    Pyrrhonismus: Sie können kein Beweismaterial finden, das ii. ent-scheiden kann. – Nicht auszuschließen. Aber zu pessimistisch.

    Aber die Tatsache, dass man sich auf das Metabeweismaterial nicht einigen kann, kann auch dazu führen, ...

    ... dass man die Ansicht aufgibt, es gäbe die eine richtige Art des Beweismaterials bzgl. (i).

    Und das wäre die relativistische Lösung.

  • 41

    Themen

    (I) Die Definition des Wissens und der Skeptizismus

    (II) Antworten auf den Skeptizismus

    (III) Fundamentalismus, Köhärenztheorie, Internalismus versus Externalismus

    (IV) Naturalisierte Erkenntnistheorie, Erkenntnistheorie der Tugenden

    (V) Relativismus: Definitionen und Fallstudien

    (VI) Meinungsverschiedenheiten

    (VII) Relativismus und die Wissenschaftsphilosophie

    (VIII) Relativismus und Wissenschaftssoziologie

    (IX) Kritik des Relativismus

    (X) In der letzten Woche Prüfung

  • 42

    (A) Kuhns Revolutionen

    (B) Feyerabend über Propaganda

    (C) van Fraassen über Bekehrung

  • 43

    Paradigma1 Paradigma2Paradigmen-wechsel

    wichtige Anomalien

    ArtikulationPuzzle-Lösen

    Debatten um Grundsätze

    Gestalt-wechsel

    ArtikulationPuzzle-Lösen

    Inkommensurabilität

    Akkumulation Entdeckung & Verlust

    Zuwachs & Verlust

    Akkumulation

    Normale Wissen-schaft

    Krise Revolu-tion

    Normale Wissen-schaft

  • 44

    Kuhn, „Objectivity, Value Judgment, and Theory Choice” (1977)

    Genauigkeit, Konsistenz, Geltungsbereich, Einfachheit, Fruchtbarkeit …

    Werte (wie diese und oft diese) sind bei der Wahl des Paradigmas ent-scheidend.

    Aber sie werden von verschiedenen Individuen und Gruppen verschie-den gewichtet.

  • 45

    Gerald Doppelt, „Kuhn’s Epistemological Relativism” (1976)

    Der Kern: Spätere wissenschaftliche Theorien sind nicht rationaler, adäquater, umfassender und tiefer als ihre Vorgänger.

    Wiss. Rationalität entscheidet nicht eindeutig für / gegen Paradigmen.

    Die Standards sind Paradigma-intern. Jedes Paradigma definiert sich selbst aufgrund von Standards, die seine Leistungen favorisieren.

  • 46

    (A) Kuhns Revolutionen

    (B) Feyerabend über Propaganda

    (C) van Fraassen über Bekehrung

  • 47

    Paul Feyerabend, Against Method (1976)

    „Anything goes!” Keine „universalen Standards“.

    Feyerabend(1924-1994)

  • 48

    Durchsetzung der Kopernikanischen Hypothese verlangte eine Revision von vielen Theorien: Meteorologie, Optik, Theorie der Bewegung.

    Vor allem aber der Kognitionstheorie, welche eine einfache Beziehung zwischen Wahrnehmungen und physikalischen Objekten postulierte.

    Theorien sind in der Regel mit der Beobachtungssprache verschweißt.Dies ist der „historico-physiologische Charakter des Beweismaterials“.

  • 49

    Zum „Turm Argument”: Galileo identifiziert die „natürlichen Interpretati-onen“, die ihm zugrunde liegen: d.h. „Erscheinung plus Aussage“.

    Für Kopernikus macht der Stein eine „gemischte gerade-und-kreisförmi-ge“ Bewegung. Der Bezugsrahmen der Bewegung ist das Sonnensystem.

  • 50

    Für das Gegenargument ist die Bewegung relativ auf das Bezugssystem des Wahrnehmenden. „Zwei verschiedene Begriffe von Bewegung ...“

    Der Kritiker setzt scheinbare und wirkliche Bewegung gleich – zumindest in paradigmatischen Fällen, wie dem Steinfall vom Turm.

  • 51

    Das Turm-Argument gegen die Bewegung der Erde

  • 52

    Das Turm-Argument gegen die Bewegung der Erde

  • 53

    Das Turm-Argument gegen die Bewegung der Erde

  • 54

    Das Turm-Argument gegen die Bewegung der Erde

  • 55

    Das Turm-Argument gegen die Bewegung der Erde

  • 56

    Das Turm-Argument gegen die Bewegung der Erde

  • 57

    Galileo führt eine neue, hochabstrakte Beobachtungssprache ein. Und damit die „Relativität aller Bewegung“.

    Er benutzt dabei „Propaganda“, „psychologische Tricks“. Er „erfindet“ eine neue „Erfahrung“.

    Das Beispiel des Zeichners auf dem Schiff. Die Bewegung seines Stifts lässt sich auf zwei Weisen, in zwei Bezugsrahmen, fassen.

    Damit sucht Galileo zu zeigen, dass schon der gesunde Menschenver-stand die Relativität der Bewegung akzeptiert. „Anamnese“!

  • 58

    Erfahrung kann uns nicht zwingen, Galileos Ansicht zu akzeptieren.

    Der Aristotelismus hatte seine eigene Wahrnehmungstheorie: keine Diskrepanz zwischen Beobachtungen und den beobachteten Dingen.

    Das Relativitätsprinzip wird auf zwei Weisen gestützt:

    Es harmoniert mit Kopernikus‘ Theorie: das ist ad hoc.

    Es entspricht dem Common Sense. Das ist Propaganda.

  • 59

    Galileos Fernrohr und seine Zeich-nungen der Mondoberfläche

  • 60

    Fernrohr? Der Aristotelismus hatte gute Gründe gegen die Zuverlässigkeit des Auges unter solchen Bedingungen. Galileo fehlte die optische Theorie.

    Vgl. Galileos Zeichnungen des Mondes: die dort angeführten Berge und Täler gibt es gar nicht. Oder der glatte Rand des Mondes!

  • 61

    Wichtig war der Aufstieg einer neuen „sekulären Klasse“. Sie verachtete den Aristotelianismus und für sie war Kopernikanismus der Fortschritts.

    Manchmal sind Klassenvorurteile, Leidenschaft, persönliche Zufälligkei-ten, Stil und Irrtum notwendig damit sich unser Wissen verbessert.

    Der erste Schritt ist immer ein Schritt zurück: anscheinend relevantes Be-weismaterial wird durch ad-hoc Verbindungen beiseite geschoben.

    „... propaganda ist of the essence.“ Denn es muss Interesse erzeugt wer-den, obwohl die neue Theorie vorerst fast alle Gründe gegen sich hat.

  • 62

    (A) Kuhns Revolutionen

    (B) Feyerabend über Propaganda

    (C) van Fraassen über Bekehrung

  • 63

    Teil 1: van Fraassen zu Revolutionen, Empirismus und Haltungen

    (1) Kritik der Metaphysik

    (2) Empirismus

    (3) Voluntarismus

    (4) Revolutionen

    (5) Relativismus

    Teil 2: Relativismus als Doktrin oder Haltung

    (1) Relativismus, Absolutismus, Empirismus, Metaphysik

    (2) Was nützt die Haltung-Konzeption?

  • 64

    Teil 1: van Fraassen zu Revolutionen, Empirismus und Haltungen

    (1) Kritik der Metaphysik

    (2) Empirismus

    (3) Voluntarismus

    (4) Revolutionen

    (5) Relativismus

    Teil 2: Relativismus als Doktrin oder Haltung

    (1) Relativismus, Absolutismus, Empirismus, Metaphysik

    (2) Was nützt die Haltung-Konzeption?

  • 65

    Bas van Fraassen (1941- )

    The Empirical Stance, 2002

  • 66

    Teil 1: van Fraassen zu Revolutionen, Empirismus und Haltungen

    (1) Kritik der Metaphysik

    (2) Empirismus

    (3) Voluntarismus

    (4) Revolutionen

    (5) Relativismus

    Teil 2: Relativismus als Doktrin oder Haltung

    (1) Relativismus, Absolutismus, Empirismus, Metaphysik

    (2) Was nützt die Haltung-Konzeption?

  • 67

    „... MetaphysikerInnen interpretieren Dinge, die wir schon verste-hen, als etwas, das fast niemand versteht; ...

    ... und dann bestehen sie darauf, dass wir ohne dieses ‚etwas‘ nicht auskommen.“

    Nehmen wir die Frage „Existiert die Welt?“

  • 68

    Oxford English Dictionary hat für „world“ vier Hauptkategorien:

    I. Menschliche Existenz oder ein Teil von ihrZ.B.: „weltlich“ ... säkulär

    II. Die Erde oder das Universum oder ihre RegionenZ.B.: „Um die Welt in 80 Tagen“; „die Neue Welt” …

    III. Die Einwohner der Erde oder ein Teil von ihnenZ.B.: „die Welt der Mode"

    IV. Idiomatische Verwendungsweisen und PhrasenZ.B.: „Traumwelt“ ...

  • 69

    Metaphysik: Wir sind ein Teil des Ökosystems der Erde; das Ökosy-stem ist ein Teil des Sonnensystems; es ist Teil der Milchstraße ...

    Hat diese Reihe ein Ende, einen letzten Begriff: „die Welt“?

    Gibt es eine Totalität, von der all Teile Teile sind?

  • 70

    David Lewis:

    Eine Welt ist die Summe aller Dinge, die raum-zeitlich mit ei-nem gegebenen Ding verbunden sind.

    Gibt es eine solche Summe, eine solche Gesamt- oder Ganzheit?

    Die Dinge, die mit mir verbunden sind, sind erst einmal einfach ein Sammelsurium von Dingen, nicht mehr.

  • 71

    Lewis‘ Lösung:

    Per Definition (qua Postulat) gilt, dass jedes Sammelsurium, je-des Aggregat von Dingen, eine Summe hat.

    van Fraassens Kritik:

    „Ich habe nicht gefragt, ob sich die Welt konsistent postulieren lässt! Ich habe gefragt, ob sie existiert?“

  • 72

    Teil 1: van Fraassen zu Revolutionen, Empirismus und Haltungen

    (1) Kritik der Metaphysik

    (2) Empirismus

    (3) Voluntarismus

    (4) Revolutionen

    (5) Relativismus

    Teil 2: Relativismus als Doktrin oder Haltung

    (1) Relativismus, Absolutismus, Empirismus, Metaphysik

    (2) Was nützt die Haltung-Konzeption?

  • 73

    Empirismus (=EMP) lässt sich über seine Ablehnungen verstehen:

    (a) gegen metaphysischen Theorien, die Erklärungen in den Mittelpunkt stellen, und dabei ...

    (b) die Realität von Entitäten postulieren, die sich nicht in der Erfahrung aufweisen lassen.

    Vgl. metaphysische Theorien, die ethische Prinzipien als ethische Wahrheiten über Werte verstehen

  • 74

    Was sind eigentlich philosophische Positionen? Standardantwort:

    Für jede phil. Position X gibt es eine Aussage X* für die gilt: wer Xeinnimmt, akzeptiert/glaubt X*.

    Für EMP: EMP*= „Erfahrung ist die einzige Informationsquelle.“

    Eine EMP-Kritik der Metaphysik muss dann zeigen, dass letztere nicht mit EMP* vereinbar ist.

  • 75

    EMP ... wird besser als eine HALTUNG verstanden! EMP …

    ... „verwirft“ Forderungen nach Erklärungen durch Postulate;

    ... „ruft uns zur Erfahrung zurück“;

    .... „rebelliert“ gegen metaphysische Theorie;

    ... ist festgelegt auf „Ideale epistemischer Rationalität“;

    ... „bewundert“ Wissenschaft;

    ... „betrachtet“ die Idee von Rationalität, welche Meinungs-verschiedenheit zulässt, als „tugendhaft“.

  • 76

    EMP wird besser durch diese Bindungen an Werte verstanden. Ü-en sind auch involviert, aber sie sind nicht allein entscheidend.

    Die Haltung lässt sich durch Ü-en ausdrücken, aber die Haltung zu ha-ben, heißt nicht nur einfach diese Ü-en zu haben oder auszusagen.

  • 77

    Eine Haltung ist ein „Leitfaden“ (=LF) („policy“) (Paul Teller):

    (1) Einen LF zu akzeptieren, heißt sich festzulegen, ihm gemäß zu handeln.

    (2) Ein LF ist nicht wahr oder falsch, sondern nützlich, klug, leicht verwendbar ...

    (3) Andere Kriterien/FL-en können einen gegebenen LF überstimmen.

    (4) LF-en bedürfen der Interpretation.

    (5) Urteilsvermögen ist gefragt, um den LF anzuwenden.

    (6) LF-en vereinfachen Entscheidungsprozesse.

    (7) Sie sind der Ausdruck von Werten.

    (8) Man kann für und gegen sie argumentieren—in bestimmten Grenzen.

  • 78

    Teil 1: van Fraassen zu Revolutionen, Empirismus und Haltungen

    (1) Kritik der Metaphysik

    (2) Empirismus

    (3) Voluntarismus

    (4) Revolutionen

    (5) Relativismus

    Teil 2: Relativismus als Doktrin oder Haltung

    (1) Relativismus, Absolutismus, Empirismus, Metaphysik

    (2) Was nützt die Haltung-Konzeption?

  • 79

    „Voluntaristische“ Erkenntnistheorie

    Voluntarismus ist die Ansicht, dass unsere wissenschaftlichen & phil. Haltungen durch die Prinzipien der Rationalität unterbestimmt sind.

    Die Prinzipien der Rationalität sind beschränkt auf die Forderungen von logischer Konsistenz und probabilistischer Kohärenz.

    VOL ist ein „permissiver“ Minimalismus: Der rationale Mensch begeht keine von ihm erkennbare, bewusste „Selbstsabotage“.

  • 80

    Prinzipien der Logik und Wahrscheinlich-keitstheorie

    Minimale Rationalität

    Werte ...

    Haltung 1 Haltung 2

    Prinzipien der Logik und Wahrscheinlich-keitstheorie

    Werte ...

  • 81

    W. James: Wir wollen möglichst viele Wahrheiten glauben und möglichst wenige Falschheiten.

    Diese beiden Ziele sind in Spannung. Es gibt nicht die eine perfekte Lösung.

    Wie wir sie gewichten, ist abhängig von Kontext, Interessen und Werten; der „individuelle Risikoquotient“.

    Ferner: Wir wollen Dinge wissen, die uns wichtig sind; undDinge, mit denen wir anderen helfen.

    William James(1842-1910)

  • 82

    Voluntarismus der Haltungen: für eine gegebene Person zu einem gegebenen Zeitpunkt ist mehr als eine Haltung rational erlaubt.

    Es gibt keinen „rationalen Zwang“ eine best. Haltung anzunehmen.

    Wahl ist wichtig! Daher „Voluntarismus“.

    D.h. nicht, dass wir frei entscheiden können, was wir glauben wollen. Aber wir entscheiden die „Leitfäden“ bzw. „Haltungen“.

  • 83

    Teil 1: van Fraassen zu Revolutionen, Empirismus und Haltungen

    (1) Kritik der Metaphysik

    (2) Empirismus

    (3) Voluntarismus

    (4) Revolutionen

    (5) Relativismus

    Teil 2: Relativismus als Doktrin oder Haltung

    (1) Relativismus, Absolutismus, Empirismus, Metaphysik

    (2) Was nützt die Haltung-Konzeption?

  • 84

    Die Rationalität wissenschaftlicher Revolutionen kann nur bewahrt werden, wenn wir den Voluntarismus ins Spiel bringen.

    Es gibt die revolutionären Veränderungen (Feyerabend, Kuhn).

    Problem/Paradox:

    Aus der Sicht der Position nach der Revolution ist die Position vorder Revolution verständlich und die Veränderung plausibel.

    Aus der Sicht der Position vor der Revolution ist die Position nachder Revolution absurd und die Veränderung nicht zu rechtfertigen.

  • 85

    Kann die Erkenntnistheorie helfen?

    „Objektivierende“ Erkenntnistheorie (=OT) (z. B. Kornblith, Goldman):

    Eine Erkenntnistheorie auf rein faktischer Ebene, die unser kogniti-ves Funktionieren beschreibt, und keine Werturteile enthält.

    Das erkenntnistheoretische Problem der „Bekehrung“ (in den Revo-lutionen) kann von OT nicht gelöst werden.

  • 86

    Problem der objektivierenden Erkenntnistheorie

    (a) Eine objektivierende Erkenntnistheorie ist eine (wissenschaftliche) Theorie über unsere Kognition.

    (b) Eine solche Theorie ist eng mit unseren gegenwärtigen Theorien über die Welt verflochten.

    (c) Problem: Dann muss jede Revolution bzgl. der Theorien über die Welt aus der Sicht der Theorie unserer Kognition irrational sein.

    Vgl. Feyerabends Interpretation der Aristoteliker ...

  • 87

    Voluntarismus

    VOL ist nicht auf eine bestimmte Kognitionstheorie festgelegt. Und VOL verlangt weniger an Rationalität: VOL ist permissiv.

    Aber auch VOL reicht so noch nicht aus. Rationale Entscheidungen sind Entscheidungen zwischen „echten Alternativen“ („live options“).

    Aber vor der Revolution ist das neue Paradigma keine „echte Alternati-ve“. Wie kann man es dann rational wählen?

  • 88

    Bekehrung und Emotionen

    Wie ändern sich die grundlegenden enscheidungs-relevanten Parameter unserer Problemsituation?

    Sartres Theorie der Emotionen: Sie strukturierenSituationen um.

    Vgl. Kafka ... Gregor Samsa und Greta ...

    Jean-Paul Sartre(1905-1980)

  • 89

    Die revolutionären Veränderungen sind nicht einfach nur Fälle der Emotionen. Aber die Funktion solcher „Impulse“ ist gleich.

    Die Veränderung macht etwas verständlich, was vorher nicht ver-ständlich war. Und die Änderung der Einstellung ist hier zentral.

    Emotionen spielen in dieser subjektiven Transformation eine Rolle: aber dies sind in der Wissenschaft wichtige Emotionen.

  • 90

    Teil 1: van Fraassen zu Revolutionen, Empirismus und Haltungen

    (1) Kritik der Metaphysik

    (2) Empirismus

    (3) Voluntarismus

    (4) Revolutionen

    (5) Relativismus

    Teil 2: Relativismus als Doktrin oder Haltung

    (1) Relativismus, Absolutismus, Empirismus, Metaphysik

    (2) Was nützt die Haltung-Konzeption?

  • 91

    (a) Voluntarismus, wissenschaftliche Revolutionen und Relativismus

    Mehr als eine Alternative ist rational erlaubt. Es gibt nicht die eine Entscheidung, die „rational erzwungen“ ist.

    Rationalität (qua log. Konsistenz und probab. Kohärenz) wichtig, aber die Entscheidung ist nicht „rein theoretisch“ sondern auch „praktisch.“

    Entscheidung aufgrund von versch. Werten (Genauigkeit, Konsistenz, Weite, Einfachheit, Fruchtbarkeit ...) u. versch. Haltungen.

  • 92

    (b) Voluntarismus, philosophische Haltungen und Relativismus

    Letztendlich entscheiden unsere Werte, welche Haltungen wir akzep-tieren. Und es gibt keine absolut richtige Abwägung der Werte.

    Aber das heißt nicht, dass man über Werte nicht auch vernünftig dis-kutieren kann. Nur ohne die Gewissheit richtig zu liegen.

    Zu urteilen, worüber sich eine Debatte lohnt, ist auch selbst wieder ein Werturteil. Es steht nicht ein für allemal fest.

  • 93

    Kein „Prinzip der Toleranz“! vF will die Metaphysik nicht tolerieren. Ap-pell an geteilte Werte: Lohnt es sich, hiermit sein Leben zu verbringen?

    „... wahrhafte, bewusste Reflektion auf alternative Ü-en, Orientierun-gen, Werte – in einem offenen und undogmatischen Geist – ...

    ... führt nicht automatisch dazu führt, dass die eigenen Bindungen un-terminiert werden.“ (2011: 156)

    Das mag Relativismus sein, aber es ist kein „lähmender Relativismus“.

  • 94

    (c) Kritik und Korrektur

    Verlangt VOL zu viel? Konsistenz? Klass. Logik: „Prinzip der Explosion“: ex contradictione quodlibet. Aber nicht in parakonsistenter Logik.

  • 95

    vF: G. Priest hat eine andere Logik als „wir“. Aber auch mit seiner Logik gibt es „Selbstsabotage“.

    Stimmt!

    Aber nach Priest muss Konsistenz immer im Kontext unserer anderen (epistem.) Werte gesehen werden.

    Werte „all the way down“?

    Graham Priest(1948-)

  • 96

    Prinzipien der Logik und Wahrscheinlich-keitstheorie

    Minimale Rationalität

    Werte ...

    Haltung 1 Haltung 2

    Prinzipien der Logik und Wahrscheinlich-keitstheorie

    Werte ...

    Radikaler Voluntarismus

  • 97

    Teil 1: van Fraassen zu Revolutionen, Empirismus und Haltungen

    (1) Kritik der Metaphysik

    (2) Empirismus

    (3) Voluntarismus

    (4) Revolutionen

    (5) Relativismus

    Teil 2: Relativismus als Doktrin oder Haltung

    (1) Relativismus, Absolutismus, Empirismus, Metaphysik

    (2) Was nützt die Haltung-Konzeption?

  • 98

    (a) Kritik an Haltungen des Gegenübers

    Truth: A Guide to the Perplexed, Oxford 2005

    Der Relativist ist „entmenschlichend”, „erniedrigend”, „ein bissiger Zyniker”, „eine Art Monster”.

    Relativisten sind „Schänder ihres eigenen Verstandes, und Feinde unseres Verstandes”.

    S. Blackburn (1944-)

  • 99

    (a) Haltungen des Gegenübers

    „... überreden sich selbst zu der Annahme, dass alle Meinungen im Lich-te der Vernunft betrachtet gleich gut sind. Und diese Annahme gibt ih-nen grünes Licht, alles und jedes mit soviel Überzeugung oder Macht zu glauben, wie sie wollen.”

    „... entspricht der Haltung von jemandem, der meint, über den Dingen zu stehen; von jemandem, der immer schon durch die Debatten und In-teressen der gewöhnlichen Menschen hindurchsieht ...“

  • 100

    (a) Haltungen des Gegenübers

    „Epistemic Grace“ (2007)

    Die einzigen ehrlichen Absolutisten sind Theologen wie PapstBenedikt XVI („Diktatur des Relativismus“).

    Die Absolutisten sind oberflächlich in ihrer Analyse des REL und seiner angeblichen Gefahren.

    Die Absolutisten sind „selbstzufrieden“ und ignorieren die Gefahr, die von angeblich „absoluten Wahrheiten“ droht.

    David Bloor(1942- )

  • 101

    (b) Epistemischer Relativismus als philosophische Haltung

    Orientierung an den Kognitions- u. Sozialwissenschaften u. ihren kausa-len u. method.-relativ. Forschungsweisen; Perspektive der 3. Person

    Festlegung auf ein naturalistisches Vorgehen: gegen Platonismus, jegli-ches Übernatürliches.

    Epistemische Bescheidenheit: wir haben kein Vorrecht gegenüber ande-ren Kulturen, wenn es um Rationalität geht.

  • 102

    (b) Epistemischer Relativismus als philosophische Haltung

    Empirismus einschließlich Voluntarismus ... Es gibt eine „natürliche Ra-tionalität“, die allen gemeinsam ist.

    Zu trennen von „einem evaluativen Konzept der Rationalität, das auf kulturell akzeptierten Konventionen beruht.“

    Absolutismus wird als eine Form der Metaphysik bekämpft. „Absolut“ wie „Welt“ bei Lewis und van Fraassen.

  • 103

    „Absolut“:

    Wenn wir das Wort verwenden, meinen wir damit, dass im gege-benen Kontext keine „wenn“ und „aber“ akzeptiert werden.

    Ob und wann wir solche Einschränkungen akzeptieren, hängt aber völlig von dem Umständen ab.

    Die Verwendung des Begriffs „absolut“ bedroht also den R. nicht.

    Absolutisten argumentieren oft a la Anselm: Weil wir manchmal davon reden, etwas sei absolut, darum existieren Absolutheiten.

  • 104

    (c) Epistemischer Absolutismus als philosophische Haltung

    Oft Orientierung an Physik und Mathematik—diese müssen geschütztwerden gegen den als bedrohlich erfahrenen Relativismus

    Festlegung darauf, dass rational ist, was von allen akzeptiert werden muss. Solches ist in Wissenschaft und Philosophie möglich zu erreichen.

    Festlegung darauf, dem „zwanglose Zwang des besseren Argumentes“ überall zu folgen und folgen zu können—Priorität der 1. Person

  • 105

    (c) Epistemischer Absolutismus als philosophische Haltung

    Oftmals Ablehnung des Naturalismus—Manchmal offen metaphy-sisch, Platonistisch: „truths that are there anyway“ (Boghossian)

    Rationalität ist bedroht und damit unsere Politik und Kultur – es ist die Aufgabe der PhilosophInnen, sie zu verteidigen.

  • 106

    Teil 1: van Fraassen zu Revolutionen, Empirismus und Haltungen

    (1) Kritik der Metaphysik

    (2) Empirismus

    (3) Voluntarismus

    (4) Revolutionen

    (5) Relativismus

    Teil 2: Relativismus als Doktrin oder Haltung

    (1) Relativismus, Absolutismus, Empirismus, Metaphysik

    (2) Was nützt die Haltung-Konzeption?

  • 107

    (a) Verständnis der Debatte

    Es erklärt, warum die Debatte so frustrierend ist. Beide Seiten füh-len sich unverstanden und „belagert“. Kaum Fortschritt ...

    Der „Metarelativismus“ bzgl. der Debatte zwischen ER und EA hilft natürlich dem ER mehr als dem EA.

    Beide Seiten legen sich kaum auf Dogmen fest – das wird ihnen von ihren Gegnern immer wieder vorgeworfen.

  • 108

    (b) Es erlaubt dem ER ein Problem der Reflexivität zu lösen

    Wenn keine der Haltungen absolut gerechtfertigt ist, sondern alle sich bloß selbst bestätigen, sind sie dann nicht doch „gleichmaßen gültig“?

    Aber wenn das so ist, warum bleibt dann der Relativist bei seiner?

    Antwort: Viele sind insofern „gleichermaßen gültig“, als sie in den Augen ihrer Anhänger zu keiner Selbstsabotage führen.

  • 109

    (b) Es erlaubt dem ER ein Problem der Reflektivität zu lösen

    Aber dieses „gleichermaßen gültig“ betrifft nur die Minimalkonzep-tion von Rationalität.

    Hinsichtlich der Werte gilt dies nicht: da bin ich zunächst und vor allem auf meine Werte verpflichtet.

  • 110

    Die Wertediskussion mit anderen führt der Relativist von einem histo-risch-kontingenten Ausgangspunkt aus.

    Er sucht andere zu überzeugen, indem er an geteilte Werte appelliert. Mit verschiedenen Konkurrenten gibt es versch. Übereinstimmungen.

  • 111

    Einführung in die Erkenntnistheorie � ���Prof. Dr. Martin Kusch���Foliennummer 2Foliennummer 3Foliennummer 4Foliennummer 5Foliennummer 6Foliennummer 7Foliennummer 8Foliennummer 9Foliennummer 10Foliennummer 11Foliennummer 12Foliennummer 13Foliennummer 14Foliennummer 15Foliennummer 16Foliennummer 17Foliennummer 18Foliennummer 19Foliennummer 20Foliennummer 21Foliennummer 22Foliennummer 23Foliennummer 24Foliennummer 25Foliennummer 26Foliennummer 27Foliennummer 28Foliennummer 29Foliennummer 30Foliennummer 31Foliennummer 32Foliennummer 33Foliennummer 34Foliennummer 35Foliennummer 36Foliennummer 37Foliennummer 38Foliennummer 39Foliennummer 40Foliennummer 41Foliennummer 42Foliennummer 43Foliennummer 44Foliennummer 45Foliennummer 46Foliennummer 47Foliennummer 48Foliennummer 49Foliennummer 50Foliennummer 51Foliennummer 52Foliennummer 53Foliennummer 54Foliennummer 55Foliennummer 56Foliennummer 57Foliennummer 58Foliennummer 59Foliennummer 60Foliennummer 61Foliennummer 62Foliennummer 63Foliennummer 64Foliennummer 65Foliennummer 66Foliennummer 67Foliennummer 68Foliennummer 69Foliennummer 70Foliennummer 71Foliennummer 72Foliennummer 73Foliennummer 74Foliennummer 75Foliennummer 76Foliennummer 77Foliennummer 78Foliennummer 79Foliennummer 80Foliennummer 81Foliennummer 82Foliennummer 83Foliennummer 84Foliennummer 85Foliennummer 86Foliennummer 87Foliennummer 88Foliennummer 89Foliennummer 90Foliennummer 91Foliennummer 92Foliennummer 93Foliennummer 94Foliennummer 95Foliennummer 96Foliennummer 97Foliennummer 98Foliennummer 99Foliennummer 100Foliennummer 101Foliennummer 102Foliennummer 103Foliennummer 104Foliennummer 105Foliennummer 106Foliennummer 107Foliennummer 108Foliennummer 109Foliennummer 110Foliennummer 111