PROJEKTDOKUMENTATION 2015 - Willkommen€¦ · Juli 2015 riefen wir Schüler und Jugendliche auf,...

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1 PROJEKTDOKUMENTATION 2015 Ideenwettbewerb zum Artikel 19 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, der Meinungsfreiheit „Jeder hat das Recht auf Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung; dieses Recht schließt die Freiheit ein, Meinungen ungehindert anzuhängen sowie über Medien jeder Art und ohne Rücksicht auf Grenzen Informationen und Gedankengut zu suchen, zu empfangen und zu verbreiten.“ Meinungsfreiheit ist heute für viele ein selbstverständlicher Teil unseres Lebens. Allerdings war dies nicht immer so: z. B. in der DDR konnten die Bürger nicht alles schreiben, publizieren, ausstellen, berichten oder erzählen. Alle Informationen, Nachrichten und Veröffentlichungen standen unter staatlicher Kontrolle. Regimekritische und unangepasste Menschen, Künstler, Journalisten oder Freigeister wurden wegen ihrer Meinung bespitzelt, zersetzt oder gar ins Gefängnis gesteckt. Auch 25 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung ist es ein Privileg, sich seine eigene Meinung zu bilden sowie zu diese äußern, Informationen aus verschiedenen Netzwerken und Quellen zu beziehen und politische, soziale und kulturelle Themen öffentlich zu diskutieren. Demokratie lebt von Mitsprache, Meinungsaustausch, politischen Debatten und Auseinandersetzungen mit verschiedenen Interessen und Sichtweisen. Die künstlerische Freiheit ist ebenfalls eine Bereicherung für unsere Gesellschaft. Mit dem Ideenwettbewerb „Ich sehe es anders!“ sollte das Gut der Meinungsfreiheit damals und heute, bei uns und in der Welt in den Mittelpunkt gerückt werden. Vom 01. Mai bis zum 16. Juli 2015 riefen wir Schüler und Jugendliche auf, im Menschenrechtszentrum Cottbus eigene Entwürfe zum Thema einzureichen. Die feierliche Preisverleihung der besten Werke fand am 24. September 2015 in der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus statt.

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    PROJEKTDOKUMENTATION 2015

    Ideenwettbewerb zum Artikel 19 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, der Meinungsfreiheit

    „Jeder hat das Recht auf Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung; dieses Recht schließt die Freiheit ein, Meinungen ungehindert anzuhängen

    sowie über Medien jeder Art und ohne Rücksicht auf Grenzen Informationen und Gedankengut zu suchen, zu empfangen und zu verbreiten.“

    Meinungsfreiheit ist heute für viele ein selbstverständlicher Teil unseres Lebens. Allerdings war

    dies nicht immer so: z. B. in der DDR konnten die Bürger nicht alles schreiben, publizieren, ausstellen, berichten oder erzählen. Alle Informationen, Nachrichten und Veröffentlichungen standen unter staatlicher Kontrolle. Regimekritische und unangepasste Menschen, Künstler,

    Journalisten oder Freigeister wurden wegen ihrer Meinung bespitzelt, zersetzt oder gar ins Gefängnis gesteckt.

    Auch 25 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung ist es ein Privileg, sich seine eigene Meinung zu bilden sowie zu diese äußern, Informationen aus verschiedenen Netzwerken und Quellen zu beziehen und politische, soziale und kulturelle Themen öffentlich zu diskutieren.

    Demokratie lebt von Mitsprache, Meinungsaustausch, politischen Debatten und Auseinandersetzungen mit verschiedenen Interessen und Sichtweisen. Die künstlerische

    Freiheit ist ebenfalls eine Bereicherung für unsere Gesellschaft.

    Mit dem Ideenwettbewerb „Ich sehe es anders!“ sollte das Gut der Meinungsfreiheit damals und heute, bei uns und in der Welt in den Mittelpunkt gerückt werden. Vom 01. Mai bis zum 16.

    Juli 2015 riefen wir Schüler und Jugendliche auf, im Menschenrechtszentrum Cottbus eigene Entwürfe zum Thema einzureichen. Die feierliche Preisverleihung der besten Werke fand am 24.

    September 2015 in der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus statt.

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    Ausschreibung

    Vom 01. Mai bis 16. Juli 2015 konnten Jugendliche aus Cottbus und der Region ihre Gedanken, Meinungen und Ideen in Form von Collagen, Grafiken, Zeichnungen, Texten und Malereien

    erstellen und zusenden. Insgesamt kamen fast 70 eindrucksvolle und spannende Bilder zusammen. Anschließend hatte eine fachkundige Jury die äußerst schwierige Aufgabe,

    die besten Beiträge zu küren.

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    Thematische und kreative Workshops

    Parallel zum Wettbewerb boten wir interessierten Gruppen Workshops in der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus an. Die Jugendlichen konnten das Gelände des ehemaligen politischen DDR-Gefängnisses Cottbus erkunden und sich von dem historischen Ort inspirieren lassen. Insgesamt

    besuchten fast 130 Schüler/ Jugendliche das Menschenrechtszentrum. .

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    Die jungen Besucher kamen nicht nur mit den Zeitzeugen, den ehemaligen politischen Häftlingen, ins Gespräch, sondern diskutierten auch mit Menschenrechtsaktivisten die aktuelle

    Lage der Meinungsfreiheit weltweit. Somit wurden Brücken zwischen der Vergangenheit und Gegenwart geschlagen.

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    Ferner tauschten sich die Teilnehmer über die Bedeutung der Meinungsfreiheit in ihrem eigenen Leben und überlegten sie, wie sich ihr Alltag ohne die Möglichkeit der freien

    Meinungsäußerung ändern würde.

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    In den kreativen Workshops konnten die Jugendlichen unter pädagogischer Anleitung ihre Ideen diskutieren und bekamen professionelle Hilfe bei der Umsetzung ihrer Gedanken. Ob

    allein oder in einer Kleingruppe zu dritt, das Malen, Zeichnen, Collagieren oder Schreiben hat allen Spaß gemacht.

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    Preisverleihung

    Nachdem eine fachkundige Jury die Gewinner mit den besten Ideen zum Thema ausgewählt hatte, wurden am 24. September in einer feierlichen Veranstaltung die Preise verliehen. Über

    50 Gäste waren anwesend, neben den Jugendlichen auch ihre Eltern, Lehrer, Freunde, Mitglieder des Vereins und weitere Bürger aus der Stadt. Die Veranstaltung wurde von der

    Bundesfreiwilligen im Bildungsbereich Carola Peter moderiert. Als Hauptpreis gab es eine Reise nach Berlin zu gewinnen. Weitere Preise waren Freikarten für ein Freizeitbad, Planetarium,

    Theater und Kino sowie Büchergutscheine.

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    Während der Preisverleihung richteten Christoph Polster (Bürgerrechtler in der DDR und Vorstandsmitglied des MRZ) und Henry Crescini (persönlicher Referent des Cottbuser

    Oberbürgermeisters) Grußworte an die Wettbewerbsteilnehmer und Gäste. Zusammen mit Eike Bub wurde Henry Crescini von Hannah Sowah, einer der Wettbewerbsteilnehmerinnen, zu ihren Erlebnissen und Erinnerungen während des Mauerfalls interviewt. Die Veranstaltung

    wurde von einem jungen Cottbuser Duo musikalische umrahmt und von allen Anwesenden als sehr gelungen empfunden.

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    Hauptpreis - Berlinfahrt

    Am 16. Oktober fuhren die zehn Gewinner des 1. Preises nach Berlin. Dort erwartete sie eine Führung durch die Gedenkstätte Bernauer Straße sowie eine Bootsrundfahrt und

    Stadtrundgang durch das ehemals geteilte und heute wiedervereinte Berlin mit spannenden Geschichten von den Zeitzeugen Hartmut Richter (Republikflüchtling und Fluchthelfer) und

    Stephen Dachs (Urberliner). Die Fahrt griff thematisch das 25. Jubiläum der Deutschen Wiedervereinung auf und war für alle Teilnehmer ein großes und nachhaltiges Erlebnis.

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    Nachhaltigkeit

    Die Siegerentwürfe wurden in einem Kalender für das Jahr 2016, auf Stoffbeutel und Postkarten gedruckt. Somit wird das von den Jugendlichen aufgegriffene Thema der

    Meinungsfreiheit auch nach dem Ende des Wettbewerbs präsent sein. Diese Produkte wurden sowohl an die Teilnehmer, Jurymitglieder, Referenten, Zeitzeugen und Sponsoren als auch an

    die verschiedenen Partner, Besucher und Gäste der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus verschenkt. Ferner wird das Menschenrechtszentrum mit den Ideen und Bildern der Teilnehmer

    in den Veranstaltungen arbeiten und sie als Denkanstöße nutzen.

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    Überblick

    „Ich sehe es anders!“: Ideenwettbewerb 2015 zur Meinungsfreiheit

    Projektlaufzeit: 15. April bis 15. Dezember 2015

    Durchführung: 01. Mai 2015 bis 16. Oktober 2015

    1. Ausschreibung 2. thematische und kreative Workshops 3. Einsenden der Ideen in Form von Bildern, Collagen, Schriftstücken 4. Auswahl durch Jury und Auszeichnungsveranstaltung 5. Berlin-Fahrt (Hauptreis)

    Beteiligte: Schüler und Jugendliche im Alter von 13 bis 20 Jahren aus Cottbus und Umgebung

    Projektteam: - Hana Hlásková (Projekt- und Workshopleiterin) und Carola Peter (Projektkoordinatorin)

    - Franz Göbel (Workshopleiter) und Alexander Donnerstag (Menschenrechtsreferent)

    - Roland Brauckmann, Gilbert Furian, Gino Kuhn und Siegmar Faust (Zeitzeugen)

    Jury: - Christoph Polster (Bürgerrechtler in der DDR und Vorstandsmitglied des Menschenrechtszentrum Cottbus e.V.)

    - Gino Kuhn (freischaffender Künstler und Zeitzeuge)

    - Caro Kahn (Radio Cottbus)

    - Das Team des Fachbereichs Bildung, Jugend und Sport der Stadt Cottbus

    - Amnesty International/ Ortsgruppe Cottbus

    Gesamtvolumen: 6.500 €

    Projektträger/Kontakt: Menschenrechtszentrum Cottbus e.V./ Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus Hana Hlásková, Bildungsreferentin Bautzener Straße 140, 03050 Cottbus Tel.: 0355 290 133-15 [email protected] www.menschenrechtszentrum-cottbus.de

    Der Ideenwettbewerb 2015 „Ich sehe es anders!“ wurde vom Ministerium für Bildung,

    Jugend und Sport des Landes Brandenburg gefördert.

    Die Preise für die Teilnehmer wurden gesponsert von:

    mailto:[email protected]://www.menschenrechtszentrum-cottbus.de/