Projektwettbewerb für Architekten Bericht des Preisberichts...Aug 15, 2018  · Daniel Gmür Marc...

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Neubau Haus für Demenz der Thurvita AG und Betriebserweiterung Gebrüder Egli Maschinen AG Projektwettbewerb für Architekten Bericht des Preisberichts Auftraggeberin / Thurvita AG Veranstalterin: Haldenstrasse 18 9500 Wil und Gebrüder Egli Maschinen AG Konstanzerstrasse 14 9512 Rossrüti Wettbewerbsadministration: PPM Projektmanagement AG Herr Christian Peter Dipl. Arch. ETH/SIA Rittmeyerstrasse 13 9014 St. Gallen St. Gallen, 15. August 2018

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Neubau Haus für Demenz der Thurvita AG und Betriebserweiterung Gebrüder Egli Maschinen AG

Projektwettbewerb für Architekten Bericht des Preisberichts

Auftraggeberin / Thurvita AG Veranstalterin: Haldenstrasse 18 9500 Wil

und

Gebrüder Egli Maschinen AG Konstanzerstrasse 14 9512 Rossrüti Wettbewerbsadministration: PPM Projektmanagement AG Herr Christian Peter Dipl. Arch. ETH/SIA Rittmeyerstrasse 13 9014 St. Gallen St. Gallen, 15. August 2018

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Thurvita AG / Gebrüder Egli Maschinen AG

Ausschreibung Neubau Haus für Demenz und Betriebserweiterung Gebrüder Egli Maschinen AG

Projektwettbewerb für Architekten, Bericht des Preisgerichts

1 Einleitung 3 1.1 Gegenstand des Wettbewerbs 3 1.2 Wettbewerbsareal 3 2 Verfahren 4 2.1 Veranstalterin 4 2.2 Verfahrensart 4 2.3 Teilnehmer 4 2.4 Preisgericht 4 2.5 Beurteilungskriterien 5 2.6 Entschädigung / Gesamtpreissumme 5 3 Vorprüfung 6 3.1 Eingereichte Projekte 6 3.2 Rückzug des Projektes Meinewelt 6 3.3 Ergebnis der Vorprüfung 6 3.4 Empfehlung der Vorprüfenden 6 4 Beurteilung 7 4.1 Formelles 7 4.2 Kenntnisnahme des Vorprüfungsberichts 7 4.3 Ablauf der Beurteilung 7 4.4 1. Rundgang 7 4.5 2. Rundgang 7 4.6 3. Rundgang 8 4.7 Kontrollrundgang 8 4.8 Festlegung der Rangfolge 8 4.9 Zusprechung und Preise der Ankäufe 8 4.10 Empfehlung zur Weiterbearbeitung 9 5 Genehmigung des Berichts 10 6 Feststellung der Teilnehmer 11 6.1 Ermittlung der Teilnehmer 11 Anhang Projektbeschriebe 14 Projekt Nr. 1 NIESELBERG 14 Projekt Nr. 2 SEEPFERD 18 Projekt Nr. 3 Am Chrebsbach 1. Rang 22 Projekt Nr. 4 KAROLIN 3. Rang 27 Projekt Nr. 5 schaukelstuhl 4. Rang 32 Projekt Nr. 6 châteauneuf 36 Projekt Nr. 8 summervogel 39 Projekt Nr. 9 Quadriga 2. Rang 42

Inhaltsverzeichnis

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Thurvita AG / Gebrüder Egli Maschinen AG

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Projektwettbewerb für Architekten, Bericht des Preisgerichts

Die Thurvita AG plant auf dem Areal einen Neubau für an Demenz erkrankte pflegebedürftige Personen mit insgesamt 10 Wohngruppen und Nebenräu-men. Das sich auf dem Areal befindende Haus Rosengarten muss erhalten bleiben und soll für die Bedürfnisse der Thurvita AG genutzt werden. Auf dem gleichen Areal plant die Gebrüder Egli Maschinen AG eine Erweite-rung ihres Betriebs. Der Wettbewerb soll aufzeigen, wie die beiden geplanten Nutzungen auf dem Areal realisiert werden können, ohne dass sie sich gegenseitig stören. Das Wettbewerbsareal befindet sich an der Konstanzerstrasse in Rossrüti unmittelbar an der Ortsgrenze zu Wil SG. Es umfasst die Parzellen 1227 B, 1295 B und 1375 B. Bild Situationsplan mit Wettbewerbsperimeter

1 Einleitung

1.1 Gegenstand des Wettbewerbs

1.2 Wettbewerbsareal

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Auftraggeber sind die Thurvita AG in Wil und die Gebrüder Egli Maschinen AG in Rossrüti. Die Ausschreibung untersteht der Verordnung über das öffentliche Beschaf-fungswesens des Kantons St. Gallen, der interkantonalen Vereinbarung über das öffentliche Beschaffungswesen und dem Staatsvertragsbereich (GATT / WTO Abkommen). Das Verfahren wird in einem einstufigen selektiven Verfahren durchgeführt. Die Ausschreibung erfolgt in Anlehnung an die SIA Ordnung 142 (Ausgabe 2009). Aufgrund des Präqualifikationsverfahrens wurden die folgenden Büros aus ins-gesamt 45 Bewerbungen zur zweiten Phase des Projektwettbewerbs zugelas-sen: - Alex Buob AG, Rorschacherberg - ARGE Schmidlin / Caretta Weidmann, Zürich - Baumschlager Eberle St. Gallen AG, St. Gallen - Giger Nett Architekten GmbH Zürich * - hutterzoller Architektur GmbH, St. Gallen * - METRON Architektur AG, Brugg - raumfindung architekten gmbh, Rapperswil - Schneider Gmür Architekten AG, Winterthur ** - Stutz Bolt Partner Architekten AG, Winterthur * Wurden als Nachwuchsbüros gemäss Ziffer 3.7 des Programms zur Präqualifikation ausgewählt. ** Wurde als 1. Ersatzbüro bestimmt und ist als Folge der Absage eines präqualifizierten Büros nachgerückt. Das Preisgericht setzte sich wie folgt zusammen: Fachpreisrichter (stimmberechtigte Mitglieder): - Paul Knill, Architekt BSA, Herisau - Marco Giuliani, dipl. Arch. ETH SIA, Zürich - Eckhard Feddersen dipl. Architekt TU, Berlin - Martin Klauser, dipl. Landschaftsarchitekt BSLA, Rorschach Ersatz: - Christian Peter, dipl. Arch. ETH / SIA

2 Verfahren

2.1 Veranstalterin

2.2 Verfahrensart

2.3 Teilnehmer

2.4 Preisgericht

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Sachpreisrichter (stimmberechtigte Mitglieder): - Alard du Bois-Reymond, Thurvita AG - Urs Egli (Gebrüder Egli Maschinen AG) - Rosalba Huber, Pflegeexpertin (Thurvita AG) * Ersatz: - Heidi Egli (Gebrüder Egli Maschinen AG) Experten (nicht stimmberechtigte Mitglieder): - Kurt Vogt, Ingenieurbüro K. Vogt AG * Da der Sachpreisrichter D. Stutz verhindert war, rückte Ersatzpreisrichterin

Rosalba Huber nach. Die Beurteilung der Wettbewerbsprojekte erfolgt nach den folgenden Kriterien (Reihenfolge ohne Gewichtung): - Konzeptidee (ortsbauliches Konzept, Nutzungskonzept, Erschliessungs- konzept, Freiraumkonzept, Einbindung in die Quartierstruktur); - Betrieb und Funktionalität (Zweckmässigkeit der Grundrisse, innere Organisation, Betriebsabläufe, Sicherheit, Flexibilität, demenzgerechte Architektur); - Gestaltung (architektonischer Ausdruck, Qualität der Innen- und Aussen- räume, Atmosphäre); - Umgebungsgestaltung, Bepflanzungskonzept (Teil Thurvita AG); - Energiekonzept, Materialwahl, Konstruktion; - Wirtschaftlichkeit (Lebenszykluskosten, Investitions-, Betriebs- und Unterhaltskosten) und Realisierbarkeit); - Störungsarme Kombination der beiden Nutzungen auf den Grund- stücken (Sicht- und Lärmimmissionen). Für den Wettbewerb stand dem Preisgericht eine Gesamtpreissumme von CHF 200‘000.— (inkl. MWST) für Preise und Ankäufe zur Verfügung.

2.5 Beurteilungskriterien

2.6 Entschädigung / Gesamtpreissumme

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Innerhalb der Fristen gingen insgesamt 9 Projekte unter Wahrung der Anony-mität bei der Wettbewerbsadministration ein. Die Projekte wurden wie folgt nummeriert: 1 NIESELBERG 2 SEEPFERD 3 Am Chrebsbach 4 KAROLIN 5 schaukelstuhl 6 châteauneuf 7 Meinewelt 8 summervogel 9 Quadriga Während des Vorprüfungsverfahrens teilten die Projektverfasser des Projekts Nr. 7 Meinewelt der Wettbewerbsadministration mit, dass Sie aufgrund eines internen Reviews das Projekt Nr. 7 Meinewelt zurückziehen möchten. Dieses Projekt wurde deshalb der Wettbewerbsjury nicht vorgelegt. Es verblie-ben zur Bewertung die 8 übrigen Projekte. Die Ergebnisse der Vorprüfung wurden in einem Bericht zuhanden des Beur-teilungsgremiums schriftlich zusammengefasst. Die Vorprüfenden stellten fest, dass sämtliche Eingaben den formellen Krite-rien (Termine, Vollständigkeit und Einhaltung der Anonymität) entsprechen. Somit musste kein Antrag auf Ausschluss eines Projektes vom Verfahren ge-stellt werden. Sämtliche Projekte erfüllen die Vorgaben des Wettbewerbsprogramms insge-samt gut. Minimale Abweichungen wurden im Bericht festgehalten. Die Vorprüfenden empfehlen aufgrund dieser Erwägungen, dass kein Projekt vom Verfahren ausgeschlossen werden soll und alle acht Projekte zur weiteren Beurteilung zuzulassen sind.

3 Vorprüfung

3.1 Eingereichte Projekte

3.2 Rückzug des Projektes Meinewelt

3.3 Ergebnis der Vorprüfung

3.4 Empfehlung der Vorprüfenden

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Zu Beginn der Beurteilung konnte festgestellt werden, dass alle Mitglieder des Beurteilungsgremiums unbefangen an die Beurteilung der Projekte herantra-ten. Herr Daniel Stutz war am Jurytag entschuldigt, er wurde durch die Sachpreis-richterin Frau Rosalba Huber vertreten. Das Preisgericht war somit vollständig und beschlussfähig. Das Beurteilungsgremium nahm zu Beginn der Beurteilung den Vorprüfungs-bericht zur Kenntnis. Im Anschluss einer individuellen Besichtigung der einzel-nen Beiträge und der im Bericht festgehaltenen Abweichungen beschloss das Beurteilungsgremium einstimmig, dass sämtliche Beiträge zur weiteren Beur-teilung und zur Preiserteilung zuzulassen sind. Als Einstieg in die Beurteilung wurden die Projekte durch die Fachpreisrichter den anderen Mitgliedern des Preisgerichts vorgestellt. In einem ersten Rundgang wurden sämtliche Projekte einer Gesamtbeurtei-lung mit den Schwerpunkten auf die folgenden Punkte unterzogen: - ortsbauliches Konzept - Erschliessungskonzept - Freiraumkonzept und Einbringung in die Quartierstrasse. Im Anschluss an den ersten Rundgang beschloss das Preisgericht, kein Pro-jekt aufgrund der vorgenommenen Beurteilung auszuschliessen. In einem zweiten Rundgang wurden die Projekte vor allem im Hinblick auf be-triebliche Aspekte diskutiert und gegeneinander abgewogen. Im Anschluss an den 2. Rundgang wurde das Preisgericht auch über einen Vergleich der Wirtschaftlichkeit der einzelnen Beiträge orientiert. Aufgrund der Erkenntnisse an den 2. Rundgang beschloss das Preisgericht, in einem dritten Rundgang jene Projekte auszuwählen, welche in die engere Wahl genommen werden sollen.

4 Beurteilung

4.1 Formelles

4.2 Kenntnisnahme des Vorprüfungsberichts

4.3 Ablauf der Beurteilung

4.4 1. Rundgang

4.5 2. Rundgang

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Im Anschluss an den 3. Rundgang, in dem alle Projekte noch einmal aufgrund der festgelegten Kriterien diskutiert wurden, beschloss das Preisgericht ein-stimmig, die folgenden Projekte in die engere Wahl zu nehmen: 3 Am Chrebsbach 4 KAROLIN 5 schaukelstuhl 9 Quadriga Im anschliessenden Kontrollrundgang ergaben sich keine Änderungen. Aufgrund der nochmaligen Diskussion der verbleibenden vier Projekte be-schloss das Preisgericht einstimmig die folgende Rangfolge: 1. Rang und Antrag zur Weiterbearbeitung: Projekt Nr. 3 Am Chrebsbach 2. Rang: Projekt Nr. 9 Quadriga 3. Rang : Projekt Nr. 4 KAROLIN 4. Rang : Projekt Nr. 5 schaukelstuhl Das Preisgericht beschloss einstimmig, das Preisgeld wie folgt zu verteilen: 1. Rang CHF 60’000.00 2. Rang CHF 50’000.00 3. Rang CHF 30’000.00 4. Rang CHF 20’000.00 Zudem beschloss es, den übrigen vier Projektverfassern eine Entschädigung von CHF 10‘000.00 zuzusprechen.

4.6 3. Rundgang

4.7 Kontrollrundgang

4.8 Festlegung der Rangfolge

4.9 Zusprechung und Preise der Ankäufe

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Das Preisgericht empfiehlt, bei der Weiterbearbeitung des Projektes die fol-genden Punkte noch weiter zu vertiefen: - Der ganze abgeschlossene Gartenbereich soll in einen abgeschlossenen

und öffentlichen Bereich unterteilt werden. - Die Parkgarage für das Haus für Demenz ist eigenständig zu lösen mit ei-

gener Tiefgaragenerschliessung. Im Weiteren wird auf die Feststellungen im Projektbeschrieb verwiesen.

4.10 Empfehlung zur Weiterbearbeitung

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Das Preisgericht stellt erfreut fest, dass acht unterschiedliche und interessante Wettbewerbsbeiträge vorliegen, welche eine fundierte Diskussion der Aufga-benstellung ermöglich hat. Es dankt allen teilnehmenden Büros für ihre wertvollen Beiträge und geneh-migt diesen Bericht. Wil, 15. August 2018

Paul Knill …………………………………………………….. Marco Giuliani …………………………………………………….. Eckhard Feddersen …………………………………………………….. Martin Klauser …………………………………………………….. Alard du Bois-Reymond …………………………………………………….. Urs Egli …………………………………………………….. Rosalba Huber ……………………………………………………..

5 Genehmigung des Berichts

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Nach Genehmigung und Unterzeichnung des Berichts wurden die folgenden Teilnehmer ermittelt: 1. Rang / Antrag zur Weiterbearbeitung Projekt Nr. 3 Am Chrebsbach Verfasser: Schneider Gmür Architekten AG, Winterthur Mitarbeiter/innen: Florian Reiser Stephanie Welte Manuel Mayer Daniel Gmür Marc Schneider Landschaftsarchitektur: Pauli Stricker GmbH, St. Gallen Brandschutzexperte: Braun Brandsicherheit AG, Winterthur 2. Rang Projekt Nr. 9 Quadriga Verfasser: raumfindung architekten gmbh, Rapperswil Mitarbeiter/innen: Beat Loosli Andrea Holenstein Stefan Jnglin Landschaftsarchitektur: Graber Allemann Landschaftsarchitektur gmbh Brandschutzexperte: Pirmin Jung Ingenieure AG Bauingenieur: wlw Bauingenieure AG Gebäudetechnik HLKS: hps energieconsulting ag Gastroplanung: gkp-plus grossküchenplanung Geriatrisches Konzept: Rappjmed Medizinisches Zentrum

6 Feststellung der Teilnehmer

6.1 Ermittlung der Teilnehmer

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3. Rang Projekt Nr. 4 KAROLIN Verfasser: ARGE Schmidlin Architekten ETH SIA Caretta+Weidmann Baumanagement AG Landschaftsarchitektur: Ganz Landschaftsarchitektur GmbH, Zürich Bauingenieur: CAD Ingenieure GmbH, Zürich HLKS: Raumanzug GmbH, Zürich Gastronomie: planbar AG, Zürich 4. Rang Projekt Nr. 5 schaukelstuhl Verfasser: hutterzoller Architektur GmbH, St. Gallen Mitarbeiter/innen: Myrjam Zoller Sabine Hutter Katrin Frank-Smit Alisa Gross Landschaftsarchitektur: stalder landschaften bsla sia, St. Gallen Verkehrsplanung: Dominik Bieli, St. Gallen Die übrigen Teilnehmer: Projekt Nr. 1 NIESELBERG Verfasser: Giger Nett Architekten GmbH, Zürich Mitarbeiter/innen: Nicola Nett Christoph Giger Guy Keller

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Projekt Nr. 2 SEEPFERD Verfasser: Metron Architektur AG, Brugg Mitarbeiter/innen: Nico Abt Sybille Küpfer Florian Nussberger Maria Pintz Katrin Seidel Projekt Nr. 6 châteauneuf Verfasser: Stutz Bolt Partner Architekten AG, Winterthur Mitarbeiter/innen: Cyril Kramer Dario Oechsli Anja Spirig Projekt Nr. 8 summervogel Verfasser: alex buob AG, Rorschacherberg Mitarbeiter/innen: Alex Buob Rahel Baumann Annette Spindler Carlos Martinez Matthias Waibel Ronnie Ambauen

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NIESELBERG GF SIA 416 9’386 m2 Kubatur SIA 416 29‘274 m3

Projektbeschrieb

Der städtebauliche Ansatz des Projektes «NIESELBERG» besteht aus einer interessanten Zusammenfügung und Verdichtung einzelner Gebäudekuben zu einem Gesamtgefüge, in welchem auch die historische Villa Rosengarten in-tegriert wird. Abgeleitet aus einer klaren ortsbaulichen Analyse, wird das neue Gesamtgefüge als Scharnier zwischen Landschaftsraum und bebauter Sied-lungsstruktur interpretiert und konsequent fingerartig aufgebaut. Während sich die drei Volumen der jeweiligen Wohngruppen um die Villa Ro-sengarten gruppieren und mit dem Landschaftsraum verzahnen, spannt sich zwischen dem neuen Haus für Demenz und den grossmassstäblichen Indust-riebauten der Firma Egli ein grosszügiger, «städtischer» Platz auf, welcher konsequent alle Erschliessungen und Aussenparkplätze aufnimmt. Der Haupteingang der neuen Gesamtanlage wird im Scharnier zwischen der bestehenden Villa Rosengarten und den Neubauten ausgebildet, was folge-richtig und nachvollziehbar ist. Die Chance, in diesem Zwischenraum jedoch eine spannende, lichtdurchflutete Fuge auszubilden, den Bewohnern und Be-suchern eine klare Orientierung und der Gesamtanlage eine Mitte zu bieten, wird leider durch einen sperrigen Toiletten- und Lagerkörper verspielt.

Anhang Projektbeschriebe

Projekt Nr. 1

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Im Erdgeschoss werden in den drei neuen Körpern eine erste Wohngruppe, die Tagesbetreuung mit den Ferienzimmern und rückwärtig die Anlieferung und Garagenzufahrt angeordnet. Grundsätzlich erscheinen hier die Erschlies-sungswege eher etwas zu eng geraten zu sein und bieten weder Orientierung noch Aufenthaltsqualität. In den drei Obergeschossen sind dann jeweils pro Geschoss 3 Wohngruppen angeordnet, welche jeweils immer einen Gebäudekörper besetzen und durch eine offene Laubengangstruktur miteinander verbunden werden. Diese Grund-idee der klaren Gliederung der jeweiligen Wohngruppen in einzelne Körper mit eigener Erschliessungsstruktur und eigener Identität wird sehr begrüsst und in den oberen Geschossen «funktioniert» die Fuge zwischen den Baukörpern auch wesentlich besser als im Erdgeschoss. Aber die grundlegende Problematik dieses Projektes liegt in der typologischen Entwicklung und Organisation der einzelnen Wohngruppen. Diese kann nicht überzeugen. Die lineare Aufreihung der 8 Einzelzimmer und die sehr periphere Anordnung des Wohn- und Aufenthaltsbereichs führen zu sehr langen internen Erschliessungswegen und vermag nicht die gewünschte Wirkung einer echten «Wohngemeinschaft» zu erzielen. Konstruktiv wird eine hybride Holzbaukonstruktion mit Holz-Beton-Verbundde-cken, aussteifenden Betonkernen und vorfabrizierten Holzelementen an der Fassade vorgeschlagen. Dies wird sehr begrüsst. Leider überzeugt jedoch der gestalterische Gesamteindruck mit den durchgehenden, linearen Brüstungs-bändern überhaupt nicht. Vor allem in den Einzelzimmern wird eine stärkere Auseinandersetzung mit dem Thema der Belichtung und Gliederung dieser «Kleinsteinheit» als Wohn- und Lebensraum vermisst. Durch die Stellung des Neubaus und die Verbindung mit dem Haus Rosengar-ten entstehen ein verkehrsgeprägter, nur durch einen Einzelbaum geprägter und durch geometrisch angeordnete Akazien gegliederter Freiraum auf der Nordseite mit Parkierung und Vorfahrt sowie ein weglaufgesicherter Grünraum mit intensiver Durchwegung im Süden. Innerhalb der Grünzone entlang des Chrebsbachs werden keine Interventio-nen vorgeschlagen. Der Zugangsbereich wirkt kalt und wenig einladend. Die vorgeschlagene Gestaltung bietet auch keinen Beitrag zur Verbesserung der Umgebung des Schutzobjektes Haus Rosengarten. Der in „Kräutergarten“, "Duftgarten", "Waldgarten" und "Tiergarten“ gegliederte geschützte Garten wirkt überinstrumentiert, die Wegeführung mit wenig Auf-enthaltsbereichen und Orientierungspunkten verwirrend. Der Weidezaun als Grenze zur Grünzone entlang des Chrebsbachs leistet kei-nen Beitrag zur räumlichen Gliederung der Gartenbereiche und scheint als Weglaufsicherung schlecht dienlich. Eigenartig mutet der Vorschlag an, im Bereich „Waldgarten“ Obstbäume über einer „Sitzgruppe“ zu pflanzen.

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Die vorgeschlagene Freiraumgestaltung leistet keinen aufwertenden Beitrag zum Projekt . Gesamthaft handelt es sich beim Projekt «NIESELBERG» um einen interes-santen Versuch, mit einer Fügung von Einzelvolumen und der Integration der Villa Rosengarten eine neue, identitätsstiftende Gesamteinheit zu schaffen und diese als Scharnier zwischen bebauter Siedlung und Landschaftsraum zu sehen. Leider offenbart sich dann aber in der typologischen Organisation die-ser Einzelkörper die wesentliche Schwäche dieses Projektes und auch die Ein-bindung der «eigenständigen» Villa in das Gesamtgefüge wird zu wenig prä-zise und subtil ausgearbeitet.

Erdgeschoss

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Regelgeschoss

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SEEPFERD GF SIA 416 8’780 m2 Kubatur SIA 416 29‘751 m3

Projektbeschrieb

Der städtebauliche Ansatz des Projektes «SEEPFERD» besteht in der Ent-wicklung eines kristallin geformten Neubaus, welcher sich um die historische Villa Rosengarten schmiegt und zusammen mit ihr einen Dialog eingeht. Ge-genüber den Industriebauten der Firma Egli wird bewusst ein grosser Abstand eingehalten und dazwischen entlang der Konstanzerstrasse ein «Dorfplatz» als Ankunftsort ausgebildet und eine grosszügige Zufahrt geschaffen. Dabei ist jedoch nicht genau ersichtlich, wo die Grenze zwischen dem Grundstück des Hauses für Demenz und den Industriebauten der Firma Egli verläuft. Die Längsanordnung der Aussenparkplätze ist diesbezüglich nicht ideal. Der Haupteingang des Neubaus befindet sich folgerichtig seitlich auf dem neuen «Dorfplatz» und im Zwischenraum zwischen der Villa Rosengarten und dem neuen Volumen. Die «sperrige» Ausbildung der vier Grünflächen des Dorfplatzes verunmöglicht jedoch leider eine adäquate Vorfahrt vor dem Haupteingang und funktioniert so nicht. Im Erdgeschoss des Neubaus werden neben den öffentlichen Räumen wie Empfang und Cafeteria auch die Tagesbetreuung mit den Ferienzimmern und zwei erste Wohngruppen angeordnet. Diese vier Nutzungseinheiten werden um einen mittigen Erschliessungsraum gruppiert, welcher über zwei polygonal geformte Lichthöfe von oben belichtet wird.

Projekt Nr. 2

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An diesem mittigen Erschliessungsraum befinden sich auch zwei Vertikalver-bindungen mit Treppe und Lift, welche oben jeweils zu den 4 Wohneinheiten pro Geschoss führen. In dieser Grundanordnung offenbaren sich im Erdgeschoss vor allem für die zwei seitlich angeordneten Einheiten wesentliche innenräumliche Probleme, da sie zu linear organisiert werden müssen und die langen internen Erschlies-sungswege nicht vom Tageslicht der zwei mittigen Innenhöfe profitieren kön-nen. Auch kann durch diese raumgreifende Figur in dieser Konstellation nicht die gewünschte Zusammenlegung des Aufenthaltsraumes der Tagesbetreu-ung mit der Cafeteria erreicht werden, was sehr wünschenswert ist und be-triebliche Synergien schafft. In den zwei Obergeschossen sind jeweils um die zwei Lichthöfe und die zwei Treppenhäuser vier Wohngruppen angeordnet, welche als zwei unterschiedli-che Wohntypologien ausgearbeitet wurden. Im Norden und Süden die «Kopf-wohngruppen» und in der Mitte die «Durchstichwohngruppen» mit innerem Lichthof. Diese etwas «zwanghaft erscheinende», punktsymmetrische Ausbildung des Neubaukörpers wirft aber sowohl städtebauliche als auch innenräumliche Fra-gen auf, die aus Sicht der Jury in wesentlichen Bereichen unbeantwortet blei-ben. Vor allem die typologische Entwicklung und Organisation der Wohngrup-pen entspricht nicht den Vorstellungen der Nutzer und vermag nicht die ge-wünschte innenräumliche Qualität einer «Wohngemeinschaft» zu schaffen. Die zwei mittigen Wohngruppen sind zwar jeweils um einen Lichthof gewickelt, können daraus aber überhaupt keinen Profit oder Mehrwert generieren, da die Erschliessung der Zimmer ohne Tageslicht bleibt. Und auch das weite Ausei-nanderziehen von «Zimmertrakt» und «Wohnseite» vermag überhaupt nicht zu überzeugen. Da «funktionieren» die jeweiligen «Kopfwohnungen» mit den kompakteren Rundläufen bereits wesentlich besser, aber auch da wird eine innenräumliche Raffinesse und Wohnlichkeit vermisst. Konstruktiv wird ein konventioneller Massivbau mit einer vorfabrizierten Glas-faserbetonelement-Fassade vorgeschlagen. Wesentliche Aussagen zur Trag-struktur und der inneren Flexibilität werden weitestgehend vermisst. Der archi-tektonische Ausdruck mit einer feinen Gliederung der mineralischen Fassade in vertikale und horizontale Bänder wirkt ansprechend und ist im Vis-à-Vis zur historischen Villa Rosengarten gut vorstellbar. Der Aussenraum wird gegliedert in drei verschiedene Bereiche, die sich in Nut-zung und Charakter unterscheiden. Eine grosszügige Obstweise bildet einen Grüngürtel im Süden und Westen der neuen Anlage. Der weglaufsichere De-mentengarten mit Hochbeeten, Sitzgelegenheiten, einem Brunnen und Flä-chen für Kleintiere ermöglicht Rundgänge, Beschäftigung und Verweilen. Er liegt in der Nordostecke der Liegenschaft, begrenzt durch die Grünzone, die Baute und eine Sträucherpflanzung zur Tiefgarageneinfahrt und zum Parkplatz im Norden hin.

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Projektwettbewerb für Architekten, Bericht des Preisgerichts

Der „Dorfplatz“ liegt ausserhalb des geschützten Bereichs zwischen dem Haus Rosengarten und der gedeckten Eingangspartie des Neubaus. Er gliedert sich in einen Kiesplatz mit dem Brunnen unter einem Baumdach und drei Blumen-wiesenfeldern mit Sitzmauern und einzelnen Bäumen. Die intensiv gestalteten Freiräume wirken überinstrumentiert und beengend. Das Beurteilungsgremium sieht keine wirklichen freiräumlichen Qualitäten im „Dorfplatz“ und zeigt sich etwas verwundert über den Begriff im Zusammen-hang mit dem präsentierten Vorschlag. Das Abrücken des Trottoirs von der Fahrbahn und das Ausscheiden des Grün-gürtels mit den Obstbäumen hingegen wirken entspannt und dem neuen Ge-bäudevolumen angemessen. Gesamthaft handelt es sich beim Projekt «SEEPFERD» um einen Versuch, mit einem polygonal geformten, kristallinen Baukörper einen Dialog mit der historischen Villa einzugehen und daraus eine ortsspezifische Qualität und Lö-sung zu entwickeln. Leider vermag dieser punktsymmetrisch gespiegelte Bau-körper aber nicht alle städtebaulichen und funktionalen Fragen gleichzeitig zu beantworten, offenbart grössere innenräumliche Schwächen und bleibt am Ende leider ohne überzeugende Verortung und Ausstrahlungskraft.

Erdgeschoss

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St. Gallen, 15. August 2018 Seite 21

Thurvita AG / Gebrüder Egli Maschinen AG

Ausschreibung Neubau Haus für Demenz und Betriebserweiterung Gebrüder Egli Maschinen AG

Projektwettbewerb für Architekten, Bericht des Preisgerichts

1. Obergeschoss

Visualisierung

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Thurvita AG / Gebrüder Egli Maschinen AG

Ausschreibung Neubau Haus für Demenz und Betriebserweiterung Gebrüder Egli Maschinen AG

Projektwettbewerb für Architekten, Bericht des Preisgerichts

Am Chrebsbach GF SIA 416 8‘502 m2 Kubatur SIA 416 27‘488 m3

Projektbeschrieb

Am „Chrebsbach“ - nomen est omen - wird eine gestaffelte Häuserzeile aufge-reiht, die den Ortsrand von Rossrüti neu bestimmt. Der Situationsplan lässt auf den ersten Blick erkennen, dass eine Wohnanlage, nicht etwa eine spitalartige Struktur den Grundriss erzeugt haben. Der aufgegliederten Struktur fällt es entsprechend leicht, sich in sein Umfeld einzugliedern. Die langgezogenen Wohnbauten westlich erhalten mit dem Neubau eine Fort-setzung, die zusammen mit den Bauten der Gebrüder Egli AG und dem Ge-genüber ennet der Konstanzer Strasse einen dreiecksartigen Raum bilden. Auch der im seinem Wesen eigentlich auf sich selbst bezogene Rundling ist durch die Ähnlichkeiten in den Grössenordnungen der Neubauten nun in den Zusammenhang mit einbezogen. In diesen weit gespannten räumlichen Begrenzungen, welche drei Geschosse nicht übersteigen, kann sich das Haus Rosengarten in freier Stellung gut be-haupten, ohne dabei in einen Brennpunkt zu geraten. Es setzt den baulichen Schwerpunkt des Gartenhofes, den es als Gegenüber zum Haus für Demenz mit aufspannt. Zusammen mit der Einfriedung, die sich beidseitig an seine Front anschliesst, bestimmt das markante Biedermeierhaus den Auftritt der Anlage zur Strasse hin. Seitlich davon finden Fussgänger die Pforte zum Hof, der dem Eingang zur Wohnanlage vorgelagert ist. Motorisierte Besucher treten unmittelbar daneben vom Parkplatz her ein. Eine Pergola schliesst die östliche Seite des sich dorthin aufweitenden Aussenraumes, den Anschluss an den Kopf der Neubaute bildet eine Torsituation, welche zur Vorfahrt benutzt wer-den kann.

Projekt Nr. 3 1. Rang

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Thurvita AG / Gebrüder Egli Maschinen AG

Ausschreibung Neubau Haus für Demenz und Betriebserweiterung Gebrüder Egli Maschinen AG

Projektwettbewerb für Architekten, Bericht des Preisgerichts

Als nicht sinnvoll wird die vorgeschlagene Zusammenlegung der Tiefgaragen und ihrer Einfahrt mit jener der Gewerbebauten beurteilt. Eine separate Zufahrt kann jedoch im Bereich der Pergola angelegt werden, ohne jene ganz zu ver-drängen. Viermal übereinander drei Einheiten sind aneinandergereiht. Zwei davon im Erdgeschoss Ost nehmen Tagesbetreuung, Ferienzimmer und die öffentlichen Räume auf, die sich um den Haupteingang gruppieren. Die Struktur ist damit sehr übersichtlich und einfach. Alle Wohnungsgruppen erhalten eigene Ein-gänge und Treppenhäuser. Besucher und Bewohner betreten das Gebäude also dezentral, der Gartenhof wird damit zum Begegnungsraum, der die klar adressierten Wohnorte untereinander, zu den Räumen der Verwaltung im Haus Rosengarten und mit dem Alltagsleben generell verbindet. Das Konzept bedingt vier Treppenhäuser für die Erschliessung der Stock-werke. Der Aufwand in der Vertikalerschliessung wird kompensiert durch di-rekte Verbindungen in der Horizontalen, wo die Einheiten über kurze Gänge zusammengeschaltet sind. Abgesehen davon und den Auswirkungen auf das Zusammenleben bietet die Disposition auch sehr gute Voraussetzungen für die Gestaltung der Gruppen-wohnungen. Der Eintritt erfolgt direkt in den Zentralraum der Wohnung, mit Koch- Ess- und vielfältigen Aufenthaltsbereichen. Diese erstrecken sich über die ganze Ge-bäudetiefe, auf zwei Richtungen belichtet, belüftet, Ausblicke bietend. Beidsei-tig an die Mitte sind je 2 Vierergruppen mit Einzelzimmern angeschlossen, ge-koppelt mit einem gemeinsamen Vorraum. Das Individuum findet sich also in einer Vierergruppe, tut sich mit einem zwei-ten, durch den Hauptraum separierten Quartett zu einer Wohnungsgemein-schaft zusammen, die mit zwei weiteren Achtern einen der vier Hausteile be-wohnen, die vom Einzelnen zum Grossen die Wohnanlage bilden. Dieses Prinzip bestimmt, befördert durch Vorziehen der Treppenhäuser und seitliche Versetzung der Einheiten, die Gesamtform mit zusammengesetzten Teilfassaden. Zu prüfen wäre, ob diese Verhaltensweise auch in der Höhe an-gewendet werden könnte, um Zimmer- vom Zentralbereich inklusiv Treppen-haus zu unterscheiden und die Gliederung auch in der dritten Dimension zu zeigen. Das dem Wohnungsbau nahe stehende Innenleben bestimmt auch den Aus-druck des Gebäudes aussen. Es gelingt den Projektverfassern, das Raster-hafte der wohlgeordneten Struktur mittels wirksamen architektonischen Mass-nahmen und geeigneter Materialwahl in Spannung zu versetzen. Während der Gebäudesockel, der durchgehende Sims über dem Erdgeschoss und der Dachabschluss die Waagrechte unterstreichen, betonen an den Ober-geschossen durchgehende Lisenen die aufstrebende Gestik der durch diese gefassten Fensterpartien und geschindelten Wandfelder. Die den Unterlagen zu Aussagen zu Bauweise und Ökologie lassen eine wirt-schaftliche Erstellung und Nachhaltigkeit im Betrieb erwarten. Die zu erwartenden Erstellungskosten liegen unter dem Durchschnitt der ein-gereichten Projekte.

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St. Gallen, 15. August 2018 Seite 24

Thurvita AG / Gebrüder Egli Maschinen AG

Ausschreibung Neubau Haus für Demenz und Betriebserweiterung Gebrüder Egli Maschinen AG

Projektwettbewerb für Architekten, Bericht des Preisgerichts

Die am Chrebsbach stehende Baute generiert zwei unterschiedliche Frei-räume. Zur Strasse und dem von seinem Anbau befreiten Haus Rosengarten hin entsteht ein „Gartenhof“. Zum Chrebsbach hin ein grosszügiger „Land-schaftsraum“. Beide Räume werden sehr gekonnt und präzise auf die Bedürfnisse der Be-wohnerinnen und Bewohner und der Betreuenden eingehend, ungekünstelt und selbstverständlich gestaltet. Der Gartenhof ist barrierefrei zugänglich und weglaufsicher gefasst mit Sockel-mauer, Staketenzaun, raumbildenden Pflanzungen und einer Schatten spen-denden Rosenpergola. Ineinander verwobene Flächen unterschiedlicher Form und wechselnder Vegetationsarten schaffen einen differenzierten Aussenraum mit spannenden Räumen und Nischen, die zum Rückzug und Verweilen ein-laden ohne Menschen mit hohem Bewegungsbedürfnis zu behindern. Genügend gross dimensionierte Platz- und Rasenflächen bieten Raum für Gruppenaktivitäten. Vereinzelt platzierte Trinkbrunnen bringen das Element Wasser gut nutzbar in den Garten. Die vorgeschlagene Bepflanzung mit Baum-, Strauch- und Krautschicht ist stimmig. Sie generiert ein schönes Schatten – Lichtspiel, lässt die Jahreszeiten erleben, bietet zusätzlichen Schatten in der heissen Jahreszeit und vielfältige Sinneserlebnisse. Im Norden liegt der Parkplatz mit drei nicht auf seine Geometrie Bezug neh-menden Bäumen. Der Übergang zur Liegenschaft der Gebrüder Egli wird ge-schickt gelöst mit einer Mauer an der gartenseitig die Rosenpergola und ein grosszügiger Geräteraum und an der Aussenseite ein gedeckter Bereich für Zweiradparkierung und Entsorgung angegliedert sind. Der Zugang zum Garten und den beiden Häusern erfolgt durch verschiedene Eingänge direkt vom Trot-toir, vom Parkplatz oder vom Zweiradparking her. Der Haupteingang ist so breit ausgebildet, dass Fahrzeuge in den Gartenhof gelangen können. Der Landschaftsraum im Süden und im Westen wird aufgewertet durch stand-ortgerechte Pflanzungen entlang des Chrebsbaches, welche zu Gruppen ge-gliedert, den Blick in den landwirtschaftlich geprägten, sanften Hügelzug mit dem Wald abschnittsweise, als teilgerahmte Bilder freigeben. Eine Mass-nahme in wohltuender Fortsetzung landschaftsarchitektonischer Tradition. Der Raum wird, ausgehend von einem Tor aus dem Gartenhof durch einen Wie-senweg erschlossen. Er bietet Möglichkeit für den betreuten Aufenthalt aus-serhalb der weglaufgesicherten Räume. Ein Pavillon bildet einen Zielpunkt und bietet Gelegenheit für eine Rast auf dem Spaziergang im Grünen. Das Beurteilungsgremium ist sehr angetan von dem sich von dem sattsam bekannten Muster „Dementengarten mit Endlosweg“ lösendem Vorschlag der Freiraumgestaltung. Mit dem „Gartenhof“ wird ein Vorschlag präsentiert, der Elemente des Wohngartens wie des Stadtparkes in sich vereint und auf die Ansprüche von Menschen an den Aussenraum unabhängig von ihrer Wahr-nehmungsfähigkeit eingeht. Das Beurteilungsgremium sieht die starke Verbindung Architektur – Land-schaftsarchitektur und die hohe Qualität der Bearbeitung im vorliegenden Vor-schlag und empfiehlt das Landschaftsarchitekturbüro direkt mit der Weiterbe-arbeitung zu beauftragen.

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Thurvita AG / Gebrüder Egli Maschinen AG

Ausschreibung Neubau Haus für Demenz und Betriebserweiterung Gebrüder Egli Maschinen AG

Projektwettbewerb für Architekten, Bericht des Preisgerichts

Das Beurteilungsgremium stellt fest, dass die Sorgfalt der Auftraggeber in der Umschreibung ihrer zukunftsgerichteten Absichten zur Entwicklung von Pro-jekten angeregt haben, welche ausgetretene Pfade verlassen. Dies trifft auf die vorliegende Arbeit im besonderen Masse zu. Es überzeugt in Konzept, Umsetzung zu Raum und Form, gleichermassen wie als Beitrag zum Ortsge-füge von Rossrüti.

Erdgeschoss

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Thurvita AG / Gebrüder Egli Maschinen AG

Ausschreibung Neubau Haus für Demenz und Betriebserweiterung Gebrüder Egli Maschinen AG

Projektwettbewerb für Architekten, Bericht des Preisgerichts

1. Obergeschoss

Visualisierung

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Thurvita AG / Gebrüder Egli Maschinen AG

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Projektwettbewerb für Architekten, Bericht des Preisgerichts

KAROLIN GF SIA 416 8‘119 m2 Kubatur SIA 416 26’473 m3

Projektbeschrieb

Der städtebauliche Ansatz des Projektes «KAROLIN» besteht darin, das Neu-bauvolumen als schlanken, länglich gegliederten Solitären in die bestehende Obstbaumwiese zu setzen und zusammen mit der historischen Villa Rosen-garten einen gemeinsamen Vorplatz als Ort der Begegnung zu schaffen. Diese im Ansatz einfache, und logische städtebauliche Setzung überzeugt und ver-mag der Gesamtanlage eine wohltuende, überraschende Grosszügigkeit zu verleihen. In Richtung Norden fasst der eingeschossige Garagenzufahrtskör-per den Vorplatz räumlich ein und definiert eine rückwärtige Erschliessungs-zone für Besucher-PP, Anlieferung und Zufahrt der Industriebauten der Firma Egli. Im Bereich der Garagenabfahrt der Firma Egli ist jedoch der Zwischen-raum zu eng geraten und ermöglicht die gewünschte, klare Trennung zwischen den zwei Bewegungsströmen noch nicht ganz. Der Haupteingang des Neubaus befindet sich folgerichtig vis-à-vis der histori-schen Villa Rosengarten auf dem Vorplatz und kann seitlich für Taxis gut an-gefahren werden. Dabei wirkt der eingeschossige Windfangvorbau jedoch et-was unbestimmt und fremd und offenbart, dass sich hier am Eintrittspunkt der neuen Figur leider etwas unlogisch gerade die engste, eingeschnürte Stelle befindet.

Projekt Nr. 4 3. Rang

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Thurvita AG / Gebrüder Egli Maschinen AG

Ausschreibung Neubau Haus für Demenz und Betriebserweiterung Gebrüder Egli Maschinen AG

Projektwettbewerb für Architekten, Bericht des Preisgerichts

Im Erdgeschoss werden in der Mitte, direkt angrenzend an das Eingangsfoyer und den Empfang, die öffentlichen Nutzungen wie Cafeteria, Aufenthaltsraum und Kapelle angeordnet und zum Grünraum orientiert, während die Verwal-tungsräume zum Vorplatz hin ausgerichtet werden. Als spannende Idee wird vorgeschlagen, die 6 Ferienzimmer der Tagesbetreuung in die Villa Rosengar-ten zu legen. Dies kann zwar zu einer «Belebung» der Villa führen, offenbart jedoch gewisse betriebliche Probleme aufgrund der grossen Distanz zwischen den Zimmern und dem Aufenthaltsraum der Tagesbetreuung. Vorne gegen Süden wird im Erdgeschoss eine erste Wohngruppe angeordnet, welche über einen direkten Zugang zum Demenzgarten verfügt. Aus der Eingangshalle heraus führen zwei Vertikalerschliessungskerne mit Treppe und Lift in die drei Obergeschosse, welche jeweils über drei Wohn-gruppen pro Geschoss verfügen. Diese Wohngruppen werden dem Leitbild der Thurvita folgend, als kompakte, grosszügig belichtete Wohngemeinschaften konzipiert, welche unterschiedliche Aufenthaltsbereiche, Rückzugsorte und Nischen bieten. Um möglichst keine langen Korridore zu entwickeln, wurden die 8 Zimmer in eine Dreier- und Fünfereinheit gruppiert, welche als Rücken für die nischenartig angelegten Aufenthaltsräume dienen. So gelangt man über einen kleinen Eingangsraum mit Garderobe bereits nach kurzer Strecke zum sich seitlich öffnenden und über einen mittigen Nasszellenkern und der gross-zügig angelegten Terrasse gegliederten Ess- und Wohnbereich, welcher als zentraler Aufenthaltsbereich und gelebte Mitte der Wohngruppe funktioniert. Durch die geschickt angelegte Staffelung des Gebäudekörpers entlang der Landschaftskante können jeweils alle drei Wohngruppen pro Geschoss nach Süd-Westen ausgerichtet und optimal belichtet werden. Die jeweiligen Wohn-gruppen im Norden des Baukörpers funktionieren leicht anders, da sie nicht als gestaffelte dritte Einheit, sondern als «gespiegelte» Wohngruppe ausgebil-det werden. Dieser aus städtebaulicher Sicht nachvollziehbare Ansatz, dem Gebäudekörper einen räumlichen und volumetrischen Abschluss nach Norden zu bieten, führt jedoch leider zu drei etwas wenig gut funktionierenden Wohn-gruppen, deren Aufenthaltsbereiche nicht mehr so schön um eine raumbil-dende Loggia angelegt sind. Auch das Zusammenschalten und Öffnen der drei Wohngruppen pro Geschoss funktioniert nicht nach Wunsch, da dies «nur» über das Treppenhaus möglich ist. Konstruktiv wird eine Hybridbauweise mit vorfabrizierten Betonstützen, aus-steifenden Betonkernen, Holz-Beton-Verbunddecken und einer hinterlüfteten Holzlamellenverkleidung vorgeschlagen. Der lebendige architektonische Aus-druck mit den Knick-Fall-Markisen aus hellem Stoff wirkt auf den ersten Blick einladend und wohnlich. Auf den zweiten Blick und in der Annahme, dass die Stoffstoren alle eingezogen sind, erscheint die streng horizontal gegliederte Holzbrüstungs- und Fensterbandfassade dann doch etwas zu monoton und wenig wohnlich.

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Projektwettbewerb für Architekten, Bericht des Preisgerichts

Eine Mauer gliedert den Vorbereich in zwei Teile. Ein funktionaler Teil mit Parkierung, Zufahrt, Tiefgarage, Anlieferung und mit der Liegenschaft Gebrüder Egli gemeinsam genutztem Manövrierbereich liegt im Norden. Ein gepflästerter Vorplatz mit drei Sommerlinden, dem Brunnen, einem Sitzmöbel, einer langgezogenen Sitzbank und der Zweiradparkierung dient als nicht geschützter Bereich, als Ort der Begegnung. Das von sei-nem Anbau befreite Haus Rosengarten steht eigenständig auf diesem Platz. Der Grünraum wird als die Bauten von Süden und Westen her umfassen-der Obstgarten mit Apfel-, Birnen- und Kirchbäumen gestaltet. Zum süd-westlichen Kopfende des Neubaus hin verkleinern sich die Abstände der Bäume. Zusätzlich wird der hausnahe Bereich räumlich verdichtet durch Sträucherpflanzungen, so dass eine Art „Wildnis“ entsteht. In diese dichte Vegetationsschicht wird der geschützte Garten eingeschnitten. Der Weg-laufschutz wird durch einen in den Sträuchern geführten, nicht sichtbaren Zaun gebildet. Der verdichtete Bereich wird weitergeführt bis zur Südter-rasse des Neubaus. Weiter östlich zur Liegenschaft Gebrüder Egli und zum Haus Rosengarten hin wird der Baumabstand wieder grösser. Es entsteht wieder das bekannte Bild des Obstgartens. Die Grundidee der Verdichtung der Vegetation und des Einfügens des geschützten Gartens in die entstandene Wildnis hebt sich wohltuend von der Mehrzahl der Vorschläge ab. Leider wird ein nicht unwesentlich hoher Anteil des Gartens über die Grünzone geführt, was kaum Bewilligungsfä-higkeit erlangen kann. Die Beschränkung der Idee auf den Bereich aus-serhalb der Grünzone würde eine Verdichtung der Vegetation bis zur Südterrasse verunmöglichen. Der grosszügige Vorplatz wirkt zusammen mit dem freigestellten Haus Rosengarten und den massstabrelativierenden Linden sehr stimmig. Ob er seiner Funktion als Begegnungsplatz wirklich gerecht werden kann, wird in Frage gestellt. Gesamthaft handelt es sich beim Projekt «KAROLIN» um einen auf hohem Niveau ausgearbeiteten Vorschlag, der vor allem in der überraschend schlan-ken Figur und der präzisen städtebaulichen Setzung eine grosszügige, luftige und unaufgeregte Gesamtlösung vorschlägt. Auch im Inneren wurden schöne räumliche Qualitäten ausgearbeitet und ein hoher Identifikations- und Wohn-wert erreicht. Leider offenbaren sich aber in der starken Einschnürung der drei Gebäudeteile dann doch gewisse räumliche und funktionale Schwächen, die nicht ganz mit den Vorstellungen der Nutzer zu vereinen sind.

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Erdgeschoss

Obergeschoss

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St. Gallen, 15. August 2018 Seite 31

Thurvita AG / Gebrüder Egli Maschinen AG

Ausschreibung Neubau Haus für Demenz und Betriebserweiterung Gebrüder Egli Maschinen AG

Projektwettbewerb für Architekten, Bericht des Preisgerichts

Visualisierung

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St. Gallen, 15. August 2018 Seite 32

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Projektwettbewerb für Architekten, Bericht des Preisgerichts

schaukelstuhl GF SIA 416 8‘666 m2 Kubatur SIA 416 29‘449 m3

Projektbeschrieb

Der städtebauliche Ansatz des Projektes «schaukelstuhl» besteht darin, das Neubauvolumen als gegliederten Z-Typus um die bestehende Villa Rosengar-ten zu legen und das «Neue» und «Alte» durch die Übernahme der gleichen Ausrichtung bewusst als eine Gesamt- und Nutzungseinheit zu sehen. Der Neubau «schaukelt» sich also bewusst mit einer räumlichen Nähe an den his-torischen Altbau heran und gliedert sich mit der Aufteilung des Raumpro-gramms in zwei über ein feines Scharnier verbundene Baukörper in die Kör-nigkeit der Umgebung ein. Zusammen mit dem Altbau wird entlang der Kon-stanzerstrasse ein Vorplatz ausgebildet, welcher die Besucher-PP aufnimmt und einen seitlichen Zugang zum Haupteingang schafft. Der Haupteingang des Neubaus befindet sich dann auch folgerichtig am Vor-platz, muss aber etwas umständlich über die Seite betreten werden. Im Inne-ren erstreckt sich eine langgezogene Halle mit Kaskadentreppe entlang des hofartigen Zwischenraumes zwischen Villa und Neubau und führt im Scharnier des Neubaus zum Hauptlift, welcher in die zwei Obergeschosse führt. Ansons-ten befinden sich im Erdgeschoss ausser der Anmeldung und Kapelle keine weiteren öffentlichen Nutzungen mehr, sondern drei Wohngruppen, welche um die zwei eingestanzten Lichthöfe gruppiert sind. Die weiteren öffentlichen Nut-zungen, wie Cafeteria und Tagesbetreuung mit Ferienzimmer befinden sich im ersten Obergeschoss des Hauses, was nicht ganz nachvollzogen werden kann. Damit wird eine grosse Chance verpasst, mit der Cafeteria und dem Aufenthaltsraum der Tagesbetreuung eine wohltuende Belebung des erdge-schossigen Zwischenraumes zwischen der historischen Villa und dem Neubau zu erreichen.

Projekt Nr. 5 4. Rang

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Thurvita AG / Gebrüder Egli Maschinen AG

Ausschreibung Neubau Haus für Demenz und Betriebserweiterung Gebrüder Egli Maschinen AG

Projektwettbewerb für Architekten, Bericht des Preisgerichts

Im 1. Obergeschoss werden weitere 3 Wohngruppen und im 2. Obergeschoss vier Wohngruppen angeordnet. Die Organisation der Wohngruppen erfolgt, der strengen, orthogonalen Geometrie des Hauses folgend, um die jeweiligen In-nenhöfe herum. Dies führt dann doch trotz gekonntem Ordnungsprinzip und ersichtlichem Geschick unweigerlich zu innenräumlichen Problemen. Vor al-lem die jeweiligen zwei Wohngruppen im südlichen Gebäudeteil überzeugen mit ihren langgestreckten Korridoren und langen Wegen vom Eingang bis zum Ess- und Aufenthaltsbereich nicht. Hier kann die gewünschte innenräumliche Kraft einer «Wohngemeinschaft» mit zentralem Aufenthalts- und Begegnungs-raum in keiner Art und Weise erreicht werden und die Wohngruppen erinnern eher an spitalartige Typologien, denn an gemeinschaftlich organisierte Woh-nungen. Konstruktiv wird ein konventioneller Massivbau mit vorgehängten, vorfabrizier-ten Betonelementen vorgeschlagen. Weitere Aussagen zur Tragstruktur und einer allfälligen inneren Flexibilität wird weitestgehend vermisst. Der äusserst konsequent und rigid daherkommende architektonische Ausdruck wirkt einer-seits gekonnt und mit grosser Sorgfalt entwickelt, andererseits erinnert die strenge Fassadengliederung eher an Schul- oder Verwaltungsbauten und lässt jegliche Wohnlichkeit, Lebendigkeit und Individualität vermissen. Durch die Stellung und Gliederung der Bauten entstehen vier Freiräume die unterschiedlich genutzt und gestaltet werden. Der Vorplatz beinhaltet den Parkplatz, die davon losgelöste Vorfahrt und einen Fussgängerzugang direkt ab der Bushaltestelle. Zwischen dem Haus Rosengarten und dem Neubau liegt ein erster, geschlos-sener Garten mit orthogonal angelegten Wegen und Rabatten. Hier ist vorge-sehen, einen Rosengarten anzulegen. Zum Bach hin werden zwei miteinander verbundene, zur Landschaft mit dem Bach hin orientierte Gärten mit organisch gestalteten Wegen und Plätzen angelegt. Der grössere wird gegen Osten zum Betrieb der Gebrüder Egli hin, mit einer Mauer und Pergolen begrenzt. Beide Gärten liegen ausserhalb der Grünzone. Die Verfasser schlagen vor, die nicht bebaute, dreieckige Fläche im Westen mit Obstbäumen zu bepflanzen und durch einen von den südlichen, geschlos-senen Gärten durch die Grünzone geführten Weg zu erschliessen. Der Vorplatz wirkt aufgrund seiner stark auf die Nutzung ausgerichtete Gestal-tung wenig einladend. Die südlichen Gärten entsprechen dem bekannten Bild des Dementengartens mit vielfältigen sinneserlebnisanregenden Angeboten und gut beschattetem Endlosweg. Das Beurteilungsgremium bezweifelt, ob der geometrisch gestaltete „Rosen-garten“ der historischen Baute gerecht wird und ob die etwas gequält ange-ordneten Beete mit Lavendel und Rosen sich dazu eignen, die Aufenthaltsqua-lität für die Nutzer zu erhöhen.

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Projektwettbewerb für Architekten, Bericht des Preisgerichts

Die Bewilligungsfähigkeit des Weges in der Grünzone wird in Frage gestellt. Insgesamt wirkt die Gestaltung der Freiräume etwas überinstrumentiert und aufgesetzt. Gesamthaft handelt es sich beim Projekt «schaukelstuhl» um einen sehr sorg-fältig ausgearbeiteten Vorschlag, der seine Kraft aus dem Willen und der Über-zeugung des übergeordneten orthogonalen Ordnungsprinzips schöpft, wel-ches die Geometrie des historischen Altbaus übernimmt und damit die zwei Gebäude zu einer «Nutzungseinheit» verschmelzen lassen will. Doch genau darin offenbaren sich schlussendlich die Schwierigkeiten dieses rigiden Kon-zeptes. Denn die Fesseln der übergeordneten orthogonalen Grossfigur lassen weder eine ortsspezifische und feine Eingliederung in den heterogenen Kon-text zu noch kann darin eine spezifisch entwickelte Wohntypologie mit hoher Wohnlichkeit für demente Bewohner entstehen.

Erdgeschoss

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St. Gallen, 15. August 2018 Seite 35

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Projektwettbewerb für Architekten, Bericht des Preisgerichts

Obergeschoss

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Projektwettbewerb für Architekten, Bericht des Preisgerichts

châteauneuf GF SIA 416 8‘637 m2 Kubatur SIA 416 26’241 m3

Projektbeschrieb

Die Jury würdigt die konsequente städtebauliche Setzung. Sie hat etwas Selbstverständliches und kann auch bei ganz anders gelegenen Raumanfor-derungen von Vorteil sein. In diesem Falle jedoch wird die gewünschte Stärke und Selbstverständlichkeit erreicht, die im Gegensatz zum erwähnten Ent-wurfsziel stehen. Die langen Reihungen von Zimmern ohne Staffelung sowie die Anordnung der Funktionsräume in der Mitte des Hauses, erzeugen eine zu starke funktionale Betonung, die dem gewünschten Ziel Wohnlichkeit zu errei-chen, widerspricht. Dieser typologische Beitrag eignet sich für Pflegeformen kurzer vorübergehen-der Art in Krankenhäuser. Dies war jedoch im Programm nicht gefordert, son-dern eine wohnliche Atmosphäre für Dauerbewohner. Der gedeckte Verbindungsgang zum bestehenden Haus Rosengarten wird zwar aus funktionaler Sicht begrüsst, allerdings vermag der Anschluss ans denkmalgeschützte Haus nicht zu überzeugen. Der Verbindungsgang gliedert den Freiraum in den Verkehrsbereich aus-serhalb und den Gartenbereich innerhalb der Anlage. Der begrünte Parkplatz mit der mittigen, unregelmässigen Baumpflanzung und der Grünstreifen mit den Bäumen im Übergang zum Bereich Anlieferung, die Abschlussmauer bei der Zufahrt zur Tiefgarage und der Brunnen setzen wohl-tuende Akzente im sehr grosszügig gestalteten Vorbereich.

Projekt Nr. 6

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St. Gallen, 15. August 2018 Seite 37

Thurvita AG / Gebrüder Egli Maschinen AG

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Projektwettbewerb für Architekten, Bericht des Preisgerichts

Der Garten wird durch einen in organischer Linienführung gesetzten Zaun be-grenzt. Die organisch geformten Wege und Plätze bilden ein Kontinuum für Abläufe und Bewegung. Durch das Ineinanderüberfliessen von Wegen und Plätzen entsteht nicht das Bild eines aufgesetzten Endlosweges. Hochbeete, Sitzbereiche, Brunnen, Gemüsegarten, Sinnes- und Erinnerungselemente und ein Teehaus können unverkrampft in der gewählten Formensprache umge-setzt werden. Bestehende Elemente können, sofern Bauablauf und topografi-sche Anpassungen dies erlauben, integriert werden. Zur Strasse hin bildet eine Hecke aus Flieder und Strauchrosen einen optischen Filter. Ausserhalb des geschützten Gartens soll ein Obstgarten und Zwiebelpflanzen-felder, im Plan etwas schwer lesbar, angelegt werden. Über einen Wiesenweg kann dieser als „Osterglocken- und Narzissenfelder“ bezeichnete Bereich vom geschützten Garten aus begleitet erschlossen werden. Es wäre wünschenswert, dass dieser in der Grünzone liegende Teil der Anlage Bewilligungsfähigkeit erlangen würde, allenfalls in etwas reduzierter Ausfor-mulierung. Die gewählte kompakte Bauform kann in der vorgeschlagenen Umsetzung für ein Pflegeheim nicht überzeugen.

Erdgeschoss

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St. Gallen, 15. August 2018 Seite 38

Thurvita AG / Gebrüder Egli Maschinen AG

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Projektwettbewerb für Architekten, Bericht des Preisgerichts

1. Obergeschoss

Visualisierung

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Projektwettbewerb für Architekten, Bericht des Preisgerichts

summervogel GF SIA 416 8‘845 m2 Kubatur SIA 416 28‘261 m3

Projektbeschrieb

Die formellen Bemühungen des Verfassers eine Form zu generieren, die so-wohl die verschiedenen räumlichen Bedürfnisse als auch die Beziehungen zum denkmalgeschützten Altbau erfüllen können, wird positiv beurteilt. Innerhalb dieser Grossform lassen sich jedoch die vier Wohngruppen nicht op-timal organisieren. Dies betrifft insbesondere die beiden mittleren Gruppen, die um den zentralen Lichthof angeordnet wurden. Die Anordnung des Zugangs zum Neubau im Knick wirkt zufällig und folgt nicht der Logik der Gebäudeform. Der Freiraum wird in fünf unterschiedliche Bereiche unterteilt. Im Erschlies-sungshof an der Konstanzerstrasse befinden sich die notwendigen Anlagen wie Parkierung für Autos und Zweiräder, die Vorfahrt, die Anlieferung und die Zufahrt zur Tiefgarage. Ein grosskroniger, hochstämmiger Baum markiert die Zufahrt. Dieser Bereich geht nahtlos, nur durch den Bodenbelag unterschie-den, über in einen offenen, baumbestandenen Aufenthaltsbereich zwischen Haus Rosengarten und dem Neubau. Gegen Süden wird er begrenzt durch den Verbindungsgang zwischen den beiden Häusern. Im Südwesten, mit Aus-nahme des Unterhaltszugangs nur aus dem Haus heraus erschlossen, liegt der grosse, geschützte Garten mit einem organisch geformten Wegnetz mit platzartigen Verbreiterungen in den Extremen und den Kreuzungspunkten.

Projekt Nr. 8

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Die Wege umschreiben zwei Grünflächen. Die kleinere ist mit Bäumen be-pflanzt. In der grösseren liegen ein Hügel, ein Weiher und ein sekundäres Wegkreuz mit einem anderen Belag. Der Garten ist mit einem begrünten Zaun eingefriedet. Zur Konstanzerstrasse hin bildet ein bepflanzter Erdwall räumli-che Zäsur, Einsichts- und Lärmschutz. Im Nordosten, angegliedert an die Terrasse vor der Tagesstruktur liegt ein klei-nerer geschützter Garten mit einer einfachen Wegschlaufe. Auch hier bietet ein bepflanzter Erdwall Schutz vor Einwirkungen der Nachbarliegenschaft Ge-brüder Egli. Die Grünzone entlang des Chrebsbaches wird durch Baumpflanzungen auf-gewertet. Es wird vorgeschlagen hier eine externe Fusswegverbindung zu er-stellen. Es ist anzunehmen, dass dieser Vorschlag bewilligungsfähig wird, da er nicht der anschliessenden Zone, sondern der Allgemeinheit dient. Für Be-wohnerinnen und Bewohner des Hauses für Demenz wäre die Sicht auf die Benutzer des Weges ein Gewinn. Insgesamt wertet das Beurteilungsgremium den Vorbereich mit dem etwas einsamen „Begrüssungsbaum“ als wenig einladend, den Hof zwischen den Häusern nicht in erster Linie dem Zweck des Hauses dienend, die geschützten Gärten zweckmässig, sinnesanregend und interessant gestaltet und den Vor-schlag, die Grünzone entlang des Chrebsbaches betreffend, als aufwertend. Ob durch bepflanzte Erdhügel in der präsentierten Ausdehnung die ge-wünschte Wirkung erzielt werden kann, wird bezweifelt. Die architektonische Geste mit einer kompakten Grossform, dem denkmalge-schützte Haus Rosengarten einen grossen Freiraum zu verschaffen, vermag aus ortsbaulicher Sicht ein denkbarer Entwurfsansatz darstellen. Die Umset-zung des Raumprogramms innerhalb dieser Grossform kann jedoch die funk-tionalen Anforderungen an ein wohnliches Umfeld für demente Personen nicht erfüllen.

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Erdgeschoss

Obergeschoss

Visualisierung

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Quadriga GF SIA 416 9‘785m2 Kubatur SIA 416 31‘831 m3

Projektbeschrieb Das Kennwort „Quadriga“ verweist auf eine Vierheit aus Teilbaukörpern, die den jeweils auf drei Geschossen geschichteten Wohngruppen entsprechen. Damit wird das Raumprogramm in Dimensionen aufgegliedert, welche Zuge-hörigkeiten benennen lässt und Anonymität vermeiden will. Auf ortsbaulicher Ebene wird so der Versuch gerechtfertigt, das Haus Rosengarten eng in die Komposition mit einzubeziehen. Zusammen mit den Gebäuden für die Gebrüder Egli gruppiert sich westlich der Konstanzerstrasse eine kompakte Ansammlung von Bauten, die der Aufrei-hung aus langerstreckten Wohnhäusern, einem Geschäftshaus und dem kräf-tigen Rundling auf der anderen Strassenseite entgegen tritt. Das frei gelassene Wiesendreieck sorgt dafür, dass der Kontakt zwischen den Grünräumen Rosengarten und Weierwiese nicht abbricht. Die Zufahrt für Fahrzeuge ist gut und gemäss Vorgabe gelöst. Als kritisch wird die Zurückversetzung der Erweiterung der Gebrüder Egli Maschinen hinter die Linie des östlichen beurteilt, die Rangierflächen dort sind ungünstig angelegt und gehen der Nutzung der Halle ab, welche zudem von Ihrer Abschrägung beeinträchtigt wird. Die Massnahme dürfte der vergleichsweise grossen Gebäudeabwicklung ge-schuldet sein, die sich durch die Anordnung von Innenhöfen und der Anlage der Bäder an den Fassaden ergibt. Auch die äussere Kontur mit grossen Rück- und tiefen Einsprüngen führt dazu, dass die Baumasse in der Wirkung viel Raum verdrängt.

Projekt Nr. 9 2. Rang

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Das Verhältnis der Neubaukörper zum letztendlich doch deutlich kleineren und niedrigeren Biedermeierhaus wirkt im Ergebnis eher wie eine Umklammerung denn als gleichgewichtiges Miteinander. Positives Produkt der Einfassung ist allerdings die Erzeugung des zentralen Hofes, an den übersichtlich die Zu-gänge und der Haupteingang angelegt sind. Ein durchgehendes Vordach ver-bindet diese und schliesst an gedeckte Bereiche vor der Cafeteria an, die von ihrem Anstoss an den Hofgarten mit hoher Aufenthaltsqualität profitieren. Neben den öffentlichen Räumen und der Tagesbetreuung sind im Erdge-schoss des Hauses für Demenz zwei Wohneinheiten angeordnet, die übrigen je vier in den Obergeschossen eins und zwei. Die Gruppenwohnungen sind jeweils um einen Innenhof herum angelegt. Diese Disposition bietet zwar einen willkommenen Rundgang an, hat aber dop-pelte, wenn auch gut belichtete Erschliessungsflächen zur Folge und trennt die Zimmer dort vom Gegenüber. Die Gänge sind mit Sitzgelegenheiten und Schränken gegliedert und belohnen am Ende mit der Öffnung zum Gemeinschaftsbereich. Die Aufteilung der Wohn- und Essflächen innerhalb dieses Bereichs können sowohl räumlich als auch betrieblich nicht überzeugen. Bei geöffneter Tür ist der Bezug der angrenzenden Zimmer zur Gemeinschaft genauso direkt wie bei einer „normalen“ Wohnung, weil die Bäder zwischen statt vor die Zimmer gelegt sind. Daraus ergibt sich aber der Nachteil, dass die Türen den Einblick direkt in die Zimmer öffnen und an der einen Längswand die Freiheit der Einrichtung eingeschränkt wird. Eine schöne Beziehung zu Aussen erhalten die Zimmer an der Stirnseite durch die V- förmig zu Bow-Windows ausgestülpten Fenstern. Als Konstruktion wird eine innere Struktur in Massivbauweise vorgeschlagen, die aussen mit vorfabrizierten Elementen aus Holz ausgefacht werden soll. Das Material findet in der Erscheinung der Gebäude keinen direkten Ausdruck, da auf das Holzwerk verputzte Trägerplatten in Kombination mit Glasfaserbe-tonelementen aufgebracht sind. Es gelingt durch die fein strukturierten Putzfelder, die aussergewöhnliche Be-fensterung und den Rahmungen, eine stabil wirkende, ruhige Architektur zu schaffen. Es dürfte allerdings sehr anspruchsvoll sein, diesen Eindruck in der Umsetzung zu halten, wenn die mit bei der Art der Bekleidung nötig werdenden Details der Fügung den Leichtbaucharakter offen legen. Die Bauweise berücksichtigt durch Systemtrennung, ihren Stärken entspre-chendem Einsatz der Materialien etc. ökologische Gesichtspunkte besonders. Ähnliches gilt für die Vorschläge zur Haustechnik. Der hohe Anteil an Aussen-fassade und Erschliessungsfläche, bedingt durch das Hofkonzept, haben zur Folge, dass die zu erwartenden Erstellungskosten deutlich über dem Mittel der eingereichten Projekte liegen werden.

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Die Verfasser des Projektes schlagen vor, das Weglaufen mit räumlichen Mas-snahmen, insbesondere Sträucherpflanzungen, Erstellen von Aussenräumen auf Terrassen und durch technische Massnahmen zu verhindern. Auf das Set-zen von Zäunen soll verzichtet werden. Diese eher kritisch beurteilte Grund-haltung ermöglicht es, den Übergang vom Eingangsbereich mit Parkplatz über den Eingangshof zum eigentlichen Garten fliessend zu gestalten. Vorgesehen wird ein durchgehender Platz, der durch ovale Elemente in der Art gegliedert wird, dass Wege und Aufenthaltsbereiche entstehen. Als Element werden Grünflächen unterschiedlicher Ausbildung, Wasserstellen, Hochbeete, Rank-gerüste und eine Art Gartenhaus vorgeschlagen. Eine zusätzliche Weg-schlaufe kann, mit unterschiedlichen Belägen versehen, als Barfusspfad die-nen. Entlang einer weiteren Wegschlaufe sind Aktivierungsgeräte angeordnet. Durch die Gliederung des Baukörpers entsteht im Süden ein tief eingreifender, der Tagesstruktur zugeordneter Freiraum, der sich zum Chrebsbach hin leicht öffnet. Der Vorschlag, diesem Bereich ein Retentionsbecken anzugliedern ist der Si-tuation wenig dienlich. Es muss davon ausgegangen werden, dass das Be-cken nur selten Wasser bis zur oberen Kante führt und dass es mit einem Zaun gesichert werden muss. Die Verfasser des Projekts üben als Konsequenz der Lesung der Verbindung der Erholungsgebiete „Weierwies“ und „Rosengarten“ wohltuende Zurückhal-tung im Bespielen der Grünzone entlang des Chrebsbaches und der spitzdrei-eckigen vermeintlichen Restfläche im Südwesten. Insgesamt bildet der Vorschlag einen interessanten, sich von den übrigen Pro-jekten abhebenden Ansatz zur Gestaltung des Freiraums. Dass sich die Idee, die Weglaufsicherung ohne Zäune zu gestalten, umsetzen lässt, wird vom Be-urteilungsgremium allerdings stark bezweifelt. Den Projektverfassern gelingt es exemplarisch, die angestrebte Wohnform einfühlsam in Raum umzusetzen, kleine Welten bedürfnisgerecht zu einem Ganzen zusammenzusetzen und dieses mit Bedacht in den Dorfkörper einzu-fügen.

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Erdgeschoss

Obergeschoss

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