Protokoll einer Veranstaltung...Linden als Leitbild für ein Quartier der Zukunft 2. Linden bewegt...

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Protokoll einer Veranstaltung Protokollformular: VA-Nr.: 15-107 Titel der Veranstaltung : Quartier der Zukunft 2030 Datum : Ab 10.03.2015, 14-Tägig Uhrzeit : 18 Uhr Veranstaltungsort : Umweltzentrum oder Bürgerinitiative Umweltschutz e.V. (BIU) Straße, Hausnummer : Umweltzentrum: Hausmannstraße 9-10, 30159 Hannover, BiU: Stephanusstraße 25, 30449 Hannover PLZ, Ort : Hannover Anzahl der TeilnehmerInnen : 7-15 Ergebnisse: Der Wissenschaftsladen Hannover e.V. und der VCD Niedersachsen e.V. hatten im November 2014 zu einem ersten Treffen eingeladen, um gemeinsam Lösungen und Konzepte zur Verminderung des Verkehrsaufkommens in Hannover zu entwickeln. Fragestellungen waren: Ist die Idee von autoarmen und autofreien Straßen oder sogar Stadtvierteln realisierbar? Wie können alternative Mobilitätsformen (Lastenräden, Elektroräder, Carsharing etc.) in der Stadt gestärkt werden? Aus diesem Treffen hat sich eine sehr engagierte Arbeitsgruppe entwickelt. Zu den regelmäßigen Treffen kamen zahlreiche interessierte BürgerInnen. Die AG hat kontinuierlich an einem Konzept für ein nachhaltiges, menschenorientiertes und sicheres Quartier gearbeitet. Als Modellquartier (Leuchturmprojekt) wurde Linden-Mitte ausgewählt. Nach einigen Quartiersbesichtigungen wurde der Ist-Zustand festgehalten und diskutiert sowie gemeinsam Ideen zur Verbesserung der Lebensqualität im Quartier besprochen. Das Konzept liegt diesem Protokoll bei. Für mehr Sicherheit und Lebensqualität im Quartier sowie einen ambitionierten Klimaschutz wünschen wir uns von der Stadt Hannover die Umsetzung folgender Empfehlungen: - Autoarme Wohnquartiere gestalten für mehr Lebensqualität (Neubau & insbesondere bestehende Quartiere) - Anbindung an die Innenstadt: Autofreies Netz für die gesamte Stadt Hannover (angenehmes, schnelles und sicheres Vorankommen für Fuß- und Radverkehr) - Mehr Mobilität - weniger Autos: Mobilitätsalternativen etablieren und fördern - plausibles & gut ausgebautes Radwegenetz - kostenloser Fahrrad- und Lastenradverleih - Ampelschaltung zugunsten der FahrradfahrerInnen - Luftstationen für Fahrräder - flächendeckendes Carsharing-Stationen-Netz - bezahlbarer und gut ausgebauter ÖPNV - Shared Space fördern - Mobilitätspoint für Quartiere anbieten (mit Information und Buchung für ÖNPV, Carsharing, Fahrgemeinschaft und Fahrradausleihe) - Sitzplätze statt Stellplätze: Öffentlicher Raum wieder für Menschen nutzbar machen - Parkanlagen statt Parkraum: mehr Grünflächen und Plätze zur Erholung, Möglichkeiten für Urban Gardening

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  • Protokoll einer Veranstaltung

    Protokollformular: VA-Nr.: 15-107 Titel der Veranstaltung : Quartier der Zukunft 2030

    Datum : Ab 10.03.2015, 14-Tägig Uhrzeit : 18 Uhr

    Veranstaltungsort : Umweltzentrum oder Bürgerinitiative Umweltschutz e.V. (BIU) Straße, Hausnummer : Umweltzentrum: Hausmannstraße 9-10, 30159 Hannover,

    BiU: Stephanusstraße 25, 30449 Hannover PLZ, Ort : Hannover

    Anzahl der TeilnehmerInnen : 7-15

    Ergebnisse: Der Wissenschaftsladen Hannover e.V. und der VCD Niedersachsen e.V. hatten im November 2014 zu einem ersten Treffen eingeladen, um gemeinsam Lösungen und Konzepte zur Verminderung des Verkehrsaufkommens in Hannover zu entwickeln. Fragestellungen waren: Ist die Idee von autoarmen und autofreien Straßen oder sogar Stadtvierteln realisierbar? Wie können alternative Mobilitätsformen (Lastenräden, Elektroräder, Carsharing etc.) in der Stadt gestärkt werden? Aus diesem Treffen hat sich eine sehr engagierte Arbeitsgruppe entwickelt. Zu den regelmäßigen Treffen kamen zahlreiche interessierte BürgerInnen. Die AG hat kontinuierlich an einem Konzept für ein nachhaltiges, menschenorientiertes und sicheres Quartier gearbeitet. Als Modellquartier (Leuchturmprojekt) wurde Linden-Mitte ausgewählt. Nach einigen Quartiersbesichtigungen wurde der Ist-Zustand festgehalten und diskutiert sowie gemeinsam Ideen zur Verbesserung der Lebensqualität im Quartier besprochen. Das Konzept liegt diesem Protokoll bei. Für mehr Sicherheit und Lebensqualität im Quartier sowie einen ambitionierten Klimaschutz wünschen wir uns von der Stadt Hannover die Umsetzung folgender Empfehlungen: - Autoarme Wohnquartiere gestalten für mehr Lebensqualität (Neubau & insbesondere bestehende Quartiere) - Anbindung an die Innenstadt: Autofreies Netz für die gesamte Stadt Hannover (angenehmes, schnelles und sicheres Vorankommen für Fuß- und Radverkehr) - Mehr Mobilität - weniger Autos: Mobilitätsalternativen etablieren und fördern - plausibles & gut ausgebautes Radwegenetz - kostenloser Fahrrad- und Lastenradverleih - Ampelschaltung zugunsten der FahrradfahrerInnen - Luftstationen für Fahrräder - flächendeckendes Carsharing-Stationen-Netz - bezahlbarer und gut ausgebauter ÖPNV - Shared Space fördern - Mobilitätspoint für Quartiere anbieten (mit Information und Buchung für ÖNPV, Carsharing, Fahrgemeinschaft und Fahrradausleihe) - Sitzplätze statt Stellplätze: Öffentlicher Raum wieder für Menschen nutzbar machen - Parkanlagen statt Parkraum: mehr Grünflächen und Plätze zur Erholung, Möglichkeiten für Urban Gardening

  • Protokoll einer Veranstaltung

    - Parkraumbewirtschaftung einführen: Quartierparkplätze für AnwohnerInnen und Gewerbe am Rand schaffen - BürgerInnen bei der Verkehrs- und Mobilitätsplanung aktiv beteiligen

    Bitte beachten Sie bei der Protokollerstellung folgende Hinweise: Anlage zum Protokollformular Ausfüllhilfe:

    Wir bitten um Verständnis, dass nur in deutscher Sprache ausgefüllte Protokolle angenommen werden können, da eine Übersetzung nicht geleistet werden kann. Bezeichnung der Veranstaltung: Das Thema /die Fragestellung der Veranstaltung bitte hier klar definiert eintragen. Methode: Die Methode, mit der die Veranstaltung durchgeführt wurde, ist hier kurz zu beschreiben. (z.B. World Café, interkulturelles Bürgerfrühstück, Expertenrunde usw., siehe Methodenübersicht) Mit kurzer Erläuterung zum Ablauf der jeweiligen Methode. Ergebnisse: Hier sind erzielter Konsens, Ideen, Anregungen, offene Fragen oder Konflikte knapp und einfach lesbar einzutragen.

    Senden Sie dieses Protokoll bitte per E-Mail an:

    [email protected]

    http://www.hannover.de/Media/01-DATA-Neu/Downloads/Landeshauptstadt-Hannover/Politik/Bürgerbeteiligung/Mein-Hannover-2030/Anlage-zum-Protokollformular

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    oder in Ausnahmefällen bitte per Post an:

    Landeshauptstadt Hannover Geschäftsbereich des Oberbürgermeisters, Grundsatzangelegenheiten Trammplatz 2 30159 Hannover

  • Auf dem Weg zum Quartier der Zukunft

    Linden als Leuchtturmprojekt

  • Auf dem Weg zum Quartier der Zukunft

    Linden als Leuchtturmprojekt

    Zum Autor des Konzeptes: Projektgruppe „Quartier der Zukunft 2030“, bestehen d aus engagierten BürgerInnen. In Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftsladen Hannover e.V. und dem VCD Niedersachsen e.V. Hannover, Juli 2015

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    1. Von der Idee zum Konzept

    Wie könnte das Quartier der Zukunft aussehen?

    Ziel des Konzepts: Ein autoarmes Quartier für mehr Lebensqualität

    Linden als Leitbild für ein Quartier der Zukunft

    2. Linden bewegt sich in die Zukunft

    Die vier Bausteine

    Eine einfache Umsetzung

    Maßnahmen für eine alternative Mobilität

    Das Linden FÜR und MIT den LindenerInnen

    3. Ein Quartier und 4 vernetzte Plätze

    Baustein A: Vom Küchengarten bis zum Lindener Markt

    Baustein B: Lichtenbergplatz

    Baustein C: Vom Lindener Markt zum Pariser Platz

    Baustein D: Anbindung des Radverkehrs an die Innenstadt über die Gartenallee

    Konzept für Quartierparkplätze

    4. Fazit & Empfehlungen an die Stadt

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    1. Von der Idee zum Konzept Hannover bietet einen Stadtdialog mit Bürgerbeteiligung, wir reden mit! Wie soll Hannover im Jahr 2030 aussehen? Wir haben viele Ideen und Vorschläge für eine bessere Lebensqualität in unseren Stadtvierteln. Wie könnte das Quartier der Zukunft aussehen?

    Das Quartier der Zukunft ist vor allem ein Quartier, in dem Menschen ihren Alltag einfach gern verbringen!

    In einem lebenswerten Quartier können Menschen sich begegnen, sich erholen, mit Kindern spielen oder einfach nur schlendern. Ruhe, die Luftqualität, Sicherheit, das Vorhandensein von Grünanlagen und auch das Angebot an öffentlichen Flächen sind dafür eine wesentliche Voraussetzung.

    Deshalb sollte die Etablierung von Fußgängerzonen, autofreien Bereichen, gut ausgebauten Rad- und Fußwegen in allen Quartieren in Zukunft Priorität haben. Das macht Innenstädte und Wohnviertel attraktiver, sicherer und lebenswerter.

    Dabei soll es nicht darum gehen, das Auto und die private Autofahrt zu verbieten, sondern Ziel soll es sein, funktionierende Alternativen anzubieten. Um alternative Mobilitätsformen im Stadtverkehr zu ermöglichen, ist ein Umdenken sowohl in der Stadt- und Verkehrsplanung als auch bei der Politik erforderlich.

    In den letzten Jahrzehnten hat die Stadt Hannover bereits Vieles im Bereich der Verkehrsberuhigung in den Wohnquartieren realisiert. Dieser Prozess ist noch nicht zu Ende. Im Gegenteil: Hannover hat einige wichtige Ziele im Bereich Verkehr, Sicherheit und Klimaschutz formuliert. So soll zum Beispiel der Fahrradanteil in Hannover am gesamten Verkehr bis zum Jahre 2025 auf 25 Prozent gesteigert werden. Auch ein verstärkter und ambitionierter Klimaschutz durch die Reduzierung der CO2-Emissionen stehen auf der Agenda.

    Eine interessante Entwicklung ist, dass das Interesse einen Pkw zu besitzen bei der jungen Generation in den letzten Jahren abnimmt. Nun ist es an der Zeit konkrete Maßnahmen einzuleiten und die Ziele umzusetzen.

    Eine engagierte Arbeitsgruppe hat hierfür ein erstes konkretes Konzept erarbeitet. Die Ideen und Vorschläge haben Modellcharakter und sind auch für andere Quartiere denkbar und wünschenswert. Bei der Konzipierung wurde darauf geachtet, auch kostengünstige Maßnahmen zu entwickeln, sodass eine ggf. auch schrittweise Umsetzung schnell und einfach möglich ist. Ziel des Konzepts: Ein autoarmes Quartier für mehr Lebensqualität

    Das Ziel des Konzepts ist es ein bereits existierendes Quartier zu einem autoarmen Quartier weiterzuentwickeln. Dieses Zukunftsquartier wird über ein autofreies Netz bzw. autoarme Bereiche verfügen, welches mit Hilfe von Mobilitätsalternativen (ÖPNV, Rad- und Fußwege, Lastenradverleih, Carsharing) effizient an die Stadt angebunden ist. Dieses Konzept soll über den eigenen Nutzen hinaus als modellhaftes Leuchtturmprojekt anderen Quartieren die Vorteile aufzeigen, die eine solche Neugestaltung mit sich bringt.

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    Linden als Leitbild für ein Quartier der Zukunft

    Die Gründe, weshalb Linden für dieses Konzept ausgewählt wurde, sind vielfältig: • Linden braucht mehr Platz für seine EinwohnerInnen: Die Bevölkerungsdichte des

    Stadtbezirks Linden-Limmer liegt bei hohen 5.277 EinwohnerInnen pro Quadratkilometer. Dies unterstreicht die Notwendigkeit Plätze und Straßen umzugestalten. Eine Reduzierung des Autoverkehrs bzw. der Stellplätze schafft mehr Platz für die Menschen.

    • Im Stadtteil Linden/Limmer ist der Pkw-Besitz im Vergleich sehr gering. Die Anzahl privat genutzter Pkw auf 1.000 EinwohnerInnen ist mit 240 (Quelle: Landeshauptstadt Hannover, Strukturdaten 2014) die niedrigste in der Region Hannover. Deshalb erscheint die Realisierung des Konzepts hier leichter.

    • Das Interesse an Umweltschutz ist in Linden sehr hoch. Die Anzahl an Bioläden und Fahrrädern oder auch die Wahlergebnisse lassen beispielsweise vermuten, dass die Akzeptanz für ein autoarmes Quartier in Linden hoch ist.

    Linden scheint bereit für ein solches Konzept. Somit wünschen wir uns nun, dass Hannover auch den Mut für Veränderungen hat!

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    2. Linden bewegt sich in die Zukunft Auf dem Weg zum Quartier der Zukunft soll Linden zahlreiche Veränderungen erfahren. Ansätze, die am Küchengarten und in der Limmerstraße bereits erfolgreich umgesetzt werden, sollen im ganzen Quartier spürbar werden. Aus unserer Sicht ist dazu ein autofreies Wegenetz für Linden(-Mitte) anzustreben, welches alternativen Fortbewegungsmöglichkeiten mehr Raum für Leben gibt. Die vier Bausteine

    Das Konzept besteht aus den vier folgenden konkreten Bausteinen: • Die Stephanusstraße, die als Verlängerung der Limmerstraße über den

    Küchengartenplatz bis zum Lindener Markt zur autofreien Meile mit Läden, Cafés und Aufenthaltsplätzen für Jung und Alt umgestaltet wird. Lediglich der Bus nutzt diese Verbindung weiterhin.

    • Der Lichtenbergplatz, der für die Menschen als grüne Oase zum Leben und Erholen aufgewertet wird. Der Durchfahrtsverkehr wird umgeleitet, Stellplätze durch Terrassen und Bänke ersetzt.

    • Der Bereich vom belebten Lindener Markt über der Egestorffstraße bis zum ruhigen Pariser Platz wird von Autoverkehr und Stellplätzen befreit. Die Aufenthaltsqualität wird durch gestalterische Maßnahmen erhöht.

    • Die Anbindung an die Stadt für den Fahrradverkehr wird durch eine Fahrradstraße auf der Gartenallee und eine Begradigung und Beleuchtung der Passage im Ihmezentrum deutlich verbessert.

    Gesamtübersicht der 4 Bausteine

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    Eine einfache Umsetzung: «autoarm = umsetzbar».

    Das Konzept ist auf Basis der folgenden Kriterien erarbeitet: • Schritt für Schritt: Das Konzept macht es möglich, einen Baustein nach dem

    anderen umzusetzen. Denkbar wäre es sogar einzelne Bausteine auszulassen oder im Detail umzuändern, ohne die Gesamtidee zu gefährden.

    • Geringe Kosten: Für die Umgestaltung zum Quartier der Zukunft sind keine kostenintensiven baulichen Maßnahmen notwendig. Eine Verbesserung der Lebensqualität beginnt durch kleine Schritte in Richtung Verkehrsvermeidung und einzelne Bausteine sowie ein Umdenken, durch das sich das Mobilitätsverhalten ändert. Später sollten gestalterische Maßnahmen und Umbauten dies verfestigen.

    • Keine Veränderung wichtiger Straßen: Das Konzept lässt sich so auf das Quartier begrenzen, dass der überörtliche Verkehr Hannovers nicht beeinflusst wird.

    Maßnahmen für eine alternative Mobilität in Linden

    Die Umsetzung des Konzepts ist mit begleitenden Maßnahmen für eine alternative Mobilität verbunden:

    • Zentraler Mobilitätservicepoint für das Quartier: gebündelte Information und Mobilitätsinfrastruktur, Buchungsmöglichkeiten, Fahrkarten, Ordern von Dienst-leistungen, Mitfahrzentrale, Carsharing

    • Vernetzte Angebote wie HANNOVERmobil • Imagekampagnen im Quartier für die Veränderung des Mobilitätsverhaltens • Parkplatzkonzept für das Quartier mit Parkplätzen außerhalb des Quartiers • Dienstleistungsangebote wie Lieferdienste, lokale Kümmerer und Foodcoops • Maßnahmen für die Förderung der Fahrradmobilität:

    o unterschiedliche Fahrradabstellmöglichkeiten: offen und geschlossen im Straßenseitenraum, bewacht im Ihmezentrum

    o Fahrradverleihsystem und Lastenräderverleih o Beschilderungen von Fahrradrouten/Kennzeichnung von Fahrradstraßen

    • Carsharingstationen an zentralen und sichtbaren Orten im Quartier Das Linden FÜR und MIT den LindenerInnen

    In dem Quartier der Zukunft können die BürgerInnen und lokalen Akteure (z.B. Kitas, Geschäfte, Gastronomie, Büros, Vereine) über den Raum ihres Alltags mitentscheiden. Deshalb sollen sie besonders in das Konzept einbezogen werden. Diese Beteiligung bedeutet für uns:

    • Ein besseres Einschätzen und Erkennen der alltäglichen Bedürfnisse der BewohnerInnen und lokalen Akteure

    • Das Realisieren der Wünsche der BürgerInnen und lokalen Akteure • Das Nutzen der Kompetenzen, Kenntnisse und Ideen der LindenerInnen • Das Erreichen einer großen lokalen, gesellschaftlichen Akzeptanz für die

    Umsetzung des Konzepts

    Erreicht werden soll die Beteiligung durch eine lokale Projektinitiative, bestehend aus interessierten BürgerInnen sowie lokalen Akteuren, die die Planung und Umsetzung des Konzepts vor Ort kontinuierlich begleiten wird.

    Diese lokale Initiative stellt eine dialogische Plattform dar, um in den Kontakt mit den LindenerInnen zu kommen, sich auszutauschen und sie zu informieren. Hier sollen verschiedene Aktionen wie Befragungen, Stadtteilkonferenzen, Straßen- und Platzfeste und Gespräche mit ExperteInnen der Umsetzung des Konzepts dienen.

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    3. Ein Quartier und 4 vernetzte Plätze

    Baustein A: Vom Küchengarten bis zum Lindener Markt : «Die Stephanusstraße - eine Meile mit kleinen Geschäften, Cafés und Plätzen für Kinder»

    Stephanusstraße: Beim Übergang zum Lindener Marktplatz endet der Bürgersteig

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    Ist LEBEN Soll

    Sehr belebte Straße, insbesondere am Samstagmorgen während des Marktes: - Hauptverbindung für

    FußgängerInnen- und RadfahrerInnen zwischen Linden-Nord und Linden-Mitte

    - Aufenthaltsort für Familien (Spielplatz, Kindergarten und Hort)

    - Viele kleine Geschäfte Minderung der Lebensqualität (z.B. wenig Außengastronomie) durch Pkw: - Stellplätze nehmen viel Platz ein - Erhöhte Unfallgefahr, Lärm- und

    Luftbelastung durch Pkw-Durchgangs- und Parkplatzsuchverkehr

    Mehr Lebensqualität durch autofreie Bereiche: die Stephanusstraße wird an die Fußgängerzone der Limmerstraße über den Küchengarten direkt angebunden. Die Stellplätze werden entfernt. - Mehr Raum zum Aufenthalt in den

    Seitenbereichen der Straße: Schaffung von Freiflächen für Kinder (z.B.Spielstraßen)

    - Sitzplätze statt Stellplätze: Eisdiele und Cafés mit Terrassen statt der jetzigen Stellplätze

    - Parkanlagen statt Parkraum: mehr Grün im Straßenraum

    - Ungehindertes Schlendern und Einkaufen

    Ist BEWEGEN Soll

    Straße wird durch fahrende und parkende Pkw sehr eingenommen, häufiges Parken in der 2. Reihe. Bus linien führen durch die Stephanusstraße. In einer Richtung wird die gesamte Straße befahren, die andere Richtung nimmt den Umweg vom Lindener Markt zum Küchengarten über die Gartenallee. Behinderung und Gefährdung des Radverkehrs durch Pkw. FußgängerInnen : Bürgersteige sind insbesondere auf der Westseite sehr eng z.B. für Kinderwagen, Rollstühle, vor allem während der Markttage.

    Pkw : Die Straße wird autofrei. Es gibt keine Stellplätze mehr und zeitlich begrenzten Anlieferverkehr. Eine Carsharing Station entlang des Ostland-Wohngebietes entsteht. Bus linien werden in der Stephanusstraße im Begegnungsverkehr geführt und nicht mehr über die Gartenallee. Die Vorteile dieser Maßnahme sind ein kürzerer Fahrweg für die Busse in Richtung Küchengarten und eine busfreie Gartenallee. Eine geringfügige infrastrukturelle Änderung in der Blumenauer Straße ist dafür erforderlich. Fahrräder bekommen viel mehr Platz auf der Straße. FußgängerInnen : Bürgersteige werden breiter, bisherige Stellplätze werden mit einbezogen, durchgängig einheitlicher Bodenbelag des gesamten Straßenraumes. (ggf. Shared Space)

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    Baustein B: Lichtenbergplatz «Eine grüne Oase für Leben und Erholung»

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    Ist LEBEN Soll

    “Leben am Kreisverkehr anstatt an einem Stadtplatz”. Der historische Lichtenbergplatz hat durch die umgebenen Gebäude und seine Form einen Reiz. Besonders ist er durch seine zentrale Lage in Linden und durch mehrere Geschäfte / Gastronomie. Er wird jedoch seinem Potential in seiner jetzigen Nutzung und Gestaltung nicht annähernd gerecht: - Durch Kreisverkehr für Pkw und

    Stellplätze wirkt er sehr unattraktiv und es fehlt Raum für Leben

    - In der Umgebung gibt es wenige Grünflächen. Hier ist die mittige Grünfläche durch die umgebende Straße und den Zaun schlecht zugänglich und weitestgehend ungenutzt.

    Der Lichtenbergplatz wird eine grüne Oase für Leben und Erholung. Der Kreisverkehr wird aufgelöst, der Platz wird größtenteils autofrei. Einem Stadtplatz angemessenes, vielfältiges öffentliches Leben findet wieder Raum. - Neustrukturierung der Platz- und

    Grünflächen: Entfernung des Zaunes und z.B. Shared Space auf Teile des Platzes

    - Bänke und Aussensitzplätze der Gastronomie anstatt Stellplätze

    - Unterschiedliche Nutzungsmöglich-keiten für Menschen jeden Alters

    Attraktive Anbindung an die Stephanusstraße über die autofreie Gartenallee mit Spielmöglichkeiten sowie Caféterrassen (analog zur Körtingstraße in der List).

    Ist BEWEGEN Soll

    Pkw : Verkehrsverteilender Kreisverkehr, keine baulich/räumlichen Maßnahmen zur Verhinderung von Durchgangsverkehren. Radverkehr findet parallel zum Autoverkehr statt. Ausreichend Fahrradstellplätze fehlen. FußgängerInnen werden an den Rand gedrängt und müssen Umwege in Kauf nehmen, da sie den Platz nicht direkt überqueren können. Die Bürgersteige sind stellenweise zu schmal um sich zu begegnen, vor allem mit Kinderwagen und Rollatoren.

    Pkw tangieren nur noch einen kleinen Teil des Platzes (kein Kreisverkehr). Wendemöglichkeiten für Pkw sind in den meisten der auf den Platz zuführenden Straßen gegeben. Ggf. werden einzelne benachbarte Straßen zum Wenden miteinander verbunden. Es gilt eine maximale Geschwindigkeit von 10 km/h. Die Fahrbahn wird auf die minimal erforderliche Breite verringert. Die Gartenallee zwischen Lichtenbergplatz und Stephanusstraße wird autofrei.

    Das Umfahren des Platzes ist dem Radverkehr vorbehalten. Es gibt ausreichend sichere, teils wettergeschützte Fahrradabstellplätze. Die Wege und Querungsmöglichkeiten über den „inneren“ Platz dienen ausschließlich dem FußgängerInnen verkehr.

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    Baustein C: Vom Lindener Markt zum Pariser Platz «Zwei miteinander verbundene, belebte Plätze im Herzen Lindens»

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    Ist LEBEN Soll

    Vom Lindener Marktplatz… im Herzen Lindens mit dem Rathaus, der Bibliothek, Cafés und kleinen Geschäften – ein viel besuchter Ort. Höhepunkt ist der beliebte Markt am Samstag zum Einkaufen, Treffen und Schlendern. Ein gemütlicher Stadtplatz sieht insgesamt jedoch anders aus: - An Nicht-Markttagen fungiert der

    Hauptteil des Platzes als Parkplatz - Keine öffentlichen Sitzmöglichkeiten - Vom Platz abgetrennte Geschäfte /

    Gastronomie durch die angrenzende Straße an einer Seite

    … durch die Egestorffstraße … die trotz ansehnlicher Gebäude, einigen Geschäften und Gastronomie nicht zum Verweilen einläd: viele parkende Autos, und fehlendes Grün.

    … zum Pariser Platz Ruhig, mit gut angenommenem Café und Geschäften, durch die angrenzenden Straßen weniger bedeutsam wirkend.

    Vom Lindener Marktplatz… Der Platz ist einladend und wird für den Alltag der LindenerInnen der wichtigste Treffpunkt: - Abschaffung der Stellplätze - Schaffung von Sitzmöglichkeiten - Weitere Bäume für eine bessere

    Strukturierung und Beschattung - Shared Space anstatt der Straße sorgt

    für eine Einbeziehung aller Geschäfte und Gastronomie.

    … durch die Egestorffstraße … Die Straße bekommt ein neues Flair durch: - Autofrei zw. Badenstedter Straße und

    Nieschlagstraße - Begrünung mit Bäumen - Bänke / Terassen anstatt Stellplätzen

    … zum Pariser Platz Mit der neuen autofreien Egestorffstr. nimmt der Pariser Platz eine zentralere Rolle ein.

    Ist BEWEGEN Soll

    Pkw -Verkehr über den Lindener Markt ist einnehmend und gefährdet die Sicherheit der anderen VerkehrsteilnehmerInnen. Egestorffstraße ist nur für AnliegerInnen befahrbar, jedoch kann bis an den Pariser Platz heran in den zuführenden Straßen geparkt werden.

    Fahrrad verkehr ist auf der Straße auf dem Lindener Markt durch Autos gefährdet. FußgängerInnen : Undefinierter, unsicherer Übergang von der Stephanusstraße auf den Lindener Markt an der Westseite.

    Pkw dürfen am Lindener Markt nur durch den Shared Space (s.o.) fahren. Die Egestorffstraße wird zw. Badenstedter Straße und Nieschlagstraße autofrei. 2 neue Carsharing-Stationen auf Lindener Markt und der Egestorffstraße. Witterungsschutz an allen Bus haltestellen am Lindener Markt. Breiter Fahrrad weg vom Lindener Markt zum Pariserplatz über die Egestorffstraße. Überdachte Fahrradstellplätze auf dem Lindener Markt für witterungsgeschütztes, sicheres Abstellen. FußgängerInnen: Lindener Markt und Egestorffstraße ist Fußgängerzone (s.o.), Verbesserte Platzgestaltung des Pariserplatzes, z.B. durch einen sich abhebenden Bodenbelag. Mobilitätservicepoint am Lindener Markt mit Info und Buchung für ÖNPV, Carsharing, Fahrgemeinschaft und Fahrradausleihe

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    Baustein D: Anbindung des Radverkehrs an die Innens tadt über die Gartenallee: «Linden ist Hannover, Hannover ist Linden»

    Gartenallee mit Blick auf das Ihmezentrum. Links der Eingang der Unterführung; der Bus verschwindet aus der Gartenallee

    Unterführung: Wichtig, aber Angstraum und unfallträchtig

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    Ist BEWEGEN Soll

    Ist Soll

    Linden ist ein Stadtteil mit vielen FahrradfahrerInnen, der jedoch schlecht und teilweise gefährlich über drei fahrradunfreundliche Wegeverbindungen an die Innenstadt angebunden ist. Die Verbindung für FußgängerInnen und RadfahrerInnen über die Gartenallee durch das Ihmezentrum über die Ihmebrücke zur Calenberger Straße und damit in die Innenstadt ist vielen unbekannt. Sie gilt aufgrund ihrer unübersichtlichen und unwegsamen Gestaltung als verkehrlich unsicher und als “Angstraum”. Im Kreuzungsbereich wird der Radverkehr über die Blumenauer Straße durch die Ampelschaltung gebremst. Die Gartenallee ist vom Pkw-Durchgangsverkehr und vom ruhenden Verkehr stark geprägt. Der Bus fährt durch die Gartenallee.

    Das autoarme Quartier wird durch eine Fahrradstraße in der Gartenallee und durch das Ihmezentrum an die Innenstadt angebunden, sodass eine schnelle und sichere Verbindung möglich ist. Die Verbindung über die Gartenallee durch das Ihmezentrum über die Ihmebrücke zur Calenberger Straße wird zur Hauptfahrradverbindung in die Innenstadt. - Umgestaltung des Streckenabschnitts durch das Ihmezentrum: Begradigung, Verbreiterung und Beleuchtung vermindern den bestehenden Angstraum und die Unfallgefahr. Beschilderung empfiehlt die Nutzung und weist zur Innenstadt. FußgängerInnen können die Verbindung nach wie vor ebenfalls nutzen, getrennte Wege sind deutlich erkennbar. Der Kreuzungsbereich über die Blumenauer Straße wird dem hohen Fahrradverkehrsaufkommen gestalterisch angepasst, damit eine fließende Radverkehrsanbindung Ihmezentrum/Gartenallee entsteht. Die Gartenallee wird zur Fahrradstraße, Pkw verkehren untergeordnet. Ggf. Stellplätze reduzieren. Die Buslinien 100/200 und 120 werden nicht mehr über die Gartenallee geführt (s. Baustein A).

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    Konzept für Quartierparkplätze

    Die einzelnen Bausteine führen zu einer Reduzierung der Autostellplatz-Anzahl wie folgt:

    BAUSTEIN A BAUSTEIN B BAUSTEIN C Stephanusstraße - 60 Lichtenbergplatz -15 Lindener Markt - Straße - 5 Gartenallee -25 Lindener Markt - Platz - 20 Schwalenbergstraße - 35 Egestorffstraße - 30 -60 -40 - 90 Platzgewinn für Leben 190 Plätze oder 3.300 m 2

    Reduzierung der Anzahl an Stellplätzen in Linden-Mitte bis 2030 Zur Kompensierung der Platzreduzierung, wird Folgendes angenommen bzw. gefordert: 1 - Eine Abnahme des gesamten Pkw-Besitzes im Quartier bis 2030 Diese Abnahme wird unter anderem auf Basis der Ziele des MasterPlans Mobilität 2025 geschlussfolgert und ist heute schon sichtbar bei der jüngeren Generation. Der Radverkehrsanteil hingegen soll in Hannover 25% erreichen (Steigerung um 6% im Vergleich zu heute), wobei in einem gut angebundenen und zentralen Stadtviertel wie Linden davon auszugehen ist, dass diese Steigerung verhältnismäßig noch größer sein wird.

    Die Pkw-Nutzung wird weiter reduziert, wenn durch die Umstrukturierung die Entfernung zum nächsten Pkw-Stellplatz weiter ist als zur nächsten ÖNPV-Haltestelle.

    Außerdem gewinnt das Carsharing heutzutage immer mehr an Bedeutung, sodass der Pkw-Besitz im Jahr 2030 viel weniger relevant sein wird.

    2 - Die Einrichtung neuer Parkplätze außerhalb des Quartiers. Die aktuellen Möglichkeiten am Rande des Quartiers konzentrieren sich auf zwei Orte:

    • An der Fössestraße besitzt die Stadt einen Parkplatz. Durch die Umgestaltung und effizientere Nutzung der Fläche könnten hier mindestens 60 Stellplätze gewonnen werden.

    • Das Ihmezentrum wird zum öffentlichen Parken und insbesondere für kosten-pflichtige, überdachte Garagenplätze der EinwohnerInnen im autoarmen Quartier genutzt.

    Postulierte Abnahme des Pkw-Besitzes im gesamten Quartier bis 2030 40 Anzahl Stellplätze Fössestraße 60 Anzahl Stellplätze Ihmezentrum 90 SUMME 190

    Kompensierung für die Reduzierung der Anzahl Stellplätze bis 2030 Für den Rest des Quartiers wird eine Parkraumbewirtschaftung (Anwohnerparken, Kurzparken) eingeführt.

    Auf Menschen mit Behinderung, für die ein längerer Fußweg zum Pkw ein Problem darstellt, soll bei den vorgeschlagenen Maßnahmen besondere Rücksicht genommen werden.

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    4. Fazit & Empfehlungen an die Stadt Für mehr Sicherheit und Lebensqualität im Quartier sowie einen ambitionierten Klimaschutz wünschen wir uns von der Stadt Hannover die Umsetzung folgender Empfehlungen:

    • Autoarme Wohnquartiere gestalten für mehr Lebensqualität (Neubau & insbesondere bestehende Quartiere)

    • Anbindung an die Innenstadt: Autofreies Netz für die gesamte Stadt Hannover (angenehmes, schnelles und sicheres Vorankommen für Fuß- und Radverkehr)

    • Mehr Mobilität - weniger Autos: Mobilitätsalternativen etablieren und fördern

    o Fahrrad

    � Plausibles & gut ausgebautes Radwegenetz

    � Kostenloser Fahrrad- und Lastenradverleih

    � Ampelschaltung zugunsten der FahrradfahrerInnen

    � Luftstationen für Fahrräder

    o Flächendeckendes Carsharing-Stationen-Netz

    o Bezahlbarer und gut ausgebauter ÖPNV

    o Shared Space fördern

    • Mobilitätspoint für Quartiere anbieten (mit Information und Buchung für ÖNPV, Carsharing, Fahrgemeinschaft und Fahrradausleihe)

    • Sitzplätze statt Stellplätze: Öffentlicher Raum wieder für Menschen nutzbar machen

    • Parkanlagen statt Parkraum: mehr Grünflächen und Plätze zur Erholung, Möglichkeiten für Urban Gardening

    • Parkraumbewirtschaftung einführen: Quartierparkplätze für AnwohnerInnen und Gewerbe am Rand schaffen

    • BürgerInnen bei der Verkehrs- und Mobilitätsplanung aktiv beteiligen

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