PUNKT 4/2014

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SPITAL BUSINESS Mit Jobvideos in die Poleposition 6 PERSPEKTIVEN Autologe Stammzell- transplantation 10 SERVICE Gruss aus der Küche: Weihnachtsrezept 23 4 14

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Das Personalmagazin von Spital Netz Bern und Inselspital

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SPITAL BUSINESSM it Jobv ideos in d ie Poleposit ion 6

PERSPEKTIVENAutologe St am mzel l- t ransplant at ion 10

SERVICEGr uss aus der Küche: Wei h nachtsrezept 23

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Was vor 660 Jahren von einer mutigen Frau testamentarisch nieder-gelegt wurde, ist für mich Kult: «In Gottes Namen, Amen! Ich, Anna Seilerin, Burgerin und wohnhaft zu Bern, tue kund allen, die diese Urkunde sehen oder lesen hören (...)» Die Gründerin der Stiftung hat dem Betrieb den ersten Namen gegeben.

Und was sage ich? Als Hannoveraner in Bern, nach knapp einem Jahr als neuer Chef von Inselspital und Spital Netz Bern? «Ich, ein Hannoveraner, wohnhaft zu Bern, arbeite als Insulaner, Spital Netz-ler und Berner an der Verstärkung des Medizinalstandortes Bern?»

Keine ganz einfache Sache, diese Bekundung. Zumal wir auch noch keinen Namen kreiert haben für das neue Spitalgebilde, auf das wir alle warten, für das wir alle arbeiten und mit den politischen Gre-mien sowie den zuständigen Behörden um die bestmögliche, um-setzbare Form ringen. Noch liegt ein langer Weg vor uns, der nur langsam bezwungen werden kann. Unverändert bin ich vom Nutzen des neuen Gebildes überzeugt. Ich glaube daran, dass sich in zehn Jahren die Bevölkerung auf dem Land an seinem Spital erfreut, weil sie weiss, dass optimale Behandlung vor Ort möglich ist und den-noch starke Partner mit universitärem Fachwissen und neusten For-schungsergebnissen Rückhalt bieten.

Bis dahin werden wir noch ein paar Ausrufe hören. Nicht alle wer-den positiv sein. Um das zu ändern, müssen wir ein paar Mauern niederreissen, anstatt neue zu bauen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihren Lieben schöne Feier-tage und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Ich danke Ihnen für Ihre Mitarbeit und Ihr persönliches Engagement.

Holger BaumannVorsitzender Geschäftsleitung

NEWS

03 Innovative Pflege04 Streifzüge05 Grippe – Grand Prix

SPITAL BUSINESS

06 Jobvideos08 Sarkomzentrum10 Stammzellentransplantation12 Philippe Pellaton:

200 Tage im Amt14 Pflegezentrum Elfenau verkauft

PERSPEK TIVEN

16 Tag der Klinischen Forschung18 Seitenwechsel: Oliver Wahler20 Advanced Nursing Practice22 Ich lerne, also bin ich23 Leitung Gastronomie/Rezept

SERVICE

24 Kolumne 25 Forschungsaufenthalt, Jonas

Marschall26 Mitarbeiteranlass27 Bumerang28 Personelles30 Auszeichnungen31 Quiz/Impressum32 Cartoon

EDITORIAL

Als Hannoveraner in Bern

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Vinzenz Meiers Weihnachtsrezept Seite 23

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INNOVATION IN DER PFLEGE

Innovative Pflege in der Herz- und Gefässchirurgie

Die Medizintechnik macht im Bereich Diagnose und Assessment grosse Fort-schritte. Mit dem Mobility Monitor (compliant concept AG) ist ein Assessment-Tool verfügbar, welches von den Pflegenden zur Unterstützung von Dekubitus- und Sturzprävention sowie zur Analyse von Unruhe- und Schlafverhalten der Patienten genutzt werden kann. Das Gerät ist auch im Inselspital im Einsatz.

Der Mobility Monitor erfasst – über die Sensoreinheit unter der Matratze – die Eigenmobilität und die Mikroaktivität der Patienten im Bett und zeichnet diese elektronisch auf. Letztere kann durch schlechte Schlafqualität, Schmerzen oder Unruhezustände erhöht sein. Bei unzureichender Eigenbewegung der Patien-ten weist das Gerät über den Lichtruf auf die Dekubitusgefahr hin oder meldet bei sturzgefährdeten Patienten, wenn sie das Bett verlassen. Interventionen zur Risikoverminderung können entsprechend individuell und situationsgerecht durchgeführt, die Lebensqualität der Patienten dadurch gefördert werden.

Die Optimierung des pflegerischen Risikomanagements ist an der Klinik für Herz- und Gefässchirurgie (HGEK) ein Dauerziel. Vor eineinhalb Jahren hat die Pflegeleitung deshalb sechs Mobility Monitore angeschafft. Aufgrund erster Erfahrungen wurde in diesem Jahr ein Handlungsschema für einen systema-tischen Einsatz erarbeitet und in einem einmonatigen Pilot auf einer Betten-station getestet.

Von 75 Patienten der Pilotabteilung erfüllten 16 ein Indikationskriterium. Die häufigsten Indikationen waren «Verminderte Bettmobilität», die Pflegediagno-sen «Sturzgefahr», «Akute Verwirrtheit» und «Gefahr einer akuten Verwirrtheit».

Die Resultate zeigen, dass das Handlungsschema auf der HGEK umgesetzt wer-den kann. Die Erfahrungen mit dem Mobility Monitor sind positiv, die Unter-stützung im pflegerischen Alltag wird als effektiv und nützlich erlebt. Da die Dateninterpretation aber einige Erfahrung benötigt, ist ein mehrmonatiger Support der Teams durch speziell geschulte Key User der Stationen und die Pflegeexperten sinnvoll. Aktuell wird das Schema auf den restlichen vier Sta-tionen gestaffelt eingeführt. Alle zwei Monate wird ein Team geschult, die Sup-portphase dauert – in abnehmender Intensität – jeweils sechs Monate.

Corinne Heimgartner, heute eine

junge gesunde Frau aus Herzogen-

buchsee, erkrankte an Sarkomkrebs

als sie 15 Jahre alt war. Ein Rück-

blick vor der Kinderklinik, am Ort

der Therapie.

Bericht ab Seite 10

Standortleiter Spital Münsingen Seite 12

Philippe Pellaton 200 Tage im Amt

Sarkomzentrum Seite 8

16 Kliniken arbeiten interdisziplinär

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12. August 2014: Christoph Schläppi, Architekturhistoriker; Historische Spurensuche. 19. August 2014: Sabine Tschäppeler, Biologin; Flora und Fauna rund ums Inselspital. 26. August 2014: Prof. Dr. med Andreas Tobler, Ärztlicher Direktor Inselspital; Die medizinische Entwicklung des Inselspitals.2. September 2014: Mark Werren, Dipl. Arch. ETH, Stadtplaner Stadt Bern; Stadtentwicklung am Beispiel des Inselareals. 9. September 2014: Prof. Dieter Schnell, PD Dr. phil. I, Architekturhistoriker; Frühe Bauten des Spitalausbaus. 16. September 2014: Bernhard Leu, Dipl. Arch. FH, NDS BWL, Direktor Infrastruktur; Die unterirdische Welt des Inselspitals.

Die bis zu 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer begaben sich auf historische Spurensuche, entdeckten Flora und Fauna rund ums Inselspital, lernten die medizinischen Entwicklungen des Inselspitals kennen, befassten sich am Beispiel des Inselareals mit der Stadtentwicklung, erfuhren Wissenswertes über geschützte Gebäude des Spitals und tauchten ab in die unterirdische Welt des Inselspitals. Das Bild des Inselspitals mit dem Eingang ins Bettenhochhaus konnte mit diesen Streifzügen erweitert werden.

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NEWS | STREIFZÜGE

Streifzüge durchs Inselareal TEXT: Strategische Planung, Direktion Infrastruktur FOTO: Pascal Gugler

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Grand-Prix 2015

Emotionen und pures Laufvergnügen –Wir freuen uns.

www.insel.ch

Das Inselspital – Medical Partner des Grand-Prix von Bern

InselSpital-Inserat2015-RZ.indd 1 03.10.14 17:30

SPITAL BUSINESS | NEWS

Grippeimpfung

Anmeldung für den Lauf vom 9. Mai 2015 sind ab Dezember über das Intranet möglich. Das Inselspital übernimmt für alle Mitarbeitenden des Inselspitals und des Spital Netz Bern das Startgeld bei Anmeldungen, die zwischen dem 15. Dezember 2014 und dem 15. März 2015 eingehen. (Spä-tere Anmeldungen bitte direkt über die offizielle GP-Seite. Diese Kosten werden NICHT vom Unternehmen übernom-men.)

Im Vorfeld finden wieder drei GP-Symposien im Hörsaal Ettore Rossi der Kinderkliniken statt.

Mittwoch, 18. Februar 2015, ab 18.30 Uhr• Körperliches Training und Wettkampfteilnahme bei Herz-

Kreislauf-Erkrankungen. PD Dr. med. Matthias Wilhelm

• Leistungsdiagnostik und Trainingssteuerung – was für wen? Dr. med. Lukas Trachsel

• «Was kann der Amateur vom Profi lernen?» Lubos Bilek, Trainer von Sebastian Kienle (Sieger Ironman Hawaii 2014)

Mittwoch, 18. März 2015, ab 18.30 Uhr • Pollenallergie am Grand-Prix Bern – Prävention und

Behandlung. Prof. Dr. med. Arthur Helbling• Wirbelsäule und Sport. PD Dr. med. Lorin Benneker

Mittwoch, 22. April 2015, ab 18.30 Uhr • Lunge, Luft und Sport. Dr. med. Carmen Casaulta• Sport, Spiel & Spass – Verletzungen im Kindesalter.

Dr. med. Andreas Bartenstein

Inselspital

Spital Netz BernGemäss BAG konnte wäh-rend der Grippesaison 2013/ 2014 die leichteste Grippe- epidemie der letzten zehn Jahre verzeichnet werden.

Die Impfquote im SNBe ist im Vergleich zur Grippe-impfung 2012/2013 kons-tant geblieben. Der verwen-dete Grippeimpfstoff deckte die zirkulierenden Influen-zaviren sehr gut ab, sodass dieses Jahr die Zusammen-setzung des Impfstoffes un-verändert bleibt. Da der Impfschutz mit der Zeit sinkt, wird eine jährliche Auffrischung der Impfung empfohlen. Die Einladun-gen zu den Grippeimpfun-gen wurden zum einen mit

den Lohnabrechnungen vom September bzw. Okto-ber an die Mitarbeitenden verschickt, zum anderen wurden die Informationen zu den Grippeimpfungen an vereinzelten Standorten ausgehängt und auf den Ab-teilungen verteilt. Geimpft wurde im Zeitraum von Mitte Oktober bis Mitte No-vember.

Bei Fragen zur Grippeimp-fung wenden Sie sich bitte an den personalärztlichen Dienst an Ihrem Standort.

Betriebliches Gesundheits-management Spital Netz Bern

«Das Inselspital über-nimmt die Anmeldege-bühr bei Anmeldungen,

die zwischen dem 15.12.14 und dem 15.3.15 einge-

hen.»

Auch 2015 «Medical Partner»

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Bei Fragen zur Grippeimpfung wenden Sie sich bitte an den personalärztlichen Dienst (PAD).

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Mit Jobvideos in die Poleposition

Zur Rekrutierung von Personal setzt das Inselspital immer öfters auch auf Jobvideos, die den Kandidaten einen konkreten Eindruck der künftigen Stelle ver-mitteln. – Erste Erfolge zeichnen sich ab.

TEXT: Marianne Kaiser FOTO: livejobs.ch

Trotz Aufwand eine Low-Cost-Produktion:

Ein Job-Video kostet etwa gleichviel wie ein 4-farbiges Inserat (A4) in einer Fachzeitschrift (1x geschaltet).

SPITAL BUSINESS | REKRUT IERUNG

Was einst der Anzeiger, ist heute das Internet: Wohl die meisten Stellensu-chenden, allen voran die jüngeren, su-chen in erster Linie im Internet nach einem neuen Job. Viele nutzen zudem berufliche Job-Netzwerke wie XING, informieren sich über Social Media-Kanäle wie Facebook oder schauen sich entsprechende Videos auf dem Google-Video-Portal YouTube an. Dass dabei Arbeitgeber nachziehen und sich auch online als attraktiven Arbeitge-ber am Markt präsentieren müssen, liegt auf der Hand. Und je ausgetrock-neter der Stellenmarkt, desto wichtiger wird eine gute Präsenz am Markt dank

gutem Auftritt. Das ist unter anderem im Gesundheitswesen von Nöten, wo der Personalmangel und der Konkur-renzdruck besonders gross sind. Hier reichen Stelleninserate alleine erst recht nicht mehr aus.

Positiver Eindruck ist nötig Neben dem physischen Werben und Netzwerken an Berufs- und Fachmes-sen, an Kongressen und Symposien der Verbände, verlangt das heutige Rekru-tieren von geeignetem Personal eine starke Marktpräsentation mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln. Denn herkömmliche, auf Text beschränkte

Stelleninserate zeigen limitierte Mög-lichkeiten und kommen im heutigen Zeitalter unter Druck. Ein Jobvideo bietet hingegen die Möglichkeit, den Interessierten das Umfeld, die künfti-gen Kolleginnen und Kollegen, die Vor-gesetzten und das Arbeitsumfeld kon-kret aufzuzeigen. Ein positiver Ein- druck kann einen entscheidenden Ausschlag für die Bewerbung geben. Dazu Therese Leibinn, Leiterin Perso-nalmarketing: «Die Erfahrungen mit den ersten Jobvideos sind durchaus positiv und bewirken eine sukzessive Zunahme an eingehenden Bewerbun-gen. Bereits heute können wir sagen,

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dass der frankenmässige Nutzen die Kosten der Produktion um ein Vielfa-ches übersteigt.»

Im Einsatz für die Intensiv-, Anästhe-sie- und NotfallpflegeIm Frühling 2014 wurden die ersten drei Videos produziert, und seither zie-hen immer mehr Kliniken nach. Nach der Viszeralen Chirurgie, die das erste Video in Auftrag gegeben hatte, lan-cierte als Gemeinschaftsproduktion auch die Intensiv-, Anästhesie- und Notfallpflege ein Jobvideo. Protagonis-tinnen des Anästhesie-Teams simu-lierten einen Notfall, anhand dessen nicht «nur» die Patientenprozesse, son-dern auch die dafür notwendigen Wei-terbildungen illustriert werden kön-nen. Denn neben «normalen» Stellen müssen auch Weiterbildungsplätze be-setzt werden können, damit Nachfolge-lösungen greifen. Auch hier ist der Markt ausgetrocknet. Das Buhlen um die besten Kandidaten für Weiterbil-dungen und somit späteren Mitarbei-tern und Mitarbeiterinnen ist zwi-schen Kantonen und Spitälern extrem (allen voran zwischen Privatspitälern und öffentlichen Häusern). Der Mangel an Lernenden in der Grundpflege schlägt sich heute im derzeit knapp ge-nügend besetzten Weiterbildungsbe-reich nieder. Dazu Irène Klöti-Aegler, Leiterin Pflegedienst Anästhesiologie: «In der Grundpflege werden in der Schweiz pro Jahr nur etwa 3000 Be-rufsfachleute ausgebildet; rund 4700 Personen werden benötigt. Dass sich dieses Manko später auf Weiterbil-dungsangebote wie Notfall-, Intensiv- und Anästhesiepflege ausdehnt, ist nachvollziehbar.» Früher habe für Weiterbildungen eine Warteliste be-standen. Heute sei man froh, wenn von den Interessierten genügend qualifi-zierte Personen eruiert werden kön-nen.

Aus diesen Gründen haben sich Inten-siv-, Anästhesie- und Notfallpflege für ein Jobvideo entschieden, das zwar nicht zu einem Run auf die ausge-schriebenen Stellen (in der Anästhesie-pflege stehen freie Stellen immer zur Verfügung, da ca. 50 Personen pro 24 Stunden benötigt werden) geführt hat, aber breit wahrgenommen wurde, zu-weilen auch über die Landesgrenzen hinaus. Zum Beispiel im Südtirol, in Bozen, womit eine neue Person ange-stellt werden konnte. «Die Vorberei-

tungen für das Video waren sehr zeit-intensiv, aber spannend und haben uns allen Spass gemacht», so die Leite-rin Pflegedienst, die die Jobvideos be-fürwortet und jederzeit wieder ma-chen würde. Heute müsse man alle Kanäle nutzen, um auf sich aufmerk-sam zu machen.

Viele Jahre war das Werben noch nicht nötig. In guten Zeiten konnte sich das Insel-spital bequem zurücklehnen, wenn es sich um die Neubesetzung von Stellen handelte. Heute kämpfen fast alle Spi-täler und Heime um Personal. Dabei sind die Karten ungleich verteilt: Die Privaten locken mit mehr Lohn, mit äusserst attraktiven Stellenangeboten und Zusatzleistungen. So bleibt dem Universitätsspital das fachlich sehr breite Arbeitsspektrum, die exzellente Stellung, der gute Ruf und die Anbin-dung an Universität und Forschung, was aber auch ausserhalb besser ver-kauft werden soll. «In der Anästhesie-pflege engagieren wir uns stark, um die Vorzüge unserer Abteilung bekannt zu machen. Neu führen wir jährlich auch ein eigenes Anästhesiepflegesympo-sium durch. Zurzeit benötigen wir wei-terhin temporäre Kräfte, damit alle OP-Programme in allen OP-Sälen pro-blemlos durchgeführt werden kön-nen», so Irène Klöti-Aegler.

Personalmangel entgegenwirken Das weiss auch Brigitte Dubach, Leite-rin Pflegedienst OP-Zentrum INO: «Wir arbeiten im Moment mit sechs tempo-rären Mitarbeitenden, was immer noch besser ist, als infolge Personalmangels einen OP-Saal zu schliessen, was auch schon der Fall war. Die meisten von uns leisten viele Überstunden …» Ihr drin-gendster Personalbedarf: Dipl. OP-Pfle-gepersonal oder dipl. Operationsfach-personal. Deshalb setzt auch sie auf ein Jobvideo, das für den Spätherbst ge-plant ist, denn sie ist überzeugt, dass zeitgerecht aufbereitete Inserate ein «must» sind. Aber nicht nur. «Der Lohn sollte auch stimmen. Wir sind bemüht, den üblichen Lohnforderungen ge-recht zu werden. Zudem bräuchte es weitere interne Massnahmen wie ge-nügend Parkplätze, Vergünstigung für den ÖV und Insel-nahe Pikettzimmer. – Für uns ist es oft zermürbend zu se-hen, wie andere mit Lockangeboten punkten. Zum Glück können wir vieles wettmachen mit einer überaus span-

Im ersten Halbjahr 2014 erstellte Videos:

• Jobvideo Viszerale Chirurgie • Jobvideo Intensiv-, Anästhesie-

und Notfallpflege• Jobvideo Dipl. Pflegefachpersonal• Jobvideo Medizinsteuerung/Medizin-

controlling

• Gesamtzahl Views «Dipl. Pflegefachpersonal»: bisher über 50 000 Views

• Tagesdurchschnitt: rund 200 Views/Tag

XING – Seit August Unternehmensprofil aktiv. Zielgruppen: Ärzte, Akademisches Personal, Verwaltung (HR /Marketing, Finanzen/Controlling, Informatik, Projektmanager).www.xing.com

Kununu – Arbeitgeberbeurteilungs-plattform: seit August Unternehmens-profil aktiv.www.kununu.com

nenden Arbeit auf höchstem Niveau.» Ins gleiche Horn stösst auch Herold Bu-mann, Leiter Pflegedienst, Urologische Klinik, der jüngst ein Video erstellen liess, aber weitere Massnahmen wünscht: «Ein Jobvideo ist ein wichti-ger Anfang. Aber es braucht auch kon-kurrenzfähige Anstellungsbedingun-gen, faire Löhne und attraktive Rahmenbedingungen.» Zwar sei die Situation im Pflegedienst derzeit nicht prekär – momentan bestehe gar eine Warteliste – im OP aber schon: «Auf unser aktuelles Inserat hatten wir ge-rade mal eine Anfrage. Gegenüber an-deren Kantonen, vor allem Aargau und Zürich, sind wir lohntechnisch nicht konkurrenzfähig. Nicht selten werden Bewerbungen deswegen zurückgezo-gen. – Der Stellenmarkt ist sehr ‹tro-cken›.»

Ein Jobvideo, im Stelleninserat einge-bunden und auf Online-Kanälen ein-sehbar, sei deshalb nicht nur Kür, son-dern Pflicht.

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16 Abteilungen bilden gemeinsam das inter- disziplinäre Sarkomzentrum. Dafür spricht einiges. Die Koordinatoren des Zentrums geben Auskunft.

TEXT: PD Dr. med. Frank Klenke und Dr. med. Attila Kollàr FOTO: Tanja Läser

PUNKT: Wieso braucht es ein Sarkom- zentrum?Attila Kollàr: Das übergeordnete Hauptziel der Bildung eines Sarkom-zentrums liegt in der Gewährleistung der optimalen Behandlung von Sar-kompatienten. Aufgrund der Selten-heit dieser Tumorerkrankung ist es von zentraler Bedeutung, das Wissen und die Erfahrung zu bündeln. Nur so ist eine kompetente Strukturierung und Beurteilung der Untersuchungsergeb-nisse sowie die Erstellung eines Thera-pieplans bei diesen komplexen Erkran-kungen möglich.

Frank Klenke: Am Inselspital sind 16 medizinische Fachrichtungen direkt an der Behandlung von Sarkompatien-ten beteiligt. Die örtliche Nähe und die enge Zusammenarbeit als Team von Sarkom-Spezialisten ermöglichen eine qualitativ hochstehende Betreuung der betroffenen Patienten. Ausserdem können wir durch die zentrale und strukturierte Dokumentation aller Sarkome unsere Expertise erweitern und neue Erkenntnisse zur Diagnostik und Therapie von Sarkomen gewin-nen.

Welche Vorteile bringt mir das Zent-rum als Patient?Frank Klenke: Die Diagnose eines bösartigen Tumors stellt für jeden Pa-tienten ein einschneidendes, lebens-veränderndes Ereignis dar. Wenn der Verdacht auf ein Sarkom geäussert wird, sind viele Untersuchungen not-wendig, um die Diagnose zu sichern und um die Ausbreitung des Sarkoms festzustellen (Röntgenuntersuchun-gen, Gewebeprobe des Tumors usw). Durch die Bildung eines Sarkomzent-rums profitieren die Patienten von ei-ner zentralen Anlaufstelle, welche Un-

tersuchungen und Therapien koordi- niert. Hierdurch wird eine optimale Betreuung ohne Zeitverzögerungen ge-währleistet. Die Patienten sind mit der Vielzahl an Ärzten, die an der Behand-lung beteiligt sind, oft überfordert. Da-her wird bereits von Beginn an ein be-handelnder Arzt ausgewählt, der für den Patienten als persönlicher An-sprechpartner zur Verfügung steht. In Zukunft wird jeder Sarkompatient aus-serdem von einer speziell ausgebilde-ten Pflegekraft betreut. Diese soge-nannte «Advanced Practice Nurse» wird den Patienten kontinuierlich während der Diagnostik, Therapie und Nachsorge begleiten.

Attila Kollàr: Die ärztliche Betreuung erfolgt durch erfahrene Sarkomspezi-alisten. Die Betreuung endet jedoch nicht mit der Therapie der Sarkomer-krankung. Nach Abschluss der eigent-lichen Behandlung wird ein individu-eller Nachsorgeplan erstellt, um einen eventuellen Krankheitsrückfall früh zu entdecken und behandeln zu kön-nen. Auf diese Weise wird eine regel-mässige Betreuung der Patienten si-chergestellt und ein langfristiges Vertrauensverhältnis aufgebaut.

Um eine ganzheitliche Betreuung si-cherzustellen, werden unsere Patienten in physiologischer, psychologischer und sozialer Hinsicht professionell un-terstützt. Zu diesem Zweck arbeitet das Sarkomzentrum eng mit der Physio-therapie, Ergotherapie, Ernährungsbe-ratung, Schmerztherapie, Psychoonko-logie, Seelsorge, Palliativmedizin und dem Sozialdienst des Inselspitals zu-sammen. Mit unserem interdisziplinä-ren Team möchten wir unsere Patien-ten auf ihrem Weg bestmöglich begleiten.

SPITAL BUSINESS | NEUES ZENTRUM

Bildung eines Sarkomzentrums

PUNKT • AUSGABE 4/148

Das interdisziplinäre Sarkom-zentrum setzt sich aus 16 Abteilungen zusammen:

Universitätskliniken für: Medizinische Onkologie; Radio-Onkologie; Diagnostische, Inter-ventionelle und Pädiatrische Radio-logie; Orthopädische Chirurgie; Viszerale Chirurgie und Medizin; Thoraxchirurgie; Plastische- und Wiederherstellungschirurgie; Hand-chirurgie; Urologie; Frauenheil-kunde; Hals-, Nasen- und Ohren-krankheiten (HNO), Kopf- und Halschirurgie; Herz- und Gefässchirurgie; Kinderheilkunde (Abteilung Kinderonkologie); Kinderchirurgie (Abteilung Kinderorthopädie); Nuklearmedizin.Institut für Pathologie, Universität Bern

Kooperationspartner des Sarkomzentrums: Physiotherapie, Ergotherapie, Ernährungsberatung, Schmerzthe-rapie, Psychoonkologie, Seelsorge, Palliativmedizin und Sozialdienst

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Wissen und Erfahrungen bündeln.

Dr. med. Attila Kollàr und PD Dr. med. Frank Klenke

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«Die örtliche Nähe und die enge Zusammenarbeit als

Team von Sarkom-Spezialisten ermöglichen eine qualitativ hochstehende Betreuung.»

PD DR . FR ANK KLENKE ,ORTHOPÄDISCHE CHIRURGIE

INFOBOX

• Was ist ein Sarkom? Sarkome (aus dem Griechischen «Fleisch», «Weichteile», «Geschwulst») sind bösartige Tumore, die vom Binde-gewebe ausgehen. Zum Bindegewebe gehören zum Beispiel Knochen, Knor-pel, Muskeln und das Fettgewebe. Übergeordnet werden Weichteil- und Knochensarkome unterschieden. In Abhängigkeit des Ursprungsorganes bzw. -gewebes werden Sarkome in über 100 Unterarten eingeteilt. Sar-kome sind sehr seltene Tumore ( <1% aller Tumorerkrankungen). Sie können im ganzen Körper vorkommen, sind jedoch am häufigsten an Armen und Beinen (ca. 70% der Fälle) anzutreffen. Sarkome treten am häufigsten im Kin-des- und Jugendalter auf; ein zweiter

Altersgipfel findet sich um das 60. Lebensjahr.

• Wie werden Sarkome behandelt? Die Behandlung von Weichteil- und Knochensarkomen ist komplex und erfordert eine interdisziplinäre Zusam-menarbeit einer Vielzahl medizini-scher Fachrichtungen (verschiedene chirurgische Disziplinen, Onkologie, Strahlentherapie, Radiologie, Patholo-gie). Um eine Sarkomerkrankung hei-len zu können, kommen chirurgische, chemotherapeutische und strahlen-therapeutische Verfahren zur Anwen-dung. Die genaue Art der Behandlung des einzelnen Patienten richtet sich nach dem individuellen Tumor.

• Was ist das Sarkomboard? Das Sarkomboard ist eine wöchent-lich stattfindende Tumorkonferenz,

zu der alle an der Sarkomdiagnostik und -therapie beteiligten Ärzte zu-sammenkommen. In diesem Rahmen werden die Vorgeschichte und Be-schwerden des Patienten, die radiolo-gischen Befunde sowie Resultate von Gewebeentnahmen präsentiert und diskutiert. Anhand dieser Informatio-nen wird ein individuelles Betreu-ungs- und Therapiekonzept für den Patienten erstellt. Dem Sarkomboard kommt somit eine zentrale Rolle bei der Behandlung von Knochen- und Weichteilsarkomen zu. Durch den direkten interdisziplinären Infor-mationsaustausch von erfahrenen Ärzten kann eine kompetente und effiziente Beurteilung und Therapie-planung für alle Patienten gewähr-leistet werden.

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PERSPEKTIVEN | KREBSTHERAPIE

Autologe Stammzelltransplantation

Vor elf Jahren erkrankte die heute 26-jährige Corinne Heimgartner an PNET, einer Form von Weichteilkrebs: ein Haupttumor in der Schulter, Ableger in den Knochen und dem Gehirn. Heute ist sie gesund. Ein Rückblick vor der Kinderklinik, am Ort der Therapie.

TEXT: Marianne Kaiser FOTO: Tanja Kocher

Unter PNET kann sich der Laie nicht sonderlich viel vorstellen und denkt wohl kaum in erster Linie an Weich-teil- also an Sarkomkrebs (Sarkom von griechisch «sárka» – Fleisch). Dabei steht PNET für «Primitiv neu-roektodermaler Tumor».Corinne Heimgartner, heute eine junge gesunde Frau aus Herzogenbuchsee, erkrankte daran als sie 15 Jahre alt war. Das erste Symptom hatte sie im Januar 2003 mit plötzlichem Schmerz in der Schulter. Die Schulter schwoll an, und die Schmerzen wurden uner-träglich. Die ersten Diagnosen: Mus-kelzerrung, Fehlhaltung und nach Er-brechen der starken Schmerzmittel eine Magen-Darm-Entzündung. Zwei Wochen vor der effektiven Diagnose kamen Doppelbilder dazu, die Schulter war unterdessen bis hin zum Ohr ge-schwollen.

Nach erfolgter Blutentnahme beim Hausarzt und Röntgenbildern im Spital Langenthal hörte Corinne zum ersten Mal den Begriff «Tumor». Bereits am nächsten Tag wurde sie ins Kinderspi-tal Bern eingeliefert. Es folgten diverse Untersuchungen, eine Biopsie, das Ab-ziehen des Gehirnwassers Liquor in-folge zu hohem Hirndrucks. Eine Wo-che später startete die erste Chemo- therapie. Corinne blieb vorerst zwei Wochen im Kinderspital.

Aus Corinnes Tagebuch – 10 Jahre später verfasstAus verschiedenen Quellen schreibt Corinne ein Tagebuch. Darin beteiligte sich auch ihre Mutter:

«Bei der Metastase unter Corinnes Schä-deldecke hat sich der wuchernde Tumor durch Platzmangel durch die Schädel decke ‹gefressen› und am Schädel ein Loch gebildet. Der Tumor hat die ganze linke Schädelseite beansprucht. ( …) Der hohe Hirndruck hat ihr Doppelbilder beim Sehen und auch noch zusätzliche Schmerzen bereitet. Ein Arzt hat uns erklärt, dass, wenn man einen Menschen diesem Hirndruck künstlich aussetzen würde, würde er es nicht überleben. Corinne hat das nur überlebt, weil dieser Druck ganz langsam entstand.»

Und Corinne:

«Heute hatte ich noch einen Ultraschall vom Bauch, Röntgen von der Schulter und eine Skelett-Szintigrafie. Dabei sah man alle Knochenmetastasen. Am Nach-mittag wurde ich auf die Onkologie ver-legt. (…) Wir haben selten von der Onko-logie gesprochen, sondern meistens nur vom G7Süd. Dort war man wie eine gros se Familie. Manchmal am Abend, wenn die Kinder schliefen, trafen sich die Eltern in der Küche und tauschten ihre Erfahrungen aus.»

Fünf Tage Chemo, drei Tage Fieber«Die erste Chemo war relativ schwach. Meine Lebenserwartungen auch. Der ganze Körper war vom Tumor befallen. Dennoch konnte ich auf die Sommer-ferien nach Hause», erinnert sich die heutige Pflegefachfrau, die im Spital Emmental arbeitet. Corinne Heimgart-ner wiederholte das 9. Schuljahr als Übergangslösung und musste die an sich geplante Lehre als Fachangestellte

Gesundheit wegen der lange dauern-den Chemo verschieben:

«Meistens machte ich nach der Chemo einen Infekt, bekam Fieber und musste nach ein paar Tagen daheim wieder ins Spital. Zuweilen musste mich meine Fa-milie richtiggehend dazu zwingen. Ich mochte schier nicht mehr.»

Ab der dritten Chemotherapie wurde die Dosis erhöht; Corinne verlor nicht nur die Haare, sondern auch die Nägel. Sie litt unter Verstopfung und unter ei-nem Pilzbefall. Nach der achten Chemo, also vor der letzten, wurde sie eingehend auf Krebszellen untersucht, denn nur ohne Krebszellen im Körper konnte eine Hochdosis-Therapie in Be-tracht gezogen werden. «Hätten sie da-mals noch Krebszellen gefunden, hätte man, so hatte man es mir mitgeteilt, nichts mehr machen können.»

Stammzellen sammeln«(…) Heute war der Tag der Stammzell-sammlung. Stammzellen sind sozusagen Mutterzellen, die in der Lage sind neue Blutzellen zu bilden. (…) Dafür habe ich gestern den Dialysekatheter bekommen. Beim einen Zugang wird das Blut ent-nommen und geht durch eine Maschine, die die Stammzellen sammelt. Beim an-deren Zugang wird das Blut wieder in die Gefässe gepumpt. Nach zwei Stunden (…) waren bereits mehr als genügend Stammzellen gesammelt.»Die Hochdosis-Therapie dauerte bei Corinne drei «kurze» Wochen: vom 15. Dezember bis zum 5. Januar, davon isoliert war sie sechs Tage, die sie mehr-

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heitlich verschlafen hatte. Fieber und Wasser auf der Lunge schwächten sie zusätzlich. Auf Besuch hatte Corinne keine Lust, und die kleinsten Aufgaben wie Körperpflege verlangten alles von ihr ab.

Doch Corinne kämpfte sich zurück ins Leben und nach Hause, wo es ihr Tag für Tag besser ging: Im Frühling dann die ersten Nachuntersuchungen, im

Corinne Heimgartner,

heute eine junge gesunde Frau

Spätsommer Start ins Welschlandjahr und nach ein paar Wochen der Wechsel an die Feusi in Bern. 2005 konnte sie endlich ihr Lehre als FaGe beginnen und hängte von 2008 bis 2011 gleich noch die Ausbildung HF zur Pflegefach-frau an. «Ich mache mir Gedanken da-rüber, später auf der Onkologie zu ar-beiten», sagt sie, die sie schon heute als angehende Mentorin, als «Survivor» im Einsatz ist.

Stammzelltransplantation

Blutbildende Stammzellen kommen nicht nur im Knochenmark, sondern zusammen mit vielen ausgereiften Blut-körperchen auch im Blut vor; man spricht von peripheren Blutstammzel-len. Deren Zahl ist sehr klein. Mit einem speziellen blutbildenden Wachstumfak-tor, täglich unter die Haut gespritzt, nimmt die Zahl der zirkulierenden Stammzellen rasant zu. Etwa fünf bis sieben Tage nach der ersten Gabe des Medikaments steigt die Zahl der Stammzellen im Blut auf ein Maximum an. Zu diesem Zeitpunkt können sie mit Hilfe einer sog. Leukapherese im Blut gesammelt werden. Dabei kommt ein Apheresgerät zum Einsatz. Die Sammlung dauert zwei bis vier Stunden und muss bei ungenügenden Zahlen am nächsten Tag wiederholt werden. Die gesammelten Stammzellen werden danach in einem spez. Verfahren tief-gefroren und aufbewahrt. Die Stamm-zellsammlung aus dem peripheren Blut wird heute nicht nur für autologe, sondern immer häufiger auch für allo-gene Transplantationen eingesetzt.

Pionierrolle der Berner Kinderklinik

• Als eines der ersten Kinderspitäler weltweit und als erste Klinik in der Schweiz hat die Abteilung der Berner Kinderhämatologie und Onkologie 1991 die periphere Stammzellsamm-lung bei den Kindern eingeführt.

• Damit in der Schweiz Stammzelltrans-plantationen (SZT) durchgeführt und verrechnet werden können, muss eine Abteilung JACIE akkreditiert sein. Die Berner Universitätsklinik für Kinderheilkunde erlangte die Akkre-ditierung 2004 als eines der ersten Spitäler in Europa. Diese erfolgte zusammen mit den drei Bereichen der Universitätsklinik Bern: der Einheit für die SZT bei Erwachsenen, der Einheit für die Stammzellsammlung und dem Labor für die Verarbeitung und Konservierung der Stammzellen. Letztes Jahr wurde das SZT-Pro-gramm zum 2. Mal reakkreditiert und der 1000. Patient transplantiert. Die Zahl der durchzuführenden Transplantationen nimmt stetig zu.

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PUNKT • AUSGABE 4/1412

SPITAL BUSINESS | SP ITAL MÜNSINGEN

Philippe Pellaton: «Wir sind nur ein Stein im Mosaik. Aber ein wichtiger.»

Nach gut 200 Tagen im Amt als Standortleiter Münsingen ist Philippe Pellaton froh, im Gesamt- unternehmen dereinst einen starken Partner zu haben. Ein Resümee.

Interview: Marianne Kaiser FOTOS: Pascal Gugler, SNBe

PUNKT: Herr Pellaton, als Standortlei-ter sind Sie in eine grosse Gesamtorga-nisation eingebunden. Wie viel Auto-nomie haben Sie?

Philippe Pellaton: Wenn wir den Blick fürs Ganze nicht verlieren innerhalb der

abgestuften Versorgung, sind wir relativ frei und autonom. Aber mir

ist bewusst, und ich befürworte das auch, dass wir ein Teil eines

Gesamten sind. Ein Stein in einem Mosaik. Wenn dieser rausbricht, ist das Bild nicht mehr komplett. Das neue Unternehmen, das

mit der Betriebs AG entsteht, muss sich wie jedes neue Unter-nehmen zuerst strukturieren. Wenn auch wir als Standort im Rahmen dieser Neu-Ausrich-tung unsere Prozesse überden-ken und optimieren, ist das für uns eine Riesenchance.

PUNKT: Also einer für alle?Philippe Pellaton: In erster Li-nie muss das Gesamtinteresse vor das Partikularinteresse ge-setzt werden. Und das gilt über-all. Wir sind zu klein, als dass wir nur für uns autonom han-deln könnten. Als eine der ers-ten Aufgaben sehe ich das Aus-weiten des Geschäftsvolumens im stationären und ambulan-ten Bereich. Wenn wir die wirt- schaftliche Leistung nicht meistern, haben wir auch keine Daseinsberechtigung.

Im Gesamtunternehmen

werden nur diese Teile erhalten bleiben können, die auch das nötige Rendement im Markt bringen.

PUNKT: Geschäftsvolumen vergrössern bedeudet in der Regel mehr Patienten. Oder haben Sie andere Pläne?Philippe Pellaton: Zum einen wollen wir mehr Universi-tätsleistungen aufs Land bringen und mit Spezialsprech-stunden wie zum Beispiel 14-täglichen Senologie-, also Brustsprechstunden unseren Patientinnen einen weiteren Service bieten (zweiseitige Akquise). Zum anderen bespre-chen wir bereits Möglichkeiten mit weiteren Belegärzten. Weiter gilt es die nötigen Ressourcen (z.B. Betten, OPS-Kapazitäten, Räume) besser zu nutzen und auf das effek-tive Geschäftsvolumen zu dimensionieren. Kurzfristig heisst das zwar Reduktion, ohne sich aber künftige Aus-weitungen zu verbauen. Ansonsten laufen uns die Kosten aus dem Ruder. Es gibt interessante Überlegungen, bei Bettenreduktion den frei gewordenen Raum sinnvoll zu nutzen …

PUNKT: …der letztlich zu mehr Patienten führt? Philippe Pellaton: Ja. Wir haben zum Beispiel gewisse Nach-folgeplanungen, die uns helfen werden, das Geschäftsvolu-men zu verändern. Ich denke da unter anderem an die Nach-folgemöglichkeiten im Bereich Gynäkologie und Geburtshilfe. Unser Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe, Dr. Roger Rauch, wird sich Ende nächstes Jahr zurückziehen. Die Fin-dungskommission für eine neue Chefärztin − wir bevorzu-gen bei gleicher Qualifikation aufgrund heutiger Patienten-bedürfnisse eine Frau − hat ihre Arbeit aufgenommen. Roger Rauch hat in den letzten 30 Jahren die Fachabteilung von Null auf aufgebaut. Heute haben wir 550 Geburten pro Jahr. Diese Zahl möchten wir mit dem Modell der Gruppenpraxis hier im Spital bis in zwei Jahren auf 650 Geburten pro Jahr erhöhen.

PUNKT: So werden nach Möglichkeit Gynäkologinnen unter der Leitung einer Chefärztin in einer Gruppen- praxis, die örtlich im Spital angesiedelt sind, das Manko an gynäkologischen Dienstleistungen auffangen?

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Neue Modelle weisen den Weg.

Gruppenpraxis Gynäkologie

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CHANCEN FÜR MÜNSINGEN

Das Landspital Münsingen mit einem Einzugsgebiet von rund 50 000 Einwohnern liegt nicht nur geografisch zwischen Thun und Bern, sondern auch ge-schäftlich: Die STS AG in Thun sowie die Privatspitäler in Thun, Gümligen und Bern verlangen auch Münsingen einiges ab und treiben das Unternehmen zur Optimierung von Prozessen, zu Anpassungen von Ressourcen und zur Ausweitung des Ge-schäftsvolumens.

Als starker Partner im Gesamt-unternehmen Inselspital Spital Netz Bern sichert sich Münsin-gen auch im Bereich integrierter Versorgung (Vor- und Nach-sorge mit externen Partnern) seinen Standort.

Philippe Pellaton: Genau. Derzeit hat die ortsansässige Gynäkologin Warte-fristen von bis zu sechs Monaten! Mit unserem Modell der gynäkologischen Gruppenpraxis im Spital Münsingen helfen wir einerseits Engpässe zu über-winden, nehmen neue Kundenbedürf-nisse wie auch neue Arbeitsmodelle auf und sichern gleichzeitig unsere Fallzahlen. Dabei arbeiten wir eng mit den in der Gyn/GebH beteiligten Be-legärzten und insbesondere mit der Münsinger Fachärztin zusammen, die uns als Partner willkommen heisst.

PUNKT: Arbeitsmodelle im Sinn von Job-Sharing und gemeinsam getra-gener Verantwortung? Philippe Pellaton: Die heutige Gene-ration der Ärzteschaft, allen voran die Frauen, sorgt für ihre work-life-ba-lance und strebt Teilzeitmodelle und gemeinschaftliches Arbeiten an. Das Modell der Ärztehäuser wird sich durchsetzen, davon bin ich überzeugt. Denn auch hier gilt, ähnlich wie beim Zusammenschluss Inselspital und Spi-tal Netz Bern: Einer alleine kann nur

mehr schwer ohne Partner überleben. Eine ähnliche Situation, wenn auch in anderer Disziplin, haben wir im Be-reich Chirurgie: Dr. Marc Mettler wird als Chefarzt Chirurgie per Ende Jahr das Spital Münsingen verlassen, um gemeinsam mit anderen sieben Ärzten die Gemeinschaftspraxis «Praxis 1» am Bahnhofplatz Münsingen aufzubauen. Er bleibt mit dem Spital Münsingen verbunden und wird auch weiterhin Patienten behandeln.

Solche Modelle wie diese neue Ge-meinschaftspraxis inmitten von Mün-singen sichern das Überleben der Hausärzte im Dorf und tragen dazu bei, dass die Bevölkerung in der Region rundum gut versorgt ist. Inwieweit auch Gynäkologinnen in der «Praxis 1» einst mittun könnten, ist noch offen. Auch für Marc Mettler laufen die Vor-bereitungen für eine passende Neube-setzung und Nachfolgeregelung. Dabei ist uns wichtig, dass die Person nach Münsigen und in unser Landspital passt. − Aber ich bin ganz zuversicht-lich.

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SPITAL BUSINESS | ELFENAU

Wachsen mit Qualität, Respekt und Bedürfnisorientierung

Per 1. Januar 2015 übernimmt die tilia Stiftung für Langzeitpflege das Pflegezentrum Elfenau von der Spital Netz Bern AG. Die Bewohnerinnen und Bewoh-ner erhalten die Leistungen in bisheriger Qualität; das Personal arbeitet zu gleichen Bedingungen weiter.

TEXT: Mediendienst, Marianne Kaiser FOTOS: SNBe

Das über 80-jährige ehemalige Säug-lingsheim ist sanierungsbedürftig: Die Vorgaben des Kantons an die techni-sche Infrastruktur und die Wohnflä-che für die Bewohnenden sind nicht mehr erfüllt, eine umfassende Sanie-rung und Modernisierung des denk-malgeschützten Pflegezentrums ist nö-tig. Ein Sanierungskonzept liegt vor.Das denkmalgeschützte Gebäude der Berner Stararchitekten Otto Rudolf Salvisberg und Otto Brechbühl wurde 1928–30 als Heim für Säuglinge und le-dige Mütter und als Ausbildungsstätte

für Säuglingsschwestern gebaut. 1948 und 1967 wurde das Gebäude erweitert und 1983 bis 1987 provisorisch als Krankenheim genutzt. Seit 1989 dient es nach entsprechenden Umbauten als Pflegezentrum für betagte Menschen mit 80 Pflegeplätzen. Das Grundstück gehört der Bernischen Stiftung El-fenau. Das Gebäude wurde im Bau-recht erstellt.

tilia Stiftung ausgewähltIm März 2014 gab der Verwaltungsrat der Spital Netz Bern AG die Verkaufsab-

sicht für das Pflegezentrum Elfenau bekannt. Aus mehreren Kaufinteres-senten hat der Verwaltungsrat der Spi-tal Netz Bern AG nun die tilia Stiftung für Langzeitpflege ausgewählt.

Durch die Einbettung in die tilia Stif-tung für Langzeitpflege erhält das Pfle-gezentrum Elfenau eine nachhaltige Perspektive, denn die Langzeitpflege wird immer wichtiger.

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Der neue Elfenau-Chef, Dieter Hannich, im Gespräch

PUNKT: Herr Hannich, per 1.1.2015 übernimmt die tilia Stiftung das Pfle-gezentrum Elfenau, was wird das Personal davon spüren? Planen Sie einen Übernahme-Akt?Dieter Hannich: Wir werden die Mitarbeiten-den natürlich in der tilia Gruppe willkommen heissen, was nicht zuletzt auch bedeutet, dass sie auch in den Genuss der grosszügi-gen Fringe Benefits von tilia kommen wer-den. Ein spezieller Übernahme-Akt ist nicht geplant. Die Geschäftsleitung hat sich je-doch bereits an verschiedenen Infoveran-staltungen persönlich vorstellen können.

Das gesamte Personal bleibt mindes-tens zwei Jahre lang – und das unter dem GAV – weiter beschäftigt. Ebenso können alle Lernenden ihre Ausbildung beenden? Und danach?Voraussichtlich werden die Mitarbeiten-den dann einen neuen Vertrag gemäss tilia Personalreglement erhalten, das in al-len wesentlichen Punkten mit dem GAV gleichgestellt oder sogar noch besser ist.

Das über 80-jährige ehemalige Säug-lingsheim ist sanierungsbedürftig. Werden die bereits erarbeiteten Bau-pläne nun so umgesetzt? Ja, tilia hat bereits Kontakt aufgenommen mit dem Architekturbüro Vincent & Aebi, welches die Pläne für die Umbau- und Sa-nierungsarbeiten erstellt hat. Die Pläne werden gesichtet und wo nötig und sinn-

voll noch mit Erfahrungswerten und Ideen von tilia angepasst. Tilia hat grosse Erfah-rung in Sanierung von Pflegeheimen.

Wann wird mit den Bauarbeiten ge-startet? Voraussichtlich im 2. Quartal 2017. Dauer bis ca. Ende 2018. Bis zum Beginn der Bauarbeiten im 2017 werden kurzfristige, raumaufwertende Massnahmen (Malerar-beiten, Beleuchtung, Einrichtung, Umnut-zung einiger Räume usw.) geprüft und wo sinnvoll umgesetzt.

Alles bei laufendem Betrieb?Mit dem 2014 neu eröffneten Zentrum Schönberg und dem ab 2017 neu sanier-ten Pflegezentrum in Köniz stehen tilia zwei äusserst hochwertige und komfor-table Übergangslösungen zur Verfügung, um die Bewohnerinnen und Bewohner während der Sanierungsphase unterzu-bringen und zu betreuen.

Für die tilia Stiftung ist die Elfenau neben Ittigen, Ostermundigen, Kö-niz und Wittigkofen der fünfte Be-trieb. Zudem ist die tilia Stiftung gemeinsam mit der SPITEX BERN Trägerin des Zentrums Schönberg Bern, dem Kompetenzzentrum für Demenz und Palliative Care, das im April dieses Jahres eröffnet wurde. Sind weitere Übernahmen und Trä-gerschaften in Aussicht?Die tilia Stiftung für Langzeitpflege ver-folgt eine nachhaltige, gewissenhafte und qualitative Wachstumsstrategie, welche

auf den Werten Qualität, Respekt und Be-dürfnisorientierung gründet. Im wechsel-haften Gesundheitssystem bietet eine ge-wisse Betriebsgrösse auch organisatorische und finanzielle Sicherheit. In diesem Sinn ist ein erneutes Wachstum sicher nicht ausgeschlossen, richtet sich aber immer nach obgenannten Werten.

Inselspital und Spital Netz Bern AG können dem Pflegezentrum Elfenau weiterhin Bewohnerinnen und Bewohner

überweisen, sei es für einen permanenten Pflegeplatz oder für die Übergangspflege.

Während der Umbauphase werden gute Lösungen in den anderen Tiliaheimen gefunden,

die bewährt hohe Pflegequalität bleibt uneingeschränkt erhalten.

TILIA STIFTUNG

tilia Stiftung für Langzeitpflege betreut an den vier Standorten in Ittigen, Köniz und Ostermun-digen und Bern-Wittigkofen 417 Betten und 92 Wohnungen mit Dienstleistungen.

Die Institution beschäftigt rund 600 Mitarbeitende (rund 465 Vollzeitstellen) und bildet 70 Lernende und 10 Praktikanten aus. In Form einer Co-Träger-schaft betreibt tilia zusammen mit der SPITEX BERN seit April 2014 das Kompetenzzentrum «Zentrum Schönberg AG».

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PUNKT • AUSGABE 4/1416

Am Tag der Klinischen Forschung wurden neben dem DKF-For-schungspreis weitere Preise verliehen: Der diesjährige Förderpreis für die beste präklinische Arbeit ging an Giulio Loforese, Departement Klinische Forschung, Universität Bern, Forschungsgruppe Viszerale- und Transplanta-tionschirurgie.Förderpreis für beste klinische Arbeit an: Sophie Braga-Lagache, Departement Klinische Forschung, Universität Bern, For-schungsgruppe Protein- und Zellbiologie. Förderpreis für beste Arbeit einer Medizinstudentin oder eines Medizinstudenten an: Sebastian Sahli, Universitätsklinik für Neurochirurgie, Inselspital, Universitätsspital Bern und Departe-ment Klinische Forschung, Universität Bern, Cluster for Regene-rative Neuroscience. Diesjähriger Alumni MedBern Preis an: Dr. Tim Vanbellingen, Universitätsklinik für Neurologie, Inselspital, Universitätsspital Bern und Departement Klinische Forschung, Universität Bern, Cluster for Regenerative Neuroscience.

Die Rolle des Ribonukleasehemmers (RNH1) in der Häma-topoese und den Ribosomopathien: «Das Ribosom ist eine grosse, komplex aufgebaute Moleku-larfabrik, die in allen lebenden Zellen vorkommt und als Hauptort der Proteinbiosynthese dient. Es besteht aus ribo-somaler RNA, ribosomalen Proteinen und mehreren asso-ziierten Proteinen. Mutationen an ribosomalen Proteinen führen beim Menschen zu Translationsdefekten und damit zu unterschiedlichen kongenitalen und erworbenen Stö-rungen, die zusammenfassend als Ribosomopathien be-zeichnet werden. Die Diamond-Blackfan-Anämie (DBA), ein kongenitales Knochenmarkinsuffizienz-Syndrom, und das 5q-Syndrom, eine Unterform des myelodysplastischen Syn-droms (MDS), stellen die typischen Störungen im Zusam-menhang mit Ribosomopathien dar.

Zu den derzeit verfügbaren Behandlungsmöglichkeiten für diese Störungen gehören die Verabreichung von Steroiden und chronische Transfusionen; die einzige kurative Option bildet die Knochenmarktransplantation. Warum Defekte an ribosomalen Proteinen, bei denen man unterschiedliche Auswirkungen im gesamten Organismus erwarten würde, lediglich zu ganz spezifischen Störungen führen, ist noch nicht vollständig geklärt. Vor Kurzem haben wir mit dem Ribonuklease-Inhibitor (RNH1) ein neues ribosomassozi-iertes Protein ermittelt, das an der erythroidspezifischen Translation beteiligt ist. Die RNH1-Deprivation führt bei Mäusen aufgrund einer schweren Reifungsstörung der ery-throiden Zellen zum Tod in der frühen Embryonalphase. Unsere Ergebnisse haben gezeigt, dass ein RNH1-Mangel zu einer ähnlichen Störung der Translation in erythroiden Zel-len mit entsprechendem Rückgang der Erythropoese führt wie bei DBA-Patienten.

Ausserdem soll an Patientenproben untersucht werden, ob RNH1 bei diesen Störungen eine Rolle spielt und welche mo-lekularen Mechanismen daran beteiligt sind. Die geplanten Versuche könnten neue therapeutische Strategien bei die-sen Erkrankungen aufzeigen.»

Dr. Allam Ramanjaneyulu forscht in der Forschungsgruppe Hämatologie (Erwachsene) in der Gruppe von Prof. Dr. Anne Angelillo-Scherrer im Departement Klinische Forschung der Universität Bern und an der Universitätsklinik für Hä-matologie und Hämatologisches Zentrallabor des Inselspi-tals. Vorher während vier Jahren am CHUV in Lausanne tätig, ist der Gewinner seiner Chefin nach Bern gefolgt. «Für die Reputation unser Abteilung ist es sehr toll, einen so selbst ständigen Forscher im Team zu haben», so Prof. Anne Angelillo-Scherrer. Dazu Allam Ramanjaneyulu: «Meine Chefin hat mich sehr unterstützt.»

Der Johanna Dürmüller-Bol DKF Forschungspreis 2014 dient der Nachwuchsförderung in der Klinischen Forschung der Medizinischen Fakultät der Universität Bern.

Der diesjährige Johanna Dürmüller-Bol DKF Forschungspreis des Departements Klinische Forschung DKF der Universität Bern ging an Dr. Allam Ramanjaneyulu. Der mit CHF 30 000.– dotierte Forschungspreis wurde am Tag der Klinischen Forschung verliehen.

TEXT: Dr. Allam Ramanjaneyulu / Mediendienst FOTO: Tanja Läser

REPORTAGE | TAG DER KL IN ISCHEN FORSCHUNG

Eine komplexe Molekularfabrikwww.dkf.unibe.ch

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Dr. Allam Ramanjaneyulu und

Prof. Dr. Anne Angelillo-Scherrer

Departement Klinische Forschung der

Universität Bern / Universitätsklinik für

Hämatologie und Hämatologisches Zent-

rallabor des Inselspitals.

«Die geplanten Versuche könnten neue therapeutische Strategien bei diesen Erkran-

kungen aufzeigen.»DR . ALL AM R AMANJANEYULU,

UNIVERSITÄTSKL IN IK FÜR HÄMATOLOGIE

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PERSPEKTIVEN | SEITENWECHSEL

«Dieses Arbeitsmodell ist noch exotisch.»

Oliver Wahler trägt verschiedene Hüte in verschiede-nen Häusern zu verschiedenen Zeiten: Alle drei Monate wird er vom Oberarzt Anästhesie Inselspital zum Leitenden Arzt Anästhesie und Facharzt Inten-sivmedizin in den Häusern Tiefenau und Ziegler.

TEXT: Oliver Wahler (Protokoll: Marianne Kaiser) FOTO: Pascal Gugler

«Am Inselspital das Exotische und die grossen Eingriffe, wo eine Operation schon mal einen Tag dauern kann. Im Spital Tiefenau und Ziegler meist standardisierte Routineeingriffe in schmalen und schnelleren Abläufen. − Ich liebe beides.

In den 12 Jahren, die ich als nun 39-Jähriger auf der Anäs-thesiologie im Inselspital arbeite, habe ich alle Abteilungen kennengelernt. Seit einem Jahr bin ich zum zweiten Mal schwerpunktmässig auf der HNO, wo zum Teil sehr aufwän-dige Operationen durchgeführt werden, die uns alle heraus-fordern. So zum Beispiel, wenn nach Unfällen aufwändige Rekonstruktionen oder infolge Tumoren z.B. Lappenplasti-ken eingesetzt werden müssen. Diese Eingriffe verlangen eine hohe Präsenzzeit, sind aber auch sehr spannend. Ebenso das teils sehr anspruchsvolle Atemwegsmanage-ment, die häufigen Notfälle, die das OP-Programm durch-einanderwürfeln und nicht zu vergessen natürlich die Aus-bildung und das Training vieler junger MitarbeiterInnen sind hier Kernaufgaben.

Nachdem ich seit 2008 als Oberarzt auf der Anästhesie ar-beitete, entschloss ich mich, zusätzlich den Facharzttitel Intensivmedizin zu machen und konnte diesen 2012 ab-schliessen. Etwa 1 Jahr später ergab sich dann die interes-sante Möglichkeit, zu 50% als leitender Arzt im Spitalnetz Bern zu beginnen. Dies war nur dank der wohlwollenden Zusammenarbeit von Prof. Stüber (und PD Dr. Lehmann, seinem Stellvertreter), sowie PD Dr. Luginbühl als Chefärzte der beiden Kliniken möglich. Eine Vorreiterrolle übernahm diesbezüglich Dr. S. Lötscher, der mit den identischen Vor-aussetzungen dieses Modell bereits seit zwei bis drei Jahren praktiziert.

Ich wechsle alle drei Monate vom Inselspital in die Stadtspi-täler Tiefenau und Ziegler, wo ich tageweise entweder in der Anästhesie oder auf der Intensivstation tätig bin. Hier bin ich sehr offen und herzlich empfangen worden, die neuen Kontakte sind definitiv auch eine Bereicherung für mich. Die anderen drei Monate werden von meinem Jobsharing-Partner Dr. Stefan Lötscher übernommen. Dank diesem

Rhythmus und der geschätzten Arbeit der Dienstplanenden, funktioniert alles reibungslos. So wechseln wir uns als gut eingespieltes Team ab und tauschen uns, wenn es unsere Zeit erlaubt, auch immer wieder persönlich aus. Je nach Dienstplan liegt auch mal ein Feierabendbier drin. Denn per Zufall begegnen wir uns ja nicht: er hier, ich dort und um-gekehrt.

Gesamthaft fordert dieses Arbeitsmodell ein grosses Mass an Flexibilität aller Beteiligten. Gleichzeitig erhält man da-für einen stets abwechslungsreichen Arbeitsmodus mit tol-len Erfahrungen und sehr netten Kontakten. Meine Frau, die als Study nurse ebenfalls auf der Anästhesie im Insel-spital arbeitet, unterstützt mich bei meinen verschiedenen Arbeitseinsätzen liebe- und verständnisvoll. Trotz allem gibt es genügend Zeit abzuschalten. Wenn ich die Stadt-grenze Bern Richtung Zimmerwald, unserem neuen Wohn-ort, verlasse, freue ich mich bereits auf meine Frau und un-sere drei Kinder. Ob beim Joggen, Wandern oder Velofahren, an sportlichen Möglichkeiten mangelt es hier oben nicht.

Als «Seitenwechsler» sind wir noch Exoten im Unterneh-men. Doch das Wechseln von Arbeitsorten und Arbeitsar-ten, denke ich, wird auch in anderen Disziplinen Schule machen und sich bewähren. So sind mir bereits Kollegen der Kardiologie und der Pneumologie bekannt, die ähnliche Arbeitsmodelle anwenden und gute Erfahrungen machen. Ich hoffe sehr, dass in naher Zukunft mit dem Zusammen-schluss einerseits die Patienten von einer massgenaueren Behandlung profitieren. Denn für einen elektiven Eingriff oder bei einem einfachen Notfall wird ein Patient je nach Fall im Stadt- oder Landspital deutlich schneller (und viel-leicht auch komfortabler?) bedient als im Zentrum, dafür ist er im Universitätsspital in komplexeren Situationen in besten Händen. Andererseits hoffe ich, dass all jenen Mitar-beitern die Chance gegeben wird, ein ähnliches Arbeitsmo-dell zu praktizieren, die sich hierfür interessieren. Die Pla-nung dahin ist ja bereits auf bestem Wege. Ich finde es wunderbar, an diesem grossen Projekt mithelfen zu kön-nen.»

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«Noch sind wir in der Unter-zahl. Doch auch in anderen Disziplinen wird das Modell

Schule machen.»OLIVER WAHLER

OBER AR Z T/LE ITENDER AR Z TINSELSPITAL /SP ITÄLER T IEFENAU Z IEGLER

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PERSPEKTIVE | ERFOLGSGESCHICHTE PFLEGE

«Advanced Nursing Practice» – Innova-tion in der Fachentwicklung Pflege

Die Anforderungen an das Selbstmanagement der Patientinnen und Patienten und ihrer Angehörigen nehmen zu. Advanced Nursing Practice-Angebote fördern eine integrierte Versorgung und die Unter-stützung der Betroffenen.

TEXT: Elisabeth Spichiger, wissenschaftliche Mitarbeiterin, Bereich Fachentwicklung, Direktion Pflege/MTT

Luzia Herrmann, Bereichsleiterin Fachentwicklung, Direktion Pflege/MTT FOTO: Direktion Pflege MTT

Etablierte ANP-Angebote

Weitere Angebote sind im Aufbau.

• Breast und cancer care nurse: Beratung für Patientinnen mit Brust- und gynä-kologischen Krebsarten. APN: Dinah Gafner

• Transitionssprechstunde für Jugendliche und junge Erwachsene mit angebore-nem Herzfehler und ihre Eltern. APN: Corina Thomet

• Systemsklerose: Beratung von Patientinnen und Patienten mit Systemsklerose und ihren Angehörigen. APN: Agnes Kocher

• Palliative Care APN: Monica Fliedner

Durch demografische Veränderungen, neue medizinische Möglichkeiten, Kostenzunahme und kürzere Spital-aufenthalte steigen die Anforderungen an das Selbstmanagement der Patien-tinnen und Patienten und ihrer Ange-hörigen. Mit Advanced Nursing Practice-Angeboten wird eine integ-rierte Versorgung gefördert. Betroffene können im Alltag beim Umgang mit Krankheiten und Therapien wirksam unterstützt werden. Seit September 2013 ist der Bereich Fachentwicklung der Direktion Pflege/MTT verantwort-lich für die Entwicklung von Pflege, Hebammenwesen und Therapien im Inselspital und im Spital Netz Bern. Im Rahmen des SMSB-Projekts Pflege hat der Bereich ein Konzept für eine stra-tegisch ausgerichtete, koordinierte und systematische Fachentwicklung erstellt.

Das Konzept Fachentwicklung sieht den Aufbau von Advanced Nursing Practice-Angeboten vor. Diese bieten eine Möglichkeit, Herausforderungen in der Patientenversorgung erfolgreich zu begegnen und – dem Aufruf des Bundesrates in «Gesundheit 2020 fol-gend – innovative Versorgungsmodelle zu etablieren, die eine integrierte und langfristige Betreuung von definierten Patientengruppen und ihren Angehö-rigen unterstützen.

Advanced Nursing Practice (ANP)

ANP bezeichnet eine erweiterte ver-tiefte Pflegepraxis und ist vor allem in den angelsächsischen Ländern etab-liert; weltweit wird ANP in rund 40 Ländern praktiziert und seit ca. 15 Jah-ren auch in der Schweiz gelehrt und umgesetzt.

Mit Advanced Practice Nurse (APN) wird die Berufsrolle bezeichnet, wel-che ANP umsetzt. Die APN ist eine di-plomierte Pflegefachperson mit akade-mischer Ausbildung (MScN oder Doktorat). Sie verfügt über Experten-wissen und klinische Kompetenzen, die sie befähigen, im interprofessionel-

len Team eigenverantwortlich eine er-weiterte Rolle in einem spezialisierten Bereich der Pflege zu übernehmen. Ihr Kernauftrag liegt in der klinischen Praxis, in der Betreuung von Patientin-nen und Patienten und ihren Angehö-rigen. Sie gewährleistet damit eine evi-denzbasierte Praxis, führt Beratungen durch und bringt ihre Kompetenzen in ethische Entscheidungsfindungen so-wie die interprofessionelle Zusammen-arbeit, insbesondere mit Ärztinnen und Ärzten, ein. Coaching anderer Fachpersonen und fachspezifisches Leadership gehören ebenfalls zu ihren Aufgaben (Quellen: 1) Hamric et al. (2014), Advanced practice nursing: An

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integrative approach (5. Ausgabe), St. Louis, Elsevier Saunders; 2) Be-schreibung von APN für die Schweiz durch den Schweizerischen Verein für Pflegewissenschaft, den Schweizer Be-rufsverband der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner, das Institut univer-sitaire de formation et de recherche en soins und die IG Swiss ANP).

ANP-Angebote im Inselspital und Spital Netz Bern ANP-Angebote werden aufgebaut, wenn damit eine bessere Versorgung für be-stimmte Patientengruppen erreicht wird. Dies betrifft vor allem chronisch kranke Patientinnen und Patienten, die wegen komplexer Behandlungen und/oder seltenen Krankheiten primär im Universitätsspital versorgt werden soll-ten. Auch für Patientinnen und Patien-ten mit häufigen, spezifischen Gesund-heitsproblemen, welche dank spezia- lisiertem Fachwissen einer APN besser angegangen werden können, oder wenn die Kontinuität der Betreuung für den Erhalt von Lebensqualität zentral ist, sind solche Angebote sinnvoll.

Im ANP-Konzept sind folgende Grundsätze für die Angebotsentwick-lung festgehalten: neue Angebote wer-den immer in Zusammenarbeit mit dem Bereich Fachentwicklung und nur mit Zustimmung der Klinik-leitung aufgebaut; jedes Angebot wird in einem Projekt systematisch ent-wickelt, implementiert und evaluiert. Ambulante Leistungen der APN wer-den verrechnet. Erfolgreiche Ange-bote werden dauerhaft in den Klinik-betrieb überführt. Der Bereich Fachentwicklung wirkt bei den ANP-Projektarbeiten mit, organisiert Tref-fen aller APN zur gegenseitigen Unter-stützung, erhebt Daten zur Tätigkeit aller APN und sorgt für eine (inter)nationale Vernetzung.

Nachfolgend wird beispielhaft das Angebot der Universitätsklinik für Nephrologie, Hypertonie und Klini-sche Pharmakologie für Patientinnen und Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz (CKD) Stufe I–V (ohne Nierenersatzverfahren) darge-stellt.

Die oft symptomlos, aber degenerativ verlaufende CKD erfordert Therapien und Veränderungen des Lebensstils, welche hohe Anforderungen an Pati-entinnen und Patienten und ihre Angehörigen stellen. Erfahrungen von Fachpersonen, eine Literaturre-cherche sowie darauf basierende Interviews mit Patientinnen und Pa-tienten wiesen auf einen grossen Unterstützungsbedarf hin. Mit dem Ziel, Krankheitsverständnis, Selbst-management und Therapieadhärenz individuell zu fördern und Morbidität und Mortalität langfristig zu senken, wurde ein Beratungsangebot auf-gebaut: Die APN erfasst den Bera-tungsbedarf, vermittelt das nötige Wissen und unterstützt Betroffene beim Umsetzen von Behandlungen im Alltag.

In der Pilotphase nahm das Wissen der Patientinnen und Patienten nach-weislich zu; sie und ihre Angehörigen beurteilten den Beratungsnutzen und die Dienstleistung überwiegend po-sitiv.

Advanced Nursing Practice

Beratung (gestellte Szene)

«Der Kernauftrag liegt in der klinischen Praxis, in der Be-

treuung von Patientinnen und Patienten

und ihren Angehörigen.»

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PUNKT • AUSGABE 4/1422

MITHUSHAN SHANMUGARAJAH, 16,

KV-LERNENDER, 1. LEHRJAHR, PATIENTENAUFNAHME, SPITAL ZIEGLER, AB FEBRUAR INSEL-

STELLEN, INSELSPITAL

MICHELLE SCHMID, 19, KV-LERNENDE, 1. LEHRJAHR

VON VERKÜRZTER LEHRE NACH GYMER,

DERZEIT FALLMANAGEMENT INSELSPITAL

Aus welchem Grund machst du das KV?

Was sind deine beruflichen Ziele?

Was gefällt dir besonders an deiner Ausbildung?

PERSPEKTIVEN | AUS- UND WEITERBILDUNG

Ich lerne, also bin ichText: Marianne Kaiser FOTOS: Pascal Gugler

Mithushan Shanmugarajah: «Seit ich ein Kind bin träume ich davon, in einem Büro zu arbeiten. Mit dem PC und so. Aber auch mit Menschen. Hier kann ich alles verbinden.»

Mithushan Shanmugarajah: »Ich möchte spä-ter Führungsaufgaben übernehmen, ein Team leiten und Chef sein. Da sehe ich mich vor al-lem. Dafür muss ich mich aber später noch weiterbilden. Ich denke da an den Bereich Wirtschaft oder Management.»

Mithushan Shanmugarajah: «Wenn sich die Patienten bei mir anmelden. Die sind alle immer sehr nett und freundlich zu mir. Aber auch, dass die Ausbildung sehr abwechslungsreich ist.»

Michelle Schmid: «Nach dem Gym-nasium wusste ich nicht auf An-

hieb, was ich studieren sollte. Wäh-rend eines Praktikums hier am

Inselspital im Patientenmanage-ment, wuchs bei mir die Überzeu-

gung, eine kaufmännische Ausbil-dung sei eine guter Erstberuf».

Michelle Schmid: «Nach dem KV werde ich eventuell mit dem Studium begin-nen. Bis dann weiss ich sicher, was ich

studieren möchte. Dann könnte ich wunderbar neben dem Studium Teilzeit

auf einem Büro arbeiten. Oder ich ver-diene zuerst mal etwas Geld und gehe

auf Reisen.»

Michelle Schmid: «Die Patientenprozesse, von der Aufnahme, über die Fallführung bis

hin zum Austritt kann ich alle mitverfol-gen. Das ist sehr interessant. Es ist beacht-

lich, was alles verrechnet werden muss. Auch die Kontakte mit den Versicherungen

sind bereichernd.»

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Vorbereitung

• Knoblauch schälen, fein hacken und mit Olivenöl vermengen• Kalbsrückensteaks mit Marinade bestreichen, kühlstellen

(Tipp: am Vortag marinieren)• Orange schälen und in Scheiben schneiden• Granatapfel schälen, Kerne auslösen

Zubereitung

• Kalbsrückensteaks beidseitig kurz zur Farbgebung in Bratfett anbraten

• Mit Salz und Pfeffer würzen• Fleisch in hitzebeständige Bratpfanne im Ofen bei 90 °C

ca. eineinhalb Stunden auf 58 °C Kerntemperatur niedergaren (Kerntemperatur regelmässig überprüfen)

• Fleisch aus Bratpfanne nehmen• Butter schmelzen, Zweiglein Rosmarin und Thymian beigeben• Fleisch kurz heiss nachbraten, aus der Pfanne nehmen und

warmstellen

Zubereitung Sauce

• Bratensatz mit Rotwein ablöschen, kurz einkochen lassen• nach Belieben mit etwas Bratenpaste abbinden• Sauce mit Salz und Pfeffer würzen• Fleisch schräg aufschneiden• Auf die vorgewärmten Teller anrichten

Zutaten (4 Personen)

• 2 Kalbsrückensteaks à je 400 g

• Bratfett zum Anbraten• Salz, Pfeffer aus der Mühle• 2 EL Butter• 1 Zweig Rosmarin • 1 Zweig Thymian

Zutaten Marinade

• 4 EL Olivenöl• 2 Zehen Knoblauch

Zutaten Sauce

• 2 dl Rotwein• wenig Bratenpaste

Zutaten Garnitur

• 1 Orange • 1 Granatapfel • 1 EL Butter• 1 EL Zucker

...weiter auf der nächsten Seite

SERVICE | GRUSS AUS DER KÜCHE

Rezept Vinzenz Meiers FesttagsmenüZart gegarter Kalbsrücken fruchtig interpretiert

STATEMENT VINZENZ MEIER

Lächeln ins Gesicht zaubernDie Basis einer erfolgreichen Gastronomie ist eine aus-gewogene Angebotsplanung sowie eine kulinarisch hoch-stehende Zubereitung der bei uns täglich frisch angeliefer-ten Lebensmittel. Das Essen wird jedoch erst dann richtig schmecken, wenn es von freundlichen Mitarbeitenden serviert und in einem ange-nehmen Ambiente genossen werden kann. Ohne dabei Hektik zu verbreiten, spielt der Faktor Zeit dabei meist eine grosse Rolle. Ebenso wichtig in der ganzen Prozess-kette ist das Team des Rück-wärtigen Dienstes, welches täglich für die Sauberkeit des Geschirrs sowie der Räume sorgt.

Es ist unser Motor, unseren Patienten und Gästen des Inselspitals und Spital Netz Bern mit unseren kulinari-schen Erlebnissen tagtäglich ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern!

Mit diesem Bild im Kopf wün-sche ich Ihnen im Namen des ganzen Gastronomie-Teams frohe Festtage und einen ganz guten Rutsch in ein posi-tiv-lebendiges 2015!

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PUNKT • AUSGABE 4/1424

KOLUMNE

Das Spital Netz Bern als Trendsetter TEXT: BEDA M. STADLER

Ich bin zu dick und werde wohl so bleiben. Gäbe es Schokolade mit 100–1000 Mal weniger Kalorien, könnte ich mein Idealgewicht viel-leicht wieder erreichen.

Leider ist es eine Illusion, darauf zu hoffen, meine Lieblingsspeisen würden je weniger als ein Prozent der normalen Kalorien aufweisen. Ein solches «Wun-der» ist allerdings für meine andere Sucht Realität geworden: Für das Rauchen.

Nach 45 Jahren als Kettenraucher habe ich vor zwei Monaten meine letzte Zigarette geraucht. Jetzt dampfe ich nebst Tabakaromen Düfte wie Schokolade, Himbeere, Erdbeere, Menthol oder Cafélatte, quasi ohne «Passivdampf», weil jedes Damenparfüm stärker riecht. Meine Tabakpfeife hat eine Batterie und einen Verdampfer. Was aussieht wie Rauch, ist bloss Wasserdampf. Alles, was ich verdampfe, ist im Lebensmittelrecht geregelt, ausser Nikotin. Diesem Gift möchte ich weiter frönen, schliesslich verursacht es keinen Krebs und selbst bei längerem Missbrauch keine organischen Schäden. Konservativ geschätzt ist das Dampfen also etwa hundertmal weniger gefährlich als Zigaretten. Ewig gestrige Warner werden dies zwar bezweifeln, was egal ist, schliesslich kennen die sich meist in der wissenschaftlichen Literatur nicht aus.

Da Ärzte keine Pfarrherren sein sollten, tut sich für das Spital Netz eine Chance auf. Das Moralisieren hat ohnehin nichts gebracht: weniger Raucher gibt es einzig, weil Rauchen zu teuer wurde. Dampfen ist viel billiger. In den Spitälern sollte daher das Dampfen erlaubt werden. Die Vorteile wären vielfältig: Der traurige Anblick qualmender Patienten vor den Spitaleingängen wäre bald Geschichte. Anstatt klammheimlich zu rauchen, könnten die Gutmenschen unter den Ärzten echte Vorbilder sein und öffentlich dampfen.

Es wird anders herauskommen. Das Argument wird sein: «Man weiss zu wenig.» Also warten wir, bis die Privatspitäler die Idee umsetzen. Auch gut so, schliesslich hat ein bisschen Genuss und Spass noch keinem Kranken geschadet.

DAZU PASST

Kartoffel-Pastinakenstampf mit einem Hauch Weihnachten

Zutaten (4 Personen)

• 500 g Kartoffeln• 300 g Pastinaken oder Petersilienwurzel• 2 EL Butter• 2 Messerspitzen Lebkuchengewürz• Salz und Pfeffer aus der Mühle

Vorbereitung

• Kartoffeln und Pastinaken waschen und schälen

• In grobe Würfel schneiden

Zubereitung

• Die Würfel im Wasser oder im Dampfkochtopf weichkochen

• Wasser abgiessen• Masse mit einer Kelle zu einem

groben Püree zerdrücken• Mit Salz, Pfeffer und Lebkuchen-

gewürz würzen• Butter einrühren• Servieren

Garnitur

• Butter schmelzen• Zucker beigeben und leicht

karamellisieren• Orangenscheiben und Granatapfel-

kerne leicht schwenken• als Garnitur auf das aufgeschnittene

Fleisch anrichten

Tipp für den besonders weihnachtli-chen «Touch»: für die Sauce 1 dl Rot-wein und 1 dl Glühwein verwenden

MEIERS GEHEIMTIPP

Wenig Honiglebkuchen in kleine Wür-felchen schneiden und diese kurz vor dem Servieren unter das noch warme Püree mischen. Der weihnachtliche Geschmack wird Sie überraschen…

weiter von Seite 23

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Wichtige Stationen im Leben werden in den USA gerne zelebriert, wie hier

die Verleihung von akademischen Titeln.

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Als ich vor knapp zehn Jah-ren zum Beratungsgespräch im Hinblick auf die Eingabe eines Nationalfondsstipen-diums ging, hiess es über mein Projekt: «Aber das ist ja gar nicht experimentell!» Ich rechtfertigte mich damit, dass auch epidemiologische Forschung eine Art von For-schung sei und hatte schliesslich das Glück ein Stipendium zu erhalten. Und so reiste ich mit Familie im Sommer 2006 nach St. Louis, Missouri. Bereits einen Monat später lief meine prospektive Studie zum Impact empirischer Antibiotikatherapie bei Bak-teriämien an, und ich erhielt täglich automatisierte E-Mails mit den Namen der Patienten, die die Ein-schlusskriterien erfüllten. Die Datensammlung aus den «electronic medical re-cords» gestaltete sich unpro-blematisch.

Aus dieser rein epidemiolo-gischen Arbeit ergaben sich dann aber rasch weitere Pro-jekte. Ohne es geplant zu ha-ben, fand ich mich deshalb ein halbes Jahr später im Mikrobiologie-Labor wieder, um ein bestimmtes Resis-tenzgen (das für ein Carba-

PD DR. MED. JONAS MAR-SCHALL, MSCI, DTM&H, FMH INNERE MEDIZIN UND INFEKTIOLOGIE

Nach Abschluss der Matur am Literargymnasium Kirchenfeld studierte er an der Universität Basel. Die Ausbildung zum Facharzt erfolgte in Wil SG, Davos GR, Bruderholz BL, Burgdorf, Bern, und St. Louis, MO, USA. Dort arbeitete er an der Washington University School of Medicine bzw. am affiliierten Barnes-Jewish Hospital. Seit 2013 arbeitet er an der Universitätsklinik für Infektiologie am Inselspital und leitet die Abteilung für Spitalhygiene. Er schloss die Umhabilitation Anfang 2014 ab.

SERVICE | FORSCHUNGSAUFENTHALT

Vom Mittelland in den Mittleren WestenDie Infektionsepidemiologie am Spital (hierzulande Spitalhygiene) hat sich erst in den letzten 20 Jahren als eigenständiges Fachgebiet herausgebildet und verschafft uns Daten, die u.a. zur Qualitätskontrolle verwendet werden. In den USA ist die entspre-chende Forschung angesichts des höheren Elektroni-sierungsgrades im Gesundheitswesen und wegen einer gesetzlich verlangten Offenlegung von Spital-infekten weit entwickelt. Spitalerworbene Infektio-nen sind auch in der Schweiz ein Thema und werden mit der bevorstehenden Veröffentlichung von Infekt raten an Schweizer Spitälern noch mehr ins Rampenlicht rücken.

penem-inaktivierendes En-zym kodiert) in unseren Bakteriensammlung nach-zuweisen.

Aus dem geplanten einen Jahr wurden mehrere. Ich hatte das US-Staatsexamen ganz zu Beginn des Aufent-haltes nachgeholt, um kli-nisch arbeiten zu können und wurde gefragt, ob ich nicht noch ein Infectious Di-seases Fellowship nachholen wollte. Danach erhielt ich ei-nen Grant zum Thema Uro-sepsis, wurde Assistant Pro-fessor, erhielt weitere Grants, und dann waren es mehr als sechs Jahre als ich gefragt wurde, ob ich ans Inselspital zurückkommen wolle.

Mein Berufsumfeld in den USA erstaunte mich zu Be-ginn öfters. Es wurde beson-ders grossen Wert auf das Mentoring junger Kollegen gelegt, und die Klinikleite-rin selbst gab eine jährliche Fortbildung über Karri-ereplanung für Assistenz-ärzte. So wurde auch den Assistenten ein gewisses Mass an «protected research time» zugestanden, um ihre Forschungskarrieren zu starten. Ich traf mich wö-chentlich mit meinem Re-

search Mentor und disku-tierte Fragen, Probleme, Ideen, aber auch Persönli-ches. Keine Idee war zu ab-gehoben, um erwogen zu werden. Und der Prozess war bottom-up, nicht top-down. Kollaborationen waren ebenfalls nicht sehr schwie-rig aufzubauen, denn der Umgang untereinander ist unkompliziert. «Go for it!» habe ich nicht selten gehört: Versuche es einfach!

Auf persönlicher Ebene kann ich mir nicht vorstel-len, wie unsere Leben ohne die Auslandserfahrung ver-laufen wären. Für unsere Kinder, die ihre gesamte Schulzeit in den USA erlebt haben, ist St. Louis bzw. die englische Sprache immer noch der Benchmark. Meine Frau fand Arbeit in genau der Sparte, die sie sich im-mer gewünscht hatte, und wir konnten nach relativ kurzer Zeit in ein Eigenheim ziehen (natürlich mit «bas-ketball hoop» hinterm Haus). Für mich ist es eine unglaubliche Bereicherung gewesen, in einem ganz an-deren Umfeld neu anzufan-gen, Fuss zu fassen und sich vom Gastarzt zum Kader-mitglied hochzuarbeiten.

www.infektiologie.insel.ch

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PUNKT • AUSGABE 4/1426

Apéro in der Mansarde des Stadttheaters und Podiumsgespräch mit dem Vorsitzenden der Geschäftsleitung Inselspital, Holger Baumann,

und dem Intendanten Konzert Theater Bern, Stephan Märki

Am Donnerstag, 30. Oktober 2014, fand der diesjährige Mitarbeiter-Anlass im Stadttheater Bern statt. Nach dem grossen Erfolg von «ZERO» präsentiert die Tanzcompagnie Konzert Theater Bern mit dem Tanz-Spektakel «Requiem» eine weitere Arbeit der niederländischen Choreografin Nanine Linning. Die Mitarbeitenden von Inselspital und Spital Netz Bern konn-ten in Begleitung ihrer Angehörigen am modernen Tanz und am Apéro mit Podiumsgespräch teilhaben.

NEWS | MITARBEITERANL ASS

Impressionen Mitarbeiteranlass «Requiem»FOTOS: Tanja Läser

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SIMONE EUGSTER

Geschäftsleitung, Spitex Bipp Plus [email protected].

Simone Eugster, Geschäftsleitung

Kompetente Hilfestellungen sind für mich selbstverständlich.

SPITEX BIPP PLUSTEL. 032 633 02 02

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PERSPEKTIVEN | BUMERANG

Spitalaustritt: Achtung, Bumerang!

Als Geschäftsleiterin einer öffentlichen Spitex-Organisation im Oberaargau befasse ich mich immer wieder mit der Schnitt-stelle des Patienten-Übertritts vom Spital zur Spitex. Ein Bei-spiel: Das Inselspital meldet uns zwei Tage vor dem Austritt ei-nen hochbetagten Klienten an und vereinbart, dass er für zwei Tage Medikamente mit nach Hause bekommt. Er erhält ferner ein Merkblatt und Rezepte für Verbandsmaterial und Medika-mente. Das Spital hat ihm eine Nephrostomie (Nieren-Drainage) gelegt und übt mit ihm den Umgang mit dem Urinbeutel. Er erhält einen solchen Beutel für den ersten Verbandwechsel. Kurz nach der Rückkehr äussert der Klient Ängste bei der Hand-habung des Beutels. Die Spitex rückt zu einem ungeplanten Ersteinsatz aus. Die Bedenken des Klienten lösen sich rasch auf. Die vom Spital geplante Spitex-Unterstützung in der Körper-pflege lehnt er aber ab.

Die frühzeitige und umfassende Übertrittsplanung des Spitals verdient hier das Prädikat «zuverlässig, effektiv, schnell». Die unterschiedlichen Vorstellungen von Spital und Klient über die Pflege und Hilfe zuhause hätten aber idealerweise in die Ab-gabe-Info an die Spitex einfliessen sollen.

Beim Inselspital klappen die Übertritte und die Weiterbetreu-ung unsere Klienten ansonsten problemlos. Rückfragen werden beantwortet und Neuverordnungen direkt an die Spitex weiter-geleitet. Auch hören wir von unseren Klienten, dass sie sich trotz der Grösse des Inselspitals nicht als Nummer vorgekom-men seien. Wir haben das Gefühl, unsere Klienten sind gut ver-sorgt. Weil Schichtbetriebe und Teilpensen die lückenlose Kom-munikation erschweren, hat SPITEX BERN zusammen mit dem Inselspital und weiteren Institutionen das Online-Patienten-Anmeldesystem OPAN® entwickelt. Mittlerweile wird es im ganzen Kanton erfolgreich eingesetzt. Seine Stärken: rund um die Uhr verfügbar, zeitsparend, hohe Datenqualität, sicherer Da-tentransfer.

Der gut vorbereitete, rechtzeitig geplante Übertritt ist entschei-dend für den Klienten und sein soziales Netz. Mit gezielten In-struktionen aller Beteiligten kann das Spital Unsicherheiten ausräumen. Überschneidungen werden vermieden, Fehler ver-hindert und Kosten gespart. Das umfassende Informationsma-nagement sorgt dafür, dass der Patient nicht zum Bumerang wird und wieder ins Spital zurück muss.

www.spitexbipp-plus.ch

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PUNKT • AUSGABE 4/1428

30. November 2014

Ruth Bähler Spital und Altersheim Belp • Amparo

Lopez Direktion Betrieb • Marianne Tschirren

Neuro/Rehab.Logopädie • Françoise Schmid

Frauenklinik • Ruth Briand Immunologie • Ilse

Erika Siegenthaler Hämatologisches Zentrallabor

31. Dezember 2014

Ursula Brechbühl Spital Münsingen • Maria

Marianne Lehmann-Bayer Spital Ziegler • Silvio

Malorgio Spital Ziegler • Magdalena Vicari-Bürki

Spital Ziegler • Ariane Delley Neurologische Klinik

• Nurten Oecal Direktion Betrieb • Rolf Schmutz

Urologische Klinik • Beatrice Urfer Kinderklinik •

Rolf Schmid Direktion Infrastruktur • Mercedes

Varela Direktion Betrieb • Vladimir Bittner Anäs-

thesiologie • Barbara Le Blanc Diagnostische

Radiologie • Margit Omlin Augenklinik

31. Ja nua r 2015

Johanna Guignard Spital Münsigen • Beatrice

Riesen-De Zordo Spital Münsingen

Nacht rag

Susanne Trachsel Zentrale Dienste, Pensionierung

per 31.08.2014

Wir wünschen unserenpensionierten Mitarbeitendenalles Gute für denneuen Lebensabschnitt.

November bis Ja nua r 2015

4 0 Ja h re

Marica Soldo-Karacic Spital Tiefenau • Maria

Mercedes Ruiz Direktion Betrieb • Pierre-André

Bärtschi Direktion Dienste • Irmela Sulzer Häma-

tologisches Zentrallabor

35 Ja h re

Slavko Soldo Spital Tiefenau • Regula Balmer-

Huonder Intensivmedizin KIM • Hansueli Reist

Direktion Infrastruktur • Beatrice Rohrbach For-

schungsbereich Kinderklinik • Susanne Ziegler

Kaiser Bettenstationen Kinderchirurgie • Ursula

Gerber Augenklinik • Brigitte Kehrli Angiologie •

Walter Lüthi Direktion Betrieb • Silvia Nydegger

Frauenklinik • Claudina Rey Canosa Notfallzent-

rum • Henriette Schmid Direktion Pflege/MTT •

Edith Staudenmann Herz- und Gefässchirurgie •

Ruth Erismann Anästhesiologie • Anna-Barbara

Sterchi Klinische Ernährung

30 Ja h re

Regula C. Caviezel-Kyburz Radiologie MTT •

Ursula Romanelli Spital Münsingen • Adriana

Caforio Direktion Betrieb • Carmen Rio Direktion

Betrieb • Yolanda Aebi Universitätsinstitut für

Klinische Chemie • Marie Brügger Direktion Be-

trieb • Maria Soledad Qela-Martinez Mouro

Direktion Betrieb • Susanna Bracken Nuklearmedi-

zin • Aydin Dede Direktion Betrieb • Christine

Juker Kinderklinik • Margrit Staudenmann Neu-

rologische Klinik

25 Ja h re

Alice Baumgartner Spital und Altersheim Belp •

Maria Emmenegger Balistreri Spital Tiefenau •

Ursula Fankhauser Spital Aarberg • Therese

Lischer Spital Aarberg • Barbara Scheiben-Mül-

ler Spital Münsingen • Christine Steiger Spital

Tiefenau • Susanna Loosli Medizinische Onkologie

• Mario Losada Direktion Betrieb • Barbara

Lugin bühl Kinderklinik • Helga Minard Radio-

Onkologie • Hanna Pereira Martins Frauenklinik •

Jean-Pierre Pfammatter Kinderklinik • Regula

Sollberger Hals-, Nasen-, Ohrenkrankheiten •

Susanna Tschanz Nephrologie /Hypertonie • Sla-

vica Zubak Nephrologie /Hypertonie • Antonio

Anello Direktion Betrieb • Martina Banic Augen-

klinik • Regula Beck Transplantationszentrum •

Monika Berger Kinderklinik • Rudolf Gasser

Direktion Infrastruktur • Karin Kowollik Immuno-

SERVICE | PERSONELLES

Jubilare Pensionierungen

logie • Thamaraichelvi Rajendran KAIM Pflege-

dienst • Gabriela Gygax Viszeralchirurgie • Fritz

Leuthy Direktion Infrastruktur • Dragan Nikolic

Direktion Betrieb • Elisabeth Oberfeld Handchi-

rurgie • Katharina Rubin Frauenklinik • Ursula

Rüfenacht Kardiologie • Cornelia Spreng Neuro-

zentrum • Mariana Vieira Direktion Betrieb

20 Ja h re

Susanne Aebi-Rufer Spital Aarberg • Marlis

Berner-Iseli Spital Aarberg • Monique Feld-

mann-Desalmand Spital Tiefenau • Therese

Johner Spital Ziegler • Adzer Salijeska Spital

Aarberg • Brigitte Samaras-Spahr Spital Münsin-

gen • Renate Stotzer-Kuhn Spital Ziegler • Isa-

belle Wenger Zentrale Dienste • Doris Glauser

Frauenklinik • Erich Gleich Nephrologie /Hyperto-

nie • Mongi Jebali Direktion Betrieb • Monika

Scherrer Intensivmedizin • Brigitte Wenger Lanz

Kinderklinik • Giuseppina Fazzari Bonansegna

Direktion Betrieb • Dagmar Karen Hahn Kinderkli-

nik • Anna-Maria Kropf-Schnutz Anästhesiologie

• Monica Maria Mato Mendez Direktion Betrieb •

Anita Vonlanthen Thoraxchirurgie • Brigitte

Blum Anästhesiologie • Anna-Katharina Bolliger

Pneumologie • Silvia Gerber Diagnostische Radio-

logie • Petra Kälin Intensivmedizin • Markus

Weibel Anästhesiologie

Es freut uns, dass Sie uns die Treue halten!

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A ssozi ier te P rofessu r

Diesen Titel haben erhalten

12. August 2014

• PD Dr. Katia Monastyrskaya-Stäuber, PhD

23. September 2014

• Prof. Dr. med. Zeno G. Stanga

• Prof. Dr. med. Urs M. Fischer

• Prof. Dr. Philippe Büchler, PhD

T it u la r professor

Diesen Titel haben erhalten

12. August 2014

• PD Dr. med. Martin Beck

23. September 2014

• Prof. Dr. med. Thomas Reisch

• Prof. Dr. med. Thomas Nyffeler

• Prof. Dr. med. et Dr. phil. Alain Kaelin

• Prof. Dr. med. Stephan Bohlhalter

Ven ia Docend i

Diesen Titel haben erhalten

21. Juli 2014

• PD Dr. Maya Shaha, für das Fach Pflegewissen-

schaft an der Universität Witten/Herdecke BRR

12. August 2014

• PD Dr. rer. nat. Bernd Jung, für das Fach Medi-

zinische Physik

• PD Dr. med. Martin A. Walter, für das Fach

Nuklearmedizin

• PD Dr. med. Frédéric Birkhäuser, für das Fach

Urologie

• PD Dr. med. Birkhäuser, für das Fach Urologie

• PD Dr. med. Stefan Farese, für das Fach Ne-

phrologie

• PD Dr. med. Alexander B. Leichtle, für das

Fach Computational and Laboratory Medicine

• PD Dr. ing. Stavroula Mougiakakou, für das

Fach Biomedical Engineering

• PD Dr. med. Natalie S. Urwyler, für das Fach

Anästhesiologie

23. September 2014

• PD Dr. Prisca Eser, für das Fach Kardiologie

Kor r igendu m

Diesen Titel haben erhalten

20. Mai 2014

• PD Dr. med., Dr. phil. Kathrin Zaugg, für das

Fach Radio-Onkologie

Ernennungen Wir trauern

Mit grosser Betroffenheit nehmen wir Abschied von unseren Arbeitskollegen

Heinz Josi-Geissmann15.12.1954 – 15.8.2014

Daniel Maronas14.2.1957 – 8.8.2014

Katharina Gfeller11.1.1955 – 30.9.2014

Die Tatsache, dass unsere Mitarbeiten-den nicht mehr unter uns weilen, macht betroffen und stimmt traurig. Sie hinter-lassen eine grosse Lücke. Wir bitten Sie, den lieben Verstorbenen ein ehrendes Andenken zu bewahren.

Neuer Leiter Spital und Altersheim Belp

Kurt Bärenfaller (51) leitet ab Januar 2015, Spital und Altersheim Belp. Er löst damit die beiden langjährigen Standortleiter Ruth Moser und Viktor Hinnen ab, die Ende Jahr verdient in den Ruhestand treten.

Das Spital und Altersheim Belp um-fasst zwei Fachbereiche: die Geriatri-sche Rehabilitation mit 48 Betten unter der Leitung von Viktor Hinnen und den Alters- und Pflegeheimbereich mit 45 bzw. 26 Betten unter Führung der Standortleiterin des Pflegezentrums Elfenau, Ruth Moser.

Der Verkauf des Pflegezentrums El-fenau und die baldige Pensionierung beider Belper Standortleiter akzentu-iert die zentrale Rolle des Standorts Belp als Kompetenzzentrum für geria-trische Rehabilitation und Langzeit-pflege innerhalb des Spitalverbunds Spital Netz Bern und Inselspital. Durch die einheitliche Führung beider Berei-che werden zusätzliche Synergien ge-nutzt.

Mit Kurt Bärenfaller verpflichtet die Spital Netz Bern AG einen erfahrenen Heimleiter und Pflegefachmann. Nach seinem Bachelorabschluss in Pflege lei-tete der vierfache Vater aus Thun zu-letzt das Alters- und Pflegeheim Solina Steffisburg, eine Alterspflege-Institu-tion mit 120 Betten und über 200 Mit-arbeitenden. Davor war er über zehn Jahre lang Leiter des Bereichs Wohnen bei emera Brig sowie Fachlehrer für Fachpersonen Gesundheit an der Be-rufsfachschule Oberwallis.

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PUNKT • AUSGABE 4/1430

SERVICE | AUSZEICHNUNGEN

Ambizione-PROSPER Grant Dr. Gilles Wandeler, Oberarzt an der Universitätsklinik für Infektiologie, hat für sein Projekt «HIV and viral hepatitis co-infection: informing management strategies through de-dicated cohort studies in sub-Saharan Africa and Switzer-land» ein Ambizione-PROSPER Grant des Schweizerischen Nationalfonds bekommen. Dieser Beitrag von ungefähr 600 000 Franken ermöglicht die Zusammenstellung einer kleinen Forschungsgruppe inklusiv eines PhD-Studenten für drei Jahre.

Während seiner Tätigkeit am Institut für Sozial- und Prä-ventivmedizin der Universität Bern (unter der Leitung von Prof. Matthias Egger) und in unserer Klinik konnte Dr. Wan-deler in den letzten Jahren die Grundlagen für dieses ambi-tionierte Vorhaben erarbeiten. Im Rahmen dieses Projektes sollen die epidemiologischen, klinischen und virologischen Aspekte der Hepatitis B und C bei HIV-infizierten Menschen in Subsahara-Afrika besser verstanden werden. Der Wis-senstransfer an junge Virologen und Ärzte in Afrika ist ein Schwerpunkt dieser Studie, denn die Leber-Fibrose-Evalu-ation sowie die Mehrheit der virologischen Analysen wer-den vor Ort durchgeführt. Dank der Zusammenarbeit mit der Schweizerischen HIV-Kohorten-Studie können auch wichtige Unterschiede der viralen Hepatitiden zwischen Eu-ropa und Afrika beschrieben werden.

Die Leitung der Universitätsklinik für Infektiologie ist stolz auf die Leistung von Dr. Gilles Wandeler und gratuliert ihm herzlich zu diesem Erfolg.

Ehrungen in der DermatologieProf. Luca Borradori, Direktor der Universitätsklinik für Dermatologie, wurde von der griechischen Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie zum Honorarmitglied ge-wählt. Gleichzeitig wurde er auch zum Vizepräsidenten der International Society of Dermatology (ISD) ernannt. Die ISD mit Mitgliedern aus der ganzen Welt hat zum Hauptziel, die Dermatologie in Entwicklungs- und aufstrebenden Ländern mit gezielten Initiativen wie Austauschprogrammen und Stipendien zu unterstützen.

In den letzten Jahren gastierten im Inselspital Dermatolo-gen aus Indien, Malaysia, Mexico, Ägypten, Kenia und Süd-afrika, um sich unter anderem Fachkenntnisse in der Der-matopathologie unter der Führung von Dr. Helmut Beltraminelli anzueignen. (Juli 2014)

Prof. Luca Borradori, wurde auch auf persönliche Einladung zum Mitglied der amerikanischen dermatologischen Ge-sellschaft ernannt. Die American Dermatological Associa-tion (ADA) wurde 1876 gegründet und zählt zu den angese-hensten Gesellschaften im Fach Dermatologie und Venerologie. Alle namhaften amerikanischen Akteure die-ses Fachs sind Mitglied dieser Vereinigung. (Sept. 2014)

SIWF-Award für besonderes Engagement in der ärzt-lichen WeiterbildungDas Schweizerische Institut für ärztliche Weiter- und Fort-bildung SIWF hat im Juni 2014 ein Pilotprojekt zur Aner-kennung von besonders engagierten ärztlichen Weiterbil-dungsverantwortlichen ausgeschrieben. Assistenzärztinnen und Assistenzärzte konnten bis Anfang August ehemalige Weiterbildende, die sie als besonders engagiert erlebt hatten, für diesen SIWF-Award nominieren.

Empfänger des SIWF-Awards ist Dr. med. Christoph Huber. Mindestens zwei seiner ehemaligen Assistenzärztinnen oder Assistenzärzte haben ihn für die Auszeichnung nomi-niert. Diese Personen wollen so ihre persönliche Wertschät-zung für die kompetente Weitergabe von Kenntnissen und Fähigkeiten ausdrücken und sich für sein Engagement in der ärztlichen Weiterbildung bedanken.

CALCISCO ist Swiss Top 100 Startup-UnternehmenDas im Zentrallabor des Inselspital beheimatete Startup-Unternehmen CALCISCO (gegründet 08/2013) ist in die Top 100 Startups der Schweiz gewählt worden (auf Platz 38).

Der Top 100 Startup-Wettbewerb wird jährlich von der Han-delszeitung und startup.ch ausgerichtet. In der Schweiz gibt es über 100 000 Startup-Unternehmen.

SWISS OphthAWARD Der Nationale Förderpreis Augenheilkunde für höchste klinische Relevanz ging an PD Dr. med. Dr. sc. nat. Ma-thias Abegg, Augenheilkunde des Inselspitals. Die prä-mierte Arbeit: Mikrozysti-sches Makulaödem nicht nur bei MS

Der Award wird seit 2013 von der Schweizerischen Oph-thalmologischen Gesellschaft (SOG) vergeben. Die Wahl wird durch eine unabhängige Jury der SOG getroffen. Sponsor ist die Bayer Schweiz AG, die für die drei Preise insgesamt 30 000 CHF zur Verfügung stellt. Ausgezeichnet werden junge Forschende aus der Schweiz oder junge Forschende an Schweizer Institutionen bis zum vollendeten 43. Lebensjahr für Arbeiten, deren Pu-blikation akzeptiert ist oder deren Publikation nicht länger als zwei Jahre zurückliegt. Auch 2015 wird der Preis wieder ausgelobt. Im Jahr 2015 werden neue Kategorien definiert, bitte informieren Sie sich auf www.ophthaward.ch

Abegg M, Dysli M, Wolf S, Kowal J, Dufour P, Zinkernagel M. Microcystic

Macular Edema: retrograde maculopathy caused by optic neuropathy. Oph-

thalmology 2014; 121:142-9.

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Wir verlosen 60 Billette für

«Die drei Räuber» im Konzert Theater Bern am 24. Dezember 2014.

W W W.KONZERT THEATERBERN.CH

SERVICE | QUIZ

Quiz

Gewinnen Sie je vier Billette für die Vorstellung «Die drei Räuber» am 24.12.2014, um 12.00 Uhr, Konzert Theater Bern.Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen an, Ihren Arbeitsort und die Adresse, an die die Billette gesendet werden sollen.

Wie heisst ein bösartiger Tumor, der vom Bindegewebe ausgeht? a) Glaukomb) Sarkomc) Melanom

Senden Sie die Lösung an

Teilnahmeschluss: 10.12.2014

Die Gewinner werden zufällig ermittelt und in der folgenden Ausgabe erwähnt, teilnahmeberechtigt sind alle Mitarbeitenden von Spital Netz Bern und Insel-spital. Ausgeschlossen sind Mitarbeitende der Redaktion PUNKT.

Auflösung aus dem letzten Heft: «Spital Münsingen». Gewinnerin der zwei Hammam-Eintritte im Wert von je Fr. 45.– ist Marianne Zwahlen-Pfeuti, Mit-arbeiterin Dienste Medizin, Riggisberg.

I mpressu m

Herausgeberin:Inselspital Bern und Spital Netz Bern

Redaktion & Gestaltung:[email protected] (mak) [email protected] (ag)[email protected]

Bilder:Tanja Kocher, Pascal Gugler, KFGSpital Netz Bern

Druck:rubmedia, Wabern/Bern www.rubmedia.ch Druck auf FSC -Papier

Erscheinungsweise:4 Ausgaben pro Jahr

Auflage: 15 300 Exemplare

Redaktionsschluss:PUNKT 1/5: 24. Januar 2015

ISSN 2296-5807PUNKT (Bern)

© 2014 Inselspital

[email protected]

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MIROSLAV BARTÁK