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KCPrakMA
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Dies ist eine Leseprobe von Klett-Cotta. Dieses Buch und unser gesamtes Programm finden Sie unter www-klett-cotta.de
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Kinder fordern uns herausRatgeber für die Familie bei Klett-Cotta

Alle Erziehungsratgeber aus der Reihe „Kinder fordern unsheraus“ finden Sie unter: www.klett-cotta.de/erziehung

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Rita Steininger

Kinder lernen mitallen SinnenWahrnehmung im Alltagfördern

Klett-Cotta

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Klett-Cottawww.klett-cotta.de© 2005 J. G. Cotta’sche BuchhandlungNachfolger GmbH, gegr. 1659, StuttgartAlle Rechte vorbehaltenPrinted in GermanyUmschlag: Weiss/Zembsch/Partner: Werkstatt Münchenunter Verwendung eines Fotos von © Sean Justice /CorbisGesetzt aus der Melior von Dörlemann Satz, LemfördeGedruckt und gebunden von Clausen & Bosse, LeckISBN 978-3-608-94529-4

Dritte, durchgesehene Auflage, 2013

Bibliographische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in derDeutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographischeDaten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar.

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Für meine Eltern

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Inhalt

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Inhalt

Danksagung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

1. Die sieben Sinne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25Von den Sinnen zur Wahrnehmung . . . . . . . . . 26

Sehen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27Hören . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29Riechen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31Schmecken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32Fühlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32Körperwahrnehmung und Bewegung . . . . . . 34

Wie sich Wahrnehmung entwickelt . . . . . . . . . 35Die Verknüpfung der Sinneserfahrungen . . . . 36Von Stufe zu Stufe . . . . . . . . . . . . . . . . . 36Sinnvolle Nervenverbindungen . . . . . . . . . 37

Die besondere Bedeutung der Grundsinne . . . . . 38

2. Wenn die Wahrnehmung gestört ist . . . . . . . . 40Fehlentwicklungen der visuellen undauditiven Wahrnehmung . . . . . . . . . . . . . . . 40Fehlentwicklungen der taktil-kinästhetischenWahrnehmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41

Tastsinn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41Körperbewusstsein . . . . . . . . . . . . . . . . 42Muskeltonus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44

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Gleichgewichtssinn . . . . . . . . . . . . . . . . 45Körperkoordination . . . . . . . . . . . . . . . . 46Lateralität, Dominanz und Überkreuzen derKörpermittellinie . . . . . . . . . . . . . . . . . 46

Dyspraxie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47Verhaltensauffälligkeiten . . . . . . . . . . . . . . . 48Teilleistungsstörungen . . . . . . . . . . . . . . . . 49

Sprache . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49Lernstörungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52Konzentrationsstörungen . . . . . . . . . . . . . 52

ADS und ADHS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53Woran man Wahrnehmungsstörungen erkennenkann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55

Mögliche Anzeichen bei Babys und Klein-kindern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55

Worauf Eltern und Erzieher achten sollten . . . . 57Kein Wort verstanden . . . . . . . . . . . . . . . 58Den Überblick verloren . . . . . . . . . . . . . . 58Du Spielverderber! . . . . . . . . . . . . . . . . 60Verloren in fremder Umgebung . . . . . . . . . 61Hilfe, mir wird schlecht! . . . . . . . . . . . . . 61

Ursachen von Wahrnehmungsstörungen . . . . . . 62Unsere Lebensweise spielt auch eine Rolle . . . 63Rückhalt und Bestätigung geben . . . . . . . . 64

3. Die Perspektive wechseln . . . . . . . . . . . . . . 65Versetzen Sie sich in die Lage des Kindes . . . . . 65

Ich traue meinen Augen nicht! . . . . . . . . . 65Höre ich recht? . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67Wie unbeholfen! . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68Pass auf, wo du hintrittst! . . . . . . . . . . . . 68Gewöhn dir das mal ab! . . . . . . . . . . . . . 69Was heißt hier dumm und faul? . . . . . . . . . 70

Von wegen schlecht erzogen … . . . . . . . . . . . 71

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4. Förderung beginnt im Alltag . . . . . . . . . . . . 72Weg mit den bequemen Haushaltsgeräten! . . . . . 72

Teig rühren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73Geschirr abtrocknen, den Fußboden kehren . . 75Das hab ich ganz allein geschafft! . . . . . . . . 75

Kleine Hände, große Hilfe . . . . . . . . . . . . . . 76Socken sortieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77Tisch decken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77Lasten tragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78

Experimente in der Badewanne . . . . . . . . . . . 79Das Kinderzimmer – richtig ausgestattet . . . . . . 80

In der Hängematte entspannen . . . . . . . . . 81Auf dem Trampolin hüpfen . . . . . . . . . . . 82Zimmer aufräumen . . . . . . . . . . . . . . . . 83Zu viel Ablenkung schadet . . . . . . . . . . . . 84

Klare Grenzen setzen . . . . . . . . . . . . . . . . . 86Gute Tischmanieren – alle machen mit . . . . . 86Kirschsteinsäckchen und Fußmassageroller . . 87

Nicht reden, sondern handeln . . . . . . . . . . . . 89

5. Komm, wir wollen spielen! . . . . . . . . . . . . . 90Gute Voraussetzungen schaffen . . . . . . . . . . . 90Wie oft, wie lange, wann? . . . . . . . . . . . . . . 91Und wenn das Kind sich trotzdem sträubt? . . . . 91Der Spaß soll nicht zu kurz kommen . . . . . . . . 92

6. Ich und du – Förderspiele zu zweit . . . . . . . . . 94Sehen und Hören . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95

Bilder-Kim . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95Bilderrätsel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96Der Einäugige . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97Sachen suchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97Anfangslaute . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98Hier stimmt was nicht! . . . . . . . . . . . . . . 98

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Kalt, wärmer, heiß . . . . . . . . . . . . . . . . . 98Was wird hier gesprochen? . . . . . . . . . . . . 99Wo tickt es? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99Sei ganz leise! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100

Riechen und Schmecken . . . . . . . . . . . . . . . 100Mein Kräutergarten . . . . . . . . . . . . . . . . 101Riechquiz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102Zungenschau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102Saftladen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103

Tasten und Fühlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103Blind durchs Zimmer . . . . . . . . . . . . . . . 104Massagen mit dem Igelball . . . . . . . . . . . . 104Was hast du in der Hand? . . . . . . . . . . . . 106Tastversteck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106Rückenbild . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107Fingerfarben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107Pizzabäcker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107Tut nicht weh! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108Tastleine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109Mein kleines Reich . . . . . . . . . . . . . . . . 109Wie man sich bettet … . . . . . . . . . . . . . . 110

Körperwahrnehmung und Bewegung . . . . . . . . 111Matratzen-Sandwich . . . . . . . . . . . . . . . 111Ri-ra-rutsch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112Schaukeldecke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113Körperkonturen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 114Die liegende Acht . . . . . . . . . . . . . . . . . 114Muskelspiele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115Was ist schwerer? . . . . . . . . . . . . . . . . . 117Ich habe Flügel . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117Der Roboter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 118Balancierparcours . . . . . . . . . . . . . . . . . 118Zahlensprünge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119Himmel und Hölle . . . . . . . . . . . . . . . . 120

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7. Die ganze Familie macht mit . . . . . . . . . . . . 122Kein Grund zur Eifersucht: Geschwister sindeinbezogen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122

Mein Spiegelbild . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123Finde die Mitte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124Esspantomime . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124Ich seh’ etwas, was du nicht siehst … . . . . . . 125Entdeckungen bei Nacht . . . . . . . . . . . . . 125Wer erkennt die Melodie? . . . . . . . . . . . . . 126Jäger des Schatzes . . . . . . . . . . . . . . . . . 126Kneten zu zweit . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127Werken mit Speckstein . . . . . . . . . . . . . . 127Doppellift . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 128Aneinander gefesselt . . . . . . . . . . . . . . . 129Schneckentransport . . . . . . . . . . . . . . . . 129Inselhüpfen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129Ab die Post! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130

Wahrnehmungsspiele selbst gebastelt . . . . . . . 130Bierdeckelformen . . . . . . . . . . . . . . . . . 131Geräusche zuordnen . . . . . . . . . . . . . . . 131Geräusche-Memory . . . . . . . . . . . . . . . . 132Flüstertüte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133Tast-Memory . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 134Kastanienbad . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 134Dosen- oder Blockstelzen . . . . . . . . . . . . . 135

8. Wahrnehmungsspiele im Freundeskreis . . . . . . 136Alte Kinderspiele neu aufgelegt . . . . . . . . . . . 136

Abzählverse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 137Klatschspiele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 138Ich bin ein Student . . . . . . . . . . . . . . . . 139Schleuderball . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140Achtung, der Ball kommt! . . . . . . . . . . . . 140Kirschen gegessen, Wasser getrunken . . . . . . 141

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Der Storch und die Frösche . . . . . . . . . . . 142Ochs am Berg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142Kaiser, wie viele Schritte darf ich gehen? . . . . 143Mutter, Mutter, darf ich reisen? . . . . . . . . . 144

Anregungen für den Kindergeburtstag . . . . . . . 144Wer ist wer? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 145Was hat sich verändert? . . . . . . . . . . . . . 145Gesucht wird … . . . . . . . . . . . . . . . . . . 146Blinzeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 147Tanzpause . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 147Schatzwächter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 148Flüsterpost . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 148Watteblasen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 149Süß-saure Schnecke . . . . . . . . . . . . . . . 150Blind zeichnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 150Schuhsalat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 151Es fliegt, es fliegt … . . . . . . . . . . . . . . . . 152Kartoffellauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 153Drachenschwanzfangen . . . . . . . . . . . . . 153

Sinnvolle Geschenke . . . . . . . . . . . . . . . . . 154Für den täglichen Gebrauch . . . . . . . . . . . 155Zum Malen, Basteln und Werken . . . . . . . . 155Zum Spielen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 155Zum Musizieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . 156Fürs Kinderzimmer . . . . . . . . . . . . . . . . 156Fürs Badezimmer . . . . . . . . . . . . . . . . . 156Zum Spielen im Freien . . . . . . . . . . . . . . 156Für unterwegs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 157Für Sport und Geschicklichkeitstraining . . . . 157

9. Mit allen Sinnen unterwegs . . . . . . . . . . . . . 158Auf dem Spielplatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . 158

Gegen das tägliche Einerlei . . . . . . . . . . . 160Förderspiele im Wald . . . . . . . . . . . . . . . . 160

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Inhalt

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Was gehört nicht hierher? . . . . . . . . . . . . 162Blätter sammeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163Vogelgezwitscher . . . . . . . . . . . . . . . . . 164Suche im Laub . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 164Mein Freund, der Baum . . . . . . . . . . . . . 165Auf dem Waldlehrpfad . . . . . . . . . . . . . . 165

Urlaub für die Sinne . . . . . . . . . . . . . . . . 167Natur unter der Lupe . . . . . . . . . . . . . . . 168Eingebuddelt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 169Malen im Sand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 170

10. Wenn professionelle Hilfe nötig ist . . . . . . . . 172Ärztliche Abklärung . . . . . . . . . . . . . . . . . 172Erziehungsberatung . . . . . . . . . . . . . . . . . 172Therapie- und Fördermöglichkeiten . . . . . . . . 173

Ergotherapie und sensorische Integrations-therapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 174Krankengymnastik . . . . . . . . . . . . . . . . 175Heilpädagogik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 176Logopädie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 177Psychomotorik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 178Motopädagogik und Mototherapie . . . . . . . 179Heilpädagogisches Reiten und Voltigieren . . . 180Audio-Psycho-Phonologie . . . . . . . . . . . . 181Rhythmik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 182Verhaltenstherapie . . . . . . . . . . . . . . . . 183Sportliche Förderung . . . . . . . . . . . . . . . 184

Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 187Glossar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 187Adressen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 189

Deutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 189Österreich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 189Schweiz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 190

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Inhalt

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Internet-Adressen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 191Verwendete Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . 193

Register . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 195

Zur Autorin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 198

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Danksagung

Für ihre wertvollen Beiträge zum Inhalt dieses Buchsdanke ich:

x Magret Schwender, Diplom-Sozialpädagoginx Gisela Wagner, Psychotherapeutinx Grit Kurajew, Ergotherapeutinx Petra Much, Diplom-Sozialpädagogin

Für ihr Engagement und ihre Unterstützung danke ich au-ßerdem

x der Kindertagesstätte St. Michael in München/Berg-am-Laim, die für dieses Buch eigens einen Fototermin arran-giert hat,

x allen Kindern, die sich für die Fotoaufnahmen zur Ver-fügung gestellt haben,

x meinem Mann und meinen Kindern, mit denen ich vieleder im Buch beschriebenen Anregungen und Spieleschon vor Jahren ausgiebig testen konnte,

x meiner Schwester Maria Strauß-Luffer, die als Erziehe-rin das gesamte Manuskript probegelesen hat,

x meinem Freund und ehemaligen Lehrer Gert Krumba-cher, der die ersten drei Kapitel gelesen und zwei schöneGrafiken (Seite 29 und 50) angefertigt hat,

x Dr. Heinz Beyer vom Verlag Klett-Cotta, der auch diesesBuchprojekt sehr wohlwollend unterstützt und mir wich-tige Hinweise gegeben hat.

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Einleitung

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Einleitung

Liebe Leser, liebe Eltern!

Situationen wie die folgenden hat wahrscheinlich jederschon einmal erlebt – sei es als Beobachter, sei es als Be-troffener:

x Eine Familie mit zwei Kindern im Restaurant: DieTochter sitzt artig am Tisch und wartet geduldig auf dasEssen. Der Sohn wetzt ununterbrochen auf seinemStuhl hin und her, rempelt wiederholt seine Schwesteran und bricht damit einen Streit vom Zaun. Als das Es-sen kommt, macht er sich sofort darüber her, fährt mitden Fingern im Teller herum und kleckert ordentlichdaneben. Zu guter Letzt schafft er es noch, sein Trink-glas umzustoßen. Der Tisch gleicht einem Schlachtfeld.Die Leute an den Nebentischen schütteln die Köpfe undman sieht ihnen an, was sie denken: „Unmögliches Be-nehmen!“

x Besuch bei der Tante: Sie hat zum Geburtstag ihrerNichte einen sündteuren Pullover im Modegeschäft ge-kauft. Voller Stolz präsentiert sie das Glanzstück und er-muntert das Mädchen: „Na komm, zieh ihn doch gleichmal an!“ Die Kleine lässt sich überreden, doch dannbrüllt sie unvermittelt los: „Den Pulli mag ich nicht, derkratzt ja fürchterlich!“ Die Eltern sehen sich betreten an,die Tante ist völlig perplex.

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Einleitung

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x Was mein Mann und ich erlebten, als wir mit unseremdamals zweijährigen Sohn Robert eine Flugreise antra-ten: Bei den Sicherheitskontrollen bekam unser KleinerAngst. Er schrie und wehrte sich, als ihn die Kontrolleu-rin anfasste und ihm den Metalldetektor an den Körperhalten wollte. Worauf die gereizte Dame giftig bemerkte:„Du bist aber ein ungezogenes Kind!“

Ungezogen, undankbar, unmöglich – so werden Kinderschnell eingestuft, wenn sie in gewissen Situationen nichtso reagieren, wie es sich die Erwachsenen vorstellen. Raschheißt es dann: „Das Kind ist schlecht erzogen.“ Aber musstatsächlich immer die Erziehung schuld sein?

Ich hole ein wenig weiter aus. Die Leser meines Buchs„Wie Kinder richtig sprechen lernen“ haben unsere bei-den Söhne Robert und Paul ja schon anhand meiner dorti-gen Schilderungen kennen gelernt. Eine möchte ich hiernochmals wiedergeben. Es geht um Beobachtungen, diewir bei unserem Erstgeborenen Robert in seinen ersten Le-bensjahren machten. Anfangs verlief Roberts Entwicklungunauffällig. Körperlich wirkte er fit und beweglich, geistigausgesprochen clever. Und mit seiner strahlenden Launekonnte er mühelos jeden um den Finger wickeln. Aber alsRobert ins Krabbelalter kam, warteten wir vergebens da-rauf, dass er sich endlich auf allen vieren fortbewegte. Derkleine Kerl kam nur auf dem Bauch robbend vorwärts.Kurz vor seinem ersten Geburtstag entdeckte er zwar dasKrabbeln, doch wenige Wochen später begann er schon zulaufen. Und wieder mussten wir uns wundern: Es wurdeSommer, und unser munterer Knirps ließ sich nicht dazubewegen, barfuß übers Gras zu laufen oder mit Sand undWasser zu matschen. Im Lauf der Zeit ließ er auch Zärtlich-keiten immer weniger zu; er wehrte sich mitunter sogar ve-hement dagegen, gestreichelt und in den Arm genommen

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Einleitung

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zu werden. Als Robert zwei Jahre alt war, trat eine Frem-delphase auf, die uns vollends ins Grübeln brachte. Steu-erte ein Fremder auf ihn zu, geriet er in Panik und konn-te sich kaum mehr beruhigen. Ähnlich reagierte er aufschrille Töne; sie brachten ihn völlig aus der Fassung.

Irgendetwas schien Robert zunehmend daran zu hin-dern, sich zufrieden und in seiner Haut wohl zu fühlen.Mit der Zeit machte sich das an seinem Verhalten bemerk-bar. Er war reizbar, leicht zu irritieren und gebärdete sichmitunter recht jähzornig. Wir hielten das für Eifersucht,weil er mit drei Jahren einen kleinen Bruder bekommenhatte, der nun als wonniges Baby überall im Mittelpunktstand. Mein Mann bemühte sich zwar, einen Ausgleich zuschaffen, indem er sich besonders um den Großen küm-merte. Aber an der Situation änderte sich vorerst kaum et-was. Bis eines Tages die Leiterin von Roberts Kindergar-ten auf mich zukam und mir in einem Gespräch eröffnete:„Ich habe Robert in letzter Zeit genau beobachtet. Er istsehr berührungsempfindlich, und mit der Körperkoordi-nation scheint er auch Probleme zu haben. Ich glaube,er hat Wahrnehmungsstörungen.“ Dann drückte sie mir dieAdresse einer Familientherapeutin in die Hand, die Bera-tung für Eltern von Kindern mit Wahrnehmungsstörungenanbot. Außerdem empfahl sie mir ein Buch, das mir eineunschätzbare Hilfe werden sollte: „Drück mich mal ganzfest“ von Roswitha Defersdorf. In diesem Buch beschreibtdie Autorin als betroffene Mutter den Therapieweg ihresKindes.

Es mag seltsam klingen, aber ich fühlte mich erleichtert.Endlich konnte ich etwas tun und war nicht mehr hilflosmeinen Zweifeln ausgeliefert. Die Therapeutin bestätigtenach einem Test, dass Roberts Wahrnehmung tatsächlichin einigen Bereichen irritiert sei. Aber sie beruhigte mich:Die Einschränkungen seien zum überwiegenden Teil nicht

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allzu schlimm. Eine Therapie sei deshalb – obgleich zuempfehlen – nicht unbedingt erforderlich. Stattdessen gabsie mir eine reichhaltige Sammlung von Übungen mit aufden Weg, die wir zuhause spielerisch in den Alltag ein-bauen sollten.

Diese Übungen bilden den Grundstock des vorliegendenBuchs. Hinzu kommen weitere Spiele und Übungen, dieich nach und nach zusammengetragen habe. Um das Bildabzurunden, habe ich schließlich noch fachlichen Rat ein-geholt und von vier Frauen mit Fachkompetenzen wert-volle Hinweise für dieses Buch erhalten. Ich stelle sie andieser Stelle kurz vor:

x Magret Schwender ist Diplom-Sozialpädagogin (FH) undarbeitet in einer Kindertagesstätte in München. Dort istsie in einer Integrationsgruppe für die Betreuung vonKindern mit besonderem Förderbedarf zuständig. AlsMutter von drei Kindern hat sie dieses Buch mit vielenBeispielen für sinnvolle Förderung im Alltag (Kapitel 4)bereichert. Außerdem stammen von ihr etliche Hin-weise, wie man Wahrnehmungsstörungen erkennt (Ka-pitel 2) und wie sich betroffene Kinder fühlen (Kapitel 3).Nicht zuletzt ist ihr die Idee zu verdanken, eine Ge-schenkliste für den Kindergeburtstag anzulegen (Kapi-tel 8). Über ihr berufliches Engagement sagt MagretSchwender: „Richtungweisend war für mich ein Erleb-nis während meines Studiums. Wir waren eine Wochein Florenz, um die Arbeit in dortigen Integrationsein-richtungen kennen zu lernen. In einem Fachvortrag fieldann der Satz: ‚So viel Therapie wie nötig, so wenig wiemöglich.‘ Was der Referent damit meinte: Alles, wasman in den Alltag an Förderung einbauen kann, sollteman auch tun. Dieser Satz hat meine Arbeit bis heutegeprägt.“

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x Gisela Wagner hat dieses Buch mit Hinweisen zur Beob-achtung der Wahrnehmungsentwicklung (Kapitel 2), ei-nem Experiment (Kapitel 3) sowie mit praktischen För-deranleitungen (Kapitel 4, 5 und 6) bereichert. Sie istPsychotherapeutin mit dem Schwerpunkt Familien- undPaartherapie, bietet jedoch auch Diagnostik und Thera-pie von Kindern mit Wahrnehmungsstörungen und Be-ratung für deren Eltern an. Auf diese Idee kam sie, als sievor Jahren in einer psychotherapeutischen Praxis tätigwar: „Die Ärztin, bei der ich damals arbeitete, befasstesich ausschließlich mit Kindern, die Wahrnehmungs-probleme hatten. Eines Tages regte ein Vater an, dassman nicht nur die Kinder therapieren, sondern auch dieEltern zur Förderung anleiten sollte. Diesen Gedankengriff ich auf und seither mache ich es so. Die Familienkommen aber nicht nur zu mir in die Praxis, ich geheauch zu ihnen – wenn nötig mehrmals in regelmäßigenAbständen. Dann unternehmen wir etwas zusammen –zum Beispiel mit dem Kind kochen – und ich gebe denEltern genaue Anleitung, wie sie mit ihrem Nachwuchsumgehen sollen. Das macht ihnen Mut, ihr Kind, so weites geht, selbstständig zu fördern.“

x Grit Kurajew ist Ergotherapeutin und arbeitet seit mehre-ren Jahren in ihrer eigenen Praxis in München. Von ihrstammen verschiedene Übungsanregungen und Tippsfür eine sinnvolle Förderung im Alltag (Kapitel 4, 5und 6). Einer ihrer Interessenschwerpunkte ist die sen-sorische Integrationstherapie nach Jean Ayres (Seite 174),zu der sie aktuell eine Ausbildung am KinderzentrumMünchen absolviert. Vor allem eines reizt sie an dieserTherapie besonders: „Man schaut, was das Kind mit-bringt und greift seine Ideen auf, anstatt ihm etwas Fer-tiges vorzusetzen. So bekommt das Kind die Möglich-keit, aus eigenem Antrieb etwas zu tun, nicht nach

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Vorgaben. Dieser Ansatz von Jean Ayres gefällt mir sehr.Ich finde, den Kindern wird ohnehin so vieles im Lebenvorgegeben, dass man ihnen zumindest in der Therapiedie Möglichkeit geben sollte, etwas Eigenes zu schaffen.In dieser Hinsicht möchte ich selbst noch dazulernen:Wo mische ich mich ein, wo halte ich mich besser zu-rück?“

x Petra Much ist Dozentin an einer Münchner Fachakade-mie für Sozialpädagogik. Von ihr stammen einige der Ex-perimente, mit denen man sich in die Lage von Kindernmit Wahrnehmungsstörungen versetzen kann (Kapitel 3).Diese Versuche lernte sie im Rahmen einer Präsenta-tionsstunde ihrer Studierenden kennen. Von einer Prä-sentation war sie besonders beeindruckt: „Die Studie-rende bat uns, an einem Tisch Platz zu nehmen undgemeinsam den Belag für eine Pizza vorzubereiten. Zu-vor wurde jedem Teilnehmer ein Handicap verpasst:eine Brille mit starken Gläsern, Ohropax in die Ohren,zusammengebundene Finger und so weiter. Mit diesenEinschränkungen hatten wir alle gehörig Mühe, unsereAufgabe zu bewältigen. Das glaubt man nur, wenn manes selber ausprobiert hat! Seither sehe ich die Menschenanders, die es fertig bringen müssen, mit einer Beein-trächtigung zu leben, und dabei alle Energie aufbieten,um den anderen gegenüber möglichst normal zu erschei-nen.“

Damit sind wir beim Ziel dieses Buchs angelangt. Es willIhnen als Eltern ein Gespür dafür geben, wie wichtig eineintakte Wahrnehmung ist und wie gravierend sich Wahr-nehmungsprobleme auf die Entwicklung eines Kindes aus-wirken können. Sollten Sie bei Ihrem Kind solche Prob-leme feststellen, kann Ihnen das helfen, sich besser inseine Lage zu versetzen. Ein gutes Einfühlungsvermögen

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wird Sie wiederum befähigen, die praktischen Anregun-gen und Spielvorschläge der folgenden Kapitel optimalumzusetzen.

Auch für Erzieherinnen im Kindergarten kann das Buchvon Nutzen sein: Sie erfahren, worauf sie achten sollten,um mögliche Wahrnehmungsstörungen zu erkennen, undwie sie sich mit den Eltern darüber verständigen können.

Nicht zuletzt sollen von der reichhaltigen Spielesamm-lung dieses Buchs alle Kinder – ob mit oder ohne Wahr-nehmungsschwierigkeiten – profitieren.

München, im Juli 2004 Rita Steininger

P.S.: Bei Fragen oder Hinweisen freue ich mich überIhre Nachricht: per Post (c/o Klett-Cotta) oder E-Mail([email protected]).

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1. Kapitel:

Die sieben Sinne

„Sinneswahrnehmungen und damit verbundeneEmotionen sind unser persönlichster Besitz, inden sich niemand anderes vollkommenhineinversetzen kann.“

SABINE HIRLER, Rhythmik- undMusikpädagogin und -therapeutin

Sinneswahrnehmungen haben eine große Bedeutung fürunser Leben, unser Wohlbefinden und unsere gesamte Per-sönlichkeit. Nur sie ermöglichen es uns, zwei wesentlicheVerbindungen zu knüpfen:

x die Verbindung zu unserer Umwelt – die Fähigkeit, Ein-drücke von außen aufzunehmen und uns selbst nach au-ßen hin mitzuteilen;

x die Verbindung zu uns selber – die Fähigkeit, uns zuspüren und eine Beziehung zu unserem Körper zu ent-wickeln.

Sinneswahrnehmungen beeinflussen daher nicht nur un-seren Körper und Geist, sondern auch unser Gefühlsleben.

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1. Kapitel: Die sieben Sinne

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Von den Sinnen zur Wahrnehmung

Der Mensch verfügt – vorausgesetzt, dass alle Sinnesor-gane funktionstüchtig sind – über sieben Sinne. Zum einensind das die fünf Sinne, für die wir äußerlich sichtbare Or-gane haben, die die Verbindung zur Umwelt herstellen: derSehsinn (Augen), der Gehörsinn (Ohren), der Geruchssinn(Nase), der Geschmackssinn (Zunge) und der Haut- oderTastsinn (Haut). Zum anderen sind es die Sinne, die unsereEigen- oder Körperwahrnehmung ausmachen und unsdazu befähigen, uns koordiniert zu bewegen: der Gleichge-wichtssinn (Lage-, Dreh- und Bewegungssinn) und derMuskel- und Stellungssinn.

Was genau haben nun diese sieben Sinne mit Wahrneh-mung zu tun? Die Fachliteratur verrät dazu: Unter Wahr-nehmung versteht man die Aufnahme von Reizen durchdie Sinnesorgane, ihre Weiterleitung zum Gehirn und ihreVerarbeitung im Gehirn. Genauer gesagt sieht das so aus:Unzählige Reize werden in jedem Augenblick von den Sin-nesorganen aufgenommen und über Neuronen (Nervenzel-len) ans Gehirn weitergeleitet – sei es von den Augen, denOhren, der Haut oder den Muskeln. Das Gehirn hat dieAufgabe, sie zu verarbeiten. Es speichert und sortiert sie,vergleicht sie mit früheren Eindrücken und koordiniert siemit anderen Reizen. Dann schickt es die verarbeiteten In-formationen an die Organe zurück und übermittelt ihnendamit die nötigen Impulse für angemessene Reaktionen inForm von Bewegung, Handlung, Sprache oder emotiona-len Äußerungen.

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Von den Sinnen zur Wahrnehmung

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Sehen

Die Augen sind das Sinnesorgan, das die meisten Men-schen für das wichtigste halten. Nicht ganz zu Unrecht,denn immerhin haben wir mehr als drei Viertel dessen,was wir von unserer Umwelt wahrnehmen, unseren Augenzu verdanken.

Schon das ungeborene Kind im Mutterleib kann zwi-schen hell und dunkel unterscheiden. Ein Neugebore-nes sieht anfangs nur Dinge, die ganz nahe vor seinen Au-gen sind, und auch diese nur unscharf. Doch die Seh-fähigkeit steigert sich von Woche zu Woche. Schon nachwenigen Monaten ist das Baby in der Lage zu erkennen,wo genau sich Dinge im Raum befinden. Auch die Wahr-nehmung von Farben entwickelt sich relativ früh: ImAlter von einem Monat erkennt ein Säugling die FarbeRot, mit etwa vier Monaten die Farben Grün, Gelb undBlau. Und so steigert sich die Sehfähigkeit in den nächs-ten Lebensjahren weiter, bis die Entwicklung mit etwaacht Jahren abgeschlossen ist. Die Augen sind dann inder Lage, bis zu 40 Millionen Informationen pro Sekun-de aufnehmen. Um das zu leisten, ist die Netzhaut mit130 Millionen Fotorezeptoren (Empfängerzellen) ausge-stattet, die eintreffende Informationen sofort ans Gehirnweiterleiten.

Unser Gesichtsfeld – das ist der Sehbereich, den die Au-gen erfassen, ohne dass man den Kopf dreht – umfasst einenWinkel von etwa 200 Grad; das ist etwas mehr als ein Halb-kreis. Das räumliche Sehen beschränkt sich allerdings aufeinen Winkel von 140 Grad; das ist der Bereich, in demsich die Gesichtsfelder des rechten und linken Auges über-schneiden. Räumliches Sehen ist wichtig, um Entfernun-gen abzuschätzen und bei Gefahr – beispielsweise im Stra-ßenverkehr – richtig zu reagieren.

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1. Kapitel: Die sieben Sinne

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Dennoch ist unter „Sehen“ und „visueller Wahrneh-mung“ nicht genau dasselbe zu verstehen. Denn visuelleWahrnehmung betrifft nicht nur den physiologischen Vor-gang des Sehens, sondern auch die Verarbeitung des Gese-henen im Gehirn und die daran anknüpfenden Reaktionenund Fähigkeiten.

So ist die Wahrnehmung der Formkonstanz zum Bei-spiel die Fähigkeit, ein Objekt an seinen charakteristischenEigenschaften zu erkennen, selbst wenn es in Farbe, Form,Größe und Material variiert oder man es aus verschiede-nen Blickwinkeln betrachtet. Demnach wird man Sanda-len, Stiefel oder Pantoffel immer als dasselbe erkennen: alsSchuhe.

Als visuelle Figur-Grund-Wahrnehmung bezeichnet mandie Fähigkeit, ein wichtiges Objekt oder eine Person auseinem unwichtigen Hintergrund oder einer Kulisse he-rauszuheben. Dadurch erkennen wir auf einem alten Klas-senfoto sofort uns selber oder unsere früheren Freundewieder.

Räumliches Orientierungsvermögen ermöglicht es uns,uns in der räumlichen Beziehung zu unserer Umgebung,zu anderen Personen oder zu Gegenständen wahrzuneh-men: darüber-darunter, davor-dahinter, rechts-links.

Unter visuo-motorischer Koordination versteht man dieFähigkeit, das Sehen mit einer Körperbewegung zu koordi-nieren, also beides gleichzeitig stattfinden zu lassen: Ichgieße Wasser in einen Messbecher und überprüfe an derSkala, wann die gewünschte Menge erreicht ist.

Visuo-motorische Übertragung nennt man die Fähigkeit,aus einer Beobachtung die richtige Handlung abzuleiten.Die Mutter zeigt dem Kind, wie man den Drehverschlusseiner Flasche öffnet, und das Kind macht es richtig nach.

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Von den Sinnen zur Wahrnehmung

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Hören

Das Ohr ist wie das Auge ein sehr kompliziertes Sinnesor-gan. Es gliedert sich in drei Hauptabschnitte: das Außen-ohr, das Mittelohr und das Innenohr.

Lange Zeit rätselte man darüber, ob schon das ungebo-rene Kind im Mutterleib etwas hört. Heute weiß man: DasInnenohr ist schon im fünften Schwangerschaftsmonat,das heißt noch vor dem Aufbau des zentralen Nervensys-tems, beim Embryo voll entwickelt. Es besteht aus demGleichgewichtsorgan (Bogengänge) und der Hörschnecke.Das Innenohr empfängt Schall, der durch Vibrationen vonden Beckenknochen der Mutter auf die Schädelknochendes Kindes übertragen wird. Dies dient als Basisinforma-tion zur weiteren Entwicklung des Gehirns und der Mut-tersprache. Über die Knochenleitung hört das Baby bei-

Das Ohr beherbergt zwei Sinne: den Hörsinn und denGleichgewichtssinn.

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1. Kapitel: Die sieben Sinne

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spielsweise die Stimme der Mutter. Wenn sie spricht, über-trägt sich ihre Stimme vom Kehlkopf über die Wirbelsäulezum Becken und von dort auf den Kopf des Kindes.

Das Mittelohr besteht aus den Gehörknöchelchen Ham-mer, Amboss und Steigbügel. Ihre Aufgabe besteht darin,Schall weiterzuleiten, der sich in der Luft ausbreitet. DerSchall gelangt vom Außenohr (Trommelfell) übers Mit-telohr zum Innenohr. Allerdings hört unser Ohr nur Ge-räusche, deren Frequenzen von 16 bis etwa 20000 Hertz(Schwingungen pro Sekunde) reichen. Knochen- und Luft-leitung sind also die zwei Wege, über die Schall ins Ohrdringt und von dort als Nervenreiz ins Gehirn wandert.

Ebenso wie bei den Begriffen „Sehen“ und „visuelleWahrnehmung“ ist unter „Hören“ und „auditiver Wahr-nehmung“ (Hörwahrnehmung) nicht genau dasselbe zuverstehen. Auditive Wahrnehmung umfasst den gesamtenVorgang vom Eintreffen von Schall im Ohr über seine Wei-terleitung durch die Hörnerven ins Gehirn bis hin zur dor-tigen Verarbeitung und den damit verbundenen Reaktio-nen und Fähigkeiten. So ermöglicht es uns eine intakteauditive Figur-Grund-Wahrnehmung, aus einer Geräusch-kulisse (Stimmengewirr, Straßenlärm) bestimmte Töne he-rauszuhören, zum Beispiel die Stimme einer vertrautenPerson. Dazu gehört die Fähigkeit, aufmerksam zuzuhören,ohne sich von Umgebungsgeräuschen ablenken zu lassen.Bei korrekter Lautdiskrimination ist man in der Lage, Lauteoder Lautkombinationen voneinander zu unterscheiden,also beispielsweise den Unterschied zwischen „Tisch“und „Fisch“ oder zwischen „mein Hund“ und „dein Mund“zu hören. Zur intakten auditiven Wahrnehmung gehört au-ßerdem die Fähigkeit, eine Geräuschquelle zu identifizie-ren (jemand spielt Flöte), sie zu orten (die Flöte ertönt imFlur) und die Richtung ihrer Fortbewegung (die Melodiewandert vom Flur ins Freie) zu bestimmen. Die Hörwahr-

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nehmung schließt auch das richtige Erfassen eines Rhyth-mus ein sowie die Fähigkeit, auditive Signale richtig zudeuten (das Klimpern von Schlüsseln bedeutet: eine Türwird aufgesperrt). Von besonderer Bedeutung ist nicht zu-letzt die Fähigkeit, Gehörtes zu speichern und aktiv inSprache umzusetzen. Diese Fähigkeit wirkt sich entschei-dend auf das Lesen- und Schreibenlernen aus.

Riechen

Sobald ein Kind zur Welt kommt und zu atmen beginnt,nimmt es Gerüche wahr. Das zeigt sich, wenn die Mutter eszum ersten Mal zum Stillen anlegt: Das Neugeborene fin-det, von Duftsignalen geleitet, auf Anhieb die Brustwarze.Überhaupt ist der Körpergeruch der Mutter in den erstenLebenswochen der stärkste Sinneseindruck, den das Kindüber die Nase aufnimmt. Auch Kleinkinder nehmen Gerü-che noch sehr intensiv wahr, können sie aber noch nicht sorecht beschreiben. Oft behelfen sie sich mit Vergleichen:„Es riecht wie beim Doktor.“ – „Es riecht nach Wald.“ – „Esriecht nach Omas Haus.“ Mit 1,5 Millionen Riechzellenausgestattet unterscheidet die Nase bis zu 4000 Duftnuan-cen. Durch die Verbindung zwischen den Riechbahnenund dem limbischen System – dem Bereich im Gehirn, indem Gefühle entstehen – haben Gerüche zudem Einflussauf die Stimmung und wecken Erinnerungen: Den Duftvon Zimt und Gewürznelken bringen wir mit der Weih-nachtszeit in Verbindung; der Geruch von Lavendel lässtuns an den Urlaub in Südfrankreich denken; der würzigeDuft von Heu erinnert uns an die Ferien, die wir als Kinderauf dem Bauernhof verbracht haben.

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1. Kapitel: Die sieben Sinne

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Schmecken

Geruchs- und Geschmackssinn hängen eng zusammen. Vie-les von dem, was wir schmecken, nehmen wir in Wirklich-keit mit der Nase wahr. Doch auch der Geschmackssinn hatsein eigenes Organ: die Zunge. Mit ihr unterscheidet man –was kleineren Kindern allerdings noch schwer fällt – vierGeschmacksrichtungen: süß, sauer, salzig und bitter. Zudiesem Zweck ist die Zunge mit rund 2000 Geschmacks-knospen ausgestattet, die die entsprechenden Reize ansGehirn weitergeben. Das Zusammenspiel von Geruchs- undGeschmackssinn beruht auf ihrer nachbarschaftlichen La-ge im Körper. Außerdem stehen Mund und Nase durch dieRachenhöhle direkt miteinander in Verbindung. So erklärtes sich, warum uns zum Beispiel das Essen nicht mehr sorichtig schmecken will, wenn wir einen Schnupfen haben.Schmecken ist allerdings, genau wie Riechen, mehr als nurein physiologischer Vorgang. Es kann Erinnerungen undEmotionen auslösen und auf diese Weise unser Empfindenbeeinflussen. Bei Babys und Kleinkindern spielen Mund-gefühle darüber hinaus eine besondere Rolle: Das siehtman an der Art, wie sie Schnuller oder Daumen in denMund stecken und zufrieden daran saugen oder weicheSpeisen wie Püree, Pudding oder Grießbrei mit Hingabevom Löffel abschlecken. Haben wir nicht selber als Kindergroßes Vergnügen dabei gehabt, Teller und Schüsseln blitz-blank auszuschlecken?

Fühlen

Mit einer Fläche von bis zu zwei Quadratmetern ist dieHaut unser größtes Organ. Sie macht mit ihren drei Schich-ten (Oberhaut, Lederhaut und Unterhaut) fast ein Sechstelunseres Körpergewichts aus. Obwohl sie für den Organis-

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Von den Sinnen zur Wahrnehmung

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mus wichtige Schutzfunktionen erfüllt (wie Feuchtig-keit speichern, Temperatur regulieren), ist sie weit mehrals nur eine schützende Körperhülle. Sie ist ein fein austa-riertes Sinnesorgan, das mit seinen Rezeptoren (Tastpunk-ten) feinste Berührungen, minimale Temperaturunterschie-de und kleinste Verletzungen wahrnimmt. 200 Schmerz-,20 Druck-, 20 Kälte- und zwei Hitzepunkte liegen im Durch-schnitt auf einem Quadratzentimeter Haut. Sie leiten Reizevon außen sofort ins Gehirn weiter, wo sie als Wärme oderKälte, Berührungen oder Vibrationen, Juckreiz oder Schmerzregistriert werden. Allerdings sind die Tastpunkte nichtgleichmäßig über den Körper verteilt. Auf der Nase oderam Ohrläppchen beispielsweise hat ein QuadratzentimeterHaut weniger Druckpunkte als an den Fingerspitzen oderFußsohlen. So erklärt es sich, dass die Fingerspitzen in ge-wissen Situationen die Augen ersetzen können – etwabeim Entziffern der Blindenschrift – und sich selbst mitden Fußsohlen Gegenstände und Oberflächen gut erkun-den lassen. Lippen und Zunge sind ebenfalls sehr berüh-rungsempfindlich. Das ist im Wesentlichen der Grund, wa-rum Babys und Kleinkinder so gern Dinge in den Mundnehmen – und manchmal nicht vom Schnuller loskommenwollen: Er ist neben seiner Funktion als Geschmacksorganeben auch ein wichtiges Tastorgan.

Nicht zuletzt beeinflusst der Tastsinn unsere Gefühleund Stimmungen. Streicheleinheiten vermitteln Kindernwie Erwachsenen ein Wohlgefühl, sind sie doch Ausdruckvon Zärtlichkeit und liebevoller Zuwendung. Berühren undBerührtwerden spielen in der ganzheitlichen Entwicklungdes Kindes eine bedeutende Rolle. Aus der Erfahrung desUmschlossenseins entwickelt sich die Erfahrung von Raumund Begrenzung. Das wiederum vermittelt Sicherheit undGeborgenheit.