Reader zur Ausstellung „Geld oder Leben?“

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Geld oder Leben Reader zur Ausstellung

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Zur Ausstellung des Projektes „Geld oder Leben?“ ist ein Reader erschienen, der als schwarz/weiß-kopierte Broschüre im Ausstellungsraum Dada Post ausliegt. Die elektronische Version wird je nach Zweck in verschiedenen Formaten angeboten. Für die Betrachtung am Bildschirm eignet sich die Version mit vollfarbigen Einzelseiten am besten. Um selbst eine Broschüre herzustellen, empfehlen wir die vorsortierte Version doppelseitig auf A4-Papier zu drucken und in der Mitte zu falzen.

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Geld oder LebenReader zur Ausstellung

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Reader zur Ausstellung

Geld oder Leben?19.3. — 24.4.2011

Dada Post, Berlin

mit je einem Vorwort von

Howard McCalebb und

Norbert W. Hinterberger

Elektronische Version erhältlich unter: www.geldoderleben.tk/reader

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Im März 2009 installierte der Kunst-raum „Dada Post“ mit seiner Eröffnungs-ausstellung seine Serie namens Youth Cult (Jugendkult). Wir freuen uns, 2011 die dritte Ausgabe der jährlich stattfin-denden Youth Cult-Ausstellungen von Dada Post zeigen zu können.

1995 stellten Professor Norbert W. Hin-terberger (Bauhaus-Universität Weimar, Freie Kunst) und Marcel Hager von der Galerie Unwahr in Berlin-Mitte Positionen junger Künstler aus Weimar zum Thema „Sein und Zeit – Ironische Untersuchungen zur Gegenwart“ aus.

Für Youth Cult 2011 präsentieren wir nun eine hochinteressante Gruppe junger Künstler zum Thema „Geld oder Leben?“, initiiert von Prof. Norbert W. Hinterberger und Assistentin Naomi Tereza Salmon an der Bauhaus-Universität Weimar.

Als eine der wenigen in unserer Gesell-schaft verbliebenen generationsübergrei-fenden Institutionen hat die Kunstwelt die einzigartige Möglichkeit, die Errungen- schaften des Alten und Bewährten mit der Frische der Jugend zu verbinden. Für ältere Generationen gilt die Gegenwart der Jugend als ein Zeichen für Optimis-mus – andererseits können die manchmal überbordenden Visionen der Jugend auch die Hartgesottensten unter den Alten aufschrecken.

Künstler als die zeitgenössischen Händ-ler des Metaphorischen repräsentieren die Stimmung ihrer Zeit. Gegenwärtig weht uns der frostige Wind der globalen

ökonomischen Rezession entgegen. Sol-che harten Zeiten treffen tendenziell gerade junge Leute in der Phase des Übergangs. Die ökonomischen Aussich-ten für junge Leute sind derzeit nicht gut. Die volle Wucht dieser sich bedrohlich abzeichnenden Misere reduziert die sozi-ale Beweglichkeit mit langfristigen Konse-quenzen.

Zynismus macht sich breit unter jungen Erwachsenen, da die in der Kindheit vermittelte ideale Welt einer harschen Realität weichen musste. Das individuelle Selbstbewusstsein des Künstlers unter-liegt stets historischen Bedingungen und man kann sein Werk nicht einschätzen, ohne diesen, seinen persönlichen Kampf mit der Welt unter die Lupe zu nehmen. Mithilfe einer neu formulierten Vision zei-gen uns diese jungen Künstler ihre Kritik an unseren schwierigen und fordernden Zeiten – durch ihre Kunst.

Die Verpflichtung zur Erneuerung und zur Fortsetzung visueller Kunstpraxis fällt notwendigerweise an die Jungen. Aber Ideen und Traditionen ändern sich – so wie junge Künstler stets Wege der Erneuerung finden. Die Welt bewegt sich in Richtung einer wissensbasierten Ökonomie und falls die weltumspan-nende Wirtschaft gesundet, wird sie sich in einem veränderten Licht zeigen. Bei einem solchen Aufschwung werden aber nicht die Fähigkeiten älterer Menschen gefragt sein. Die Kunstwelt benötigt als primären Fokus mit Sicherheit keinesfalls

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die Fortsetzung der Visionen altgedienter Künstler. In der Kunstwelt ist nur mit alt-gedienten Visionen sicher keine kreative Kontinuität möglich. Die Jugend hat das frische Instrumentarium ihrer Sinne: Das zu schmecken, zu berühren und zu fühlen was die Welt bewegt.

Diese authentisch zeitgenössischen Praktiken bieten Gelegenheit, die wan-delbaren Formen der Kunst zu erfahren. Der Lebensstrom, der ins Dasein sprudelt, eine Allegorie des Selbst, wird vielleicht zu einem charakteristischen Genre der zeitgenössischen Kunst.

Wir präsentieren hocherfreut Youth Cult 2011: Geld oder Leben?

Howard McCalebb, Direktor des Kunstraumes

„Dada Post“ in Berlin

Wie schon im Statement von Howard McCaleb treffend formuliert, weht ein zunehmend frischerer Wind, der liebge-wordene Lebensumstände und Gewohn-heiten ins Wanken bringt.

So versucht auch die Fragestellung unseres Projektes „Geld oder Leben?“ auf den Punkt zu bringen, welche Prioritäten jeder Einzelne in seinem Leben setzt. Sieht man seine Existenz als beispielhaft und unverwechselbar, als Experiment auf dem einzigen bewohnbaren Planeten? Oder als träge dahintrottenden Zellhaufen, der bloß ernährt und ein wenig gegen die Langeweile unterhalten werden möchte? Ist man bereit und offen für möglicher-weise riskante Erfahrungen oder will man Sicherheit, unaufgeregt dahin gleiten mit ökonomisch entspannter Basis – aber Defiziten auf der Erfahrungsseite?

Natürlich lassen sich diese Fragen nicht im binären Verfahren – 1 oder 0, ja/nein, schwarz oder weiß – beantworten, sondern müssen meistens abgewogen und prozentual eingeschätzt werden. Schwierig genug ist die perfekte Mi-schung zwischen Engagement und Kontemplation, welche für die gesamte Lebensspanne gefunden werden muss.

Inzwischen gelten vormalige Sicherhei-ten, wie eine komfortable Abstammung und exzellente Ausbildung, keinesfalls als Garantie für ein selbst bestimmtes Leben ohne bedrohliche Existenzängste. Ständi-ge Berufs- und Standortwechsel sind nor-mal geworden und gehören zum üblichen

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Repertoire von Anforderungsprofilen. Sie zwingen die Betroffenen, den verordneten Veränderungen etwas Positives abzu-gewinnen, um den Begriff vom „freien Willen“ noch künstlich zu beatmen.

Der Künstler – in der Vergangenheit und Gegenwart auch stets als Hungerleider apostrophiert – weiß von vornherein, was er zu erwarten hat und wird bestenfalls von Erfolg und Wohlstand überrascht. Seine Währung ist die Freiheit, begibt er sich doch freiwillig auf einen unsicheren Pfad, in der Hoffnung, wenigstens über sein Werk einen intensiveren und subtile-ren Blick auf die Welt zu erhaschen.

Die Resultate der ästhetischen Unter-suchungen zu diesem allgemeingültigen Thema sind nun in der Ausstellung im Dada Post-Kunstraum von 19. März bis 24. April 2011 zu sehen.

Der Individualismus der angehenden Künstler zeigt sich sowohl in den sehr persönlichen Statements über ihre Lebensauffassungen als auch in der Bandbreite an Exponaten, die ihre Inhalte mittels Fotografie, Malerei, Objektkunst, Installation und Video transportieren.

Der Alltag spiegelt sich einerseits in der Form von Werkzeugen zur Überlebens- sicherung, Überlegungen für den weiteren Lebensweg, Untersuchungen zum Lebens- standard mit Hartz IV, andererseits an Beispielen kreativen Bettelns und Aus-wüchsen des Sparens.

Der Hang zum Luxus manifestiert sich als Parfum mit dem Duft des Geldes, wo eine Kokain-Schneekugel in Nachbar-schaft mit edlen Dukaten-Fliesen nicht fehlen darf und gipfelt in der Gründung eines zukunftsorientierten Kunstkartells mit der Option zur Gewinnmaximierung.

Die Lust an Spiel und Gewinn unterliegt denselben kapitalistischen Interessen wie die Strategien von Bestechung und Kor-ruption.

Wer angesichts der aufgezeigten Facetten dennoch keinen Ausweg sieht, dem wird mit einer Kampagne für einen standesgemäßen Freitod geholfen.

Norbert W. Hinterberger, Professor für Freie Kunst,

Bauhaus-Universität Weimar

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Arbeitszeit: 42 hMaterialkosten: 55,10 €

„Nicht der Staat bedroht Freiheit und Sicherheit, sondern die Rechtsbrecher. Wer was anderes sagt, ist verrückt.“

Dr. Wolfgang Schäuble, 2008

„1999 hatte Dr. Schäuble im Bundestag erklärt, Karl-heinz Schreiber im Rahmen eines Gesprächsabends 1994 in Bonn kennen gelernt zu haben. Dort habe er sich ihm als Unternehmer vorgestellt. Den Erhalt einer Barspende Schreibers hatte Dr. Schäuble allerdings un-erwähnt gelassen: „Auf der damaligen Veranstaltung bin ich Herrn Schreiber begegnet. Das war es.“

Auf die Nachfrage, ob dies mit oder ohne Koffer ge-schehen sei – wobei der Begriff „Koffer“ als Synonym

für die Übergabe von Bargeld zu verstehen ist – hatte Dr. Schäuble geantwortet:

„Ohne Koffer, das heißt: Ich habe vielleicht einen Akten-koffer dabei gehabt. Ich weiß es nicht mehr genau.“

Im Dezember 1999 wurde Dr. Schäuble zu einer etwa-igen Barspende Schreibers befragt. Dort erklärte er erst-mals, im September 1994 von Schreiber eine Spende in Höhe von 100.000 DM erhalten zu haben.“

14. Dt. Bundestag, Drucks. 14/9300: Bericht d. Untersuchungs-ausschusses „Parteispenden und Waffenhandel“, S.165 (gekürzt)

Materialien: Koffer, Umschlag mit 100.000 DM, div. KleinteileAuflage: 10 Stk. Preis: 100 €

MAX F. ALBRECHT

Schwarzer KofferReplik

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Arbeitszeit: 110 hMaterialkosten: 416,39 €

Geld ist ein Zwischentauschmittel, welches aufgrund allgemeiner Ak-zeptanz zu weiterem Tausch gegen ein Gut eingesetzt werden kann. Das Machtpotenzial wirkt auf das Verhal-ten und Denken sozialer Gruppen oder Personen im eigenen Sinn und Interesse ein. Dabei kommt die Fähig-keit zum Tragen, Ziele zu erreichen oder sich äußeren Ansprüchen nicht unterwerfen zu müssen.150 Stück 50 Cent Münzen werden

aus dem ökonomischen Kreislauf her-ausgenommen und in 50 Messing Ge-

schosse für Handfeuerwaffen gedreht. Es entsteht eine limitierte Auflage von 50 Patronen. Jedes der Geschosse hat ca. 8,3 g – dies entspricht jeweils 1,33 Euro.

Materialien: 150 × 50 ¢-Münzen, Patronenhülsen, Patronenbox

Patronen mit frei wählbarer Gravur auf Bestellung erhältlich. Preis: 50€

FRANZISKA BECHER

Kaliber 50 CentObjekte

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Materialkosten: 165,02 € Arbeitszeit: 93 h

Unterhaltungssendungen im Fern-sehen sind die Jahrmärkte von heute. Sie faszinieren die Menschen auf eine ähnliche Weise und in Brasilien macht das keiner besser als Silvio Santos, der König des Entertainments. Sein Publi-kum liebt ihn und sieht ihn als Beispiel für Erfolg. Sie wollen Unterhaltung. Sie wollen vergessen, was in ihrem All-tag geschieht. Sie wollen lachen. Vor Allem aber wollen sie Geld. Alle Wün-sche werden von Silvio Santos erfüllt. Durch ihn fliegt Geld in unsere Hände.

Silvio Santos kommt aus einfach-sten Verhältnissen und hat durch sei-ne rhetorische Begabung und seinen Unternehmergeist eine große Anzahl von Unternehmen geschaffen. Seine Shows, bei denen es fast immer um Geld geht, erfreuen sich größter Be-liebtheit. Im ersten Fernsehnetz Bra-siliens gestaltete Silvio Santos in den 1960er Jahren ein eigenes Programm. Durch politische Beziehungen und mit Hilfe von Freunden erwarb er 1976 die Lizenz für eine eigene TV-Station.

PATRICIA DE PAULA

Don’t Go Chasing WaterfallsVideo und Objekte

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Materialkosten: 188,23 € Arbeitszeit: 1000 h

Die Arbeit „Life-Slot-Machine” zeigt Symbole, die mit dem menschlichen Handeln und Verhalten zu tun haben. Die Life-Slot-Maschine steckt voller Möglichkeiten, wie man verschiedene Situationen des Lebens bewältigen kann. Per Zufall entscheidet sich, aus welchen drei Symbolen sich die per-sönliche Kombination zusammensetzt.

Sämtliche Lebensentwurfsmöglich-keiten wurden von der Life-Slot-Ma-chine bereits kombiniert.

Wer mitspielen will, kann ein Los kau-fen, welches das persönliche  Schicksal offenbart.

Erfolg oder Nichterfolg spielt keine Rolle in dieser Arbeit, es gibt keinen Gewinner, keinen Verlierer, es gibt nur Spieler.

DIOBERMA DÌAZ

Life-Slot-MachineManipuliertes Elektronisches Spielzeug

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Arbeitszeit: 240 hMaterialkosten: 700 €

Das Kunstkartell bedient sich der Attribute der modernen, globalisierten Wirtschaft und schafft eine direkte, wechselseitige Verbindung zwischen Künstler und Käufer.

Durch die schwierige marktwirtschaftliche Position von Künstlern in der heutigen Zeit müssen strategische Entscheidungen getroffen werden, um neue Wege in der Schaffung und Finanzierung künstlerischer Werke beschreiten zu können.

Auf der eigens eingerichteten Internetseite mit VIP-Bereich, Live-Webcam und für das Kartell relevanten Informationen können Interessenten live am Kunstgeschehen und am

Kunstschaffen der Inhaber des Kartells gegen Bezahlung teilhaben. Der Interessent erhält eine Quittung und Zugang zu den Private Sessions per E-Mail, in der ein Mitspracherecht beim Entstehen des Kunstwerks eingeräumt wird. Im Anschluss daran wird postalisch ein signiertes Dokument, eine Aktie, versendet. Der Käufer wird zum Aktionär des Kartells.

Neben den Private Sessions und dem damit verbunden Verkauf von Anteilen werden gemeinsame Kunstaktionen in Form von öffentlichen Performances und PR-Aktionen wie auch Objekte unter dem Banner des Kunst-kartells entstehen.

COSIMA GÖPFERT UND PHILIPP VALENTA

Das KunstkartellVerschiedene Materialien und Medien

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Materialkosten: 50-70 € Arbeitszeit: Stundenlang

Geld oder Leben? Sicherheit oder Freiheit? Gewissheit oder Risiko?

Welchen Weg will ich gehen? Wel-che Auswirkungen hat meine Wahl auf mein Leben? Was gebe ich auf? Was werde ich vermissen?

Bin ich zu vernünftig? Bin ich feige? Werde ich glücklich? Reicht mir das?

Bin ich genug Künstler, um Künstler zu sein? Werde ich ein guter Lehrer? Kann ich beides sein? Stehe ich mir selbst im Weg? Wer will ich sein? Was will ich für mich?

Format: je 100 × 70 cm

SIBYLLE GRUNDEIS

KonfrontationZwei großformatige Fotografien

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Arbeitszeit: 49 hMaterialkosten: 119,58 €

Jährlich nehmen sich in der Bundes-republik Deutschland etwa 11.000 Menschen das Leben. Weltweit geht man von 877.000 erfolgreichen Selbst- tötungen pro Jahr aus, was etwa einem Toten alle 40 Sekunden entspricht.

Sie sehen: Sie sind nicht allein mit Ihrem Wunsch nach einem endgülti-gen Abschluss des Lebens.

Sie werden von Freunden und Ver-wandten verunsichert? Ihre Begrün-dung für Ihre Entscheidung scheint für andere nicht plausibel? Sie werden gar für unzurechnungsfähig erklärt?

Der Grund, aus dem Sie sich ent-schlossen haben, Ihrem Dasein ein Ende zu bereiten, ist ein sehr persön-licher, und in den meisten Fällen von Außenstehenden, auch wenn diese Ihnen sehr nah stehen, nicht nachvoll-ziehbar.

Lassen Sie sich nicht beeinflussen. Lassen Sie nicht zu, dass andere Sie von der Durchführung Ihres innigsten Wunsches abhalten.

MARLET HECKHOFF

Seneca – Help YourselfKampagne

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Materialkosten: 120 € Arbeitszeit: Wochen und Monate

Verwinkelte Gänge. Kalt und Steril. Fleischfarbenes Neonlicht dringt aus Rollläden. Desinfektionsmittel und Seifengeruch penetrieren die Schleim-häute. Schmatzende Geräusche eines Lappens. Füße rutschen über Wasser. Schimmernder Boden. Fleisch und verwesende Körper. Auf den darunter liegenden Friedhof verweist nichts.

Format: 74 × 110 cm

JULIA HERFURTH

The Old Melbourne CemeteryFotografie

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Arbeitszeit: 20 minMaterialkosten: 2,95 €

Das „Weiße Gold“ steht nicht nur für eine erfolgsorientierte Ego-Ge-sellschaft ohne soziales Bewusstsein, sondern gilt auch als das vermeintli-che Zauberpulver vieler kreativer und intellektueller Köpfe.

Materialien: Polymethylmethacrylat, Polyethylen, Polystyrol, Wasser, Benzoesäure, Inkjetprint 8,4 × 8,4 × 7,2 cm

GEORG HILBURGER

SchneekugelObjekt

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Arbeitszeit: 400 hMaterialkosten: 260 €

Fünf Sinne bestimmen unser Leben. Einer dieser Sinne, der Geruchssinn, wird auch hin-sichtlich des Geldes mit der Redewendung

„vor Geld stinken“ in Verbindung gebracht. Das lateinische Sprichwort „pecunia non olet“

(Geld stinkt nicht) verweist auf den Gelder-werb Vespasians aus „unsauberen Quellen“.

Die Beziehung zwischen Industrienationen und Entwicklungsländern der Dritten Welt beschert der westlichen Kultur einen unbe-schwerten Lebensstandard, der zum Großteil auf Kosten der armen Staaten möglich ist.

In der 1. Welt kommen nur die „reinen“ Din-ge an – Destillate wie reines Gold, Diamanten

und bearbeitete Rohstoffe. Welche Neben-wirkungen bei dieser Wertschöpfungskette im Land selbst entstehen, wird oft verdrängt, aber geleugnet werden können sie nicht.

Das Geld, das die Erste Welt aus der Dritten extrahiert, stinkt an sich nicht. Erst die Reak-tion von Körpersekreten (Schweiß) mit Geld (Papier oder Metall) lässt den charakteristi-schen und auch landestypischen Geruch des Geldes entstehen.

Wie schön es doch wäre den schweißigen Duft eines hart arbeitenden Entwicklungs-ländlers an sich zu tragen….

MARA-LEA HOHN

Der Duft des GeldesParfüm

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Materialkosten: 101 € Arbeitszeit: 12 h

Das Gemälde bezieht sich auf die global ope-rierenden spekulativen Investmentsysteme, die seit wenigen Jahrzehnten mit ihrem kurz-fristig auf Profit orientierten Handeln die Märkte in absehbarer Zeit in eine finanzielle Kernschmelze treiben werden.

Die dunkle Seite in uns, oder sagen wir die eigene Gier, führt uns immer wieder in un-serer Geschichte an einen Punkt der gesell-schaftlichen Entgleisung.

Im beginnenden 21. Jahrhundert haben wir ein grundlegendes Problem: die Zeit läuft uns davon – ein immer mehr beschleunigtes globales System, dessen Taktfrequenz bereits

Echtzeit erreicht hat, verzeiht keine Fehler mehr. Unser im vorigen Jahrtausend zurück-gebliebenes Weltbild von Moral und Ethik bewahrt uns nicht vor erneut fehlgeleitetem Tatendrang.

Das Bild kann nur versuchen, einen sub-jektiven Moment in der Betrachtung derar-tiger Probleme wiederzugeben und scheitert grandios – ähnlich der dargestellten Person angesichts seines Herausforderers, der dunk-len Seite des Selbst.

Acryl-Abtönfarbe auf Leinwand, 250 × 150 cm

DANIEL KOCH

Handel mit der dunklen SeiteMalerei

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Arbeitszeit: 70 hMaterialkosten: 130 €

Die klassische Kapitalistenfalle ist eine kleine, mechanisch arbeitende Apparatur. Normalerweise ist sie aus Holz gefertigt und mit einer Kon-struktion bestückt, mit der über ein Lockmittel Kapitalisten zum Betreten der Falle gebracht werden sollen.Als Köder dienen Gold, Silber,

Münzen oder Geldscheine jeder Her-kunft, sprichwörtlich auch Kohle oder Schotter.

Dieser Köder wird an einem Me-tallstift befestigt. Im Kontakt mit dem Köder drückt das Gewicht des

Kapitalisten ein kleines Holzbrett-chen herab, was wiederum eine vor-her gespannte, starke Feder auslöst. Diese schlägt einen Metallbügel in die Nähe des Köders, um einem dort befindlichem Kapitalisten das Rück-grat zu brechen. Sofern der Kapitalist vollständig getroffen wird, führt dies in den meisten Fällen zum sofortigen Tod.

Materialien: Überdimensionale Mausefalle, 1 Stück Feingold

PETER KRUG

Geld oder LebenSkulptur

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Arbeitszeit: 70 hMaterialkosten: 130 €

Zu Zeiten der Wirtschaftskrise erfreut sich das Jahrtausende alte Zahlungsmittel Gold wieder großer Beliebtheit. Viele Menschen sind bereits aus den Papierwährungen geflohen und haben sich mit Gold-barren und Münzen eingedeckt. Mit diesen goldenen Rettungsbooten glauben manche Leute, sich eine persönliche Arche geschaffen zu ha-ben, um vor dem drohenden Finanz-Tsunami zu fliehen.

Da aber nicht jeder über dement-sprechende Finanzmittel verfügt,

gibt es jetzt für alle Fans von Edelme-tallen diese wunderschöne goldene Fliese mit Renaissance-Münzen (auf Wunsch auch in anderen Farben).

6 Stück Fliesen, 30 cm × 30 cmin diversen Farben, je 40 €

PETER KRUG

Fliese „Renaissance“Produkt

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Arbeitszeit: 50-60 hMaterialkosten: 120 €

NATALIA PIEDRA

Till Debt Do Us PartObjekte

Mark Twain once said, “Clothes make the man. Naked people have little or no influence on society.”

If clothes make the man, then they certainly must make the woman as well. That said, what is when man and woman come together in marriage? Among the top reasons for divorce, debt and money problems reign high. In a time where love seldom conquers much, and money can buy you pret-ty much anything, this old adage of Twain’s seems to hold ever true.

Perhaps it is time to put our love to

the test and to broadcast the truth of our financial fiascos before we walk down the aisle. How many people let their t-shirts or pins speak for them? Why should our nuptial gowns be ex-empt? Let’s wear our motley monetary misadventures as we march our wed-ding march to the altar proper. Will the vows remain the same or will the new vows read, “Till debt do us part.”.

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Materialkosten: 310 € Arbeitszeit: 196 h

Wie viel Prozent Leben kann Hartz IV bieten?Das Hartz-IV-Starterkit „Prozente auf alles!“

zeigt gemessen am Tagessatz, was ein Citizen Hartz sich leisten könnte.

Was ist ein Tagessatz? Rein rechnerisch in etwa ein 30-tel vom Monatssatz (359 €).

Nach § 20 SGB werden die ca. 11,80 € pro Tag aufgeteilt auf verschiedene Bereiche des Lebens, klingt kompliziert und ist es auch. So bleibt leider oft nicht viel Funktionierendes übrig.

Teilen Sie mit uns die Welt des Citizen Hartz.

* Thorronn sind: Thoralf Müller und Ronny Korn

Vergessen Sie nie, das Kleingedruckte zu lesen:

§ 20 Regelleistung zur Sicherung des Lebensunterhalts(1) Die Regelleistung zur Sicherung des Lebensunterhalts umfasst insbesondere Ernäh-

rung, Kleidung, Körperpflege, Hausrat, Haushaltsenergie ohne die auf die Heizung entfallen-den Anteile, Bedarfe des täglichen Lebens sowie in vertretbarem Umfang auch Beziehungen zur Umwelt und eine Teilnahme am kulturellen Leben.

(2) Die monatliche Regelleistung beträgt für Personen, die allein stehend oder allein erziehend sind oder deren Partner minderjährig ist, 345 Euro[1]. Die Regelleistung für sonstige erwerbsfähige Angehörige der Bedarfsgemeinschaft beträgt 80 vom Hundert der Regelleistung nach Satz 1.

(2a) Abweichend von Absatz 2 Satz 1 erhalten Personen, die das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet haben und ohne Zusicherung des zuständigen kommunalen Trägers nach § 22 Abs. 2a umziehen, bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres 80 vom Hundert der Regelleistung.

(3) Haben zwei Partner der Bedarfsgemeinschaft das 18. Lebensjahr vollendet, beträgt die Regelleistung jeweils 90 vom Hundert der Regelleistung nach Absatz 2.

(4) Die Regelleistung nach Absatz 2 Satz 1 wird jeweils zum 1. Juli eines Jahres um den Vomhundertsatz angepasst, um den sich der aktuelle Rentenwert in der gesetzlichen Renten-versicherung verändert. Für die Neubemessung der Regelleistung findet § 28 Abs. 3 Satz 5 des Zwölften Buches entsprechende Anwendung. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales gibt jeweils spätestens zum 30. Juni eines Kalenderjahres die Höhe der Regelleistung nach Absatz 2, die für die folgenden zwölf Monate maßgebend ist, im Bundesgesetzblatt bekannt. Bei der Anpassung nach Satz 1 sind Beträge, die nicht volle Euro ergeben, bis zu 0,49 Euro abzurunden und von 0,50 Euro an aufzurunden.

Material: Alltagsprodukte, prozentual bearbeitet

THORRONN*

Prozente auf Alles!Objekte

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Arbeitszeit: StundenlangMaterialkosten: 2 €

Geld ist weitaus mehr als nur ein Zwischentauschmittel für Waren und Leistungen, es wurde zu einem Äquivalent für Macht. Diese Macht verspricht die Kontrolle der eigenen, vermeintlich unabhängigen Lebens-gestaltung.

Geld zu sammeln, nicht zu verlieren und am liebsten noch mehr davon zu wollen ist eine logische Konsequenz, wenn man dem Versprechen Glauben schenkt.

Wie weit würde man gehen, um dies zu erreichen? Werden nicht Mittel

und Zweck vertauscht? Aus einem Streben ein Zwang und aus einer Su-che nach Unabhängigkeit eine völlige Abhängigkeit? Ist man tatsächlich im Besitz von Macht oder besitzt einen die Macht, so dass man sich in Wirk-lichkeit dem Geld opfert?

SIRA SANDBERG

SparschweinVideo-Loop

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Arbeitszeit: 24 hMaterialkosten: 300 €

In vielen Landstrichen dieser Erde leben Menschen, die besser bewaffnet sind als genährt.Trotz schwieriger klimatischer und po-

litischer Umstände versuchen die Men-schen in den besagten Gegenden ihre Existenz mittels Ackerbau zu sichern und mittels Waffen zu verteidigen.

Genau für diese Situation wurde die Agrar-47 entwickelt. Ein Gerät, mit dem es möglich ist, sowohl das eigene Feld zu bestellen als auch das Land zu verteidigen, von dem die eigene Exi-stenz abhängt.

Das Gerät verweist keineswegs auf eine Trennung in zwei Teile (Leben und Tod), sondern auf eine Ver-schmelzung des Teiles, der das Leben sät, und des Teiles, der das Leben be-schützt.

MARTIN SCHADE

Agrar-47Werkzeug

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Arbeitszeit: 90 hMaterialkosten: 80 €

Tulpen galten schon bei den Türken (von wo sie aus dem Orient nach Eu-ropa kamen) als „Symbol des Lebens“. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts wurde Holland zu einem Zentrum der Zwiebelpflanzen- und besonders der Tulpen-Zucht. Es entstand eine Viel-zahl von Sorten, darunter auch solche mit gefüllten Blüten oder mit farbig geflammten Blüten, was durch eine Viruserkrankung bedingt war. Diese seltenen Tulpen wurden zu einem Spe-kulationsobjekt. Es kam zur so genann-ten Tulpenmanie, bis sich nach einem

Börsenkrach 1637 der Handelswert von Tulpen wieder normalisierte.

In den Jahrzehnten danach entwickel-te sich die Tulpe von einer Blume des Adels und Geldbürgertums zu einer weit verbreiteten Zierpflanze. Heutzu-tage sind sie beliebte Frühlingsboten, die in jedem Discounter zu haben sind.

Ein alter Geheimtipp, um Blumen län-ger frisch zu halten, sind Kupfermünzen (alte Pfennig Münzen oder Cent Mün-zen) im Vasenwasser. Sie sollen die Pflanzenfäulnis weiter hinaus zögern….Format: 2 × 20 × 30 cm

SUSANNE STÄUDEL

GartenhurenFotografien

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Arbeitszeit: 92 hMaterialkosten: ca. 210 €

In der heutigen Zeit, in der immer elegantere Methoden der Korruption angewendet werden, d. h. Methoden, die oft weit mehr beinhalten als das bloße Geld, vollzieht sich ein Wandel zur Sa-lonfähigkeit der Bestechung, da die Mittel bereits lange in den Salon eingezogen sind. Gefällig- und Verantwortlichkeiten innerhalb von Netzwerken und, besser gesprochen, Seilschaften, lassen zwar Manchen die Nase rümpfen, doch gehören diese zum wirtschaftlichen und gesellschaftlichen All-tag, ohne den einige Karrieren undenkbar wären. Bestechung gehört einfach dazu.

Wer kennt das alles nicht? Eine Schachtel Pra-linen als Entschuldigung für den verpassten Ge-

burtstag, einen Kuchen als Wiedergutmachung für das zu späte Erscheinen, eine gute Flasche Wein dafür, dass man sich so lange nicht gese-hen hat – Kleinigkeiten, doch bestechen diese den Beschenkten, um ihm dem Schenker wohl-gesonnener gegenüber zu stellen. Warum nicht weiter denken? „Speisen die bestechen“ widmet sich diesem Thema und vollzieht einen Bogen durch die Küchen und Speisezimmer der Welt, um Ihnen kleine, aber feine Gerichte wie auch Tischdekorationen zu präsentieren, mit denen Sie persönlich und mit viel Liebe bestechen können.

Liebe geht doch durch den Magen – warum Bestechung nicht auch?

PHILIPP VALENTA

Speisen die bestechenKünstlerkochbuch

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Arbeitszeit: 10 hMaterialkosten: 60 €

Über sechs Monate lang habe ich zwei Mal die Woche Lotto gespielt und die Lottoscheine nicht eingereicht, jedoch genau wie alle Lotto-spieler gespannt die Ziehungen verfolgt.

Ursprünglich fand ich es faszinierend, wie nah man seinen Träumen und Wünschen sein kann, wenn man an viel Geld denkt, wie leicht einem das Leben erscheint.

Millionen Menschen auf der Welt spielen Lotto, und das nur wegen einer winzigen Chance auf ein neues Leben. Manche spielen über mehrere Jahre immer dieselben Zahlen …

was hält diese Hoffnung am Leben?Gegen jegliche Vernunft investiert man in

ein fast unmögliches Projekt und stellt sich zu-dem auch noch seiner eigenen Unzulänglich-keit. Braucht man das Geld wirklich, um sich die Träume zu erfüllen, warum kämpft man nicht für seine Überzeugungen?

Der Illusion, dass mit Geld alles möglich ist und es Freiheit bedeutet, gibt man sich gerne hin. Es ist schwer, diese Hoffnung aufzugeben, vor Allem, wenn man meint, es durch die ei-gene Zahlenwahl selbst in der Hand zu haben.

JOHANNA WARM

eins zu hundertneununddreißigmillionenacht- hundertachtunddreißigtausendeinhundertsechzig

Lottoscheine

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Aus dem Posteingang:

„mei, ich weiß heute nich mehr, was ich letzte woche getan hab und da fragt ihr mich nach einem ganzen semester resü-mee lol ich kann das nicht mal annähernd schätzen und wo fang ich denn überhaupt an geld und zeit zu rechnen?“

„ich hab ewigkeiten (…) gebraucht. kei-ne ahnung... ist arbeitszeit auch, wenn ich während meiner sowieso schon bezahlten arbeitszeit als tutor (…) was fürs projekt baue? oder komm ich da in gewissenskon-flikte?“

„Über die Zeit: seit Dezember gibt es kei-nen Tag die ich nicht an den Projekt denken muss oder will & Konzeptanderungen und neue Korrekturen und was gefällt und was nicht Grob…“

„die Arbeitszeit bei mir ist schwer zu fas-sen. Über vieles habe ich Stunden nachge-dacht. Und ich habe meine Idee gewech-selt, nachdem ich schon für eine andere Idee Zeit aufgewendet habe. Sieht komisch aus, wenn ich bei der Statistik dann kaum Balken habe, oder? Wozu ist sie denn ge-dacht? Ist das nicht ein wenig doof für die, die eine Idee hatten, die schnell umsetzbar war und/oder wenig kostet? Oder hab ich da was falsch verstanden?“

„(…) habe ich heute morgen abgeholt.... bei den Kosten kommen bei mir noch 250 Euro dazu.“

„Beim Thema der Zeit, das waren die stunden außerhalb des Plenum, die würden da noch dazukommen, (…). sieht dann nur komisch aus im Verhältnis z.B. zu Martin seinem Aufwand? Ach lass es am besten weg, ich habe mal eben nur laut gedacht ….“

Absagen via Facebook:

„leider nich da...“M. G., 05. März um 22:41

„kein geld_das kotzt mich an“C. B., 06. März um 13:12

„Da hab ich leider keine Zeit. Schade!“M. H., 06. März um 14:06

„schaff ich leider nich...“B. B., 07. März um 08:46

„Schade, da bin ich gerade in Bayern.....“I. D., 08. März um 18:13

„Schade, da bin ich gerade in Bayern..... und dann in Japan. Hurrahaha“

F. H., 09. März um 06:46

„Danke für die Einladung, kann aber leider nicht kommen, jedenfalls nicht zu Vernissage...“

S. K., 09. März um 18:33

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Reader zur Ausstellung „Geld oder Leben?“ aus der Reihe „Youth Culture“ im Ausstellungsraum Dada Post, Berlin-Reineckendorf

Herausgeber:Professur Freie KunstProf. Norbert W. Hinterberger und Naomi Tereza SalmonFakultät Gestaltung

Gestaltung und Satz: Max F. Albrecht, KunstTechnikEinheit.com

Abbildungen:Alle Fotos von den jeweiligen Künstlern

Permalink:http://geldoderleben.blog.bau-ha.us/reader

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