REISEBERICHT 2008 - Tadra...sert. Wegen der Unruhen konnte dieses jedoch bis-her nicht gebaut...

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Kinderdörfer für Waisen in Osttibet Kham und Amdo Tadra-Projekte e.V. REISEBERICHT 2008 “Bitte grüßt alle Sponsoren von uns”!

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Kinderdörfer für Waisen in Osttibet Kham und Amdo Tadra-Projekte e.V.

REISEBERICHT 2008

“Bitte grüßt alle Sponsoren von uns”!

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2008 war ein denkwürdiges Jahr für das Tadra-Projekt und für ganz Tibet.

Wie Sie aus den Medien erfahren haben, kam es im März diesen Jahres zu einem Volksaufstand des ti-betischen Volkes gegen die Besatzungsmacht Chi-na. Etwa 250 Tibeter fanden, nach internationalen Einschätzungen, in diesem Aufstand den Tod und 10 000 wurden gefangen genommen. Mehrere tau-send Menschen sind seither verschollen. Ausgelöst wurde dieser Aufstand durch eine kleine Demons-tration einiger Mönche und Nonnen in Lhasa, die am 10. März auf die Straßen gingen.

Der 10. März ist der Tag an dem 1959 ein letzter verzweifelter Volksaufstand der Tibeter gegen die chinesische Okkupation stattfand. Er wurde blutig niedergeschlagen und führte letztlich zu einem Ex-odus von hunderttausenden Tibetern ins indische Exil, unter ihnen auch S.H. der Dalai Lama. Seither gedenken die Tibeter überall auf der Welt diesem Tag durch eine politische Demonstration – wie auch in Lhasa in diesem März. Die Situation eska-lierte als das Militär unverhältnismäßig brutal gegen die Demonstration der Mönche vorging. China wollte wohl dadurch ein unmissverständ-liches Zeichen kurz vor der Olympiade setzen. Man wollte der ganzen Welt ein fortschrittliches und stabiles China präsentieren und jede Unmutsäuße-rung war daher ein Dorn im Auge der Machthaber in Peking, die sofort im Keim erstickt werden sollte. Als die tibetische Bevölkerung dieses harte Vorge-hen des Militärs gegen die Nonnen und Mönche sah, war die Masse trotz der Panzer nicht mehr auf-zuhalten. Dieser Aufstand erfasste ganz Lhasa und schlussendlich ganz Tibet, bis in die entlegensten Nomadengegenden.

Auch in Dawu gingen wohl einige tausend Menschen auf die Straße und demonstrierten. Das Militär hatte den Befehl auch hier hart vorzugehen

und keinerlei Rücksicht zu nehmen. Die Soldaten schossen daher wahllos in die Menge, wobei mehrere Menschen verletzt wurden, zehn davon lebensbedrohlich. In Tongku, nicht weit von Dawu entfernt, hatten die Demonstranten weniger Glück. 17 Menschen starben auf der Stelle unter dem Kugelhagel des Militärs. Seit diesen Unruhen war Tibet völlig von der Außenwelt abgeschnitten. Alle Telefon-, Fax- und Internetverbindungen waren gekappt. Lange wussten wir nicht, ob unser Kinder-dorf in die Unruhen involviert war oder nicht. Ei-genartigerweise konnten wir aber telefonisch Kon-takt mit unserem zweiten Kinderdorf in Golok aufnehmen. Auf diesem Umweg haben wir erfah-ren, dass auch im ersten Kinderdorf in Dawu alles in Ordnung ist. Gott sei Dank waren unsere Kinder und Mitarbeiter an den Demonstrationen nicht be-teiligt, sonst hätten wir jetzt ein ernstes Problem. Kontakte jeglicher Art mit dem ersten Kinderdorf sind jedoch immer noch nicht möglich.

Wohl wissend, dass wir vor der Olympiade kein Visum für Tibet bekommen würden, hatten wir unseren Antrag ganz bewusst nach der Olympiade eingereicht, um unsere alljährliche Projektreise nach Tibet zu absolvieren. Unser Antrag wurde ohne jegliche Begründung abgewiesen. Unsere deut-schen Freunde, die mit uns den Visa-Antrag gestellt hatten, bekamen die Visa aber ohne Probleme. Spä-ter erfuhren wir, dass alle, die einen tibetischen Na-men im Pass tragen, egal ob sie nun inzwischen amerikanischer oder europäischer Staatsbürger sind, für 2008 keine Reiseeinwilligung bekommen.

Daher haben Christine Leonhardt, Herzog Eber-hard von Württemberg, Christian Herrmann Dr. Siegfried Bücherl und Beat Renz den diesjährigen Reisebericht für uns verfasst. Christine Leonhardt und Herzog Eberhard sind langjährige Förderer desTadra-Projektes und sie kennen die Kinderdör-fer noch von ihrer Reise 2006.

Liebe Sponsoren, liebe Förderer des Tadra-Projektes

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Was ich noch erwähnen möchte ist, dass unsere fünf Jungs in der Thangka-Malschule ihre Ausbil-dung abgeschlossen haben und im Sommer diesen Jahres mit viel Wehmut vom Kinderdorf verab-schiedet wurden. Sie haben sich einer Malergruppe angeschlossen, die überall in Tibet Aufträge entge-gen nimmt und z.B. in den Klöstern malt. Die Schüler lernen somit unter der Aufsicht eines er-fahrenen Malers weiter und verdienen gleichzeitig ihren Lebensunterhalt.

Leider haben wir zur Zeit keine erfahrene/n Englischlehrer/in im Kinderdorf. Sandra, die seit Sommer 2007 dort war und freiwillig noch ein Jahr im ersten Kinderdorf bleiben wollte, musste schon vor den Unruhen im März Tibet verlassen, denn China wollte vor der Olympiade alle Eventu-alitäten und potenzielle Unruheherde aus dem Weg räumen. Seither hat man uns verboten, Lehrer/in-nen aus Europa in das Kinderdorf zu schicken. Ei-genartigerweise gilt diese Regelung aber nur für

Kham, während in Golok weiterhin Lehrer/innen aus dem Ausland arbeiten dürfen. Wir haben im ersten Kinderdorf Tashi wieder eingestellt, die frü-her als Hausmutter bei uns gearbeitet hatte und später nach Lhasa ging. Sie hat dort eine dreijährige Englischausbildung abgeschlossen und arbeitet nun als Englischlehrerin bei uns. Zwar lässt ihr Englisch zu wünschen übrig, aber wir finden kei-ne besseren Fachkräfte mit guten Englischkennt-nissen.

Sowohl im ersten als auch im zweiten Kinderdorf wurden dieses Jahr wieder jeweils 30 neue Kinder aufgenommen.

Frau Lissy Bach hat ein Altersheim in Tibet gespon-sert. Wegen der Unruhen konnte dieses jedoch bis-her nicht gebaut werden. In Kham ist die Lage für ein Altersheim besser als in Amdo, aber die Behörden dort zögern noch mit der schriftlichen Genehmigung. Es herrscht dort wohl ein extrem

Gruppenbild von den Schülern der Thangka-Malklasse

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Eine Auswahl der Meisterarbeiten der Thangka-Malschüler

misstrauisches Klima. In Golok hingegen haben wir bereits die Zulassung für den Bau des Altenheimes. Die Behörden dort sind etwas lockerer und zugäng-licher als in Kham. Somit werden wir 2009 mit dem Bau auf jeden Fall beginnen, sei es in Kham oder in Golok.

Die deutsche Tibethilfe hat auch in diesem Jahr wieder verschiedene Projekte unterstützt, inbeson-dere sponserte sie ein Familienhaus in Golok.

Herr Beat Renz und sein Partner Andreas Läder-ach, haben mit ihrer Firma Focus Discount AG, ein weiteres Familienhaus in Golok finanziert.

Allen, die unser Projekt fördern, möchte ich auch in diesem Jahr meinen ganz besonderen Dank aus-sprechen.

Lobsang Palden Tawo

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Vorbereitung und ReiseDie Planung der Reise war schon eine Geschichte für sich. Nachdem wir bereits Anfang des Jahres unsere Flüge gebucht hatten, kam es zu erheblichen Unruhen in Tibet, und als wäre das nicht genug, gab es noch einige Erdbeben. Von Palden hörten wir erleichtert, dass die Kinderdörfer davon unbe-helligt geblieben waren. Trotzdem stand es in den Sternen, ob eine Reise dorthin überhaupt möglich sein würde. Einige Tage vor unserer Abreise er-fuhren wir, dass Palden und Choenyi Tawo kein Visum bekommen hatten. Das war natürlich sehr traurig für alle Beteiligten. Gleichzeitig fanden wir es jetzt erst recht wichtig zu reisen, um zu zeigen, dass wir die Kinderdörfer nicht vergessen haben und auch in schwierigen Zeiten bereit sind, dort

Alltag im Kinderdorf in Dawu

Reisebericht �008 von Christian Herrman und Christine Leonhardt

Zwei Jahre nach unserem ersten Besuch zur Einweihung der Schule in Golok im Som-mer 2006, machten wir uns erneut auf den Weg, um die beiden Tadra-Kinderdörfer zu besuchen. Das hatten wir den Kindern ver-sprochen.

hin zu kommen. Schließlich blieben von ursprüng-lich etwa 15 Reiseteilnehmern nur fünf übrig: Beat Renz aus der Schweiz, und aus Deutschland Her-zog Eberhard von Württemberg, sein Begleiter, Zahnarzt Dr. Siegfried Bücherl, sowie mein Mann Christian Herrmann und ich.

Die Reise nach Dawu verlief völlig reibungslos – das hätten wir nach der ganzen Vorgeschichte nicht gedacht. Julo, Tadra-Mitarbeiterin aus Chengdu, holte uns mit dem Fahrer am Flughafen ab. Palden half von Deutschland aus per Mobiltelefon bei der Verständigung. Wir waren wirklich gerührt von so viel Fürsorge. Noch am Abend lernten wir unseren Mitreisenden Beat Renz aus der Schweiz beim Abendessen kennen. Wir verstanden uns sofort sehr gut und freuten uns über seine Gesellschaft.

Nach dem frühen Aufbruch trafen wir gegen Mit-tag in Dartsedo die zwölf Tadra-Schüler, die dort die Oberstufe besuchen. Das Wiedersehen war sehr freudig und wir konnten uns an einige von ihnen sehr gut erinnern. Zum Beispiel an Namka, der uns bereits vor zwei Jahren gute Dienste als Übersetzer leistete, und Tenzin Drapa, der uns stolz berichtete,

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dass sie beide die so genannte «Tourismusklasse» besuchen, in die nur die besten Schüler aufgenom-men werden. Oder das Mädchen Sonam Choeden, das mein Mann besonders ins Herz geschlossen hatte. Sie möchte Lehrerin werden und studiert Ti-betisch und Chinesisch. Die Kinder führten uns stolz durch die Schule und zeigten uns am Eingang das Schild: «Tibetan Provincial School». Sie erklär-ten uns den Tagesablauf, bei dem von sechs Uhr morgens bis 22 Uhr abends Lernen auf dem Pro-gramm steht. Die Schüler machten einen glück-lichen Eindruck und es war deutlich zu spüren, dass sie sehr gerne in diese Schule gehen. Traurig waren natürlich alle, dass Palden und Choenyi nicht dabei sein konnten. Mit großem Interesse schauten sie sich den Flyer an, den Beat für die Schweiz kreiert hatte und auf dem einige von ihnen abgebildet sind. Wir beschlossen früh aufzubre-chen. Später stellte sich heraus, dass diese Entschei-dung die richtige gewesen war, denn die Straße war aufgrund von Arbeiten in sehr schlechtem Zustand. In Ra-nga-kha begrüßten uns die Mittelschüler mit einer Menge Khataks (Glücksschals). Nach vielen Fotos und mit Tränen in den Augen mussten wir leider viel zu früh weiter.

Ankunft im ersten KinderdorfGegen 22 Uhr erreichten wir das Kinderdorf in Dawu. Uns wurde ein sehr herzlicher Empfang bereitet und unsere Freude über das Wiedersehen mit allen, war unbeschreiblich. Gleich am ersten Tag zeigte uns der Schulleiter zusammen mit eini-gen Herren vom Bildungsamt die Schulstatistik, nach welcher die Tadra-Schule in ihrem Landkreis an vierter Stelle von 25 Schulen steht. Am besten sind die Klassen in Tibetisch, dann folgen Englisch, Chinesisch und Mathematik. In allen Fächern sind unsere Klassen unter den «Top Ten»! Darüber wa-ren wir natürlich sehr erfreut. Bald kamen wir auf die Erdbeben zu sprechen und alle waren erstaunt, dass im Ausland darüber berichtet worden war. Sie sagten uns, dass die Beben wohl spürbar gewesen sind und alle nächtelang außerhalb der Häuser in Zelten schlafen mussten, zum Glück aber nichts be-schädigt wurde. Bei den Gesprächen half uns Tashi, die junge tibetische Englischlehrerin als Dolmet-scherin, was natürlich sehr hilfreich war. Bei einem Rundgang durchs Dorf konnten wir erste Kontakte mit den Kindern knüpfen. Viele sprachen wesent-lich besser Englisch, als bei unserem letzten Besuch vor zwei Jahren – der Unterricht der freiwilligen

Englischlehrer, von de-nen wir Sandra Busch und Thomas Gutersohn kennen, machte sich hier deutlich bemerk-bar.

Gruppenbild mit den Schülern aus Ra-nga-kha

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– die auch in unserem Kalender zu sehen ist. Yoyo und ihre hübsche Schwester Tashi Choetso, die wir vor ihrer Aufnahme im Kinderdorf bei ihrer Groß-mutter in sehr ärmlichen Verhältnissen besucht hatten. Sie sind hier beide richtig aufgeblüht und machen einen sehr glücklichen Eindruck.

Viele erkannten wir einfach so wieder, ohne eine spezielle Geschichte von ihnen zu kennen. Einige waren uns aber nur aus Erzählungen bekannt und wir sahen sie zum ersten Mal. Zum Beispiel die vier Nomadenkinder vom letzten Reisebericht. Das «Baby» wird Monlam genannt, kann nun schon laufen und ist der Liebling der Dorffamilie. Vor allem Jampa, der Dorfleiter, der ihm wohl das Leben gerettet hat, trägt ihn oft herum oder nimmt ihn auf seinem Feuerpferd, dem Motorrad mit. Monlam hält sich dann an den beiden Rück- spiegeln fest und trägt seine Schnullerflasche mit den Zähnchen. Ein lustiges Bild.

Die Mal-AktionBeat Renz, der nur zwei Tage im Dorf zur Ver- fügung hatte, war enorm aktiv und schaffte es in kürzester Zeit, die Herzen der Kinder zu erobern. Es flossen viele Tränen, als er verabschiedet wurde.

Mit Hilfe unseres Mobiltelefons war es Palden mög-lich, mit dem Dorfleiter Jampa zu sprechen. Man merkte Jampa deutlich an, dass auch er sehr un-glücklich über die momentan nicht einfache Situa-tion war. Seit den Unruhen ist die Kommunikation per Telefon schwierig und auch wir konnten nach zwei Tagen nicht mehr raustelefonieren.

Bereits am ersten Abend tanzten die Kinder und die Hausmütter für uns auf dem Schulhof. Die Kin-der trugen ihre bunte tibetische Festtracht, was vor dem schönen Abendhimmel ein wunderbares Bild ergab. Mich berührt es immer sehr, wenn zu der melodischen tibetischen Musik fast hundert Men-schen im Kreis tanzen. Die Kinder waren etwas aufgekratzt und wurden immer zutraulicher. Wir erkannten viele Gesichter wieder. Natürlich waren sie in den zwei Jahren ordentlich gewachsen: zum Beispiel Drubdrel, die immer noch etwas ko-boldhaftes hat und sich ständig neue Scherze aus-denkt. Mit Freude entdeckte ich, dass die vielen Warzen, die sie noch vor zwei Jahren an den Hän-den hatte, vollkommen verschwunden waren. Dor-jee Wangmo, die sehr gut Englisch spricht, und Tashi Dawa, der unheimlich in die Höhe geschos-sen ist. Die kleine Seilspringerin – Lobsang Tsepal

Herzlicher Empfang im Kinderdorf

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Jamba und Monlam

Jede Mahlzeit verbrachte er in einem anderen Haus, was eine sehr gute Strategie war, um in der kurzen Zeit alle Kinder kennen zu lernen und zu fotogra-fieren. Am Abend vor seiner Abreise verteilten wir frische Äpfel, Buntstifte und Papier in den Häusern und baten die Kinder, Bilder zu malen. Das Ergebnis war überwältigend. Die Kinder machten begeistert mit und ihre Zeichnungen waren wunderbar bunt und phantasievoll. Beat will diese Bilder den schwei-zerischen Trägern des Vereins übergeben. Er sprühte überhaupt nur so vor Ideen und es war sehr anre-gend, sich mit ihm zu unterhalten. Er erzählte uns

auch von seiner Frustration darüber, dass ein Con-tainer, den er mit großer Unterstützung von ande-ren Menschen für das Kinderdorf mit nützlichen Dingen gefüllt hatte, bis jetzt nicht nach China transportiert werden konnte. Die Zollbestim-mungen sind sehr streng. Wenn jemand eine Idee hat, wie man das umgehen könnte... bitte melden!

Am Abend vor Beats Abreise hörten wir den Dorfgong, die Kinder sammelten sich und zogen ihre tibetischen Kleider an. Wir wussten damit, dass neue Gäste im Anmarsch waren: Herzog Eberhard und sein Begleiter Siegfried Bücherl, oder einfach Sigi, der von Beruf Zahnarzt ist. Beide wur-den wie erwartet herzlich vom ganzen Dorf mit Freudenrufen und Khataks begrüßt. Die Begrüs-sungsrufe: «Khyed Rang tso pheb pa gassu, gassu» («Wir freuen uns Euch wiederzusehen») hörte man wahrscheinlich bis in die umliegenden Hügel hinauf.

Ein RundgangAm nächsten Tag machten wir gemeinsam eine Tour von Haus zu Haus. Wir sahen die neue Küche, die erweitert worden war und nun viel heller und freundlicher wirkte. Sie ist viel geräumiger und bie-tet mehr Lagerplatz und Arbeitsflächen. Außerdem wurde ein Rauch- und Dampfabzug installiert, der sehr gut funktioniert. Das Feuer für den Herd liegt nun außerhalb der Küche und ist überdacht. Die

Tanz der Kinder

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Englischlehrerin Tashi sagte uns, dass für das Dach über dem Holzlager noch Schieferplatten benötigt würden. Auch der Schweineauslauf hat eine neue Mauer bekommen und die Gewächshäuser sind in einem guten Zustand und reich bepflanzt mit Gemüse, das wächst und gedeiht. Leider fehlen die Dachplanen mittlerweile ganz. Sie wurden vom Wind zerfetzt. Wir diskutierten verschiedene Mög-lichkeiten, das Gebäude zu reparieren. Wenn man neue Folien anbringen würde, wäre es sinnvoll, die Fenster zusätzlich mit Läden zu versehen, damit der Wind nicht hineinbläst. Auf dem Spielplatz entdeckten wir ein defektes metallenes Laufrad, das unserer Meinung nach gefährlich war. Auf un-sere Bitte hin wurde es von Jampa sofort repariert. Sonst sind alle Gebäude und Einrichtungen, soweit wir es gesehen haben, in einem sehr guten Zustand. Der Tierbestand hat sich um ein lustiges Hühner-volk und drei Dorfhunde erweitert. Die Ente, wel-che ich vor zwei Jahren beim Metzger «freigekauft» hatte, lebt noch immer fröhlich mit den anderen Enten zusammen. Die Hunde besuchen sogar den Schulunterricht, so dass man wohl von »tierge-stützter Pädagogik» sprechen kann, über die es be-reits vielversprechende Forschungsergebnisse gibt. Christian machte sich – wie immer mit Volldampf – daran, kleinere Reparaturen an elektrischen Lei-tungen und im Sanitärbereich vorzunehmen.

Die erweiterte, neue Küche

Beats AbschiedAm nächsten Tag ging Beat zu Jampa dem Dorf-leiter, um sich zu verabschieden. Wir saßen gemüt-lich am Mittagstisch als plötzlich sein Auto davon-brauste. Wir dachten schon, er sei abgereist ohne sich zu verabschieden. Das sah ihm gar nicht ähnlich. Doch kurz darauf kam er die Treppe hoch-gerannt und erklärte, dass sein Fahrer weg sei, weil Jampa nicht wollte, dass er einen überhöhten Preis bezahle. Bald war ein anderer Fahrer gefunden und dann hörten wir auch schon das traurige aber schöne Schullied, mit dem wir bereits unweigerlich «Abschied» verbinden. Alle Kinder stellten sich in eine Reihe und verabschiedeten Beat mit dem Wunsch: «See you next year!» Einige weinten – es war herzzerreißend, und das nach zwei Tagen. Ich versuchte ihnen zu erklären, dass Beat wirklich vor hat, nächstes Jahr wieder zu kommen. Auf seiner Rückreise nach Chengdu besuchte er nochmals die Schüler in Ra-nga-kha und übernachtete dort, um mehr Zeit mit ihnen zu verbringen.

Das Leben im DorfWir verbrachten noch ein paar Tage mit den Kindern, spielten mit ihnen, lernten mit ihnen Englisch und erzählten uns gegenseitig unsere Erlebnisse und Beobachtungen. Auch Eberhard war glücklich hier zu sein. Die Kinder hingen sehr an ihm und er hatte immer wieder Ideen für neue Spiele. Sigi fühlte sich sichtbar wohl im Kinderdorf und war nicht nur als Zahnarzt sehr einfühlsam im Umgang mit den Kindern. Er erweiterte unseren Speiseplan um Radisalat und Bratkartoffeln und trank genüsslich chinesisches Bier, auch wenn es nicht sein heißgeliebtes Weißbier war.

Als wir eines Abends beisammen saßen, ereignete sich ein Zwischenfall: Wir waren in unsere Ge-spräche vertieft, als plötzlich vom unteren Stock Rauch durch die Holzritzen kroch und zu uns nach oben stieg. Als wir langsam überzeugt waren, dass nun wohl das Haus abbrennt, gingen die Männer

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gewickelt und zwischen meinem Mann und mir platziert. Dort saß sie nun, starr vor Angst und überhaupt nicht ansprechbar. Ich nahm ihre Hand und versuchte mir vorzustellen, was wohl in ihr vorging: Da kommen Fremde mit einem Auto an-gefahren, packen sie wie ein Paket ein und setzen sie zwischen zwei Langnasen, die kein Wort Tibe-tisch verstehen. Von diesem Tag an wird für sie nichts mehr so sein, wie es war. Sie weiß noch nicht, ob es gut sein wird oder nicht. Eine Fahrt ins Un-gewisse...

Es wurde dunkel und wir hatten erst etwas mehr als die Hälfte der Strecke nach Golok geschafft. Wir beschlossen in Panma, einer kleinen Distrikthaupt-stadt, zu übernachten. Thubten Nyima gelang es mit Hilfe der sehr freundlichen Chefin der Bil-dungsbehörde zu später Stunde ein Hotel für uns zu finden. Das Mädchen Yumtso wurde Tashi anvertraut. Sie kümmerte sich rührend um sie und wurde bereits in der Nacht von ihr «Ama» genannt, was auf Deutsch Mama heißt. Am nächsten Tag holten wir noch ein anderes Kind an einer Schule ab. Diesmal handelte es sich um einen siebenjähri-ger Junge namens Kungyi. Er saß wieder zwischen uns, war aber sehr unerschrocken. Neugierig sah er aus dem Fenster und trank mit Begeisterung Limo-nade. Er hatte es etwas leichter als Yumtso, weil er wusste, dass er seinen Bruder im Kinderdorf in Go-lok wieder sehen würde. Weiter ging es durch wun-derschöne Berglandschaften. Wie aus dem Nichts sprang plötzlich ein Wolf direkt vor dem Auto vor-bei. Auch bei unserer letzten Reise sahen wir einen Wolf in einem Flusstal und uns wurde gesagt, dass er ein Glückssymbol sei. Die Wiesen waren mit einem Teppich von knallblauem Enzian übersäht und bei zwei Nomadenfrauen bekamen wir köst-lichen Yakyoghurt in blitzblanken Porzellanschalen serviert. Auf den Bergen lag bereits etwas Schnee.

Gegen Mittag kamen wir im Kinderdorf in Golok an. Die Kinder standen zur Begrüßung Spalier. Thubten Nyima, der Dorfleiter, stellte uns die Lehrer und Hausmütter vor, mit denen wir in den

nach unten und entdeckten die Ursache: Einer der Jungs hatte eine Ohrenentzündung und die ande-ren versuchten sein Ohr durch Ausräuchern, ei-ner typisch tibetischen Behandlung, zu kurieren. Durch gründliches Lüften war das Problem gelöst. Die Ohrenschmerzen des Jungen konnten aber nicht behoben werden.

Fahrt nach GolokPünktlich um 5.30 Uhr begannen die Kinder zu singen und der Abschied war wieder tränenreich. Thubten Nyima, der Dorfleiter von Golok, war zwei Tage zuvor gekommen, um uns nach Golok, wo die zweite Schule steht, zu fahren. Die Fahrt nahm nach zwei Stunden ein abruptes Ende. Die Straße wurde von einem riesigen Erdrutsch für mehrere Stunden blockiert. Die weitere Fahrt durch die wunderschöne Landschaft war sehr kurzweilig und gegen Abend hatten wir wohl eines der eindrück-lichsten Erlebnisse dieser Reise: Wir holten in einem armen Dorf, an einer völlig verdreckten Schule ein neues Kind ab. Es war ein sechsjähriges Mädchen mit dem Namen Yumtso. Seit einem hal-ben Jahr ist sie Vollwaise und es fand sich bisher niemand, der sie ins Tadra-Kinderdorf bringen konnte. Das Kind wurde in einen dicken Mantel

Christian umringt von Kindern

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folgenden fünf Tagen einige sehr unterhaltsame Abende mit viel Gesang verbrachten. Dadurch, dass hier deutlich mehr Erwachsene etwas Eng-lisch sprechen, war auch die Verständigung ein-facher. Wir fanden unter den Hausmüttern ein be-kanntes Gesicht: Delhamo. Vor zwei Jahren hatten wir sie in Kham kennen gelernt. Sie besuchte dort die Teppichwebklasse. Schön, dass sie nun bereit ist, aufgrund ihrer eigenen Erfahrung, für Waisen-kinder da zu sein.

Was uns sofort auffiel, war die enorme Vergröße-rung des Kinderdorfs um die Handwerksschule, die Lissy-Bach-Versammlungshalle und zwei Doppel-Familienhäuser, von denen eines vor zwei Jahren noch im Bau war. Auch die Anzahl der Kinder hatte sich in etwa verdreifacht. Es gibt inzwischen drei Klassen. Die vielen neuen Kinder, die bereits da waren und auf die Fertigstellung des neuen Hauses warteten, konnte man gut an den geschorenen Köpfen erkennen. Bei der Ankunft im Kinderdorf sind wohl die Meisten verlaust. Auch unseren Kun-gyi ereilte dieses Schicksal, er trug es jedoch mit Fassung.

Die Tage in GolokDie wenigen Tage in Golok vergingen sehr schnell und hatten einige Höhepunkte: An erster Stelle muss hier das Schulfest genannt werden, das in der wunderschönen, sehr gut ausgestatteten Lissy-Bach-Versammlungshalle statt fand. Thubten Nyima, der Dorfleiter, hatte keine Anstrengung ge-scheut, um diesen Abend perfekt zu gestalten, so wie er überhaupt alles sehr gewissenhaft und enga-giert tut. Aber das Besondere an diesem Abend wa-ren die Kinder, die wirklich absolut bühnenreife Darbietungen mit viel Freude zum Besten gaben. Es wurde getanzt, gesungen, Gedichte wurden rezitiert und kleine Sketche aufgeführt. Auch wir bekamen Aufgaben und wirkten zum Beispiel bei der Vergabe der Auszeichnungen für Schüler, Leh-rer und Hausmütter mit. Singen mussten wir natürlich auch.

Mittags aßen wir auf der Wiese, in einer großen Runde mit der gesamten Dorffamilie einschließlich der beiden Dorfgänse, in der wärmenden Sonne. Nach dem Essen kamen immer einige Kinder zu uns, um zu spielen. Kungyi und Yumtso hatten sich schnell eingelebt, aber Yumtso schaute immer noch etwas ernst drein. Einmal beobachtete ich sie beim Spielen und plötzlich hörte ich sie laut und hell lachen. Natürlich war es Eberhard, der sie durch seine mitreißende Frohnatur zum Lachen gebracht hatte. Es machte mich glücklich zu sehen, wie schnell solch ein Wandel hier möglich ist.

Choepa, der Chef der Bildungsbehörde, lud uns und die Lehrer in den Ort zum Essen ein. Wir kannten ihn von der Einweihungsfeier der Schule vor zwei Jahren. Er ist ein sehr sympathischer Mensch und man kommt bei ihm nicht drumhe-rum, viel zu trinken und Reden zu halten. Jampa erzählte uns, dass er, genau wie Jampa und Palden Tawo auch, ein Waisenkind war und sich daher dem Tadra-Kinderdorf gegenüber sehr wohlge-sinnt und unterstützend verhält.

AbschiedBald wurde es Zeit, auch hier Abschied zu nehmen von den fröhlichen Kindern, den freundlichen Hausmüttern, den jungen netten Lehrern, dem sympathischen Dorflama und der gemütlichen

Tempelanlage auf dem Weg nach Golok

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Köchin. Sie scheute keine Mühen und kochte für uns am letzten Tag riesige gefüllte Momos, die sehr lecker waren. Thubten Nyima hatte alles getan, um den Aufenthalt für uns angenehm zu machen und sich bemüht, auf Englisch viele Informationen an uns weiter zu geben.

Insgesamt war diese Reise, wie auch schon das erste Mal, eine große Bereicherung für uns. Es beruhigte uns zu sehen, dass trotz der schwierigen Zeiten in den Kinderdörfern alles gut funktioniert.

Wieder zu Hause schließe ich manchmal die Au-gen und sehe ein Bild vor mir: Ich sitze in Golok auf einem Pass mit Blick auf einen heiligen Schnee-berg. Über mir flattern die Gebetsfahnen im Wind. Die Luft ist klar und hell, die Landschaft weit und gewaltig. Ich werde sehr ruhig und schicke meine Wünsche mit dem Wind hinaus: Glück und Segen für Tibet! Glück und Segen für die Tadra-Kinderd-örfer! Glück und Segen für uns und alle Wesen!

Christine Leonhardtund Christian Herrmann

Die Lissy-Bach-Versammlungshalle

Das Kinderdorf in Golok wächst

Tanzvorführung

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Das erste Mal in Tibet, ein unvergessliches Erlebnis. Wie es dazu kam nun schön der Reihe nach.

Eines Tages sagte Eberhard, dass er nach Tibet fliege. Ich hatte schon einiges über die Waisen- kinderheime dort gehört und ich hatte schon immer den Wunsch zu helfen. Auf meine Frage, ob ich evtl. mitkommen könnte, kam ein herzliches: «Ja, selbstverständlich!». Damit war alles klar. Eber-hard besorgte das Visum, meine Frau Hildegard die Flüge und auf ging’s nach Chengdu

Am 8.9. pünktlich um 12.00 Uhr Ankunft in Cheng-du. Eine Nacht im Hotel National, ein Gewitter in der Nacht, die Blitze waren nicht klar erkennbar, so trüb und schlecht war die Luft. Am anderen Tag um 6.00 Uhr Abfahrt nach Kham, dort liegt das erste Kinderheim, wo wir am späten Nachmittag ankamen. Ein ganz herzlicher, überaus freund-licher Empfang durch die Kinder und deren Be-treuer. Für mich total ungewohnt. Wie herrlich

dieser Empfang wirklich war, konnte ich erst hin-terher auf den Bildern von Christian und Christine erkennen.

Zimmerverteilung, ein großes Vierbettzimmer für mich allein, großzügige Nassräume und Toiletten. Empfang im Gemeinschaftsraum mit allen Beteili-gten. Der Tee mit Milch und Butter war allerdings sehr gewöhnungsbedürftig. Unterhaltung in Deutsch, Englisch mit tibetischer Übersetzung, mit Händen und viel Lächeln.

Eines Abends, Tanzveranstaltung, alles sehr stim-mungsvoll und draußen wütete ein Gewitter, dass uns zeitweise den Strom kappte. Doch das störte niemanden, die Kinder haben auch ohne Stereoan-lage weiter gesungen und getanzt. Das Heimgehen im Dunkeln im Wasser wird zum Hindernislauf. Plötzlich packen mich zwei starke Hände an meinen Armen links und rechts und bringen mich trockenen Fußes an die Haustüre. Eine unerwartete, tolle Hilfe, ohne die ich von einer Pfütze in die andere getappt wäre. Danke!

Tibet von Sigi

So geht das mit dem Zähne putzen! “Haben die überhaupt echte Zähne im Mund?”

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Die Herzlichkeit der Kinder ist unbeschreiblich. Wo man steht und geht wird man umringt, um-armt, an den Händen genommen und zum Spielen oder Essen mitgenommen. Sie sind liebevoll, über-aus freundlich und freuen sich unwahrscheinlich, wenn man sich mit ihnen beschäftigt. Die Verstän-digung auf Englisch funktioniert auch ganz gut, es ist immer einer dabei, der aushilft.

Was mich sehr faszinierte, war das Verhalten der Tiere untereinander. Dass sich mehrere Gockel mit ihren Hühnern untereinander vertragen ist unge-wöhnlich. Dazu kommen dann noch die Enten, die Hunde, ab und zu noch einige Schweine. Eine schö-ne heile Welt. Die Herzlichkeit der Heimbewohner hat sich auf die Tiere übertragen, oder umgekehrt.

Beim ZahnarztDie zahnärztliche Untersuchung, zu der ich ja in erster Linie mitgekommen bin, war auch eine Klas-se für sich. Ich hatte einige Spiegel, Sonden, Pinzet-ten, Zangen und Injektionsmaterial mitgenom-men. An einem Abend haben wir alle die Befundbögen entworfen, Chrischi hat sie kopiert, Christine während der Untersuchung bei den Kin-dern ausgefüllt, Eberhard das zugehörige Foto „Be-fundblatt mit Kind“ gemacht. So ist jede Situation jedem Heimbewohner fotografisch zugeordnet. Der Zahnzustand hat mich richtig begeistert, fast

keine Karies, nur beim Mönch schaut es schlimm aus. Faszinierend war auch der überaus große Zap-fenzahn bei einem Mädchen genau zwischen den beiden Schneidezähnen. Als dann die Mondphase richtig stand, haben wir diesen Zahn als ersten ex-trahiert, bei einem anderen Mädchen auch einen störenden Milchzahn. Beide Extraktionen sind be-stens verlaufen.

Weitere außergewöhnliche Befunde waren noch zwei Mädchen, eine neun, die andere elf Jahre, bei denen bereits 28 bleibende Zähne voll durchgebro-chen waren. So etwas habe ich in meiner 35- jäh-rigen Praxistätigkeit noch nicht erlebt. Auffällig war auch noch der frühzeitige starke Zahnsteinbe-fall. Das nächste Mal werde ich ein tragbares Zahn-steinentfernungsgerät mitnehmen.

Nach drei Tagen hatten wir es geschafft, nun stand der Zahnhygieneunterricht auf dem Programm. Versammlung des ganzen Dorfes in einem Klas-senzimmer, bunte, von mir mitgebrachte Zahnbür-sten wurden verteilt. Ich erklärte an der Wandtafel, wie Zähne schmutzig werden, wie man sie richtig putzt und was passiert, wenn man dies eben nicht tut. Das richtige Putzen wurde demonstriert und alle machten mit. Übrsetzung von Christian ins Englische und von Tashi ins Tibetische. Alle hörten sehr aufmerksam zu und zum Schluss verteilten wir noch kleine Zahnpastatuben.

Die Verabschiedung war genauso herzlich und freundlich wie bei Beat. Mit zwei Autos Fahrt ins Heim nach Golok. Der Empfang dort war wieder sehr herzlich. Allerdings keine Tiere da, nur zwei Gänse. Aber solche hatten ja auch schon das alte Rom bewacht. Ein großer Unterschied der beiden Heime, beginnend bei den Heimleitern bis hin zu der Bausubstanz, faszinierend schön aber beide.

Zahnuntersuchung mit vereinten Kräften

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Bei der zahnärztlichen Untersuchung war der we-sentlich schlechtere Zustand der Zähne bei den Kindern auffallend. An der Ernährung im Heim kann es nicht liegen. Da das Heim in Golok erst zwei Jahre besteht, weiß man ja nicht, wie sich die Kinder vorher ernährt haben. Auffallend war bei einem Abendessen in der Stadt, dass ein Kleinst-kind bereits Cola zu trinken bekam. Die Zahnpfle-geaufklärung wurde genauso wie im Heim Kham aufgenommen, die neuen Zahnbürsten und die Zahnpasta sofort ausprobiert. Ganz brav wurden nach dem gemeinsamen Mittagessen auch gemein-sam die Zähne geputzt. Thubten Nyima gab uns am Ende einen ganzen Sack Bonbons, mit der Bitte, diesen verschwinden zu lassen.

An einem Regennachmittag wurden mit dem be-währten Team in rationeller Weise bei 18 Kindern 26 Zähne und Wurzelreste entfernt. Das Team Eberhard, Christian, Christine und ich hatten alle Hände voll zu tun, um neben der zahnärztlichen

Tätigkeit auch noch die Schaulustigen abzuhalten. Die Zangen habe ich dort gelassen, vielleicht brau-che ich sie beim nächsten Besuch wieder.

Thubten Nyima hat uns dann zum Flughafen Siling gebracht. Es war ein wunderbares Erlebnis in einer anderen Welt bei liebevollen, glücklichen Men-schen. Ich hoffe, dass ich ihnen auch ein wenig habe helfen können. Ich bin aus diesem herrlichen Land als ein anderer Mensch nach Hause gekom-men und werde und möchte gerne wieder dorthin zurückfliegen.

Stolze Patientin mit Befund

Kleiner, mutiger Patient

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Vor zwei Jahren, im August 2006, war ich in den beiden Kinderdörfern des Tadra Pro-jektes und habe in Golok das Diane Haus meiner Mutter eingeweiht. Als nach einigen schönen Tagen der Abschied kam, hatte ich einen sehr berührenden Moment.

Im Auto sitzend hatte damals Tsultrim, der Lehrer für die Thangka-Malerei, meine Hand genommen und mich mit Tränen in den Augen gefragt, ob ich wiederkäme. Ich habe ihm damals meine ehrliche Antwort gegeben: Ich komme wieder, nicht im nächsten Jahr, aber ich komme wieder.

Nun sind zwei Jahre vergangen und ich bin sehr froh und dankbar, wieder den Weg in die Kinderheime gefunden zu haben. Traurig war ich, dass Palden und Choenyi nicht mit uns reisen konnten. Doch die vier Musketiere, Christine, Christian, Sigi und Eberhard, haben sich von Stuttgart und Ober-viechtach aus nach Tibet auf den Weg gemacht. Sigis Mission war die komplette Zahnuntersuchung aller Kinder. Über diese Aufgabe hat er sich besonders gefreut. Christines, Christians und meine Aufgabe war es durch unseren Besuch der beiden Kinder-heime Palden und Choenyis Arbeit Vorort zu unter-stützen, da sie nicht mit uns kommen konnten. Mei-ne zweite Mission war eine Herzensangelegenheit,

die mir in Frankreich mit auf den Weg gegeben wor-den war. In Lisieux hatte ich am 13. Juli 2008 von dem Bischof und dem Sekretär des Papstes eine Re-liquie der Heiligen Thérèse erhalten, die ich mit auf den Weg nach Tibet nehmen und dem Kinderdorf in Golok übergeben wollte. In Lisieux wurden die Reliquie und ich gesegnet, auf dass wir eine sicheren Hin- und Rückweg haben würden. Die Reliquien der Heiligen Thérèse wurden in einem Schrein durch die ganze Welt getragen, um den Glauben zu bekräf-tigen, doch in Tibet war die Heilige noch nie. Sie ist für mich auch eine Schutzpatronin der Kinder, da sie selbst als Kind ihren Glauben gelebt hat. Für mich war es wichtig, eine Stärkung der Liebe für die Kinder mitzubringen.

Mit großer Freude sind wir in Dawu von den Kin-dern, den Lehrern und den Betreuern aufgenommen worden und es hat mich sehr gerührt, dass sich eini-ge Kinder an mich erinnern konnten. Mit Tränen der Freude hat mich der Thangka-Lehrer in die Arme genommen und ich war froh, wieder hier zu sein.

Was ich feststellen konnte, war die im Vergleich zu 2006 sehr hohe Militär- und Polizeipräsenz im Kin-derdorf und drumherum. In Dawu ist eine kleine Militärgarnison stationiert und an jeder Ecke der Stadt sind Polizeiposten. Wir sind natürlich aufge-fallen und wurden durch zwei Schatten begleitet, die uns mit gebührendem Abstand folgten und be-obachteten. Im Klosterbereich war eine Polizeista-tion gebaut worden, von der aus das gesamte Klo-ster überwacht werden kann.

Leider kam auch hier der Abschied und es tut im Herzen weh, wenn die Kinder uns mit ihren Lie-dern verabschieden, uns den Schal umhängen und dabei mit Tränen in den Augen umarmen. Mit zwei Fahrzeugen ging es weiter nach Golok. Auffällig war, dass im Gegensatz zu 2006 Militär- und Poli-zeikontrollen an beinahe allen wichtigen Straßen-verzweigungen aufgestellt waren. Eine Polizeikon-

Tibet-Reise von S.K.H. Eberhard Herzog von Württemberg

Eberhard und Sigi bei der Ankunft

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trolle hat es dann ziemlich genau nehmen wollen mit unseren Papieren. Die deutschen Pässe konnten sie zwar nicht lesen, aber bei unseren tibetischen Freunden haben sie die Papiere mehrmals ange-schaut bis sie uns endlich weiter fahren ließen. Mit viel Gesang und wehenden Schals wurden wir schließlich auch in Golok empfangen und ich habe mich einfach gefreut wieder hier zu sein.

In Golok haben wir uns mit Thubten Nyima den Neubau angeschaut und dabei den chinesischen Vorarbeitern erklärt, wo es Mangelerscheinungen am Bau gebe und was zu korrigieren sei. Wie schon in Dawu haben wir auch hier die Zähne der Kinder untersucht, beschrieben und fotografiert. Es gab große Dramen unserer kleinen Damen, die sich voller Angst vor der Spritze zunächst nicht behan-deln lassen wollten.

In der Stadt gab es auch wieder ein feierliches Abendessen mit den lokalen Schulbehörden. Die Kinder haben für uns eine wundervolle Tanz- und Gesangsaufführung gemacht, für die wir uns mit der Darbietung eines deutschen Kanons bedankt haben. Unser Ausflug zum heiligen Berg wird mir in Erinnerung bleiben, da wir dort viel Ruhe und Frieden finden konnten. Vom Berg zurückgekehrt

haben wir mit den Kindern gemeinsam die Reli-quie, das Bild und die Holzfigur der Heiligen Thé-rèse in das Diane-Haus gebracht, wo sie zum Schutz aller Kinder des Dorfes im Aufenthaltsraum aufge-stellt wurden. Mit der Reliquie habe ich einen be-sonderen Schal mitgebracht: 2006 hatte ich S.H. den Dalai Lama getroffen und bei dieser Gelegen-heit überreichte er mir einen gesegneten Khatak, den ich seitdem als kleinen Schatz aufbewahrt habe. Als meine Reise nach Tibet in die Planung ging, wusste ich sofort wo dieser Schaal hingehen soll. Ich nahm ihn mit und habe ihn der Skulptur der heili-gen Thérèse umgebunden. So steht nun im Diane-Haus eine Schutzpatronin der Kinder und ein An-denken seiner Heiligkeit. Hier können die Kinder immer wieder Kraft finden für ihren Weg in eine glückliche Zukunft.

Mein Dank geht an alle Kinder, die mir mit ihrer Lebensfreude, ihrem kleinen Lächeln und ihren Spielen ans Herz gewachsen sind und die mich mit einer wundervollen Zeit beglückt haben.

Euer Eberhard

Eberhard beim Spiel mit den Kindern

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Die Strapazen waren wie weggeblasen als wir von den übers ganze Gesicht strah-lenden Kindern sehr herzlich empfangen wurden.

In einer Reihe standen sie da und hießen uns mit Gesang willkommen. Einige Gesichter erkannte ich von den zahlreichen Bildern, die ich von ande-ren Besuchern erhalten habe. Die Kinder mussten infolge der vorgerückten Stunde rasch ins Bett, und so verbrachten wir noch etwas Zeit mit den Müt-tern, LehrerInnen und dem Dorfleiter.

Was mussten diese Kinder in ihren jungen Jahren bereits alles durchmachen, wie viel Leid ertragen? Jedes einzelne der 250 Kinder im Tadra-Projekt hat schon so viel erlebt. Die zahlreichen Lebensge-schichten, die ich in den Berichten gelesen oder in Erzählungen gehört hatte, stimmten mich sehr nachdenklich. Jetzt stand ich den Kindern plötzlich gegenüber und wollte ihnen möglichst viel geben. Nicht nur die Geschenke, die ich eingepackt hatte,

sondern auch ein Stück von mir und meinem Her-zen. Es kam alles anders. Die Kinder lernten mich so manche Lebenslektion, die mich an Lebenser-fahrung reicher heimreisen ließen.

Leider konnte ich nur drei Tage im Dorf verbrin-gen. So nutzte ich die Zeit, stand früh auf, und ver-suchte jede Minute in der Nähe der Kinder zu sein. Die Mahlzeiten nahm ich in den Familienhäusern ein, wo jeweils 10–15 Kinder mit einer Hausmutter leben. Die Kommunikation fand zwar nonverbal statt, trotzdem haben wir uns auf Anhieb und ohne Probleme verstanden.

Eine spezielle ErfahrungFrüh am Morgen machte ich mich auf zu einem Haus mit 15 Mädchen. Spontan wurde ich zum Frühstück eingeladen. Wie jeden Morgen gab es Momo, eine Arte tibetische Dampfbrötchen, und etwas Tee. Wir saßen auf zwei klapprigen Holzbän-ken, versammelt um einen Tisch im einfachen, un-geheizten Gang, der zu allen Zimmern führt. Alle schauten sie mich lächelnd und mit großen, erwar-tungsvollen Augen an. Neben mir ein kleines Mäd-chen, dass mir spontan die Hand nahm, sie für eine Weile hielt und den Kopf an mich drückte. Kaum war das Frühstück beendet, standen die Kinder auf und jedes übernahm ohne Worte eine Arbeit. Eini-ge räumten ab, andere wischten den Boden, wieder andere kämmten die ganz Kleinen, und im Nu war alles sauber und alle waren bereit für die Schule. Ich drückte jedem Kind einen Kugelschreiber in die Hand. Sicher war dieses sinnlose Geschenk mehr meinem materialistisch denkenden Westler-Ego dienlich als den Kindern. Aber auch das war eine Erfahrung… So wartete jedes Kind geduldig, bis es seinen Kugelschreiber bekam und bedankte sich auch schön artig. In diesem Moment habe ich mir genau diese Szene bei Kindern in unseren Kreisen vorgestellt. Ohne Geschrei, Eifersuchtsszenen und Krach wäre dies sicher nicht abgelaufen. Ganz an-

Wie die Kinder mein Leben veränderten von Beat Renz

Beat Renz bei der Ankunft

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ders bei den Familien im Tadra-Dorf. Am Schluss blieb mir ein Schreiber übrig. Ich fragte, wer noch keinen hat. Alle Kinder hielten glücklich ihren Schreiber in der Hand und keines verlangte einen Zusätzlichen. Da riss mir plötzlich ein zweijähriger Junge den Schreiber aus der Hand und schrie «Mama». Er rannte zu ihr und übergab ihr den Schreiber.

Bei meiner Rückreise drückten mir einige Kinder Briefe in die Hand, die für die älteren Geschwister im nächsten Dorf bestimmt waren. Die Kleinen legten ihren Briefen das wohl einzige Geschenk seit Jahren und fast einzigen persönlichen Besitz bei, den Kugelschreiber, den ich ihnen kurz zuvor ge-schenkt hatte. Käme bei uns ein Kind von sechs Jahren auf diesen rührenden und uneigennützigen Gedanken?

Von relativen Werten und absolutem GlückIn drei Tagen erlebte ich keine einzige Streitigkeit, auch nicht den Ansatz davon. Die Kinder gehen unglaublich respektvoll und liebenswürdig mitei-nander um. Ich blickte stets in sehr glückliche und auch dankbare Gesichter. Noch nie hatte ich so viele Kinder so friedlich und glücklich zusammen-leben sehen. Einen großen Beitrag zu dieser Har-monie leisten natürlich auch die Hausmütter und die gesamte Dorfcrew, denen ich hiermit meinen großen Respekt und meine Dankbarkeit ausdrü-cken möchte.

Einmal mehr wurde mir klar, der materielle Besitz steht uns Menschen oft störend vor dem Glück. Si-cher ist das Leben im Tadra-Dorf für unsere Ver-hältnisse sehr einfach. Für die Kinder ist es jedoch ein unermesslich großes Geschenk, im Tadra-Dorf leben zu dürfen. Vorbei ist der Kampf um Schlaf-plätze und die tägliche Suche nach Nahrung. Auf einen Schlag erhalten die Kinder ein Zuhause, ge-regelte Mahlzeiten, Kleidung, eine solide Schul- und Berufsausbildung, dies verbunden mit viel Liebe und Geborgenheit. Bei den Kindern spürte ich eine tiefe Dankbarkeit. Meine, zugegebenerma-ßen teils dekadente, «Problemwelt», löste sich im Zusammenleben mit diesen Kindern unverzüglich in Luft auf. Seit meiner Rückkehr frage ich mich oft, wie konnte ich mir früher wegen diesem und jenem Problem den Kopf zerbrechen?

Mit Dutzenden kleinen Erfahrungen haben die Tadra-Kinder meine Werte und somit mein Leben in nur 60 Stunden verändert. Die Kinder selbst, aber auch die Erfahrungen, die ich mit Ihnen teilen durfte, sind für mich eine große Bereicherung und zugleich Motivation, um mich auch weiterhin für die Tadra-Dörfer einzusetzen. Sie geben mir ein sinnvolles Lebensziel.

Liebe Kinder in Dawu, herzlichen Dank für Alles, gerne komme ich wieder!

Beat Renz

Urgyen Lhakyi 2007, kurz bevor sie ins Kinderdorf kam

Urgyen Lhakyi 2008, September 2008

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Sie haben die Möglichkeit, Bilder, Kalender, etc. zu erwerben und das Tadra-Projekt damit zu unterstützen.

Tibets KinderEin GeburtstagskalenderIch darf Ihnen hier noch einen Geburtstagskalender (Format A3) ans Herz legen, der aus eigenen Fotos von S.K.H. Herzog Eberhard von Württemberg und weiteren Freunden des TADRA-Projekts zusammen-gestellt und gestaltet wurde.

Dieser Kalender wird zu einem Preis von 19.95 € zzgl. 4.95 € Versand verkauft .

TenzinErfahrene Märchenerzählerin und Referentinstellt Talent und Wissen (deutsch, schweizerdeutsch, französisch, englisch, tibetisch) für eine gelungene Veranstaltung zur Verfügung.

Tenzin erzählt Märchen aus der spirituellen Gattung des „Magischen Leichnams“ für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die sie selbst geschrieben oder von ihren Eltern übermittelt bekommen hat. Dazu singt Sie tibetische Lieder.

100 % des Honorars geht an die DEMIGH-Stift ung (Tadra-Projekt Schweiz), [email protected]

Phot

ogra

ph S

iegf

ried

Gra

gnat

o, S

tuttg

art

Tenzin Drongshar-Frapolli

Trinkhor Vol. IIIwurde 2006 in Hansa-Studio in Bonn aufgenommen. Das Album enthält 13 brandneue Songs. Es ist eine Synthese aus tibetischen Melodien und westlicher Popmusik.

Trinkhor Vol. I & II waren in den Neunzigern ein großer Erfolg, auch in fi nanzieller Hinsicht.Der Erlös geht an das Tadra-Projekt!

Bestellungen:Tadra-Projekt e.V., Stettiner Str. 11a, 58515 Lüdenscheid

Spendenkonto Sparkasse LüdenscheidKonto 12 12 02 IBAN DE94 4585 0005 0000 1212 02SWIFT: WELADED1LSD

Tel. 02351-944753Fax [email protected] www.tadra.de