ROKPA Times Juli 2009

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ROKPA TIMES ROKPA TIMES Jahrgang 29/Juli 2009 www.rokpa.org Wir brauchen Ihre Hilfe – bitte spenden Sie jetzt! Danke. Postkonto 80-19029-5 Jahresbericht 2008

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ROKPA Times Juli 2009

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ROKPA TIMESROKPA TIMES

Jahrgang 29/Juli 2009 www.rokpa.orgWir brauchen Ihre Hilfe – bitte spenden Sie jetzt! Danke. Postkonto 80-19029-5

Jahresbericht 2008

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Liebe ROKPA Freunde

Seit Monaten ist sie ein Dauerthema: die Finanzkrise. Was auch immer sie für jede und jeden Einzelnen von uns bedeuten mag – eines ist sicher: Am schlimmsten trifft es nicht uns hier. Auch wenn wir das so empfinden. Am schlimmsten trifft es auch nicht die Ärmsten, denn sie haben nichts zu verlieren. Am schlimmsten trifft es diejenigen, die dank ROKPA ihre ersten Schritte aus der Armut heraus geschafft haben. All diese Kinder hoffen zutiefst, dass sie solange zur Schule gehen können, oder gar an die Universität, bis sie es schaf-fen, selbständig ihren Lebensunterhalt zu verdienen. ROKPA ist ihre GROSSE Hoffnung, der bitteren Armut und dem harten Strassenleben zu entkommen.

Vor kurzem schrieb die «Financial Times», dass weltweit rund 100 000 Hilfs-organisationen der Kollaps droht. In den USA nutzen Universitäten und Management-Schulen die Gelegenheit und bieten Non-Profit-Organisationen entsprechende Managementkurse an. Glücklicherweise arbeiten bei ROKPA bereits jetzt Fachleute mit, die in NPO-Management versiert und ausgebildet sind. Dennoch: Wir sind 2009 DRINGENDER als je zuvor auf Ihr Engagement, Ihre Spenden angewiesen! JEDER Franken zählt, um vernachlässigte Strassen- und Waisenkinder aus der Armut herauszuholen und zu bilden. Weil Schul-bildung erwiesenermassen die nachhaltigste Hilfe für benachteiligte Menschen ist (und bleibt).

Die Tausenden von Waisen- und Strassenkinder, die ROKPA jedes Jahr unter-stützt, sind auf IHRE Hilfe angewiesen. Für sie ist ROKPA nicht nur ein Hilfswerk. Für sie bedeutet ROKPA Familie. Das Titelbild, auf dem Sie Kedar (15 Jahre) und Sarita (4 Jahre) sehen, ist typisch für ROKPA: Das kleine Mädchen, das mit zwei Jahren gezwungen wurde, Leim zu sniffen und puren Alkohol zu trinken, weil sie ständig vor Hunger weinte, kann heute wieder lachen. Sie wird nun von ihrem «grossen Bruder» Kedar beschützt, seit sie ins ROKPA-Kinderhaus aufgenommen wurde.

Seit bald 30 Jahren unterstützt ROKPA die Ärmsten der Armen – insbesondere auf dem sogenannten «Dach der Welt». Lassen Sie Ihr Herz auch 2009 sprechen und unterstützen Sie die ROKPA-Projekte grosszügig. JEDE Spende ist für unsere Kinder überlebenswichtig!

Ihre Lea Wyler

P.S. Reservieren Sie sich den Abend am Donnerstag, dem 26. November 2009. Zusammen mit unseren langjährigen Botschaftern Sandra Studer und Andreas Vollenweider erwarte ich Sie mit Freude zur diesjährigen ROKPA Charity-Gala! Weitere Details folgen in der nächsten Ausgabe der «ROKPA Times».

InhaltENGAGEMENTLea und ihre Boys 3Eine Erziehung, die stark macht 4–5

JAHRESRücKbLIcKTibet 6Nepal 8Zimbabwe/Südafrika 9

JAHRESREcHNuNG 2008ROKPA INTERNATIONAL 10–12Leistungsbericht 13–14

WARuM ROKPA?So können sie helfen! 15Testimonial Gerry Leumann 15

ImpressumRedaktionsleitung (ehrenamtlich):Marie-Luce Le Febve de Vivy,www.health-lifestyle.ch

Layout: Caroline Hösli [email protected]

Fotos: © ROKPA INTERNATIONAL Auflage: 8 000 ExemplareErscheint 4 Mal jährlich

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ROKPA Engagement

Weltweit gehen 115 Millionen Kinder nicht zur Schule. Obwohl längst erwiesen ist, dass Bildung die effizienteste Mass-nahme ist, der Armutsfalle zu entkom-men. Seit seiner Gründung im Jahre 1980 legt ROKPA INTERNATIONAL deshalb grossen Wert darauf, den Grossteil der an-vertrauten Spendengelder für nachhaltige Bildung einzusetzen. Dazu zählen Schul-programme für Strassenkinder wie auch Bildungsprojekte für erwachsene An-alphabeten oder berufliche Förderungs-massnahmen für alleinstehende Mütter.

Ob klein oder gross: ROKPA wählt die Menschen, die mit Ihren Spendengeldern gefördert werden, sorgfältig aus, um sicher zu stellen, dass jeder Spende-Franken am richtigen Ort eingesetzt wird. Aufgrund ihrer jahrelangen Erfahrung hat ROKPA-Vizepräsidentin Lea Wyler ein «besonde-

res Gespür» entwickelt, um Kinder und Erwachsene zu erkennen, die ihr Potential wirklich weiter entwickeln möchten. ROK-PA will niemanden von seinen Bildungs-projekten ausschliessen. Gleichzeitig gilt es aber, die ROKPA-Hilfe den Menschen zukommen zu lassen, die bereit sind, diese Chance vollumfänglich zu nützen.

Die jungen Männer, die Sie auf obigem Bild sehen, wurden von Lea Wyler aufgenommen und haben diese Chance genützt (v.l.n.r):

• RajuistheuteCo-Leitereines Waisenhauses

• RamHariistManagerdesneuenROKPA-Guesthouse in Kathmandu

• ArjunarbeitetalsBäckerundimSer-vice im Saturday Cafe an der Stupa

• BijayarbeitetseitJahreninderBuch-haltung einer «Juice Factory»

• Bidur(vonLeaWylerumarmt)war1990 das allererste ROKPA-Kind und arbeitet heute als Elektriker

• RamKarkibetreibteineneigenenVideo-Laden – vermutlich den Besten in Boudha/Kathmandu, ist verheiratet und hat einen Sohn

• RaviistComputerlehrerineinem Hilfswerk

• RajitistzumElektronikerausgebildetworden, arbeitet jetzt aber als Lehrer.

Diese jungen Männer wohnen heute alle ausserhalb vom ROKPA-Kinderhaus in Ka-thmandu und sind selbständig. Dennoch bleiben sie eng mit ROKPA verbunden und kommen vorbei, um den neuen ROKPA-Kindern bei den Aufgaben zu helfen oder gar zu kochen. Sicher kommen sie alle zu Lea’s Geburtstag jedes Jahr. Sie sehen sich auch auswärts und helfen einander.Im Gegensatz zu grossen Hilfswerken, die von (teuren) Managern geleitet werden, ist die Hilfe von ROKPA direkt nachvollzieh-bar: Die Verantwortlichen von ROKPA IN - TERNATIONAL begleiten die Menschen, die unterstützt werden, so oft es geht persön-lich. Der Star-Harfenist und interna tionale ROKPA-Botschafter Andreas Vollenweider bringt es auf den Punkt: «ROKPA ist ein Hilfswerk zum Anfassen!»

Lea und ihre boys: Von der Strassein ein selbständiges LebenDie jungen Männer, die sie auf dem Bild sehen, lebten als Kind alle auf der Strasse – hungernd, missachtet und verstossen. Sie hatten keine Ahnung, wie sie ihrem elenden und hoffnungslosen Alltag entkommen könnten. Bis sie von ROKPA aufgenommen wurden.

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kleineren Kind zugeteilt, um ihm zu hel-fen und die nötigen Fertigkeiten beizu-bringen.

Ein Beispiel?Kelsang, die jetzt in die Hotelfachschule geht und die beste der ganzen Schule ist, war früher oft in sich gekehrt. Vor drei Jahren nahmen wir Rita und ihren Bru-der auf, nachdem sie ihren Vater verloren hatten und ihre Mutter Selbstmord be-gangen hatte. Ich teilte Rita Kelsang zu. Kelsang blühte auf, sie ist eine richtige Mutter für Rita geworden. Sie hat Rita beigebracht, wie man die Zähne putzt, Aufgaben macht, sie bügelt Ritas weisses Hemd und schaut, dass die Schulkrawatte richtig sitzt.

Handeln alle Kinder so?Wenn ein Kind weint oder aus einem schlechten Traum erwacht, kommt es nicht zu mir, da ich die meiste Zeit gar nicht da bin. Sie gehen zum älteren Bru-

Eine Erziehung, die einzigartig stark machtROKPA-Vizepräsidentin Lea Wyler ist «Mummy Lea» – die Mutter von Hunderten von Waisen- und Strassen-kindern. Mit ihrem liebenden und re-spektvollen Erziehungsstil schafft sie es, das massiv angeschlagene Selbst-vertrauen dieser verstossenen und gedemütigten Kinder nachhaltig zu stärken. Eine Erfolgsgeschichte, die Beachtung verdient!

Lea, du lässt die ROKPA-Kinder die Stupa putzen. Wieso?Lea Wyler: Die Kinder lieben das, sie put-zen mit grosser Freude. Uns ist wichtig, dass die Kinder nicht nur an sich denken, sondern auch an andere. Ich sage den Kin-dern immer: «Wenn Ihr nur Schulbildung habt, aber Euer Herz selbstsüchtig und verkümmert ist – oder wenn Ihr nur liebe-voll seid, aber keine Schulbildung besitzt, so seid Ihr wie ein Vogel mit nur einem Flügel. Wenn Ihr aber Beides habt – so habt Ihr auch beide Flügel und seid frei zu flie-

gen!» Der eine Flügel ist das Lernen, der andere Liebe, Güte und Mitgefühl.

Worauf legst du bei der Erziehung Wert? In unseren Kinderhäusern legen wir sehr viel Gewicht auf eine gute Ausbildung. Diese Arbeit macht die Schule. Da unsere Kinder keine Eltern mehr haben, überneh-me ich (oft mit Rat von Dr. Akong Tulku Rinpoche) ihre ethische Erziehung. Wir leben ihnen so gut als möglich vor, wie man anständig mit anderen Menschen umgeht und hilft. Nicht mit erhobenen Zeigefinger, sondern liebevoll.

Was heisst das im Alltag?Im Kinderhaus hat jedes Kind seine Auf-gabe. Jedes Kind muss abwechselnd die Toilette putzen, den Gang wischen oder in der Küche Geschirr abwaschen. Die Kinder müssen auch ihre Kleider selber waschen und bügeln. Die grösseren Brü-der und Schwestern werden jeweils einem

Die ROKPA Kinder haben die Stupa gereinigt. Zur Belohnung dürfen sie am Abend TV schauen.

Kelsang bügelt das Schulhemd ihrer kleinen Schwester Rita.

Naresh jobbt nebenbei in einer Videothek, um sein Studium zu finanzieren.

ROKPA Engagement

Neuankömmling Rajen, 4 Jahre, wird von seinen grossen Brüdern begrüsst.

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Leas Kinder schreiben

Ich wuchs in einem Dorf bei meinen Grosseltern auf, weil meine Eltern in Kathmandu arbeiteten. Obwohl ich sehr klein war, musste ich mich von morgens bis abends um alle Haushaltarbeiten kümmern. Eines Tages holten mich meine Eltern ab. Mein Vater trank übermässig und schlug regelmässig meine Mutter. Manchmal gab es tage-lang nichts zu essen.Mit meiner Mutter ging ich zur Gassen-küche von ROKPA. Da wir täglich kamen, bemerkte mich «Mummy Lea». Sie fragte mich, ob ich zur Schule möchte. Ich bejahte sofort, denn dies war mein grosser Traum. Ich schaute stets den Kindern nach, die zur Schule gingen und wünschte mir sehnlichst, eines von ihnen zu sein.ROKPA hat mich 1996 aufgenommen. Die vergangenen 13 Jahre habe ich sehr viel gelernt – nicht nur in der Schule, sondern auch über das wahre Leben. Ich war mal das vernachlässigte Kind von Ausgestossenen und hatte keine Identi-tät. Dank ROKPA zähle ich heute nicht mehr zu den Ausgestossenen, werde nicht mehr gedemütigt und habe Freunde. Dies ist für mich das grösste Glück. Ohne ROKPA hätte ich nichts von der Welt erfahren. Heute kann ich lesen, schreiben, eigene Entscheidungen treffen und zwischen Gutem und Schlechtem unterscheiden. Mein dunkles Leben verblasst langsam und wird hell wie die Sonne. Die Bildung von ROKPA hat mein Selbstvertrauen enorm gestärkt und gibt mir die Sicherheit, meine Träume verwirklichen zu können. Ich bin stolz, ein ROKPA-Kind zu sein.

Anju Nepali, 18 Jahre alt

der oder zur älteren Schwester. Uns ist wichtig, dass die älteren nach den jünge-ren Kindern schauen. So entsteht eine tie-fe Bindung, wie in einer Familie.Die Kinder spüren, dass sie nicht in einer Institution, sondern in einer Grossfamilie aufwachsen. Die anderen Kinder sind ihre Geschwister. Die Didis («Didi» bedeutet «äl-tere Schwester» auf Nepalesisch), die wir für die Kleinen anstellen, gehören ebenso zur Familie wie auch der Koch Passang, zu dem sie «Passang Dai» (grosser Bruder) sagen. Die Grossen, die das Kinderhaus be-reits verlassen haben, besuchen eher uns als ihre Blutsfamilie. Dr. Akong Tulku Rin-poche ist wie ihr Vater, ich bin ihre Mutter. Sie wissen, dass sie bei uns beschützt sind. Wieso ist das Beschützen so wichtig?Unsere Kinder haben alle mal im «Sumpf» gelebt und sind extrem schlecht behandelt worden. Fragt man die Kinder, die heute erwachsen oder halberwachsen sind, was das schlimmste an ihrer Strassenzeit war, ist es erstaunlicherweise selten der Hun-ger. Was ihnen besonders zusetzte war die Langeweile, wenn sie auf der Strasse herumstanden und nicht wussten, was sie den ganzen Tag machen sollten. Schlimm war auch die Verachtung. In Nepal wer-den Obdachlose oft mit den Füssen ge-treten oder bespuckt. Kinder, die zu uns kommen, fühlen sich ungeliebt und abso-lut wertlos.

Verheilt diese Wunde im Kinderhaus?Die Kinder spüren, dass ich sie von ganzem Herzen liebe. Liebe heilt und macht ganz. Viele die noch Verwandte haben oder sie

nachträglich wieder finden, wollen nicht mehr in ihre Familien – selbst nicht an Feiertagen. Natürlich haben sie zu Hause nicht den Komfort, den sie bei uns haben. Aber das ist ihnen egal. Was sie vermissen, sind die Achtung und die Liebe.Wir zeigen den Kindern nicht nur, dass es sich lohnt, für andere zu sorgen. Wir ma-chen ihnen auch klar, dass sie einen Selbst-wert haben. Ich sage jedem Kind immer und immer wieder: «Du bist grandios, du bist einzigartig, es gibt niemanden so wie dich auf der ganzen Welt».

Was ist damit gemeint?ROKPA legt wert, jeden Menschen mit den Fähigkeiten zu fördern, die er oder sie hat. Wo nötig, bezahlen wir Nachhil-fe-Unterricht, wir forcieren aber nichts. Vielmehr bemühen wir uns, das ureigene Potential jedes Kindes zu erkennen und ihm die passende berufliche oder akade-mische Ausbildung zu ermöglichen.

Die Kinder haben früher auf der Stras-se gestohlen oder gesnifft. Kommen sie wirklich alle gut raus?Bei uns kommen wirklich ALLE gut her-aus. Der letzte Fall, wo wir Probleme hat-ten, liegt 18 Jahre zurück. Wegen Drogen. Das Kinderhaus wirkt irgendwie magisch, es ist ein helles Haus voller Liebe und Re-spekt. Unsere Mitarbeiter werden so aus-gesucht, dass sie diese Werte selber auch leben. Einmal hatten wir einen Mitarbei-ter, der einem Kind den Mund mit Seife ausgewaschen hat, weil es ein grobes Wort gesagt hatte. Solche «Erziehungsmassnah-men» dulden wir nicht.

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Lhasa

Lanhzou

Xining

GANSU

SICHUAN

Chengdu

QINGHAI

tIbet A.r.

YUNNAN

ROKPA hat die tibetische Bevölkerung 2008 insgesamt mit 129 Hilfsprojekten unterstützt. Der Fokus liegt auf der Erhal-tung der tibetischen Kultur und auf der persönlichen Förderung von extrem armen Tibeter/-innen, die heute auf chinesischem

Das geschah 2008 in Tibet (china)Gebiet leben. ROKPA INTERNATIONAL ist eines der weltweit aktivsten und wirk-samsten Hilfswerke für die über 2,6 Mio. Tibeter, die noch in ihrem Land leben. Um nachhaltige Verbesserungen zu erreichen, arbeitet ROKPA bewusst und so weit wie förderlich mit den chinesischen Behörden zusammen. Deshalb konnte ROKPA in den vergangenen Jahren sehr viel für die tibetische Bevölkerung erreichen. Nach-folgend ein paar ausgewählte Details aus dem ROKPA-Jahr 2008:

Alphabetisierungsprojekt in Zatu, Nangchen: Erwachsene, die keine Chan-ce hatten, zur Schule zu gehen, kommen einmal wöchentlich zum Unterricht in die Stadt. Die Klasse besteht aus rund 50 Nomaden zwischen 14 und 40 Jahren.

Sie lernen Tibetisch lesen, schreiben und rechnen, was ihr Leben komplett ver-ändert. Das neu lancierte Projekt ist ein Riesenerfolg und kostengünstig: Mit CHF 5 000.– werden 50 Erwachsene alphabeti-siert. Da in Tibet nur 38% der Männer und 13% der Frauen lesen und schreiben können, plant ROKPA, dieses Projekt auf weitere Regionen auszudehnen.

Alphabetisierungsprojekt: Endlich lesen lernen statt nur Yaks zu hüten.

ROKPA Jahresrückblick

Zahlen und FaktenBevölkerungszahl: 2,62 Mio.Bruttosozialprodukt (pro Kopf und Jahr): 170 uS$Lebenserwartung: 60Säuglingssterblichkeit (unter 5 Jahren, pro 1 000): 35 Laufende Projekte 2008: 129 Projektaufwand 2008: cHF 2 776 670Anzahl direkt Begünstigte: 7 262

= Altersheime

= Bildung

= Umweltschutz

= Gesundheit

= Kulturerhaltung +

übersicht der ROKPA Projekte in Tibet

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Waisenhaus in Yushu: Auch 2008 wur-den neue Waisenkinder aufgenommen. Mittlerweile leben 250 tibetische Kinder hier. Die kleine Pema (8), die wir vor zwei Jahren aufgenommen haben, weil die El-tern gestorben waren, wurde 2008 von der Buchhalterin der Schule adoptiert und wohnt jetzt bei ihr.

Tibetische Sprache: Bei seinen Kontroll-besuchen testet Dr. Akong Tulku Rinpo-che die Tibetisch-Kenntnisse der Schüler/-innen. Ist der Lehrer nicht gut genug, wird er ausgewechselt. Lehrer aus Lhasa sind zwar teurer als die lokalen, doch ROKPA legt grossen Wert darauf, dass Sprache und Kultur erhalten werden.

Internetunterlagen auf Tibetisch: Ein Grund, weshalb die tibetische Sprache am Aussterben war, sind fehlende Unter-richtsbücher auf Tibetisch. Die tibetischen Lehrer unterrichteten deshalb mit den chi-nesischen Lehrmitteln. Von Chemie über Geografie bis Geschichte: ROKPA hat nun über 32 Schulbücher übersetzen und in grosser Zahl drucken lassen. Sie werden den tibetischen Schulen angeboten. 2008 hat ROKPA ausserdem begonnen, die Exa-mensvorbereitungen (für Sekundarschule, Universität), die im Internet aufgeschaltet sind, auf Tibetisch übersetzen zu lassen.

Neue Übersetzerin engagiert: Da Ti-beter, die noch nie im Westen waren, un-sere Mentalität nicht verstehen können, gab es beim Übersetzen Verständigungs-probleme. ROKPA hat deshalb eine neue Übersetzerin engagiert, die sechs Jahre in Deutschland und Spanien gelebt hat. Mehr über sie lesen Sie in einer späteren Ausgabe der «ROKPA Times».

Tibetische Medizin: Sämtliche 48 Absol-venten der ersten «Yushu-Klasse» haben eine Stelle als Arzt/Ärztin der Tibetischen Medizin gefunden. Einige von ihnen bil-den sich derzeit in einer Klinik im nördli-chen Zatu weiter. Hier praktiziert ein spe-zieller Arzt, der noch weiss, wie man mit Steinen heilt. ROKPA unterstützt dieses Projekt. Drei andere Yushu-Ärzte arbeiten als Assistenzärzte an der Medical-Clinic in Nangchen, wo sie von einem hervorragen-den Chefarzt weiter geformt werden.

Das bewirkt Ihre Spende aktuell• SchulbildungSchenken Sie einem Waisenkind Schulbildung, inklusive Verpflegung, Unterkunft und Kleider.

Für einen Monat, cHF 80.–Für ein ganzes Schuljahr, cHF 960.– • Akademische BildungSchenken Sie einem begabten Waisen-kind ein Jahr Studium an der Universität.

cHF 5 000.–

Schenken Sie einem begabten Waisen-kind eine akademische Ausbildung zum Arzt in Tibetischer Medizin (Dauer: 5 Jahre).

cHF 15 000.–

• Chance auf HeilungSchenken Sie einer armen, kranken Person die Behandlung bei einem lokalen tibetischen Arzt, inklusive Kräuterheilmittel.

cHF 50.– pro Person

Kloster Kepcha Gön: Das unendlich abgelegene Nonnenkloster, hoch auf dem Berg auf 5000 m, hat seit 2008 zum ersten Mal fliessendes Wasser! Bisher mussten die Nonnen mindestens 60 Mal pro Tag zum Fluss laufen, um das Wasser für die 320 Bewohnerinnen zu holen und es in Riesenbottichen auf dem Rücken einen Kilometer den Berg hinauf zu tragen. ROKPA hat eine 7 km lange Wasserlei-tung zu einem höher gelegenen Fluss bauen lassen. Das Geld hierzu wurde von «Wasser für die Welt» gespendet. Danke!

Yushus Tulkus College: Ausserhalb von Yushu hat ROKPA eine einzigartige Bil-dungsstätte aufgebaut, wo rund 100 Tul-kus (Reinkarnationen von hohen Lamas) und hochrangige Mönche studieren. Die Ausbildung, die bisher drei Jahre dauerte, wurde 2008 auf neun Jahre ausgeweitet. Der Syllabus wurde sehr vergrössert. Zuge-lassen werden Tulkus aus den vier Rich-tungen des tibetischen Buddhismus. Dem College steht ein hervorragender «Khenpo» vor, der als grosser Gelehrter überall auf der Welt eingeladen wird. Auch er wurde von ROKPA ausgebildet.

ROKPA übersetzt Schulbücher, um die tibe-tische Sprache zu retten.

Der ehemalige Waisenjunge Pulha aus den höchsten Bergen bei Tanag ist heute Arzt der Tibetischen Medizin und frischgebackener Vater.

Freude herrscht: endlich fliessendes Wasser auf 5000 m über Meer.

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ROKPA Jahresrückblick

Zahlen und FaktenBevölkerungszahl: 28,1Mio.Bruttosozialprodukt (pro Kopf und Jahr): 350 uS$Lebenserwartung: 64Kindersterblichkeit (unter 5 Jahren, pro 1 000): 55 Laufende Projekte 2008: 6 Projektaufwand 2008: cHF 458 366Anzahl direkt Begünstigte: 430

Die Hilfsprojekte von ROKPA in Nepal be-finden sich alle in Kathmandu – genauer gesagt im Stadtteil Boudha, wo die berühm-te und grösste Stupa des Landes Touristen aus aller Welt anzieht. Hier versuchen un-zählige Obdachlose und Strassenkinder, sich mit Betteln durchzuschlagen.

Frauenworkshop: Die ROKPA-Werk-statt, in der zehn Mütter Meditationskis-sen, Samtbeutel oder Rucksäcke nähen, war 2008 erstmals selbsttragend! Zahlrei-che Bestellungen aus westlichen Ländern – von Drittweltläden über Yogaschulen bis zum Schweizer Duftspezialist «Farfal-

Das geschah 2008 in Nepalla» – haben zum erfreulichen Geschäfts-gang beigetragen.

Kinderhaus: 2008 war ein Jahr der grossen Abschiede. Kanchi studiert jetzt in Australien, ihr Bruder Dilip in den USA. Ebenfalls nach Amerika gezogen ist Tenzin, dessen Vater auftauchte. Karma wurde in die beste Boarding School von Schottland aufgenommen. Kesang hat ge-heiratet und ein Kind bekommen. Norbu, Kesang’s Bruder, wohnt jetzt auf der an-deren Seite von Kathmandu, wo er eine Arbeit gefunden hat. Geheiratet hat auch Urmila, die jetzt mit ihrem Mann zusam-menlebt, ihre Ausbildung zur Kranken-schwester aber weiterverfolgt. 2008 hat ROKPA acht neue Strassenkinder aufgenommen, die sich mit Hilfe ihrer neu-en Geschwister gut eingelebt haben und glücklich sind, dass sie zur Schule dürfen.

Guest House: 2008 begann der Umbau des ROKPA Guest House, um die Finan-zierung des Kinderhauses langfristig zu sichern. Obwohl das Projekt von einem ortsansässigen deutschen Architekten (ehrenamtlich) beaufsichtigt wurde, ver-

zögerte sich der Umbau wegen Stromaus-fall und anderer unerwarteter Probleme. Die 14 modernen Ferienstudios (inkl. Internetanschluss), die entstanden sind, entsprechen den Komfort-Bedürfnissen westlicher Touristen und Langzeit-Auf-enthalter. Das ROKPA Guest House hat sich in kürzester Zeit als Geheimtipp her-umgesprochen.

Gassenküche: Die Gassenküche von ROKPA ist und bleibt DIE Hoffnungs-adresse der Obdachlosen in den Winter-monaten. Zwischen 15. Dezember 2007 und 3. März 2008 waren insgesamt 22 Volontäre im Einsatz, um täglich 800 warme Mahlzeiten vorzubereiten und zu servieren. Dafür wurden Tausende Kilos an Reis, Kartoffeln, Gemüse und Hül-senfrüchten in der Freiluft-Gassenküche gekocht. Im angegliederten Medizinzelt wurden 852 Kinder und Erwachsene ge-sundheitlich betreut. Rege benützt wur-de auch die Kleiderausgabe, wo ROKPA wärmende Pullover, Hosen, Mützen und Schals für Strassenkinder bereithält.

Das bewirkt Ihre Spende aktuell• Genug zu essenOfferieren Sie 400 Obdachlosen ein wärmendes Frühstück.

cHF 75.– Verhelfen Sie einem Strassenkind den ganzen Winter hindurch zu zwei warmen Mahlzeiten und medizinischer Versorgung.

cHF 300.– • Ein Zuhause für StrassenkinderFinanzieren Sie einem früheren Strassenkind den Aufenthalt im ROKPA-Kinderhaus, inkl. Essen, Kleidung, medizinische Versorgung, Schulbesuch und liebevolle Betreuung.

Für 1 Monat: cHF 200.–Für 1 Jahr: cHF 2 400.– • Dringende OperationMit einer einfachen Operation können Sie einem Menschen das Leben retten

cHF 600.–Puja verdient ihren Lebensunterhalt im Frauenworkshop.

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Medizinische Versorgung: Takazvidza Chirimuuta ist eine 29-jährige Frau, die im Makoni District in Zimbabwe lebt – zusammen mit ihrer Mutter und ihrer Schwester. Wegen ihrer Behinderung konnte sie nie zur Schule.Ihre Schicksalsgeschichte begann mit ei-nem Pickel auf der Wange, als sie sieben Jahre alt war. Er verwandelte sich in eine Wunde, die sich über das ganze Gesicht ausbreitete. Die aggressive Infektion griff Nase, Augenlider und Lippen an. Sie wur-de ins Kwekwe Hospital gebracht, doch die Medikamente, die sie erhielt, liessen ihr Gesicht anschwellen, brachten aber keine Heilung. Die Familie hat in ver-schiedenen Spitälern in der Region Hilfe gesucht, doch ohne Erfolg.Vor kurzem hat das ROKPA-Team sie in ihrer ländlichen Gegend getroffen, als es darum ging, den nationalen Aktionsplan für Waisen und gefährdete Kinder einzu-führen, der vom Ministerium für Arbeit und Sozialhilfe geleitet und von UNICEF kontrolliert wird. Aufgrund ihres Alters konnte sie aber nicht ins Programm für Kinder mit mehrfacher Behinderung auf-genommen werden. Das Höchstalter liegt bei 25 Jahren. Den Eltern wurde empfoh-len, sie nach Harare zu bringen, wo Taka

Das geschah 2008 in Zimbabwe und Südafrika

im «Parirenyatwa General Hospital» auf-genommen wurde.Die Ärzte haben während zwei Wochen zahlreiche Tests und eine Biopsie durch-geführt. Die Infektion stammt offenbar von Syphilis ähnlichen Bakterien. Die Medikamente, die Taka nun erhält, för-dern ihre Heilung. Sobald es ihr besser geht, braucht sie dringend eine plastisch-chirurgische Operation, um die «wegge-fressenen» Nase, Augenlider und Lippen wieder herzustellen. Taka braucht drin-gend Unterstützung, um zu einem würde-vollen Leben zurück zu kehren.

Gemüsegarten für Gassenküche: ROK-PA servierte im Zentrum von Johannes-burg wiederum 300 warme Mahlzeiten pro Woche an Obdachlose, Arbeitslose sowie Flüchtlinge aus Zimbabwe. 2008 wurde ein Bio-Garten angelegt, um die Gassenküche mit frischen Gemüsen zu versorgen.

Berufsausbildung: ROKPA fördert die Ausbildung von benachteiligten Menschen auch in Südafrika. George Dyonase konnte dank ROKPA in Johannesburg ein Berufs-training zum Klempner absolvieren. Er hat die Prüfungen bestanden und arbeitet nun in der Nähe von Johannesburg.

Das bewirkt Ihre Spende aktuell• Warme MahlzeitDie Gassenküche in Johannesburg serviert Obdachlosen und Flüchtlingen eine warme Mahlzeit. Unterstützen Sie dieses Projekt

Für 1300 Mahlzeiten: cHF 380.–

• Bildung gegen ArmutErmöglichen Sie einer benachteiligten Person ein Berufstraining

Für 8 Wochen: cHF 300.–

• Plastisch-chirurgische OperationDie Operation, die Taka dringend braucht, kostet insgesamt cHF 15 000.–. Helfen Sie Ihr, zu einem würdevollen Leben zurückzukehren • Anti-retrovirale MedikamenteErmöglichen Sie einer AIDS-kranken Mutter, möglichst lange für ihre minder-jährigen Kinder zu sorgen.

Für 1 Monat: cHF 15.–Für 1 Jahr: cHF 180.–

Zahlen und Fakten

ZimbabweBevölkerungszahl: 13,4 Mio.Bruttosozialprodukt (pro Kopf und Jahr): 340 uS$Lebenserwartung: 43Kindersterblichkeit (unter 5 Jahren, pro 1 000): 90 Laufende Projekte 2008: 7 Projektaufwand 2008: cHF 55 500Anzahl direkt Begünstigte: 1 631

SüdafrikaBevölkerungszahl: 47,9 Mio.Bruttosozialprodukt (pro Kopf und Jahr): 5 720 uS$Lebenserwartung: 50Kindersterblichkeit (unter 5 Jahren, pro 1 000): 59 Laufende Projekte 2008: 5 Projektaufwand 2008: 0*Anzahl direkt Begünstigte: 225

* Da Südafrika 2008 ausnahmsweise von lokalen Sponsoren unterstützt wurde, konnte die Zweigstelle ihre Projekte zum Teil selber finanzieren, auch wenn bei ROKPA INTERNATIO-NAL keine Spenden dafür eingegangen sind.

In Zimbabwe ist jedes vierte Kind Waise!

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ROKPA Jahresrechnung

bilanz ROKPA INTERNATIONAL in cHF (konsolidiert)

31.12.2008 31.12.2007 CHF % CHF %Umlaufvermögen Flüssige Mittel 809 983 41.1 527 701 17.4Wertschriften 1 098 262 55.7 2 131 391 70.4Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 26 320 1.3 130 750 4.3Sonstige Forderungen 19 731 1.0 14 070 0.5Transitorische Aktiven 18 559 0.9 221 835 7.3Total Aktiven 1 972 855 100.00 3 025 747 100.0 Kurzfristiges Fremdkapital 148 620 186 715 Depot Gassenküche 7 902 0.4 7 115 0.2Transitorische Passiven 60 718 3.1 99 600 3.3Darlehen Projekte 80 000 4.1 80 000 2.6 Langfristiges Fremdkapital 130 435 80 000 Darlehen Projekte 0 0.0 80 000 2.6Darlehen Dritte 130 435 6.6 0 0.0 Zweckgebundene Fonds 2 241 416 2 596 152 Fonds Nepal 1 400 655 71.0 1 566 997 51.8Fonds Tibet 0 0.0 304 851 10.1Fonds Indien 173 578 8.8 147 292 4.9Fonds Afrika 106 656 5.4 16 485 0.5Fonds Kinder 515 527 26.1 515 527 17.0Fonds Schweiz 45 000 2.3 45 000 1.5 Organisationskapital –547 616 –27.8 162 880 5.4Bestand 1.1. 162 880 –14 380 Jahresergebnis –710 496 177 260 Bestand 31.12. –547 616 162 880 Total Passiven 1 972 855 100.00 3 025 747 100.0

Finanzen 2008

Tibet, Winter 2008/2009: Lea Wyler und Dr. Akong Tulku Rinpoche prüfen die

Reports von 2008 und zahlen den jeweiligen Projektverantwortlichen die Gelder für

2009 bar aus (man beachte die Notengeld-Stapel hinter Leas Kopf…)

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betriebsrechnung ROKPA INTERNATIONAL in cHF (konsolidiert)

Ertrag 2008 2007 Spenden CHF % CHF %Spenden Tibet 1 476 427 47.5 1 702 167 47.4Spenden Nepal 332 152 10.7 372 242 10.4Spenden Indien 51 638 1.7 55 798 1.6Spenden Afrika 163 660 5.3 51 124 1.4Freie Spenden 799 369 25.7 948 761 26.5Total Spenden 2 823 246 90.9 3 130 092 87.3Ertrag Shop/Märkte/Karten 34 284 1.1 39 161 1.1Ertrag Anlässe 148 475 4.8 122 168 3.4Zinsertrag 81 792 2.6 61 577 1.7Wertschriftenertrag 21 927 0.6 21 572 0.6Währungsertrag 0 0.0 213 142 5.9Total Ertrag 3 109 724 100.0 3 587 712 100.0 Aufwand Projektaufwand Projekte/Patenschaften Tibet 2 776 671 89.3 2 458 217 68.5Projekte/Patenschaften Nepal 458 366 14.7 179 785 5.0Projekte/Patenschaften Indien 17 836 0.6 51 600 1.4Projekte/Patenschaften Afrika 55 500 1.8 41 046 1.1Reisekosten/Spesen Projektbetreuung 5 229 0.2 20 370 0.6Total Projektaufwand 3 313 602 106.6 2 751 018 76.6Shop/Anlässe Aufwand ROKPA Shop/Märkte/Karten 5 442 0.2 13 136 0.4Aufwand Anlässe 37.827 1.2 20 655 0.6Total Shop/Anlässe 43 269 1.4 33 791 1.0Administration Miete 55 734 1.8 50 465 1.4Gehälter inklusive Sozialleistungen 270 398 8.7 307 643 8.6Kommunikation 23 558 0.8 12 074 0.3Administration 36 358 1.2 44 398 1.2Total Administration 386 048 12.5 414 580 11.5Übrige Wertschriftenaufwand 115 396 3.7 2 260 0.1Währungsaufwand 292 232 9.4 380 0.0Diverser Aufwand 24 409 0.7 18 600 0.5Total Übrige 432 037 13.8 21 240 0.6Jahresergebnis vor Fondsergebnis –1 065 232 –34.3 367 083 10.3Zuweisung zweckgebundene Fonds –2 953 637 –2 920 470(inkl. Transfers) Verwendung zweckgebundene Fonds 3 308 373 2 730 647 Fondsergebnis 354 736 –189 823 Jahresergebnis vor Veränderung –710 496 177 260Organisationskapital Veränderung erarbeitetes freies Kapital –381 850 224 042 Veränderung freie Fonds 826 956 665 397 Zuweisung an zweckgebundene Fonds –1 155 602 –712 179 Jahresergebnis nach Zuweisungen 0 0 Total Aufwand 3 109 724 100.0 3 587 712 100.0

Abenteuerlich und wacklig: typische Hängebrücke in Tibet.

Die gesamte konsolidierte Jahresrechnung nach SWISS GAP FER kann unter www.rokpa.org oder am ROKPA-Hauptsitz in Zürich (Telefon 044 262 68 88) bezogen werden. Die dargestellte Jahresrechnung ist nur Teil des gesamten Berichtes

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ROKPA Jahresrechnung

Kommentar zur Jahres-rechnung 2008

Liebe Gönnerinnen und GönnerTrotz viel Veränderung und grosser Um-strukturierung blickt ROKPA auf ein er-folgreiches Jahr zurück. Die Beiträge von privaten Spendern leisteten dabei einen ganz wesentlichen Beitrag. Auch wenn ein leichter Rückgang der Spendenerträge verzeichnet werden musste, konnte der Gesamtertrag in der Höhe von CHF 3,13 Millionen trotzdem gehalten werden. Dies dank einer Reserve von früheren Gewinnen aus Währungsdifferenzen. Leider reichten die Spendenerträge aber nicht vollumfänglich zur Finanzierung der Entwicklungsprojekte und zur Deckung der Verwaltungskosten aus. Da es dem Präsidenten von ROKPA INTERNATIO-NAL aber gelungen ist, unserer Organi-sation ein zinsloses Darlehen zu sichern, konnte der Fehlbetrag gedeckt werden. Für die Begünstigten war 2008 ein sehr erfolgreiches Jahr: Die Projektauszah-lungen konnten um rund 20% erhöht werden. Es wurden insgesamt 28 neue Projekte im Wert von CHF 370 500 gestartet.Dank ROKPAs grosser Zahl von freiwilli-gen Mitarbeitenden konnten die Adminis-trationskosten weiterhin sehr tief gehal-ten werden und lagen im Berichtsjahr bei nur rund 11%. Auch in Zukunft sollen rund 90% der Spendeneinnahmen direkt für die Projekte ausbezahlt werden.«Helfen wo Hilfe gebraucht ist» – nach diesem Motto arbeitet ROKPA in fünf Entwicklungsländern. Wir danken allen Spenderinnen und Spender für ihre grosszügige Unterstützung im vergan-genen Jahr. Ihr Engagement und ihre Solidarität ermöglichen uns die Hilfe für die Ärmsten der Armen.Die Jahresrechnung ist von der Revisions-gesellschaft KPMG AG geprüft worden. Die gesetzlichen und statutarischen Vor-gaben sowie die Fachempfehlungen zur Rechnungslegung (SWISS GAAP FER) sind vollumgänglich eingehalten worden.

Pia SchneiderGeschäftsführerin ROKPA Schweiz

Aufteilung der Spendeneinnahmen 2008

Nach Ländern (Schweiz: 55%/Ausland: 45%)

Andere

Belgien

Kanada

Deutschland

Euskadi

Finnland

Frankreich

Holland

Irland

Italien

Österreich

Schweiz

Spanien

UK

USA

200

000

400

000

600

000

800

000

1 00

0 00

0

1 20

0 00

0

1 40

0 00

0

1 60

0 00

0

1 80

0 00

0

Spendeneinnahmen nach Ländern in Schweizer Franken 2003–2008

Nach Spenderkategorien

Private Spenden 85%

Stiftungen 9%

Firmen 4%

Kirchgemeinden 1%

Öffentliche Hand 1%

Davon: CHF 20 680.– oder 0.7% von der DEZA für die Ausbildung von Waisen und Kindern in OsttibetCHF 112 985.– von Norwegian Church Aid für eine Schule in Tibet

200

3

200

4 2

005

200

6 2

007

200

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ROKPA Jahresbericht

Leistungsbericht 2008

1. Der Zweck von ROKPA

Der Verein bezweckt weltweit humanitäre und bildende Hil-fe für bedürftige Personen, unabhängig von Konfession, Rasse, Geschlecht und Nationalität. Er organisiert selbst Projekte oder wählt aus bestehenden Projekten solche aus, welche dem Ver-einszweck entsprechen. ROKPA, mit Sitz in Zürich, ist seit 1980 aktiv.

2. Die leitenden Organe

Die Organe von ROKPA INTERNATIONALDer Verein ROKPA INTERNATIONAL mit Sitz in Zürich ist die Dachorganisation der weltweit 18 ROKPA-Ländervertretungen. Er ist zuständig für sämtliche Projekte und Patenschaften in Ne-pal, Tibet, Indien, Zimbabwe und Südafrika.

Vorstand* Dr. Akong Tulku Rinpoche (Präsident) Lea Wyler (Vize-Präsidentin) Syl Edelmann Elise Jacobsen Andrea WidmerGeschäftsstelle Finanzen & Administration: Pia Schneider (50 %) Gabriele Lenk (50 %) Dagmara Dzik (20 %/40%) ab Mai 2008 Andrea Widmer (5 %)

Ländervertretungen in Belgien, Deutschland, Finnland, Frank-reich, Grossbritannien, Holland Indien, Irland, Italien, Kana-da, Österreich, Nepal, Polen, Spanien, Schweiz, Südafrika, USA, Zimbabwe

Freiwillige Finanzen, Administration: Bea Schmutz, Eva Tobler, Maja Pankas, Susi Habegger, Bettina Hablützel, Priska Hamman Public Relations: Angela von Koblinski Übersetzungen: Sylvia Schneider, Ima Hohmann, Chris Michalski, David Tonge

Der Vorstand von ROKPA INTERNATIONAL hat im Geschäfts-jahr 2008 drei Sitzungen abgehalten.

Die Organe von ROKPA SchweizDer Verein ROKPA Schweiz mit Sitz in Zürich ist für die Mittel-beschaffung in der Schweiz, hauptsächlich für Tibet und Nepal zuständig.

Vorstand* Gerry Leumann (Präsident) Dr. Akong Tulku Rinpoche Erica Koller Claude A. Ribaux Lea Wyler

Dr. Akong Tulku Rinpoche und Lea Wyler auf Kontrollreise zu einem abgelegenen Projekt.

*Die Vorstandsmitglieder werden jeweils für eine Amtsperiode von zwei Jahren gewählt

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Patronat Dr. iur. Thomas Bär Walter Bosch Verena Diener Kurt E. Feller Trix Heberlein Prof. Dr. Konrad Osterwalder Robert Schenker Sandra Studer Andreas Vollenweider Dr. iur. Christian WengerGeschäftsstelle Geschäftsleiterin: Pia Schneider (50 %)Sekretariat: Gabriele Lenk (50 %)Marketing/PR: Dagmara Dzik (20 %/40 %) ab Mai 2008 Andrea Widmer (5 %)Freiwillige Finanzen, Administration: Bea Schmutz, Eva Tobler, Maja Pankas, Susi Habegger, Bettina Hablützel, Elisabeth Weiss Public Relations: Angela von Koblinski ROKPA Times: Marie-Luce Le Febve de Vivy Event Management: Ruth Stylianou Verkauf: Bea Schmutz, Margrit Stahel Zweigstellen BE: Katinka Kühnel, 3626 Hünibach SH: Margrit Stahel, 8222 BeringenKontrollstelle für beide Vereine: KPMG AG, Badenerstrasse 172, 8004 Zürich

Der Vorstand ROKPA Schweiz hat im Geschäftsjahr 2008 vier Sitzungen abgehalten.

3. Für die Geschäftsführung verantwortliche PersonenFür die Geschäftsführung sind im Geschäftsjahr 2008 die folgen-den Personen verantwortlich gewesen:

Geschäftsführung, Protokolle, Informationsvermittlung:Pia Schneider, 8604 VolketswilFinanzverwaltung, Buchhaltung:Pia Schneider, 8604 Volketswil

4. Nahestehende Organisationen

Die ROKPA-Zweigstellen in den Ländern Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Grossbritannien, Holland, Indien, Irland, Italien, Kanada, Österreich, Nepal, Polen, Spanien, Schweiz, Südaf-rika, USA, Zimbabwe werden als nahestehend betrachtet. ROKPA INTERNATIONAL ist jeweils in diesen Organisationen im Vor-stand vertreten, übt jedoch keinen beherrschenden Einfluss aus.

5. Die gesetzten Ziele

ROKPA hilft, wo Hilfe benötigt wird, unabhängig von Religion Herkunft und Kultur der Not leidenden Menschen. ROKPA en-gagiert sich langfristig und bietet Hilfe zur Selbsthilfe.

ROKPA verfolgt das Ziel, Projekte in den Bereichen Bildung, Obdach und Ge-sundheit für Kinder (Schu-len, Kinderheime), Nothilfe (Gassenküche, erste Hilfe für Obdachlose und Strassen-kinder und medizinische Versorgung in abgelegenen Gebieten) und Erhaltung von Umwelt und Kultur (Auffors-tungen, Förderung der tibeti-schen Medizin) zu fördern. Im Jahre 2008 konnten da-für Spenden im Umfang von CHF 2 823 246 eingenom-

men werden, das entspricht einem Rückgang von fast 10% ge-genüber dem Vorjahr (2007: rund 3 130 092).Seit der Gründung im Jahre 1980 hat ROKPA insgesamt rund CHF 38 Millionen für seine Projekte eingenommen.

6. Die erbrachten Leistungen

ProjekteWährend dem Jahr 2008 konnten Mittel im Umfang von insge-samt CHF 3 308 372 an Projekte ausbezahlt werden. Dies umfasst eine Aktivitätssteigerung von 21% (2007: 2 730 647).Diese Projekte fassen sich wie folgt zusammen:

Tibet CHF 2 776 670Erhaltung der Kultur: CHF 782 550 Anzahl Projekte: 15Umwelt: CHF 5 345 Anzahl Projekte: 1 Medizinische Versorgung: CHF 143 768 Anzahl Projekte: 13Bildung: CHF 1 769 920 Anzahl Projekte: 93Waisen- und CHF 11 867 Anzahl Projekte: 5Strassenkinder: Andere: CHF 61 876 Anzahl Projekte: 2

Nepal CHF 458 366Frauenprojekte 1: CHF 0 Anzahl Projekte: 1Gassenküche/Medizinzelt: CHF 13 000 Anzahl Projekte: 1Strassenkinder: CHF 14 084 Anzahl Projekte: 1Kinderhaus: CHF 136 264 Anzahl Projekte: 1Aus- und Weiterbildung 2 CHF 285 018 Anzahl Projekte: 1Andere: CHF 10 000 Anzahl Projekte: 1

Indien CHF 17 836 Anzahl Projekte: 4Afrika CHF 55 500 Anzahl Projekte: 8

Im Jahre 2008 konnten 28 Projekte mit total CHF 370 500.– neu unterstützt werden. ROKPA hat 2008 rund 8 000 Kinder und Ju-gendliche in Tibet direkt ausgebildet. In Nepal wurden rund 430 Kinder direkt von ROKPA unterstützt und ausgebildet.

1 Selbsttragend 2 Ein Projekt unter dem einzelne Familien oder Personen unterstützt werden.

ROKPA-Präsident Dr. Akong Tulku Rinpoche und Pim Willems (ROKPA Niederlande) vor der kulturell bedeutsamen Mani-Mauer, deren Wiederaufbau 2008 abgeschlossen wurde.

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Warum ROKPA?

Gerry Leumann

«Ich engagiere mich bei ROKPA, weil. . . »Nicht irgendeines von vielen Hilfswerken, sondern ROKPA! Das Einzigartige an unserer Organisation ist der ganz direkte Kontakt der Gründer Dr. Akong Rin-poche und Lea Wyler mit den Kindern, den Müttern, den lokalen Behörden in Nepal, Tibet und Zimbabwe. Damit ist sichergestellt, dass die Hilfe – Ihre Hilfe – auch ganz direkt ankommt, dort, wo sie benötigt wird. Wir sind eben nicht irgendeine Grossorganisation, die mit teuren Werbespots und aufwendigen Kampagnen Spenden sucht. ROKPA ist einfach und bescheiden aufgestellt, dafür umso effektiver: Ständig laufen über 100 ganz konkrete Projekte, in enger Zusammenarbeit und unter Mithilfe der Behörden am Ort.Wir zählen auf Mund-zu-Mund Propa-ganda und viele enge und treue Freunde, die uns immer wieder Spenden zukom-men lassen. Sie wissen, dass die Wirkung dieser Spenden auch wirklich ankommt. In bald 30 Jahre Tätigkeit von ROKPA hat sich so eine eingeschworene Gemein-schaft zwischen grosszügigen Menschen in Westeuropa, unserer Organisation von fleissigen Mitarbeiter/-innen und Volontär/-innen sowie den Hilfsbedürf-tigen in Nepal, Tibet und Zimbabwe ge-formt. Um dieses einzigartige Werk auch künftig erfolgreich weiterzuführen, sind wir auf Ihre Hilfe angewiesen. Bleiben Sie ROKPA treu. Sagen Sie es weiter. Die Kinder und wir danken es Ihnen!

Gerry Leumann ist Vorstandspräsident von ROKPA Schweiz.ROKPA-Primarschule in Chöpdrak, Nangchen: Dank Ihren Spenden können diese Waisen-

kinder sich warm anziehen und zur Schule gehen.

So können Sie helfen! Spenden Sie für Menschen in Not! Ob Waisenkinder, Obdachlose, Kranke oder Alte: Für seine über 150 Projekte in Tibet, Nepal, Zimbabwe und Südafrika ist ROKPA ausschliesslich auf Spenden angewiesen. Mit IHRER Spende ermöglichen Sie stark benachteiligten Menschen, aus quälender Not herauszukommen. Und zwar jetzt! Ob Sie eine einmalige Spende tätigen, eines unserer Projekte längerfristig unterstützen oder ROKPA in Ihrem Testament berücksichtigen – wir sind für JEDE Spende dankbar.

Spenden Sie als FirmaSetzen Sie als Unternehmer/-in oder CEO ein positives Zeichen! Verzichten Sie bei-spielsweise zum Jubiläum oder an Weihnachten auf Kundengeschenke. Und unterstüt-zen Sie stattdessen Menschen in Not mit einer nachhaltigen Firmenspende. Ihre gross-zügige Geste wird Ihre Mitarbeitenden und Kunden garantiert begeistern!

bäume statt blumenstraussStatt welkender Blumen können Sie mit CHF 50.– zehn Jungbäume in Tibet schenken, um die Bevölkerung vor den Folgen der jahrelangen Abholzung zu schützen. Der Be-schenkte erhält eine schöne Geschenkurkunde von ROKPA.

Spende statt GrabschmuckEinen geliebten Menschen zu verlieren und zu Grabe zu tragen, ist sehr schmerzhaft. Bieten Sie den Trauergästen die Möglichkeit, die letzte Ehre auf nachhaltige Weise zu erweisen! Mit einer Spende zugunsten der ROKPA-Hilfsprojekte. Auch Legate an ROK-PA beglücken Sie selber heute und helfen den Kindern morgen.

Sprechen Sie über ROKPAIm Geschäft, auf der Strasse, mit Nachbarn oder in der Schule: Begeistern Sie Ihr Um-feld für die Arbeit von ROKPA! Rufen Sie uns an, falls Sie Info-Material und Einzah-lungsscheine für Ihre Freunde und Bekannten wünschen: Tel. 044 26 26 888.

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Wir brauchen Ihre Hilfe!Bankverbindung:Clariden Leu AG • Bahnhofstrasse 32 • Postfach • 8022 ZürichKonto: ROKPA, Nr.0065-0455090-11-1 oderPostkonto: ROKPA 80-19029-5

ROKPA Schweiz • Böcklinstrasse 27 • 8032 ZürichTelefon 044 262 68 88 • Telefax 044 262 68 89E-Mail: [email protected] • www.rokpa.org

Auch dieses Kind wünscht sich eine Chance auf ein besseres Leben. Schulbildung ist die wirksamste und nachhaltigste Hilfsmassnahme, um Kinder aus der Armut herauszuführen.