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Forum Westfalen Evangelisches Rundbrief 2/2008 Landesverband der EAiD e.V. Fortsetzung Seite 2 Fortsetzung Seite 4 Ethik Fachdiskussion zur Ökonomisierung des Gesundheitswesens Seite 6 Termine Veranstaltungen des Ev. Forums Westfalen 2/2008 Seite 14 Pfarrer Franz Meurer Höhenberger Str. 15 51103 Köln-Vingst Zum Thema Tu-Wort Liebe „Liturgie ohne Diakonie ist Götzendienst“, sagt unser Kölner Kardinal Joachim Meisner. Er sagt es noch schärfer als Jesus in seiner Abschiedsrede: „Daran können die Menschen sehen, dass ihr zu mir gehört, dass ihr einander Liebe schenkt“. Caritas ist der Weg zu Gott. „In den Armen finde ich Gott“, sagt die Heilige Elisabeth vor achthundert Jahren. Teresa von Avila drückt es dreihundert Jahre später so aus: „Ob wir Gott lieben, wissen wir nie in unserem Leben ganz genau; ob wir unseren Nächsten lieben, merkt man jeden Tag“. Mutter Teresa formuliert es im Blick auf die Kranken so: „Die schlimmsten Krankheiten unse- rer Zeit sind nicht Aids, Lepra oder Krebs; sondern das Gefühl, unerwünscht zu sein, ungeliebt, von allen verlassen“. Es ist wichtig, dass wir uns selber lieben. Aber ohne die Nächstenliebe geht das auch nicht. Denn das Wichtigste im Leben können wir ein- fach nicht selbst! Keiner kann sich selber kitzeln (Kinder probieren es gleich aus!). Niemand kann sich selber strei- cheln (Jedenfalls bringt es nichts!). Keiner kann sich selber trösten (auch nicht mit Alkohol!). Nie- mand kann sich selbst erlösen (aus Traurigkeit und Verzweiflung). Keiner kann sich selbst die Schuld vergeben (der andere mit einem Wort!). Niemand kann sich selber segnen (Obwohl wir in Köln sagen: Der sähnt sich selvs = Der segnet sich selbst -; aber das Sprichwort sagt ja gerade, dass es nicht geht!). Nicht nur nach Ahaus, Bielefeld und Bochum, wo unter der tatkräf- tigen Leitung und Anregung von Dr. Manfred Keller das Ev. Forum Westfalen öffentliche Lesungen aus ihrem Tagebuch Disteln im Weinberg veranstaltet hatte, sondern auch nach Meschede (Gymna- sium) und Unna (Gottesdienst mit Matinee) kam die palästinensische Wissenschaftlerin, Schriftstellerin und Friedensaktivistin Sumaya Farhat-Naser, um auf die Unterdrückung ihres Volkes aufmerksam zu machen. Ein weiterer Höhepunkt der Reise Anfang März 2008 war der Themennachmittag mit einer Podiumsdiskussion in Dort- mund, von dem an anderer Stelle (evangelische aspekte, Heft 3/ 2008) ausführlicher berichtet wird. Zur Bielefelder Lesung hatten sich am Abend des 04. 03. 2008 etwa 200 Besucher versammelt; der große Saal des Neustädter Marien-Gemein- dehauses war bis auf den letzten Platz besetzt. Hier folgt nun ein Bericht über diese Lesung: Momentaufnahmen von einer Lesereise So engagiert kennt man sie: Sumaya Farhat-Naser beim Thementag des Ev. Forums Westfalen in Dortmund. Disteln im Weinberg Sumaya Farhat-Naser beim Ev. Forum Westfalen

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ForumWestfalen

EvangelischesRundbrief2/2008Landesverband der EAiD e.V.

Fortsetzung Seite 2 Fortsetzung Seite 4

Ethik

Fachdiskussion zurÖkonomisierung desGesundheitswesensSeite 6

Termine

Veranstaltungen desEv. Forums Westfalen2/2008Seite 14

Pfarrer Franz MeurerHöhenberger Str. 1551103 Köln-Vingst

Zum ThemaTu-Wort Liebe

„Liturgie ohne Diakonie ist Götzendienst“, sagtunser Kölner Kardinal Joachim Meisner. Er sagt esnoch schärfer als Jesus in seiner Abschiedsrede:„Daran können die Menschen sehen, dass ihr zumir gehört, dass ihr einander Liebe schenkt“.

Caritas ist der Weg zu Gott. „In den Armenfinde ich Gott“, sagt die Heilige Elisabeth vorachthundert Jahren.

Teresa von Avila drückt es dreihundert Jahrespäter so aus: „Ob wir Gott lieben, wissen wir niein unserem Leben ganz genau; ob wir unserenNächsten lieben, merkt man jeden Tag“.

Mutter Teresa formuliert es im Blick auf dieKranken so: „Die schlimmsten Krankheiten unse-rer Zeit sind nicht Aids, Lepra oder Krebs; sonderndas Gefühl, unerwünscht zu sein, ungeliebt, vonallen verlassen“.

Es ist wichtig, dass wir uns selber lieben. Aberohne die Nächstenliebe geht das auch nicht.Denn das Wichtigste im Leben können wir ein-fach nicht selbst!

Keiner kann sich selber kitzeln (Kinder probierenes gleich aus!). Niemand kann sich selber strei-cheln (Jedenfalls bringt es nichts!). Keiner kannsich selber trösten (auch nicht mit Alkohol!). Nie-mand kann sich selbst erlösen (aus Traurigkeitund Verzweiflung). Keiner kann sich selbst dieSchuld vergeben (der andere mit einem Wort!).Niemand kann sich selber segnen (Obwohl wir inKöln sagen: Der sähnt sich selvs = Der segnetsich selbst -; aber das Sprichwort sagt ja gerade,dass es nicht geht!).

Nicht nur nach Ahaus, Bielefeld und Bochum, wo unter der tatkräf-tigen Leitung und Anregung von Dr. Manfred Keller das Ev. ForumWestfalen öffentliche Lesungen aus ihrem Tagebuch Disteln imWeinberg veranstaltet hatte, sondern auch nach Meschede (Gymna-sium) und Unna (Gottesdienst mit Matinee) kam die palästinensischeWissenschaftlerin, Schriftstellerin und Friedensaktivistin SumayaFarhat-Naser, um auf die Unterdrückung ihres Volkes aufmerksamzu machen. Ein weiterer Höhepunkt der Reise Anfang März 2008war der Themennachmittag mit einer Podiumsdiskussion in Dort-mund, von dem an anderer Stelle (evangelische aspekte, Heft 3/2008) ausführlicher berichtet wird.

Zur Bielefelder Lesung hatten sich am Abend des 04. 03. 2008 etwa200 Besucher versammelt; der große Saal des Neustädter Marien-Gemein-dehauses war bis auf den letzten Platz besetzt.

Hier folgt nun ein Bericht über diese Lesung:

Momentaufnahmen von einer Lesereise

So engagiert kennt man sie: Sumaya Farhat-Naser beim Thementag desEv. Forums Westfalen in Dortmund.

Disteln im WeinbergSumaya Farhat-Naser beim Ev. Forum Westfalen

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Rundbrief 2/2008 Aus dem Forum 2

Wir brauchen einfach die anderenfür unser Heil!

In der Fußwaschung Jesu, dem Evan-gelium am Tag der Einsetzung derHeiligen Eucharistie am Gründonners-tag, kommt es auf den Punkt: Es istder Dienst aneinander, der Christusberührbar macht. Das Wort „Gnade“kommt von „genada“. Wir haben denWortstamm noch in dem Wort „nei-gen“. Also sich bücken, dienen, bishin zur Fußwaschung. Zu Petrus sagtJesus: „Wenn ich dir nicht die Füßewaschen kann, hast du keine Gemein-schaft mit mir!“ Dann wünscht sichPetrus gleich ein Vollbad.!

„Deus caritas est“, so heißt die ersteEnzyklika unseres Papstes. Unser Köl-ner Weihbischof Manfred Melzer hatin seinem Bischofswappen denSpruch: „Diligendo deum cognosce-re“ = „Durch Lieben Gott erkennen“.Das ist fast noch klarer als die Über-schrift der Enzyklika. Denn „diligen-do“ ist ein Gerundium im Lateini-schen, also ein Verbalsubstantiv, alsoein „Tu-Wort“. Nicht durch „Liebe“,sondern durch „Lieben“, also durchHandeln.

Adolf Kolping hat gesagt: „TätigeLiebe heilt alle Wunden, bloße Wortemehren nur den Schmerz“.

So wie die Welt heute aussieht, gibtes Millionen und Abermillionen Men-schen, viele auch in Deutschland, dieauf tätige Liebe angewiesen sind, umihre Grundbedürfnisse (Nahrung,Kleidung, Wohnung, Gesundheit) zubefriedigen, aber auch darauf, dassMitmenschen sich einfach nur ihnenzuwenden, sie dem Gefühl der Uner-wünschtheit und Verlassenheit entrei-ßen.

In unserer Stadtteilarbeit in Köln-Höhenberg und –Vingst versuchen wirmit vielen fleißigen ehrenamtlichenMitarbeitern das „Tu-Wort Liebe“ indie Tat umzusetzen und damit der sichausbreitenden sozialen Kälte entge-gen zu arbeiten.

An die 80 Teilnehmer hatten sich imGemeindehaus der Neustädter Marienge-meinde eingefunden. Der Referent, ka-tholischer Geistlicher, ist in den KölnerStadtteilen Höhenbergund Vingst tätig, alte Ar-beiterviertel und heutigesoziale Brennpunkte. Erhandelt dort nach demPrinzip, daß „Liturgie ohneDiakonie nutzlos sei“. Wiedieses in der Praxis reali-siert werden kann, wurdein einem einstündigenVortrag und einer halb-stündigen Diskussionsrun-de dargestellt. Für die nochweiter Neugierigen gab esnoch einen halbstündigenVideofilm zu sehen.

Pfarrer Meurer zeigte sichals ein Mann, der absolutglaubwürdig voll und ganzhinter dem steht, was ervertritt. Seine persönlicheAusstrahlung, seine rhetorische Gewandt-heit, sein „gemütlicher kölscher Dialekt“und sein treffender, manchmal auchdurchaus etwas frecher rheinischer Hu-mor, verbunden mit dem Ernst und derBedeutung des Gegenstandes: das allesnahm die Zuhörer derart in seinen Bann,dass sie fast atemlos die ganze Zeit überlauschten, nur ab und zu von Beifallklat-schen und herzhaftem Lachen unterbro-chen. Mit großem Gewinn und hoch zu-frieden konnten sie dann heimkehren.

Von vornherein war klar, dieser Materiekonnte man nicht mit einem „ausgefeil-ten“ Referat beikommen, sondern nur mitetwas Theorie, die durch unmittelbareund zuweilen drastische Praxis umfassend„gewürzt“ wurde. „Gott will, dass wirglücklich sind“, sagt Pfarrer Meurer, aber„ohne gesellschaftliche Teilnahme ist dasunmöglich“. Hannah Arendt sagt hierzu:„Jeder Mensch sollte einen Faden in dasGewebe der Welt hineinweben“. Manmuss also die Menschen der Unterschicht,vor allem die Kinder und Jugendlichen,merken lassen, dass man sich ernsthaft

um sie bemüht, muss zuerst ein angeneh-mes Umfeld schaffen (“Wo es arm ist, darfes nicht ärmlich sein“). Wenn man Ge-meinschaft schafft, beginnend etwa miteinem fröhlichen Beisammensein undgemeinsamen Essen, hat man eine Chan-ce, der Verwahrlosung der Jugend entge-genzuwirken, aber auch zu erreichen, dassdie Menschen der Unterschicht sich nichtresignierend in ihr Schicksal ergeben.Pfarrer Meurer hat die Gabe, die Men-schen mitzureißen, zu interessieren, zuüberzeugen. („Es gibt keine faulen Ju-gendlichen, nur eine ideenlose Gesell-schaft“). So können Kräfte freigesetztwerden, um für die Gesellschaft nützlichtätig zu werden. Es ist aber auch möglich,

von hierher Ansätze füreine Bildung zu schaffen- namentlich wenn dieLücken durch Mängel imfamiliären Umfeld großsind - , die dann die Vor-aussetzung bilden, dieArmut erfolgreich zu be-kämpfen.

Inzwischen haben sich inKöln-Höhenberg undVingst (HöVi) eine großeZahl sozialer Aktivitätenentwickelt, und zwarkirchliche beider Konfes-sionen und ökumenische,ferner Bürgerinitiativenfür Senioren, Kinder undJugendliche. Eine ganzbesondere Rolle spielenSommerferien-Veranstal-

tungen. Lebensmittel werden an Bedürfti-ge ausgegeben, wobei das Hilfswerk „DerSack e.V.“ beispielhaft zu nennen ist: Je-den Monat werden 25 Säcke mit haltba-ren Lebensmitteln zur Verfügung gestellt,die die Not bedürftiger Familien lindernkönnen.

Andere Initiativen arbeiten an der Ver-schönerung des Stadtbildes durch Reini-gung, Aufräumen, Bepflanzung und Be-grünung. Buschwerk wird gestutzt oderbeseitigt, um Plätze für Drogenhandel„trockenzulegen“. Eine Vielzahl von Men-schen in Eigeninitiative ist beteiligt; allesind interessiert, dass das von ihnen Ge-schaffene pfleglich behandelt wird.

Pfarrer Meurer fährt mit seinem offen-sichtlich stark benutzten Kombi oder mitKopfhelm versehen auf seinem Fahrradvon Ort zu Ort. Man hat den Eindruck, ersei überall zugleich.

In HöVi zeigt es sich klar und überzeu-gend: „Von wegen nix zu machen…“.

Rolf Bellmann

Fortsetzung von Seite 1

Zum ThemaTu-Wort Liebe

Eine Veranstaltung des RegionalenForums Ostwestfalen des EFW inBielefeld am 19. August 2008

"Von wegennix zu machen …"

Pfarrer Franz Meurer aus Köln berich-tet über Projekte zur gesellschaftlichenBeteiligung der „neuen Unterschicht“

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Rundbrief 2/2008Hochschuldialoge3

Mit ihren Hochschuldialogen macht dieEvangelische Kirche der Wissenschaft ander Hochschule ein Gesprächsangebot.Der vorliegende Band dokumentiert denHeidelberger Hochschuldialog 2006.Abgedruckt wird zunächst ein Vortrag desem. Heidelberger Ordinarius für Religi-onsgeschichte und MissionswissenschaftTheo Sundermeier: „Religionen - Kraftzum Frieden oder Ursache von Gewalt?“Sundermeier erläutert den Begriff„Frieden“. Es geht um Frieden in derGemeinschaft. „Auch für Israel gilt, dass‘Frieden’ nicht den innerlichen, deninneren Frieden der Seele meint, sondernden der sozialen Beziehungen im ver-wandtschaftlichen und stammesgebunde-nen Umfeld“ (15). Der Islam schottet sichvon anderen Religionen, auch von denSchriftbesitzern (Juden und Christen) ab.Toleriert werden ihre Religion und ihrKult, aber verboten sind die Ausbreitungund die öffentliche Ausübung des Kultes.

Im Ganzen kann gesagt werden, dassdie Verbindung von Religion und Natio-nalismus zum Fanatismus führt. Jesusöffnet die Grenzen noch zu den unange-nehmen Mitmenschen. Es gilt, „in denkleinen Dingen Toleranz (zu) lernen“ (26).Christen leisten einen wichtigen Beitragzum Frieden, der letztlich von Gottgeschenkt und ermöglicht wird: Frieden inder Nachbarschaft!

Raif Georges Khoury, Ordinarius undLeiter des Instituts für Sprachen undKulturen des Vorderen Orients an derUniversität Heidelberg, erörtert „Ursachenradikaler Tendenzen in der arabisch-islamischen Welt“. Es ist an die großenislamischen Vorbilder zu erinnern. „Aufdieser soliden Grundlage und im Lichtedes europäischen Weges (führt dieGegenwart) zu einer aktiven Beteiligungan der Modernisierung ihrer Verhältnisse“(37).

Einladung zur Toleranz – Anregungen für Gesprächskreise

Religion – Friede oder Gewalt?

In der Podiumsdiskussion führte TheoSundermeier u.a. aus, dass es wichtig sei,die Religion vom Staat zu trennen, damitReligion nicht missbraucht werde zurMacht. Der Islam, so Raif Georges Khoury,habe sich von der Vision einer Theokratiezu lösen; dazu sei eine solide Aufklärungnötig.

Religion - Friede oder Gewalt?Evangelischer Hochschuldialog ander Ruprecht-Karls-UniversitätHeidelberg im November 2006. Miteinem Anhang: Dokumentation zurGründung des EvangelischenHochschulbeirats an der Humboldt-Universität zu Berlin im Oktober2007. Hrsg. von Franziska Gnändin-ger, Manfred Keller und WinfriedWiegräbe (Evangelische Hochschul-dialoge. Schriftenreihe der Evangeli-schen Akademikerschaft in Deutsch-land und der EvangelischenStudentInnengemeinde in derBundesrepublik Deutschland. Hrsg.von Manfred Keller und Jörn Möller,Bd. 2), LIT Verlag, Berlin 2008, 112S., kt., 14,90 EUR, ISBN 978-3-8258-1204-1.

Rechtzeitig zum Evangelischen Kirchbautag, dervom 26. bis 28. Oktober 2008 in Dortmundstattfindet, erscheint der dritte Band derSchriftenreihe „Evangelische Hochschuldialoge“.Er dokumentiert die Referate und Wortbeiträgeder bundesweit bisher größten Tagung zurZukunft von Kirchengebäuden. In der Diskussion

Es folgten u.a. Beiträge aus demVölkerrecht und aus der Friedensfor-schung. Erst mit der Entwicklung desVölkerrechts war es möglich, die Religio-nen zu „entfeinden“, denn Religion habeein ambivalentes Verhältnis zur Gewalt. Esgibt, so Sundermeier, „eine Lerngeschich-te der Religionen“ - aber oft leider nur imNegativen. Die Podiumsdiskussion zeigte,dass Religionen und neuere Forschungensich gegenseitig befruchten, ohne sich zuverdammen. So werden die Diskurse imvorliegenden Buch selbst Einladungen zurToleranz, ohne die eigene Sicht zurelativieren.

Der Band enthält im Anhang die Doku-mentation zur Gründung des Ev. Hoch-schulbeirates in der Humboldt-Universitätzu Berlin. Den wegweisenden Vortraghielt Prof. Dr.-Ing. Matthias Kleiner, Präsi-dent der Deutschen Forschungsgemein-schaft. Er stellte die Bedeutung der Theo-logie an den Hochschulen heraus.„Schließlich gehört zum verantwortlichenForschen eine besondere Haltung desForschenden. Eine Haltung, die die Ein-sicht wach hält, dass die Wissenschaftimmer an eine Erkenntnisgrenze stößt,also immer an einen Punkt kommt, an derdie Frage aller Fragen nicht gelöst werdenkann. Hierin eben keinen Fatalismus zusehen, sondern sie als eine Haltung anzu-erkennen, die man aus Respekt und Ehr-furcht vor der Natur und vor dem Men-schen, ja ich möchte sogar sagen aus De-mut einnimmt und daraus sein Korrektivfür verantwortliche Forschung ableitet,dafür brauchen wir einen intensiven Dia-log unter Einschluss der Theologie“ (103).

Die Lektüre des vorliegenden Bandeszeigt einen weiterführenden und fächer-übergreifenden Dialog, wie er in den Ev.Hochschuldialogen jetzt begonnen hat.

Karl-Friedrich Wiggermann

Erweiterte Nutzung von Kirchen – – Modell mit Zukunft

von über 250 Teilnehmern mit Experten erwies sichdie Erweiterte Nutzung von Kirchen als Modell mitZukunft.Manfred Keller, Kerstin Vogel (Hg.): ErweiterteNutzung von Kirchen - Modell mit Zukunft, 272Seiten, Münster 2008, 24, 90 •. Erhältlich in jederBuchhandlung.

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Rundbrief 2/2008 Aus dem Forum/Religionen 4

In der Lesung von Frau Farhat-Naserstand ein Bibelzitat am Anfang, das vomBau eines Weinberges handelt und mitdem harten Wort des Propheten endet:

Und er hoffte auf Rechtsspruch,doch seht: Rechtsbruch!und auf Gerechtigkeit, doch seht:Schlechtigkeit! (Jes. 5, 1-7)Der Weinberg (Eintrag im Tagebuch vom

06. 11.) ist für Farhat-Naser der Ort, wo esArbeit für die große Familie gibt, wo Festegefeiert werden, wo Nachbarn Besuchemachen, alles, um die bedrückende Lageauf der Westbank für kurze Zeit zu verges-sen. Und so ist das Tagebuch vom 11. Juni2006 bis zum 31. März 2007 auch imGanzen angelegt, dass es alltägliche Sze-nen, die Friedensarbeit der Autorin und

bedrückende Ereignisse im Wechsel dar-stellt, die Bedrückung, die mit der Besat-zung, den langen und umständlichenWegen durch die Check-Points und denErniedrigungen dort zusammenhängt.

Besonders eindrücklich waren vor allemzwei Szenen: das auf einem Video aufge-zeichnete Verhör eines Jugendlichen mitNamen Ra (Eintrag vom 04. 09.), der, gera-de dem Kindesalter entwachsen, demisraelischen Geheimdienst per HandyNachrichten über Nachbarn übermittelthatte, die mit gezielten Tötungen ende-ten, und der dann selbst von seinenLandsleuten wegen Kollaboration hinge-richtet wurde. (18 000 Kollaborateure,davon viele Kinder und Jugendliche, sol-len es offiziell sein).

Dagegen das Treffen von Sumaya undHanna, der Israelin, das wegen der Ab-trennung der Westbank und der Identi-tätskarten (sieben Sorten hat Israel für diePalästinenser eingeführt, außerdem gibtes kartenlose Menschen) zunächst nichtmöglich erscheint. Es kann dann aber inder Schule von Talitha Kumi (bei Bethle-hem) erfolgen, weil hier gleichsam einkleines geduldetes Schlupfloch in derMauer von der Zone A in die Zone C führt(Eintrag vom 22. 02.). Und hier arbeitetFrau Farhat-Naser, wenn sie statt eineskurzen Weges direkt von Birseit einenlangen Umweg über die palästinensi-schen Straßen und israelischen Check-Points, manchmal auch auf illegalen Pfa-den, zurückgelegt hat. Immer wieder wird

60 Jahre Staat Israel -

Sumaya Farhat-Naser beim Ev. Forum Westfalen - Fortsetzung von Seite 1

Impressionen von der Veranstaltung in Ahaus

In Ahaus, Bielefeld und Bochum be-richtete die Presse ausführliche überdie Lesereise. Die Ahäuser Journali-stin Elvira Meisel-Kemper ergänzteihren Bericht um das folgende Inter-view:

„Disteln im Weinberg“ ist Ihr drittesBuch seit 1995. Warum entstand es indieser Tagebuch-Form?

Wir leben seit 40 Jahren unter der Be-satzung der Israelis. Darüber wissen dieMenschen in Deutschland nur sehrwenig. Ich nehme die Menschen an dieHand und zeige ihnen die wunderschö-ne Landschaft Palästinas. Sie ist fürmich als Botanikerin die Quelle für dasÜberleben.

Drei Fragen an Sumaya Farhat-Naser - Interview in der „Münsterlandzeitung“

Sie setzen sich als Vermittlerin für denFrieden ein. Für den Frieden der Palästi-nenser oder der Christen?

Ich setzte mich für den Frieden zwischenden Religionen, den Kulturen und denVölkern ein. In dem Konflikt in meinemLand geht es um Grund und Boden. Erstmit der Gründung Israels kam der Natio-nalstaatsgedanke auf. Erst damit kam dieReligion ins Spiel. Ich selbst bin christlichgeboren, griechisch-orthodox getauft,evangelisch-lutherisch konfirmiert undanglikanisch-protestantisch getraut. Mitder Kultur des Islam bin ich als Angehöri-ge einer Minderheit groß geworden. Ichbin für die Ökumene der Religionen. Erstdie Politiker instrumentalisieren die Religi-on.

Was würden Sie den Politikern raten?

Wir brauchen in unserer Heimat eine jun-ge Generation von Politikern, die einenneuen Kurs einschlagen. Die europäi-schen Politiker müssen mehr Verantwor-tung übernehmen in Bezug auf die Ein-haltung der Menschenrechte in meinerHeimat. Es sollte nicht gerichtet werden,sondern es sollte uns geholfen werden,zueinander zu finden.

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Rundbrief 2/2008Aus dem Forum/Religionen5

In Anwesenheit des Künstlers EgonStratmann (Bild rechts) aus Hattingenwurde am 10. April in der KD-Bank(Bank für Kirche und Diakonie) in Dort-mund die Ausstellung „Farben desLichts“ eröffnet. Begrüßt wurden dieGäste, die sich in der Schalterhalle desmodernen Bankgebäudes versammelthatten, von Dr. Ekkehard Thiesler, demVorstandsvorsitzenden der Bank, sowievon Dr. Manfred Keller, dem Vorsitzen-den des Ev. Forums Westfalen, der denEröffnungsvortrag hielt.

„Farben des Lichts“, das ist der Titel füracht großformatige Bilder in intensivleuchtenden Farben, zu denen EgonStratmann von den jeweiligen Psalm-,Evangelien- oder Episteltexten für dieSonn- und Feiertage von Ostern bisPfingsten inspiriert wurde. Es sind Bilder,die nicht fürs Museum sondern für denGottesdienst geschaffen wurden unddie eigene Botschaft des Künstlers sowieseine profunde Kenntnis der Bibel wider-spiegeln.

Die KD-Bank bot in ihren Räumen bisMitte August die Möglichkeit, sich mitden „Farben des Lichts“ sowie Entwür-fen für Glasfenster und einigen BildernStratmanns zu Themen der Arbeitsweltvertraut zu machen. Darüber hinaus ließdie Bank die „Farben des Lichts“ mehr-fach im Format A0 als Kunstdrucke re-produzieren. Die Drucke wurden undwerden Gemeinden zur Verfügung ge-stellt, die das Experiment wagen wolltenund wollen, im Gottesdienst Wort, Bildund Musik gleichberechtigt wirken zulassen und so ungewohnte sinnliche

Sumaya Farhat-Naser beim Thementag des EFW in Dortund

„Farben des Lichts“ in der KD-Bank in Dortmund

60 Jahre Konflikte zwischen Israelis und Palästinensern

Erfahrungen zu ermöglichen.Schon zum Zeitpunkt der Ausstellungs-

eröffnung konnte Dr. Keller feststellen,dass das Experiment gelungen sei, dennin mehreren Gemeinden bildeten die„Farben des Lichts“ vielfache Anlässe fürBetrachtung, Deutung und Auseinander-setzung, so in Bonn, Iserlohn, Senden-horst, Vorhelm und sogar im SchweizerJura.

Kirche und Kunst, zumal zeitgenössischeKunst – das ist bekanntermaßen auchheute vielfach noch eine schwierige Bezie-hung. Oft fällt es dem Betrachter schwer,einen Zugang zum Dargestellten zu fin-den. Stratmanns farbenkräftige Bildererschließen sich am besten, wenn man sieunter der Fragestellung betrachtet, die Dr.Keller in seinem Vortrag nannte: „Wasempfinde ich? Was wird in mir berührt?“

Über die Emotionen lässt sich der Wegfinden zur Entdeckung der inhaltlichenAussage und zum Erkennen der zahlrei-chen Zeichen und Symbole des einzelnenBildes in ihrem Bezug zum biblischen Text.Auge und Herz öffnen sich.

Brigitte Klask

HINWEISDie Ausstellung wurde verlängert bis19. Dezember 2008Montag – Donnerstag: 8.30 – 16 Uhr,Freitag: 8.30 – 15.30 UhrKD-Bank Dortmund, Schwanenwall 27

sie gehindert und bedroht von jungenSoldaten, die ihre Menschlichkeit bei ihrerdeprimierenden Tätigkeit nicht immerund nicht ganz verlieren. Und dann derErfolg der Mühen, wenn sie mit den Schü-lerinnen und Schülern, Christen und Mus-limen, an dem Schulprojekt der Friedens-erziehung arbeitet. Von ihrer Freundinerhält sie später in einem Dankesbrief diewichtige Charakterisierung: „In hebräi-scher Sprache würde man sagen, Dumachst eine heilige Arbeit mit den Ju-gendlichen in einer unheilen Welt“.(S. 255). Dietrich Lipps

Die Zuhörerschaft hatte mit größter Auf-merksamkeit und in geradezu atemberau-bender Spannung der Lesung gelauscht.Auf den Gesichtern der Zuhörer spiegel-ten sich großes Erschrecken, Überra-schung und Fassungslosigkeit, bisweilenZorn und Wut. Es wurde deutlich: Füreinige Besucher waren die Informationenneu, und sie fühlten sich durch diese zu-tiefst betroffen, für andere schien sich einz.T. bekanntes Bild nur abzurunden, undsie schüttelten mit tiefem Bedauern dieKöpfe; ab und zu wurde lähmendes Ent-setzen bemerkbar. Es zeigte sich aberauch, dass Sumaya Farhat-Naser bei allerBitterkeit über die ständigen Niederlagenund Demütigungen der Palästinenserniemals in Anklage verfiel, sondern dieHaltung einer ihrer selbst gewissen, enga-gierten, aber stets beherrschten Friedens-aktivistin unbeirrt durchhielt.

Am Ende der Lesung herrschte in Biele-feld - genau wie in Ahaus und Bochum -für viele Sekunden absolute Stille. Dannlöste sich die Spannung und es folgtelang anhaltender Beifall. Lebhafte Diskus-sionen schlossen sich bei allen drei Veran-staltungen an. Rolf Bellmann

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Rundbrief 2/2008 Aus dem Forum/Ethik 6

Aktualität des Themas

Jeder will gesund älter werden unddann auch die Fortschritte der Medizinnutzen. Aber höhere Lebenserwartungund steigende Kosten haben gravierendeAuswirkungen auf die Finanzierbarkeitder medizinischen Leistungen. Um dieFrage, wie die ökonomischen Entwicklun-gen im Gesundheitswesen aus der Sichtchristlicher Ethik zu bewerten sind, ginges am 5. Juni 2008 bei einem Themen-abend der Bochumer Runde des Evangeli-schen Forums Westfalen. Auf Einladungvon Dipl.-Kaufmann Ulrich Froese, Ge-schäftsführer der Augusta-Kranken-An-stalt GmbH fand die Veranstaltung indieser Bochumer Klinik statt.

Die Aktualität der Fragestellung spiegel-te sich auch in Medienberichten kurz vordem Themenabend wider. Der Präsidentder Bundesärztekammer hatte in einemInterview darauf hingewiesen, dass we-gen der strikten Ausgabenbegrenzungnicht mehr alles für alle bezahlbar sei.Eine Form von Rationierung medizinischerLeistung sei unumgänglich. Politik undKrankenkassen dürften nicht länger be-haupten, die Patienten bekämen die not-wendige Versorgung, und in Wirklichkeitwerde dieses Notwendige dem Finanzier-

baren angepasst. In der Fernsehsendung„Hart, aber fair“ hatte ein Vertreter derprivaten Krankenversicherungen kurz undknapp erklärt: „Man kann mit Ethik keinePraxis unterhalten“. Eine Regionalzeitungberichtete, die Krankenhäuser seien heuteselbst Patienten. Das Klinikum Dortmund,größtes kommunales Krankenhaus inNordrhein-Westfalen, stehe vor einer„Not-Operation“.

Sozialethische Gestaltungsmöglichkei-ten des Gesundheitswesens

Prof. Dr. Traugott Jähnichen, Inhaber desLehrstuhls für Christliche Gesellschafts-lehre in der Evangelisch-TheologischenFakultät der Ruhr-Universität, betonte inseinem Eingangsstatement die Bedeu-tung von Solidarität, Mündigkeit undWettbewerb für den Stellenwert derGesundheit in unserer Gesellschaft.Krankheiten seien Existenzrisiken, gegendie sich kaum einer selbst absichern kön-ne. Zum Grundsatz der Solidarität ge-höre eine Staffelung der Versicherungs-beiträge nach der Leistungsfähigkeit deseinzelnen. Solidarität müsse es zwischenGesunden und Kranken, jüngeren undälteren Menschen und z.B. auch bei derMitversicherung von Kindern geben. Nach

Ansicht von Prof. Jähnichen hat Deutsch-land weltweit eines der besten Gesund-heitssysteme, was den Zugang zu medizi-nischen Leistungen und die Finanzierungnach Leistungsfähigkeit angehe.

Der mündige und verantwortungsbe-wusste Patient dürfe nicht zum bloßenObjekt einer Gesundheitsbürokratie wer-den. Durch angemessene gesundheitlichePrävention des einzelnen sei noch einerhebliches Einsparpotential zu erreichen.Wettbewerb, so Prof. Jähnichen, seinotwendig, um auch im Gesundheitswe-sen eine möglichst effiziente Form derBewirtschaftung zu gewährleisten. Zueiner stärkeren Wettbewerbsorientierunggehöre aber untrennbar eine solidarischeAusgestaltung des Gesundheitssystems.Zwischen Solidarität und Wettbewerbdürfe kein Gegensatz konstruiert werden.Nach Auffassung von Prof. Jähnichen sinddie Rationalisierungsreserven unseresGesundheitswesens in den letzten Jahrenim Prinzip ausgeschöpft worden, so gebees z.B. heute deutlich mehr Systeme zurintegrierten Versorgung.

Zum Thema „Rationierung medizini-scher Leistungen“ hob Prof. Jähnichenhervor, dass es eine Rationierung im Sinneder Bewirtschaftung von Leistungen, auf

Ökonomisierung des Gesundheitswesens und christliche Ethik

Themenabend der Bochumer Runde des Evangelischen Forums Westfalen

Dipl.-Kaufmann Ulrich Froe-se, Geschäftsführer der Augu-sta-Kranken-Anstalt gGmbHBochum

Prof. Dr. Traugott Jähnichen,Inhaber des Lehrstuhls fürChristliche Gesellschaftslehre inder Evangelisch-TheologischenFakultät der Ruhr-UniversitätBochum

Birgit Fischer, stellvertretendeVorstandsvorsitzende der BARMERund ehemalige Gesundheits- undSozialministerin in Nordrhein-West-falen

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Rundbrief 2/2008Aus dem Forum/Ethik7

die die Patienten angewiesen seien, ineinem sozialen Rechtsstaat nicht gebendürfe. Das sei schon 2002 in der Stellung-nahme des Rates der EKD „Solidarität undWettbewerb – Für mehr Verantwortung,Selbstbestimmung und Wirtschaftlichkeitim Gesundheitswesen“ deutlich ausge-führt worden.

Ziel müsse ein solidarisches Gesund-heitssystem sein, das den Wettbewerbnutzt und den eigenverantwortlichen undmündigen Patienten mit einbeziehe. Da-bei sollte der Grundsatz einer Standard-versorgung, die alle medizinisch notwen-digen Leistungen einsetzt, um ein Lebenin Würde zu gewährleisten, in den Vorder-grund gestellt werden.

Paradigmenwechsel im Gesundheits-wesen

Birgit Fischer, stellvertretende Vorstands-vorsitzende der BARMER und ehemaligeGesundheits- und Sozialministerin inNordrhein-Westfalen, begann ihr State-ment mit der Feststellung, dass Ökonomieim Gesundheitswesen notwendig, aberkein Selbstzweck sei. Der Umsatz im Ge-sundheitswesen habe 2006 245 Mrd.Euro betragen, das entspreche 10,6 %des Bruttoinlandprodukts. Der neue Ge-sundheitsfonds werde ab 2009 die Fi-nanzierung der gesetzlichen Krankenkas-sen grundlegend ändern. Die Beiträge,die wie bisher abhängig vom Einkommensind und von Arbeitnehmern und Arbeit-gebern bezahlt werden, fließen in denneuen Gesundheitsfonds. Der Bundschießt Steuermittel hinzu. Alle Mitgliederder gesetzlichen Krankenkassen zahlen ab2009 den gleichen Beitragssatz, der erst-mals im Herbst 2008 von der Bundesre-gierung festgesetzt wird. Jede Kranken-kasse erhält pro Versichertem eine pau-schale Zuweisung, die gleichzeitig nachAlter, Geschlecht und bestimmten Krank-heitsfaktoren modifiziert wird. Die Fach-leute sprechen von einem morbiditätsori-entierten Risikostrukturausgleich, derdafür sorgt, dass Krankenkassen mit älte-ren und kränkeren Versicherten mehrMittel erhalten als Krankenkassen miteiner Vielzahl an jungen und gesundenVersicherten. Birgit Fischer betonte, dassder Gesundheitsfonds die Chance biete,Fehlallokationen im Gesundheitswesen zubeheben und einen Wettbewerb um diebeste Versorgung zu beginnen. Durch dasneue System werde es eine höhere Wett-bewerbsintensität durch Qualität derLeistungen geben. Der Wettbewerbsdruckgehe auf die Leistungserbringer über, andie 94% der Einnahmen der gesetzlichen

Krankenkassen flössen. Der Gesundheits-fonds bedeute für die gesetzliche Kran-kenversicherung, dass durch die wachsen-de Vertragsfreiheit ein größerer Gestal-tungsspielraum entstehe. Leistung undQualität würden entscheidende Faktoren.

Qualität und Wirtschaftlichkeit sindnach Meinung von Birgit Fischer zweiSeiten einer Medaille. Wer die Versorgungsichern und optimieren wolle, müsse Ziel-und Wertvorstellungen für die gesund-heitliche Versorgung kennen. Ohne Pati-entenzufriedenheit könne es keine Quali-tät im Gesundheitswesen geben. Dazugehöre auch mehr Gesundheitsinformati-on, die Voraussetzung für ein selbstbe-stimmtes Mitwirken der Patienten sei.Erforderlich sei auch eine bessere indivi-duelle Patientenorientierung im Gesund-heitswesen. Die Wertvorstellungen derPatienten müssten bei der Behandlungberücksichtigt werden. ÖkonomischeInstrumente müssten genutzt werden, umRessourcen zu erwirtschaften und zielge-richtet für eine erstklassige Versorgungeinzusetzen.

Ökonomisierung im Krankenhaus

Dipl.-Kaufmann Ulrich Froese stellte ausseiner Erfahrung als Geschäftsführer derAugusta-Kranken-Anstalt gGmbH fest,dass sich die Systeme im Krankenhausbe-reich optimiert hätten. In seiner Klinikgebe es keine Rationalisierungsreser-ven mehr. Die medizinische Versorgung inDeutschland nehme in der Welt einenSpitzenplatz ein. Auch der demographi-sche Wandel mache unsere Gesundheits-versorgung nicht unbezahlbar, trage aberdazu bei, dass Krankheiten wie z.B. De-menz stärker in den Vordergrund rückten.

Zur Situation in seiner Klinik führte Ul-rich Froese u.a. aus, dass es in der gesam-ten medizinischen Versorgung keinenUnterschied zwischen Kassen- und Privat-patienten gebe. Die Differenzierung liegeallein im Komfort der Unterbringung.

Nachdrücklich wies Ulrich Froese auf dieextrem hohe Arbeitsbelastung der Pflege-kräfte in Deutschland hin. Hier müsse sicheine Pflegekraft um 20 Patienten küm-mern, in den USA um acht. Die personelleund finanzielle Situation der Krankenhäu-ser in Deutschland sei noch nie derartangespannt gewesen wie heute. Insbe-sondere müssten die Krankenhäuser sofinanziert werden, dass sie ihren Versor-gungsauftrag erfüllen könnten. Das gel-tende Finanzierungssystem müsse drin-gend geändert werden. Die Politik seiaufgefordert, die Deckelung der Bud-gets zurück zu nehmen, um die Qualitätder Leistungen zu erhalten.

Diskussion

In der anschließenden lebhaften Diskus-sion wurde die zunehmende Bedeutungder Palliativmedizin und die Notwendig-keit einer entsprechenden finanziellenAusstattung hervorgehoben. Es wurdegefragt, ob der mündige Patient in be-stimmten Situationen durch zuviel odereinander widersprechende Informationenüberfordert werde. Weitere Themen derDiskussion waren u.a. die elektronischeGesundheitskarte, Veröffentlichungenvon Daten zur Qualitätssicherung sowieProbleme, die sich aus dem Datenschutzfür ein effektives Krebsregister ergeben.

Veranstaltungshinweis

Die Bochumer Runde wird das Thema„Gesundheitswesen und christlicheEthik“ mit einer Veranstaltung am 15.Oktober 2008 um 19.30 Uhr im Luther-haus Altenbochum, Wittener Straße 242,weiterführen. Prof. Dr. med. Michael Zenz,Direktor der Universitätsklinik für Anäs-thesiologie, Intensiv- und Schmerzmedizinin Bochum, wird über „Palliativmedizinoder Sterbehilfe“ referieren.

Friedrich Sonderkötter

Mitglieder werben - eine harte NussIn jedem Jahr verliert das Evangelische Forum Westfalen altersbedingt durchschnitt-lich 12 bis 15 Mitglieder. Der Vorstand bitte alle Mitglieder, dabei zu helfen, dassdiese Verluste durch neue Mitglieder ersetzt werden. Helfen Sie bei der Konsolidie-rung des Verbands. Drei harte Nüsse sind zu knacken: Foren aufbauen - Mitgliederwerben - Fianzen stärken.Dieser Ausgabe des Rundbriefs sind zwei Faltblätter beigefügt, die der Werbung neu-er Mitglieder dienen. Bitte laden Sie Freunde und Bekannte zu den Veranstaltungenund zur Mitgliedschaft ein. Weitere Exemplare der Faltblätter sendet gern: ElisabethGallhoff, Tel. 02324/45557, [email protected]

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Rundbrief 2/2008 Frauenarbeit 8

Die Frauenarbeit des LandesverbandesWestfalen der EAiD – jetzt Ev.Forum West-falen – gehört zu den Gründungsmitglie-dern des Frauenrats NW (Beitritt 1970 mitden Unterschriften Bothe und Brune) undhat dort immer ein Vorstandsmitgliedgestellt (Dr. Mankel, U. Schmidt, A. Otte).Unsere leitende Mitarbeit in den Aus-schüssen hat sich in den entsprechendenDokumentationen des FR niedergeschla-gen, vor allem in der Kampagne zur Frau-engesundheit in NRW durch 6 Jahre hin-durch mit Veranstaltungen und Doku-mentationen.

Ebenso war von Anfang an die jeweiligeVorsitzende bzw. ihre Stellvertreterin zuden Jahrestagungen der Evang. Frauenar-beit in Westfalen und der Gesamt-EFDdelegiert. Daraus entstand unsere Mitar-beit zuerst in der Regionalgruppe Mitte,dann bundesweit im Netzwerk gegen dieSelektion durch Pränataldiagnostik/Präim-plantationsdiagnostik zusammen mit demVerband der Mehrfach- und Körperbehin-derten in Essen, der Verwaltung und Or-ganisation mit übernahm. Was wir alsLaienfrauen zusammen mit Hebammenund Ärzten/Innen erarbeitet haben, wurdein unseren Rundbriefen den Mitgliedernberichtet und auf Kirchentagen diskutiert,außerdem auf Gemeindeabenden bis indie Paderborner Gegend hinein referiert.

Ein wichtiger Teil unserer Arbeit sind dieEpiphanias-Tagungen seit 1956, alsopraktisch seit dem Bestehen der EA alsZusammenschluss der Altfreundschaft mitdem DCSB (Deutschen Christlichen Stu-dentinnenbund) und dem BCA (BundChristlicher Akademikerinnen), Sie wur-den, als ich dem Verband 1975 beitrat,jeweils von den weiblichen Vorsitzenden(Dr. Ursula Olpp, Dr. Gustl Mankel) zusam-men mit einer Theologin und wechseln-den Institutionen (Diakonissenhaus Mün-ster, Ev. Akademie Iserlohn) geleitet undfanden alle zwei Jahre statt. Erstaunlichsind die großen Teilnehmerinnenzahlen inden ersten Jahrzehnten bei so anspruchs-vollen Themen wie z.B. Buße (37), Fürbitte(55), Die prophetische Botschaft des ATund NT (44). Ab dem Jahr 1974 bliebendie Zahlen in etwa konstant bei 25 bis 30Teilnehmerinnen, mit Ausnahme einerdramatischen Tagung zum Thema „Dasweibliche Antlitz Gottes“, bei der wirplötzlich 40 im feministischen Aufbruchbefindliche junge Frauen unangemeldetzu den üblichen 20 dazu bekamen.

Nach dem Ausscheiden von Dr. Mankelgab es eine längere Pause, aber ab 2004bekamen wir mit der Übernahme des

Der Ausschuss „Familie/Gesundheit/Soziales“ des Frauenrats geht neueWege: Die Ausschuss-Sitzungen wer-den ab 2008 in Form von Projektendurchgeführt, die unter einem gemein-samen Thema stehen. Dadurch konnteder Teilnehmerinnenkreis erweitertwerden, und es gibt mit der Genehmi-gung vom Land NRW Mittel für dieEinladung qualifizierter Referentinnen.Als erste Fachveranstaltung im Rahmendieser Projekte fand am 8. Juli 2008eine solche erweiterte Ausschuss-Sit-zung in Kooperation mit dem Aus-schuss „Bauen und Wohnen“ mit demThema „Neues Wohnen im Alter“ statt.Die Referentin Sabine Matzke ist fürdas Regionalbüro Westfalen „NeueWohnformen im Alter“ zuständig.Sie gab einen Überblick über die derzei-tigen Möglichkeiten des Wohnens imAlter und auch über neue Konzepteund deren Erprobung:

- Vorhandene Wohnformen füralte Menschen

- Wohnen bleiben im Quartier- Gemeinschaftliches Wohnen

in einem Wohnprojekt- Wohnen mit Unterstützungs-

leistungen- Betreutes Wohnen- Wohnen mit Versorgungssi-

cherheit- Ambulant und stationär be-

treute Pflegewohngruppen

Aufgrund des demographischen Wan-dels rückt die Frage, wie wir im Alterwohnen wollen – und das betrifft of-fenbar vor allem Frauen – immer mehrins Blickfeld. Schon bei dem Berichtvon Henning Scherff in der BochumerRunde wurde klar, dass wir alle uns umdieses Problem möglichst frühzeitigkümmern müssen (s. Rdbf. 1/2008, S. 9).Ausführliche Unterlagen und Adressenkönnen angefordert werden bei:[email protected]

Ursula Schmidt

Vorsitzes durch Dr. Keller wieder Luft fürdie Frauenarbeit. Wir haben seitdem fünfEpiphanias-Tagungen in Zusammenarbeitmit der Ev. Frauenhilfe in Soest veranstal-tet, mit Themen wie:

2004: Die sich erinnern, schöpfen neueKraft2005: Vom Widerstehen und Wieder-Stehen2006: Rollenbilder in Bewegung2007: In jedem Lesen eine ganze Welt2008: Kraft, die uns belebt und begei-stertEs nahmen 20 bis 33 Frauen teil. Zum

Vorbereitungsteam gehörten in dieser Zeitaußer Pfarrerin Katja Jochum und UrsulaSchmidt unsere Mitgliedsfrauen Dr. IngridLessing und Anita Schieck, Studierenden-pfarrerin Ilona Schmidt und zuletzt auchBrigitte Klask. Wegen Terminschwierigkei-ten in Soest planen wir einen Wechselnach Villigst mit Uschi Riekenbrauck vonden Ev, Sozialseminaren und PfarrerinUlla August, Marl.

Unsere Mitarbeit im Ausschuss Frauen-geschichte der EAiD, der einen erstenBand „Vorwärts geht es, aber auf denKnien“ mit Spenden unserer Mitgliederzuwege brachte, sollte nicht vergessenwerden.

Weitere Nachrichten und Informatio-nen aus der allgemeinen Frauenarbeit:

Die Evangelischen Frauen in Deutsch-land e.V., der Zusammenschluss der EFDund der EV. FRAUENHILFE i.D. hat seineGeschäftsstelle jetzt in Hannover, BerlinerAllee 9 – 11. Im gleichen Hause wird auchdie Männerarbeit i.D. angesiedelt sein.

Bei der Verteilung der Räume wird aberdie jeweilige Eigenständigkeit der Verbän-de gewahrt. Der neue Frauenverband wirdsich mit dem Themenfeld „Zusammenle-ben der Generationen“ sowie mit „Le-bensmodellen von Frauen im Alter“ be-fassen. Dazu gehört auch das Thema„Pflege“.

Das deutsche Forum des ÖkumenischenForums Christlicher Frauen in Europa(ÖFCE) feierte im November 2007 in Mag-deburg sein 25jähriges Bestehen. DasÖFCE ist ein europäisches Netzwerk christ-licher Frauenverbände; die deutsche Sekti-on besteht aus 27 Verbänden und Grup-pen sowie 215 Einzelmitgliedern.Ursula Schmidt

Frauenarbeit

Eine Bilanz unserer Frauenarbeit

Bericht aus der Arbeitdes Frauenrates NW

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Rundbrief 2/2008Aus dem Forum9

In die zwiespältige Geschichte von Ha-gar und Sarah aus Gen. l6 führte uns amnächsten Tag Dr.Britta Jüngst, Leiterin desFrauenreferats der EKvW, ein. Nach einemvon uns als konzentriert, ja spirituell emp-fundenen Tanz mit fast maschinell-mono-tonen Bewegungen und wiederholtenLesungen des ungewohnten Textes ausder „Bibel in Gerechter Sprache“ ließ sieuns in kleinen Gruppen die Szenen vonHagars Verstoßung in die Wüste, ihreErrettung und Begegnung mit Gott amBrunnen pantomimisch darstellen.Es er-gaben sich ganz unterschiedliche Gewich-tungen des Konflikts, Verständnis für dieeine oder die andere Seite („die Situationkenne ich“) je nach den individuellenLebenserfahrungen der Einzelnen.

Nach den uns ein wenig zu lang gerate-nen Berichten über Birgitta von Schwe-den, die europäische Heilige aus demlutherischen Land,und die spanische My-stikerin und zur Kirchenlehrerin ernann-ten Teresa von Avila überwanden die Teil-nehmerinnen dann doch tapfer ihre Mü-digkeit und versammelten sich am spätenAbend zur Salbungsandacht, die von unsLaienfrauen mit duftendem Lavendelölund diesem Segen ausgeteilt wurde:MÖGE DIES ÖL DIR GENUSS BEREITEN;MÖGE SEINE SANFTHEIT DIR ZUR ZÄRT-LICHKEIT VERHELFEN,MÖGE SEINE HEILKRAFT DEINE SCHMER-ZEN LINDERN UND DEINE WUNDEN BE-SÄNFTIGEN;MÖGE SEIN GLANZ DICH ERINNERN ANWÄRMENDE HÄNDE UND LIEBEVOLLEBERÜHRUNG;MÖGE SEIN DUFT DICH ERFREUEN UNDDIR LUST ZU NEUEM LEBEN BRINGEN:GOTTES GEIST BEGLEITE DICH AUF DEI-NEM WEG, HEUTE, MORGEN UND ALLETAGE.

Der Sonntag bot nochmals drei Höhe-punkte. Ingrid Lessing stellte mit uns

Kraft, die uns belebt und begeistert

Epiphanias-Tagung 1.-3.2.08 in Soest

Manchmal trifft es sich gerade in der Frauenarbeit, dass einThema „in der Luft liegt“. Unser Angebot an westfälischeFrauen, mit uns Wege lebendiger Spiritualität zu suchen, fandein überraschend grosses Echo: 33 Frauen aus der SoesterBörde bis hin nach Ahaus hatten sich eingefunden , um zuverstehen, was Spiritualität ist. „Annäherung an einen grossenBegriff“ nannte Dr.Ingrid Lessing, Verlegerin und Mitglied derEA, die unterschiedlichen Frauenstimmen, die sie aus einerSammlung las und die in einer anschliessenden Gesprächsrun-

de durch die eigenen Assoziationen der Teilnehmerinnen er-gänzt wurden. Pfarrerin Heike Koch, auch sie EA-Mitglied,nannte ihre Begegnungen im Rahmen einer Rundreise miteiner ökumenischen Gruppe der VEM „Grenzüberschreitun-gen“. Sie hat dabei die Erfahrung gemacht, dass Spiritualitätin den besuchten afrikanischen und asiatischen Gemeindensehr unterschiedlich gelebt und dennoch im gemeinsamenchristlichen Glauben miteinander geteilt werden kann.

Frauen in Form des Bibelteilens einenKlangteppich zum 23. Psalm her. Es ent-stand eine völlig neue Erfahrung mit die-sem Psalm, da sehr unterschiedlicheSchwerpunkte im persönlichen Umgangmit diesem Psalm von den Einzelnen ge-setzt wurden.

Der Gottesdienst, gehalten von KatjaJochum und Heike Koch, führte das Ta-gungsthema „Kraft, die uns belebt undbegeistert…“ aus. Die Predigt rankte sichentlang an den Perlen des Glaubens,deren Initiator der schwedische BischofMartin Lönnebo war. Ein Bild der Perlen-kette war an der Kanzel angebracht. Acht-zehn Perlen bilden einen Kreis, dessenAnfang und Ende durch die größte undgoldene Perle, die Gottesperle, gesetztwird. Die Perlen der Stille, die Ich-Perle,die Tauf-Perle, die Wüsten-Perle, die Perleder Gelassenheit, die Perlen der Liebe, dieGeheimnis-Perlen, die Perle der Nacht unddie Perle der Auferstehung, alle Perlen inunterschiedlicher Größe und Farbe, kön-nen in ihrer Bedeutung für den Lebens-weg Jesu stehen, aber vor allem zum Sinn-bild für das eigene Leben werden. Es warein eindrucksvoller Gottesdienst, der zu-sammen mit den Bewohnern des Alten-heims gefeiert wurde.

Brigitte Klask stellte anschließend dieThesen von Fulbert Steffensky zur Spiri-tualität vor, die er in seinem Buch„Schwarzbrot-Spiritualität“ (Radiusverlag

2005) ausführt. Er erklärt, dass Spirituali-tät „gebildete Aufmerksamkeit“ ist. Spiri-tualität ist Handwerk, das man erlernenkann. „Sie besteht nicht aus der Geniali-tät von religiösen Sonderbegabungen“.Jedes Handwerk kennt Regeln, an dieman sich halten muss, um Erfolg zu ha-ben. Am Gebet, das er als das“ Herzstückder Spiritualität“ bezeichnet, macht er anzwölf Regeln deutlich, wie sie uns zureligiöser Aufmerksamkeit verhelfen kön-nen. Eine eifrige Diskussion zu den Re-geln setzte ein. Besonders tröstlich er-schien die sechste Regel: „Sei nicht aufErfüllung aus, sei vielmehr dankbar fürgeglückte Halbheit! Es gibt Ganzheits-zwänge, die unsere Handlungen lähmenund uns entmutigen“. Mit Erstaunenbemerkte man, dass das große Wort Spiri-tualität eine durchaus bescheidene Sachemeint. Steffensky fasst dies zusammen.Unsere Väter und Mütter haben das ge-wusst, aber uns ist von diesem Wissenviel verloren gegangen. „Wir müssen daseinfache Alphabet der Frömmigkeit müh-sam lernen“.

Bei der Auswertungsrunde wurde vonallen Teilnehmerinnen dargelegt, dassdiese Tagung ihnen viel gegeben hat, siebereichert hat. Auf die Epiphaniastagungdes Jahres 2009 dürfen wir gespanntsein.

Hinweis: Die nächste Epiphaniastagungfindet statt vom 23. – 25. Januar in derEvangelischen Akademie Villigst. DasThema lautet: „Kreuz und Schleier. ZweiSymbole, die uns und die Welt bewe-gen“.

Ursula Schmidt / Ingrid Bellmann

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Rundbrief 2/2008 Aus dem Forum 10

An ungewohntem Ort, in der Katholi-schen Akademie Schwerte, fand die Jah-restagung 2008 des Evangelischen Fo-rums Westfalen statt. Als wir uns bei derletzten Jahrestagung im April 2007 (zurEKD-Handreichung „Klarheit und guteNachbarschaft“) in Haus Ortlohn verab-schiedeten, wussten wir, dass es auch einAbschied von Haus Ortlohn sein würde.Das ist einigen unserer langjährigen Mit-glieder– nach fünf Jahrzehnten stabilitasloci und Bindung an den Sitz der landes-kirchlichen Akademie – nicht leichtgefal-len. Aber es war ja kein Abschied vonunserer Partnerin, eben der Akademie,sondern „nur“ die Trennung von der auswirtschaftlichen Gründen geschlossenenIserlohner Tagungsstätte. Terminüber-schneidungen in Haus Villigst, dem neuenSitz der Ev. Akademie, machten es erfor-derlich, in die sehr schöne Tagungsstätteder Katholischen Akademie auszuwei-chen, wo sich die Teilnehmenden rundumwohlfühlten.

Die Jahrestagung war Hans Ehrenberggewidmet, einem der führenden Theolo-gen der Bekennenden Kirche. Dafür gabes gute Gründe und zwei aktuelle Anläs-se. Denn das Jahr 2008 ist ein Ehrenberg-Jahr. Ehrenbergs Todestag jährte sich am31. März zum 50. mal – und am 4. Juni, inunmittelbarer zeitlicher Nähe zur Tagung,stand im Kalender der 125. Geburtstagdes judenchristlichen Pfarrers aus Bochum

Aber es ging bei dieser Tagung nicht umeine lokale Bochumer Sache, auch nicht

In der Mitgliederversammlung am 08. März 2008 inDortmund (Bild) wurden mehrere Vorstandsmitglieder mitherzlichem Dank für die geleistete Arbeit verabschiedet,und zwar Frau Ursula Schmidt, Frau Anita Schieck, HerrFriedrich Sonderkötter, Frau Edith Schwager und HerrErich-Wolfgang Lage, ferner Frau Ilona Schmidt als Vertrete-rin der Evangelischen Studierenden-Gemeinden.In den Vorstand neu gewählt wurden Frau Ursula Richterals Schatzmeisterin und Frau Brigitte Klask als Redakteurinder homepage und Beauftragte für Frauenarbeit. Vertreterder Evangelischen Studierenden-Gemeinden ist nunmehrStudierenden-Pfarrer Matthias Surall, ESG Paderborn. DieMitgliederversammlung wünschte den neuen Vorstands-mitgliedern viel Erfolg und Freude für ihre Arbeit.

Jahrestagung 2008

Der Theologe Hans Ehrenberg – Spuren und Impulsenur um eine kirchengeschichtliche Erinne-rung. Ehrenberg war ein bedeutenderPhilosoph, Theologe und politischer Pu-blizist. Die Tagung sollte einige Facettenseines ungewöhnlich reichen, äußerlichund innerlich bewegten Lebens vorstellen(vgl. dazu die biographische Skizze auf dergegenüberliegenden Seite) und auf die-sem Hintergrund seine Theologie entfal-ten.

Ehrenberg, der Christ aus Israel, hat imKZ Sachsenhausen jüdischen Mithäftlin-gen jene Solidarität erwiesen, an der esdie Kirchen im Nationalsozialismus nichtnur gegenüber den Juden, sondern auchgegenüber Judenchristen fehlen ließen. Erkonnte dies nicht zuletzt deshalb, weil erdas Verhältnis von Kirche und Judentumauf biblischer Grundlage positiv bestimmthatte, ein Ansatz, der bis zur Shoa in derchristlichen Theologie selten war. Umsowichtiger müsste Ehrenbergs Israel-Theo-logie heute sein. Dieser Punkt wurde inder Tagung allerdings nur gestreift, ob-wohl die Neubestimmung des jüdisch-christlichen Verhältnisses das Thema derabschließenden Einheit bildete.

Dr. Jens Murken, Leiter des landeskirchli-chen Archivs in Bielefeld, stellte in seinemReferat die Schwierigkeiten heraus, dieEhrenberg in der westfälischen Landeskir-che nach seiner Rückkehr aus dem engli-schen Exil hatte. Zugleich zeigte Murkenvielfältige Spuren Ehrenbergs in der be-ginnenden Erwachsenenbildung undAkademiearbeit auf (Stichworte: „Jeder-

mann-Freizeiten“ und „Randmission“),die wertvollen Anregungen für die Ge-genwart sein können. Über „Hans Ehren-berg als Schulpatron“ sprach Dr. Jörg vanNorden, langjähriger Lehrer an der Hans-Ehrenberg-Schule in Bielefeld-Sennestadt.

Die theologische Entwicklung Ehren-bergs skizzierte Dr. Manfred Keller in ei-nem biographischen Überblick. Auf die-sem Hintergrund entwickelte Professor Dr.Traugott Jähnichen den sozialethischenAnsatz Ehrenbergs in der Auseinanderset-zung mit dem Religiösen Sozialismus undseinen Kampf um die Geltung der bi-blisch-reformatorischen Bekenntnisse.Besonders spannend, wie Jähnichen Eh-renbergs Sicht des Nationalsozialismus als„politischer Religion“ nachzeichnete.

In den Tagungspausen auf der sonnigenTerrasse der Katholischen Akademie undam Abend im „Schwerter Keller“ war vielGelegenheit zu persönlichem Austausch.Ein besonderes Erlebnis bildete ein Kon-zert des Ensembles „mendels töchter“aus Münster. Auf dem Programm standenWerke des jüdischen Kantors Erich Men-del, der zeitgleich mit Ehrenberg in Bo-chum lebte und wirkte. Dem Erbe desTheologen Hans Ehrenberg wird sich dasEvangelische Forum Westfalen auch in derzweiten Jahreshälfte 2008 widmen; eben-so der Musik der Synagoge, die ein Binde-glied zwischen Juden und Christen seinkann.

Manfred Keller

Wechsel im Vorstand

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Rundbrief 2/2008Aus dem Forum11

Hans Ehrenberg entstammt einer altenjüdischen Familie, die im 19.Jahrhundertim Zuge der Emanzipation zu Ansehenund Wohlstand gekommen war. Am 4.Juni 1883 in Hamburg-Altona geboren,wächst er in einem liberalen, weitgehendassimilierten Elternhaus auf. Er studiertRechts- und Staatswissenschaften, an-schließend Philosophie, ist mit 26 Jahrendoppelt promoviert und bereitet sich aufeine Universitätslaufbahn vor.

Aber dann kommt es zu einer Wende inseinem Leben. Ehrenberg konvertiert1909 zum christlichen Glauben. Unterdem Eindruck des 1. Weltkrieges, den erals Frontoffizier mitmacht, erfolgt eineimmer bewusstere Hinwendung zur Kir-che. Als dem Heimkehrer 1918 in Heidel-berg eine philosophische Professur ange-boten wird, nimmt er zwar an, mag abergleichwohl nicht in der gewohnten aka-demischen Weise Philosophie treiben.

Zu Beginn der Weimarer Zeit findet erKontakt zu „Religiösen Sozialisten“ undversucht, die Kirche mit der Arbeiterschaftin eine neue Begegnung zu bringen. Erwird bekannt als Verfasser philosophi-scher, theologischer und politischer Bü-cher. In den Jahren 1922 bis 1924 absol-viert Ehrenberg ein drittes Studium, dasder Evangelischen Theologie, das ihn indie Kirchenprovinz Westfalen führt. Erwird Pfarrer in Bochum und setzt in denJahren 1925 bis 1937 seine ganze Kraftfür die Gemeindearbeit ein.

Ein Blick auf das Leben Hans Ehrenbergs

Ehrenberg gehört bereits in den 20erJahren zu den Vordenkern des christlich-jüdischen Dialogs und der Ökumene. InAufsätzen und Büchern bekämpft er dieweltanschaulichen Voraussetzungen derNSDAP und ihre antidemokratische undantisemitische Politik.

Die Quittung dafür bekommt er nachdem 30. Januar 1933. Als „nichtarischer“Pfarrer ist er den Nationalsozialisten oh-nehin ein Dorn im Auge. Nun setzt derpolitische Druck auf ihn voll ein. Ehren-berg muss auf seine Heidelberger Profes-sur verzichten, vier Jahre später, 1937,erwirkt die Partei die vorzeitige Pensionie-rung des damals 54jährigen Pfarrers. Inder „Pogromnacht“ vom 9. auf den 10.November 1938 wird seine Wohnung vonSA-Leuten verwüstet, er selbst ins KZSachsenhausen gebracht. Fünf Monatemuss er die Demütigungen und Qualendes Lagers ertragen.

Es ist einer Initiative des englischen Bi-schofs George Bell zu verdanken, dassEhrenberg aus dem KZ entlassen wird undmit seiner Familie nach England emigrie-ren kann. Hier erhält er einen Seelsorge-auftrag des Weltkirchenrats und besuchtdeutsche Kriegsgefangene in englischenLagern. Als Ehrenberg 1947 nachDeutschland zurückkehrt, ist seine Bochu-mer Pfarrstelle besetzt. Die westfälischeLandeskirche richtet für ihn eine Sonder-pfarrstelle ein, die etwas unglücklich andas Volksmissionarische Amt angeschlos-sen wird. Ehrenberg hat die Möglichkeit,

durch Vorträge, Seminare und – wie er esnennt – „Jedermann-Freizeiten“ vielenMenschen Orientierung zu vermitteln.

Seine Erfahrungen in der NS-Zeit und imNachkriegsdeutschland hat Hans Ehren-berg in mehreren Veröffentlichungenbeschrieben. Er hatte die Gnade des Ge-richts erkannt und wollte die Chance desNeuanfangs nutzen: politisch zum Aufbaueines demokratischen Staates, theolo-gisch zur Neugestaltung („Re-Formation“)einer Kirche, die ihre Schuld bekennt undaus geschenkter Freiheit gestaltend in dieÖffentlichkeit hineinwirkt. In dieser Arbeitbegegnet Hans Ehrenberg allerdings vie-len Widerständen. Er verlässt Westfalenund verbringt die letzten Jahre seinesLebens wieder in Heidelberg, wo er am31. März 1958 gestorben ist.

Manfred Keller

Zum Thema der Jahrestagung 2008

Der Heidelberger Privatdozent(um 1912)

Der Bochumer Pfarrer im Kreis seiner Familie(um 1936)

Der Heimkehrer(nach 1947)

Zum 70. Jahrestag derPogromnacht 1938... veranstaltet das Evangelische ForumWestfalen in Bochum die BiennaleMusik der Synagoge und in Bielefeldeinen Thementag zu Leben und Wir-ken Hans Ehrenbergs in der Emigrati-on und nach seiner Heimkehr nachDeutschland.Einzelheiten zu den Veranstaltungenfinden Sie auf den Seiten 14 und 15.

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Rundbrief 2/2008 Aus dem Bundesverband 12

Wer im Ganzen zweimal an einer Dele-giertenversammlung teilgenommen hat,der hat kaum das Recht, eine fundierteKritik vorzutragen und geeignete Verbes-serungsvorschläge zu machen. Mit diesemVorbehalt gebe ich einen Rückblick undAnregungen.

Aus dem Bericht von Herrn Falkenhagenwurde deutlich, dass bei dem augenblick-lichen Kurs und Defizit die Reserven desBundesverbandes in drei bis vier Jahrenaufgezehrt sind. Da das Defizit die Höheentweder der Kosten der Geschäftsstelle(Personalkosten) oder der evangelischenaspekte hat, bietet es sich auf den erstenBlick an, entweder dort oder hier zu spa-ren. Aber vielleicht ist die Lösung kompli-zierter. Zwar wurde mit der Deckelung desHaushalts und seiner Verabschiedung einVersuch zur Konsolidierung gemacht, aberdie Richtung, wie es weitergehen könnte,wurde trotz der klaren schriftlichen Vorla-ge von Herrn Falkenhagen in den Diskus-sionen nicht gefunden.

Das zentrale Thema, die Verbesserungdes Internetauftritts, der zusammen mitden Websites der Landesverbänden einewichtige Verbindung zur heutigen Weltdarstellt, wurde in zwei Referaten von Dr.Hegele (Pfalz) und Dr. Salzmann (Württem-berg) behandelt. Dieser wird sich um eineVerbesserung kümmern, wofür die DVauch Geldmittel bewilligt hat.

Die Schwächen der DV wurden auch inEisenach wieder deutlich, sie haben mei-ner Meinung nach drei Gründe:

Die Diskussion über viele wichtige Ein-zelheiten, über Berichte und Anträgenahm sehr viel Zeit in Anspruch, wasdurch eine straffere Leitung wie am letz-ten Tag hätte verbessert werden können.Lange Diskussionen, an und für sich einQualitätsmerkmal, werden durch die lan-ge Tagesordnung mit verursacht. Viel-leicht hätte auch Herr Falkenhagen als derVorsitzende durch seine mündlichen Bei-träge und seine Führung zu besseren Er-gebnissen bei den Grundfragen beitragenkönnen. (Allerdings ist auch der Vorstandim Ganzen dafür in Verant-wortung, unddie Delegierten als die demokratischenKontrolleure müssen das Grundproblemaus der Diskussion in ihren Landesverbän-den kennen.)

Delegiertenversammlung der EAiD in Eisenach 2008

28.- 30. März 2008

Ohne Zweifel hatten die Tage in Eisen-ach mit dem begleitenden Programmauch erfreuliche Seiten: Alle Andachtenund der Gottesdienst haben mir gefallen,der Aufenthalt im Bachhaus war eine Be-reicherung, und die vielen Gesprächenebenbei haben Erkenntnisse gebracht,Beziehungen gestärkt oder neu geknüpft.

Die Veränderung der Delegiertenver-sammlung

Arbeitsgruppen waren zweimal ge-plant: Ich habe an der über die Hoch-schuldialoge / HSD (Leitung Frau Röhrig)teilgenommen, und es gab schließlich einlebhaftes Gespräch über die Inhalte, überGelungenes und weniger Gelungenes.(Mir scheint übrigens, dass der 2. Bandder HSD gut gelungen ist, weil er kurzund prägnant auf das Problem der Reli-gionen und ihrer Friedensfähigkeit ein-geht.)

Eine zweite Arbeitsgruppe fiel aus Zeit-mangel aus, und nicht nur deswegenmüsste man über eine Verbesserung derMitgliederversammlung nachdenken:Wenn die Öffentlichkeitsarbeit mit demInternetauftritt des Bundesverbandes daszentrale Thema war, dann können andereinhaltliche Themen nur in Arbeitsgruppenbehandelt werden. Da durch die schriftli-chen Berichte der Arbeitskreise die Dele-gierten grundsätzlich informiert sind,können z. B. die Perspektiven der Arbeits-kreise wie Gerechtigkeit und Ost-Westhier auch viel effektiver behandelt wer-den.

Ob die Verminderung der Delegierten-zahl nicht nur eine Kostenersparnisbringt, sondern auch die Diskussionenvereinfacht, ob letzten Endes also die De-legiertenversammlung stärker zu verän-dern ist, das müsste in nächster Zeit inden Landesverbänden geklärt werden.

Verbesserung der Finanzlage

Vielleicht hätte ein „Finanzausschuss“nach der Vorlage des Haushaltes 2007und 2008 während der ArbeitskreiseRichtungsentscheidungen konkretisierenkönnen, soweit das Plenum durch einevorbereitende Diskussion am Anfang

(nach dem Vorstandsbericht) die Richtungvorgegeben hätte.

Deshalb müssen nach meiner Meinungdrei mögliche Maßnahmen diskutiertwerden:- eine vorsichtige Erhöhung des Beitrags

als (kleinste) Maßnahme zur Verminde-rung des Defizits,

- eine Jahresspende für ein wichtigesProjekt wie im EFW,

- Werbung für die Stiftung Akademiker-arbeit.

evangelische aspekte

Nachdem das durch Herrn Dr. Keller fa-vorisierte Modell (Zusammenarbeit mitder Ev. Gesellschaft / Ev. Gemeindeblattvon Württemberg) nicht die Abonnenten-basis verbessert hat, nachdem fast alle fürdie Beibehaltung der aspekte, des bisheri-gen Markenzeichens, plädiert haben, kön-nen die Kosten durch Verkleinerung desUmfangs und der Zahl der Hefte vermin-dert werden. Ob ein Heft vielleicht durchSpenden oder Zuschüsse getragen wer-den kann, bis eine grundsätzliche Verän-derung (z. B. unter dem Dach der kirchli-chen Presse und / oder im Zusammenar-beit mit anderen kirchlichen Zeitschriften)gefunden ist? Das ist ja bei den Hoch-schuldialogen in anderer Weise gelungen.

Schlussgedanken

Wenn ein Mensch das Recht hat, lebens-satt zu sterben, dann soll man auch einemVerband diese Möglichkeit zubilligen.Dieser ernste Gedanke soll neben meinemDank an den Vorstand und das Tagungs-präsidium, neben der Freude an wichtigenGesprächen am Schluss stehen. Er kannfrei machen für Entschlossenheit, „dienoch möglichen Apfelbäumchen zu pflan-zen“.

Dietrich Lipps

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Rundbrief 2/2008Andacht13

In einem Lied heißt es: „Das Leben istein Würfelspiel, wir würfeln alle Tage“. Dazeigt der Würfel bald eine Eins, bald eineVier, bald eine Sechs. Dazu können wirnichts beitragen. Was kommt, das kommt,der begehrte Job, das günstige Urlaubs-quartier oder der völlig überraschendeUnfall. Das breite Interesse an Glücksspie-len ist wohl zu verstehen.

Es hat gewiss immer den Wunsch gege-ben, beim Glück ein wenig nachzuhelfen.Das beobachten wir immer wieder. Sotrinken wir immer „auf das Wohl“ be-stimmter Leute, die darum Zufriedenheitund kein Unheil erleben sollen. DiesesTrinken soll nur bei alkoholischen Geträn-ken einen Sinn haben. Wir sagen dazudas lateinische Wort „Prosit“, aufDeutsch: „Es möge nützen“, also unsGutes bringen. Davon ist in der Bibelnirgends die Rede.

Ebenso wenig ist vom Daumenhaltenetwas zu erfahren. Wie lange muss mandenn wohl den Daumen halten oder drük-ken, damit die gewünschte günstige Wir-kung eintritt?

ANgeDACHT

Glück und SegenGlück und SegenGlück und SegenGlück und SegenGlück und Segen

Wir lesen stattdessen sehr, sehr viel von„Segen“. Und wir wünschen uns geseg-nete Feiertage, gesegnete Lebensjahreund gesegnete Stunden, denn „an GottesSegen ist alles gelegen.“

Segen ist nicht wie beim Impfen, dasswir einen Stoff erhalten, der mit einigerSicherheit bringt, was man von ihm erwar-tet. In der alten Sprache heißt Segneneinfach Gutes sagen, einem anderen Gu-tes zusprechen. Dieses Zusprechen hatFolgen. Wenn wir Kommendes in rosigenFarben schildern, wird es wohl nicht soübel geraten. Wenn wir von der Sonnesprechen, sendet sie ihre Strahlen, heißtes.

Das Gegenstück von Segen ist „Fluch“.Aus gutem Grunde scheuen wir uns, da-von zu sprechen. Besser sprechen wir vonwunderbaren Einsichten, von Wohltaten,von Begegnungen, die uns beflügeln, sodass wir meinen, noch Bäume ausreißen

zu können, und wie es für uns klar ist,dass das Angesicht Gottes über unsleuchtet, so heißt es in einem alten Se-gensspruch, eben dass wir seinen Friedenhaben. Niemand denkt dabei an Millio-nengewinne oder an eine Lebenszeit vonhundert Jahren.

Ein Säugling, der bei der Taufe gesegnetwird, mag danach gut seinen Lebenswegfinden. Der Jugendliche, der eingesegnetwird, mag die Angst vor der Zukunft ver-lieren. Die Liebe der Ehepaare, die bei derTrauung gesegnet werden, mag ihre Wur-zeln ganz tief in der Seele haben. Ein Fei-ertag kann gesegnet sein, auch unserBrot, auch unsere Mahlzeiten, ja auch dievielen Tage und Jahre unseres Erdenda-seins.

Jeder Gottesdienst in der Gemeindeschließt mit einem Segensspruch ab, demgroßen Segen.

Wenn wir das nicht ständig miterleben,wird das alles bald vergessen sein. Ob wirdann wohl auch noch Glück haben?

Hans-Viktor Diederichs

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Veranstaltungsprogramm 2.2008

ForumWestfalen

Evangelischeswww.ev-forum-westfalen.de

Donnerstag, 4. September 2008, 19.30 Uhr – Kirchenforum im Unicenter Bochum-QuerenburgDr. Susanne Paus, Bocholt: Blühende Paradiese – Gärten am Niederrhein, Eine BilderreiseAuf einer Bilderreise durch das Gartenjahr werden farbenprächtige Blumengärten am Niederrhein vorgestellt. Für das Frühjahr 2009 ist eine eintä-gige Gartenreise in die Region geplant. – Dr. Susanne Paus ist Biologin, Buchautorin und leidenschaftliche Gärtnerin.Eintritt: 5,– EUR; ermäßigt 3,– EUR

Donnerstag, 25. September 2008, 19.30 Uhr – Buchhandlung Napp, Pieperstraße 12, BochumErweiterte Nutzung von Kirchen – Modell mit ZukunftBuchvorstellung durch Stadtbaurat Dr. Ernst Kratzsch und Herausgeber Dr. Manfred KellerDas Buch dokumentiert den Evangelischen Hochschuldialog an der Bauhaus-Universität Weimar. Auf der bisher bundesweit größten Tagung zurNutzungserweiterung von Kirchen diskutierten über 250 Teilnehmer mit Experten interdisziplinär über mögliche Wege zur Rettung eines kulturel-len Erbes. Eintritt frei

Mittwoch, 1. Oktober 2008, 19.30 Uhr – Lutherhaus Altenbochum, Wittener Straße 242, BochumProf. Dr. med. Michael Zenz, Ruhr-Universität Bochum: Palliativmedizin oder SterbehilfeWeil ihre Schmerzen nicht ausreichend behandelt werden, denken zwei Drittel der Tumorpatienten im Verlauf ihrer Erkrankung an Suizid. NeuereUntersuchungen belegen eine erschreckende Zunahme der Zustimmung von Patienten und Ärzten zur Euthanasie. Eine wirksame Alternativebesteht einzig in einer umfassenden palliativmedizinischen Versorgung. – Prof. Dr. med. Michael Zenz ist Direktor der Klinik für Anästhesiologie,Intensivmedizin und Schmerztherapie der BG-Kliniken Bergmannsheil und des Knappschaftskrankenhauses Langendreer, Bochum.Eintritt: 5,– EUR; ermäßigt 3,– EUR

Donnerstag, 13. November 2008, 19.30 Uhr – Kirchenforum im Unicenter Bochum-QuerenburgProf. Dr. Jörg Mutterlose, Ruhr-Universität Bochum: Kreidezeit war Treibhauswelt – Die Entwicklung unseres KlimasUm die künftige Entwicklung des Klimas zu verstehen, kann ein Rückblick helfen. Die Kreidezeit vor 145 bis 65 Millionen Jahren war eine erdge-schichtliche Phase, die sich durch ein Treibhausklima auszeichnete. Prof. Dr. Jörg Mutterlose vertritt in der Fakultät für Geowissenschaften derRuhr-Universität, Institut für Geologie, Mineralogie und Geophysik, das Fach Paläontologie.Eintritt: 5,– EUR; ermäßigt 3,– EUR

Donnerstag, 4. Dezember 2008, 19.00 Uhr – Kirchenforum im Unicenter Bochum-QuerenburgEvangelisches Marienlob - Ein Abend im Advent mit Musik, Bild und WortDer Abend folgt den Spuren Marias in der Musik, der Bildenden Kunst und der Literatur. In der Vielfalt dieser Marienbilder gilt es, einen Zugangzur Gestalt Marias in den Evangelien von Advent und Weihnachten zu finden.Musikalische Gestaltung: Dirk Weber (Gesang), Erika Keller (Violine) und Margret Wortelmann (Cembalo)Wortbeiträge: Dr. Manfred Keller. – Mit diesem Abend lädt die „Bochumer Runde“ des Evangelischen Forums Westfalens zugleich Mitglieder undGäste zum Ausklang des Jahresprogramms ein. Eintritt frei

Biennale „Musik der Synagoge“Die vom Evangelischen Forum Westfalen angeregte Biennale „Musik der Synagoge“ soll die in Deutschland durch den Nationalsozialismusnahezu zerstörte Tradition synagogaler Musik des Judentums in Erinnerung rufen, neu beleben und kontinuierlich pflegen. Als Auftakt fin-den mit Unterstützung des Kulturbüros der Stadt Bochum und der Sparkasse Bochum am 26. Oktober und 1. November 2008 zwei Konzer-te statt.

Sonntag, 26. Oktober 2008, 17.00 Uhr – Synagoge Bochum, Erich-Mendel-Platz 1Lieder Zions in Bochum, Philadelphia und anderswo - Konzert zu Ehren von Erich MendelEnsemble „mendels töchter“, Münster - Vanessa Hövelmann, Barbara Keller, Cornelia Klären, Ulle Pfefferle.Moderation: Dr. Manfred Keller; Eintritt: 6,– EUR; ermäßigt 4,– EUR

Samstag, 1. November 2008, 19.30 Uhr – Thürmer-Saal, Friederikastraße 4, BochumSynagogale Gesänge – Jiddische und hebräische FolkloreMit dem Leipziger Synagogalchor, Leipzig · Leitung: Kammersänger Heinz KlotzEintritt: 12,– EUR; ermäßigt 8,– EUR

Bochumer Runde

vom 3. bis 7. Oktober 2008Auf den Spuren Martin Luthers in MitteldeutschlandDie Busreise führt über Luthers Geburts- und Sterbeort Eisleben nach Wittenberg, seiner Hauptwirkungsstätte, und nach Torgau. Auch der Wörlit-zer Park, Erfurt und Eisenach mit der Wartburg gehören zum Programm.Leitung: Pfarrer Dr. Manfred Keller und Dr. Manfred HampelNähere Informationen bei Dr. Manfred Keller, Telefon (0234) 43 05 05, E-Mail [email protected]

Studienreise

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Veranstaltungsprogramm 1.2008

Kurzmitteilungenaus dem Verband

Samstag, 15. November 2008, 10.30 bis 16.30 Uhr, Bielefeld-Sennestadt, Hans-Ehrenberg-Schule, Elbeallee 75Thementag:Hans Ehrenberg – Emigration und HeimkehrAnnäherungen an den „dritten Lebensabschnitt“ eines unbekannten Theologen

Im Anschluss an die Jahrestagung 2008 des Evangelischen Forums Westfalen, die dem Leben und Werk des Theologen Hans Ehrenberg in derWeimarer Zeit und im Nationalsozialismus gewidmet war, wird sich der Thementag mit seiner Biographie und seinem Wirken in der Emigrationund nach der Heimkehr beschäftigen. Das Interesse an Ehrenbergs „drittem Lebensabschnitt“ ist nicht nur historischer Art. Vielmehr gilt es, dieGrundidee dieses unbekannten Theologen – das in der Auseinandersetzung mit seinem Vetter Franz Rosenzweig entwickelte „dialogischePrinzip“ – auch in seiner Spätzeit zu entdecken: als Ansatz einer neuen Vermittlung des christlichen Glaubens unter den Bedingungen der Mo-derne.

Referenten: Professor Dr. Günter Brakelmann, Bochum, und Landeskirchenrat i.R. Karl Heinz Potthast, BielefeldLeitung: Dr. Manfred Keller, Bochum; Dr. Jens Murken und Oberstudiendirektorin Ute Wilmsmeier, BielefeldKosten: (incl. Tagungsgebühr und Stehkaffee) pro Person 10,– EURMittagessen: pro Person 5,– e (bitte bei Anmeldung angeben)Anmeldungen bitte schriftlich bis zum 10. November 2008 an Dr. Manfred Keller, Im Ostholz 39, 44879 Bochum, [email protected]

Regionale Foren Ruhrgebiet (Dortmund) – Münsterland (Ahaus) – Ostwestfalen (Bielefeld)

28. – 30. November 2008, Haus der Stille, Bethel„Vom Ursprung, von der Kraft und der Kühnheit christlicher Hoffnung“Leitung: Erich-Wolfgang LageReferenten: Altpräses Dr. Hans-Martin Linnemann, Frau Prof. i.R. Dr. Gisela Kittel, Landessuperintendent i.R. Dr.Gerrit Noltensmeier,Superintendent und Dozent Klaus Schmidt, Pfarrer Horst Dirks, Frau Dr. Rosemarie Dirks, für das Singen Kantor Diakon Roland Müller.Kosten: 115,00 Euro für Übernachtung und volle VerpflegungAnmeldung bei: Erich-Wolfgang Lage, Graf-von-Stauffenberg-Str. 11, 33615 Bielefeld, T. 05 21 / 10 22 99, eMail [email protected]

Mittwoch, 17. September 2008, 17.30 Uhr, Dortmund-Mitte, Evangelische St. Marienkirche, Kleppingstraße 5Dr. Manfred Keller, Bochum: Kirchenbau im Ruhrgebiet von der Industrialisierung bis heuteWar kirchliches Bauen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stark vom Historismus geprägt, entwickelte sich das Revier in der Weimarer Zeitund nach dem 2. Weltkrieg zu einem Zentrum reformfreudiger Kirchbaukunst mit Sakralbauten von beispielhafter Originalität. Im Vorfeld desEvangelischen Kirchbautags, der vom 23.-26. Oktober in Dortmund stattfindet, gibt der Vortrag Einblicke in eine bedrohte Kirchbaulandschaft.Eintritt frei; um eine Spende für die Initiative „Kirchen öffnen und erhalten“ wird gebeten. Gemeinsame Veranstaltung mit der Ev. St. Marienge-meinde, Dortmund-Mitte

Samstag, 18. Oktober 2008, 10.30 bis 16.30 Uhr, Dortmund-Mitte, Gemeindehaus der Evangelische St. Mariengemeinde, Kleppingstraße 5ThementagNicht nur zur Weihnachtszeit: Die Geburt Jesu in Bibel und Koran

Die Geschichten von Jesu Geburt in Bibel und Koran zeigen überraschende Parallelen, aber auch klare Differenzen. Nach einer Einführung indiese grundlegenden Urkunden des Christentums und des Islams werden die Geschichten von Jesu Geburt anhand ausgewählter Texte des Neu-en Testaments und des Korans vorgestellt und ausgelegt. Damit will der Thementag zu einem differenzierten Dialog von Christen und MuslimenüberGrundfragen des Glaubens anleiten.

Referent: Professor Dr. Karl-Josef Kuschel, Tübingen · Leitung: Dr. Manfred Keller, BochumKosten: (incl. Tagungsgebühr und Stehkaffee) pro Person 10,– eMittagessen: pro Person 5,– EUR (bitte bei Anmeldung angeben)

Anmeldungen bitte schriftlich bis zum 10. Oktober 2008 an Dr. Manfred Keller, Im Ostholz 39, 44879 Bochum, eMail: [email protected]

Mittwoch, 17. Dezember 2008, 17.30 Uhr, Dortmund-Mitte, Evangelische St. Marienkirche, Kleppingstraße 5Annette Hegemann M.A., Bochum: Ikonen zwischen Klassik und ModerneIn der Moderne gibt es Kunstwerke, die eine Nähe zum Kult der Ostkirche zeigen. Sie werden auch als Ikonen derModerne bezeichnet. Der Vortrag wird der Frage nachgehen, ob und wie „Gegenwart Gottes” in denklassischen Ikonen wie in den Ikonen der Moderne spürbar ist. – Annette Hegemann M.A. ist Kunsthistorikerin.Eintritt frei · Gemeinsame Veranstaltung mit der Evangelischen St. Mariengemeinde, Dortmund-Mitte

Freitag, 17. Oktober 2008, 19.30 Uhr, Ahaus, Dorothee-Sölle-Gemeindehaus an der Christuskirche, Wüllener Straße 16Prof. Dr. Karl-Josef Kuschel, Tübingen: Kinder Abrahams: Juden – Christen – Muslime, Chancen und Grenzen des DialogsJuden, Christen und Muslime sind sich jahrhundertelang viel schuldig geblieben. Deshalb ist es notwendig, das Verhältnis der Religionen – aktuellinsbesondere die Beziehung von Christen und Muslimen – neu und positiv zu bestimmen. Der Vortrag wird zeigen, wie es heute – trotz aller Diffe-renzen – zu einem gelingenden Miteinander der „Kinder Abrahams“ kommen kann. Dr. Karl-Josef Kuschel ist Professor für Theologie der Kulturund des Interreligiösen Dialogs an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Tübingen.Eintritt: 5,– EUR; ermäßigt 3,–EUR

Dienstag, 28. Oktober 2008, 19.30 Uhr, Bielefeld, Gemeindehaus der Neustädter Marienkirche, Papenmarkt 5aDipl.-Volkswirtin Ursula Caberta, Hamburg: Scientology – der Griff nach Macht und GeldEintritt: 5,– e; ermäßigt 3,– EUR. Gemeinsame Veranstaltung mit der Neustädter Mariengemeinde Bielefeld und dem Institut Kirche und Gesell-schaft, Haus Villigst

Biblisches Seminar im Advent

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Rundbrief 2/2008

Dr. Manfred Keller, 1.VorsitzenderIm Ostholz 39, 44879 Bochum,T. 02 34 / 43 05 05,Fax 02 34 / 9 47 03 93;eMail: [email protected]

Elisabeth Gallhoff, 1.VorsitzendePapenberg 3, 45529 Hattingen,Tel.02324/45557, Fax: 02324/945732eMail: [email protected]

Christoph Kändler (Schriftführer)Kleine Gartenstr. 11, 32049 Herford,T. 0 52 21 / 8 05 74, Fax 17 91 23eMail: [email protected]

Ursula Richter, SchatzmeisterinUnterfeldstr, 12, 44797 BochumT + Fax: 0234/791784eMail: [email protected]

Ingrid Bellmann, Rundbrief-RedakteurinRolf Bellmann, Rundbrief-Redakteur,Kontaktperson im AK „Gerechtigkeit“Naggertstr. 39, 33729 Bielefeld,T. 05 21 / 7 66 23,eMail: [email protected]

Brigitte Klask, Redakteurin derHomepagedes EFW; Tätigkeitsfeld: FrauenarbeitBöckenholt 5 – 7, 48324 SendenhorstT 02526/1676eMail: [email protected]

Martin Maschke, Kontaktperson im AKOst, Rathausstr.1, 33803 Steinhagen,T. 0 52 04 / 37 08; Fax 88 06 02

Matthias Surall, ESG PaderbornAm Laugrund 3, 33098 PaderbornT 05251/63158eMail: [email protected]

Karl-Ludwig GalleMitgliederbetreuungWesterwaldstr. 17, 48527 NordhornT. 0 59 21 / 1 29 46eMail: [email protected]

Der Rundbrief wird herausgegeben vomEv. Forum Westfalen, dem Landesverbandder Ev. Akademikerschaft in Deutschland,und erscheint mindestens halbjährlich.

i m p r e s s u m

Aus dem Forum 16

willkommen

Gestaltung: Mario LeisleRedaktion: Ingrid und Rolf Bellmann,Naggertstraße 39, 33729 Bielefeld,Tel. 05 21 - 7 66 23

Der Vorstanddes Ev. Forums

Westfalen

Neue Kontoverbindung: KD-Bank, Kto. 2 100 108 014, BLZ 350 601 90

Homepage des Ev. Forums Westfalen:www.ev-forum-westfalen.de

Ganz herzlich begrüßen wir wieder acht neue Mitglieder in unserem Landesverband:

Frau Elke Clever BochumHerrn Dr. Friedrich Clever BochumHerrn Prof. Dr. Wolfgang Duntze BochumHerrn Dietrich Fischer DortmundFrau Renate Fischer DortmundHerrn Elmar Jasper HerfordFrau Gisela Jasper HerfordHerrn Fridtjof Kalmus Ahaus

Vielleicht fühlen Sie sich als Interessierte ermutigt, diesen Schritt auch zu tun.

Gute Idee sucht Nachahmer – Spendenaktion zum Geburtstag

Martin Maschke, Vorstandsmitglied des Evangelischen Forums Westfalen, hat zu seinem75. Geburtstag auf Geschenke verzichtet und seine Gäste gebeten, stattdessen dieInitiative „Kirchen öffnen und erhalten“ zu unterstützen. Durch seine Aktion konnte erfast 600 Euro für diese Initiative des Evangelischen Forums Westfalen zur Verfügungstellen. Schatzmeisterin Ursula Richter: „Ich würde mich freuen, wenn viele Mitgliederunseres Verbandes diesem Beispiel bei runden Geburtstagen, Ehe- oder Berufsjubiläenfolgen würden, damit wir unsere Projekte weiter voranbringen können.“ Dazu gehörenneben der Initiative „Kirchen öffnen und erhalten“ das Gottesdienstprojekt „Farbendes Lichts“ und die Biennale „Musik der Synagoge“. Bei Vorbereitung und Abwicklungeiner Spendenaktion ist die Schatzmeisterin gern behilflich Telefon 0234/79 17 84; E-Mail: [email protected])

Am 1. August traf sich der Vorstand des Evangelischen Forums Westfalen zu seiner Vor-standssitzung in der KD-Bank in Dortmund. Freundlich begrüßt wurden die Gäste von demVorstandsvorsitzenden der KD-Bank Dr. Ekkehard Thiesler und dem Abteilungsleiter MarkusHolz. Ebenso anwesend war die direkte Kundenbetreuerin des Ev. Forums Westfalen, FrauKugler. Die Vorstandssitzung konnte in äußerst angenehmer Atmosphäre stattfinden.