UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND / DAS … · 2011. 12. 22. · moslemischen Bosnier...

24
D er Irakkrieg hat es der gan- zen Welt vor Augen geführt. Europa ist sich in speziellen Fragen, gerade der Verteidigung und der Außenpolitik, nicht einig. Die Vereinigten Staaten von Amerika sprechen da vom „Alten Europa“ – die Befürworter einer eigenen euro- päischen Verteidigungs- und Außenpolitik parallel und unabhän- gig von der NATO von dem „Kern- europa“. Die Kerneuropäer treffen sich am 29. April zu einem Gipfel über die Verteidigungsunion. An dieser Frage stoßen zwei ganz ent- scheidende Aufgaben des europäi- schen Einigungsprozesses aufeinan- der: die Vertiefung mit europäischer Verfassung einerseits und die Erwei- terung mit den erfolgreichen Struk- turen des europäischen Binnen- marktes andererseits. Es ist in der Tat der karolingische Kern Europas, genauer seine Regie- rungschefs, der eine Verschränkung von Erweiterung und Vertiefung der Europäischen Gemeinschaften fest ins Auge gefaßt zu haben scheint. Dabei ist es das Ziel Frankreichs, ganz in der Tradition des „Europas der Vaterländer“, der Konzeption Charles de Gaulles, Europa eine funktionierende Struktur zu geben – mit gewähltem Präsidenten und regionaler Verwaltung. Dies sind Akte der Vertiefung, die für die neu- en Staaten innerhalb der EU nicht schnell möglich sein dürften. Aus diesem Grunde ist ein Europa der zwei oder der mehreren Geschwin- digkeiten, wie es Ende der neunzi- ger Jahre auch von Wolfgang Schäu- ble und Kurt Lamers gefordert wurde, sinnvoll. Nach dem Athener Gipfel ist der Weg für den Beitritt der zehn neuen Kandidaten frei. Aber es wachsen so auch die Schwierigkeiten der Ver- ständigung in der gemeinsamen Au- ßen- und Verteidigungspolitik. In die- sem Licht erscheint der Sondergipfel von vier der sechs Gründerstaaten der Europäischen Gemeinschaften, nämlich von Frankreich, Belgien, Lu- xemburg und Deutschland, als Ver- such, neben dem Verfassungskonvent eine klare Linie im europäischen Einigungsprozeß zu halten. Es geht um den Plan der Bildung eigener europäischer Streitkräfte, de- ren Einsatzgebiet Europa und nicht, man denke an die Worte des Bundes- verteidigungsministers Struck, der Hindukusch ist. Und es geht um die Bildung von Einsatzkräften, die euro- päische, nicht amerikanische Interes- sen wahren. In diesem Sinne ist es ganz so, wie sich der luxemburgische Premierminister äußerte: „Es geht für die vier darum, in Europa wieder ei- ne Vorreiterrolle zu spielen“ und die Idee der europäischen Einigung nicht auf dem Altar globaler Ver- wicklungen und Verstrickungen zu opfern, deren Ursachen im Nahen Osten und auch in den Interessen Is- raels und bestimmter Lobbies in den USA zu suchen sind. Die Rolle der NATO bleibt für die Erweiterungs- staaten hier eine militärische, vor al- lem aber eine politische der Integra- tion in den Westen und nach Europa. Die Europäische Union ist hingegen auch kein „Supermarkt“, in dem man sich nach nationalen Interesse bedie- nen kann und politisch wie militär- strategisch auf Dauer abstinent bleibt. Dies bedeutet für Polen und die anderen Staaten des „Neuen Eu- ropa“ eine notwendige Hinwendung zum Kern – wollen sie nicht nur Konsumenten, sondern Teilhaber des historischen und selbständigen wie freien Europas sein. Es geht auch an- ders: Polen, das Baltikum und die Staa- ten Südosteuropas bildeten dann die Schale der Nuß – blieben jedoch auch bei wichtigen Entscheidungen wie zur Verteidigungs- und Außen- politik außen vor. Dies ist nicht wünschenswert, jedoch möglich und administrativ einfacher ist es auch. U NABHÄNGIGE W OCHENZEITUNG FÜR D EUTSCHLAND / D AS O STPREUSSENBLATT Jahrgang 54 – Folge 17 Erscheint wöchentlich PVSt. Gebühr bezahlt 26. April 2003 C 5524 Landsmannschaft Ostpreußen e.V. Parkallee 84/86, 20144 Hamburg Hintergrund Wir erfüllen alle Ihre Literatur-, Musik- & Filmwünsche. Preußischer Mediendienst Parkallee 86 20144 Hamburg Telefon: 040 / 41 40 08 27 Telefax: 040 / 41 40 08 58 Preußischer Mediendienst PMD A UFSTAND DER W ASSERTRÄGER Innerparteiliche Opposition zeigt Schröder die Stirn / Von Fritz SCHENK D em Kanzler droht Ungemach aus der eigenen Partei, insbe- sondere aus der SPD-Bundestags- fraktion. Ursache ist Schröders Re- formkonzept „Agenda 2010“, das er selber immer mit dem Wortnamen „Zwanzigzehn“ ausspricht. Gemeint ist jenes Zehn-Punkte-Programm, das er noch in diesem Jahr über die parlamentarischen Hürden bringen will. Mit ihm sollen in mehreren Schritten bis zum Ende des ersten Jahrzehnts dieses Jahrhunderts die Sozialsysteme reformiert, Leistun- gen reduziert und für längere Zeit den neuen Bedingungen der verän- derten Industrie- und Informations- gesellschaft angepaßt werden. Daß dies dringend notwendig ist, pfeifen seit Jahren die Spatzen von den Dächern. Kein Tag vergeht, an dem nicht in der Presse über neue Finanzlöcher in den Sozialkassen, von Engpässen in den Gesundheits- systemen, über Spannungen mit Ärzten und Einrichtungen der kom- munalen Sozialversorgung berichtet wird. Von niemandem – auch nicht von jenen, die jetzt gegen Schröders Reformen opponieren – wird be- stritten, daß unser gesamtes gesetz- liches Sozialgefüge finanziell am Ende ist. Das hatte im übrigen schon die letzte Regierung Kohl so gesehen, weshalb sie bestrebt war, mit den sogenannten „Petersberger Be- schlüssen“ von 1994/95 einen Kurs- wechsel vorzunehmen. Er scheiterte an der Blockade durch die damalige rot-grüne Mehrheit im Bundesrat, personifiziert vor allem durch die SPD-Ministerpräsidenten Schröder, Fortsetzung auf Seite 2 Kultur Ostpreußen heute Geschichte Giscard d’Estaing in Athen: Vertiefung und Erweiterung der EU müssen Hand in Hand gehen. Foto: dpa DIE SCHALE DER NUSS Ein Sondergipfel der Kerneuropäer soll Vertiefung bringen / Von K. P. GERIGK EU bremst Wachstum Ihre Umverteilungs- und Währungs- politik schadet besonders Deutsch- land. Wie sie das tut und warum sie darüber hinaus auch Europa Scha- den zufügt, lesen Sie auf Seite 3 Begehrter König In der Kulturgeschichte haben Lie- bespaare seit jeher die Gemüter er- regt, wie David und Bathseba aus dem Alten Testament. Mehr lesen Sie auf Seite 9 Geschichtspolitik Uwe Jurgsties untersuchte anläßlich des 80. Jahrestages der Annexion des Memellandes vor Ort die Ver- gangenheitsbewältigung in der Re- publik Litauen Seite 14 Mythos und Realität Pater Lothar Groppe thematisiert an- hand von Johannes Rogalla von Bie- bersteins neustem Buch zu diesem Thema die Rolle von Juden im Bol- schewismus Seite 21 D eutschlands Justiz ist wohl doch noch nicht ganz so gleichgeschaltet, wie sich das die Propagandisten des großen „Marschs durch die Institutio- nen“ gewünscht hätten. So überraschte ein Frankfurter Gericht jetzt mit einem Urteil, das von der Linken prompt als „gewerkschaftsfeindlich“, von den verbliebenen Nicht- Linken in diesem Lande hinge- gen als ausgesprochen ver- nünftig empfunden wurde: Es verbot der Lokomotivführer- Gewerkschaft zu streiken. Auf den ersten Blick mag sich das als höchstrichterlicher An- schlag auf das Grundgesetz darstellen. Immerhin genießt der Streik als legale Waffe im Arbeitskampf Verfassungs- rang; seine besondere Schutz- bedürftigkeit ergibt sich schon daraus, daß die Arbeitnehmer- seite im Tarifstreit über kein anderes Druckmittel verfügt. Dies ist die schöne Verfas- sungstheorie, die aber leider mit der Wirklichkeit nicht mehr viel gemein hat. Auf dem Pa- pier stehen sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer mit gleich- wertigen Waffen gegenüber: Die einen dürfen streiken, die anderen aussperren. Tatsäch- lich aber ist in Deutschland längst ein Klima entstanden, das von Waffengleichheit weit entfernt ist. Der streikende (oder mit Streik drohende) Ge- werkschafter darf sich zu den „Anständigen“ zählen, wäh- rend ein auch nur halblaut über Aussperrung nachden- kender Unternehmer bereits als Krimineller gilt. Zudem haben wir in den ver- gangenen Jahrzehnten in Deutschland eine merkwürdi- ge – und merkwürdigerweise in der veröffentlichten Mei- nung kaum registrierte – Ent- wicklung erlebt. Im Vergleich zu fast allen unserer europäi- schen Nachbarn wird bei uns nur höchst selten gestreikt und noch seltener ausgesperrt. Statt dessen erleben wir eine total einseitige Ausrichtung des Arbeitskampfes: Während die Tarifpartner verhandeln, greift die eine Seite bereits zur Waffe und schlägt zu – „Warn- streik“ heißt die vornehme Umschreibung dieser weder durch das Arbeits- und Tarif- recht noch durch das Grundge- setz abgesegneten Kampfme- thode. Friedenspflicht? Urab- stimmung? Nein, danke! Ge- werkschaftsfunktionäre setzen ihr eigenes Recht. Dahinter ste- hen die gleichen Denkstruktu- ren, wie wenn uns weisge- macht wird, Steine werfende Chaoten seien „Demonstran- ten“, die nur von ihrem Recht auf freie Meinungsäußerung Gebrauch machten. Das Urteil, mit dem die Lok- führer-Gewerkschaft in die Schranken verwiesen wurde, berechtigt zu – wenn auch be- scheidenen Hoffnungen. Endlich wagt es ein Gericht, dem Allmacht-Anspruch der Gewerkschaften zu widerspre- chen. Ein Anspruch übrigens, der auch aus einem ganz ande- ren Grund längst verwirkt wä- re, wenn er denn je eine Be- rechtigung gehabt hätte: Den Gewerkschaften, insbesondere den im DGB zusammengefaß- ten, laufen die Mitglieder in Scharen davon. Immer mehr Arbeitnehmer fühlen sich von diesen Funktionären nicht ver- treten. Und während dem wankenden Koloß DGB auf der einen Seite die Basis ab- handen kommt, geht auf der anderen Seite die politische Protektion durch die SPD-Ge- nossen verloren. Die Gewerk- schaften müssen einiges tun, um zukunftstauglich zu wer- den – im Interesse des Gemein- wesens. Hans-Jürgen Mahlitz: DGB – DER K OLOSS WANKT

Transcript of UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND / DAS … · 2011. 12. 22. · moslemischen Bosnier...

Page 1: UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND / DAS … · 2011. 12. 22. · moslemischen Bosnier Naser Oric fest. Nicht weil er ein Leibwächter von Milosevic gewesen war, son-dern

Der Irakkrieg hat es der gan-zen Welt vor Augen geführt.Europa ist sich in speziellen

Fragen, gerade der Verteidigung undder Außenpolitik, nicht einig. DieVereinigten Staaten von Amerikasprechen da vom „Alten Europa“ –die Befürworter einer eigenen euro-päischen Verteidigungs- undAußenpolitik parallel und unabhän-gig von der NATO von dem „Kern-europa“. Die Kerneuropäer treffensich am 29. April zu einem Gipfelüber die Verteidigungsunion. Andieser Frage stoßen zwei ganz ent-scheidende Aufgaben des europäi-schen Einigungsprozesses aufeinan-der: die Vertiefung mit europäischerVerfassung einerseits und die Erwei-terung mit den erfolgreichen Struk-turen des europäischen Binnen-marktes andererseits.

Es ist in der Tat der karolingischeKern Europas, genauer seine Regie-rungschefs, der eine Verschränkungvon Erweiterung und Vertiefung derEuropäischen Gemeinschaften festins Auge gefaßt zu haben scheint.

Dabei ist es das Ziel Frankreichs,ganz in der Tradition des „Europasder Vaterländer“, der KonzeptionCharles de Gaulles, Europa einefunktionierende Struktur zu geben– mit gewähltem Präsidenten undregionaler Verwaltung. Dies sindAkte der Vertiefung, die für die neu-en Staaten innerhalb der EU nichtschnell möglich sein dürften. Ausdiesem Grunde ist ein Europa derzwei oder der mehreren Geschwin-digkeiten, wie es Ende der neunzi-ger Jahre auch von Wolfgang Schäu-ble und Kurt Lamers gefordertwurde, sinnvoll.

Nach dem Athener Gipfel ist derWeg für den Beitritt der zehn neuenKandidaten frei. Aber es wachsen soauch die Schwierigkeiten der Ver-ständigung in der gemeinsamen Au-ßen- und Verteidigungspolitik. In die-sem Licht erscheint der Sondergipfelvon vier der sechs Gründerstaatender Europäischen Gemeinschaften,nämlich von Frankreich, Belgien, Lu-xemburg und Deutschland, als Ver-such, neben dem Verfassungskonventeine klare Linie im europäischenEinigungsprozeß zu halten.

Es geht um den Plan der Bildungeigener europäischer Streitkräfte, de-ren Einsatzgebiet Europa und nicht,man denke an die Worte des Bundes-verteidigungsministers Struck, derHindukusch ist. Und es geht um dieBildung von Einsatzkräften, die euro-päische, nicht amerikanische Interes-sen wahren. In diesem Sinne ist esganz so, wie sich der luxemburgischePremierminister äußerte: „Es geht fürdie vier darum, in Europa wieder ei-ne Vorreiterrolle zu spielen“ und dieIdee der europäischen Einigungnicht auf dem Altar globaler Ver-wicklungen und Verstrickungen zuopfern, deren Ursachen im NahenOsten und auch in den Interessen Is-raels und bestimmter Lobbies in den

USA zu suchen sind. Die Rolle derNATO bleibt für die Erweiterungs-staaten hier eine militärische, vor al-lem aber eine politische der Integra-tion in den Westen und nach Europa.Die Europäische Union ist hingegenauch kein „Supermarkt“, in dem mansich nach nationalen Interesse bedie-nen kann und politisch wie militär-strategisch auf Dauer abstinentbleibt. Dies bedeutet für Polen unddie anderen Staaten des „Neuen Eu-ropa“ eine notwendige Hinwendungzum Kern – wollen sie nicht nurKonsumenten, sondern Teilhaber deshistorischen und selbständigen wiefreien Europas sein. Es geht auch an-ders:

Polen, das Baltikum und die Staa-ten Südosteuropas bildeten danndie Schale der Nuß – blieben jedochauch bei wichtigen Entscheidungenwie zur Verteidigungs- und Außen-politik außen vor. Dies ist nichtwünschenswert, jedoch möglichund administrativ einfacher ist esauch. �

UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND / DAS OSTPREUSSENBLATT

Jahrgang 54 – Folge 17 Erscheint wöchentlichPVSt. Gebühr bezahlt 26. April 2003 C 5524Landsmannschaft Ostpreußen e.V.

Parkallee 84/86, 20144 Hamburg

Hintergrund

Wir erfüllen alleIhre Literatur-,

Musik- & Filmwünsche.

PreußischerMediendienst

Parkallee 8620144 Hamburg

Telefon: 040 / 41 40 08 27Telefax: 040 / 41 40 08 58

P r e u ß i s c h e r

Mediendienst

PMDAUFSTAND DER WASSERTRÄGER

Innerparteiliche Opposition zeigt Schröder die Stirn / Von Fritz SCHENK

Dem Kanzler droht Ungemachaus der eigenen Partei, insbe-

sondere aus der SPD-Bundestags-fraktion. Ursache ist Schröders Re-formkonzept „Agenda 2010“, das erselber immer mit dem Wortnamen„Zwanzigzehn“ ausspricht. Gemeintist jenes Zehn-Punkte-Programm,das er noch in diesem Jahr über dieparlamentarischen Hürden bringenwill. Mit ihm sollen in mehrerenSchritten bis zum Ende des erstenJahrzehnts dieses Jahrhunderts dieSozialsysteme reformiert, Leistun-gen reduziert und für längere Zeitden neuen Bedingungen der verän-

derten Industrie- und Informations-gesellschaft angepaßt werden.

Daß dies dringend notwendig ist,pfeifen seit Jahren die Spatzen vonden Dächern. Kein Tag vergeht, andem nicht in der Presse über neueFinanzlöcher in den Sozialkassen,von Engpässen in den Gesundheits-systemen, über Spannungen mitÄrzten und Einrichtungen der kom-munalen Sozialversorgung berichtetwird. Von niemandem – auch nichtvon jenen, die jetzt gegen SchrödersReformen opponieren – wird be-stritten, daß unser gesamtes gesetz-

liches Sozialgefüge finanziell amEnde ist.

Das hatte im übrigen schon dieletzte Regierung Kohl so gesehen,weshalb sie bestrebt war, mit densogenannten „Petersberger Be-schlüssen“ von 1994/95 einen Kurs-wechsel vorzunehmen. Er scheitertean der Blockade durch die damaligerot-grüne Mehrheit im Bundesrat,personifiziert vor allem durch dieSPD-Ministerpräsidenten Schröder,

Fortsetzung auf Seite 2

Kultur Ostpreußen heute Geschichte

Giscard d’Estaing in Athen: Vertiefung und Erweiterung der EU müssen Hand in Hand gehen. Foto: dpa

DIE SCHALE DER NUSSEin Sondergipfel der Kerneuropäer soll Vertiefung bringen / Von K. P. GERIGK

EU bremst WachstumIhre Umverteilungs- und Währungs-politik schadet besonders Deutsch-land. Wie sie das tut und warum siedarüber hinaus auch Europa Scha-den zufügt, lesen Sie auf SSeeiittee 33

Begehrter KönigIn der Kulturgeschichte haben Lie-bespaare seit jeher die Gemüter er-regt, wie David und Bathseba ausdem Alten Testament. Mehr lesenSie auf SSeeiittee 99

GeschichtspolitikUwe Jurgsties untersuchte anläßlichdes 80. Jahrestages der Annexiondes Memellandes vor Ort die Ver-gangenheitsbewältigung in der Re-publik Litauen SSeeiittee 1144

Mythos und RealitätPater Lothar Groppe thematisiert an-hand von Johannes Rogalla von Bie-bersteins neustem Buch zu diesemThema die Rolle von Juden im Bol-schewismus SSeeiittee 2211

Deutschlands Justiz ist wohldoch noch nicht ganz so

gleichgeschaltet, wie sich dasdie Propagandisten des großen„Marschs durch die Institutio-nen“ gewünscht hätten. Soüberraschte ein FrankfurterGericht jetzt mit einem Urteil,das von der Linken promptals „gewerkschaftsfeindlich“,von den verbliebenen Nicht-Linken in diesem Lande hinge-gen als ausgesprochen ver-nünftig empfunden wurde: Esverbot der Lokomotivführer-Gewerkschaft zu streiken.

Auf den ersten Blick mag sichdas als höchstrichterlicher An-schlag auf das Grundgesetzdarstellen. Immerhin genießtder Streik als legale Waffeim Arbeitskampf Verfassungs-rang; seine besondere Schutz-bedürftigkeit ergibt sich schondaraus, daß die Arbeitnehmer-seite im Tarifstreit über keinanderes Druckmittel verfügt.

Dies ist die schöne Verfas-sungstheorie, die aber leidermit der Wirklichkeit nicht mehrviel gemein hat. Auf dem Pa-pier stehen sich Arbeitgeberund Arbeitnehmer mit gleich-wertigen Waffen gegenüber:Die einen dürfen streiken, dieanderen aussperren. Tatsäch-lich aber ist in Deutschlandlängst ein Klima entstanden,das von Waffengleichheit weitentfernt ist. Der streikende(oder mit Streik drohende) Ge-werkschafter darf sich zu den„Anständigen“ zählen, wäh-rend ein auch nur halblautüber Aussperrung nachden-kender Unternehmer bereitsals Krimineller gilt.

Zudem haben wir in den ver-gangenen Jahrzehnten inDeutschland eine merkwürdi-ge – und merkwürdigerweisein der veröffentlichten Mei-nung kaum registrierte – Ent-wicklung erlebt. Im Vergleich

zu fast allen unserer europäi-schen Nachbarn wird bei unsnur höchst selten gestreikt undnoch seltener ausgesperrt.Statt dessen erleben wir einetotal einseitige Ausrichtungdes Arbeitskampfes: Währenddie Tarifpartner verhandeln,greift die eine Seite bereits zurWaffe und schlägt zu – „Warn-streik“ heißt die vornehmeUmschreibung dieser wederdurch das Arbeits- und Tarif-recht noch durch das Grundge-setz abgesegneten Kampfme-thode. Friedenspflicht? Urab-stimmung? Nein, danke! Ge-werkschaftsfunktionäre setzenihr eigenes Recht. Dahinter ste-hen die gleichen Denkstruktu-ren, wie wenn uns weisge-macht wird, Steine werfendeChaoten seien „Demonstran-ten“, die nur von ihrem Rechtauf freie MeinungsäußerungGebrauch machten.

Das Urteil, mit dem die Lok-führer-Gewerkschaft in dieSchranken verwiesen wurde,berechtigt zu – wenn auch be-scheidenen – Hoffnungen.Endlich wagt es ein Gericht,dem Allmacht-Anspruch derGewerkschaften zu widerspre-chen. Ein Anspruch übrigens,der auch aus einem ganz ande-ren Grund längst verwirkt wä-re, wenn er denn je eine Be-rechtigung gehabt hätte: DenGewerkschaften, insbesondereden im DGB zusammengefaß-ten, laufen die Mitglieder inScharen davon. Immer mehrArbeitnehmer fühlen sich vondiesen Funktionären nicht ver-treten. Und während demwankenden Koloß DGB aufder einen Seite die Basis ab-handen kommt, geht auf deranderen Seite die politischeProtektion durch die SPD-Ge-nossen verloren. Die Gewerk-schaften müssen einiges tun,um zukunftstauglich zu wer-den – im Interesse des Gemein-wesens.

Hans-Jürgen Mahlitz:

DGB – DER KOLOSS WANKT

01_PAZ_17 23.04.2003 7:17 Uhr Seite 1

Page 2: UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND / DAS … · 2011. 12. 22. · moslemischen Bosnier Naser Oric fest. Nicht weil er ein Leibwächter von Milosevic gewesen war, son-dern

2 P O L I T I KFolge 17 – 26. April 2003

Wer alles mit wem kreuzund quer über religiöseund ethnische Grenzen

hinweg bei Mordanschlägen in Ex-Jugoslawien zusammen-„arbeitete“(oder dies vielleicht weiterhin tut),ist noch lange nicht vollständig ge-klärt, wird aber durch jüngste Ver-haftungen gut illustriert:

In Bosnien nahmen Angehörigeder SFOR-Besatzungstruppen denmoslemischen Bosnier Naser Oricfest. Nicht weil er ein Leibwächtervon Milosevic gewesen war, son-dern weil er danach Kommandanteiner bosnischen Miliz in Srebreni-ca wurde. Und genau deshalb ist erzwar für die Bosnier ein Kriegsheld,für Den Haag aber ein mutmaß-licher Kriegsverbrecher. Dem Mas-saker von Srebrenica, bei welchemserbische Milizen vor den Augenholländischer Blauhelme 7.000 Bos-niaken umbrachten, waren Oric undseine Leute allerdings entgangen,weil man sie seltsamerweise kurzdavor nach Sarajevo abkomman-diert hatte.

In Belgrad, wo seit der Ermordungvon Premierminister Djindjic Aus-nahmezustand herrscht und Mas-senverhaftungen an der Tagesord-nung sind, wurde im Zuge dieserMaßnahmen auch der „Geschäfts-mann“, Sport-Mäzen und ehemalige

Innenminister Mandic festgenom-men. Was man ihm konkret vorwirft,ist nicht sehr klar. Doch er gilt alsein einstiger Financier der bosni-schen Serbenführer Karadjic undMladic und könn-te vielleicht Hin-weise auf derenAufenthalt geben.Übrigens, dankeiner Gesetzesän-derung in Serbienwerden jetzt Aus-lieferungen eige-ner Staatsbürger an Den Haag – diebisher illegal oder „freiwillig“ waren– zur Routine-Sache.

Der Aufnahme von Serbien undMontenegro in den Europarat stehtsomit nichts mehr im Wege. In Wienwurde nach Hinweisen aus Belgradein mutmaßlicher Mörder des mut-maßlichen Kriegsverbrechers undMafia-Paten Arkan verhaftet. („Mut-maßlich“ nur deshalb, weil Razna-

tovic alias Arkan, der seine Massa-ker sowohl aus freien Stücken alsauch im Dienste von Milosevic be-gangen haben dürfte, keinen Prozeßmehr erlebte.) Belgrader Quellen

zufolge soll derSerbe Arkan imAuftrag des Ser-ben Milosevic li-quidiert wordensein – wahr-scheinlich vor-beugend, um ei-nen potentiellen

Belastungszeugen für Den Haagauszuschalten. Rätselhafterweiseaber hatte der in Wien verhafteteMordverdächtige, bevor er sichnach Wien absetzte, ausgerechnetbei dem eingangs erwähnten Bosni-aken Oric gewohnt! Weniger rätsel-haft ist natürlich, warum er in Wienuntertauchte: Denn in dem betref-fenden Viertel werden „Migranten“kaum noch durch die Gegenwartvon Einheimischen belästigt. �

Rau, Lafontaine, Eichel, Simonisund Scharping. Sie waren auch dieErfinder der zugkräftigen Wahlslo-gans vom „Sozialabbau“, der „sozia-len Kälte“ und der „Umverteilungvon unten nach oben“ gewesen, wo-mit die Kohl-Regierung angeblicheine „Klientelpolitik zugunsten derReichen“ verfolgte.

Schröders Versprechen zurWiederherstellung „sozialer Ge-rechtigkeit“ hat 1998 wesentlich zuseinem Wahlsieg gegen Kohl beige-tragen. Und seine getreuesten undeifrigsten „Wasserträger“ bei dieserKampagne sind jene Funktionäregewesen, die jetzt gegen Schröderaufbegehren: der (linke) Arbeit-nehmerflügel in der SPD-Fraktionund maßgebliche Gruppen derDGB-Gewerkschaften, die jedochdavon ausgehen können, daß sieeinen erheblichen Teil der noch ak-tiven SPD-Mitglieder repräsen-tieren.

Die Regierung Schröder steht un-ter Zeitdruck. Viereinhalb Jahre istsie im Amt, doch sie hat im Grundenichts bewegt. Fußend auf der zi-tierten Wahlkampfpolemik gegen-über den Unions-Regierungennahm Rot-Grün Anfang 1999 sogardie wenigen Veränderungen derletzten Kohl-Regierung zurück, wasdie – auch damals schon prekäre –Kostensituation der Sozialetats nochverschärfte. Hinzu kamen die Wirt-schaftskrise und steigende Arbeits-losigkeit in der BundesrepublikDeutschland, welche die Staatsein-nahmen sinken ließen und auch fürdieses und das nächste Jahr nochweiter sinken lassen werden.

Das Resultat sind höhere Staats-schulden, die inzwischen die soge-nannten Maastricht-Kriterien vonhöchstens drei Prozent des Brutto-inlandsprodukts überschritten ha-ben. Damit drohen Deutschland dieim Maastricht-Vertrag festgeschrie-benen Sanktionen von mehrerenMilliarden Euro, was einerseits dieFinanzsituation des Staates nochverschärft, andererseits den Bundaußerstande setzt, staatlich finan-zierte Konjunkturprogramme aufzu-legen – eine Verkettung negativerFaktoren, welche der Schröder-Regierung kaum noch finanzielleSpielräume lassen.

Die „Agenda Zwanzigzehn“, aufdie sich die Bundesregierung nunfestgelegt hat, zielt – wie das imneudeutschen Politjargon jetzt viel-stimmig betont wird – „in die richti-ge Richtung“. Nicht so für die linkenRebellen aus SPD und DGB. Siehängen an alten Rezepten, und dasheißt, der Staat soll wieder ran.Einerseits mit Konjunkturprogram-men, andererseits mit höheren Ab-gabenforderungen von „Reichen“,Freiberuflern und jenen Schichten,die bisher noch nicht in die gesetz-lichen Sozialsysteme einbezogensind, um die teuren Leistungsstan-dards zu erhalten.

Da sie sich in der SPD-Fraktionnicht durchsetzen konnten, kurbel-ten sie hinter dem Rücken ihres Par-teivorsitzenden und Bundeskanzlerssowie des FraktionsvorsitzendenMüntefering und des SPD-General-sekretärs Scholz eine Mitgliederbe-fragung in der SPD an. Das schuf ei-ne Situation, wie sie bisher einmaligin der SPD ist. Diese kleine Palastre-volution hat in den letzten Tagen

Spekulationen regelrecht wuchernlassen. Vergleiche mit der Situationdes SPD-Bundeskanzlers HelmutSchmidt von 1982 werden ange-stellt, dem seine eigene Fraktion dieGefolgschaft verweigert und damitden Regierungswechsel zu Kohl undGenscher ausgelöst hatte. Doch die-ser Vergleich hinkt. Der Streit umdie Sozial- und Haushaltspolitik(die auch Schmidt schon durch ent-sprechende Leistungs-Kürzungenwieder ins Lot bringen wollte) wardamals nicht der Hauptpunkt.Wichtiger war den Schmidt-Kriti-kern dessen Eintreten für die Nato-

Nachrüstung mit Mittelstreckenra-keten. Das widersprach ihrem„Friedens- und Schmusekurs“ mitden kommunistischen Herrscherndes Warschauer Paktes. Und sie wa-ren auch damals schon der Mei-nung, der deutsche Kanzler solleendlich den Amerikanern Parolibieten, eigenständige deutsche Poli-tik betreiben und sich der Nachrü-stung verweigern. Schröders Hal-tung in der Irak-Krise hat nun abergerade die Reihen der SPD in derAußenpolitik geschlossen. Und dadie Irak-Krise so rasch nicht beige-legt sein wird, dürfte eben dieseHaltung den Kanzler und seine Po-sition in der SPD eher stärken alsschwächen. Nun endlich haben dieGenossen der SPD den „Friedens-kanzler“, der Schmidt für sie nichtgewesen ist.

Zudem hat Schröder sogleichauch wieder sein taktisches Talentbewiesen. Mit dem Trick, am 1. Junieinen Sonderparteitag zum Thema„Agenda Zwanzigzehn“ abzuhalten,hat er die Mitgliederbefragung (zu-nächst jedenfalls) erst einmal vomTisch gebracht. Im Mai wird es zu-dem eine Reihe von Bezirkskonfe-renzen geben. Das sind die Foren,auf denen der Kanzler sein Redeta-lent voll ausspielen und seine Kriti-ker in den Sack stecken wird. DerSonderparteitag dürfte sodann nurnoch den Schlußpunkt setzen unddie Genossen zufrieden in die Som-merferien entlassen.

Auf einem ganz anderen Blattsteht allerdings, was bis dahin vonder „Agenda“ noch übriggebliebenist. Dazu kennen wir den TaktiererSchröder inzwischen zu gut. Vorwirklich harten Auseinanderset-zungen und klaren Entscheidungenist er noch immer zurückgewichen.Weder aus dem „Bündnis für Ar-beit“ noch aus dem „Eins-zu-Eins“beim „Hartz-Konzept“ und bisherauch nicht aus den Vorschlägen der„Rürup-Kommission“ sind Gesetzehervorgegangen, mit denen diedeutsche Misere auch nur hätte ge-mildert werden können. Da er-scheint es auch mehr als voreilig,daß der bayerische Ministerpräsi-dent und Schröder unterlegeneKanzlerkandidat der Union, Ed-mund Stoiber, schon jetzt der rot-grünen Regierung signalisiert, dieUnion werde die „Agenda Zwanzig-zehn“ mittragen. �

WOCHENZEITUNG FÜRDEUTSCHLAND

DAS OSTPREUSSENBLATTChefredakteur:

Hans-Jürgen Mahlitz(Verantwortlich f. d. redaktionellen Teil)

Politik, Panorama: Hans Heckel;Kultur, Unterhaltung, Frauenseite:Silke Osman; Geschichte, Landes-kunde, Literatur: Dr. Manuel Ruoff;Heimatkreise, Aktuelles, Lands-mannschaftliche Arbeit: FlorianMöbius; Leserbriefe: Rebecca Bella-no; Ostpreußische Familie: RuthGeede; Östliches Mitteleuropa:Martin Schmidt.Freie Mitarbeiter: Wilfried Böhm,Pierre Campguilhem (Paris), Dr. Ri-chard G. Kerschhofer (Wien), Hans-Joachim von Leesen, Jürgen Limins-ki.Anschrift für alle: Parkallee 84/86,20144 Hamburg. Verlag: Landsmann-schaft Ostpreußen e.V., Parkallee 86,20144 Hamburg. Das Ostpreußen-blatt ist das Organ der Landsmann-schaft Ostpreußen und erscheint wö-chentlich zur Information derMitglieder des Förderkreises derLandsmannschaft Ostpreußen. – Ab1. 1. 2003 Bezugspreis Inland 7,55 €monatlich einschließlich 7 ProzentMehrwertsteuer. Ausland 9,50 € mo-natlich, Luftpost 13,20 € monatlich.Abbestellungen sind mit einer Fristvon einem Monat zum Quartalsendeschriftlich an den Verlag zu richten.Konten: Landesbank Hamburg, BLZ200 500 00, Konto-Nr. 192 344. Post-bank Hamburg, BLZ 200 100 20,Konto-Nr. 84 26-204 (für Vertrieb);Konto-Nr. 907 00-207 (für Anzeigen).– Für unverlangte Einsendungen wirdnicht gehaftet. Rücksendung erfolgtnur, wenn Porto beiliegt. Für Anzei-gen gilt Preisliste Nr. 24. Druck: Rau-tenberg Druck GmbH, 26787 Leer(Ostfriesland). – ISSN 0947-9597.

Telefon (040) 41 40 08-0Telefon Redaktion (040) 41 40 08-32Fax Redaktion (040) 41 40 08-50

Telefon Anzeigen (040) 41 40 08-41Telefon Vertrieb (040) 41 40 08-42Fax Anz./Vertrieb (040) 41 40 08-51

http://www.ostpreussenblatt.deE-Mail:

[email protected]@[email protected]

Landsmannschaft Ostpreußen:http://www.LM-Ostpreussen.de

Bundesgeschäftsstelle: [email protected]

Pressestelle:[email protected]

www.ostpreussenblatt.de

Benutzername/User-ID: obKennwort/PIN: 9682

»KREUZMORDRÄTSEL«R. G. KERSCHHOFER zur aktuellen Lage auf dem Balkan

AUFSTAND DER WASSERTRÄGER …

DER DEUTSCHE KANZLER

SOLLTE DEN »AMIS«ENDLICH PAROLI BIETEN

Fortsetzung von Seite 1

INFORMATIONSGESPRÄCHFÜR KÜNFTIGE

KÖNIGSBERG-INVESTOREN

Die Landsmannschaft Ostpreußen hat seit einigen Mo-naten eine Koordinierungsfunktion für viele deutsche

Initiativen im Königsberger Gebiet übernommen. Eine be-sondere Bedeutung haben dabei die wirtschaftsförderndenund konkreten Investitionsprojekte. Über die Probleme ver-schiedener Investoren mit den russischen Verhältnissen be-richtet die Preußische Allgemeine Zeitung / Das Ostpreu-ßenblatt regelmäßig.

Der Bundesvorstand der Landsmannschaft Ostpreußenteilt in diesem Zusammenhang mit, daß er Ende Mai/An-fang Juni 2003 in der Bundesgeschäftsstelle in Hamburg einInformationsgespräch für Bundesbürger anbieten wird, dieeventuell im Königsberger Gebiet wirtschaftlich tätig wer-den wollen. Angesprochen sind dabei potentielle Investorenfür Handel, Handwerk und Landwirtschaft.

Ein fachkompetenter Mitarbeiter der russischen Gebiets-verwaltung wird im Rahmen des Informationsgesprächs Fra-gen beantworten und Anregungen geben. Interessenten fürdieses Angebot zur Teilnahme an dem Info-Gespräch mel-den sich bitte schriftlich bei:

Landsmannschaft Ostpreußen e.V. Bernhard Knapstein Parkallee 84–86 20144 Hamburg Fax: 0 40-41 40 08-48

Aus Gründen der Gesprächseffizienz wird empfohlen, dieindividuellen Investitionsvorstellungen mit einzusenden.

Die endgültige Einladung zu dem dann konkret terminier-ten Info-Gespräch erfolgt Anfang Mai.

WWiillhheellmm vv.. GGoottttbbeerrgg

SSpprreecchheerr ddeerr

LLaannddssmmaannnnsscchhaafftt OOssttpprreeuußßeenn

Zvornik: Immer noch werden in Serbien Leichen des Bürgerkrieges gefundenund von staatlichen Stellen exhumiert. Wie hier handelt es sich oft um Ver-mißte des Massakers von Srebrenica. Foto: dpa

Bitte beachten Sie die Beilage

des Archiv-Verlags

IN BELGRAD SIND JETZT

VERHAFTUNGEN

AN DER TAGESORDNUNG

02_PAZ_17 22.04.2003 20:57 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

Page 3: UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND / DAS … · 2011. 12. 22. · moslemischen Bosnier Naser Oric fest. Nicht weil er ein Leibwächter von Milosevic gewesen war, son-dern

Kürzlich veröffentlichte dieOECD das sehnlich erwarte-te Wachstum für 2002 der 30

westlichen Industrienationen, die81 Prozent des globalen Potentialsausmachen. Das magere Plus beträgt1,3 Prozent. Wenn wir die Entwick-lungsländer mit ihren vorläufigenErgebnissen einbeziehen, dannwuchs die Wirtschaft etwa um real1,5 Prozent.

An der Spitze lag China mit achtProzent, dicht dahinter Südkoreamit 6,1 Prozent. Dahinter folgen In-dien, Malaysia, Thailand, die etwafünf Prozent erwarten, sowie Hong-kong und Taiwan mit vier Prozent,genauso wie Rußland und die arabi-schen Öl-Länder. Dahinter rangie-ren Neuseeland, Indonesien, Au-stralien und Kanada. Mitten in derglobalen Krise wuchs die US-Wirt-schaft mit 2,4 Prozent durchaus be-eindruckend, nämlich fast doppeltso schnell wie die Ökonomie derGesamtheit der Industrienationenund glatt dreimal so schnell wie dieMitglieder der Euro-Gemeinschaft.

Hauptverantwortlich für die glo-bale Wachstumsmisere im vergange-nen Jahr war neben Japan Euro-Land mit einem Wachstum von 0,8Prozent.

Innerhalb der europäischen Wäh-rungsgemeinschaft hinsichtlich des

Wachstums an der Spitze lagen imvergangenen Jahr mit Iren, Griechenund Spaniern milliardenschwereNettoempfänger im Rahmen derSüderweiterung, deren Wachstumprimär vom europäischen Zahlmei-ster Deutschland und den Nieder-landen finanziert wurde. Die beidenNettozahler sichern den EU-Wachs-tums-Konvoi mit der Roten Laternenach hinten ab. Dies belegt den en-gen Zusammenhang zwischen Net-toempfängern und starkemWachstum auf der einen Seite sowieNettozahlern und schwachemWachstum auf der anderen.

Hinter den südeuropäischen Net-toempfängern folgen mit Großbri-tannien, Schweden und Dänemarkdrei Nicht-Euro-Länder, derenWachstumsraten den EU-Durch-schnitt um mehr als das Doppelteübertreffen, weil sie dem Stabilitäts-pakt nicht beitraten. Danach wartenFranzosen, Luxemburger, Österrei-cher und Belgier mit mageren 0,7bis 1,2 Prozent auf, und nochschwächer sind Portugal und Italien.

Deutschlands 0,2 Prozent werdenals „Null-Wachstum“ verspottet.

Eine Liste der hierfür verantwort-lichen primären Wachstumshem-nisse läse sich in etwa so: Die Lastender deutschen Einheit kosten 1,0Prozent Wachstum, die Nettozah-lungen für die EU-Süderweiterung0,5 Prozent, der Euro-Stabilitäts-Pakt 0,5 Prozent, die zu geringe Ar-beitsmarktflexibilität 0,4 Prozent,die Überregulierung der Produkt-märkte 0,3 Prozent, die überborden-de staatliche Bürokratie und der zugeringe Grad der Privatisierung 0,3Prozent, der Terrorismus und derIrakkrieg 0,5 Prozent, die zu hohenZinsen der Europäischen Zentral-bank (EZB) 0,3 Prozent, der hoheRohölpreis 0,1 Prozent und dieüberhöhten Rüstungsausgaben 1,0Prozent. Hinzu kommen immenseOst-Erweiterungskosten, die unserkünftiges Wachstum zusätzlichschmälern.

Als Portugiesen und Spanier Mit-te der achtziger Jahren zögerten, derdamaligen EG beizutreten, weil siedie übermächtige nordeuropäischeKonkurrenz fürchteten, stellte Brüs-sel verführerisch über Agrar-,Kohäsions- und Strukturfonds er-hebliche Hilfe in Aussicht. Von die-sen Fonds profitierten auch dasebenfalls südeuropäische Griechen-land, das bereits seit 1981 EG-Mit-

glied war, sowieIrland. Die Grü-ne Insel gehörtzwar nicht wirk-lich zu Südeuro-pa, doch da dasirische Bruttoin-landsprodukt jeEinwohner weni-ger als 75 Pro-zent des damali-gen EU-Durch-schnitts betrug,wurde es in denGeldsegen miteinbezogen.

Die 3,5 Millio-nen Iren erhiel-ten anfangs jähr-lich rund dreiMilliarden US-Dollar, die allei-ne rund drei Pro-zent Wirtschafts-wachstum be-wirkten, so daßzuletzt sechs ,a c h t , j a e l fProzent realesWachstum erzieltwurden. Damitwurde eine enor-me ökonomischeAufholjagd in

Gang gesetzt. 1998 kamen die Irenschließlich an den EU-Durchschnittheran. Seit 2002 liegen sie um sen-sationelle 33 Prozent über dem EU-Durchschnitt. Gemeinsam mit demreichsten Land der EU, Luxemburg,und dem wohlhabenden Dänemarkrangiert Irland heute ganz oben aufder Wohlstandsrangliste der Natio-nen, in der Welt wie der EU.

Brüssel hätte deshalb die GrüneInsel längst vom Nettoempfängerzum Nettozahler umwandeln müs-sen. Doch dessenungeachtet über-weist die EU-Kommission weiterhinpro Jahr rund zwei Milliarden Euroan Dublin, statt von dort etwa eineMilliarde Euro einzuziehen – zurHilfe für die Südeuropäer und zurEntlastung Deutschlands und derNiederlande.

Die Grafik auf dieser Seite belegteindrucksvoll: Die vier Südeuropäerempfingen 1997 knapp 30 Milliar-den D-Mark, Deutschland zahlte22,5 Milliarden D-Mark, also 75Prozent der Süderweiterung. Ein

Jahr ist für sich genommen nochnicht unbedingt repräsentativ, docheine Untersuchung des Zeitraumesvon 1995 bis 2001 führt tendenziellzum selben Ergebnis. Die Südeuro-päer erhielten pro Jahr durch-schnittlich 15 Milliarden Euro, alsorund 30 Milliarden D-Mark. Davonkamen 9,6 Milliarden Euro, sprich19 Milliarden D-Mark, aus Deutsch-land, was immer noch rund 62 Pro-zent sind.

Da das gesamte Brüsseler Zahlen-werk aber nicht ganz vollständig zusein scheint, um es gelinde auszu-drücken, seien diesem Zahlenmate-rial Werte der Deutschen Bundes-bank gegenübergestellt. Daraus gehthervor, daß Deutschland von 1985bis 2002 fast 400 Milliarden D-Marknetto für Europa gezahlt hat. Jähr-lich waren das rund 0,8 Prozent un-seres Bruttoinlandsprodukts (BIP),die in die EUabf lossen . AlsWachstumspoten-tial fielen dieseMilliarden für dieBinnenwirtschaftaus. In der volks-wirtschaftlichenGesamtrechnungwurden sie bereits bei der „Vertei-lung des Bruttoinlandsprodukts“ fürBrüssel abgezweigt, so daß sie fürdie „Verwendung des Bruttoinlands-produkts“ nicht mehr zur Verfügungstanden, weder für den privatenoder staatlichen Konsum noch fürInvestitionen in die Unternehmen.

Dieser beträchtliche Kaufkraftver-lust über 17 Jahre hinweg hatDeutschlands Binnennachfragespürbar geschwächt, jedes Jahr er-neut, und so unser Wachstum ge-drückt. Dies war eine der Ursachenfür das unglaublich minimaleWachstum von jahresdurchschnitt-lich gerade mal 1,4 Prozent wäh-rend der Zehn-Jahres-Periode 1993bis 2002, und, kombiniert mit demEuro-Stabilitäts-Pakt, wird hier ge-radezu lehrbuchhaft der tendenziel-le Abschwung unseres Wachstums

von über fünf Prozent 1990 und1991 bis zur derzeitigen Stagnationnachgezeichnet.

Es ist allerdings nicht so, daß demdurch die Transferzahlungen ausge-lösten Wachstumsschwund bei denNettozahlern ein entsprechenderWachstumsanstieg bei den Netto-empfängern gegenüberstehen wür-de. Vielmehr war der Wachstums-ausfall der Nettozahler mehrfachgrößer als das vergleichsweise ge-ringe Wachstum der Nettoempfän-ger Irland, Griechenland, Spanienund Portugal. Es ist absolut vertret-bar, für Euro-Land einen jährlichenWachstumsausfall von 0,5 Prozentanzusetzen. Briten und Schwedenhatten 2002 mit 1,7 ProzentWachstum noch Glück, denn mitdem Stabilitätspakt wäre ihrWachstum höchstwahrscheinlichauch gegen Null gelaufen, wie bei

Deutschen und Niederländern mit0,2 beziehungsweise 0,3 Prozent.

Es ist schon ein Skandal, daß dieWachstumsbremse Nettozahlungenfür die Süd-Erweiterung bisher we-der von Gerhard Schröder noch vonRomano Prodi analytisch erfaßt, ge-schweige denn öffentlich anerkanntwurde. Bisher hat Prodi jedenfallsdie Süd-Erweiterungssubventionennoch nicht als „dumm“ bezeichnet.Der Bundeskanzler sollte gemein-sam mit der Bundesbank endlichdie EU deshalb verklagen, statt zuHause nur unserem Volke das Geldaus der Tasche zu ziehen.

Als der Bundeskanzler vor Jahres-frist den ersten „blauen Brief“ ausBrüssel erhielt, weil unser Haushaltdas Drei-Prozent-Limit ankratzte,trieben Iren, Griechen, Portugiesen

und Spanier mit vier bis fünf Pro-zent Inflation die Geldentwertung inganz Euro-Land jahresdurchschnitt-lich auf 2,2 und 2,4 Prozent hoch, al-so über das EZB-Limit hinaus. Damitblockierten die vier Völker dringenderforderliche rechtzeitige Zinssen-kungen der EZB. Die Nettozahlun-gen der Nordeuropäer waren sohoch, so enorm, so stark, daß diesein Südeuropa die Inflation anheiz-ten, ja geradezu schürten. Das man-gelhafte, sattsam bekannte südeuro-päische Stabilitätsbewußtsein mußdie EZB erwartet haben, denn sonsthätte sie das eigene Limit mit zweiProzent nicht so deutlich unter demEuro-Land-Limit von drei Prozentangesetzt. Die EU leistet sich folglichgegen alle Regeln der Organisations-wissenschaft zwei unterschiedlicheMaßstäbe zur Sicherung der Euro-Stabilität. Dies spricht weder fürfachliche Qualifikation noch für

sorgsame, verant-wortungsbewußteArbeit der EU-Kommissare beider Euro-Einfüh-rung.

Den Stabilitäts-pakt hat Theo

Waigel der Kommission nur deshalbregelrecht aufdrängen müssen, weildie Südeuropäer allesamt gegen frü-here Absprachen dann doch vonBeginn an für den Euro zugelassenwurden. Vergeblich hat HelmutKohl sich dem vorzeitigen Euro-Bei-tritt der Italiener entgegenge-stemmt, wie auch dem der anderenSüdeuropäer. François Mitterrandhat sie über seinen langjährigen ver-trauten Parteifreund an der Spitzeder EU-Kommission, Jacques Delo-res, am deutschen Regierungschefund dessen Finanzminister vorbeiin den Euro hineingeschleust. Parisund die französischen Sozialistensind folglich für den „dummen“ Eu-ro-Stabilitätspakt verantwortlich.

3H I N T E R G R U N D Folge 17 – 26. April 2003

EU BREMST WIRTSCHAFTSWACHSTUMUmverteilungs- und Währungspolitik schadet Europa im allgemeinen und Deutschland im besonderen / Von Werner OBST

DIE UMVERTEILUNG BEWIRKT MEHR WACHSTUMSSCHWUND

BEI DEN NETTOZAHLERN ALS

WIRTSCHAFTSWACHSTUM BEI DEN NETTOEMPFÄNGERN

Der Europäische Rat auf seiner Tagung am 21./22. März dieses Jahres in Brüssel: Die in diesem mächtigen Gremiumversammelten Staats- und Regierungschefs der 15 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union tragen zusammen mitder Kommission die Verantwortung für die Mißwirtschaft in der EU Fotos (2): Europäische Union

Romano Prodi: Der Kommissionspräsident denkt offen-kundig nicht daran, die ungerechte Umverteilung in derEuropäischen Union zu korrigieren

Fortsetzung auf Seite 4

03_PAZ_17 22.04.2003 20:06 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

Page 4: UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND / DAS … · 2011. 12. 22. · moslemischen Bosnier Naser Oric fest. Nicht weil er ein Leibwächter von Milosevic gewesen war, son-dern

Die enormen Süd-Erweiterungs-Nettozahlungen hatten in Südeuro-pa das Geldmengenwachstum der-artig beschleunigt, daß die Inflationdort zeitweise auf fünf Prozent stieg.Euro-Schwäche und Mini-Wachs-tum wurden in Euro-Land wenigerüber deutsche oder französischeDefizite ausgelöst, sondern vielmehrüber die limitüberschreitende Infla-tion der Südeuropäer, die Brüsselwiederum mit überhöhten Netto-zahlungen begünstigt hatte. In Brüs-sel löste die überzogene Inflationder Südeuropäer nur harmlose, sub-stantiell völlig bedeutungslose Mah-nungen und „blaue Briefe“ aus. Dasgilt auch und besonders für die Iren,die uns deshalb über drei Jahre hin-weg über vier Prozent Inflation be-scherten und damit niedrigere Zin-sen blockierten.

Von derartigen Problemen freikonnte der US-amerikanische No-tenbankchef Alan Greenspan inner-halb eines Jahres die Zinsen vonsechs auf 1,25 Prozent senken. Mitdiesem phantastisch niedrigen Zins-niveau konnten die VereinigtenStaaten das konjunkturelle Tief imJahre 2001 mit 0,3 ProzentWachstum überraschend schnellüberwinden. Trotz des 11. Septem-bers, trotz Terrorismus und Irak-Konflikt schafften die Amerikanerbereits 2002 wieder ein realesWachstum von 2,4 Prozent. Danachhätten sich die Mitglieder der Euro-Gemeinschaft alle zehn Finger ab-geleckt – Hans Eichel vielleicht so-gar noch alle Fußzehen, wenn er soweit runter kommen würde. Mehrnoch als sein Kanzler und Parteivor-sitzender Gerhard Schröder warnämlich er es gewesen, der bis zurWahl stets der Bevölkerung ein nur1,4 Prozent betragendes Wirt-schaftswachstum als das höchsteder deutschen Gefühle präsentierthatte. Diesen Erfolgsmeldungen hat-te die Union ziemlich rat- und taten-los gegenübergestanden.

Greenspans niedrige Zinsen kur-belten in den USA die Bauwirtschaftan als Ersatz für die abgetauchte NewEconomy. Das begünstigte Beschäfti-gung und Wachstum. In der Bundes-republik hingegen gab es für die Bau-wirtschaft in Ost und West sowie fürInfrastrukturinvestitionen keine Im-pulse. Statt dessen gab es hohe Haus-haltsdefizite, weil die Haushalte un-ter hohen Schuldzinsen infolgeausgebliebener EZB-Zinssenkungenzu leiden hatten. Bereits ein Prozentniedrigere Zinsen entlastet alle öf-fentlichen Haushalte um rund 15Milliarden Euro pro Jahr, und zweiProzent niedrigere Zinsen gar um 30Milliarden Euro. Deutschland wieFrankreich hätten dann ihre Haus-haltsdefizit-Obergrenzen kaum über-schritten, aber gewiß beim Wachs-tum etwas zugelegt.

Warum eigentlich hat RomanoProdi die überhöhten EU-Nettozah-lungen an die Südeuropäer nichteinfach halbiert, um damit deren In-flation wenigstens abzubremsen?Eigentlich die einfachste und wir-kungsvollste Maßnahme, die ja alsRechenaufgabe zur Zinsrechnungvon manchem Hauptschul-Siebent-kläßler gelöst wird. Jedenfalls könn-te die Halbierung der Nettozahlun-gen an Brüssel in Deutschland,Frankreich, den Niederlanden undGroßbritannien zusätzliches Wachs-tum auslösen, ohne deshalb beiIren, Griechen, Portugiesen undSpaniern deren Wachstum zu dros-seln, wenn denn das vorhandene„dumme“ Instrumentarium wenig-stens halbwegs vernünftig und sinn-voll eingesetzt würde. Daß trotzdemnichts passiert, läßt den Schluß zu,daß das, was sich in Brüssel wirt-schaftspolitisch abspielt, nicht nurUnfähigkeit – gepaart mit Korrup-tion – ist, sondern schlichtwegMißmanagement par excellence.Daran sind allerdings nicht nur dieEU-Kommissare beteiligt, sondernalle 15 EU-Staats- und Regierungs-chefs kraft ihrer Richtlinienkompe-tenz. �

Es ist schon Tradition: ZuOstern und zu Weihnachtenwird die religiöse Befindlich-

keit der Deutschen per Umfrage be-leuchtet. Und die Ergebnisse ähnelnsich seit Jahren. Die Zahl der Kir-chenbesucher stagniert oder sinkt.Aber das ist nur ein Drittel derWahrheit. Die anderen zwei Drittelsind auch alt und bekannt, wennauch schwieriger zu ermitteln.

Die Bundesrepublik ist seit derVereinigung mit dem vonkirchenfeindlichen Dikta-turen geistig verwüsteten„Ostteil“ atheistischer ge-worden. Der ungleiche Kul-turkampf über mehr als einhalbes Jahrhundert hat tie-fe Spuren hinterlassen.

Aber nicht derAtheismus ist das Problem.Der französische Schrift-steller George Bernanosbeschrieb es im „Tagebucheines Landpfarrers“ vormehr 70 Jahren so: „DasUnglück dieser Welt, derJammer unserer Zeit istnicht, daß es so viele un-gläubige Menschen gibt,sondern daß wir Gläubigeso mittelmäßige Christensind.“

Der Befund des Bernanoshat seine neuzeitlichen For-men. Er spiegelt sich imAkzeptanz-Verlust der Kir-chen als Lebenssinn stif-tende Institutionen, imAufschwung von Sektenund Esoterik, in der Indivi-dualisierung der Sinn-Ho-rizonte, ja in der Aufgabevon Sinn, der über das Le-ben hinausweist, über-haupt. All das läßt sich empirischnachweisen. Es ist unter dem Strichder Verlust der Sinnsuche und da-mit der persönlichen Suche nachGott.

Wer keine persönliche Erfahrungmacht, kein persönliches Verhältniszu Gott entwickelt – in der Stille, im

inneren Gespräch, also im Gebet –,dessen Transzendenzbezüge ver-dunsten. Karl Rahner hat das kurznach dem letzten Konzil geradezuprophetisch gesagt: „Der Frommevon morgen“ werde einer sein, derGott „persönlich erfahren hat, oderer wird nicht mehr sein“.

Hier nun hört die Empirie auf undstößt die Demoskopie an ihre Gren-zen. Es mögen weniger sein, die indie Kirchen gehen, aber vielleicht

brennt ihnen, wie es in der öster-lichen Passage mit den Jüngern vonEmmaus heißt, „das Herz, als er mitihnen redete“, obwohl sie ihn nichterkannten, gleichwohl aber suchten.Schließlich findet der Akt des Glau-bens ja auch im Herzen, „der Ent-scheidungsmitte des Menschen“,statt, gestützt freilich durch Verstand

und, wie die Kirchen lehren, auchdurch Gnade.

Es glauben weniger, aber die dafürtiefer. Das wäre das zweite Drittelder Wahrheit. Das läßt sich zumin-dest in manchen Ländern Europassagen, von Amerika sowieso. InFrankreich, der Heimat Bernanos’,ist der geistliche Aufschwung nichtmehr zu übersehen. Auch in Italien,Irland, den Niederlanden oder Spa-nien sind Schwund und gleichzeiti-

ge Vertiefung des Glaubenszu beobachten. Etwa imAufschwung geistlicher Be-wegungen oder der Teil-nahme an den Weltjugend-treffen mit dem Papst.

Dennoch gilt die Bemer-kung Heideggers, wonachdas Christentum der Neu-zeit seine kulturprägendeMacht eingebüßt habe.Man mag achselzuckenddarüber hinweggehen unddas als Phänomen der Post-moderne einstufen. Aberhier beginnt das dritte Drit-tel. Die Religiosität oder ihrFehlen ist auch eine Frageder Identität, des Selbstver-ständnisses einer Gemein-schaft. Thomas Mannsprach in diesem Sinn vom„instinktunsicher geworde-nen Erdteil Europa“ undArnold Gehlen von der „ge-waltlosen Lenkbarkeit“ derMenschen, denen ebendieser Sinn für die eigeneIdentität abhanden gekom-men ist. Wenn Europa nocheinmal eine Rolle spielenwill in der Welt, dannreicht es nicht, auf die Sta-tistiken mit den großen Po-tentialen zu verweisen. Op-

tionen sind noch keine Weltpolitik.Die Politiker sollten zuerst einmalfragen, was Europa ist und wohin essoll. Da wäre die Besinnung auf dieeigene (christlich-jüdisch-hellenisti-sche) Kultur schon ein Gewinn.Aber das ist mit Blick auf das politi-sche Personal in Deutschland wohlder schwierigste Teil der Wahrheit.�

Der Stammtisch im DeutschenHaus war sich einig: Grundlage fürdas einstige deutsche „Wirtschafts-wunder“ war, daß die Kommunika-tion von Menschen, Gütern und In-formationen als Ergebnis der inJahrhunderten gewachsenen deut-schen Wirtschaftstradition von „öf-fentlichen Händen“ gestaltet undverantwortet wurde.

Das Verkehrs- und Informations-netz habe das ganze Land erschlos-sen. Der Stammtisch meinte, daßdiese Entwicklung den Steuerzah-lern zwar viel Geld gekostet habe,aber das ganze Land auch den Nut-zen davon hatte.

Mit der Umsetzung der „Privati-sierungsideologie“ bei Bahn undPost sei dieses hohe Niveau syste-matisch zerstört worden. Der legen-däre „Markt“ sollte alles viel bessermachen. Die Post schloß Tausendevon Poststellen und demontierteZehntausende Briefkästen, aber diePakete sortiert sie nach „small“,„medium“ und „large“. Die Bahnprofilierte sich mit massenhaftenStillegungen von Bahnstrecken, ei-nem komplizierten Preissystem, ar-roganten Kundenbeschimpfungendurch „Bahnchef“ Mehdorn, einemüberbezahlten Management undimmer länger werdenden Schlan-gen an ihren Schaltern. „Zehn Mi-nuten kürzere Fahrzeit im Zug undzwanzig Minuten Wartezeit amSchalter“ seien das Ergebnis.

Zu guter Letzt nahm der Stamm-tisch ein Zwiegespräch zur Kennt-nis, das unlängst an einem „Service-Point“ der Bahn geführt wurde:

„Haben Sie Fahrkarten?“– „Dieheißen jetzt Tickets.“ – „Und wo be-komme ich die?“ – „Am Fahrkarten-schalter.“

Mit einem „Prost“ auf Bahn undPost ging der Stammtisch zu Ende.

4 P O L I T I KFolge 17 – 26. April 2003

Michels Stammtisch:

Privatisierung –teure Ideologie

Kürzlich wurden wieder statisti-sche Daten verbreitet, man höre

und staune, im vergangenen Jahrliegt der durchschnittliche Preisan-stieg nur bei 1,8 Prozent. Da würdeschon mal interessieren, was dawohl für Produkte, Dienstleistungenetc. erfaßt worden sind. Für OttoNormalverbraucher bewegt sich die2002 gemachte Erfahrung eher inzweistelligen Zuwachsraten.

Schauen wir kurz in selige DM-Zeiten zurück: Da kostete ein (Frei-land-)Ei so zwischen 25 und 30Pfennig, heute liegt der Preis in derRegel bei denselben Beträgen, nurdaß es sich nun um Euro-Cents han-delt. Nach Adam Riese ist das eineVerdoppelung. Ins Restaurant darfman sich als Bezieher von Durch-schnittseinkommen oder Rentenkaum noch wagen. Nicht, daß über-all die „DM“ in „Euro“ bei sonst un-veränderten Zahlen ausgetauschtwurden. Aber nicht selten kannman nur zum selben Preis wie frü-her speisen, wenn man Vor- undNachtisch wegläßt.

Öffentliche Verkehrsmittel habensich bei Erhöhungen kaum an dieamtlich ermittelten 1,8 Prozent ge-

halten. Und wenn wir uns die neuenBahntarife anschauen, dann mußman – falls man nicht zu den weni-gen gehört, die den kleinen Prozent-satz der angebotenen Billigplätzeunter Einhaltung der diversen Auf-lagen wirklich nutzen können –schon flott etwas zulegen, um mitdem vorigen Tarif vergleichbare Lei-stungen zu erhalten. Und ob dannnoch ein Sitzplatz frei ist oder dieAnschlußzüge nicht verpaßt wer-den, weil technische Störungen inunserem so genannten „Hightech“-Zeitalter ein-fach dazugehö-ren? Auch beiso manchemGasthof ist esmit 1,8 ProzentP re i sa n s t i e gb e i w e i t e mnicht getan, man muß halt mit derZeit gehen, es wird ja auch sonst al-les immer teurer.

Man spricht neuerdings viel vonder „Ich-AG“. Abgesehen davon, daßes sich hier um ein scheußlichesWortungetüm handelt, das im Zu-sammenhang mit der Förderungvon Unternehmen, die nur aus einerPerson bestehen, in Umlauf kam,

könnte dieses Unwort nolens volenszum Ausdruck für eine Gewohnheitwerden, die sich bei Einzelperso-nen, Unternehmen und Behördenwachsender Beliebtheit erfreut:„Preise rauf, Leistung runter“.Glücklicherweise gibt es noch eineMenge erfreulicher Ausnahmen vondieser äußerst kurz gedachten Ver-haltensweise, aber böse Beispieleverderben rasch die guten Sitten.

Es ginge natürlich auch anders-herum. Wenn „die da oben“ mit gu-

tem Beispiel vorangingen beimDämpfen des Kostenanstiegs, dannhätten sie wenigstens auf die letzteRate der Ökosteuer verzichtet undso an der Tankstelle für viele Millio-nen Verbraucher einen Teilausgleichfür die Preis-Spielchen der Benzin-produzenten geschaffen. Derenmonopolähnliche Stellung wirdvom Kartellamt zwar gelegentlichgerügt, doch falls tiefergehende Re-

cherchen wirklich erfolgen, bleibendie Resultate schleierhaft. Wahr-scheinlich wird sich der Benzin-preis erst dann wieder auf einem er-träglichen, das heißt erheblichniedrigeren Maß als heute – der Li-ter Milch kostet weit weniger als einLiter Benzin – einpendeln, wenn diemeisten Familien in Deutschlandsich wegen der allgemeinen Kosten-steigerungen den Zweitwagen nichtmehr leisten können und die Ver-kaufsziffern des mit allen davon ab-hängigen Berufszweigen größten

Arbeitgebers inDeutschland,der Kraftfahr-zeugindustrie,drastisch ab-sinken.

Und was dieübrigen überhöhten Preissteigerun-gen angeht, da wird die Monat fürMonat stärker ins Bewußtsein drin-gende Ebbe in der Kasse der Nor-malverbraucher die Nutzung der je-weils billigsten Anbieter vonProdukten des täglichen Bedarfskräftig fördern und mit dem Ver-zicht auf Entbehrliches die ausge-flippten Hochpreisler zur Vernunftbringen. �

FRAGEN, WAS EUROPA ISTVon Jürgen LIMINSKI

Fortsetzung von Seite 3

EU BREMST …

Gedanken zur Zeit:

DIE GUTEN ALTEN DM-ZEITEN …Von Lienhart SCHMIDT

IM VERGANGENEN JAHR SOLL DER PREISANSTIEG NUR

1,8 PROZENT BETRAGEN HABEN. DIE »GEFÜHLTE INFLATION«LAG – ERSTAUNLICHERWEISE – BETRÄCHTLICH HÖHER.

»Instinktunsicher gewordener Erdteil«: Die Kir-chen leeren sich, doch der Glauben bleibt

04_PAZ_17 22.04.2003 21:00 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

Page 5: UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND / DAS … · 2011. 12. 22. · moslemischen Bosnier Naser Oric fest. Nicht weil er ein Leibwächter von Milosevic gewesen war, son-dern

Über das bereits 2001 im re-nommierten Siedler-Verlagerschienene Buch zur Ge-

schichte Masurens, das im Ostpreu-ßenblatt bereits kurz besprochenwurde, sollte, da es in mehrerenAuflagen gedruckt worden ist, wei-ter diskutiert werden, damit diesnicht das letzte Wort zu Masurenbleibt.

Die Feuilletons lobten das Buch.Fachliche Kritik tut also umsomehrnot. Der Autor, Andreas Kossert,schreibt, als habe es die GeschichteMasurens gelöst aus den Griffen desdeutschen und polnischen Nationa-lismus gegeben. Es scheint, als sei esnunmehr unserer jungen Genera-tion vorbehalten, die Geschichte je-nes Landes gerecht zu betrachten.

Zunächst einmal wäre es einspannender Ansatz, die Geschichteder südlichen Kreise Ostpreußensaus der Sicht der über Jahrhunderteüberwiegend polnischsprachigenBevölkerung – deren FürsprecherKossert sein will – zu schreiben. An-dreas Kosserts Buch weist einigeIdeengänge und Kenntnisse auf, diezu vertiefen wären und die unserBild über die Vielschichtigkeit derGeschichte Ostpreußens sicherlicherweitern könnten.

Doch dem Leser wird nicht dieSchönheit und Höhe masurischerKultur in diesem Buch dargestellt,geschweige denn wird er sie in die-sem Buch vertieft finden. KossertsHauptanliegen ist nicht die Darstel-lung des gemeinsamen, über Jahr-hunderte friedlichen Zusammenle-bens, die gegenseitige Bereicherungder verschiedenen Kulturen. DieÜberbetonung liegt eindeutig beiden Konflikten des 19. und 20. Jahr-hunderts. Hauptthema ist die Ger-manisierung der polnischsprachi-gen Bevölkerung Masurens. Diesekann durchaus zum wissenschaft-lichen Thema gemacht werden;doch Kosserts Buch will die gesam-te Geschichte Masurens erfassen, eswird gelobt als die Geschichte Ma-surens, und da stellt sich die Frage,ob das Überge-wicht dieses The-mas allen Bevölke-r u n g s g r u p p e ngerecht wird, obdies wirklich dasPrägende der ma-s u r i s ch e n G e -schichte war. Esstellt sich beim Lesen überhauptimmer wieder die Frage, ob es mög-lich ist, die südlichen Kreise aus derHistorie ganz Ostpreußens heraus-zulösen, ohne zu Fehlurteilen zukommen.

In weiten Teilen ist das Buch eineBeschreibung ostpreußischer Ge-schichte, gespickt mit Hinweisen aufdie polnischsprachige Bevölkerungund durchzogen von einer negati-ven Grundhaltung. Wir allen wissenum Not, Leid, Krieg und Unter-drückung innerhalb der Geschichteder Menschheit, dies war auch inMasuren nicht anders. Daherkommt all den preußischen Refor-men und den landwirtschaftlichenModernisierungen eine so großeBedeutung zu, denn diese versuch-ten Not zu lindern. Kosserts Aufgabewäre es gewesen, den Anteil derpolnischen Bevölkerung daran auf-zuzeigen. Dies fehlt! Statt dessenkommen Überschriften wie „Mitdem Eisenbahnstrang kommt dieGermanisierung“.

Kosserts negative Beurteilung be-ginnt mit dem Deutschen Ordenund der Lage der Pruzzen, die fastimmer eine untergeordnete Stellungeinnahmen. (Kossert, Seite 26.) Diesist falsch! In den ersten Jahrhunder-ten bis 1466 stellten die Pruzzen

auch die Adelsschicht des Landes.Bedeutende pruzzische Familienwie „Lehndorffs“, „Finck vonFinckenstein“ oder die „von derTrencks“ sind Beispiele und Beweisgenug, daß die Pruzzen bis in höch-ste Stellungen des Staates aufsteigenkonnten – man vergleiche das mitUreinwohnern anderer Kolonialrei-che bis heute!

Auch hinsichtlich der folgendenJahrhunderte überwiegt bei Kossertein abwertender Schreibstil. DasRingen um Reformen, das Suchennach Lösungen um all die zu mei-sternden Schwierigkeiten im preu-ßischen Staat sind Kossert kaum ei-ne Würdigung wert – alles wird ausheutiger Sicht betrachtet, und nichtaus den damaligen Gegebenheitenheraus.

Kaiser Wilhelm II., der Erste Welt-krieg, die NS-Zeit und der ZweiteWeltkrieg werden daher mit uner-träglichen Klischees bedient. Kos-sert kommt kaum ein Vergleich zuden Verhältnissen der Deutschen inWestpreußen und ihrer Unterdrük-kung durch den polnischen Staat inden Sinn; diese Betrachtung fehltbesonders zum Verständnis derdeutschen Politik in den 20er und30er Jahren und zum Polenfeldzugvon 1939. Deutsche Widerstände,zum Beispiel gegen die Ortsna-mensumbenennung 1983, werdennicht genannt. Neuere Forschungenauch zur Vertreibung kennt der Au-tor nicht.

Kosserts Blick auf die Vertriebe-nenverbände, die heute die wichtig-ste Brücke zu den Vertreiberstaatensind, ist unsensi-bel und einseitig.

Geht es Kossertwirklich um diepolnischsprachi-gen Masuren alsBindeglied zwi-schen Deutsch-land und Polen? Wenn ja, warummüssen dann die kulturellen Lei-stungen der Deutschen abgewertetwerden? Wird Kossert den polni-schen Masuren überhaupt gerecht,

vor allem denen, die ohne Germani-sierungsdruck aus freier Entschei-dung sich auch sprachlich zur deut-schen Kultur bekannten? Vielleichtlassen sich diese Fragen nur im Ver-gleich mit anderen Provinzen undLändern erklären – auch dies fehltbei Kossert. Vielleicht lassen sichdiese Fragen auch nur klären, wennman die Höhe und Faszination deut-

scher Kulturarbeit im 19. Jahrhun-dert darstellt. Geschichte ist nichtnur negativ. Auch Beispiele für eingutes Zusammenleben gäbe es ge-nug: Für das 20. Jahrhundert mit allseinen Krisen wäre gerade derWiederaufbau im und nach dem Er-sten Weltkrieg für das Buch einwirklich großartiges Thema gewe-sen, um jenes Zusammenleben inMasuren, um jenes Zusammengehö-

ren von Masurenzu Deutschland zus ch i l d e r n . D i edeutsche Archi-tektenschaft hattedie Idee, aus Ost-preußen ein Ge-samtkunstwerk zumachen; dies ist in

Ansätzen und teilweise weit dar-über hinaus auch in Masuren gelun-gen – warum ist dieser positive Ge-danke Kossert keine Darstellungwert? Statt dessen wird durch Zitatevon Ernst Wiechert (S. 336) der Ein-druck erweckt, die Masuren seiennach dem Ersten Weltkrieg vomdeutschen Staat alleine gelassenworden. Kossert widerlegt dies eini-ge Seiten später selbst, warum je-doch zunächst die negative Darstel-lung?

Wenn das Buch eine masurischeGeschichte aller Bevölkerungsteilesein soll, so wird Kossert dem nichtgerecht. Die Anstrengungen undLeistungen einer deutschen, bür-gerlichen Gutsbesitzerschicht im19. Jahrhundert, die mit aller Kraftein unterentwickeltes Land zu ei-

nem modernenAgrarland mach-te, sind für Kos-sert kein Thema.Wie wichtig dieseA u f b a u a r b e i twar, zeigen dieH u n g e r s n ö t eauch im 19. Jahr-

hundert. Kossert wird auch jenenMasuren nicht gerecht, die diedeutsche der polnischen Sprachevorzogen. Nach und nach gingenauch ohne gewalttätige Germanisie-

rung viele ehemals polnischsprachi-ge Bevölkerungsteile im Deutsch-tum auf, auch sie haben ein Recht,nicht nur unter dem Gesichtspunktihrer „bedauernswerten Germani-sierung“ betrachtet zu werden; dieszwängt Geschichte, die sich immerdurch viele Ursachen und Wege ge-staltet, in eine einseitige Betrach-tungsweise. Das Problem der

Sprachaufgabe läßt sich nicht aufeinige Jahrzehnte der Germanisie-rungspolitik reduzieren. Heute sindmehrere tausend Sprachen vomVerschwinden bedroht, auch einigein Europa. Masuren war nun einmalnicht die fortschrittlichste Gegend

in Preußen, und wer aufsteigenwollte, wer nach Königsberg oderBerlin ging, der mußte deutschsprechen. Sprachaufgabe ist bisheute leider auch eine Frage des ge-sellschaftlichen Fortkommens.

Aber auch den polnischsprachi-gen Masuren wird Kossert kaum ge-recht, wenn er sie nur als Gegenpoloder Opfer des deutschen oder pol-nischen Staates sieht. Es war weitge-hend eine genügsame und schlichte,arbeitsame Bevölkerungsschicht,aus der wenige herausragende Kul-turleistungen hervorgingen – auchKossert schildert sie so. Dies istnicht abwertend gemeint, denn wirwissen in Zeiten von Umwelt- undKulturzerstörung gerade dies einfa-che, nicht fortschrittsgläubige Le-ben der Masuren zu würdigen. Eingroßer deutscher Dichter, ErnstWiechert, ist gerade deshalb bisheute so lesenswert, weil er uns auf-zeigt, wie reich Preußen ideell, wiereich Deutschland auch in diesenabgeschiedenen „kulturlosen“ Dör-fern Masurens war. Kosserts Arbeitvermag diesen Reichtum nicht zuzeigen.

Mit diesem Buch von AndreasKossert ist die masurische Ge-schichte nicht geschrieben, es reihtsich nur erneut ein Buch in die Rei-he verengter Geschichtsbetrachtungein. Schade nur, daß dies von je-mandem erfolgt, der ganz anderesvor hatte und der durch seine Aus-wertung auch polnischer Quellenganz anderes hätte leisten können.Hätte er sich etwas von seiner Angstvor der positiven Beurteilung unse-rer deutschen Kultur freigemacht,und hätte er auch einmal Vergleichegezogen, zum Beispiel zur Landes-kultur des polnischen Masowiens,vielleicht wäre es dann ein ausge-wogenes Buch geworden. Wartenwir also ab, wer als nächstes einBuch zur Geschichte Masurensschreiben wird. �

5P R E U S S E N Folge 17 – 26. April 2003

Steinsort: Das Schloß liegt im Norden der großen masurischen Seenplatte, im Süden Ostpreußens. Der Ort und dasSchloß waren seit dem 16. Jahrhundert im Besitz der Grafen von Lehndorff, die aus der Gegend von Königsbergstammten. Nach dem Krieg war es Sitz der Verwaltung einer landwirtschaflichen Genossenschaft. Foto: Lehndorff

HAUPTTHEMA DES BUCHES »MASUREN« IST DIE

GERMANISIERUNG DER POLNISCHEN

TEILE DER BEVÖLKERUNG IM SÜDEN OSTPREUSSENS

MASUREN: DEUTSCHE KULTURARBEIT»Ostpreußens vergessener Süden« – Eine kritische Betrachtung des Buches »Masuren« durch W. WAGNER

AAnnddrreeaass KKoosssseerrtt:: „„MMaassuurreenn.. OOssttpprreeuußßeennss vveerrggeesssseenneerr SSüüddeenn..““ Siedler-Ver-lag 2001, Berlin, gebunden, 433 Seiten, 28 Euro. Erhältlich über den Preu-ßischen Mediendienst (PMD).

DIE ARCHITEKTENSCHAFT

WOLLTE PREUSSEN ZU

EINEM KUNSTWERK MACHEN

05_PAZ_17 22.04.2003 21:01 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

Page 6: UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND / DAS … · 2011. 12. 22. · moslemischen Bosnier Naser Oric fest. Nicht weil er ein Leibwächter von Milosevic gewesen war, son-dern

Zwischen Indien und Japan istin allen Umfragen die öffent-liche Ablehnung der anglo-

amerikanischen Invasion im Irakgroß. Eine Massendemonstration inJakarta allein hatte 200.000 Teilneh-mer. Die offiziellen Parteinahmenspiegeln die Empörung der Bevölke-rung jedoch nur begrenzt. AusGründen des „nationalen Interes-ses“ haben sich viele Regierungen,darunter Japan, Korea, Taiwan, diePhilippinen und Singapur, derenVerteidigung vom US-Militärschutzabhängt, zumindest verbal in dieUS-Unterstützerkoalition einge-reiht, nachdem Washington Loya-lität angemahnt hatte.

Am lautesten ist die Ablehnungdes Kriegs in Indonesien und in Ma-laysien, dessen Regierungschef Mo-hammad Mahathir den USA Staats-terrorismus und eine größereKriegslust als dem Dritten Reichvorwarf. Als unerschrockenerHauptkritiker des US-Angriffskriegshat Mahathir in Washington als „asi-atischer Chirac“ nachhaltige Ver-stimmungen ausgelöst, die ihm je-doch in der Region und im eigenenLand gegen die islamistische Oppo-sition nur nützen.

Mohammad Mahatir, dessen Hal-tung im Parlament von Kuala Lum-pur nicht nur von seinen Malayen,sondern auch von den Vertreternder Inder und Chinesen einstimmiggebilligt wurde, warf den USA dieZerstörung des internationalenRechtssystems der friedlichen Kon-fliktlösung vor.

Die Mordkommandos, die derCIA auf die irakische Staatsführungangesetzt habe, entsprächen klassi-schem Staatsterrorismus. Jede inWashington mißliebig gewordeneneRegierung müsse nun fürchten, zumnächsten Opfer der amerikanischenPolitik zu werden. In der Tat: derIran, Pakistan, China und Nordkorea

haben alle gute Aussichten. Be-sonders nervte in Washington, daßMahatir, der auch als Chef derBlockfreien amtiert, die Opfer desWorld Trade Center und der Bom-ben von Bali mit den „Kollateral-schäden“, den Ziviltoten der US-Bomben auf Afghanistan und denIrak, gleichsetzte.

Islamische Gruppen in Südost-asien haben zum Boykott von Holly-woodfilmen, von US-Schnellimbiß-

ketten und US-Markenartikeln wieNike, Coca-Cola, Mars und Disney,aufgerufen, um die Amerikaner dortzu treffen, wo es ihnen wirklichwehtut: am Geldbeutel. Ob dieseStrategie im markenverliebten Asienwirkt, bleibt abzuwarten. Auch öf-fentliche Demonstrationen, selbst inden sonst zum Krawall neigendenLändern wie Indonesien, den Phi-lippinen und Korea, blieben bislangsämtlich friedlich. Nach dem Aus-trocknen diverser terroristisch-isla-mistischer Sümpfe nach den Bom-ben von Bali blieben auch dievielfach befürchteten Terroranschlä-

ge bislang aus. Die asiatischen Me-dien berichten weitgehend ausge-wogen, ohne der allzu offenkundi-gen Kriegspropaganda von CNN,Fox-TV und der Murdoch-Presseaufzusitzen. Zu offensichtlich blie-ben der Blitzkrieg, der Jubel der Ira-ker für ihre Befreier, der Aufstandvon Basra und die Massenvernich-tungswaffen der Iraker aus. Schonrufen Zeitungen das Schicksal derersten Irakexpedition der Briten, dieim April 1916 im Kessel von Kut ka-

pitulieren mußten, in Erinnerung.Schon damals hatte der englischeKommandeur, Generalmajor SirTownshend, den von Freiherr vonder Goltz-Pascha befehligten türki-schen Feind unterschätzt. 38.500Mann mußten auf britischer Seitedamals seinen Leichtsinn mit demLeben bezahlen. Als Folge eines lan-gen und möglicherweise sich aus-weitenden Kriegs macht sich Asienauf die wahrscheinlichen Wirt-schaftsschäden gefaßt: den Zu-sammenbruch des Ferntourismus,etlicher Fluglinien und Hotelketten,so als sei die in China ausgebroche-

ne Lungenseuche „SARS“ nichtHiobsbotschaft genug, den Wegfallder mittelöstlichen Exportmärkte,die explodierenden Ölpreise unddas Abwürgen des zarten Weltkon-junkturpflänzchens.

Die Stimmen der Kriegsbefürwor-ter werden daher schwächer. Von Ja-pan bis Singapur beeilt man sichdarzustellen, diese Parteinahme ent-spreche nur den nationalen Sicher-heitsinteressen, die eine Verstim-mung des zunehmend unbe-rechenbaren und unheimlichen„Partners“ in Washington nicht zu-ließen. Taiwan, Korea und Singapurbrauchen den US-Schutz gegen einemögliche Inva-sion, Japan dieVerteidigungsga-rantien der USAgegen chinesischeund nordkoreani-sche Atomwaffen.

Dabei ist manin Tokio und in Seoul in größter Sor-ge vor einem amerikanischen Prä-ventivschlag auf Nordkorea, dessenwährend Jahrzehnten hochgerüste-tes Millionenheer große Teile Nord-ostasiens, einschließlich Seouls,auch nach einem US-Schlag noch inSchutt und Asche legen könnte.Nordkoreas stalinistischer Diktator,der „liebe Führer-Genosse“ KimSong-il, ist aus Angst vor einem US-Angriff schon seit 50 Tagen abge-taucht und in der Öffentlichkeitnicht mehr gesehen worden. Weildie USA direkte Verhandlungen mitNordkorea nach wie vor blockieren,sucht Seoul, dessen politische Füh-rung von den USA gründlich ent-fremdet ist, nunmehr diskret einBündnis mit früheren Rivalen in derRegion wie Japan, China und Ruß-land zu bewerkstelligen. Auch aufden Philippinen sind der Krieg unddas Militärbündnis mit den USA un-populär. Doch Präsidentin GloriaArroyo benötigt die Unterstützung

der USA, um angesichts der Inkom-petenz des eigenen Militärs die wie-der aufgeflammten kommunisti-schen und muslimischen Aufständein der Provinz unter Kontrolle zubringen. Auch Australiens konserva-tiver Premier Howard braucht denaktiven Segen der USA für eine re-gionale Sheriff-Rolle Australiens,die nötig wird, sollte, wie wahr-scheinlich, das benachbarte indone-sische Inselreich weiter in Anarchieund Stammeskonflikten versinken.Das kommunistische China spieltklar auf Zeit. Es ist, ebenso wie dieRegionalmacht Indien, deutlich ge-gen den Krieg der USA, tut aberalles, um nicht zur Unzeit ins

Fadenkreuz derBushiten zu kom-men, die in Chinaeinen Machtri-valen in Asiensehen . Pek ingversucht deshalb,Washington nichtunnötig zu reizen,

solange die stark wachsendeneigenen Kräfte für die BezwingungTaiwans und eine regionale He-gemonialrolle noch nicht ausrei-chen.

Es verbessert diskret seine Bezie-hungen mit Frankreich, Deutsch-land und Rußland und versucht dieantiamerikanischen Vorbehalte derAsiaten für eine vermehrte regiona-le Wirtschafts- und Sicherheitszu-sammenarbeit zu nutzen. Gleichzei-tig hat es seine Armee in Alarm-bereitschaft versetzt, um Unruhe-stiftern im Innern, d. h. hauptsäch-lich den zum Separatismus neigen-den islamischen Uiguren in derstrategischen Provinz Xinkiang, denGaraus zu machen.

Eine fernöstliche „Pax Sinica“ läßtgrüßen. Geburtshelfer ist hier eineinfältiger Wiedertäufer aus Texas,dessen Lieblingsspielzeug die Ket-tensäge ist. �

Eingang in die Geschichtsschrei-bung findet das Gebiet an den

Karpaten im 9. Jahrhundert: „Ver-schwunden wie die Awaren“, sagtder Volksmund noch heute über dieheidnischen Stämme, die im 9. Jahr-hundert durch Karl den Großen aufdem Gebiet der jetzigen Slowakeivernichtend geschlagen wurden,über jene, die sich der Zivilisierungdurch die fränkische und christlicheMajestät widersetzten.

Die Franken bildeten zu jener Zeitein europäisches Reich bis an dieKarparten und missionierten. Undso siedeln später slawische, aberchristianisierte Stämme in der wald-reichen Regionzwischen West-karpaten, KleinenKa r p ate n u n dWeißen Karpaten.Die Landschaft inder Slowakei istgepräg t durcheinzelne Gebirgs-züge und Bergmassive. Die höchsteErhebung in der Hohen Tatra ist dieGelsdorfer Spitze mit 2.655 Metern.Darunter liegen die Niedere Tatraund das slowakische Erzgebirge.

Die Bevölkerung ist heute zu 60Prozent römisch-katholisch. Dane-ben existieren die nationale ortho-doxe Kirche sowie verschiedene an-dere christliche Kirchen, unteranderem die nach byzantinischemRitus oder protestantische Gemein-den. Es gelingt den Slowaken nur inder Anfangszeit ihrer Geschichte,selbständige Fürstentümer zu ent-wickeln. Schon ab dem Jahr 906standen die Slowaken unter magya-rischer Herrschaft, was auch einevölkische Mischung zur Folge hatte.

Diese ungarische Vorherrschaft dau-erte bis 1918. Die nationalen Erhe-bungsversuche der slowakischenBevölkerung im 19. Jahrhundertscheiterten an der österreichisch-ungarischen Pression. Nach demAusgleich zwischen Österreich undUngarn betrieb die Verwaltung einekonsequente Magyarisierungspoli-tik. Aus diesem Grunde erwies sichseinerzeit eine Union mit denTschechen als möglicher Weg zu

mehr Freiheit.1919 wurde so imVertrag von St.Germain, nachder Niederlagedes DeutschenReiches und demZerfall der Do-naumonarchie ,

der Zusammenschluß zur Tsche-choslowakei besiegelt.

Schon bald jedoch bildet sichwegen nicht eingehaltener Zusagenseitens der Regierung in Prag eineslowakische Opposition unter JosefTiso. Mit Unterstützung Deutsch-lands erklärt die Slowakei 1939 ihreUnabhängigkeit. Nach der Beset-zung durch die Sowjetunion wirddie Slowakei 1948 wieder Teil derkommunistisch regierten Tsche-choslowakei. Langsam erringt siejedoch wieder ihre Freiheit, erstTeilautonomie, als Sozialistische Re-publik Slowakei 1968, und 1990 er-folgt die Umwandlung in eine föde-rative Republik innerhalb derTschechoslowakei. Durch die Wahl-

siege der nach Unabhängigkeit stre-benden „Bewegung für eine Demo-kratische Slowakei“ unter Meciarerlangte die Slowakei nach der Auf-lösung der CFSR im Jahr 1993 ihreUnabhängigkeit und wurde auchdurch Deutschland anerkannt. Diedeutsch-slowakischen Beziehungensind traditionell gut. Auf allen Ebe-nen, von der Kommunal- bis zur

Bundesebene, gibt es gute und funk-tionierende Kontakte. Eine spezielleethnische Brücke bilden die Karpa-tendeutschen sowie 30.000 slowaki-sche Emigranten in Deutschland,die nach 1968 einreisten. Unter den

Ländern Mittel- und Osteuropas istdie Slowakei für Deutschland derviertgrößte Handelspartner. Bei denImporten aus der Slowakei liegtDeutschland vor der TschechischenRepublik an erster Stelle. Die wich-tigsten Ausfuhrgüter der Slowakeisind Fahrzeuge, Maschinen und An-lagen. Auch bei den Exporten in dieSlowakei liegt Deutschland an erster

Stelle vor der Tschechischen Repu-blik. Deutschland ist der größte aus-ländische Investor, gefolgt von denNiederlanden und Österreich. Diekulturellen Beziehungen zwischenDeutschland und der Slowakei sind

durch ein Abkommen vom 1. Juni1997 geregelt. Es existiert ein Goe-the-Institut in Preßburg. Schwer-punkt deutscher Kulturarbeit in derSlowakei ist die Förderung derdeutschen Sprache. Es gibt derzeit4.000 Deutschlehrer an slowaki-schen Schulen, an denen etwa350.000 Schüler Deutsch lernen.Die Bundesregierung unterstützt zu-dem die Arbeit der karpatendeut-schen Minderheit, die derzeit 5.000Menschen umfaßt. Die Integrationin das EU-Europa ist hohes außen-politisches Ziel der Slowakei schonseit ihrer Unabhängigkeit gewesen.

Es waren Demokratiedefizite un-ter der Regierung Meciar, die zu-nächst Beitrittsverhandlungen mitder EU unmöglich machten als auchdas Verhältnis zu den slawischenNachbarn wie Polen, Tschechienund auch den Ungarn erschwerten.Erst nach dem Regierungswechselzu Dzurinda haben sich die Bezie-hungen wieder normalisiert.

Auch mit Tschechien konnten dieletzten Vermögensfragen geregeltwerden. Der Vertragskontext, derdie Staaten Polen, Ungarn, Tsche-chien und die Slowakei verbindet,nützte Preßburg, um bei der Integra-tion der Länder in die NATO undEU Schritt zu halten. Dieser Beitrittzur EU wird von 70 Prozent der Be-völkerung befürwortet, ein Beitrittzur EU entspricht damit demWunsch, ein Teil des EuropäischenHauses zu werden. �

6 A U S A L L E R W E L T Folge 17 – 26. April 2003

»VERSCHWUNDEN – WIE DIE AWAREN« In der katholischen Slowakei ist eine überwiegende Mehrheit für den EU-Beitritt / Von Karl P. GERIGK

SCHON 1939 ERKLÄRT SICH

DIE SLOWAKEI FÜR

UNABHÄNGIG VON PRAG

Preßburg: Das Rathaus in der Haupstadt gehört seit der Loslösung von Pragzu den Symbolen der Freiheit für die Slowaken. Foto: ap

Asien: Wie hier in Malaysia demonstrierten im ganzen Fernen Osten Men-schen gegen das Vorgehen der US-Amerikaner im Irak. Friedensliebe ist einBeweggrund dafür. Der andere ist sicher die Angst vor weltweiter Hegemo-nie der Amerikaner im Sinne der „Pax Americana“. Foto: dpa

FÜR FERNOST EINE »PAX SINICA«In Asien lehnen die meisten Staaten das Vorgehen der USA im Irak ab / Von Albrecht ROTHACHER

CHINA IST INTERESSIERT, DIE BEZIEHUNGEN ZU

EUROPA ZU VERBESSERN

06_PAZ_17 22.04.2003 18:59 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

Page 7: UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND / DAS … · 2011. 12. 22. · moslemischen Bosnier Naser Oric fest. Nicht weil er ein Leibwächter von Milosevic gewesen war, son-dern

7Folge 17 – 26. April 2003Ö S T L I C H E S M I T T E L E U R O P A

Blick nach Osten

KLARE ANGELEGENHEITBudapest – 83,76 Prozent der

ungarischen Bürger stimmten beider Volksabstimmung am 12.April für den EU-Beitritt des Lan-des und nur 16,24 Prozent dage-gen. Allerdings lag die Wahlbetei-ligung bloß bei 45,6 Prozent. Rundvier Millionen Menschen beteilig-ten sich nicht an diesem für dienationale Zukunft grundlegendenReferendum. Nach der mehrheitli-chen Zustimmung der Bevölke-rung Maltas, Sloweniens und Un-garns stehen die nächsten Volksab-stimmungen in Sachen EU am 10./11. Mai in Litauen sowie am 16./17.Mai in der Slowakei an.

DEUTSCHLAND GEHT VORWarschau – Der neue tschechi-

sche Präsident Václav Klaus beton-te während seines Polen-Besuchs inder ersten Aprilhälfte die Bedeu-tung der Beziehungen zumdeutschsprachigen Raum. Anläß-lich eines Zusammentreffens mitdem polnischen AmtskollegenKwasniewski und der Frage nachder weiteren Zusammenarbeit der„Visegrád-Staaten“ Tschechien,Polen, Slowakei und Ungarn nacherfolgtem EU-Beitritt sagte Klaus,daß er sich mehr um die direktenNachbarn, vor allem die Bundesre-publik Deutschland und Öster-reich, kümmern wolle.

WARNENDE STIMMENWarschau – Polnische Kirchen-

führer, mit Kardinal Glemp an derSpitze, und Unternehmer habensich in einer gemeinsamen Stel-lungnahme vom 11. April besorgtüber die Aussichten der polnischenWirtschaft angesichts des geplan-ten EU-Beitritts geäußert. In demKommuniqué heißt es: „(...) wennnicht eine radikale und schnelleVerbesserung der institutionellenVoraussetzungen für die Entwick-lung des Unternehmertums erfolgt,dann wird der Beitritt unseres Lan-des zur Europäischen Union nichtdie erwarteten Vorteile bringen.“Gerade die kleinen und mittlerenBetriebe seien für den Wettbewerbauf dem EU-Markt nicht hinrei-chend vorbereitet. Statt entschiede-ner Maßnahmen der Regierung zurVerbesserung der Lage gebe es in-nerparteilichen Zwist, Korrupti-onsaffären und häufige Minister-wechsel, und man könne eine „fort-schreitende politische Destabilisie-rung“ beobachten.

STRASSEN VERBINDENPrag – Bis 2006 sollen die tschechi-

schen Autobahnen bis auf wenigeAusnahmen an das deutsche Auto-bahn- und Schnellstraßennetz an-gebunden sein. Darauf einigten sichdie Verkehrsminister Simonovskyund Stolpe am 14. April in Prag.Bereits 2005 wird ihren Angabenzufolge die tschechische AutobahnD8 von Prag bis an die böhmisch-sächsische Grenze so gut wie fertigsein und zusammen mit der dannebenfalls erbauten A17 eine durch-gängige Autobahnverbindung vonder Moldaustadt bis zur Ost- undNordsee herstellen.

KOOPERATION AN DER ODERStettin – Die Häfen der branden-

burgischen Stadt Schwedt/Oderund der unweit jenseits der Grenzeliegenden pommerschen Metropo-le Stettin wollen künftig zusam-menarbeiten. Ein entsprechendesAbkommen wurde am Dienstagzwischen der Schwedter Hafenge-sellschaft mbH und der Seehafen-verwaltung Stettin-Swinemündeunterzeichnet. Die Vereinbarun-gen sehen einen engen Austauschüber Pläne und Entwicklungen zurSchiffahrt auf der Oder vor.

BERICHTIGUNGHamburg – Im Artikel „Entspann-

te Atmosphäre“ (Folge 14) über einpolnisch-deutsch-russisches Toten-gedenken in Posen hat sich leider einredaktioneller Fehler eingeschli-chen: Die Zahl der Anfang 1945 inder Festungsstadt umgekommenendeutschen Soldaten liegt nicht bei5000, sondern bei ca. 12 000.

Europa im Umbruch:

FLUCH UND SEGENDie EU-Beitrittsverträge und ihre Folgen für Deutschland / Von Martin SCHMIDT

beiden Länder“ aufgehoben wer-den sollen.

Im besten Fall kommt es in denbundesdeutschen Grenzgebietenzu einer nennenswerten Ansied-lung von Firmen mit Erzeugnissender Hochtechnologie (etwa derBiotechnologie), die den Wachs-tumsmärkten im Baltikum, in Po-len oder Tschechien nahe sein wol-len, ohne die heimischen Verhält-nisse hinter sich zu lassen.

Allerdings sind die östlichenNachbarn derzeit für deutsche undinternationale Direktinvestorenvielfach interessanter. Ob zu Rechtoder Unrecht, sei dahingestellt. EineStudie der mitteldeutschen Indu-strieagentur IIC kam zu dem Ergeb-nis, daß sich in den neuen Bundes-ländern außer bei sehr arbeitsinten-siven Fertigungen insgesamt ko-

es einfach zu viele Unwägbarkei-ten. Dazu gehört die weitere Lohn-entwicklung in Deutschland, diedeutlich rückläufig sein wird, aberauch jene in den ostmitteleuropäi-schen Beitrittsstaaten, deren Lohn-kostenvorsprung sich seit Jahrenimmer mehr verringert.

Wie wenig berechtigt manche Er-wartungen und Ängste beiderseitsder deutsch-polnischen Grenzesind, zeigt das zur Anti-EU-Propa-ganda instrumentalisierte polni-sche Gerede vom „Ausverkauf“ desLandes an westliche – namentlichdeutsche – Investoren. Der Vorsit-zende der Breslauer Immobilien-börse, Leszek Michniak, stellte hier-zu im Januar gegenüber polnischenJournalisten klar, daß die Immobili-en in den neuen Bundesländern in-zwischen viel billiger sind als in den

noch als halbwegs konkurrenzfä-hig erwies, ist dieser Quelle zufolgeauf den Wettbewerbsvorteil derEU-Zugehörigkeit (mit den ent-sprechenden sichereren Rahmen-bedingungen) zurückzuführen. ImHinblick auf die weitere Entwick-lung und mögliche Prognosen gibt

Angesichts der geringen wirt-schaftlichen und demographischenDynamik in Mittel- wie in West-deutschland kann all das kaum ver-wundern. Andere Eindrücke be-kommt man höchstens in ökonomi-schen und politischen Zentren wieBreslau oder Danzig.

In Breslau wurden, folgt man denAngaben von Michniak, in letzterZeit 30 Prozent aller zum Verkaufbestimmten Mietshäuser von Ge-sellschaften aus der Bundesrepu-blik Deutschland, Frankreich,Großbritannien u. a. gekauft.

Der in Polen ebenfalls häufig be-schworene „Ausverkauf“ ganzerWirtschaftsbereiche, die im EU-Wettbewerb als nicht konkurrenz-fähig erscheinen, ist im ersten Nach-Wende-Jahrzehnt bereits vollzogenworden. Bei diesen Verteilungs-kämpfen um die neuen Märkte imOsten haben auch große deutscheUnternehmen kräftig mitgemischt.Man denke nur an die Lebensmittel-industrie oder an Auto-, Energie-und Medienkonzerne.

Viel ist auf der Ebene des „großenGeldes“ nicht mehr zu verteilen.Eher schon im mittelständischenSektor, wenngleich auch dort gilt:Wer im Osten gute Verdienstmög-lichkeiten sieht, ist in aller Regelbereits vor Ort tätig.

Schon jetzt haben Hunderte oderTausende bundesdeutscher Mittel-ständler und Landwirte Wege ge-funden, um in Niederschlesien Be-sitz zu erwerben und zu investie-ren. Gleiches gilt beispielsweise fürdas böhmische Egerland.

Sollte sich jedoch die wirtschaftli-che Talfahrt hierzulande rasantfortsetzen, dürften weit mehr klei-nere und mittlere Unternehmer Ret-tung in Ostmitteleuropa suchenund für niedrige Steuern und gerin-gere Energiepreise die Nachteilebürokratischer Hemmnisse und un-genügender rechtlicher Absiche-rungen in Kauf nehmen.

Wahrscheinlich wird sich die EU-Erweiterung für das europäischeHerzland Deutschland als Fluchund Segen zugleich erweisen. ■

Am Mittwoch letzter Wochewurden in der Säulenhalleam Fuße der Athener Akro-

polis die Beitrittsverträge der Eu-ropäischen Union mit den zehnneuen Mitgliedern feierlich unter-zeichnet.

In gut einem Jahr, am 1. Mai 2004,sollen dann laut offiziellem Fahr-plan die ostmitteleuropäischenStaaten Estland, Lettland, Litauen,Polen, Tschechien, die Slowakei,Ungarn und Slowenien sowie Mal-ta und Zypern die organisatorischeVereinigung mit einem Großteildes übrigen Europas vollziehen.

Der niederländische Minister-präsident Jan-Peter Balkenendekommentierte die historische Ze-remonie in Athen mit dem Satz:„Erst heute ist die Berliner Mauerwirklich eingestürzt.“

Daß diese Entwicklung, so wich-tig sie für das gemeinsame euro-päische Bewußtsein, die Politikund das Wirtschaftsleben des Kon-tinents auch sein mag, für alle Be-teiligten schwerwiegende Folgenhat, streitet kein ernstzunehmen-der Beobachter ab.

Das gilt in besonderem Maße fürdie Migrationsbewegungen genWesten, deren Ausmaße sich kaumvorhersagen lassen. Allen Umfra-

gen zufolge trägt sich in sämtlichenostmitteleuropäischen Staaten einwesentlicher Teil der Bevölkerungmit Auswanderungsabsichten. DieGründe sind materieller Natur: InPolen liegen die Löhne und Gehäl-ter beispielsweise noch immer nurbei etwa einem Viertel des EU-Durchschnitts.

Der Gesamtumfang der zu er-wartenden Bevölkerungsverschie-bungen dürfte sicher in die Millio-nen gehen und somit gerade imgeographisch nahe gelegenen (undauch von daher besonders belieb-ten) Deutschland die Zuwande-rungsproblematik weiter ver-schärfen, ja sich vielleicht sogar alsder sprichwörtliche Tropfen er-weisen, der das Faß zum Überlau-fen bringt.

Geplante mehrjährige Über-gangsfristen bei der Arbeitneh-merfreizügigkeit und auch in eini-gen Dienstleistungssparten sollendas Schlimmste verhüten.

Die Ziele der Arbeitsmigrantenliegen zumeist in den wirtschaftli-chen Ballungsräumen. Diese sind,auch was Deutschland betrifft, wei-ter von den künftigen EU-Mitglie-dern entfernt, so daß die vorherseh-baren Schwierigkeiten im wahrstenSinne des Wortes weit weg erschei-nen und eine breitere Öffentlichkeit(noch) nicht beunruhigen. Andersist die Lage in den Regionen beider-seits der heutigen EU-Ostgrenze.Dort schwankt die allgemeine Stim-mung in der Erweiterungsfrageschon jetzt zwischen tiefer Sorgeund – was viel seltener der Fall ist –euphorischer Zuversicht.

Die Angleichung der materiellenLebensverhältnisse wird dort be-sonders schnell vonstatten gehen.Das macht den Menschen Angst,und zwar gerade jenen in den Rand-zonen der ehemaligen DDR, wosich längst nicht alle zu den „Wen-de-Gewinnern“ zählen.

Tatsächlich ist die bevorstehen-de Umverteilung von West nachOst für die bundesdeutschenGrenzgebiete an der Nahtstelle zurRepublik Polen bzw. zu Tschechi-en auf den zweiten Blick wenigerbeängstigend, als es zunächstscheinen mag. Denn insbesonderedie östlichen Landesteile Mecklen-burg-Vorpommerns, Branden-burgs und Sachsens, aber auch derNorden der bayerischen Oberpfalzsind äußerst strukturschwach und

haben schwer mit der gegenwärti-gen Pleitewelle im Mittelstand,wachsender Arbeitslosigkeit undder Abwanderung jüngerer Fach-kräfte zu kämpfen.

Das vorpommersche Anklam istals Arbeitslosenhochburg der Re-publik (mit einer erschreckendenQuote von 31,5 Prozent) nur dieSpitze des Eisbergs .

Die Entvölkerung durch denFortzug jüngerer Arbeitskräfte undniedrige Geburtenzahlen hat gera-de entlang unserer Ostgrenzen dra-matische Ausmaße angenommen.In der wunderschönen Stadt Gör-litz stehen mittlerweile über 10 000Wohnungen leer; die Bevölke-rungszahl in dieser nicht vom Kriegzerstörten niederschlesischenStadthat sich von knapp 100 000 Men-schen vor 1989 auf nur noch gut60 000 verringert.

Schlechter kann es – zugespitztformuliert – kaum noch werden.Allenfalls müssen nach erfolgterEU-Osterweiterung noch Teile desörtlichen Handwerks oder arbeits-intensive Betriebe wie Friseurge-schäfte und Reinigungen aufge-ben. Sonst können Grenzstädte wieGörlitz oder Frankfurt/Oderdurch die künftig zweifellos weiterwachsenden Handelsströme in und

aus dem ostmitteleuropäischenRaum wohl nur gewinnen. Auchauf die Kriminalitätsstatistik dürftesich die Erweiterung dort positivauswirken, denn so manche illegalegrenzüberschreitende Aktivitäten– allen voran der Schmuggel – wer-den dann an die neuen Außengren-zen der Union verlagert.

Die Zollkontrollen an derdeutsch-polnischen und derdeutsch-tschechischen Staatsgren-ze fallen bereits im kommendenJahr weg, während die Personen-kontrollen nach Angaben der Re-gierung Schröder „erst mit deutli-chem Abstand zum EU-Beitritt der

stengünstiger produzieren lasseals in Polen oder Tschechien.

Als Hauptgründe werden dieklar höhere Arbeitsproduktivitätund die im Falle ausländischerTochterunternehmen in Ostmittel-europa im Vergleich zum sonsti-gen Lohnniveau wesentlich erhöh-ten Arbeitskosten genannt.

Die Glaubwürdigkeit solcher zuWerbezwecken erstellten Studienist zweifelhaft. Gemäß einer aktu-ellen EU-Erhebung sind die Ar-beitskosten im Osten der Bundes-republik viermal höher als in Polenoder Ungarn. Daß man sich bislang

grenznahen Bereichen der Repu-blik Polen. Der Vize-Bürgermei-ster des Ostteils von Görlitz (Zgor-zelec) klagte gegenüber der Bres-lauer Zeitung Super Express in be-zug auf die vermeintlich über-mächtigen deutschen Nachbarn:„Es gibt keine Nachfrage, wedernach unseren Immobilien nochnach Grund und Boden, die ausge-schrieben wurden.

An den Ausschreibungen nimmtkein Deutscher teil, obwohl ichnicht verbergen möchte, daß einguter Investor aus dem Westen beiuns sehr willkommen wäre.“

HISTORISCHE ZEREMONIE AN DER AKROPOLIS

Auch Görlitzbefindet sich

in einertiefen Krise:

Schild amdeutsch-

polnischenGrenzübergang

und Blick indas bekannteWaggonbau-

Werk

Fotos: Hailer-Schmidt/

Archiv (u.)

Page 8: UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND / DAS … · 2011. 12. 22. · moslemischen Bosnier Naser Oric fest. Nicht weil er ein Leibwächter von Milosevic gewesen war, son-dern

Ich gehöre zu den zehn Prozentder Leser unter 65 und für michkommt die Umbenennung des Ost-preußenblatts nicht überraschend.

Schon mit der Einführung des Er-gänzungstitels Preußische Allge-meine Zeitung habe ich einen Wan-del in der Bezeichnung desOstpreußenblatts vorausgeahnt.Mir ist es lieber, ich habe auch inZukunft eine wirklich unabhängigeZeitschrift als starres Festhalten anBewährtem bis zum Untergang. Mitdem neuen Titel wird es mir we-sentlich leichter fallen, Ihre Zeit-schrift in meinem Bekanntenkreis,der nicht nur aus Ostpreußen be-steht, weiterzuempfehlen. Ich wün-sche Ihnen mit dieser Entscheidungviel Erfolg. GGuunntteerr RRaasstt,,

BBiieelleeffeelldd

8 L E S E R B R I E F EFolge 17 – 26. April 2003

Ich habe Gelegenheit, Ihr Blatt zulesen, und bin auch interessiert, ob-wohl ich kein Ostpreuße bin. Siewollen Ihr Blatt umbenennen, wassicher kein schlechter Gedanke ist.Nach Ihren eigenen Worten sindSie ein konservatives Blatt. Das fin-de ich nicht gut, weil es zu einseitigist und von vornherein eine ganzeMenge potentieller Interessentenabstößt. Ich schlage Ihnen vor, ei-nen ganz linken Redakteur bei Ih-nen aufzunehmen. Das bringt Le-ben in Ihre Redaktionstuben unddamit auch in Ihre Zeitung.

EErrnnsstt--OOttttoo GGrroohhmmaannnn,,MMüüllllhheeiimm

FÜR MEINEN BRUDER

LINKER REDAKTEUR

OSTPREUSSENBLATT: PFLICHTLEKTÜRE

»BRAUCHE DEINE EISENFAUST!«

Beigefügt möchte ich, als Schrift-führerin der Gruppe Gelnhausen,unsere Meinung zur Änderung desOstpreußenblattes mitteilen: Wirfinden es großartig und bei den ge-nialen Journalisten, Reportern undnatürlich dem Chef-redakteur,

Herrn Hans-Jürgen Mahlitz, nichtverwunderlich, daß Sie weiter in dieZukunft schauen und eine Zeitungwie das Ostpreußenblatt nicht ein-fach verschwinden lassen wollen,aus ebendiesen Gründen, die Sie inder Ausgabe vom 28. März, Folge 13,anführen.

Wenn Sie Glück haben, und dasist vorauszusehen, denn wer es ehr-lich meint, wird nicht fallen, kannaus Ihrer Zeitung ein großartigesZukunftswerk entstehen, wie aus ei-nem Samen, den man neu kultiviert.Es gibt heute schon viele Leser IhrerZeitung, die nicht aus Ostpreußenstammen, sondern die Zeitungwegen ihrer objektiven Berichter-stattung halten. Sie sind keine Ge-sinnungszeitung.

Sie brauchen niemandem in denHintern zu kriechen und dessenMeinung zu vertreten, weil Sie aufdas Geld seiner Anzeigen angewie-sen sind, wie viele altbekannte, frü-her einmal großartige Zeitungen,die heute aus Angst alle den glei-chen Senf berichten und das Geldzu schade ist, um diese Zeitung zukaufen.

Heute ist der Leser nicht mehrdämlich, er kann sich bei vielen Me-dien informieren und letztendlichauch selber beurteilen, was stimmtund was Gesinnungsjournalismusist. Noch viele andere Gründe könn-te ich Ihnen anführen, von denenwir überzeugt sind, daß Ihre, d. h.unsere „Ostpreußenzeitung“ einevielversprechende Zukunft hat – wirwerden dafür beten!

Glück auf! Ihre seit der 1. Ausgabedes Ostpreußenblattes getreue Le-serin EElliissaabbeetthh KKrrööhhnn,, BBaadd OOrrbb

AN DEN KIOSK!

Mit Interesse habe ich die Mittei-lung der Landsmannschaft Ostpreu-ßen gelesen.

Ich habe Das Ostpreußenblatt alsanspruchsvolle Wochenzeitung mitSchwerpunkt Ostpreußen kennen-gelernt und wünsche der Redaktionweiter gutes Gelingen. Mit 47 Jahrenbin ich ja offensichtlich einer der

jüngeren Leser, doch kenne ich DasOstpreußenblatt noch von meinemGroßvater, Gustav Joswig, der ausder Nähe von Gehlenburg, Kreis Jo-hannisburg, stammte.

Für ihn war Das Ostpreußenblattneben der Bibel eine Pflichtlektüre.Ich wünsche Ihnen weiterhin vielErfolg! PPeetteerr SScchheerreerr

Die Umbenennung dieser Zeitungin Preußische Allgemeine Zeitung /Das Ostpreußenblatt begrüße ichsehr, da sie sicherlich neue Leserauch außerhalb der Landsmann-schaft ansprechen wird.

Ich bin übrigens 1973 geborenund gehöre somit zu den zehn Pro-zent der Bezieher unter 65 Jahren.Mitglied der LO und Leser dieserZeitung bin ich, weil ich der Mei-nung bin, daß die Thematisierungder Vertreibung und aller damit inZusammenhang stehenden Spätfol-gen ein Anliegen aller Deutschensein sollte.

Die Landsmannschaft Ostpreu-ßen kann sich glücklich schätzen,einen solch gradlinigen Mann wieHerrn Wilhelm v. Gottberg zum Vor-sitzenden beziehungsweise Spre-cher zu haben. Wie sehr würdenPersönlichkeiten wie er unsererLandes- und Bundespolitik guttun!Für die Eroberung der Kioske sowieneuer Leserschaften wünsche ichIhnen viel Erfolg!!!

LLaarrss SSeeiiddeennssttiicckkeerr,, HHaammbbüühhrreenn

FOLGERICHTIG

GUTER WANDEL

GLÜCK AUF! DIE IDEE »PREUSSENS«Soweit es lediglich Gefühle anbe-

trifft, mag der nunmehr beschlosse-ne Wechsel in den Titel-Zeilen alsbedauerlich erscheinen, auch wennsich die inhaltliche Substanz nichtändern wird. Zumal aber das hoheAnliegen dieser Zeitung unter demSchirm preußischer Kultur undpreußischen Rechtsverständnisseseine noch breitere Leserschaft an-zusprechen vermag, so dürften dieswohl auch alle bisherigen Freundedes Ostpreußenblattes als weiterenMeilenstein in der Geschichte IhrerZeitung begrüßen. Daß dafür neben

ideellen auch wirtschaftlicheGründe zu sprechen hatten,lag vielleicht schon lange aufder Hand. Den bisher zuge-setzten Untertitel, Preußi-sche Allgemeine Zeitung,folglich in der Oberzeilezu führen, ist eine ersteKonsequenz – ohne dieinhaltlichen Werte zuschmälern. Dafür dan-

kend, wünsche ichdem Ostpreußen-blatt – mit neuemGesicht – weiter-hin Glück undErfolg. Was imallgemeinen Teilin Gestalt exak-ter, politischerAnalysen her-ausragt, mags i c h v i e l -leicht nochmittels eben-so unabhän-giger Exper-t i s e n a u sWirtschafts-kompetenze rg ä n z e nlassen. Esfä l l t zu -nehmenda u f , w i eunter an-d e r e mauch wirt-s c h a f t s -strukturel-l e E i n -flüsse daspolitischeGeschehenmittels zu-

mindest fraglicher Kompetenz zusteuern vermögen, ohne daß sol-ches jemals wirklich offen aus-diskutiert wird. Dies ist hintergrün-dig und nicht ohne Einfluß auf daspolitische Geschehen – und des-wegen unter der Decke sozialer Re-formen beziehungsweise globalerInteressen – als „kontra-korrekt“.Vielleicht mögen unabhängige, an-sonsten ungern gehörte Kapazitätendazu ein seriöses Forum begrüßen,wie etwa Dr. Thüne beziehungs-weise Dr. Terpitz gemäß politischstrittiger Klima-Forschungs-Proble-me. RRuuddoollff KKuukkllaa,, FFrraannkkeennbbeerrgg

SERIÖSES FORUM

Der neue Name der Zeitung istnur folgerichtig. Es muß ein größe-rer Leserkreis angesprochen wer-den.

Es sollte wohl auch versucht wer-den, alle Vertriebenen anzuspre-chen, denn zum größten Teil han-delt es sich ja um Preußen. Weitersollte öfter und intensiver überMöglichkeiten der Rückübertragungder Ostgebiete berichtet werden. Ineiner Demokratie muß das möglichsein.

Die Ostgebiete waren im übrigenseit vielen hundert Jahren Ziel vonEroberungszügen aus Rußland, Po-len, Litauen, Schweden. Ist meineAufzählung vollständig? Immer ha-ben die damaligen Politiker durchgeschicktes Handeln die Ostgebietezurückbekommen. Unsere Politikerhaben nach 1945 nicht einmal ver-sucht, die Ostgebiete zurückzuer-werben. EErrhhaarrdd FFrröömmmmiigg,, HHaaaarr

Der neue, vorangestellte Titel desOstpreußenblattes enthält die Nen-nung des Programms und des An-spruchs der Idee „Preußens“ vomInhalt dieses Begriffs her, wie erschon immer im Ostpreußenblattbestand. Die so häufig übliche ausHetze herrührende Abwertung derpreußischen Idee hat immer abge-wertet, was jedes gesunde Staatswe-sen zu seinem und dem Wohl seinerBürger notwendig aufweisen muß:rechtliche und sparsame Verwal-tung mit der Achtung der Men-schenwürde und Friedensliebe. DasAdjektiv „preußisch“ konnte nur daskurze beschreibende Attribut fürdie in Preußen früh verwirklichteStaatsauffassung sein. Überall, auchan deutschen Schulen und Bil-dungseinrichtungen, dürfte diesezerstörerische Fehlleistung nichtmehr auftreten, wenn man in denaufgeklärten Demokratien das Gutefür die Menschen anstrebt.

Durch die „Unabhängige Wochen-zeitung für Deutschland“ ist schonimmer jeder Mensch in Deutsch-land angesprochen worden. Dochvermißte ich leider immer die deut-liche Nennung des Gebietsverlustes,den Deutschland hinter der Oderund Neiße als eine bisherige Folgedes Weltkrieges von 1914 bis 1945(nach Churchill war es ein „30jähri-ger Krieg“), nach dem immer nochkein Friedensvertrag zustande kam,erlitten hat. Dazu gehört auch derebenso deutliche Hinweis auf dieTatsache, daß jeder Deutsche dieseGebiete verloren hat; und ebensoauch die übrige friedliebende Welt.Diese Gebietsabspaltung ist einBruch des Völkerrechts, was jedemDeutschen und den Menschen inder Welt bewußt gemacht werdenmuß. Dazu sei das Wichtigste ange-merkt: Fehlverhalten sowie Verbre-

chen gegen die Menschlichkeit unddas Menschenrecht können unddürfen nicht durch Fehlverhaltender (mächtigen) Sieger bestraft wer-den. Insbesondere sind Enteignun-gen und Vertreibungen Maßnah-men, die nicht durch das Kriegs-völkerrecht (Genfer Konvention u.a.) gedeckt sind. (...)

Eine Überarbeitung des jeweili-gen Geschichtsbildes steht allenNationen, die in der UNOvereint sind, mit demZiel der fried-lichen Be-reini-

gungd e rwider-re ch t -l i c h e nZuständemit Deutsch-land gut an.L ü g e undGeschichtslü-ge sind keineG r u n d l a g e nfür eine friedli-che Zukunft vonMenschen undVölkern. Ideolo-gien meinten in ih-rem Machtstrebenimmer wieder fal-sche Geschichtsdar-stellungen nötig zuhaben. Die Zukunftkann nur auf Grund-lage der Wahrheit unddes verfaßten Völker-rechts gedeihen. Wennin diesen Tagen USA-Präsident Bush dieGenfer Konvention(wegen der Bilder vonKriegsgefangenen) be-müht, so steht uns die-ses Recht als Pflichtvor der Geschichtenicht minder zu, hin-sichtlich der bishernoch nicht gelösten Frage der deut-schen Gebiete östlich von Oder undNeiße. VVoollkkeerr BBiieessee,,

AAhhaauuss

Nach Bekanntwerden der Absicht,Das Ostpreußenblatt mit der Folge15/2003 in seiner altbekanntenForm nicht mehr bestehen zu las-sen, kündige ich die WochenzeitungDas Ostpreußenblatt nach seinerletzten Auslieferung, also mit derFolge 15 vom Freitag, dem 11. April2003.

Ich bin nicht bereit, eine Zeitungmit der angekündigten Titelände-rung zu lesen oder gar zu beziehen.Das Ostpreußenblatt und wir altenOstpreußen, die dem Völkermordan Land und Leuten entkommensind, gehören nun einmal zusam-men, trotz aller Orakelei von der„biologischen Lösung“ des WillyBrandt und der „Basta Demokratie“des derzeitigen Bundeskanzlers.Dies betrifft unser Land Ostpreußengenauso wie uns alte Ostpreußeninsgesamt, die wir Krieg undVertreibung physisch überlebt ha-ben.

Das Ostpreußenblatt ist ein Stückmeiner Landkartenheimat Ostpreu-ßen, ebenso wie Bruno Behrendtaus Spitzen, Förster Schulz ausSchönau, Pfarrer Borscheidt ausGroß-Thierbach (später Reichen-bach) und die Familie Lotze dort-selbst, aber auch Forstmeister Wag-ner aus Quittainen und meineMitkonfirmanden vom 19. März1939 aus Quittainen und den umlie-genden Dörfern, alle eingesegnetvon Pfarrer Borscheidt in Gegen-wart von Marion Gräfin Dönhoff inder hübschen Kirche zu Quittai-nen/Groß-Thierbach (...). Erinnerun-gen meines Lehrers aus Nauten: So,mein Sohn, nun rüste Dich, wappneDich mit Lebensmut, Deine Kinder-zeit vergeblich, in Dir braust desJünglings Blut! Werde ein sturmge-feiter Riese, brauche Deine Eisen-faust, träume nicht vom Paradiese,wenn das Leben Dich umbraust!

GGeeoorrgg BBeecchhtt,,HHaannnn.. MMüünnddeenn

Von den zahlreichen an unsgerichteten Leserbriefen kön-nen wir nur wenige, und dieseoft nur in sinnwahrend ge-kürzten Auszügen, veröffent-lichen. Die Leserbriefe gebendie Meinung der Verfasser wie-der, die sich nicht mit der Mei-nung der Redaktion zu deckebraucht. Anonyme oder an-onym bleiben wollende Zu-schriften werden nicht berück-sichtigt.

Alle Leserbriefe dieserSeite betreffen den Arti-kel: »Preußen hat Zu-kunft« (OB/Folge 13) vonWilhelm v. Gottberg unddie entsprechenden Auf-sätze zur Titelumstellungin den Folgen 14, 15 und16 von Ruth Geede,Hans-Jürgen Mahlitz undWilhelm v. Gottberg.

Mit Beginn der ersten Ausgabeder Preußischen Allgemeinen Zei-tung möchte ich für meinen Bruderdie Zeitung für ein Jahr bestellen.Ob er Dauerabonnent werden wird,hängt von Ihnen ab.

EEggoonn KKlleeiissss,, WWiieessbbaaddeenn

08_PAZ_17 22.04.2003 20:41 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

Page 9: UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND / DAS … · 2011. 12. 22. · moslemischen Bosnier Naser Oric fest. Nicht weil er ein Leibwächter von Milosevic gewesen war, son-dern

Durch die Geschichte derMenschheit zieht sich als

Schicksalsgarn „Sex and Crime“.Kaum hatte die Schöpfung die er-sten Aufrechtgänger hervorge-bracht, gerieten sie sich in die Haa-re, raubten, betrogen, logen,mordeten, machten die Erde zurHölle. Viele Schriften der Völkerüberlieferten Verbrechensgescheh-nisse, deren Antriebsfeder Sex war.So auch das Alte Testament mit demMusterbeispiel „David und Bathse-ba“. David, aus dem Stamme Juda,schon als Knabe legendär berühmtdurch die Tötung des Riesen Goli-ath, machte als gewählter König et-wa 1000 bis 960 v. Chr.) Israel fürlange Zeit zum führenden Staat, mitder Hauptstadt Jerusalem. SeinReich weitete sich von der Nordspit-ze des Roten Meeres und den Gren-zen Ägyptens bis nach Damaskus inSyrien.

David schätzte Macht, Prunk undabwechslungsreichen Sex. Legitime

Kinder hatte er von seinen beidenEhefrauen und den Damen seinesHarems. Diese „Vielweiberei“ miß-fiel seinen jüdischen Glaubensge-nossen aus Gründen ihrer Religio-sität. Als Despot, der er war – undals funktionstüchtiger Erotiker –nahm David Ausnahmerechte fürsich in Anspruch: er liebte die, diesein Begehren erregten.

In einer schwülheißen Nacht wan-derte er auf dem Flachdach des Pa-lastes umher. Er blickte in die Tiefe,ins Gartenbad eines Hauses. EineFrau entkleidete sich, stieg ins Was-ser – „und das Weib war sehr schö-ner Gestalt“. Sie hieß Bathseba undwar die Frau Urias, eines Haupt-mannes Davids, der fernab bei sei-ner Truppe gegen die aufständi-schen Ammoniter kämpfte. Davidschickte einen Boten zu Bathsebamit der Bitte, unverzüglich zu ihmzu kommen. Was heißt Bitte? Es warein Herrscherbefehl – und Bathsebaging.

Gegen Morgen verließ sie DavidsLager. Sie hatte Ehebruch begangen,für sie eine verabscheuungswürdigeVerunreinigung ihrer selbst. Nichtso für David; seiner Selbstherrlich-keit entsprechend hatte er lediglicheiner Gewohnheit nachgegeben undeine reizvolle Frau ins Bett gerufen.Erst als Bathseba ihm mitteilte, daßsie schwanger sei, sah er sich zumHandeln gezwungen. Ein Kind einerverheirateten Frau, Gattin eines ihmuntertanen Offiziers, war dem KönigDavid unerwünscht. Kurzerhandschrieb er an den Feldherrn Joab, ermöge ihm Uria senden mit Nach-richten über die Truppen.

Uria erschien – und David dankteihm mit einer Überraschung: Uriasollte nicht gleich ins Kriegsgebietzurückkehren, sondern mit seinerFrau eine erholsame Nacht verbrin-gen – und als Vater des Kindes gel-ten. Zum ersten Mal erlebte Davidfür ihn Unverständliches. Uria näch-tigt nicht bei Bathseba; er schläft imkargen Raum der Palastwache. Erwill keine Vergünstigung; er ist Sol-dat, denkt an seine Frontkameraden,die im Augenblick im Kampf getötetwerden könnten.

David – er kann nicht anders –hält Uria für den letzten Tölpel. Istdieser Mann denn noch zu retten?Ist er keinem vernünftigen, gut ge-meinten Angebot zugänglich? Andiesem Punkt rückt die Schicksals-geschichte kurzfristig ins Grotesk-Humoristische. David versucht esnoch einmal. Eine weitere Nacht bil-ligt er Uria zu. Vorher lädt er ihn zusich, beköstigt ihn königlich mitreichlich Wein. Der Wein wird esschaffen, ist sich David sicher. Dochnichts dergleichen. Uria läßt sichdas Mahl munden – und schläftwiederum auf der Pritsche imWachraum.

Jetzt muß gehandelt werden. Der„Uriasbrief“, der weltweit bekannteMordauftrag, wird verfaßt. Die Bot-schaft, die Uria dem Kommandan-ten Joab überbringt, enthält sein ei-genes Todesurteil. David schrieb:„Stellet Uria an den Streit, da er amhärtesten ist, und wendet euch hin-ter ihm ab, daß er erschlagen werdeund sterbe.“ Und so geschah es.Joab ließ David die Nachricht zu-kommen, daß der Offizier Uria hel-denhaft im Einzelkampf gegen eineVielzahl ammonitischer Soldatengefallen sei. Davids kühle Reaktion:„Das Schwert frißt jetzt diesen, jetztjenen.“

Vielleicht war Bathseba über Uri-as Tod erleichtert, entband er siedoch von einem späteren Bekennt-nis ihrer Verfehlung. Vielleicht! Wirwissen es nicht. Die Alte Schriftschildert nur den reinen Sachver-halt, keine seelischen Empfindun-gen; uns bleibt lediglich der Ver-such, sie zu erspüren. Wir erfahrenauch nicht, was David bewog, dieWitwe Bathseba zu sich zu holen,ihr im Palast ein Zuhause zu bieten.Der von ihr geborene Sohn wird er-kranken und am siebten Tag sterben.

Der Prophet Nathan trat ins Ge-schehen. Er, der die Wahrheit um

Schuld und Verstrickung erahnte,wenn nicht gar kraft Menschen-kenntnis erriet, erzählte David dieSchurkerei eines machtvollen, rei-chen Mannes, der einen anderenMann seines kostbaren Gutes be-raubt, das ist ein von ihm behütetesLamm. Der Reiche läßt das Lammum eines lustvollen Gastmahlswillen töten. „Der Mann ist des To-des“, empörte sich David. Ruhig er-widerte Nathan: „Du bist derMann.“ David schwieg – dann ge-steht er den Ehebruch und Mordbe-fehl, und weil er sich zu der Tat be-kennt, wird Nathan ihm im Namen„des Herrn, des Gottes Israels“ Ver-gebung zusichern.

Und weiter? David erhob Bathse-ba zur Königin. Schuldbegleichungoder Liebe? Mutmaßlich sowohl als

auch. Als Königin, nicht mehr eineunter vielen Frauen Davids, gebarsie einen zweiten Sohn, David gabihm den Namen Salomo, „der Fried-liche“, und setzte ihn zum alleinigenThronerben ein. Er wurde der be-rühmteste König, Richter und Predi-ger, den die jüdische alttestamentli-che Geschichte kennt. �

*

Die Königsberger Autorin Es-ther Knorr-Anders hat einmal dieGeschichten von Liebespaarenaufgeschrieben, die die Welt be-wegten, sei es in der Wirklichkeit,sei es in der Literatur. In lockererFolge werden wir einige dieserspannenden oder zu Herzen ge-henden Schicksale veröffent-lichen.

LucasCranach d. Ä.

(1472–1553):David und Bathseba

Foto:Kunstsammlungen

Weimar

EIN BEKEHRTER KÖNIGLiebespaare der Kulturgeschichte: David und Bathseba

Von Esther KNORR-ANDERS

HOMMAGE AN KÖNIGSBERGRussischer Künstler schuf Bucheignerzeichen

Die Verbindung zu Ostpreußenist es, die Bernhard Köster,

Halterns Leiter der Stadtbücherei,mittels eines Exlibris auf seinen Na-men herstellen wollte. Der Versucheines anhaltenden Brückenschlagszur deutschen Kultur der Stadtschwebte ihm vor. „Weil mir die Lie-be zum deutschen Osten, zu Ost-und Westpreußen mütterlicherseitsim Blut liegt.“ Die Begegnung mit ei-nem in Königsberg lebenden undwirkenden russischen Künstler an-läßlich einer Jahrestagung der Deut-schen Exlibris-Gesellschaft in Hal-tern gab schließlich die Initial-zündung für das sehr dichte, starknarrative Exlibris-Blatt.

Die Erinnerung an ein von Russengeschundenes Königsberg ist fürviele noch immer eine offene Wun-de. Die Vergangenheit schmerzt.Warum also fiel seine Wahl ausge-rechnet auf einen russischen Künst-ler? „Der Mann, das fühlte ich so-fort“, so Köster, „hat eine ganzbesondere Affinität zu dieser Stadtund ihrem großen Sohn, dem Philo-sophen Immanuel Kant.“

Nicht viel mag übriggebliebensein von der Geschichte der einsti-gen Stätte preußischer Krönungen,doch schließt Sergej Tjukanow, derim Herzen von Königsberg sein Ate-lier hat, die Augen und schaut nachinnen, schon fließen die Bilder, lau-fen ab wie ein Film, denn, wie ersagt: „Hier fühle ich die positiveEnergie, die hier ausströmt.“ Daswar nicht immer so. Als er sein Ate-lier in der Nähe eines alten, inzwi-

schen in einen Park umgewandeltenFriedhofs hatte, drohten ihn die Bil-der zu verlassen.

Für Tjukanow, der vornehmlichseine Kreativität auf großem Raumin Öl und Acryl auslebt, ist inzwi-schen die Gestaltung von Bucheig-nerzeichen zur schönsten Nebensa-che seiner Kunst geworden, wobeisein Mittel zum Zweck die Radie-rung ist, Zinkätzungen und Aquatin-ta zum Beispiel. Nicht nur in seinenExlibris beweist er, daß seine Arbei-ten Einheit und Gültigkeit aus ei-nem höchst individuellen, stark sur-realistischen Stil entwickelt haben,auch seine Ölgemälde zeugen da-von. Seine Nähe zu HieronymusBosch und dessen phantastischenAllegorien ist so stark, daß er davonüberzeugt ist, in einem früheren Le-ben dessen Zeitgenosse gewesen zusein.

Wer sich auf seine Bildwelt ein-läßt, betritt eine Welt, in der Schiffeabheben und durch die Lüft segeln,wo eine zum Dreispitz umfunktio-nierte Kogge auf dem Haupt vonKant auf die alte Hansestadt an-spielt. Mit seiner Hommage an ar-chitektonische Juwelen des altenKönigsberg und seinen prominente-sten Bürger will er den Betrachterüberraschen, ihn bereit machen,alles, was die Seele der Stadt Kö-nigsberg ausmachte, ihre Vergan-genheit und geistiges Erbe neu zuentdecken und ihr unvergleichba-res Fluidum aufzusaugen, neugie-rig wie ein Kind und durch seineAugen. EEvvaa MMaasstthhooffff

Sergej Tjukanow: Exlibris im Gedenken an Immanuel Kant und Königsberg(Radierung, 1998)

Walther von der Vogelweide,Wolfram von Eschenbach –

zwei große Namen aus der Dichtungdes Mittelalters. Beschäftigt mansich mit dem einen oder anderenLied dieser Männer, so erstaunt, wieaktuell so manche Dichtung – gut800 Jahre später – auch heute nochist. „Untriuwe ist an der sâze, gewaltvert ûf der strâze: fride und reht sintsêre wunt ...“ Wären diese Verse desWalther von der Vogelweide (um1170–1230) nicht in Mittelhoch-deutsch abgefaßt (aus Sorge um dieSituation im Heiligen RömischenReich Deutscher Nation nach demplötzlichen Tod Heinrichs VI.), mankönnte meinen, das 21. Jahrhundertwäre angesprochen. Während diepolitischen Lieder des Mittelaltersnoch kaum im Gedächtnis des heu-tigen Menschen sein dürften, sinddie Minnelieder noch vielen ein Be-griff. Die Bedeutung des Begriffs„Minne“ – oft fälschlich mit „Liebe“übersetzt – geht am reinsten aus derritterlichen Lyrik des Minnegesangshervor. Von Frankreich, genauer ge-sagt von der Provence, der Heimatder Troubadoure, aus, nahm derMinnesang seinen Weg über dieSchweiz und den niederrheinischenRaum bis nach Deutschland.

Im Gegensatz zur persönlichenund realen Erlebnislyrik wird dieFrau im Minnesang als Ideal in denBereich der Anbetung entrückt.„Die edle Dame wird für den Ritterzur Herrin und Herrscherin in demReich adligen, geformten, freudigenund hochgespannten Menschen-tums, dem sich anzunähern sein ei-gentliches Strebe ist“, schreibt Ger-hard Fricke in seiner „Geschichteder deutschen Literatur“. Es wird al-so nicht die einfache Frau, das wîp,besungen, sondern vielmehr die hô-he frouwe, die Herrin. Der Dichtererhebt die Frau zu einem höherenWesen, dem zu dienen und um daszu werben Selbstzweck ist. Er er-hofft sich keineswegs, daß er erhörtwird, sondern sieht in seiner Dich-tung eher das Streben nach höfisch-humaner Vollkommenheit, die alsanerkanntes Hochziel über der rit-

terlichen Gesellschaft liegt. So istauch der Minnesang ein Teil derSelbstverwirklichung und Selbst-darstellung dieser Gesellschaft, mitdem Turnier der Ritter zu verglei-chen.

Als erster hat Walther von der Vo-gelweide die strenge, festgelegteKünstlichkeit durchbrochen undden Minnesang in der Form einerüberpersönlichen Gesellschafts-kunst mit eigenem Erleben und zar-ten Empfindungen bereichert. Ersagt, was er wirklich empfindet, undknüpft so an die Volkslieder und Va-gantenpoesie an. Fricke: „Er voll-zieht den entscheidenden Übergangvon der Kunst zur Natur, vom Ge-sellschaftlichen zum Erlebnis- undBekenntnishaften, von der Minnezur Liebe. Die weite, freie ländlicheNatur, der leuchtende Sommer, dieblumenüberglänzte Frühlingswiese,sie sind nicht mehr nur poetischerSchmuck der Rede, sondern diewirkliche Szenerie, aus der seineLieder erwachsen, auf der sie sichabspielen. Und diese Lieder huldi-gen nicht mehr nur der unnahbarenHerrin, sondern sie wenden sichauch an das Mädchen, das ihn ent-zückt, sie beginnen warm undschlicht, das Glück der Liebe auszu-sagen, die ihm zuteil wurde.“ Mitdieser Entwicklung des Minnesangshat Walther von der Vogelweidemaßgeblich zur Entstehung deut-scher Lyrik beigetragen.

Wenn auch die Texte der Minne-lieder oftmals bekannt sind, so sindnur wenige Melodien überliefert.Von Walther von der Vogelweidenur zwei. Umso wertvoller ist eineCD, die sich erstmals nur dem Min-nesang (mit Texten von Bernart deVentadorn bis Frauenlob) widmet(Christophorus CHR 77242) und ei-ne lehrreiche, aber auch unterhalt-same Einführung in mittelalterlicheLyrik liefert. Ein Begleitheft mit um-fassenden Informationen sowie denLiedtexten im Original und in hoch-deutscher Übersetzung machen die-se CD zu einem Hörvergnügen derbesonderen Art. ooss

VON DER MINNE ZUR LIEBECD führt in mittelalterliche Lyrik ein

9K U L T U R Folge 17 – 26. April 2003

09_PAZ_17 22.04.2003 7:32 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

Page 10: UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND / DAS … · 2011. 12. 22. · moslemischen Bosnier Naser Oric fest. Nicht weil er ein Leibwächter von Milosevic gewesen war, son-dern

Der Klaus saß mit finsterer Mieneauf dem großen grauen Stein am

Brunnen. Das war sein Lieblings-platz. Nirgends konnte man so gutnachdenken, ob man fröhlich odertraurig war. Heute war der Klausnichts davon, nein – er war ganz ein-fach bloß boßig! Er saß da und grü-belte: Siehst, das kommt dabei raus,wenn eine ganz normale Marjellvom Land in den großen Ferien nachKönigsberg fährt zum „Sich amesie-ren“! So was taugt doch zu garnuscht, dachte er. Über wen er sichso ärgern mußte? Na, über NachbarsEvchen.

Die dicksten Freunde waren sieimmer gewesen und hatten alleDeiweleien, die Kinder sich gerneinfallen lassen, zusammen in dieTat umgesetzt und sich, wenn nö-tig, auch die Mutzköppe danachgeteilt. So hatten sie sich auchlängst versprochen, daß sie heira-ten werden, wenn sie mal so sindwie die „Großen“. – Aber seit dieEvchen bei ihrer Tante in Königs-berg die Sommerferien verbrachthatte, war alles anders. Die Marjellwar rein wie ausjekrempelt, dachteder Klaus. Das fing schon damit an,daß die Evchen dauernd „bitte“und „danke“ sagte. Sicher, dasmußte man, wenn man etwas ge-schenkt bekam oder auch in derSchule, aber die Evchen tat es nunständig und beinahe nach jedemSatz! Das hatte sie sich anschei-nend von der überkandideltenTante abgeguckt, und der Klaus sahdaran, daß sie total verbogen war.

Und dann diese neue Redensart!Egal, was er sagte oder tat, dieMarjell spitzte die Lippen und sag-te: „Das gehört sich nicht!“

Was sich bei den Städtern alles„nicht gehörte“! Bloß gut, daß ernicht da leben mußte. – Ach, unddann das Gefasel vom Froschkönig.Das war rein nich mehr auszuhalten.Seit gestern wußte er auch denGrund.

Die Tante Adelheid war Gardero-biere im Theater, und deshalb hattesie wohl so was wie e Sperlingunterm Bubikopp! Sie hielt sich ebenfür was Besseres. In den Ferien nahmsie die Evchen mit zum Theater. Wares da ein Wunder, daß die Marjellsich nun dauernd mit alten Gardinenund Schleifen behängte und mit ei-nem Ball in der Hand am Teich saßund träumte?

Wollte der Klaus mit ihr Ballchespielen, lehnte sie entschieden abund starrte weiter tiefsinnig in dasWasser. Der Klaus verstand nun garnichts mehr, und deshalb saß er daauf dem Stein wie einer, dem dieHühner das Brot weggenommen ha-ben. Nach einem Weilchen kam et-was über den Hof, mehr geflattert alsgelaufen. Dieses Etwas blieb vor demerstaunten Klaus stehen und ent-puppte sich als Evchen im Hoch-zeitskleid ihrer Mutter, garniert mitBändern und Fladruschen. Donner-schock, dachte der Junge, so hatte ermal eine Prinzessin im Märchen-buch gesehen.

Sie blieb vor ihm stehen und sagtemit ernstem Gesicht: „So, heute is soweit, ich brauch Frösche! Und wenndu mein Freund sein willst, denn be-sorgst mir welche – und möglichstviele, bis ich den Richtjen hab!“

„Zu was brauchst du Frösche?“Marjellens und Poggen paßten dochsonst gar nich zusammen, das gabdoch bloß Gekreische, dachte derKlaus. Nu is sie wohl ganz und garübergeschnappt! Die Evchen bliebnicht lange eine Erklärung schuldig.„Ja, die werd ich küssen, bis ich denverwunschnen Prinz erwisch, undder heiratet mich, is das klar?“ – Hateiner schon mal so was Dummes ge-hört, dachte der Jung. „Na gut“, sagteer, „Poggen fang ich jern, aber bilddir bloß nich ein, in unserem Teichhuckt e Prinz zum Heiraten drin!“ –„Nein“, sagte die Evchen geheimnis-voll, „das müssen Poggen aus demBrunnen sein!“ – „Ach was“, murrteder Klaus, „Pogg is Pogg, und duglaubst doch wohl nich, daß ichmich in den Brunnen stürz, um direinen Mann zu besorjen! Und ieber-haupt kann kein Pogg im Brunnenleben, weil da keine Fliejen und

Micken drin sind. Na ja, was wissenMarjellens schon, was ein Pogg zumLeben braucht!“ – „Aber bei Königsis das anders!“ gab die Evchen trot-zig zurück. Der Klaus blieb stand-haft: „Entweder Poggen aus’em Teich– oder gar keine! Und fier jeden Poggkriej ich einen Kuß von dir!“

Das Mädchen verzog den Mund,als hätte es unreife Stachelbeeren ge-gessen, aber es nickte tapfer. BeimKlaus störten seine unegalen Zähne.Wo andere Jungens Zähne hatten, sa-ßen bei ihm nur schwarze Stubber,weil er tagaus, tagein mit ihnen Kna-sterbonbons zertrümmerte. – Wäh-rend der Klaus noch simmelierte,wie es am besten gehen sollte, wardie Evchen nach Hause gelaufen,kam gleich darauf wieder angepestund holte ein Mehlsieb unter derSchürze hervor. Auch Vaters Gummi-stiefel schleppte sie an. „So“, sagtesie energisch, „die werden dir nochzu groß sein, aber so mit der Zeitwächst du da rein!“ Der Junge zogsehr langsam die Stiefel an, als müß-te er Zeit gewinnen, prüfte das Siebund sagte: „Hm, hm, viel zu klein,das Ding! Hat deine Mama keinen

Durchschlag? Aber sput dich, sonstverjeht mir die Lust, und denn is vor-bei!“ Die Evchen flitzte los wie einHase.

„Ja“, prahlte der Klaus, als er denDurchschlag bis auf den Modder-grund drückte, „jetzt kriejen wir je-den!“ Er hob ihn blitzschnell hoch.Nuscht! Ein zweites Mal – wiedernuscht! Das tat er mit viel Ausdauerein halbes Dutzendmal – immernuscht! Dann endlich, so nach demneunten Mal, zappelte ein ausge-wachsener Pogg im Küchengeschirr.– Die Evchen machte große Augen,streckte aber mutig die Hand nachdem Tier aus.

„Halt, halt!“ sagte der Klaus, „erstden Kuß – und denn den Pogg!Schummeln is nich, versprochen isversprochen!“ Die Marjell machtedie Augen zu und drückte dem Klauseinen Kuß geradewegs auf die Nase.Aber nun war der Frosch an der Rei-he. Evchen wand sich wie ein Regen-wurm.

Der Frosch glupte sie an! Da holtesie blitzschnell Mutters Glacéhand-schuhe aus der Schürzentasche,streifte sie über und sagte kiewig:„Her damit!“ Sie hielt das Tier imWürgegriff. Der Frosch verdrehte diegroßen Augen, schnappte nach Luft.Da verließ sie der Mut ganz. Sie warfdas erschrockene Tier im hohen Bo-gen zurück in sein Element.

Schade, dachte der Klaus, das hatdoch so gut angefangen. „Paß auf“,sagte er, „ich bin ja dein Freund,nich? Den nächsten Pogg, der imDurchschlag is, den binden wir inein großes Taschentuch, und dennkißt ihm! Aber ich krieg vorher ei-nen echten, is das klar?!“ Damit wardie Evchen einverstanden, und siedachte: Der Klaus is gar nich sodammlich, wie er aussieht. Aber lautsagte sie es nicht.

Nach einer geraumen Zeit klapptees wie geschmiert. Pogg aus demDurchschlag, Taschentuch drüber,ein Kuß für Klaus, ein Kuß auf dasPungelchen, das ging wie das Bret-zelbacken. Poggen genug, nur keinervon blauem Geblüt.

Als es Abend geworden war undBratkartoffelgeruch aus dem Kü-chenfenster herüberwehte, machtensie Schluß. – „Na siehst“, sagte derKlaus, „ich hab doch jleich jewußt,daß das ein Märchen is! Alte Tantenin der Stadt können viel erzählen,und dumme Marjellens glauben dasauch noch! Prinz im Pogg! Wolf frißtdie Großmutter! Alles Märchen, sagich dir! Und was hast nu davon?Modder inne Schuhe und e dreckjeSchirz!“

Die Evchen war bedripst. DerKlaus sah sie mitleidig an und sagte:„Weißt was? Wenn ich groß bin, hei-rat ich dich. Aber vorher lern ichMaurer und bau uns ein Schloß, undzur Hochzeit fahren wir in OpasKutschwagen!“ – „O ja!“ jubelte dieMarjell und hopste vor Freude hoch,daß der Modder nur so spritzte,„aber den Wagen malen wir vorherweiß an!“ – „Na klar,“ erwiderte derJung, „ich tu ja alles, was du willst,bloß laß mich mit Poggenfangen inRuh!“ �

EVCHEN TRÄUMTAM POGGENTEICH

Von Ingrid KOCH

Wir hatten Besuch! Aus Berlin.Was für Großstadtwunder er-

zählte man sich, es war einfach al-les knorke: das damalige Mode-wort für schier Unfaßbares.Ehrfürchtig schaute ich mir diesenOnkel aus dieser Knorkestadt Ber-lin an. Mitbringsel verteilte er, undich bekam Bücher und, o Wunder,fünf Dittchen. Damit sollte ich mireinen besonderen Wunsch erfüllen.

Hurra, ich war reich, so richtigreich!

Aber jetzt ging es mit dem Über-legen los, denn was wollte ich ei-gentlich haben? Bücher – hatte ichgenug. Was für die Schule? Viel-leicht den tollen Bleistift, der rings-herum mit dem kleinen Einmaleinsbeklebt war, oder Himbeerbonbonsvon Ehrlichmanns oder vielleichtdoch lieber Marzipankugeln vonBäcker Schwedland?

Nein, zum Nachmittagstanzteemit Mutti im Café Tannenberg, dawürde ich mir selbst ein großes Eiskaufen, das wär ne Wucht! Und da-bei zugucken, wie die Erwachse-nen bei Foxtrottmusik über dieTanzfläche schwebten, und davonträumen, wie es wäre, wenn icherst mal groß bin!

Aber erst müßte ich mich malmit Ernstche unterhalten. Der kamja auch aus Berlin, ja, der hatteGrips, wie er immer wieder vonsich behauptete. Den müßte ichfragen, wie man das Geld unter dieLeute bringen kann. Ernstche warmit seiner Mutter im Nachbarhausgegenüber einquartiert worden,war aber mehr bei uns als in derSchule oder zu Hause. Was mich anihm so faszinierte, war, daß er sounheimlich viel an Essen ver-drücken konnte. „Dat schmeckt

aber“, sagte er, mit vollem Mundkauend, „kein Wunder, wenn manso gut kochen kann wie Sie, ein-fach knorke!“

Mutter lachte dann und meinte:„Na, du bist ja ganz schön ausge-bufft“, und schöpfte ihm den Tellernoch mal ordentlich voll.

„Ja“, sagte Ernstche dann, „ik binhelle, ik komm ja aus Berlin.“ Dannmußten wir alle lachen, alle, diewir mit am Tisch saßen, und erfühlte sich als der Größte.

Also, wenn Ernstche ausgebufftund helle war, konnte er mir be-stimmt einen guten Rat geben.

„Wat willste denn mit Eisschlab-bern in dem schnieken Schwofpa-last? Dich holt doch heute keenerzum Schwof, dazu biste noch villzu kleene. Gehn wir beede uff’nRummel, Karussellfahrn, und holnuns ne quietschrosa Waffel“, mein-te er auf meine Frage.

„Nö“, sagte ich, denn ich kannteihn, er war zu verfressen, und ichsah meine Dittchen wie Butter inder Sonne zwischen meinen Fin-gern zerrinnen. Meine Hand um-klammerte ganz fest die Dittchen inder Schürzentasche, mein ganzerReichtum war das doch!

„Na, wenn de nich willst, dannhau ik jetzt ab“, sprach’s, stecktelässig seine Hände in die Fupp undwar mit den anderen Jungens ver-schwunden.

Nun stand ich ziemlich belem-mert da. Was sollte ich nur tun?Erstmal darüber schlafen, wenn esverquer kommt, so sagte Opa im-mer, am anderen Tag sieht schonalles ganz anders aus. Da geht ei-

nem nämlich ein Licht auf; be-stimmt hatte Opa recht! Also, fürheute war Schluß mit dem Nach-denken, ins Bett gehen, schlafenund auf morgen warten – bis einemdas Licht aufgeht.

Am anderen Tag erst mal derWeg zur Schule. Die fünf Dittchenklapperten im Griffelkasten underinnerten mich an das Licht, wel-ches doch aufgehen sollte. Abernichts ging auf! Rein meschuggekonnte man mit diesem Reichtumwerden, dieser Onkel Bruno! Er hatbestimmt nicht gewußt, was er dain meinem Kinderkopf angerichtethatte. Ich seufzte tief auf.

Da klingelte die Schulglocke zurgroßen Pause, und ich suchte nachmeinem Pausenbrot – vergessen!Auch das noch! Das Geld hattemich richtig schusselig gemacht.Was nun. Ich hatte Hunger, und derMagen knurrte. Ich schielte nachden anderen Pausenbroten, ob mirjemand was abgab?

Aber da sah ich noch drei ande-re Mädchen stehen, die hattenauch keine Stullen dabei. Sie stan-den schüchtern, ängstlich und be-drückt in einer Ecke des Schulho-fes. Keiner beachtete sie odersprach mit ihnen; sie waren Frem-de in unserer Gemeinschaft. Siewaren die ersten Flüchtlinge ausder Lycker Gegend, die in Mohrun-gen gestrandet waren; leid konntensie einem tun, wie sie so verlorenund ausgeschlossen dastanden.

Schnell holte ich die fünf Ditt-chen, umklammerte sie fest in mei-ner Hand und schlich heimlichvom Schulhof. So schnell wie ichkonnte, peste ich auf den Markt-platz. Zum Bäcker Geisler, nein,der würde Oma erzählen, wie ich

mein Geld verpraßte. Nein, ichmußte zum Bäcker Apfelbaum lau-fen, der sein Geschäft am Wasser-turm hatte. Der hatte so prima Va-nillepuddingschnecken, jawoll, diesollten es sein! Los ein bißchenschneller, Marjellchen, sonst wird’szu spät.

Endlich geschafft, die Puste gingmir schon fast aus. Rein in den La-den, die vier Schnecken verlangt,ein kleines Tütchen Himbeerbon-bons, und dazu bekam ich noch ei-ne große Tüte Kuchenkrümel. Nunaber schnell zurück, sonst ist diePause gleich um.

Vorsichtig schlich ich mich aufden Schulhof. Prima, keiner hattemich vermißt. Eilig verteilte ich diePuddingschnecken an die Flücht-lingsmädchen, die mich erstauntansahen, aber dann doch lächelndund genießerisch die Schneckenmit mir verputzten. Kuchenkrümelund die roten Himbeerbonbonsgab es noch als Nachschlag oben-drauf. Strahlend sahen mich diedrei Mädchen an, und für mich wardies das schönste Pausenbrot. Ichwar die Sorge um meinen Reich-tum los, die hungrigen Mädchenhatten was zu essen, ich wußte,was es bedeutete, Hunger zu ha-ben, zu teilen und vor allem, wiedas ist, wenn einem ein Licht auf-geht.

Jedesmal, wenn ich heutzutage ineiner Bäckerei stehe, wandern mei-ne Augen immer wieder zu denPuddingschnecken, und dann den-ke ich an zu Hause, an die BäckereiApfelbaum mit den schmackhaftenVanillepuddingschnecken, und binin Versuchung, mir eine zu kaufen.Aber ich weiß, sie wird niemalsmehr so schmecken wie die vomBäcker Apfelbaum. �

DER VERFLIXTE REICHTUM UND DIE FOLGENVon Christa SCHULZ-JEDAMSKI

Adalbert Jaschinski:

Masurische Seenplatte

(Öl, Spachtel,1963)

10 U N T E R H A L T U N GFolge 17 – 26. April 2003

10_PAZ_17 22.04.2003 7:44 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

Page 11: UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND / DAS … · 2011. 12. 22. · moslemischen Bosnier Naser Oric fest. Nicht weil er ein Leibwächter von Milosevic gewesen war, son-dern

Die große Liebe – es gibt wohlkaum einen Menschen, der

nicht auf der Suche danach ist.Schon kleine Kinder spielen Liebes-paar, und kaum ein Mädchen bleibtnicht mit vor Entzückung leuchten-den Augen vor dem Schaufenstermit Brautmoden stehen und träumtvon seinem Prinzen. In Liedern, Bü-chern, Theaterstücken und Spielfil-men ist das Thema Liebe fast immerpräsent. Doch wie sieht die Wirk-lichkeit aus?

Zu einer Zeit, als die sogenannte„freie Liebe“ auf der Tagesordnungstand, besuchte die Journalistin Ur-sula Lebert für die FrauenzeitschriftBrigitte junge Liebespaare. Sie be-schrieb 1972 die verschiedenen Be-ziehungsformen, denn damals galtdie Ehe als spießig. Der Spruch „Werzweimal mit derselben pennt, ge-hört zum Establishment“ war in al-ler Munde, trotzdem wagten nochgenügend junge Paare den Schritt ineine gemeinsame Zukunft. In demBuch „Du bist mein Augenstern“von Ursula und Stephan Lebert(Blessing, München, geb., 192 Sei-ten, 19,90 Euro) sind nun einige derArtikel aus der Reportageserienochmals nachzulesen. Die Berichteder Autorin sind schon allein auf-grund des inzwischen kaum nochnachvollziehbaren Lebensgefühlsder 70er Jahre lesenswert. Nochinteressanter jedoch werden die 30Jahre alten Artikel aus der Brigittedadurch, daß der Sohn der Journali-

stin einige der Paare von damals be-sucht hat, um zu sehen, was aus ih-rer Liebe und häufig auch Ehe ge-worden ist.

Und wie Stephan Lebert es beisich selbst bemerkt, ist auch der Le-ser gespannt darauf zu erfahren,was aus den Menschen und ihrerLiebe geworden ist. Das Gefühl, dieZeit vorspulen zu können, um zu se-hen, ob das in der Reportage von

1972 vorgestellte Paar wirklich seinGlück gefunden hat, entwickelt einebesondere Sogwirkung, so daß mandas Buch nur schwer aus der Handlegen kann, auch wenn so mancheLebensgeschichten deprimierenund die große Liebe in Wirklichkeitnur eine Illusion war.

Gleichzeitig rührt auch die Hoff-nung, die die jungen Liebenden1972 besaßen. Da beide Leberts äu-ßerst sensibel und nachdenklich andas Thema herangehen, geht dieLektüre sehr nahe.

Kapitelüberschriften wie „DasEhepaar Eick im Jahr 1972: Rosiwünscht sich viele weiße Wolken-stores“ vermitteln schon ein wenigvon dem damaligen Befinden. Rosiwohnte damals, gerade neunzehn-jährig und hochschwanger, mit ih-rem zwanzigjährigen Gatten Alfrednoch in einem kleinen Zimmer beiihren Schwiegereltern. Alfred ver-

diente wie sein Vater das Geld fürseine kleine Familie unter Tage, dieeifrig für ein eigenes Zuhause spar-te. Alles wirkt so armselig und sobemüht, und trotzdem schienen Ro-si und Alfred glücklich. Doch wel-che Klammer hält Paare zusammen,fragt Stephan Lebert 2002. Fakt ist,daß die Klammer, die Rosi und Al-fred zusammenhalten sollte, ebennicht hielt, Alfred heute aberimmerhin eine glückliche Ehe mitIlse führt.

Stephan Lebert versucht jedesmalzu ergründen, warum bei einigendie Liebe erhaltenblieb, inwieweitsie sich wandelte und wenn siedenn erlosch, wie dies geschehenkonnte.

Für die Gegner der freien Liebemag die Tatsache, daß dieses Modellin Sachen Glück keineswegs erfül-lend war, eine Bestätigung sein. Ei-nes der Paare von einst ist zwarnoch zusammen, doch der ständigePartnerwechsel selbst während derEhe hat sie einander nie näher kom-men lassen. Nun im Alter leben sienebeneinander her. Eigentlich woll-te jeder dem anderen seine Freiräu-me lassen, nicht besitzergreifendsein, doch anhand dieser Beziehun-gen erkennt der Leser, daß Liebeeben aus bedingter Inbesitznahmedes anderen besteht, Marx’ Theo-rien haben da wenig zu sagen.

„Du bist mein Augenstern“ ist einSpiegel unser Zeit. Viele Ehen gin-gen auseinander, aber einige hielteneben auch. Und selbst wenn diesenicht immer unter die Rubrik „gro-ße Liebe“ fallen, so geben sie dochHoffnung, denn die Ehepartner sindtrotz schicksalsbedingter Problemeeinander Halt und ein stetes „Zu-hause“. RReebbeeccccaa BBeellllaannoo

WAS BLIEB VON DER GROSSEN LIEBE? In dem Buch »Du bist mein Augenstern« wird die Haltbarkeit deutscher Ehen untersucht

Strahlendes Paar: Wie lange hält das Glück? Foto: aus dem besprochenen Band

Als Camilla Horn 1974 für lang-jähriges und hervorragendes

Wirken im deutschen Film das„Filmband in Gold“ erhielt, befandsie sich mit Ewald Balser, DieterBorsche, Paul Dahlke und GustavKnuth in bester Gesellschaft, undErinnerungen an ihre Anfänge inden zwanziger Jahren wurden wach.Als Double für Lil Dagover stand sieerstmals vor der Kamera, doch dannkam Regisseur Murnau, der ein„neues Gesicht“ für seinen Film„Faust“ (mit Gösta Ekman) suchte.Zitieren wir: „Man war sich klar: ei-ne ,Künstlerin‘ konnte das Gretchen

im Film nicht spielen. Ein Hilfsre-gisseur der Ufa bestellte die Stati-stin Camilla Horn ins Atelier, woman eine Großaufnahme ihrer Bei-ne haben wollte. Die Hauptdarstel-lerin zu irgendeinem Film war er-krankt, und es fehlte nur noch eineBeinaufnahme. Der Regisseur die-ses Films war Murnau. Er filmteaber nicht nur die Beine, sondernstellte die ganze Novize vor die Ka-mera. Alles atmete auf, als die er-sten Bilder entwickelt waren: manhatte in der kleinsten Komparsindas deutsche Film-,Gretchen‘ ge-funden.“

Das war 1925, und Camilla Hornwar mit einem Schlag berühmt. Er-staunlicherweise filmte sie dann inden Folgejahren überwiegend inden USA und England („Eternal Lo-ve“, „The Royal Box“). In den 30erJahren drehte sie u. a. „Der Frech-dachs“ (mit Willy Fritsch), „Der letz-te Walzer“, „Weiße Sklaven“, „Fah-rendes Volk“, „Rote Orchideen“,„Die letzte Runde“ oder „Friede-mann Bach“ (1941). Nach dem Kriegagierte die Horn nur noch selten aufder Leinwand: „Vati macht Dumm-heiten“ (1953), „Immer bei Voll-mond“ (1969). Anfang Januar 1983war sie als „Frau von Kieblitz“ in„Frankies Braut“ auf dem Bild-schirm zu sehen.

Hans Sachs und Hedda Rinnebergdrehten mit ihr den Kurzfilm„Camilla Horn sieht sich als Gret-chen in Murnaus Stummfilm Faust“,der inzwischen internationale Prei-se erhielt und im Kino als Bei-programm zu Faßbinders „Sehn-sucht der Veronika Voss“ gezeigtwurde.

Unter dem Titel „Verliebt in dieLiebe“ hat Camilla Horn ihre Me-moiren geschrieben (1983).

Am Mittwoch, 14. August 1996,starb Camilla Horn 93jährig in ei-nem Pflegeheim in Gilching imLandkreis Starnberg an Alters-schwäche. Sie hatte dort zuletztgelebt. Am 25. April 2003 hättesie ihren 100. Geburtstag begehenkönnen. kkaaii--pprreessss

Camilla Horn: Ob im Film oder privat – sie blieb stets eine Dame Fotos: (1) kai-press, (1) Deuter

DAS DEUTSCHE FILM-»GRETCHEN«Vor 100 Jahren wurde die Schauspielerin Camilla Horn geboren

Frühling, laue Lüfte, die Sonnestrahlt vom Himmel. Überall

sprießt es grün aus der vom Wintermatten Erde. So mancher Blüten-traum wird wahr. „Blumen könnenFreude und Leid zum Ausdruckbringen. Deshalb sind sie ein auf-merksames Geschenk an Geburtsta-gen und Hochzeiten, aber auch einZeichen des Mitgefühls bei trauri-gen Anlässen“, schreibt RenateKrause im Vorwort zu einem neuenBuch von Gert O. E. Sattler: BBlluummeennBBääuummee BBllüütteennttrrääuummee.. Botanisches,Lyrisches, Mythologisches (136 Sei-ten mit Illustrationen von ElkeSchuler. Brosch., 10 Euro plus 1 Eu-ro Versandkosten, zu beziehen bei

Gert O. E. Sattler, Rügenstraße 86,45665 Recklinghausen). In Versformund Prosa hat sich der Autor desBarbarazweiges ebenso angenom-men wie der Linde oder Levkoje,der Heckenrose oder Hyazinthe, derTulpe oder der Stockrose. Viel er-fährt man über die Verbreitung derPflanzen, über die biologischen Ei-genarten und über ihre Wertschät-zung auch in der Geschichte. „Werglücklich sein will, sollte Gärtnerwerden“, zitiert Sattler eine Weis-heit aus dem alten China. Ein gutesStück von dem Glück, mit Blumenzu leben, sie zu pflegen und zu lie-ben hat Sattler mit seinen Gedichteneingefangen. mmaann

MIT BLUMEN LEBENGert O. E. Sattler: Pflanzenwelt in Lyrik und Prosa

Die Blumenglocken läuten,es klingt ein kleines Lied,will in den Frühling leiten,das Grau des Alltags flieht.

Der Lenz schenkt neues Hoffen,beflügelt unser Sein,die Türen stehen offen,es lockt der Sonnenschein.

DER LENZ

Von

Gertrud ARNOLD

SCHUSTERPASTETE

MMaann nneehhmmee:: 750 g Pellkartoffeln,Salz, 2 EL gewürfelten geräucher-ten Speck, 250 g Bratenreste, 2 ge-wässerte Fettheringe, 2 Zwiebeln,Pfeffer, Schmorkohl, 1/2 l saureSahne, 1 EL Butter, 1 EL Parmesan-käse

ZZuubbeerreeiittuunngg:: Die Kartoffeln schä-len, in Scheiben schneiden, leichtsalzen und in Speck anbraten. So-dann einen Teil davon in eine gefet-tete Auflaufform legen, darüberschichtweise die kleingeschnitte-nen Bratenreste, die entgräteten,gewürfelten Heringe, die gehackteZwiebeln, etwas Salz und Pfeffer,Schmorkohl, wieder Kartoffeln undso weiter. Als letzte und obersteSchicht Kartoffeln legen.

Das Ganze mit saurer Sahneübergießen, Butterflöckchen drauf-legen und mit geriebenem Käseüberstreuen. Im Ofen etwa 30 bis40 Minuten backen.

Dazu paßt grüner Salat. – Einherzhaftes Gericht, das man nachBelieben auch variieren kann, jenachdem welche Reste vom Vortagverwertet werden sollen. �

Es soll sie ja geben, die überquel-lende Schublade in der Küche.

Wenn man sie aufzieht, dann kom-men sie einem entgegen, die Zettel,auf denen man eilig Rezepte notierthat, oder Zeitungsausschnitte mitLieblingsrezepten, die man immerschon einmal nachkochen wollte,sie aber im rechten Moment nichtgefunden hat.

Jetzt ist endlich Schluß mit demChaos. Was man braucht, ist einestattliche Sammlung von Lieblings-rezepten und ein bißchen Zeit, die-se zu ordnen und abzuschreiben.Viel Platz für diese Rezepte, fürwichtige persönliche Anmerkun-gen und Tips findet sich in demjetzt bei Gräfe und Unzer herausge-kommenen Kochbuch zum Selber-schreiben MMeeiinnee LLiieebblliinnggssrreezzeeppttee

(120 Seiten, geb., 9,90 Euro). Idealist dieses Buch mit (fast) leeren Sei-ten auch für Mütter oder Großmüt-ter, die ihrem Nachwuchs altüber-lieferte Familienrezepte mit auf denWeg geben wollen. Auch lassen sichdort all die Rezepte einkleben (oderaufschreiben), die jetzt immer wie-der einmal in der Preußischen All-gemeinen Zeitung erscheinen wer-den (siehe oben). Großzügiggestaltete Felder für Zutaten, Zube-reitung und Mengenangaben ladengeradezu zum Aufschreiben ein.Auch ist Platz für persönliche Noti-zen – damit der Braten wirklich ge-lingt. Mit einem vorgedruckten In-haltsverzeichnis und der Angabevon Seitenzahlen findet man alleswieder. Schluß also mit Zettelwirt-schaft und Kramen in der Schubla-de! SSiiSS

MEINE LIEBLINGSREZEPTENeu: Ein Kochbuch zum Selberschreiben

11F R A U U N D F A M I L I E Folge 17 – 26. April 2003

REZEPTEDER WOCHE

11_PAZ_17 22.04.2003 7:46 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

Page 12: UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND / DAS … · 2011. 12. 22. · moslemischen Bosnier Naser Oric fest. Nicht weil er ein Leibwächter von Milosevic gewesen war, son-dern

12 F A M I L I E E X T R AFolge 17 – 26. April 2003

LLeewwee LLaannddssll iieedd uunndd FFrreeuunnddeeuunnsseerreerr OOssttpprreeuußßiisscchheenn FFaammiilliiee,

obwohl wir nun in jeder Ausgabemehr Platz haben: eine EXTRA-Fa-milie muß doch her. Denn mit je-dem Erfolg, den wir den Leserinnenund Lesern bescheren, wächst dieAnzahl derer, die noch immer nachVermißten suchen oder Gewißheitüber deren Schicksal haben wollen.Daß beides auch heutenoch möglich ist, be-weisen erneut zwei Zu-schriften aus unseremLeserkreis.

Seit vielen Jahrensucht AAnniittaa ZZuutthheerrnach nahen Verwand-ten, nach Schwester,Bruder, Tante und On-keln. Einige Schicksalekonnte sie klären: ein Onkel gefal-len, ein anderer auf der Flucht er-trunken, ein dritter im Lazarett ver-schieden, die Tante bereits 1969verstorben. Nun fehlten noch Bru-der und Schwester. Die Suche nachdem Bruder läuft noch heute und istschwierig, weil ihre Mutter nie vondem Sohn gesprochen hat. Über dieältere Schwester wußte Frau Zuthersoviel, daß diese 1937 im samländi-schen Sieckenhöfen unehelich ge-boren und schon drei Tage nach derGeburt in Pflege gegeben wurde. Esgeschah gegen den Willen der jun-gen Mutter, die dann schon in derHeimat nach ihrer Tochter suchte,sie aber nie fand. Nach der Fluchtwurde der Wunsch immer stärker,diese Tochter zu finden – aber wound wie?

Nach Jahrzehnten vergeblichenSuchens bekam Frau Zuther 1999vom DRK die Nachricht, daß ihreSchwester vor zwei Jahren in Uelzenverstorben sei. Sofort rief sie bei derFriedhofsverwaltung an und fragtenach dem Grab. Es stellte sich her-aus, daß die dort Begrabene nichtdie Schwester sein konnte, denn alsGeburtsdatum war 1912 vermerkt.Frau Zuther fragte weiter, wer dasGrab denn pflege, und sie bekamauch eine Telefonnummer. Nun las-se ich sie selber erzählen:

„Ich rief an, und es meldete sicheine Dame. Sie sagte, daß es sich beider Verstorbenen um ihre Adoptiv-tochter handele, sie sei mit 19 Jah-ren von ihren Pflegeeltern adoptiertworden. Nach einer Pause fragte sie,wie meine Schwester hieße. Ich sag-te den Vornamen – und dann war esstill am anderen Ende der Leitung.Ich fragte mehrfach: Sind Sie nochda? ,Ja‘, sagte sie auf einmal, ,ja, ichbin die Schwester!‘“

Es stimmte. So fanden sich diebeiden Schwestern, und die 87jähri-ge Mutter konnte ihre Tochter nach63 Jahren in die Arme schließen!Seitdem sehen sie sich jeden Monat,und im vergangenen Novemberkonnten sie zusammen den 90. Ge-burtstag der Mutter feiern. DieseGeschichte, so meint Frau Zuther,sei es doch wert, in unserer Kolum-ne veröffentlicht zu werden, um an-deren Menschen Mut zu machen,

nie die Hoffnung aufzugeben. Unddas meine ich auch.

Lieber die Wahrheit zu wissen,auch wenn diese schmerzvoll ist, alsmit der ewigen Ungewißheit zu le-ben, so ist in vielen Briefen zu lesen,auch in dem von meiner CousineGGeerrddaa PPrreeuußß – wir haben uns übri-gens erst über unsere Ostpreußi-sche Familie wiedergefunden! Ihre

Schwester Lotte hatte sich zusam-men mit Mann und Kindern beimEinmarsch der Russen das Lebengenommen. Der Tod der drei klei-nen Kinder ließ sie nicht zur Ruhekommen, und deshalb bat sie mich,nach Zeugen zu suchen, die dieseletzten Stunden der Familie Ker-wien miterlebt hatten. Und solch einZeuge hat sich tatsächlich gefunden.Er konnte Gerda Preuß mitteilen,was damals geschah! Ihr SchwagerOOsskkaarr, als Volkssturmmann knappden Russen entkommen, war zu denSeinen geflüchtet, um mit ihnen zusterben. Die ganze Nacht über hörteman die Familie mit den Eltern derMutter über das ihnen unvermeidli-che Erscheinende reden, auch dieKinder waren dabei. Sie haben sichdann gemeinsam die Pulsadern ge-öffnet, die Mutter hielt das Jüngstedabei im Arm. Wahrscheinlich sindsie damit dem Tod durch die Russenentgangen, die dann den Vater vonLLoottttee erschossen. Meine Cousineschreibt: „Ich weiß nicht, ob Du esverstehen kannst, welch eine Er-leichterung dieser Bericht für michwar: daß die Kinder im Einverständ-nis mit den Eltern und mit ihnen zu-sammen waren!“

Soweit die beiden eingangs er-wähnten Briefe.

Auch Teilerfolge helfen weiter.Aber damit kommen auch neue Fra-gen wie im Falle von FFrraannkk ZZiieeggeerrttaus den USA. Er hatte das Schick-sal seines Vaters ergründen wollen,der bei Stalingrad gefallen sein soll-te. Das konnte aber nicht stimmen,wie ihm ein Leser nach der Veröf-fentlichung seines Suchwunschesmitteilte. Dieser ehemalige Kriegs-kamerad seines Vaters war mit ihmzusammen bei der in Königsbergstationierten 44.. BBaatttteerriiee//IIII.. AA..RR..3377,ihre Wege haben sich dann getrennt.Frank Ziegert aber weiß jetzt, daßsein Vater nach Meißen versetztwurde und dort bei der Neuaufstel-lung der Artillerie zum Offizier be-fördert wurde. Er soll kurz vorKriegsende in der Tschechoslowakeivon Partisanen erschossen wordensein. Ob diese Version nun stimmt?Wer kann dazu sagen, wie und woUUllrriicchh ZZiieeggeerrtt –– „„UUllllii““ genannt –verstarb. Sein Sohn, 1939 in Königs-berg geboren, hat seinen Vater nie

kennengelernt, aber er möchte allesüber ihn wissen, was noch zu erfah-ren ist. (Frank Ziegert, 19744 BeachBlvd., H 272, Huntington Beach, C.92648-2988/USA.)

Alles über seinen Vater möchteauch unser Landsmann DDiieetteerrSScchhöönnffeelldd, * 25. Mai 1941 in Kö-nigsberg/Ballieth, erfahren, aberauch hier eine besondere Tragik

vorweg: zwei Monate be-vor er von dem Wohnortseines Vaters in Kanadaerfuhr und mit ihm telefo-nieren wollte, war der Va-ter verstorben. „Ich warwie niedergeschlagen, sokurz vor dem Ziel!“schreibt Herr Schönfeld.Ein Jahr zuvor war EErrnnssttKKaabbllaauu noch in Berlin ge-wesen – ohne zu ahnen,

daß sein Sohn in Mecklenburg leb-te! Nun möchte Herr Schönfeld mitMenschen in Verbindung treten, dieseinen Vater gekannt haben. ErnstKablau, * 9. Januar 1921 in Königs-berg, war Schmied und wohnte inder Samitter Allee. Neujahr 1941wurde er zur Marine eingezogen,machte 1941/2 Dienst auf der„Gneisenau“ (weitere Angaben: 12L. Flottille 44, Dienststelle Rotter-dam, Kühlungsborn. Standortwach-kompanie Ausb. Abt. Amsterdam).Nach dem Krieg lebte Ernst Kablauin Schleswig-Holstein, heiratete eineKielerin und zog mit seiner Frau IIll--ssee nach Kanada. Die Familie – dasEhepaar bekam zwei Kinder –wohnte in Calgary, wo der Vater am4. Dezember 1998 verstarb. HerrSchönfeld führte mit seiner Witwedas erwähnte Telefongespräch, wo-bei sie erklärte, daß sie aus Calgaryfortziehen wolle. Außer einigen Fo-tos, die ihm Frau Kablau übersandte,besitzt Herr Schönfeld keinerlei Er-innerungen an seinen Vater. Deshalbfragt Dieter Schönfeld: Wer war mitmeinem Vater während seiner Ma-rinezeit zusammen? Leben nochVerwandte oder Bekannte von ihmund seiner Frau Ilse im KielerRaum? Wer begegnete ihm in Kana-da? (Letzte Adresse: Calgary, 70 Ela-mis.) Über jede Zuschrift freut sichDieter Schönfeld, Birkenweg 25 in18196 Hohen-Schwarfs.

In der Samitter Allee in Königs-berg hat auch MMaannffrreedd BBiinnddsszzeecckkgelebt. Das Haus Nr. 148 steht noch,und unser Landsmann ist so glück-lich darüber, daß er bereits viermalin der Stadt seiner Kindheit und inder elterlichen Wohnung war. Zuden jetzigen Mietern entstand einfreundschaftlicher Kontakt. Nunsucht er nach ehemaligen Mitbe-wohnern dieses Hauses, den FFaammii--lliieenn PPoohhll,, BBrraauunn,, SSaalleewwsskkii,, PPooddoo--bbrriieenn uunndd WWaannnnooww.. Da alleFamilien Kinder hatten, hofft HerrBindszeck, daß sich einige von ih-nen melden werden. Er wäre dar-über jedenfalls sehr glücklich.(Manfred Bindszeck, Rembrandt-straße 14 in 01983 Großräschen.)

Wenn sich im nächsten Fall ein Er-folg einstellen sollte, dann müßteschon wahrhaftig ein Wunder ge-schehen. Denn die noch vorhande-nen Angaben sind zu ungewiß, zu-mal sie inzwischen noch korrigiertwurden. Schließlich war der Su-chende, WWoollffggaanngg RRiinnaauu, damalserst sieben Jahre alt, als er mit Mut-ter und Schwester aus Allensteinflüchten mußte. Die Mutter verstarb1946 in einem Lager in Stolp. Seinevierjährige Schwester Brigitte sollvon einem Ehepaar mitgenommenworden sein. Und diese Schwesterhat Herr Rinau sein Leben lang ge-sucht und sucht sie noch heute.

Es bleiben so wenig Festpunktefür die Nachforschung. Da ist derName: BBrriiggiittttee RRiinnaauu – geboren et-wa 1942, wahrscheinlich in Allen-stein. Da ist das Ehepaar, das einkleines Mädchen suchte und sichfür Brigitte entschied. Es stammtewahrscheinlich aus Bromberg undhieß BBrraauussss (oder ähnlich). DerMann soll Pole gewesen sein und ei-ne Uniform getragen haben, die

Frau war eine Deutsche. Das Ehe-paar wollte die kleine Brigitte adop-tieren. So dürfte sie schon längst ei-nen anderen Namen haben.

Die einzigen Angaben, auf diesich Wolfgang Rinau stützen kann,stammen von einer Lagergefährtinund guten Bekannten seiner Mutter,die sich nach deren Tod um die Kin-der kümmerte. Das Ehepaar über-legte, ob es auch Wolfgang mitneh-men sollte – aber da ging einTransport nach dem Westen ab, mitdem die Bekannte und Wolfgangmitkamen. Der Junge wurde späterin Thüringen in Pflege gegeben. Im-mer hat er nach seiner Schwestergesucht – vergeblich. Ob sich ausdieser Veröffentlichung brauchbareHinweise ergeben – wir können nurhoffen! (Wolfgang W. Rinau, Vor derHeide 9 in 07333 Unterwellenborn.)

Sie weiß, wer sie ist, wann und wosie geboren wurde, wie ihre schwe-re Kindheit und Jugend verlief –und trotzdem sucht IInnggeettrraauutt MMoo--rriittzz nach ihrer Identität: Sie möchteendlich etwas über die Familie er-fahren, von der sie stammt, vor al-lem über ihre leibliche Mutter. FrauMoritz kam als IInnggeettrraauutt EErriikkaa HHeell--ggaa NNiieemmaannnn am 16. Dezember 1933in der Universitätsklinik Königsbergals Tochter der Verkäuferin EElliieesseeNNiieemmaannnn aus Pillau zur Welt. DasKind wurde sofort in das Waisen-haus Schönbruch, Kreis Bartenstein,gebracht, dann übernahm es dasEhepaar FFeerrddiinnaanndd uunndd HHeelleenneeAAppeell aus Redchen zur Pflege. Inge-traut wuchs auf dem Bauernhof derApels bei Domnau auf, bis 1945 derPflegevater von den Sowjets inter-niert wurde und im Lager verstarb.Ingetraut und ihre Pflegemutter be-kamen Typhus, an dem Helene Apelverstarb. Die Tochter wurde von denRussen ins Memelland gebracht,wo sie bis 1958 lebte. Zum Glückfand Frau Moritz die letzte Ge-meindehelferin und Katechetin derKirchengemeinde Schönbruch, derdie Verwaltung des WaisenhausesSchönbruch oblag, die alle Anga-ben eidesstattlich bestätigen konnte.Nur: auf der Suche nach ihrer leib-lichen Mutter und ihrer angestamm-ten Familie konnte sie IngetrautMoritz auch nicht weiterhelfen.Können wir es? (Ingetraut Moritz,Freiburger Straße 65 in 79279 Vör-stetten.)

Einige Hinweise konnten wir un-serem Leser GGeerrhhaarrdd HHaannsseell schongeben, wo und wie er auf Ahnenfor-schung gehen könnte – aber nunwollen wir es auch über unsere Ost-preußische Familie versuchen.Herrn Hansels Vorfahren sind ausdem Pregeltal – Insterburg/Gum-binnen – in den Raum Suwalki ge-gangen und sind auch dort verstor-ben. Es handelt sich um den Maurer

KKaarrooll PPoolleennzz, der mit seiner 1793 inInsterburg geborenen FFrraauu WWiillhheell--mmiinnaa,, ggeebb.. HHoocchhlleeiittnneerr, in Smolanylebte. Das Paar hatte in Insterburggeheiratet und fünf Kinder bekom-men. Zu Herrn Hansels Vorfahrenzählen weiter der Landwirt KKrryyssttyynnHHaarrttwwiigg, * um 1798 in Gumbinnen,† vor 1846 in Krasnopol, und seineEhefrau DDoorroottyy aus Gumbinnen, dieauch dort geheiratet hatten. Das ge-naue Sterbedatum liegt nur von Wil-helmine Polenz vor: 16. März 1853).Herr Hansel sucht Angaben überdie genannten Familien und derenNachkommen. Er stieß vor zehnJahren im Ostpreußenblatt auf derGratulationsseite auf den Namen ei-ner Frau Hoelzel, geb. Polenz, ausInsterburg, Ziegelstraße 29. Da ereine Verwandtschaft vermutete,suchte er nach der Anschrift derdamals 90jährigen – leider ohne Er-

folg. Vielleichtbekommen wirdiese oder dieihrer Nachkom-men jetzt überunsere Familieheraus. (GerhardHansel, Wollen-weberstraße 13in 15230 Frank-furt/Oder.)

Jetzt werdenvor allem unsereLeser in Thürin-gen angespro-chen, denn HHeellggaaBBaacckkeess aus Hom-burg vermutet indiesem Raum ih-re väterliche Ver-wandtschaft –und die wird vonihr gesucht. IhrVater HHeerrmmaannnnGGrroonneebbeerrgg wari n We r t h e i m ,Kreis Gumbin-nen, auf einemGut als Kutschertätig. Dort lernteer auch seineFrau EElliissee,, ggeebb..JJaaccoobbii, kennen.Hermann Grone-

berg hatte noch eine Schwester –AAnnnnaa – und sechs Halbgeschwister.Anna wurde nach der Flucht in Zie-genrück/Thüringen seßhaft. Sie hat-te einen Sohn, GGeerrhhaarrdd. FrauBackes konnte sie aber dort nichtaufspüren. Sicher trug Anna Grone-berg nach der Heirat einen anderenNamen oder ist fortgezogen. Die an-deren Geschwister müßten auch al-le in Thüringen leben. Frau Backessind noch die Namen GGeerrddaa undFFrriittzz vertraut, aber sie kennt wederdie Nachnamen noch die alten undneuen Wohnorte, selbst nicht denGeburtsort ihres ostpreußischen Va-ters. Trotzdem hofft sie, daß sie end-lich etwas über die väterliche Fami-lie in Erfahrung bringen kann.(Helga Backes, Kiefernweg 12 in66424 Homburg.)

„Irgendwo in Ostpreußen“ – dassteht auch in dem kurzen Such-schreiben von HHeellmmuutt SScchhmmeellooww.Da ist KKuurrtt KKuujjaatt geboren, mit demHerr Schmelow zusammen als Fun-ker in einer Nachrichteneinheit war.Der damals etwa 25jährige Oberge-freite fiel am Ostersonnabend 1945bei den Kämpfen um Danzig. SeinKamerad Helmut war bis zuletzt beiihm. Sie waren eingekesselt – ohneVerbindung nach draußen. Wennnoch Angehörige von Kurt Kujat le-ben, würde Herr Schmelow gernemit diesen in Verbindung treten.(Helmut Schmelow, An der Gronau4 in 25479 Ellerau.)

So, jetzt haben wir wieder vielenSuchfragen Raum geben können.Nach den vielen letzten Erfolgenscheint das von uns so gepflegtePflänzchen Hoffnung einen tüchti-gen Wachstumsschub bekommen zuhaben. Hegen wir es weiter.

EEuurree

RRuutthh GGeeeeddee

extra

ADRESSEN FÜR SUCHANFRAGEN

HHeeiimmaattoorrttsskkaarrtteeii NNoorrddoosstteeuurrooppaa,, Vorwerker Straße 103, Bl. 33, 23554 Lü-beck, Telefon (0 45 02) 40 87 30, Fax (0 45 02) 4 08 73 25.

DDeeuuttsscchhee DDiieennssttsstteellllee ((WWeehhrrmmaacchhttaauusskkuunnffttsssstteellllee//WWAASSTT)), Postfach510657, 13400 Berlin, Telefon (0 30) 4 19 04, Fax (0 30) 4 19 04.

VVeerreeiinn ffüürr FFaammiilliieennffoorrsscchhuunngg iinn OOsstt-- uunndd WWeessttpprreeuußßeenn ee..VV.., Postfach110 569, 46125 Oberhausen, Fax (02 08) 66 94 75.

SSääcchhssiisscchheess SSttaaaattssaarrcchhiivv,, AAbbtt.. DDeeuuttsscchhee ZZeennttrraallsstteellllee ffüürr GGeenneeaallooggiiee,Schongauerstraße 1, 04329 Leipzig, Fax (03 41) 2 55 55 00.

EEvvaannggeelliisscchheess ZZeennttrraallaarrcchhiivv BBeerrlliinn, Jebensstraße 3, 10623 Berlin, Telefon(0 30) 31 00 11 07.

GGeenneeaallooggiisscchhee BBiibblliiootthheekk, Wartenau 20, 22089 Hamburg, Telefon (0 40)2 50 45 73.

Die KKiirrcchhee ddeerr MMoorrmmoonneenn verfügt als Zentralstelle in den USA übergutes Material, zum Beispiel ostpreußische Kirchenbücher.

Heimat damals:Bartenstein, Heilsberger TorFoto: Archiv

12_PAZ_17 22.04.2003 7:49 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

Page 13: UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND / DAS … · 2011. 12. 22. · moslemischen Bosnier Naser Oric fest. Nicht weil er ein Leibwächter von Milosevic gewesen war, son-dern

13Folge 17 – 26. April 2003

Die fast vergessene al-te Reichsstraße 1 be-ginnt am deutsch-

n i e d e r l ä n d i s c h e nGrenzübergang bei Aachen,führt durch das Branden-burger Tor in Berlin und en-det am früheren Königsber-ger Schloß. 1.338 harteKilometer liegen zwischenStart und Ziel. Eine Einreisein die Russische Föderationist nur über eine Einladungund die dazugehörige unle-serliche amtliche Milizbe-scheinigung möglich, underst dann kann man das Vi-sum auf verworrenen Bot-schaftswegen beantragen.Daß man das Verkehrsmit-tel, das „Rennrad“, vorherangibt, besagt noch nicht,daß man damit über dieGrenze kommt, und ruhigeNerven sind bis zu diesemGrenzzaun wichtig.

Die JugendherbergenSoest nach 219 Kilometern,Braunschweig nach 224 Ki-lometern, Berlin-Wannseenach 243 Kilometern, einpolnisches Hotel in DeutschKrone nach 282 Kilometernmitten in der Nacht, Dir-schau nach 202 Kilometernund schließlich Königsberg nach 168Kilometern sind die wenigen Etap-penorte, und es ist fast keine Minutezu viel eingeplant. Trotzdem, Spaßmuß sein, der Schloßpark von Sans-souci mit seinen deutschen kaiser-lichen Bauten, ein Höhepunkt,schließlich ein Besuch auf dem Zeh-lendorfer Friedhof (Willy Brandt,Ernst Reuter, Hildegard Knef) undein Blick in der Stubenrauchstraßeauf Marlene Dietrichs letzte Ruhe-stätte.

„Berlin is eene dicke Wolke und ikmitten drin.“ Der Spruch ist Wahr-heit, und man stellt es auf demRennrad fest. Trotz zermürbendenVerkehrs wird die Spur auf der altenReichsstraße gehalten. Der alteReichstag, das neue Kanzleramt, un-ser lange Zeit versperrtes Branden-burger Tor, und schließlich geht esdurch die alte Stalinallee in Rich-tung Polen. Nun wird es einsam,auch für den Magen, denn Verpfle-gungsstellen und Schlafstätten liegenhier für den Langstreckenfahrer zuweit auseinander. Man lebt vom Ein-gemachten, und das macht ab jetztden Pfiff dieser Tour aus. Die schma-len Reifen drücken sich in den wei-chen Asphalt, man klebt, jedoch einRegen in ölgetränkten Pfützen wäreauch nicht besser. Essen, Schlafen,Fahren, trotzdem ist es herrlich zwi-

schen diesen alten dicken Bäumen,welche vor über 50 Jahren manchenFlüchtlingsstrom gesehen haben.

Für jeden Ort gibt es einen deut-schen und polnischen Namen, dereine auf dem Schild, der andere inGedanken. Wo ist die Zeit geblie-ben? Marienburg, die größte deut-sche Ordensburg auf europäischemBoden aus dem Jahre 1274, unweitvon Danzig. Das Kopfsteinpflasterder Straßen zerrüttet den Rahmenund kratzt an den Nerven. Elbing, inder Vergangenheit zweitgrößter See-hafen Ostpreußens, oder Frauenburg– hier an Frischem Haff und derNehrung hatte der Astronom Niko-laus Kopernikus als Domherr seinlängstes Domizil, hier seine Kathe-drale, einer der bedeutendsten Bau-ten der Backsteingotik.

Die Natur rückt nun an die zwei-te Stelle, denn es sind nur noch gut100 Kilometer bis zur innerostpreu-ßischen Grenze bei Braunsberg. DieGrenze bleibt verschlossen, „Njet,ein Fahrrad ist kein Verkehrsmit-tel“, so der Kommentar der Solda-ten. Jetzt ist nur noch eine StundeZeit am sehr frühen Morgen fürden geplanten Rettungsanker aufder alten unkrautüberwuchertenpreußischen Normalspurschienevon Braunsberg nach Heiligenbeil.

Sollte alles scheitern, und istalle Mühe umsonst? Nureinmal in 24 Stunden, genau10 Uhr, ist es möglich. MitEuro, Händen, Füßen undunter Mißachtung normalerHöflichkeit gegen Beamteund Soldaten gelingtschließlich die halbstündi-ge Bahnfahrt im Schrittem-po, unter der ständigen Be-obachtung der russischenSoldaten, zwischen elektri-schen Drähten und Zäunenin den Herrschaftsbereichdes russischen Bären.

„Das Dornröschenland“,willkommen in der Vergangen-heit, in einer Welt zwischen ge-stern und heute, zwischen Er-innerung und Gegenwart, mitfür den Laien unleserlichenkyrillischen Buchstaben. Dieletzten 70 Kilometer schwan-ken zwischen Kampf mit denrussischen Straßen und derSuche nach dem alten Preu-ßen. Das Theaterstück heißt al-te Heimat und wird aus-schließlich von Russeninszeniert. So war Deutschlandvor mehr als 50 Jahren.

Doch das Erschrecken istnah. Das alte Königsberg ist

verschwunden. Wer in der Pregelme-tropole das alte Königsberg sucht,landet in einer Ebene aus Beton, nurweniges ist erhalten. Der mit deut-scher Hilfe zum Teil fast fertigreno-vierte Königsberger Dom ist das Ziel,

und die Treppe ein stilles Siegerpo-dest für die Fahrt mit dem treuen Ge-fährt auf der Reichsstraße 1 und da-mit Lohn genug.

Am Samstag in aller Frühe eineschnelle Stippvisite ins 40 Kilome-ter entfernte Rauschen, das altedeutsche Ostseebad an der Bern-steinküste mit seinen alten Villen,Wäldern und Storchennestern. Zu-rück in Königsberg, bis zur Abreisesind es noch gut 24 Stunden. DieSchuhe qualmen, da muß mandurch, nur nicht ermatten, dennschlafen kann man später. DasBernsteinmuseum, die alte Börse,General Laschs Verteidigungsbun-ker, alles wird dankbar mit Freuden,aber auch mit gemischten Gefühlenbesichtigt.

Schließlich am Sonntag die Abrei-se und das Ende dieses denkwürdi-gen Abenteuers. Alle 24 Stundenfährt seit 1993, mit fünfmaligemUmsteigen, wieder ein Zug in Rich-tung Westen. Das Rad wird im Bahn-hof demontiert und findet seinenPlatz in der mitgenommenen Ta-sche, zwischen Bernstein, einem So-wjetstern, einer russischen Fahne,Butterbroten und gutem russischenBüchsenbier. Heim geht es, und derZug verläßt auf dem alten Gleis dereuropäischen Normalspur den riesi-gen, alten, menschenleeren Königs-berger Bahnhof. Nach sechs TagenRadfahrt und 23 Stunden Bahnfahrtist die Tour von der Rur zum Haffund zurück nun zu Ende.

EEcckkhhaarrdd SSiieeggeerrtt

Im Ostheim in Bad Pyrmont kannman die Pfingstfeiertage innerhalb

einer Schnupperfreizeit erleben.Das Ostheim bietet für alle neugie-rig interessierten Gäste bei einemfünftägigen Kurzaufenthalt mit Pau-schalangebot die Möglichkeit, dasHaus und den berühmten nieder-sächsischen Kurort kennenzulernenund sich „Lust auf mehr“ zu holen.

Die Schnuppertage beginnen amDonnerstag, dem 5. Juni 2003, mitdem Abendessen und enden amDienstag, dem 10. Juni 2003, nachdem Brunch-Frühstück. Enthaltensind im Pauschalangebot fünfmalVollpension mit Frühstück, Mittag-essen, Abendessen und Übernach-tung, die Kaffeetafel am Pfingst-sonntag, freier Eintritt im Kurparkund zu den Kurkonzerten, Besuch

der Pyrmonter „Dunsthöhle“, eineseinmaligen Naturphänomens, einDrei-Stunden-Aufenthalt in der Hu-felandtherme Bad Pyrmont, eineHalbtagesfahrt zu einer der Sehens-würdigkeit in der näheren Umge-bung, eine Lesung mit der Schrift-stellerin und Journalistin RuthGeede, ein Videoabend sowiedie Reise-Rücktrittskostenversiche-rung.

Der Preis für dieses Angebot be-trägt pro Person 220 Euro, egal obim Einzel- oder Doppelzimmer. AufAnmeldung freut sich das Ostheim– Jugendbildungs- und Tagungsstät-te, Parkstraße 14, 31812 Bad Pyr-mont, Telefon 0 52 81/93 61-0, Fax0 52 81/93 61-11, Internet: www.ost-heim-pyrmont.de, E-Mail: [email protected]. EE.. BB..

AUF ZWEI RÄDERN QUER DURCHS LANDMit dem Rad auf der alten Reichsstraße 1 von Deutschlands Westgrenze nach Königsberg

SCHNUPPERFREIZEIT ÜBER PFINGSTENFünf-Tage-Pauschalangebot im Ostheim – Jugendbildungs- und Tagungsstätte – in Bad Pyrmont

Ostheim: das ostpreußische Domizil in Bad Pyrmont Foto: Ostheim

Nur wenige Monate nach seinemTreffen mit dem Vorstandsvor-

sitzenden der Deutschen Bahn,Hartmut Mehdorn (siehe Folge 8),ist der russische VerkehrsministerGennadij Fadeew nun mit seinemdeutschen Amtskollegen ManfredStolpe in St. Petersburg zusammen-getroffen, um die Möglichkeiten derIntensivierung des Eisenbahnver-kehrs zwischen Königsberg undBerlin zu erörtern. Wie schon beidem Gespräch mit Mehdorn hieß esauch diesmal, daß der Transportüber den Schienenweg zwischender Bundesrepublik Deutschlandund der Russischen Föderation inZukunft auf das Doppelte des bishe-rigen Umfangs steigen soll. Fadeewbetonte die große Bedeutung einesTransport-Korridors Berlin – War-schau – Minsk – Moskau und weiternach Osten bis Jekaterinburg – Kras-

nojarsk – Nowosibirsk und die da-mit verbundene Möglichkeit für dieEntwicklung des Containerverkehrs.„Es ist für uns unbedingt notwendig,einheitliche Tarife zu vereinbaren,um die Aufmerksamkeit der Kun-den auf diesen Korridor zu lenken“,erklärte Fadeew.

Manfred Stolpe lobte die gute Zu-sammenarbeit mit den russischenPartnern und teilte die Auffassungseines russischen Kollegen, daß fürdie Arbeitsgruppen viele Aufgabenhinsichtlich des Ausbaus des Passa-gier- und Güterverkehrs sowie derEntwicklung der Infrastruktur an-stünden. So müßten beispielsweisenoch die Zollbestimmungen harmo-nisiert und die Erneuerung derStrecke nach Königsberg erarbeitetwerden. Die nächsten Gesprächesollen in Bonn stattfinden. MMRRKK

HARMONIE IN PETERSBURGFadeew und Stolpe wollen Ausweitung des Verkehrs

Am Ziel: Vor dem Königsberger Dom Foto: Siegert

NNNNOOOOTTTTIIIIEEEERRRRTTTT

STIEFKIND BAHN

Seit dem 10. März sind alle Zügeauf der Strecke Elbing–Tolkemit–Braunsberg und zurück bis auf wei-teres eingestellt. Die Züge, die 100Jahre auf diese Strecke verkehrten,sollen durch Busse ersetzt werden.Es verschwindet eine malerischeBahnstrecke, die nicht nur von denTouristen, sondern auch von den inder Umgebung arbeitenden Bewoh-nern genutzt wurde.

Hierbei handelt es sich nicht umeinen Einzelfall. Von 192 Regional-zügen, die in der Woiwodschaft ver-kehren, will die polnische Staats-bahn PKP 50 streichen. Statt der vonder Regierung für den Regionalver-kehr auf der Schiene zugesagten800 Millionen Zloty wurden nur300 Millionen ausgegeben.

VISUM-SCHACHER

Wie die Königsberger Duma be-kanntgab, soll in der kommendenWoche in Moskau darüber entschie-den werden, ob Bürgern der EU, Po-lens und Litauens zukünftig die Ein-reise ins Gebiet ohne Visummöglich sein soll. Dahinter steht dasKalkül, als Gegenleistung die Vi-sumfreiheit für die russischen Be-wohner des nördlichen Ostpreu-ßens zu erhalten. Die seit Januardieses Jahres bestehende Transitre-gelung wird von russischer Seite alszu umständlich und willkürlich kri-tisiert. In Verhandlungen mit Litau-en versuchte der Sonderbeauftragtefür das Königsberger Gebiet, DmitrijRogosin, sich – mit zum Teil wortge-waltigen und bedrohlich klingendenArgumenten – für einfachere, überden 1. Juli 2003 hinausreichendeTransitregelungen einzusetzen. Jetztscheint ein Durchbruch gelungen zusein. Litauen erklärte sich bereit, dieFormulare für das vereinfachte Tran-sitvisum zu überarbeiten und nachdem 1. Juli eine einfache neue Tran-sitregelung einzuführen. Rußlandwill sich in Kürze mit der immernoch ausstehenden Ratifizierungdes Grenzvertrages mit Litauen undder Garantie für die Rücknahme il-legaler Migranten erkenntlich zei-gen.

NEUE BOOTSLINIE

Die Bezirksregierungen in Frauen-burg, Landkreis Braunsberg, undZimmerbude, Landkreis Samland,haben ein Abkommen über die Zu-sammenarbeit bei der regionalenEntwicklung unterzeichnet. Als er-stes wird schon im Sommer diesesJahres eine Tragflächenboot-Liniezwischen der polnisch und der rus-sisch verwalteten Ortschaft eröffnet.Die Fahrt- und Abfahrtzeiten sollenso gestaltet werden, daß sie den Pas-sagieren eine bequeme Weiterreisein das von Zimmerbude nur 30 Ki-lometer entfernte Königsberg er-möglichen.

ERHÖHTE GEFAHR

Der Anfang des Frühlings erfor-dert von den Feuerwehren erhöhteEinsatzbereitschaft, denn es werdenwieder die Felder abgebrannt. Allei-ne 200 derartige Brände wurden inder Gegend um Eylau und Osterodegezählt.

WECHSELKURSE

Ein Euro hatte letzten Dienstagden Wert von 4,23891 polnischenZloty, 33,80259 russischen Rubelnsowie 3,44656 litauischen Litas.Umgekehrt war ein Zloty 23,591Cent, ein Rubel 2,958 Cent und einLitas 29,014 Cent wert. Die Angabenerfolgen ohne Gewähr.

13_PAZ_17 22.04.2003 20:25 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

Page 14: UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND / DAS … · 2011. 12. 22. · moslemischen Bosnier Naser Oric fest. Nicht weil er ein Leibwächter von Milosevic gewesen war, son-dern

Memels Verwaltung nahmden Jahrestag zum Anlaß,die Angliederung des Me-

mellandes an Litauen zu feiern. Fürmich persönlich war dies ein Grund– unabhängig von meiner Tätigkeitals Vorsitzender der Arbeitsgemein-schaft der Memellandkreise –, reinprivat nach Memel zu reisen, um zusehen und zu hören, wie man mitdem Datum umgeht.

An diesem 15. Januar begann derUnterricht an den Schulen der Stadtund des Kreises um 8 Uhr mit Ge-schichte. Das Thema war, wie kannes auch anders sein, der 15. Januarvor 80 Jahren. Bürgermeister Taras-kevicius nahm in einer Klasse derSimon-Dach-Schule daran teil.

Um 12 Uhr versammelten sich dieBürger, darunter viele Schulklassen,am Theaterplatz zu einer Gedenk-veranstaltung am Haus der ehemali-gen französischen Präfektur. DerAufmarsch einer Militärkapelle so-wie von Soldaten der Marine unddes Heeres hätten bei dieser Kulissedie älteren Memelländer sicherlichan das Jahr 1939 erinnert. Bemer-kenswert war, daß plötzlich Bürger-meister Taraskevicius und sein Stell-vertreter Pleckaitis, nachdem siemich auf der anderen Straßenseiteinmitten der Menschen stehen sa-hen, herüberkamen und mich be-grüßten. Neben kurzen Ansprachen,dem Hissen der gelb-grün-roten li-tauischen und der uns Memellän-dern bekannten grün-weiß-rotenFlagge wurde am Haus der ehemali-gen Präfektur eine Gedenktafel ent-hüllt. Von den Marinesoldaten abge-feuerte Salutschüsse beendeten dieFeier.

Danach begab man sich in dasMuseum für die Geschichte des Me-mellandes. Unservon dem Mann-heimer Reiss-Mu-seum abgegebe-nes Modell derStadt Memel nachdem Stande von1939, hergestellt von Georg Grenzt,der heutigen Stadtverwaltung vonMemel 1992 zur 740-Jahr-Feier alsDauerleihgabe über- geben, ist dortsehr gut positioniert und von vielenExponaten aus der Geschichte Me-mels umgeben. In diesem Haus

wurde um 13 Uhr die Ausstellung„Kampf um Klaipeda“ im Jahr 1923eröffnet. Die Ausstellungsstücke be-legen den wirklichen Hergang derEreignisse am 15. Januar 1923 ein-schließlich der Vorbereitungen derLitauer. Museumsdirektor Genniessagte ein paar einführende Wortezur Ausstellung, Bürgermeister Ta-raskevicius und ein Abgeordneteraus Wilna richteten Grußworte andie Anwesenden, und zwei ältereBürger gaben ihre Erinnerungen andiesen Tag preis. Völlig überra-schend kam dann vom Bürgermei-ster und Museumsdirektor die Auf-forderung an mich, doch auch einpaar Worte zu sagen.

Ich gestehe, daß ich – da auch garnicht darauf vorbereitet – am lieb-sten rücklings aus dem Fenster ge-sprungen wäre. Nachdem ich michschnell gefaßt hatte, beglück-wünschte ich den Museumsdirektorzu der gelungenen Ausstellung, be-merkte dann aber, daß wir, die Me-

melländer und Li-tauer, was den 15.Januar 1923 an-geht, doch unter-schiedlicher Auf-fassung seien unddie Meinungen

weit auseinandergingen. Wenn manvon einer Angliederung sprechenkann, dann höchstens ab 1945, alsdie Rote Armee Memel besetzte undsomit das gesamte Memelland er-oberte. Ich vertrat mit dem Bürger-meister einhellig die Meinung, daß

Litauen ohne Memel keine Zukunfts-perspektive habe.

Im Konferenzsaal des Hotels Klai-peda fand am Nachmittag ab 14 Uhreine öffentliche Diskussion zumThema „Klaipeda 1923–2003, Ge-winne und Verluste“ statt. Unter derLeitung der Historiker Ceslovas Lau-rinavicius, Alvydas Nikzentaitis undVygantas Vareikis kam es zu sehr gu-ten und sachlichen Redebeiträgen.Es war zu keiner Zeit zu befürchten,daß der von C. Laurinavicius zu Be-ginn geäußerte Wunsch, trotz derwohl unterschiedlichen Auffassun-gen nicht mit den Fäusten aufeinan-der loszugehen, nicht in Erfüllunggehen könne, obwohl alle drei Histo-

riker wie auch rund 80 Prozent derDiskussionsteilnehmer von Anfangan die Position von uns Memellän-dern vertraten, die da lautet, daß essich um eine Annexion und keinenAufstand handelte.

Um 16 Uhr fand eine Ehrung derGefallenen am Denkmal für die so-genannten Aufständischen des Jah-res 1923 statt. Zum Abschluß des Ta-ges fand man sich um 18 Uhr zueinem Festakt und Konzert im Mu-siktheater ein. Gestaltet wurde dieseVeranstaltung vom Sinfonieorchestersowie dem Chor und den Solistendes Musiktheaters. BürgermeisterTaraskevicius betonte in seinemGrußwort die Bedeutung des Auf-standes von 1923 für das Memellandund Litauen. A. Z. Kaminskas vonder litauischen Regierung verlas ein

Grußwort des MinisterpräsidentenAlgirdas Brazauskas.

Wenn denn der 15. Januar 1923 fürdie Litauer beziehungsweise die Be-wohner unseres Memellandes vonsolch großer Bedeutung ist, frage ichmich, warum we-der der Minister-präsident , derPräsident oderein anderer hoch-rangiger Staats-vertreter aus Wil-na an dem Jubiläum teilgenommenhat? Ist man sich in Wilna etwazwischenzeitlich bewußt geworden,daß man keine Angliederung feiernkann, schon gar keine 80 Jahre? Hat

man sich im Hinblick auf den EU-Beitritt im Jahre 2004 nun doch aufdie historische Wahrheit bezüglichder Geschichte des Memellandes be-sonnen? Selbst Memels Bürgermei-ster bemängelte während des Festak-tes die mangelnde Aufmerksamkeitder Regierung.

In den folgenden Tagen starteteman von den Medien eine Umfrageüber Sinn und Zweck beziehungs-weise das Für und Wider des riesi-gen Denkmals, das eigens zum Jubi-läum an der Börsenbrücke ein-geweiht werden sollte. Außer demriesigen Betonfundament und ei-ner noch größeren Betonumfas-sung am Dangeufer vor der Börsen-brücke war am Jubiläumstage aller-dings noch nichts fertig. Angeb-lich gibt es Lieferschwierigkeiten

mit dem aus China geordertenMarmor. Nach einem Tag hatten sich278 Personen für die Denkmalser-richtung ausgesprochen, und be-achtliche 780 Menschen dagegen.Die nächsten Tage erbrachten eineimmer größer werdende Gruppe

von Bürgern, diesich gegen dasD e n k m a l e n t -schieden.

Die Zeitung „Va-karu ekspresas“

schreibt in der Ausgabe vom 15. Ja-nuar 2003 unter der Überschrift„Werden wir uns unter dem Tri-umphbogen sicher fühlen?“, daß dieheftigen Diskussionen um das neueDenkmal kein Ende fänden, unddruckt einen Kommentar von Dai-nius Elertas zu dem Thema ab. „Einschöner Rückblick auf die Vergan-genheit“, so der Historiker in seinemZeitungskommentar, „war die Wie-dererrichtung des Simon-Dach-Brunnens mit der Statue Ännchenvon Tharaus. Seine Fortsetzung bil-det die im vergangenen Jahr vor demBahnhof aufgestellte Komposition,Der Abschied‘, die kein Deutschtumdeklariert, sondern das historischeBewußtsein fördert. Wertvoll, au-thentisch ist das Denkmal für dieAufständischen von 1923. Als wahre,Zeitzeugen‘ im historischen Sinnewertvoll, jedoch vergessen sind dasEhrenmal für die Soldaten des Er-sten Weltkrieges sowie die Kreuzeauf dem deutschen Soldatenfried-hof. Für die Stadt ist das Ludwig-Ha-gen-Denkmal wichtig. Den ,Tri-umphbogen‘ bewerte ich negativ.Meiner Meinung nach deutet die Er-richtung solcher gigantischen Denk-mäler darauf hin, daß die Bürger derStadt sich immer noch unsicher füh-len und zu beweisen versuchen, daßdas Memelland heute wirklich zu Li-tauen gehöre.“ Auf der Titelseite die-ser Zeitungsausgabe ist unsere Sta-tue „Abschied‘ abgebildet, mit derfolgenden Bildunterschrift: „Die imvergangenen Sommer am Bahnhofs-vorplatz enthüllte Komposition ,Ab-schied’ gehört – den Historikernund Künstlern zufolge – zu den ge-lungensten neuen Denkmälern derStadt und wurde von den Bürgernder Stadt sehr positiv aufgenommen.“ Ich meine, ein besseres Kom-pliment können wir nicht bekom-men. �

O S T P R E U S S E N H E U T E

VERGANGENHEITSBEWÄLTIGUNG AUF LITAUISCHUwe JURGSTIES berichtet vom Umgang mit der Annexion des Memellandes anläßlich des 80. Jahrestages

Seit 1923ein Problem: Der UmgangLitauensmit derdeutschenGeschichte desMemellandes

Foto: Archiv

EINE GUTE DISKUSSION

IM HOTEL KLAIPEDA

EIN HEFTIG UMSTRITTENES

DENKMALPROJEKT

LLeewwee LLaannddsslliieedd uunndd FFrreeuunnddeeuunnsseerreerr OOssttpprreeuußßiisscchheenn FFaammiilliiee,,

heute geht es so richtig querbeetdurch unseren Familiengarten. MitFragen und Wünschen unterschied-lichster Art, die das bunte Spektrumunserer Kolumne wieder einmalbreit auffächern.

KKllaauuss AAmmrrhheeiinn, Mitarbeiter desDeutschen Leichtathletik-Verban-des, veröffentlichte vor vier Jahrenein „Biographisches Handbuch zurGeschichte der Deutschen Leicht-athletik 1898–1998“. Mittlerweilehat er das Handbuch weiter aktuali-siert, erweitert und bis 2002 vervoll-ständigt, so daß darin auf über 1.000Seiten mehr als 10.000 Leichtathle-ten, Funktionäre etc. mit ihren Le-bensdaten, Erfolgen und weiterenAngaben verzeichnet sind. Geradeaus der Zeit vor 1945 fehlen HerrnAmrhein noch einige Lebensdatenund Vornamen von Leichtathletenund Verbandsangehörigen aus Kö-nigsberg und ganz Ostpreußen, sodaß wir nun „die letzte Rettung“ fürihn sind. Er bittet noch lebendeLeichtathleten, deren Nachkommenoder andere Verwandte, Verbands-angehörige und alle, die mit diesemSport in Ostpreußen irgendwie zutun hatten, sich mit ihm in Verbin-dung zu setzen, damit er weitere Er-gänzungen vornehmen kann. Ein

Beispiel: Über den Olympiateilneh-mer DDrr.. pphhiill.. KKaarrll BBeecchhlleerr, * 15. Fe-bruar 1886, der auch dem ASC Kö-nigsberg angehörte, besitzt er vieleAngaben, es fehlen ihm aber derGeburtsort und Sterbedaten. Zu-schriften an Klaus Amrhein, Deut-scher Leichtathletik-Verband (Ar-chiv), Alsfelder Straße 27 in 64289Darmstadt.

Kürzlich hatten wir nach Malerngefragt, die unsere Heimatin ihren Bildern bewahrthaben. Heute gesellt sichein Danziger Maler hinzu:OOttttoo HHeerrddeemmeerrtteennss,, *1881in Langfuhr. Sein Sohn OOtttt--ffrriieedd HHeerrddeemmeerrtteennss berei-tet eine Ausstellung überseinen Vater vor und suchtnun so viele Informationenwie möglich über denKünstler und seine Werke zu-sammenzutragen.

Diese dürften vor allem aus demnorddeutschen Raum kommen,denn Herdemertens lebte nach derFlucht aus Danzig bis zu Beginn der50er Jahre in Lübeck, dann in Ham-burg, wo er 1960 verstarb. Er galt alsMeister der Aquarelltechnik, die als„brillant“ bezeichnet wurde. DerMaler hatte sich ganz der Natur ver-schrieben. Seine Landschaftsbilderund Stadtansichten sind von einer

dichterischen Poesie, die entfernt anCaspar David Friedrich erinnert.Ausstellungen mit seinen Werkengab es unter anderem in Danzig,Graudenz, Posen und Lübeck. SeinSohn hofft nun, aus unserem Leser-kreis Hinweise über Bilder seinesVaters zu bekommen, die sich imPrivatbesitz oder in Museen, Gale-rien und öffentlichen Gebäuden be-finden. Er würde sich aber auchüber Zuschriften freuen, die über

Begegnungen mit Otto Herdemer-tens berichten oder auf Veröffentli-chungen über den Maler und seineWerke hinweisen. (Ottfried Herde-mertens, Kirchgasse 26 in 56357Auel, Telefon 0 67 71/22 79.)

Der nächste Suchwunsch scheintmir im Hinblick auf Erfolg vielver-sprechend. Er kommt von TTaattjjaannaaGGrrääffiinn DDöönnhhooffff, Enkelin von SSiissssiiGGrrääffiinn LLeehhnnddoorrffff, geboren aufSchloß Preyl. Sie möchte mehr überihre Großmutter erfahren, die 1933

DDiieettrriicchh GGrraaff DDöönnhhooffff heiratete undnach Schloß Skandau zog. GräfinDönhoff sucht vor allem Menschen,die mit ihrer Großmutter in Preyloder Skandau zusammen waren,dort gelebt und gearbeitet habenund aus jener Zeit erzählen können.Sissi Gräfin Lehndorff ging 1945von Skandau aus auf die Flucht.Vielleicht kann auch jemand von je-nen schweren Tagen berichten. Be-sonders interessiert ist die Enkelin

natürlich an alten Auf-nahmen. (Tatjana GräfinDönhoff, Altonaer Post-straße 13 a in 22767Hamburg.)

So manchen Wunschhaben wir unserem jun-gen Leser HHoollggaarr UUsscchh--kkeerreeiitt schon erfüllenkönnen, das erhofft er

sich nun auch für seine neue Such-bitte. Vor einigen Monaten lernte ereine Polin kennen, die im RaumGuttstadt geboren wurde und auchdort in Seubersdorf lebt. Sie kenntaber das Dorf nur aus der Jetztzeitund weiß nichts über seine deut-sche Geschichte, für die sie sichsehr interessiert. Herr Uschkereitmöchte nun auch das Dorf und sei-ne Umgebung kennenlernen undfragt, ob ehemalige Bewohner ausdem Raum Guttstadt–Heiligen-thal–Seubersdorf ihm helfen könn-

ten. Vor allem bittet er die Seubers-dorfer um einen Übersichtsplan ih-res Heimatdorfes. (Holgar Uschke-reit, Erzbergerstraße 36 in 46145Oberhausen.)

Nicht mehr im Buchhandel er-hältlich ist das Buch von Jutta Jo-seph „Im Schatten der Türme vonPillau“, erschienen in Rinteln 1987,das sich unsere Leserin Frau Ottwünscht. Aber sicher läßt es sichirgendwo auffinden. (MMaatthhiillddee OOtttt,Straße des Fortschritts 11 in 04565Regesbreiten.)

Zum Schluß eine Frage von EEhh--rreennttrraauudd SSttiieerrllee: Wer kennt den vol-len Wortlaut des Gedichtes „Nun ge-he ich wieder den gleichen Pfad,den wir zusammen gegangen …“?Ihrer 84jährigen Freundin ist es seit1939 im Gedächtnis geblieben. Siekennt noch zwei Verse, sind esmehr? (Ehrentraud Stierle, Joseph-Haydn-Straße 41 in 33604 Biele-feld.)

So, das sind wieder allerhandWünsche – und sie sind doch wirk-lich bunt und vielseitig, nicht wahr?

EEuurree

RRuutthh GGeeeeddee

14 Folge 17 – 26. April 2003

14_PAZ_17 22.04.2003 20:45 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

Page 15: UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND / DAS … · 2011. 12. 22. · moslemischen Bosnier Naser Oric fest. Nicht weil er ein Leibwächter von Milosevic gewesen war, son-dern

G L Ü C K W Ü N S C H E 15Folge 17 – 26. April 2003

ZUMZUMZUMZUMZUM 101. G 101. G 101. G 101. G 101. GEBURTSTAGEBURTSTAGEBURTSTAGEBURTSTAGEBURTSTAGBruns, Bruns, Bruns, Bruns, Bruns, Ottilie, geb. Stensitzki, aus

Dietrichsdorf, Kreis Neidenburg,jetzt Ringweg 5, 32278 Kirchlen-gern, am 30. April

ZUMZUMZUMZUMZUM 99. G 99. G 99. G 99. G 99. GEBURTSTAGEBURTSTAGEBURTSTAGEBURTSTAGEBURTSTAGSchönherr, Schönherr, Schönherr, Schönherr, Schönherr, Ellen, geb. Smit, aus Bar-

tenhof, Kreis Wehlau, jetzt Oster-felddamm 12, 30627 Hannover, am4. Mai

Wisbar,Wisbar,Wisbar,Wisbar,Wisbar, Gertrud, geb. Grigull, ausTrammen, Kreis Elchniederung,jetzt Königsberger Allee 64, 25524Itzehoe, am 29. April

ZUMZUMZUMZUMZUM 98. G 98. G 98. G 98. G 98. GEBURTSTAGEBURTSTAGEBURTSTAGEBURTSTAGEBURTSTAGSontowski, Sontowski, Sontowski, Sontowski, Sontowski, Gustav, aus Grammen,

Kreis Ortelsburg, jetzt Landschütz-straße 39, 45663 Recklinghausen,am 30. April

Schaffernoth, Schaffernoth, Schaffernoth, Schaffernoth, Schaffernoth, Bruno, aus Treuburg,jetzt Dachsweg 4, 48683 Ahaus, am1. Mai

ZUMZUMZUMZUMZUM 95. G 95. G 95. G 95. G 95. GEBURTSTAGEBURTSTAGEBURTSTAGEBURTSTAGEBURTSTAGDadzio, Dadzio, Dadzio, Dadzio, Dadzio, Frieda, geb. Janzick, aus

Weißhagen, Kreis Lyck, jetzt Mo-selstraße 12, 92353 Postbauer-Heng, am 3. Mai

ZUMZUMZUMZUMZUM 94. G 94. G 94. G 94. G 94. GEBURTSTAGEBURTSTAGEBURTSTAGEBURTSTAGEBURTSTAGDonder, Donder, Donder, Donder, Donder, Hugo, aus Lyck, jetzt Am

Feuerschanzengraben 2, 37083Göttingen, am 28. April

Klein, Klein, Klein, Klein, Klein, Johanna, geb. Kirstein, ausGermingen, Kreis Ebenrode, jetztAm Flinthörn 48, 26842 Ostrhau-derfehn, am 2. Mai

Kröhnert, Kröhnert, Kröhnert, Kröhnert, Kröhnert, Gerhard, aus Neusorge,Kreis Elchniederung, jetzt NeueSiedlung 5, 35104 Lichtenfels, am28. April

Urbschat, Urbschat, Urbschat, Urbschat, Urbschat, Gertrud, geb. Jessolat, ausParkhof, Kreis Ebenrode, jetztMergelberg 2, 23879 Mölln, am28. April

ZUMZUMZUMZUMZUM 92. G 92. G 92. G 92. G 92. GEBURTSTAGEBURTSTAGEBURTSTAGEBURTSTAGEBURTSTAGGawehn, Gawehn, Gawehn, Gawehn, Gawehn, Franz, aus Gilgenfeld, Kreis

Elchniederung, jetzt Klinkenweg14, 50189 Elsdorf, am 29. April

Kutschke, Kutschke, Kutschke, Kutschke, Kutschke, Horst, aus Königsberg,Schrötterstraße 49, jetzt 25361Krempe, am 28. April

Reimann, Reimann, Reimann, Reimann, Reimann, Gerhard, aus Rodenau,Kreis Lötzen, jetzt Jacob-Groß-Straße 3, 63879 Waibersbrunn, am30. April

Skilandat, Skilandat, Skilandat, Skilandat, Skilandat, Martha, geb. Lagerpusch,aus Schulzenwiese, Kreis Elchnie-derung, jetzt Potthoffweg 7, 48147Münster, am 29. April

Weder, Weder, Weder, Weder, Weder, Ilse, geb. Belgard, aus Weh-lau, Kirchenstraße, jetzt Wilhelms-höher Straße 34, 60389 Frankfurt,am 1. Mai

ZUMZUMZUMZUMZUM 91. G 91. G 91. G 91. G 91. GEBURTSTAGEBURTSTAGEBURTSTAGEBURTSTAGEBURTSTAGBysäth, Bysäth, Bysäth, Bysäth, Bysäth, Elisabeth, geb. Quoß, aus Sill-

ginnen, Kreis Gerdauen, jetzt Gärt-nerstraße 1, CH-4800 Winterthur/Schweiz, am 22. April

Grassteit, Grassteit, Grassteit, Grassteit, Grassteit, Ella, geb. Melzer, aus Witt-ken, Kreis Elchniederung, jetztRaamfeld 109, 22397 Hamburg, am29. April

Krause, Krause, Krause, Krause, Krause, Ida, geb. Imaschewski, ausEbendorf, Kreis Ortelsburg, jetztDanziger Straße 6, 38524 Sassen-burg, am 30. April

Spakowski, Spakowski, Spakowski, Spakowski, Spakowski, Helene, aus Gordeiken,Kreis Treuburg, jetzt Hoysinghau-sen 16 a, 31600 Uchte, am 1. Mai

Schröder,Schröder,Schröder,Schröder,Schröder, Olga, aus Lingmarowen,Kreis Angerapp, jetzt Halluin 26(Wohnstift/Zi. 601), 45739 Oer-Er-kenschwick, am 30. April

Schwarz,Schwarz,Schwarz,Schwarz,Schwarz, Emil, aus Sonnenmoor,Kreis Ebenrode, jetzt Mendelsohn-straße 74, 22549 Hamburg, am30. April

ZUMZUMZUMZUMZUM 90. G 90. G 90. G 90. G 90. GEBURTSTAGEBURTSTAGEBURTSTAGEBURTSTAGEBURTSTAGBecker, Becker, Becker, Becker, Becker, Selma, geb. Dymmel, aus

Sinnhöfen, Kreis Ebenrode, jetztAuf dem Roland 4, 58119 Hagen-Hohenlimburg, am 2. Mai

Blasko, Blasko, Blasko, Blasko, Blasko, Anna, geb. Martischewski,aus Vierbrücken, Kreis Lyck, jetztMonheimer Straße 35, 51371 Le-verkusen, am 3. Mai

Jeroschewski, Jeroschewski, Jeroschewski, Jeroschewski, Jeroschewski, Ida, geb. Zacharias, ausLyck, v.-Ludendorff-Straße 2, jetztSchützenstraße 90, 42659 Solin-gen, am 3. Mai

Kropf, Kropf, Kropf, Kropf, Kropf, Liselotte, geb. Grossmann,verw. Lottermoser, aus Großpreu-ßenbruch, Kreis Gumbinnen, jetztAnton-Aulke-Straße 61, 48167Münster-Wolbek, am 2. Mai

Lukas, Lukas, Lukas, Lukas, Lukas, Hans, aus Schönballen, KreisLötzen, jetzt 23758 Nanndorf,Kreis Oldenburg, am 30. April

Pauls,Pauls,Pauls,Pauls,Pauls, Johannes, aus Grunau, KreisHeiligenbeil, jetzt Schützenallee47, 31134 Hildesheim, am 2. Mai

Schulz-Jander,Schulz-Jander,Schulz-Jander,Schulz-Jander,Schulz-Jander, Hildegard, geb. Ger-lach, aus Bürgersdorf, Kreis Weh-lau, jetzt Klosterkirchhof 11, 24103Kiel, am 3. Mai

Schwegmann,Schwegmann,Schwegmann,Schwegmann,Schwegmann, Hildegard, geb. Senff,aus Gedwangen, Kreis Neidenburg,jetzt Borgholzstraße 5–11, 44799Bochum, am 28. April

ZUMZUMZUMZUMZUM 85. G 85. G 85. G 85. G 85. GEBURTSTAGEBURTSTAGEBURTSTAGEBURTSTAGEBURTSTAGBieber, Bieber, Bieber, Bieber, Bieber, Wilhelm, aus Groß Jerrutten,

Kreis Ortelsburg, jetzt Sauerbruch-straße 18, 42579 Heiligenhaus, am28. April

Day, Day, Day, Day, Day, Alice, geb. Albrecht, aus Nei-denburg, jetzt Hainbachstraße 73,76829 Landau, am 29. April

Hoch, Hoch, Hoch, Hoch, Hoch, Margarete, geb. Meiser, ausOstseebad Cranz, jetzt Elbstraße64, 22880 Wedel, am 2. Mai

Kinas, Kinas, Kinas, Kinas, Kinas, Reinhold, aus Moddelkau,Kreis Neidenburg, jetzt Theodor-Storm-Allee 5, 53757 St. Augustin,am 28. April

Sanden, Sanden, Sanden, Sanden, Sanden, Gertrud, geb. Lach, ausEbenfelde, Kreis Lyck, jetzt Feld-straße 36 a, 47506 Neukirchen-Vluyn, am 4. Mai

Saßmannshausen, Saßmannshausen, Saßmannshausen, Saßmannshausen, Saßmannshausen, Ruth, geb. Ker-schus, aus Warnien, Kreis Wehlau,jetzt Hölderlinstraße 16, 57076Siegen, am 4. Mai

Schliepe, Schliepe, Schliepe, Schliepe, Schliepe, Gerda, aus Ittau, Kreis Nei-denburg, jetzt Hauptmann-Böse-Weg 5, 28213 Bremen, am 3. Mai

Stolle, Stolle, Stolle, Stolle, Stolle, Lieselotte, geb. Baatz, ausLyck, jetzt Ernst-Moritz-Arndt-Straße 134, 38304 Wolfenbüttel,am 29. April

ZUMZUMZUMZUMZUM 80. G 80. G 80. G 80. G 80. GEBURTSTAGEBURTSTAGEBURTSTAGEBURTSTAGEBURTSTAGAubreville, Aubreville, Aubreville, Aubreville, Aubreville, Ursula, geb. Adomeit, aus

Ragnit, Feldgasse 19, Kreis Tilsit-Ragnit, jetzt Kamper Straße 34,42697 Solingen, am 29. April

Diekmann, Diekmann, Diekmann, Diekmann, Diekmann, Werner, aus Neu-Trakeh-nen, Kreis Ebenrode, jetzt Roggen-kamp 5, 33803 Steinhagen, am4. Mai

Dombrowski, Dombrowski, Dombrowski, Dombrowski, Dombrowski, Liesbeth, geb. Sczech,aus Sareiken, Kreis Lyck, jetztRichard-Linde-Weg 55, 21033Hamburg, am 29. April

Dührkoop, Dührkoop, Dührkoop, Dührkoop, Dührkoop, Gertraud, geb. Grill, ausEllerbach, Kreis Ebenrode, jetztHarburger Straße 25, 21614 Buxte-hude, am 29. April

Friese,Friese,Friese,Friese,Friese, Günther, aus Ortelsburg, jetztAlte Weinstiege 128, 70597 Stutt-gart, am 28. April

Gebhardt-Nannin,Gebhardt-Nannin,Gebhardt-Nannin,Gebhardt-Nannin,Gebhardt-Nannin, Anni, geb. Nan-ninga, aus Kleschen, Kreis Treu-burg, jetzt Süderstraße 52, 26835Holtland, am 2. Mai

Harths,Harths,Harths,Harths,Harths, Hedwig, aus Ebenfelde, KreisLyck, jetzt Am Katzenberg 38,99097 Erfurt, am 3. Mai

Kossack,Kossack,Kossack,Kossack,Kossack, Erwin, aus Alt-Passarge,Kreis Heiligenbeil, jetzt Brommy-straße 111, 26384 Wilhelmshaven,am 3. Mai

Lange,Lange,Lange,Lange,Lange, Hildegard, geb. Zehrt, ausHerdenau, Kreis Elchniederung,jetzt Allerstraße 5, 38539 Müden/Aller, am 29. April

Lembcke,Lembcke,Lembcke,Lembcke,Lembcke, Ursula, geb. Huck, aus Kö-nigsberg, jetzt Haynstraße 23,20249 Hamburg, am 22. April

Losche,Losche,Losche,Losche,Losche, Maria, geb. Florian, aus Gold-bach, Kreis Wehlau, jetzt Kalchen-straße 5, 88069 Tettnang, am 2. Mai

Lucka,Lucka,Lucka,Lucka,Lucka, Erika, aus Neidenburg,jetzt Kardinal-Krementz-Straße10, 56073 Koblenz, am 28. April

Mlinarzik,Mlinarzik,Mlinarzik,Mlinarzik,Mlinarzik, Helmut, aus Klein-Rau-schen, Kreis Lyck, jetzt Maingau-straße 43, 63179 Obertshausen, am2. Mai

Müller,Müller,Müller,Müller,Müller, Herta, geb. Szonn, aus Ben-digsfelde, Kreis Tilsit-Ragnit, jetztKirchhainer Damm 74, 12309 Ber-lin, am 29. April

Nautsch, Nautsch, Nautsch, Nautsch, Nautsch, Gertrud, geb. Mannke, ausKattenau, Kreis Ebenrode, jetztBahnhofstraße 17, 18507 Grim-men, am 3. Mai

Prüßner,Prüßner,Prüßner,Prüßner,Prüßner, Käte, geb. Fleischer, aus El-lernbruch, Kreis Gerdauen, jetztBrezlauer 3, 27632 Dorum, am26. April

Sdorra, Sdorra, Sdorra, Sdorra, Sdorra, Marianne, geb. Zöltsch, ausLyck, General-Busse-Straße 23,jetzt Staiglestraße 58, 72475 Bitz,am 30. April

Sypitzki, Sypitzki, Sypitzki, Sypitzki, Sypitzki, Ingrid, aus Wiesengrund,Kreis Lyck, jetzt Seniorenresidenz,Whng. 33, Osterstraße 21 a, 26316Varel, am 28. April

Staar, Staar, Staar, Staar, Staar, Elisabeth, geb. Turek, aus Ged-wangen, Kreis Neidenburg, jetztDorfstraße 16, 39638 Jerchel, am29. April

Textor,Textor,Textor,Textor,Textor, Eva, geb. Just, aus Frischenau,Tiefenthamm, Kreis Wehlau, jetztSaarstraße 10, 67366 Weingarten,am 3. Mai

Tschersich,Tschersich,Tschersich,Tschersich,Tschersich, Eleonore, geb. Hoppe,aus Königsberg, jetzt Schaapskop-pel 13 a, 23715 Bosau, am 28. April

Wenk,Wenk,Wenk,Wenk,Wenk, Renate, aus Garbseiden, jetztKranichfeld 39, 31787 Hameln, am28. April

Wilk, Wilk, Wilk, Wilk, Wilk, Lydia, geb. Ziemba, aus Lyck,Lycker Garten 40, jetzt Goethestra-ße 24, 45768 Marl, am 2. Mai

Wittig,Wittig,Wittig,Wittig,Wittig, Kurt, aus Reichenbach, jetztHebbelweg 2, 26386 Wilhelmsha-ven, am 6. Mai

Wolff,Wolff,Wolff,Wolff,Wolff, Irmgard, geb. Meding, aus Me-mel, jetzt Oststraße 8, Sonnenhof,26384 Wilhelmshaven, am 1. Mai

ZURZURZURZURZUR D D D D DIAMANTENENIAMANTENENIAMANTENENIAMANTENENIAMANTENEN H H H H HOCHZEITOCHZEITOCHZEITOCHZEITOCHZEIT

Pauls, Pauls, Pauls, Pauls, Pauls, Johannes, und Frau Eva, geb.Tetzlaff, aus Grunau, Kreis Heili-genbeil, jetzt Schützenallee 47,31134 Hildesheim, am 28. April

Schreitmüller, Schreitmüller, Schreitmüller, Schreitmüller, Schreitmüller, Friedrich, und FrauHerta, geb. Rotzoll, aus Ganshornbei Gilgenburg, Kreis Osterode,jetzt Bühringerstraße 29, 91710Gunzenhausen, am 1. Mai

ZURZURZURZURZUR G G G G GOLDENENOLDENENOLDENENOLDENENOLDENEN H H H H HOCHZEITOCHZEITOCHZEITOCHZEITOCHZEIT

Gand, Gand, Gand, Gand, Gand, Lothar, aus Gudnick beiLiebstadt, Kreis Mohrungen, undFrau Hannelies, geb. Murr, jetzt06888 Eutzsch bei Wittenberg, am28. April ■

Das Abo erhält:

Name / Vorname

Straße / Nr.

PLZ / Ort

Telefon

Das Abo hat geworben/verschenkt:

Name / Vorname

Straße / Nr.

PLZ / Ort

Telefon

Zahlungsart:

per Rechnungper Einzugsermächtigung (nur bei Konten in Deutschland)

jährlich halbjährlich vierteljährlichInland € 90,60 € 45,30 € 22,65Ausland € 114,00 € 57,00Luftpost € 158,40

Die Lieferung nach Übersee soll erfolgenper Schiffssendung (Auslandspreis) per Luftpost

Gültig ist der jeweils aktuelle Bezugspreis.Ihre Abobestellung gilt für mindestens ein Jahr.

Kontonummer

bei

Bankleitzahl

Datum, Unterschrift des Kontoinhabers

Widerrufsgarantie: Diese Bestellung kann innerhalb von 7 Tagen ab Bestellung schriftlich beim Ostpreußen-blatt-Vertrieb, Parkallee 84/86, 20144 Hamburg, widerrufen werden. Zur Fristwahrung genügt die rechtzeitigeAbsendung.

Datum / 2. Unterschrift

Sie werben einenneuen Abonnenten

Als Dankeschön für die Vermittlung oder das Verschenken eines Jahres-abos erhalten Sie Ihre persönliche Prämie.Außerdem werden Sie mit dieser Bestellung förderndes Mitglied der Landsmannschaft Ostpreußen e. V. Für bestehendeund eigene Abonnements oder Kurzzeitabos (unter 12 Monaten) wird keine Prämie gewährt. Prämienauslieferung solangeder Vorrat reicht.

Wir schenken IhnenIhre Super-Prämie

Ich bestelle persönlich

Ich verschenke ein Abonnement

Ich werbe einen Abonnenten

Preußisches

aus erster Hand

Jedes Messer Stück für Stück von Hand geschärft und von der Qualitätskontrolle geprüft.

Für besondere AnsprücheChromvanadium-Molybdänstahl eisgehärtet,Handabzug der Klingen

Mit freundlicher

Empfehlung

PROFIHOCHWERTIGES24-TEILIGES MESSERSET

CHEF KOCH-KOFFER

Hörfunk und Fernsehen

Sonntag, 27. April,Sonntag, 27. April,Sonntag, 27. April,Sonntag, 27. April,Sonntag, 27. April, 19.30 Uhr, ZDF:Mit Gottes Segen in die Hölle.Dreiteilige Dokumentation überden Dreißigjährigen Krieg.

Montag, 28. April,Montag, 28. April,Montag, 28. April,Montag, 28. April,Montag, 28. April, 20.15 Uhr,WDR: Sibiriens vergessenerSeeweg.

Dienstag, 29. April,Dienstag, 29. April,Dienstag, 29. April,Dienstag, 29. April,Dienstag, 29. April, 20.15 Uhr,ZDF: Verdammte See (1). „Ver-senkt die Bismarck“ (2. Teil am 6.Mai).

Dienstag, 29. April,Dienstag, 29. April,Dienstag, 29. April,Dienstag, 29. April,Dienstag, 29. April, 23 Uhr, NDR:Auf neuem Kurs. Die DeutscheMarine im Einsatz.

Mittwoch, 30. April,Mittwoch, 30. April,Mittwoch, 30. April,Mittwoch, 30. April,Mittwoch, 30. April, 13.30 Uhr, BR:Die Kelten. Dokumentation über„Krieger, Künstler, Kultgemein-schaft“.

Mittwoch, 30. April,Mittwoch, 30. April,Mittwoch, 30. April,Mittwoch, 30. April,Mittwoch, 30. April, 19.30 Uhr, BR:Bilder einer Landschaft. „DerPlattensee“.

Mittwoch, 30. April,Mittwoch, 30. April,Mittwoch, 30. April,Mittwoch, 30. April,Mittwoch, 30. April, 23 Uhr, NDR:U-Boot-Krieg im Atlantik (1).

Donnerstag, 1. Mai,Donnerstag, 1. Mai,Donnerstag, 1. Mai,Donnerstag, 1. Mai,Donnerstag, 1. Mai, 19.10 Uhr,ARD: „Baltisches Gold“. Doku-mentation über Bernstein.

Donnerstag, 1. Mai,Donnerstag, 1. Mai,Donnerstag, 1. Mai,Donnerstag, 1. Mai,Donnerstag, 1. Mai, 21.45 Uhr,ARD: „Die UFO-Story – War E.T.auf der Erde zu Besuch?“ Doku-mentation.

Freitag, 2. Mai,Freitag, 2. Mai,Freitag, 2. Mai,Freitag, 2. Mai,Freitag, 2. Mai, 22.05 Uhr, Arte:Die verdrängte Gefahr. Doku-mentation über die Folgen vonTschernobyl.

Page 16: UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND / DAS … · 2011. 12. 22. · moslemischen Bosnier Naser Oric fest. Nicht weil er ein Leibwächter von Milosevic gewesen war, son-dern

LANDSMANNSCHAFTLICHE ARBEIT

H E I M A T A R B E I T16 Folge 17 – 26. April 2003

BBBBBUNDUNDUNDUNDUND J J J J JUNGESUNGESUNGESUNGESUNGES O O O O OSTPREUSSENSTPREUSSENSTPREUSSENSTPREUSSENSTPREUSSEN

Vors.: Nanette Kaiser (komm.)Vors.: Nanette Kaiser (komm.)Vors.: Nanette Kaiser (komm.)Vors.: Nanette Kaiser (komm.)Vors.: Nanette Kaiser (komm.)Geschäftsstelle: Parkallee 86,Geschäftsstelle: Parkallee 86,Geschäftsstelle: Parkallee 86,Geschäftsstelle: Parkallee 86,Geschäftsstelle: Parkallee 86,20144 Hamburg, Telefon 0 4020144 Hamburg, Telefon 0 4020144 Hamburg, Telefon 0 4020144 Hamburg, Telefon 0 4020144 Hamburg, Telefon 0 40(41 40 08 24) , Fax 0 40(41 40 08 24) , Fax 0 40(41 40 08 24) , Fax 0 40(41 40 08 24) , Fax 0 40(41 40 08 24) , Fax 0 40(41 40 08 48) , E-Mai l :(41 40 08 48) , E-Mai l :(41 40 08 48) , E-Mai l :(41 40 08 48) , E-Mai l :(41 40 08 48) , E-Mai l :[email protected]@[email protected]@[email protected]

BJO-SüdBJO-SüdBJO-SüdBJO-SüdBJO-Süd – Auftaktveranstaltung desBJO-Süd. Fahrt ab Crailsheim mit hi-storischer Eisenbahn in einem separa-ten und mit ostpreußischen Fahnenversehenen Wagon. Mitglieder undInteressenten wenden sich an: An-dreas Kurt Borm, Gustav-Froelich-Straße 26, 67480 Edenkoben, Telefon(0 63 23) 33 67, [email protected].

BJO-Nord – BJO-Nord – BJO-Nord – BJO-Nord – BJO-Nord – Besuch des Hauses derHeimat der Kreisgemeinschaft Preu-ßisch Holland in Itzehoe. Mitgliederund Interessenten melden sich bei:BJO, Bundesgeschäftsstelle.

LLLLLANDESGRUPPEANDESGRUPPEANDESGRUPPEANDESGRUPPEANDESGRUPPE B B B B BERLINERLINERLINERLINERLIN

Vors.: Hans-Joachim Wolf, Te-Vors.: Hans-Joachim Wolf, Te-Vors.: Hans-Joachim Wolf, Te-Vors.: Hans-Joachim Wolf, Te-Vors.: Hans-Joachim Wolf, Te-lefon (03 37 01) 5 76 56, Ha-lefon (03 37 01) 5 76 56, Ha-lefon (03 37 01) 5 76 56, Ha-lefon (03 37 01) 5 76 56, Ha-lefon (03 37 01) 5 76 56, Ha-bichtweg 8, 14979 Groß-bichtweg 8, 14979 Groß-bichtweg 8, 14979 Groß-bichtweg 8, 14979 Groß-bichtweg 8, 14979 Groß-beeren, Geschäftsführung:beeren, Geschäftsführung:beeren, Geschäftsführung:beeren, Geschäftsführung:beeren, Geschäftsführung:Telefon (0 30) 23 00 53 51,Telefon (0 30) 23 00 53 51,Telefon (0 30) 23 00 53 51,Telefon (0 30) 23 00 53 51,Telefon (0 30) 23 00 53 51,Deutschlandhaus, Stresemann-Deutschlandhaus, Stresemann-Deutschlandhaus, Stresemann-Deutschlandhaus, Stresemann-Deutschlandhaus, Stresemann-straße 90, 10963 Berlinstraße 90, 10963 Berlinstraße 90, 10963 Berlinstraße 90, 10963 Berlinstraße 90, 10963 Berlin

Do., 8. Mai, Angerburg, Darkehmen,Angerburg, Darkehmen,Angerburg, Darkehmen,Angerburg, Darkehmen,Angerburg, Darkehmen,GoldapGoldapGoldapGoldapGoldap, 14.30 Uhr, Restaurant Ame-ra, Leonorenstraße 96/98, 12247Berlin – Muttertag. Anfragen an IlseHirche, Telefon 4 04 86 90.

Sbd., 10. Mai, InsterburgInsterburgInsterburgInsterburgInsterburg, 15 Uhr,Restaurant Novi Sad, SchönefelderStraße 2, 12355 Berlin, ostpreu-ßischer Nachmittag. Anfragenan Günter Schuchmilski, Telefon5 62 68 33.

LLLLLANDESGRUPPEANDESGRUPPEANDESGRUPPEANDESGRUPPEANDESGRUPPEHHHHHAMBURGAMBURGAMBURGAMBURGAMBURG

Vors.: Hartmut Klingbeutel,Vors.: Hartmut Klingbeutel,Vors.: Hartmut Klingbeutel,Vors.: Hartmut Klingbeutel,Vors.: Hartmut Klingbeutel,Kippingstraße 13, 20144 Ham-Kippingstraße 13, 20144 Ham-Kippingstraße 13, 20144 Ham-Kippingstraße 13, 20144 Ham-Kippingstraße 13, 20144 Ham-burg, Telefon (0 40) 44 49 93,burg, Telefon (0 40) 44 49 93,burg, Telefon (0 40) 44 49 93,burg, Telefon (0 40) 44 49 93,burg, Telefon (0 40) 44 49 93,Mobiltelefon (01 70) 3 10 28 15Mobiltelefon (01 70) 3 10 28 15Mobiltelefon (01 70) 3 10 28 15Mobiltelefon (01 70) 3 10 28 15Mobiltelefon (01 70) 3 10 28 15

LANDESGRUPPELANDESGRUPPELANDESGRUPPELANDESGRUPPELANDESGRUPPE

SonntagSonntagSonntagSonntagSonntag, 27. April, 10, Uhr, ost-preußischer Heimatgottesdienstmit Abendmahl in der ErlöserKirche, Junge Straße 7, Nähe Ber-liner Tor. Die kirchenmusikali-sche Ausgestaltung liegt in denHänden von Herrn Seggermann.Der Ostpreußenchor Hamburgwirkt mit. Die ostpreußische Li-turgie wird die Teilnehmer durchdie Feier begleiten. Die Lesunghält Waltraut Beger, und die Pre-digt Pastor i. R. Schulz-Sandhofvon der Gemeinschaft evangeli-scher Ostpreußen. Im Anschlußan den Gottesdienst wird eineTasse Kaffee/Tee gereicht.

BEZIRKSGRUPPEBEZIRKSGRUPPEBEZIRKSGRUPPEBEZIRKSGRUPPEBEZIRKSGRUPPEFarmsen/WaFarmsen/WaFarmsen/WaFarmsen/WaFarmsen/Walddörferlddörferlddörferlddörferlddörfer – Dienstag, 6.

Mai, 16 Uhr, Treffen der Gruppe imVereinslokal Condor, Berner Heerweg188, 22159 Hamburg.

Hamm/HornHamm/HornHamm/HornHamm/HornHamm/Horn – Sonntag, 4. Mai, 14Uhr, Frühlingsfeier in der Altentages-stätte Horn, Am Gojenboom 30, gleichneben dem U-Bahn-Parkplatz HornerRennbahn. Nach der gemeinsamenKaffeetafel mit selbstgebackenem Ku-chen gibt es wieder Humor und Tanzmit Peter. Tischreservierung aufWunsch bitte bei Siegfried Czernitzkiunter Telefon (0 40) 6 93 27 24. AlleGäste und Freunde sind herzlich will-kommen.

Harburg/WilhelmsburgHarburg/WilhelmsburgHarburg/WilhelmsburgHarburg/WilhelmsburgHarburg/Wilhelmsburg – Montag,28. April, 15 Uhr, Heimatnachmittagim Gasthaus Waldquelle, Höpenstraße88, Meckelfeld (mit dem Bus 443 bisWaldquelle).

KREISGRUPPEKREISGRUPPEKREISGRUPPEKREISGRUPPEKREISGRUPPEGumbinnen Gumbinnen Gumbinnen Gumbinnen Gumbinnen – Sonnabend, 10. Mai,

14 Uhr, Treffen der Gruppe im Hausder Heimat, Vor dem Holstentor 2, zuerreichen mit der U2, BahnstationMessehallen. Das Treffen findet zu-sammen mit der Kreisgruppe Tilsitund der ehemaligen BezirksgruppeBarmbek statt. Es soll der Frühling mitLiedern, Erzählungen und Gedichtenbegrüßt werden.

Heiligenbeil Heiligenbeil Heiligenbeil Heiligenbeil Heiligenbeil – Donnerstag, 29. Mai,6.30 Uhr, Abfahrt zur Hallig Hooge,Hamburg ZOB. Der Preis beträgt proPerson 40 Euro, im Preis enthalten:Bus- und Schiffsfahrt, Mittagessen,Museum und Flutkino. Anmeldung bis23. Mai bei Lm. K. Wien, Telefon (0 41

08) 49 08 60. Gäste sind herzlich will-kommen.

InsterburgInsterburgInsterburgInsterburgInsterburg – Freitag, 2. Mai, 9 Uhr,Treffen der Gruppe am ZOB. DieGruppe fährt zum Steinhuder Meer.

SensburgSensburgSensburgSensburgSensburg – Sonntag, 18. Mai, 15 Uhr,gemütliches Beisammensein mit Sin-gen im Polizeisportheim, Sternschan-ze 4. Gästen sind herzlich willkom-men.

SALZBURGER VEREINSALZBURGER VEREINSALZBURGER VEREINSALZBURGER VEREINSALZBURGER VEREINSonnabendSonnabendSonnabendSonnabendSonnabend, 10. Mai,10. Mai,10. Mai,10. Mai,10. Mai, 13 Uhr, Treffen

der Gruppe im Hotel St. Raphael, Ade-nauerallee 41, Hamburg. Christian Pa-pendick hält einen Diavortrag „Was istnoch zu retten? – Deutsche Bausub-stanz im nördlichen Ostpreußen“.

LLLLLANDESGRUPPEANDESGRUPPEANDESGRUPPEANDESGRUPPEANDESGRUPPEBBBBBADENADENADENADENADEN-W-W-W-W-WÜRTTEMBERGÜRTTEMBERGÜRTTEMBERGÜRTTEMBERGÜRTTEMBERG

Vors.: Günter Zdunnek, Post-Vors.: Günter Zdunnek, Post-Vors.: Günter Zdunnek, Post-Vors.: Günter Zdunnek, Post-Vors.: Günter Zdunnek, Post-fach 12 58, 71667 Marbach. Ge-fach 12 58, 71667 Marbach. Ge-fach 12 58, 71667 Marbach. Ge-fach 12 58, 71667 Marbach. Ge-fach 12 58, 71667 Marbach. Ge-schäftsstelle: Schloßstraße 92,schäftsstelle: Schloßstraße 92,schäftsstelle: Schloßstraße 92,schäftsstelle: Schloßstraße 92,schäftsstelle: Schloßstraße 92,70176 Stuttgart70176 Stuttgart70176 Stuttgart70176 Stuttgart70176 Stuttgart

Heidelberg Heidelberg Heidelberg Heidelberg Heidelberg – Sonntag, 4. Mai, 15Uhr, Treffen der Gruppe im Rega-Ho-tel, Bergheimer Straße 63. Lm. Pitro-nek hält einen Diavortrag „Auf LuthersSpuren“. Bei Frau Bittner und FrauSchröder bedankt sich die Gruppeherzlich für die Spenden. Die Rech-nungsführerin, Frau Schmehling, bit-tet diejenigen Mitglieder, die den Jah-resbeitrag für 2003 noch nicht bezahlthaben, dieses nachzuholen. FrauSchmehling ist aber auch bereit, denBeitrag an den Veranstaltungstermi-nen entgegenzunehmen.

StuttgartStuttgartStuttgartStuttgartStuttgart – Freitag, 9. Mai, 15 Uhr,Treffen der Frauengruppe im Haus derHeimat, Kleiner Saal. Uta Lüttich hälteinen Vortrag „Pfingsten – gestern undheute“.

LLLLLANDESGRUPPEANDESGRUPPEANDESGRUPPEANDESGRUPPEANDESGRUPPE B B B B BAYERNAYERNAYERNAYERNAYERN

Vors.: Friedrich-Wilhelm Böld,Vors.: Friedrich-Wilhelm Böld,Vors.: Friedrich-Wilhelm Böld,Vors.: Friedrich-Wilhelm Böld,Vors.: Friedrich-Wilhelm Böld,Tel. (08 21) 51 78 26, Fax (08 21)Tel. (08 21) 51 78 26, Fax (08 21)Tel. (08 21) 51 78 26, Fax (08 21)Tel. (08 21) 51 78 26, Fax (08 21)Tel. (08 21) 51 78 26, Fax (08 21)3 45 14 25, Heilig-Grab-Gasse3 45 14 25, Heilig-Grab-Gasse3 45 14 25, Heilig-Grab-Gasse3 45 14 25, Heilig-Grab-Gasse3 45 14 25, Heilig-Grab-Gasse3, 86150 Augsburg3, 86150 Augsburg3, 86150 Augsburg3, 86150 Augsburg3, 86150 Augsburg

Amberg Amberg Amberg Amberg Amberg – Dienstag, 6. Mai, 14.30Uhr, Treffen im Altstadthotel, Batte-riegasse 2.

AugsburgAugsburgAugsburgAugsburgAugsburg – Sonnabend, 26. April, 15Uhr, Treffen der Gruppe in den Zirbel-stuben mit „Peterchen’s Mondfahrt“einem unterhaltsamen Beitrag zurMondlandung 1969. – Die 1. Vorsit-zende Reintraut Rassat konnte 42 Mit-glieder und Gäste, darunter den Be-zirksvorsitzenden Kurt Pentzek, zurJahreshauptversammlung begrüßen.Mit Filmen, Vorträgen, Matjes- undKönigsberger-Klopse-Essen, Deutsch-landtreffen in Leipzig, Sommerausflugnach Lindau und der abschließendenWeihnachtsfeier unter anderem warein ausgewogenes Programm 2002geboten. R. Rassat hatte ihr Amt alsVorsitzende abgegeben – 22 Jahre sindgenug, wie sie meinte. HerausragendeEreignisse unter ihrer Leitung warenDiavorträge von Herrn Scharloff undMichael Welder, Einweihung des Ge-denksteines 1984, Anschaffung vonFahnen, diverse Deutschlandtreffen,Durchführung der 50-Jahr-Feier undvieles mehr. Mit einem von UlrikeMeßmer selbst verfaßten Dankesge-dicht und einem bunten Frühlings-strauß wurde sie verabschiedet. Esfolgten Berichte der Frauenleiterin,Schatzmeisterin, Kassenprüfern. Derneue/alte Vorstand setzt sich zusam-men aus: 1. Vorsitzender J. G. Behredt,2. Vorsitzender F. W. Böld, Schatz-meister Ulrike Meßmer, Schriftfüh-rung Ingeborg Hammerschmidt, Frau-engruppe Ingeborg Glogger, BeisitzerRuth Bauer, Bernd Miklitze, ElzbetaMiklitze, Jürgen Schulzki. Ehrenur-kunden erhielten für 25 Jahre: Hermi-ne Peter, Hedwig Rehle, LisbethRingat, Jürgen Schulzki, Erna Strauß,Gisela Vanselow. Für 20 Jahre: MetaFreyer, Irma Jurkschat. Für 15 Jahre:Karin Heidmann, Brigitte Pomarolli,Hildegard Schulz, Hans Ulrich Wie-berneit. Für zehn Jahre: Heinz undRenate Scheffler, Waltraut Scherer.

Bad Reichenhall Bad Reichenhall Bad Reichenhall Bad Reichenhall Bad Reichenhall – Beim vorösterli-chen Heimatnachmittag begrüßte MaxRichard Hoffmann Landsleute undGäste, den BdV-Obmann Herbert Ottund Margarete Maschauer. Nach denüblichen Geburts- und Gedenktagen,wurden die Fahrten nach Laufen, zumFest der Landsmannschaft mit den Ös-terreichern, und zum Jahresausflug anden Mond-/Wolfgangsee besprochen.

Dann referierte Hoffmann über denrussischen Dichter Fjodor Iwano-witsch Tjutschew (1803–73). LautFremdenliste von Bad Reichenhallwar der berühmte Dichter mit Familieund Dienerschaft am 18. Juni 1859 ausSankt Petersburg in Bad Reichenhalleingetroffen. Das Quartier wurde imKurhaus bezogen. Schon mit 19 Jahrenkam Tjutschew an die russische Bot-schaft in München und blieb dort 22Jahre. Er sprach fließend deutsch undfranzösisch. Er übersetzte neben sei-ner Tätigkeit deutsche Klassiker insRussische und gewann durch seineReisen in die Berge ein besonders inni-ges Verhältnis zur Alpenwelt. Hoff-mann zitierte dann Gedichte von1830: „Salzburg“, „Der Morgen im Ge-birge“ und das geheimnisvolle Gedicht„Die Alpen“. Hoffmann bedankte sichbei den Zuhörern für die Aufmerksam-keit und lud zum nächsten Treffen ein.

München Nord/SüdMünchen Nord/SüdMünchen Nord/SüdMünchen Nord/SüdMünchen Nord/Süd – Freitag, 9.Mai, 14 Uhr, Treffen der Frauengrup-pe im Haus des Deutschen Ostens, AmLilienberg 5, 81669 München.

StarnbergStarnbergStarnbergStarnbergStarnberg – Mittwoch, 7. Mai, 15Uhr, Führung durch das StarnbergerHeimatmuseum, Museumsweg bei derUnterführung zum See an der Bahn-hofsstraße.

LLLLLANDESGRUPPEANDESGRUPPEANDESGRUPPEANDESGRUPPEANDESGRUPPEBBBBBRANDENBURGRANDENBURGRANDENBURGRANDENBURGRANDENBURG

Landesvorsitzender: HorstLandesvorsitzender: HorstLandesvorsitzender: HorstLandesvorsitzender: HorstLandesvorsitzender: HorstHaut, Oranienburger Chaus-Haut, Oranienburger Chaus-Haut, Oranienburger Chaus-Haut, Oranienburger Chaus-Haut, Oranienburger Chaus-see 7, 16515 Schmachtenha-see 7, 16515 Schmachtenha-see 7, 16515 Schmachtenha-see 7, 16515 Schmachtenha-see 7, 16515 Schmachtenha-gen, Telefon und Fax (0 33 01)gen, Telefon und Fax (0 33 01)gen, Telefon und Fax (0 33 01)gen, Telefon und Fax (0 33 01)gen, Telefon und Fax (0 33 01)80 35 27. Ehrenvorsitzender:80 35 27. Ehrenvorsitzender:80 35 27. Ehrenvorsitzender:80 35 27. Ehrenvorsitzender:80 35 27. Ehrenvorsitzender:Georg Vögerl, Buggestraße 6,Georg Vögerl, Buggestraße 6,Georg Vögerl, Buggestraße 6,Georg Vögerl, Buggestraße 6,Georg Vögerl, Buggestraße 6,

12163 Berlin, Telefon (0 30) 8 21 20 96,12163 Berlin, Telefon (0 30) 8 21 20 96,12163 Berlin, Telefon (0 30) 8 21 20 96,12163 Berlin, Telefon (0 30) 8 21 20 96,12163 Berlin, Telefon (0 30) 8 21 20 96,Fax (0 30) 8 21 20 99Fax (0 30) 8 21 20 99Fax (0 30) 8 21 20 99Fax (0 30) 8 21 20 99Fax (0 30) 8 21 20 99

Brandenburg a. d. H.Brandenburg a. d. H.Brandenburg a. d. H.Brandenburg a. d. H.Brandenburg a. d. H. – Donnerstag,8. Mai, 14 Uhr, Treffen der Gruppe inder Heimatstube, Kurstraße 17.

LLLLLANDESGRUPPEANDESGRUPPEANDESGRUPPEANDESGRUPPEANDESGRUPPE B B B B BREMENREMENREMENREMENREMEN

Vors.: Helmut Gutzeit, Tel.Vors.: Helmut Gutzeit, Tel.Vors.: Helmut Gutzeit, Tel.Vors.: Helmut Gutzeit, Tel.Vors.: Helmut Gutzeit, Tel.(04 21) 25 06 68, Fax (04 21)(04 21) 25 06 68, Fax (04 21)(04 21) 25 06 68, Fax (04 21)(04 21) 25 06 68, Fax (04 21)(04 21) 25 06 68, Fax (04 21)25 01 88, Hodenberger Stra25 01 88, Hodenberger Stra25 01 88, Hodenberger Stra25 01 88, Hodenberger Stra25 01 88, Hodenberger Straßeßeßeßeße39 b, 28355 Bremen. Ge-39 b, 28355 Bremen. Ge-39 b, 28355 Bremen. Ge-39 b, 28355 Bremen. Ge-39 b, 28355 Bremen. Ge-schäftsführer: Bernhard Heit-schäftsführer: Bernhard Heit-schäftsführer: Bernhard Heit-schäftsführer: Bernhard Heit-schäftsführer: Bernhard Heit-ger, Telefon (04 21) 51 06 03,ger, Telefon (04 21) 51 06 03,ger, Telefon (04 21) 51 06 03,ger, Telefon (04 21) 51 06 03,ger, Telefon (04 21) 51 06 03,Heilbronner Straße 19, 28816Heilbronner Straße 19, 28816Heilbronner Straße 19, 28816Heilbronner Straße 19, 28816Heilbronner Straße 19, 28816StuhrStuhrStuhrStuhrStuhr

BremerhavenBremerhavenBremerhavenBremerhavenBremerhaven – Freitag, 9. Mai, 15Uhr, Treffen der Frauengruppe im„Barlach-Haus“.

LLLLLANDESGRUPPEANDESGRUPPEANDESGRUPPEANDESGRUPPEANDESGRUPPE H H H H HESSENESSENESSENESSENESSEN

Vors.: Anneliese Franz, geb.Vors.: Anneliese Franz, geb.Vors.: Anneliese Franz, geb.Vors.: Anneliese Franz, geb.Vors.: Anneliese Franz, geb.Wlottkowski, Telefon und FaxWlottkowski, Telefon und FaxWlottkowski, Telefon und FaxWlottkowski, Telefon und FaxWlottkowski, Telefon und Fax(0 27 71) 26 12 22, Hohl 38,(0 27 71) 26 12 22, Hohl 38,(0 27 71) 26 12 22, Hohl 38,(0 27 71) 26 12 22, Hohl 38,(0 27 71) 26 12 22, Hohl 38,35683 Dillenburg35683 Dillenburg35683 Dillenburg35683 Dillenburg35683 Dillenburg

KassKassKassKassKassel el el el el – Dienstag, 6. Mai, 15 Uhr,Treffen der Gruppe im Restaurant AltSüsterfeld, Eifelweg. Gerhard Landauberichtet von der Vogelwelt Ostpreu-ßens. – Bei der letzten Zusammen-kunft der Ost- und Westpreußen warbder 2. Vorsitzende Hermann Opiollafür die Teilnahme am Regionaltreffender Kreisgemeinschaft Ebenrode(Stallupönen) in Kassel und an derWiedereröffnung der Dauerausstel-lung „Flucht und Vertreibung“ im Hes-senpark in Neu-Anspach. Ruth Barthelgestaltet den Nachmittag ganz im Zei-chen des beginnenden Frühlings mitheimatlichen Gedichten, Erzählungenund vielen gemeinsam gesungenenLiedern. Besonders eindrucksvoll wardie Lesung eines längeren Abschnittesaus dem Büchlein „Liebes altes Kö-nigsberg“, die die Zuhörer auf einenRundgang um die ostpreußischeHauptstadt führte. Viele Erinnerungenwurden wach, und es gab mehrfachZwischenbeifall. Frohgestimmt be-dankten sich alle für so einen schönenFrühlingsnachmittag.

WiesbadenWiesbadenWiesbadenWiesbadenWiesbaden – Donnerstag, 8. Mai,17.30 Uhr, Stammtisch im RestaurantKleinfeldchen, Hollerbornstraße 9.Serviert wird Maischolle. Es kannauch nach der Speisekarte bestelltwerden. Bitten anmelden bis 3. Maibei Irmgard Steffen, Telefon (06 11)84 49 38. Auch wer das Stammessennicht möchte, sollte sich wegen derPlatzdisposition unbedingt anmelden.

LLLLLANDESGRUPPEANDESGRUPPEANDESGRUPPEANDESGRUPPEANDESGRUPPE M M M M MECKLENECKLENECKLENECKLENECKLEN-----BURGBURGBURGBURGBURG-V-V-V-V-VORPOMMERNORPOMMERNORPOMMERNORPOMMERNORPOMMERN

Vors.: Manfred F. Schukat, Hir-Vors.: Manfred F. Schukat, Hir-Vors.: Manfred F. Schukat, Hir-Vors.: Manfred F. Schukat, Hir-Vors.: Manfred F. Schukat, Hir-tenstraße 7 a, 17389 Anklam,tenstraße 7 a, 17389 Anklam,tenstraße 7 a, 17389 Anklam,tenstraße 7 a, 17389 Anklam,tenstraße 7 a, 17389 Anklam,Tel. (0 39 71) 24 56 88Tel. (0 39 71) 24 56 88Tel. (0 39 71) 24 56 88Tel. (0 39 71) 24 56 88Tel. (0 39 71) 24 56 88

LudwigslustLudwigslustLudwigslustLudwigslustLudwigslust – Sonnabend, 26. April,10 Uhr, Frühlingstreffen in der Gast-stätte Schwedt, Redfin, Bundesstraße 5.

LLLLLANDESGRUPPEANDESGRUPPEANDESGRUPPEANDESGRUPPEANDESGRUPPENNNNNIEDERSACHSENIEDERSACHSENIEDERSACHSENIEDERSACHSENIEDERSACHSEN

Vors.: Dr. Barbara Loeffke, Al-Vors.: Dr. Barbara Loeffke, Al-Vors.: Dr. Barbara Loeffke, Al-Vors.: Dr. Barbara Loeffke, Al-Vors.: Dr. Barbara Loeffke, Al-ter Hessenweg 13, 21335 Lü-ter Hessenweg 13, 21335 Lü-ter Hessenweg 13, 21335 Lü-ter Hessenweg 13, 21335 Lü-ter Hessenweg 13, 21335 Lü-neburg, Telefon (0 41 31)neburg, Telefon (0 41 31)neburg, Telefon (0 41 31)neburg, Telefon (0 41 31)neburg, Telefon (0 41 31)4 26 84. Schriftführer und4 26 84. Schriftführer und4 26 84. Schriftführer und4 26 84. Schriftführer und4 26 84. Schriftführer undSchatzmeister: Irmgard Bör-Schatzmeister: Irmgard Bör-Schatzmeister: Irmgard Bör-Schatzmeister: Irmgard Bör-Schatzmeister: Irmgard Bör-necke, Mühlenstraße 22a,necke, Mühlenstraße 22a,necke, Mühlenstraße 22a,necke, Mühlenstraße 22a,necke, Mühlenstraße 22a,31812 Bad Pyrmont, Telefon31812 Bad Pyrmont, Telefon31812 Bad Pyrmont, Telefon31812 Bad Pyrmont, Telefon31812 Bad Pyrmont, Telefon(0 52 81) 60 92 68.(0 52 81) 60 92 68.(0 52 81) 60 92 68.(0 52 81) 60 92 68.(0 52 81) 60 92 68.

Bezirksgruppe Lüneburg: Manfred Kirrin-Bezirksgruppe Lüneburg: Manfred Kirrin-Bezirksgruppe Lüneburg: Manfred Kirrin-Bezirksgruppe Lüneburg: Manfred Kirrin-Bezirksgruppe Lüneburg: Manfred Kirrin-nis, Kreuzgarten 4, 29223 Celle, Telefonnis, Kreuzgarten 4, 29223 Celle, Telefonnis, Kreuzgarten 4, 29223 Celle, Telefonnis, Kreuzgarten 4, 29223 Celle, Telefonnis, Kreuzgarten 4, 29223 Celle, Telefon(0 51 41) 93 17 70. Bezirksgruppe Braun-(0 51 41) 93 17 70. Bezirksgruppe Braun-(0 51 41) 93 17 70. Bezirksgruppe Braun-(0 51 41) 93 17 70. Bezirksgruppe Braun-(0 51 41) 93 17 70. Bezirksgruppe Braun-schweig: Fritz Folger, Sommerlust 26,schweig: Fritz Folger, Sommerlust 26,schweig: Fritz Folger, Sommerlust 26,schweig: Fritz Folger, Sommerlust 26,schweig: Fritz Folger, Sommerlust 26,38118 Braunschweig, Telefon (05 31) 2 5038118 Braunschweig, Telefon (05 31) 2 5038118 Braunschweig, Telefon (05 31) 2 5038118 Braunschweig, Telefon (05 31) 2 5038118 Braunschweig, Telefon (05 31) 2 5093 77. Bezirksgruppe Weser-Ems: Otto von93 77. Bezirksgruppe Weser-Ems: Otto von93 77. Bezirksgruppe Weser-Ems: Otto von93 77. Bezirksgruppe Weser-Ems: Otto von93 77. Bezirksgruppe Weser-Ems: Otto vonBelow, Neuen Kamp 22, 49584 Fürstenau,Below, Neuen Kamp 22, 49584 Fürstenau,Below, Neuen Kamp 22, 49584 Fürstenau,Below, Neuen Kamp 22, 49584 Fürstenau,Below, Neuen Kamp 22, 49584 Fürstenau,Telefon (0 59 01) 29 68. BezirksgruppeTelefon (0 59 01) 29 68. BezirksgruppeTelefon (0 59 01) 29 68. BezirksgruppeTelefon (0 59 01) 29 68. BezirksgruppeTelefon (0 59 01) 29 68. BezirksgruppeHannover: Wilhelm Czypull, Wintershall-Hannover: Wilhelm Czypull, Wintershall-Hannover: Wilhelm Czypull, Wintershall-Hannover: Wilhelm Czypull, Wintershall-Hannover: Wilhelm Czypull, Wintershall-Allee 7, 31275 Lehrte, Telefon (0 51 32)Allee 7, 31275 Lehrte, Telefon (0 51 32)Allee 7, 31275 Lehrte, Telefon (0 51 32)Allee 7, 31275 Lehrte, Telefon (0 51 32)Allee 7, 31275 Lehrte, Telefon (0 51 32)28 71.28 71.28 71.28 71.28 71.

DelmenhorstDelmenhorstDelmenhorstDelmenhorstDelmenhorst – Dienstag, 6. Mai, 15Uhr, Treffen der Frauengruppe in derDelmeburg. – Dienstag, 6. Mai, 15 Uhr,Treffen der Männergruppe in der Hei-matstube, Louisenstraße 34.

HolzmindenHolzmindenHolzmindenHolzmindenHolzminden – Sonnabend, 10. Mai,13 Uhr, Orchideenwanderung, Treff-punkt an der Stadthalle. Der Kaffee-nachmittag findet dann um 16 Uhr imFelsenkeller statt.

OldenburgOldenburgOldenburgOldenburgOldenburg – Mittwoch, 14. Mai,13.30 Uhr, Ausflug in die OstdeutscheHeimatstube in Bad Zwischenahn.Abfahrt ist um 13.30 Uhr am ZOB,Nordseite des Bahnhofs. – Einen öster-lichen Nachmittag gestaltete unsereFrauengruppe für über 60 Damen undHerren. Den Häschen-Tischschmuckbastelten die drei L’s: die Damen La-busch, Libuda und Lorenzen, und fürfünf Geburtstagskinder wurde eigensein neues Geburtstagslied nach derMelodie von „Heil dir im Siegerkranz“,der Kaiserhymne (von 1871 bis 1918Hymne des Deutschen Reichs), into-niert, und es fand begeisterten Beifall.Die Gestaltung des Nachmittags warvon unserer Vorsitzenden, MargotZindler, zusammengestellt worden,und sie hatte eifrige Vortragende ge-winnen können. Viele Lieder wechsel-ten mit Gedichten, Balladen und Ge-schichten und schufen eine fröhlicheAtmosphäre, so daß dieser Nachmit-tag viel zu schnell verging. Auch unse-re älteren Mitglieder, die nicht mehrzu den Nachmittagen kommen kön-nen, werden von uns zu Ostern be-sucht und mit einem Bericht über denNachmittag und österlichen Mitbring-seln an die Heimat erinnert, um so zuzeigen, daß sie nicht vergessen wurde.

LLLLLANDESGRUPPEANDESGRUPPEANDESGRUPPEANDESGRUPPEANDESGRUPPENNNNNORDRHEINORDRHEINORDRHEINORDRHEINORDRHEIN-W-W-W-W-WESTFALENESTFALENESTFALENESTFALENESTFALEN

Vors.: Dr. Dr. Ehrenfried Ma-Vors.: Dr. Dr. Ehrenfried Ma-Vors.: Dr. Dr. Ehrenfried Ma-Vors.: Dr. Dr. Ehrenfried Ma-Vors.: Dr. Dr. Ehrenfried Ma-thiak. Geschäftsstelle: Werste-thiak. Geschäftsstelle: Werste-thiak. Geschäftsstelle: Werste-thiak. Geschäftsstelle: Werste-thiak. Geschäftsstelle: Werste-ner Dorfstraße 187, 40591 Düs-ner Dorfstraße 187, 40591 Düs-ner Dorfstraße 187, 40591 Düs-ner Dorfstraße 187, 40591 Düs-ner Dorfstraße 187, 40591 Düs-seldorf, Tel. (02 11) 39 57 63.seldorf, Tel. (02 11) 39 57 63.seldorf, Tel. (02 11) 39 57 63.seldorf, Tel. (02 11) 39 57 63.seldorf, Tel. (02 11) 39 57 63.Postanschrift: Buchenring 21,Postanschrift: Buchenring 21,Postanschrift: Buchenring 21,Postanschrift: Buchenring 21,Postanschrift: Buchenring 21,59929 Brilon, Tel. (0 29 64)59929 Brilon, Tel. (0 29 64)59929 Brilon, Tel. (0 29 64)59929 Brilon, Tel. (0 29 64)59929 Brilon, Tel. (0 29 64)10 37, Fax (0 29 64) 94 54 5910 37, Fax (0 29 64) 94 54 5910 37, Fax (0 29 64) 94 54 5910 37, Fax (0 29 64) 94 54 5910 37, Fax (0 29 64) 94 54 59

BielefeldBielefeldBielefeldBielefeldBielefeld – Montag, 5. Mai, 15 Uhr,Treffen der Frauengruppe in der Wil-helmstraße 13, 6. Stock. – Donnerstag,8. Mai, 15 Uhr, Gesprächskreis „Ost-preußisch Platt“in der Wilhelmstraße13, 6. Stock.

Düsseldorf Düsseldorf Düsseldorf Düsseldorf Düsseldorf – Mittwoch, 7. Mai, 15Uhr, Ostdeutsche Stickerei, Zwi-schengeschoß, GHH. – Donnerstag, 8.Mai, 15 Uhr, Filmvorführung „Bahn-wärter Thiel“ (nach der Novelle vonGerhart Hauptmann), im Eichendorff-Saal, GHH, 1. Stock. – Donnerstag, 8.Mai, 19.30 Uhr, offenes Singen, Ost-preußenzimmer 412, GHH. – Freitag,9. Mai, 18 Uhr, Treffen zum Stammtischim Restaurant Pils, Schlesische Straße92, Eller-Lierenfeld. Mit den Bussen721, 722, 724 bis „Richardstraße“.

Ennepetal Ennepetal Ennepetal Ennepetal Ennepetal – Sonnabend, 10. Mai,Tagesausfahrt mit unbekanntem Ziel.

Gevelsberg Gevelsberg Gevelsberg Gevelsberg Gevelsberg – Mittwoch, 7. Mai, 7.30Uhr, Tagesausflug der Gruppe nachBad Driburg. Die Rückfahrt ist gegen18 Uhr vorgesehen.

Gütersloh Gütersloh Gütersloh Gütersloh Gütersloh – Montag, 5. Mai, 16 Uhr,Treffen des Ostpreußischen Singkrei-ses in der Elly-Heuss-Knapp-Schule,Moltkestraße 13, wie jeden Montag. –Dienstag, 6. Mai, 16 Uhr, Treffen desMundharmonika-Orchester in derElly-Heuss-Knapp-Schule, Moltke-straße 13, wie jeden Dienstag.

HerfordHerfordHerfordHerfordHerford – Dienstag, 6. Mai, 15 Uhr,Treffen der Frauengruppe im HotelPohlmann, Mindener Straße 1. – Dievon der Gruppe geplante Jahresfahrtnach Kühlungsborn, Anfang Septem-ber, fällt aus. Statt dessen findet eineVier-Tage-Fahrt (29. September bis 2.Oktober) nach Templin statt. Von dortwird eine Dampferfahrt auf dem Mü-ritzsee unternommen und die Reuter-stadt Stavenhagen besucht. Anmel-dungen bei Roswitha Sawitzki, Tele-fon (0 52 21) 14 48 41, oder Ursel An-dres, Telefon (0 52 21) 5 21 53.

NeussNeussNeussNeussNeuss – Das Ehrenmitglied KurtMeiszies ist im Alter von 91 Jahrenverstorben. Er wurde am 6. August1912 in Sakuten (Kreis Memel) gebo-ren und verstarb jetzt in Neuss amRhein. Er war in Memel beim Magist-rat beschäftigt und wurde als litaui-scher Soldat eingezogen. 1939 wurdeer deutscher Soldat in Norwegen.Nach der Entlassung aus der Kriegsge-fangenschaft kam er nach Wiesbadenund später nach Bad Schartau, wo erseine Frau Helga, eine Ostpreußin ausdem Kreis Rastenburg, kennen- undliebenlernte. 1949 wurde geheiratet.1952 bekam er ein Stellenangebot alsBeamter bei der Stadt Neuss und wardort bis zu seiner Pensionierung alsAmtsrat beschäftigt. 1953 zog auchseine Frau nach Neuss. Ihr Sohn Win-rich erbte die Intelligenz und dasKunstverständnis der Eltern. Er pro-movierte und ist heute Direktor desTheatermuseums in Düsseldorf. Nachdem Umzug nach Neuss trat das Ehe-paar Meiszies sofort der Gruppe bei.Lm. Meiszies hat die Gruppe immermit Rat und Tat sowie seinem großenWissen unterstützt. Seit 1996 war erMitglied der Tanzgruppe und immermit großer Begeisterung dabei. Mit sei-nen Gedichten, Vorträgen, schauspie-lerischen Einlagen und seiner Schlag-fertigkeit hat er die Mitglieder derTanzgruppe immer wieder begeistert.Er wird von allen vermißt werden. – Indem Nachruf für Olga Diel hat sich einFehler eingeschlichen. Ihr Nachnamelautet „Diel“ nicht „die“.

Viersen/DülkenViersen/DülkenViersen/DülkenViersen/DülkenViersen/Dülken – Sonnabend, 10.Mai, 15 Uhr, Jahreshauptversammlungim „Dülkener Hof“, Lange Straße 54. Esgibt den Rechenschaftsbericht der Kas-senprüfer, des Vorsitzenden, und Neu-wahlen stehen auf dem Programm. Ab-schließend liest Helmut Nitzsche, BdV-Vorsitzender in Tönisvorst, aus seinem„Schlesischen Heimatbüchel“. Gästesind herzlich willkommen.

LLLLLANDESGRUPPEANDESGRUPPEANDESGRUPPEANDESGRUPPEANDESGRUPPERRRRRHEINLANDHEINLANDHEINLANDHEINLANDHEINLAND-P-P-P-P-PFALZFALZFALZFALZFALZ

Vors.: Dr. Wolfgang Thüne,Vors.: Dr. Wolfgang Thüne,Vors.: Dr. Wolfgang Thüne,Vors.: Dr. Wolfgang Thüne,Vors.: Dr. Wolfgang Thüne,Wormser Straße 22, 55276 Op-Wormser Straße 22, 55276 Op-Wormser Straße 22, 55276 Op-Wormser Straße 22, 55276 Op-Wormser Straße 22, 55276 Op-penheimpenheimpenheimpenheimpenheim

Neustadt a. d. W.Neustadt a. d. W.Neustadt a. d. W.Neustadt a. d. W.Neustadt a. d. W. – Die Jahreshaupt-versammlung wurde mit einer vor- ös-terlichen Kaffeetafel eingeleitet. Nachdem Gedenken der Verstorbenen desvergangenen Jahres hielt Otto Wasch-kowski seinen Kassen- und ManfredSchusziara den Rechenschaftsbericht.Höhepunkte waren die Teilnahme amBundestreffen in Leipzig und das He-ringsessen, welches das frühere tradi-tionelle Königsberger Fleckessen ab-löste. Gute Resonanz hatte der vonHorst Labrenz gehaltene Diavortrag inder Volkshochschule Neustadt inner-halb der Vortragsreihe „DeutscherOsten, Mensch und Landschaft“ mitdem Thema „Ostpreußen, Land derdunklen Wälder und kristallnenSeen“. Nach der Entlastung des Vor-standes wurden einstimmig ManfredSchusziara als erster und Herbert Ol-schewski als stellvertretender Vorsit-zender bestätigt. Karl-Heinz Beyerkam neu als dritter Vorsitzender inden Vorstand. Es bleiben Erika MelzerSchriftführerin und Otto Wasch-kowski Kassenwart. Tilla Olschewskiund Paul Schulzki prüfen die Kasse.Als Beisitzer sind Elfriede Schaedler,Tilla Olschewski und Dieter Melzervorgesehen, der auch für die Heimat-stube verantwortlich ist. Als wichtigs-te Ziele der Gruppe nannte der Vorsit-zende die humanitäre Hilfe für dieLandsleute in der Heimat und die neu-en Bewohner in Ostpreußen, zu denenauch Rußland-Deutsche gehören.Auch der Erhalt der alten Baudenkmä-ler ist von historischer Bedeutung. Au-ßerdem bleiben die Förderung desdeutschen Sprachunterrichts und dernotwendige Schutz der deutschenVereine in Ostpreußen grundlegendeDaueraufgaben der LO. In nähererZukunft ist eine Filmvorführung überdas Schicksal der Wolfskinder vorge-sehen. Außerdem ist vom 27. bis 31.Juli eine Busfahrt nach Lüneburg zumOstpreußischen Landesmuseum, einBesuch des Vogelparks in Walsrodeund eine Kutschfahrt durch die Heidegeplant. Weitere Informationen zumProgramm der Gruppe gibt ManfredSchusziara, Telefon (0 63 21) 1 33 68.

LLLLLANDESGRUPPEANDESGRUPPEANDESGRUPPEANDESGRUPPEANDESGRUPPESSSSSACHSENACHSENACHSENACHSENACHSEN-A-A-A-A-ANHALTNHALTNHALTNHALTNHALT

Vors.: Bruno Trimkowski,Vors.: Bruno Trimkowski,Vors.: Bruno Trimkowski,Vors.: Bruno Trimkowski,Vors.: Bruno Trimkowski,Hans-Löscher-Straße 28 ,Hans-Löscher-Straße 28 ,Hans-Löscher-Straße 28 ,Hans-Löscher-Straße 28 ,Hans-Löscher-Straße 28 ,39108 Magdeburg, Telefon39108 Magdeburg, Telefon39108 Magdeburg, Telefon39108 Magdeburg, Telefon39108 Magdeburg, Telefon(03 91) 7 33 11 29(03 91) 7 33 11 29(03 91) 7 33 11 29(03 91) 7 33 11 29(03 91) 7 33 11 29

Aschersleben Aschersleben Aschersleben Aschersleben Aschersleben – Mittwoch, 7. Mai, 14Uhr, Treffen der Frauengruppe im

Page 17: UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND / DAS … · 2011. 12. 22. · moslemischen Bosnier Naser Oric fest. Nicht weil er ein Leibwächter von Milosevic gewesen war, son-dern

H E I M A T A R B E I T

AUS DEN HEIMATKREISENDie Kartei des Heimatkreises braucht Ihre Anschrift.

Melden Sie deshalb jeden Wohnungswechsel.Bei allen Schreiben bitte stets den letzten Heimatort angeben

Heimattreffen 2003

17Folge 17 – 26. April 2003

25. /26. April, ElchniederungElchniederungElchniederungElchniederungElchniederung,Kirchspieltreffen Heinrichs-walde, Neukirch und Wei-denau im Parkhotel Deut-sches Haus, 31542 BadNenndorf.

25. –27. April, BartensteinBartensteinBartensteinBartensteinBartenstein,Ortstreffen Böttchersdorf inder evangelischen Petrus-gemeinde, Telgte.

25. –27. April, SchloßbergSchloßbergSchloßbergSchloßbergSchloßberg,Ortstreffen Haselberg imOstheim, Bad Pyrmont.

26. April, Ebenrode (Stallupö-Ebenrode (Stallupö-Ebenrode (Stallupö-Ebenrode (Stallupö-Ebenrode (Stallupö-nen)nen)nen)nen)nen), Kirchspieltreffen Schloß-bach im Wohnstift Salz-burg, Memeler Straße 35,Bielefeld.

26. April, FischhausenFischhausenFischhausenFischhausenFischhausen, Orts-treffen Neukuhren in„Köhn’s Hotel“, Strandallee70, Timmendorfer Strand.

26. April, GumbinnenGumbinnenGumbinnenGumbinnenGumbinnen, Heimat-treffen im Landhotel Spor-nitz, 19372 Spornitz.

26. April , Königsberg-LandKönigsberg-LandKönigsberg-LandKönigsberg-LandKönigsberg-Land,Ortstreffen Schaaksvitte,Schaaken in Bremerhaven-Lehe.

26. April, OrtelsburgOrtelsburgOrtelsburgOrtelsburgOrtelsburg, Kirch-spieltreffen Altkirchen imSaalbau, Wilhelmstraße 26,Herne-Wanne.

26. April, SensburgSensburgSensburgSensburgSensburg, Kirchspiel-treffen Peitschendorf, Awey-den in den „Zooterrassen“am Ruhrzoo, Bleckstraße64, 45889 Gelsenkirchen.

26. April, SensburgSensburgSensburgSensburgSensburg, Kirch-spieltreffen Schmidtsdorfim „Schützenheim“ Heide-straße 55, 58239 Schwerte.

26. April, SensburgSensburgSensburgSensburgSensburg, Dorftref-fen Heinrichsdorf im HotelHaus Rasche-Neugebauer,Wilhelmstraße 1, 59505Bad Sassendorf.

26. /27. April, FischhausenFischhausenFischhausenFischhausenFischhausen,Ortstreffen Palmnicken undUmgebung im RestaurantRömerturm, St.-Apern-Stra-ße 32, Köln.

29. April–1. Mai, LyckLyckLyckLyckLyck, Orts-t r e f f e n L a n g h e i d e i nSchlangen.

1. Mai, FischhausenFischhausenFischhausenFischhausenFischhausen, Ortstref-fen Bärwalde im Hotel OttoLüdtke, Dorfstraße, Ege-storf.

1. Mai, JohannisburgJohannisburgJohannisburgJohannisburgJohannisburg, Kreis-treffen im „Im goldenenRing“, Burgplatz 21, Düssel-dorf.

2. –4. Mai, LyckLyckLyckLyckLyck, OrtstreffenHansbruch in Waldeck amEdersee.

3. Mai, Ebenrode (Stallupö-Ebenrode (Stallupö-Ebenrode (Stallupö-Ebenrode (Stallupö-Ebenrode (Stallupö-nen)nen)nen)nen)nen), Regionaltreffen im Phi-lipp-Scheidemann-Haus,Holländische Straße 74, Kas-sel.

4. Mai, Allenstein-LandAllenstein-LandAllenstein-LandAllenstein-LandAllenstein-Land, Kirch-spieltreffen Gillau und Pur-den, Stadthalle Werl.

FFFFFISCHHAUSENISCHHAUSENISCHHAUSENISCHHAUSENISCHHAUSEN

Kreisvertreter: Louis-Fer-Kreisvertreter: Louis-Fer-Kreisvertreter: Louis-Fer-Kreisvertreter: Louis-Fer-Kreisvertreter: Louis-Fer-dinand Schwarz. Geschäfts-dinand Schwarz. Geschäfts-dinand Schwarz. Geschäfts-dinand Schwarz. Geschäfts-dinand Schwarz. Geschäfts-stelle: Telefon (0 41 01)stelle: Telefon (0 41 01)stelle: Telefon (0 41 01)stelle: Telefon (0 41 01)stelle: Telefon (0 41 01)2 20 37 (Dienstag, Mittwoch,2 20 37 (Dienstag, Mittwoch,2 20 37 (Dienstag, Mittwoch,2 20 37 (Dienstag, Mittwoch,2 20 37 (Dienstag, Mittwoch,Donnerstag 9–12 Uhr), Post-Donnerstag 9–12 Uhr), Post-Donnerstag 9–12 Uhr), Post-Donnerstag 9–12 Uhr), Post-Donnerstag 9–12 Uhr), Post-fach 17 32, 25407 Pinnebergfach 17 32, 25407 Pinnebergfach 17 32, 25407 Pinnebergfach 17 32, 25407 Pinnebergfach 17 32, 25407 Pinneberg

OrtsOrtsOrtsOrtsOrtstreffen Rudau treffen Rudau treffen Rudau treffen Rudau treffen Rudau – Das OrtstreffenRudau 2003 findet am Freitag, dem 19.September, von 10 bis 17 Uhr im HotelCap Polonio, Fahltskamp 48, Pinne-berg, statt. Vorab einige Tagesord-nungspunkte: aktueller Stand der Ru-dauer Chronik (Information durch Lm.Schulz-Sandhof), Rudauer berichtenüber ihre Reisen in die Heimat (2002/2003), gemeinsames Singen. Es bleibtaber viel Zeit zum Schabbern. Für alleTeilnehmer ist im Hotel ein gemeinsa-mes Mittagessen (Königsberger Klop-se) und Kaffeetrinken vorgesehen.Schriftliche Anmeldungen (mit Perso-nenzahl) bitte bis zum 31. August 2003an Sigrid Klein, Delfter Straße 8, 28259Bremen.

HHHHHEILIGENBEILEILIGENBEILEILIGENBEILEILIGENBEILEILIGENBEIL

Kreisvertreter: SiegfriedKreisvertreter: SiegfriedKreisvertreter: SiegfriedKreisvertreter: SiegfriedKreisvertreter: SiegfriedDreher, Telefon (0 41 02)Dreher, Telefon (0 41 02)Dreher, Telefon (0 41 02)Dreher, Telefon (0 41 02)Dreher, Telefon (0 41 02)6 13 15, Fax (0 41 02)6 13 15, Fax (0 41 02)6 13 15, Fax (0 41 02)6 13 15, Fax (0 41 02)6 13 15, Fax (0 41 02)69 77 94, Papenwisch 11,69 77 94, Papenwisch 11,69 77 94, Papenwisch 11,69 77 94, Papenwisch 11,69 77 94, Papenwisch 11,22927 Großhansdorf22927 Großhansdorf22927 Großhansdorf22927 Großhansdorf22927 Großhansdorf

Ehrungen Robitten-MaggenEhrungen Robitten-MaggenEhrungen Robitten-MaggenEhrungen Robitten-MaggenEhrungen Robitten-Maggen – Seitfünfzehn Jahren treffen sich die Lands-leute aus Robitten-Maggen ununter-brochen zu einem heimatlichen Son-dertreffen. Fast immer in Altenau /Harz. Stets hat das mehrtägige Treffendie Ortsvertreterin Irmgard Lenz, geb.Wengel, vorbereitet, dazu eingeladenund durchgeführt. Die Landsleute sindtreu und reisen jedes Jahr aus allenTeilen Deutschlands dazu an. In die-sem Jahr waren es 32 Personen,darunter zwei Teilnehmerinnen, diezum ersten Mal teilnahmen. Viele derDorfbewohner besuchen auch seitJahrzehnten das Kreistreffen in Burg-dorf. Reisen nach Ostpreußen in dieHeimat gehören dabei auch zum Hei-matbekenntnis. Für Einsatz und Treuezu Ostpreußen, zur Heimat und zurKreisgemeinschaft wurden in diesemJahr vier Landsleute durch die Treue-Urkunde der Landsmannschaft Ost-preußen e.V. geehrt. OrtsvertreterinIrmgard Lenz konnte die Urkunden inAltenau am 29. März an folgende Da-men und Herren überreichen: TrauteHenkelmann, geb. Wichmann, Im Her-lesgrund 1, 37269 Eschwege, MaxKuhn, Karl-Werner-Straße 20 E,

Bestehornhaus, Zimmer 6. – Donners-tag, 8. Mai, Ganztagsfahrt „BerlinerGewässer“.

Dessau Dessau Dessau Dessau Dessau – Montag, 5. Mai, 14 Uhr,Treffen der Singegruppe in der Begeg-nungsstätte Windmühlenstraße.

GardelegenGardelegenGardelegenGardelegenGardelegen – Donnerstag, 8. Mai,Tagesfahrt nach Berlin.

MagdeburgMagdeburgMagdeburgMagdeburgMagdeburg – Dienstag, 6. Mai, 16.30Uhr, Treffen des Vorstandes in derGaststätte Post, Spielhagenstraße. –Freitag, 9. Mai, 16 Uhr, Treffen des Sin-gekreises im TUS Neustadt. – Sonntag,11. Mai, 14 Uhr, Treffen der Gruppe inder Gaststätte Post, Spielhagenstraße.

LLLLLANDESGRUPPEANDESGRUPPEANDESGRUPPEANDESGRUPPEANDESGRUPPESSSSSCHLESWIGCHLESWIGCHLESWIGCHLESWIGCHLESWIG-H-H-H-H-HOLSTEINOLSTEINOLSTEINOLSTEINOLSTEIN

Vors.: Günter Petersdorf. Ge-Vors.: Günter Petersdorf. Ge-Vors.: Günter Petersdorf. Ge-Vors.: Günter Petersdorf. Ge-Vors.: Günter Petersdorf. Ge-schäftsstelle: Telefon (04 31)schäftsstelle: Telefon (04 31)schäftsstelle: Telefon (04 31)schäftsstelle: Telefon (04 31)schäftsstelle: Telefon (04 31)55 38 11, Wilhelminenstr. 47/55 38 11, Wilhelminenstr. 47/55 38 11, Wilhelminenstr. 47/55 38 11, Wilhelminenstr. 47/55 38 11, Wilhelminenstr. 47/49, 24103 Kiel49, 24103 Kiel49, 24103 Kiel49, 24103 Kiel49, 24103 Kiel

Bad Schwartau Bad Schwartau Bad Schwartau Bad Schwartau Bad Schwartau – Mittwoch, 14. Mai,veranstaltet die Gruppe ihre Früh-lingsfahrt, diesmal nach Schleswig.Geplant ist ein Besuch des St. Johan-nis-Klosters und ein Wikingeressen imHotel Hohenzollern. Am Nachmittagwerden die Teilnehmer dann auf ei-nem Ferienbauernhof (Ferienhof Rad-landsichten) mit Kaffee und Kuchenerwartet. In Schleswig wird HildeMichalski die Gruppe unter ihre Fitti-che nehmen. Alles zusammen ein-schließlich Busfahrt kostet 33,50 Euro.Anmeldungen bitte an Regina Gronau,Telefon (04 51) 2 67 06, oder bei Gün-ter Löhmann, Telefon (04 51) 2 38 11.

BurgBurgBurgBurgBurg – Dienstag, 13. Mai, 15 Uhr,Treffen der Gruppe im „Haus im Stadt-

park“. Walter Meß zeigt Dias von altenSchulen auf Fehmarn. Gäste sind herz-lich willkommen. – Für den Ausflugnach Bremen am 14. Mai sind nocheinige Restplätze vorhanden. Anmel-dungen an Siegfried Tamkus, Telefon(0 43 71) 91 98.

Mölln Mölln Mölln Mölln Mölln – Dienstag, 6. Mai, 14.30 Uhr,Frühlingsfest der Danziger im „Quell-hof“. Der Eintritt kostet 4 Euro und dasAbendessen (18 Uhr), bei dem es eineAufschnittplatte gibt, kostet 5,30 Euro.Tombola-Lose werden zu einem Euroverkauft. Die Anmeldung für das Essensollte bis zum 1. Mai erfolgen.

Schönwalde a. B.Schönwalde a. B.Schönwalde a. B.Schönwalde a. B.Schönwalde a. B. – Für die Masuren/Ermland-Fahrt sind noch einige Rest-plätze frei. Die Rundfahrt geht vom 10.bis 16. Mai 2003. Es ist ein gültigerReisepaß erforderlich. Mitfahrmög-lichkeiten gibt es auch noch für Nord-ostpreußen (1. bis 7. Juli). Interessen-ten wenden sich bitte umgehend anWalter Giese, Telefon (0 45 28) 10 51.

LLLLLANDESGRUPPEANDESGRUPPEANDESGRUPPEANDESGRUPPEANDESGRUPPETTTTTHÜRINGENHÜRINGENHÜRINGENHÜRINGENHÜRINGEN

Vors.: Gerd Luschnat, Schleu-Vors.: Gerd Luschnat, Schleu-Vors.: Gerd Luschnat, Schleu-Vors.: Gerd Luschnat, Schleu-Vors.: Gerd Luschnat, Schleu-singer Straße 101, 98714 Stüt-singer Straße 101, 98714 Stüt-singer Straße 101, 98714 Stüt-singer Straße 101, 98714 Stüt-singer Straße 101, 98714 Stüt-zerbach, Telefon (0 36 77)zerbach, Telefon (0 36 77)zerbach, Telefon (0 36 77)zerbach, Telefon (0 36 77)zerbach, Telefon (0 36 77)84 02 3184 02 3184 02 3184 02 3184 02 31

IlmenauIlmenauIlmenauIlmenauIlmenau – Sonnabend, 14. Juni,10.30 Uhr, Kulturhaus, Wanderslebenbei Gotha, am Fuße der „Drei Glei-chen“ thüringisches Ostpreußentref-fen. Es wird ostpreußisches Brauch-tum zum Johannistag, zur Sommer-sonnenwende geboten. Zu den „DreiGleichen“ führen viele Wege, deshalbwerden auch Gäste aus den Nachbar-ländern erwartet. ■

34442 Wolfsburg, Emil, Friedrich(Rufname Fred) Lunk, Kantstraße 11,27798 Hude, und Erwin Wichmann, A.d. Warteberg 11, 37297 Berkatal. DieKreisgemeinschaft gratuliert herzlichallen Geehrten zu der Auszeichnung.

KKKKKÖNIGSBERGÖNIGSBERGÖNIGSBERGÖNIGSBERGÖNIGSBERG-S-S-S-S-STADTTADTTADTTADTTADT

Stadtvorsitzender: KlausStadtvorsitzender: KlausStadtvorsitzender: KlausStadtvorsitzender: KlausStadtvorsitzender: KlausWeigelt. Geschäftsstelle:Weigelt. Geschäftsstelle:Weigelt. Geschäftsstelle:Weigelt. Geschäftsstelle:Weigelt. Geschäftsstelle:Annelies Kelch, Luise-Hen-Annelies Kelch, Luise-Hen-Annelies Kelch, Luise-Hen-Annelies Kelch, Luise-Hen-Annelies Kelch, Luise-Hen-sel-Straße 50, 52066 Aa-sel-Straße 50, 52066 Aa-sel-Straße 50, 52066 Aa-sel-Straße 50, 52066 Aa-sel-Straße 50, 52066 Aa-chen. Patenschaftsbüro:chen. Patenschaftsbüro:chen. Patenschaftsbüro:chen. Patenschaftsbüro:chen. Patenschaftsbüro:Karmelplatz 5, 47049 Duis-Karmelplatz 5, 47049 Duis-Karmelplatz 5, 47049 Duis-Karmelplatz 5, 47049 Duis-Karmelplatz 5, 47049 Duis-burg, Tel. (02burg, Tel. (02burg, Tel. (02burg, Tel. (02burg, Tel. (02 03) 203) 203) 203) 203) 2 83-2183-2183-2183-2183-21 5151515151

Museum Stadt Königsberg in Duis-Museum Stadt Königsberg in Duis-Museum Stadt Königsberg in Duis-Museum Stadt Königsberg in Duis-Museum Stadt Königsberg in Duis-burg burg burg burg burg – Ein Jahr vor dem 200. TodestagImmanuel Kants laden wir Sie wiederherzlich zu unserem traditionellenKant-Abend ein. Der Vortrag steht die-ses Mal im Rahmen der Duisbur-ger Akzente, die unter dem Thema„Ichs“ durchgeführt werden. ProfessorDr. Eberhard G. Schulz von der Duis-burger Gerhard-Mercator-Universitätspricht am Dienstag, dem 29. April2003, um 19.30 Uhr, im Vortragsraumdes Museums über „Der Weg Kantsvom ,ich denke‘ zur allgemeingültigenErkenntnis“. Bereits um 19 Uhr wollenwir uns wieder an der Kanttafel imRathausbogen treffen, ehe wir danngemeinsam zum Museum hinüberge-hen. Da im kommenden Jahr Immanu-el Kant sicher eine bedeutsame Rollein vielen Beiträgen zur Geistesge-schichte spielen wird, ist es für uns allesicher sehr interessant, seine grundle-genden Positionen von Prof. Dr.Schulz dargelegt zu bekommen.

HinweisHinweisHinweisHinweisHinweis – Vom 12. Februar bis zum31. Oktober 2004 werden wir in unse-rem Museum eine Ausstellung zumLeben, zur Umwelt und zum WerkImmanuel Kants zeigen. Im Laufe derAusstellungszeit werden wir mehrereVorträge anbieten, die sich auf unter-schiedlichste Weise mit Kant und sei-ner Philosophie beschäftigen. Bittewerben Sie schon jetzt in Ihrem Freun-deskreis für einen Besuch dieser um-fassenden Ausstellung. Zu ihr wirdauch ein Katalog mit wissenschaftli-chen Beiträgen und der Wiedergabevon vielen Exponaten erscheinen.Gruppen, die zu dieser Ausstellungkommen wollen, bieten wir unsereMithilfe bei der Organisation (zumBeispiel Mittagessen, Hafenrundfahrtund so weiter) an. Weitere Auskünftezu dieser großen Ausstellung entneh-men Sie bitte Hinweisen an dieserStelle.

SchultreffenSchultreffenSchultreffenSchultreffenSchultreffen – Die Schüler der Nas-sengärter-Mittelschule und Stein-

schule treffen sich am 1. und 2. Mai imHotel Thomsen, Bremer Straße 186,Delmenhorst. Zimmerbestellungenund Anmeldungen direkt beim HotelThomsen GmbH, Bremer Straße 186,27751 Delmenhorst, Telefon (04 22 21)97 00.

Königsberger Gruppe Stägemann-Königsberger Gruppe Stägemann-Königsberger Gruppe Stägemann-Königsberger Gruppe Stägemann-Königsberger Gruppe Stägemann-straße und Anrainerstraße und Anrainerstraße und Anrainerstraße und Anrainerstraße und Anrainer – In der Zeit vom21. bis 24. Mai trifft sich in diesem Jahrdie Heimatgruppe in der ältesten StadtDeutschlands, in Trier. Unsere Gruppebesteht seit 14 Jahren und immer su-chen wir uns einen anderen Ort fürunsere Begegnung aus, einmal West –einmal Ost. Im vergangenen Jahr ha-ben wir wunderschöne Tage in War-nemünde verbracht. Wir werden Trierkennenlernen und eine Busfahrt nachBernkastel-Kues unternehmen. AmAbend finden wir uns zum gemütli-chen Beisammensein ein. Allen 27Teilnehmern wünsche ich eine guteAnreise. Leider fällt in diesem Jahr einSchatten auf unsere Wiedersehens-freude. Unser Gruppenmitglied, ErnstBachmann, verstarb nach längererKrankheit am Anfang dieses Jahres.Unser Mitgefühl gilt seiner EhefrauLiselotte und seiner Tochter Rosita.Die Heimatgruppe trauert mit seinenAngehörigen. Nähere Informationenbei Waltraud Nicklaus, Walter-Schön-heit-Straße 72, 47269 Duisburg.

LLLLLYCKYCKYCKYCKYCK

Kreisvertreter: Gerd Ban-Kreisvertreter: Gerd Ban-Kreisvertreter: Gerd Ban-Kreisvertreter: Gerd Ban-Kreisvertreter: Gerd Ban-dilla, Agnes-Miegel-Straße 6,dilla, Agnes-Miegel-Straße 6,dilla, Agnes-Miegel-Straße 6,dilla, Agnes-Miegel-Straße 6,dilla, Agnes-Miegel-Straße 6,50374 Erftstadt-Friesheim.50374 Erftstadt-Friesheim.50374 Erftstadt-Friesheim.50374 Erftstadt-Friesheim.50374 Erftstadt-Friesheim.Geschäftsführer: Alfred Ma-Geschäftsführer: Alfred Ma-Geschäftsführer: Alfred Ma-Geschäftsführer: Alfred Ma-Geschäftsführer: Alfred Ma-suhr, Tel. (0 40) 6 72 47 15,suhr, Tel. (0 40) 6 72 47 15,suhr, Tel. (0 40) 6 72 47 15,suhr, Tel. (0 40) 6 72 47 15,suhr, Tel. (0 40) 6 72 47 15,Reinickendorfer Straße 43a,Reinickendorfer Straße 43a,Reinickendorfer Straße 43a,Reinickendorfer Straße 43a,Reinickendorfer Straße 43a,22149 Hamburg22149 Hamburg22149 Hamburg22149 Hamburg22149 Hamburg

ReReReReRegggggionaltreffen Nordionaltreffen Nordionaltreffen Nordionaltreffen Nordionaltreffen Nord – Wie schonseit vielen Jahren üblich, fand auch indiesem Jahr das Treffen der Lycker imMövenpick Hotel in Lübeck statt. Einegroße Anzahl heimatverbundenerLandsleute aus Stadt und Kreis Lyckwaren der Einladung gefolgt, um eini-ge Stunden im Kreise von Freundenund Bekannten aus der Heimat zu ver-bringen. Auch eine weite und in eini-gen Fällen umständliche Anreise wur-de in Kauf genommen. Sehr erfreulichist die Feststellung, daß viele Teilneh-mer bereits seit vielen Jahren regelmä-ßig an dieser Zusammenkunft teilneh-men. Feierlich eingeleitet wurde dasTreffen mit dem Geläut der evangeli-schen Kirche aus der HeimatstadtLyck über die Lautsprecheranlage.Lm. Heinz Klede, der dieses Treffenvorbereitet hatte, hieß die anwesen-den Landsleute, darunter Kreisvertre-ter Gerd Bandilla mit Ehefrau Else undGeschäftsführer Alfred Masuhr mitEhefrau Dorothea, herzlich willkom-men und eröffnete das Treffen. Gruß-worte des Gesamtvorstandes und dieTotenehrung mit einer Schweigemi-nute vollzog der Geschäftsführer.Über die finanzielle Situation der LOund der Preußischen AllgemeinenZeitung / Ostpreußenblatt referierteder Redakteur Dr. Manuel Ruoff. Er er-läuterte den Anlaß und die Bedeutungder Titeländerung von Das Ostpreu-ßenblatt / Preußische AllgemeineZeitung in Preußische AllgemeineZeitung / Das Ostpreußenblatt. Ge-schichtlich befaßte er sich mit der Ent-stehung Preußens und insbesondereOstpreußens. Auch hob er die Tugen-den hervor, die Preußen zu seinemhohen Ansehen verholfen haben. DerVortrag des Kreisvertreters befaßtesich mit den wichtigsten Aufgaben derKreisgemeinschaft Lyck hier und inder Heimat. Für die in diesem Jahrstattfindenden Kreistagswahlen batGerd Bandilla die Landsleute um gro-ße Beteiligung. Wahlkarten werdendem Hagen-Lycker Brief Nr. 61/2003beigefügt. Auch hat er darum gebeten,trotz der zahlreichen Ortstreffen dasHauptkreistreffen in Hagen nicht zuvernachlässigen. Nur eine große Til-nehmerzahl sichert die weitere Zu-kunft des Hauptkreistreffens in Hagen.Es findet in diesem Jahr am 30. und 31.August statt. Heimatreisenden sei dieam 22. Juni, 10 Uhr, stattfindende Fei-er zum 500jährigen Ortsjubiläum vonBorschimmen und Sprindenau in derKirche in Borschimmen zu empfehlen.Über die Friedhofsarbeiten in Stra-daunen berichtete Lm. Heinz Kledeausführlich. Nach dem Mittagessenwurde die noch verbleibende Zeit fürangeregte Gespräche mit alten Freun-den und Bekannten genutzt. Erlebnis-se und Erfahrungen aus Heimatreisensorgten für Gesprächsstoff. Ebensoauch alte Erinnerungen an die Jahre inder Heimat. Das nächste Regionaltref-fen der Lycker findet an gleicher Stellewie in diesem Jahr am 25. April 2004statt.

TTTTTILSITILSITILSITILSITILSIT-R-R-R-R-RAGNITAGNITAGNITAGNITAGNIT

Kreisvertreter: HartmutKreisvertreter: HartmutKreisvertreter: HartmutKreisvertreter: HartmutKreisvertreter: HartmutPreuß, Hordenbachstraße 9,Preuß, Hordenbachstraße 9,Preuß, Hordenbachstraße 9,Preuß, Hordenbachstraße 9,Preuß, Hordenbachstraße 9,42369 Wuppertal, Telefon42369 Wuppertal, Telefon42369 Wuppertal, Telefon42369 Wuppertal, Telefon42369 Wuppertal, Telefon(02 02) 4 60 02 34, Fax(02 02) 4 60 02 34, Fax(02 02) 4 60 02 34, Fax(02 02) 4 60 02 34, Fax(02 02) 4 60 02 34, Fax(02 02) 4 96 69 81. Geschäfts-(02 02) 4 96 69 81. Geschäfts-(02 02) 4 96 69 81. Geschäfts-(02 02) 4 96 69 81. Geschäfts-(02 02) 4 96 69 81. Geschäfts-stelle: Helmut Pohlmann,stelle: Helmut Pohlmann,stelle: Helmut Pohlmann,stelle: Helmut Pohlmann,stelle: Helmut Pohlmann,Telefon (0 46 24) 45 05 20,Telefon (0 46 24) 45 05 20,Telefon (0 46 24) 45 05 20,Telefon (0 46 24) 45 05 20,Telefon (0 46 24) 45 05 20,Fax (0 46 24) 29 76, Rosen-Fax (0 46 24) 29 76, Rosen-Fax (0 46 24) 29 76, Rosen-Fax (0 46 24) 29 76, Rosen-Fax (0 46 24) 29 76, Rosen-straße 11, 24848 Kroppstraße 11, 24848 Kroppstraße 11, 24848 Kroppstraße 11, 24848 Kroppstraße 11, 24848 Kropp

Hauptkreistreffen 2003Hauptkreistreffen 2003Hauptkreistreffen 2003Hauptkreistreffen 2003Hauptkreistreffen 2003 – Bad Fal-lingbostel am Rande der LüneburgerHeide war der Austragungsort desdiesjährigen Hauptkreistreffens. Alsam ersten Tag die Heidmarkhalle ihrePforten öffnete, strömten erwartungs-froh gestimmte Tilsit-Ragniter mit ih-ren Angehörigen in die heimatlich ge-schmückte Halle. Lebhaftes Interessegalt den zahlreichen Bilder- undSchautafeln der Kirchspiele und denvielen Ständen mit Heimatliteratur,Landkarten, Bernstein, KönigsbergerMarzipan und Reiseangeboten. DieKirchspielvertreter hatten Tischrei-hen beschildert, scharten ihre Lands-leute um sich, und es gab viel Hallound Wiedersehensfreude. Pünktlicheröffneten die Jagdhornbläsergruppeaus Fallingbostel die Mitgliederver-sammlung. Hartmut Preuß begrüßtedie Anwesenden und wünschte derVersammlung einen harmonischenVerlauf. In der Begrüßungsrede desEhrenvorsitzenden Albrecht Dyck gal-ten besondere Grüße dem Landrat desKreises Soltau-Fallingbostel, Her-mann Söder, dem Landrat des RayonsNeman-Ragnit (Tilsit-Ragnit), SergejLedenjow, und weiteren Persönlich-keiten aus nah und fern. Albrecht Dyckzog eine eindrucksvolle Bilanz seineszehnjährigen Wirkens als Kreisvertre-ter und dankte allen, die ihn auf die-sem Wege begleiteten. Die Grußworteder Gäste standen im Zeichen der Ver-abschiedung von Albrecht Dyck.Landrat Söder dankte ihm für seinenEinsatz, der dem Frieden und der Ver-söhnung gewidmet war. Landrat Le-denjow würdigte in seinem Grußwortden Beitrag Albrecht Dycks für seineZusammenarbeit zwischen Deutschenund Russen und für die Festigung derPartnerschaft mit dem Rayon Neman(Tilsit). Lang war die Reihe der Gruß-redner und wohltuend die guten Wün-sche, bis dann die Jagdhornbläser-gruppe mit ihrer Darbietung zur Mit-tagspause überleitete. Nachdem sichalle gestärkt hatten, begann die Wahldes neuen Kreistages. 26 Kandidatenstellten sich vor, davon wurden sat-zungsgemäß 25 in geheimer Wahl alsKreistagsmitglieder gewählt. Sie fan-den sich anschließend zur konstituie-renden Sitzung des Kreistages zusam-men. Zum Vorsitzenden der Kreisge-meinschaft wurde Hartmut Preuß,zum Geschäftsführer Helmut Pohl-mann, zum Schatzmeister Klaus-Die-ter Metschulat gewählt. Dem Kreis-ausschuß gehören ferner an: WalterKlink, Hans-Joachim Zimmermann,Hans Dzieran, Eva Lüders, Hannema-rie Schacht und Hans-U. Gottschalk.Nach einem musikalischen Gruß desOstpreußenchors Remscheid be-schloß Wahlleiter Hans Bender dieVersammlung mit einem herzlichenDank an die Mitglieder.

Die Sache der Tilsit-Ragniter ist inDie Sache der Tilsit-Ragniter ist inDie Sache der Tilsit-Ragniter ist inDie Sache der Tilsit-Ragniter ist inDie Sache der Tilsit-Ragniter ist inguten Händenguten Händenguten Händenguten Händenguten Händen – Am folgenden Tagwurde das Treffen mit einem festli-chen Programm fortgesetzt. Diesmalfüllten noch weitaus mehr Besucherdie Heidmarkhalle, es waren mehr als240. Der Ostpreußenchor Remscheidunter der Leitung von Alfred Kobuscheröffnete mit dem Leid „Heimatglöck-chen“ das Programm. KreisvertreterHartmut Preuß hieß die zahlreich Er-schienenen herzlich willkommen, be-grüßte die Ehrengäste und stellte dieMitglieder des neu gewählten Kreista-ges vor. Es gab seiner Gewißheit Aus-druck, daß mit dem neuen Kreistag dieSache der Tilsit-Ragniter in gutenHänden ist. Nach der Totenehrungnutzten die Ehrengäste noch einmaldie Gelegenheit, die Anwesenden zubegrüßen. Landrat Söder, Oberbür-germeister Riester, Landrat Ledenjow,Ministerialrat a. D. Dr. Zillmann, Stadt-vertreter „Mertineit-Tilsit“, sie allewerteten die heimatverbundene Ar-beit, die Bewahrung der reichen ge-schichtlichen Vergangenheit der Regi-on am Memelstrom und den völker-verbindenden Brückenschlag zum Til-siter Gebiet als wertvollen Beitrag fürFrieden und Verständigung. Den Fest-vortrag hielt Wolfgang Toerner. Erstand unter dem Thema „Ostpreußenund Litauer – 700 Jahre gemeinsameGeschichte “. Der Vormittag klang ausmit Liedern des OstpreußenchorsRemscheid. Am Nachmittag war gesel-liges Beisammensein angesagt, undnun konnte endlich auch nach Her-zenslust „geschabbert“ werden. Wo

Ostpreußen zusammenkommen, gibtes immer viel zu erzählen. Es warenfrohe und auch besinnliche Stundendes Wiedersehens und der Erinnerungan die unvergessene Heimat. Als dieStunde des Abschieds schlug, war mansich einig in der Gewißheit, beimnächsten Mal wieder dabeizusein.

Kirchspieltreffen GroßlenkenauKirchspieltreffen GroßlenkenauKirchspieltreffen GroßlenkenauKirchspieltreffen GroßlenkenauKirchspieltreffen Großlenkenau –Vom 20. bis 22. Juni 2003 findet einPatenschaftstreffen in Heikendorfstatt. Vor 50 Jahren übernahm die Ge-meinde Heikendorf für Untereißelndie Patenschaft. Später wurde dieseauf das gesamte Kirchspiel Großlenke-nau ausgedehnt. Die Gemeinde Hei-kendorf hat ihre Patenkinder zu einemJubiläumstreffen eingeladen. Ich hoffeund wünsche mir, daß wir uns dortgesund und zahlreich wiedersehen.Selbstverständlich besteht die Mög-lichkeit, das Treffen mit einem verlän-gerten Aufenthalt in Heikendorf zuverbinden. Am Donnerstag, 19. Juni,findet eine Tagesfahrt nach Kopenha-gen statt. Die Fahrkosten betragen 36Euro. Wer daran teilnehmen will,müßte bereits am Mittwoch, 18. Juni,anreisen. Für die Organisation ist essehr wichtig, daß die Anzahl der Teil-nehmer (auch die der Kopenhagen-Fahrer) bekannt ist. Bitte, teilen Siemir dieses mit. Ihre benötigte Unter-kunft müssen Sie persönlich buchen.Nähere Informationen bei LieselotteJanzen, Eisengasse 6, 79415 Bad Bel-lungen, Telefon (0 76 35) 84 96. ■

Page 18: UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND / DAS … · 2011. 12. 22. · moslemischen Bosnier Naser Oric fest. Nicht weil er ein Leibwächter von Milosevic gewesen war, son-dern

Konfirmation in Rastenburg, 30. April 1954: Wer erkennt sich auf dem Foto?Die Namen wurden der Konfirmationsliste, geführt von dem polnischen evangelischen Pfarrer PawelBakalarz, entnommen. Es sind alphabetisch in deutsch-polnischer Mischschreibweise:Amandi, Gisela – Balosz, Gisela – Botcke, Renate – Bukowski, Liselotte – Bakalarz, Joanna – Barkowicz,Elwira – Buchelska, Gisela – Buchelski, Eduard – Brisz, Harri – Cieszlik, Lieselotte – Choinka, Erika –Dulias, Edelgard – Dobroch, Günter – Emke, Gerhard – Falk, Erika – Geglorska, Renate – Gesler, Irmgarda– Griff, Günter – Griff, Armin – Heidemann, Irmgard – Hibner, Karol – Jeszol, Werner – Kostricewa, Minna– Kowack, Gerda – Karasz, Irmgarda – Kowalski, Horst – Kowalski, Hans – Kowalski, Helmut, Knodel,Winfryd – Krause, Werner – Kriger, Zygfryd – Koslowski, Klaus – Lange, Erika – Lange, Horst – Li-schewski, Günther – Monska, Erna – Nowak, Ingebork – Nowak, Brunhilde – Orlowski, Günther – Plik,Werner – Podzik, Günter – Paul, Klaus – Prang, Horst – Rikiewicz – Rogala, Sygfryd – Stefan, Ursula –Serek, Irena – Szilak, Liselotte – Szran, Günther – Szwark, Walter – Szwarz, Herbert – Szwarz, Ursula –Treichel, Irena – Ulrich, Doris – Ulrich, Ekhard – Urban, Dieter – Ungier, Hans – Ungier, Kurt – Ungier,Sygfryd – Wirszke, Herbert – Wagner, Irmgard – Wagner, Hildegard – Wotrych, Zygfryd – Wolf, Gerhard

Bitte meldet Euch bei Erna Domnick, geb. Führer, Haidkrugchaussee 25, 21465 Rein-bek, Telefon 0 40/7 10 45 03. Damit wir gemeinsam mit Pfarrer Hauser in Rastenburg(Kentrzyn) die „Goldene Konfirmation“ (2004) feiern können.

Dich für immer! Du bist zwischen 26und 33 Jahren jung und wünschtDir eine angenehm abwechs-lungsreiche wie harmonische Ehemit gemeinsamen Kindern. Dusiehst Aufgaben und gestaltest sie,bist verantwortungsbewußt undaufgeweckt. HauswirtschaftlichesGeschick zeichnet Dich ebensoaus wie altbewährte Tugenden.Dabei bist Du modern und lebens-froh. Belohnen möchte ich Dichmit viel Liebe, Zärtlichkeit undAnerkennung. Ich lade Dich ein,gemeinsam mit mir eine gepflegteHäuslichkeit zu schaffen für einFamilienglück voller Geborgen-heit, Aktivität und Bildung. Dipl.-Volkswirt und Marketingleiter inEnergieunternehmen, 47, in jederHinsicht gesund und munter, 1,77groß, 78 kg schwer, ledig, ev.-luth., empfängt Dich mit offenenArmen. Antw. bitte mit Foto, nurprivat, keine PV. (Falls Sie als Le-serin diese junge Dame kennen,geben Sie ihr meine Einladung bit-te weiter.) Zuschr. u. Nr. 30776 andie Preußische Allgemeine Zei-tung, 20144 Hamburg

Bekanntschaften

Urlaub/Reisen

– Urlaub in Masuren –Johannisburger Heide, im Forst-haus, sehr gute Küche und Unter-kunft, Garage, Deutsch sprechen-de Gastgeber, Halbpens. € 25,–

G. MalzahnTelefon 0 51 93/76 63

La i m u t e s.

BusreisenSchiffsreisen

Flugreisen

Nach Litauen und MemellandBuchen Sie Ihre komplette Reise mit Aufenthalt in unserem SeehotelSchon ab 420,– Euro (p. P. im DZ mit HP).– Herrliche Waldlage – Kurische Nehrung (auch Badeurlaub)– Leihwagenvermietung an Hotelgäste – Schiffstouren ins Memeldelta– Individual- und Gruppenausflüge – Programme für Naturfreunde– Königsberger Gebiet inkl. Visum und Vereine

Kataloganforderungen und Infos in Deutschland unter:Tel.: 0 53 41/5 15 55 Tel.: 0 57 25/54 40 Tel.: 0 48 72/76 05Fax: 0 53 41/55 01 13 Fax: 0 57 25/70 83 30 Fax: 0 48 72/78 91E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected]

PARTNER-REISEN

30419 Hannover, Stöckener Str. 35, Telefon 05 11/79 70 13, Fax 79 70 16

Gruppenreisen nach Ostpreußen 2003■ Flug- u. Schiffsreise Heiligenbeil u. Königsberg 24. 04.-01. 05.03■ 9-tägige Busreise Heiligenbeil und Rauschen 26. 05.–03. 06. 2003■ 11-tägige Frühlingsfahrt Elchniederung und Masuren 30. 05.–09. 06. 2003■ 9-tägige Busreise Tilsit-Ragnit und Nidden 16. 06.–24. 06. 2003■ 10-tägige Schiffsreise Elchniederung und Nidden 01. 07.–10. 07. 2003■ 9-tägige Busreise Elchniederung und Samlandküste 19. 07.–27. 07. 2003■ 9-tägige Busreise Heiligenbeil, Rauschen u. Nidden 24. 07.–01. 08. 2003■ 10-tägige Sommerreise Tilsit-Ragnit und Masuren 26. 07.–04. 08. 2003■ 9-tägige Sommerreise Elchniederung und Nidden 04. 08.–12. 08. 2003■ 10-tägige Busreise Pommern und Masuren 16. 08.–25. 08. 2003Ständige Flug-, Bahn-, Schiffs-, Bus- und PKW-Reisen nach Königsberg,Nidden, Memel usw.Gruppenreisen 2003 – jetzt planenSie möchten mit Ihrer Kreisgemeinschaft, Ihrem Kirchspiel, Ihrer Schulklasseoder dem Freundeskreis reisen? Gerne unterbreiten wir Ihnen ein maßgeschnei-dertes Angebot nach Ihren Wünschen. Preiswert und kompetent. Wir freuen unsauf Ihre Anfrage.

– Fordern Sie bitte unseren ausführlichen kostenlosen Prospekt an! –

Neu: Städtereisen per SchiffHelsinki – Stockholm – Turku – Tallin – Riga

Jede Woche

NordostpreußenLitauen – Memelland

GUS-Gebiet – Königsberg – Tilsit

Ihre Traumzieledie Kurische Nehrung + Lettland + Estland

Flugreisen: ab Frankfurt – Hannover – Hamburgnach Polangen / Memel oder Kaunas

täglich ab Hamburg – Polangen – Kaunas

Schiffsreisen: ab Kiel nach Memel

Mit uns auch Gruppenreisen

ROGEBUDeutsch-Litauisch-Russische-Touristik

21368 DAHLENBURG · Dannenberger 15Telefon 0 58 51-2 21 (Auch 20.30 bis 22.00 Uhr)

21335 LÜNEBURG · Bei der Ratsmühle 3Telefon 0 41 31-4 32 61

Bürozeit: 10.00 bis 12.00 und 16.00 bis 18.00 Uhr

Bad Salzuflen,Haus der kurzen Wege. Zentral u. ruhig gel. Pension. Ab Ü/Fr 34 e • HP 39 eAuf Wunsch Abholung. Tel. 05222/1 32 40

Liebes Marjellchen, lieber Lorbaß, Urlaubs-Tage auf dem Lande, im Ferienhaus einerLötzenerin (Waldbröl, Oberg-Kreis) undvielleicht schabbern über alte Zeiten inOstpreußen. Direkte Zug-Busverbdg. nachKöln, Bonn und AB DO bzw. Frankfurt.DZi. nur 15 €, EZi. 20 €. Info: Carola Fischer,Tel. 0 22 91/17 97 oder 01 71/2 02 78 79

Nordostpreußen9tägige Busrundreisen 2003mit modernen Fernreisebussen

Pfingsten 6. 6.–14. 6. u. 1. 8.–9. 8.ab Köln EUR 599 Halbpension

Flug nach Königsberg g 332Reiseagentur Fritz EhlertEichhornstraße 8 · 50735 KölnTel. & Fax-Nr. 02 21/71 42 02

Individualreisen nach OstpreußenMit Kleinbussen oder PKW.

Memel-Königsberg-Allenstein.Visabeschaffung für Rußland,

Dolmetscher, Stadtführer,preisgünstige Unterkünfte

in Polen, Rußland & Litauen.REISEDIENST „EINARS“

10409 Berlin, Pieskower Weg 31Tel&Fax 030/4232199+www.einars.de

Nord-Ostpreußen & MasurenKönigsberg, Ebenrode, Tilsit,Memel, Kurische Nehrung,

Goldap, Lötzen, Elbing,Osterode, Danzig.

9 Tage inkl. HP ab 549 €.SCHEER-REISENLeonhardstraße 2642281 WuppertalTel. 0202 500077

Fax 506146E-Mail [email protected]

Grömitz/Ostsee, Haus Danzig,Claus + Ilse Plog, Zi. m. Super-Frühst., Telefon 0 45 62/66 07 oder01 73/9 33 90 75

Leba/OstseePension Christina

deutsche Leitung, Weststand.,Tel./Fax 0048 59 86 62 127

Bodenfelde, Kr. Northeim3-Fam.-Haus, 2 x 100 qm,

1 x 90 qm, Gas-Etagenheizung,Garage, VB € 87.000,–.

Telefon 0 55 72/45 53 oder0171 775 33 50

Immobilien

Tilsit (Sovjetzk), Neubau (1992),Massivziegel, 226 m2, Vollkeller,4 Zimmer/Kü/2 Bäder/2 WC,2 Fremdenz., ZH, Wasser, Teilpar-kett, ca. 1500 m2 Obstgart., Metall-zaun, Doppelgarage, Schuppen,Gewächshaus, sofort frei, zu verk.VB EUR 75 T., Tel. 043 36/203

REISE-SERVICE BUSCHEIhr Spezialis

t

für OstreisenÜber 30 Jahre Busreisen

Reisen in den Osten2003

Auszug aus unserem Program:Königsberg/Rauschen 10. 05.–17. 05. 03 = 8 Tage 475,– €Stolp und Rauschen 08. 07.–15. 07. 03 = 8 Tage 485,– €Elbing/Nidden/Masuren 27. 07.–07. 08. 03 = 12 Tage 695,– €Tilsit 07. 06.–14. 06. 03 = 8 Tage 455,– €Rauschen/Masuren 12. 06.–21. 06. 03 = 10 Tage 575,– €Bartenstein/Heilsberg 13. 07.–20. 07. 03 = 8 Tage 460,– €Unseren Sonderkatalog, der auch Reisen nach Pommern, West- undOstpreußen, Danzig, Königsberg, Nidden, Memelland, Baltikum, St.Petersburg, Masuren und Schlesien enthält, können Sie kostenlos beiuns anfordern.Vergleichen Sie unser Preis-Leistungs-Verhältnis. Es lohnt sich!

Reisen ab 30 Personenfür geschlossene Gruppen, Vereine, Landsmannschaften,

Orts-, Kirchen- und Kreisgemeinschaften etc.werden nach Ihren Wünschen organisiert.Rufen Sie uns an. Wir beraten Sie gerne.

Alte Celler Heerstraße 2, 31637 RodewaldTelefon 0 50 74/92 49 10, Fax 0 50 74/92 49 12

www.busche-reisen.de · E-Mail: [email protected]

Vorsorge- und REHA-Einrichtung für alle Kassen, beihilfefähig.

UMFASSENDE THERAPIEN

und kompetente medizinische Betreuung durch Fachärtzte(innere Medizin, Kardiologie, Rheumatologie, Orthopädie, Naturheilverfahren und

Psychosomatik)

Behandlung von Herz/Kreislauf, Stoffwechsel, Durchblutungsstörungen,nach Schlaganfall, Fibromyalgie, vegetative Störungen sowie

SCHMERZTHERAPIE

mit modernsten Geräten und Förderung der Beweglichkeit. Bei Verschleiß- undentzündlich-reumathischen Erkrankungen der Wirbelsäule und der Gelenkesowie Knochenschwund (Osteoporose) durch:

Biomechanische Stimulation (BMS) • med. Trainingstherapie (Isokinetik)Ganzkörperkältetherapie (-110 °C) • Schallwellentherapie • Biophotonlaser

Magnetfeldtherapie • Druckstrahlmassagen • Infrarotkabinesowie herkömmliche physikalische Anwendungen

Alle Zimmer mit WC/DU oder Bad, Durchwahltelefon und TV

Bei privater Pauschalkur: Für 98,- € p.P./Tag erhalten Sie von uns alle ärztlich ver-ordneten Behandlungen, Arzthonorar, Kurtaxe, Unterbringung, alle Mahlzeiten mitGetränken, Nachmittagskaffee, Mineralwasser und Obst für´s Zimmer.

Wir holen Sie von Ihrer Wohnung ab!Fahrtkosten hin und zurück 80,- € bis 200,- € p.P.

Sanatorium WintersteinBad Kissingenfu

ture

des

ign

Ein Haus der Spitzenklassewo Kuren noch bezahlbar sind!

Gratis-Informationen bei Sanatorium Winterstein KG Pfaffstraße 1-11 • 97688 Bad KissingenTel: 0971 - 82 70 • Fax: 0971 - 82 71 06

www.sanatorium-winterstein.de • [email protected]

Geschäftsanzeigen

Sonderreisen nach OstpreußenMasuren – Gumbinnen – Rauschen – DanzigBusreise 11 Tage, 11. 06.–21. 06. 2003 u. 16. 08.–26. 08. 2003

Masuren – Königsberg – Rauschen – DanzigBusreise 11 Tage, 07. 09.–17. 09. 2003

Mayer’s Kultur- und Bildungsreisen, Bernsteinstraße 78, 84032 Altdorf/LandshutTel. 08 71/93 50 30, Fax: 93 50 20, www.mayers-reisen.de, E-Mail:[email protected]

Ich schreibe Ihr Buch040-27 88 28 50

Omega ExpressLegienstraße 221, 22119 HamburgPakete nach Ostpreußen

Unterlagen und Termine:0 40 / 2 50 88 30www.swg-hamburg.de

Herzlich willkommen! Die Staats- undWirtschaftspolitische Gesellschaft (swg)informiert seit 1962 mit Vorträgen,Seminaren und Publikationen überbrisante politische, soziale undwirtschaftliche Themen, die allen Bürgernauf den Nägeln brennen.

EURMessing vergoldetals Anstecknadel 4,–

echt Silber, vergoldetals Anstecknadel 15,–

echt 585/000 Goldals Anstecknadel 120,–als Anhänger 110,– mit Kette 195,–als Brosche mit Sicherung 225,–

Page 19: UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND / DAS … · 2011. 12. 22. · moslemischen Bosnier Naser Oric fest. Nicht weil er ein Leibwächter von Milosevic gewesen war, son-dern

Nach langer, schwerer Krankheit ver-starb unser lieber Vater und Opa, unserSchwager und Onkel

Albrecht Wolf* 12. Mai 1930 † 9. April 2003

Grünwalde (Ostpr) Pinneberg

In stiller TrauerAlfriedAnnette mit TorbenEckhard und DoreenAnneliese und WernerGerd

Buchenstraße 25, Pinneberg

Wir haben im engsten Kreise Abschied genommen.

Ich bin der Herr dein Gott,der deine rechte Hand faßtund zu dir spricht:Fürchte dich nicht, ich helfe dir!

Nach einem erfüllten Leben fern seiner geliebten Heimat Ostpreußen entschliefunser lieber Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel

Oskar Goroncy* 11. 3. 1916 † 11. 4. 2003

aus Wildenau, Kreis Ortelsburg (Ostpr.)

In Liebe und DankbarkeitDie Kinder mit Familien

Die Beerdigung fand am Dienstag, dem 15. April 2003, in Lengfurt statt.Für alle Anteilnahme herzlichen Dank.

Theodor-Heuss-Straße 3197855 Triefenstein-Lengfurt

In Trauer und Dankbarkeitnehmen wir Abschied

von unserem Kreisvertreter

Albrecht WolfEhrenbürger von Pr. Eylau / Bagrationowsk,

Landsberg / Gorowo Ilaweckie und der Stadt Verden

geb. am 12. Mai 1930 in Grünwalde, Kreis Pr. Eylaugest. am 9. April 2003 in Pinneberg

Albrecht Wolf war bis zu seinem TodVorsitzender der Kreisgemeinschaft Pr. Eylau.Er leitete bis zur letzten Stunde die Geschickeder Kreisgemeinschaft vom Krankenbett aus.

Sein Leben und Schaffen galt seiner ostpreußischen Heimat.Wir verneigen uns in Ehrfurcht und Dankbarkeit

vor seiner Lebensleistung.

In ehrendem Gedenken für die

Kreisgemeinschaft Preußisch EylauHans Herrmann

Stellv. Kreisvertreter

In Trauer und Dankbarkeitnehmen wir Abschied von

Albrecht Wolfgeboren am 12. Mai 1930 in Grünwalde, Kreis Pr. Eylau

gestorben am 9. April 2003 in Pinneberg

Der Verstorbene gehörte fast zwanzig Jahre lang der Kreisver-tretung des Heimatkreises Pr. Eylau an. In seiner Funktion alsKreisvertreter hat er seit 1991 enge Kontakte zu den russischen undpolnischen Gebietskörperschaften aufgebaut, die 1996 in der Unter-zeichnung eines Partnerschaftsvertrages zwischen dem Landkreisund der Stadt Verden, der Kreisgemeinschaft Pr. Eylau und denVerwaltungen der Städte Pr. Eylau und Landsberg gipfelten.

Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Der Bundesvorstand der Landsmannschaft OstpreußenBernd Hinz Wilhelm v. Gottberg Dr. Wolfgang Thüne

Stellv. Sprecher Sprecher Stellv. Sprecher

In Dankbarkeit für ein langes und erfülltes Lebennehmen wir Abschied von unserer lieben Mutter,Schwiegermutter, Oma, Uroma und Schwester

Gertrud Passenheimgeb. Schläger

* 17. 9. 1916 † 2. 4. 2003aus Praddau/Königsberg (Pr)

In stiller TrauerManfred und Hannelore PassenheimWerner und Fatima PassenheimHeinz und Irmgard PassenheimHorst und Sabine Jungermann, geb. PassenheimEnkel und Urenkel

Worthstraße 4, 37632 Eschershausen

Die Trauerfeier fand am 7. April 2003 in Eschershausen statt.

Nicht trauern wollen wir,daß wir sie verloren haben,sondern dankbar sein,daß wir sie gehabt haben.

Wir haben einen lieben Menschen verloren.

Erika Jaeger* 25. 2. 1923 † 9. 4. 2003aus Adlerswalde/Ostpreußen

Gertrud JaegerFamilie Uwe v. FaltinFamilie Horst JaegerFamilie Herbert KowalskiFamilie Peter KnorrFamilie Dr. Häßler

Gertrud Jaeger, Wisbacher Straße 4, 83435 Bad Reichenhall

Die Verabschiedung fand am Montag, 14. April 2003, um 10.00 Uhr im FriedhofSt. Zeno, Bad Reichenhall, statt.Statt zugedachter Kranz-/Blumenspenden bitten wir um eine Spende für dieDeutsche Krebshilfe bei der Sparkasse Bonn, Kto-Nr. 909 093, BLZ 380 500 00,Kennwort: Erika Jaeger.

Nach einem erfüllten Lebenmit seinen geliebten Pferden

ist unser Vater, Großvaterund Bruder friedlich entschlafen.

HUBERTUS SCHLETH* 28. 11. 1927 † 14. 4. 2003

Waldau/Krs. Samland Bellin/Selent

Seine KinderAngela, Katharina und Axel mit Familien

Seine BrüderEckart, Jürgen und Uwe mit Familien

Eckart Schleth, Hirschgrund 11, 23627 Groß Grönau

Voll goldenen Bernsteins lag der ganze StrandDie Wellen sangen süß im weichen SandAuf Möwenflügeln flog ins Licht, ins klare,Die wilde Sehnsucht meiner achtzehn Jahre.

Agnes Miegel

Friedlich entschlief am 25. März 2003

Elsa Endruschatgeb. Austen

* 17. Oktober 1913

In Liebe und DankbarkeitEckhard, Bärbel und Enrico Endruschat

Katharinenstraße 19 B, 10711 Berlin

Urnenbeisetzungmit anschließender Gedächtnisausstellung

Frau Lieselotte Plangger-PoppGrafikerin und Künstlerin

1913 – 2002

Die Gemeinde Haimhausen gibt bekannt, daß die Urnenbeisetzungunserer Ehrenbürgerin am Samstag, dem 10. Mai 2003, um16.00 Uhr im Haimhauser Friedhof (Hauptstraße) stattfindet.

Im Anschluß der Urnenbeisetzung findet eine Gedächtnisausstel-lung in der Schulaula, Pfarrstraße 10 statt. Hier wollen wir sowohldie künstlerischen als auch die persönlichen Verdienste von FrauLieselotte Plangger-Popp würdigen.

Für den GemeinderatTorsten Wende

Erster Bürgermeister

Familienanzeigen

Am 30. April 2003 feiert Frau

Ilse Skauradszunaus Tilsit/Braunsberg

im Kreise lieber Menschen ihren

86. Geburtstag.Wir wünschen der langjährigen

Leserin und Sponsorinder Zeitung Das Ostpreußenblatt

dauerhafte Gesundheitund alles erdenklich Gute.

Dres. Irene und Hans-JürgenHeinrichs aus Halle nachAhrensbök, Poststraße 9

Zum 80. Geburtstag

am 27. April 2003

Dir, liebe Mutti

Frau

Elfie Bergmanngeb. Schäfer

aus Statzen/Kreis Treuburgjetzt Vlotho-Exter

herzlichste GlückwünscheRegina und Axel

Falls mir etwas zustößtHilfe für Hinterbliebene

Seit Jahren bewährte, nützliche undhilfreiche Broschüre im Großfor-mat mit vielen praktischen Form-blättern zum Eintragen aller per-sönlichen Daten. € 10,– frei Haus.Buchverlag Blotkamp, ElmshornerStr. 30, 25421 Pinneberg, Telefon:0 41 01 - 206 838

Seinen 70. Geburtstag

feiert am 30. April 2003

Reinhard Goldbachaus Klein-Proberg, Kreis Sensburg, Ostpreußen

jetzt Rheinstraße 49, 67229 Gerolsheim

Es gratulieren recht herzlich

Deine Frau WaltrautDeine Kinder Evelin, Waldemar, Gisela mit Ehemann Werner

Deine Enkelkinder Sven, Carina und Michael

Am 3. Mai 2003feiern

Herbert und Marlene Schimanskigeb. Rosenland

aus Seehag, Kreis Neidenburgund Mönchengladbach

Goldene Hochzeit.

Zu diesem Fest gratulieren herzlich

die 3 Söhne und Schwiegertöchterund 8 Enkel

Wehrbruchweg 11, 41748 Viersen

Diamantene Hochzeitfeiern am 1. Mai 2003

Friedrich und HertaSchreitmüller

Gebr. Rotzoll aus Ganshornbei Gilgenburg, Kreis Osterode/Ostpr.

Wir grüßen alle Ganshorner

Bühringerstraße 2991710 Gunzenhausen/Bayern

Die Tomuschat-Zwillingsmarjellchen

Erna und Evaaus Kuckerneese

werden am 2. Mai 2003

75 Jahre.

Ganz herzlich gratulierenEure Kinder und Enkel

Zeven und Schladen1. Schultag 1934in Kuckerneese

Super Acht – N 8 und 16 mm Film auf Videoübersp. Studio Steinberg, 0 40/6 41 37 75

Verschiedenes

Kartenlegen fast umsonst!60 Minuten live am Telex.

25,00 Euro.

0 42 66 / 95 49 82www.lamague.de

Ärztin sucht ArbeitChiffre 30773 an die Preußische All-gemeine Zeitung, 20144 Hamburg

Stellengesuch

Leistung, die überzeugt

Ihre Anzeige

in derPreußischen Allgemeinen Zeitung

Page 20: UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND / DAS … · 2011. 12. 22. · moslemischen Bosnier Naser Oric fest. Nicht weil er ein Leibwächter von Milosevic gewesen war, son-dern

20 A K T U E L L E SFolge 17 – 26. April 2003

Am 12. März 1945 wur-de das westpommer-

sche Seebad Swinemündevon mehr als 600 ameri-kanischen Flugzeugen an-gegriffen. In einem ein-stündigen Bombardementwurde die unverteidigtekleine Stadt zerstört. Eskamen dabei etwa 25.000Menschen ums Leben,überwiegend Zivilperso-nen, Flüchtlinge aus Ost-preußen, Westpreußenund Hinterpommern. DieMenschenmassen, auchverwundete Soldaten,warteten hier auf den ret-tenden Übergang über dieSwine auf die Insel Use-dom.

Niemand in der Stadtahnte an jenem 12. Märzetwas von dem ihnen zu-gedachten grauenhaftenSchicksal, vielmehrkannte man längst die al-liierten Bomberpulks, dieseit langem über den Ortin Richtung Stettin undBerlin hinwegdröhnten.Und dennoch – trotznahen Kriegsendes underkennbarer Flüchtlings-not –, so handelte man wie inDresden offenbar auch in Swine-münde nach dem grausamen Ge-setz des Übermächtigen, der nichtnach Menschlichkeit, geschweigeGnade und Milde zu fragenbraucht. Man ist an das Wort desdamaligen Briten-Premiermini-sters Churchill erinnert, wonachnoch schnell vor Ende des Krie-ges möglichst vielen Deutschendas Fell verbrannt werden solle.Das schaurige Werk wurde alsovollbracht an Menschen, die hoff-ten, der Orgie des Krieges, denGewaltexzessen fast entkommenzu sein.

Was bedeutet den Deutschen einGedenktag an jene eigenen Opfer?

Die vielen Toten des 12. März1945 liegen zum Teil verscharrt inBombentrichtern am Ort ihresqualvollen Endes. Mehr als zwan-zigtausend hat man damals im all-

gemeinen Chaos mit Gü-terwagen per Bahn, perLastwagen und schließlichauf Pferdefuhrwerken vonSwinemünde fort in denam Stadtrand gelegenenbewaldeten Höhenzug na-mens Golm geschafft unddort in Massengräbern ei-lig bestattet. Die wenigstendieser Menschen konntenidentifiziert werden, abersie liegen gottlob heutedort unmittelbar an derneu gezogenen Grenze aneinem Ehrfurcht und Wür-de ausstrahlenden Ort ne-ben gefallenen deutschenSoldaten. Eine „Vereini-gung Gedenkstätte Golme. V.“ sorgt seit Jahren fürdie Pflege und den Erhaltder Anlage. Dem Volks-bund deutsche Kriegsgrä-berfürsorge unterstehtneuerdings die Träger-schaft.

Jedes Jahr am 12. Märzund auch am Volkstrauer-tag findet auf dem Ehren-friedhof Golm eine Ge-denkfeier statt, so war esauch kürzlich wieder mitBeteiligung von Überle-

benden jenes Massakers, Behör-denvertretern und einiger pommer-scher Landsmannschaftsgruppen.Ansprachen hielten Pastorin Inge-borg Simon, Vorsitzende der Ge-

denkstättenvereinigung, Pfarrerund Schriftsteller Gerhard Dall-mann aus Greifswald und erstmalsein polnischer Schüler und einedeutsche Gymnasiastin. Umrahmtvon den Klängen eines Bläseren-sembles wurden Kränze an einerlebensgroßen Statue, die eine frie-rende Flüchtlingsfrau darstellt,niedergelegt. Mehrere hundertMenschen haben dem Gedenkenbeigewohnt und waren aus teilsweitentfernten Gegenden ange-reist.

Viele Besucher fanden noch denWeg zu einer kleinen alten Dorfkir-che in der Nähe, wo man eine Do-kumentarausstellung zum Themaarrangiert hatte. Die örtliche Pres-se, auch das regionale Fernsehen,berichteten über den Tag, die über-örtlichen Zeitungen schwiegensich darüber jedoch aus. Mehr alszwanzigtausend deutsche Kriegs-opfer, denen man in einem durchnichts zu begründenden Akt dasLeben nahm, scheinen es offenbarnicht wert zu sein, daß man ihrergedenkt?

Wenn aber das geeinte Europamit seiner alten Sitten- und Kul-turtradition bestehenbleiben soll,dann zählen dazu auch die ge-schichtlichen Vorgänge, die gro-ßen Leistungen genauso wie diezur Mahnung dienenden Tage derErinnerung an diese vielen eige-nen Opfer. DDiieettmmaarr NNeeuummaannnn

EINE LANGE STUNDE DES GRAUENSIn den letzten Kriegstagen wurde die Stadt Swinemünde durch einen alliierten Luftangriff fast ausgelöscht

Die Stadtgemeinschaft Allensteintrauert um Irmgard Falken, die

am 28. März 2003 im Alter von 77Jahren nach schwerer Erkrankungverstorben ist. Die vielfältigen Akti-vitäten der temperamentvollen Kul-turreferentin sind von allen Allen-steinern, die ihre Heimat liebten

und noch lieben, aber auch von vie-len Bürgern der heutigen Stadt Al-lenstein/Olsztyn anerkennend an-genommen worden.

Als nach dem zweiten WeltkriegIrmgard Falken in Gelsenkirchen ei-ne zweite Heimat fand, ist sie mitsehnsuchtsvollem Herzen ihrer ge-liebten Heimatstadt Allenstein ver-bunden und treu geblieben. Sie warviele Jahre gewähltes Vorstandsmit-glied der Stadtgemeinschaft Allen-stein, und nahezu zwanzig Jahresetzte sie ihre Kraft für die gestalte-rische und inhaltliche Qualität des„Allensteiner Heimatbriefes“ in derRedaktion ein. Daß dieser Heimat-brief oft „Falkenbrief“ genannt wur-de, würdigt auch ihren Einsatz.

Ferner wurde ihre organisatori-sche und feinfühlende Handschriftin der Betreuung des AllensteinerHeimatmuseums „Der Treudank“ inGelsenkirchen vielen Besuchernsichtbar; dort werden auch in Zu-kunft die Bemühungen und Erfolgevon Irmgard Falken spürbar bleiben.

Beruflich war Irmgard Falken alsLehrerin für Handarbeit undKunsterziehung bis zu ihrer Pensio-nierung in Gelsenkirchen tätig. Da-her rührt auch ihre beachtenswerteFähigkeit als darstellende Künstle-rin. Wer ihre Wohnung betrat, wurdebereits mit dem ersten Schritt überdie Schwelle von einer Fülle aus-drucksstarker Bilder angezogen. Inetlichen Ausstellungen ist ihr musi-sches Geschick von Kunstinteres-senten lobend betrachtet worden.

Irmgard Falken war als Ostpreu-ßin in ihrem ganzen Wesen von un-serem Land geprägt. Mit steter Be-harrlichkeit setzte sie ihre Meinungund Ansicht ein und häufig auchdurch. Manche fürchteten in denSitzungen der Stadtgemeinschaft ih-ren Durchsetzungswillen. Allen je-doch, die Irmgard Falken kennen-gelernt haben, werden ihrkämpferischer Einsatz für die Belan-ge der Stadtgemeinschaft Allensteinund die tiefe heimatverbundeneLiebe zu Ostpreußen in Erinnerungbleiben.

Bewegend ist ei-ne ihrer letzten Tä-tigkeiten. Für dieTrauergäste aufdem Weg zu ihrerletzten Ruhestätteauf dem evangeli-schen Altstadt-friedhof in Gelsen-kirchen hatte sieBlätter vorbereitet,die auf der Vorder-seite den Text desOstpreußenliedestrugen und aufder Rückseite ihrehandschriftlichenWorte „Danke fürsKommen“.

D i e K r e i s g e -meinschaft Allen-stein aber verbleibtin der Trost ge-benden Hoffnung:„Mors porta vitae!“

KKuurrtt DDzziikkuuss

»DANKE FÜRS KOMMEN«Nachruf für Irmgard Falken von der Stadtgemeinschaft Allenstein

Mit der Lesung von Frühlingsge-dichten durch zwei junge

Schülerinnen und ihrem vorzüg-lichen Klavierspiel begannen dieAgnes-Miegel-Tage am Vortag vonAgnes Miegels Geburtstag, zu denenviele Mitglieder aus allen GegendenDeutschlands angereist waren. DieKönigsberger Erzählerin Ruth Gee-de sprach danach von ihren Erinne-rungen an Agnes Miegel, berichtetevon vielen Anregungen, die sie vonihr in den Jahren empfing, als sie alsjunge Mitarbeiterin beim Königs-berger Rundfunk tätig war, von dengemeinsamen Dichterfreunden er-zählte sie, und von den zahlreichenWiedersehensstunden in Nenndorf.Mit der Lesung der Erzählung„Kathrinchen“ mit korrespondieren-

den Dias aus dem alten Elbingdurch den Rezitator und ehemaligenBetreuer der Agnes-Miegel-Ge-denkstätte Rainer Rudloff und sei-nem Gesangsvortrag „Die schöneAgnete“ klang der erste Tag aus.

Bei der am nächsten Vormittagstattfindenden Mitgliederversamm-lung gedachte die 1. Vorsitzende Dr.Marianne Kopp zunächst der ver-storbenen Mitglieder. Nach demdann folgenden Arbeitsbericht der1. Vorsitzenden wurden die notwen-digen Regularien wie Bericht desSchatzmeisters und der Kassenprü-fer abgewickelt, worauf die Entla-stung des Vorstandes einstimmig er-folgte. Ferner war durch den Todvon Inge Hartmann die Neuwahl ei-ner 2. Vorsitzenden notwendig ge-worden. Es hatte sich, vom Vorstandvorgeschlagen, Ursula Meyer alslangjähriges Mitglied und im Beiratvorgestellt; sie wurde sodann ge-wählt. Da der Schatzmeister auspersönlichen Gründen sein Amtnicht weiterführen kann, wurden al-le Mitglieder aufgerufen, bei der Su-che eines Nachfolgers mitzuwirkenund sich auch nach einer neuen Be-treuerin für das Agnes-Miegel-Hausumzusehen, in dem zwischenzeit-lich einsatzfreudige Mitglieder denBesuchsdienst versehen und dieBuchauslieferung und die Lesestun-den hervorragend abwickeln.

Aus dem Arbeitsbereich von Dr.Kopp wären noch besonders dieneue Jahresgabe „Die Märchen vonAli dem Dichter und von der Prin-

zessin Lale“, von Agnes Miegel imFlüchtlingslager in Oxböl geschrie-ben und bisher nur in der vergriffe-nen Gesamtausgabe veröffentlicht,und die Neuauflage der kleinenBroschüre „Ostpreußische Heimat“mit Erzählungen, Balladen und Ge-dichten Agnes Miegels hervorzuhe-ben. Neu aufgelegt wurde auch „Ag-nes Miegel – Ihr Leben und ihreDichtung“ von Anni Piorreck. Allevorgenannten Veröffentlichungenkönnen bei der Agnes-Miegel-Ge-sellschaft (Bad Nenndorf) bestelltwerden.

Für das laufende Jahr ist geplant,die Vorstellung der Dichterin sowieder Gesellschaft im Internet, die be-reits in den letzten Monaten einge-leitet wurde, zu vervollständigen.Zwei Anträgen zur Fortführung derArbeit in Königsberg, die mit AgnesMiegels geistiger Heimkehr vor überzehn Jahren begann, und zur Pflegeder Verbindungen mit ihren Nach-fahren in Filzmoos/Pongau wurdemit großer Mehrheit zugestimmt.Mit der Bitte, weiterhin im Sinne derGesellschaft auch im kleinen Kreisetätig zu bleiben, schloß die Vorsit-zende die Mitgliederversammlung.

Bei der Öffnung des Agnes-Mie-gel-Hauses nach Beendigung desTreffens nahmen die Mitgliederdann mit großer Freude die Sanie-rungen und Umgestaltungen in undum die Gedenkstätte herum in Au-genschein, die der Schatzmeister imRahmen seines Berichtes im einzel-nen benannt hatte. HH.. CCaannzzlleerr

ES GIBT NOCH VIEL ZU ERLEDIGENAgnes-Miegel-Tage wurden von der Schriftstellerin Ruth Geede eröffnet

GGoollddeenneess EEhhrreennzzeeiicchheenn ffüürr EErrwwiinnGGooeerrkkee.. Die Laudatio hierzu er-schien in der Folge 15, Seite 23.Die Fotografie entsprach nicht dentechnischen Anforderungen für ei-ne Wiedergabe. Erwin Goerke hatnun eine Aufnahme nachgereicht.

Opfer einer sinnlosen grausamen Tat: Die GedenkstätteGolm auf der Insel Usedom – Ruhestätte von 23.000Kriegstoten. Foto: privat

SSeeeevveettaall – Einen Diavortrag überdas neue Bernsteinzimmer hält amDonnerstag, 8. Mai, 19.30 Uhr, imHittfelder Veranstaltungszentrum„Burg Seevetal“ Helmut Peitsch.

HHaammbbuurrgg – Ein Konzert gibt der„Ostpreußenchor Hamburg“ amSonntag, 11. Mai, 15 Uhr, in der Er-löserkirche am Berliner Tor, EckeKlaus-Grothe-Straße/Jungestraße.Nähere Information bei Hanna Cze-kay, Telefon (0 40) 7 54 58 78.

FFrraannkkffuurrtt//MMaaiinn – Einen Wirt-schaftstag Baltikum 2003 für alleBranchen veranstaltet das BaltischeInformationsbüro am Donnerstag,22. Mai, 12 Uhr, auf dem FlughafenFrankfurt-Hahn. Es besteht dort dieMöglichkeit, sich über den Wirt-schaftsstandort Baltikum/Ostsee-raum zu informieren und Kontaktezu baltischen Unternehmen aufzu-nehmen. Informationen gibt das Bal-tische Informationsbüro, GabySchwabenland, Telefon (0 65 43)50 94 41, E-Mail: [email protected].

EEiinnbbeecckk ((NNiieeddeerrssaacchhsseenn)) – EineGemäldeausstellung, vom 10. bis 16.Mai, „Ostpreußische Impressionen“mit Arbeiten von Anna v. Glasow,wird in der Fachwerkscheune aufdem Schlotehof in Dassensen beiEinbeck gezeigt. Das Thema der inihren reiferen Jahren zur Malereigelangten Künstlerin sind Land-schaften und Impressionen aus derNatur.

Die Ausstellung ist von Mittwochbis Freitag, 14. bis 16. Mai, jeweilszwischen 15 und 20 Uhr zu besich-tigen.

DIAVORTRAG

OSTPREUSSENCHOR

INFORMATIONSTAG

AUSSTELLUNG

20_PAZ_17 22.04.2003 15:03 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

Page 21: UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND / DAS … · 2011. 12. 22. · moslemischen Bosnier Naser Oric fest. Nicht weil er ein Leibwächter von Milosevic gewesen war, son-dern

Heinrich Reuß v. Plauen wur-de nach dem Tod Ludwig v.Erlichshausens als Statthal-

ter eingesetzt. Der überaus tatkräf-tige Ordensgebietiger wollte abernicht Hochmeister werden, weil eres ablehnte, dem König von Polenden geforderten Treueeid zu lei-sten. Er beschwor die Landmeisterund Gebietiger, von seiner Wahl ab-zusehen. Dennoch wählteihn das Generalkapitel of-fensichtlich wegen seinerFührungsqualitäten am15. Oktober 1469 nachfast zweijähriger Statthal-terschaft zum neuenHochmeister.

Es ist deshalb kaum anzuneh-men, daß die von verschiedenenSeiten aufgestellte Behauptung,daß er weder lesen noch schreibenkonnte, zutraf. Dagegen sprichtauch seine lange Tätigkeit in denÄmtern als Großgebietiger.

Er gehörte zum großen vogtlän-dischen Geschlecht der Vögte undHerren von Plauen, und zwar derjüngeren Linie, die zu Ehren einerAhnin, einer russischen Prinzessin,den Beinamen Reuß (Ruthenius)angenommen hatte. Der vormaligeHochmeister Heinrich v. Plauen,

der von 1410 bis 1413 amtiert hatte,gehörte dagegen der älteren Liniean. Einem gleichnamigen Verwand-ten wurde um die Wende vom 15.zum 16. Jahrhundert das Kam-meramt Preußisch Eylau auf Le-benszeit übertragen.

Der neue Hochmeister hatte ei-nen langen aktiven Einsatz in

unterschiedlichen Ämtern hintersich. Er war Komtur von Balga, El-bing und Mohrungen gewesen undhatte dann die Großgebietigerstel-len als Treßler, Spittler, Marschallund Großkomtur innegehabt.

Besonders groß waren seine mili-tärischen Leistungen. Im Februar1454 verteidigte er die Burg Pr.Holland, die aber wegen der Über-macht der Gegner nur kurzzeitig zuhalten war. Danach ging er nachMarienburg und verteidigte dortdie Burg gegen die vereinigten Auf-ständischen, Danziger und Polen.

Dabei gelang ihm ein großer Siegüber den Polenkönig, als er mit sei-nem Heer einer großen deutschenSöldnertruppe bis Konitz entgegen-zog und die Polen ihm folgten. Erkonnte das polnische Heer zwischensich und die Söldner ziehen und so-dann von hinten angreifen. Dasüberlegene Polenheer wurde völligversprengt und floh samt dem König.

Die polnischen Verlustewaren so groß, daß die Be-lagerung von Marienburgaufgegeben werden muß-te. Dennoch fiel die Ma-rienburg im Jahr 1457durch Verrat tschechi-scher Söldner dem Polen-

könig in die Hände. Nur die StadtMarienburg konnte sich noch bis1460 dank der vereinten Führungdurch Heinrich Reuß v. Plauen undden tapferen Bürgermeister Blumehalten, bis sie sich schließlich aus-gehungert der Übermacht ergebenmußte.

Der Hochmeister nahm seinenSitz in Mohrungen. Er betrieb dieReorganisation des Ordens und ver-handelte mit den Bündischen undmit dem als polnischer Gouverneureingesetzten Stibor v. Baysen. DurchSoldzahlungen an die Söldnerführer

gelang ihm dieRückgewinnungeiner Reihe vonverpfändeten Or-ten.

Als er schließ-lich doch zur Ei-desleistung vordem König vonPolen gezwun-gen wurde, emp-fand er das alsu n e r t rä g l i ch eSchmach. Dassetzte ihm aufder beschwer-lichen winter-lichen Rückreisederart zu, daß ereinen Schlagan-fall erlitt.

HochmeisterHeinrich Reuß v.P l a u e n s t a r bnach nicht ganzd r e i j ä h r i g e rAmtszeit am 1.Februar 1470 inM o h r u n g e n .Sein Grab fander im Dom vonKönigsberg..

FF.. BBoorrcchheerrtt

UNFREIWILLIG AN DER SPITZEHeinrich Reuß v. Plauen / Die Hochmeister des Deutschen Ordens in Preußen, Teil XV

Die Behandlung des höchst bri-santen Themas durch einen

auch im Ausland anerkannten Fach-mann dürfte zu einer objektiverenSicht der jüngsten Geschichte bei-tragen. Professor Nolte schrieb hier-zu ein gewichtiges Vorwort. EinRußlandexperte von Harvard stellte1996 fest: „Die Unterstellung, daßdas internationale Judentum denKommunismus erfand, um diechristliche oder ,arische‘ Zivilisationzu zerstören, habe die ideologischeund psychologische Begründungder ,Endlösung‘ geschaffen.“

Zwar lehnte die Mehrheit der Ju-den den bis dahin unvorstellbarenTerror der Bolschewisten ab, wasaber nicht verhinderte, daß diechristliche Welt auf die bolschewi-stische Bedrohung mit Antisemi-tismus regierte. Der amerikanischeAutokönig Henry Ford prangerte inseinem Weltbestseller „Der interna-tionale Jude“ die Juden generalisie-rend als „Revolutionsmacher“, spe-ziell in Deutschland und Ungarn,wo Bela Kun eine jüdische Rätere-publik errichtet hatte, an. Sein Buchwurde in 16 Sprachen übersetzt undlieferte den Nationalsozialisten will-kommene Munition für ihren Kampfgegen die Juden. Es war nur folge-richtig, daß Ford Hitler unterstützte.

Daß nach dem Zweiten WeltkriegTausende Bücher über Antisemi-tismus und Nationalsozia-lismus erschienen, aber keineinziges über den „jüdischenBolschewismus“, glaubt der is-raelische Historiker Jacob L.Talmon darin begründet, daßes sich um ein explosives The-ma handelt, nämlich um diehistorische Verantwortungund Schuld der Juden für den Bol-schewismus. Wenn Daniel Goldha-gen in „Hitlers willige Vollstrecker“behauptet, der Antisemitismus habemit dem Handeln der Juden nichtszu tun, ist im günstigsten Fall anzu-nehmen, daß er die Geschichtenicht kennt. Wenn Elie Wieselschreibt: „Die Mörder [der Juden]waren Christen“, könnte man mitsehr viel mehr Recht darauf hinwei-sen, daß jüdische Bolschewistenden Tod von Millionen Menschenauf dem Gewissen haben. In der

Tscheka, der bolschewistischen Ge-heimpolizei, betrug der Anteil vonjüdischen Spitzenfunktionären imJahr 1934 39 Prozent, bei einem Be-völkerungsanteil von lediglich zweiProzent. Trotzki war der erste Vor-sitzende der „Gesellschaft der Gott-losen“. Sein Stellvertreter, EmeljanJaroslawski, ebenfalls Jude, erklärte:„Wir wollen alle Kirchen der ganzenWelt in ein riesiges Meer von Flam-men stürzen.“ Von 54.000 russi-schen Kirchen 1914 waren 1940noch ganze 500 übriggeblieben. Der„kriegerische Atheismus“ wurde inder Sowjetunion unter führenderBeteiligung der jüdischen Revolutio-näre Trotzki und Jaroslawski mörde-risch verwirklicht.

Juden arrangierten sich vielfachmit den Bolschewisten als dem ge-ringeren Übel. Im Bürgerkrieg be-fanden sie sich in einer Zwangslage:bei den Bolschewisten mißfiel ihnenvieles, aber bei den „Weißen“ muß-ten sie wegen der Gleichsetzung vonJude und Bolschewik das Schlimm-ste befürchten. Die gewaltige Über-repräsentanz von jüdischen Bol-schewiken war für die Antisemitenin Rußland und aller Welt ein „So-wjetjudäa“. Es wurde aber unter-schlagen, daß die jüdischen Kom-munisten alles andere alsRepräsentanten der Juden waren.Ähnliches gilt von den Hauptverant-wortlichen für den Holocaust:

Himmler, Heydrich, Eichmann undHöß waren demonstrativ aus derKirche ausgetreten. Im Kreis seinerVertrauten ließ Hitler keinen Zwei-fel daran, das Christentum nachdem „Endsieg“ auszurotten.

Trotz zahlreicher Juden in denReihen der Bolschewiken ist die Re-de vom „jüdischen Bolschewismus“eine böswillige Verallgemeinerung.Antibolschewistische Juden in Ber-lin verurteilten 1923 die Parteinah-me von Juden für den Bolsche-

wismus als schwere, verhängnisvol-le Schuld. Jakob Mazeh, der Mos-kauer Oberrabbiner, hatte seinerzeitTrotzki beschworen: „Die Trotzkismachen die Revolution, und dieBronsteins müssen dafür bezahlen.“Wie in der Tscheka war auch in derKomintern der Anteil jüdischerKommunisten außerordentlichhoch. Erster Präsident der Komin-tern war der Jude Sinowjew, ihrereisenden Funktionäre waren aus-nahmslos Juden. Dennoch bil-deten jüdische Kommunistenin der Gesamtheit der Judeneine Minderheit. Die JudenMittel- und Westeuropas wa-ren überwiegend bürgerlich-liberal oder sozialdemokra-tisch orientiert. In derWeimarer Republik betrug derAnteil der Juden an der kommuni-stischen Reichstagsfraktion etwazehn Prozent, bei einem Bevölke-rungsanteil von 0,7 Prozent.

In Österreich stammten linksradi-kale KPÖ-Mitglieder vielfach aus jü-dischen Familien. AntisemitischeAgitatoren arbeiteten mit derGleichsetzungstheorie Jude gleichRevolutionär. Man sprach vom Re-volutionsjuden und von RevoluZion.So wuchs der Antisemitismus dra-matisch an. Die in Ungarn vom Ju-den Bela Kun errichtete Räterepu-blik verfügte über überwiegendjüdisches Führungspersonal. Von 48

Volkskommissaren waren 30Juden, von 202 Spitzenbeam-ten 161. Nach dem Zu-sammenbruch brandete eineHaßwelle durch das Land.Dem „weißen“ Terror fielenrund 5.000 Menschen zumOpfer, unter ihnen etwa 3.000Juden. Auch in der Sowjet-

union führte die Überrepräsentanzjüdischer Funktionäre zum unbän-digen Haß gegen die Juden, der inden 30er Jahren des vorigen Jahr-hunderts zum „Holocaust an densowjetischen Juden“ führte. Die„Protokolle der Weisen“ galten alsBeweis für die Drahtziehertheorie.Nach ihr gab es eine geheime jüdi-sche Weltregierung, die eine jüdi-sche Weltherrschaft herbeiführenwill. Stalin suchte sich durch skru-pellosen Antisemitismus als russi-scher Patriot zu empfehlen. Daß sein

Vertrauter Kaganowitsch zweiterMann in der Sowjetunion wurde,diente als Alibi, daß er nichts gegendie Juden habe. Kaganowitsch wieder ebenfalls jüdische Chef derTscheka, Jagoda, trugen die Haupt-verantwortung für den Tod von 14,5Millionen Menschen während derKollektivierung der Landwirtschaft,vor allem in der Ukraine. Dies stei-gerte den Antisemitismus und führ-te in der Ukraine und in Galizien zu

blutigen Pogromen. Der jüdischeSoziologe Manès Sperber wandtesich wegen der „Säuberungen“ vomKommunismus ab. Er räumte ein,„daß Juden nicht immer nur die Op-fer, sondern auch Täter waren“.Nach dem Ersten Weltkrieg eskalier-te die Judenfeindschaft in den USA,weil die eingewanderten Juden ei-nen „Vortrupp des Bolschewismus“darstellten. Der britische Globeunterstellte am 5. April 1919, daßder Bolschewismus der „erste An-griff des Judaismus auf das Chri-stentum“ sei. In Berlin war die so-wjetische Botschaft der Herd derbolschewistischen Agitation. In derKPD gab es viele jüdische Spitzen-funktionäre. Jedoch mehr noch alsin Berlin traten in München jüdi-sche Revolutionäre in Erscheinung,was zu einem aggressiven Antisemi-tismus führte. Die jüdische Kommu-nistin Ruth Fischer vertrat die The-se, ohne den Bürgerkrieg in Bayernwäre München nie zur Geburtsstät-te der Hitler-Bewegung geworden.

Bei der Tagung „Yiddish and theLeft“ 2001 in Oxford kritisierte TonyMichels das Widerstreben seinerZeitgenossen, öffentlich die „dispro-portionale“ Zahl der jüdischen Mit-glieder der kommunistischen Par-teien zu diskutieren. Jedoch Tat-sachen verschwinden nicht durchVerschweigen. Es gilt, zunächst dieFakten zur Kenntnis zu nehmen unddann nach einer Erklärung für siezu suchen. Der hohe Anteil von Ju-

den an kommunistischen Parteienist weitgehend darin begründet, daßsie jahrhundertelang unterdrücktwurden und sich durch den An-schluß an den Bolschewismus ihreBefreiung erhofften. Es ist jedochkeine böswillige Unterstellung, son-dern Tatsache, daß gerade jüdischeRevolutionäre das Christentum zuvernichten suchten. Henryk M. Bro-der wies anläßlich der Eröffnungdes jüdischen Museums in Berlin

am 24. September 2001 imSpiegel darauf hin, daß dasMuseum nur „brave Juden“präsentiere, aber nicht „uner-wünschte“ wie Karl Marx undRosa Luxemburg. Ohne dieExistenz jüdischer Kommuni-sten wäre die Vorstellung vomjüdischen Kommunismus we-

der entstanden noch plausibel zumachen.

Die Kampfansage des Bolsche-wismus an die bürgerliche undchristliche Welt hat den Antisemi-tismus noch verstärkt. Diesen Zu-sammenhang zu ignorieren und,wie Goldhagen, zu behaupten, Anti-semitismus habe nichts mit demHandeln der Juden zu tun, ver-fälscht die Geschichte. Die Identifi-zierung von Juden mit Bolschewi-sten diente den Nationalsozialistenals perfekter Vorwand für ihrenMassenmord an den Juden.

Biebersteins Buch dürfte nicht all-gemeinen Beifall finden, da es nichtder Political Correctness entspricht.Aber die These von durchgängig jü-dischen Opfern ist ebenso unhalt-bar wie die von „Hitlers willigenVollstreckern. Die sorgfältigen Bele-ge seiner Ausführungen vermögenJuden wie Nichtjuden vom hohenRoß der Selbstgefälligkeit“ und desarroganten Pharisäismus herunter-zuholen, sofern beide entschlossensind, sich nicht von vorgefaßterIdeologie, sondern von Tatsachenleiten zu lassen und die Geschichteso zu sehen, „wie es eigentlich ge-wesen ist“. Das ausgezeichnete Buchverdient weiteste Verbreitung. �

Johannes Rogalla v. Bieberstein,„,Jüdischer Bolschewismus‘. Mythosund Realität“, Edition Antaios, Dres-den 2002, 312 S., brosch., 29,00 Euro

DIE ROLLE VON JUDEN IM BOLSCHEWISMUSJohannes Rogalla v. Bieberstein greift in seinem neuesten Buch ein brisantes Thema auf / Von Lothar GROPPE

ER STARB AN DER VERMEINTLICHEN

SCHMACH, DEM POLNISCHEN KÖNIG DEN

TREUEEID LEISTEN ZU MÜSSEN

DIE JUDEN WAREN IN VIELEN

MARXISTISCH-LENINISTISCHEN KADERN

STARK ÜBERREPRÄSENTIERT

DIE REDE VOM »JÜDISCHEN

BOLSCHEWISMUS« IST EINE BÖSWILLIGE

VERALLGEMEINERUNG

21G E S C H I C H T E Folge 17 – 26. April 2003

21_PAZ_17 22.04.2003 17:44 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

Page 22: UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND / DAS … · 2011. 12. 22. · moslemischen Bosnier Naser Oric fest. Nicht weil er ein Leibwächter von Milosevic gewesen war, son-dern

22 B Ü C H E RFolge 17 – 26. April 2003

Joseph Ellis’ preisgekrönter Best-seller – er erhielt 2001 den Pu-litzerpreis für dieses Werk – „Sieschufen Amerika – Die Gründer-

generation von John Adams bis Ge-orge Washington“ ist nun auch indeutscher Sprache erhältlich. Ellis,der in Massachusetts als Professortätig ist, gilt als einer von Amerikaserfolgreichsten Historikern. In sei-nem neusten Werk nimmt er sichder Geschichte der Gründergenera-tion an. John Adams, Aaron Burr,Benjamin Franklin, Alexander Ha-milton, Thomas Jefferson, JamesMadison und George Washingtonsind die Staatsmänner, die imMittelpunkt seiner Ausführungenstehen. Anhand von sechs besonde-ren Ereignissen, in denen sich dieLebensläufe dieser Männer über-schnitten, vertieft er sich in die An-fangsphase der damals noch jungenVereinigten Staaten von Amerika.Die Kapitel lauten „Das Duell“, „DasDinner“, „Das Schweigen“, „Der Ab-

schied“, „Die Zusammenarbeit“ und„Die Freundschaft“. So ist dann bei-spielsweise auch „das Duell“ zwi-schen Burr und Hamilton Ausgangs-punkt, um die Beziehungen derbeiden Staatsmänner zueinanderund ihr Wirken für die amerikani-sche Nation deutlich zu machen.

Ellis’ ungewöhnliche Art, anhandvon einzelnen Ereignissen Ge-schichte zu deuten, ist durchausreizvoll, allerdings gerät er dabei zusehr ins Detail und ins Alltägliche,so daß der Leser das große Ganzeaus dem Auge verliert. Was den na-tionalbewußten amerikanischenKritikern einen Pulitzerpreis wertwar, wird in deutschen Augen eherdurchschnittlich bewertet werden.Ein Grund hierfür mag sein, daß derdeutsche Leser weder das nötigeVorwissen noch die erforderlicheBegeisterung für die Materie mit-bringt, um Ellis’ Ausführungen voll-ständig folgen zu können. Da Ellisziemlich weitschweifig und auchumständlich an die Geschichte her-angeht, sich dabei aber nur auf we-

nige Personen und ihr Verhältnisuntereinander beschränkt, hat derLeser nach der Lektüre zwar etwasüber einzelne Biographien erfahren,jedoch nichts über die Gründerzeitan sich. Zu speziell für das deutscheLesepublikum! EE.. BB..

JJoosseepphh JJ.. EElllliiss:: „„SSiiee sscchhuuffeenn AAmmeerriikkaa–– DDiiee GGrrüünnddeerrggeenneerraattiioonn vvoonn JJoohhnnAAddaammss bbiiss GGeeoorrggee WWaasshhiinnggttoonn““,,C. H. Beck, München 2002, geb.,373 Seiten, 24,90 EuroDie vorgestellten Bücher

sind beim PMD, Parkallee 84/86, 20144 Hamburg,

Telefon 0 40/41 40 08-27, zu beziehen.

VIEL ZU SPEZIELLAmerikas Gründerväter anders aufgezeigt

Ob bei Partys oder der hei-mischen Kaffeetafel mitFreunden – Blechkuchen

sind immer wieder sehr beliebt.Damit es aber nicht immer nur derStandardapfelkuchen oder -butter-kuchen ist, hat Gudrun Ruschitzkain dem GU-Küchenratgeber„Blechkuchen“ ei-nige klassische,aber auch ein-drucksvolle Rezep-te zusammengetra-gen. Jedes Rezeptist ansprechend be-bildert und nach-vollziehbar geschil-dert. Nach einerkurzen Aufführungder wichtigstenGrundrezepte, eini-gen Getränkehin-weisen wie KalterApfelpunsch oderKaffee-Grog undSaucentips zum Kuchen wie Wein-schaumsauce und Schokoladen-sauce führt die Autorin einfache,aber anregende Rezepte auf. Schonder Streuselkuchen mit Quark,der Mandel-Krokant-Kuchen, derMohnkuchen und der Schoko-Rot-wein-Kuchen verführen zum sofor-tigen Backen. Das Kapitel „Lieb-lingskuchen mit Frucht und

Quark“ enthält auch gerade für dieRhabarber-, Johannisbeer-, Kirch-,Apfel- und Pflaumensaison einigeraffinierte Backideen. Zu den etwasgediegeneren Blechkuchen zählendann die „Sächsische Eierschecke“,der „Stelzer Marzipankuchen“ unddie klassische „Donauwelle“.

„Blechkuchen –klassisch und neu“ist aufgrund derdarin abgedruckten,für jeden Anlaß ge-eigneten, einfalls-reichen Rezepte fürjede Küche gut ge-eignet. Einzig zu be-mängeln: Das Re-zept für den Ku-chen auf dem Ti-telbild ist nur äu-ßerst schwer ausfin-dig zu machen, undmanchmal sind die

Rezepte ein wenig zu umständlich,denn: warum sollte man mühseligSchokolade hacken, wenn es dieschon zerbröselt in Fertigpackun-gen gibt. RR.. BB..

GGuuddrruunn RRuusscchhiittzzkkaa:: „„BBlleecchhkkuucchheenn–– kkllaassssiisscchh uunndd nneeuu““, Gräfe undUnzer, München 2003, 64 Seiten,6,90 Euro

ZUM REINBEISSENEinfallsreiche Blechkuchenrezepte

Das neueste „Jahrbuch fürinternationale Sicherheits-politik“ liegt jetzt in zwei

Teilbänden komplett vor. Renom-mierte Experten wie der deutscheEx-Staatssekretär Lothar Rühl, derTerrorismusfachmann Walter La-queur, der Völkerrechtler ManfredRotter, aber auch Nachwuchswis-senschaftler wie Martin Malek vonder Wiener Landesverteidigungs-akademie widmen sichwissenschaftlich demProblem der internatio-nalen Sicherheit, weitüber Talk-Show-Niveauhinaus. Von den sicher-heitspolitischen Aspek-ten der EU-Erweiterungüber die europäischeSicherheits- und Vertei-digungspolitik, den 11.September 2001 undseine Folgen, den„Krieg gegen den Terro-rismus“ bis hin zu neu-en Akteuren der Si-cherheits- und Weltpolitik, nämlichIndien, Japan, China, spannt sichder Bogen der durchweg kenntnis-reichen Aufsätze.

Im zweiten Teilband wird mangegenwärtig vor allem das Kapitel„Ausgewählte Probleme im Kampfgegen den Terrorismus“ lesen wol-

len, das sich auch mit Saudi-Ara-bien und – nicht zu vernachlässigen– Lateinamerika befaßt. Zentral-,Süd- und Ostasien stehen im Mittel-punkt des zweiten Halbbandes, der– wie das Jahrbuch insgesamt seit1997 – zur Pflichtlektüre der inter-nationalen „security community“gehört. Zusammenfassungen er-leichtern die Lektüre der insgesamt43 Aufsätze; die manchmal etwas

lieblosen Übersetzun-gen aus dem Englischenund das Lektorat derKurzfassungen – andersals im Langtext – wärennoch verbesserungs-würdig.

Fazit: Das militärischkleine Österreich ist mitseinem Büro für Sicher-heitspolitik, das diesePublikation unter sei-nem Chef Erich Reiterherausgibt, ein großerintellektueller Mitspieler

in der Welt des europäischen Sicher-heitsdiskurses. PPeetteerr MMeeiieerr--BBeerrggffeelldd

EErriicchh RReeiitteerr ((HHrrssgg..)):: „„JJaahhrrbbuucchh ffüürriinntteerrnnaattiioonnaallee SSiicchheerrhheeiittssppoolliittiikk22000022““,, Band 1 und 2, Verlag E. S. Mitt-ler & Sohn GmbH, Hamburg–Ber-lin–Bonn 2002, 374 und 531 Seiten,31 und 41,10 Euro

EXPERTENMEINUNGENSo sehen Spezialisten die weltweite Sicherheit

DAS ALTE BERLINArchitektur und Leben in der Hauptstadt

Nach seinen Arbeiten überKurt Schumacher, Prinz Eu-gen, König Friedrich Wil-

helm II. sowie seinem Sammelband„Von Preußen zur Berliner Repu-blik“ legt der Publizist und Histori-ker Karl Heinz Rose nun seinenBildband „Preußische Stadtmitte –Moabit und Alt-Berlin“ vor.

Das klassische Spree-Athen, nichtHelmut Kohls Neu Manhattan, istdas aufregende Thema dieses Ban-des. Was hier gezeigt wird, sindauch nicht die sattsam bekanntenPostkartenmotive der Siegessäuleund des Brandenburger Tores, diesich auch in zweit- und drittklassi-gen Berlin-Bildbänden finden. Es istauch nicht die Ansammlung von al-ten historischen Gebäuden, die deralliierte Bombenterror in Schuttund Asche gelegt hat. Nicht Berlin,wie es früher einmal aussah, undauch nicht die Glasbetonbunker ei-ner unhistorischen Politikerkaste,die versucht, Architekt zu spielen,werden thematisiert, sondern das,was heute noch an alter und erhal-tenswerter Bausubstanz da ist. NichtBomber Harris, Walter Ulbricht undHelmut Kohl, sondern Hohenzol-lern, Militärs und Juden, Hugenot-ten, der Adel, Bürger, Kaufleute undall die anderen Erscheinungen, diePreußen groß gemacht haben, sindnoch da, sind hier sichtbar und kön-nen bewundert werden. Die Ver-nichtung des authentischen Charak-ters der Hauptstadt ist Gott sei Danknur teilweise gelungen. Im Zentrum,„Unter den Linden“, am Gendar-menmarkt und anderswo, aber vorallem in den Nebenstraßen der bei-den alten Hauptstadt- und Regie-

rungsbezirke, da sieht es manchmalso aus, als wäre seine Majestät Kai-ser Wilhelm II. hier langspaziert.

Zunächst einmal: Deutschlandwird seit 2001 von Moabit aus re-giert. Hier in einem von französi-schen Hugenotten gegründetenGärtnerdorf liegen Bundespräsidial-amt, Bundeskanzleramt, das Innen-ministerium und natürlich derReichstag, in dem heute derBundestag seine Sitzungen abhält.Unter den Linden hat sich mancheserhalten, und Bedeutendes, was an-glo-amerikanischer Bombenterrorvernichtet hatte, wurde von denDDR-Machthabern wieder aufge-baut. Sie waren damit fleißiger alsim Westteil der Hauptstadt. Dortwurden nur das CharlottenburgerSchloß und das Schloß Bellevuewiederhergestellt. Im Osten hinge-gen ist die Liste der wiederherge-stellten Bauwerke lang: der BerlinerDom, die neue Synagoge in derHamburger Straße, das Alte Mu-seum, das Zeughaus, die Neue Wa-che, die Humboldt-Universität, dieStaatsbibliothek, das Niederländi-sche Palais, das Prinzessinnenpa-lais, das Kronprinzenpalais, dieStaatsoper, die Hedwigkathedraleund die Alte Staatsbibliothek. Vongeschichtlichem Interesse mag dasSchicksal der Neuen Synagoge sein.Am 9. November 1938 verhinderteder Berliner Polizeimajor WilhelmKrützfeld die Brandschatzung desGotteshauses. Alliierte Bomber hol-ten später das Zerstörungswerknach. Überhaupt waren die preußi-schen Juden immer Patrioten gewe-sen und wurden spätestens 1871 mitder Reichsbildung deutsche Patrio-ten. Moses Mendelsohn, BismarcksBankier Bleichröder, die jüdischenSalons, in denen in der tiefsten Er-niedrigung des Vaterlandes unterder napoleonischen Fremd- und Ge-waltherrschaft der Volks- und Be-freiungskrieg gegen die Besatzervorbereitet wurde, sie alle gehörenzu Berlin und zu Deutschland.

Abseits der Straße „Unter den Lin-den“ ist auch viel Sehenswertes er-halten oder neu errichtet worden,wie das Schloß Bellevue, am Land-wehrkanal das heutige Verteidi-gungsministerium, das 1911 bis 1914

als Reichsmarineamt erbaut wordenwar, und das jüdische Gymnasium inder Großen Hamburger Straße. Inder unmittelbaren Umgebung desBrandenburger Tores wurde das be-rühmte Hotel Adlon Mitte der 90erJahre wieder in alter Pracht errichtet.

Karl-Heinz Rose dokumentiertauch bedauerliche Zeugnisse derdem Zeitgeist geschuldeten Bilder-stürmereien der „Ära Kohl“. Stell-vertretend seien hier das „Wegräu-men“ des Scharnhorstdenkmals wieauch die peinliche Umgestaltungder Neuen Wache genannt. Auchhäßliche Beispiele moderner Archi-tektur im Herzen Berlins werdendokumentiert. Peinliche Duplizitätder Architektur: Die frappierendeÄhnlichkeit des Palastes der Repu-blik der DDR mit dem neu errichte-ten Auswärtigen Amt der Bundesre-publik. KKllaauuss GGrrööbbiigg

KKaarrll HHeeiinnzz RRoossee:: „„PPrreeuußßiisscchhee SSttaaddtt--mmiittttee –– MMooaabbiitt uunndd AAlltt--BBeerrlliinn““, Edi-tion Montecuccoli, Berlin 2002,Farbfotos, 164 Seiten, 28,95 Euro

BESONDERE DEUTSCHEUnd ihre Leistungen, die die Welt nachhaltig veränderten

Es wärebesser,n i c h t

über das Ka-p i t a l z us c h r e i b e n ,sondern zulernen, wie

man mit dem Kapital umgeht“,schrieb die Mutter von Karl Marx anihren in der Theorie zwar großen,im praktischen Leben jedoch stän-dig am Existenzminimum lebendenSohn.

Der Historiker S. Fischer-Fabian,der seine Kindheit in Berlin, Ju-gendjahre in Königsberg und Uni-versitätsjahre in Heidelberg ver-brachte, beschreibt in seinem Buch„Sie veränderten die Welt“ die Lei-stungen von 15 großen Deutschen.Er beginnt seine Ausführungen mitArminius und fragt auch, was ge-wesen wäre, wenn die Römer mit

ihrer Zivilisation nicht verdrängtworden wären. Danach nimmt ersich Otto des Großen, Friedrichs II.von Hohenstaufen sowie Friedrichsdem Großen an. Sie sind die einzi-gen Herrscher, die nach Ansicht desAutors die Welt im positiven Sinnegrundlegend verändert haben. Vonda ab zählen für ihn die Ideenträ-ger. Johannes Gutenberg, NicolausCopernicus, Martin Luther, Imma-nuel Kant, Schiller und Goethe,Alexander von Humboldt, RichardWagner, Karl Marx, Otto von Bis-marck, Robert Koch und Albert Ein-stein sind für S. Fischer-Fabian diewichtigsten Deutschen. In ihren je-weiligen Arbeitsgebieten haben sieBesonderes geleistet. Lebendig undin für einen Historiker schon unge-wöhnlich salopper Sprache bringtder Autor dem Leser die beruf-lichen Leistungen, aber auch dieprivaten Lebenswege dieser großendeutschen Männer nahe. So wird

der als äußerst gefühlskalt und di-stanziert geltende Bismarck durchdie Bemerkung „Das größte Glückmeines Lebens war, daß Gott mirkeines meiner Kinder nahm“ einwenig menschlicher, während derverheiratete Richard Wagner auf-grund seiner zermürbenden Lieb-schaft zu Cosima von Bülow undseines ausgeprägten Hangs zum Lu-xusleben nicht gerade ein Sympa-thieträger war.

S. Fischer-Fabian führt anspre-chend durch die Biographien be-rühmter Deutscher, doch leidermindert dieser sehr unterhaltsameStil die historische Qualität des Wer-kes. Schade! RReebbeeccccaa BBeellllaannoo

SS.. FFiisscchheerr--FFaabbiiaann:: „„SSiiee vveerräännddeerrtteennddiiee WWeelltt –– LLeebbeennssbbiillddeerr aauuss ddeerrddeeuuttsscchheenn GGeesscchhiicchhttee““,, GustavLübbe Verlag, Bergisch Gladbach2002, geb. 351 Seiten, 22 Euro

22_PAZ_17 22.04.2003 19:40 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)

Page 23: UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND / DAS … · 2011. 12. 22. · moslemischen Bosnier Naser Oric fest. Nicht weil er ein Leibwächter von Milosevic gewesen war, son-dern

Worte aus SteinHier wird die Geschichte der

Ordensburgen wiederlebendig

Video 21,00 €

Anzeige

Preußischer Mediendienst

Senden Sie diesen Bestellschein an:Preußischer Mediendienst, Parkallee 86, 20144 Hamburg,

Fax: 040 / 41 40 08 58 Telefon 040 / 41 40 08 27E-Mail/EPost: [email protected]

Internet: www.preussischer-mediendienst.deMenge Titel Preis

Lieferung gegen Rechnung, Versandkostenpauschale € 4,– / Auslandslieferung gegenVorkasse, es werden die tatsächlich entstehenden Portogebühren berechnet.Videofilme, CD’s, DVD’s und MC’s sind vom Umtausch ausgeschlossen.

Vorname: Name:

Straße, Nr.:

PLZ, Ort:

Ort, Datum:

Tel.

17/2003

Unterschrift:

E-Mail/EPost

Garnisonkirche PotsdamIn dieser Militärkirche wurden

über zwei Jahrhundertepreußischer Geschichte

geschrieben. Es war nichtnur ein Ort für Gottesdienste,

sondern auch fürgroße Ereignisse.

Geb., 134 S. 15,90 €

DoennigsKochbuch

Von Biersuppebis Rinderfleck.

Geb., 640 S.19,95 €

Familien-rezepte

ausOstpreußenGeschichten,

Personenund

Rezepteeiner unver-gessenen

ZeitGeb., 128 S.

15,90 €

Die große FluchtDie beiden herausragendenBerichte „Es begann an derWeichsel“ und „Das Ende ander Elbe“ jetzt in einer über-arbeiteten SonderausgabeGeb., 512 S. Nur 7,95 €

Iwan, das PanjepferdDie große Flucht wird wiederlebendig – durch die Augen

eines dreizehnjährigen KindesGeb., 256 S. 19,90 €

Wie ich zu meinerHeimat stehe

Erstmals liegen nunfeuilletonistische

Texte und Gedichte von Agnes Miegel vor.

Geb., 311 S. 20,50 €

Spezialitätenaus

OstpreußenMarion Lindt

serviertostpreußischeSpezialitätenGeb., 104 S.

12,95 €

OSTPREUSSENKOCHT

SchatzkästchenOstpreußen

Die schönstenFilme über Ost-

preußen aus denJahren 1925 bis

1945 in derOriginalbild- und

tonfassung.3 VHS-Cassetten

mit je ca. 65Minuten Laufzeit.

45,95 €Eine einmalige Video-Edition

über Ostpreußen

Nemmersdorf 1944

Der Ort, der zum Symbol fürKriegsgreuel der Roten Armee

wurde: Tatort eines Verbrechens,das damals zahlreiche Frauen,Kinder und Greise das Leben

gekostet hat.Was in jenen Oktobertagen wirklichgeschah, schildert dieser Film mit

bislang unbekannten Augenzeugen-berichten und Dokumenten

Video, ca. 56 Min. 21,00 €

Die Wahrheit über einsowjetisches Kriegsverbrechen

Ostpreußische Forst-und Jagdgeschichten

Geschichten aus der Heimaterzählt vom ostpreußischenForstmeister Helmut Mattke.

Geb., 272 S. 17,00 €

Der neue Knüller von Polarfilm

Förster Dachs erzähltHumorvolle Forst- undFamiliengeschichten

für geruhsame und amüsanteLesestunden.

Geb., 126 S. 14,95 €

Wilddieberei undFörstermorde

Die spannenden Fälledes Kriminalkommissars

Otto Busdorf –der Feind der Wilderer.Geb., 351 S. 24,95 €

Lieder für Ostpreußen CD 14,30 €

BernStein’s neue CDErstmalig vorgestellt auf dem

DEUTSCHLANDTREFFEN 2002

Nach derHeimat zieht´smich wiederTraumreiseAnnas FluchtOstpr.ReiterliedVaters HeimatMasurenliedOstpreußen-lied

Ostpreußen Wegweiser Der unerläßliche Führerinformiert in mehr als 500

Beiträgen über Ostpreußenund seine Landschaften.Geb., 344 S. 12,95 €

Das Inferno OstpreußenDie Städte liegen in Flammen,unzählige Menschen sterben.Der Autor erzählt die Schick-

sale von sich, Familie undFreunden, auch an der Front.

Geb., 201 S. 20,50 €

Ostpreußen –Reise in ein

fremd-gewordenes

Land

Schlösser und Gutshäuserim ehemaligen OstpreußenDieser reich illustrierte Bandwurde mit der Unterstützung

der LandsmannschaftOstpreußen erstellt.

Geb., 397 S. 29,00 €

DasBernsteinzimmerEnde einer LegendeDas Bernstein-zimmer einungelöstes Rätsel.

Eine spannendeDokumentation vonMaurice Philip Remy

Video 21,00 €

Märchen aus demBernsteinland

Gesammelt und erzähltvon Ruth Geede

CD 14,90 €

Ostpreußen ... wie es lachteDie Stärken und Schwächender Ostpreußen – betrachtetmit einem Augenzwinkern.

Geb., 104 S. 7,95 €

DasGeheimnis desBernsteinzimmers

Heinz Schön lüftetdas Geheimnis umden in KönigsbergverschollenenZarenschatz.

Geb., 255 S.26,00 €

MasurenDieses Buch, mit seinen vielengroßformatigen Farbfotos, lädt

zu einer gedanklichen Reisenach Masuren ein.

Geb., 224 S. 39,90 €

JETZT

NEU

Eine Filmreise durch dasOstpreußen von heute

Video 21,00 €

Das aktuelleVideo von

Karla-SigrunNeuhaus

Stöckchen-HiebeKindheit inDeutschland.Die Jahre1914–1933

Kart., 347 S.18,90 €

Täglich Krieg41 Geschichten und

Berichte aus denKriegsjahren 1939–1945

in Deutschland.Kart., 362 S. 18,90 €

Schlüssel-Kinder

Kindheit inDeutschland.

Die Jahre1950–1960

Kart., 332 S.18,90 €

Agnes MiegelGisela Limmer von Massow

spricht Gedichte undBalladen von Agnes Miegel

CD 15,50 €

Aus der Reihe ZEITGUTZeitzeugen berichten

Menschenhinter Stacheldraht

Flüchtlingslager in Oksböl1945–1949

Eine beeindruckendeGesamtbeschreibung überdas „Flüchtlingslager“ inDänemark, in dem viele

Ostpreußen ihre ersten Jahre„der Befreiung von ihrer

Heimat“ erleben undertragen mußten.

Von Leif Ipsen, einem Dänen,der sich diesem dunklen

Kapitel dänischer Nachkriegs-geschichte offen stellt.

Ein Zeichen der Versöhnung!

Geb., 116 S. 23,00 €

Ostpreußen – Reise in einfremdgewordenes LandEine Filmreise durch dasOstpreußen von heute

Video € 21,00

VIDEO

Zogen einst fünf wildeSchwäne ...

Eine Auswahl der schönstenostpreußischen Lieder

Ltg. Eike FunkCD 15,90 €

OstpreußenErmland und

MasurenDer neue Film

vonKarla-Sigrun

NeuhausEine filmischeReise zu vielen

touristischen Anziehungspunk-ten, mit Blick in die Vergangen-heit, führt über Allenstein, das„Gut Gartenpungel“, überNikolaiken, Mohrungen, Sor-quitten, Kloster „Heiligelinde“,Hohenstein, Elbing, Marien-burg, Frauenburg. Besichtigtwird auch die ehemaligeBunkeranlage „Wolfsschanze“.

Video € 21,00

Heinrich Freiherr v. MassenbachDie Hohenzollerneinst und jetztDas Standard-Werk zum Ein-stieg in die Geschichte derHohenzollern-Dynastie.Ein Muß für jeden, der zumThema „Preußen“ mitreden will.Kart., 97 S. Nur 7,00 €

Page 24: UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND / DAS … · 2011. 12. 22. · moslemischen Bosnier Naser Oric fest. Nicht weil er ein Leibwächter von Milosevic gewesen war, son-dern

24 P A N O R A M AFolge 17 – 26. April 2003

TÄUSCHEND ECHTBonzen-Besuch auf der Barrikade, Geschenke von der CDU-Chefin und der

erste Demokrat von Bagdad / Der Wochenrückblick mit Hans HECKEL

Was bedeutet eigentlich „Agen-da“? Großer Durchbruch? Ti-

gersprung in die Zukunft? RadikaleReform? Dann hätten wir allerdingsGrund, uns Sorgen zu machen. Ha-ben wir aber nicht, sagt das Wörter-buch. Agenda übersetzt es mit demfaden deutschen Wort „Tagesord-nung“. Die vom Kanzler pompösverkündete „Agenda 2010“ ist dem-nach nicht mehr als eine Folge vonPunkten, die erst in sieben Jahrenrichtig akut werden. Oder ein sanf-tes Flickwerk, das spätestens in je-nem Jahr wieder auseinanderfliegt.So oder so: 2010 ist lange hin, allzuernst ist die Sache nicht gemeint.

Woher dann das Gezeter der SPD-Ultras und DGB-Fürsten gegenSchröders „Agenda“? Nur der alteSpaß der Linken am Radau? Nichtganz, es gibt auch seriöse Gründefür lautstarken Protest: Viele kleineGewerkschaftler sind angesichts derHeerscharen gewerkschaftlicherAusländer- und „Migrations“-Beauf-tragter, von Friedens- und Antifa-Kampagnen in ihren Organisatio-nen an Zweifeln erkrankt, ob diehochbezahlten „Arbeitnehmerver-treter“ sich der eigentlichen Arbeit-nehmerinteressen überhaupt nocherinnern. Damit ist nicht zu spaßen,wie die Austrittszahlen bei denDGB-Bünden belegen. Hier kam die„Agenda“ gerade recht. Die oberstenArbeiterkämpfer mit Managergehaltnutzen die günstige Gelegenheit,um mal wieder auf der Barrikadevorbeizuschauen – wissend: nichtsnützt der „Glaubwürdigkeit“ an derBasis mehr als saftiger Krakeel.

Doch auch die Union hat dieChancen des Projekts erkannt

und präsentiert sich als „Agenda“-begeisterte, eigentliche Kanzlerpar-tei. Angela Merkel ahnte indesrechtzeitig, daß ihr der Bundeskanz-ler noch böse sein mußte wegen derWahlschlappen in Hessen undNiedersachsen. Ein Geschenk muß-te her, um den Regierungschef zubesänftigen. Die CDU-Chefin hatteschnell eins zur Hand: Mittels ihreroriginellen Pro-Kriegs-Politik dervergangenen Monate hat sie es ge-schafft, so viele (neue und alte) Uni-onsanhänger aus ihrem Lager hin-auszuscheuchen, daß der schmerz-liche Aufwärtstrend der CDU end-lich gestoppt wurde. Für Bremen(wählt am 25. Mai) meldet Infratestbereits den Erfolg der Strategie: Dortliegt die CDU jetzt sogar zwei Punk-

te unter ihrem letzten Ergebnis, dieSPD etwa genauso gut wie vor vierJahren, und die Grünen könnten umsatte vier Prozentpunkte zulegen.Schröder wird zufrieden sein mitder unverhofften Morgengabe, dieGrundlage für eine gedeihliche Zu-sammenarbeit der Union mit demgebeutelten Kanzler ist dank derCDU-Vorsitzenden also gelegt. Mer-ke: Wer herrschen will, muß auchteilen können! Nur so macht derKonsens der Demokraten wiederSpaß.

Dabei sollte Schröder die Selbst-losigkeit seiner vermeintlichenGegenspielerin nie vergessen. Fürden Abstieg der SPD nach derBundestagswahl konnte sie nämlichgar nichts. Das haben der Chaos-Kanzler und die Seinen allein zuverantworten. Den Wiederaufstieg

der SPD zu respektablen Umfrage-werten hingegen, den hat Frau Mer-kel mit ihrer Irakpolitik eigenhändiggestemmt. Dafür hat sie den Respektdes Kanzleramtes verdient.

In Sachen Irak können die Nörglerihre Klappe immer noch nicht

halten. Die US-Truppen hätten Hos-pitäler und Museen den Plünderernüberlassen und nur Öl-Ministeriumund -Anlagen geschützt, blöken siejetzt. Na und? Schließlich sind diezurückgelassenen Patienten vonBagdad – dank Amerika – nun alsfreie Menschen gestorben! Ist dasnichts? Dazu das Gewese um diesesMuseum, typisch Alteuropa. Hat dermodernde Plunder die Irakis Demo-kratie und Dollar auch nur einenMillimeter näher gebracht? Nein.„Unersetzliche“ Kulturschätze ver-loren? Blödsinn. Wer auf die StadtWashington blickt, kann sehen, wieman sich die Antike täuschend echtnachbauen kann. Selbst dort, wo esnie eine gegeben hat.

Bliebe natürlich noch die Sachemit den Massenvernichtungs-

waffen. „Wo sind sie denn? Wo sindsie denn?“ geifern Europas Anti-

amerikaner. Man fragt sich, warumdie Weltmacht sich das bieten läßt,statt endlich zu handeln. Weshalbhaben die USA nicht längst selberein paar von den Dingern im Irakhinterlegt, um diese anschließendunter blitzlichtgewittriger Beteili-gung ihrer „eingebetteten“ Journali-sten spektakulär zu „entdecken“?Unter den gedungenen Claqueurendes abgewrackten Saddam-Regimesmüßte sich doch einer finden las-sen, der den Fund dann mit ei-ner orientalisch-dramatischen Ge-schichte untertitelt (und sei es, umso einer Anklage zu entgehen).

Auf diese naheliegende Idee istdie Uno auch schon gekom-

men. Der davongebombte Waffenin-spekteur Hans Blix jedoch will garkeine Freude finden an einer solchschaurig-schönen Darbietung. Erfordert daher allen Ernstes unab-hängige Inspekteure, um dem Ver-dacht US-gesteuerter „Manipulatio-nen“ vorzubeugen. Der drögeSemmel aus Schweden hat viel ge-sehen, aber nichts begriffen. Wozubrauchen die Iraker jetzt noch „un-abhängige“ Inspekteure, wo siedoch frei sind? Und wir, die Weltöf-fentlichkeit, wollen schließlich auchbei Laune gehalten werden. Habendie USA nicht schon mit dem Reißer„Lusitania“ bewiesen, daß ihnen kei-ne Inszenierung zu aufwendig ist,um uns den Weg zu weisen? Also,Amis, macht dem Gewürge ein En-de. Ihr habt uns Massenvernich-tungswaffen versprochen. Wenn kei-ne da sind, dann schafft gefälligstwelche herbei und „findet“ sie her-nach! Die Geschichten mit SaddamsFolterkellern sind zwar auchschrecklich. Aber so etwas kennenwir aus den Nachlässen etlicher Eu-rer eigenen früheren Drittwelt-Ver-bündeten schon zur Genüge.

Die demokratische Wiedergeburtdes befreiten Landes macht

unterdessen große Fortschritte. Ausirakischen Oppositionskreisen ha-ben sich bereits allerlei engagierteDemokraten gemeldet, um ihremLand zu dienen. Ahmed Chalabi zumBeispiel. Den irakischen Geschäfts-mann sähe vor allem Ex-Pentagon-Berater Richard Perle gern in einerführenden Position im Zweistrom-land. In Jordanien wird Chalabiwegen gewisser finanzieller Uneben-heiten polizeilich gesucht. Er muß al-so ein fähiger Mann sein, denn – wersucht schon eine Pfeife? �

Keine B- oder C-Waffenim Irak? Schafft doch

welche hin, um sie dannspektakulär zu »finden«!

Zeichnung: Götz Wiedenroth SScchhrrööddeerr:: »»MMaanncchhmmaall ffüühhllee iicchh mmiicchh ssoo mmüüddee ...... ««

„Das Weiße Haus versichert zwar,daß der Irak kein amerikanischesProtektorat sein werde. Aber wiemehr oder minder eng die Bezie-hungen zwischen Bagdad und Wa-shington künftig auch sein werden,so erwartet das Pentagon von derkünftigen Führung im Irak doch auflängere Sicht vier Militärstützpunk-te im Land. Das wäre ein Brücken-kopf, der die gesamte strategischeSituation im Mittleren Osten radikalverändern würde. Betroffen davonwären auch die politischen Bezie-hungen der Vereinigten Staaten mitjedem einzelnen Land in der Re-gion.“ La Repubblica

aus Italien vom 22. April 2003

„Die für eine Regierungsbildunggeeigneten Iraker benötigen dieUnterstützung aller religiösen Grup-pen im Land. Um sich Autorität inder Bevölkerung zu verschaffen,müßten sie sich deutlich gegen dieBesatzung aussprechen. Neue iraki-sche Minister dürften nicht als Kol-laborateure oder Marionetten derUSA gelten. Es fällt im Momentnoch schwer sich vorzustellen, wiedie Amerikaner dieses Problem lö-sen wollen. Auf jeden Fall wird die-se Aufgabe viel schwerer als derEinmarsch in Bagdad.“ Wremja

aus Rußland vom 22. April 2003

„Es steht außer Frage, daß die Re-gierung Bush den Krieg im Irak bes-ser geplant hat als den Frieden. DerIrak ist gegenwärtig ein unregiertesWirrwarr. Es muß wieder für die Si-cherheit in dem Land gesorgt wer-den, die Versorgung mit Wasser undStrom sowie das Gesundheitssystemin den Städten funktionieren derzeitnicht. Zudem werden qualifizierteIraker benötigt, die zu Mitgliederneiner funktionierenden Übergangs-verwaltung ausgebildet werdenmüssen. Sollten die Besatzer in derNachkriegszeit stümperhaft vorge-hen, könnte sich der militärischeSieg der USA rasch in eine politi-sche Niederlage verwandeln.“

The New York Times aus den USA

vom 22. April 2003

„Vom Anfang bis zum Ende desKrieges war alles, was Bush zu sa-gen hatte, von ergreifender Einfach-heit, am Rand der Naivität. SeineBemerkungen während des Oster-wochenendes bildeten da keineAusnahme. Die Befreiung des Irak,sagte er, würde die Welt zu einemfriedlicheren Ort machen. Ohne Sa-dam Hussein an der Macht werdedas Leben für die irakische Bevölke-rung viel einfacher. Bis jetzt aber istnoch nichts gefestigt, und es kanngut noch ein Jahr dauern, bis eineirakische Regierung gebildet ist. Inder Zwischenzeit kann nichts aus-geschlossen werden – auch nichtdie Möglichkeit, daß aus dieser vonaußen auferlegten Revolution eineRegierung entsteht, die eher wie dieder Nachbarn aussieht als das vonPräsident Bush vorausgesagte regio-nale Fanal für die Demokratie.“

The Independentaus Großbritannienvom 22. April 2003

„Ex-General Garner erwartet einegewaltige Aufgabe, die nicht Mona-te, sondern Jahre in Anspruch neh-men dürfte. Es drängt sich ein Ver-gleich mit jenem Auftrag auf, denUS-Präsident Truman nach demZweiten Weltkrieg General Mac Ar-thur in Japan erteilte. Der Irak istnicht so zerstört wie einst Japan,aber dennoch wird Garners Aufgabewohl schwieriger als die Mac Ar-thurs. Der entmachtete irakischeStaatschef Saddam Hussein ist ent-weder tot oder auf der Flucht, esherrscht Chaos, und alle wichtigenstaatlichen Einrichtungen sind zu-sammengebrochen. Der Irak hat kei-ne ernst zu nehmende Währungmehr, und es fehlt dem Land an de-mokratischen Traditionen und Par-teien. Dagsavisen aus Norwegen

vom 22. April 2003

ZZiittaattee

WeltkulturerbeDie Dinger werden hübsch markiert,damit man sie erkenne –vielleicht auch daß, wer bombardiertsowie nach fremden Gütern giert,sich gar nicht erst verrenne.

Demnächst Damaskus, Teheran?Belanglos ist das Fragen,denn alle trifft es irgendwann,wir waren schließlich auch schon dranund kennen solche Lagen.

Den Hütern alter Werte seidaher von mir empfohlen:Erspart euch all die Plackereiund gebt aus freien Stücken freidas Erbe, eh sie’s holen!

Wie vieles, was schon im Tresor,kann’s nimmer dann verderben.Vergeht euch dennoch der Humor,so holt den Katalog hervorund träumt mit euren Erben.

PPaannnnoonniiccuuss

QQuueerr dduurrcchhss BBeeeett

PPeerrssoonnaalliieenn

Zwischen 600 und 700 Moslemsdienen derzeit bei der Bundeswehr.Bereits in den nächsten zehn Jahrenkönnte diese Zahl auf 12.000 anstei-gen. Damit gewinnen die drei fol-genden Probleme an Bedeutung:Wie soll die Militärseelsorge erfol-gen? Wie soll die schweinefleisch-freie Lebensmittelversorgung si-chergestellt werden? Wie sollen dietäglich fünf Gebetszeiten mit demDienstplan in Einklang gebrachtwerden?

BUNDESWEHR WIRDMUSLIMISCHER

EVANGELISCHE KIRCHEDER UNION VORM ENDE

Die Evangelische Kirche derUnion (EKU) stellt zum 1. Juli ihreArbeit ein und geht dann in dieUnion Evangelischer Kirchen (UEK)über, der auch fast alle Kirchen derArnoldshainer Konferenz (AKf) an-gehören werden. Das beschloß dieSynode am 12. April in Berlin. Da-mit geht eine lange preußische Tra-dition zu Ende.

Die Geschichte der 1953 als Nach-folgerin der Evangelischen Kircheder altpreußischen Union gegrün-dete EKU läßt sich bis in die ZeitenFriedrich Wilhelms III. zurückver-folgen, der es leid war, daß er alsCalvinist nicht mit seiner geliebtenlutherischen Ehefrau Luise gemein-sam das Abendmahl besuchenkonnte. Er zog daraus die Konse-quenz, daß er den Zusammenschlußvon Calvinisten und Lutheranern inseinem Königreich verordnete. ImJahre 1817 erfolgte die Vereinigungder lutherischen und reformiertenKirchen in Preußen zur uniertenLandeskirche.

Mohammed Said el Sahaf, derumtriebige irakische Informations-minister, hatte uns schon in der Fol-ge 15 auf dieser Seite beschäftigt.Nun hat sich die evangelische Nach-richtenagentur idea der Müheunterzogen, eine Sammlung von Zi-taten dieses Regierungsmitgliedesaus der Zeit des Irakkrieges zu-sammenstellen. Hier das Ergebnis:„Der Irak wird nicht besiegt werden.Der Irak hat jetzt schon den Sieg er-reicht – von ein paar technischenEinzelheiten abgesehen.“ „Wir wer-den sie alle abschlachten.“ „Unsereerste Einschätzung ist, daß sie allesterben werden.“ „Allah wird durchdie Hände der Iraker ihre Bäuche inder Hölle braten.“

GESAMMELTES VOMINFORMATIONSMINISTER

24_PAZ_17 22.04.2003 20:02 Uhr Seite 1 (Schwarz/Process Black Auszug)