S nne, Meer - sbz-online.de · aber gleichzeitig außen und innen verwen-det. Damit erreicht man...

4
M it Spannung haben die acht Preisträger des SBZ-Kreativwett- bewerbs „Menschen im Bad“ dem Beginn des als Siegespreis ausge- schriebenen Workshops entgegengesehen – versprach die Reise doch nicht nur einen Wissenszugewinn, sondern auch eine schö- ne und erlebnisreiche Woche unter Sonne und Palmen. Der Auftakt der Veranstaltung ließ allerdings so manche Erwartungshal- tung ins Wanken geraten. Die „besten Bad- planer von Deutschland“ hatten sich ihren Preis wahrscheinlich etwas anders vorge- stellt: Im malerischen Puerto de Andratx verbrachte die Gruppe trotz eines strahlend blau- en Himmels viel Zeit im Seminarraum des Luxus- Hotels Mon Port und stell- te sich den Herausforde- rungen des Kreativ-Work- shops. Das mediterrane Badezimmer Die Aufgabe war etwas für wahre Könner: Auf den Spuren der mediterranen Architektur soll- ten sich die Teilnehmer ein Bild über die Gestaltungsstile auf Mallorca machen und diese dann in dem Badplanungsentwurf ei- ner deutschen Wohnung umzusetzen. Das Mediterrane ist in Deutschland gerade en vogue, und viele Badplaner sehen sich mit der Aufgabe konfrontiert, die idealisierten Urlaubsvorstellungen möglichst „authen- tisch“ in die reale Badwelt zu transformie- ren. Dass der Eindruck eines mediterranen Badezimmers dabei nicht nur durch eine entsprechende Wahl von Farbe und Mal- technik oder durch den Einsatz von einge- drückten Muschelresten in Gips erzielt wer- den kann, wurde in gemeinsamer Arbeit entdeckt. Seminarleiterin Vera-Bettina Lenz stellte den Preisträgern Fotomaterial sowie zahlreiche Stoff- und Materialmuster zur Verfügung. „Das Wichtigste ist die Grund- idee: Einfachheit in Form und Material“ referiert Vera-Bettina Lenz. Bei der mallor- quinischen Gestaltung werden wenige Materialien miteinander kombiniert, dafür 32 SBZ 15/16-2004 S nne, Meer und Traumbäder Verdient hatten sie sich den außergewöhnlichen Kreativ- Workshop allemal. Die acht Preisträger des SBZ-Ideen- wettbewerbs „Menschen im Bad“ erlebten auf Mallorca eine unvergessliche Woche. Sie entdeckten das mediter- rane Badezimmer auf eine ganz andere Art. Kreativ-Workshop in mediterraner Atmosphäre: Seminarleiterin Vera-Bettina Lenz erklärt, wie man Perspektiven richtig entwickelt Inspirierend: die spanische Innenarchitektin Marta Salvá Pascual weiht Christof Schmid und Thomas Richter in die Geheimnisse der mallorquinischen Badplanung ein 1. Kreativ-Wettbewerb: Gewinner-Workshop auf Mallorca

Transcript of S nne, Meer - sbz-online.de · aber gleichzeitig außen und innen verwen-det. Damit erreicht man...

  • Mit Spannung haben die achtPreisträger des SBZ-Kreativwett-bewerbs „Menschen im Bad“dem Beginn des als Siegespreis ausge-schriebenen Workshops entgegengesehen– versprach die Reise doch nicht nur einenWissenszugewinn, sondern auch eine schö-ne und erlebnisreiche Woche unter Sonneund Palmen. Der Auftakt der Veranstaltung

    ließ allerdings so manche Erwartungshal-tung ins Wanken geraten. Die „besten Bad-planer von Deutschland“ hatten sich ihrenPreis wahrscheinlich etwas anders vorge-stellt: Im malerischen Puerto de Andratx

    verbrachte die Gruppetrotz eines strahlend blau-en Himmels viel Zeit im Seminarraum des Luxus-Hotels Mon Port und stell-te sich den Herausforde-rungen des Kreativ-Work-shops.

    Das mediterraneBadezimmer

    Die Aufgabe war etwas fürwahre Könner: Auf den

    Spuren der mediterranen Architektur soll-ten sich die Teilnehmer ein Bild über dieGestaltungsstile auf Mallorca machen unddiese dann in dem Badplanungsentwurf ei-ner deutschen Wohnung umzusetzen. Das

    Mediterrane ist in Deutschland gerade envogue, und viele Badplaner sehen sich mitder Aufgabe konfrontiert, die idealisiertenUrlaubsvorstellungen möglichst „authen-tisch“ in die reale Badwelt zu transformie-ren. Dass der Eindruck eines mediterranenBadezimmers dabei nicht nur durch eineentsprechende Wahl von Farbe und Mal-technik oder durch den Einsatz von einge-drückten Muschelresten in Gips erzielt wer-den kann, wurde in gemeinsamer Arbeitentdeckt. Seminarleiterin Vera-Bettina Lenzstellte den Preisträgern Fotomaterial sowiezahlreiche Stoff- und Materialmuster zurVerfügung. „Das Wichtigste ist die Grund-idee: Einfachheit in Form und Material“ referiert Vera-Bettina Lenz. Bei der mallor-quinischen Gestaltung werden wenige Materialien miteinander kombiniert, dafür

    32 SBZ 15/16-2004

    S nne, Meerund TraumbäderVerdient hatten sie sich denaußergewöhnlichen Kreativ-

    Workshop allemal. Die achtPreisträger des SBZ-Ideen-wettbewerbs „Menschen imBad“ erlebten auf Mallorcaeine unvergessliche Woche.Sie entdeckten das mediter-rane Badezimmer auf eineganz andere Art.

    � Kreativ-Workshop in mediterraner Atmosphäre: Seminarleiterin Vera-BettinaLenz erklärt, wie man Perspektiven richtig entwickelt

    Inspirierend: die spanische Innenarchitektin Marta Salvá Pascualweiht Christof Schmid und Thomas Richter in die Geheimnisseder mallorquinischen Badplanung ein

    1. Kreativ-Wettbewerb: Gewinner-Workshopauf Mallorca

  • aber gleichzeitig außen und innen verwen-det. Damit erreicht man eine direkte Ver-bindung des Außenraums mit dem Innen-raum. Auch die Farbwahl unterscheidet sichdeutlich von den Klischees, die in den mei-sten Köpfen vorherrschen. „Nicht das beiuns in Deutschland überall vorherrschende

    Terrakotta apricot ist die mediterrane Far-be; es sind vielmehr die natürlichen Farbender eingesetzten Materialien Stein, Holzund Putz, die die Palette bestimmen“, versucht Vera-Bettina Lenz gegen liebge-wordene Gestaltungstraditionen anzu-kämpfen.

    SBZ 15/16-2004 33

    Spezial

    Trotz eines strah-lend blauen Him-mels und maleri-schem Ambienteverbrachten diePreisträger des 1. Kreativ-Wett-bewerbs auch vielZeit im Seminar-raum und stelltensich den Heraus-forderungen

    Probeliegen inklu-siv: Lütfiye Erbaswollte genau wis-sen, wie bequemspanische Wannensind �

    Ein Besuch in einer Badausstellung in Palmawar Bestandteil der Fach-Exkursion: SeniorFernando Buades Geis begrüßte die „Reise-leiter“ Michael Stielow (Illbruck, r.) und Tho-mas Richter (Dornbracht, l.)

    Anregungen für dieeigene Ausstellung:Die Preisträger Man-fred Kerker und Alex-andra Dold begutach-ten eine Glaswasch-tisch-Inszenierung

  • Überholt Klischees

    Nach der Theorie folgte die Praxis: eineFach-Exkursionen standen dazu auf demProgramm. Die mallorquinische Innenarchi-tektin Marta Salvá Pascual ermöglichte dieBesichtigung von Hotelbädern der Luxus-klasse. Romantisch und atemberaubendschön präsentierte sich das Hotel Sonnet inPuigpunyent, ein historisches Gebäude, dasin den letzten zwei Jahren komplett reno-viert worden ist. Jacuzzi, abgetrennte Du-

    sche, traditioneller Waschtisch, geschmack-volle Accessoires und viel, viel Marmor sinddie schlichten, aber gediegenen Gestal-tungselemente im Badezimmer. SeparateRäume für das WC und für die fast immerbegehbare Dusche sind häufig zu sehen.Aufgrund der bevorzugt symmetrischenAnordnungen im Raum strahlt das Bade-zimmer Ruhe und Klarheit aus. Das zweiteExkursionsziel bot – zumindest stilistisch –ein Kontrastprogramm. Unterschiedlicherkonnten die Eindrücke nicht sein: Das Am-biente des Hotels Puro in Palma ist der Ge-heimtipp dieser Saison, der sich allerdingsschnell herumgesprochen hat. Traditionel-le Elemente werden hier geschickt mit mo-derner Optik kombiniert. Die Einrichtunglädt wo man geht und steht zum Relaxenein. Überall im Hotel sind große Liege-

    flächen und So-fas platziert. Aufder mit ihrenWasserbeckenschon fast orien-talisch ange-hauchten Dach-terrasse sorgen

    Baldachine über den Bettliegen für einenstressfreien Blick über die Dächer derHauptstadt Palma. Die Badezimmer sindganz individuell ausgestattet: Eine großerechteckige Badewanne aus Steinplatten istder Star eines jeden Zimmers. Außerge-wöhnliche Accessoires betonen die eigen-willige, kreative Grundstimmung. Ein Besuch in der Badausstellung von Se-nior Fernando Buades Geis in Palma (DuchaFresca) rundete die gelungene Exkursionab. Dort wurde einmal mehr deutlich, dassman auch auf kleiner Fläche ansprechendpräsentieren kann. Mit diesen frischen Ein-drücken ging es dann in die Schlussphasedes Workshops und der vorgegebeneGrundriss nahm immer mehr die Gestalt ei-nes mediterranen Badezimmers an.

    Teamgeist und Segeltörn

    Spätestens auf dem dreitägigen Segeltörnwar Teamgeist angesagt, und Skipper Mat-ti pochte auf das unter Bootsbesatzungenübliche „du“. Ausgestattet mit Original-Illbruck-Shirts, -Sweaters und -Kappenzeigte das Team Flagge und absolvierte die

    34 SBZ 15/16-2004

    Spezial

    Workshop-Teilnehmerund PreisträgerDie Preisträger des 1. Kreativ-Wettbewebs „Menschen imBad“ durften zum Kreativ-Workshop nach Mallorca reisen.Hier noch einmal die Preisträger: ✷ Lütfiye Erbas von der Kachel-

    Bädergalerie in Heilbronn✷ Ingrid Kreuz von der Kreuz

    GmbH in Schnaittach✷ Alexandra Dold von der Fleig

    Versorgungstechnik in Hausach✷ Tabea Schwedes von BadKultur Stutt-

    gart in Stuttgart✷ Elisabeth Langen von der Langen KG in

    Trier✷ Manfred Kerker von der Kerker GmbH

    Schwabmünchen✷ Christof Schmid von der Firma Michel

    in Schorndorf.✷ Dirk Kaiser von der Kaiser Haustechnik

    GmbH in Reppenstedt.

    Anspruchsvolles Weiterbildungsprogramm für (v. l. ) Dirk Schlattmann, Lütfiye Erbas, DietmarSchäfer, Alexandra Dold, Ingrid Kreuz, Marta Salvá Pascual, Tabea Schwedes, Liz Langen, DirkKaiser, Bettina Lenz, Thomas Richter, Nenka und Michael Stielow, Frank A. Reinhardt, ManfredKerker und Christoph Schmid

    Auf der orientalisch angehauchten Dachterrasse des „In-Hotels“ Puro sorgen Baldachine über den Bettliegen für Entspannung. Da dürfen Wasserbecken und Erfrischungsdusche nicht fehlen

  • auf einem Segelboot notwendigen Hand-griffe unter fachkundiger Führung von „Illbruck-Event-Manager“ Michael Stielow.Die Reise führte entlang der mallorquini-schen Küste mit kleinen Abstechern zu ver-träumten Buchten, in denen ausgiebig imblauen Wasser des Mittelmeeres gebadetwerden konnte. Natürlich konnte die Ama-teurcrew nicht an die Erfolge der Illbruck-Boote anknüpfen, doch als der Wind zwi-schenzeitig mit bis zu mit sechs Knotenging, schien das Segelboot über den Wel-len zu fliegen: Ein einmaliges Erlebnis!

    Interessante Entwürfe

    Zum Schluss wurde es für die Teilnehmerdann sogar noch ein bisschen aufregendund feierlich, denn es galt den eigenen, inder Woche erarbeiteten Entwurf in großerRunde zu präsentieren. Grundriss, Details,eine perspektivische Darstellung sowie eineMaterialcollage gehörten zum gefordertenUmfang der Präsentation. Eine umfangrei-che Beschreibung des Entwurfs rundetendas Abschlussgespräch ab. Diese Arbeitenwerden wir in der SBZ noch vorstellen. Erstmalig in der Geschichte der SBZ-Wett-bewerbe wurde ein Preis als „Kompetenz-gewinn-Veranstaltung“ konzipiert. EineWoche außergewöhnliche Dinge entde-cken, in ganz anderer Stil- und Erlebnis-welten eintauchen und letztlich viel Fun unter südlicher Sonne haben gezeigt, dassLernen richtig Spaß machen kann. Für dieacht Preisträger des 1. Kreativ-Badpla-nungswettbewerbes war es jedenfalls einunvergessliches Erlebnis. Und für die SBZauch! far

    SBZ 15/16-2004 35

    Tradition mit Moderne kombiniert. Expertendiskussion im Badezimmerdes Luxus-Hotels Sonnet: (v. r.) Elisabeth Langen, Lütfiye Erbas, Betti-na Lenz und Ingrid Kreuz

    Im Rahmen einer Abschlusspräsentation wurden die von den Exkursio-nen geprägten Entwürfe vorgestellt. Mehr dazu demnächst in der SBZ

    Leinen los für die 15-Meter-Yacht: Die Preisträger des 1. Kreativ-Wettbewerb

    verbrachten nach „getaner Arbeit“ drei wunderschöne Tage auf dem Mittelmeer